radiisli Nr. 96, Frühling 2009 - SP
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radiisli Nr. 96, Frühling 2009 - SP
radiisli Zeitschrift der SP Bezirk Andelfingen Frühling 2009 Nr.96 2 Editorial 3 Markus Späth Halbstündliche S-Bahn für alle 4 Hans Peter Ochsner Grüne USA 6 Beatrice Güntert Reisen mit Chip 7 Eveline Kunz Pillen und Globuli? 8 Jürg Keller Was ist nach der Krise? 9 Käthi Furrer Ein linker Blick in die grosse Stadt 11 Hedi Strahm SP lanciert Kampf für die steuerliche Entlastung von Familien und mittleren Einkommen 12 Elsbeth Keller Wo ist der Wurm NICHT drin? 14 Theo Ammann Die hiesigen GenossInnen rücken näher zusam men 16 Elsbeth Keller Des Rätsels Lösung 17 Wir setzen einen roten Farbtupfer an der Andelfinger Jubiläumsdorfet 18 Forum 2 Editorial Veränderung ist eine Konstante, soviel steht fest. Sie ist auch in diesem radiisli ein Thema. In unserer Bezirkspartei tut sich was. Theo Amman schildert in seiner lebendigen Art, wie zur organisatorischen Umgestaltung der SP Bezirk die Grundsteine gelegt wurden. Die für die SP sehr erfreulichen personellen Veränderungen in der Stadt Zürich kommentiert Käthi Furrer. Biometrische Pässe, Halbstundentakt überall und das Steuergesetz sind weitere Themen, die Veränderungen anpeilen oder verhindern wollen. «For the times, they are a-changing» sang Bob Dylan in meiner Jugend. Nun, zurückblickend muss ich sagen: Sie haben sich wohl geändert, die Zeiten, aber nicht unbedingt so, wie wir und wohl auch Dylan sich es damals vorgestellt hatten. Mehr Reichtum für wenige, mehr Armut und Hunger für viele, Überfluss in unseren Breitengraden, Elend im Süden und dadurch ausgelöste Migrationsströme, vor denen wir uns abschotten. Globalisierung im Sinne der grossen Konzerne nein, das alles waren nicht unsere Hoffnungen. Wie kritisch ist unsere Krise, wenn Reiche weniger Golf spielen, weniger plastische Chirurgie beanspruchen können, wie Elsbeth Keller im Forum ausführt? Diese „Errungenschaften“, die nun wieder etwas reduziert werden müssen, haben wir damals sicher nicht gemeint, wenn wir den Dylan-Text zitierten. Aber nach wie vor hat die SP den Anspruch, für mehr statt weniger Gerechtigkeit zu stehen. Beispielsweise bei unseren Konsumentscheiden, die Arbeitsbedingungen für Arbeiterinnen in der chinesischen Spielwaren- oder Kleiderindustrie beeinflussen können. Oder, indem wir das Referendum gegen das neue Steuergesetz unterschreiben. Einen weiterhin wunderschönen Frühling wünscht 3 Zur Kantonalen Abstimmung vom 17. 5. Halbstündliche S-Bahn für alle Von Markus Späth-Walter, Kantonsrat, Präsident SP Bezirk Andelfingen Praktisch alle Linien im Zürcher S- Bahnnetz werden heute im Halbstun- den- oder sogar im Viertelstundentakt bedient. Ausgenommen sind einige Linien im Unterland (S5: Oberglatt – Bülach), im Weinland (S29: Seuzach – Stammheim) und im Tösstal (S26: Bauma –Rüti). Die Volksinitiative verlangt, dass diese Angebots- Lücken bis in drei Jahren (2012) zu schliessen sind. Regierung und Kantonsrat stehen dem Anliegen der Initiative grund- sätzlich positiv gegenüber, wollen aber den Ausbau des Angebots erst im Rahmen der 4. Teilergänzung der S-Bahn Zürich realisieren, je nach gehrens in einer Übergangsphase bis 2013 und 2018. auch mit einem Hinketakt erfüllt wer- betroffener Linie also erst zwischen zur Realisierung des 4. Teilergänzung herbeiführen. Eine ganze Reihe von Dörfern könnte so von einem Teil des selbst verursachten Pendlerverkehrs den könnte. entlastet werden. Initiative trotzdem nicht zurückzuzie- Eine breite Koalition von SP, Grünen, Der Spatz in der Hand (Halbstunden- gar nicht beschlossen ist. Angesichts und Verkehrsverbänden und sogar dem Dach (eventuelle Angebotsver- Die Initianten haben beschlossen, ihre hen, weil die 4. Teilergänzung noch der schwierigen Wirtschafts- und Fi- nanzlage ist keineswegs sicher, dass die rund 400 Millionen Franken In- vestitionen, die für den nächsten Aus- bauschritt nötig sind, auch wirklich Grünliberalen, zahlreichen Umwelteinzelnen Ortssektionen bürgerlicher Parteien unterstützt die Initiative. Gerade im Weinland verdient die Initiative breite Zustimmung. Der überwältigende Erfolg des Bahn-An- zur Verfügung stehen werden. Die gebotsausbaus zwischen Winterthur zungen könnten mit sehr viel gerin- Auch im erzbürgerlichen Weinland von der Initiative geforderten Ergän- geren Kosten realisiert werden. Um teure Anpassungen der Infrastruktur zu vermeiden, haben die Initianten signalisiert, dass im Tösstal und im Weinland das Anliegen des Volksbe- und Schaffhausen hat es bewiesen: kann über ein verbessertes öV-Ange- bot ein beträchtlicher Umsteigeeffekt ausgelöst werden. Das sollten wir so rasch wie möglich auch entlang der Linie Winterthur – Stammheim Hinketakt bis 2012) ist der Amsel auf besserung im Rahmen der 4. Teilergänzung) eindeutig vorzuziehen. • 4 Grünes Amerika von Hans Peter Ochsner Kalt ists in Milwaukee 35 Studios Produkte fotografiert. Die Stroms. Insgesamt wird über 80% des Im Januar 09 führte mich eine Ge- Werbung und Online-Stores verwen- anderen “grünen” Strom abgedeckt. schäftsreise unter anderem nach Mil- waukee. Diese Gegend am Michigan Bilder werden in Versandkatalogen, det. See ist bekannt für ihre kalten Winter. Bei Tiefsttemparatur im Januar bei -10.6 keit, Recycling und Energiesparen ei- wurden um diese Zeit nicht nur in Das Gebäude ist unter anderem mit In Chicago liegt die durchnittliche Grad Celsius. Dieses Jahr allerdings Europa Tiefsttemparaturen gemes- sen. Während den 3 Tagen meines Besuchs sank die Temperatur auf un- Konzeption, Bau und Betrieb Stroms durch Fotovoltaik und durch Im Innenausbau wurden ebenfalls konsequent Materialien wie z.B Far- dieses Gebäudes wurden Nachhaltig- be mit geringer Ausdünstung verwen- nen hohen Stellenwert beigemessen. Gebäudes ist sehr angenehm, was mir der «LEED Green Building Rating System» zertifiziert, einer Art Minergie-Standard. det. Die Luftqualität innerhalb des beim Betreten auch sofort aufgefallen ist. Beim Bau des Studios wurde ein um- Umweltfreundliches Verhalten gefördert det. Restmaterialien wurden soweit Die Mitarbeiter werden mit vielen Schulen geschlossen! Aussergewöhn- bungsbepflanzung des Studios wurde weltfreundlichem Verhalten animiert. einheimischen Bevölkerung gesagt Vegetation vorgenommen. Dadurch wird mit Abstellplätzen und Duschen ter -20 Grad C. Mit der Abkühlung durch den starken Wind lagen die “gefühlten” Temperaturen bis gegen - sichtiges Abfallmangement angewen- Sicherheitsgründen in der Gegend die als möglich rezykliert. Die Umge- 40 Grad. Bei dieser Kälte wurden aus liche Temperaturen, wie mir von der wurde. Der Klimawandel mit Wetterextremen lässt grüssen. Hoher Stellenwert für Grün Während meinem Aufenthalt in der mit einheimischer, anpassungfähiger und durch weitere Massnahmen wird bis zu 50% Wasserersparnis im Vergleich zu herkömmlicher Bepflanzung erreicht. Die künstliche Bewässerung erfolgt hauptsächlich aus Regenwassersammelbecken. Gegend von Milwaukee besuchte Für die Baumaterialien des Gebäudes tostudio der Warenhauskette Kohls. schnell nachwachsende Materialien ich unter anderem das zentrale Pho- Kohls ist mit 1004 Filialen der gröss- Vor einem Jahr hat Kohls 2008 ein neues Photostudio gebaut und bezo- gen. Auf einer Gebäudefläche von ca. 9‘300 Quadratmeter werden in philen Amerika ungewohnt. Wer ein umweltfreundliches, z.B. ein Hybrid- Auto benutzt, hat Anrecht auf bevorzugte Parkplätze in bequemer Nähe des Eingangs. Vergleich zu anderen Einrichtungen 500 Meilen” spezifiziert. Das sind tikel, Schmuck etc. eine Selbstverständlichkeit, im auto- wie z.B. Bambus verwendet. Mauer- kauft Kohls so ziemlich alles was es Geschirr, Möbel, Elektronik, Sportar- belohnt. Bei uns mehr oder weniger Der Wasserverbrauch innerhalb des steine stammen aus lokalen Ressour- für Geld zu erwerben gibt: Kleider, Wer mit dem Velo zur Arbeit kommt, wurde zertifizierten FSC-Holz oder te Department Store im Land. In den Läden als auch im Online Store ver- Massnahmen und Anreizen zu um- cen. (“Lokal“ ist als “innerhalb von etwas mehr als 800 km, bei uns wäre Gebäudes beträgt nur ca. 50% im dieser Grösse. Zu den Massnahmen zählen z.B. wasserlose Pissoirs oder Armaturen mit Sensorsteuerung. Cararra-Marmor aus Italien dann Um den Stromverbrauch senken zu Die Stahlkonstruktion des Gebäudes der Nordseite des Gebäudes hinter ei- ebenfalls “lokales” Baumaterial.) können, ist ein Teil der Studios auf besteht aus mindestens 80% recyc- ner Glasfront platziert. Dadurch kann Studios produziert eine Fotovoltaik- auf stromfressende Beleuchtungs- liertem Stahl. Auf dem Flachdach des Solaranlage ca. 20% des benötigten mit Tageslicht fotografiert werden; und Blitzanlagen kann verzichtet 5 werden. Die Nordseite wurde bewusst Erfindung von weltfremden Fanati- des öfteren in der freien Wildbahn und verändert sich weniger, eine Vo- schon gegenteilige Meinungen und tuenden Kontrast zu den in Ausmas- gewählt. Das Sonnenlicht ist indirekt raussetzung, um mit konstanter Beleuchtung arbeiten zu können. Die Fensterflächen, welche vom Boden bis unter die Gebäudedecke reichen, sind mit riesigen, weissen Vorhängen versehen, um diffuses Licht erzeugen zu können. Ein verändertes USA-Bild Mein Bild der USA war bis jetzt das eines Landes mit Einwohnern und vor allem einer Regierung, welche fest daran glauben, dass Energieressourcen grundsätzlich unerschöpflich sind und den Klimawandel als eine kern ansieht. Natürlich habe ich auch Statements gehört, ich denke da vor allem an den Film “eine unbequeme Wahrheit” von Al Gore und seine Bemühungen. So recht mochte ich anzutreffen. Diese bilden einen wohlsen und Bezinverbrauch gigantischen SUVs, die immer noch auf den breiten Strassen herumkreuzen. • aber nicht an ein Umdenken glauben. Links: meiner kurzen Visite in diesem Land Kohls Enviromental Mission: http:// Umso mehr habe ich mich während über die aktuell sichtbaren Entwicklungen und Bestrebungen gefreut! Nebst den beschriebenen (Marketing-) Massnahmen des Grosskon- zerns Kohls sind auch biologisch hergestellte Lebensmittel ein Thema. Es gibt bereits Warenhäuser, die aus- schliesslich “Organic Food” anbie- ten. Ebenfalls sind Hybridfahrzeuge www.kohlsgreenscene.com/ Broschüre über Kohls Photostudio: http://www.kohlsgreenscene.com/ media/images/pdfs/photostudio_brochure_Final_2.pdf LEED Green Building Council: http://www.usgbc.org/ Ganz herzlichen Dank allen radiisli-Spenderinnen und -Spendern Im vergangenen Herbst wurden Sie, liebe Leserin/lieber Leser wie jedes Jahr mit einem ins radiisli eingelegten Einzahlungsschein um finanzielle Unterstützung gebeten. Wir freuen uns sehr, dass Ihre Unkostenbeiträge an unser Bezirks-Parteiblatt wiederum beachtlich gut ausfielen. So kann ein Teil der Druck- und Versandkosten abgedeckt und die Bezirkskasse, für deren Speisung vor allem die Mitglieder in die Tasche greifen, etwas entlastet werden. Dies ermöglicht uns weiterhin jährlich vier Ausgaben einer eigenen internen Zeitung. Ihre Beiträge verstehen wir auch als Zeichen ihrer Wertschätzung und als Anerkennung der Gratisarbeit der Autorinnen und Autoren. Wir freuen uns, Sie weiterhin zu unserem Leserinnen- und Leserkreis zählen zu dürfen. Wir hoffen, auch die diesjährigen radiisli-Ausgaben mit vielen interessanten Beiträgen bestücken zu können. Sehr willkommen sind solche auch von Leuten ausserhalb der Gruppe der regelmässigen Schreiberinnen und Schreiber. Wir lassen uns gerne überraschen. Der Redaktionsschluss wird jeweils auf der Forum-Seite angegeben. Wir danken Ihnen für Ihren Zustupf und ihre Treue und wünschen Ihnen alles Gute. 6 Reisen mit Chip von Beatrice Güntert Am 17. Mai stimmen wir über das vorgeschriebene Regelung hinaus Regelungen hinaus. Kein einziges vor, dass ab 2010 alle Pässe mit einem ges Missbrauchsrisiko. Denn je mehr bereist werden kann, schreibt biome- ometrische Daten (Gesichtsbild und werden, desto grösser ist die Gefahr revidierte Ausweisgesetz ab. Es sieht Chip ausgerüstet werden, welcher bi- Fingerabdrücke) enthält. Die Schengenstaaten sind seit 2006 verpflichtet, nur noch solche so genannten E-Pässe auszustellen. Als assoziierter Schengenstaat gilt diese Vorschrift künftig auch für die Schweiz. Dagegen ist nichts einzuwenden. Weit übers Ziel hinaus Bisher werden die persönlichen Da- ten und Fotos der Passinhaberinnen und beschert uns ein völlig unnöti- Daten gesammelt und gespeichert trische Angaben vor. Zudem wird die des Missbrauchs. Von bundesrätli- Ausweis gebraucht – z.B. um ein cher Seite wird uns zwar versichert, dass der Zugriff auf die Daten durch strenge Bestimmungen geschützt sei. Mein Vertrauen in diese Beteuerung hält sich dennoch in engen Grenzen: zu häufig gelangen Meldungen an die Öffentlichkeit, dass sensible Daten auf abenteuerlichen Wegen an ebenso abenteuerlichen Orten auftauchen. und –inhaber zentral abgelegt. Mit Die biometrische ID darüber hinaus auch die biometri- Als weitere Neuerung bekommt der bank gespeichert werden. Damit geht biometrische ID einzuführen. Auch dem neuen Gesetz sollen nun aber schen Daten auf der zentralen Datendie Schweiz weit über die von der EU Land, das mit einer Identitätskarte Bundesrat die Möglichkeit, auch die diese Option geht über die Schengen- ID im Alltag häufig nur als normaler Päckli abzuholen. Dafür ist kein bio- metrischer Chip nötig. Trotzdem werden bereits Vorbereitungen getroffen, dass bis in zwei Jahren nicht nur die E-Pässe, sondern auch die IDs nur noch in kantonalen Zentren ausge- stellt werden. Der Schritt zum Chipzwang ist dann nicht mehr gross. Mit einem ‘Nein’ wird der Weg frei für eine Vorlage ohne unnötigen Bal- last, d.h. ohne ID-Chip und ohne biometrische Datenbank. • 7 Pillen und Globuli? von Eveline Kunz Schulmedizin und Komplementärmedizin müssen sich ergänzen. Ohne Schulmedizin bei akuten Notfällen oder chirurgischen Eingriffen wird es sehr gefährlich. Bei chronischen Krankheiten kann hingegen mit Komplementärmedizin oft mehr erreicht werden. Wünschenswert ist, dass alle Patientinnen und Patienten selber entscheiden können, welchen medizinischen Weg sie wählen. Fünf bewährte Methoden Bei der Vorlage „Zukunft Komplementärmedizin“ geht mit es um fünf ärztliche Leistungen, die definitiv in der Grundversicherung aufgenommen Homöopathie, werden sollen. anthroposophische Medizin, traditionelle chinesische Medizin, Phyto- und Neuraltherapie sollen von allen kranken Menschen Zugang für alle können. müssen Die Komplementärmedizin gehört FMH anerkannter Zusatzausbildung cherung. Zusatzversicherungen für Und die Kosten? Therapeuten brauchen ein Diplom verschiedenen Menschen den Zugang Durch die Komplementärmedizin in methoden. Gerade ältere oder chro- Gesundheitskosten nicht strapaziert. in Anspruch genommen werden dabei Die von Therapien Schulmedizinern mit angewendet werden. Nichtärztliche und eine Praxisbewilligung, die sie vom Kanton erhalten. Damit wird die Behandlungsqualität gewährleistet. dringend wieder in die Grundversi- Komplementärmedizin verschliessen zu diesen alternativen Behandlungsnisch kranke Menschen werden von den Zusatzversicherungen nicht auf- genommen oder sind so teuer, dass sie sich viele nicht leisten können. der Grundversicherung werden unsere Heilmittel der Komplementärmedi- zin sind günstiger als herkömmliche Medikamente. Und in Spitälern, die auch Methoden der Komplementär- medizin integriert haben sind keine Mehrkosten entstanden. Damit alle Patientinnen und Patienten frei entscheiden können, ob sie mit Pillen oder Globuli behandelt wer- den: JA zur „Zukunft mit Komplementärmedizin“ am 17. Mai 2009. • 8 Was ist nach der Krise? von Jürg Keller Jetzt ist sie da, die Krise, auch in der kaufen und verschrotten, zweimal so Über einen Horizont, der nicht bei schen werden arbeitslos, die Indus- Möbel, Computer, Handys, Nah- sehen wird die Herausforderung da- Schweiz: Betriebe schliessen, Men- weit fahren, doppelt so viele Kleider, trieproduktion sinkt, Prognosen spre- rungsmittel verbrauchen, doppelt so bei einem Wachstum von 0.1%. Fläche von heute verbauen, doppelt chen von schrumpfender Wirtschaft Die Regierungen unserer Welt sind sich einig: Das darf nicht so hingenommen werden. Grösste Anstrengungen sind nötig. Aber wozu? Und viel Dreck wegräumen, zweimal die so viel Industrieanlagen, Wohnraum, Banken... — und das 2031, wenn meine Enkel grad mal etwa 25 Jahre alt sein werden! mit welchen Mitteln? Dass das nicht möglich sein wird, ist Zu den Mitteln: Mit gigantischen Unmöglichkeit infolge mangelnder Finanzspritzen wird versucht, das marode Finanzsystem wieder zum wohl klar. Und neben der schieren Ressourcen stellt sich auch die Frage, was das denn soll. Sind wir dannzu- unserer Nasenspitze endet hinaus gerin liegen, ohne Wachstum ein wirtschaftliches Gleichgewicht zu errei- chen. Investieren in eine grüne, oeko- logische Wirtschaft könnte hier eine Option sein, denn mit einem Umbau unserer wirtschaftlichen Strukturen wird Arbeit generiert, ohne notwen- diger Weise das Wachstum anzukurbeln. Konkret: Wenn unsere Häuser das Brauchwasser mit Solarkollektoren aufheizen statt mit Öl oder Elek- Funktionieren zu bringen. Eine Bil- mal auch doppelt so glücklich? Ist trizität, wenn die Wärmedämmung ken pumpen — mein Gott, das ist räumigen Land dann noch wohl? Wo Zweiliterautos entwickelt werden, lion Dollar will Obama in die Banja schlicht monströs! Nur eine Ver- gleichszahl: 2006 betrug die gesamte öffentliche Entwicklungshilfe etwas über 100 Milliarden. Und jetzt soll zehnmal mehr denjenigen in den Rachen geworfen werden, die den Karren in den Dreck gefahren haben! Und wozu? Das Ziel scheint tatsäch- lich zu sein, den Wirtschaftsmotor wieder genauso zum Brummen zu uns in unserem ohnehin schon kleinsind die unverbrauchten Landschaften, die Erholungszonen? Und uns als Sozis muss ja auch interessieren, wo das erarbeitete Kapital in den letzten Jahrzehnten vor allem hingeflossen ist: Es hat eine gigantische Umverteilung nach oben stattgefunden. Die von Altbauten verbessert wird, wenn dann absorbiert das Arbeitskraft und benötigt Investitionen, ermöglicht aber anderseits das Herunterfahren von ökölogisch extrem belastenden Wirtschaftssparten wie der ganzen Erdölindustrie. Reichen wurden reicher, die Armen Dies allerdings geht nur dann, wenn kunftsperspektiven? darauf zu haben, dass es uns materiell ärmer. Sind das wirklich unsere Zu- wir nicht weiterhin glauben, ein Recht immer besser gehen muss, dass Kon- bringen, wie er das vor der Krise Ich verstehe jede Arbeitslose, die sum ein Menschenrecht, wenn nicht Grössenordnung von ca. 3%. Aber Arbeitslosenzahlen zurücksehnt. Ich propagiert wird. Ob wir dieses Um- tat. Also wiederum Wachstum in der was heisst das? Mithilfe eines Taschenrechners kann jeder selbst nachprüfen, dass sich so die Wirtschaftsleistung innerhalb von rund 23 Jahren verdoppelt. Das heisst sich wieder in die Zeiten der tiefen kann mir nicht vorstellen, arbeiten zu wollen, aber nicht zu dürfen. Und doch bin ich überzeugt, dass der Weg zurück zum Wachstum wie gehabt eine Sackgasse ist. dann: 2031 konsumiert jede Schwei- Die Krise könnte auch eine Chance wie heute. Zweimal so viele Autos prognostiziert, heisst Nullwachstum. zerin, jeder Schweizer doppelt so viel sein. Ein Wachstum von 0.1%, wie sogar Pflicht sei, so wie das heute denken schaffen? Ich wünsche mir das nicht nur für mich, sondern für meine Enkel! • 9 Ein linker Blick in die grosse Stadt Lockere Kommentare zu den personellen Veränderungen in Zürichs SP von Käthi Furrer, Dachsen Eine Frau zur richtigen Zeit für ein Führungsamt einfach gut. An dass ein Regierungsmitglied so lange In den Tagen von Ende März und an Parteianlässen und in Wahlkämp- lässlich bleibt. Wenn man weiss, was vielen öffentlichen Veranstaltungen, Anfang April überschlugen sich die fen (auch für den Regierungs- und Zürich. Am Wahl- und Abstim- zig, klug und auf eigene Weise sehr Neuigkeiten über die SP der Stadt mungssonntag vom 29. März ge- wann Corine Mauch das Rennen ums Stadtpräsidium. Und dies mit einem grossen Abstand auf die freisinnige Kathrin Martelli. Der Jubel in der SP war gross. «Eine Frau zur richti- den Ständerat) erlebte ich ihn als wit- charmant. Aber ich war manchmal auch froh, nicht zu seinen politischen Gegenspielern zu gehören. Die hatten meist nichts zu lachen. Zeit durchhält und dabei gut und veres einen alles kostet und wozu man bereit sein muss: Hut ab. Ich gönne Bobby schon jetzt das verdiente ruhi- gere Leben, dem er entgegenblicken kann und wünsche ihm ein gutes letztes Jahr als Gesundheits- und Umweltchef. «Zürich braucht keine Königin, Zü- Esther Maurer wird beim Rücktritt vermitteln kann.», schreibt der Tagi haben, insgesamt 24 Jahre in der städ- gen Zeit», titelte der Tages-Anzeiger rich braucht eine Persönlichkeit, die rund um ihren Wahlerfolg zeigte sich weiter in seinem Bericht über die Wahl tischen Politik, da sie vorher ebenso Persönlichkeit sei Corine Mauch. Ich re die Polizei in Zürich zu führen ist auf der Frontseite. In den Interviews Corine Mauch gewandt und selbstbewusst, aber nie überheblich. Überhaupt fand ich ihren ganzen Auftritt gut gelungen und sympathisch. Die ausserhalb Zürichs wenig bekannte Frau wurde damit quasi über Nacht schweizweit zu einem Begriff. Zum Sieg bei der Wahl haben ihr der gute Leistungsausweis und der Zwist im (bröckelnden) Bürgerblock geholfen. Mit Corine Mauch wird sich wohl die Führung in der Stadtregierung verän- der neuen Stadtpräsidentin. So eine freue mich, von der Landschaft aus wegen seines Führungsstils kritisiert: zu forsch, zu laut, zu machohaft. Solches Verhalten mag in manchen Situ- lang im Gemeinderat war. Zwölf Jahfür ein SP-Mitglied kein Honigschle- (in der wir von solchen Wahlsiegen cken. Konflikte nach innen und aus- an der Spitze der Regierung Zürichs braucht viel Mut und Standvermögen, nur träumen können) die erste Frau in ihrem Amt bald wirken zu sehen. Und ich drücke ihr die Daumen, wünsche ihr Mut, Glück und Erfolg in der Politik. Und natürlich viel Rückhalt in der Partei. dern. Der noch amtierende Elmar Ledergerber wurde immer wieder mal zwölf Jahre im Stadtrat hinter sich sen lassen sich nicht vermeiden. Es die Verantwortung als Polizeivorsteherin in der grössten Schweizer Stadt zu tragen. Beides hat Esther Maurer immer wieder bewiesen. Nach der Zeit im Stadtrat bricht sie zu neuen Ufern auf. Von ihr werden wir also später in anderem Zusammenhang Zwei Bestandene treten in einem wieder hören. Jahr zurück ationen zugetroffen haben, ihn aber Bobby Neukomm und Esther Maurer 18 Jahre Parteipräsident mehr als ungerecht. Elmar Lederger- antreten. Bobby hat dann 20 Jahre Und schliesslich noch Koni Loepfe. reicht. Ich kannte und kenne ihn als schiedliche Departemente geführt, sidium ab. Heutzutage macht es ihm ne» Stadt. Und Leidenschaft finde ich ten Zeiten mitgeprägt. Es ist selten, Partei so lange Zeit zu führen. Koni, darauf reduzieren zu wollen, wäre ber hat viel für Zürich getan und erleidenschaftlichen Kämpfer für «sei- werden im Frühling 2010 nicht mehr als Stadtrat hinter sich, zwei unter- die Stadtpolitik in guten und schlech- Er gibt nach 18 Jahren das Parteiprä- niemand mehr so schnell nach, eine 10 der seine eigene Person kaum je von geschafft, seine Schäflein zusammen- gratuliere ihm und freue mich, dass er Es hat brave und widerspenstige da- tor des «P.S.» erhalten bleibt. sich aus in den Vordergrund gestellt zuhalten. Und die Herde ist ja gross. seines Rücktritts viele mediale Lor- bei, pflegeleichte und anspruchsvol- viel mit ihm zu tun gehabt, kannte sei- sicherer Hand (und klaren Worten) hat, bekam nach der Bekanntgabe beeren. Zu recht. Ich habe persönlich ne Positionen und seine Art, diese zu vertreten. Vom Menschen Koni Loe- pfe wusste ich allerdings recht wenig. Umso lieber las ich das ganzseitige Interview mit ihm im Tagi vom 4. April, wo er im Redaktionsbüro des «P.S.» zudem gross abgebildet war. Ein gutes Foto übrigens, weil es Koni le. Koni kennt sie alle und hat sie mit sozusagen über Berg und Tal geführt. Verjüngung, Veränderung, Neuaufbruch andere ein bisschen antreiben, je nach In Zürichs SP ist also einiges los. Die hingestellt, wenn der böse Wolf kam. Lebensphase vor sich. Für die Nach- Mal musste er einige bremsen, mal dem. Aber immer hat er sich vor sie Oder sonst ein paar Schakale in der Nähe waren. zeigt, wie er leibt und lebt, im Pulli Bei seiner politischen Arbeit hat Koni sich den bunt überlagerten Schreib- seine Zeitung als wichtiges Instru- mit hochgekrempelten Ärmeln, vor Loepfe es geschickt verstanden, auch tisch, auf dem Gesicht ein leicht iro- ment zu nutzen. Obwohl das «P.S.» auf die interessanten Fragen über hat, kamen die anderen Blätterma- nisches Lächeln. Seine Antworten Politisches und Persönliches waren rundherum authentisch, sprich Koni war darin überall sofort erkennbar. Aber noch ein Wort zu seiner Präsidialzeit. Er hat es in all den Jahren uns als Herausgeber und Chefredak- eine vergleichsweise kleine Auflage cher nicht darum herum, es zu lesen. Dort stand nämlich unter anderem auch immer, was der SP-Präsident zu sagen hatte. Die SP hat Koni viel zu danken. Auf die politische Bilanz in seiner Amtszeit kann er stolz sein. Ich neue Stadtpräsidentin hat eine strenge folge für Bobby und Esther im Stadtrat werden schon zahlreiche Frauen und Männer gehandelt. Es wird mit Sicherheit einen spannenden Wahl- kampf geben. Den Parteipräsidenten wollen zwei junge Frauen im Tandem ersetzen: Gemeinderätin Reimann und Kantonsrätin Andrea Sprecher. Die Latte ist für alle hoch gesetzt. Auf der anderen Seite ist die Ausgangslage viel versprechend. Blutauffrischung allenthalben. Ich bin gespannt auf die Zukunft der SP in der grossen Stadt. SP-Parolen zur Abstimmung vom 17. Mai 2009 Kantonale Vorlage: JA zur Volksinitiative „Halbstündliche S-Bahn für alle“ Eidgenössische Vorlagen: JA zur Komplementärmedizin NEIN zu den elektronisch gespeicherten biometrischen Daten im Schweizer Pass Beatrice • 11 SP lanciert Kampf für die steuerliche Entlastung von Familien und mittleren Einkommen von Hedi Strahm, SP-Kantonsrätin Der Zürcher Kantonsrat hat einem Budget. Welche Steuerpflichtigen Von Steuerabzügen profitieren aber Namen des «Steuerwettbewerbs» sol- beitragen, wird im Steuergesetz de- derabzug ist unsozial, weil hohe Ein- nicht, wie viel der Kanton einnimmt, mehr Steuern sparen. Jedes Kind kos- neuen Steuergesetz zugestimmt. Im aber welchen Anteil an diese Steuern len den ganz Reichen die Steuern ge- finiert. Das Steuergesetz regelt also steuer-Kantone abwandern. Die ganz sondern wer welchen Anteil an diese senkt werden, damit sie nicht in TiefReichen profitieren, die Ärmsten er- halten einige Franken und der Mittel- Steuereinnahmen dran zahlt. In diesem Gesetz geht es um die Vertei- einmal mehr die Reichen. Der Kin- kommen wegen der Progression viel tet aber gleich viel, egal ob es reiche oder arme Eltern hat. lungsfrage. Der SP Gegenvorschlag beinhaltet 3 nen das Referendum ergriffen. Die Verschiedene Studien belegen es. steuer wird die oberste Progressi- nicht nur, sondern wird den Stimm- keinen positiven Einfluss auf die behalten. Die mittleren und tiefen stand muss die Umverteilung zahlen. Die SP hat zusammen mit den Grü- SP bekämpft dieses Steuergesetz aber berechtigten mit dem konstruktiven Referendum ein gerechteres Modell vorschlagen. Der Kanton Zürich bietet eine sehr hohe Standortqualität an: Schöne Le- bens- und Wohnräume, eine perfekte Verkehrsanbindung, ETH, Universität und Fachhochschulen, ein grosses Kultur- und Freizeitangebot und einen umfassenden Service Public. Diese hohe Lebensqualität ist unser Steuersenkungen für Reiche haben Wirtschaft im Land. Die zusätzlichen Ersparnisse der sehr Reichen fliessen nur zu einem kleinen Teil wieder in den Wirtschafts- und Finanzkreislauf in der Schweiz zurück. Anlagen im Ausland und eine höhere Sparquote sind die Folge. Um die Wirtschaft zu stärken, muss der Staat hingegen nachhaltige und zukunftstaugliche Investitionen tätigen und er muss die Kaufkraft der breiten Bevölkerung stärken. Stattdessen kommt der Mit- wahrer Standortvorteil. Die vielen telstand immer mehr unter Druck. Die sen, dass eben diese Qualitäten auch kosten für Kinder und vieles mehr neu zugezogenen Reichen beweiwirklich nachgefragt werden. Bei uns finden reiche Leute diesen wahren Luxus und auch noch günstige finanzielle Verhältnisse vor. Die Diskussi- on über den «Steuerwettbewerb» soll Kernpunkte. Bei der Einkommens- onsstufe, der sogenannte 13er, beiEinkommen werden entlastet. Die Vermögenssteuer bleibt analog zu heute bestehen. Der unsoziale Kinderabzug wird durch eine Kindergutschrift ersetzt. Mit dem SP-Modell wird der Abzug auf dem steuerbaren Einkommen durch eine Gutschrift von 850 Franken pro Kind auf dem Steuerbetrag (einfache Staatssteuer) ersetzt werden. Das ist fairer, weil so alle gleich viel erhalten, egal wie viel die Eltern verdienen. Mieten, Krankenkasse, Ausbildungs- Unter der Adresse www.steuerstra- schmälern das Budget und die Löhne einen Steuerrechner aufgeschaltet. sigen wirtschaftlichen Aussichten be- (bisher, Regierungsrat, konstruktives sind kaum gestiegen. Die wenig rolasten die Menschen noch mehr. tegie.ch hat die SP Kanton Zürich Dort können die drei Steuermodelle Referendum der SP) anhand eigener Zahlen berechnet werden. Dort sind nur von der Tatsache ablenken, dass Um den Mittelstand finanziell zu men entlastet werden sollen. lich. Statt die Kaufkraft des Mittel- Wie viel der Kanton Zürich für einen die Wirtschaft zu stützen, erhalten nen die Stimmberechtigten des Kan- Millionen Franken. Neben der Strei- Steuergeschenken für die höchsten einmal mehr die höchsten Einkom- gut funktionierenden Kanton und für umweltfreundliche, zukunftsgerich- tete Investitionen ausgeben kann und wie hoch der Steuerertrag dafür sein muss, bestimmt der Kantonsrat im stärken, ist das neue Gesetz untaug- standes zu stärken und somit endlich die Superreichen noch einmal viele chung der obersten Progressionsstufe für Einkommen und Vermögen, werden auch die Kinderabzüge erhöht. auch weitere Informationen und ein Unterschriftenbogen aufgeschaltet. Die SP muss nun bis Ende Mai 3000 Unterschriften sammeln. Dann kön- tons Zürich an der Urne zwischen Einkommen und Vermögen und einer Entlastung für die breite Bevölkerung wählen. • 12 Wo ist der Wurm NICHT drin? Madige Ausführungen von Elsbeth Keller Made = Insektenlarve Da liest eine nicht des Englischen mächtige Made auf einer Verpackung „Made in China“. „Wow, die hat es aber weit gebracht“, ten. Ich hatte mich nach den Wün- schen der Enkelkinder erkundigt. Sie zu erfüllen, sollte mir eine Freude sein. Leuchtende Augen unter dem Weihnachtsbaum lassen jedes Grossmutterherz höher schlagen. sagt sie zur Kollegin. So oder ähn- Unsere beiden Enkelinnen befinden hörte. Das Wortspiel ausführlicher sie gehen auf im emsigen Puppen- lich der Witz, den ich vor Jahren mal sich zur Zeit in der Rosa-Phase. Und bearbeitet hat Franz Hohler in sei- spiel. Ihre Lieblinge sollen alles ha- kong“. ist - möglichst noch schöner. So z.B. ner Kurzgeschichte „Made in Hong- Maden sind Insektenlarven. Wer sol- che Tierchen zum Beispiel auf ei- nem vergammelten Hundeknochen antrifft, spricht allenfalls von Würmern. Der Wurm ist da wortwörtlich drin! Wird die Redewendung in übertragenem Sinn gebraucht, ist auch etwas faul an der Sache. Aber zurück nach China: Meist dis- kret an einer Ecke aufgeklebt finden wir immer häufiger beim Auspacken eines eben erstandenen Artikels ein Kleberchen mit dem Aufdruck „Made in China“. Englischkönner lesen da „Meïd in Tscheina“ und was das be- deutet - na ja, das weiss ja eigentlich jeder und jede ... te, die diesen Ausführungen zu Grunde liegt: Es war einige Wochen vor Weihnach- Wenige Tage zuvor hatte ich mich über unseren Gemeindepräsidenten gefreut. Auf eine Anfrage gemäss § 51 des Gemeindegesetzes beteuerte er, dass bei uns sowohl bei der Bestel- lung von Materialen für den Strassen- einen rosaroten Schlitten (der eigene auf faire Produktionsbedingungen ist „nur“ ein Davoser aus Holz) und einen ebenso gefärbten Wickelbeu- bau, wie beim Kauf von Computern geachtet werde. Anschliessend machte er die Gemeindeversammlung dar- tel (keine graue Freitagstasche, wie auf aufmerksam, dass auch wir alle Windeln, Nuggis usw. benützen). sollten, woher die Dinge (z.B. Spiel- die Eltern sie für den Transport von Also stürzte sich Grossmutter in den Vorweihnachtsmarkt. Die Unternehmung wurde zur Tournee durch Winterthurs Spielwarengeschäfte. Nach dem alle richtig gefärbten Wunschobjekte inspiziert waren, lag auf der uns beim Einkaufen kundig machen sachen) kommen und wie sie hergestellt werden. Super fand ich das. Nur kam es mir erst nach der GschänkliTour wieder in den Sinn. Hand, welche den Kinderträumen Alternative: Sägele, lisme... pinkrosa leuchtende Plastikschlitten Na ja - die Mädchen freuten sich sehr Na ja, sie muss ja nicht MIR gefallen. sche Infiltration sind sie noch etwas wusstsein hohnsprechenden Verpa- versuch ich es bei Gelegenheit mal am meisten entsprechen. Eben: der und die gleichfarbige Wickeltasche. Verärgert über die jedem Umweltbe- ckungen (und auch weil die Dinger so bat ich um Entfernung der aufwendi- Hier die madige und wahre Geschich- Dass MIR das passieren musste! ben, was auch ihren „Mamis“ wichtig meine Tragkapazität weit übertrafen) Einkaufsfreuden und -nöte sisch-madigen Kleber. gen Umhüllungen. Dies wurde ohne Wimperzucken von der zuvorkommenden Verkäuferin erledigt. Alle meine Einkäufe hatten danach Platz in zwei Tragtaschen. Zu Hause muss- te ich meine Eroberungen nochmals begutachten. O Schreck! Da fiel mein Auge doch prompt auf einen chine- über die Bescherung. Für ideologi- gar klein. Oder doch nicht? Vielleicht - als Vorarbeit für die geplante Einmischung in ihre Wunschlisten. Nur: Auf sicher gehen können wir wohl nur, wenn die nächsten Geschenke Eigenprodukte sind - also sägele, male, lisme, büetze ... Mit dem Geschenk für den Enkel hatte ich mehr Glück - meinte ich! 13 Chinesische Made, in Frankreich verpackt Alle fallen mal rein Zur Vorbereitung auf den ins Haus Dass auch andere stalt eines Geschwisterchens war für denden Moment das mit allem nötigen ausgerüstete, also gessen, ist nur ein stehenden Familienzuwuchs in Ge- ihn ein Wickelbäbi vorgesehen. Der „trinkende“ und durch den richtigen Ausgang einnässende Paul der BäbiMarke Corolle war schnell gefunden. Die Texte auf der Verpackung liessen mich vermuten, das Puppenkind habe das Licht der Welt in Frankreich erblickt. Aufgeschreckt durch die beschriebene Erfahrung, pirschte ich mich kürzlich in die Bäbiecke des im Advent aufgesuchten Spiel- warengeschäfts. Sofort erkundigte Leute im entschei- Hinterfragen ver- billiger Trost. Das lange Suchen nach einem ganz besonderen Anforderungen genügenden elektronischen Gerät führte einen auf fair Trade Eingeschworenen (keine Produkte, die unter unmenschlichen, gesundheitsschädi- Fazit: Korrektes Einkaufsverhalten den und sicher nichts in Kinderarbeit fahrungen zeigen mir, dass sektiereri- sich eine Verkäuferin nach meinen genden Bedingungen hergestellt wer- das Erzeugerland von Paul wissen Produziertes) schliesslich zum Ziel. Wünschen. Als sie hörte, dass ich möchte, reagierte sie nicht etwa un- willig sondern selbst sehr interessiert. Und auch ihm passierte der böse Lapsus: Nach Erhalt des Wunschobjekts ist schwierig. Die beschriebenen Er- sche Ermahnungen an die Adresse der Mitmenschen schnell zum Eigengoal werden. Trotzdem: Über den Genos- stellte er fest „Made in China“. sen Ledergerber habe ich mich geär- Einstimmig riefen wir schliesslich Was kommt denn eigentlich nicht von „Stadtvater“ Billiguhren aus China erstaunte es mich nicht. Es gibt nur der rein und erstehen irgend etwas, von dort kommen. Dies auch die an den Tag brächte, dass „der Wurm Gemeinsam kämpften wir uns durchs Kleingedruckte auf der Verpackung. aus „hergestellt in China“. Eigentlich noch wenige Spielwaren, die nicht bedauernde Feststellung der Verkäuferin. Mein vorweihnächtlich eingehandeltes schlechtes Gewissen beschwichtigt dies nicht wirklich. Viel- dort? Wir fallen doch alle immer wie- bei dem hartnäckiges Nachfragen drin ist“. Oft merken wir es gar nicht. Und manchmal ist die Entscheidung ein echtes Dilemma. Dabei denke ich nicht nur an den Preis - obwohl Pro- mehr stehe ich vor einem Dilemma: dukte aus Billiglohnländern deutlich oder sie auf fair hergestellte Produk- Label „Made in Switzerland“. Aber Wünsche der Enkelkinder erfüllen te trimmen? Nur noch bei Pastorini einkaufen? Aber sind dort „Würmer“ alias „Maden“ völlig ausgeschlossen, resp. ausgesperrt? weniger kosten als solche mit dem gerade besonders ausgeklügelte Geräte sind oft nicht mehr aus inländi- scher oder wenigstens europäischer Fabrikation erhältlich. Diese würde sich bei der massiven Preiskonkurrenz nicht mehr auszahlen. gert. Als auf gutes Image erpichter zu beziehen, dazu braucht es Naivität - oder Ignoranz. Zudem ist es schäbig, seinen Gästen solche Ramschware als „Give-away“ zu verpassen. Wegwerfartikel haben alle schon im Überfluss. Ein Gutes hatte diese von den Medien gierig aufgegriffene magistrale „Fehlleistung“: Sie griff ein gerne verdrängtes Thema auf. Unser Konsumverhalten ändert sich aber nur, wenn jeder und jede gründlich vor der eigenen Türe wischt. • 14 Die hiesigen GenossInnen rücken näher zusammen Es tut sich was im SP-Weinland von Theo Ammann Das Wort «Wein»-Land hat diesmal nicht mit Tränen zu tun. Diese tröpfeln jeweils nach Bezirksrats- und Bezirksrichterwahlen auf die «Andelfinger Zeitung» nieder, wenn die Bürgerlichen mit ihrer notorischen Zweidrittelsmehrheit zum x-ten Male als Sieger vom Platze gegangen sind. Im Folgenden bezieht sich aber das Wörtlein «Wein»-Land echt auf roten Rebensaft. Damit werden wir nämlich auf roten Rebensaft anstossen, wenn der Plan, der gegenwärtig ausgeheckt wird, Wirklichkeit geworden ist. Der Status quo durch die kantonale Brille betrachtet Ort: Ein anfänglich nach Kaffee und Gipfeli duftender Raum im Herzen Rheinaus. Zeit: Ein Märzensamstag 2009. Anlass: Die in unserem Bezirk zur Tradition gewordene ganztägige Standortbestimmung, wobei es diesmal auch um ein Stück Standortverschiebung geht. Gast ist der SP-Kantonalsekretär, der vorerst einmal ein Hämpfelchen Fakten auf den Tisch legt. Die zürcherische SP leidet – aber die andern Parteien sind ebenfalls in diesem Spital krank – an einer leichten Form von Schwindsucht. Alte Kämpen sterben und jüngere Leute tun sich schwer mit dem Parteieintritt, auch wenn ihr Herz links schlägt.Ja sogar die Jusos machen da keine Ausnahme. Hingegen sind die jetzigen SP-Mitglieder mindestens so engagiert, wenn nicht gar engagierter bei der Sache als die Sozis von anno dazumal. So richtig schlagkräftig sind die Roten in Zürich, Winterthur, Uster, und auch in den 25 andern Gemeinden mit einem nach dem Proporzverfahren gewählten Parlament können die Unsrigen ein gewichtiges Wörtlein mitreden. Einen schwierigeren Stand haben die SP-Sektionen und -Sektiönchen in den kleineren Orten, aber es gibt Mittel, um auch in ländlichen Regionen die rote Kraft zu stärken, und die heissen: mehr Schulterschluss auch über die Gemeindegrenzen hinaus und – um Kräfte auch für die eigentliche politische Arbeit frei zu machen – die Entlastung von den vereinsrechtlich bedingten Verwaltungsgeschäften. Daher fordert der kantonale Parteivorstand nach gründlicher Analyse des Status quo auch uns zu sinnvollen Veränderungen im weinländischen SP-Wesen auf. Viel Zustimmung vor und nach den Fischknusperli Die vom Kantonalsekretär im Verbund mit Käthi Furrer und Markus Späth vorgetragenen Ideen fallen bei den in Rheinau versammelten Standortbestimmer(innen) auf fruchtbaren Boden. Alle vier in unserem Bezirk wirkenden Einzelsektionen sind am Sitzungstisch vertreten, und sowohl die Abgesandten aus Andel- fingen und Marthalen als auch aus Rheinau und dem Ausseramt sind den kantonalen Vorschlägen hold, die man wie folgt zusammenfassen kann: In etwa anderthalb Jahren soll es in unserem Bezirk nur noch eine einzi- ge vereinsrechtlich organisierte Sektion geben, nämlich eine Bezirkssektion. Schon seit einigen Jahren sind die allermeisten politischen und kulturellen Anlässe ja auf Bezirksebene durchgeführt worden, und dies mit Erfolg. Im übergemeindlichen Sektor wird sich also nicht viel ändern. Für die vier bisherigen SP-Ortsparteien fängt aber eine neue Aera an. Sie geben ihren Vereinsstatus auf und werden zu Ortsgruppen. Gegen aussen präsentieren sie sich aber weiterhin als SP Ausseramt, SP Andelfingen, SP Rheinau und SP Marthalen, kümmern sich wie bisher um Gemeindeangelegenheiten nehmen Stellung vor Urnengängen, erheben ihre Stimme anlässlich von Gemeindeversammlungen und machen fleissig Gebrauch vom berühmten Paragraphen 51. Das Kassenwesen wird zentralisiert, wobei aber die Ortsgruppen ein grosszügig dotiertes Jahresbudget zugute haben, über das sie frei verfügen können. Gemeindeabstimmungskämpfe werden zusätzlich durch die Bezirkskasse finanziert. Damit all dies rund läuft haben, die Ortsgruppen Anrecht auf eine Vertretung im Vorstand der Bezirkssektion. 15 Die an der Standortbestimmung Teilnehmenden sehen den Sinn dieser Neuerungen ein und lassen sich durch sie den Appetit auf die im «Salmen» servierten Fischknusperli durchaus nicht verderben. Und auch den vor einem Gemüseteller Sitzenden – sie sind meist weiblichen Geschlechts – schmeckt ihr gesundes Mahl vorzüglich. Die neuen Strukturen verheissen ja... ... gute Aussichten in Sachen Finanzen und Geselligkeit Aus der Kasse der Bezirkssektion wird den Ortsgruppen wie schon erwähnt genügend Bares fürs Wirken in der Gemeinde zufliessen, desgleichen für die traditionellen Zusammenkünfte wie Bratwurstmähler, Chlausfeiern, Brunch-Parties etc. Ob die bisherigen Ortssektionen ihr gesamtes Vermögen an die regionale Kasse abliefern werden oder ob eine gut betuchte lokale SP einen gewissen Betrag zurückbehalten kann: diese Frage wird wohl in den Versammlungen auftauchen, die im Laufe der nächsten Zeit an der Thur, am Rhein und am Marthaler Bach stattfinden werden. Versammlungen? Es muss sehr deutlich gesagt werden: Bei dem hier im radiisli Beschriebenen handelt es sich um Zukunftsmusik. Realisiert werden kann das Erneuerungsszenario nur, wenn die bestehenden Ortsparteien ihr Ja-Wort dazu geben, sonst bleibt alles beim Alten. Entschieden wird zu gegebener Zeit an den örtlichen Generalversammlungen und für den Fall, dass anschliessend die neue Bezirkssektion aus der Taufe gehoben werden soll, braucht es dazu ebenfalls ein demokratisch legitimiertes Verfahren. Im Kästchen, das diesem Text beigefügt ist, findet ihr – immer vorausgesetzt, dass die Ortssektionen zustimmen – einen Zeitplan für das Erneuerungswerk. Lob und Tadel aus fachmännischem Munde Käthi Furrers und Markus Späths erwachsenenbildnerische Kompetenz zeigt sich im letzten Teil der Standortbestimmung. Eifrig Papierscheibchen auf Wandplakate klebend setzen die Teilnehmenden Schwerpunkte für die künftige SP-Arbeit. Vorher aber kommt noch ein ebenfalls kompetenter und über den Blick des neutralen Beobachters verfügender Gast zu Wort: der fürs Weinland zuständige «Landbote»-Redaktor Daniel Lüthi. Er bescheinigt unserer Partei ein seröses und glaubhaftes Auftreten in der hiesigen Politlandschaft. Die SP Homepage sollte aber schneller aktualisiert und dringend mit weinländischen Themen angereichert werden. Die in alle Briefkästen unseres Bezirks gelangende «andere Seite»-Publikation sei ein gutes Vehikel zur Verbreitung von SP-Ideen, aber auch hier sollte noch mehr als bisher Regionales zur Sprache kommen. Das Mitdiskutieren in den Gemeindeversammlungen sei wichtig, wobei sich die beteiligten SP-Leute stets als Parteimitglieder «outen» sollten. Am Schluss drückt Daniel Lüthi sein Befremden darüber aus, dass bei Gemeindewahlen in vielen Fällen der SVP keine Kandidaten entgegengestellt werden. Aber – und diese negative Erfahrung haben wir SPler-innen immer wieder gemacht – angesichts des herrschenden Majorzsystems, bei dem sich eine 51%Partei eine ganze Behörde unter den Nagel reissen kann, ist die Rekrutierung von eindeutig chancenlosen SP- Leuten äusserst schwierig. Und dann naht das Ende der reich dotierten Versammlung im Geschwindschritt. Ein Dankeschön noch sowohl an die Adresse der Referierenden als auch an die andern Parteimitglieder, die ein rechtes Stück samstäglicher Freiheit in den Dienst einer wichtigen Sache gestellt haben, und dann wird auf erfreuliche Weise minutengenau die angekündigte 16 Uhr-Schlusszeit beachtet, denn – es leben die Vaterliebe – ein Prominenter im Saal sollte seiner Tochter dringend das Familienauto zurückbringen. Anderfalls müsste sich im fernen St.Gallen eine Handballmannschaft ohne ihre Torschützenkönigin auf verlorenem Posten abmühen. • Zeitplan fürs Erneuerungswerk 29.April 09 Kompetenzerteilung durch die Bezirks-GV zum Statutenentwurf für die neue Bezirkssektion Bis Juni 09 Statutenentwurf Bis Sept 09 Diskussion in den Ortssektionen über den Entwurf Spätherbst 09 Diskussion und Verabschiedung des Entwurs an einem a.o.Bezirksparteitag Winter 09/10 Beschlussfassung an den Generalversammlungen der „alten“ Ortssektionen Frühling 10 Vereinigungs-Parteitag der neuen Bezirkssektion (Wenn nicht alle bisherigen Ortssektionen zustimmen, müsste eine Sonderlösung gefunden werden.) 16 Des Rätsels Lösung verrät Elsbeth Keller waagrecht: 1 ATOMKRAFTWERKE 15 TONI (Brunner) 19 SUEDANFLUG 20 EI 21 HARMOS 23 AC 24 SH 25 ENORM 26 MIN(ute) 27 EREIFERN 29 SESSELITANZ 32 ARMUT 33 TRIADE 34 KORKEN 36 BB (Brigitte Bardot) 37 IKARU(s) 41 JAHRESENDE 43 LEITER 46 TAU 47 BEN 48 LD 49 LECKEN 50 MONOPOLI 53 GRAESER 57 ERN 58 OSER 59 JEAN 60 KAELBER 62 ULKE 64 HARMONIE 67 BILATERAL 69 RIRI 71 OW 72 (J)UERG 74 USA 75 UTILE 77 ALKMENE 79 NEOR (Nero) 82 SEE 83 SEL(ig) 84 ARE 85 JAEH 86 ING. 87 WB 88 COUCHEPIN 93 ANE 94 OLMA 98 ZAR 99 CHAM 100 HANS 101 AGNES 103 VALIUM 105 MES 106 DUMA 108 UNE 109 ERKANNT 112 BAR 113 REET 114 PAS 115 UETLIBERG 120 SI 122 IP 124 INTERNATIONAL 128 ATLAS 132 FUN 133 KALBERN 137 TIEGEL 138 HA 139 P.S. 140 ANKE 141 BOERSE 144 ORWELL 145 MAI 146 KANSAS 147 VAN 148 NA 149 NW senkrecht: 1 AUSSTIEG 2 TEHERANREISE 3 ODE 4 MANSARDE 5 KNOEDEL 6 RFR 7 (C)ALMI 8 FURT 9 TG 10 WEINKENNER 11 EINZEL 12 RHEIN 13 KARABINER 14 ERERBT 15 TOFU 16 OS (Otto Stich) 17 NARR 18 ICN 22 MIMI 26 MARDER 28 ETAT 30 SIHL 31 LESE 35 ONKEL 38 KROENUNG 39 RAINER 40 UU 42 ECRU 44 EOS 45 EPI 50 MOHIKANER 51 ORMONI 52 LAIE 54 ALLAH 55 SETTE 56 EREILEN 61 BAUSCHUTT 63 KLAENGE 65 ARMEE 66 OWEN 67 BUECHER 68 AER 70 JEHOVA 73 GR 76 LAPSUS 78 LIANE 80 EWZ 81 OBAMA 89 OASE 90 UMDENKEN 91 HAMPEL 92 JANUAR 95 LAN(g)E 96 ML 97 AI 99 CM 102 SKI 104 UBS 107 AAR 110 NR 111 TG 116 ET 117 TITO 118 LOIRE 119 BAGE 121 JAPAN 122 (F)IFA 123 PUNK 124 INKA 125 NERV 126 NEW 127 LELI 128 ALL 129 THON 130 LAMA 131 SSIW (Albert Wiss) 134 ABS (Alternative Bank Schweiz) 135 BES(onders) 136 NEN 142 OA 143 SA(mstag) Lösungswort: SCHWARZARBEITER Die schnellsten Löserinnen und Löser waren Heinz Müller - Dachsen, Annemarie Kosek - Henggart, Hans Eckerli Dachsen, Peter Stäuber - Andelfingen, Lina Jenni - Rheinau, Elsbeth Reutimann - Dachsen, Familie Ochsner - Dachsen, Ursula Güdemann - Hallau, Turi Schöller - Kleinandelfingen. Ich freue mich immer über die Eingänge mit dem Lösungswort. Schön, wenn euch das Rätseln Spass macht! Mein Vergnügen besteht im Zusammenbauen des Wörterbildes und im Austüfteln der Fragen. Dann also bis im nächsten Winter, wenn die Abende wieder lang werden. 17 Wir setzen einen roten Farbtupfer an der Andelfinger Jubiläumsdorfet Am Wochenende vom 15./16. August 2009 wird in Andelfingen das 1250 Jahre Jubiläum gefeiert. Im Zentrum des Bezirkshauptortes steigt ein Dorffest. Die Vereine, andere einheimische Organisationen und die Parteien wurden eingeladen, Festwirtschaften und Verpflegungsstände zu betreiben. Nach dem Motto «die SP gibt es auch im Weinland», hat die Sektion Andelfingen und Umgebung ihre Teilnahme angemeldet. Betrieben wird ein Aussenstand. Das Angebot wird aus rot getönten, selbst gemixten Drinks mit und ohne Alkohol und aus hausgemachten (auch irgendwie erröteten) Snacks bestehen. Standort ist die Ecke bei der Apotheke. Die Festivitäten beginnen für die Bevölkerung von Andelfingen und Kleinandelfingen schon am Freitag, 14. August (ab 19 Uhr). Am Samstag wird von 10.00 bis frühmorgens um 3.00 Uhr gefeiert und am Sonntag von 11.00 bis 18.00 (vorher - 10 Uhr - ökumenischer Gottesdienst auf dem Marktplatz). Die Organisatoren hoffen auf viele Festbesucher aus nah und fern. Wir von der SP Afi wünschen uns viele uns zugewandte Gäste an unserem Stand. Je mehr radiisli-Empfängerinnen und Empfänger uns aufsuchen, umso mehr andere Gäste werden neugierig! Noch ein Anliegen haben wir: Wir suchen dringend Helferinnen und Helfer - am Stand, für das Holen von Nachschub und für die Aufräumarbeiten am Montagmorgen. Auch Unterstützung beim Zubereiten der Snacks wäre willkommen. Wer Zeit und Lust hat, eine oder mehrere Schichten am Stand zu übernehmen und/oder um den Nachschub besorgt zu sein, kann sich auf der nachstehenden Liste eintragen: Freitag 19.00 - 21.00 21.00- 23.00 23.00 - ? Samstag 10.00 - 12.00 12.00 - 14.00 14.00 - 16.00 16.00 - 18.00 18.00 - 20.00 12.00 - 14.00 14.00 - 16.00 16.00 - 18.00 20.00 - 22-00 22.00 - ? Sonntag 10.00 - 12.00 Name: Tel.: Adresse: Natel: E-Mail: Bitte die möglichen/gewünschten Schichten unterstreichen und den Talon möglichst schnell einsenden an: Elsbeth Keller, im Chloster 7, 8461 Oerlingen - Tel. 052 319 11 37 E-Mail: keller.oerlingen@hispeed.ch Auch Angebote für die Mithilfe bei der Zubereitung der Snacks und Bowlen und für das Aufräumen am Montagmorgen bitte an diese Adresse. Wir danken allen hilfsbereiten Geistern schon im Voraus ganz herzlich! 18 Forum Die Welt spinnt! Am 7. Februar im Wirtschaftsteil des Tagi gelesen: “Basler Syngenta - von Rezession keine Spur. Syngenta verdient Milliarden mit Saatgut und Schädlingsbekämpfung“. Und nun der Clou: „Ein Golfrasen mit Unkraut ist undenkbar - die nötigen Vertilgungsmittel liefert ... „ - na, wer wohl? Haben wir wirklich keine andern Sorgen? Und am gleichen Tag auf der gleichen Seite: „Die Krise hat die Reichen und Eitlen erreicht. Sie geben deutlich weniger für Botoxspritzen und Brustimplantate aus.“ Folge: Die plastische Chirurgie boomt etwas weniger. Zitat „Tatsächlich sind Luxusprodukte stärker von der Krise betroffen als alle anderen Segmente ...“ Mein Kommentar: Der Volksmund sagt, der Mensch lebe nicht vom Brot allein. Doch viele Menschen dieser Welt haben nicht einmal genügend Brot. Für die Unersättlichen muss der Belag aber immer noch Kaviar sein. Diese Leute sollten sich mal Gedanken machen über folgende Aussage des Schriftstellers Heinrich Waggerl (1897 1973): „Vielleicht müssen wir alle ein wenig ärmer werden, damit wir reicher werden“. Trotz allem darf auch mal gelacht werden Heinz Bleiker lässt uns an seinem Schmunzeln über zwei kürzlich gehörte Witze teilnehmen: Auf freiem Feld kommt ein fremder Mann zu einem Wanderschäfer und sagt zu ihm: „Wetten, dass ich die exakte Anzahl Ihrer Schafe nennen kann! Darf ich mir ein Schaf auslesen, wenn die Zahl stimmt?“ - „Einverstanden“ meint der Schäfer. - Der Fremde: „Es sind 978 Schafe“ - Schäfer: „Stimmt genau.“ Der Fremde sucht sich ein Tier aus und will gehen. Schäfer: Geben Sie mir das Schaf zurück, wenn ich errate, welchen Beruf Sie haben?“ - Der Fremde: „Einverstanden.“ - Schäfer: „Sie sind Wirtschaftsberater.“ Der Fremde: „Stimmt! Wie kommen Sie darauf?“ - Schäfer: „ Erstens sind Sie unbestellt gekommen, zweitens haben Sie mir etws gesagt, das ich schon wusste und drittens geben Sie mir jetzt meinen Hund zurück.“ Und: Ein Feuerwehrmann rettet über die Leiter eine alte Frau aus dem 6. Stock eines brennenden Hauses. Halb unten beginnt die Frau heftig zu zittern vor Angst. Der Feuerwehrmann sagt, sie müsse jetzt tapfer sein und auf die Zähne beissen. Da sagt die Frau: „Ui! Die müssen wir zuerst oben in der Nachttischschublade holen.“ Die Atom-Lobby hat die Frauen entdeckt Bei einem Besuch im Felslabor Mont Terri, wo bekanntlich getestet wird, ob sich der Opalinuston für ein AtommüllEndlager eignet, begegnete die Berlinerin Stefanie Augter einer mit Helm und Schutzweste ausgestatteten Frau, welche die Strukturen im Stein vermass und Risse und Löcher notierte. Dabei erfuhr sie, dass ein Viertel der dort Arbeitenden weiblichen Geschlechts ist. Der NAGRA (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) ist dies wichtig - nicht nur weil die für sie tätigen Frauen ausgezeichnete Geologinnen und Ingenieurinnen sind, sondern weil sie als begabte Kommunikatorinnen auch als Sprachrohr für die Kernkraft-Industrie dienen sollen. Studien von Abstimmungsergebnissen zeigen auf, dass bis jetzt vor allem Frauen nein zur Atomenergie sagten. Hätten die Schweizerinnen alleine bestimmen können, wäre 1979 der Ausstieg beschlossen worden. 19 Es wird angenommen, dass vor allem der weibliche Teil der Bevölkerung zuerst an die Familie denkt und künftige Generationen vor atomaren Altlasten behüten möchte. Das muss taktisch angegangen werden - finden die AtomkraftBefürworter und eben auch gewisse -Befürworterinnen. Die Physikerin Irene Aegerter sagt: „Wie müssen die Ängste der Frauen ernst nehmen, über Chancen und Risiken aufklären und sie emotional ansprechen“. Mit Gleichgesinnten hat sie deshalb die Gruppe „Frauen für Energie“ ins Leben gerufen. Sie lädt Geschlechtsgenossinnen zu Exkursionen und Experimenten ein - mit dem Ziel, sie vom unverzichtbaren Segen des Atomstroms und seiner Ungefährlichkeit zu überzeugen. Ursula Haller, Nationalrätin und Gründungsmitglied der Bürgerlich Demokratischen Partei (BDP) bezeichnet die Sorgen der Atomgegnerinnen als „diffuse Ängste“. Oft werden wir Frauen als technikfeindlich abgestempelt. Auch wird uns zugeschrieben, dass wir schwergewichtig (zu) emotional reagieren. Fazit: Man(n) setzt rational denkende, als Akademikerinnen und Politikerinnen erfolgreiche Frauen ein, um die Geschlechtsgenossinnen weich zu klopfen. Frage: Was ist passiert, dass sie sich dafür einspannen lassen? Meine Überzeugung: Auch Frauen, die nicht verlernt haben,“auf den Bauch zu hören“, können rational denken - und tun dies auch! Erfreuliche Feststellung: Es gibt immer mehr Männer, die unsere Befürchtungen teilen, rational überlegend und ihre Gefühle nicht verleugnend. Dringender Wunsch: Bis zu den Abstimmungen über neue AKW‘s entwickelt die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung den Weitblick, der die Zukunft späterer Generationen einbezieht. Sie wünscht ihren Nachkommen von ganzem Herzen alles Gute und steht somit offen ein für ihre Emotionen. Redaktioneller Hinweis: Die Forum-Seite steht allen radiisli-Leserinnen und -Lesern offen. Wir freuen uns auf spontane Beiträge. Der nächste Redaktionsschluss ist am 4. August 2009. radiisli Impressum Herausgeberin: SP Bezirk Andelfingen PC 84-20975-9 erscheint viermal jährlich Redaktion: Elsbeth und Jürg Keller Kloster 7 8461 Oerlingen Tel & Fax: 052 319 11 37 e-Mail: keller.oerlingen@hispeed.ch Druck: Unionsdruckerei Schaffhausen SP - Termine Montag, 27. April SP Bezirk Transpikreation bei Käthi in Dachsen Mittwoch, 29. April SP Bezirk Freitag, 1. Mai Parteitag im Kirchgemeindehaus in Andelfingen SP Bezirk Umzug in Schaffhausen 16./17. Mai Abstimmung Mittwoch, 1. Juli SP Marthalen, Andelfingen, Rheinau Sommerabend-Veranstaltung 14., 15. und 16. August SP Andelfingen Beiträge in dieser Nummer: Theo Ammann, Käthi Furrer, Beatrice Güntert, Elsbeth Keller, Jürg Keller, Eveline Kunz, Hans Peter Ochsner, Markus Späth, Hedi Strahm Donnerstag, 14. Sept. Kontaktadressen der SP-Sektionen des Bezirks Andelfingen: 26./27. September Abstimmung Samstag, 7. November SP Bezirk Bildungstag in Dachsen • • • • SP Andelfingen: Elsbeth Keller, Oerlingen 052 319 11 37 SP Ausseramt: Beatrice Güntert, Feuerthalen 052 659 36 57 SP Marthalen: Eugen Staub, Marthalen 052 319 20 46 SP Rheinau: Ueli Meier, Rheinau 052 319 31 76 PP 8447 Dachsen Stand an der Dorfet Andelfingen SP Ausseramt Politpalaver SP-Mitglieder erhalten für alle Veranstaltungen eine persönliche Einladung. …und das zum Schluss: