Daimler AG - Hauptversammlung 2013: Gegenanträge (Stand
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Daimler AG - Hauptversammlung 2013: Gegenanträge (Stand
Hauptversammlung 2013 Gegenanträge und Wahlvorschläge von Aktionären Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, Nachfolgend finden Sie alle zugänglich zu machenden Anträge von Aktionären (Gegenanträge und Wahlvorschläge von Aktionären i. S. d. §§ 126, 127 Aktiengesetz) zu den Punkten der Tagesordnung der Hauptversammlung der Daimler AG am 10. April 2013. Die folgenden Anträge sind in der zeitlichen Reihenfolge des Eingangs bei der Gesellschaft aufgelistet. Stimmabgabe bzw. Weisungen zu Anträgen von Aktionären Auch wenn Sie nicht persönlich oder durch einen anderen Bevollmächtigten als ein Kreditinstitut, eine Aktionärsvereinigung oder eine gleichgestellte Person oder Institution an der Hauptversammlung teilnehmen, können Sie Gegenanträge/Wahlvorschläge von Aktionären, die lediglich auf die Ablehnung der Vorschläge der Verwaltung gerichtet sind, unterstützen, indem Sie in der Briefwahl-/Weisungsmaske in unserem e-service für Aktionäre oder auf ihrem Antwortbogen bei den entsprechenden Tagesordnungspunkten mit » Nein«, d. h. gegen den Vorschlag der Verwaltung stimmen bzw. entsprechende Weisung erteilen. Gegenanträge und Wahlvorschläge, die sich nicht in der Ablehnung des Verwaltungsvorschlags erschöpfen, sind mit einem Großbuchstaben gekennzeichnet. Sofern über solche Gegenanträge/Wahlvorschläge in der Hauptversammlung eine gesonderte Abstimmung stattfindet, können Sie diese unterstützen, indem Sie in der Briefwahl-/Weisungsmaske in unserem e-service für Aktionäre oder auf Ihrem Anmeldebogen das mit dem entsprechenden Buchstaben gekennzeichnete Feld ankreuzen. Für den Fall, dass der Gegenantrag/Wahlvorschlag in der Hauptversammlung nicht zur Abstimmung kommt, sollten Sie dennoch nicht versäumen, beim entsprechenden Tagesordnungspunkt Ihr Abstimmverhalten anzukreuzen. Mit einem Großbuchstaben zu kennzeichnende und zugänglich zu machende Gegenanträge und Wahlvorschläge sind zur Tagesordnung der Hauptversammlung 2013 nicht eingereicht worden. *** 2 Herr Paul Russmann, Stuttgart Zu Punkt 3 der Tagesordnung: „Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet. Begründung: „Wir wollen Vorreiter für saubere Geschäfte sein!“, erklärt die Daimler AG in ihrem aktuellen Geschäftsbericht. Im Kapitel „Anstand“ behauptet die Daimler AG, sie sei „Exzellent in jeder Beziehung“ und setze sich mit seinem Beitritt zum UN Global Compact dafür ein, die Prinzipien des Global Compact in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Anti-Korruption einzuhalten und aktiv zu fördern. Kein Wort verliert die Daimler AG in ihrem Geschäftsbericht 2012 dagegen über die Rüstungsproduktion und den Rüstungsexport bei Mercedes-Benz Military, der Tognum AG und der EADS. Durch Rüstungsexporte von Mercedes-Benz, der Tognum AG und der EADS werden Menschenrechte und Umweltschutz weder gestärkt noch aktiv gefördert. Im Gegenteil: Zu den Empfängern von Militär-Unimogs und Militär-Lastkraftwagen über das DaimlerWerk Wörth, zähl(t)en in den letzten Jahren unter anderem Ägypten, Algerien, Angola, Irak, Kuwait, Libyen, Marokko, Pakistan, Saudi-Arabien, Syrien, Tunesien, Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate: Länder, in denen Menschenrechte mit Füßen getreten und und die in Krisen- und Kriegsgebieten liegen. Über die Beteiligung am drittgrößten europäischen Rüstungskonzern, der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS), trägt die Daimler AG als Hauptaktionär Mitverantwortung für die Herstellung von Trägersystemen für Atomsprengköpfe und produziert und exportiert darüber hinaus andere menschenverachtende Waffen. Auch über die 50prozentige Beteiligung an der Tognum AG mit Sitz in Friedrichshafen profitiert die Daimler AG von der Produktion und dem Export von Rüstungsgütern. Sowohl die Daimler AG als auch die Tognum AG haben sich in den Verhaltensrichtlinien ihrer Corporate Governance zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet. Ob diese Verpflichtung mit der Lieferung von militärischen Komponenten an Staaten wie SaudiArabien oder China vereinbar ist, muss bezweifelt werden. Viele Aktionäre kaufen wegen der Rüstungsgeschäfte keine Aktien der Daimler AG, Nachhaltigkeitsfonds schließen Daimler-Aktien aus ihren Fonds aus, potenzielle Kunden entscheiden sich nicht für Autos der Mercedes Car Group, sondern für Fahrzeuge der Konkurrenz. Für dieses – durchaus nachvollziehbare – Käuferverhalten trägt der Vorstand die ethische und ökonomische Verantwortung. Mit dem Rüstungsengagement bei der EADS, der Tognum AG und dem Export von militärischen Nutzfahrzeugen verstößt die Daimler AG nach Ansicht der Kritischen Aktionäre Daimler (Arndtstr. 31, 70197 Stuttgart, Tel: 0711-608396, www.kritischeaktionaere.de) gegen die Intentionen der „Guten Unternehmensführung“ („Corporate Governance“) und gegen die „Unternehmenssozialverantwortung“ (CSR) sowie gegen die Intention des „Global Compact“. 3 Wer „Exzellent in jeder Beziehung“ und „Vorreiter für saubere Geschäfte“ sein will, muss als Daimler AG aus dem Handel mit Rüstungsgütern aussteigen. Eine wirkliche „Unternehmenssozialverantwortung“ würde sich zum Beispiel in der Unterstützung zivilgesellschaftlicher Initiativen wie der „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ (www.aufschrei-waffenhandel.de) zeigen.“ *** Herr Holger Rothbauer, Tübingen Zu Punkt 3 der Tagesordnung: „Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet. Begründung: In der Hauptversammlung 2004 der damaligen DaimlerChrysler AG konnten die Kritischen AktionärInnen Daimler (KAD, Arndtstraße 31, 70193 Stuttgart) mit Unterstützung der überwältigenden Mehrheit der anwesenden AktionärInnen erreichen, dass durch Initiative des stv. Aufsichtsratsvorsitzenden Erich Klemm eine Kommission zur Untersuchung der Umstände der 14 verschwundenen Betriebsräte bei Mercedes Benz Argentinia im Werk Gonzales Catan in den Jahren 1976-1978 eingerichtet wurde. Auch wenn durch das höchstumstrittene Ergebnis von Prof. Tomuschat Mercedes-Benz kein direkter Schuldvorwurf am Tod der Mercedes Betriebsräte gemacht wurde, so wurden dennoch massive Verfehlungen damaliger Mercedes Verantwortlicher deutlich. Auch die Ergebnisse der argentinischen Wahrheitskommission in La Plata Buenos Aires zeigen eine klare Verantwortlichkeit der damaligen Mercedes Benz AG. Inzwischen erinnert eine Gedenktafel in Buenos Aires an die getöteten Mercedes Betriebsräte. Seit 2010 klagen die Hinterbliebenen der getöteten Betriebsräte in den USA gegen Daimler und fordern Schadensersatz in Millionenhöhe. Nachdem Daimler in 2 Instanzen, zuletzt am 9.12.2011, mit seinen Zuständigkeitsrügen verloren hat, findet nun seit 2012 eine zivilrechtliche gerichtliche Auseinandersetzung vor einem Bezirksgericht in San Franzisco über das Ob und die Höhe des Schadensersatzes für die Hinterbliebenen der getöteten Betriebsräte aus dem Mercedes Werk Gonzales Catan statt. Darüber hinaus wurden ganz aktuell im März 2013 in Argentinien 7 Täter in ähnlich gelagerten Fällen zu langen Haftstrafen verurteilt, womit der Erfolg der Klage in den USA gegen Daimler und zugunsten der Hinterbliebenen der Betriebsräte weiter deutlich gestiegen sein dürfte. Anstatt Unsummen für US-Anwälte zur aussichtslosen Verzögerung des Verfahrens auszugeben, hätte Daimler längst unter Anwendung seiner eigenen Corporate Social Responsibility und ethischen Compliance Regelungen in außergerichtliche Verhandlungen mit den Hinterbliebenen treten müssen, um einen Vergleich zu erzielen. Ebenfalls hat die Daimler AG sich als frühere Daimler Benz AG von 1948—1994 im früheren Apartheidstaat-Südafrika ökonomisch stark engagiert und somit auch im Vergleich zu anderen international agierenden Unternehmen außergewöhnlich hoch von der Unterdrückung der schwarzen und farbigen Bevölkerungsmehrheit in Südafrika profitiert. 4 In der sogenannten Khulumani-Sammelklage in den USA machen 58.000 Opfer des Apartheidregimes und ihre Familien ihre Schadensersatzforderungen u.a. gegen Daimler wegen Beihilfe zu schweren Menschenrechtsverletzungen während der Apartheidszeit in Südafrika in Millionenhöhe geltend. Auch hier hat Daimler seit 2002 aussichts- und erfolglos mit hohen Anwaltskosten versucht, die Klagen als unzulässig zu diskreditieren. Die zivilrechtlichen Schadensersatzklagen werden nun vor den zuständigen US-Gerichten verhandelt. Daimler wird - wie den anderen Beklagten - vorgeworfen, über ihre südafrikanischen Gesellschaften Beihilfe zu schweren Menschenrechtsverletzungen des Apartheidregimes geleistet zu haben. Die Vorwürfe gegen die Daimler AG lauten auf Beihilfe durch Kollaboration mit den folternden und brutalen ApartheidSicherheitskräften und durch Belieferung derselbigen mit Nutzfahrzeugen bzw. Nutzfahrzeugkomponenten. Auch die Belieferung mit Militärunimogs und den Multisensorplattformen zur Überwachung der Schwarzen in den Homelands gelten als Beihilfehandlungen zu Menschenrechtsverletzungen. Anstatt wie von den Kritischen AktionärInnen (KAD, Arndtstr. 31 in Stuttgart) massiv in den letzten beiden Hauptversammlungen gefordert, außergerichtliche Lösungen mit den Opferverbänden in Südafrika zu suchen, hält Daimler an einer imageschädigenden, kostspieligen und erfolglosen gerichtlichen Auseinandersetzung fest. Statt jedoch offen die eigene Verantwortung für die Menschenrechtsverletzungen anzuerkennen, wird vom Vorstand entgegen jedes historischen Beweises die Verstrickung der Daimler AG in das Apartheidsystem geleugnet. Der Vorstandsbereich „Recht und Integrität“ soll die gesamte Sach- und Rechtslage nochmals kritisch überprüfen und muss dieses unwürdige juristische Schauspiel schnellstmöglichst beenden. Eine der anderen Beklagten, die Firma GM, hat beispielsweise inzwischen außergerichtliche Verhandlungen mit den südafrikanischen Klägerverbänden aufgenommen und steht vor Abschluss eines würdigen Vergleiches in Millionenhöhe. Als Daimler AG sollten wir uns diesen Verhandlungen mit den Opferverbänden möglichst rasch anschließen und somit die historische Verantwortung gegenüber den Apartheidsopfern anerkennen. Obwohl sich im Fall der Klagen der argentinischen Betriebsrats-Hinterbliebenen wie auch im Fall der Apartheidsopfer aus Südafrika mehrstellige Millionen-EuroSchadensersatzforderungen abzeichnen, die zum jetzigen Zeitpunkt auch hinreichend bezifferbar und wahrscheinlich sind, werden im Geschäftsbericht auf den Seiten 193 f. und auf Seite 225 f. (Anmerkung 28 des Konzernberichtes) KEINE expliziten Erwähnungen der Verfahren und Kostenrisiken vorgenommen. Dies halte ich für rechtsfehlerhaft. *** 5 Herr Wilm Diedrich Mueller, Neuenburg Zu Punkt 3 der Tagesordnung: „Personen, ich habe hiermit beantragt, dass keinem Mitglied des Vorstandes der oben genannten Firma Daimler für das Geschäftsjahr 2012 Entlastung erteilt wird. Begründung: Ich begründete meinen Antrag damit, dass ich in dieser schärfstmöglichen Form dagegen protestiere, dass auf der Hauptversammlung vor zirka einem Jahr über meinen Wahlvorschlag, eine Dividende in Form von Aktien der oben genannten Firma Reederei (Herbert Ekkenga AG) auszuschütten, noch nicht einmal abgestimmt wurde.“ Zu Punkt 4 der Tagesordnung: „Personen, ferner und unwichtiger habe ich hiermit beantragt, dass keinem Mitglied des Aufsichtsrates der oben genannten Firma Daimler für das Geschäftsjahr 2012 Entlastung erteilt wird. Begründung: Diesen Antrag begründete ich damit, dass ich die oben genannte Dame (Frau Lena Jade Müller) zu selten sehe. Die oben genannte Firma Daimler hätte sich in dem Geschäftsjahr 2012 wirklich wichtigeren Aufgaben widmen sollen, als der Produktion von Autos, die ohnehin von Mitbewerbern in einer - was den Kraftstoffverbrauch anbelangt - besseren Qualität gefertigt werden. So hätte dieselbe Firma Daimler besser daran getan, die Anschrift der oben genannten Dame Mueller, die meinen Wissens an der oben genannten Firma Humboldt (HumboldtUniversität, Berlin) irgendetwas mit Musik studiert und hervorragend singt und Klavier spielt, zu ermitteln und mir dieselbe Anschrift deswegen mitzuteilen, damit ich derselben Dame Müller endlich zu ihrem 29. Geburtstag gratulieren kann. Der Aufsichtsrat der oben genannten Firma Daimler hat es sträflich versäumt, den Kurs der oben genannten Firma Daimler rechtzeitig auf das Lösen von Problemen zu lenken, die für das Wohlergehen der Menschheit wirklich von Belang sind. Derselbe Aufsichtsrat hat jeden Anspruch auf Entlastung verwirkt.” *** Herr Dr. Bernd T. Gans, Vaterstetten Zu Punkt 3 der Tagesordnung: „Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet. Begründung: Erneute Verschlechterung der Ergebnisse, insbesondere in den Geschäftsfeldern PKW und Vans sowie – besonders drastisch – bei Omnibussen (Siehe Tabelle Umschlaginnenseite des Geschäftsberichts) 6 Weiter gestiegene Verschuldung des Konzerns (s. Seite 106 des Geschäftsberichts) statt Schuldentilgung Verschleierung der Dividendenfähigkeit des Konzerns, da kein getrennter Ausweis der Dividende hinsichtlich Ertrag aus operativem Geschäft und Einmalertrag aus dem Verkauf der EADS-Anteile Fortgesetzte Underperformance im operativen Geschäft wirkt sich weiterhin negativ auf Kurs der Daimler-Aktie im Vergleich zu nationalen und internationalen Indizes aus Wenig überzeugende Installation eines China-Beauftragten auf Vorstandsebene, da Durchbrechung der funktionalen Organisationsstruktur und Schaffung zusätzlichen Koordinationsaufwands (Matrixorganisation)“ *** Frau Beate Winkler-Pedernera, Stade Zu Punkt 3 der Tagesordnung: „Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet. Begründung: Als Sprecherin der Kritischen AktionärInnen Daimler (www.kritischeaktionaere.de) begrüße ich seit Jahren ausdrücklich die Bemühungen des Betriebsrates und der Unternehmensleitung um Gleichstellung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Leider sind die Frauen im Unternehmen weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Die 13 % weiblichen Mitarbeiterinnen verdienen außerdem im Durchschnitt weniger und immer noch erleben viele von ihnen Nachteile in der Doppelrolle als Mutter und Arbeitnehmerin. Im Jahr 2011 wurde mit Frau Hohmann-Dennhardt endlich eine Frau in den Vorstand aufgenommen. Rechnet man alle Führungsebenen zusammen erhöhte sich der Anteil der Frauen pro Jahr nicht einmal im einstelligen Bereich und erreichte 2011 gerade einmal 10 Prozent. Nach dieser Hauptversammlung werden vermutlich erstmalig 20 Prozent Frauen im Aufsichtsrat sitzen. Ein überfälliger Schritt in die richtige Richtung! Eine Quote von 30 Prozent in Führungsgremien, wie sie häufig gefordert wird, wäre auch für die Daimler AG ein erstrebenswertes Ziel. Die Unternehmensleitung selbst gibt sich mit 20 Prozent bis 2020 zufrieden (s. Nachhaltigkeitsbericht 2011). Die Selbstverpflichtung der Daimler AG sieht auf allen Ebenen bis zum Jahr 2015 nur geringe Steigerungen vor. Die neuen internen Zielkorridore bedeuten nur einen minimalen Zuwachs an Frauen. So wird angestrebt bei der Gesamtbelegschaft auf 12,5% bis 15% Frauen anzuwachsen. Diese vage Angabe ist bereits 2008 mit 12,2% fast erfüllt worden. Sehen so die vermeintlich sinnvollen Selbstverpflichtungen aus, die die Wirtschaftskonzerne sich auferlegen wollen, um einer gesetzlichen Quote aus dem Weg zu gehen? 7 Die sogenannte gläserne Decke und eine gewisse Benachteiligung von Frauen ist auch bei der Daimler AG nach wie vor spürbar. Es gibt noch immer Führungskräfte und Personalbetreuer, die, insbesondere bei Müttern, sehr unsensibel und zum Teil auch unkorrekt vorgehen. Zum Beispiel nimmt unser Unternehmen nach Beendigung der Elternzeit des öfteren seine Verpflichtung nicht wahr, die Wiederaufnahme der Arbeit an einem gleichwertigen Arbeitsplatz zu ermöglichen. Ein weiteres unrühmliches Thema des Umgangs mit den weiblichen Mitarbeiterinnen betrifft die Nichteinhaltung der gleichen Bezahlung für gleiche Arbeit. Dies sollte in heutigen Zeiten in Deutschland eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Die Gewerkschaften berichten immer wieder von Fällen, in denen Kolleginnen trotz gleicher oder gleichwertiger Arbeit schlechter eingruppiert sind als ihre männlichen Kollegen. Dies trifft insbesondere auf Teilzeitkräfte zu. Im Frauenberuf Sekretariat wird zum Beispiel oft nicht die adäquate Entgeltgruppe zugestanden, obwohl die Kolleginnen dementsprechende Aufgaben übernehmen. Auch wenn Mütter in anderen Bereichen nur die Möglichkeit haben in Teilzeit zu arbeiten, werden sie oft unter ihrer Qualifikation eingestellt und dementsprechend auch eingestuft. Im Bereich der gewerblich-technischen Ausbildung sind die Zahlen weiblicher Auszubildenden in den letzten Jahren rückläufig. Es ist unerklärlich, warum bei der gewerblich-technischen Ausbildung von über 1500 Bewerberinnen nur 11% eingestellt wurden. Und es ist schwer vorstellbar, dass die abgewiesenen 1350 anderen Bewerberinnen so viel schlechter qualifiziert waren als die männlichen Bewerber. An dieser Stelle muss kurz darauf eingegangen werden, dass Daimler generell die Ausbildungszahlen zurückfährt. Der Vorstand kommt mit dieser Entscheidung seiner gesellschaftlichen Verantwortung nicht nach und schafft in Zeiten von Fachkräftemangel sogar ein Problem für die Zukunft. So berichtet die IG Metall in ihrer Zeitung Scheibenwischer: „im September 2012 hat zum Beispiel das Werk Untertürkheim gerade einmal 161 (gewerblich-technische) Auszubildende eingestellt. Im Werk Untertürkheim arbeiten rund 20.000 Beschäftigte, das heißt 0,8 Prozent der Beschäftigten sind Auszubildende. Den 161 Auszubildenden steht eine größere Zahl an Beschäftigten gegenüber, die das Werk jährlich verlassen. (...) Wenn Daimler 2020 mehr als zwei Millionen Fahrzeuge produzieren will, dann hat dies auch mit Fachkräftebedarf zu tun. Porsche hat sich auf Wachstum vorbereitet und seine Ausbildungszahl für 2012 auf 150 Auszubildende verdoppelt – und das bei einer Betriebsgröße von ca. 7.000 Beschäftigten.“ (März 2013, S. 6).“ Zu Punkt 4 der Tagesordnung: „Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden nicht entlastet. Begründung: Die Fremdvergabe durch Leiharbeit und Werkverträge verdrängt bei der Daimler AG zunehmend die Stammbelegschaft. Erneut fordere ich als kritische Aktionärin, www.kritischeaktionaere.de, die Daimler AG auf, diese Strategie zu überdenken. Dieter Zetsche schreibt im Geschäftsbericht 2012: „Als weltweit tätiges Unternehmen übernehmen wir Verantwortung und wollen im Hinblick auf eine ethische Unternehmensführung Vorreiter sein.“ (S. 179) 8 Doch statt Vorreiter zu sein sendet die Daimler AG als Unternehmen folgende unethischen Signale aus: • Gleichwertige Arbeit muss nicht mehr gleich bezahlt werden. • Das Kündigungsrecht darf umgangen werden. • Das Ansehen eines Konzerns wird entkoppelt von dem Anspruch ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber für die ganze Belegschaft zu sein. Offen hat sich der Vorstand in den letzten Jahren zur Erhöhung der Fremdvergabe von Arbeit bekannt. Der Vorstand behauptet, die steigende Tendenz diene vor allem dazu, die Stammbelegschaft zu schützen. Diese Logik führt dazu, dass ein zunehmender Teil der Mitarbeitschaft quasi als Unterklasse für die Stammbelegschaft die Risiken tragen muss. Sicher dient es der Profitorientierung, da somit einfach auf Marktschwankungen reagiert werden kann – es ethisch zu nennen wäre zynisch! Selbst die Stammbelegschaft ist nicht davon angetan, denn die Fremdvergabe ist auch ein Instrument, um Druck auf Löhne und Arbeitsbedingungen der Stammbelegschaft zu machen. Die ständige Drohung steht im Raum selbst durch andere günstigere Bewerber ersetzt zu werden. Zudem wird kaum noch eine freiwerdende Stelle als Stammbelegschaft neu besetzt. Die Leiharbeit überschreitet in vielen Werken die vereinbarten acht Prozent. In diesen acht Prozent sind die Fremdvergaben über Werkverträge noch nicht enthalten. Werkverträge bedeutet, dass abgegrenzte Leistungen an andere Firmen vergeben werden. Diese Firmen entscheiden dann selbstständig, wie sie diese Leistungen erbringen, und handeln alle Arbeitsbedingungen mit ihren Arbeitnehmern aus. Die Arbeitnehmervertreter der Daimler AG dürfen diese Arbeitnehmervertreter nicht vertreten. Es gibt keine Mitsprache mehr bei Einstellungen, Kündigungen und der Gestaltung der Werksverträge. Häufig leihen die Werkvertragsfirmen selbst wiederum bei anderen Fremdfirmen Arbeitnehmer aus, um den Preis nochmals zu drücken. Die Nachteile tragen allein die „externen“ Arbeitnehmer durch 1. 2. 3. 4. 5. niedrigeren Grundlohn andere oder fehlende Prämien, Zuschläge, Altersabsicherungen geringeren Kündigungsschutz kein Zugang zu Stellenangeboten erhöhte Belastungen 1. Beim Lohn werden zum Beispiel die Leiharbeiter nur eingestuft wie Mitarbeiter des D-move (Einstiegsgehalt nach der Ausbildung), auch wenn sie durch Alter, Kompetenz und Aufgabengebiet her als Festangestellte einen höheren Lohn erwarten könnten. 2. Prämien stehen Leiharbeitern nicht zu – keine Gewinnbeteiligung, kein Weihnachtsgeld, keine Abfindungen, schlechte Zuschlagsbedingungen, keine Daimlerbetriebsrente. 3. Leiharbeiter unterliegen nur dem Kündigungsschutz durch ihre mehr oder weniger sozial orientierte Leiharbeitsfirma. Diese ist mit der Absicherung durch eine Festanstellung nicht vergleichbar. 9 4. Stellenangebote werden nur intern veröffentlicht. Bewerbungen von „Externen“, also auch Leiharbeitern, werden nachrangig bzw. gar nicht bearbeitet. 5. Die Belastungen, die direkt durch Leiharbeit verursacht sind, liegen laut einer Studie der Techniker Krankenkasse vor allem in einer „hohen Arbeitsplatzunsicherheit, ihrer Einkommenssituation, der Diskrepanz zwischen ihrer Qualifikation und der ausgeübten Tätigkeit sowie der fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten“ (siehe TK Gesundheitsreport 2009). Ich fordere den Aufsichtrat auf, die zunehmende Fremdvergabe von Arbeit zu stoppen. Bisher akzeptierte es der Aufsichtsrat, dass der Vorstand die Vorteile der Leiharbeit und im Besonderen der Werkverträge zu Lasten der Beschäftigten nutzt. Die wenigen öffentlichen Äußerungen des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Erich Klemm zu dem Thema bezogen sich im Januar 2013 nur darauf, dass man auch in den Bereichen Verwaltung und Entwicklung Regelungen für die Leiharbeit festsetzen muss. „Es dürfen keine Dauerarbeitsplätze mit Leiharbeit belegt sein. Sie sollen nur vorübergehend verpflichtet werden“. Immer häufiger werden aber ehemalige Stammarbeitsplätze über Jahre durch Fremdvergabe besetzt. Diese Praxis wiederspricht dem seit dem 01.12. 2011 gültigen Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG). Das Gesetz begrenzt den Einsatz von Leiharbeitern auf einen vorübergehenden Personalbedarf.“ *** Herr Jürgen Grässlin, Freiburg Zu Punkt 3 der Tagesordnung: „Die Mitglieder des Vorstands werden nicht entlastet. Begründung: Im Dezember 2012 verkaufte die Daimler AG weitere 7,5 Prozent der Anteile der EADS (61,1 Millionen EADS-Aktien) an die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Der Daimler-Konzern erzielte außerordentliche Einnahmen in Höhe von 1,66 Milliarden Euro. Dieses Geld steht zur Entwicklung sinnvoller technischer Neuerungen und zur Ökologisierung der Fahrzeugflotte zur Verfügung – soweit die gute Nachricht. Doch wer angesichts der Anteilsreduzierung am Rüstungsriesen European Aeronautic Defence and Space Company N.V. (EADS) gehofft hat, die Daimler AG werde sich fortan ausschließlich auf das automobile Kerngeschäft konzentrieren und aus dem Geschäft mit dem Tod aussteigen, sieht sich einmal mehr enttäuscht. In der aktuellen Statistik des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) rangiert die EADS (mit Daimler) mit gesteigerten Waffenverkäufen mit einem Volumen von nunmehr 16,39 Milliarden US-Dollar (2011) weiterhin auf dem unrühmlichen siebten Platz. Produziert und verkauft werden u.a. Kampfflugzeuge Eurofighter, Militärhubschrauber Tiger, Grenzsicherungsanlagen und Atomwaffenträgersysteme des Typs M51 (siehe www.eads.com). 10 Dabei profitiert Daimler/EADS vom Verkauf von 72 Eurofightern Typhoon und rund 9000 Kilometer langen Grenzsicherungsanlagen an das repressive Königshaus in SaudiArabien. Die dortige Menschenrechtslage ist katastrophal: Aufgrund der Anwendung der Scharia werden vermeintlichen Dieben öffentlich Hände abgehackt, werden politische Gegner, Homosexuelle und Christen hingerichtet. Nach der Ausrufung einer Fatwa im Frühjahr 2012 sollen in Zukunft einzig muslimische Gotteshäuser bestehen bleiben, christliche Kirchen dem Erdboden gleichgemacht werden. Eben dieses Regime in Riad, dessen Handlungen Erinnerungen an das tiefste Mittelalter wachrufen, stabilisiert und stärkt Daimler/EADS mit umfassenden Waffenlieferungen und Sicherheitsmaßnahmen. Äußerst bedenklich ist auch die Lage im Golfstaat Oman, einem weiteren Empfängerland von Daimler/EADS-Waffen. Laut Bericht 2012 der Menschenrechtsorganisation Amnesty International ging die Polizei mit unverhältnismäßiger Gewalt gegen weithin friedliche Demonstranten vor. Mehrere Menschen erlitten Verletzungen bzw. starben. Hunderte von Demonstranten wurden inhaftiert, viele erhielten Freiheitsstrafen. Die Meinungsfreiheit wurde seitens der Behörden erheblich eingeschränkt. Mädchen und Frauen werden weiterhin vor dem Gesetz sowie im täglichen Leben diskriminiert. All dieser Tatsachen ungeachtet meldeten die Defense News im Dezember 2012 die Vereinbarung von Oman mit BAE Systems über den Kauf von Eurofightern. Der Wert der zwölf Eurofighter Typhoon für die „Royal Air Force of Oman“ beläuft sich gemeinsam mit acht Hawk Jets auf 2,5 Mrd. Pfund. Die Auslieferung soll ab dem Jahr 2017 erfolgen. Wieder werden die EADS durch Teilezulieferung und damit auch die Daimler AG vom Kampfflugzeugexport an ein menschenrechtsverletzendes Regime profitieren. Vielzählige weitere Waffentransfers von Daimler/EADS an menschenrechtsverletzende und kriegführende Staaten ließen sich aufführen. Bereits 2011, als die Demokratiebewegungen im Nahen und Mittleren Osten sowie im Maghreb vielfach blutig niedergeschlagen wurden, warb der Daimler-Konzern auf der Rüstungsmesse IDEX in Abu Dhabi für seine Militärprodukte. Auch auf der IDEX 2013 waren die EADS „Germany“ (Stand 08-B05), die Daimler AG (09-B10) und Daimler Trucks North America LLC (02-A30) mit Kriegswaffen und Militärfahrzeugen vertreten (siehe www.idexuae.ae > Exhibitor list). Die Beteiligung an der Militärfahrzeugproduktion und -exporten verschweigt der Daimler-Vorstand auf der Unternehmenshomepage www.daimler.com und im Geschäftsbericht 2012 gegenüber Aktionärinnen und Aktionären, Beschäftigten und Kunden. Erneut unterbleibt die Berichterstattung über die breite Palette von Militärfahrzeugen (siehe www.mercedes-benz.com/military-vehicle). Um auf massive Missstände wie diese aufmerksam zu machen, um den Opfern Stimme und den Tätern Name und Gesicht zu geben, haben wir die bundesweite Kampagne „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ gegründet. Mehr als hundert Organisationen der Friedens- und Menschenrechtsbewegung, der evangelischen und katholischen Kirche fordern nachdrücklich eine Umkehr zu ethisch und moralisch verantwortungsvollem Handeln (siehe www.aufschrei-waffenhandel.de, www.dfg-vk.de und www.rib-ev.de). Wir fordern den Daimler-Vorstand nachdrücklich auf, die Fertigung bei EADS und bei Mercedes Military endlich vollständig auf die zivile Produktion umzustellen. Erst wenn Rüstungskonversion erfolgreich umgesetzt worden ist, stellen die Corporate 11 Governance, die Compliance-Grundsätze und der Ethik-Code eine ernst zu nehmende Geschäftsgrundlage der Daimler AG dar. Bisher aber zählen offenbar nur die Profite, im Falle von Daimler/EADS und Mercedes Military die Kriegsprofite.“ Zu Punkt 4 der Tagesordnung: „Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden nicht entlastet. Begründung: Seit rund anderthalb Jahrzehnten monieren die Kritischen AktionärInnen Daimler (KAD) die Abzockermentalität in der Konzernspitze der Daimler AG. Diese manifestiert sich in völlig überzogenen Gehalts- und Rentenzahlungen sowie Rentenrückstellungen. Die exorbitant hohen Finanzzuwendungen verantwortet der Aufsichtsrat. Sie gehen maßgeblich auf Entscheidungen in der Ära des Vorstandsvorsitzenden Jürgen E. Schrempp zurück. Der damalige DaimlerChrysler-Vorsitzende argumentierte in den Neunzigerjahren, der Konzern müsse an die Spitze der Autokonzerne weltweit avancieren und die Managergehälter dementsprechend US-amerikanisches Niveau erreichen, um international konkurrenzfähig zu sein. Die von Schrempp versprochene „Hochzeit im Himmel“ mit der Übernahme von Chrysler verkam zum „Desaster auf Erden“. Mit seiner Vision der Nummer 1 scheiterte der damalige Konzernchef kläglich. In der Folge führte das Daimler-Desaster zu massivem Imageverlust, einem dramatischen Stellenabbau und kostete die Unternehmenseigner letztlich Abermilliarden. Diese fehlten in den letzten Jahren u.a. in der Ökologisierung der Fahrzeugflotte. Dessen ungeachtet erhält Jürgen E. Schrempp offenbar weiterhin Millionenzuwendungen und zahlreiche zusätzliche Vergünstigungen. Zum Erbe der Ära Schrempp zählt bis heute auch das unangemessen hohe Schrempp’sche Niveau der Entlohnung des Topmanagements bei der Daimler AG. Allen voran erhielten – nicht: „verdienten“! – der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche 8,30 Mio. Euro, Finanzchef Bodo Uebber 3,65 Mio. Euro und der Lkw-Chef Andreas Renschler 3,44 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2012. Insgesamt kassierten die sieben Vorstände mehr als 28 Millionen Euro (das achte Vorstandsmitglied, der ChinaVorstand Hubertus Troska ist erst seit dem 13. Dezember 2012 im Amt). Durchaus nachvollziehbar verlängerte der Aufsichtsrat den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Dieter Zetsche im Februar 2013 lediglich für drei Jahre. Ein Entscheid, der den Vertretern der Arbeitnehmerseite zu verdanken ist. In diesem Sinne richtet sich dieser Antrag auf Nichtentlastung gegen die Vertreter der Kapitalseite im Aufsichtsrat. Wie unbelehrbar Dieter Zetsche ist, belegt nicht zuletzt seine Aussage, er sehe trotz der Kritik keinen Grund, seinen Führungsstil zu überdenken. „Das sind Einzelmeinungen“, äußerte Zetsche auf dem Autosalon in Genf (siehe Süddeutsche Zeitung vom 6. März 2013). Umso ärgerlicher ist die Tatsache, dass sich die unzureichende Managerleistung Zetsches keinesfalls in einer spürbaren Gehaltsminderung auswirkt. Vielmehr erhielt der Konzernchef 2012, wie bereits 2011, bei gleichem Grundgehalt mehr als 8 Millionen Euro. Derartige Finanzzuwendungen an Vorstände der Daimler AG lassen sich in keinster Weise rechtfertigen: Denn die selbst gesetzten Ziele beim operativen Gewinn wurden 2012 nicht erreicht, Fahrzeugverkäufe und Bilanzdaten überzeugen keinesfalls im Vergleich zu den Premiumkonkurrenten Audi und BMW, zunehmende Leiharbeit ist 12 weiterhin Strategie des Konzerns, die Produktpalette reicht noch immer von Zivil- und Militärfahrzeugen (Mercedes Military) über die Fertigung ziviler und militärischer Motoren (Beteiligung an der Tognum AG) bis hin zur Produktion und dem Export von Kampfflugzeugen, Militärhelikoptern und Atomwaffenträgersystemen (Beteiligung an der EADS N.V). Angesichts des Versagens und auch der Angemessenheit von Arbeit, Leistung und Entlohnung müssen die Vorstandsgehälter der Daimler AG drastisch zusammengestrichen werden. Um der Absahnungsmentalität auf Vorstandsebene endlich einen Ordnungsriegel vorzuschieben, fordern die Kritischen AktionärInnen Daimler (www.kritischeaktionaere.de), dass die komplette Vergütung und die Rentenzahlungen des Vorsitzenden das Zwanzigfache des durchschnittlichen Gehalts eines DaimlerBeschäftigten nicht übersteigen dürfen. Wie umstritten exorbitant hohe Finanzzuwendungen im gesellschaftlichen Kontext gesehen werden – zu denen im Übrigen auch Abfindungen in zwei- oder dreistelliger Millionenhöhe zählen –, belegt nicht zuletzt eine entsprechende Volksabstimmung in der Schweiz. Im März 2013 votierten zwei Drittel der Wählerinnen und Wähler für die „Volksinitiative gegen Abzockerei“. Das Politbarometer des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) ermittelte im gleichen Monat, dass 93 Prozent <!> aller Befragten die Gehälter von Banken und Konzernmanagern als zu hoch erachten. Wann endlich handelt der Daimler-Aufsichtsrat? ***