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www.ganymed-zeitung.de
1
Ganymed
Ganymed
|
Wein
|
Kunst
|
Kultur
Ausgabe
XVIII
November 2011
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100 Cent
Regent
Das Thüringer Weingut Bad Sulza | Über die Rebsorte Regent
Winter im Weinberg – Dresden an der Elbe
Goethe-Theater Bad Lauchstädt
Gottfried Keller – Dichter und Weinliebhaber | Oma Rosas Rumtopf
Glanzvolle Wahl der 63. Deutschen Wein-Königin | Erzgebirgs-Perlen
2
Mit Goethe durch den Rheingau
Ganymed
EDITORIAL
MIT GOETHE
DURCH DEN RHEINGAU
Bis ins hohe Alter ist Goethe (1749 bis 1832)
viel gereist. Er hat diese Reisen lebendig
und bildhaft beschrieben, Reise-Literatur im
besten Sinne des Wortes produziert – die
Italienische Reise ist dafür wohl ein besonders glückliches Beispiel. Den Rheingau hat
Goethe drei Mal besucht: 1772, 1814 und
1815 – seine letzte große Reise von Weimar aus. In kleinen Folgen dokumentieren
wir diese Goethe-Reisen, die Reisen eines
großen Weinliebhabers durch ein romantisches, gesegnetes und kulturreiches Weinland sind. Mit Folge 4 endet die Reise: MIT
GOETHE DURCH DEN RHEINGAU.
Liebe Leserin, lieber Leser,
für die nächsten Monate hat der
Winter mit Frost, Schnee und Eis das
Zepter übernommen. Die Wein-Lese
2011 ist zwar beendet, aber nicht wenige Winzer haben in den Weinbergen Trauben hängen lassen. Sie hoffen und warten nun auf anhaltenden
Frost von mindestens 7 Grad minus,
um aus den durchgefrorenen Beeren
kleine Mengen des begehrten edelsüßen Eisweines zu gewinnen. Den Spazier-Reisenden durch die Weinberge,
zu ihren Höhen hinauf oder an ihren
Flüssen und Bächen entlang, bietet
die kalte Jahreszeit einzigartige malerische Landschaftsbilder – beispielsweise an der Elbe bei Dresden (Titelbild). Nach einer solchen Wanderung
genießt man sicher mit großem Trinkvergnügen einen kräftigen Glüh-Wein
oder einen feurigen Rotwein. Einen
solchen haben wir bei unserem Besuch im Thüringer Weingut Bad Sulza in Sonnendorf gefunden. Auf den
Seiten 4 und 5 berichten wir darüber.
Auch Oma Rosa empfiehlt in dieser Ausgabe (Seite 8) in Gestalt des
Rumtopfes eine besondere Köstlichkeit für die Winter-Zeit, die vielleicht
auch der immer unglücklich liebende
Dichter Gottfried Keller kannte. Dass
er ein großer Weinkenner und Weinliebhaber war, ist vielfältig verbürgt
(Seite 6 bis 7).
Natürlich Glühwein und Rotwein,
Stollen sowieso und Buden mit einigen Überraschungen sind beim Weihnachtsmarkt im winterlichen WeinGarten am 4. Advents-Sonntag (18.
Dezember 2011, 14 bis 19 Uhr) dabei.
Sie sind herzlich dazu eingeladen.
Viel Lesefreude wünsche ich Ihnen
mit dieser Ausgabe – natürlich bei einem Glas Rotwein.
Mit weinheiteren Grüßen
Ihr Wein-Müller
Folge 4: 1815: Der Rheingau
ist werth viele Gedanken zu
absorbieren
I
m späten Frühling des Jahres 1815
reist Goethe erneut nach Wiesbaden zur Badekur. Fast fünf Monate
bleibt er von Weimar entfernt. Er
weilt in Nassau, Köln, Bonn, Koblenz, Frankfurt am Main, Darmstadt,
Heidelberg, wo er einer Einladung
Sulpiz Boisserée (1783 bis 1854,
Kunstsammler) folgt und dessen Gemäldesammlung bestaunt. Goethe
diktiert in dieser Zeit die Italienische
Reise. Er arbeitet am West-östlichen
Divan (Gedichtsammlung, Erstdruck
1819). Bei den Willemers ist er auf
der Gerbermühle bei Frankfurt am
Main zu Gast. Zur jungen Marianne von Willemer besteht eine tiefe,
erwiderte Liebesbeziehung – für
beide gleichermaßen Inspiration wie
Lebenslust, widergespiegelt im Westöstlichen Divan: Du nennst mich,
Liebchen, deine Sonne; Komm süßer
Mond, umklammre mich! Seinen 66.
Geburtstag feiert Goethe bei den
Willemers. Ein Wein aus seinem Geburtsjahr 1749 wird kredenzt. Goethe liest aus dem West-östlichen Divan. Hoch-ehrwürdige Gäste: Riese,
Schlosser sen., Boisserée, Seebeck
– schreibt er in sein Tagebuch. Und:
Herrlich Wetter.
Er reist in den Rheingau: Zur Übergabe des Schlosses Johannisberg an
die Krone von Österreich. Den Bren-
Einst: Wohnsitz des Kunstsammlers Boisserée in Heidelberg.
Goethe ist hier 1815 zu Gast.
Getroffen
Ganymed
3
tanos in Winkel hat er keinen Besuch
mehr abgestattet, aber mit ihnen
– vor allem mit Antonie Brentano –
viele Jahre noch Briefe gewechselt
und sich gegenseitig durch Geschenke erfreut.
Goethe hat den Rheingau nach 1815
– trotz Wunsch und Wille – nicht
wieder gesehen. bb
In dieser Reihe sind bereits erschienen:
1772: Auf einem Kahne den Rhein hinabwärts und aufwärts, GANYMED,
Ausgabe XV, Seite 2.
1814: Zu des Rheins gestreckten Hügeln, GANYMED
Ausgabe XVI, Seite 2 bis 3.
1814: Am Rhein! Am Rhein! Da wachsen unsre Reben!,
GANYMED, Ausgabe XVII, S. 8.
GETROFFEN: ANNETTA MILITZKE
A
nnetta Militzke, Verlegerin und Geschäftsführerin des
Leipziger Militzke Verlages ist am 22. Oktober 2011
zu Gast bei Dr. Bernd Bräuer im 25. WEINSTUBENGESPRÄCH.
Die Verlegerin, geboren 1961 in Leipzig, studierte Germanistik und Literaturwissenschaft. Den Militzke Verlag gründete Annetta Militzke zusammen mit Reiner Militzke im
Januar 1990 – in der Zeit des spannenden gesellschaftlichen
Wandels in der DDR.
Die Verlagsarbeit basiert von Anfang an auf zwei Säulen: der
Herstellung dringend benötigter neuer Schullehrbücher in
den geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern und dem
anspruchsvollen, im besten Sinne des Wortes belehrenden,
aufklärenden und zugleich unterhaltenden Sachbuch.
Annetta Militzke erzählt mit Verve vom schweren, aber
gleichsam spannenden Beginn der Verlagsarbeit, von den
Annetta Militzke und Dr. Bernd Bräuer im 25-Weinstuben-Gespräch
Höhen und Tiefen, von den hart erkämpften Erfolgen im
Markt. Sie verweist darauf, dass die Schulbuchedition des
Verlages, vor allem Lehrbücher für die Fächer Philosophie/
Ethik und Sozialkunde/Gemeinschaftskunde/Politische Bildung sowie eine Vielzahl begleitender Unterrichtsmaterialien, inzwischen marktführend in Deutschland ist.
Im Mittelpunkt des Gespräches steht die vielfältige Sachbuch-Produktion des Verlages, die sich in vier Bereiche
gliedert: Authentische Kriminalfälle, Biografien, Zeitgeschichte und Kulturgeschichte. Mehrere Buchautoren des
Militzke-Verlages sind in Weinstuben-Gesprächen mit ihren
Werken präsentiert worden. Beispielsweise Volker Mertens
mit seinen Büchern Thomas Mann und die Musik und Giacomo Puccini. Wohllaut, Wahrheit und Gefühl. Auch Friedrich Schütze-Quest mit seinem Buch Die Einsamkeit des
Grenzlandreiters – der Autor erhält für sein Lebenswerk als
Weltreisender des deutschen Radiofeatures den von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig vergebenen Axel-Eggebrecht-Preis 2012.
Die unterhaltsame Vorstellung der aktuellen Herbstproduktion des Verlages beziehen Militzke und Bräuer unter anderem auf die Buchautoren Mark Benecke (Kriminalbiologe)
mit Das Benecke Universum, Horst Brandt (Kriminaldirektor
a. D.) mit Tröstende Nähe und Wolfgang Ghantus (Dolmetscher und Übersetzer) mit Ein Diener vieler Herren sowie
Frank Schreiber mit Seltsame Sprache(n).
Die vorgestellten Sachbücher des Verlages sind an diesem
Abend auch verkauft und von Annetta Militzke signiert
worden – bei einem 2003er Rotwein Grand Cru aus dem
Bordeaux. bb
GANYMED-PREISFRAGE???
Aus welchem Weinanbaugebiet kommt Annika Strebel,
die Deutsche Weinkönigin 2011 bis 2012?
PREISE:
1. Ein Drei-Gänge-Menü in der Weinstube am Brunnen im Werte von 35 Euro
2. Eine Flasche 10 Jahre alten Port-Wein
3. Eine Flasche Rotwein Herzog von Auerstedt
Ihre Antwort können Sie per E-Mail an verlag@berndbraeuerverlag.de oder per Post an BRÄUERMÜLLER: WEINE, Stichwort Preisfrage,
Dieskaustraße 222, 04249 Leipzig senden, aber auch persönlich bei BRÄUERMÜLLER: WEINE abgeben. Einsendeschluss ist der 04. Februar 2012.
In der GANYMED-August-Ausgabe 2011 suchten wir den Ganymed-Wein, eine Cuvée aus Spätburgunder, Merlot, Sankt Laurent.
Gewonnen haben: 1. Dr. Claus J. Gerd Rohde, Leipzig, drei Flaschen Weißwein Silvaner, 2. Bernd Harzer, Leipzig, einen Wandkalender
2012 – Wein-Landschaften, Wein-Leben, 3. Udo Schumacher, Leipzig, eine Flasche Herbst-Rotwein. Herzlichen Glückwunsch.
Wir bedanken uns für die zahlreichen, durchweg richtigen Antworten.
4
Winzer- und Weinportrait
Ganymed
KLASSISCHE UND NEUE WEINE
DAS THÜRINGER WEINGUT Bad Sulza im Portrait
Winzer Andreas Clauß
D
er Weinanbau in Thüringen lässt
sich bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Geheimrat Goethe,
ein großer Wein-Liebhaber, konnte
diesen Weinen aus seinem geliebten
Ilmtal allerdings noch nicht viel abgewinnen. Zu DDR-Zeiten kam der
Weinanbau in dieser Region dann
nahezu zum Erliegen. Erst mit den gesellschaftlichen Umbrüchen 1989 erlebte und erlebt er hier eine erstaunliche Renaissance. Wesentlich dazu
beigetragen haben Andreas Clauß,
gelernter Winzer und Techniker für
Weinbau sowie Kellerwirtschaft, aus
dem schwäbischen Esslingen bei
Stuttgart kommend, und seine Frau
Kathrin aus Bad Sulza, ausgebildete
Gartenbauingenieurin und Thüringer
Weinprinzessin von 1995 bis 1996.
In einer erstaunlichen Aufbauarbeit
haben sie mit ihren Mitarbeitern das
1992 gegründete und prosperierende
Thüringer Weingut Bad Sulza geschaffen – seit 1998 im Ortsteil Sonnendorf beheimatet. Ein alter Bauernhof
ist innen wie außen zu einem modernen und sehenswerten Weingut
umgestaltet worden. Die Weinkellerei, das Kelterhaus, der Weinverkaufsraum, der Anbau des Flaschenlagers, die Fassadenerneuerung und
die Innenhofgestaltung belegen das.
Auch liebevoll gestaltete Kleinigkeiten
– beispielsweise ein Glockentürmchen – künden davon. Mit zirka 40
Hektar bewirtschafteter Rebenfläche
ist es heute das größte private Weingut an Saale-Unstrut, ein Familienbetrieb in der Rechtsform einer GmbH.
Dornburger Schlossberg - Weinanbau unterhalb der Dornburger Schlösser
Zu den Weinbergen des Weingutes
gehören der Bad Sulzaer Sonnenberg
über der Ilm, der Auerstedter Tamsel
am Emsenbach, einem Nebenfluss
der Ilm, der Dornburger Schlossberg,
eine historische Terrassenanlage unterhalb der Dornburger Schlösser, die
bereits Goethe bestaunte, und ein
Weinberg in Kunitz bei Jena – einst
einer der bedeutendsten Weinorte
in Mitteldeutschland. Das Klima des
nördlichsten Qualitäts-Weinanbaugebietes mit seinem ausgewogenen
Verhältnis von Sonne und Kühle sowie geringen Niederschlägen und der
gebietstypische Muschelkalkboden
sind die entscheidenden Einflussfak-
toren für die Weine. Verbunden mit
schonendem Weinausbau entstehen
ausgesprochen elegante, feinfruchtige und spritzige Weine mit dezentem
Sortencharakter. Angebaut werden
im Thüringer Weingut Bad Sulza vor
allem Weiß-Weine in einem breiten
Sortiment. Ganz oben steht der für
die Region typische Müller-Thurgau,
gefolgt von Kerner, Gutedel, Weißund Grauburgunder, aber auch Riesling und Traminer gehören dazu. Rotweine, mit einem Anteil von zirka 30
Prozent der Jahresproduktion, kommen hauptsächlich aus den Sorten
Regent (Seite 5 der Ausgabe) und Cabernet Dorsa (Kreuzung aus Dornfel-
Ganymed
Winzerund Weinportrait
5
Zeit der Wein-Lese - Blick in das Thüringer Weingut Bad Sulza
der und Cabernet Sauvignon). Andreas Clauß hat sich damit auf Neuland
begeben, sind diese Rebsorten doch
sehr junge Züchtungen.
Zum Leistungsprogramm des Weingutes gehören auch Winzer-Sekte,
hergestellt aus Müller-Thurgau und
einer Cuvée aus weißen Burgundersorten, Perlwein (Prosecco aus der
Toskana) und Edelbrände.
Ein besonderes Markenzeichen des
Weingutes ist die fehlende rechte
Ecke des Etiketts – gedacht wohl als
ein unverwechselbares Wiedererkennungsmerkmal. Weinheitere, ironische Zungen meinen aber, dass es
wohl auch der Sparsamkeit des aus
Schwaben stammenden Geschäftsführers geschuldet sein könnte. Wie
dem auch sei, die so etikettierten
Weinflaschen sind ein gelungener
Blickfang, ein Hingucker und, das
scheint wohl entscheidender, die darin enthaltenen Weiß- oder Rotweine
sind von erlesenem Geschmack –
ganz gleich ob es sich um den Wein
für den Alltag oder den Wein für das
Fest handelt.
REGENT Herzog von
Auerstedt
Eine leuchtende Schönheit kann der
Rotwein Regent genannt werden
– wahrlich prachtvoll in Farbe und
Duft. Mit Recht wird er der Herrscher, der Fürst genannt (aus spätla-
teinisch regens, Gen. regentis).
Regent als Rebsorte ist relativ jung
und daher wohl noch nicht jedem
Weinfreund bekannt. In den frühen
1950er und 1960er Jahren begannen im Institut für Rebenzüchtung
Geilweilerhof (Südpfalz) Versuche,
relativ pilzresistente rote Rebsorten
zu züchten. Eine Linie dabei war, die
total unbekannte Weißwein-Rebe
Diana (Silvaner x Müller-Thurgau)
mit der tiefblauen französischen
Rebsorte Chambourcin zu kreuzen. Züchtungserfolge sind ja oft
mühsam errungen und stellen sich
nicht selten erst nach Jahrzehnten ein – wenn überhaupt. Mit
dieser deutsch-französischen
Kreuzung – erste Pflanzungen in Weinbau-Versuchsbetrieben erfolgten 1986, der
Sortenschutz wurde 1993
erteilt und 1995 erfolgte die
Eintragung in die Sortenliste
– gelang es, einen Wein zu
züchten, der eine brillante
tiefrote Farbe hat und der in
seiner aromatischen Anmutung Heidelbeer- und Brombeeraromen mit leichtem
Gerbstoffcharakter vereint.
Die Rebsorte reift relativ
früh (Ende September) und
besitzt eine gute WinterfrostHärte. Im Geschmack wirkt
der Regent ziemlich südländisch und ist nicht zuletzt deshalb in
der Toskana des Nordens, das Gebiet
um Bad Sulza, seit dem Jahr 2000 im
Anbau – deutschlandweit wird übrigens auf zirka 2.000 Hektar Regent
angebaut, der Dornfelder zum Vergleich auf zirka 8.500 Hektar.
Der Regent, den ich Ihnen vorstelle,
kommt vom Thüringer Weingut Bad
Sulza. Er wächst auf den Flächen von
Auerstedt, auf Muschelkalk –Verwitterungsgestein, woraus er seine feine Mineralität bezieht. Der Wein,
Herzog von Auerstedt genannt, erinnert an die Doppel-Schlacht bei
Jena und Auerstedt 1806, in der die
französische Armee unter Napoleon
die preußische Armee bei Jena und
unter dem Marschall Louis-Nicolas
Davout (1770 bis 1823) bei Auerstedt
besiegte. Kaiser Napoleon ernannte
daraufhin den siegreichen Marschall
1808 zum duc d´Averstedt, Herzog
von Auerstedt – das Sonderetikett
für diesen Wein ist mit Wappen und
Porträt des französischen Marschalls
Davout gestaltet.
Dieser Regent ist farbbrillant, würzig duftend nach Brombeeren und
Heidelbeeren, pikant stoffig im Geschmack nach Kirsche und Johannisbeeren und mit feinem Gerbstoff. Er
hat moderate Säurewerte. Im HolzFass lagert er sechs Monate. Das
alles macht ihn unter anderem
zum freundlich gefälligen Speisenbegleiter intensiv schmeckender
Fleischgerichte mit konzentrierten
Saucen – beispielsweise LammHaxe,
Ochsenschwanzragout
oder Hirschrollbraten. Wir haben ihn probiert zu einer deftigen Vesperplatte mit Käse,
Schinken, Speck, Salami und
mit dunklen Brotsorten an
einem prachtvollen Spätherbst-Nachmittag im Auerstedter Weinberg – eingehüllt in eine unbeschreibliche
Herbst-Buntheit. Es fehlte
wohl nicht viel und Bacchus
höchst selbst wäre uns erschienen!
Den Regent Herzog von Auerstedt und nahezu das gesamte Weißwein-Sortiment
des Thüringer Weingutes
Bad Sulza kann man bei
BRÄUERMÜLLER:
WEINE
entdecken, kennen lernen,
kaufen, probieren und natürlich bechern – am besten beim Tafeln in der
WEINSTUBE AM BRUNNEN. um
6
GroSSe Dichter
Ganymed
GroSSe Dichter – GroSSe Weinliebhaber
Folge 4: Gottfried Keller
W
ein
und
Kunst sind
Geschwister. Der
das genau wusste und (er)lebte,
ist der Schweizer
Gottfried
Keller
(1819 bis 1890):
Maler, Lyriker und
Prosa-Dichter.
In seinem berühmten Seufzer,
dass er ... manchmal das Gefühl
(hat), eine Pulle
Wein sei mehr
Gottfried Keller um 1872 - gemalt
wert als die ganze
von Frank Buchser
Dichterei, hat er
dies nicht nur auf eine ironische, augenzwinkernde Art
und Weise auf den Punkt gebracht, sondern sich auch
als einen großen Freund und Genießer des Rebensaftes
zu erkennen gegeben. Da mag sein Geburtsort Zürich,
der vom Weinbau umgeben ist, den Grundstein gelegt
haben. Dies wohl umso mehr, da schon im 19. Jahrhundert, die meisten Schweizer viel und vor allem einheimischen Wein trinken. Doch es sind vor allem Gottfried
Kellers beglückende Erfahrungen, dass im Wein nicht
nur produktivmachende Kräfte (Goethe) liegen, sondern
der Rebensaft auch ein vorzüglicher Tröster sein kann.
Das steht schon am Anfang seines künstlerischen Schaffens. Gottfried Keller will Maler werden. Er nimmt Malunterricht und studiert in München Landschaftsmalerei.
Einige recht imposante Landschaftsbilder gelingen ihm.
Doch: Er zweifelt an seinem Talent. Er bricht das Studium ab und wendet sich der Lyrik zu. Schon bald veröffentlicht er Gedichte. Gottfried Keller erhält Stipendien,
mit denen er seine Studien in Heidelberg und Berlin
finanziert. In Heidelberg studiert er unter anderem
beim Philosophen Ludwig Feuerbach (1804 bis 1872);
in Berlin schließt er Bekanntschaft mit Georg Herwegh,
Ferdinand Freiligrath und Gottfried Semper. Nicht nur
in den langen und tiefsinnigen Gesprächen mit seinen
Freunden, nicht nur im dichterischen Schaffensprozess
seines ersten Romans Der Grüne Heinrich, sondern auch
in den Zeiten seiner unglücklichen Lieben zu Johanna
Kapp (in Heidelberg) oder zu Ludmilla Assing und Betty
Gottfried Keller studiert von 1848 bis 1850 in Heidelberg unter anderm bei Ludwig Feuerbach.
Ganymed
GroSSe Dichter
Tendering (in Berlin), ist der Wein Gottfried Kellers treuester Begleiter. Seine fast beschwörende Aufforderung:
Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen
Überfluss der Welt, ist eine grandiose Aufforderung, den
Wein, das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Nach seinen Studien lebt Gottfried Keller ab 1855 bis zu
seinem Tode wieder in Zürich. Da er zwar weiter erfolgreiche und bedeutende Romane schreibt, wie Die Leute
von Seldwyla oder Das Fähnlein der sieben Aufrechten,
kann er davon aber (noch) nicht existieren. So wird er
Erster Staatsschreiber (1861 bis 1876) des Kantons Zürich. In dieser Aufgabe wird er auf eine wundersame
Weise für Weinproduktion und -handel ganz praktisch
wirksam. Für die Zusammenlegung des Klosterkellers
Rheinau mit dem Zürcher Spitalamtskeller verfasst er
die erforderlichen Weisungen und besiegelt diese mit
seiner Unterschrift. Damit schlägt die Geburtsstunde
der noch heute bedeutenden Zürcher Staatskellerei.
Der Wein, das heitere und genussvolle Wein-Trinken
und seine differenzierten Wirkungen auf Lebensführung und Lebensgefühl der Menschen durchziehen das
gesamte Prosa-Werk von Gottfried Keller. So schreibt
er beispielsweise in Die Leute von Seldwyla, dass diese
den größten Spaß haben, wenn sie allherbstlich ihren
jungen Wein trinken, den gärenden Most, den sie Sauser
nennen; wenn er gut ist, so ist man des Lebens nicht sicher unter ihnen, und sie machen einen Höllenlärm; die
ganze Stadt duftet nach jungen Wein und die Seldwyler
taugen dann auch gar nichts. Aber auch in seiner Lyrik
ist der Wein allgegenwärtig. Gedichte wie: Das Weinjahr (Rüstet die Kelter, die Kufen und Tonnen, / Denn
es verglühet ein seltenes Jahr!), Die Winzerin, Landwein,
Das Köhlerweib ist trunken, Beim Rheinwein 1847 zeigen
dies bereits im Titel an. Nicht unerwähnt soll bleiben:
Gottfried Keller hat für den interessierten Leser eine
umfangreiche Fest-Lyrik (Gelegenheitsgedichte für Sänger- und Schützenfeste) hinterlassen, die – so darf man
hinzusetzen – für Wein- und Lebensfeste noch immer
Anregendes zu bieten hat. bb
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DER WEIN ZUR
GANYMED-ZEITUNG
Cuvée
Spätburgunder
Merlot
Sankt Laurent
Heidelberg mit Blick zur Schloss-Ruine
BRÄUERMÜLLER: WEINE
Telefon 0341 41505-66
www.braeuermuellerweine.de
www.berndbraeuerverlag.de
8
OMA Rosa
Ganymed
OMA ROSAS Rumtopf
W
enn
die
Abende
länger, die Tage
kürzer und kälter
sowie die Stunden um Oma
Rosas
großen
Kachelofen
gemütlicher
wurden, kam auch die Zeit großartiger
vorweihnachtlicher Genüsse. Lebkuchen, Stollen, Plätzchen, IngwerLikör, Glüh-Wein oder eben auch
der Rumtopf wurden zwischen Kirmes, Anfang November, und erstem
Advent schon einmal probiert, damit
zum Weihnachtsfest auch ja nichts
schief ging.
Der Rumtopf war eine der begehrtesten Köstlichkeiten und wurde knapp
bemessen zugeteilt. Mit zunehmendem Alter von uns Heranwachsenden stieg allerdings die Portionsgröße. Rumtopf gab es natürlich nur zu
besonderen Anlässen. Folgende Varianten sind mir noch in guter Erinnerung: Rumtopf mit Grießpudding
oder mit Vanilleeis, Sahnetupfern
und gerösteten Mandelsplittern oder
mit himmlisch nach Vanille duftender sächsischer Bäbe (Rührkuchen),
wozu es starken, selbstgemachten
Kakao gab.
im Fachhandel – beispielsweise bei
Sibylle Kotte in der Burgstraße, in
Meißen. Die Anschaffung lohnt sich.
Ebenso wie der Kauf guter und gesunder Früchte und von mindestens
40-prozentigem Rum (besser natürlich der mit 56 Prozent). Auf 500
Gramm Früchte rechnete Oma Rosa
zirka 200 Gramm Zucker (brauner
Krümel-Kandis ist sehr gut dafür)
und so viel Rum, dass alle Früchte
immer damit bedeckt sind beziehungsweise bleiben – notfalls werden sie mit einem Teller unter Rum
gedrückt.
Die makellosen Früchte kommen
schichtweise, in der Reihenfolge ihrer Reifung im Jahresverlauf, in den
Topf: Erdbeeren, Sauerkirschen (mit
Stein), Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Mirabellen, Birnen, Ananas
– alles natürlich in mundgerechte
Stücke geschnitten. Nach Oma Rosa
gehören Rhabarber, Johannisbeeren,
Stachelbeeren, Himbeeren, Heidel-
beeren, Brombeeren, Äpfel und Bananen nicht in den Rumtopf.
Nach der letzten Früchtezugabe sollte der Rumtopf wenigstens acht Wochen durchziehen.
Der Lohn für diese große Mühe ist
ein einzigartiges, höchst individuelles Kompott, das einen selbst wie
alle dazu Eingeladenen aufs höchste
entzückt und dem im Winter nicht
selten frierenden Leib und vor allem
der Seele richtig gut tut.
Für alle, die es in diesem Jahr mit
dem Rumtopf nicht geschafft haben,
kommt hier ein Trost: BRÄUERMÜLLER: WEINE bietet Ihnen nach dieser
Rezeptur hergestellte Großzschochersche Rumtöpfe in verschiedenen
Größen an.
Vielleicht nehmen Sie sich ja für
2012 die durch nichts zu ersetzende
Eigenproduktion des Rumtopfes vor.
Denn: Das Machen ist doch gar zu
schön! Viel Spaß und Freude dabei.
um
redaktion
Dr. Bernd Bräuer, Ullrich Müller
Jan Bräuer, Ines Fickenwirth
Vertrieb
BWK Wirtschafts-Kommunikation
info@bwk-braeuer.de
Herausgeber
BRÄUERMÜLLER: WEINE
Dieskaustraße 222 · 04249 Leipzig
www.braeuermuellerweine.de
Druck
Druckerei Gebrüder Schütze GbR
Turnerstraße 2 · 09429 Wolkenstein
www.druckerei-schuetze.de
Und so wird der Rumtopf gemacht:
Er macht etwas Arbeit, er braucht
einen kühlen Standort und einen ordentlichen irdenen Topf von wenigstens drei Litern Inhalt, besser sind
aber 5 bis 7 Liter. Gute Töpfe gibt es
IMPRESSUM
Verlag
Bernd Bräuer Verlag
Dieskaustraße 222 · 04249 Leipzig
Telefon 0341 415050
www.berndbraeuerverlag.de
Ganymed
Wein-Majestäten
9
I
m Finale standen sechs junge Damen, die sich in einem Vorentscheid qualifiziert hatten. Zur Wahl
der Deutschen Weinkönigin treten
alljährlich die Gebietsweinköniginnen der dreizehn deutschen Weinanbaugebiete an. Die jungen Damen im Alter zwischen 21 und 26
Jahren müssen dabei vor allem umfangreiche Kenntnisse in Weinbau
und Weinmarketing nachweisen.
Die Entscheidung fiel der Jury in diesem Jahr so schwer wie selten zuvor.
Annika Strebel, mit langem blondem Zopf, glänzte vor allem mit
ihrem Charme, ihrer Spontanität
und Natürlichkeit. Beim Erkennen
der Aromen einer 2007er Riesling
Trockenbeerenauslese überzeugte
sie mit ihrem Wissen: Honig, reifer
Pfirsich und Ananas erkannte die
Rheinhessin, und lag damit goldrichtig. Beim Darstellen von Weinfachbegriffen auf offener Bühne sorgte
sie dann für wahre Begeisterungsstürme: Sie spielte Kronkorken und
vor allem den Sexuallockstoff der
Traubenwickler so überzeugend,
dass der Saal hingerissen war. Ich
habe ein wenig Ähnlichkeit mit der
Loreley, sagte Annika Strebel in ihrer
fiktiven Bewerbungsrede vor Delegierten vom Mittelrhein. Sie werde
aber keine Märchen erzählen und
keine Schiffe versenken, sondern
mit Charme und Leidenschaft den
deutschen Wein voran bringen,
setzte die junge Dame hinzu.
Elisabeth Born, von Saale-Unstrut,
bezauberte die Jury durch ihren
natürlichen Charme. Die 26-Jähri-
ge ist studierte Winzerin und war
zu Wein-Praktika in Neuseeland
und Südafrika. Gegenwärtig arbeitet sie im elterlichen Weingut in
Höhnstedt. Ihr Großvater schenkte ihr einen eigenen Weinberg, auf
dem sie Sauvignon Blanc anbaut.
Die 22 Jahre junge Ramona Sturm
kommt aus Moselkern und studiert
gegenwärtig Mathematik und Wirtschaft für das Lehramt. Die Tochter
eines Winzers im Nebenerwerb brillierte im Vorentscheid unter anderem mit der Erklärung, weshalb der
Jahrgang 2011 so gut wird und welche Begriffe auf den Weinetiketten
besonders wichtig sind. Im Finale
überzeugte sie durch Leidenschaft
und Begeisterung für den deutschen
Wein, die sie in die Welt hinaus tragen will.
Die neue Deutsche Weinkönigin
und ihre Weinprinzessinnen 2011
bis 2012 werden, das ist ganz sicher,
in den kommenden Monaten nicht
nur viel zu tun haben, sondern auch
würdige und sehenswerte Repräsentantinnen des deutschen Weines
sein. bb
Mehr unter: www.deutscheweine.de
Annika Strebel, die Deutsche
Weinkönigin 2011 bis 2012, ist
1987 geboren und lebt in Wintersheim, einem kleinen Weinort in Rheinhessen. Sie stammt
aus einer Winzerfamilie und ist
selbst gelernte Winzerin (2005
bis 2008). Seit 2009 studiert sie
Weinbau und Önologie an der
berühmten Fachhochschule in
Geisenheim, Rheingau.
Wein-Majestäten unter sich: Ramona Sturm, Annika Strebel und Elisabeth Born
(von links nach rechts)
Deutsches Weininstitut
Eine 80-köpfige Jury aus Politik,
Medien und Weinwirtschaft hat
Annika Strebel aus Rheinhessen am 30. September 2011 in
Neustadt an der Weinstraße zur
63. Deutschen Weinkönigin gewählt. Elisabeth Born aus dem
Anbaugebiet Saale-Unstrut und
Ramona Sturm von der Mosel
werden sie als Deutsche Weinprinzessinnen unterstützen.
Deutsches Weininstitut
GLANZVOLLE WAHL
10
Erzgebirge
Ganymed
ERZGEBIRGS-PERLEN
Das Erzgebirge, ein zirka 150 Kilometer langes und 40 Kilometer breites Mittelgebirge,
fasziniert durch eine abwechslungsreiche
Landschaft von Bergen und Tälern, Wald und
Wiesen und durch sehenswerte Städte und
Orte, die sich nicht selten an Bächen und
Flüssen entlang schlängeln. In loser Folge
stellen wir Ihnen Perlen des Erzgebirges vor.
Folge 1:
ZSCHOPAU AN DER ZSCHOPAU
Zschopau, gelegen zwischen den
Städten Chemnitz und Annaberg und
am gleichnamigen Fluss, ist ein Ort mit
einer langen spannenden Geschichte
und einer pulsierenden Gegenwart.
Seine Siedlungsgeschichte reicht bis
ins 12. Jahrhundert zurück. Sie steht
im Zusammenhang mit einer von Halle über Leipzig und nach Böhmen führenden alten Salzstraße (Böhmische
Steige), die hier – durch Furt oder Brücke bewerkstelligt – den Fluss überquert hat. Um die Handelsstraße zu
sichern und zu schützen, wird Mitte
des 12. Jahrhunderts auf einem Felssporn über der Zschopau ein Wachund Wehrturm errichtet, später eine
Burg, die Mitte des 16. Jahrhunderts
zu einem Jagdschloss im RenaissanceStil umgebaut wird. In den folgenden
Jahrhunderten sind weitere Um-, Ausund Anbauten am Schloss vorgenommen worden, so dass der Betrachter
heute eine sehenswerte und lehrreiche Schlossanlage mit verschiedenen
Baustilen wahrnehmen und besichtigen kann. Schloss Wildeck und der
im Schlosshof stehende mächtige
Bergfried Dicker Heinrich zeugen anschaulich von der langen Geschichte
des Ortes.
Zu Zschopau gehören heute die Orte
Krumhermersdorf, Ganshäuser und
Wilischthal – hier leben gegenwärtig
zirka 10.500 Menschen.
Die Stadt ist umgeben von Bergen und Wäldern, von Feldern und
Wiesen. Die Zschopau, überspannt
von sehenswerten Brücken, mäan-
Schloss Wildeck und Bergfried Dicker Heinrich im gleißenden Winter-Licht
dert gleichermaßen durch den Ort
und an ihm vorbei. Die prachtvolle
Steinbogen-Brücke, unweit von der
historischen Altstadt, ist eng mit der
Geschichte der Stadt verwoben. Sie
ist, 1812 bis 1813 erbaut, kaum fertiggestellt, da marschieren an mehreren Tagen im Oktober 1813 weit über
100.000 Soldaten samt Munitionsund Proviantwagen unter der Führung
des österreichischen Feldmarschalls
Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg
(1771 bis 1820) über dieses neue Bauwerk und die noch existierende alte
Holzbrücke sowie über zwei provisorisch geschaffene Klöppel-Brücken
zur Völkerschlacht nach Leipzig, um
dort zusammen mit anderen Armeen
Napoleon und sein Heer grandios zu
besiegen.
Schöne Aussichten und Ansichten auf
Zschopau und die den Ort umgebende Landschaft eröffnen sich von
der Aussichtsplattform des bereits erwähnten Bergfrieds Dicker Heinrich,
Ganymed
Erzgebirge
die der Wanderer über 144 Stufen erreicht. Man schaut auf Zschopau mit
seinem historischen Stadtkern, auf die
schmalen und verwinkelten Gassen,
auf die zusammengerückten Häuser
mit ihren schiefergedeckten Barockdächern und auf die majestätische
Stadtkirche St. Martin – ein weithin
sichtbares Wahrzeichen des Ortes,
gelegen unmittelbar am Neumarkt.
Im Tal sieht man die Zschopau ruhig
fließen. In Richtung Westen blinkt
vielleicht im gleißenden Licht die
einstige Bodemer Fabrik und, wie darüber gespannt, die für das moderne
Wirtschaftsleben eminent wichtige
Zschopautal-Brücke – mit über 400
Meter Länge und fast 38 Meter Höhe.
Über sie führt die Bundesstraße 174,
die von Chemnitz über Zschopau und
Marienberg bis Prag führt – dem alten
Handelsweg (Böhmische Steige) folgend. Beeindruckend zu schauen, ist
von hier oben auch die prächtige und
abwechslungsreiche Erzgebirgslandschaft, die Zschopau umgibt – die bewaldeten Bergeshöhen, die schmalen
Täler, die Felder, die Weide-Wiesen
an den Bergeshängen, die wie aus der
Landschaft herausgewachsenen winzigen Ortschaften in der Ferne ...
Besonders reizvoll ist ein ZschopauBesuch natürlich in der Advents- und
Weihnachtszeit. Auf dem Marktplatz
dreht sich dann ohne Hast, aber ohne
Rast die große Weihnachts-Pyramide.
Der hohe, hell erstrahlende Weihnachts-Baum gleicht einem Boten,
der frohe und fröhliche Fest-Tage verkündet. Festlich ist auch Schloss Wildeck illuminiert – besonders schön
anzusehen, wenn man in der frühen
Dämmerung des Tages, vielleicht bei
leichtem Schneefall, in den SchlossHof eintritt. Dann kann es geschehen,
dass ein kundiger Schloss-Führer von
den Jagdgesellschaften und Turnieren berichtet, die der Kurfürst Moritz
(1521 bis 1553) hier veranstaltet hat.
Oder er erzählt die dramatische Geschichte vom Aufstieg und Fall des
Cornelius von Rüxleben.
Schauend, staunend und schweigend verweilt man noch eine kurze
Zeit, erfüllt von Freude bei dem Gedanken an die beginnende Adventszeit, das kommende Weihnachtsfest
und an die vielleicht zu erzählenden
Geschichten, denen man so gerne
lauscht. bb
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Zschopau im frühen Winter-Morgenlicht – Blick auf die Altstadt mit Schloss und Kirche
Der Herbst beginnt – Blick zur modernen Zschopautal-Brücke
Mehr erfahren Sie darüber unter:
ROMANTISCHES
ERZGEBIRGE
ZSCHOPAU AN DER
ZSCHOPAU
Geschichtliches und Gegenwärtiges
Bild- und Textkalender 2012
mit gestalteten Rückseiten
(Fotos und Texte),
Format: 29,7 x 42 cm.
ISBN 978-3-9813802-6-2,
Euro 17,95
Romantisches Erzgebirge
Zschopau an der Zschopau
Geschichtliches und Gegenwärtiges
Mit Gedichten von
Joseph von Eichendorff und Hermann Hesse
2012
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BRÄUER
MEERES-LANDSCHAFTEN
Dänische Westküste
Foto-Ausstellung
16. Januar bis 19. April 2012
WEINSTUBE AM BRUNNEN
www.weinstubeambrunnen.de
www.berndbraeuerverlag.de
Ganymed