Catalog 2016 - Zipora Rafaelov
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Catalog 2016 - Zipora Rafaelov
ZIPORA RAFAELOV GEZEICHNETES LICHT Preisträgerin des Rheinischen Kunstpreises des Rhein-Sieg-Kreises laureate of the Rhineland Art Award 2 Gabriele Uelsberg VORWORT Im Jahr 2014 wurde Zipora Rafaelov die Preisträgerin des Rheinischen Kunstpreises des Rhein-Sieg-Kreises und wird nun in einer Einzelausstellung dafür hier im LVR-LandesMuseum in Bonn präsentiert und ausgezeichnet. ist, von einer Dramaturgie der Räume zu sprechen. Die Farbigkeit in ihren Arbeiten ist fast ausschließlich Weiß, selten Schwarz, aber immer ist es das Licht, das in ihren Arbeiten mit thematisiert wird und hier die unterschiedlichen Akzente setzt. Der Rheinische Kunstpreis ist eine Initiative des RheinSieg-Kreises und des Landschaftsverbandes Rheinland. Die Anerkennung, die dabei ausgesprochen wird, gilt einer künstlerischen Position der zeitgenössischen Kunst. Dass es einen solchen Rheinischen Kunstpreis gibt, ist vor allen Dingen der Qualität geschuldet, die die bildende Kunst im Rheinland besitzt. Deren Stellenwert ist weit über das Rheinland, international in Kunstakademien, Kultureinrichtungen, Kunstinstituten und einer Vielzahl zeitgenössischer Kunstmuseen begründet. Zipora Rafaelov hat – wie immer in ihrem Werk – extra für das LVR-LandesMuseum in Bonn eine neue Konzeption mit unterschiedlichen Werkreihen und eigenständigen Installationen konzipiert. Auch hier wandelt sich der Raum in ein lichterfülltes und sich scheinbar bewegendes Kontinuum, das sie mit ihren filigranen Reliefs und hauchdünn ausgeschnittenen Bildzeichnungen akzentuiert. Die Entwicklung der Ausstellung für das LVR-LandesMuseum war von großer Spannung getragen, denn die Künstlerin ist keine Unbekannte im Museum, sondern hatte bereits im Jahr 2003 – damals im Ausweichquartier der Altern Rotation in Bonn – eine Einzelausstellung in der seit 1998 laufenden Ausstellungsreihe »Szene Rheinland«. Damals beherrschte eine große Lichtsäule die besonderen Räumlichkeiten in dem ehemaligen Druckhaus des General Anzeigers in Bonn. An unzähligen spinnenwebfeinen Schnüren tanzten Objekte und Gegenstände im Licht und wurden gleichzeitig vom Dunkel fast verschluckt. Über eine Strecke von 9,40 Meter ragte diese Installation auf einer vergleichsweise kleinen Basis von nur 1 m x 1 m in die Höhe. In der jet zigen Ausstellung nun ist es möglich, deutlich mehr Akzente dieser besonderen Künstlerin im Museum auszubreiten, und wir erleben wieder in einem Wechselspiel von unterschiedlichen Werkreihen und Installationsaufbauten eine Künstlerin, die es meisterlich versteht, mit Licht und Schatten umzugehen. Die Internationalität der rheinischen Kunst bezeugt sich auch in der vielfältigen Herkunft der Künstlerinnen und Künstler dieser Region. Zipora Rafaelov ist in Israel geboren und lebt und arbeitet seit 30 Jahren in Düsseldorf, wo sie an der Kunstakademie ihre Ausbildung abschloss. Sie ist national und international bekannt aufgrund ihrer unverwechselbaren Bildsprache, in der sie skulpturale und grafische Elemente miteinander in Beziehung setzt und diese zum Teil in großen Raum installationen umsetzt. Sie schafft dabei mit Licht und Schatten Werke großer Imagination, die den Betrachtern Welten der Erinnerung vor Augen führen. Zipora Rafaelovs Bildsprache ist dabei individuell und keiner Modeströmung der Kunst unterworfen. Diese ungewöhnliche Selbstständigkeit zeigte sich in ihrem Werk von Anfang an und ist bis heute ein unverwechselbares Charakteristikum ihrer Arbeiten, die in vielen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt wurden. Immer wieder versteht es Zipora Rafaelov, die Räume und die Orte der Präsentationen so in ein dramatisches Lichtund Schattenerlebnis umzuwandeln, dass man geneigt Zipora Rafaelovs plastische Bilder, so muss man sie fast nennen, sind allesamt Umsetzungen von Zeichnungen in die Dreidimensionalität des Raumes. Viele dieser Zeichnungen sind aber auch insgesamt in dreidimen- 3 sionale Formen umgesetzt, da sie – oftmals aus Platten gesägt – Zeichnung und Objekt zur gleichen Zeit sind. Die Arbeitsschritte in ihrem Werk sind immer von zwei Faktoren geprägt: zum einen von der peniblen und akkuraten Umsetzung der handwerklichen Vorgabe und zum anderen von der Entwicklung einer ganz freien kreativen Auseinandersetzung mit assoziativen Erinnerungen und gleichzeitig mit den Bedingungen von Räumen und Maßstäblichkeiten. Die Holzplatten, aus denen Zipora Rafaelov ihre Zeichnungen heraussägt, sind flach, so dass die Zeichnungen ihrem Volumen nach entsprechend als flache Vertiefungen oder als dünne Scheibenelemente umgesetzt sind. In den letzten Jahren tritt auch immer stärker die Technik des Scherenschnittes in ihren Arbeiten auf, mit denen sie – wie eine Spitzenklöpplerin des Papieres – ganz feine und hauchzarte Geschichten und Ereignisse zu bezeichnen weiß. In Zipora Rafaelovs Werken findet sich daher nichts, was man nicht auch in der Realität finden könnte, und dennoch können wir ihre Rätsel nicht entschlüsseln. Wir sind in den Installationen und Bildern in einer Welt gefangen, die sich aus immer neuen Assoziationen speist, und fühlen uns vielleicht manchmal wie die »Alice im Wunderland«, die dem weißen Kaninchen in eine andere und poetischere Welt folgt. Die Formen und Gegenstände, die Zipora Rafaelov dabei immer wieder zu neuen Bildfindungen, Installationen oder Objektbildern zusammensetzt, bezieht sie aus der täglichen Wahrnehmung, aber auch aus den Erinnerungen, die sie in eine zurückliegende Zeit versetzen. Gegenstände des Alltags tauchen auf, Objekte, die offensichtlich ganz aus ihren persönlichen Assoziationen und der Vertrautheit im Umgang mit ihnen entwickelt sind, und lassen Dinge sichtbar werden wie Tassen, Bügeleisen, Kannen, Feuerzeuge, Tische oder Flaschen, wie Werkzeuge, Tiere, Pflanzen und Blumen. Immer gibt es neue Elemente und alte, die wiederholt werden. Eine Liste aller möglichen Gegenstände, die wir in den Bildskulpturen von Zipora Rafaelov finden, ist eine unabgeschlossene Liste, wenngleich wir immer wieder mit vertrauten Objekten und mit vertrauten Zeichen konfrontiert werden. In diesem Kontext freuen wir uns sehr, dass wieder eine ganz eigene, individuelle Präsentation im LVR-LandesMuseum in Bonn entstanden ist, die wieder einmal mehr die hohe Qualität dieser Künstlerin zum Ausdruck bringt. Wir danken ihr an dieser Stelle ganz ausdrücklich für die Ausstellung und die Realisation des vorliegenden Buches und wir danken dem Rhein-Sieg-Kreis und seinen verschiedenen Gremien, dass sie einen solch wichtigen Kunstpreis in der heutigen Zeit möglich machen und damit sowohl Künstlerförderung wie auch Künstlerbestätigung betreiben. Gerade auch bei den Installationen lernen wir jedoch sehr deutlich, dass nichts in Zipora Rafaleovs Werk dem Zufall überlassen ist. So spielerisch und leicht ihre Arbeiten wirken, so sind sie einem sehr strengen und methodischen Ansatz verpflichtet, der sich sowohl auf den Raum wie auf die Machart der einzelnen Elemente bezieht und der genau plant, welche Strukturen in der Arbeit mit angelegt und umgesetzt sein müssen und welche eben nicht. Die Zeichnungen, die im Umriss definiert sind, sind einfach und in ihrer Erkennbarkeit bewusst deutlich. Wie mit einem einzigen Strich allein aus dem Umriss heraus sind sie definiert. Dabei kommt ein fast karikaturhafter Strich in die Arbeiten von Zipora Rafaelov hinein, der eine gewisse humoristische Auseinandersetzung mit diesen Objekten zum Ausdruck bringt. Die Dinge, die sie dann in ihren Zeichnungen miteinander in Verbindung bringt, wirken wie die Elemente einer Sprache, die sie zu Sätzen und Geschichten zusammenfügt, die jedoch nicht romanhaft erzählen, sondern eine Enzyklopädie von Welt, Leben und Wahrnehmung darstellen. LICHT-SÄULE 2003 Installation 940 x 100 x 100 cm Holz, Faden, Acryl LVR-LandesMuseum Bonn, Alte Rotation 4 5 6 Gabriele Uelsberg PREFACE In 2014, Zipora Rafaelov won the Rheinischer Kunst- the phenomenon of light and its various emphases that preis (Rhineland Art Award) for the Rhein-Sieg region her works address. and will now present her work in a solo exhibition here As is always the case in her work, Zipora Rafaelov has in the LVR LandesMuseum in Bonn. come up with a new concept especially for the LVRThe Rhineland Art Award is an initiative of the Rhein- LandesMuseum in Bonn with different series of works Sieg county and the Landschaftsverband Rheinland and standalone installations. She has again turned the (Rhineland Regional Authority). The award reflects the space into a light-filled and seemingly moving continuhigh status accorded to the artist’s work in the con um that she accentuates with her delicate reliefs and temporary art field. The existence of this Rhineland Art razor-thin cutouts. Award is first and foremost down to the quality of the fine arts present in the Rhineland. The importance of There has been great excitement surrounding the dethe region’s art is based on its reputation beyond the velopment of the exhibition for the LVR LandesMuseborders of the Rhineland, stretching internationally to um because the artist is no stranger to the museum – art schools, cultural institutions, art institutions and a going back as far as 2003 in the temporary quarters of the Alte Rotation in Bonn she had a solo exhibition host of contemporary art museums. in the “Scene Rheinland” exhibition series, running The internationality of Rhineland art testifies to the di- since 1998. Her exhibit featured a huge light column verse origin of the artists living in this region. Zipora dominating the special rooms in the former printing Rafaelov was born in Israel. She has lived and worked house of the General-Anzeiger newspaper in Bonn. On in Düsseldorf for 30 years and is a graduate of the countless threads resembling finely spun spider webs, Kunstakademie Düsseldorf art academy. She is a na objects danced in the light while simultaneously almost tionally and internationally renowned artist whose works disappearing into the darkness. This installation soared possess a unique visual language which links sculptural 9.4 metres upward from a relatively small base measuand graphic elements, often forming large spatial in- ring 1m². The current exhibition allows the museum to stallations. She creates hugely imaginative works that present the facets of this special artist on a grander scause light and shadows, relaying worlds of memory to le. And once again we see an artist masterfully combining light and shade in an interplay of different series of the viewer. works and installations. Zipora Rafaelovs visual imagery is individual and does not follow any kind of artistic trend. The artist adopted Zipora Rafaelov’s plastic pictures, as they effectively dethis unusual independent approach right from the mand to be described, are all drawings which are inoutset and it remains a distinctive characteristic of her corporated in the three-dimensionality of space. Many works, which have been shown in numerous exhibitions of these drawings are turned into three-dimensional at home and abroad. Zipora Rafaelov continually trans- forms simply because they are drawings and objects in forms the rooms and locations hosting her art into a equal measure, in many cases sawn-off boards. Two facdramatic light and shadow experience, such that one tors invariably inform the artist’s working method. Firstcan almost talk of a stage set incorporating both art- ly, her meticulous and accurate implementation of the work and the room itself. The colour used for her works technical aspect of her works, and also her unfolding is almost solely white, very rarely black but it is always of a completely free, creative confrontation with both 7 cal approach that relates both to the space they inhabit and to the design of the individual elements, and which plans exactly which structures are to be created and implemented in the works and which are not. associative memories and the scope provided by the room and dimensions of the exhibit space. The wood panels from which Zipora Rafaelov saws her drawings are flat, so the drawings are, according to their volume, created as flat depressions or as thin disc elements. In recent years, Zipora Rafaelov has increasingly used the technique of silhouetting in her work and resembling a skilled lacemaker turning their hand to paper she weaves fine and delicate depictions of stories and events. In this context, we are delighted that the LVR-LandesMuseum in Bonn is hosting another highly unique individual exhibition that once more highlights the outstanding quality of this artist. We would like to take this opportunity to sincerely thank Zipora Rafaelov for this exhibition and the publication of this book, and we also thank the Rhein-Sieg district and its various bodies who make an important art prize such as this one possible in this day and age, and in doing so greatly aid the ongoing promotion and recognition of artists. The shapes and objects that Zipora Rafaelov puts together to create new pictorial inventions, installations or object images all reference things we perceive day to day but also stem from memories that locate them in a previous time. Everyday objects emerge, objects that are obviously designed entirely from the artist’s person al associations and familiarity with them and which let things become visible, such as cups, irons, cans, lighters, tables or bottles, as well as tools, animals, plants and flowers. New elements always appear, and old ones that are repeated. A list of all the items that we might see in the picture sculptures of Zipora Rafaelov would be an unfinished list, although we, the viewers, are repeatedly confronted with familiar objects and with familiar figures. The drawings, which are defined in outline, are simple and deliberately recognizable. Definition comes as if with a single stroke stemming solely from the outline. And an almost caricature-like vein enters the works of Zipora Rafaelov, expressing a certain humorous treatment of these objects. The things that Rafaelov then brings together in her drawings act almost like elements of a language which she assembles into sentences and stories that don’t relate novel-like narratives but instead present an encyclopaedia of world, life and perception. So Zipora Rafaelov’s works contain nothing that you could not find in the real world, and yet we can not decipher their mystery. In the installations and pictures we are caught in a world that is born out of constantly new associations and which at times feels like Alice in Wonderland following the White Rabbit into a separate and poetic realm. LICHT-SÄULE 2003 However, particularly through her installations, we learn very clearly that nothing is actually left to chance in Zipora Rafaleov’s work. As playful and light as her works may appear, they adhere to a very strict and methodi- Installation 940 x 100 x 100 cm Holz, Faden, Acryl LVR-LandesMuseum Bonn, Alte Rotation 8 9 10 CALA 2012 Cutout 120 x 150 cm Tusche, Pergament (Ausschnitt) 11 WAL 2014 Cutout 113 x 91,5 cm Papier 12 13 14 AMOR 2014 Cutout 91,5 x 113 cm Papier 15 SCHILF 2014 Cutout 113 x 91,5 cm Papier 16 17 18 LIEGENDE 2014 Cutout 91,5 x 113 cm Papier 19 RAUM-SCHWANENSEE 2001 Skulptur 210 x 70 x 70 cm Holz, Faden, Acryl 20 21 22 SCHWEBENDE DINGE-PALME 2001 Objekt 210 x 240 x 6 cm Holz, Faden, Acryl (Ausschnitt) 23 GLOCKE I–IV 2000 –2001 Objekt ca. 17 x 21 cm Papier, Glas, Holz 24 25 GEGENSTÄNDE-KARPFEN 1998 Objekt 120 x 120 x 4,5 cm Holz, Acryl 26 27 RAUM-TUNNEL 2005 Skulptur 210 x 70 x 70 cm Holz, Faden, Acryl 28 29 REGALE-TISCH-STUHL 1995 Objekt je 70 x 80 cm Holz, Acryl 30 31 32 GLAS-HAUS 2006 Installation 425 x 400 x 220 cm Holz, Faden, Acryl Kunstverein Neckar-Odenwald, Altes Schlachthaus, Mosbach 33 RAUM-LICHT 1999 Installation 700 x 267 x 366 cm Holz, Faden, Acryl Flottmann-Hallen, Herne 34 Oliver Zybok ZIPORA RAFAELOV – BILDSCHNITT UND PLÖTZLICHKEIT Von aIters her nimmt das Licht eine lebensspendende und daseinserhellende Rolle im Leben der Menschen ein. Das Licht ist ein Urphänomen und Ursymbol der Religionen und Mythologien fast aller Zeiten und Völker. Ihm wird eine elementare schöpferische Qualität zugeschrieben: Licht ist die Bedingung von Leben, bedeutet Sichtbarmachen von Seiendem und Erkennen von Welt. Das Licht, das die Welt sichtbar macht, ist selbst unsichtbar. Erst wenn Licht auf ein Objekt fällt, kann es gesehen werden. Licht entscheidet über Sichtbarkeit, ihm verdankt sich die Erscheinung von Farben. Für die in Düsseldorf lebende Künstlerin Zipora Rafaelov ist Licht der entscheidende Faktor für ihre künstlerische Auseinandersetzung. Ihre Objekte und raumgreifenden Installationen bestehen aus weiß gefassten Holzminiaturen, die durch eine klare Motivik gekennzeichnet sind. Es handelt sich zum Beispiel um Darstellungen von Alltagsgegenständen wie Küchenutensilien oder Kleidungsstücke, um Elemente aus der Natur und architektonische Bezüge. Als Einzelfigur entfalten sie kaum Wirkung, erscheinen durch ihre einfache Kontur stark reduziert. Im Gesamtverbund, als Arrangement entwickeln die Elemente eine skulpturale Dimension, mit dem Eindruck eines bewegten Bildes. In ihren Wandobjekten verbindet Rafaelov in einem vorgefertigten Rahmen die Holzminiaturen durch akribisch gespannte Schnüre, so dass sie alle auf einer Ebene angeordnet sind. Durch den Lichteinfall werfen die einzelnen Elemente Schatten auf die Wände und geben dem Objekt eine Tiefenwirkung mit holographischem Charakter. Da die Miniaturen einfarbig weiß gehalten sind, wird der Blick auf die Einfachheit ihrer Formen konzentriert und nicht durch farbliche Expressivität irritiert. Rafaelovs Rauminstallationen, wie zum Beispiel die Arbeit Tunnel, die sie 2004 für die Städtischen Kunstsammlungen Augsburg konzipiert hat, entfalten zusätzliche skulpturale Komponenten: Die Aspekte des Schwebens und der Transparenz, die sich durch die präzise linienartige Verspannung der unauffälligen Schnüre im Raum ergeben, bewirken zusätzliche visuelle Herausforderungen an den Betrachter. Ist die Schattenbildung bei den Wandobjekten noch auf den inneren Bereich der Rahmung beschränkt, dehnt sie sich bei den Installationen uneingeschränkt auf den Raum aus. Je nach Stärke des Lichteinfalls ergeben sich immer wieder neue Bildkompositionen mit unterschiedlicher individueller Wahrnehmungsmöglichkeit: das Licht als Auslöser für Erkenntnis. Bereits in der griechischen Lichtmetaphysik verwandelten sich die Erscheinungen der Sonnen- und Lichtgötter zu Sinnbildern der Erkenntnis. Das Sein wurde dem Licht gleichgesetzt, im Licht manifestierte sich die Geordnetheit der Welt. Durch die Luzidität, die Transparenz schaffende Kraft des Lichtes wurde die Welt greifbar und begreifbar. Der Flug des Ikarus zur Sonne und das Eindringen des Prometheus in den Bereich des Göttlichen versinnbildlichten den Wunsch des Menschen, sich dem Licht zu nähern und es in Besitz zu nehmen. Zugleich entwickelten die Menschen Heilserwartungen gegenüber dem Himmel und seinen Lichterscheinungen. Im Christentum symbolisierte insbesondere der Sonnenstrahl die Emanation des Göttlichen. Mit der wissenschaftlichen Erforschung des Lichtes durch Christiaan Huygens und Isaac Newton setzte im 17. Jahrhundert allmählich eine Säkularisierung ein. Im Zuge der europäischen Aufklärung wurden Lichtmetaphern auf Rationalität und Vernunftdenken bezogen. Gleichwohl blieb die magische Anziehungskraft von Licht- und Himmelserscheinungen erhalten. Licht und Schatten, Hell und Dunkel blieben Zeichen elementarer menschlicher Erfahrungen. Rafaelovs Arbeiten weisen eine Nähe zu dem Prinzip des Dioramas auf, einem auf durchsichtigem Untergrund zweiseitig bemalten Bild, dessen Darstellung sich ändert, wenn die Rückseite beleuchtet wird. Das Diorama gehörte im Zuge der Popularisierung inszenierter, veränderbarer Bilder bereits zu den frühen Alltagsmedien des 18. Jahrhunderts. Der Wechsel zwischen zwei Bild szenen durch Lichtmanipulation war im Bereich der Gebrauchs- und Spielmedien freilich nicht auf Zeitdehnung 35 und Bewegungsabläufe hin konzipiert, sondern vor allem auf Komik, Überraschung und Plötzlichkeit, um den Spiel- und Unterhaltungscharakter zu betonen. Hinterleuchtspiele in Kartenform gab es bereits um 1700. Die Karten mit zunächst nur einer auf der jeweils linken Seite sichtbaren Szene erzählten über Bild und Text von erotischen, moralischen oder heiteren Alltagsszenen. Das „Fehlen“ der rechten Bildszene ließ bereits Erwartungen auf die Fortsetzung der kleinen Episoden entstehen, die dann beim Hochhalten gegen eine Lichtquelle befriedigt wurden. Durch das unvermittelte, aber zeitlich doch versetzte Aufscheinen einer zweiten Bildszene ergibt sich bei diesen Hinterleuchtkarten bereits der Eindruck einer Art filmischen Montage, eines indirekten Schnittes zwischen zwei Bildern, die durch die Trennung erst in einen erzählerischen Dialog gebracht werden. Ähnlich stellt Rafaelov ihre einzelnen Motive zusammen, deren Art der Aneinanderreihung wie einzelne Bildschnitte wirken. Dabei ist nicht vorhersehbar, wo die einzelnen Miniaturen ihre Schatten an die Wand werfen. Sie erscheinen unterschiedlich groß, perspektivisch versetzt und erhalten dadurch den Charakter eines bewegten Bildes. Auch bei Rafaelov stehen Überraschung und Plötzlichkeit im Vordergrund der Betrachtung. Der Faktor Licht spielt bei den Scherenschnitten der Künstlerin ebenfalls eine gewichtige Rolle. Sie werden in einer Doppelverglasung mit geringem Abstand zur Wand präsentiert, sodass ein Schattenspiel an der Wand entsteht. Dadurch entfalten die Arbeiten einen raumgreifenden, also plastischen Charakter. Man kann den Scherenschnitt durchaus als eine von zahlreichen Ausdrucksweisen der Zeichnung betrachten, ist doch die Linie als primäres kompositorisches Element vorherrschend. Die möglichen Funktionen der Linie in einem Scherenschnitt sind derart vielfältig wie ihre Erscheinungsformen: Als mimetische Linie, als verkürzte Linie der Abstraktion, als redundante Linie, die ein Eigenleben entwickelt, als Ausdruckslinie, die das Unsichtbare nach außen kehrt und schließlich als die sich jeder definitorischen Funktion verweigernde Linie vollzieht sie jeweils spezifische Aufgaben. Im Unterschied zur gezeichneten Linie muss die geschnittene meistens einen höheren Materialwiderstand überwinden, ob mit der Schere oder mit dem Messer ausgeführt. Die geschnittene Linie ist zudem irreversibel, das heißt es besteht keine Möglichkeit des Korrektivs, im Gegensatz zur gezeichneten, die durch entsprechende Hilfsmittel ausgelöscht oder durch Überlagerungen verdeckt werden kann. Die skulptural anmutenden Papierschnitte von Rafaelov vereinen zwei entscheidende ästhetische Faktoren: zum einen die dem Scherenschnitt zugeschriebene Präzision, zum anderen ein großes Maß an Ausdruckskraft. Eine derartige produktive Allianz scheinbar widersprüchlicher Grundlagen erinnert an die US-amerikanische Tänzerin und Choreographin Trisha Brown, die in ihren Performances Bewegung in Zeichnung und Zeichnung in Bewegung umgesetzt hat, ohne dabei den Rahmen einer kontrolliert choreographierten Bewegung zugunsten totaler Improvisation aufzugeben. In dieser Hinsicht vereinen Rafaelovs Scherenschnitte alle oben aufgeführten Erscheinungsformen. Es sind die Rundungen von weiblichen Körpern zu erkennen, florale Elemente, dann nicht genau definierbare Linienstrukturen, abstrakte Gebilde. Sobald der Betrachter glaubt, etwas zu erkennen, löst sich das Gesehene in undefinierbare Kompositionen auf. Rafaelov erschafft aus geschnittenem Papier bühnenhafte Arrangements aus Licht und Schatten, zwischen Transparenz und Opazität, in denen sich Liniengeflechte bündeln, kreuzen, verwirren und prismatisch zerstreuen. Ihre plastische Präsenz vermittelt dem Betrachter eine körperliche Erfahrung. Mit Blick auf Rafaelovs Objekte, raumgreifende Installationen und Scherenschnitte lässt sich abschließend konstatieren, dass das Erleben von Zeit an stehenden und bewegten Bildern sich stets in widersprüchlichen, aber doch immer aufeinander bezogenen Erfahrungen vollzogen hat. Zwischen dem schweifenden Blick mit Muße und dem ungeduldigen Blick, der den schnellen Bildwechsel sucht, gibt es vielfältige technische, apparative, physiologische und psychologische Bezüge. Rafaelov setzt genau an diesen Schnittstellen der Wahrnehmung an. Der Augenblick des Verweilens und die Flüchtigkeit des Blickes markieren in der Diskussion um das »Verschwinden der Bilder« immer noch zwei scheinbar konträre Positionen, auch wenn wir heute, im Zeitalter der Bildfragmentierung und Bildbeschleunigung, wieder stärker nach der Langsamkeit des Blickes suchen, nach der Leerstelle, nach der Blickintensivierung, nach einer selbstbestimmten Zeit der Betrachtung. Der langsame, genussvolle Blick auf ein Kunstwerk und das ungeduldige Zappen zwischen den TV-Programmen stehen sich aber nur scheinbar unversöhnlich gegenüber. Denn auch das Zappen, also das zufällige Schneiden und Montieren von parallel laufenden Bildern, Szenen und Sequenzen, ermöglicht im Prinzip wieder die Entdeckung der Langsamkeit – also letztendlich auch die von Zipora Rafaelov erhoffte Intention. BAMBUS 2013 Cutout 113 x 90 cm Tusche, Pergament 36 37 RAUM-LICHT 1999 Installation 700 x 267 x 366 cm Holz, Faden, Acryl Flottmann-Hallen, Herne 38 Oliver Zybok ZIPORA RAFAELOV – CUTTING AND SUDDENNESS Since time immemorial, the role of light has been to give and illuminate life. Light is a primeval phenomenon and primordial symbol in religions and mythologies of almost all times and peoples. It is attributed an elementary creative quality: light is the condition for life, it means the visualization of that which is and the cognition of the world. The light that renders the world visible is itself invisible. Only when light falls on an object can it be seen. Light enables visibility; it brings forth colour. For the Düsseldorf artist Zipora Rafaelov light is the decisive factor in her art. Her objects and installations are composed of white wooden miniatures, characterized by distinctive motifs. We find, for example, representations of everyday objects such as kitchen utensils or items of clothing, elements from nature, and architectural references. Taken in isolation, these elements have little impact, being strongly reduced to simple contours. Assembled in arrangements, they develop a sculptural dimension, producing the impression of moving pictures. In her wall objects, Rafaelov links wooden miniatures in a set frame by meticulously taut threads, so that they are ranged on one level. The light falling on them throws their individual shadows on the wall and lends the objects depth, similar to a holograph. Since the miniatures are all in white, the eye concentrates on the simplicity of their forms and is not distracted by the expressiveness of colour. Rafaelov’s spatial installations, like the work Tunnel, which she created in 2004 for the Municipal Art Collections of Augsburg, display addi tional sculptural components. The aspects of hovering and of transparency, produced by the precise tautening of inconspicuous threads in space, pose further visual challenges for viewers. Whereas in the wall objects, shadow formation is contained within a frame, in the installations it extends without limit to the space as a whole. Depending on how strong the light is, ever new pictorial compositions emerge to offer shifting perceptual possibilities: light generates impressions. Already in the light metaphysics of the Greeks, the mani festations of the sun and light gods became symbols of knowledge. Being was equated with light; the orderliness of the world showed itself in light. The lucidity, that is the power of light to create transparency, made the world discernible and conceivable. Icarus’s sunward flight and Prometheus’s intrusion into the preserve of the gods symbolize the desire of humanity to embrace, to take possession of light. At the same time, people came to anticipate salvation from the heavens and heavenly light. In Christianity, in particular, the rays of the sun symbolized the divine. With the scientific investigation of light by Christiaan Huygens and Isaac Newton in the seventeenth century, secularization gradually gained ground. The European Enlightenment used light metaphors to address rationality and reason. But the magic attraction of light and heavenly phenomena remained. Light and shadow, light and dark continued to symbolize elementary human experiences. Rafaelov’s works recall the principle of the diorama, an image on a transparent surface which changes when lit from behind. The diorama had been an early every day media in the eighteenth century as set change able images grew in popularity. However, such popular entertainment media that used light to switch between two scenes were concerned not with extending time and sequencing movement but primarily with producing comic effects, with surprise and suddenness in order to enhance the amusing and entertaining aspect. There had already been backlit games in card form in around 1700. The cards with a scene initially visible only on the left side used image and text to present erotic, moral or amusing everyday scenes. The “missing” righthand scene raised expectations that the little episode would have a sequel, which were then met by holding the card up to a light. With these backlit cards, the abrupt switch to a second scene can be seen as a sort of filmic montage before its time, of an indirect cut from one image to another, which constituted a nar- 39 rative dialogue only in their separate existence. In similar fashion, Rafaelov assembles her individual motifs, whose sequencing gives the effect of individual cuts. And there is no knowing where each miniature will cast its shadow on the wall. They differ in size and perspective, thus taking on the nature of moving pictures. In Rafaelov’s work, too, surprise and sudden change are to the fore. The factor of light plays an important role in the silhouettes of the artist, as well. They are presented under double glazing hung close to the surface of the wall, producing a play of shadows. This lends the works spatial depth and hence a plastic aspect. The silhouette can be regarded as one of the numerous expressions of the drawing, since the line is the primary compositional element. The possible functions of the line in a silhouette are just as diverse as the forms it can take: it performs specific tasks as mimetic line, as reduced line of abstraction, as a redundant line that takes on a life of its own, an expressive line that turns the invisible outwards, and finally as a line that eludes any defined function. In contrast to the drawn line, the cut line usually has to overcome greater material resistance, whether made by scissors or knife. Furthermore, the cut line is irreversible: there is no way to correct it, unlike its drawn counterpart, which can be deleted or covered over by various means. With regard to Rafaelov’s objects, installations, and silhouettes, we can say in conclusion that in still and moving pictures time is always experienced in contradictory but nevertheless related encounters. There are a multitude of technical, physiological, and psychological relations between roving, leisurely perusal and the impatient glance flitting from image to image. Rafaelov sets out from these interfaces of perception. In the discussion on the “disappearance of images,” the lingering moment and the transient glance still mark two seemingly contrary positions, even though now, in the age of image fragmentation and acceleration, we tend to seek the slow look, the empty space, the intensification of seeing, a self-determined time of observation. The slow, appreciative scrutiny of a work of art and impatient zapping from channel to channel only seem to be irreconcilable. Zapping, rapidly cutting and assembling parallel images, scenes, and sequences, enables slowness to be rediscovered, and thus ultimately to realize Zipora Rafaelov’s intentions. Rafaelov’s sculptural paper cutouts unite two decisive aesthetic factors: the precision associated with the silhouette and great expressiveness. Such a productive alliance of seemingly contradictory fundamentals recalls the American dancer and choreographer Trisha Brown, who in her performances integrated movement in drawing and drawing in movement without abandoning the framework of controlled choreographic movement in favour of total improvisation. In this respect, Rafaelov’s silhouettes combine all of the factors above. The curves of the female anatomy are to be discerned, floral elements, as well as scarcely definable linear structures, abstract forms. As soon as viewers believe they have recognized something, it dissolves before their eyes into indefinable compositions. From cut paper, Rafaelov creates arrangements resembling stage sets of light and shadow, between transparency and opacity, in which webs of lines gather, cross, tangle, and scatter prismatically. Their plastic presence gives the viewer a corporeal impression. 40 FASAN 2013 Cutout 113 x 90 cm Tusche, Pergament 41 42 43 44 TUNNEL 2004 Installation 230 x 140 x 425 cm Holz, Faden, Acryl Städtische Kunstsammlungen Augsburg, Neue Galerie im Höhmannhaus 45 46 47 AMI WE TAMI 2012 Cutout 113 x 90 cm Tusche, Pergament 48 49 50 MEERESPFLANZE II 2004 Cutout 49 x 42 cm Pergament 51 GINGIT I 2012 Cutout 130 x 90 cm Tusche, Pergament 52 53 54 EVA 2008–2010 Cutout 90 x 105 cm Tusche, Pergament 55 RON 2012 Cutout 113 x 90 cm Tusche, Pergament 56 57 58 NESHIKA 2012 Cutout 90 x 113 cm Tusche, Pergament 59 GINGIT II 2012 Cutout 130 x 90 cm Tusche, Pergament 60 61 62 63 64 EVA-ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE 2007 Installation 200 x 130 x 2240 cm Holz, Faden, Acryl Kunstverein Aichach, Kreuzgratgewölbe 65 66 67 SHIRA 2011 Cutout 160 x 90 cm Tusche, Pergament 68 YONA 2011 Cutout 160 x 90 cm Tusche, Pergament 69 BOSMAT 2011 Cutout 160 x 90 cm Tusche, Pergament 70 CHEFZIBA 2011 Cutout 160 x 90 cm Tusche, Pergament 71 ISAAK 2013 Cutout 113 x 90 cm Tusche, Pergament 72 73 74 SARAH 2009 Cutout 104 x 140 cm Tusche, Pergament 75 ADINA 2013 Cutout 113 x 90 cm Tusche, Pergament 76 77 STILLLEBEN-FASAN 2012 Cutout 69,9 x 59,5 cm Tusche, Pergament 78 79 MEERESPFLANZE I 2004 Cutout 67 x 80 cm Pergament 80 Antje Buchwald LINIE, SCHATTEN, RAUM WEGE AUS PLATONS HÖHLE ÜBER ZIPORA RAFAELOVS CUTOUTS UND INSTALLATIONEN Wie kann man mit einer Linie eine Form darstellen, die dreidimensional aussieht? Zipora Rafaelov SCHERENSCHNITT – CUTOUT Poetisch und traumversunken sind sie: die Cutouts und Installationen von Zipora Rafaelov. Sie gewähren gleichermaßen einen Zugang und Blick in die Innenwelten der Künstlerin. Ein langsamer Prozess des Erkennens setzt ein. Denn oft sind es weiße Silhouetten vertrauter Dinge, die mal auf einer Holzplatte montiert sind, mal an Schnüren im Raum zu schweben scheinen, Schatten werfend. Oder aus einem schwarzen Liniendickicht schält sich langsam ein Frauenakt heraus. Zipora Rafaelov ist Bildhauerin und Zeichnerin. Es war nur folgerichtig, dass sie die Technik des Scherenschnitts für sich entdeckte, vereint doch der Scherenschnitt sowohl das Skulpturale als auch das Grafische. Wie bei der Skulptur entsteht eine Form aus dem Entfernen von Material, aus der Überwindung eines Widerstands. Der Schnitt an sich ist ein aggressiver Akt, der verletzt, aber auch Bruchstellen frei legt. Die geschnittene Linie ist absolut irreversibel im Gegensatz zur zeichnerischen, die korrigiert werden kann. Bei einem Scherenschnitt bzw. Cutout müssen zudem die Linien wie bei einem Netzwerk miteinander verbunden sein, sonst würde das Schnittbild auseinanderfallen. Es können positive und negative Formen in ein zweidimensionales Material geschnitten werden. Als Erweiterung des Zeichnungsbegriffs erobert der Scherenschnitt heute den Raum, wird zum skulpturalen Objekt oder zur Installation.1 Während ihrer Zeit an der Düsseldorfer Kunstakademie inspirierte sie ein Film über die Höhlenmalerei von Lascaux. Und sie war fasziniert von den Draht-Akrobaten des Circus von Alexander Calder (1898–1976). Sie gehört zu den Künstlerinnen und Künstlern, die schon früh das Potenzial dieser ›Kleinkunst‹ erkannt haben und die endlich für ihre künstlerische Arbeit öffentlich gewürdigt wurde: 2014 erhielt sie den Rheinischen Kunstpreis. Zipora Rafaelovs großes Verdienst ist es, in ihrer Kunst den Cutout konsequent weiter zu ent wickeln. Ihre Bildsprache ist unverwechselbar. POSITIV-NEGATIV-RELIEFS Thematisch kreisen ihre Arbeiten um die Ergründung des Wesens und der Grundlage der Dinge. Im He bräischen bezeichnet der Begriff »Haweia« so viel wie »das Sein«.2 Rafaelov sucht die hiermit verknüpften abstrakten Begriffe visuell umzusetzen. So tauchen in ihren frühen Arbeiten weiße Silhouetten von Dingen des Alltags auf. Es sind Dinge des täglichen Gebrauchs wie Kaffeekannen, Tassen, Bügeleisen, Wäscheklammern, Scheren; es sind Tiere wie Katze, Maus, Möwe, Elefanten; es sind Pflanzen wie Palmen oder Zweige; es sind Obst und Gemüse wie Äpfel, Birnen, Granatapfel, Mohrrüben. Es sind Dinge aus ihrer Kindheit in Israel, an welche die Künstlerin erinnert. Es sind Dinge und Objekte, die für sie eine bestimmte Bedeutung haben und die sie ganz persönlichen Assoziationen folgend entwickelt. Die Formen sind einfach und allein aus Zipora Rafaelovs Schnittkunst entwickelte sich aus meh- der Kontur heraus gezeichnet. Sie wirken in ihrer Linien reren Erlebnissen: Als Kind liebte sie es, Schattenspiele führung verspielt und anachronistisch. an die Wand zu werfen, wenn der Strom in Israel ausfiel. 81 Die Silhouetten der Dinge werden aus einer grundierten Holzplatte mit einer Dekopiersäge herausgesägt und auf einen Haufen gelegt. Zurück bleibt eine Fläche mit negativen Silhouetten und Stegen, die keinesfalls Abfall ist, sondern ein eigenständiges Werk. Keine Form geht verloren; sie findet stets ihren Platz im Bilderkosmos. Die positiven Silhouetten werden nun zufällig auf eine weiß bestrichene Holzplatte gestreut und in einem Abstand zu ihr montiert. Sie wirken aus der Ferne wie Muster, die die Fläche in einem All-Over bespielen. Licht und Schatten, Davor und Dahinter, Positiv und Negativ lassen musterartige Strukturen entstehen. Erst aus der Nähe zeichnen sich die Umrisse deutlicher ab, die nie allein, sondern immer als Teile eines Netzwerkes fungieren. Es ist eine archaische Bildsprache, die Zipora Rafaelov entwirft. Sind die Formen zwar eindeutig lesbar, erzählt die Künstlerin jedoch keine unwiderruflich festgelegten Geschichten. Vielmehr lassen sich die Piktogramme zu immer neuen Bildzusammenhängen arrangieren. Das Prinzip der Wiederholung der Bildzeichen ist in diesem Kontext besonders wichtig: Gleichartige Zeichen tauchen an unterschiedlichen Stellen immer wieder auf und werden, wie Sprachelemente, durch die jeweilige Kontextualisierung neu gelesen.3 Oder sie tauchen wie Traumbilder blitzlichtartig auf. FADEN-FORM-OBJEKTE – INSTALLATIONEN Nicht nur als Reliefs, sondern auch als Skulptur bzw. Installation, finden die positiven Silhouetten Verwendung. Die weißen Formen werden an parallel verlaufenden Fäden befestigt, die entweder in einem weißen Gestell bzw. baldachinartigen Raum oder im architektonischen Raum selbst verspannt werden. Eine flirrende Leichtigkeit durchfließt die Silhouetten. Wie Schneeflocken scheinen sie im Raum zu tanzen. Die Farbe Weiß veranlasst den Betrachter, sich ohne Ablenkung auf die reinen Formen und deren Aussagen zu konzentrieren. Weiß symbolisiert für Zipora Rafaelov Poesie und Unendlichkeit.4 Weiß symbolisiert aber auch Unschuld und Reinheit. Es nimmt die Farbe bzw. das Licht der Umgebung auf und reflektiert sie. Der schwarze oder graue Schlagschatten überführt alle Werke der Künstlerin in die dritte Dimension der Räumlichkeit. Die durch natürliches oder künstliches Licht von den miniaturhaften Silhouetten produzierten Schatten lösen sich von ihren Körpern und wandern auf Wände oder Fußböden. Der Schatten ist nicht nur Abbild der Skulptur bzw. der Installation, sondern er wird zu deren neuer, eigentlicher Begrenzung.5 Diese Begren- zung ist variabel, hängt sie doch von den Lichtverhältnissen im Verlauf des Tages, von Position und Bewegung des Betrachters ab. Im Bewegungsprozess wird die Trennung von Objekt und Raum letztlich vollständig aufgehoben. Was ist realer Raum, was ist Illusion? LINIENBILDER Neben den Dingen des Alltags entstehen seit einigen Jahren Schnitte zum Bild der Frau. Tragen viele dieser Frauengestalten Namen aus der Tora, wie Eva, Esther, Ruth, Judith, so sind sie doch auch als sinnbildliches Porträt Zipora Rafaelovs zu verstehen. Diesen biblischen Frauen leiht sie sogar manchmal ihr eigenes Schatten-Porträt wie in der Arbeit Eva (2008). Sie nimmt sich auch selbst direkt zum Thema wie in dem Cutout Zipora mit Cockerspaniel (2007). Alle Frauenfiguren strahlen eine gewisse Sinnlichkeit aus. Erstaunlich ist: Die prägnante Sinnlichkeit dieser Schönheiten entspringt aus dem aggressiven Akt des Schneidens. Im Gegensatz zu den früheren Werken dominiert in dieser Werkgruppe die Nichtfarbe Schwarz und die autonome Linie. Aus einer Kombination von Kontrolle und Zufall, Zeichnen mit der Feder und dem Skalpell entstehen Cutouts, die zwischen Figuration und Abstraktion changieren. Zunächst zeichnet die Künstlerin mit schwarzer Tusche und Feder auf Filmpolyesterfolie (Pergament); manchmal pustet sie auch die Tusche. Der Zufall ist am Prozess der Formen beteiligt. Der Linienverlauf des Aktes steht jedoch fest. Hand und Gedanken sind kontrolliert und frei zugleich. Kein Widerstand hält die Bewegung der Tusche auf. In einem nächsten Schritt zeichnet Zipora Rafaelov mit dem Skalpell in das Pergament. Sie hält sich nicht präzise an die Tuschzeichnung, sondern fügt auch weiße Stege ein, wenn es die Komposition erfordert. Sie reagiert auf die Linien und entmaterialisiert die Fläche, die nicht auseinanderfallen darf. Abschließend wird das filigrane Schnittbild zwischen zwei Glasscheiben fixiert, so dass auch hier ein Licht- und Schattenspiel die Arbeit buchstäblich animiert und erst komplettiert. Die Zeichnung wird räumlich. Licht wird zum bildhauerischen Material. Die geschnittene Lineatur bildet Volumen aus und steigert die ästhetische Wirkkraft. Weist bereits das Schnittbild ein Gewirr aus Linien vor, potenziert der Schatten der Linien das Gewirr und kann beim Betrachten aus der Ferne eher Verwirrung stiften als zur Klärung des Bildgegenstands beitragen. Erst aus der Nähe lassen sich aus den Formverschlingungen Frauenakte identifizieren. Sie sind 82 GEGENSTÄNDE-BESEN 1999 Objekt 32 x 27 cm Holz, Acryl 83 ORELIAN 2013 Cutout 113 x 90 cm Tusche, Pergament 84 mal liegend, mal stehend in Flora und Fauna eingebettet. Die Linien scheinen nahezu ein Eigenleben zu führen: Sie schlängeln sich mäanderartig über die Fläche, verdichten sich zu Arabesken; sind mal hauchfein, mal grob, bilden Flecken oder scheinen sich fast aufzulösen. Schatten, zur Sonne und zu den nicht-philosophierenden Mitmenschen.7 Für Platon sind die Menschen unbeweglich in einer unterirdischen Höhle gefesselt, so dass sie nur auf eine dem Eingang gegenüberliegende Wand blicken können. Auf dieser Wand findet ein Schattentheater statt: Die Gefangenen sehen nur Schatten von Gegenständen, Bildern, Figuren und Statuen, die hinter ihrem Rücken im Schein eines Feuers auf einer Mauer entlang bewegt werden. Sie schauen auf die Schattenbilder, die nichts sind als Abbilder von Abbildern, und nehmen das Sichtbare als das Wirkliche hin. Verlässt nun einer die Höhle, tritt ans Tageslicht und erblickt die Sonne der Erkenntnis und des Wissens, dann erntet er nach seiner Rückkehr nur Spott von den Zurückgebliebenen, die von einer besseren Welt nichts wissen wollen. Er vermag nicht zu überzeugen, da seine ans Licht gewöhnten Augen zunächst einmal blind sind und sich die Wahrheit des Lichts in der Höhle keine Geltung verschaffen kann. Interessanterweise verzichtet Rafaelov in dieser Werkgruppe auf die Silhouette, die besonders zur Goethezeit zu einem Massenmedium avancierte, nicht zuletzt wegen der Pseudowissenschaft der Physiognomik des Zürcher Pfarrers Johann Caspar Lavater (1741–1801). Sie löst stattdessen die Konturlinie der Frauenakte fast auf und verwebt sie mit vegetabilen Formen, als ob das Feigenblatt Evas die Fläche überwuchern will. Auch wenn die Frauengestalten Namen aus dem Alten Testament tragen, ihre Geschichten werden jedoch nicht zwingend erzählt. Vielmehr stehen sie exemplarisch für viele noch zu denkende Geschichten. Es ist das tradierte Bild der Frau, das Zipora Rafaelov an die Schwelle des Fassbaren zu bringen sucht. Die schwarzen Linien So wie der antike Philosoph will Zipora Rafaelov die Augen verleihen den Figurationen Stärke und Beständigkeit, öffnen für das, was eigentlich und essenziell ist. Erkennen als ob sie sagen wollten: Seht her, hier bin ich! ist analog zum Sichtbarmachen zu begreifen. »Das Wesentliche ist als Unsichtbares gedacht und der Wissenserwerb vor die Aufgabe gestellt, durch die Verbergungen LICHT UND SCHATTEN – PLATONS HÖHLE des Sinnlichen hindurch zum Ideenschauplatz vorzudrinZipora Rafaelovs Kunst ist eine personenbezogene. Sie gen.«8 Bei Platon und auch bei Zipora Rafaelov ist Erverrät einen emotional-assoziativen Zugang zur Welt. kennen als Erinnertes konzipiert. Der Schatten als Abbild Persönliche Erlebnisse, Erinnerungen, kulturelle Traditio- eines Abbilds ist als optisches Trugbild unverzichtbar, um nen und Religion verarbeitet die Künstlerin wie in einem ein Licht auf die Relation von Sinnenwelt und Ideenwelt Tagebuch. Ihre Kunst entwickelt sie aus diesem Kosmos zu werfen. Spielerisch versucht uns Zipora Rafaelov an die des Ichs. Sie folgt keinen Moden. Ihre Arbeiten haben Hand zu nehmen und uns aus der Höhle zu führen. Sie etwas Verspieltes und Kindliches an sich. Gleichsam wie schafft Bildräume der Erkenntnis und der Seele. in einem Traum tauchen Bilder auf und verschwinden wieder. Sie fordert den Betrachter auf, innezuhalten und 1 Ausführlich hierzu die Autorin in ihrer Dissertation über das Bildkonzept von Scherenschnitt und Schattenriss in Geschichte und Gegenwart an die Formen zu studieren, um Erkenntnis zu erlangen. Die der Goethe Universität Frankfurt am Main. meditative Technik Scherenschnitt scheint sich auch auf 2 Interview. In: Zipora Rafaelov. Ausstellungsprojekt in ehemaligen den Zugang ihrer Werke übertragen zu haben. Rafaelovs Synagogen. Rendsburg u.a. 2003, S. 28. Vgl. Gabriele Uelsberg: Poesie des Alltäglichen. In: Zipora Rafaelov. 3 Bilder können als Sinnbild für den Reichtum der SchöpAusst.-Kat. Kunstmuseum Gelsenkirchen, Museum Alte Post, fung gelesen werden. Sie lässt den Betrachter teilhaben Mülheim an der Ruhr. Bönen 2000, S. 6–7. an ihrem Kosmos. Wie der Maler und Scherenschneider 4Vgl. Interview. In: Zipora Rafaelov. Ausstellungsprojekt in ehemaligen Synagogen. Rendsburg u.a. 2003, S. 31. Philipp Otto Runge (1777–1810) scheint Zipora Rafaelov 5 Vgl. Thomas Elsen: Tunnel. Eine Installation von Zipora Rafaelov. »in jedem Ding den Zusammenhang des menschlichen Zipora Rafaelov. Tunnel. Städtische Kunstsammlungen Augsburg – 6 Neue Galerie im Höhmannhaus (Faltblatt). Augsburg 2004. Lebens« ergründen zu wollen. Zipora Rafaelovs Cutouts und Installationen setzen einen Erkenntnisprozess in Gang. Wie der Philosoph in Platons Werk Der Staat versucht die Künstlerin eine Ideenkenntnis zu generieren. In Platons berühmtem Höhlengleichnis, das sich in der besagten Schrift befindet, geht es um die Rolle des Philosophen und sein Verhältnis zu den 6 P hilipp Otto Runge. Hinterlassene Schriften, hg. von Daniel Runge. Hamburg 1840/1841 (Faksimiledruck Göttingen 1965), Bd. II, S. 81 (Runge an Böhndel im September 1801). 7 Platon: Der Staat. Darmstadt 1990, 7. Buch, S. 514a–518d. Zum Höhlengleichnis vgl. Thorsten Sadowsky: Von Schatten, Doppelgängern und Höhlen. In: Kunsthalle Bradts Klaedefavrik (Hg.): Schattenspiel. Schatten und Licht in der zeitgenössischen Kunst. Eine Hommage an Hans Christian Andersen. Ausst.-Kat. Heidelberg 2005, S. 19–24, hier S. 21. 8 Sadowsky 2005, S. 22. 85 TURM 2014 86 Installation 440 x 100 x 100 cm Holz, Faden, Acryl Schloss Agathenburg, Stade Antje Buchwald LINE, SHADOW, SPACE ESCAPING PLATO‘S CAVE ZIPORA RAFAELOV‘S CUT-OUTS AND INSTALLATIONS How can you create a form with a line that looks three-dimensional? Zipora Rafaelov SCHERENSCHNITT – CUT-OUT Poetic and lost in a world of dreams: the cut-outs and installations of Zipora Rafaelov. They offer the viewer access to, and insight into, the inner worlds of the artist. A slow process of recognition begins. The artworks often consist of white silhouettes of familiar objects that are sometimes mounted on a wooden board or floating on threads suspended in space, creating shadows. Or the figure of a female nude emerges slowly out of a mass of black lines. Zipora Rafaelov is a sculptor, a technical tracer, a drafter. So, her discovery of the cutting technique was only logical combining cutting with both the sculptural and the graphic. As in sculpture, a form arises from the removal of material, from the overcoming of resistance. The cutting itself is an aggressive act: it violates, but also releases ruptures that form patterns. In contrast to the drawn line, which can be corrected, a cut line is absolutely irreversible. With a silhouette or cut-out, the lines must also be connected as in a network otherwise the cut image would fall apart. Both positive and negative forms can be cut into two-dimensional material. Extending the concept of drawing, the silhouette/cut-out takes over the space, becoming a sculptural object or an installation.1 Zipora Rafaelov‘s cut-out art has evolved from several personal experiences: As a child in Israel she loved to make shadows on the wall whenever there was a power cut. While studying at the Düsseldorf Kunstakademie, she was inspired by a film about the cave paintings of Lascaux. And she was fascinated by the wire acrobats in the Circus by Alexander Calder (1898-1976). She is one of the artists who recognized the potential of this ’Kleinkunst‘, or art in miniature, early on and who has finally won public recognition for her art work, receiving the Rhineland Art Award (Rheinischer Kunstpreis) in 2014. Zipora Rafaelov‘s great achievement is in her constant development of the cutout in her art. Her imagery is unique. POSITIVE-NEGATIVE RELIEFS The theme of her works revolves around the exploration of the essence and fundamental basis of things, of objects. In Hebrew, the term ’Haweia‘ translates approximately as ’the state of being‘.2 Rafaelov looks to visually depict the abstract terms linked to this idea. Her early work for example contains white silhouettes of everyday objects. These objects include things such as coffee pots, cups, clothes irons, clothes pegs, scissors; or animals such as a cat, mouse, seagull, elephants; also plants such as palm trees, or branches; and fruit and vegetables such as apples, pears, pomegranate, carrots. There are things that the artist remembers from her childhood in Israel. All are things and objects which have a special meaning for her and which she develops based on the highly personal associations she has with them. The forms are simple and drawn from the con tour alone. Their lines seem anachronistic and playful. The silhouettes of the objects are cut out from a primed wood panel with a fret saw and placed in a pile. This leaves a flat piece which has negative silhouettes and crosspieces. Far from being something to dispose of, this is a separate work in itself. No form is ever lost; each finds its way into this artist‘s pictorial cosmos. The positive 87 silhouettes are now randomly scattered onto a white painted wood panel and then mounted at a distance from it. Seen from further away, they look like patterns playing on the surface in an all-over. Light and shadow, in front and behind, positive and negative enable patternlike structures to be form. It is only when viewed close up that the outlines become clearer; they always function as part of a network, never alone. This visual language devised by Zipora Rafaelov is an archaic one. The forms are clearly readable but the artist does not relate stories that always have to remain the same. Instead, her pictograms can be constantly rearranged to form new visual constellations. The principle of repeating pictorial icons is particularly important in this context: similar icons appear again and again in different places and, as with elements of language, are read differently in their new context.3 Alternatively, they flash into view, like images in a dream. THREAD-BASED OBJECTS – INSTALLATIONS Positive silhouettes are used by Rafaelov not only as reliefs but also as sculptures or installations. The white forms are attached to threads running parallel to one another and which are pulled taut in a white frame or canopy-like space or in the architectural space itself. A shimmering lightness flows through the silhouettes; they seem to dance in the space like snowflakes. The colour white allows the viewer to focus undistracted on the pure forms and their statements. For Zipora Rafaelov white symbolizes poetry and infinity.4 But it also symbolizes innocence and purity. It absorbs the colour and respectively the ambient light and reflects them. The black or grey drop shadow takes all the artist‘s works into a spatial three-dimensionality. The shadows of the miniature silhouettes produced by natural or artificial light break away from their bodies and walk on walls or floors. The shadow not only represents the sculptures or installations: it constitutes their new, actual point of limitation.5 This limitation is variable, and depends on the lighting conditions in the course of the day, and on location and the movement of the viewer. The process of movement in the end completely removes the separation of object and space. What is real space, and what is illusion? PICTURES WITH LINES Alongside everyday objects, Zipora Rafaelov‘s works of the past few years have featured cut-outs revealing images of women. Many of these female figures have names from the Torah, such as Eva, Esther, Ruth or Judith and are intended as symbolic portraits of Zipora Rafaelov. The artist sometimes gives these women from the Bible her own shadow portrait, for example in Eva (2008). Rafaelov also makes herself a direct subject, as in the cut-out Zipora with Cocker Spaniel (2007). All female figures exude a certain sensuality. It is an astonishing thought that the distinctive sensuality of these beautiful women arises from the aggressive act of cutting. In contrast to the earlier works, the ’non-colour‘ black and the autonomous line dominate this group of works. From a combination of control and coincidence, drawing by the pen and the scalpel, cut-outs emerge that oscillate between figuration and abstraction. The artist first uses black ink and pen to draw on film polyester foil (parchment), sometimes she is also blowing the ink. Coincidence plays a part in the forming process. However, the lines depicting the nude are the established element. Hand and thoughts are both controlled and free at the same time. The movement of the ink does not encounter any resistance. The next stage sees Zipora Rafaelov ’draw‘ in the parchment with the scalpel. Without strictly adhering to the ink drawing she inserts white crosspieces that is what the composition requires. She responds to the lines and dematerializes the surface, which is not allowed to fall apart. Finally, the delicate cut image is fixed between two panes of glass so that also here the work is animated -- literally -- and then completed by an interplay of light and shadow. The drawing is given spatial depth. Light becomes a sculptural material. The cut lines create volume and enhance the aesthetic effect. With the cut image already presenting a maze of lines, the shadow of the lines increases this tangle even more and, when viewed from a distance, can confuse rather than clarify the image. A close-up look is required in order to make out the female nudes from the blurred mass. Some are recumbent while others stand amidst flora and fauna. The lines almost seem to lead a life of their own: They meander across the surface, consolidating into arabesques; at times extremely fine and at others rough, forming blurs or almost seeming to dissipate. Interestingly, in this collection of works Rafaelov shuns the silhouette, which especially in Goethe‘s era was fast becoming a mass medium due in no small part to the pseudo-science of the physiognomy as advanced by the Zurich pastor Johann Kaspar Lavater (1741–1801). Instead Rafaelov almost dissolves the contour of the 88 89 90 female nudes and interweaves it with vegetal forms, as if the fig leaf of Eve seeks to overrun the surface. Although the female characters have names from the Old Testament, their stories are not told in a coercive way. Instead they are examples of many stories yet to be conceived. It is the traditional image of women that Zipora Rafaelov seeks to bring to the threshold of the tangible. The black lines lend the figurations strength and permanence as if they want to say: Look, here I am! LIGHT AND SHADOW – PLATO‘S CAVE Zipora Rafaelov‘s art relates to the personal. It reveals an emotional, associative approach to the world. The Zipora Rafaelov‘s art relates to the personal. It reveals an emotional, associative approach to the world. The artist uses personal experiences, memories, cultural traditions and religion, similar to maintaining a diary. Her art is developed from this cosmos of the ego. It follows no fashions. Her works of art have something playful and childlike. Images appear and then disap pear again, almost as if in a dream. The artist calls on the viewer to stop and study the forms in order to obtain insight and awareness. The meditative technique used in the cutting process seems to have transferred to the way of accessing her works. Rafaelov‘s pictures can be read as an allegory for the wealth of creation. She lets the viewer participate in her cosmos. Zipora Rafaelov‘s aim seems to align with the notion expressed by painter and paper cut-out artist Philipp Otto Runge (1777– 1810) in wanting to comprehend “the connection with human life in everything.”6 Zipora Rafaelov‘s cut-outs and installations set off a recognition process. Similar to the philosopher in Plato‘s The Republic, the artist tries to generate awareness of an idea. Plato‘s Allegory of the Cave, contained in The Republic, deals with the role of the philosopher and his relationship to shadow, the sun and his non-philosophising fellow human beings.7 Plato describes people constrained in an underground cave so that they are only able to look straight ahead at the wall opposite the cave entrance. A form of shadow theatre is shown on this wall. The prisoners only see shadows of objects, images, figures and statues made to move along a wall in the glow of a fire by more people sitting behind. They watch the stories played out by the shadows, which simply represent images of images, and believe what they see to be real. One prisoner leaves the cave, goes into the daylight and sees the sun, granting him the power of awareness and knowledge. On returning to the cave he is met by ridicule from those still inside, who do not want to know of a better world. He is unable to enlight en them because his eyes, now accustomed to light, no longer allow him to believe, as those still in the cave do, that the light of the fire in the cave is the sole reality. Similar to the ancient philosopher Plato‘s message, Zipora Rafaelov wants to open our eyes to reality and what is really essential. Cognition is analogous to grasping the meaning of what is visualised. “The essence of everything is meant to be invisible, and the acquisition of knowledge is set the task of penetrating through the concealments of the sensual to the stage where ideas are played out.”8 In Plato and also in Zipora Rafaelov‘s work, cognition is conceived as what is remembered. Shadow as the image of an image is indispensable as an optical illusion in order to shed light on the relation ship between the sensory or material world and the world of ideas. Zipora Rafaelov‘s work playfully attempts to take us by the hand and lead us out of the cave and into the light. It creates pictorial spaces of realization and of the soul. 1The author expounds on this topic in detail in her dissertation on the visual concept of cut-outs and silhouettes throughout the past and the present at the Goethe University Frankfurt am Main. 2See interview. In: Zipora Rafaelov. Exhibition project in former synagogues. Rendsburg 2003, p. 28. 3See Gabriele Uelsberg: Poesie des Alltäglichen (Engl: Poetry of everyday life.) In: Zipora Rafaelov. Exhibition catalogue of Kunstmuseum Gelsenkirchen, Museum Alte Post, Mülheim an der Ruhr. Bönen 2000, pp. 6–7. 4See interview. In: Zipora Rafaelov. Exhibition project in former synagogues. Rendsburg 2003, p. 31. 5See Thomas Elsen: Tunnel. An installation by Zipora Rafaelov Zipora Rafaelov. Tunnel. Urban art collections Augsburg – new gallery in the Höhmannhaus (flyer). Augsburg 2004. 6Philipp Otto Runge. Hinterlassene Schriften [Posthumous Writings], Daniel Runge, ed. Hamburg 1840/1841 (printed facsimile, Göttingen 1965), fig. II, p. 81 (Runge to Böhndel in September 1801). 7Plato: The Republic. Darmstadt 1990, 7th Book, pp. 514a–518d. On the allegory of the cave, see Thorsten Sadowsky: Of Shadows, Doppelgangers and Caves. In: “Kunsthalle Brandts Klaedefabrik” museum (ed.): Shadow Play. Shadow and Light in Contemporary Art. A Homage to Hans Christian Andersen. Exhibition catalogue. Heidelberg 2005, pp.19–24, here p. 21. 8 Sadowsky 2005, p. 22. 91 WATERFALL 2004 Installation 425 x 700 x 60 cm Holz, Faden, Acryl Dallas Center for Contemporary Art 92 93 SCHIFF 2004 Cutout 85 x 63 cm Pergament 94 ENTE 2004 Cutout 85 x 72 cm Pergament 95 LEWANA 2012 Cutout 130 x 90 cm Tusche, Pergament 96 97 98 CHAWA 2008 Cutout 120 x 140 cm Tusche, Pergament 99 TROMPETE 2003 Cutout 30 x 25 cm Pergament 100 101 102 HONI HA-MA’AGEL 2013 Installation 795 x ∅ 126 cm Faden, Reagenzgläser, Aqualinos, Samen Städtische Galerie Rosenheim 103 104 105 106 107 WECKER 2003 Cutout 65 x 47 cm Pergament 108 109 GARTEN I 2011 Cutout 48 x 56 cm Tusche, Pergament NOTEN 2011 Cutout 48 x 56 cm Tusche, Pergament 110 GARTEN II 2011 Cutout 48 x 56 cm Tusche, Pergament 111 LIEGENDE 2010 Cutout 95 x 130 cm Tusche, Pergament 112 113 KIDDUSCH-BECHER 2004 Cutout 80 x 63 cm Pergament 114 115 GEWAND 2015 Installation 370 x 700 x 420 cm Faden, Kunststoffringe Skulpturen von Cornelius Andreas Donett (1682–1748) Stadtmuseum Düsseldorf 116 117 118 119 MOHNBLUME 2003 Cutout 88 x 67 cm Pergament 120 121 BAT-SHEVA 2007 Cutout 50 x 42 cm Tusche, Pergament 122 123 AHUVA 2011 Cutout 160 x 90 cm Tusche, Pergament 124 125 ISABELL MIT TRICHTERWINDE 2007 Cutout 77 x 97 cm Tusche, Pergament 126 ISABELL MIT HIBISKUS 2007 Cutout 77 x 97 cm Tusche, Pergament 127 HÄNDE 2008 Cutout 60 x 44 cm Tusche, Pergament 128 129 VERBORGENES HERZ 2010 Cutout 66 x 100 cm Tusche, Pergament 131 ROLLE III, IV, V 2002 Cutout je 350 x 58 cm Pergament Museum Ratingen 132 133 CHAWA 2008–2010 Cutout 90 x 105 cm Tusche, Polyester 135 LATERNA MAGICA 2014 Installation 135 x 150 x 410 cm Faden, Nägel Kunstverein Heinsberg 136 137 BIOGRAFIE BIOGRAPHY w w w. r a f a e l o v. c o m 1954 geboren in / born in Beer-Sheva, Israel 1973–75 Studium / studies der Journalistik und Ökonomie an der Universität Tel Aviv 1976–80 Abendstudium / studies am Institut für Schöne Künste, Bat-Yam, Israel 1981–87 Studium / studies an der Kunstakademie Düsseldorf 1986 Meisterschülerin / degree master of art 1988 Arbeitsstipendium / scholarship der Hedwig und Robert Samuel-Stiftung, Düsseldorf 2014 Preisträgerin / winner of the art award »Rheinischer Kunstpreis« lebt und arbeitet in / lives and works in Düsseldorf und Tel-Aviv EINZELAUSSTELLUNGEN SOLO EXHIBITIONS 2016 Kunstverein Hockenheim – »Mit dem Skalpell gezeichnet« Kunstmuseum der Stadt Albstadt – »DIALOG MIT DIX: ZIPORA RAFAELOV – Frauen, Kinder, Blumen« (K) Galerie Schloss Neersen, Willich – »Zipora Rafaelov – Objekte und Installationen« (K) Galerie Weise, Chemnitz LVR-LandesMuseum Bonn – »Gezeichnetes Licht« (K) Weithorn Galerie, Düsseldorf – »Zimchia« 2015 Kunstverein Nümbrecht – »Adina« Meeraner Kunstverein – »Leviathan« Galerie Abteigasse 1, Amorbach – »Cutout« Kunstverein zu Rostock – »Yael« Pumpwerk, Kunstverein Rhein-Sieg-Kreis – »Rheinischer Kunstpreis« 2014 Galerie Art Engert, Eschweiler – »Schatten-Spiele« Kunstverein Ebersberg – »Spirit« Kunstverein Hattingen – »Ahuva« Bankhaus Sal. Oppenheim, Düsseldorf Kunstverein Landshut – »Na’ama« Kunstverein Heinsberg – »LICHTDURCHFLUTET« 2013 Galerie #23, Velbert-Langenberg Gewölbekeller Kloster Kamp, Kamp-Lintfort – »Gingit« 2012 Kunstmuseum Siegburg – »Bosmat« (K) 2011 sweet home, private art space, Berlin THE BOX, Düsseldorf Kunstverein Paderborn – »Tamar« 2009 Galerie Ralf Seippel, Köln 2008 Neuer Kunstverein Regensburg – »Serimat-Or« Galerie Michael Schmalfuß, Museumsnacht, Marburg – »Schatten Licht« Kulturhistorisches Museum, Görlitz – »Schimmerndes« Katolickie Centrum Kultury, Kraków, PL – »Fragment Edenu« (K) Rietschelkapelle in der Nicolaikirche zu Pulsnitz – »Keren-Or« 2007 Kunst aus NRW, Ehemalige Reichsabtei, Aachen-Kornelimünster »Traumversunken« (K) Kunstverein Münsterland, Coesfeld – »Tagträume« (K) 138 STERNENZELT 2007 Installation 206 x 350 x 235 cm Holz, Faden, Acryl Galerie Arteversum, Düsseldorf 139 140 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1998 1996 1994 1993 1992 1991 1990 1985 Galerie Carola Weber, Wiesbaden – »Ein Fest für die Sinne« Kunstverein Aichach – »Eva – Zwischen Himmel und Erde« Katholisches Stadthaus Wuppertal – »Weiße Schatten« Museum der Stadt Ratingen – »Eva‘s Welt« Kunstverein Neckar-Odenwald, Altes Schlachthaus, Mosbach – »Glas-Haus« Bautzener Kunstverein, Galerie Budissin, Bautzen – »Morgenlicht« Niederrheinischer Kunstverein, Wesel – »Licht von Osten« Cultureel Centrum de Weijer, Boxmeer, NL – »Licht uit het Oosten« Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf – »blühweiss« Neue Galerie im Höhmannhaus, Städtische Kunstsammlungen Augsburg – »Tunnel« (K) Verein Kultur und Denkmal, Wasserturm, Merzenich – »Licht-Turm« Galerie AO, Emsdetten – »IN WEISS UND WEISS« Ehemalige Synagoge Wittlich – »Licht-Spiele« (K) Evangelische Kirche in Gemünd – »Ende! Aus! Vorbei?« Dialog Kirche-Kunst-Museum (K) LVR-LandesMuseum Bonn, Alte Rotation – »Licht-Säule« (K) Kunst:Raum Sylt-Quelle, Rantum/Sylt – »Licht-Punkte« Museum Synagoge Gröbzig – »Himmelsrichtungen« (K) Galerie Peter Zimmermann, Mannheim Jüdisches Museum Rendsburg + Dr. Bamberger-Haus, Rendsburg – »Morgenstern« (K) Ehemalige Synagoge Drensteinfurt – »MILCHSTRASSE« (K) Ehemalige Synagoge Grevenbroich-Hülchrath – »Lichtquelle« (K) Atelier am Eck, Salzmannbau, Düsseldorf – »LICHT« Galerie Seippel, Köln Kunstverein – Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt Glashaus im Brückenkopf-Park, Jülich – »Schwebende Gegenstände« Ehemalige Synagoge Hemsbach (K) Kunstmuseum Alte Post, Mülheim an der Ruhr – »Ganz in Weiß« (K) Kunstmuseum Gelsenkirchen – »Leukos – hell, weiß, licht« (K) Galerie Konrad Mönter, Meerbusch – »Licht und Schatten« Galerie Pim de Rudder, Assenede, BE Galerie Roswitha Tittel, Köln – »Blau-Weiß« Galerie Seippel (mit Werner Mally), Köln Flugsteig B-54, Flughafen Düsseldorf Galerie Begasse, Düsseldorf – »Junges Programm« (K) Kunsthaus Mettmann Galerie Trinsenturm, Ratingen Galerie Begasse (mit B. Müller-Dannhausen), Düsseldorf Station Kunst, Ratingen GRUPPENAUSSTELLUNGEN GROUP EXHIBITIONS 2016 2015 2014 Israel Museum, Jerusalen »Chutim we Kscharim« (K) Dat Galerie, Berlin – »Positions« Wasserschloss, Dornum – »23. Kunsttage Dornum« (K) Museen der Stadt Deggendorf – »Papier Global 3 Paper« (K) Stadtmuseum Düsseldorf – »IDENTITÄTS METAMORPHOSEN« Neuer Kunstverein Aschaffenburg – »papier=kunst 8« (K) Kunstverein Eislingen – »6. Biennale der Zeichnung – Strich um Strich« (K) Dominikanerkirche, Regensburg – »Zwischen Himmel und Erde« (K) Schloss Agathenburg – »geschnitten – Räume mit der Schere gezeichnet« 141 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995 Städtische Galerie Rosenheim – »ganz klar.Wasser« (K) Deutsches Klingenmuseum, Solingen – »Randscharf Scherenschnitt Heute« (K) Frauenmuseum, Bonn – »Evo – Frauen in den Weltreligionen« (K) Gallery Tova Osman, Tel-Aviv, IL – »All black ?« MEWO Kunsthalle Memmingen – »das alphabet« (K) Städtische Galerie Fürth – »Cut. X« (K) Frauenmuseum, Bonn – »Gabriele Münter Preis« (K) Städtische Museen Heilbronn – »Mit Ecken und Kanten – Scherenschnitt heute« Kunstverein Glückstadt – »10 Jahre – Palais für aktuelle Kunst« (K) Martin-Gropius-Bau, Berlin – »Gabriele Münter Preis« (K) Museum Kunstpalast, Düsseldorf – »Große Kunstausstellung NRW« (K) Anna Troner Art Consulting, Düsseldorf – »Übers Sofa II« TUI-Stiftung, Hannover – »Sommerfrische – Die Sehnsucht nach dem Paradies« The Bible Museum, Tel-Aviv, IL – »The faces of Eve« (K) Museum Kunstpalast, Düsseldorf – »Große Kunstausstellung NRW« (K) Galerie Arteversum, Düsseldorf – »24/7 twentyfour hours seven days a week« (K) Altes Museum/BIS-Zentrum, Mönchengladbach – »connected.« Halle 6 – Galerie Christine Hölz, Düsseldorf – »Format 13 x 18 - 60 x 45« Gallery Godo, Seoul, KR (K) plan.d., Düsseldorf – »Spring-Zeit« Flottmann-Hallen, Herne – »Über Kopf« (K) Städtisches Museum, Wesel – »25 Jahre Niederrheinischer Kunstverein« (K) Galerie am Schweizer Platz, Frankfurt/Main – »FLOWERS« Kunstverein Bad-Salzdetfurth – »Lend Me Your Ear« (K) Hans-Thoma-Gesellschaft, Kunstverein Reutlingen – »Schwerelos 11 Positionen« Frauenmuseum Bonn – »Gabriele Münter Preis« (K) Museum Hafnarborg, Hafnarfjördur, IS – »Stefnbumót Hafnarfjördur & Düsseldorf« Galerie AO, Emsdetten Kunstmuseum in der Alten Post, Mülheim an der Ruhr – »Schachteln-Kunst« The Dallas Center for Contemporary Art, Dallas, USA – »Piece Work: fiber & multiples« (K) Martin-Gropius-Bau, Berlin – »Gabriele Münter Preis« (K) Eifelmuseum Blankenheim – »Ende! Aus! Vorbei?« – Dialog Kirche-Kunst-Museum (K) Museum Bochum – »Das Recht des Bildes... Jüdische Perspektiven in der modernen Kunst« (K) BNC Gallery, Dae Jeon, KR Halle 6 – Galerie Christine Hölz, Düsseldorf – »Tierische Begegnungen« (K) Sek-pa Gallery, Busan, KR MAGallery, Fukuoka, JP (K) Busan International Enviroment Air Festival, Busan, KR Galerie Münsterland e.V., Emsdetten – »Ambivalenzen« (K) Frauenmuseum Bonn – »Ambivalenzen« (K) Visual Gallery Godo, Seoul, KR (K) Galerie Peter Zimmermann, Mannheim Kutscherhaus, Recklinghausen – »Preis des Vestischen Künstlerbundes« (K) Projekt – »Kunstpfade«, Ratingen Städtisches Museum Seoul, KR – »Deutsch-Koreanische Ausstellung« (K) Galerie Fabian Speicher, Düsseldorf – »DERWEGISTDASZIEL« B.A.U.S. Box Art Museum, Tanumshede, S Flottmann-Hallen, Herne – »räumlicht« (K) Ateliers Höherweg e.V., Düsseldorf – »Kunst in Schachteln« Kunsthaus Langenberg – »Tuchfühlung« (K) Altes Arbeitsamt, Düsseldorf – »Weißes Rauschen – Künstlerräume« (K) Landtag NRW, Düsseldorf – »Mifgash – Begegnungen« 1997 Galerie Pim de Rudder, Assenede, BE Deutsches Klingenmuseum, Solingen – »Bergische Kunstausstellung« (K) Kunstverein Recklinghausen – »DIN A 4« (K) 142 1994 Goethe-Institut, Rotterdam, NL LVR-LandesMuseum Bonn Kunsthaus Langenberg – »Grundsteinkiste« (K) ExpoHenk, Rotterdam, NL – »The Happy Room« 1993 Ballhaus, Düsseldorf – »Rotterdam-Düsseldorf« Hygienemuseum, Dresden – »100 Jahre Odol« (K) 1992 Galerie Trinsenturm, Ratingen 1991 Galerie Begasse, Düsseldorf 1990 Galerie 68 elf, Köln – »Schwarz-Rot-Gold« 1986–89 Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloß Gottorf, Schleswig (K) Deutsches Goldschmiedehaus, Hanau (K) Stadtmuseum Düsseldorf (K) Galerie Pels-Leusden, Villa Griesebach, Berlin (K) Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg – »Gold: Art+Design« (K) 1986 Städtische Galerie, Kaarst – »Junge Künstler« 1983 Galerie Kwok, New York, USA – »Laprima« ARBEITEN IN ÖFFENTLICHEN SAMMLUNGEN PUBLIC COLLECTIONS Museum Kunstpalast, Düsseldorf Kunstmuseum Gelsenkirchen Kunstmuseum in der Alten Post, Mülheim an der Ruhr Sammlung des Landes NRW, Ehemalige Reichsabtei, Aachen-Kornelimünster Ministerium für Städtebau, Kultur und Sport, Düsseldorf LVR-LandesMuseum Bonn Museum Synagoge, Gröbzig Nordisches Haus, Reykjavík, IS Volksbank Weinheim eG Stiftung Kunst:Raum Sylt-Quelle, Rantum/Sylt Museum der Stadt Ratingen Galerie der Roland Versicherung, Köln Städtische Museen Heilbronn The Israel Museum Jerusalem, IL Staatliche Kunstsammlungen Dresden Sprengel Museum Hannover 143 IMPRESSUM IMPRINT HERAUSGEBER PUBLISHER Dr. Gabriele Uelsberg, LVR-LandesMuseum Bonn GEZEICHNETES LICHT 15. 04. –12. 06. 2016 www.landesmuseum-bonn.lvr.de IN KOOPERATION MIT IN COOPERATION WITH Kunstmuseum der Stadt Albstadt DIALOG MIT DIX: ZIPORA RAFAELOV 25. 09. 2016 – 07. 01. 2017 www.kunstmuseumalbstadt.de Emschertal-Museum der Stadt Herne ZIPORA RAFAELOV – CUTOUT 03. 02.–19. 03. 2017 www.emschertal-museum.herne.de MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG WITH THE FRIENDLY ASSISTANCE OF Philipp Otto Runge Stiftung, Hamburg www.philipp-otto-runge-stiftung.de AUTOREN AUTHORS Dr. Gabriele Uelsberg Dr. Oliver Zybok Antje Buchwald M. A. FOTOGRAFIE PHOTOGRAPHY Olaf Bergmann, Witten Wim Cox, Köln Frank Jankowski, Köln Tim Krieger, Mosbach Klaus Lipa, Diedorf Marc Monteza, Dallas Martin Weiand, Rosenheim Uli Klose, Berlin Manfred Wigger, Hamburg ÜBERSETZUNG TRANSLATION Rhodes Barret, Berlin Ian McGarry, Köln LEKTORAT DEUTSCH / ENGLISCH COPY-EDITING GERMAN / ENGLISH Monika Ochel, Ralph Ochel GESTALTUNG DESIGN Anne Kettler, Bönen AUFLAGE EDITION 1000 COPYRIGHT 2016 VG Bild-Kunst, Bonn für die Werke von Zipora Rafaelov und die Autoren: Dr. Gabriele Uelsberg, Dr. Oliver Zybok, Antje Buchwald M. A. 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