Renée Fleming Elīna Garanča Rolando Villazón

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Renée Fleming Elīna Garanča Rolando Villazón
www.klassikakzente.de • C 43177 • 1 • 2009
Renée Fleming
Vi e r l e t z t e l i eder,
di e Z w e i t e
Elīna Garanča
In M a r i ly n H o rnes
Fu s s s ta pf e n
Rolando Villazón
Da s Hä n d e l j a hr
is t e r öffn e t
Ju l i a F i s c h e r
Bach-Blüte
M u sik voller Lebensfreude
Ausgewählte Meisterwerke, Künstler - Portraits
und spezielle Themen - Compilations laden ein zum
sinnlichen Erleben, Eintauchen und Entspannen.
Foto: www.photocase.de/112680
10 neue Titel ab 23. Januar im Handel
www.classical-choice.de
Titelfoto: Julia Wesely / Decca
Editorial
Andreas Kluge
Foto: Felix Broede
Intro
4 Il Giardino Armonico doppelt • Glückwünsche
an zwei Jahrhundertsängerinnen • Mayer auf
Tournee • Salonen live mitgeschnitten
Titel
6 Julia Fischer: Der Bachfisch
Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund,
haben Sie auch das Gefühl, dass die Zeit, die ja bekanntlich „ein
sonderbar Ding ist …“, ihren gewohnten Fluss längst verlassen
hat und nur mehr (ver)rennt, was das Zeug hält? Wir hier merken
es stets aufs Neue, wenn wieder einmal das traditionelle Neu­
jahrskonzert der Wiener Philharmoniker ansteht, sowohl live am
Neujahrsmorgen im ZDF als auch nur fünf (!) Tage später zum
Nach-Hören auf dem bewährten Doppelalbum und gerade ein­
mal zwei Wochen nach der weltweiten Übertragung für Milliarden
Zuschauer zum Nach-Schauen auf DVD. Für uns hier, die wir wie
die meisten auch ein geruhsames Weihnachtsfest und einen
weniger geruhsamen Jahreswechsel feiern möchten, bedeutet
das ein hartes und lange vorausschauendes Arbeitspensum: Das
fängt bei der Repertoireauswahl an, denn abgesehen von den –
scheint’s für alle Ewigkeiten sanktionierten – „An der schönen
blauen Donau“ und „Radetzkymarsch“ will jeder Dirigent, ob nun
Neujahrskonzert-Novize oder alter Neujahrskonzert-Hase, dem
Konzert seinen ganz persönlichen Stempel aufdrücken – das war
bei Clemens Krauss ebenso wie bei Herbert von Karajan, und
auch Daniel Barenboim, Neujahrskonzert-Novize 2009, macht
hier keine Ausnahme. Dann muss das Artwork gut gewählt
werden, denn Sie wollen ja im Regal Ihr neues Neujahrskonzert
auch von all seinen Vorgängern unterscheiden können, es gilt,
die Bandfreigaben zu beantragen, die Studiotechniker zu beauf­
tragen, das Band muss abgehört und zur Produktion freigegeben werden, im CD-Werk muss alles Gewehr bei Fuß stehen
für die zu fahrenden Sonderschichten und die Speditionen
müssen genaue Fahrpläne erstellen, damit das Neujahrskonzert 2009 auch pünktlich am 5. Januar, wie vorab angekündigt,
zu Ihrer Verfügung steht. Und dann … ja, dann können Sie sich
geruhsam in Ihrem Ohrensessel zurücklehnen, das alte Jahr
Revue passieren und das neue Jahr langsam auf sich zukommen
lassen. Aber was sag’ ich denn: Von langsam kann ja wohl auch
anno 2009 keine Rede mehr sein.
Dass Sie dennoch auch im neuen Jahr genügend Muße- und
Ruhestunden zur Besinnung finden mögen, bei denen Ihnen die
Musik wie stets gute Dienste leisten möge, das wünscht Ihnen
von ganzem Herzen
Interview
0 Renée Fleming: Zwischen Frühling
1
und Abendrot
Magazin
2 Elīna Garanča: So Bel kann Canto sein
1
14 Vadim Repin: Auf den Flügeln des Geistes
15 Plácido Domingo: Päpstliche Poesie
16 The Originals: Hier sind die Klassiker
17 Antal Doráti: Übervater der Wiener Klassik
18 Anne-Sophie Mutter: Dass sich die Engel
im Himmel freuen
20 Rolando Villazón: Il caro Rolando!
Reingehört
22 Alle neuen Veröffentlichungen
ausführlich vorgestellt
26 Der klassische Fragebogen,
beantwortet von Erwin Schrott
28 Veröffentlichungsregister
Service
30 Live-Termine
3 1 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste
Vorschau
KlassikAkzente wird herausgegeben von
Ihr Andreas Kluge
www.KlassikAkzente.de 3
Foto: Decca
Intro
Lisa della Casa
Glückwünsche an zwei
Jahrhundertsängerinnen
Il Giardino Armonico doppelt
Jahrzehntelang war L’Oiseau-Lyre weltweit die erste
Adresse für Einspielungen auf historischen Instrumenten
– nachdem es etwas still um das französische Label ge­
worden war, läutet nun eine ganze Reihe von illustren
Künstlern eine Doppel-Renaissance der historischen Auf­
führungspraxis und des Labels mit dem australischen
Leierschwanz im Logo ein. Doppelt doppelt wird es 2009,
wenn L’Oiseau-Lyre die Todestage von Georg Friedrich
Händel und Joseph Haydn angemessen (also historisch
korrekt) begeht. Den Anfang macht das viel gefeierte ita­
lienische Ensemble Il Giardino Armonico, welches nicht
nur Händels Concerti grossi op. 6 auf CD gebannt hat,
sondern auch mit verschiedenen Programmen das ganze
Jahr über quer durch Europa auf Tournee geht.
Aktuelle Tourdaten finden Sie natürlich wie immer auf
www.klassikakzente.de.
Marilyn Horne
4 www.KlassikAkzente.de
Foto: Decca
Il Giardino Armonico
Beide stehen sie für höchsten Operngenuss, die amerika­
nische Mezzosopranistin Marilyn Horne und die in der Schweiz
geborene Sopranistin Lisa della Casa. Marilyn Horne wurde
mit ihrer dunkel changierenden Stimme, die vom tiefen F bis
zum hohen C reichte, ab 1960 zu einer der Belcanto-Sänge­
rinnen an den amerikanischen und europäischen Opernhäu­
sern. Wie aber auch die 11-CD-Box „The Complete Decca
Recitals“ jüngst noch einmal mit Aufnahmen vom deutschen
Kunstlied bis zum „American Songbook“ belegte, war Horne
eine stilsichere Allrounderin. Feiert die Musikwelt am 16. Janu­
ar den 75. Geburtstag von Horne, darf man dann am 2. Febru­
ar Lisa della Casa zu ihrem 90. Geburtstag gratulieren. Auch
sie widmete sich regelmäßig mit ihrer klangreichen wie sinn­
lichen Stimme dem reichen Liedrepertoire. Interpretationsge­
schichte hat sie aber zweifellos als Mozart- und als StraussSängerin geschrieben. Etwa in den legendären Aufnahmen
von „Figaros Hochzeit“ mit Erich Kleiber und als „Arabella“ mit
Georg Solti.
Albrecht Mayer
Mayer auf Tournee
Für den Oboenvirtuosen Albrecht Mayer ist Venedig die Stadt,
wo der musikalische Siegeszug der Oboe seinen Anfang nahm.
Und das ist einer der Gründe, warum Venedig ihn in seinen Bann
ge­zogen hat, seit er mit zehn Jahren zum ersten Mal dort gewesen ist. Nach dem durchschlagenden Erfolg seines DeccaDebüts geht Mayer nun mit dem Programm von „In Venedig“ auf
Tournee. Der Echo-Klassik-Preisträger konzentriert sich dabei
auf Werke, die tatsächlich für die Oboe oder die etwas tiefer
gestimmte Oboe d’amore geschrieben und nicht transkribiert
worden sind. Das gemessene, elegante d-Moll-Konzert von
Alessandro Marcello etwa gilt als eines der ersten wahren Obo­
enkonzerte, während Antonio Vivaldis Bravourstück in C-Dur
das glanzvollste und virtuoseste Werk seiner Zeit ist (Mayer
nennt es „wild und verrückt“). Mit auf Tournee ist sein Ensemble
New Seasons, mit dem er schon auf CD zu hören war.
19.01. Ludwigshafen
27.01. Berlin, Philharmonie
28.01.Hamburg, Laeiszhalle
31.01. Friedrichshafen
01.02. München, Prinzregententheater
02.02.Osnabrück, Stadthalle
03.02. Düsseldorf, Tonhalle
04.02. Köln, Philharmonie
www.albrecht-mayer.de
Foto: Mats Bäcker / DG
Foto: Jason Bell / Decca
Esa-Pekka Salonen
Salonen live mitgeschnitten
„Grundsätzlich sehe ich mich als Komponist mit ein biss­
chen Dirigieren nebenher …“, sagt der Finne Esa-Pekka
Salonen, international renommierter Dirigent und Kompo­
nist, wenn er auf die Prioritäten in seinem künstlerischen
Schaffen angesprochen wird. Seine Stücke sind zumeist
von ihm selbst und mit großem Erfolg uraufgeführt wor­
den und haben zum Teil sogar schon Eingang in die Kon­
zertprogramme anderer Dirigenten gefunden. Seine Mu­
sik ist sehr emotional, vielschichtig und erinnert häufig an
Korngolds großartige Filmmusiken für Hollywoods Traum­
fabrik. Nun stand eine weitere interessante Komposition
des Finnen im Mittelpunkt dreier Konzerte in Hamburg
und Lübeck – sein 2007 vollendetes Klavierkonzert, das
im Februar des Jahres von den New Yorker Philharmoni­
kern uraufgeführt wurde, die es gemeinsam mit der BBC,
Radio France und dem NDR in Auftrag gegeben hatten.
Es ist ein Tribut an die musikalische Freundschaft mit dem
großen, aus Russland stammenden amerikanischen
Pianisten Yefim Bronfman, eine Diskussion musikalischer
Möglichkeiten und Ziele mit einer unterhaltsamen Portion
ausschweifender Fantasie. „Vergnügt motorisch“, schrieb
der Londoner „Evening Standard“. Parallel dazu veröffent­
lichte die Deutsche Grammophon den Livemitschnitt des
Klavierkonzertes aus der Walt Disney Concert Hall in Los
Angeles vom Mai und Juni diesen Jahres, gekoppelt mit
zwei weiteren Kompositionen Salonens: „Helix“ (2005)
und „Dichotomie“ (2000).
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Titel
Der Bachfisch
Weil sie als Kind warten musste, bis ihre Mutter und der vier Jahre ältere Bruder
das einzige Klavier in der Familie zum Üben freigaben, fing sie mit dem Geigen an.
„Aber ich habe mich nie entschieden“, sagt Julia Fischer lachend. Doch wurde sie
bereits mit vier Jahren von der Mutter am Klavier unterrichtet. „Ich hätte wahr­
scheinlich jedes Instrument gemocht. Ich wollte schon ganz früh Musikerin werden.
Wenn ich mit Daniel Müller-Schott arbeite, probiere ich sogar das Cello: Einmal das
Dvořák-Cellokonzert spielen, dafür würde ich fast das Leben geben!“ Spontan,
geistreich und witzig erzählt Julia Fischer, frei von Starallüren, doch sehr selbstbe­
wusst. Die 25-jährige weltweit gefeierte Geigerin aus Gauting bei München ist
längst eine der Großen. Die Schülerin von Helge Thelen, Lydia Dubrowskaya und
vor allem, seit dem neunten Lebensjahr, von Ana Chumachenko, der Münchner
­Violinprofessorin, gewann elfjährig den Yehudi-Menuhin-Wettbewerb unter den
­Augen des Meisters. Ein Jahr später holte sie den 1. Preis beim Eurovisionswett­
bewerb für junge Instrumentalisten, andere Auszeichnungen folgten. Der Eindruck
festigt sich schnell, dass die blonde junge Dame genau weiß, was sie will.
„Solist zu sein, ist in erster Linie eine Frage des besonderen Temperaments und
des unerschütterlichen Selbstvertrauens und unterscheidet sich insofern beträcht­
lich von den Qualitäten eines erstklassigen Konzertmeisters, der vor allem ein
­begeisterter und kollegialer Ensemblespieler sein muss und weniger eine unab­
hängige, risikofreudige Führungspersönlichkeit.“ Diese Sätze stammen von Isaac
Stern. Besonderes Temperament hat Julia Fischer weiß Gott, ob Bach oder Elgar,
Schumann oder Schnittke, Schubert oder Hindemith – nichts geigt sie munter
herunter, sondern ihr „besonderes Temperament“ will gerade die Verschiedenartig­
keit der Musik hervorheben.
Was „unerschütterliches Selbstvertrauen“ angeht, wird jeder, der Julia Fischer
kennenlernt, einer klar denkenden und geradlinig formulierenden jungen Frau
­begegnen, die jede Frage aufmerksam prüft, um präzise zu antworten. Erst recht
ist ihr Selbstvertrauen auf dem Podium spürbar, ja, es überträgt sich direkt auf alle
Anwesenden. Wenn sie gewaltige Klanggebirge wie die Konzerte von Beethoven,
Brahms oder Sibelius ersteigen will, kennt sie keine Angst. Ihre Furchtlosigkeit
erzeugt jene Spannung, ohne die ein Konzert, salopp gesagt, kalter Kaffee wäre.
Es gibt immer wieder Zuhörer, die solche Konzentration und Perfektion mit Kälte,
See­l­enträgheit oder nur Fleiß verwechseln. Für diese Leute kann einer gar nicht
genug schwitzen, stöhnen und toben, weil der ein richtiger Musiker sein muss, der
sein Inneres so nach außen stülpen kann.
Nichts davon bei Julia Fischer, ihr Selbstvertrauen erwächst aus musikalischen
Quellen. Sie studiert die Werke nicht nur auf der Geige, ihr hervorragendes Klavier­
spiel ermöglicht es, sich die Orchesterpartituren am Flügel vorzunehmen oder
­Beethovens Kreutzer-Sonate auch vom Klavier her zu ergründen. Sie musiziert aus
symphonischem Geist, sie weiß, welche Rolle die Violine in den verschiedenen
Werken hat. Deshalb kann man während ihrer Auftritte mit Orchestern gut beob­
achten, wie sie mit den Musikern wahrlich zusammenspielt, kommuniziert. Es klingt
stets durchdacht und kompositorisch fundiert.
6 www.KlassikAkzente.de
Foto: Julia Wesely / Decca
Talent ist nur eine Sache: Für ihre Bacheinspielung zapft Julia Fischer auch
andere Quellen an: Charme, Disziplin und absolute Furchtlosigkeit etwa.
Unerschütterliches
Selbstvertrauen:
Julia Fischer
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Titel
Bach auf eigene Verantwortung:
Foto: Julia Wesely / Decca
Julia Fischer
8 www.KlassikAkzente.de
„Ein Solist muss
unabhängig sein –
und risikobereit.“
einer bewegenden Mischung aus Virtuosität und schmerzlicher
Wehmut. Griegs 3. Violinsonate wird bei ihr zum dramatischen
Abstieg in Gefilde des Dunklen, Gefährlichen und Drohenden.
Wenn sie nun Bachs Violinkonzerte in a-Moll und E-Dur mit der
Academy of St Martin in the Fields spielt, dann fesseln nicht nur die
lebendige Klarheit, rhythmische Dringlichkeit und der elektrisierende virtuose Schwung dieser Aufführungen, sondern auch Julia
­Fischers souveräne Partnerschaft mit dem legendären Ensemble,
das sie einmal anführt als Prima inter Pares und aus dem sie zum
anderen als feurige Solistin hervortritt. Das gilt auch für die beiden
Doppelkonzerte: Beim berühmten in d-Moll für zwei Violinen ist
der glänzende gleichaltrige Russe Sasha Sitkovetsky mit von der
Partie, beim anderen in c-Moll für Violine und Oboe der großartige
russische Oboist Andrej Rubtsov. Das ganze Unternehmen dreht
sich nicht um die puristische Verfolgung etwa von Alte-MusikKriterien und schon gar nicht um gefühlige Romantisierung: Im
Zentrum steht die Verdeutlichung von Bachs Konzertmusik und
zwar so prägnant und transparent, dass der Zuhörer wahrlich
„jedes Wort versteht“.
All das und noch viel mehr vermag Julia Fischer natürlich nicht
nur durch Temperament, Selbstvertrauen, Unabhängigkeit und
­Risikofreude, sondern zuerst durch ihren ureigenen Ton. Dessen
Unverwechselbarkeit ist Anfang und Basis ihrer jetzt schon einma­
ligen Karriere: Julia Fischers Ton zeichnet eine sinnlich-dionysische
Erdig­keit und Dunkelfarbigkeit aus, alles klingt profund, ausartikuliert, vital und intonationsklar.
Seit ihrem Schulabschluss 2002 führt Julia ein strapaziöses
­Solistenleben mit siebzig bis achtzig Konzerten pro Jahr. „Aber
wenn es zu viel wird, sage ich nein. Drei Interkontinentalflüge in zwei
Monaten, das ist krank. Ich habe es auch schon gemacht, aber
man muss sich auf dem Podium körperlich wohl fühlen. Natürlich
muss man auch gut spielen, wenn es einem nur mäßig geht, keine
Frage.“ Ob in New York, Chicago, Tokio oder Berlin – sie wird
­gefeiert für ihr attitüdenfreies Spiel, das Logik und Sinnlichkeit der
Musik großartig ruhig entfalten kann. So erobert sie kontinuierlich
die Welt und seit September 2006 lehrt sie als jüngste deutsche
Professorin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in
Frankfurt.
Um die ungeheure Vielfalt der Musik zum Klingen zu bringen,
braucht es ein ganzes Künstlerleben, vorausgesetzt man gestaltet
es so klug, inspiriert und begeisternd wie Julia Fischer. Bei Foto­
shootings allerdings lässt sie sich kaum zum Covergirl ummodeln.
„Ich bin doch nicht Britney Spears!“, empört sie sich. Und muss bei
allem Ernst wieder lachen.
Harald Eggebrecht
Temperament, Selbstvertrauen, alles schön und gut, aber wer
sich hinausbegibt auf die Bühne, der braucht auch ein Gefühl von
Eigenständigkeit. Unabhängig habe der Solist zu sein, sagt Isaac
Stern. Alles Lernen und Studieren endet auf dem Podium, dort ist
der Künstler allein auf sich gestellt und muss das Beste daraus
machen, das heißt, muss sein Bestes geben unabhängig von den
Säulenheiligen der eigenen Ausbildung, auch unabhängig davon,
dass Bachs Ciaccona, das Tschaikowsky-Konzert oder Mozarts
Violinwerke schon andere aufführten.
Wenn Julia Fischer auftritt, gibt es nur mehr die Gegenwart
­dieser – Schwärmen muss erlaubt sein – auch als Erscheinung
be­zaubernden jungen Musikerin. Sie spielt auf eigene Verantwor­
tung, ­imitiert niemanden, auch nicht sich selbst.
Temperamentvoll, selbstbewusst, unabhängig – Julia Fischer
erfüllt auch die letzte Bedingung Isaac Sterns: Risikofreude, jene
Kraft, aus dem Moment heraus zu agieren, spontan zu musizieren,
wie je verschieden Akustik, Publikum oder Mitspieler auch sein
­mögen. Der Solist muss sich hier und jetzt auf alles einstellen, muss
das Unwägbare zu schätzen wissen als Stachel des Ansporns, als
Quelle augenblicklicher Inspiration. Risikofreude heißt auch, alle in
Bann zu schlagen, die eigenen Qualitäten auszureizen, um zu über­
zeugen und zu überwältigen, wie es Julia Fischer so hinreißend
gelingt. Stern spricht von „Führungspersönlichkeit“. Es gehört zu
den schönen Unglaublichkeiten, dass das Privileg der Führungsper­
sönlichkeit nicht nur Hocherfahrenen, Kampferprobten zukommt,
sondern dass auch ganz Junge diese bestimmende Kraft und
Sicherheit bezwingend ausstrahlen können.
Wie Julia Fischer zum Beispiel das Sibelius-Konzert beginnt:
versonnen, fast schlafwandlerisch, um dann die Ausdruckslinie der
Exposition weit und vehement steigernd auszuspielen. Es gibt da
eine Passage, die gern als virtuos-motorischer Einstieg missverstanden wird. Fischer artikuliert dagegen diese Passage in ihrer
harmonischen und dramaturgischen Struktur, ohne sie zu blitzen­ www.julia-fischer-bach.de
dem Laufwerk zu degradieren. Und im Adagio di molto kann sie die
großen Steigerungen in einen atemberaubenden Riesenbogen
zwingen.
Frische Geistesgegenwart, geigerische Meisterschaft, Leiden­
schaft, Empfindungskraft und Klangfarbenreichtum sondergleichen
Johann Sebastian Bach
prägen dieses Geigenspiel. Die Ciaccona aus Bachs d-Moll-Partita
Concertos
Decca
kann sie zur imponierenden Klangarchitektur steigern. MozartCD 478 0650
­Sonaten werden bei ihr zu intimen Dialogen, Schubert trifft sie mit
Julia Fischer, Violine
Academy of St Martin
in the Fields
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Interview
„Sich ganz einzulassen,
ist wichtig“:
R e n é e Fleming
Zwischen Frühling und Abendrot
Foto: Andrew Eccles / Decca
Die amerikanische Sopranistin Renée Fleming hat zum zweiten Mal die „Vier letzten Lieder“
von Richard Strauss aufgenommen. 1995 mit Christoph Eschenbach, jetzt mit Christian Thielemann und
den Münchener Philharmonikern. Ein Gespräch über das Ende und das Aufhören.
10 www.KlassikAkzente.de
Richard Strauss
Vier letzte Lieder
Decca
CD 478 1074
KlassikAkzente: „Vier letzte Lieder“, was
verbinden Sie mit diesem Titel?
Renée Fleming: Strauss hat die Lieder, wie
wir wissen, nicht als zusammengehörend
geschrieben. Und natürlich hat er auch nicht
gedacht, dass es die letzten vier Lieder sein
würden, die er komponiert. Aber sie passen
sehr gut zusammen. Im Allgemeinen sind
sie eine Allegorie auf das Leben. Es beginnt
mit dem „Frühling“ und „Abendrot“, klar, das
ist das Ende des Lebens. „September“,
kann man sagen, ist irgendwo dazwischen,
und „Beim Schlafengehen“ … (lacht) passt
eigentlich gar nicht dazu, aber es ist so
schön, wie er erzählt, wie man fliegt beim
Schlafen und beim Träumen. Und Strauss
hat das alles so perfekt musikalisch gemalt!
Für das Publikum ist das Zuhören erholsam
und beruhigend. Man ist ganz tief da drin.
KlassikAkzente: Bei dieser Aufnahme hat
man auch als Zuhörer der CD das Gefühl,
dass Sie ganz in der Musik aufgehen. Was
passiert während der vier Lieder mit Ihnen?
Fleming: Sich ganz einzulassen, ist wichtig,
sonst ist man nicht verbunden mit den Lie­
dern, dem Dichter und der Musik. Im vierten
Lied habe ich immer das Gefühl, dass ich
irgendwo anders bin. Ich muss anschlie­
ßend wieder zu atmen beginnen und, ja, fast
wieder ins Leben zurückkehren. Es ist un­
glaublich, welche Wirkung es auf mich hat –
jedes Mal!
KlassikAkzente: Sie singen die „Vier letzten Lieder“ schon sehr lange. Wie ist es,
sich so lange mit dem Ende zu beschäftigen?
Fleming: Ich singe sie schon seit 13 Jahren
und oft, öfter als alles andere habe ich die
„Letzten Lieder“ schon gesungen – und ich
werde sie wahrscheinlich immer singen. Die
Details, besonders die Texte, sind mir wich­
tiger geworden. Sie noch einmal aufnehmen
zu dürfen, ist ein Luxus. Normalerweise hat
man kaum die Gelegenheit, sie auch nur
einmal einzuspielen. Am Anfang habe ich
gezögert, denn ich wiederhole Aufnahmen
nicht so gern. Es gibt ja auch eigentlich kei­
nen Grund dazu, denn es gibt so viel Re­
pertoire, das wert ist, eingespielt zu werden.
Renée Fleming, Sopran
Münchner Philharmoniker
Dirigent:
Christian Thielemann
Aber dann habe ich doch bemerkt, wie ich
mich verändert habe. Beim ersten Mal, mit
Christoph Eschenbach damals, war ich
wirklich sehr brav und habe noch eher ver­
sucht, eine Interpretation zu finden. Jetzt
passen die Lieder mir einfach besser. Ich
verstehe die Tiefe der Texte heute eher. Und
wenn man etwas ein zweites Mal aufnimmt,
dann muss man es natürlich ganz anders
machen als beim ersten Mal.
KlassikAkzente: Was genau haben Sie anders gemacht?
Fleming: Christian Thielemann und auch
das Orchester haben eine Menge zur Inter­
pretation beigetragen. Er hat gemeint, sie
dürfe nicht sentimental sein, sondern leben­
dig und auch flexibel, sie klingt frischer. Aber
das Publikum muss entscheiden, das ist
wirklich Geschmackssache – und ich liebe
auch meine Arbeit mit Christoph Eschen­
bach, die ein bisschen romantisch und eher
ausschweifend ist. Ich freue mich auch,
dass die neue Aufnahme in Verbindung mit
„Ariadne“ ist und anderem Strauss-Reper­
toire. „Winterweihe“ ist mein Lieblingsstück
auf der CD und auch „Zweite Brautnacht“
hat mir viel Spaß gemacht. Die Rolle der
ägyptischen Helena wäre für mich wohl zu
schwer, aber diese Arie ist blendend schön.
Strauss ist mein Lieblingskomponist, ich
mag seine Opern besonders, die Rollen der
Gräfin oder der Marschallin, Arabella und
Daphne. Sie passen mir nicht nur von den
Temperamenten, sondern es ist stimmlich,
als seien sie für mich geschrieben worden.
KlassikAkzente: Das strahlen Sie auch auf
der Opernbühne aus, Sie scheinen sich
wohlzufühlen und zu meinen, was Sie gerade singen. Ist das der Schlüssel zum Publikum?
Fleming: Ich fühle mich auf der Bühne frei­
er als früher, ich bin mehr ich selbst. Und
das spürt das Publikum, denke ich. Ich war
nämlich sehr scheu und hatte nicht viel
Selbstsicherheit. Aber mit der Zeit begann
ich, mich wohl zu fühlen. Und das merken
die Leute, dass es mir jetzt Spaß macht.
Aber das wird nicht lange vorhalten. Wir
Sänger sind nicht wie Dirigenten oder Pia­
nisten, wir können nicht für immer singen.
Und ich muss es eben jetzt genießen.
KlassikAkzente: Beschäftigen Sie sich mit
dem Gedanken, dass Ihre Stimme irgendwann schwächer werden könnte? Und sind
Sie dabei ehrlich zu sich selbst?
Fleming: Ich muss mich damit beschäfti­
gen. Unsere Opernpläne sind fünf Jahre im
Voraus gemacht. Und man weiß ja, dass die
Stimme sich irgendwann ändern wird. Was
wird man dann singen? Wird man aufhören,
wenn sie nicht mehr perfekt ist? Oder wird
man versuchen, die Karriere mit einem an­
deren Repertoire zu verlängern? Plácido
Domingo hat das so intelligent gemacht, er
hat einfach Rollen ausgesucht, die ihm im­
mer noch passen. Und wir sind froh, dass er
noch auf der Bühne steht! Bei anderen
Leuten klingt es nicht mehr, wie es war, und
das ist schade!
Ich denke im Moment: Wenn ich irgend­
wann nicht mehr das singen kann, was ich
jetzt singe – und ich spreche nicht von der
Qualität, sondern einfach vom Können –,
dann setze ich aus. Aber ich liebe es auch,
neues Repertoire zu lernen. (lacht) Eine lan­
ge Antwort, die zeigt, dass ich darüber
nachdenke und doch nicht weiß, wie es
wird.
KlassikAkzente: Gibt es jemanden, mit
dem Sie ehrlich darüber sprechen können?
Kolleginnen vielleicht?
Fleming: Oh ja, im Moment ist es Leontyne
Price. Sie ist mir eine Mentorin, so klug. Ich
habe so viel von ihr gelernt. Auch, den Er­
folg auszuhalten, der einen isoliert. Wenn ich
darüber geklagt habe, sagte sie: „Fleming“,
sie hat mich schon immer so genannt, „Fle­
ming, das möchte ich nie wieder von deinen
Lippen hören.“ Sie hatte eine unglaublich
lange Karriere. Sie hat mit 72 aufgehört –
aber auf der Bühne fast 15 Jahre früher. Sie
hat es so intelligent gemacht, noch Aida
ganz fantastisch an der MET gesungen,
aber sie hat gesagt: „Jetzt ist es Zeit.“ Ich
wünschte, ich wäre so stark.
Die Fragen stellte Julia Kaiser.
www.renee-fleming.de
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So bel kann canto sein
Auf ihrem neuen Album wandelt die lettische Mezzosopranistin Elīna Garanča gekonnt von Rock- zu Hosenrollen
hin – und wieder zurück.
Als Marilyn Horne einmal gefragt
wurde, ob sie es denn nicht ärgerlich fände, in den BelcantoOpern Donizettis, Rossinis und
Bellinis immer nur die Seconda
donna zu sein, entgegnete die
Amerikanerin augenzwinkernd,
damit habe sie überhaupt kein
Problem, schließlich sei sie dafür
ja meistens der Primo uomo. Eine ähnlich schlagfertige Reaktion hätte ohne weiteres auch von
Elīna Garanča stammen können,
die bislang zwar weniger als
Primo uomo in Belcanto-Rollen,
wohl aber als „Hosenrolle vom
Dienst“ den Sopranen zur Seite
stand – etwa als Oktavian im
„Rosenkavalier“ oder als Sesto in
Mozarts „La clemenza di Tito“.
Nun also tritt die Garanča in die
Fußstapfen der Horne. Mit ihrem
Album „Bel Canto“ beweist die
lettische Mezzosopranistin einmal mehr, dass sie zwar eine
hinreißende Charlotte, Dorabella,
Rosina und Adalgisa sein, aber
mindestens ebenso überzeugend den „Kerl“ herauskehren
kann, wenn es Komponist und
Rolle von ihr verlangen.
Dafür nun bietet das neue
Album ausreichende und eindrucksvolle Gelegenheit. In sechs
der insgesamt elf Szenen des
neuen Albums darf Elīna nach
Rolle und Ausdruck ganz Mann
sein und dabei ihren klangschönen und farbenreichen, fraulichen Mezzo einsetzen. Wenn
selbst Belcanto-ungeübte Hörer
sich unter Rossinis Tancredi oder
Bellinis Romeo etwas vorstellen
können und gewiss auch schon
mal die eine oder andere diesbezügliche Arie gehört haben,
dürften der Aureliano aus Donizettis „L’assedio di Calais“ und
der Calbo aus Rossinis „Maometto Secondo“ durchaus Überraschungspotenzial bergen. Und
auch Donizettis Orsini aus dem
irrwitzigen Inzest- und Gift­mischer­drama „Lucrezia Borgia“
darf hoffen, dank Elīna Garančas
Album neue Fans zu gewinnen.
Um das Ganze nun allerdings
nicht zu travestielastig werden
und gleichzeitig der großen
Belcanto-Trias Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, darf die
Garanča – ganz wie einstmals
auch die Kollegin Horne – zwischen all den Romeos, Orsinis
und Tancredis auch mal die ­Seconda donna geben, der – wie
ein nicht verstummen wollendes
Gerücht behauptet – die drei Italiener häufig ohnehin die schönere Musik auf den Leib geschrieben haben sollen. Wie
dem auch sei, ob nun Bellinis
Romeo oder Nelly, ob Donizettis
Aureliano oder Elisabetta – Elīna
Garančas Album „Bel Canto“
mischt Rares mit Bekanntem zu
einem aufregenden Streifzug
durch die Melodienseligkeit und
stupende Virtuosität des Belcanto. Und weil man davon einfach
nie genug bekommen kann, gibt
es zum Album im Januar gleich
auch noch die Tournee im März:
Da bleiben bei Belcanto- wie bei
Garanča-Fans keine Wünsche
offen.
Andreas Kluge
www.elina-garanca.de
Elīna Garanča live: 13.03. Hamburg, Laeiszhalle • 16.03. Stuttgart, Liederhalle • 18.03. Berlin, Philharmonie • 20.03. Düsseldorf,
Tonhalle • 23.03. München, Philharmonie • 25.03. Frankfurt/M., Alte Oper
Bel Canto
Deutsche Grammophon
CD 477 7460
Elīna Garanča, Mezzosopran
Filarmonica del Teatro Comunale di Bologna
Dirigent: Roberto Abbado
12 www.KlassikAkzente.de
Vincenzo Bellini
I Capuleti e i Montecchi
Deutsche Grammophon
2 CDs 477 8031
Anna Netrebko, Sopran
Elīna Garanča, Mezzosopran
Wiener Singakademie • Wiener Symphoniker
Dirigent: Fabio Luisi
Veröffentlichung: März
Foto: Gabo / DG
In der Fußstapfen der Horne:
ElĪn a Gara nČa
www.KlassikAkzente.de 13
Foto: Mat Jennek / DG
Magazin
Johannes Brahms
Violinkonzert • Doppelkonzert
Deutsche Grammophon
CD 477 7470
Vadim Repin, Violine • Truls Mørk, Cello
Gewandhausorchester Leipzig
Dirigent: Riccardo Chailly
Am Ende gewinnt die Violine:
Vad i m Repin
Auf den Flügeln des Geistes
Vadim Repin spielt das Violinkonzert und das Doppelkonzert von Johannes Brahms.
Sucht man nach einem Zauberwort, um diesen Künstler und
sein außergewöhnliches Violinspiel zu charakterisieren, wird
man rasch fündig. Es ist dieser
ungemein hohe Grad an Kommunikation, der in allem, was
Vadim Repin auf seiner Stradivari „Rubin“ anstellt, fast körperlich zu spüren ist. Das ist kein
Musiker, der seine Virtuosität
demonstriert, nach dem Motto
„Schaut her, was ich alles kann!“.
Repin sucht den gepflegten
Dialog. Mit seinen Partnern und
mit dem Publikum. Musik selbst,
sagt er, sei Kommunikation. Und
für die sei das Publikum genauso wichtig wie der Künstler.
„Dieses Geben und Teilen öffnet
eine Extratür im Künstler. Man
muss nur hindurchgehen können.“ Und dies am besten gemeinsam mit dem Orchester:
„Das Orchester ist Partner und
Zuhörer in einem. Sie müssen es
überzeugen. Es überraschen.
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Und manchmal sogar amüsieren. Wenn das klappt, ist es
leichter, egal wie schwer das
Stück ist.“
Repins neue Aufnahme bestätigt den Eindruck, den schon
die Einspielung des BeethovenViolinkonzerts mit den Wiener
Philharmonikern und Riccardo
Muti und der Kreutzer-Sonate
mit Martha Argerich hinterließ:
Unter den Partnern herrscht absolute Gleichberechtigung. Man
begegnet sich auf Augenhöhe
und auf höchstem interpretatorischen Niveau: Wie Muti und
Martha Argerich, so ist auch
Chailly ein enorm temperamentvoller, sinnlicher Partner. Unterschiedlich ist nur die klangliche
Wirklichkeit. Während die Wiener die Könige des Melos sind,
gebietet das Gewandhausorchester Leipzig über einen warmen, dunklen Klang, der insbesondere für Brahms wie ge­schaffen ist.
Das ist auch der Grund,
warum Vadim Repin – wie schon
beim Beethoven-Konzert – so
lange mit seiner Brahms-Aufnahme gewartet hat. Man müsse, erzählt er, die passenden
Konstellationen finden. „In beiden Fällen habe ich das Stück
genau in dem Augenblick aufgenommen, wo ich die richtigen
Partner gefunden hatte. Nun war
die Zeit perfekt.“
Die Interpretation der beiden
Brahms-Konzerte ist kaum anders zu bezeichnen, nicht zuletzt, weil Truls Mørk im Doppelkonzert für Violine, Violoncello
und Orchester ein kongenialer
zweiter Solist ist. Selten hat man
gleichzeitig eine solche Souveränität und Poesie gehört. So
wie Repin das Stück spielt, erinnert es an eine Formel des griechischen Philosophen Heraklit:
Panta rhei, alles fließt. Und es
strömt gemeinsam auf den Flügeln des Geistes: Solist und Or-
chester spielen in einem Atem.
Und das bewusst: „Fast alles ist
symphonisch bei Brahms“, sagt
Repin. „Und das Violinkonzert
erinnert mich an die zweite Symphonie in D-Dur. Ich liebe sehr,
was der große Geiger Bronislaw
Huberman einmal so schön formulierte: ‚Es ist ein Stück, in
dem die Violine gegen das Orchester antritt – und am Ende
gewinnt.‘“ Im Fall dieser Interpretation muss die Violine allerdings den Siegeslorbeer teilen.
Der Hörer verlangt nach seinem
berechtigten Anteil. Denn legt
man Repins Einschätzung zugrunde, in einer Interpretation
zeige sich die Persönlichkeit des
Künstlers, der sie vorlege, dann
kann man ihn nur für einen sehr
vornehmen, seriösen und lyrisch
angehauchten Menschen halten.
Was er im Übrigen wirklich zu
sein scheint.
Michel Angele
www.vadim-repin.de
Karol Wojtyła
Amore infinito
Deutsche Grammophon
CD 477 8141
Plácido Domingo, Tenor
Für Plácido Domingo ist Karol
Wojtyła, der als Johannes Paul II.
die Geschicke der katholischen
Kirche lenkte, der größte
Mensch, den er je kennen lernen durfte. Die Hochachtung
und Verehrung, die Domingo für
den ersten Polen auf dem Stuhl
Petri empfindet, bringt er jetzt
mit Liedvertonungen der Poesie
des verstorbenen Papstes zum
Ausdruck. Mitwirkende sind unter anderem Katherine Jenkins,
Andrea Bocelli, Vanessa Williams und Plácido Domingos
Sohn.
Die Idee zu „Amore infinito“
entstand, als Domingo Papst
Johannes Paul II. zuletzt im Vatikan treffen konnte. Auf dieser
Veranstaltung trug der spani-
sche Jahrhunderttenor ein Gedicht des Papstes in einer Vertonung des zeitgenössischen italienischen Komponisten Marco
Tutina vor. Im darauffolgenden
Gespräch bat Domingo den
Papst, weitere seiner Gedichte
im Hinblick auf Vertonungen
sichten zu dürfen und bekam
die Erlaubnis dazu. Gemeinsam
mit seinem Sohn Plácido jr.,
einem profilierten Komponisten,
begann Domingo, sich mit den
lyrischen Werken des Papstes
zu beschäftigen. Der war in seiner Jugend Schriftsteller und
Schauspieler gewesen, ehe er
sein Leben in den Dienst der
Kirche stellte. Domingos Ziel
war es von Anfang an, Gedichte
auszuwählen, die sich nicht mit
hochkomplexen religiösen Themen beschäftigen, sondern die
eine klare und poetische Botschaft in den Vordergrund stellen, so dass sie sich mit schönen, breitenwirksamen Melodien
ausdrücken ließen.
Die päpstliche Poesie kreist
um universelle Themen wie Liebe („Amore“) und Freiheit („La
libertà“), aber es gibt auch ein
Gedicht, das der Papst einst für
seine Mutter geschrieben hatte,
und eines, das den polnischen
Arbeitern gewidmet ist. Für die
Komposition der opulenten Lied­
arrangements, die auf der CD
vom London Symphony Orchestra gespielt werden, holte Domingo einige zeitgenössische,
nichtklassische Komponisten
wie Antonio Galbiati und Jorge
Calandrelli an Bord. Und er verpflichtete einige echte Superstars als Duettpartner. Unterstützung bekam Domingo für
sein Projekt zudem auch von
Josh Groban, Plácido jr. und
dem Los Angeles Children’s
Chorus.
„Amore infinito“ steht für die
echte, tief wurzelnde Spiritualität
eines Superstars, der sich sein
Leben lang zum katholischen
Glauben bekannt hat. Darüber
hinaus aber ist das Album vor
allem eine Hommage an Johannes Paul II.
Knut Rasmussen
www.placido-domingo.de
Auf „Amore infinito“ hat Plácido Domingo Gedichte des
verstorbenen Papstes Johannes Paul II. vertont.
Päpstliche Poesie
Foto: Osservatorio Romano
Tief wurzelnde Spiritualität:
Pl á c id o D o mi n go und
J o h an n es Pau l II .
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Magazin
Hier sind die Klassiker
Legendäre Aufnahme:
Arturo Be nedetti
Mic hel a nge l i
Mit Arturo Benedetti Michelangelis atemberaubend andersartiger Chopin-Einspielung von
1972 veröffentlicht Deutsche
Grammophon eine der legendärsten Klavieraufnahmen der
Schallplattengeschichte neu, die
remastert (und es ist ein signifikantes Remastering mit entscheidenden Verbesserungen!)
noch nie einzeln zu haben war.
Benedetti Michelangeli ist mit
einem Prélude, einem Scherzo,
einer Ballade und zehn Mazurken zu hören. Es ist kein vordergründig spektakuläres, kein
sonderlich virtuoses Programm,
sondern eher eines der kleinen
Momente. Trotzdem ist es eine
Was schon stimmte, als The Originals sich nur auf die glorreiche Vergangenheit der
Deutschen Grammophon bezog, gilt in noch höherem Maße, seit das Erbe von Philips
und Decca mit einbezogen worden ist: The Originals ist wohl die bedeutendste Serie,
wenn es um klassische Aufnahmen klassischer Musik geht. Im Februar erscheinen
zehn neue Ausgaben, die wie immer klanglich aufbereitet und unter Einbeziehung der
Originaldesigns gestaltet wurden.
Chopin-Aufnahme wie keine andere, denn Benedetti Michelangelis eigenwilliger Genius befleißigt sich eines völlig eigenen
Chopin-Stils, jedes der Stücke
klingt unter seinen Händen, als
würde man es zum ersten Mal
hören. Ein Chopin voller Zurückhaltung, Klarheit und Sanglichkeit, der gerade in den letzten
Mazurken des bereits vom Tod
gezeichneten Komponisten geeignet ist, sensiblen Zuhörern
das Herz zu zerreißen.
Im April jährt sich der Todestag Georg Friedrich Händels
zum 250. Mal, einen Monat darauf begeht die Klassikszene
den 200. Todestag von Joseph
An Italian Songbook
Decca CD 478 1380
Cecilia Bartoli, Mezzosopran
James Levine, Klavier
Veröffentlichung: 27. Februar
Haydn. Die Klassikthemen der
ersten Jahreshälfte, die sich in
vier der neuen Originals-Veröffentlichungen niederschlagen:
Den Anfang macht Alfred
Brendels gefeierte Einspielung
von 11 Klaviersonaten Joseph
Haydns, entstanden in den Jahren 1979–85, in einer 4-CD-Box.
Zusätzlich veröffentlicht Decca
Antal Dorátis 1976er Aufnahme
von Haydns „Die Schöpfung“ mit
Lucia Popp und Kurt Moll als
Erzengel Gabriel und Raphael.
Wie kein anderer Dirigent hat
sich Antal Doráti mit Haydns Musik auseinandergesetzt, neben
der „Schöpfung“ hat der gebürtige Ungar einen umfangreichen
Opernzyklus sowie die kompletten Symphonien vorgelegt.
Mit Trevor Pinnock und John
Eliot Gardiner sind zwei der
wichtigsten Exponenten der historischen Aufführungspraxis mit
zwei zeitlosen Händel-Aufnahmen vertreten: John Eliot Gardiners Interpretation des Oratoriums „Israel in Egypt“ gilt bis heute ohne Wenn und Aber als die
aufregendste Fassung dieses
Werkes; und Trevor Pinnock landete in den 80er Jahren mit seiner Einspielung der „Wassermusik“ und der „Feuerwerksmusik“
auf alten Instrumenten einen
echten Hit. • Harald Reiter
www.the-originals-serie.de
Richard Wagner Die Meistersinger von Nürnberg (GA)
Deutsche Grammophon 4 CDs 477 7559
Ligendza, Sopran • Ludwig, Mezzosopran
Domingo, Tenor • Fischer-Dieskau, Bariton u.a.
Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Dirigent: Eugen Jochum
Veröffentlichung: 27. Februar
Gaetano Donizetti La fille du régiment (GA)
Decca 2 CDs 478 1366
Sutherland, Sopran • Sinclair, Alt • Pavarotti, Tenor
Bruyère, Bariton • Malas, Bass u.a.
Orchestra & Chorus of the Royal Opera House
Dirigent: Richard Bonynge
Veröffentlichung: 27. Februar
Frédéric Chopin
10 Mazurkas
Deutsche Grammophon CD 477 7563
Joseph Haydn
11 Piano Sonatas
Philips 4 CDs 478 1369
Niccolò Paganini
24 Capricci op. 1
Deutsche Grammophon CD 477 7560
Alfred Brendel, Klavier
Veröffentlichung: 27. Februar
Arturo Benedetti Michelangeli, Klavier
Veröffentlichung: 27. Februar
Shlomo Mintz, Violine
Veröffentlichung: 27. Februar
Joseph Haydn Die Schöpfung
Decca 2 CDs 478 1377
Popp • Döse, Sopran • Hollweg, Tenor
Luxon, Bariton • Moll, Bass
Brighton Festival Chorus • Royal Philharmonic Orchestra
Dirigent: Antal Doráti
Veröffentlichung: 27. Februar
Hector Berlioz Requiem
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 7561
Georg Friedrich Händel
Israel in Egypt (GA) • Zwei Krönungshymnen
Decca 2 CDs 478 1374
Georg Friedrich Händel
Water Music • Music for the Royal Fireworks
Archiv Produktion CD 477 7562
Monteverdi Choir • English Baroque Soloists
Dirigent: John Eliot Gardiner
Veröffentlichung: 27. Februar
The English Concert
Dirigent: Trevor Pinnock
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Peter Schreier, Tenor
Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Dirigent: Charles Munch
Veröffentlichung: 27. Februar
Veröffentlichung: 27. Februar
Foto: privat
Haydn komplett:
An ta l D o r áti
Joseph Haydn
Die Sinfonien (Limited Edition)
Decca
33 CDs 478 1221
Philharmonia Hungarica
Dirigent: Antal Doráti
Veröffentlichung: Februar
Übervater der Wiener Klassik
Gilt Joseph Haydn als Vater der Wiener Klassik, ist Antal Doráti der Übervater seiner Interpretation.
Wie es dazu kam, verrät der Produzent James Mallinson.
Kein Zweifel: Ohne Joseph
Haydn wäre die Musik des
Abendlandes nicht das, was sie
geworden ist. Symphonie, Klaviersonate, Streichquartett, der
Sonatenhauptsatz – das Rüstzeug der nachbarocken klassischen Musik, das kompositorische Fundament aller Großen
von Mozart bis Bruckner, hat
Joseph Haydn quasi im Alleingang erfunden und darüber hinaus in diesen Gattungen die
Meßlatte sehr hoch gelegt. Am
31. Mai 2009 jährt sich der
Todestag Joseph Haydns zum
200. Mal. Grund genug für
Decca, eine der wichtigsten und
aufwändigsten Haydn-Produktionen der Schallplattengeschichte neu aufzulegen: Antal
Dorátis legendäre Gesamteinspielung sämtlicher 104 Symphonien, der ersten ihrer Art.
James Mallinson hatte da-
mals gerade erst als Produzent
bei Decca angefangen; diese
Mammutproduktion sollte sein
erstes großes Projekt werden.
Im Interview erinnert er sich:
„Von seinem berühmten Lehrer
Leo Weiner hatte Doráti als junger Mann eine enorme Begeisterung für Haydns Musik mitbekommen, die er später zu Decca
mitbrachte.“
Es hatte bereits zuvor Versuche gegeben, eine Kompletteinspielung der Haydn-Symphonien zu stemmen, aber aus dem
einen oder anderen Grund waren alle im Sande verlaufen. Bis
der junge Ungar kam und mit
Begeisterung und Beharrlichkeit
die Steine ins Rollen brachte:
„Als Doráti zum Ehrenpräsidenten der Philharmonia Hungarica ernannt wurde, war das
der entscheidende von mehreren Faktoren, mit denen er die
Verantwortlichen bei Decca davon überzeugen konnte, dass
das langwierige Unternehmen
jetzt durchführbar war. Das Orchester war auf der Suche nach
einem Schallplattenengagement
und bot dem Label äußerst lukrative Konditionen an. Hinzu
kam, dass der Musikwissenschaftler H.C. Robbins Landon,
der schließlich auch für sämtliche Begleittexte engagiert wurde, gerade eine neue, kritische
Gesamtausgabe der Symphonien vorgelegt hatte.“
Also begann 1969 ein insgesamt vier Jahre dauernder Prozess mit zwei bis drei Aufnahmesessions pro Jahr. Mit ihrem
schlanken, auf das Essenzielle
reduzierten Klangbild waren Antal Dorátis Haydn-Interpretationen ihrer Zeit weit voraus und
wirken auch heute noch sehr
zeitgemäß. Er bevorzugte einen
klaren, kammermusikalischen
Stil, viel weniger romantisierend,
als etwa Leonard Bernstein oder
Herbert von Karajan zu dieser
Zeit Haydn musizieren ließen.
„Wäre das Projekt nur fünf Jahre
später zustandegekommen,
hätte man“, so Mallinson, „mit
Sicherheit auf alten Instrumenten musiziert.“
Nach einem schwierigen
Start, mit ursprünglich negativen
Rezensionen vor allem im in
England so wichtigen Magazin
„Gramophone“, enwickelte sich
Dorátis Haydn-Zyklus, dem er
später noch Aufnahmen von
nicht weniger als acht HaydnOpern folgen ließ, zu einem
nachhaltigen Erfolg und wird
heute uneingeschränkt als Klassiker betrachtet.
Harald Reiter
www.haydnjahr.de
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Magazin
Mendelssohn
Violinkonzert e-Moll • Klaviertrio d-Moll
Violinsonate F-Dur
Deutsche Grammophon
CD + DVD 477 8001 (Digipak) / 477 8148
Anne-Sophie Mutter, Violine
Sir André Previn, Violine • Lynn Harrell, Cello
Gewandhaus­orchester Leipzig
Veröffentlichung: 30. Januar
Dirigent: Kurt Masur
Dass sich die Engel im Himmel freuen
Zusammen mit Kurt Masur und dem Gewandhausorchester erweist Anne-Sophie Mutter dem Komponisten
Felix Mendelssohn anlässlich seines 200. Geburtstags ihre Reverenz.
Eigentlich begeht die Musikwelt
das „Mendelssohn-Jahr“ 2009
erst seit ein paar Tagen. Die
Geigerin Anne-Sophie Mutter
begann mit den Feierlichkeiten
schon etwas früher. Bereits
im März 2007 spielte sie bei
einer Gala zum 80. Geburtstag
des langjährigen GewandhausKapellmeisters Kurt Masur in
Leipzig das berühmte Violinkonzert op. 64 e-Moll. Fast genau
ein Jahr darauf, am 6. März
2008, ging es in die nächste
Runde: Anlässlich der Verleihung des Mendelssohn-Preises
der Stadt Leipzig interpretierte
Anne-Sophie Mutter wiederum
das populäre Konzert. Gleichzeitig konnte sie den Mendelssohn-Preis 2008 entgegennehmen – aus den Händen von Kurt
Masur, der seinerseits Preisträger des Jahrgangs 2007 war.
„Schaut sie euch an und hört,
wie sie spielt“, rief Kurt Masur
anlässlich der Verleihung an das
Publikum gewandt.
Mutter und Masur – das ist
ohne Frage ein Dreamteam der
Klassik. Den langjährigen Kapellmeister des Gewandhauses
und Dirigenten der New York
Philharmonic, zweier Orchester,
die Masur (wieder) zu Weltruhm
führte, und die geniale Geigerin
18 www.KlassikAkzente.de
verbindet nicht nur ihre unbestrittene musikalische Klasse,
sondern auch gegenseitiger
Respekt und langjährige Freundschaft. „Mit ihm zu spielen, ist
ein Gefühl absoluter Freiheit, ein
ständiger Dialog“, erklärt AnneSophie Mutter. „Es gibt nur wenige Dirigenten, die so intensiv
zuhören, gleichzeitig aber ihre
völlig unverwechselbare, sehr
starke Persönlichkeit mitbringen.
Das ist eine Qualität, die es eigentlich gar nicht mehr gibt.“
Nach einigen gemeinsam
absolvierten CD-Produktionen,
etwa bei den Violinkonzerten
von Brahms (1997) und Beethoven (2002), lag es nahe, auch
bei Mendelssohns Violinkonzert
zusammenzuarbeiten, zumal
Masur weltweit als der größte
Kenner Mendelssohns gilt – mit
30 Jahren Erfahrung als Leiter
von Mendelssohns „Hausorchester“ ist das nur allzu verständlich. Ebenso folgerichtig
war es, die vielbejubelte Aufführung des Konzerts als Live-Mitschnitt auf CD und DVD (inklusive einer Videodokumentation
der Aufnahmen ) zu bannen. Die
besondere Atmosphäre dieses
Abends ließe sich wohl nur
schwer in einem Studio reproduzieren. „Mutter zeigt uns den
filigranen Klassi-ker im Romantiker“, urteilte Peter Korfmacher in
der „Leipziger Volkszeitung“.
Mit Standing Ovations wurde die Aufführung gefeiert. Das
lag zum einen natürlich an der
spielkulturellen Klasse des Orchesters, der emotionalen und
technischen Brillanz von AnneSophie Mutter und der ebenso
behutsamen wie stringenten
musikalischen Leitung Masurs.
Es lag zum anderen aber auch
an der ungebrochenen Popularität des Stücks. „Es soll ein Konzert sein, dass sich die Engel im
Himmel freuen“, hatte der Komponist einst über das Werk geschrieben. Dieser gewiss nicht
kleine Anspruch forderte Mendelssohn einiges ab. Insgesamt
sechs Jahre arbeitete er daran,
bis es schließlich am 13. März
1845 in Leipzig mit dem Geiger
Ferdinand David uraufgeführt
wurde.
Bereits 1982 hatte AnneSophie Mutter das Violinkonzert
erstmals aufgenommen, damals
mit den Berliner Philharmonikern
unter Herbert von Karajan. Bei
ihrer Neuinterpretation ließ sie
sich vor allem vom „jüngling-haftvorantreibenden“ Gestus des
Konzerts leiten. „Für mich ist
heute dieses ‚Sturm und Drang‘-
Element in Mendelssohns Musik
wichtiger denn je, ganz besonders im Violinkonzert. Es fällt
auch auf, dass die TempoBezeichnung ‚Allegro molto a
appassionato‘ sehr oft in Mendelssohns Schaffen auftaucht.“
Diese intensive Auseinandersetzung nötigt auch Kurt Masur viel
Lob ab: „Es war für mich in der
Erarbeitung dieser Interpretation
das beglückendste Erlebnis –
ohne etwas besonders zu betonen –, mit welcher Einfachheit
und Schlichtheit Anne-Sophie
das umgesetzt hat.“
Auf der vorliegenden CD
wird das Violinkonzert durch
zwei weitere Stücke Mendelssohns ergänzt. Zusammen mit
dem Pianisten Sir André Previn
und dem Cellisten Lynn Harrell
spielt Anne-Sophie Mutter das
Klaviertrio Nr. 1 in d-Moll op. 49
aus dem Jahr 1839 und ebenfalls mit Previn die unvollendete
Violinsonate in F-Dur (1838) in
der Fassung von Yehudi Menuhin. Diese beiden Stücke aus
Mendelssohns Kammermusikschaffen wurden im wunderschönen Ambiente des „BrahmsSaals“ im Wiener Musikverein
aufgenommen.
Holger Erdmann
www.anne-sophiemutter.de
Foto: Anja Frers / DG
Seit drei Jahren mit
­Mendelssohn beschäftigt:
A n ne - S o p h ie M u tter
www.KlassikAkzente.de 19
Foto: Felix Broede / DG
Magazin
Fantastische Stimme für Barock:
R ol an do Vill aZ Ón
20 www.KlassikAkzente.de
Georg Friedrich Händel
Arien
Deutsche Grammophon
CD 477 8179
CD + DVD 477 8181
Veröffentlichung: 20. März
Rolando Villazón, Tenor
Gabrieli Players
Dirigent: Paul McCreesh
Il caro Rolando!
Der mexikanische Tenor Rolando Villazón hat nicht nur sein erstes Soloalbum mit Werken des frühen
18. Jahrhunderts aufgenommen. Pünktlich zum Händel-Jahr 2009, in welchem dem 250. Todestag des sächsischen
Komponisten gedacht wird, zeigt er anhand ausgewählter Arien, was für ein stilsicherer Charaktersänger er ist.
Nachgefragt, welche Opernpar­
tien ihr bei seinem Namen einfal­
len, würde die Villazón-Fange­
meinde wie aus der Pistole ge­
schossen antworten: Faust und
Alfredo, Des Grieux und Roméo,
Werther und natürlich der Rodol­
fo aus Puccinis „La bohème“.
Selbstverständlich gäbe es da
noch weitere Prachtrollen, mit
denen es Rolando Villazón in die
Beletage des Operngesangs
geschafft hat. Nun aber kom­
men auf einen Schlag gleich fünf
neue Figuren hinzu, die nichts
mit dem 19. Jahrhundert, mit
romantischem Schmelz und ve­
ristischem Melos zu tun haben.
Vielmehr laufen die Seelentem­
peraturen jetzt unter barocken
Vorzeichen heiß. Beim PerserKönig Xerxes und italienischen
Ritter Ariodante etwa. Oder bei
dem Sultan Bajazet, der post­
hum Händel zu zwei der schöns­
ten und ergreifendsten Tenorarien in der Operngeschichte
inspirierte. Und genau diese
beiden Arien „Figlia mia, non
pianger“ und „Tu, spietato, il ve­
drai“ hat Rolando Villazón für
sein aktuelles Album ausgewählt, das ganz im Zeichen des
„Caro Sassone“ Händel steht.
Villazón, dieser lyrische Tenoris­
simo, und Barockmusik? Ob­
wohl sich der 36-Jährige mit
dieser Klangwelt bislang eher
zurückhaltend beschäftigt hat,
so ist sie für ihn dennoch kein
Neuland. Immerhin hatte Rolan­
do schon einmal, auf Einladung
der Alte-Musik-Dirigentin Em­
manuelle Haïm, sein AllroundTalent mit Werken Monteverdis
unter Beweis stellen können.
Zudem hatte Villazón bereits
Händels berühmte Xerxes-Arie
„Ombra mai fu“ im Repertoire,
als er für sein Händel-Album ins
Studio ging. Und wie ideal der
mexikanische Wahl-Franzose
und der sächsische Wahl-Eng­
länder zusammenpassen, fiel
auf Anhieb auch Dirigent Paul
McCreesh auf: „Nach ein paar
ersten Proben mit Rolando merkte ich, dass er eine fantastische
Stimme für Barockmusik hat.
Sie hat große Präsenz und ist
sehr nuanciert.“ Mit McCreesh
und seinen Gabrieli Players hat­
te Villazón somit wahrhaft hell­
hörige Experten für die histo­
rische Aufführungspraxis zur
Seite, um die ariosen Filetstücke
aus vier großen Händel-Opern
sowie dem Oratorium „La ressu­
rezione“ virtuos brillant und ge­
stalterisch einfühlsam anzuge­
hen. Villazón: „Bei Händel kann
man sich nirgends verstecken.
Alles muss sehr klar sein – Kon­
sonanten, Einsätze, die Art, wie
man von einem hohen Ton ab­
steigt. Vor allem muss man den
Text zum Leben erwecken.“ All
das hat er nicht nur beherzigt,
sondern gleich noch mit seinem
flüssigen Stimmgold veredelt.
Da hat das Händel-Jahr 2009 ja
ausnehmend gut begonnen.
Guido Fischer
www.rolando-villazon.net
Das Händel-Programm live:
Rolando Villazón tritt mit den
Gabrieli Players und Paul Mc­
Creesh am 30. April in Berlin
und am 8. Mai Hamburg auf.
www.KlassikAkzente.de 21
reingehört
Nyman on Wire
Foto: Clärchen Baus-Mattar und Matthias Baus
So muss Oper sein!
In einer wahrhaft lupenreinen Produktion haben die Salzburger Festspiele im vergangenen Sommer einen neuen
Superstar geboren und einen anderen glanzvoll bestätigt:
Die Rede ist von Nino Machaidze und Rolando Villazón,
die ein verzücktes Publikum gemeinsam in der mit Abstand „heißesten“ Produktion der diesjährigen Festspiele
bewundern konnte. Jetzt erscheint die Salzburger Inszenierung von Charles Gounods tragisch-romantischer Oper
„Roméo et Juliette“, die zum ersten Mal überhaupt in der
Mozartstadt zu sehen war, auf DVD und Blu-ray-Disc.
Rolando Villazón konnte als Roméo auch den letzten
Skeptiker davon überzeugen, dass er nach seiner Auszeit
wieder ganz der Alte, nämlich einer der ausdrucksstärksten und flexibelsten Tenöre seiner Generation ist. Schlicht
eine Sensation war die gerade erst 25 Jahre alte georgische Sopranis­tin Nino Machaidze, deren Phra­sierungskunst und Stimmumfang das Publikum ebenso bezauberte
wie die Tatsache, dass Machaidze dem großen Villazón an
Emotionalität und leidenschaftlicher Erotik in nichts nachstand. Nach dieser Performance hegte in Salzburg niemand Zweifel daran, den Beginn einer Weltkarriere miterlebt zu haben. • KR
Unglaublich, aber wahr: Am 7. August 1974 spannte der französische Seiltänzer Philippe Petit – vom Sicherheitspersonal unbemerkt – ein Drahtseil zwischen den beiden Türmen des ein Jahr
zuvor eröffneten World Trade Center, um dann in 400 Meter
Höhe eine Stunde lang zu balancieren. Mehr als drei Jahrzehnte
später bringt jetzt der Dokumentarfilm „Man on Wire“ das Ereignis und die Geschichte dahinter auf die Leinwand (Kinostart:
22. Januar). Musikalisch begleitet wird „Der Drahtseilakt“ (so der
deutsche Filmtitel) von niemand Geringerem als Michael Nyman –
und das aus einem triftigen Grund: Petit hat eine intensive Beziehung zur Musik des britischen Komponisten. Wenn man ihn fragt,
was auf dem Hochseil durch seinen Kopf geht, antwortet der
Artist: „Hören Sie ‚Memorial‘ von Michael Nyman. Genau das
passiert in meinem Kopf: ein Sturm, eine Symphonie, ein Erforschen.“ Und so ist das 1989 komponierte, zwölfminütige „Memorial“ auch eines der zentralen Stücke des Soundtracks, umgeben
von weiteren Meisterwerken aus Nymans Œuvre. Seine hochdramatische, bildhafte Musik, mit den eingängigen, repetitiven
Elementen, den neobarocken Harmonien und dem schicksalhaften Gestus, ist atemberaubend – ganz wie die schwindelerregenden Bilder von Petit zwischen den Twin Towers. • JB
www.man-on-wire.de
Foto: Arsenal Filmverleih
Beginn einer Weltkarriere:
Nino Machaidz e
Nyman-Fan on Wire:
P h i l ippe P e t i t
www.nino-machaidze.de
Charles Gounod
Roméo et Juliette
Deutsche Grammophon
2 DVDs 073 4518
Blu-ray 073 4521
22 www.KlassikAkzente.de
Nino Machaidze, Sopran
Rolando Villazón, Tenor
Konzertvereinigung Wiener
Staatsopernchor
Mozarteum Orchester
Salzburg
Dirigent:
Yannick Nézet-Séguin
Michael Nyman
Man on Wire
(Soundtrack)
Decca
CD 478 1126
Foto: Kasskara / DG
Ein neuer „Morgen“:
M i sc h a M a isk y
Violinen von Weltrang
Der Erzromantiker bleibt seiner Linie treu: Mit „Morgen“
schließt der russische Ausnahmecellist Mischa Maisky
nahtlos an die Erfolge seiner Alben „Vocalise“ und „Elégie“
an – und zwar mit Repertoire, das noch nie zuvor für den
Katalog der Deutschen Grammophon aufgenommen worden ist. Für das Programm, das Werke von Richard Strauss
und Antonín Dvořák umfasst, griff Maisky einmal mehr auf
den russischen Pianisten Pavel Gililov zurück, der bereits
auf „Vocalise“ sein Kammermusikpartner gewesen war.
Die fortwährende Zusammenarbeit der beiden Künstler
stellt insofern eine reizvolle Besonderheit dar, als das
Repertoire für Cello und Klavier meist von wechselnden
Partnern, die sonst als Solisten agieren, vorgetragen wird.
Die Sonate für Violoncello und Klavier in F-Dur op. 6 von
Richard Strauss entstand in den Jahren 1880–1883,
Antonín Dvořáks Sonatina in G-Dur op. 100 war 1893 das
letzte Werk, das der böhmische Komponist auf amerikanischem Boden schrieb. Romanzen und Miniaturen beider
Komponisten ergänzen die beiden mehrsätzigen Werke,
darunter auch Strauss’ „Morgen“ op. 27/4, der Maiskys CD
ihren Titel gegeben hat. • HR
www.mischa-maisky.de
Richard Strauss
Antonín Dvořák
Morgen
Deutsche Grammophon
CD 477 7465
Mischa Maisky, Cello
Pavel Gililov, Klavier
Auf 35 CDs in bester
Gesellschaft:
G i d on Kr e m e r
Foto: Unitel
Romantische
Repertoire-Perlen
Noch nie war es so einfach, sich mit einem Griff eine fast lückenlose Bibliothek der bedeutenden Kompositionen für Violine in
Einspielungen von zeitloser Qualität zu verschaffen. Der Clou an
dieser streng limitierten Box: Trotz eines sehr günstigen Anschaffungspreises präsentiert „Violin Masterworks“ auf 35 CDs ausschließlich Interpreten von Weltrang: Gidon Kremer interpretiert
die sechs Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach; Henryk Szeryng spielt Beethovens Violinkonzert
op. 61 mit dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam
unter Bernard Haitink; Beethovens Violinsonaten liegen in der
legendären Einspielung von Clara Haskil und Arthur Grumiaux
vor; Grumiaux spielt unter anderem auch Mozarts Violinkonzerte. Die Stargeiger der jüngeren Generation sind mit Namen
wie Leila Josefowicz (Mendelssohn, Tschaikowsky, Sibelius),
Akiko Suwanai (Bruch, Sarasate) oder Joshua Bell (Brahms,
Schumann, Barber) vertreten. „Violin Masterworks“ präsentiert
nicht nur die großen Meisterwerke, sondern für ein lückenloses
Bild auch die leichte Seite der Violine – in Form zweier CDs mit
berühmten Encores. • HR
Bach • Mozart
Paganini • Vivaldi u.a.
Violin Masterworks
Decca
35 CDs 478 1149
Accardo
Chung
Grumiaux
Kremer u.a., Violine
www.KlassikAkzente.de 23
Foto: Geoff Durrant / DG
reingehört
Peter I. Tschaikowsky
Symphonie Nr. 5
Francesca da Rimini
Deutsche Grammophon
CD 477 8022
Simón Bolívar Youth
Orchestra of Venezuela
Dirigent:
Gustavo Dudamel
VÖ: 6. Februar
Russisches Opium
Wenn Gustavo Dudamel, der Chefdirigent des Simón
­Bolívar Youth Orchestra, im Interview über Tschaikowsky
spricht, dann merkt man schnell, dass es den im Rahmen
von Venezuelas Sistema ausgebildeten Weltklassemusikern auch nicht anders ergeht als anderen jungen Leuten,
die ein Faible für klassische Musik haben: Sie lieben
Tschaikowsky! Die eingängigen, tief empfundenen Themen
des russischen Spätromantikers, seine reizvollen Harmoniewechsel, die profunden emotionalen Erfahrungen, die
seine Symphonien bereithalten, alles das ist – im positiven
Sinne! – Opium für die Jugend. Mit der 5. Symphonie, entstanden 1888, wenden sich Dudamel und sein Orchester
der klassischsten aller Tschaikowsky-Symphonien zu,
einem Werk, dessen geistige Programmatik durch und
durch romantisch ist: Gleich ihrer Verwandten, der 5. Symphonie Ludwig van Beethovens, führt der Fortgang dieser
Symphonie „durch die Nacht zum Licht“. „Francesca da
Rimini“ hat das Simón Bolívar Youth Orchestra zu Ehren
José Antonio Abreus, des Gründers der Sistema, aufgenommen, nachdem ihn die Musiker dieses Werk auf Filmaufnahmen aus den ersten Jahren des Orchesters dirigieren sahen. • HR
Makellose Gesänge:
Pa u l McCr eesh
Reizvolle Dualität
Das einende Thema dieser reinen A-cappella-CD ist die musikalische Marienverehrung durch die Zeiten. Auf „A Spotless
Rose“ vereinen Paul McCreesh und das Gabrieli Consort
sakrale Chormusik aus sieben Jahrhunderten von der Hochrenaissance, über die Romantik bis in die Moderne. Es ist eine
musikalische Reise, die zeitlich bei Komponisten wie Josquin
Desprez und Palestrina in Strenge und Reduziertheit der Ausdrucksmittel beginnt – im Gegensatz zur Romantik, repräsentiert von Komponisten wie Edvard Grieg oder Arnold Bax.
Im 20. Jahrhundert kehren die lebenden Komponisten auf
„A Spotless Rose“, Henryk Górecki (*1933), John Tavener
(*1944) oder Thomas Adès (*1971), zu den stilistischen Charakteristika der Alten Musik zurück. Für Paul McCreesh beinhaltet
der Titel seiner neuen CD die schönste aller Marien-Allegorien:
„Die Rose symbolisiert alles, was rein und makellos ist. Gleichzeitig ist sie ein Symbol unserer Begierde – gleich einer Frau
aus Fleisch und Blut.“ Fürwahr eine reizvolle Dualität der
Empfindung, die durch die Jahrhunderte immer wieder wunderschöne Musik hervorgebracht hat. • HR
www.gustavo-dudamel.de
Tschaikowsky begeistert:
G us tavo D u d am e l
Foto: Rainer Maillard / DG
www.paul-mccreesh.de
24 www.KlassikAkzente.de
A Spotless Rose
Deutsche Grammophon
CD 477 7834
Gabrieli Consort
Dirigent:
Paul McCreesh
präsentiert die
Welturaufführung
„Jonas Kaufmann ist
die Aufregung wert”
DER SPIEGEL
ROOTS
JESSYE
NORMAN
DAS KLASSIK-OPEN-AIR DES JAHRES
LEITUNG: VALÉRY
GERGIEV
ORCHESTER DES MARIINSKY THEATERS ST. PETERSBURG
10.07.09 MÜNCHEN - KÖNIGSPLATZ
Die aktuelle CD
Souvenirs
BAND & VOCALS
08.01.09, STUTTGART - LIEDERHALLE
11.01.09, MANNHEIM - ROSENGARTEN
19.01.09, BERLIN - PHILHARMONIE
Die aktuelle CD
auf DECCA erhältlich
20.06.09, FRANKFURT/M. - ALTE OPER
24.06.09, BERLIN - PHILHARMONIE
01.07.09, KÖLN - PHILHARMONIE
GABRIELI CONSORT
& PLAYERS
Dirigent:
ELINA GARANCA
PAUL McCREESH
NEUE PHILHARMONIE WESTFALEN
Karel Mark Chichon LEITUNG
30.04.09
13.03. HAMBURG - LAEISZHALLE
16.03. STUTTGART - LIEDERHALLE
18.03. BERLIN - PHILHARMONIE
20.03. DÜSSELDORF - TONHALLE
23.03. MÜNCHEN - PHILHARMONIE
25.03. FRANKFURT/M. - ALTE OPER
BERLIN PHILHARMONIE
08.05.09
HAMBURG LAEISZHALLE
Die aktuelle CD
cielo e mar
Neues
Album
im Januar
(FAZ)
München - Philharmonie
Berlin - Philharmonie
Frankfurt - Alte Oper
Hannover - NDR Funkhaus
Leipzig - Gewandhaus
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Köln - Philharmonie
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GARRETT
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Das neue Album
"ENCORE" ab 24.10.
C
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„GRANDIOSER
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07.02.09,
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JAROUSSKY
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Mozart • Verdi • Berlioz
Gounod • Meyerbeer
Arien
Decca
CD 478 0473
Erwin Schrott,
Bassbariton
Orquestra de la
Comunitat Valenciana
Dirigent:
Riccardo Frizza
Foto: Uli Weber / Decca
reingehört
Der klassische Fragebogen beantwortet von Erwin Schrott
Musik ist eine heilige
Kunst, oder …?
Sie ist eine Kunst, das ist sicher.
Ob sie heilig ist – ich denke, es
kommt darauf an, wie die Menschen sich ihr nähern. Vielleicht
ist nicht die Musik selbst eine
heilige Kunst, sondern es ist die
Fähigkeit, Menschen zu berühren, die Musik zu einer heiligen
Kunst macht.
Könnten Sie wählen,
in welcher Zeit hätten Sie
gern gelebt?
Ich hätte gerne im Zeitalter der
Aufklärung gelebt – unter der
Voraussetzung, dass eine sehr,
sehr aufgeklärte Person die
Dusche schon erfunden hätte.
Man möchte sich doch gar
nicht vorstellen, dass die
Menschen damals einfach nur
ein bisschen zu stark gerochen
haben, oder?
Welchen Komponisten aus
der Vergangenheit würden
Sie bitten, ein Stück für
Sie zu schreiben?
Da kann ich mich kaum
entscheiden … Aber wenn ich
müss­te, so würde ich vermutlich Verdi bitten, für mich
eine tragisch-komische Rolle zu
schreiben.
Wie sähe Ihr ideales
Publikum aus?
Das wäre ein volles Haus mit
Menschen, die Musik lieben
und sich an ihr erfreuen können. Das ist die einzige Bedingung.
Mit welchem Künstler aus
der Vergangenheit würden
Sie sich gern unterhalten?
Mit egal welchem Komponisten,
26 www.KlassikAkzente.de
dessen Musik ich gerade singe
– ich würde mich gerne mit ihm
über die Partitur unterhal­ten, so
dass ich vollständig verstehe,
was er mit der Musik ausdrücken und darstellen wollte.
Was war Ihre musikalisch
aufregendste Begegnung?
Ich habe das Glück gehabt, viele
aufregende und faszinierende
Menschen treffen und mit ihnen
arbeiten zu dürfen. Es ist unmöglich, einen besonders herauszuheben, denn sie waren
alle aufregend und faszinierend.
Welche Begegnung würden Sie in der Fantasie
gern herbeiführen?
Ein Duett mit den großen
Sängern der Vergangenheit,
wie Maria Callas, Ebe Stignani,
­Renata Tebaldi, Toti Dal Monte
… Oder unter Furtwängler, von
Karajan, Toscanini zu singen.
Auf welches nicht­musikalische Abenteuer
würden Sie sich gern
­einmal einlassen?
Das wäre sicher ein Reiseabenteuer, ich reise zwar schon sehr
viel für meine Arbeit, aber
vermutlich würde ich die Welt
auf einem Segelboot umrunden
wollen. Oder Passagier
in einem Raumschiff sein!
Mit welcher Märchen­
gestalt würden Sie sich
identifizieren?
Gulliver, da ich mich manchmal
eher groß und manchmal ziemlich klein fühle. Und, wie schon
erwähnt, ich liebe es, zu reisen.
Oder Brummbär, einer der
sieben Zwerge, das ist der, der
immer etwas zu murren hat –
man sagt mir nach, dass das
bei mir auch oft der Fall ist –
obwohl das natürlich überhaupt
nicht stimmt!
Welches Musikstück
treibt Ihnen den Schweiß
auf die Stirn?
Viele. Nicht nur im Opernbereich: Ich bekomme genauso
eine Gänsehaut beim Hören
einer Verdi-Arie oder wenn
Cesária Évora „Sodade“ singt.
Welcher Komponist bzw.
welches Werk wird Ihrer
Meinung nach heutzutage
über- bzw. unterschätzt?
Es mag merkwürdig klingen,
aber ich denke, Mozart wird
unterschätzt. Zu sehr Mainstream, zu einfach zu spielen –
aber das stimmt nicht!
Oder Popmusik: Die meisten
Menschen denken, weil es
Mainstream ist, ist es weniger
wertvoll als z.B. klassische
Musik. Aber man sollte Musik
kein Etikett aufdrücken –
höchstens um aufregende
Musik von langweiliger zu
unterscheiden.
Welche Aussage über
­Musik möchten Sie nie
wieder hören?
Ich mag es nicht und ich möchte es nie wieder hören, dass
Menschen sagen, Oper und
klassische Musik seien „elitär“,
denn sie sind es nicht.
Ihr musikalisches Credo?
Ich bin mir nicht sicher, ob das
ein Credo ist, aber ich liebe
Musik. Ich liebe es, sie aufzuführen, und auch, ihr zu lauschen. In beiden Fällen zolle ich
ihr Respekt.
Welches Buch liegt neben
Ihrer Stimmgabel und welches auf dem Nachttisch?
Im Moment lese ich „Der Meis­
ter und Margarita“ von Bulgakow – das Buch ist voll von
Musikthemen. Wirklich ein
erstaunliches Buch … Ich lese
es also sowohl für die Arbeit als
auch zum Vergnügen.
Welches der vier Temperamente – sanguinisch,
melancholisch, cholerisch,
phlegmatisch – entspricht
Ihrem Wesen am ehesten?
Sanguinisch, schätze ich –
ich bin ein Entertainer, ich
suche immer nach anregenden
Erfahrungen und kann nicht
herumsitzen und darauf warten,
dass etwas passiert.
Welches Gericht käme nie
auf Ihren Tisch?
Ich esse eigentlich alles, solange es genießbar ist.
Könnte man Ihnen in einem
Sportstadion begegnen?
Ja – allerdings nur auf der
Tribüne.
Der einzige Weg, eine
Versuchung loszuwerden,
sei, ihr nachzugeben,
sagte Oscar Wilde.
Was sagen Sie?
Wenn wir über Schokolade
reden, würde ich sagen, er hat
Recht!
ERWIN SCHROTT
www.erwin-schrott.de
Foto: Ruth Wilhelmi
Elektrisierend und
in Surround Sound
Immer nüchtern,
aber nie langweilig:
London erlebt im Verlauf eines Jahres so manche Opern-Superproduktion, aber diese „Carmen“ stellte 2007 am ehrwürdigen
Covent Garden alles in den Schatten: Den Protagonisten, Anna
Caterina Antonacci in der Titelrolle und Jonas Kaufmann als
Don José, lag das Londoner Publikum zu Füßen, denn ihr Auftritt
hatte alles, was „Carmen“ zu einem einmaligen Opernerlebnis
macht: sängerische Extraklasse, rassige, sinnliche Schauspielerei und eine elektrisierende Bühnenchemie. Diese Produktion ist
nun auf DVD und Blu-ray-Disc erschienen. Wer noch nicht auf
Blu-ray umgestiegen ist, kommt hier vielleicht ins Überlegen,
denn die erstklassigen Schauwerte der opulenten Inszenierung
sind jeden Cent wert, ebenso wie die mitreißende Leistung des
Orchesters unter Antonio Pappano in 24-bit-Surround-Sound.
Wer in diese „Carmen“ erstmal hineinhören möchte, der entscheidet sich vielleicht für die gerade veröffentlichte DeluxeEdition von Jonas Kaufmanns erfolgreichem Decca-Debüt
­„Romantic Arias“, deren Bonus-DVD drei längere Ausschnitte
aus „Carmen“ präsentiert. • HR
www.jonas-kaufmann.net
Opulente Inszenierung:
Jo na s Kau fmann und
Ann a Cate rin a
An to n acci
Georges Bizet
Carmen
Decca
DVD 074 3312
Blu-ray 074 3313
Foto: Catherine Ashmore, Royal Opera House, Covent Garden / Decca
Jonas Kaufmann live: 8. Januar in Stuttgart, 11. Januar in
Mannheim und 19. Januar in Berlin.
Anna Caterina Antonacci,
Sopran
Jonas Kaufmann, Tenor
Orchestra & Chorus of the
Royal Opera House
Dirigent: Antonio Pappano
C arl S e e mann
Der Hauspianist
Ein Pianist, der weniger wie Horowitz, Godowsky oder
Cziffra wäre, ließe sich schwer vorstellen: Carl Seemann,
geboren 1910 in Bremen, aber weitgehend in Leipzig ausgebildet (von gleich zwei Thomaskantoren, Karl Straube
und Günther Ramin), war der Gegenentwurf zum Klaviervirtuosen, der sein Publikum verzaubert. Stark beeinflusst
durch die Neue Sachlichkeit der 1920er, wurde sein Spiel
stets von Nüchternheit und stilistischer Strenge beherrscht. So sind Bach und Strawinsky für zwei Veröffentlichungen anlässlich Seemanns 25. Todestag perfekt
geeignet, um seine klaren Linien und sein Gespür für
Struktur zu demonstrieren. Gleichzeitig ist aber auch Seemanns rhythmischer Elan zu bewundern, zum Beispiel in
Strawinskys pikantem Konzert für Klavier und Bläser.
Als „Hauspianist“ der Deutschen Grammophon nahm
Carl Seemann in den 50er Jahren sämtliche MozartKlaviersonaten auf, ebenso die Violinsonaten-Zyklen von
Mozart und Beethoven. Sein fester Partner war dabei
Wolfgang Schneiderhan (der in zwei Werken auf der Strawinsky-CD zu hören ist). Und schließlich steht Seemann
auch für die zeitgenössische Musik: Bei der Deutschen
Grammophon hat er neben Strawinsky auch Bartók und
Hindemith aufgenommen. Mit Ausnahme von Bachs Chromatischer Fantasie und Fuge erscheinen alle vorgestellten Werke zum ersten Mal auf CD. • AL
www.carl-seemann.de
Johann Sebastian Bach
Carl Seemann Plays
Bach
Deutsche Grammophon
CD 477 8049
Carl Seemann, Klavier
Igor Strawinsky
Carl Seemann Plays
Stravinsky
Deutsche Grammophon
CD 477 8050
Carl Seemann, Klavier
Wolfgang
Schneiderhan, Violine
Berliner Philharmoniker
Dirigent:
Thomas Scherman
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Alle Veröffentlichungen auf einen Blick
Einzelveröffentlichungen
Neujahrskonzert 2009
Decca CD 478 1133
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Daniel Barenboim
Claude Debussy Préludes Heft I, L 117
Children’s Corner, L 113
Decca CD 478 1111
Nelson Freire, Klavier
Michael Nyman
Man on Wire (Soundtrack)
Decca CD 478 1126
Jean Sibelius Kim Borg singt Lieder
von Jean Sibelius
Deutsche Grammophon CD 477 6612
Kim Borg, Bass • Erik Werba, Klavier
Georg Friedrich Händel
Twelve Concerti grossi, op. 6
L'Oiseau-lyre 3 CDs 478 0319
Il Giardino Armonico
Brahms Violinkonzert • Doppelkonzert
Deutsche Grammophon CD 477 7470
Vadim Repin, Violine • Truls Mørk,
Cello • Dirigent: Riccardo Chailly
Georg Friedrich Händel Alcina
Archiv Produktion CD 477 7374
Il Complesso Barocco
Dirigent: Alan Curtis
Bel Canto
Deutsche Grammophon CD 477 7460
Elīna Garanča, Mezzosopran
Dirigent: Roberto Abbado
Salonen Helix • Klavierkonzert
Dichotomie DG CD 477 8103
Yefim Bronfman, Klavier • Los Angeles
Philharmonic • Dirigent: Salonen
Carl Maria von Weber
Der Freischütz (GA engl./dt.)
Decca CD 478 0152
Dirigent: Sir C. Davis
VÖ: 20. Januar
Bellini I Capuleti e i Montecchi
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 8031
Netrebko, Sopran • Garanča, Mezzosopran • Dirigent: Luisi VÖ: 23. Februar
Mozart • Verdi • Berlioz u.a. Arien
Decca CD 478 0473
Erwin Schrott, Bassbariton
Dirigent: Riccardo Frizza
Haydn Die Sinfonien (Ltd. Edition)
Decca 33 CDs 478 1221
Philharmonia Hungarica
Dirigent: Antal Doráti
VÖ: Februar
Bach • Mozart • Paganini • Vivaldi u.a.
Violin Masterworks
Decca 35 CDs 478 1149
Kremer • Grumiaux u.a., Violine
Johann Sebastian Bach
Carl Seemann Plays Bach
Deutsche Grammophon CD 477 8049
Carl Seemann, Klavier
Peter I. Tschaikowsky Symphonie Nr. 5
Francesca da Rimini
Deutsche Grammophon CD 477 8022
Dirigent: Gustavo Dudamel VÖ: 6. Febr.
Strauss • Dvořák Morgen
Deutsche Grammophon CD 477 7465
Mischa Maisky, Cello
Pavel Gililov, Klavier
Igor Strawinsky
Carl Seemann Plays Stravinsky
Deutsche Grammophon CD 477 8050
Seemann, Klavier • Dirigent: Scherman
Johann Sebastian Bach Concertos
Decca CD 478 0650
Julia Fischer, Violine
Academy of St Martin in the Fields
A Spotless Rose
Deutsche Grammophon CD 477 7834
Gabrieli Consort
Dirigent: Paul McCreesh
Georg Friedrich Händel Arien
Deutsche Grammophon CD 477 8179
CD + DVD 477 8181
Villazón, Tenor • Dirigent: McCreesh
Richard Strauss Vier letzte Lieder
Decca CD 478 1074
Renée Fleming, Sopran
Dirigent: Christian Thielemann
Mendelssohn Deutsche Grammophon
CD + DVD 477 8001 / 477 8148
Anne-Sophie Mutter Violine • André
Previn, Klavier • Dirigent: Kurt Masur
Blu-ray
Neujahrskonzert 2009
Decca Blu-ray 074 3318
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Daniel Barenboim
Georges Bizet Carmen
Decca Blu-ray 074 3313
A. C. Antonacci, Sopran • J. Kaufmann,
Tenor • Dirigent: Antonio Pappano
The Tribute to Pavarotti –
One Amazing Weekend in Petra
Decca Blu-ray 074 3331
Bocelli • Sting • Zucchero u.a., Gesang
Charles Gounod Roméo et Juliette
Deutsche Grammophon Blu-ray 073 4521
Machaidze, Sopran • Villazón, Tenor
Dirigent: Yannick Nézet-Séguin
28 www.KlassikAkzente.de
The Originals –
Veröffentlichung: 27. Februar
An Italian Songbook
Decca CD 478 1380
Cecilia Bartoli, Mezzosopran
James Levine, Klavier
Richard Wagner
Die Meistersinger von Nürnberg (GA)
Deutsche Grammophon 4 CDs 477 7559
Dirigent: Eugen Jochum
Donizetti La fille du régiment (GA)
Decca 2 CDs 478 1366
Sutherland, Sopran • Pavarotti, Tenor u.a.
Dirigent: Richard Bonynge
Frédéric Chopin
10 Mazurkas
Deutsche Grammophon CD 477 7563
Arturo Benedetti Michelangeli, Klavier
Joseph Haydn
11 Piano Sonatas
Philips 4 CDs 478 1369
Alfred Brendel, Klavier
Niccolò Paganini
24 Capricci op. 1
Deutsche Grammophon CD 477 7560
Shlomo Mintz, Violine
Joseph Haydn Die Schöpfung
Decca 2 CDs 478 1377
Popp, Sopran • Hollweg, Tenor u.a.
Dirigent: Antal Doráti
Hector Berlioz Requiem
Deutsche Grammophon 2 CDs 477 7561
Peter Schreier, Tenor
Dirigent: Charles Munch
Georg F. Händel Israel in Egypt (GA)
Zwei Krönungshymnen
Decca 2 CDs 478 1374
Dirigent: Sir John Eliot Gardiner
Georg Friedrich Händel Water Music
Music for the Royal Fireworks
Archiv Produktion CD 477 7562
Dirigent: Trevor Pinnock
von Januar bis März
Classical Choice –
DVD
Veröffentlichung: 23. Januar
O welche Lust – Berühmte Opernchöre
Deutsche Grammophon CD 480 1827
Dirigenten:
Abbado • Giulini • Sinopoli u.a.
Köstliche Klassik
Musik zum Kochen & Genießen
Deutsche Grammophon CD 480 1832
Berliner Philharmoniker u.a.
Neujahrskonzert 2009
Decca DVD 074 3317
Wiener Philharmoniker
Dirigent: Daniel Barenboim
Johann Strauß Kaiserwalzer
Deutsche Grammophon CD 480 1830
Dirigenten:
Karajan • Maazel u.a.
Prokofieff • Saint-Saëns Peter und der
Wolf • Der Karneval der Tiere
Deutsche Grammophon CD 480 1823
Erzähler: Karlheinz Böhm
Georges Bizet Carmen
Decca DVD 074 3312
A. C. Antonacci, Sopran • J. Kaufmann,
Tenor • Dirigent: Antonio Pappano
Frühlingserwachen
Musik voller Lebensfreude
Deutsche Grammophon CD 480 1824
Dirigenten: Abbado • Maazel u.a.
Cinema Classics
Große Momente des Kinos
Decca CD 480 1834
Dirigenten: Chailly • Mehta • Ozawa u.a.
Nessun dorma
Berühmte Tenor-Arien & Lieder
Decca CD 480 1829
Alagna • Carreras • Domingo u.a.
Gershwin Rhapsody in Blue • Porgy &
Bess – Suite • An American in Paris
Decca CD 480 1833
Dirigent: Charles Dutoit
Am Kamin – Musik für behagliche Stunden
Deutsche Grammophon CD 480 1831
Argerich, Klavier • Maisky, Cello
Dirigenten: Abbado • Chailly u.a.
Und es blitzten die Sterne
Deutsche Grammophon CD 480 1825
Fritz Wunderlich, Tenor
Dirigenten: Böhm • Jochum u.a.
The Tribute to Pavarotti –
One Amazing Weekend in Petra
Decca 2 DVDs 074 3332
Bocelli • Sting • Zucchero u.a., Gesang
Charles Gounod Roméo et Juliette
Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 4518
Machaidze, Sopran • Villazón, Tenor
Dirigent: Yannick Nézet-Séguin
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Julia Fischer
Pierre-Laurent Aimard
08.01.Bamberg, Konzert- und
Kongresshalle
02.03.München, Herkulessaal
24.03.Bamberg, Konzert- und
Kongresshalle
25.03.Erlangen,
Heinrich-Lades-Halle
26.03.Bamberg, Konzert- und
Kongresshalle
27.03.Schweinfurt, Theater
28.03.Heidelberg, Stadthalle
Cecilia Bartoli
9./15./17./20./22./24.01.
0
Zürich (CH), Opernhaus
05.03.Köln
06.03.Essen
07.03.Düsseldorf
08.03.Mannheim
09.03.München
10.03.Stuttgart
12./13.03.Leipzig
18.03.Berlin
21.03.Hamburg
27.03.Wien (A)
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15.03.Köln, Philharmonie
Pierre Boulez
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Nicole Cabell
04.02.Frankfurt/M.
06.02.Dortmund, Konzerthaus
08.02.München, Herkulessaal
Plácido Domingo
5./28./31.01.
2
Baden-Baden
06./09.02.München
09./12.01.Wien (A), Staatsoper
16.01.Basel (CH), Stadtcasino
18.01.Wien (A), Musikverein
13.03.Hamburg, Laeiszhalle
16.03.Stuttgart, Liederhalle
18.03.Berlin, Philharmonie
20.03.Düsseldorf, Tonhalle
23.03.München, Philharmonie
25.03.Frankfurt/M., Alte Oper
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15./20./26./31.03.
Berlin, Staatsoper
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15./16.01.München
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13.01.Frankfurt/M.
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08.01.Stuttgart, Liederhalle
11.01.Mannheim, Rosengarten
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Festspielhaus
21./26.02.Berlin, Staatsoper
01./07.03.Berlin, Staatsoper
Lang Lang
29.–31.01.Berlin, Philharmonie
03.02.Leipzig, Gewandhaus
07.02.Düsseldorf, Tonhalle
10.02.Köln, Philharmonie
14.02.Hamburg, Laeiszhalle
17.02.Wien (A), Musikverein
21.03.Baden-Baden,
Festspielhaus
23.03.Stuttgart, Liederhalle
25.03.Nürnberg,
Meistersingerhalle
27.03.Bonn, Beethovenhalle
29.03.Dortmund, Konzerthaus
31.03.Hamburg, Laeiszhalle
27.01.Frankfurt/M., Alte Oper
29.01.Basel (CH)
22./23.03.München
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Mischa Maisky
07.01.Köln
Hélène Grimaud
22.03.Baden-Baden,
Festspielhaus
23.03.Berlin, Philharmonie
26.03.Wien (A), Konzerthaus
Daniel Harding
29./30.01.München, Herkulessaal
01.02.Salzburg (A), Mozarteum
11.01.Basel (CH), Stadt-Casino
13.01.Essen, Philharmonie
14.01.Düsseldorf, Tonhalle
15.01.Stuttgart, Liederhalle
Anna Netrebko
4./17./21./24.03.
1
Wien (A), Staatsoper
16.05.Braunschweig,
Volkswagen Halle
10.07.München, Königsplatz
René Pape
Janine Jansen
Il Giardino Armonico
06./09.03.Berlin, Staatsoper
Gustavo Dudamel
15.01.Stuttgart, Liederhalle
16.01.Bietigheim, Kronenzentrum
18.01.Rüsselsheim, Theater
20.01.Tübingen, Universität
21.01.Rosenheim, Kultur- und
Kongresszentrum
27.01.Berlin, Theater am
Schiffbauerdamm
28.01.Wiesbaden, Kurhaus
30.01.Köln, Philharmonie
31.01.Mannheim, Rosengarten
13.03.München
Renée Fleming
Elīna Garanča
Anne-Sophie Mutter
Daniel Hope
25.01.Luzern (CH), KKL
30.01.Baden-Baden,
Festspielhaus
5./19./22./25./28.02.
1
Berlin, Staatsoper
06./09.03.Berlin, Staatsoper
Mikhail Pletnev
04./05.03.Winterthur (CH), Stadthaus
06.03.Schaffhausen (CH),
Kirche St. Johann
Maurizio Pollini
Thomas Quasthoff
11./12.02.Wien (A), Musikverein
02.03.Köln, Philharmonie
09.03.Wien (A), Musikverein
Vadim Repin
09.–11.01.München,
Philharmonie im Gasteig
15.01.Bamberg, Konzert- und
Kongresshalle
16.01.Schweinfurt, Theater
17.01.Fürth, Stadttheater
18.01.Erlangen,
Heinrich-Lades-Halle
11./12.03.Luzern (CH), KKL
Esa-Pekka Salonen
13.03.Köln, Philharmonie
14./15.03.Wien (A), Konzerthaus
Mitsuko Uchida
8./12./13./14.02.
0
Berlin, Philharmonie
Albrecht Mayer
19.01.Ludwigshafen
20.01.Mainz
27.01.Berlin, Philharmonie
28.01.Hamburg, Laeiszhalle
31.01.Friedrichshafen
01.02.München,
Prinzregententheater
02.02.Osnabrück, Stadthalle
03.02.Düsseldorf, Tonhalle
04.02.Köln, Philharmonie
06.01.Berlin, Philharmonie
21.01.Köln, Philharmonie
11.03.Köln, Philharmonie
Rolando Villazón
30.04.Berlin
08.05.Hamburg
Die
-Klassik-CD-Bestsellerliste
im November
Chant: Music for Paradise
Decca CD 476 6774
Mönche des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz
Souvenirs
Deutsche Grammophon CD 477 7638
Limited Edition CD + DVD 477 7451
Foto: Clärchen Baus-Mattar und Matthias Baus
Vorschau
Anna Netrebko, Sopran • Prague Philharmonia
Dirigent: Emmanuel Villaume
Johann Sebastian Bach
Das wohltemperierte Klavier
Sony Classical 2 CDs 88697375732
Martin Stadtfeld, Klavier
Johann Sebastian Bach • Sofia Gubaidulina
In tempus praesens
Deutsche Grammophon CD 477 7450
Nin o Machaidz e
Anne-Sophie Mutter, Violine
Trondheim Soloists • London Symphony Orchestra
Dirigent: Valery Gergiev
Bach
Deutsche Grammophon CD 477 6248
Limited Edition CD 477 7624
Hélène Grimaud, Klavier
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Dirigent: Florian Donderer
Vivaldi • Marcello • Lotti • Platti • Albinoni
In Venedig
Decca CD 478 1024 • CD + DVD 478 0459
Titel
Nino Machaidze: Salzburg war nur der Anfang
Magazin
Jonas Kaufmann: Mit Claudio Abbado im Studio
Albrecht Mayer, Oboe
Vincenzo Bellini La sonnambula
Decca Ltd. Edition Hardcover Book 2 CDs 478 1084
Cecilia Bartoli, Mezzosopran • Juan Diego Flórez, Tenor
Javier Camarena, Tenor • Ildebrando d’Arcangelo, Bass
Orchestra la Scintilla • Dirigent: Alessandro de Marchi
Anne Sofie von Otter: So machen’s nicht alle
Doppeljubiläum: Alles über das Händel/Haydn-Jahr
Die nächste Ausgabe erscheint im April.
Cantabile
RCA Red Seal CD 88697312792
Sol Gabetta, Cello
Prager Philharmoniker
Dirigent: Charles Olivieri-Munroe
Duets
Deutsche Grammophon CD 477 6456
Limited Edition CD 477 6578
Anna Netrebko, Sopran • Rolando Villazón, Tenor
Staatskapelle Dresden
Dirigent: Nicola Luisotti
Mozart
Sony Classical CD 88697334512
Annette Dasch, Sopran
Akademie für Alte Musik Berlin
Dirigent: Marc Piollet
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Walzer statt Tango…
CD 478 11 33 · DVD 074 33 17 · Blu-Ray 074 33 18
… Daniel Barenboim dirigiert das
Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker
NeujahrskoNzert 2009
Wiener Philharmoniker · Dirigent: Daniel Barenboim
am 01.01.2009 um 11.15 uhr im
zDF und ab anfang januar auf
CD, DVD und Blu-ray im handel!
www.dasneujahrskonzert.de