Renée Fleming Elīna Garanča Rolando Villazón
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Renée Fleming Elīna Garanča Rolando Villazón
www.klassikakzente.de • C 43177 • 1 • 2009 Renée Fleming Vi e r l e t z t e l i eder, di e Z w e i t e Elīna Garanča In M a r i ly n H o rnes Fu s s s ta pf e n Rolando Villazón Da s Hä n d e l j a hr is t e r öffn e t Ju l i a F i s c h e r Bach-Blüte M u sik voller Lebensfreude Ausgewählte Meisterwerke, Künstler - Portraits und spezielle Themen - Compilations laden ein zum sinnlichen Erleben, Eintauchen und Entspannen. Foto: www.photocase.de/112680 10 neue Titel ab 23. Januar im Handel www.classical-choice.de Titelfoto: Julia Wesely / Decca Editorial Andreas Kluge Foto: Felix Broede Intro 4 Il Giardino Armonico doppelt • Glückwünsche an zwei Jahrhundertsängerinnen • Mayer auf Tournee • Salonen live mitgeschnitten Titel 6 Julia Fischer: Der Bachfisch Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund, haben Sie auch das Gefühl, dass die Zeit, die ja bekanntlich „ein sonderbar Ding ist …“, ihren gewohnten Fluss längst verlassen hat und nur mehr (ver)rennt, was das Zeug hält? Wir hier merken es stets aufs Neue, wenn wieder einmal das traditionelle Neu jahrskonzert der Wiener Philharmoniker ansteht, sowohl live am Neujahrsmorgen im ZDF als auch nur fünf (!) Tage später zum Nach-Hören auf dem bewährten Doppelalbum und gerade ein mal zwei Wochen nach der weltweiten Übertragung für Milliarden Zuschauer zum Nach-Schauen auf DVD. Für uns hier, die wir wie die meisten auch ein geruhsames Weihnachtsfest und einen weniger geruhsamen Jahreswechsel feiern möchten, bedeutet das ein hartes und lange vorausschauendes Arbeitspensum: Das fängt bei der Repertoireauswahl an, denn abgesehen von den – scheint’s für alle Ewigkeiten sanktionierten – „An der schönen blauen Donau“ und „Radetzkymarsch“ will jeder Dirigent, ob nun Neujahrskonzert-Novize oder alter Neujahrskonzert-Hase, dem Konzert seinen ganz persönlichen Stempel aufdrücken – das war bei Clemens Krauss ebenso wie bei Herbert von Karajan, und auch Daniel Barenboim, Neujahrskonzert-Novize 2009, macht hier keine Ausnahme. Dann muss das Artwork gut gewählt werden, denn Sie wollen ja im Regal Ihr neues Neujahrskonzert auch von all seinen Vorgängern unterscheiden können, es gilt, die Bandfreigaben zu beantragen, die Studiotechniker zu beauf tragen, das Band muss abgehört und zur Produktion freigegeben werden, im CD-Werk muss alles Gewehr bei Fuß stehen für die zu fahrenden Sonderschichten und die Speditionen müssen genaue Fahrpläne erstellen, damit das Neujahrskonzert 2009 auch pünktlich am 5. Januar, wie vorab angekündigt, zu Ihrer Verfügung steht. Und dann … ja, dann können Sie sich geruhsam in Ihrem Ohrensessel zurücklehnen, das alte Jahr Revue passieren und das neue Jahr langsam auf sich zukommen lassen. Aber was sag’ ich denn: Von langsam kann ja wohl auch anno 2009 keine Rede mehr sein. Dass Sie dennoch auch im neuen Jahr genügend Muße- und Ruhestunden zur Besinnung finden mögen, bei denen Ihnen die Musik wie stets gute Dienste leisten möge, das wünscht Ihnen von ganzem Herzen Interview 0 Renée Fleming: Zwischen Frühling 1 und Abendrot Magazin 2 Elīna Garanča: So Bel kann Canto sein 1 14 Vadim Repin: Auf den Flügeln des Geistes 15 Plácido Domingo: Päpstliche Poesie 16 The Originals: Hier sind die Klassiker 17 Antal Doráti: Übervater der Wiener Klassik 18 Anne-Sophie Mutter: Dass sich die Engel im Himmel freuen 20 Rolando Villazón: Il caro Rolando! Reingehört 22 Alle neuen Veröffentlichungen ausführlich vorgestellt 26 Der klassische Fragebogen, beantwortet von Erwin Schrott 28 Veröffentlichungsregister Service 30 Live-Termine 3 1 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste Vorschau KlassikAkzente wird herausgegeben von Ihr Andreas Kluge www.KlassikAkzente.de 3 Foto: Decca Intro Lisa della Casa Glückwünsche an zwei Jahrhundertsängerinnen Il Giardino Armonico doppelt Jahrzehntelang war L’Oiseau-Lyre weltweit die erste Adresse für Einspielungen auf historischen Instrumenten – nachdem es etwas still um das französische Label ge worden war, läutet nun eine ganze Reihe von illustren Künstlern eine Doppel-Renaissance der historischen Auf führungspraxis und des Labels mit dem australischen Leierschwanz im Logo ein. Doppelt doppelt wird es 2009, wenn L’Oiseau-Lyre die Todestage von Georg Friedrich Händel und Joseph Haydn angemessen (also historisch korrekt) begeht. Den Anfang macht das viel gefeierte ita lienische Ensemble Il Giardino Armonico, welches nicht nur Händels Concerti grossi op. 6 auf CD gebannt hat, sondern auch mit verschiedenen Programmen das ganze Jahr über quer durch Europa auf Tournee geht. Aktuelle Tourdaten finden Sie natürlich wie immer auf www.klassikakzente.de. Marilyn Horne 4 www.KlassikAkzente.de Foto: Decca Il Giardino Armonico Beide stehen sie für höchsten Operngenuss, die amerika nische Mezzosopranistin Marilyn Horne und die in der Schweiz geborene Sopranistin Lisa della Casa. Marilyn Horne wurde mit ihrer dunkel changierenden Stimme, die vom tiefen F bis zum hohen C reichte, ab 1960 zu einer der Belcanto-Sänge rinnen an den amerikanischen und europäischen Opernhäu sern. Wie aber auch die 11-CD-Box „The Complete Decca Recitals“ jüngst noch einmal mit Aufnahmen vom deutschen Kunstlied bis zum „American Songbook“ belegte, war Horne eine stilsichere Allrounderin. Feiert die Musikwelt am 16. Janu ar den 75. Geburtstag von Horne, darf man dann am 2. Febru ar Lisa della Casa zu ihrem 90. Geburtstag gratulieren. Auch sie widmete sich regelmäßig mit ihrer klangreichen wie sinn lichen Stimme dem reichen Liedrepertoire. Interpretationsge schichte hat sie aber zweifellos als Mozart- und als StraussSängerin geschrieben. Etwa in den legendären Aufnahmen von „Figaros Hochzeit“ mit Erich Kleiber und als „Arabella“ mit Georg Solti. Albrecht Mayer Mayer auf Tournee Für den Oboenvirtuosen Albrecht Mayer ist Venedig die Stadt, wo der musikalische Siegeszug der Oboe seinen Anfang nahm. Und das ist einer der Gründe, warum Venedig ihn in seinen Bann gezogen hat, seit er mit zehn Jahren zum ersten Mal dort gewesen ist. Nach dem durchschlagenden Erfolg seines DeccaDebüts geht Mayer nun mit dem Programm von „In Venedig“ auf Tournee. Der Echo-Klassik-Preisträger konzentriert sich dabei auf Werke, die tatsächlich für die Oboe oder die etwas tiefer gestimmte Oboe d’amore geschrieben und nicht transkribiert worden sind. Das gemessene, elegante d-Moll-Konzert von Alessandro Marcello etwa gilt als eines der ersten wahren Obo enkonzerte, während Antonio Vivaldis Bravourstück in C-Dur das glanzvollste und virtuoseste Werk seiner Zeit ist (Mayer nennt es „wild und verrückt“). Mit auf Tournee ist sein Ensemble New Seasons, mit dem er schon auf CD zu hören war. 19.01. Ludwigshafen 27.01. Berlin, Philharmonie 28.01.Hamburg, Laeiszhalle 31.01. Friedrichshafen 01.02. München, Prinzregententheater 02.02.Osnabrück, Stadthalle 03.02. Düsseldorf, Tonhalle 04.02. Köln, Philharmonie www.albrecht-mayer.de Foto: Mats Bäcker / DG Foto: Jason Bell / Decca Esa-Pekka Salonen Salonen live mitgeschnitten „Grundsätzlich sehe ich mich als Komponist mit ein biss chen Dirigieren nebenher …“, sagt der Finne Esa-Pekka Salonen, international renommierter Dirigent und Kompo nist, wenn er auf die Prioritäten in seinem künstlerischen Schaffen angesprochen wird. Seine Stücke sind zumeist von ihm selbst und mit großem Erfolg uraufgeführt wor den und haben zum Teil sogar schon Eingang in die Kon zertprogramme anderer Dirigenten gefunden. Seine Mu sik ist sehr emotional, vielschichtig und erinnert häufig an Korngolds großartige Filmmusiken für Hollywoods Traum fabrik. Nun stand eine weitere interessante Komposition des Finnen im Mittelpunkt dreier Konzerte in Hamburg und Lübeck – sein 2007 vollendetes Klavierkonzert, das im Februar des Jahres von den New Yorker Philharmoni kern uraufgeführt wurde, die es gemeinsam mit der BBC, Radio France und dem NDR in Auftrag gegeben hatten. Es ist ein Tribut an die musikalische Freundschaft mit dem großen, aus Russland stammenden amerikanischen Pianisten Yefim Bronfman, eine Diskussion musikalischer Möglichkeiten und Ziele mit einer unterhaltsamen Portion ausschweifender Fantasie. „Vergnügt motorisch“, schrieb der Londoner „Evening Standard“. Parallel dazu veröffent lichte die Deutsche Grammophon den Livemitschnitt des Klavierkonzertes aus der Walt Disney Concert Hall in Los Angeles vom Mai und Juni diesen Jahres, gekoppelt mit zwei weiteren Kompositionen Salonens: „Helix“ (2005) und „Dichotomie“ (2000). www.KlassikAkzente.de 5 Titel Der Bachfisch Weil sie als Kind warten musste, bis ihre Mutter und der vier Jahre ältere Bruder das einzige Klavier in der Familie zum Üben freigaben, fing sie mit dem Geigen an. „Aber ich habe mich nie entschieden“, sagt Julia Fischer lachend. Doch wurde sie bereits mit vier Jahren von der Mutter am Klavier unterrichtet. „Ich hätte wahr scheinlich jedes Instrument gemocht. Ich wollte schon ganz früh Musikerin werden. Wenn ich mit Daniel Müller-Schott arbeite, probiere ich sogar das Cello: Einmal das Dvořák-Cellokonzert spielen, dafür würde ich fast das Leben geben!“ Spontan, geistreich und witzig erzählt Julia Fischer, frei von Starallüren, doch sehr selbstbe wusst. Die 25-jährige weltweit gefeierte Geigerin aus Gauting bei München ist längst eine der Großen. Die Schülerin von Helge Thelen, Lydia Dubrowskaya und vor allem, seit dem neunten Lebensjahr, von Ana Chumachenko, der Münchner Violinprofessorin, gewann elfjährig den Yehudi-Menuhin-Wettbewerb unter den Augen des Meisters. Ein Jahr später holte sie den 1. Preis beim Eurovisionswett bewerb für junge Instrumentalisten, andere Auszeichnungen folgten. Der Eindruck festigt sich schnell, dass die blonde junge Dame genau weiß, was sie will. „Solist zu sein, ist in erster Linie eine Frage des besonderen Temperaments und des unerschütterlichen Selbstvertrauens und unterscheidet sich insofern beträcht lich von den Qualitäten eines erstklassigen Konzertmeisters, der vor allem ein begeisterter und kollegialer Ensemblespieler sein muss und weniger eine unab hängige, risikofreudige Führungspersönlichkeit.“ Diese Sätze stammen von Isaac Stern. Besonderes Temperament hat Julia Fischer weiß Gott, ob Bach oder Elgar, Schumann oder Schnittke, Schubert oder Hindemith – nichts geigt sie munter herunter, sondern ihr „besonderes Temperament“ will gerade die Verschiedenartig keit der Musik hervorheben. Was „unerschütterliches Selbstvertrauen“ angeht, wird jeder, der Julia Fischer kennenlernt, einer klar denkenden und geradlinig formulierenden jungen Frau begegnen, die jede Frage aufmerksam prüft, um präzise zu antworten. Erst recht ist ihr Selbstvertrauen auf dem Podium spürbar, ja, es überträgt sich direkt auf alle Anwesenden. Wenn sie gewaltige Klanggebirge wie die Konzerte von Beethoven, Brahms oder Sibelius ersteigen will, kennt sie keine Angst. Ihre Furchtlosigkeit erzeugt jene Spannung, ohne die ein Konzert, salopp gesagt, kalter Kaffee wäre. Es gibt immer wieder Zuhörer, die solche Konzentration und Perfektion mit Kälte, Seelenträgheit oder nur Fleiß verwechseln. Für diese Leute kann einer gar nicht genug schwitzen, stöhnen und toben, weil der ein richtiger Musiker sein muss, der sein Inneres so nach außen stülpen kann. Nichts davon bei Julia Fischer, ihr Selbstvertrauen erwächst aus musikalischen Quellen. Sie studiert die Werke nicht nur auf der Geige, ihr hervorragendes Klavier spiel ermöglicht es, sich die Orchesterpartituren am Flügel vorzunehmen oder Beethovens Kreutzer-Sonate auch vom Klavier her zu ergründen. Sie musiziert aus symphonischem Geist, sie weiß, welche Rolle die Violine in den verschiedenen Werken hat. Deshalb kann man während ihrer Auftritte mit Orchestern gut beob achten, wie sie mit den Musikern wahrlich zusammenspielt, kommuniziert. Es klingt stets durchdacht und kompositorisch fundiert. 6 www.KlassikAkzente.de Foto: Julia Wesely / Decca Talent ist nur eine Sache: Für ihre Bacheinspielung zapft Julia Fischer auch andere Quellen an: Charme, Disziplin und absolute Furchtlosigkeit etwa. Unerschütterliches Selbstvertrauen: Julia Fischer www.KlassikAkzente.de 7 Titel Bach auf eigene Verantwortung: Foto: Julia Wesely / Decca Julia Fischer 8 www.KlassikAkzente.de „Ein Solist muss unabhängig sein – und risikobereit.“ einer bewegenden Mischung aus Virtuosität und schmerzlicher Wehmut. Griegs 3. Violinsonate wird bei ihr zum dramatischen Abstieg in Gefilde des Dunklen, Gefährlichen und Drohenden. Wenn sie nun Bachs Violinkonzerte in a-Moll und E-Dur mit der Academy of St Martin in the Fields spielt, dann fesseln nicht nur die lebendige Klarheit, rhythmische Dringlichkeit und der elektrisierende virtuose Schwung dieser Aufführungen, sondern auch Julia Fischers souveräne Partnerschaft mit dem legendären Ensemble, das sie einmal anführt als Prima inter Pares und aus dem sie zum anderen als feurige Solistin hervortritt. Das gilt auch für die beiden Doppelkonzerte: Beim berühmten in d-Moll für zwei Violinen ist der glänzende gleichaltrige Russe Sasha Sitkovetsky mit von der Partie, beim anderen in c-Moll für Violine und Oboe der großartige russische Oboist Andrej Rubtsov. Das ganze Unternehmen dreht sich nicht um die puristische Verfolgung etwa von Alte-MusikKriterien und schon gar nicht um gefühlige Romantisierung: Im Zentrum steht die Verdeutlichung von Bachs Konzertmusik und zwar so prägnant und transparent, dass der Zuhörer wahrlich „jedes Wort versteht“. All das und noch viel mehr vermag Julia Fischer natürlich nicht nur durch Temperament, Selbstvertrauen, Unabhängigkeit und Risikofreude, sondern zuerst durch ihren ureigenen Ton. Dessen Unverwechselbarkeit ist Anfang und Basis ihrer jetzt schon einma ligen Karriere: Julia Fischers Ton zeichnet eine sinnlich-dionysische Erdigkeit und Dunkelfarbigkeit aus, alles klingt profund, ausartikuliert, vital und intonationsklar. Seit ihrem Schulabschluss 2002 führt Julia ein strapaziöses Solistenleben mit siebzig bis achtzig Konzerten pro Jahr. „Aber wenn es zu viel wird, sage ich nein. Drei Interkontinentalflüge in zwei Monaten, das ist krank. Ich habe es auch schon gemacht, aber man muss sich auf dem Podium körperlich wohl fühlen. Natürlich muss man auch gut spielen, wenn es einem nur mäßig geht, keine Frage.“ Ob in New York, Chicago, Tokio oder Berlin – sie wird gefeiert für ihr attitüdenfreies Spiel, das Logik und Sinnlichkeit der Musik großartig ruhig entfalten kann. So erobert sie kontinuierlich die Welt und seit September 2006 lehrt sie als jüngste deutsche Professorin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Um die ungeheure Vielfalt der Musik zum Klingen zu bringen, braucht es ein ganzes Künstlerleben, vorausgesetzt man gestaltet es so klug, inspiriert und begeisternd wie Julia Fischer. Bei Foto shootings allerdings lässt sie sich kaum zum Covergirl ummodeln. „Ich bin doch nicht Britney Spears!“, empört sie sich. Und muss bei allem Ernst wieder lachen. Harald Eggebrecht Temperament, Selbstvertrauen, alles schön und gut, aber wer sich hinausbegibt auf die Bühne, der braucht auch ein Gefühl von Eigenständigkeit. Unabhängig habe der Solist zu sein, sagt Isaac Stern. Alles Lernen und Studieren endet auf dem Podium, dort ist der Künstler allein auf sich gestellt und muss das Beste daraus machen, das heißt, muss sein Bestes geben unabhängig von den Säulenheiligen der eigenen Ausbildung, auch unabhängig davon, dass Bachs Ciaccona, das Tschaikowsky-Konzert oder Mozarts Violinwerke schon andere aufführten. Wenn Julia Fischer auftritt, gibt es nur mehr die Gegenwart dieser – Schwärmen muss erlaubt sein – auch als Erscheinung bezaubernden jungen Musikerin. Sie spielt auf eigene Verantwor tung, imitiert niemanden, auch nicht sich selbst. Temperamentvoll, selbstbewusst, unabhängig – Julia Fischer erfüllt auch die letzte Bedingung Isaac Sterns: Risikofreude, jene Kraft, aus dem Moment heraus zu agieren, spontan zu musizieren, wie je verschieden Akustik, Publikum oder Mitspieler auch sein mögen. Der Solist muss sich hier und jetzt auf alles einstellen, muss das Unwägbare zu schätzen wissen als Stachel des Ansporns, als Quelle augenblicklicher Inspiration. Risikofreude heißt auch, alle in Bann zu schlagen, die eigenen Qualitäten auszureizen, um zu über zeugen und zu überwältigen, wie es Julia Fischer so hinreißend gelingt. Stern spricht von „Führungspersönlichkeit“. Es gehört zu den schönen Unglaublichkeiten, dass das Privileg der Führungsper sönlichkeit nicht nur Hocherfahrenen, Kampferprobten zukommt, sondern dass auch ganz Junge diese bestimmende Kraft und Sicherheit bezwingend ausstrahlen können. Wie Julia Fischer zum Beispiel das Sibelius-Konzert beginnt: versonnen, fast schlafwandlerisch, um dann die Ausdruckslinie der Exposition weit und vehement steigernd auszuspielen. Es gibt da eine Passage, die gern als virtuos-motorischer Einstieg missverstanden wird. Fischer artikuliert dagegen diese Passage in ihrer harmonischen und dramaturgischen Struktur, ohne sie zu blitzen www.julia-fischer-bach.de dem Laufwerk zu degradieren. Und im Adagio di molto kann sie die großen Steigerungen in einen atemberaubenden Riesenbogen zwingen. Frische Geistesgegenwart, geigerische Meisterschaft, Leiden schaft, Empfindungskraft und Klangfarbenreichtum sondergleichen Johann Sebastian Bach prägen dieses Geigenspiel. Die Ciaccona aus Bachs d-Moll-Partita Concertos Decca kann sie zur imponierenden Klangarchitektur steigern. MozartCD 478 0650 Sonaten werden bei ihr zu intimen Dialogen, Schubert trifft sie mit Julia Fischer, Violine Academy of St Martin in the Fields www.KlassikAkzente.de 9 Interview „Sich ganz einzulassen, ist wichtig“: R e n é e Fleming Zwischen Frühling und Abendrot Foto: Andrew Eccles / Decca Die amerikanische Sopranistin Renée Fleming hat zum zweiten Mal die „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss aufgenommen. 1995 mit Christoph Eschenbach, jetzt mit Christian Thielemann und den Münchener Philharmonikern. Ein Gespräch über das Ende und das Aufhören. 10 www.KlassikAkzente.de Richard Strauss Vier letzte Lieder Decca CD 478 1074 KlassikAkzente: „Vier letzte Lieder“, was verbinden Sie mit diesem Titel? Renée Fleming: Strauss hat die Lieder, wie wir wissen, nicht als zusammengehörend geschrieben. Und natürlich hat er auch nicht gedacht, dass es die letzten vier Lieder sein würden, die er komponiert. Aber sie passen sehr gut zusammen. Im Allgemeinen sind sie eine Allegorie auf das Leben. Es beginnt mit dem „Frühling“ und „Abendrot“, klar, das ist das Ende des Lebens. „September“, kann man sagen, ist irgendwo dazwischen, und „Beim Schlafengehen“ … (lacht) passt eigentlich gar nicht dazu, aber es ist so schön, wie er erzählt, wie man fliegt beim Schlafen und beim Träumen. Und Strauss hat das alles so perfekt musikalisch gemalt! Für das Publikum ist das Zuhören erholsam und beruhigend. Man ist ganz tief da drin. KlassikAkzente: Bei dieser Aufnahme hat man auch als Zuhörer der CD das Gefühl, dass Sie ganz in der Musik aufgehen. Was passiert während der vier Lieder mit Ihnen? Fleming: Sich ganz einzulassen, ist wichtig, sonst ist man nicht verbunden mit den Lie dern, dem Dichter und der Musik. Im vierten Lied habe ich immer das Gefühl, dass ich irgendwo anders bin. Ich muss anschlie ßend wieder zu atmen beginnen und, ja, fast wieder ins Leben zurückkehren. Es ist un glaublich, welche Wirkung es auf mich hat – jedes Mal! KlassikAkzente: Sie singen die „Vier letzten Lieder“ schon sehr lange. Wie ist es, sich so lange mit dem Ende zu beschäftigen? Fleming: Ich singe sie schon seit 13 Jahren und oft, öfter als alles andere habe ich die „Letzten Lieder“ schon gesungen – und ich werde sie wahrscheinlich immer singen. Die Details, besonders die Texte, sind mir wich tiger geworden. Sie noch einmal aufnehmen zu dürfen, ist ein Luxus. Normalerweise hat man kaum die Gelegenheit, sie auch nur einmal einzuspielen. Am Anfang habe ich gezögert, denn ich wiederhole Aufnahmen nicht so gern. Es gibt ja auch eigentlich kei nen Grund dazu, denn es gibt so viel Re pertoire, das wert ist, eingespielt zu werden. Renée Fleming, Sopran Münchner Philharmoniker Dirigent: Christian Thielemann Aber dann habe ich doch bemerkt, wie ich mich verändert habe. Beim ersten Mal, mit Christoph Eschenbach damals, war ich wirklich sehr brav und habe noch eher ver sucht, eine Interpretation zu finden. Jetzt passen die Lieder mir einfach besser. Ich verstehe die Tiefe der Texte heute eher. Und wenn man etwas ein zweites Mal aufnimmt, dann muss man es natürlich ganz anders machen als beim ersten Mal. KlassikAkzente: Was genau haben Sie anders gemacht? Fleming: Christian Thielemann und auch das Orchester haben eine Menge zur Inter pretation beigetragen. Er hat gemeint, sie dürfe nicht sentimental sein, sondern leben dig und auch flexibel, sie klingt frischer. Aber das Publikum muss entscheiden, das ist wirklich Geschmackssache – und ich liebe auch meine Arbeit mit Christoph Eschen bach, die ein bisschen romantisch und eher ausschweifend ist. Ich freue mich auch, dass die neue Aufnahme in Verbindung mit „Ariadne“ ist und anderem Strauss-Reper toire. „Winterweihe“ ist mein Lieblingsstück auf der CD und auch „Zweite Brautnacht“ hat mir viel Spaß gemacht. Die Rolle der ägyptischen Helena wäre für mich wohl zu schwer, aber diese Arie ist blendend schön. Strauss ist mein Lieblingskomponist, ich mag seine Opern besonders, die Rollen der Gräfin oder der Marschallin, Arabella und Daphne. Sie passen mir nicht nur von den Temperamenten, sondern es ist stimmlich, als seien sie für mich geschrieben worden. KlassikAkzente: Das strahlen Sie auch auf der Opernbühne aus, Sie scheinen sich wohlzufühlen und zu meinen, was Sie gerade singen. Ist das der Schlüssel zum Publikum? Fleming: Ich fühle mich auf der Bühne frei er als früher, ich bin mehr ich selbst. Und das spürt das Publikum, denke ich. Ich war nämlich sehr scheu und hatte nicht viel Selbstsicherheit. Aber mit der Zeit begann ich, mich wohl zu fühlen. Und das merken die Leute, dass es mir jetzt Spaß macht. Aber das wird nicht lange vorhalten. Wir Sänger sind nicht wie Dirigenten oder Pia nisten, wir können nicht für immer singen. Und ich muss es eben jetzt genießen. KlassikAkzente: Beschäftigen Sie sich mit dem Gedanken, dass Ihre Stimme irgendwann schwächer werden könnte? Und sind Sie dabei ehrlich zu sich selbst? Fleming: Ich muss mich damit beschäfti gen. Unsere Opernpläne sind fünf Jahre im Voraus gemacht. Und man weiß ja, dass die Stimme sich irgendwann ändern wird. Was wird man dann singen? Wird man aufhören, wenn sie nicht mehr perfekt ist? Oder wird man versuchen, die Karriere mit einem an deren Repertoire zu verlängern? Plácido Domingo hat das so intelligent gemacht, er hat einfach Rollen ausgesucht, die ihm im mer noch passen. Und wir sind froh, dass er noch auf der Bühne steht! Bei anderen Leuten klingt es nicht mehr, wie es war, und das ist schade! Ich denke im Moment: Wenn ich irgend wann nicht mehr das singen kann, was ich jetzt singe – und ich spreche nicht von der Qualität, sondern einfach vom Können –, dann setze ich aus. Aber ich liebe es auch, neues Repertoire zu lernen. (lacht) Eine lan ge Antwort, die zeigt, dass ich darüber nachdenke und doch nicht weiß, wie es wird. KlassikAkzente: Gibt es jemanden, mit dem Sie ehrlich darüber sprechen können? Kolleginnen vielleicht? Fleming: Oh ja, im Moment ist es Leontyne Price. Sie ist mir eine Mentorin, so klug. Ich habe so viel von ihr gelernt. Auch, den Er folg auszuhalten, der einen isoliert. Wenn ich darüber geklagt habe, sagte sie: „Fleming“, sie hat mich schon immer so genannt, „Fle ming, das möchte ich nie wieder von deinen Lippen hören.“ Sie hatte eine unglaublich lange Karriere. Sie hat mit 72 aufgehört – aber auf der Bühne fast 15 Jahre früher. Sie hat es so intelligent gemacht, noch Aida ganz fantastisch an der MET gesungen, aber sie hat gesagt: „Jetzt ist es Zeit.“ Ich wünschte, ich wäre so stark. Die Fragen stellte Julia Kaiser. www.renee-fleming.de www.KlassikAkzente.de 11 So bel kann canto sein Auf ihrem neuen Album wandelt die lettische Mezzosopranistin Elīna Garanča gekonnt von Rock- zu Hosenrollen hin – und wieder zurück. Als Marilyn Horne einmal gefragt wurde, ob sie es denn nicht ärgerlich fände, in den BelcantoOpern Donizettis, Rossinis und Bellinis immer nur die Seconda donna zu sein, entgegnete die Amerikanerin augenzwinkernd, damit habe sie überhaupt kein Problem, schließlich sei sie dafür ja meistens der Primo uomo. Eine ähnlich schlagfertige Reaktion hätte ohne weiteres auch von Elīna Garanča stammen können, die bislang zwar weniger als Primo uomo in Belcanto-Rollen, wohl aber als „Hosenrolle vom Dienst“ den Sopranen zur Seite stand – etwa als Oktavian im „Rosenkavalier“ oder als Sesto in Mozarts „La clemenza di Tito“. Nun also tritt die Garanča in die Fußstapfen der Horne. Mit ihrem Album „Bel Canto“ beweist die lettische Mezzosopranistin einmal mehr, dass sie zwar eine hinreißende Charlotte, Dorabella, Rosina und Adalgisa sein, aber mindestens ebenso überzeugend den „Kerl“ herauskehren kann, wenn es Komponist und Rolle von ihr verlangen. Dafür nun bietet das neue Album ausreichende und eindrucksvolle Gelegenheit. In sechs der insgesamt elf Szenen des neuen Albums darf Elīna nach Rolle und Ausdruck ganz Mann sein und dabei ihren klangschönen und farbenreichen, fraulichen Mezzo einsetzen. Wenn selbst Belcanto-ungeübte Hörer sich unter Rossinis Tancredi oder Bellinis Romeo etwas vorstellen können und gewiss auch schon mal die eine oder andere diesbezügliche Arie gehört haben, dürften der Aureliano aus Donizettis „L’assedio di Calais“ und der Calbo aus Rossinis „Maometto Secondo“ durchaus Überraschungspotenzial bergen. Und auch Donizettis Orsini aus dem irrwitzigen Inzest- und Giftmischerdrama „Lucrezia Borgia“ darf hoffen, dank Elīna Garančas Album neue Fans zu gewinnen. Um das Ganze nun allerdings nicht zu travestielastig werden und gleichzeitig der großen Belcanto-Trias Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, darf die Garanča – ganz wie einstmals auch die Kollegin Horne – zwischen all den Romeos, Orsinis und Tancredis auch mal die Seconda donna geben, der – wie ein nicht verstummen wollendes Gerücht behauptet – die drei Italiener häufig ohnehin die schönere Musik auf den Leib geschrieben haben sollen. Wie dem auch sei, ob nun Bellinis Romeo oder Nelly, ob Donizettis Aureliano oder Elisabetta – Elīna Garančas Album „Bel Canto“ mischt Rares mit Bekanntem zu einem aufregenden Streifzug durch die Melodienseligkeit und stupende Virtuosität des Belcanto. Und weil man davon einfach nie genug bekommen kann, gibt es zum Album im Januar gleich auch noch die Tournee im März: Da bleiben bei Belcanto- wie bei Garanča-Fans keine Wünsche offen. Andreas Kluge www.elina-garanca.de Elīna Garanča live: 13.03. Hamburg, Laeiszhalle • 16.03. Stuttgart, Liederhalle • 18.03. Berlin, Philharmonie • 20.03. Düsseldorf, Tonhalle • 23.03. München, Philharmonie • 25.03. Frankfurt/M., Alte Oper Bel Canto Deutsche Grammophon CD 477 7460 Elīna Garanča, Mezzosopran Filarmonica del Teatro Comunale di Bologna Dirigent: Roberto Abbado 12 www.KlassikAkzente.de Vincenzo Bellini I Capuleti e i Montecchi Deutsche Grammophon 2 CDs 477 8031 Anna Netrebko, Sopran Elīna Garanča, Mezzosopran Wiener Singakademie • Wiener Symphoniker Dirigent: Fabio Luisi Veröffentlichung: März Foto: Gabo / DG In der Fußstapfen der Horne: ElĪn a Gara nČa www.KlassikAkzente.de 13 Foto: Mat Jennek / DG Magazin Johannes Brahms Violinkonzert • Doppelkonzert Deutsche Grammophon CD 477 7470 Vadim Repin, Violine • Truls Mørk, Cello Gewandhausorchester Leipzig Dirigent: Riccardo Chailly Am Ende gewinnt die Violine: Vad i m Repin Auf den Flügeln des Geistes Vadim Repin spielt das Violinkonzert und das Doppelkonzert von Johannes Brahms. Sucht man nach einem Zauberwort, um diesen Künstler und sein außergewöhnliches Violinspiel zu charakterisieren, wird man rasch fündig. Es ist dieser ungemein hohe Grad an Kommunikation, der in allem, was Vadim Repin auf seiner Stradivari „Rubin“ anstellt, fast körperlich zu spüren ist. Das ist kein Musiker, der seine Virtuosität demonstriert, nach dem Motto „Schaut her, was ich alles kann!“. Repin sucht den gepflegten Dialog. Mit seinen Partnern und mit dem Publikum. Musik selbst, sagt er, sei Kommunikation. Und für die sei das Publikum genauso wichtig wie der Künstler. „Dieses Geben und Teilen öffnet eine Extratür im Künstler. Man muss nur hindurchgehen können.“ Und dies am besten gemeinsam mit dem Orchester: „Das Orchester ist Partner und Zuhörer in einem. Sie müssen es überzeugen. Es überraschen. 14 www.KlassikAkzente.de Und manchmal sogar amüsieren. Wenn das klappt, ist es leichter, egal wie schwer das Stück ist.“ Repins neue Aufnahme bestätigt den Eindruck, den schon die Einspielung des BeethovenViolinkonzerts mit den Wiener Philharmonikern und Riccardo Muti und der Kreutzer-Sonate mit Martha Argerich hinterließ: Unter den Partnern herrscht absolute Gleichberechtigung. Man begegnet sich auf Augenhöhe und auf höchstem interpretatorischen Niveau: Wie Muti und Martha Argerich, so ist auch Chailly ein enorm temperamentvoller, sinnlicher Partner. Unterschiedlich ist nur die klangliche Wirklichkeit. Während die Wiener die Könige des Melos sind, gebietet das Gewandhausorchester Leipzig über einen warmen, dunklen Klang, der insbesondere für Brahms wie geschaffen ist. Das ist auch der Grund, warum Vadim Repin – wie schon beim Beethoven-Konzert – so lange mit seiner Brahms-Aufnahme gewartet hat. Man müsse, erzählt er, die passenden Konstellationen finden. „In beiden Fällen habe ich das Stück genau in dem Augenblick aufgenommen, wo ich die richtigen Partner gefunden hatte. Nun war die Zeit perfekt.“ Die Interpretation der beiden Brahms-Konzerte ist kaum anders zu bezeichnen, nicht zuletzt, weil Truls Mørk im Doppelkonzert für Violine, Violoncello und Orchester ein kongenialer zweiter Solist ist. Selten hat man gleichzeitig eine solche Souveränität und Poesie gehört. So wie Repin das Stück spielt, erinnert es an eine Formel des griechischen Philosophen Heraklit: Panta rhei, alles fließt. Und es strömt gemeinsam auf den Flügeln des Geistes: Solist und Or- chester spielen in einem Atem. Und das bewusst: „Fast alles ist symphonisch bei Brahms“, sagt Repin. „Und das Violinkonzert erinnert mich an die zweite Symphonie in D-Dur. Ich liebe sehr, was der große Geiger Bronislaw Huberman einmal so schön formulierte: ‚Es ist ein Stück, in dem die Violine gegen das Orchester antritt – und am Ende gewinnt.‘“ Im Fall dieser Interpretation muss die Violine allerdings den Siegeslorbeer teilen. Der Hörer verlangt nach seinem berechtigten Anteil. Denn legt man Repins Einschätzung zugrunde, in einer Interpretation zeige sich die Persönlichkeit des Künstlers, der sie vorlege, dann kann man ihn nur für einen sehr vornehmen, seriösen und lyrisch angehauchten Menschen halten. Was er im Übrigen wirklich zu sein scheint. Michel Angele www.vadim-repin.de Karol Wojtyła Amore infinito Deutsche Grammophon CD 477 8141 Plácido Domingo, Tenor Für Plácido Domingo ist Karol Wojtyła, der als Johannes Paul II. die Geschicke der katholischen Kirche lenkte, der größte Mensch, den er je kennen lernen durfte. Die Hochachtung und Verehrung, die Domingo für den ersten Polen auf dem Stuhl Petri empfindet, bringt er jetzt mit Liedvertonungen der Poesie des verstorbenen Papstes zum Ausdruck. Mitwirkende sind unter anderem Katherine Jenkins, Andrea Bocelli, Vanessa Williams und Plácido Domingos Sohn. Die Idee zu „Amore infinito“ entstand, als Domingo Papst Johannes Paul II. zuletzt im Vatikan treffen konnte. Auf dieser Veranstaltung trug der spani- sche Jahrhunderttenor ein Gedicht des Papstes in einer Vertonung des zeitgenössischen italienischen Komponisten Marco Tutina vor. Im darauffolgenden Gespräch bat Domingo den Papst, weitere seiner Gedichte im Hinblick auf Vertonungen sichten zu dürfen und bekam die Erlaubnis dazu. Gemeinsam mit seinem Sohn Plácido jr., einem profilierten Komponisten, begann Domingo, sich mit den lyrischen Werken des Papstes zu beschäftigen. Der war in seiner Jugend Schriftsteller und Schauspieler gewesen, ehe er sein Leben in den Dienst der Kirche stellte. Domingos Ziel war es von Anfang an, Gedichte auszuwählen, die sich nicht mit hochkomplexen religiösen Themen beschäftigen, sondern die eine klare und poetische Botschaft in den Vordergrund stellen, so dass sie sich mit schönen, breitenwirksamen Melodien ausdrücken ließen. Die päpstliche Poesie kreist um universelle Themen wie Liebe („Amore“) und Freiheit („La libertà“), aber es gibt auch ein Gedicht, das der Papst einst für seine Mutter geschrieben hatte, und eines, das den polnischen Arbeitern gewidmet ist. Für die Komposition der opulenten Lied arrangements, die auf der CD vom London Symphony Orchestra gespielt werden, holte Domingo einige zeitgenössische, nichtklassische Komponisten wie Antonio Galbiati und Jorge Calandrelli an Bord. Und er verpflichtete einige echte Superstars als Duettpartner. Unterstützung bekam Domingo für sein Projekt zudem auch von Josh Groban, Plácido jr. und dem Los Angeles Children’s Chorus. „Amore infinito“ steht für die echte, tief wurzelnde Spiritualität eines Superstars, der sich sein Leben lang zum katholischen Glauben bekannt hat. Darüber hinaus aber ist das Album vor allem eine Hommage an Johannes Paul II. Knut Rasmussen www.placido-domingo.de Auf „Amore infinito“ hat Plácido Domingo Gedichte des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. vertont. Päpstliche Poesie Foto: Osservatorio Romano Tief wurzelnde Spiritualität: Pl á c id o D o mi n go und J o h an n es Pau l II . www.KlassikAkzente.de 15 Magazin Hier sind die Klassiker Legendäre Aufnahme: Arturo Be nedetti Mic hel a nge l i Mit Arturo Benedetti Michelangelis atemberaubend andersartiger Chopin-Einspielung von 1972 veröffentlicht Deutsche Grammophon eine der legendärsten Klavieraufnahmen der Schallplattengeschichte neu, die remastert (und es ist ein signifikantes Remastering mit entscheidenden Verbesserungen!) noch nie einzeln zu haben war. Benedetti Michelangeli ist mit einem Prélude, einem Scherzo, einer Ballade und zehn Mazurken zu hören. Es ist kein vordergründig spektakuläres, kein sonderlich virtuoses Programm, sondern eher eines der kleinen Momente. Trotzdem ist es eine Was schon stimmte, als The Originals sich nur auf die glorreiche Vergangenheit der Deutschen Grammophon bezog, gilt in noch höherem Maße, seit das Erbe von Philips und Decca mit einbezogen worden ist: The Originals ist wohl die bedeutendste Serie, wenn es um klassische Aufnahmen klassischer Musik geht. Im Februar erscheinen zehn neue Ausgaben, die wie immer klanglich aufbereitet und unter Einbeziehung der Originaldesigns gestaltet wurden. Chopin-Aufnahme wie keine andere, denn Benedetti Michelangelis eigenwilliger Genius befleißigt sich eines völlig eigenen Chopin-Stils, jedes der Stücke klingt unter seinen Händen, als würde man es zum ersten Mal hören. Ein Chopin voller Zurückhaltung, Klarheit und Sanglichkeit, der gerade in den letzten Mazurken des bereits vom Tod gezeichneten Komponisten geeignet ist, sensiblen Zuhörern das Herz zu zerreißen. Im April jährt sich der Todestag Georg Friedrich Händels zum 250. Mal, einen Monat darauf begeht die Klassikszene den 200. Todestag von Joseph An Italian Songbook Decca CD 478 1380 Cecilia Bartoli, Mezzosopran James Levine, Klavier Veröffentlichung: 27. Februar Haydn. Die Klassikthemen der ersten Jahreshälfte, die sich in vier der neuen Originals-Veröffentlichungen niederschlagen: Den Anfang macht Alfred Brendels gefeierte Einspielung von 11 Klaviersonaten Joseph Haydns, entstanden in den Jahren 1979–85, in einer 4-CD-Box. Zusätzlich veröffentlicht Decca Antal Dorátis 1976er Aufnahme von Haydns „Die Schöpfung“ mit Lucia Popp und Kurt Moll als Erzengel Gabriel und Raphael. Wie kein anderer Dirigent hat sich Antal Doráti mit Haydns Musik auseinandergesetzt, neben der „Schöpfung“ hat der gebürtige Ungar einen umfangreichen Opernzyklus sowie die kompletten Symphonien vorgelegt. Mit Trevor Pinnock und John Eliot Gardiner sind zwei der wichtigsten Exponenten der historischen Aufführungspraxis mit zwei zeitlosen Händel-Aufnahmen vertreten: John Eliot Gardiners Interpretation des Oratoriums „Israel in Egypt“ gilt bis heute ohne Wenn und Aber als die aufregendste Fassung dieses Werkes; und Trevor Pinnock landete in den 80er Jahren mit seiner Einspielung der „Wassermusik“ und der „Feuerwerksmusik“ auf alten Instrumenten einen echten Hit. • Harald Reiter www.the-originals-serie.de Richard Wagner Die Meistersinger von Nürnberg (GA) Deutsche Grammophon 4 CDs 477 7559 Ligendza, Sopran • Ludwig, Mezzosopran Domingo, Tenor • Fischer-Dieskau, Bariton u.a. Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin Dirigent: Eugen Jochum Veröffentlichung: 27. Februar Gaetano Donizetti La fille du régiment (GA) Decca 2 CDs 478 1366 Sutherland, Sopran • Sinclair, Alt • Pavarotti, Tenor Bruyère, Bariton • Malas, Bass u.a. Orchestra & Chorus of the Royal Opera House Dirigent: Richard Bonynge Veröffentlichung: 27. Februar Frédéric Chopin 10 Mazurkas Deutsche Grammophon CD 477 7563 Joseph Haydn 11 Piano Sonatas Philips 4 CDs 478 1369 Niccolò Paganini 24 Capricci op. 1 Deutsche Grammophon CD 477 7560 Alfred Brendel, Klavier Veröffentlichung: 27. Februar Arturo Benedetti Michelangeli, Klavier Veröffentlichung: 27. Februar Shlomo Mintz, Violine Veröffentlichung: 27. Februar Joseph Haydn Die Schöpfung Decca 2 CDs 478 1377 Popp • Döse, Sopran • Hollweg, Tenor Luxon, Bariton • Moll, Bass Brighton Festival Chorus • Royal Philharmonic Orchestra Dirigent: Antal Doráti Veröffentlichung: 27. Februar Hector Berlioz Requiem Deutsche Grammophon 2 CDs 477 7561 Georg Friedrich Händel Israel in Egypt (GA) • Zwei Krönungshymnen Decca 2 CDs 478 1374 Georg Friedrich Händel Water Music • Music for the Royal Fireworks Archiv Produktion CD 477 7562 Monteverdi Choir • English Baroque Soloists Dirigent: John Eliot Gardiner Veröffentlichung: 27. Februar The English Concert Dirigent: Trevor Pinnock 16 www.KlassikAkzente.de Peter Schreier, Tenor Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Dirigent: Charles Munch Veröffentlichung: 27. Februar Veröffentlichung: 27. Februar Foto: privat Haydn komplett: An ta l D o r áti Joseph Haydn Die Sinfonien (Limited Edition) Decca 33 CDs 478 1221 Philharmonia Hungarica Dirigent: Antal Doráti Veröffentlichung: Februar Übervater der Wiener Klassik Gilt Joseph Haydn als Vater der Wiener Klassik, ist Antal Doráti der Übervater seiner Interpretation. Wie es dazu kam, verrät der Produzent James Mallinson. Kein Zweifel: Ohne Joseph Haydn wäre die Musik des Abendlandes nicht das, was sie geworden ist. Symphonie, Klaviersonate, Streichquartett, der Sonatenhauptsatz – das Rüstzeug der nachbarocken klassischen Musik, das kompositorische Fundament aller Großen von Mozart bis Bruckner, hat Joseph Haydn quasi im Alleingang erfunden und darüber hinaus in diesen Gattungen die Meßlatte sehr hoch gelegt. Am 31. Mai 2009 jährt sich der Todestag Joseph Haydns zum 200. Mal. Grund genug für Decca, eine der wichtigsten und aufwändigsten Haydn-Produktionen der Schallplattengeschichte neu aufzulegen: Antal Dorátis legendäre Gesamteinspielung sämtlicher 104 Symphonien, der ersten ihrer Art. James Mallinson hatte da- mals gerade erst als Produzent bei Decca angefangen; diese Mammutproduktion sollte sein erstes großes Projekt werden. Im Interview erinnert er sich: „Von seinem berühmten Lehrer Leo Weiner hatte Doráti als junger Mann eine enorme Begeisterung für Haydns Musik mitbekommen, die er später zu Decca mitbrachte.“ Es hatte bereits zuvor Versuche gegeben, eine Kompletteinspielung der Haydn-Symphonien zu stemmen, aber aus dem einen oder anderen Grund waren alle im Sande verlaufen. Bis der junge Ungar kam und mit Begeisterung und Beharrlichkeit die Steine ins Rollen brachte: „Als Doráti zum Ehrenpräsidenten der Philharmonia Hungarica ernannt wurde, war das der entscheidende von mehreren Faktoren, mit denen er die Verantwortlichen bei Decca davon überzeugen konnte, dass das langwierige Unternehmen jetzt durchführbar war. Das Orchester war auf der Suche nach einem Schallplattenengagement und bot dem Label äußerst lukrative Konditionen an. Hinzu kam, dass der Musikwissenschaftler H.C. Robbins Landon, der schließlich auch für sämtliche Begleittexte engagiert wurde, gerade eine neue, kritische Gesamtausgabe der Symphonien vorgelegt hatte.“ Also begann 1969 ein insgesamt vier Jahre dauernder Prozess mit zwei bis drei Aufnahmesessions pro Jahr. Mit ihrem schlanken, auf das Essenzielle reduzierten Klangbild waren Antal Dorátis Haydn-Interpretationen ihrer Zeit weit voraus und wirken auch heute noch sehr zeitgemäß. Er bevorzugte einen klaren, kammermusikalischen Stil, viel weniger romantisierend, als etwa Leonard Bernstein oder Herbert von Karajan zu dieser Zeit Haydn musizieren ließen. „Wäre das Projekt nur fünf Jahre später zustandegekommen, hätte man“, so Mallinson, „mit Sicherheit auf alten Instrumenten musiziert.“ Nach einem schwierigen Start, mit ursprünglich negativen Rezensionen vor allem im in England so wichtigen Magazin „Gramophone“, enwickelte sich Dorátis Haydn-Zyklus, dem er später noch Aufnahmen von nicht weniger als acht HaydnOpern folgen ließ, zu einem nachhaltigen Erfolg und wird heute uneingeschränkt als Klassiker betrachtet. Harald Reiter www.haydnjahr.de www.KlassikAkzente.de 17 Magazin Mendelssohn Violinkonzert e-Moll • Klaviertrio d-Moll Violinsonate F-Dur Deutsche Grammophon CD + DVD 477 8001 (Digipak) / 477 8148 Anne-Sophie Mutter, Violine Sir André Previn, Violine • Lynn Harrell, Cello Gewandhausorchester Leipzig Veröffentlichung: 30. Januar Dirigent: Kurt Masur Dass sich die Engel im Himmel freuen Zusammen mit Kurt Masur und dem Gewandhausorchester erweist Anne-Sophie Mutter dem Komponisten Felix Mendelssohn anlässlich seines 200. Geburtstags ihre Reverenz. Eigentlich begeht die Musikwelt das „Mendelssohn-Jahr“ 2009 erst seit ein paar Tagen. Die Geigerin Anne-Sophie Mutter begann mit den Feierlichkeiten schon etwas früher. Bereits im März 2007 spielte sie bei einer Gala zum 80. Geburtstag des langjährigen GewandhausKapellmeisters Kurt Masur in Leipzig das berühmte Violinkonzert op. 64 e-Moll. Fast genau ein Jahr darauf, am 6. März 2008, ging es in die nächste Runde: Anlässlich der Verleihung des Mendelssohn-Preises der Stadt Leipzig interpretierte Anne-Sophie Mutter wiederum das populäre Konzert. Gleichzeitig konnte sie den Mendelssohn-Preis 2008 entgegennehmen – aus den Händen von Kurt Masur, der seinerseits Preisträger des Jahrgangs 2007 war. „Schaut sie euch an und hört, wie sie spielt“, rief Kurt Masur anlässlich der Verleihung an das Publikum gewandt. Mutter und Masur – das ist ohne Frage ein Dreamteam der Klassik. Den langjährigen Kapellmeister des Gewandhauses und Dirigenten der New York Philharmonic, zweier Orchester, die Masur (wieder) zu Weltruhm führte, und die geniale Geigerin 18 www.KlassikAkzente.de verbindet nicht nur ihre unbestrittene musikalische Klasse, sondern auch gegenseitiger Respekt und langjährige Freundschaft. „Mit ihm zu spielen, ist ein Gefühl absoluter Freiheit, ein ständiger Dialog“, erklärt AnneSophie Mutter. „Es gibt nur wenige Dirigenten, die so intensiv zuhören, gleichzeitig aber ihre völlig unverwechselbare, sehr starke Persönlichkeit mitbringen. Das ist eine Qualität, die es eigentlich gar nicht mehr gibt.“ Nach einigen gemeinsam absolvierten CD-Produktionen, etwa bei den Violinkonzerten von Brahms (1997) und Beethoven (2002), lag es nahe, auch bei Mendelssohns Violinkonzert zusammenzuarbeiten, zumal Masur weltweit als der größte Kenner Mendelssohns gilt – mit 30 Jahren Erfahrung als Leiter von Mendelssohns „Hausorchester“ ist das nur allzu verständlich. Ebenso folgerichtig war es, die vielbejubelte Aufführung des Konzerts als Live-Mitschnitt auf CD und DVD (inklusive einer Videodokumentation der Aufnahmen ) zu bannen. Die besondere Atmosphäre dieses Abends ließe sich wohl nur schwer in einem Studio reproduzieren. „Mutter zeigt uns den filigranen Klassi-ker im Romantiker“, urteilte Peter Korfmacher in der „Leipziger Volkszeitung“. Mit Standing Ovations wurde die Aufführung gefeiert. Das lag zum einen natürlich an der spielkulturellen Klasse des Orchesters, der emotionalen und technischen Brillanz von AnneSophie Mutter und der ebenso behutsamen wie stringenten musikalischen Leitung Masurs. Es lag zum anderen aber auch an der ungebrochenen Popularität des Stücks. „Es soll ein Konzert sein, dass sich die Engel im Himmel freuen“, hatte der Komponist einst über das Werk geschrieben. Dieser gewiss nicht kleine Anspruch forderte Mendelssohn einiges ab. Insgesamt sechs Jahre arbeitete er daran, bis es schließlich am 13. März 1845 in Leipzig mit dem Geiger Ferdinand David uraufgeführt wurde. Bereits 1982 hatte AnneSophie Mutter das Violinkonzert erstmals aufgenommen, damals mit den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan. Bei ihrer Neuinterpretation ließ sie sich vor allem vom „jüngling-haftvorantreibenden“ Gestus des Konzerts leiten. „Für mich ist heute dieses ‚Sturm und Drang‘- Element in Mendelssohns Musik wichtiger denn je, ganz besonders im Violinkonzert. Es fällt auch auf, dass die TempoBezeichnung ‚Allegro molto a appassionato‘ sehr oft in Mendelssohns Schaffen auftaucht.“ Diese intensive Auseinandersetzung nötigt auch Kurt Masur viel Lob ab: „Es war für mich in der Erarbeitung dieser Interpretation das beglückendste Erlebnis – ohne etwas besonders zu betonen –, mit welcher Einfachheit und Schlichtheit Anne-Sophie das umgesetzt hat.“ Auf der vorliegenden CD wird das Violinkonzert durch zwei weitere Stücke Mendelssohns ergänzt. Zusammen mit dem Pianisten Sir André Previn und dem Cellisten Lynn Harrell spielt Anne-Sophie Mutter das Klaviertrio Nr. 1 in d-Moll op. 49 aus dem Jahr 1839 und ebenfalls mit Previn die unvollendete Violinsonate in F-Dur (1838) in der Fassung von Yehudi Menuhin. Diese beiden Stücke aus Mendelssohns Kammermusikschaffen wurden im wunderschönen Ambiente des „BrahmsSaals“ im Wiener Musikverein aufgenommen. Holger Erdmann www.anne-sophiemutter.de Foto: Anja Frers / DG Seit drei Jahren mit Mendelssohn beschäftigt: A n ne - S o p h ie M u tter www.KlassikAkzente.de 19 Foto: Felix Broede / DG Magazin Fantastische Stimme für Barock: R ol an do Vill aZ Ón 20 www.KlassikAkzente.de Georg Friedrich Händel Arien Deutsche Grammophon CD 477 8179 CD + DVD 477 8181 Veröffentlichung: 20. März Rolando Villazón, Tenor Gabrieli Players Dirigent: Paul McCreesh Il caro Rolando! Der mexikanische Tenor Rolando Villazón hat nicht nur sein erstes Soloalbum mit Werken des frühen 18. Jahrhunderts aufgenommen. Pünktlich zum Händel-Jahr 2009, in welchem dem 250. Todestag des sächsischen Komponisten gedacht wird, zeigt er anhand ausgewählter Arien, was für ein stilsicherer Charaktersänger er ist. Nachgefragt, welche Opernpar tien ihr bei seinem Namen einfal len, würde die Villazón-Fange meinde wie aus der Pistole ge schossen antworten: Faust und Alfredo, Des Grieux und Roméo, Werther und natürlich der Rodol fo aus Puccinis „La bohème“. Selbstverständlich gäbe es da noch weitere Prachtrollen, mit denen es Rolando Villazón in die Beletage des Operngesangs geschafft hat. Nun aber kom men auf einen Schlag gleich fünf neue Figuren hinzu, die nichts mit dem 19. Jahrhundert, mit romantischem Schmelz und ve ristischem Melos zu tun haben. Vielmehr laufen die Seelentem peraturen jetzt unter barocken Vorzeichen heiß. Beim PerserKönig Xerxes und italienischen Ritter Ariodante etwa. Oder bei dem Sultan Bajazet, der post hum Händel zu zwei der schöns ten und ergreifendsten Tenorarien in der Operngeschichte inspirierte. Und genau diese beiden Arien „Figlia mia, non pianger“ und „Tu, spietato, il ve drai“ hat Rolando Villazón für sein aktuelles Album ausgewählt, das ganz im Zeichen des „Caro Sassone“ Händel steht. Villazón, dieser lyrische Tenoris simo, und Barockmusik? Ob wohl sich der 36-Jährige mit dieser Klangwelt bislang eher zurückhaltend beschäftigt hat, so ist sie für ihn dennoch kein Neuland. Immerhin hatte Rolan do schon einmal, auf Einladung der Alte-Musik-Dirigentin Em manuelle Haïm, sein AllroundTalent mit Werken Monteverdis unter Beweis stellen können. Zudem hatte Villazón bereits Händels berühmte Xerxes-Arie „Ombra mai fu“ im Repertoire, als er für sein Händel-Album ins Studio ging. Und wie ideal der mexikanische Wahl-Franzose und der sächsische Wahl-Eng länder zusammenpassen, fiel auf Anhieb auch Dirigent Paul McCreesh auf: „Nach ein paar ersten Proben mit Rolando merkte ich, dass er eine fantastische Stimme für Barockmusik hat. Sie hat große Präsenz und ist sehr nuanciert.“ Mit McCreesh und seinen Gabrieli Players hat te Villazón somit wahrhaft hell hörige Experten für die histo rische Aufführungspraxis zur Seite, um die ariosen Filetstücke aus vier großen Händel-Opern sowie dem Oratorium „La ressu rezione“ virtuos brillant und ge stalterisch einfühlsam anzuge hen. Villazón: „Bei Händel kann man sich nirgends verstecken. Alles muss sehr klar sein – Kon sonanten, Einsätze, die Art, wie man von einem hohen Ton ab steigt. Vor allem muss man den Text zum Leben erwecken.“ All das hat er nicht nur beherzigt, sondern gleich noch mit seinem flüssigen Stimmgold veredelt. Da hat das Händel-Jahr 2009 ja ausnehmend gut begonnen. Guido Fischer www.rolando-villazon.net Das Händel-Programm live: Rolando Villazón tritt mit den Gabrieli Players und Paul Mc Creesh am 30. April in Berlin und am 8. Mai Hamburg auf. www.KlassikAkzente.de 21 reingehört Nyman on Wire Foto: Clärchen Baus-Mattar und Matthias Baus So muss Oper sein! In einer wahrhaft lupenreinen Produktion haben die Salzburger Festspiele im vergangenen Sommer einen neuen Superstar geboren und einen anderen glanzvoll bestätigt: Die Rede ist von Nino Machaidze und Rolando Villazón, die ein verzücktes Publikum gemeinsam in der mit Abstand „heißesten“ Produktion der diesjährigen Festspiele bewundern konnte. Jetzt erscheint die Salzburger Inszenierung von Charles Gounods tragisch-romantischer Oper „Roméo et Juliette“, die zum ersten Mal überhaupt in der Mozartstadt zu sehen war, auf DVD und Blu-ray-Disc. Rolando Villazón konnte als Roméo auch den letzten Skeptiker davon überzeugen, dass er nach seiner Auszeit wieder ganz der Alte, nämlich einer der ausdrucksstärksten und flexibelsten Tenöre seiner Generation ist. Schlicht eine Sensation war die gerade erst 25 Jahre alte georgische Sopranistin Nino Machaidze, deren Phrasierungskunst und Stimmumfang das Publikum ebenso bezauberte wie die Tatsache, dass Machaidze dem großen Villazón an Emotionalität und leidenschaftlicher Erotik in nichts nachstand. Nach dieser Performance hegte in Salzburg niemand Zweifel daran, den Beginn einer Weltkarriere miterlebt zu haben. • KR Unglaublich, aber wahr: Am 7. August 1974 spannte der französische Seiltänzer Philippe Petit – vom Sicherheitspersonal unbemerkt – ein Drahtseil zwischen den beiden Türmen des ein Jahr zuvor eröffneten World Trade Center, um dann in 400 Meter Höhe eine Stunde lang zu balancieren. Mehr als drei Jahrzehnte später bringt jetzt der Dokumentarfilm „Man on Wire“ das Ereignis und die Geschichte dahinter auf die Leinwand (Kinostart: 22. Januar). Musikalisch begleitet wird „Der Drahtseilakt“ (so der deutsche Filmtitel) von niemand Geringerem als Michael Nyman – und das aus einem triftigen Grund: Petit hat eine intensive Beziehung zur Musik des britischen Komponisten. Wenn man ihn fragt, was auf dem Hochseil durch seinen Kopf geht, antwortet der Artist: „Hören Sie ‚Memorial‘ von Michael Nyman. Genau das passiert in meinem Kopf: ein Sturm, eine Symphonie, ein Erforschen.“ Und so ist das 1989 komponierte, zwölfminütige „Memorial“ auch eines der zentralen Stücke des Soundtracks, umgeben von weiteren Meisterwerken aus Nymans Œuvre. Seine hochdramatische, bildhafte Musik, mit den eingängigen, repetitiven Elementen, den neobarocken Harmonien und dem schicksalhaften Gestus, ist atemberaubend – ganz wie die schwindelerregenden Bilder von Petit zwischen den Twin Towers. • JB www.man-on-wire.de Foto: Arsenal Filmverleih Beginn einer Weltkarriere: Nino Machaidz e Nyman-Fan on Wire: P h i l ippe P e t i t www.nino-machaidze.de Charles Gounod Roméo et Juliette Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 4518 Blu-ray 073 4521 22 www.KlassikAkzente.de Nino Machaidze, Sopran Rolando Villazón, Tenor Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor Mozarteum Orchester Salzburg Dirigent: Yannick Nézet-Séguin Michael Nyman Man on Wire (Soundtrack) Decca CD 478 1126 Foto: Kasskara / DG Ein neuer „Morgen“: M i sc h a M a isk y Violinen von Weltrang Der Erzromantiker bleibt seiner Linie treu: Mit „Morgen“ schließt der russische Ausnahmecellist Mischa Maisky nahtlos an die Erfolge seiner Alben „Vocalise“ und „Elégie“ an – und zwar mit Repertoire, das noch nie zuvor für den Katalog der Deutschen Grammophon aufgenommen worden ist. Für das Programm, das Werke von Richard Strauss und Antonín Dvořák umfasst, griff Maisky einmal mehr auf den russischen Pianisten Pavel Gililov zurück, der bereits auf „Vocalise“ sein Kammermusikpartner gewesen war. Die fortwährende Zusammenarbeit der beiden Künstler stellt insofern eine reizvolle Besonderheit dar, als das Repertoire für Cello und Klavier meist von wechselnden Partnern, die sonst als Solisten agieren, vorgetragen wird. Die Sonate für Violoncello und Klavier in F-Dur op. 6 von Richard Strauss entstand in den Jahren 1880–1883, Antonín Dvořáks Sonatina in G-Dur op. 100 war 1893 das letzte Werk, das der böhmische Komponist auf amerikanischem Boden schrieb. Romanzen und Miniaturen beider Komponisten ergänzen die beiden mehrsätzigen Werke, darunter auch Strauss’ „Morgen“ op. 27/4, der Maiskys CD ihren Titel gegeben hat. • HR www.mischa-maisky.de Richard Strauss Antonín Dvořák Morgen Deutsche Grammophon CD 477 7465 Mischa Maisky, Cello Pavel Gililov, Klavier Auf 35 CDs in bester Gesellschaft: G i d on Kr e m e r Foto: Unitel Romantische Repertoire-Perlen Noch nie war es so einfach, sich mit einem Griff eine fast lückenlose Bibliothek der bedeutenden Kompositionen für Violine in Einspielungen von zeitloser Qualität zu verschaffen. Der Clou an dieser streng limitierten Box: Trotz eines sehr günstigen Anschaffungspreises präsentiert „Violin Masterworks“ auf 35 CDs ausschließlich Interpreten von Weltrang: Gidon Kremer interpretiert die sechs Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach; Henryk Szeryng spielt Beethovens Violinkonzert op. 61 mit dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam unter Bernard Haitink; Beethovens Violinsonaten liegen in der legendären Einspielung von Clara Haskil und Arthur Grumiaux vor; Grumiaux spielt unter anderem auch Mozarts Violinkonzerte. Die Stargeiger der jüngeren Generation sind mit Namen wie Leila Josefowicz (Mendelssohn, Tschaikowsky, Sibelius), Akiko Suwanai (Bruch, Sarasate) oder Joshua Bell (Brahms, Schumann, Barber) vertreten. „Violin Masterworks“ präsentiert nicht nur die großen Meisterwerke, sondern für ein lückenloses Bild auch die leichte Seite der Violine – in Form zweier CDs mit berühmten Encores. • HR Bach • Mozart Paganini • Vivaldi u.a. Violin Masterworks Decca 35 CDs 478 1149 Accardo Chung Grumiaux Kremer u.a., Violine www.KlassikAkzente.de 23 Foto: Geoff Durrant / DG reingehört Peter I. Tschaikowsky Symphonie Nr. 5 Francesca da Rimini Deutsche Grammophon CD 477 8022 Simón Bolívar Youth Orchestra of Venezuela Dirigent: Gustavo Dudamel VÖ: 6. Februar Russisches Opium Wenn Gustavo Dudamel, der Chefdirigent des Simón Bolívar Youth Orchestra, im Interview über Tschaikowsky spricht, dann merkt man schnell, dass es den im Rahmen von Venezuelas Sistema ausgebildeten Weltklassemusikern auch nicht anders ergeht als anderen jungen Leuten, die ein Faible für klassische Musik haben: Sie lieben Tschaikowsky! Die eingängigen, tief empfundenen Themen des russischen Spätromantikers, seine reizvollen Harmoniewechsel, die profunden emotionalen Erfahrungen, die seine Symphonien bereithalten, alles das ist – im positiven Sinne! – Opium für die Jugend. Mit der 5. Symphonie, entstanden 1888, wenden sich Dudamel und sein Orchester der klassischsten aller Tschaikowsky-Symphonien zu, einem Werk, dessen geistige Programmatik durch und durch romantisch ist: Gleich ihrer Verwandten, der 5. Symphonie Ludwig van Beethovens, führt der Fortgang dieser Symphonie „durch die Nacht zum Licht“. „Francesca da Rimini“ hat das Simón Bolívar Youth Orchestra zu Ehren José Antonio Abreus, des Gründers der Sistema, aufgenommen, nachdem ihn die Musiker dieses Werk auf Filmaufnahmen aus den ersten Jahren des Orchesters dirigieren sahen. • HR Makellose Gesänge: Pa u l McCr eesh Reizvolle Dualität Das einende Thema dieser reinen A-cappella-CD ist die musikalische Marienverehrung durch die Zeiten. Auf „A Spotless Rose“ vereinen Paul McCreesh und das Gabrieli Consort sakrale Chormusik aus sieben Jahrhunderten von der Hochrenaissance, über die Romantik bis in die Moderne. Es ist eine musikalische Reise, die zeitlich bei Komponisten wie Josquin Desprez und Palestrina in Strenge und Reduziertheit der Ausdrucksmittel beginnt – im Gegensatz zur Romantik, repräsentiert von Komponisten wie Edvard Grieg oder Arnold Bax. Im 20. Jahrhundert kehren die lebenden Komponisten auf „A Spotless Rose“, Henryk Górecki (*1933), John Tavener (*1944) oder Thomas Adès (*1971), zu den stilistischen Charakteristika der Alten Musik zurück. Für Paul McCreesh beinhaltet der Titel seiner neuen CD die schönste aller Marien-Allegorien: „Die Rose symbolisiert alles, was rein und makellos ist. Gleichzeitig ist sie ein Symbol unserer Begierde – gleich einer Frau aus Fleisch und Blut.“ Fürwahr eine reizvolle Dualität der Empfindung, die durch die Jahrhunderte immer wieder wunderschöne Musik hervorgebracht hat. • HR www.gustavo-dudamel.de Tschaikowsky begeistert: G us tavo D u d am e l Foto: Rainer Maillard / DG www.paul-mccreesh.de 24 www.KlassikAkzente.de A Spotless Rose Deutsche Grammophon CD 477 7834 Gabrieli Consort Dirigent: Paul McCreesh präsentiert die Welturaufführung „Jonas Kaufmann ist die Aufregung wert” DER SPIEGEL ROOTS JESSYE NORMAN DAS KLASSIK-OPEN-AIR DES JAHRES LEITUNG: VALÉRY GERGIEV ORCHESTER DES MARIINSKY THEATERS ST. PETERSBURG 10.07.09 MÜNCHEN - KÖNIGSPLATZ Die aktuelle CD Souvenirs BAND & VOCALS 08.01.09, STUTTGART - LIEDERHALLE 11.01.09, MANNHEIM - ROSENGARTEN 19.01.09, BERLIN - PHILHARMONIE Die aktuelle CD auf DECCA erhältlich 20.06.09, FRANKFURT/M. - ALTE OPER 24.06.09, BERLIN - PHILHARMONIE 01.07.09, KÖLN - PHILHARMONIE GABRIELI CONSORT & PLAYERS Dirigent: ELINA GARANCA PAUL McCREESH NEUE PHILHARMONIE WESTFALEN Karel Mark Chichon LEITUNG 30.04.09 13.03. HAMBURG - LAEISZHALLE 16.03. STUTTGART - LIEDERHALLE 18.03. BERLIN - PHILHARMONIE 20.03. DÜSSELDORF - TONHALLE 23.03. MÜNCHEN - PHILHARMONIE 25.03. FRANKFURT/M. - ALTE OPER BERLIN PHILHARMONIE 08.05.09 HAMBURG LAEISZHALLE Die aktuelle CD cielo e mar Neues Album im Januar (FAZ) München - Philharmonie Berlin - Philharmonie Frankfurt - Alte Oper Hannover - NDR Funkhaus Leipzig - Gewandhaus Hamburg - Laeiszhalle Köln - Philharmonie DAS NEUE ALBUM AB 28.11. DAVID GARRETT MIT BAND UND ORCHESTER 10.01. KÖLN 11.01. MÜNCHEN 12.01. LEIPZIG 13. + 14.01. BERLIN 16.01. MÜNSTER 18.01. ZÜRICH (CH) 21.01. MANNHEIM 23.01. BREMERHAVEN 26.01. KEMPTEN - BIG BOX 27. + 28.01. FRANKFURT/M. 29.01. HAMBURG 20.06. HALLE/WESTF. Das neue Album "ENCORE" ab 24.10. C O N C E R T O „GRANDIOSER AUFTRITT EINER PRIMADONNA” 23.01.09, 25.01.09, 29.01.09, 07.02.09, 14.03.08, 19.03.09, 29.03.09, ENCORE PHILIPPE JAROUSSKY 23.11.09 BERLIN KONZERTHAUS 30.11.09 HAMBURG LAEISZHALLE Die aktuelle CD Carestini K Ö L N 16.05.09 BRAUNSCHWEIG VOLKSWAGENHALLE Die aktuelle CD Souvenirs Für das ganz besondere Konzerterlebnis bieten wir Ihnen unsere Premium-Arrangements an! www.deag.de - Mobilfunktarife www.deag.de und an allen bek. VVK-Stellen Tickethotline: 01805 - 969 000 555 (14 cent/Min. können abweichen) Mozart • Verdi • Berlioz Gounod • Meyerbeer Arien Decca CD 478 0473 Erwin Schrott, Bassbariton Orquestra de la Comunitat Valenciana Dirigent: Riccardo Frizza Foto: Uli Weber / Decca reingehört Der klassische Fragebogen beantwortet von Erwin Schrott Musik ist eine heilige Kunst, oder …? Sie ist eine Kunst, das ist sicher. Ob sie heilig ist – ich denke, es kommt darauf an, wie die Menschen sich ihr nähern. Vielleicht ist nicht die Musik selbst eine heilige Kunst, sondern es ist die Fähigkeit, Menschen zu berühren, die Musik zu einer heiligen Kunst macht. Könnten Sie wählen, in welcher Zeit hätten Sie gern gelebt? Ich hätte gerne im Zeitalter der Aufklärung gelebt – unter der Voraussetzung, dass eine sehr, sehr aufgeklärte Person die Dusche schon erfunden hätte. Man möchte sich doch gar nicht vorstellen, dass die Menschen damals einfach nur ein bisschen zu stark gerochen haben, oder? Welchen Komponisten aus der Vergangenheit würden Sie bitten, ein Stück für Sie zu schreiben? Da kann ich mich kaum entscheiden … Aber wenn ich müsste, so würde ich vermutlich Verdi bitten, für mich eine tragisch-komische Rolle zu schreiben. Wie sähe Ihr ideales Publikum aus? Das wäre ein volles Haus mit Menschen, die Musik lieben und sich an ihr erfreuen können. Das ist die einzige Bedingung. Mit welchem Künstler aus der Vergangenheit würden Sie sich gern unterhalten? Mit egal welchem Komponisten, 26 www.KlassikAkzente.de dessen Musik ich gerade singe – ich würde mich gerne mit ihm über die Partitur unterhalten, so dass ich vollständig verstehe, was er mit der Musik ausdrücken und darstellen wollte. Was war Ihre musikalisch aufregendste Begegnung? Ich habe das Glück gehabt, viele aufregende und faszinierende Menschen treffen und mit ihnen arbeiten zu dürfen. Es ist unmöglich, einen besonders herauszuheben, denn sie waren alle aufregend und faszinierend. Welche Begegnung würden Sie in der Fantasie gern herbeiführen? Ein Duett mit den großen Sängern der Vergangenheit, wie Maria Callas, Ebe Stignani, Renata Tebaldi, Toti Dal Monte … Oder unter Furtwängler, von Karajan, Toscanini zu singen. Auf welches nichtmusikalische Abenteuer würden Sie sich gern einmal einlassen? Das wäre sicher ein Reiseabenteuer, ich reise zwar schon sehr viel für meine Arbeit, aber vermutlich würde ich die Welt auf einem Segelboot umrunden wollen. Oder Passagier in einem Raumschiff sein! Mit welcher Märchen gestalt würden Sie sich identifizieren? Gulliver, da ich mich manchmal eher groß und manchmal ziemlich klein fühle. Und, wie schon erwähnt, ich liebe es, zu reisen. Oder Brummbär, einer der sieben Zwerge, das ist der, der immer etwas zu murren hat – man sagt mir nach, dass das bei mir auch oft der Fall ist – obwohl das natürlich überhaupt nicht stimmt! Welches Musikstück treibt Ihnen den Schweiß auf die Stirn? Viele. Nicht nur im Opernbereich: Ich bekomme genauso eine Gänsehaut beim Hören einer Verdi-Arie oder wenn Cesária Évora „Sodade“ singt. Welcher Komponist bzw. welches Werk wird Ihrer Meinung nach heutzutage über- bzw. unterschätzt? Es mag merkwürdig klingen, aber ich denke, Mozart wird unterschätzt. Zu sehr Mainstream, zu einfach zu spielen – aber das stimmt nicht! Oder Popmusik: Die meisten Menschen denken, weil es Mainstream ist, ist es weniger wertvoll als z.B. klassische Musik. Aber man sollte Musik kein Etikett aufdrücken – höchstens um aufregende Musik von langweiliger zu unterscheiden. Welche Aussage über Musik möchten Sie nie wieder hören? Ich mag es nicht und ich möchte es nie wieder hören, dass Menschen sagen, Oper und klassische Musik seien „elitär“, denn sie sind es nicht. Ihr musikalisches Credo? Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Credo ist, aber ich liebe Musik. Ich liebe es, sie aufzuführen, und auch, ihr zu lauschen. In beiden Fällen zolle ich ihr Respekt. Welches Buch liegt neben Ihrer Stimmgabel und welches auf dem Nachttisch? Im Moment lese ich „Der Meis ter und Margarita“ von Bulgakow – das Buch ist voll von Musikthemen. Wirklich ein erstaunliches Buch … Ich lese es also sowohl für die Arbeit als auch zum Vergnügen. Welches der vier Temperamente – sanguinisch, melancholisch, cholerisch, phlegmatisch – entspricht Ihrem Wesen am ehesten? Sanguinisch, schätze ich – ich bin ein Entertainer, ich suche immer nach anregenden Erfahrungen und kann nicht herumsitzen und darauf warten, dass etwas passiert. Welches Gericht käme nie auf Ihren Tisch? Ich esse eigentlich alles, solange es genießbar ist. Könnte man Ihnen in einem Sportstadion begegnen? Ja – allerdings nur auf der Tribüne. Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, sei, ihr nachzugeben, sagte Oscar Wilde. Was sagen Sie? Wenn wir über Schokolade reden, würde ich sagen, er hat Recht! ERWIN SCHROTT www.erwin-schrott.de Foto: Ruth Wilhelmi Elektrisierend und in Surround Sound Immer nüchtern, aber nie langweilig: London erlebt im Verlauf eines Jahres so manche Opern-Superproduktion, aber diese „Carmen“ stellte 2007 am ehrwürdigen Covent Garden alles in den Schatten: Den Protagonisten, Anna Caterina Antonacci in der Titelrolle und Jonas Kaufmann als Don José, lag das Londoner Publikum zu Füßen, denn ihr Auftritt hatte alles, was „Carmen“ zu einem einmaligen Opernerlebnis macht: sängerische Extraklasse, rassige, sinnliche Schauspielerei und eine elektrisierende Bühnenchemie. Diese Produktion ist nun auf DVD und Blu-ray-Disc erschienen. Wer noch nicht auf Blu-ray umgestiegen ist, kommt hier vielleicht ins Überlegen, denn die erstklassigen Schauwerte der opulenten Inszenierung sind jeden Cent wert, ebenso wie die mitreißende Leistung des Orchesters unter Antonio Pappano in 24-bit-Surround-Sound. Wer in diese „Carmen“ erstmal hineinhören möchte, der entscheidet sich vielleicht für die gerade veröffentlichte DeluxeEdition von Jonas Kaufmanns erfolgreichem Decca-Debüt „Romantic Arias“, deren Bonus-DVD drei längere Ausschnitte aus „Carmen“ präsentiert. • HR www.jonas-kaufmann.net Opulente Inszenierung: Jo na s Kau fmann und Ann a Cate rin a An to n acci Georges Bizet Carmen Decca DVD 074 3312 Blu-ray 074 3313 Foto: Catherine Ashmore, Royal Opera House, Covent Garden / Decca Jonas Kaufmann live: 8. Januar in Stuttgart, 11. Januar in Mannheim und 19. Januar in Berlin. Anna Caterina Antonacci, Sopran Jonas Kaufmann, Tenor Orchestra & Chorus of the Royal Opera House Dirigent: Antonio Pappano C arl S e e mann Der Hauspianist Ein Pianist, der weniger wie Horowitz, Godowsky oder Cziffra wäre, ließe sich schwer vorstellen: Carl Seemann, geboren 1910 in Bremen, aber weitgehend in Leipzig ausgebildet (von gleich zwei Thomaskantoren, Karl Straube und Günther Ramin), war der Gegenentwurf zum Klaviervirtuosen, der sein Publikum verzaubert. Stark beeinflusst durch die Neue Sachlichkeit der 1920er, wurde sein Spiel stets von Nüchternheit und stilistischer Strenge beherrscht. So sind Bach und Strawinsky für zwei Veröffentlichungen anlässlich Seemanns 25. Todestag perfekt geeignet, um seine klaren Linien und sein Gespür für Struktur zu demonstrieren. Gleichzeitig ist aber auch Seemanns rhythmischer Elan zu bewundern, zum Beispiel in Strawinskys pikantem Konzert für Klavier und Bläser. Als „Hauspianist“ der Deutschen Grammophon nahm Carl Seemann in den 50er Jahren sämtliche MozartKlaviersonaten auf, ebenso die Violinsonaten-Zyklen von Mozart und Beethoven. Sein fester Partner war dabei Wolfgang Schneiderhan (der in zwei Werken auf der Strawinsky-CD zu hören ist). Und schließlich steht Seemann auch für die zeitgenössische Musik: Bei der Deutschen Grammophon hat er neben Strawinsky auch Bartók und Hindemith aufgenommen. Mit Ausnahme von Bachs Chromatischer Fantasie und Fuge erscheinen alle vorgestellten Werke zum ersten Mal auf CD. • AL www.carl-seemann.de Johann Sebastian Bach Carl Seemann Plays Bach Deutsche Grammophon CD 477 8049 Carl Seemann, Klavier Igor Strawinsky Carl Seemann Plays Stravinsky Deutsche Grammophon CD 477 8050 Carl Seemann, Klavier Wolfgang Schneiderhan, Violine Berliner Philharmoniker Dirigent: Thomas Scherman www.KlassikAkzente.de 27 Alle Veröffentlichungen auf einen Blick Einzelveröffentlichungen Neujahrskonzert 2009 Decca CD 478 1133 Wiener Philharmoniker Dirigent: Daniel Barenboim Claude Debussy Préludes Heft I, L 117 Children’s Corner, L 113 Decca CD 478 1111 Nelson Freire, Klavier Michael Nyman Man on Wire (Soundtrack) Decca CD 478 1126 Jean Sibelius Kim Borg singt Lieder von Jean Sibelius Deutsche Grammophon CD 477 6612 Kim Borg, Bass • Erik Werba, Klavier Georg Friedrich Händel Twelve Concerti grossi, op. 6 L'Oiseau-lyre 3 CDs 478 0319 Il Giardino Armonico Brahms Violinkonzert • Doppelkonzert Deutsche Grammophon CD 477 7470 Vadim Repin, Violine • Truls Mørk, Cello • Dirigent: Riccardo Chailly Georg Friedrich Händel Alcina Archiv Produktion CD 477 7374 Il Complesso Barocco Dirigent: Alan Curtis Bel Canto Deutsche Grammophon CD 477 7460 Elīna Garanča, Mezzosopran Dirigent: Roberto Abbado Salonen Helix • Klavierkonzert Dichotomie DG CD 477 8103 Yefim Bronfman, Klavier • Los Angeles Philharmonic • Dirigent: Salonen Carl Maria von Weber Der Freischütz (GA engl./dt.) Decca CD 478 0152 Dirigent: Sir C. Davis VÖ: 20. Januar Bellini I Capuleti e i Montecchi Deutsche Grammophon 2 CDs 477 8031 Netrebko, Sopran • Garanča, Mezzosopran • Dirigent: Luisi VÖ: 23. Februar Mozart • Verdi • Berlioz u.a. Arien Decca CD 478 0473 Erwin Schrott, Bassbariton Dirigent: Riccardo Frizza Haydn Die Sinfonien (Ltd. Edition) Decca 33 CDs 478 1221 Philharmonia Hungarica Dirigent: Antal Doráti VÖ: Februar Bach • Mozart • Paganini • Vivaldi u.a. Violin Masterworks Decca 35 CDs 478 1149 Kremer • Grumiaux u.a., Violine Johann Sebastian Bach Carl Seemann Plays Bach Deutsche Grammophon CD 477 8049 Carl Seemann, Klavier Peter I. Tschaikowsky Symphonie Nr. 5 Francesca da Rimini Deutsche Grammophon CD 477 8022 Dirigent: Gustavo Dudamel VÖ: 6. Febr. Strauss • Dvořák Morgen Deutsche Grammophon CD 477 7465 Mischa Maisky, Cello Pavel Gililov, Klavier Igor Strawinsky Carl Seemann Plays Stravinsky Deutsche Grammophon CD 477 8050 Seemann, Klavier • Dirigent: Scherman Johann Sebastian Bach Concertos Decca CD 478 0650 Julia Fischer, Violine Academy of St Martin in the Fields A Spotless Rose Deutsche Grammophon CD 477 7834 Gabrieli Consort Dirigent: Paul McCreesh Georg Friedrich Händel Arien Deutsche Grammophon CD 477 8179 CD + DVD 477 8181 Villazón, Tenor • Dirigent: McCreesh Richard Strauss Vier letzte Lieder Decca CD 478 1074 Renée Fleming, Sopran Dirigent: Christian Thielemann Mendelssohn Deutsche Grammophon CD + DVD 477 8001 / 477 8148 Anne-Sophie Mutter Violine • André Previn, Klavier • Dirigent: Kurt Masur Blu-ray Neujahrskonzert 2009 Decca Blu-ray 074 3318 Wiener Philharmoniker Dirigent: Daniel Barenboim Georges Bizet Carmen Decca Blu-ray 074 3313 A. C. Antonacci, Sopran • J. Kaufmann, Tenor • Dirigent: Antonio Pappano The Tribute to Pavarotti – One Amazing Weekend in Petra Decca Blu-ray 074 3331 Bocelli • Sting • Zucchero u.a., Gesang Charles Gounod Roméo et Juliette Deutsche Grammophon Blu-ray 073 4521 Machaidze, Sopran • Villazón, Tenor Dirigent: Yannick Nézet-Séguin 28 www.KlassikAkzente.de The Originals – Veröffentlichung: 27. Februar An Italian Songbook Decca CD 478 1380 Cecilia Bartoli, Mezzosopran James Levine, Klavier Richard Wagner Die Meistersinger von Nürnberg (GA) Deutsche Grammophon 4 CDs 477 7559 Dirigent: Eugen Jochum Donizetti La fille du régiment (GA) Decca 2 CDs 478 1366 Sutherland, Sopran • Pavarotti, Tenor u.a. Dirigent: Richard Bonynge Frédéric Chopin 10 Mazurkas Deutsche Grammophon CD 477 7563 Arturo Benedetti Michelangeli, Klavier Joseph Haydn 11 Piano Sonatas Philips 4 CDs 478 1369 Alfred Brendel, Klavier Niccolò Paganini 24 Capricci op. 1 Deutsche Grammophon CD 477 7560 Shlomo Mintz, Violine Joseph Haydn Die Schöpfung Decca 2 CDs 478 1377 Popp, Sopran • Hollweg, Tenor u.a. Dirigent: Antal Doráti Hector Berlioz Requiem Deutsche Grammophon 2 CDs 477 7561 Peter Schreier, Tenor Dirigent: Charles Munch Georg F. Händel Israel in Egypt (GA) Zwei Krönungshymnen Decca 2 CDs 478 1374 Dirigent: Sir John Eliot Gardiner Georg Friedrich Händel Water Music Music for the Royal Fireworks Archiv Produktion CD 477 7562 Dirigent: Trevor Pinnock von Januar bis März Classical Choice – DVD Veröffentlichung: 23. Januar O welche Lust – Berühmte Opernchöre Deutsche Grammophon CD 480 1827 Dirigenten: Abbado • Giulini • Sinopoli u.a. Köstliche Klassik Musik zum Kochen & Genießen Deutsche Grammophon CD 480 1832 Berliner Philharmoniker u.a. Neujahrskonzert 2009 Decca DVD 074 3317 Wiener Philharmoniker Dirigent: Daniel Barenboim Johann Strauß Kaiserwalzer Deutsche Grammophon CD 480 1830 Dirigenten: Karajan • Maazel u.a. Prokofieff • Saint-Saëns Peter und der Wolf • Der Karneval der Tiere Deutsche Grammophon CD 480 1823 Erzähler: Karlheinz Böhm Georges Bizet Carmen Decca DVD 074 3312 A. C. Antonacci, Sopran • J. Kaufmann, Tenor • Dirigent: Antonio Pappano Frühlingserwachen Musik voller Lebensfreude Deutsche Grammophon CD 480 1824 Dirigenten: Abbado • Maazel u.a. Cinema Classics Große Momente des Kinos Decca CD 480 1834 Dirigenten: Chailly • Mehta • Ozawa u.a. Nessun dorma Berühmte Tenor-Arien & Lieder Decca CD 480 1829 Alagna • Carreras • Domingo u.a. Gershwin Rhapsody in Blue • Porgy & Bess – Suite • An American in Paris Decca CD 480 1833 Dirigent: Charles Dutoit Am Kamin – Musik für behagliche Stunden Deutsche Grammophon CD 480 1831 Argerich, Klavier • Maisky, Cello Dirigenten: Abbado • Chailly u.a. Und es blitzten die Sterne Deutsche Grammophon CD 480 1825 Fritz Wunderlich, Tenor Dirigenten: Böhm • Jochum u.a. The Tribute to Pavarotti – One Amazing Weekend in Petra Decca 2 DVDs 074 3332 Bocelli • Sting • Zucchero u.a., Gesang Charles Gounod Roméo et Juliette Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 4518 Machaidze, Sopran • Villazón, Tenor Dirigent: Yannick Nézet-Séguin gratis und sooft Sie wollen Jeden Tag Für alle, die täglich ihre Dosis KlassikAkzente brauchen, gibt es www.klassikakzente.de – hier finden Sie tagesaktuelle Neuigkeiten, unzählige Hörproben, eine umfangreiche Link sammlung, Künstlerseiten, Podcasts, Sonder gewinnspiele und eine Vielzahl von Newslettern zu einzelnen Künstlern. Viermal im Jahr Mit dem Abo der Printausgabe werden Sie viermal im Jahr ausführlich und kompetent über alle wichtigen Neuerscheinungen von Deutsche Grammophon, Decca, Philips und ECM New Series informiert. Hinzu kommen in unregelmäßigen Abständen interes sante Sonderangebote und limitierte Hörproben exklusiv für Abonnenten. Einmal pro Woche Wer schneller informiert sein will, der bestellt KlassikAkzente als E-Mail-Newsletter und wird jeden Mittwoch mit aktuellen MusikHighlights, Tourdaten und Gewinnspielen versorgt. Ja, bitte schicken Sie mir kostenlos: die Printausgabe Jetzt abonnieren! Name__________________________________________________________ Für die Bestellung Ihres Printabos benutzen Sie bitte den Coupon rechts und schicken ihn per Post an UNIVERSAL MUSIC Classics & Jazz, A.-Nr. 7237, Stralauer Allee 1, 10245 Berlin oder per Fax an 030/520 07 22 44. 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Berlin, Staatsoper Julia Fischer 15./16.01.München 19.01.Frankfurt/M. 20.01.Bielefeld 21.01.Friedrichshafen 22.01.Berlin 24.01.Neumarkt 27.01.Braunschweig 30 www.KlassikAkzente.de 11.01.Dortmund, Konzerthaus 13.01.Frankfurt/M. 14.01.Wien (A), Musikverein 23.01.Basel (CH) 25.01.Bern (CH) Jonas Kaufmann 08.01.Stuttgart, Liederhalle 11.01.Mannheim, Rosengarten 19.01.Berlin, Philharmonie Magdalena Kožená 31.01.Salzburg (A), Großes Festspielhaus 21./26.02.Berlin, Staatsoper 01./07.03.Berlin, Staatsoper Lang Lang 29.–31.01.Berlin, Philharmonie 03.02.Leipzig, Gewandhaus 07.02.Düsseldorf, Tonhalle 10.02.Köln, Philharmonie 14.02.Hamburg, Laeiszhalle 17.02.Wien (A), Musikverein 21.03.Baden-Baden, Festspielhaus 23.03.Stuttgart, Liederhalle 25.03.Nürnberg, Meistersingerhalle 27.03.Bonn, Beethovenhalle 29.03.Dortmund, Konzerthaus 31.03.Hamburg, Laeiszhalle 27.01.Frankfurt/M., Alte Oper 29.01.Basel (CH) 22./23.03.München Hilary Hahn Mischa Maisky 07.01.Köln Hélène Grimaud 22.03.Baden-Baden, Festspielhaus 23.03.Berlin, Philharmonie 26.03.Wien (A), Konzerthaus Daniel Harding 29./30.01.München, Herkulessaal 01.02.Salzburg (A), Mozarteum 11.01.Basel (CH), Stadt-Casino 13.01.Essen, Philharmonie 14.01.Düsseldorf, Tonhalle 15.01.Stuttgart, Liederhalle Anna Netrebko 4./17./21./24.03. 1 Wien (A), Staatsoper 16.05.Braunschweig, Volkswagen Halle 10.07.München, Königsplatz René Pape Janine Jansen Il Giardino Armonico 06./09.03.Berlin, Staatsoper Gustavo Dudamel 15.01.Stuttgart, Liederhalle 16.01.Bietigheim, Kronenzentrum 18.01.Rüsselsheim, Theater 20.01.Tübingen, Universität 21.01.Rosenheim, Kultur- und Kongresszentrum 27.01.Berlin, Theater am Schiffbauerdamm 28.01.Wiesbaden, Kurhaus 30.01.Köln, Philharmonie 31.01.Mannheim, Rosengarten 13.03.München Renée Fleming Elīna Garanča Anne-Sophie Mutter Daniel Hope 25.01.Luzern (CH), KKL 30.01.Baden-Baden, Festspielhaus 5./19./22./25./28.02. 1 Berlin, Staatsoper 06./09.03.Berlin, Staatsoper Mikhail Pletnev 04./05.03.Winterthur (CH), Stadthaus 06.03.Schaffhausen (CH), Kirche St. Johann Maurizio Pollini Thomas Quasthoff 11./12.02.Wien (A), Musikverein 02.03.Köln, Philharmonie 09.03.Wien (A), Musikverein Vadim Repin 09.–11.01.München, Philharmonie im Gasteig 15.01.Bamberg, Konzert- und Kongresshalle 16.01.Schweinfurt, Theater 17.01.Fürth, Stadttheater 18.01.Erlangen, Heinrich-Lades-Halle 11./12.03.Luzern (CH), KKL Esa-Pekka Salonen 13.03.Köln, Philharmonie 14./15.03.Wien (A), Konzerthaus Mitsuko Uchida 8./12./13./14.02. 0 Berlin, Philharmonie Albrecht Mayer 19.01.Ludwigshafen 20.01.Mainz 27.01.Berlin, Philharmonie 28.01.Hamburg, Laeiszhalle 31.01.Friedrichshafen 01.02.München, Prinzregententheater 02.02.Osnabrück, Stadthalle 03.02.Düsseldorf, Tonhalle 04.02.Köln, Philharmonie 06.01.Berlin, Philharmonie 21.01.Köln, Philharmonie 11.03.Köln, Philharmonie Rolando Villazón 30.04.Berlin 08.05.Hamburg Die -Klassik-CD-Bestsellerliste im November Chant: Music for Paradise Decca CD 476 6774 Mönche des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz Souvenirs Deutsche Grammophon CD 477 7638 Limited Edition CD + DVD 477 7451 Foto: Clärchen Baus-Mattar und Matthias Baus Vorschau Anna Netrebko, Sopran • Prague Philharmonia Dirigent: Emmanuel Villaume Johann Sebastian Bach Das wohltemperierte Klavier Sony Classical 2 CDs 88697375732 Martin Stadtfeld, Klavier Johann Sebastian Bach • Sofia Gubaidulina In tempus praesens Deutsche Grammophon CD 477 7450 Nin o Machaidz e Anne-Sophie Mutter, Violine Trondheim Soloists • London Symphony Orchestra Dirigent: Valery Gergiev Bach Deutsche Grammophon CD 477 6248 Limited Edition CD 477 7624 Hélène Grimaud, Klavier Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Dirigent: Florian Donderer Vivaldi • Marcello • Lotti • Platti • Albinoni In Venedig Decca CD 478 1024 • CD + DVD 478 0459 Titel Nino Machaidze: Salzburg war nur der Anfang Magazin Jonas Kaufmann: Mit Claudio Abbado im Studio Albrecht Mayer, Oboe Vincenzo Bellini La sonnambula Decca Ltd. Edition Hardcover Book 2 CDs 478 1084 Cecilia Bartoli, Mezzosopran • Juan Diego Flórez, Tenor Javier Camarena, Tenor • Ildebrando d’Arcangelo, Bass Orchestra la Scintilla • Dirigent: Alessandro de Marchi Anne Sofie von Otter: So machen’s nicht alle Doppeljubiläum: Alles über das Händel/Haydn-Jahr Die nächste Ausgabe erscheint im April. Cantabile RCA Red Seal CD 88697312792 Sol Gabetta, Cello Prager Philharmoniker Dirigent: Charles Olivieri-Munroe Duets Deutsche Grammophon CD 477 6456 Limited Edition CD 477 6578 Anna Netrebko, Sopran • Rolando Villazón, Tenor Staatskapelle Dresden Dirigent: Nicola Luisotti Mozart Sony Classical CD 88697334512 Annette Dasch, Sopran Akademie für Alte Musik Berlin Dirigent: Marc Piollet Impressum KlassikAkzente wird herausgegeben von UNIVERSAL MUSIC Classics & Jazz Telefon: 030/520 07 01 • • Stralauer Allee 1 • E-Mail: info@klassikakzente.de 10245 Berlin • www.klassikakzente.de Österreich: Universal Music GmbH • Schwarzenbergplatz 2 • A-1010 Wien • Telefon +43/1/811 212 07 Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Music) • Konzept, Gestaltung: G9 Design GmbH, Hamburg, E-Mail: info@G9.com • Ständige Mitarbeiter: Stephan Steigleder (OnlineRedaktion), E-Mail: webteam@klassikakzente.de • Lukas Barwinski (Österreich), E-Mail: lukas.barwinski@ umusic.com • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Michel Angele • Jakob Buhre (JB) • Harald Eggebrecht • Holger Erdmann • Guido Fischer • Julia Kaiser • Andreas Kluge • Arthur Lavair (AL) • Knut Rasmussen (KR) • Harald Reiter (HR) • Litho: fws design & repro GmbH, Berlin • Druck: Arquana International Print & Media AG, Neumünster Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Fax 030/280 18-400 verlagsservice@runze-casper.de • www.runze-casper.de Ihre Adresse hat sich geändert? Dann schicken Sie bitte eine Postkarte mit alter und neuer Adresse und unter der Angabe Ihrer Kundennummer (die Sie im Anschreiben über Ihrem Namen finden) an: KlassikAkzente • A.-Nr. 5284 • Postfach 90 06 41 • 06058 Halle. www.KlassikAkzente.de 31 Walzer statt Tango… CD 478 11 33 · DVD 074 33 17 · Blu-Ray 074 33 18 … Daniel Barenboim dirigiert das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker NeujahrskoNzert 2009 Wiener Philharmoniker · Dirigent: Daniel Barenboim am 01.01.2009 um 11.15 uhr im zDF und ab anfang januar auf CD, DVD und Blu-ray im handel! www.dasneujahrskonzert.de