Die Küche in Los Angeles ist wie die Stadt: ein Potpourri von

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Die Küche in Los Angeles ist wie die Stadt: ein Potpourri von
KALIFORNIEN
STAR
KITCHEN
Die Küche in Los Angeles ist wie die Stadt:
ein ­Potpourri von ­Farben, ­Geschmäckern
und ­Aromen aus der ganzen Welt.
Das­ ­wissen auch die Stars, die in L.A. mit
­Vorliebe essen gehen. Alessandra ­Mattanza
(Text und Fotos) stellt die Restaurants mit
hohem ­Promi-Faktor vor.
Es ist angerichtet, hochfein wie im Culina (rechts), s­ olide-luxuriös
wie im Roosevelt (rechts oben und links unten) oder unbekümmert
frech wie im Tagine (ganz oben) und Caffé Roma (oben).
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KALIFORNIEN
E
ine feste kulinarische
Größe in Los Angeles ist das „Public
Kitchen & Bar“ im historischen
Roosevelt Hotel. Das Gebäude im spanischen Stil liegt direkt am Hollywood
Boulevard. Benannt wurde es 1927
nach Theodore Roosevelt. Marilyn
Monroe lebte zwei Jahre hier, nachdem sie ihr erstes Magazin-Shooting
am Pool des Hotels hatte und mit ihrer
Karriere als Model durchgestartet war.
Andere Berühmtheiten, die im Roosevelt residierten, waren Shirley Temple,
Charlie Chaplin und Frank Sinatra.
Heutzutage sind es Stars wie Kirsten
Dunst oder Scarlett Johansson.
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Ohne Hingabe und Sorgfalt läuft nichts in L.A.’s Promiküche. Oben: Culina-Chefköchin
Mette Williams, als Fernsehköchin selbst eine „Food Celebrity“. Rechts oben: Gurken-Martini,
­Robert de Niros Lieblingsaperitif. Rechts unten: das Tagine.
„Meine Gerichte sind inspiriert von
schönen Frauen wie Angelina Jolie“,
erzählt der französische Küchenchef Vincent Cachot lachend, „sie
kommt mindestens alle zwei Wochen
ins Public.“ Cachot beschreibt seine
Küche als „mediterran und eklektisch-amerikanisch“. „Ich möchte eine
Küche, die die Leute verstehen.“
Diamantverzierte Bänke
Das loftartig eingerichtete Restaurant
ist voller Atmosphäre. Stühle aus den
Sechzigern stehen genauso hier wie
diamantverzierte Bänke. Die Zutaten
stammen alle direkt von Wochenmär-
kten und vom Bauernhof, außerdem
wird häufig experimentiert: „Ich spiele
gerne mit Farben“, berichtet Cachots
mexikanischer Assistent Javi Lopez:
„Rote Erdbeeren zu roter Bete, Lachs
zu Orange. Man muss die Farben zur
Geltung bringen.“
Eine zweite kulinarische Institution
ist die „Polo Lounge“ im „Beverly
Hills Hotel and Bungalows“. Das
Hotel wurde 1912 geöffnet und beherbergte schon Gäste wie Charlie Chap­
lin oder die Beatles. Der Legende nach
soll Marlene Dietrich der Zugang
einst verweigert worden sein, weil sie
Hosen trug. Heute geht es legerer zu,
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Die Gunst des Augenblicks: Mit etwas Glück kann man auch Ben Stiller oder
Al Pacino im Caffé Roma sehen.
In einer Drehpause
Ein weiterer Hotspot mit etwas
modernerem Flair ist das Restaurant
„Culina“ im Fours Seasons Hotel
in Beverly Hills. Hier leben einige
bekannte Schauspieler, lassen sich
interviewen und schlürfen einen
­Cocktail oder Bio-Fruchtsaft am Pool.
Das „Culina“ (lateinisch für Küche)
serviert moderne, italienische Küche:
drinnen in zwei Lounges mit spektakulären Kronleuchtern, draußen
unter Zitronenbäumen auf der großen
­Terrasse.
Stars wie Denzel Washington, Ben
Stiller, Francis Ford Coppola oder Al
Pacino lassen es sich hier schmecken.
Auch Chefköchin Mette Williams aus
Kentucky ist eine „Food Celebrity“,
tritt sie doch regelmäßig im Fernsehen
auf. In ihr Menü will sie vor allem eine
persönliche Note bringen: „Als Frau in
einer Männerdomäne möchte ich mein
weibliches Gespür für Gerüche und
mein verändertes Geschmacksempfinden als frischgebackene Mutter einbringen.“ Als Williams schwanger war,
seien ihre Sinne „wie neu erwacht“.
Seither hat sie eine Reihe neuer
Variationen kreiert, zum Beispiel
„zuppetta di cozze“, eine Suppe mit
gedüns­teten Muscheln, gerösteten
Tomaten und Fenchel, oder einen
„salat rustica“ mit Artischocken,
getrockneten Tomaten, Bohnen,
Zitrone, Oregano und Schinken. „Aber
weil viele Schauspieler kein Fleisch
essen, gibt es ihn natürlich auch vegetarisch.“
Robert De Niro ist im „Culina“
schon öfter gesichtet worden, noch
häufiger jedoch im „AGO“. Kein Wunder: Schließlich gehört es ihm. Das
„AGO“ ist eine italienische Trattoria
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mit stark toskanischem Einschlag.
„Robert De Niro liebt die toskanische
Küche“, berichtet Agostino Sciandri,
Küchenchef und Miteigentümer des
Restaurants in West-Hollywood.
Im „AGO“ kann man den Köchen
bei ihrer Arbeit in der offenen Küche
zusehen, es hat einen eleganten Innenbereich und eine schöne Terrasse. Mit
etwas Glück sitzen George Clooney
oder Sean Penn am Nachbartisch.
Wenn man es wie De Niro machen
will, trinkt man vor dem Essen einen
eiskalten Gurken-Martini und genießt
anschließend Spaghetti mit Scampis.
Küchenchef Sciandri betreibt außerdem noch das „Caffé Roma“, das durch
ein cooles Design und Kunstwerke an
den Wänden besticht. Serviert wird
alles, von frisch gemachter Pasta und
Pizza bis hin zu Filet Mignon mit Parmesan und Spargel.
Auch Schauspieler Ryan Gosling
betreibt sein eigenes Restaurant: das
Tagine in Beverly Hills. Durch seinen Chefkoch Ben ist es mittlerweile
eine der besten Adressen für marokkanisches Essen an der Westküste. Gosling liebt diese Küche, seit er sie das
erste Mal in einer Drehpause probierte.
„Ich habe das Restaurant fast allein auf
die Beine gestellt. Es ist klein, gemütlich und sehr marokkanisch. Und
romantisch natürlich!“
AMERICA
GUIDE RESTAURANTS in L.A.
AGO, www.agorestaurant.com
Caffé Roma,
www.cafferomabeverlyhills.com
Culina Restaurant,
www.fourseasons.com/losangeles
Tagine, www.taginebeverlyhills.com
Polo Lounge, www.beverlyhillshotel.
com/the-polo-lounge
Public Kitchen and Bar,
www.thompsonhotels.com/hotels/
la/hollywood-roosevelt/eat/publickitchen-and-bar
25 Degrees, www.thompsonhotels.
com/hotels/la/hollywood-roosevelt/
eat/25-degrees
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wie überall in L.A. So zum Beispiel im
24-Stunden-Diner „25 Degrees“, das
trotz seiner Lockerheit auch den Glanz
des alten Hollywood versprüht. Aushängeschild sind hier natürlich Burger, dazu Milchshakes und Pommes.
Die Promi-Dichte ist auch hier hoch.
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INTERVIEW
„ICH WILL EIN
RESTAURANT, DAS
‚MADE IN AMERICA‘
IST.“
keiner, wessen Sohn ich bin, denn ich
wollte es alleine schaffen.
Was ist das Besondere an „Ford’s
Filling Station“?
Mein erstes Restaurant hieß
­‚Chadwick‘ und war in Beverly Hills.
Es wurde sofort bekannt und eines der
beliebtesten Restaurants in L.A. Wir
mixten die kalifornische Küche mit
der spanischen. Und wir hatten unsere
eigene Bio-Farm. „Ford’s Filling Station“ ist anders. Mit diesem Restaurant bin ich zurück nach ‚Hause‘
gekommen. Es ist eher lässig und
verbindet die kalifornische mit der
­mexikanischen Küche, was typisch
für L.A. ist. Ich will ein Restaurant,
das „made in America“ ist. Und ich
will, dass die Leute keine Berührungs­
ängste haben, ich will ein Restaurant,
Wann haben Sie das erste Mal
gekocht?
Als ich zwölf Jahre alt war, war meine
Mutter immer sehr müde und depressiv. Also habe ich angefangen, für die
ganze Familie zu kochen, vor allem für
mich und meinen Bruder. Im Endeffekt waren wir einfach zwei hungrige
Teenager, die sich irgendwie selbst
versorgen mussten.
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Wann haben Sie beschlossen, Koch
zu werden?
Ich habe gerne gekocht, aber eigentlich wollte ich Baseballspieler werden. Dann hatte ich einen Unfall, und
mein Leben änderte sich schlagartig.
Ich ging nach San Francisco, nahm
Kochkurse und hatte meinen ersten
Job in einem Restaurant. Das war der
Anfang von allem. Damals wusste
Fotos: Alessandra Mattanza
Die Augen hat er von seinem Vater, genau wie seine markante
Stimme: Ben Ford ist der erste Sohn von Schauspieler ­Harrison
Ford und einer der erfolgreichsten Köche von Los Angeles. Im
­Interview spricht er über sein ­Restaurant „Ford’s Filling Station“ in
Culver City. Von Alessandra Mattanza Die Kraft der guten Küche: Noch
vor wenigen Jahren war Culver City
im Großraum Los Angeles ­ziemlich
runtergekommen. Mittlerweile ist
es trendy, dort zu wohnen. Die
­Kochkünste Ben Fords (ganz oben)
und sein Restaurant (oben links)
haben maßgeblichen Anteil daran.
das immer voll ist, aber zu Preisen,
die für alle erschwinglich sind.
Hat es geholfen, der Sohn eines Prominenten zu sein?
Ich muss zugeben, dass es mit Sicherheit geholfen hat, dass ich der Sohn
eines weltbekannten Prominenten bin.
Auch wenn das manchmal kontraproduktiv sein kann, denn in den USA
scheitern Kinder prominenter Eltern
oft. Aber ich weiß, dass ich mich sehr
glücklich schätzen kann, einen so
außergewöhnlichen Vater zu haben.
Vor der Eröffnung des „Ford’s Filling Station“ war in Culver City
kaum etwas los. Die Tatsache, dass
der Sohn von Harrison Ford an
diesem Ort ein Restaurant eröffnet
hat, hat dann auch andere Restaurants, Boutiquen und Shops nach
sich gezogen …
… Als ich hier ankam, konnte ich
noch nicht einmal aus meinem Auto
steigen, um mir die Location anzusehen, denn die gesamte Gegend war
verlassen und ziemlich gefährlich.
Jetzt ist es eine aufblühende Nachbarschaft und ziemlich trendy. Mir
hat damals gefallen, dass die Stadt
ihr eigenes Rathaus und eine kleine
Gemeinschaft besaß. Ich hatte den
Eindruck, dass dieser Ort die Grundbedingungen hat, um zu einer Stadt
mit Charakter zu werden, die sie ja
nun auch geworden ist.
Wie hat Ihr Vater reagiert, als er
erfahren hat, dass Sie Koch werden
wollen?
Als ich am Anfang das College verließ, um Koch zu werden, war er alles
andere als erfreut. Genauer gesagt, er
war richtig sauer. Aber jetzt ist sehr
glücklich und stolz auf mich, weil ich
ein Sohn bin, den er nicht finanziell
unterstützen muss. Die Leute denken,
dass Prominente ganz besonders sind,
aber im Endeffekt sie sind auch nur
ganz normale Menschen, mit einem
normalen Leben, ohne den ganzen
Glamour, der im Fernsehen gezeigt
wird.
Was essen Sie am liebsten, was Ihr
Vater?
Ich mag eher anspruchsvolle Gerichte
und experimentiere gerne. Mein Vater
mag eher einfache Dinge, vor allem
Fischgerichte. Seine Leibspeise ist
Krabbencurry.
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