Offener Brief Werbung Stadtwerke
Transcription
Offener Brief Werbung Stadtwerke
Flensburg Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Kreisverband Flensburg Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD Kreisverband Flensburg Offener Brief zur neuen Werbekampagne der Flensburger Stadtwerke Sehr geehrte Damen und Herren, in einer Werbekampagne der Stadtwerke Flensburg (Anzeigen im Flensburger Tageblatt, Flensburg Journal, Veranstaltungskalender, Plakate usw.) ist unter dem Titel „Heißes Thema, unsere Fernwärme“ eine Frau in eindeutiger Prostituierenden-Pose abgebildet. Prostitution ist fürwahr ein heißes Thema, mit Wärme hat es allerdings nichts zu tun. Viele Frauen in dieser Situation leiden darunter, die Fälle von Zwangsprostitution und damit verbundenen Erscheinungen wie Menschenhandel, Freiheitsentzug und Gewalt, um nur einige Beispiele zu nennen, sind hinlänglich bekannt. Vor diesem Hintergrund geht diese Kampagne weit über die heutzutage leider übliche „Sex sells“-Praxis hinaus. Als sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaften, die sich für die Rechte der Frauen einsetzen, finden wir es unerträglich, dass durch das ausgesuchte Bildmotiv Frauen herabgewürdigt werden. Mit einem gesellschafts- und gleichstellungspolitisch so empfindlichen Thema solchermaßen unsensibel und in verletzender Weise zu versuchen, den Umsatz zu steigern, ist insbesondere deshalb beschämend, da es sich bei den Stadtwerken Flensburg um ein kommunales - also öffentliches - Unternehmen handelt. Als solches hat es eine besondere Verantwortung, nicht nur beim Klimaschutz, insbesondere auch in der Außenwirkung. Zudem steht diese Kampagne in krassem Widerspruch zum jüngst aufgelegten Frauenförderplan der Stadtwerke – oder, die Frage drängt sich auf, wie versteht man Frauenförderung bei unserer städtischen „Tochter“? Wir fordern die Geschäftsleitung der Flensburger Stadtwerke auf, diese sexistische Kampagne sofort zu stoppen. Die Mitglieder der städtischen Entscheidungsgremien (Aufsichtsrat, Gesellschafterversammlung) bitten wir, auf die Geschäftsleitung der Flensburger Stadtwerke einzuwirken, bei zukünftigen Werbekampagnen das Gleichstellungsbüro der Stadt Flensburg einzuschalten, weil dort die Kompetenz zu finden ist, die der Werbeagentur in dieser Frage zu fehlen scheint. Flensburg, 09. November 2009 Barbara Philipsen AsF Flensburg Pascal Jensen Jusos in der SPD Flensburg AsF und Jusos in der SPD – Kreisverband Flensburg – Große Straße 69 – 24937 Flensburg – Telefon: 0461 / 24515