Investitionen in die Zukunft

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Investitionen in die Zukunft
Das Journal für Innovation im Nordwesten // 03/09
Titelthema: Nachhaltiges Wirtschaften
Nachhaltige Anregungen
Einen Überblick über das Thema Nachhaltigkeit bietet das Wagenfeld Haus vom
24. September bis 10. Januar. Im Rahmen einer
Ausstellung werden wichtige Ressourcen dargestellt, deren Verfügbarkeit es zu sichern gilt. Beispiele
aus Bremer Unternehmen sollen
den Besuchern Anregungen für
eigene Projekte liefern.
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Den Klimakillern auf der Spur
Das Bremerhavener Unternehmen Frosta hat
sich am deutschen „Product Carbon Footprint Pilotprojekt“ beteiligt. Unter
der Trägerschaft von mehreren
Umwelt-Einrichtungen wurden
für ausgewählte Produkte die
Emissionen an Kohlendioxid und
anderen Treibhausgasen ermittelt.
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Die Sicherung von Ressourcen
wird für Unternehmen immer
wichtiger. Das gilt auch für
immaterielle Geschäftsgrundlagen wie Bildung, Gesundheit
und Vertrauen.
Nachhaltigkeit kann ganz einfach sein: Das
Bremerhavener Unternehmen Frozen Fish International, ein Anbieter von Tiefkühlprodukten,
nutzt nur Fischrohware aus Bestand erhaltender
Fischerei. Das Prinzip ist klar: Ohne Fische kann
es auch keine Fischverarbeitung mehr geben.
In der Regel sind die Zusammenhänge
jedoch deutlich komplexer. Die Ressource Bildung wird knapper – immer mehr Unternehmen
klagen über einen Mangel an Fachkräften und
über gravierende Defizite bei ihren Auszubildenden. Lohnt es sich aber deshalb für ein einzelnes
Unternehmen, in eine örtliche Schule zu investieren? Schließlich können die Absolventen sich
später auch bei der Konkurrenz bewerben.
Nach Meinung von Prof. Georg Müller-Christ,
Wirtschaftswissenschaftler an der Universität
Bremen, gibt es keine Alternative mehr zur
Investition in den Erhalt von Ressourcen. Jedes
Unternehmen müsse schauen, welche Geschäftsgrundlagen knapp werden, und sich für deren
Sicherung einsetzen, am besten im Verbund mit
anderen Unternehmen (Seite 3).
Qualifizierte Mitarbeiter werden knapp. Immer mehr
Unternehmen – wie hier die Gewoba – werben daher
mit Familienfreundlichkeit. Foto: Gewoba
Seite 8
Ein Beispiel sei die Finanzierung von Stiftungsprofessuren. Auch da wisse niemand, für welche
Arbeitgeber sich die Absolventen am Ende entscheiden werden, aber der Pool an Fachkräften
werde für alle vergrößert.
Noch schwieriger zu messen ist der Faktor
Vertrauen. Dass er eine wichtige Grundlage
für die Geschäftstätigkeit ist, beweisen jedoch
regionale Unternehmen wie Frosta (Seite 5) und
die Sparkasse Bremen (Seite 9). Während der
Bremerhavener Hersteller von Tiefkühlgerichten
auf größtmögliche Transparenz und ökologische
Produktionsweisen setzt, engagiert sich die
Sparkasse seit fast 200 Jahren mit vielfältigen
Projekten für den Standort. Beides macht sich
dauerhaft bezahlt.
Mit unterschiedlichen Ansätzen zum Thema
Nachhaltigkeit beschäftigt sich dieser i2b
express. Mehr Informationen erhalten Sie auch
auf dem „i2b meet up“ am 1. September (Seite 2)
und bei einer Ausstellung im Wagenfeld Haus
(Seite 4).
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Prof. Georg Müller-Christ von der Universität Bremen
rät Unternehmen, gemeinsam in den Erhalt von Ressourcen zu investieren. Foto: Uni Bremen
Mit Lehrprojekten gegen den Fachkräftemangel
In das allgemeine Klagen über den Mangel
an qualifiziertem Nachwuchs stimmt Thomas
Schlätzer, Geschäftsführer der Geo.
Gleistein & Sohn GmbH, nicht ein.
„Wir können doch selbst etwas
dafür tun, auch künftig über gut
ausgebildete Kräfte zu verfügen.
Wir sehen hier eine Verantwortung“, sagt er.
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Gewoba:
Sichere Zukunft durch stabile Stadtteile
Mit umfassenden Angeboten für ihre Mieter
und mit der Unterstützung von sozialen Projekten hilft die Wohnungsgesellschaft
Gewoba, den Zusammenhalt in den
Quartieren zu erhöhen.
Patente
Impressum
Investitionen in die Zukunft
Aus dem Schünemann-Verlag
idea 2 business
www.i2b.de
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i2b express
„i2b meet up“ zum JadeWeserPort
Am 11. August lädt i2b gemeinsam mit dem Wirtschaftsverband
Weser zur ersten Veranstaltung nach der Sommerpause ein.
Thema im Schuppen II (Hoerneckestraße, Überseestadt Bremen)
wird der JadeWeserPort sein. Dabei wird es um um die zukünftigen Funktionen des Tiefwasserhafens und um die regionalwirtschaftlichen Chancen für die Wirtschaftsregion Wilhelmshaven
gehen – sowohl aus kommunaler als auch aus unternehmerischer
Sicht. Aspekte der Kooperation und des Wettbewerbs zwischen
dem neuen deutschen Tiefwasserhafen und den Häfen in der
Region Weser-Jade runden die Veranstaltung ab.
Das Impulsreferat wird der Geschäftsführer der JadeWeserPort Realisierungsgesellschaft, Axel Kluth, halten. Zur anschließenden Diskussion hat sich unter anderen Bremens Wirtschaftsstaatsrat Heiner Heseler angekündigt. Die Moderation wird der
Vorsitzende des Wirtschaftsverbandes Weser, Bürgermeister a. D.
Klaus Wedemeier, übernehmen.
Weitere Informationen und Anmeldung:
www.i2b.de
i2b-Erfolgsstory:
Als Experte in die Südsee
Es lohnt sich, die Plattform i2b zu nutzen. Diese
Erfahrung hat Hartmut Renken gemacht, als er
vor einigen Jahren bei einem „i2b meet up“ an
der Hochschule Bremen in der Werderstraße
einen Vortrag hielt. Das Thema der Veranstaltung war Luft- und Raumfahrt, und als damaliger
Vorführer des Planetariums lud der TeilzeitHochschullehrer Renken im Begleitprogramm zu
einer kurzen Vorstellung ein.
Das Engagement zahlte sich aus. Während
sich dieser „i2b express“ im Druck befindet, weilt
Hartmut Renken zum wiederholten Male auf
einer Kreuzfahrt in der Südsee – und er wird
dafür bezahlt. Als Fachmann und Ansprechpartner für die deutschen Gäste reist er mit Costa
Cruises zur längsten Sonnenfinsternis des 21.
Jahrhunderts.
Zustande gekommen ist diese EdutainmentNebentätigkeit durch die Vermittlung von Frank
Müller-Wagner, einem Gesellschafter der Firma
Petri & Thiemann, der an jenem Abend beim „i2b
meet up“ anwesend war. Renken wird insbesondere von AIDA Cruises regelmäßig gebucht,
meistens für Karibik- oder Transatlantikreisen.
„Sonne, Mond und Sterne unter dem Kreuz des
Südens“, heißt ein Thema, das häufig nachgefragt wird.
„Tatsache ist, dass das ohne i2b wahrscheinlich nicht zustande gekommen wäre“, sagt
Renken. Im Oktober steht die nächste Kreuzfahrt
auf dem Programm: Dann geht es zwei Wochen
lang von New York aus in die Karibik.
Weitere Informationen: www.renken.de
Vielfältige Angebote unter
www.i2b.de
„i2b meet“ up im Neuen
Museum Weserburg
Viele Besucher der i2b-Veranstaltungen sind sich noch nicht bewusst, was
i2b sonst noch alles zu bieten hat. Neben dem i2b express hält auch das
Portal www.i2b.de zahlreiche Funktionen und Inhalte zur kostenlosen Nutzung bereit. Dazu gehören beispielsweise die Berichte von center.tv über
die letzten Veranstaltungen. Darüber hinaus wurde vor einigen Monaten
in Zusammenarbeit mit Kontrast Medienproduktion eine Videoserie unter
dem Motto „Innovationen im Nordwesten“ gestartet.
Schon seit elf Jahren bietet i2b täglich aktuelle Wirtschaftsnachrichten aus dem Nordwesten an, die kostenlos per E-Mail abonniert werden
können. Mitglieder brauchen sich nur unter www.i2b.de einzuloggen und
können sich dann unter „Userdaten ändern“ ihren individuellen Newsletter
zusammenstellen. Alle Nachrichten seit 1998 stehen auch im Archiv zur
Verfügung und können nach Suchbegriffen durchstöbert werden.
Die Bilder und Eventzeitungen der vergangenen i2b meet ups stehen
ebenfalls auf der Homepage zur Ansicht oder zum Download bereit.
Das Thema „Corporate Social Responsibility“ (CSR), also die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, steht im Zentrum des „i2b meet up“
am 1. September im Neuen Museum Weserburg. Insbesondere Großunternehmen setzen CSR bereits gezielt ein, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu
stärken. Unter den kleinen und mittelständischen Unternehmen gibt es bis
jetzt nur einige Vorreiter, die den strategischen Nutzen von CSR erkannt
haben. Tipps und Anregungen dafür erhalten die Teilnehmer des i2b meet
up im Rahmen eines Impulsreferats und einer Podiumsdiskussion. Darüber
hinaus wird eine Führung durch das Museum angeboten. Besonderes
Highlight: Passend zum Thema CSR gibt es dieses Mal eine Kinderbetreuung durch das Museumspersonal. Die Teilnahme am „i2b meet up“ ist wie
immer kostenlos.
Weitere Informationen: www.i2b.de
i2b express
„Nachhaltigkeit ist nicht schmerzfrei für die Wirtschaft“
Prof. Georg Müller-Christ erläutert, warum sich viele Unternehmen noch schwer tun mit der
Nachhaltigkeit – und warum die Kröte geschluckt werden muss.
Lange Zeit wurde das Thema Nachhaltigkeit
in einer Art Mogelpackung präsentiert, um
es schmackhaft zu machen. Wer sich nachhaltig verhalte, sei auch direkt wirtschaftlich
erfolgreicher, hieß es häufig. So entstehe
eine Win-Win-Situation. Die Konsequenz war
allerdings, dass Unternehmen bis heute häufig
nur „nachhaltig“ wirtschaften, wenn dies einen
direkten finanziellen Gewinn verspricht.
„Von dieser Vermittlungslogik haben wir
uns ein stückweit entfernt“, berichtet Prof.
Georg Müller-Christ, Experte für Nachhaltiges
Management im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft. Stattdessen stellt er von vornherein
klar: „Nachhaltigkeit ist nicht schmerzfrei für die
Wirtschaft.“
„Der Pool an leistungsfähigen Bewerbern wird
kleiner“, so Müller-Christ. „Entweder verdoppelt
man nun die Anstrengungen, um Bewerber
zu bekommen, oder man versucht den Pool zu
vergrößern. Letzteres ist dann eine Investition in
Nachhaltigkeit.“
Dabei müsse in Kauf genommen werden,
dass die Auswirkungen der eigenen Bemühungen häufig nicht direkt messbar sind.
Schließlich könnten die Absolventen und
Absolventinnen der betreuten Schule oder
Hochschule auch bei der Konkurrenz anheuern.
Dennoch sind diese Initiativen laut Müller-Christ
notwendig. „Früher lautete die Gleichung: ‚Das
Unternehmen zahlt Steuern, die Gesellschaft
liefert dafür alle notwendigen Ressourcen vor
Auch kleineren Unternehmen rät er zu diesem
Modell. „Mittelständler sollten sich zusammentun und überlegen, welche gemeinsamen
Ressourcen knapp werden und mit welchen
Maßnahmen zusammen in die Überwindung der
Knappheit investiert werden kann.“
Müller-Christ betont, dass die Fragestellungen, die dabei auftauchen, äußerst komplex
sein können. Es müsse zunehmend gefragt
werden: „Wie wirken sich unsere betriebswirtschaftlichen Entscheidungen auf die langfristige
Verfügbarkeit der materiellen und immateriellen Ressourcen aus?“ Viele Unternehmen
hätten daher einen Umweltbeauftragten, eine
Frauenbeauftragte oder einen Familienbeauftragten. „Ich würde immer eine Stabsstelle
„Der Pool an leistungsfähigen Bewerbern wird kleiner. Entweder verdoppelt man nun die Anstrengungen, um
Bewerber zu bekommen, oder man versucht den Pool zu vergrößern. Letzteres
ist dann Investition in Nachhaltigkeit.“
Vielmehr seien zwei Probleme zu lösen, die
unabhängig voneinander sind und teilweise im
Widerspruch zueinander stehen:
1. Die kurzfristige betriebswirtschaftliche
Notwendigkeit, Gewinne zu erwirtschaften,
indem die Erträge hoch und die Kosten niedrig
gehalten werden.
2. Die langfristige Notwendigkeit, den Zugang
zu wichtigen Ressourcen zu sichern. Dazu gehören neben Rohstoffen wie Öl und Metallen auch
immaterielle Ressourcen wie Kapital, Bildung,
Vertrauen und Rechtssicherheit.
Investitionen in Punkt 2 – die gesunde Wirtschaftsbasis von morgen – führen fast immer zu
Abstrichen bei Punkt 1 – dem heutigen Gewinn.
Diese Kröte wird ungern geschluckt.
Zeit und Geld in den Zufluss der Ressourcen
investieren
Dass die materiellen Ressourcen absolut
knapp werden, hat die Wirtschaft laut MüllerChrist größtenteils erkannt. Der Fokus auf die
immateriellen Ressourcen sei dagegen weniger
ausgeprägt. Deutlich spürbar sei für viele Unternehmen allerdings inzwischen der Mangel im
Bereich Bildung: Häufig fehlen Fachkräfte, und
viele Firmen beklagen sich über einen Mangel
an adäquaten Bewerbern zur Besetzung der
Ausbildungsplätze. Inzwischen würden daher
verstärkt Kooperationen mit Schulen und Hochschulen eingegangen, um das Bildungssystem
zu unterstützen.
Prof. Dr. Georg Müller-Christ ist seit Herbst 2008 Konrektor der Universität Bremen. Seit 2001 vertritt er im
Fachbereich Wirtschaftswissenschaft das Fachgebiet Nachhaltiges Management und gehört dem Forschungszentrum Nachhaltigkeit der Universität an. Foto: Uni Bremen
das Werkstor’. Das funktioniert inzwischen nicht
mehr. Jedes Unternehmen muss auch selbst
Zeit und Geld in den dauerhaften Zufluss der
Ressourcen investieren.“
Mittelständler sollten gemeinsam handeln
Bleibt die Frage: Was können Mittelständler
tun? Angesichts der umfassenden Herausforderungen rät Prof. Müller-Christ zu Kooperationen
mit anderen Unternehmen. Als Beispiel nennt
er einige große Kaffeeröster, die erkannt haben,
dass die Bedingungen auf den Plantagen teilweise sehr schlecht sind. Wenn die vielen kleinen Bauern nicht überleben, könnten innerhalb
weniger Jahre rund 50 Prozent der Kaffee-Ernte
ausbleiben. So wurde eine Initiative gestartet,
um die Bedingungen für die Bauern zu verbessern.
daraus machen, die ganz oben beim Vorstand
angesiedelt ist.“ Für die Führungskräfte würden
auch Weiterbildungen in diesen Fragen immer
wichtiger.
Wirklich „nachhaltig“ ist ein Unternehmen
jedoch nur, wenn es auf allen Ebenen nachhaltig
arbeitet. Das Problem: Fast alle Entscheidungsträger sind alleine auf die Formel „Gewinn =
Erträge – Kosten“ gedanklich festgelegt. „Wenn
man Zeit und Geld in die Lebensbedingungen
von morgen investiert, fehlt der Gewinn jetzt.
Das muss man aushalten und ausbalancieren“,
betont Müller-Christ. Dazu brauche es einerseits
das notwendige Wissen. Wichtiger noch: Die
Mitarbeiter eines Unternehmens müssen auch
danach handeln dürfen. „Die ‚Legitimation des
kurzfristig nicht Erreichten’ durch die Eigentümer ist daher die größte Herausforderung“, so
Müller-Christ.
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i2b express
Nachhaltige Anregungen
Das Wagenfeld Haus zeigt vom 24. September 2009 bis 10. Januar 2010 die Ausstellung „Unternehmen Nachhaltigkeit“. Besucher erhalten dort Ideen für die Sicherung von benötigten Ressourcen.
Einen Überblick über das komplexe Thema
Nachhaltigkeit erhalten Unternehmen ab Ende
September im Wilhelm Wagenfeld Haus.
Auf Initiative der WFB Wirtschaftsförderung
Bremen GmbH werden dort wichtige Ressourcen
dargestellt, deren Verfügbarkeit es zu sichern
gilt. „Best practice“-Beispiele aus Bremer Unternehmen sollen den Besuchern Anregungen für
eigene Projekte liefern.
Darüber hinaus wird gezeigt, welche Rolle
kreative Dienstleister spielen können, um mittelständische Unternehmen bei Projekten rund
um das Thema Nachhaltigkeit zu unterstützen.
Auch Fördermöglichkeiten für vielversprechende
Projekte werden aufgezeigt.
„Wir haben uns entschlossen, das Thema
Nachhaltigkeit primär aus ökonomischer Sicht
zu betrachten“, erklärt Kai Stührenberg von der
WFB. Dabei gehe es nicht in erster Linie um die
Botschaft, dass nachhaltiges Denken gut für
Umwelt und Gesellschaft ist. „Primär möchten wir aufzeigen, dass es für die langfristige
Umsatzsicherung des Unternehmens von Bedeutung ist, sich zu fragen, von welchen Ressourcen
man als Unternehmen abhängig ist und wie man
sicherstellt, dass diese nachhaltig zur Verfügung
stehen.“
Die Aufgabe der Ausstellung besteht darin,
über die unterschiedlichen Facetten des Themas
zu informieren, Beispiele zu präsentieren und
vor allem darauf hinzuweisen, welche Chancen
in der Zusammenarbeit mit Kreativen liegen.
Das betrifft die Entwicklung nachhaltiger Unternehmensstrategien, die Gestaltung neuer Produkte, aber insbesondere auch die nachhaltige
Markenführung und die gezielte Kommunikation
über die eingeleiteten Maßnahmen.
„Bei den Beispielen haben wir darauf
geachtet, dass wir nicht nur Großunternehmen
präsentieren, sondern insbesondere auch die
tollen Lösungen des Bremer Mittelstands vorstellen“, betont Stührenberg. „Wir werden auch
Informationen über Beratungs- und Fördermöglichkeiten geben, damit Unternehmen konkrete
Hilfe und Unterstützung finden.“ Dabei sei die
direkte Verzahnung von Wilhelm Wagenfeld
Haus und Wirtschaftsförderung von Vorteil.
Die Ausstellung richtet sich an Unternehmen,
Hier werden Unternehmen und Kreative miteinander vernetzt:
Das Wilhelm Wagenfeld Haus wird von der Wilhelm Wagenfeld Stiftung
und der WFB genutzt. Die Gesellschaft für Produktgestaltung e.V.
unterstützt das Haus als Förderkreis. Bild: WfB
interessierte Öffentlichkeit und auch an kreative
Dienstleister, die sich mittlerweile immer stärker
mit dem Thema auseinandersetzten müssen.
Während der gesamten Ausstellungsdauer sind
Fachvorträge mit regionalen und überregionalen
Referenten geplant.
Weitere Informationen:
www.wwh-bremen.de
Bildung ist eine wichtige Ressource, die im Rahmen
der Ausstellung angesprochen wird. Weitere Themen
sind Rohstoffe, Energie, Kapital, Gesundheit, Vertrauen
und Rechtssicherheit. Quelle: Gruppe für Gestaltung
i2b express
Den Klimakillern auf der Spur
Frosta ermittelt den „CO2-Fußabdruck“ seiner Produkte,
um den Energieverbrauch zu reduzieren.
Frosta verwendet nämlich grundsätzlich nur
Gemüse, das im Freiland angebaut wurde.
Hinzu kommen Faktoren wie die umweltfreundliche Herstellung der Pasta. Während Nudeln
aus dem Supermarkt im Rahmen der Produktion
immer energieintensiv getrocknet werden,
produziert Frosta seine Teigwaren selbst und
kann sie daher sofort weiterverarbeiten.
Die Salzmühle von Frosta kommt
ohne Trennmittel, Jodzusätze und
sogenannte „Rieselhilfe“ aus – das
spart Energie und entspricht dem
„Reinheitsgebot“. Fotos: Frosta
Wer Tiefkühlkost verkauft, benötigt vor allem
eine Ressource: Energie. Eng damit verbunden
ist aber auch die gesellschaftliche Legitimation,
Energie zu verbrauchen. Denn spätestens seit
der Klimawandel im öffentlichen Bewusstsein
verankert ist, werden alle Aktivitäten, die
verstärkt Kohlendioxid (CO2) freisetzen, kritisch
beobachtet.
Der Bremerhavener Hersteller Frosta hat
daher das Thema aufgegriffen und sich am
deutschen „Product Carbon Footprint Pilotprojekt“ beteiligt. Unter der Trägerschaft von WWF
Deutschland, Öko-Institut, Potsdam-Institut für
Klimafolgenforschung und Thema1 wurden
für ausgewählte Produkte die Emissionen an
Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen
ermittelt, so genannte „Product Carbon Footprints“ (PCF).
„Wir haben das getan, weil wir Menschen
sind, die sich auch über die Umwelt Gedanken
machen“, erläutert Frosta-Sprecher Torsten
Matthias. „Außerdem steht Tiefkühlkost in dem
Ruf, klimaschädlich zu sein. Wir wollten herausfinden, wie es sich damit tatsächlich verhält.“
Ergebnisse auch für Frosta überraschend
Zwei Fertiggerichte, die „Tagliatelle Wildlachs“
und die „Gulasch-Pfanne“, wurden von den
beteiligten Wissenschaftlern unter die Lupe
genommen. Dabei wurde zunächst untersucht,
wie viele klimaschädliche Emissionen über die
gesamte Lebenszeit des Produkts – vom Acker
bis auf den Teller – verursacht werden (1400g
pro Beutel für den Wildlachs, 2200g pro Beutel
für das Gulasch). Daraus wurden wiederum
Handlungsempfehlungen abgeleitet, beispielsweise die verbesserte Wärmerückgewinnung
bei der Kälteerzeugung oder die „Optimierung
des Kältemanagements im Bereich der Saucenfrostung“. Auch die zunehmende Verlagerung
der Transporte auf die Schiene wird gefordert.
Die Bilanz der Gulasch-Pfanne wurde dann
auch noch mit der Herstellung des gleichen
Gerichts „durch die Hausfrau“ verglichen – also
mit dem einzelnen Erwerb der Zutaten und der
frischen Zubereitung. „Das Ergebnis war dann
auch für uns überraschend“, berichtet Torsten
Matthias. Die unabhängigen Wissenschaftler
stellten nämlich fest, dass die CO2-Bilanz für
beide Herstellungsverfahren sehr ähnlich ist –
allerdings nur im Sommer. In den neun Monaten
des Jahres, in denen die meisten frischen Zutaten
aus Gewächshäusern stammen, weist das Tiefkühlgericht die deutlich bessere Klimabilanz auf.
Nachhaltigkeit ist Teil der Marke
Die Untersuchungen sollen jetzt sukzessive mit
allen Frosta-Produkten durchgeführt werden, um
die CO2-Bilanz zu verbessern. Unterdessen animiert das Unternehmen über seine Website auch
die Kunden, zur Rettung des Klimas beizutragen,
indem sie auf Ökostrom umsteigen und sich
einen besonders energiesparenden Kühlschrank
zulegen.
„Für Frosta als Marke ist Nachhaltigkeit ein
zentrales Thema“, resümiert Torsten Matthias.
Das habe schon vor einigen Jahren mit der Einführung des „Reinheitsgebots“ begonnen, das
darauf basiert, dass alle Produkte komplett ohne
Zusatzstoffe produziert werden. Ein zweiter
Punkt sei die vollkommene Transparenz: „Die
Verbraucher sollen sich über alles informieren
können.“ Dazu gehört auch der Klima-Fußabdruck. Hinzu kommen einige weitere Grundsätze,
beispielsweise die Vorgabe, nur Wildlachs und
Palmöl aus zertifizierten, also ökologisch arbeitenden Beständen zu erwerben.
Weitere Informationen:
www.pcf-projekt.de, www.frosta.de
In der Pastamaschine werden die Nudeln nach der Herstellung nicht getrocknet.
So wird wesentlich weniger Strom verbraucht als bei Nudeln aus dem Supermarkt.
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i2b express
Gesundheit als Unternehmensziel
Nur fitte Mitarbeiter können ihre optimale Leistung einbringen.
Aber was können Unternehmen tun, um die Gesundheit ihrer Belegschaft zu fördern?
Mit dem demografischen Wandel und dem
Fachkräftemangel wird auch das Thema
Gesundheit immer wichtiger für Unternehmen.
Kranke, eingeschränkt leistungsfähige oder ganz
ausfallende Mitarbeiter können zu massiven
Kostenfaktoren werden. Eine gesunde, motivierte Belegschaft mit wenig Fluktuation kann
dagegen Berge versetzen. Aber wie lässt sich ein
solcher Zustand erreichen?
Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Projekt
des Forschungszentrums Nachhaltigkeit (artec)
an der Universität Bremen. „Prävention in Unternehmen der Wissensökonomie“ (PRÄWIN) heißt
das Vorhaben, das gemeinsam mit zwei Unternehmen der IT-Branche – der Peperoni Mobile
& Internet GmbH (Hagen) und der Pixelpark AG
(Köln) – sowie der Druckerei Laupenmühlen
Druck (Bochum) durchgeführt wird.
Dr. Guido Becke vom Forschungszentrum Nachhaltigkeit untersucht Maßnahmen zur Gesundheitsförderung
in wissensintensiven Unternehmen. Foto: KMS
Das Projekt verfolgt zwei wichtige Ziele:
Es sollen Konzepte, Instrumente und Verfahren der Gesundheitsförderung entwickelt und
betrieblich erprobt werden, die besonders für
kleine und mittlere Unternehmen der IT- und
Medienbranche geeignet sind. Ein weiteres Ziel
besteht darin, die hoch qualifizierten Angestellten, aber auch die freien Mitarbeiter durch
gute Konzepte der Gesundheitsförderung an die
Unternehmen zu binden.
Laut Dr. Guido Becke, der das Projekt
gemeinsam mit Prof. Dr. Senghaas-Knobloch leitet, legen viele Unternehmen den Schwerpunkt
ihrer Präventionsbemühungen auf gesundheitsbezogenes Verhalten, beispielsweise beim
Kantinenessen. Bei PRÄWIN werden dagegen
verstärkt die Arbeitsbedingungen und die
Arbeitsorganisation untersucht, die dafür sorgen,
dass Menschen fit bleiben und Stress vermeiden.
Das Projekt-Team greift dabei auch auf
bekannte Studien zurück. So ist beispielsweise
ermittelt worden, dass drei Faktoren besonders
einflussreich sind: Die Aufgabe muss „sinnhaft“
erscheinen, sie muss „handhabbar“ sein, und
sie muss „verstehbar“ sein. Zur Sinnhaftigkeit
gehört auch das Thema Anerkennung:
Wenn diese fehlt, drohen besonders häufig
psychische Erkrankung und Burnout.
Gesundheitsförderung im ,Huckepack’
Wie sich diese Faktoren für möglichst viele
Beschäftigte in den Unternehmensalltag integrieren lassen, wird im Rahmen des dreijährigen
Projekts am Beispiel der teilnehmenden Firmen
untersucht. Gefördert wird das Projekt von der
EU und vom Bundesforschungsministerium.
Begonnen wurde in jedem Unternehmen
mit einer Klärungsphase, in deren Rahmen
die Geschäftsführung und der Betriebsrat
den Prozess vereinbarten. Dann starteten die
Wissenschaftler ihre Analyse: Wie schätzen die
Unternehmensleitung und der Betriebsrat die
Situation ein? Darüber hinaus beobachteten die
Vertreter des artec jeweils einen halben Tag die
Betriebsabläufe. Es folgten Workshops mit den
Beschäftigten, in denen erörtert wurde, was gut
läuft und wo die Probleme liegen. In weiteren
Runden geht es nun um die Umsetzung.
Damit dieser Prozess sich verstetigt, verfolgt
das Forschungszentrum Nachhaltigkeit eine
„Huckepackstrategie“, bei der Instrumente und
Verfahren der Gesundheitsförderung an vorhandene Gremien und Arbeitsabläufe in kleinen und
mittleren Unternehmen angedockt werden.
Projektpartner im Raum Bremen gesucht
In der Praxis führt der erweiterte Blick auf das
Thema Gesundheit fast zwangsläufig dazu,
dass auch die Arbeitsabläufe im Unternehmen
optimiert werden. Bei einem der beteiligten
IT-Unternehmen stellte sich beispielsweise
heraus, dass sich erhebliche Unzufriedenheit
aufgrund von Verständigungsschwierigkeiten
zwischen der Programmier-Abteilung und dem
Marketing aufgebaut hatte. Als Ergebnis eines
Workshops sorgen nun feste Ansprechpartner in
beiden Abteilungen dafür, dass Reibungsverluste
deutlich reduziert werden.
Die angewandten Prinzipien können laut
Becke problemlos auch in anderen wissens­
intensiven Unternehmen angewandt werden.
Die Projektpartner arbeiten daher zurzeit an
einem „Werkzeugkasten“, der bis zum Projektende im Oktober 2010 auf einer Website
kostenlos zur Verfügung gestellt werden soll.
Zurzeit werden noch Unternehmen für ein
Anschlussprojekt gesucht.
Weitere Informationen:
www.praewin.de, www.artec.uni-bremen.de
Windkraft für den Windkanal
Windenergie ist eine vergleichsweise nachhaltige Form der Stromerzeugung. Allerdings wird
auch viel Energie benötigt, um die Anlagen zu
produzieren. Der neue Windkanal des Unternehmens Deutsche WindGuard in Bremerhaven, in
dem unter anderem neue Rotorblattsegmente
getestet werden, gehört zu den modernsten
seiner Art. Die Simulation von Windfeldern über
eine Länge von 12 Metern bei einer Windge-
schwindigkeit bis zu 75 Metern pro Sekunde
bietet die Möglichkeit zur Schaffung realistischer
Windbedingungen.
Benötigt wird dafür 1 Megawatt an Leistung.
Um den Betrieb des Windkanals möglichst nachhaltig zu gestalten, wird dieser Strom von einer
Windenergieanlage geliefert, die von Windguard
direkt vor Ort errichtet wurde. „Wir haben extra
einen Standort gesucht, an dem der Betrieb mit
Windenergie möglich ist“, berichtet Nicholas
Balaresque, der Manager des Windkanals. Bremerhaven gehöre zu den besten deutschen WindStandorten auf dem Festland. „Wir können den
Betrieb fast immer mit Windkraft fahren“, betont
er. Die restliche Energie werde ins Stromnetz eingespeist. Auch wenn der Strom wegen Windstille
mal umgekehrt fließe: „Wir produzieren auf jeden
Fall mehr als wir verbrauchen“, so Balaresque.
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Mit Lehrprojekten gegen den Fachkräftemangel
Das Bremer Traditionsunternehmen Gleistein kooperiert mit der Universität Bremen
bei der Ausbildung von Fachkräften.
Der Fachkräftemangel steht häufig weit oben auf
der Liste, wenn die Zukunftssorgen deutscher
Unternehmen aufgezählt werden. In das allgemeine Klagen über das Defizit an qualifiziertem
Nachwuchs stimmt Thomas Schlätzer, Geschäftsführer der Geo. Gleistein & Sohn GmbH, jedoch
nicht ein. „Wir können doch selbst etwas dafür
tun, auch künftig über gut ausgebildete Kräfte zu
verfügen. Wir sehen hier eine Verantwortung“,
sagt er.
Das Traditionsunternehmen beschäftigt sich
mit der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Qualitätstauwerk. Bereits im Jahr 1824
wurden die ersten Schiffstaue unter dem Namen
Gleistein verkauft – damit handelt es sich um
das älteste industrielle Familienunternehmen
in Bremen. Insgesamt werden zurzeit rund 170
Mitarbeiter an den drei Standorten in Bremen,
Trencin (Slowakei) und Westfield (Südengland)
beschäftigt.
Die Herstellung von Tauen ist im Laufe
der langen Unternehmenshistorie zu einer
technologischen Höchstleistung geworden, denn
die wachsenden Anforderungen an Elastizität,
Gewicht und Haltbarkeit erfordern den Einsatz
ständig verbesserter Materialien. Dieser
Umstand steigert den Bedarf an qualifiziertem
Personal, aber auch die Komplexität der Arbeitsabläufe im Unternehmen. Bei Gleistein werden
beide Themen miteinander verbunden:
Die Ausbildung von Fachkräften erfolgt im
Rahmen anspruchsvoller Projekte rund um die
Optimierung des Materialflusses.
Umfangreiches Aufgabenpaket für
Studenten-Team
Im Juni hat das Unternehmen bereits zum
zweiten Mal gemeinsam mit dem Bremer
Institut für Produktion und Logistik (BIBA) an
der Universität Bremen ein entsprechendes
Lehrprojekt abgeschlossen, das weit über den
üblichen Rahmen von studentischen Projekten hinausging. Bereits 2008 hatte sich ein
Studenten-Team mit den Abläufen im GleisteinLager beschäftigt und Lösungen zur effizienteren
Steuerung der Prozesse präsentiert. Als Folge
davon wurde zum Beispiel ein Barcode-ScannerSystem im Lager eingeführt, und die Material-
zusammenstellungen für Kundenaufträge im
Materialwirtschaftssystem des Unternehmens
(Kommissionierung) werden heute automatisch
verbucht. So konnten Lagerbestände, Laufwege
und Zeitbedarf reduziert werden.
Das Ergebnis hatte überzeugt: BIBA und
Gleistein beschlossen die Fortführung der
Ausbildungskooperation. Im zweiten Lehrprojekt
haben acht Studenten nun Lösungen für den
Materialaustausch zwischen dem Lager und der
Produktion erarbeitet.
Themen waren dabei unter anderem die
Automatisierung der Verbuchung von Materialflüssen zwischen Lager und Produktion sowie
die Verbesserung der Flächennutzung und der
Lagerumschlagsleistung durch den Aufbau
eines Kleinteilelagers. Darüber hinaus wurde
ein Konzept für die Erweiterung des BarcodeScanner-Systems auf die Ein- und Umlagerung
von Waren erstellt, komplett mit Benutzerhandbüchern. Außerdem stand die Konzeptionierung
von Mitarbeiterschulungen auf dem Programm.
Insgesamt ein großes Aufgabenpaket, das ein
Studenten-Team erst einmal erschreckt. Im
Berufsalltag von Ingenieuren ist es aber gang
und gäbe.
„Beide Seiten haben viel dazugelernt“
Stefan Wiesner aus dem BIBA-Bereich „Informations- und kommunikationstechnische Anwendungen in der Produktion“, der die Studierenden
auf wissenschaftlicher Seite betreute, ist mit
dem Projektverlauf höchst zufrieden: „Wir haben
keinen Erfolg vorgeschrieben und auch keine
bahnbrechenden Neuerungen erwartet.
Lagerbestände elektronisch erfassen, Veränderungen
im Bestand zuverlässig buchen – das sind nur zwei der
Prozesse, über die sich die Studierenden Gedanken
machen mussten. „Erweitert haben wir auch unsere
Sozial- und Konfliktlösungskompetenz“, sagt Christian
Freese (rechts), der Sprecher des Studenten-Teams.
Fotos: BIBA
Sinn und vorrangiges Ziel war es, die Studierenden an die Praxis heranzuführen und ihnen
Optionen zu eröffnen.“ Dass das Team diese
Chance nun so erfolgreich ergriffen habe, freue
ihn natürlich.
Auch Gleistein-Geschäftsführer Thomas
Schlätzer ist überzeugt, dass sich die Investitionen in die Ausbildung lohnen. Natürlich
sei es ein erheblicher Aufwand und es fordere
auch die Belegschaft, die eigentlich mit dem
Tagesgeschäft schon gut ausgelastet sei. „Aber
insgesamt war es doch ein Geben und Nehmen.
Ich denke, beide Seiten haben viel dazu gelernt.“
Solche Kooperationen böten auch immer die
Chance, nach neuen Mitarbeitern Ausschau zu
halten. Daher möchte Schlätzer die Zusammenarbeit mit dem BIBA fortsetzen. Die Planungen
für das dritte Lehrprojekt laufen schon. (sno)
Schon zum zweiten Mal
arbeitete ein StudierendenTeam bei dem Bremer Unternehmen Gleistein und setzte
sich dort unter anderem mit
den Problemen der LagerLogistik auseinander. Diese
Zusammenarbeit läuft sehr
erfolgreich und soll daher
weiter fortgeführt werden.
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i2b express
Gewoba: Sichere Zukunft durch stabile Stadtteile
Mit umfassenden Angeboten für ihre Mieter und mit der Unterstützung von sozialen Projekten
hilft die Wohnungsgesellschaft Gewoba, den Zusammenhalt in den Quartieren zu erhöhen.
häufig stärker mit ihrem Umfeld und übernehmen Verantwortung, beispielsweise innerhalb
der Hausgemeinschaft.
Da liegt es nahe, verstärkt auf die wachsende Gruppe der Senioren einzugehen und
ihnen möglichst lange ein selbstbestimmtes
Leben in ihrer Wohnung zu ermöglichen.
Mit diesem Ziel hat die Gewoba im vergangenen
Jahr die Abteilung Servicemanagement
gegründet. Die Serviceberater haben bereits in
den ersten sechs Monaten 150 Mieter kostenlos
beraten.
Geholfen wird bei technischen Problemen, Behördengängen, der Vermittlung von
Pflegediensten und zahlreichen weiteren Fragen.
Manchmal sind es nur kleine Dinge, die den
Unterschied machen, beispielsweise ein Geländer zum Festhalten oder die Entfernung von
Türschwellen. Aber auch die Zusammenarbeit
mit Pflegediensten, die einen hohen Standard
erfüllen müssen, ist inzwischen institutionalisiert.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Einsamkeit vieler älterer Menschen. Die Wohnungsgesellschaft begegnet dem mit Veranstaltungen,
Ausflügen und einem dreimal jährlich erscheinenden Kundenmagazin, das sich speziell an die
Interessen und Bedürfnisse der älteren Bewohner richtet. Schon jetzt werden die Angebote
sehr gut angenommen, berichtet Karin Liedtke.
Der Weser Boxring in Bremerhaven leistet erfolgreiche Jugendarbeit und wird daher von der Gewoba gefördert.
Geförderte Projekte müssen den Mietern nutzen
Aber nicht nur die Senioren stehen bei der
Gewoba im Fokus einer nachhaltigen Quartiersentwicklung. Über Sponsoring unterstützt das
Unternehmen zahlreiche Vereine und Netzwerke,
die sich für die Stadtteile einsetzen. Gerade
angesichts leerer kommunaler Haushaltskassen
versucht die Gewoba, bewährte Strukturen zu
erhalten. „Wichtig ist, dass die Quartiere durch
diese Organisationen und Einrichtungen stabil
bleiben“, betont Karin Liedtke. Teilweise werden
Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, in anderen Fällen werden Feste und Veranstaltungen
bezuschusst. Zentrale Bedingung für SponsoringAktivitäten ist, dass die geförderten Projekte den
Gewoba-Mietern zugute kommen.
Angebote für Kinder und Jugendliche werden
deshalb besonders gefördert, vor allem auch
Sportvereine. Zu den größten Erfolgsgeschichten
gehört der Weser-Boxring, der im Bremerhavener
Stadtteil Bürgerpark-Süd vielen Jugendlichen
eine Perspektive bietet. Um Schulen kümmert
sich die „Gewoba-Stiftung zur Förderung der
Bildung im öffentlichen Schulwesen“, die bereits
seit zehn Jahren besteht und mittlerweile 420
Projekte mit insgesamt 720.000 Euro unterstützt
hat.
Nachhaltigkeit bedeutet für die Gewoba
allerdings auch, sich um die eigenen 400 Mitarbeiter zu kümmern. Im Juni hat die Gesellschaft
daher das Zertifikat „audit berufundfamilie“
von Familienministerin Ursula von der Leyen
erhalten. „Von der Zertifizierung erhoffen wir
uns eine neue Unternehmenskultur, durch die
wir als attraktiver Arbeitgeber junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen und an uns
binden", erklärt der Vorstandsvorsitzende Dr.
Volker Riebel. Damit hat das Unternehmen nun
sowohl intern als auch extern viele Stufen auf der
Nachhaltigkeitsleiter erklommen.
Häufig wird über die „Überalterung“ der Gesellschaft geklagt. Politiker fürchten den Anstieg der
Sozialausgaben, während die Werbeindustrie
sich um Bevölkerungsschichten sorgt, die sich
nicht mehr in ihrem Konsumverhalten beeinflussen lassen. Die Gewoba macht unterdessen sehr
positive Erfahrungen mit dieser Kundengruppe
– und investiert massiv, um den älteren Mietern
die Lebensqualität zu verbessern.
Bereits jetzt sind rund ein Drittel der
Gewoba-Mieter älter als 60 Jahre. „Oft sind das
unsere treuesten Mieter – und auch diejenigen mit der besten Zahlungsmoral“, berichtet
Gewoba-Sprecherin Karin Liedtke. Darüber
hinaus identifizieren sich die älteren Bewohner
Ältere Menschen sind häufig treue
und zuverlässige Mieter. Die Gewoba
unterstützt daher Projekte wie den
Huchtinger Sing-Treff. Fotos: Gewoba
i2b express
Im Rahmen der Ausstellung „Bremer Kunst inkognito“
im Finanzzentrum Am Brill präsentierten die Bremer
Galerien und die Hochschule für Künste zahlreiche
Werke Bremer Künstler. Foto: Jochen Mönch
Geschäftsmodell: Vertrauen
Die Sparkasse Bremen spielt seit fast 200 Jahren eine wichtige Rolle in der Stadt.
Die weltweite Finanzwirtschaft hat innerhalb
des vergangenen Jahres nicht nur viel Geld
verloren, sondern auch sehr viel Vertrauen.
Kaum eine Branche hat ein geringeres Ansehen
als die ­Banken. Alleine die Sparkassen sehen
sich in einer besseren Lage, denn ihr weniger
risikofreudiges Verhalten auf den Finanzmärkten
hat sich als klug erwiesen.
Auch die Sparkasse Bremen profitiert wieder
verstärkt von ihrer bürgernahen Geschäftsausrichtung. Als sogenannte „freie Sparkasse“ ist
sie zwar nicht öffentlich-rechtlich organisiert
wie die meisten anderen Sparkassen, allerdings
ist das Prinzip der Gemeinwohlorientierung bei
der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft in
die Satzung übernommen worden. Die heutige
Finanzholding der 1825 gegründeten Sparkasse
wird noch immer von Bürgern der Stadt getragen. Nach eigenen Angaben setzt sie weiterhin
einen Großteil ihrer Erträge für das Gemeinwohl
ein.
Diese enge Verknüpfung des eigenen Unternehmens mit dem Wohlergehen des Standorts
erweist sich seit fast 200 Jahren als erfolgreiche
Strategie. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erinnern sich viele Menschen gerne
an die Verlässlichkeit der regional verankerten
Einrichtungen: Bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa zeigten sich kürzlich
mehr als 90 Prozent der Befragten überzeugt,
dass die Sparkassen in der Finanzmarktkrise
eine unverändert hohe Bedeutung haben oder
sogar noch wichtiger geworden sind. „Die Spar­
kassen zählen zu den vertrauenswürdigsten
Institutionen in Deutschland“, erläutert Dr. Birgit
Krull, Leiterin Kommunikation bei der Sparkasse.
Die wichtige Rolle, die von der Sparkasse
Bremen seit fast zwei Jahrhunderten in der Stadt
gespielt wird, basiert auf mehreren Faktoren.
Einer davon ist die gute Erreichbarkeit: Die Nähe
zum Kunden ist immer ein Pluspunkt gewesen,
und drei Viertel der Mitarbeiter arbeiten im
direkten Kundenkontakt. „Entscheidend ist
aber das starke Vertrauen der Menschen in die
Sparkasse und ihr solides Geschäftsmodell“,
betont Birgit Krull. Das Vertrauen habe sich über
Jahrzehnte und Jahrhunderte entwickelt, weil
die Sparkassen darauf ausgerichtet seien, einen
Mehrwert für die Menschen und die Region zu
schaffen.
Dieser Mehrwert kann verschiedene ­
For­men annehmen. Zum einen besteht er da­rin,
dass die Sparkassen ihr Geschäft auf Zielgruppen ausrichten, die in jeder Region eine
wichtige Rolle spielen: den Mittelstand und die
Privathaushalte. Nicht bei allen Banken wird
diesen Kunden vergleichbare Wertschätzung
entgegengebracht. Der Mehrwert zeigt sich aber
auch in einer Vielzahl von Förderprojekten, bei
denen die Sparkassen gemeinnützige Aktivitäten
unterstützen oder sogar erst ermöglichen.
Die Sparkasse Bremen unterstützt viele
unterschiedliche Projekte, darunter beispielsweise diese:
• Bremer Gründerpreis und „Unternehmer des
Jahres“: In jedem Jahr werden besonders innovative Unternehmen ausgezeichnet.
• Größere kulturelle Projekte wie „Der fliegende
Holländer“ und „Aida“: „Das kulturelle Angebot
einer Stadt ist ein wichtiger Standortfaktor“,
betont die Sparkasse.
• Zeitgenössische Kunst: Mit der Ausstellung
„Bremer Kunst inkognito“ im Finanzzentrum Am
Brill wurden Werke Bremer Künstler vorgestellt
und zum Verkauf angeboten.
• Mentorenprogramm „Balu und Du“: In Anlehnung an das „Dschungelbuch“ betreut jeweils
ein junger Erwachsener ein Kind für ein Jahr, um
Anregungen über das schulische Umfeld hinaus
zu liefern.
Auch bei der Sparkasse umfasst Nachhaltigkeit jedoch nicht nur die externen Aktivitäten,
sondern ebenso das interne Arbeitsklima. Sie hat
daher das Zertifikat „berufundfamilie“ erworben,
das für besonders familienfreundliche Unternehmen vergeben wird.
In Zukunft will der Vorstand der Sparkasse
Bremen den eingeschlagenen Weg auf jeden
Fall weitergehen. „Schließlich entstammt die
Sparkasse Bremen selbst einer Bürgerinitiative“,
erläutert Birgit Krull. „Bürgersinn und Gemeinwohlorientierung prägen das Engagement der
Sparkasse Bremen von Anfang an. “
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i2b express
Nicht nur schön, sondern auch umweltverträglich
Dem Bauschutt neues Leben einhauchen oder
Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus
natürlichen Faserverbundwerkstoffen herstellen – 20 Studierende der Hochschule für Künste
– Bremen (HfK) haben sich damit beschäftigt
und bewiesen: Produktdesign ist wesentlich
mehr als nur „schön machen“. Es bedarf vielfältiger Kenntnisse, und es dient auch dem Schutz
der Umwelt. Nachhaltig.
Im Rahmen zweier Lehrveranstaltungen haben sich die angehenden
Diplom-Designer des Studiengangs „Integriertes Design“ in den vergangenen Semestern unter der Leitung von Professor Andreas Kramer mit
Werkstoffen und Verfahrenstechniken beschäftigt, Unternehmen besucht,
Vorträgen von Experten aus Industrie und Wissenschaft gelauscht und
neue Produkte entworfen. Tatkräftige sowie finanzielle Unterstützung
bekamen sie dabei von der Amtlichen Materialprüfungsanstalt (MPA) der
Freien Hansestadt Bremen, einem Geschäftsbereich der Stiftung Institut für
Werkstofftechnik (IWT), und dem Faserinstitut Bremen e. V. (FIBRE) an der
Universität Bremen sowie der InnoWi GmbH und dem Bundesministerium
für Wirtschaft und Technologie (BMWi).
Die Mittel für die Vorhaben kamen aus dem Projekt „Fortführung
der Verwertungsoffensive – Strategieförderung – Kompetenzen nutzen,
Verwertung steigern“. Dabei geht es um die Unterstützung von Hochschulen, Unternehmen und freien Erfindern bei der rechtlichen Sicherung und
wirtschaftlichen Verwertung innovativer Ideen. Die Gelder sollen auch
helfen, Entwürfe fertig zu stellen und öffentlich zu machen.
Aus dem Tierreich abgeschaut: Macht das Innenskelett Probleme oder braucht es
zusätzlichen Halt, hilft ein stabilisierendes Außenskelett wie zum Beispiel Krebse
und Spinnen es haben. Marta Szczelkun präsentiert Professor Andreas Kramer das
„Exo-Skelett“ aus Faserverbundwerkstoff, das sie zusammen mit David Grünwald
entwickelt. Foto: HfK
Nicht nur praktisch und schick, sondern auch extrem stabil und leicht ist der Koffer
aus Faserverbundwerkstoff. Li-Ying Chen hat ihn entworfen. Foto: HfK
Koordiniert und begleitet werden die Maßnahmen von der InnoWi GmbH,
der regional ansässigen Dienstleistungsagentur für Entwickler und
Designer der wissenschaftlichen Einrichtungen des nordwestdeutschen
Raumes.
„Leichtstein“ und „Ultra Light – Super Strong“ lauten die Titel der beiden HfK-Lehrveranstaltungen, die durch dieses Förderprogramm möglich
wurden. Das erste Projekt beschäftigte sich mit der Wiederverwertung von
Porenbeton, eher bekannt unter dem Markennamen „Ytong“. Hier gab es
Unterstützung von der MPA. Statt als Müll auf der Deponie zu landen, soll
der Porenbeton aufbereitet werden und als neuer Werkstoff ein zweites
Leben bekommen – nach den Vorstellungen der neun Studierenden als
Messerblock, Tisch, Liege und Lampe, als Schaukelhocker oder auch als
Badezimmerausstattung.
Im zweiten Projekt galt es, gemeinsam mit dem FIBRE Produktkonzepte und neue Anwendungen für Faserverbundwerkstoffe zu entwickeln.
Dass da vieles möglich ist, zeigten die elf Studierenden den Projektpartnern
in einer ersten Präsentation: Handy, Koffer und Schuhe, ein Exo-Skelett und
eine Bierzeltgarnitur, Fahrrad, Rollstuhl und Kinderwagen, und sogar ein
Klavier und eine Haltestelle haben sie entworfen.
Für den Herbst sind zu beiden Projekten Präsentationen beziehungseise Ausstellungen geplant, doch schon vorher gab es erste Reaktionen.
„Die Ergebnisse haben meine Erwartungen übertroffen“, sagt Prof. Andreas
Kramer. Und auch InnoWi-Innovationsmanagerin Dr. Birte Jürgens ist
begeistert. „Ich bin überrascht von dem Ideenreichtum der Studierenden
und dem großen Potenzial, das sich in dieser Zusammenarbeit gezeigt hat.“
(Sabine Nollmann)
Informationen: Prof. Andreas Kramer, Tel.: 0421 9595-1236,
E-Mail: a.kramer@hfk-bremen.de, www.hfk-bremen.de sowie
Dr. Lieselotte Riegger und Dr. Birte Jürgens, Tel.: 0421 96 00-70,
E-Mail: mail@innowi.de, www.innowi.de
i2b express
Innovative Produktideen aus dem Nordwesten
Die InnoWi GmbH ist die Dienstleistungsagentur für wissenschaftliche Erfinder der Hochschulen,
Forschungsinstitutionen und Unternehmen im Land Bremen sowie dem nordwestlichen Nieder­
sachsen. Sie übernimmt alle patentrechtlichen und vermarktungsrelevanten Aufgaben von der
Idee bis zur Markeinführung. Weitere Informationen: mail@innowi.de, Telefon 0421 9600-70.
Seit wenigen Jahrzehnten wird die lange
bekannte Welt flüssiger Systeme (Wasser, Alkohole, Ether, Aldehyde, Ester und andere) durch
die Erforschung und Entwicklung ionischer
Flüssigkeiten revolutioniert. Im Gegensatz zu
konventionellen Flüssigkeiten, die aus ungeladenen Molekülen bestehen, enthalten ionische
Flüssigkeiten ausschließlich positiv und negativ
geladene Ionen (Kationen und Anionen).
Dies und die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten durch das große, stetig weiter­
entwickelte Spektrum geeigneter Ionen, führen
zu gänzlich neuen, ungewöhnlichen und
variierbaren Eigenschaften. Erhöhte Sicherheit
und Umweltverträglichkeit durch nicht flüchtige
und entflammbare Lösungsmittel, Beschleunigung der Reaktionszeiten und Erhöhung der
Produktausbeute sind dabei einige Verbesserungsmöglichkeiten, die für viele Prozessabläufe
relevant sind.
An der Universität Bremen sind nun zwei
neue Verfahren zur Herstellung von ionischen
Flüssigkeiten entwickelt worden:
Boranatcluster als Anionen für ionische
Flüssigkeiten
Die Variationsmöglichkeiten in ionischen Flüssigkeiten sind groß, basieren aber in der Regel
auf Modifikationen der Kationen. Eine Forschergruppe der Universität Bremen entdeckte vor
einiger Zeit, dass Verbindungen aus Boratomen,
sogenannte Boranatcluster, besonders gute
Anionen für ionische Flüssigkeiten darstellen.
Das Besondere dabei ist, dass jeder Cluster eine
Aminogruppe mit drei variierbaren organischen
Resten enthält. Dies ermöglicht erstmals,
modifizierbare und trotzdem stabile Anionen in
ionischen Flüssigkeiten einzusetzen. Durch die
nun zugänglichen Variationsmöglichkeiten von
sowohl Kation als auch Anion ist es jetzt möglich,
ionische Flüssigkeiten „nach Maß“ herzustellen.
Farblose ionische Flüssigkeiten
Die bekannten Synthesen zur Herstellung ioni­
scher Flüssigkeiten führten bislang zu gefärbten
Produkten. Auslöser dieser Verfärbungen sind
Spuren von Nebenprodukten oder auch Reste
der Ausgangsstoffe, die nur durch zusätzliche
Reinigungsschritte entfernt werden können.
Die direkte Herstellung farbloser ionischer
Flüssigkeiten war bisher nur in einem sehr
langsamen Prozess mit aufwendig gereinigten
Ausgangsstoffen oder unter Verwendung zusätzlicher Lösungsmittel möglich. Einer weiteren
Forschergruppe der Universität Bremen ist es
jedoch kürzlich gelungen, ionische Flüssigkeiten
in einem neuen Verfahren auch unter extremen
Prozessbedingungen (hohe Temperaturen und
Drücke) ohne die Verwendung zusätzlicher
Lösungsmittel in einem kontinuierlichen Prozess
verfärbungsfrei herzustellen.
Wesentliche Vorteile sind dabei, dass hohe
Reaktionsgeschwindigkeiten erreicht werden,
ohne dass Fremdsubstanzen hinzugefügt werden müssen und keine anschließende Reinigung
des Produktes nötig ist. Überreste der Ausgangsstoffe können abgetrennt und in den Prozess
zurückgeführt werden.
Für beide Verfahren werden nun Partner zur
Weiterentwicklung sowie Lizenznehmer gesucht.
IT und Medien
Carsten Meyer-Heder
1. Vorsitzender
Bremen IT + Medien
Das Modewort „Nachhaltigkeit“
Vor drei Jahren noch wenig benutzt, hat sich das Wort Nachhaltigkeit
zu einem echten Schlager entwickelt. Nun habe ich leider in verschiedenen Kolumnen vorher schon gerne über Nachhaltigkeit gesprochen
und bin grundsätzlich nicht der Meinung, dass alles, was Mode ist,
automatisch schlecht sein muss.
Diese Einleitung vorrausgeschickt, habe ich einmal bei Wikipedia
gefragt: „Das Konzept der Nachhaltigkeit beschreibt die Nutzung
eines regenerierbaren Systems in einer Weise, dass dieses System in
seinen wesentlichen Eigenschaften erhalten bleibt und sein Bestand
auf natürliche Weise nachwachsen kann.“
In der aktuellen Diskussion wird Nachhaltigkeit oft in ökonomischen Zusammenhängen benutzt. Die Kritik an der QuartalszahlenOrientierung und das Missverständnis, einen 3-Jahres-Planungshorizont als Strategie zu verstehen, greifen aber zu kurz.
Neben der wirtschaftsbezogenen Sicht auf Nachhaltigkeit gibt es aber natürlich auch die ökologische Seite.
Green-IT ist an dieser Stelle ein gutes Stichwort. Auch
wenn Dienstleistungsunternehmen vergleichsweise wenig
in dieser Hinsicht bewirken können, macht es trotzdem Sinn,
sich das Thema genauer anzugucken. Ähnlich wie bei regenerativen Energien besteht hier die Möglichkeit, Know-how aufzubauen und
das Thema zu treiben. Leider ist der Hebel an der Stelle Green-IT nicht
ganz so groß, da kaum noch Computer-Hardware und Chips in Deutschland hergestellt werden. Aber für gute Ideen und kreative Lösungen ist
der Markt immer offen.
Nachhaltigkeit meint aber auch soziale Dinge. Wie gestalte ich in
den Unternehmen und den öffentlichen Bereichen ein Arbeitsumfeld
so, dass die Menschen gerne arbeiten? Gerade in unserer Branche geht
nichts ohne motivierte Mitarbeiter. Und zum Schluss gehört zu Nachhaltigkeit auch, sein Unternehmen – wenn man denn eines besitzt – in
vernünftige Hände zu übergeben und dafür Sorge zu tragen, dass das
Unternehmen länger lebt als der Gründer. Schon zu oft sind solide, gute
Unternehmen durch einen Verkauf innerhalb kürzester Zeit zerstört
worden.
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Impressum
Veranstaltung en
11. August
i2b meet up „JadeWeserPort“
Eine Veranstaltung des i2b-Netzwerks in Bremen.
Lesen Sie dazu auch die Meldung auf Seite 2.
Infos: www.i2b.de
20. August
„Unterstützung der Umweltwirtschaft bei der
Umsetzung von Auslandsgeschäften“
Eine Veranstaltung der Wirtschaftsförderung Bremen
im World Trade Center.
Infos: www.i2b.de
26. August
Risikomanagement im Mittelstand
Anhand praktischer Beispiele wird die Einrichtung
eines Risikomanagements bei kleinen und mittleren
Unternehmen veranschaulicht.
Infos: zeimet@handelskammer-bremen.de
1. September
i2b meet up „CSR“
Eine Veranstaltung des i2b-Netzwerks in Bremen zum
Thema „Corparate Social Responsibility“ (CSR).
Lesen Sie dazu auch die Meldung auf Seite 2.
Infos: www.i2b.de
22. September
i2b meet up „Luft- und Raumfahrt“
Eine Veranstaltung des i2b-Netzwerks in Bremen.
Infos: www.i2b.de
26. September
i2b-Frühschoppen „Landkreis Cuxhaven VI“
Eine Veranstaltung des i2b-Netzwerks in Langen bei
Bremerhaven.
Infos: www.i2b.de
28. September
„Innovationen in der Lebensmittel-Logistik“
Ziel der Veranstaltung in Bremen ist es, neue
technische Lösungen und Entwicklungen für die
Lebensmittel-Logistik vorzustellen und deren Alltagstauglichkeit zu diskutieren.
Infos: www.ebiz-bremen.de
29. September
i2b meet up „RFID“
Eine Veranstaltung des i2b-Netzwerks in Bremen.
Infos: www.i2b.de
29. Oktober
i2b-Sonderveranstaltung „swb Netzwerk-Award“
Die inzwischen traditionelle i2b-Sonderveranstaltung
„swb Netzwerk-Award – powered by i2b idea2business“ mit dem Kooperationspartner swb Netze
Bremerhaven.
Infos: www.i2b.de
3. November
i2b meet up „Gesundheitswirtschaft“
Eine Veranstaltung des i2b-Netzwerks in Bremen.
Infos: www.i2b.de
12. November
i2b meet up „TW-Logistik VII“
Eine Veranstaltung des i2b-Netzwerks in Bremerhaven.
Infos: www.i2b.de
1. Dezember
i2b meet up „Enterprise Europe Network“
Eine Veranstaltung des i2b-Netzwerks in Bremen.
Infos: www.i2b.de
3. Dezember
„Lizenzverträge in der Praxis“
Im Rahmen der kostenlosen Veranstaltung in der
Handelskammer Bremen erhalten die Teilnehmer
einen Überblick, welche Aspekte im Rahmen eines
Lizenzvertrags fixiert werden sollten.
Infos: www.mls-law.de
i2b express
Das Journal für Innovation im Nordwesten,
www.i2b.de
Herausgeber
Carl Ed. Schünemann KG
i2b idea2business GmbH, Kölling Medien-Service
Verlag
Carl Ed. Schünemann KG, Schünemann-Haus
28174 Bremen, www.schuenemann-verlag.de
Verlags- und Anzeigenleitung
Hermann Schünemann
anzeigen@schuenemann-verlag.de
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wachendorf@schuenemann-verlag.de
Redaktion
Kölling Medien-Service, Tel. 0421-33 65 99-50
info@k-ms.de, www.k-ms.de
Autoren in dieser Ausgabe: Axel Kölling (ak),
Sabine Nollmann (sno)
Redaktionsbeirat
Uwe Gundrum, Dr. Martin Heinlein,
Carsten Meyer-Heder, Dr. Stefan Offenhäuser,
Dr. Barbara Schieferstein, Kai Stührenberg,
sowie Vertreter der Herausgeber
Grafik und Layout
Carl Ed. Schünemann KG
Druck
Druckhaus Humburg
Internet
BBN Bremen Busines Net GmbH, www.bbn.de
Europäischer Regionalfonds EFRE
OFFEN FÜR LEIDENSCHAFT.
WILLKOMMEN IM LEXUS IS 250 CABRIO.
Der neue IS 250C kombiniert die
dynamischen Fahreigenschaften und
den kompromisslosen Komfort einer
Lexus Sportlimousine mit dem begeisternden Freiheitsgefühl eines Cabrios.
Seine intelligente Klimaautomatik,
der optimale Anstellwinkel der Frontscheibe und eine Vielzahl weiterer
Innovationen sorgen beim Offenfahren dafür, dass Luftströmung und
Windgeräusche angenehmer Ruhe
und Temperatur weichen.
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Ab Juli bei uns im Lexus Forum.
LEXUS FORUM BREMEN
Auto Weller GmbH & Co. KG
Osterdeich 151, 28205 Bremen
www.lexusforum-bremen.de
Telefon 04 21/4 68 40-4 90
Kraftstoffverbrauch kombiniert 9,3 l/100 km (innerorts 13,1, außerorts 7,1); CO2-Emissionen 219 g/km im kombinierten Testzyklus nach RL 80/1268/EWG.