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Der Treasurer www.derTreasurer.de | www.peopleanddeals.de Nachrichten für die Finanzabteilung Ausgabe 04 | 5. April 2007 Zweiwöchentliche Onlinezeitung aus der FINANCE-Redaktion Inhalt Zahlungsverkehrsriese Die DSGF und das Servicezentrum Bayern sind zum zweitgrößten deutschen Dienstleister im Zahlungsverkehr fusioniert. S. 2 Top-Finanzierung Air Berlin finanziert die Übernahme von LTU günstig durch die Ausgabe einer Wandelanleihe. S. 3 SEPA kostet erst, nützt später Wer von SEPA profitieren will, muss zunächst investieren SEPA soll laut EU-Kommission Einsparungen von bis zu 28 Milliarden Euro im Jahr erbringen. Der Haken: Zunächst müssen die Unternehmen sich darauf einstellen, also vor allem die internationalen Kontoangaben IBAN und BIC einführen. „Dies stellt die IT vor einen großen Anpassungsbedarf, der neben den Zahlungsverkehrssystemen auch das Buchungssystem, das Reporting und das Controlling betrifft“, warnt Christian Steinebach, Mitglied der Geschäftsleitung beim IT-Dienstleister CSC. Doch langfristig wird kein Unternehmen die Umstellung vermeiden können. Die Experten der Banken schätzen laut einer Studie der Universität Regensburg, dass die deutsche Überweisung und Lastschrift bis 2014 verschwinden werden. 7 Fragen an ... iStock/Thinkstock/Getty Images Falsch versichert Viele Unternehmen in Deutschland sind beim Versicherungskauf im „Blindflug“ unterwegs: Sie sind überversichert. S. 5 SEPA rechnet sich nicht sofort, für manche vielleicht gar nicht. 왘 Geldmarktfonds im Trend Bei der Auswahl geht Reputation vor Rendite Michael Schütt, Leiter Finanzierung der Fraport AG, beantwortet unseren Fragebogen. S. 6 Anleihehandel verbessert Die Deutsche Börse hat ihren Handel im FixedIncome-Segment neu strukturiert, um Investoren einen besseren Überblick zu verschaffen. S. 7 Datensicherheit Auch das Treasury ist gegen Datenklau und Manipulationen nicht gefeit. Die größte Gefahr droht durch eigene Mitarbeiter. S. 8 Bei der Auswahl eines Geldmarktfonds geht für Treasurer Reputation vor Rendite. Dies ist das wichtigste Ergebnis des Global Cash Survey 2006 von JPMorgan Asset Management und der Association of Corporate Treasurers (ACT). Darin wurden weltweit 206 Corporate Treasurer zu Trends im Cash Management befragt. Dass Geldmarktfonds als Anlageinstrument insbesondere im Treasury reüssieren, bestätigt JPMorgan-Experte Sven Lorenz: „Das Volumen institutioneller Geldmarktfonds in Europa hat sich in den letzten fünf Jahren verdreifacht.“ Gegenüber dem US-Markt besteht allerdings nach wie vor eine enorme Kluft. Dort werden 80 Prozent der Barmittel in Liquiditätsfonds oder direkt am Geldmarkt angelegt, in Europa lediglich 30 Pro- Dabei nützen den Unternehmen ohne Geschäft außerhalb Deutschlands die durch SEPA erreichten geringeren Gebühren im EU-Zahlungsverkehr zunächst gar nichts. Doch letztendlich werden auch sie von der europäischen Harmonisierung profitieren, glaubt Studienautor Dr. Ernst Stahl: „SEPA stellt für diese Mittelständler eine Chance dar, innerhalb Europas zu expandieren.“ Für zahlreiche bereits international aufgestellte Firmen bringt die Entscheidung der EU-Finanzminister dagegen wenig Neues. „Wir haben schon zum Zeitpunkt der Einführung der EU-Standardüberweisung, die sich kaum von der SEPA-Überweisung unterscheidet, die Umstellung hinter uns gebracht – wie übrigens fast alle größeren Unternehmen“, bemerkt Heiko Ries, Leiter Treasury Controlling bei der Thomas Cook AG. zent. Gerade in Deutschland legt ein Großteil der Corporate Treasurer vornehmlich in Bankeinlagen an. Als Gründe werden Argumente wie Sicherheit und Liquidität genannt. Beides sind Faktoren, die an- FORTSETZUNG AUF SEITE 2 gesichts der hohen M&A-Aktivität ihre Berechtigung haben. Als Trends im Cash Management werden von den Treasurern die Konsolidierung unter den Anbietern und eine Zunahme des grenzüberschreitenden Poolings genannt. Außerdem erwarten sie eine verstärkte Automatisierung frs der Prozesse. ANZEIGE Hier klicken und kostenlos abonnieren: www.derTreasurer.de Alle zwei Wochen neu und dreimal im Jahr als Printausgabe! Fragen und Anregungen an redaktion@derTreasurer.de 2 | Zahlungsverkehr & Cash Management Der Treasurer Ausgabe 04 | 5. April 2007 Neuer Zahlungsverkehrsriese News First Data von KKR gekauft Das amerikanische PrivateEquity-Haus KKR übernimmt für 34 Milliarden Dollar den Zahlungsverkehrsdienstleister First Data. Das US-Unternehmen arbeitet in Deutschland mit der Bahn und T-Mobile zusammen. Ratiopharm mit eInvoicing Der Medikamentenhersteller Ratiopharm nutzt seit Februar eine eInvoicing-Lösung von TietoEnator. Das Unternehmen eInvoicing fliegt entschied sich für die Skandinavier, da der Großlieferant VWR das System zuvor bereits eingeführt hatte. Größte Sparkassen-Dienstleister schließen sich zusammen Die Deutsche Servicegesellschaft für Finanzdienstleister mbH (DSGF) und das Servicezentrum Bayern, die zwei größten Abwickler für den Zahlungsverkehr der Sparkassen, sind zum zweitgrößten deutschen Dienstleister im Zahlungsverkehr hinter der Postbank fusioniert. Die neue Gesellschaft unter dem Namen DSGF hat nunmehr 120 Kunden in acht Bundesländern und wird jährlich etwa 160 Millionen Belege abwickeln. Damit setzt sich die Konsolidierung unter den deutschen Zahlungsverkehrsanbietern fort. So geht die DSGF davon aus, dass sich ihr weitere Anbieter anschließen werden. „Marktpotential sehen wir bei Sparkassen und Banken, die ihren Zahlungsverkehr heute noch in Eigenregie abwickeln“, verkündet Joachim Hoof, Vorstandsvorsitzender der Sachsen-Finanzgruppe Zahlungsverkehr, die 31,5 Prozent sta der Anteile hält. 왗 FORTSETZUNG VON SEITE 1 SEPA kostet erst Nur die Einführung der SEPA-Lastschrift und -Debitkartenzahlung werde daher noch signifkante Anpassungen erfordern. Ein Vorteil für die Unternehmen: Die SEPA-Einführung folgt keinem zwingenden Zeitplan. Um den Unmut kleinerer Kunden zu vermeiden, werden die Banken also noch einige Zeit die Abwicklung von deutschen Zahlungsverkehrsformaten anbieten müssen. So wird SEPA zwar alle etwas kosten, aber manche erst in ferner Zukunft. sta Bis wann werden die folgenden Entwicklungen eingetreten sein? SWIFT gibt im Spionagestreit nach Der internationale Zahlungsverkehrsdienstleister SWIFT will in den USA einen Sonderstatus beantragen, der ihn auch dort den europäischen Datenschutzgesetzen unterwerfen soll. Damit hofft das genossenschaftliche Unternehmen, der immer lauter werdenden Kritik an der Übergabe von Daten an die US-Behörden zu begegnen. Bis zum dritten Quartal soll die sogenannte „Safe Harbour“-Regelung für SWIFT genehmigt werden, erklärte SWIFT-CFO Francis Vanbever in einem Interview. Das werde den Datenschutz verbessern, auch wenn das Unternehmen weiterhin gezwungen sei, auf Anordnung der Amerikaner Daten hesta rauszugeben. 2008 Nahezu alle deutschen Finanzinstitute bieten SEPA-Überweisung und SEPA-Lastschrift an. 2009 Kundensysteme auf SEPAFormate umgestellt. 2014 Deutsche Überweisungs- und Lastschriftverfahren existieren nicht mehr. 2016 Investitionen der Finanzinstitute in SEPA haben sich amortisiert. Quellen: PPI, ibi research; Mittelwert der Expertenschätzungen ANZEIGE Die SEB auf dem 19. Mannheimer Finanzsymposium 18. bis 20. 4. 2007– Willkommen am Stand 29 im Bereich Finanz und Technik Ausgezeichnete Lösungen – ausgezeichnete Workshops Workshop 1 Workshop 2 Workshop 5 Corporate Case Study: Absicherung von Emerging Markets Währungsrisiken Cash Management in der NordischBaltischen Region: Sieben Länder – eine Cash Management-Lösung Corporate Case Study: Absicherung mit Währungsoptionen in der IAS 39 Welt Workshop 3 Workshop 4 Verbriefung: Forderungsverkauf über Multi-Seller-Conduits Optimieren und Profitieren: Die Cash Management Value ChainTM Kosteneinsparung durch Prozessoptimierung 3 | Der Treasurer | Ausgabe 04 | 5. April 2007 ANZEIGE ‡ die ganze welt auf einen klick ‡ internetbasiertes finanzmanagement mit den leistungsstarken Tools von companyworld ‡ ideen nach vorn ‡ ‡ intelligent transaktionen kontrollieren ‡ ‡ schnell Zahlungen regeln ‡ ‡ sicher akkreditivgeschäfte erledigen ‡ ‡ geschickt devisen handeln ‡ ‡ perfekt massenzahlungen abwickeln ‡ ‡ clever wissensvorsprung nutzen ‡ / / / / / www.commerzbank.de / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / 4 | Finanzen & Bilanzen Der Treasurer Ausgabe 04 | 5. April 2007 Die Top-Finanzierung News iStock/Thinkstock/Getty Images EOP-Chef unter Verdacht Gegen den Vorstandsvorsitzenden der EOP Biodiesel AG, Sven Schön, ermittelt die Staatsanwaltschaft Sonnenuntergang bei Biodiesel? Potsdam wegen des Verdachts auf Untreue und Steuerhinterziehung. Ihm wird vorgeworfen, zusammen mit anderen die Jahresabschlüsse 2001 und 2002 der Vorgängerfirma von EOP gefälscht zu haben. iStock/Thinkstock/Getty Images Hoher Goodwill im Dax Die nach IFRS bilanzierenden Dax-Unternehmen haben einen Goodwill von durchschnittlich 4 Milliarden Euro, berichtet PwC. Damit beträgt der Wert Dax-Werte kämpfen mit IFRS. durchschnittlich 36 Prozent des Eigenkapitals. Dessen Bilanzierung ist aber noch mangelhaft: Nicht alle weisen ihn in genügender Detailliertheit aus. Comprendium finanziert jetzt Forderungen Der Finanzdienstleister Comprendium (Kerngeschäft Leasing), München, bietet seit kurzem ein bankenunabhängiges programm zur Forderungsfinanzierung an. Über das Trade Receivables Securitization Program (TRSP) können Unternehmen Forderungen ab einem Volumen von 5 Millionen Euro zu Geld machen. Air Berlin schnürt ein günstiges Finanzierungspaket über 318 Millionen Euro Der notorisch defizitäre Ferienflieger LTU hat nach langer Suche endlich mit Air Berlin (Umsatz 2006: 1,57 Milliarden Euro) einen passenden Investor gefunden. Für die Übernahme hat Air Berlin jetzt ein großes Finanzierungspaket bestehend aus einer Kapitalerhöhung um 98 Millionen Euro und einer Wandelanleihe über 220 Millionen Euro geschnürt. Finanzierungsticker S&P hebt Rating von SGL Carbon von BB– auf BB +++ Pressebericht: Banken wollen Kredite von Hella Hueck verkaufen +++ ABN Amro, Dresdner Kleinwort und WestLB strukturieren Kredit über 200 Mio. Euro für Praktiker +++ TWB Gruppe restrukturiert Verbindlichkeiten in Höhe von 60 Mio. Euro mit Morgan Stanley +++ Ausblick der Fresenius AG und der Tochter Fresenius Medical Care von S&P auf stabil hochgesetzt +++ Schefenacker unterbreitet Bondholdern verbessertes Angebot für Restrukturierung +++ Rating der AHBR von BB auf BB– gesenkt +++ Moody’s stuft Linde auf Baa1 herauf und Eon auf A2 herab. Die frischen Aktien des S-Dax-Unternehmens wurden im Rahmen einer internationalen Privatplatzierung bei institutionellen Investoren untergebracht. Gleichzeitig hat Air Berlin eine Wandelanleihe platziert. Begleitet wurde die Platzierung durch die Deutsche Bank und Morgan Stanley als Joint-Bookrunner und die Commerzbank als Co-Lead-Manager. „Die Wandelanleihe war zigfach überzeichnet“, freut sich CFO Ulf Hüttmeyer. Die Laufzeit beträgt 20 Jahre, der Kupon liegt bei 1,5 Prozent. Der Wandlungspreis von 22,47 Euro beinhaltet derzeit eine Prämie von 37 Prozent. Mit dem eingelösten Kapital will die Fluggesellschaft Verbindlichkeiten von rund 150 Millionen Euro ablösen. Die Gläubiger können alle fünf Jahre kündigen, Air Berlin selbst nach sieben Jahren – wenn die Aktie mehr als 150 Prozent oberhalb des Wandlungspreises notiert. Analysten bewerten das Finanzierungspaket und die LTU-Transaktion positiv. Air Berlin kann sich sehr günstig refinanzieren, bis die angestrebten Synergien mit LTU greifen, die mit 70 bis 100 Millionen Euro jährlich beziffert werden. Schon für 2006 konnte die Fluggesellschaft einen Gewinn von rund 50 Millionen Euro nach einem Verlust von 116 Millionen im Vorjahr abliefern. Mit der Übernahme des Wettbewerbers LTU sollte sich die Marktstellung weiter verbessern. Nun soll Air Berlin auch noch an mad Condor interessiert sein. Mezzanine für B-Kunden Atradius holt auf Porsches Pro-forma-Kredit Das Anleihe- und Genussscheinprogramm Puls geht in die zweite Runde. Merrill Lynch und Advisum refinanzieren zurzeit ein Portfolio von rund 50 Schuldscheinen und Nachrangdarlehen mittelständischer Unternehmen am Kapitalmarkt. Das Besondere: Es gibt auch Geld für schlechte Bonitäten, nämlich bis zur Ratingstufe B (Ausfallwahrscheinlichkeit über 5 Prozent). Im Schnitt nehmen die Unternehmen 6 Millionen Euro auf. Die Spreads für die unbesicherten siebenjährigen Senior-Kredite liegen je nach Bonität zwischen 200 und 600 Basispunkten plus 6-Monats-Euribor. Bei Nachrangkapital liegt die Range zwischen 300 und 700 Basispunkten. Puls war im vergangenen Jahr zum ersten Mal in den Markt gegangen. Damals sorgte für Aufsehen, dass die weitgehend unbekannte Beratungsgesellschaft Advisum ohne eigenes Vertriebsnetz im Mittelstand ein Portfolio aus rund 40 Unternehmen im Gesamtvolumen von 260 Millionen Euro bündeln mad konnte. In der Kreditversicherungsbranche schreitet die Konsolidierung voran. Mit dem Zusammenschluss von Atradius und der spanischen Crédito y Caución schließt die bisherige Nummer zwei im Markt weiter zum Branchenprimus Euler Hermes auf. Der Zusammenschluss war seit längerem geplant. Crédito y Caución ist Marktführer in Spanien und für Atradius ein Sprungbrett nach Südamerika. „Die mit diesem Zusammenschluss erzielbaren Skalenvorteile erlauben uns, durch weitere Produktverbesserungen und günstigere Kostenstrukturen mehr Atradius-CEO Dr. Wert für unsere Peter Ingenlath Kunden zu schaffen“, begründet Atradius-CEO Dr. Peter Ingenlath den Schritt. Zudem sei Spanien der wachstumsstärkste Markt innerhalb Europas. Atradius hat bisher einen weltweiten Marktanteil von 24 Prozent. Mittelfristig plant das Unternehmen den Gang ank an die Börse. Der Kauf von mehr als 30 Prozent der VW-Stammaktien hat Porsche zu einem spektakulären Schritt gezwungen. Mit dem fälligen Übernahmeangebot musste der Sportwagenbauer ein Finanzierungskon- Über den Wolken mit neuer Finanzierung Porsche ist auch bei Kreditlinien ganz vorn. zept vorlegen: einen Kredit über 35 Milliarden Euro, garantiert durch ein internationales Bankenkonsortium. Getoppt wurde dieser Megakredit bisher nur von Eon. Der Energiekonzern hatte sich für die in dieser Woche gescheiterte EndesaÜbernahme Linien über 37 Milliarden Euro gesichert. Der fundamentale Unterschied zwischen Eon und Porsche: Während der Energieversorger unbedingt zum Zuge kommen wollte, tut man in Zuffenhausen alles dafür, die Ziehung der Linie zu vermeiden. Das unattraktive Angebot, weit unter dem aktuellen mad VW-Kurs, spricht für sich. 5 | Risikomanagement & FX Der Treasurer Ausgabe 04 | 5. April 2007 Polen kreditwürdiger Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Kreditwürdigkeit Polens angehoben. In Anbetracht der prosperierenden Wirtschaft stufte S&P die langfristigen Fremdwährungsanleihen Polens auf A- von BBB+ herauf. Krone aufgewertet Die Slowakei hat Mitte März den Wechselkurs der Krone gegenüber dem Euro um 8,5 Prozent auf 35,44 Kronen aufgewertet. Als Gründe für die Korrektur wurden das starke Wirtschaftswachstum und der Anstieg an ausländischen Investitionen genannt. Die Slowakei ist seit Ende 2005 Mitglied des Abkommens WKM II, das die Bandbreite des Wechselkurses zum Euro regelt. Unternehmen falsch versichert Der Top-Link: www.oanda.com Versicherungseinkauf selten ins Risikomanagement integriert Viele Unternehmen in Deutsch- management wurde von den beland sind beim Versicherungsein- fragten Experten als wesentlicher kauf im „Blindflug“ unterwegs. Zu Erfolgsfaktor einer funktionierendiesem Ergebnis kommt eine Stu- den Ertrags-/Risikosteuerung im die von RiskNet und der Funk- Unternehmen identifiziert. Ein inGruppe. Idealerweise sollten Risi- tegriertes Risiko- und Versicheko- und Versicherungsmanagement lierungsmanagement eifert nicht nur Antwornes Unternehmens ten auf die Frage, welaufeinander aufbauen. che zusätzlichen RisiIn vielen Unternehken versichert werden men ist das Versichesollten, sondern kann rungsmanagement jeauch zu deutlichen doch ein historisch Entlastungen beim gewachsenes und auPrämienaufkommen tonomes Subsystem, führen. Denn vor dem das den Vorgaben des Hintergrund der neuunternehmensweiten Zu viel Stückwerk en SolvabilitätsrichtliRisikomanagements nur selten nien der Versicherungsbranche folgt. Dies hat zur Folge, dass viele müssen Unternehmen ohne ein Unternehmen falsch oder überver- adäquates Risikomanagement mit sichert sind, was letztlich zu über- höheren Versicherungsprämien höhten Gesamtrisikokosten oder rechnen. Zudem führt ein inteim Schadensfall zur Unter- oder grierter Ansatz zu einer besseren Überdeckungen führt. Wirtschaftlichkeit, was sich positiv Die Integration und Koordinati- auf die Kreditwürdigkeit der Unterank on von Risiko- und Versicherungs- nehmen auswirken kann. iStock/Thinkstock/Getty Images News Wechselkurse sind stark von der Handelstechnik getrieben. Um ein Gespür zu bekommen, wie Devisenmärkte ticken, lohnt sich mitunter ein Blick auf die Fieberkurven von Euro, Dollar & Co. Ein recht leistungsfähiges Tool bietet der Deviseninformationsanbieter OANDA mit der Online-Tradingplattform FXGame. Mit einem fiktiven Startkapital von 100.000 Euro können Anwender 40 Währungspaare handeln. Die Aktualisierung der Kurse erfolgt mit einer Verzögerung von fünf Sekunden. Zusätzlich stehen alle wichtigen Indikatoren aus der Schatzkiste der Chartank analyse zur Verfügung. ANZEIGE Wechseln Sie zu einer Bank, die Ihr Wachstum finanziert. In Europa So kommen Sie ans Ziel Und das 100fach. Denn die Fortis Bank unterhält allein in Europa mehr als 100 Business Center. Für Sie, den international agierenden Unternehmer. Die Fortis Bank versorgt Sie mit genauen Kenntnissen zu jedem Land und bietet Ihnen grenzüberschreitende Finanzlösungen. Unsere Produkte sind nicht „von der Stange“, sondern sind zugeschnitten auf die unterschiedlichen Bedürfnisse unterschiedlicher Unternehmen. Die Fortis Bank ist in Europa an Ihrer Seite - und das mit einem einzigen Kontakt: zu Ihrem Firmenkundenbetreuer. Fortis Bank. In Deutschland. Für Europa. Weltweit. Wann wechseln Sie? Hier finden Sie ein Business Center der Fortis Bank in Ihrer Nähe: www.fortis.de Finanzlösungen, die zu Ihnen passen. Commercial Banking 6 | Personen & Positionen Der Treasurer Ausgabe 04 | 5. April 2007 Personalien DB-Finanzleiter zu Fraport Dr. Matthias Zieschang, bislang bei der Deutschen Bahn verantwortlich für Finanzen und Controlling, wird neuer CFO bei Fraport. Der bisherige Finanzchef Stefan Schulte wird Vize-Vorstandschef. Nordex mit neuem CFO Bernhard Schäferbarthold ist seit April neuer Finanzvorstand der Nordex AG. Er leitete bisher den Bereich Finanzen, Rechnungswesen und Steuern. CFO-Wechsel bei November Der bisherige Leiter Finanzen der Biomed-Gruppe, Jürgen Haegele, ist zum CFO der insolventen November AG berufen worden. Er ist weiterhin Leiter Finanzen bei der Biomed Beteiligungsgesellschaft, die November mit frischem Kapital versorgt. Deloitte-Experte wechselt Gerhard Rothschild hat zum April seine Funktion als Director Corporate Finance Advisory bei Deloitte gegen die des CFOs bei der natural energy solutions AG eingetauscht. Wissen Sie von einem TreasurerWechsel? Schreiben Sie uns unter redaktion@derTreasurer.de 7 Fragen an … Michael Schütt „Der Treasurer“ fragt, Treasurer antworten � Warum ausgerechnet Treasury? Treasury ist eine der wichtigsten Funktionen im Unternehmen. Dort ist man der Wahrheit, ob es gut oder schlecht läuft, am nächsten. wenn am Anfang eine klare Vorstellung vorhanden war, was mit dem Wechsel der Funktion verbunden ist, war doch eine ganze Menge Neuland zu bewältigen. � Wie erklären Sie Ihren Freunden, was Sie beruflich machen? In der Regel erzähle ich, dass ich der bin, der aufpasst, dass das Geld zusammengehalten wird und dass darüber hinaus genügend da ist, wenn wir mit dem Ausbau des Frankfurter Flughafens beginnen. � Was war die wichtigste Innovation der letzten Jahre? Je nachdem, welchen Zeitraum man darunter versteht, sind das für mich das Internet und das Handy. Die Information und Kommunikation sind damit auf eine völlig neue Basis gestellt worden. � Was ärgert Sie am meisten im Treasurer-Alltag? Das Thema Liquiditätsplanung und ihre Auswirkungen, insbesondere im Fall von unzureichender Datenqualität, ist nicht immer und überall in den Köpfen verankert. � Wenn Sie einen Wunsch für das „Treasury der Zukunft“ frei hätten, wie würde er lauten? Die Fortsetzung der Dynamik in den Märkten, verbunden mit der Fähigkeit, jederzeit den Überblick zu behalten. � Was war Ihr herausforderndstes Projekt? Der Wechsel nach acht Jahren Firmenkundenbetreuung von einer Großbank in die Funktion des Leiters Treasury in der Industrie. Auch � Warum kann ein guter Treasurer auch ein guter CFO sein? Als Treasurer lernen Sie frühzeitig das sorgfältige Austarieren der Beziehung von Banken und Kapitalmarkt auf der einen und des Unter- Vom Kollegen zum Kunden Immer mehr Treasurer haben eine Bank-Vergangenheit Statistiken gibt es nicht, doch der Trend ist eindeutig: Treasurer kommen immer häufiger aus Kreditinstituten. Für die Banken ist das Fluch und Segen zugleich: Die Firmenkundenbetreuer freuen sich über Kunden, die Verständnis für die Belange der Bank aufbringen. Viele Misstöne vergangener Jahre sind verklungen, das früher oft emotionale Verhältnis ist nüchterner Nutzenabwägung gewichen. Doch das Verständnis hat seinen Preis: Die Exkollegen kennen die Schmerzgrenze der Geldhäuser und die Glaubwürdigkeit der Versprechungen. Treasurer sind heute Gesprächspartner auf Augenhöhe und dem Betreuer an vielen Stellen an Wissen sogar überlegen. Margen- und Leistungsdruck sind die Folge. Nicht ungewöhnlich für einen Zulieferer, insofern: Das Verhältnis normalisiert sich. Eher selten kehren Treasurer in die Bank zurück. Ebenso rar sind die Fälle, wo ein Firmenkundenbetreuer direkt auf den CFO-Sessel wechselt. Ein prominenter Fall: Ulf Hüttmeyer schaffte als Gruppenleiter Großkundenbetreuung bei der Commerzbank den Sprung zum CFO bei Air Berlin – und das im baf zarten Alter von 32 Jahren. Michael Schütt ist Leiter Finanzierung der Fraport AG. Nach einer Bankausbildung bei der Deutschen Bank folgte das BWL-Studium in Hamburg. Schütt kehrte zurück in den Bankensektor und wurde zunächst Firmenkundenbetreuer bei der Commerzbank und danach vier Jahre Großkundenbetreuer bei der damaligen DG Bank (heute DZ Bank). Anschließend kam der große Schritt in die Industrie zu Kolbenschmidt Pierburg als Head of Treasury mit zwei Mitarbeitern. Seit 2005 arbeitet Schütt bei der Fraport AG als Head of Finance mit acht Mitarbeitern. nehmens auf der anderen Seite. Dies kann nur funktionieren, wenn man tief im Zahlenwerk und damit im Controlling des Unternehmens steckt. Meiner Meinung nach sind das zwei wichtige Bausteine im Leben eines CFO. Aktuelle Stellenangebote für Treasurer: Ratiopharm GmbH sucht Leiter/in Finanzwirtschaft Leifheit AG sucht Referent/in Konsolidierung/Treasury Q-Cells AG sucht Treasurer (m/w) Fortis Bank Deutschland sucht Firmenkundenbetreuer Einfach aufs Angebot klicken. Weitere Stellenangebote finden Sie auf: www.peopleanddeals.de/jobs „Der Treasurer“-Veranstaltungskalender Datum 16.4. 17.–18.4. 18.–19.4. 20.4. 25.–27.4. Titel Kapitalmarkt für Mittelständler Modernes Bond-Portfoliomanagement Fachkonferenz Forderungsmanagement EVU Instrumente der Unternehmensfinanzierung Jahrestagung SEPA Veranstalter Europäisches Finanz Forum EFF DVFA managerakademie Hauck & Aufhäuser Euroforum Ort München Frankfurt a.M. Düsseldorf Stuttgart Düsseldorf Website www.fff-ev.de www.dvfa.de www.managerakademie.de www.hafm.de www.euroforum.de 7 | Asset Management Der Treasurer Ausgabe 04 | 5. April 2007 Chancen in Osteuropa An den etablierten Rentenmärkten in Zenraleuropa oder in den USA ist neben den Zinskupons zurzeit wenig zu verdienen. Ein besseres Chance-Risiko-Profil versprechen die osteuropäischen Märkte. Höhere Länder-Ratings sowie anziehende Bankenbonitäten sollten den Märkten dort Auftrieb geben. Soft Commodities gefragt Investitionen in Agrarprodukte können künftig wieder eine Anlagealternative darstellen. Diese Meinung vertritt Baring Asset Management. So werde etwa der Zuckerpreis von zwei Nachfragern getrieben: Mensch und Maschine, bei Letzterer in Form des Biotreibstoffs Ethanol. Anleihehandel neu geordnet Durch neue Segmente mehr Transaparenz und Qualität iStock/Thinkstock/Getty Images News Need for Speed – auch im Anleihehandel. Die Deutsche Börse hat ihren Handel im Fixed-Income-Segment neu strukturiert. Eine neue Segmentierung soll Investoren einen besseren Überblick über das Anleihenangebot geben und die Preistransparenz erhöhen. Dazu wurden mit Prime Bonds und Select Bonds zwei neue Qualitätsbereiche aus der Taufe gehoben, die mit einer verbesserten Ausführungsqualität und einem gesicherten maximalen Spread für transparentere Handelsbedingungen sorgen sollen. Für institutionelle Investoren, die meist noch selbst ihre Anlage- entscheidungen treffen, ist Liquidität oder auch die fortlaufende Kursfeststellung ein Problem – gerade wenn es um Corporate-Bonds abseits der klassischen Staatsanleihen geht. Im Premiumsegment Prime Bonds können sie nun sicher sein, dass ihre Dispositionen bis zu einem Maximalvolumen von 250.000 Euro je Transaktion innerhalb von 90 Sekunden ausgeführt werden. Der Spread zwischen Kaufund Verkaufskurs darf dabei nicht über 5 Cent liegen. Im Qualitätssegment Select Bonds (Volumen bis 100.000 Euro je Transaktion) gilt bei gleicher maximaler Ausführungszeit ein Spread von höchstens 30 Cent. Andere Anleihen, für die von den Skontroführern keine Anmeldung für eines der beiden Qualitätssegmente vorliegt, werden im Basissegment Bonds gehandelt. An der Deutschen Börse können zurzeit 14.000 Anleihen in- und ausländischer Emittenten gehandelt frs werden. REIT-Gesetz weniger restriktiv Vor der Verabschiedung durch den Bundestag am 30. März dieses Jahres hat die Regierung noch einmal am Gesetzentwurf für Real Estate Investment Trusts (REITs) gearbeitet. Herausgekommen ist eine Verkürzung der sogenannten Haltefrist im inländischen Anlagevermögen von zehn auf fünf Jahre, um die Voraussetzung für die (reduzierte) Exit-Tax zu erfüllen. Unternehmen zahlen dann nur auf den halben Veräußerungsgewinn die Körperschaft- und Gewerbesteuer, wenn sie die Objekte auf einen deutschen REIT übertragen. Viele Unternehmen dürften jedoch die Unternehmenssteuerreform im nächsten Jahr abwarten. Die Höhe der Steuerlast könnte dann noch geringer ausfallen, da die Körperschaftsteuer von 25 auf 15 Prozent reduziert werden soll. Der wesentliche Kritikpunkt an G-REITs, die Ausklammerung von inländischen Wohnimmobilien, bleibt dagegen auch weiterhin befrs stehen. ANZEIGE INVESTKREDIT – DIE BANK FÜR UNTERNEHMEN > Unternehmensfinanzierungen (Mittel- und langfristige Kreditfinanzierungen, Kapitalmarktfinanzierungen) > Corporate Finance und Projektfinanzierungen > Export- und Handelsfinanzierungen > Kunden-Treasury (Zins- und Währungsmanagement) IHRE ANSPRECHPARTNER: Investkredit Bank AG Niederlassung Frankfurt Lindenstraße 5 D-60325 Frankfurt am Main www.investkredit.de Roland Mittendorfer Tel. +49/69/78 80 96-11 r.mittendorfer@investkredit.de Thomas Kempe Tel. +49/69/78 80 96-21 t.kempe@investkredit.de 8 | Software & IT Der Treasurer Ausgabe 04 | 5. April 2007 Die Gefahr lauert im Innern IMPRESSUM Ob unerlaubte Geldtransfers oder der Abzug von sensiblen Finanzdaten – der TreasuryBereich ist anfällig für Wirtschaftskriminalität. Eine Studie von KPMG zeigt, dass in über einem Viertel der Fälle das Finanzund Rechnungswesen und in jedem zehnten Fall das Kreditgeschäft betroffen ist. „Trotz aller technischen Maßnahmen ist der Mitarbeiter an sich der größte Risikofaktor“, weiß Steffen Mewes, Technical Consultant bei Hanse Orga. „Er hat den besten Zugang zu sensiblen Daten.“ Vor Datenklau schütze nur eine restriktive Zuteilung von Zugriffsrechten: „Jeder Mitarbeiter sollte eine exakt definierte Benutzeroberfläche haben, die nicht zu Manipulationen verführt.“ Darüber hinaus ist es sinnvoll, dass die Treasury-Systeme aus der „normalen“ IT-Umgebung herausgenommen werden können, um sie vor dem Zugriff von Unbe- iStock/Thinkstock/Getty Images Datensicherheit in Treasury-Systemen ist am stärksten durch Mitarbeiter bedroht Der eigene Mitarbeiter ist das größte Risiko. fugten zu schützen. Einrichtung, Betreuung und Wartung haben aber ihren Preis. Je mehr Sicherheit, desto teurer, so die Faustregel. „Die Konzerne nehmen das Problem ernst und stellen dafür in der Regel ein entsprechendes Budget zur Verfügung“, sagt Mewes. Auch wenn der Ernstfall eingetreten ist, muss noch nicht alles zu spät sein. „In den seltensten Fällen sind die Täter aus dem Finanzbereich echte ITExperten“, erklärt Christoph Fischer, Spezialist der Kuert Datenrettung Deutschland GmbH. „Gerade in Windows-gestützten Systemen sind Daten parallel zigmal vorhanden.“ Trotz Löschung und Überformatierung hinterlassen die meisten Täter bei Datenbankmanipulationen oder Festplattenkopien ihre Spuren. Über elektronische „Fingerprints“ kann oftmals über lange Zeiträume zurückverfolgt werden, wann Dateien kopiert oder via E-Mail versandt wurden. „Viele Unternehmen wissen gar nicht, was in der ComputerForensik heute möglich ist“, sagt Fischer. Auch Frühwarnsysteme gibt es: Die tägliche Informationsflut kann durch Tools auf Abweichungen hin untersucht werden – Täter machen so auf mad sich aufmerksam. Redaktion Bastian Frien (baf, verantwortlich), Markus Dentz (mad), Steven Arons (sta), Andreas Knoch (ank), Frank Schnattinger (frs) Verlag Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH Geschäftsführung: Dr. André Hülsbömer, Volker Sach 60326 Frankfurt am Main Mainzer Landstraße 199 HRB Nr. 53454 Amtsgericht Frankfurt am Main Telefon: (069) 75 91-24 90 Telefax: (069) 75 91-32 24 E-Mail: redaktion@derTreasurer.de Internet: www.derTreasurer.de Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlos Erscheinungsweise: zweiwöchentlich (20 Ausgaben im Jahr) Anzeigenvertrieb: Sylvia Daun Telefon: (0 69) 75 91-14 82 Telefax: (0 69) 75 91-24 95 Grafik: Daniela Seidel, Nicole Laubach (Konz.) Mitherausgeber BELLIN GmbH FINANZDIENSTE, Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG, Fortis Bank Niederlassung Deutschland, Investkredit Bank AG, KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG, PricewaterhouseCoopers AG, SEB AG Partner Coface Finanz GmbH, Siemens Financial Services GmbH Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und unverlangt zugestellte Fotografien oder Grafiken wird keine Haftung übernommen. ANZEIGE TRDB . . . . TREASURYDATABASE LM – Liquiditätsmanagement Kennen Sie davon schon die Payment Factory? Germany Canada Switzerland U.S.A. Internet-basiert Multibankfähig Für viele Länder Auf einer Plattform Eine neue Welt in der Bankenkommunikation! 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