12-0804_wvgw_Inormationsdienst - Erdgasfahren

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12-0804_wvgw_Inormationsdienst - Erdgasfahren
erdgas fahren
das magazin
Platz 1 BEi NEuzulaSSuNGEN:
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GEGEN daS PrEiSHocH:
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oB Fiat PaNda odEr Vw GolF –
HErStEllEr SEtzEN auF ErdGaS
april / mai 2012
Editorial
Liebe Leserinnen
und Leser,
im Herbst 2011 ist die „Initiative für Erdgasmobilität“ gestartet. Mehr Fahrzeugmodelle,
mehr Tankstellen und mehr BIO-ERDGAS waren die angekündigten Ziele. Nur ein halbes
Jahr später wird deutlich: Automobil-, Gas- und Mineralölwirtschaft haben die erklärten
Vorhaben ernst genommen und erste Etappenziele erreicht.
Der Blick auf die neuen Modelle auf Seite 4 und 5 zeigt, dass in diesem Bereich einiges
passiert. Neben bereits etablierten Fahrzeugen, die auch in der neuen Generation mit
Erdgasmotor angeboten werden, sind unter anderem mit dem VW eco up! und dem Audi
A3 zwei neue Modelle hinzugekommen, die zusätzliche Käuferschichten ansprechen
werden. In 2013 wird dann die neue Generation des Golfs mit einem Erdgasmotor vom
Band rollen – und somit eines der beliebtesten Autos aller Zeiten.
Auch die Gaswirtschaft hält ihr Versprechen, die Infrastruktur für ERDGAS und BIOERDGAS als Kraftstoff weiter zu verbessern. Im letzten Jahr wurden rund 30 neue
Erdgastankstellen eröffnet sowie etwa 60 bestehende optimiert. Und auch 2012 setzt
sich dieser Trend fort: So hat beispielsweise gerade die GAZPROM Germania den Bau
von vier neuen Tankstellen beauftragt. Mehr Informationen zu diesem Projekt sowie
zur Initiative für Erdgasmobilität finden Sie auf den Seiten 6 / 7.
Dass derzeit im Bereich der Erdgasmobilität viel geschieht, ist unter anderem den aktuellen Rekordpreise für Benzin und Diesel jenseits der 1,60 Euro bzw. 1,50 Euro-Marke
zu verdanken. So wird in immer mehr Bereichen nach Alternativen gesucht – und viele
finden in ERDGAS als Kraftstoff eine bereits bewährte, wirtschaftliche und umweltfreundliche Lösung. Mehr zu der Preisstabilität des alternativen Kraftstoffs lesen Sie auf
Seite 10.
Diese sowie viele weitere aktuelle Beiträge rund um das Thema ERDGAS FAHREN finden
Sie auf den folgenden Seiten und immer aktuell auf www.erdgas-mobil.de.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Die ERDGAS FAHREN-Redaktion
INHALT
2
Effizient: Öko-Label macht
Kosten und Emissionswerte
jetzt auch beim Pkw sichtbar.
Seite 8
Vielseitig: Volkswagen führt
den Modularen Querbaukasten
(MQB) ein, der beim Audi A3
und dem Golf VII einen
Erdgasmotor vorsieht.
Seite 11
Innovativ: Das mobile Café
des Leipziger Unternehmers
Max Lange wird mit ERDGAS
betrieben.
Seite 9
Rasant: Ende April startet die
dritte Saison des Volkswagen
Scirocco R-Cup mit reinem
BIO-ERDGAS.
Seiten 12 / 13
STATISTIK
Platz 1 BEI Neuzulassungen
2011 wurden rund 19 Prozent mehr Erdgasfahrzeuge
neu zugelassen als im Vorjahr
Das vergangene Jahr war ein erfolgreiches für die Automobilindustrie – und ein
besonders gutes für Erdgasmodelle. Bei den Neuzulassungen legten Pkw und
Nutzfahrzeuge mit dem alternativen Antrieb nahezu doppelt so stark zu wie der
Gesamtmarkt. In der Gruppe der alternativen Antriebe hat ERDGAS mit Abstand
die Nase vorn.
2011 wurden in Deutschland rund 3,7 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen, das entspricht einer Steigerung
gegenüber 2010 von rund 10 Prozent. Auf über 7.700
Fahrzeuge wuchs die Zahl der Neuzulassungen mit
Erdgasantrieb an. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein
Plus von rund 19 Prozent. Ein klares Votum der Autofahrer für die kostengünstige, umwelt- und klimaschonende Art der Mobilität. Insgesamt sind auf unseren
Straßen derzeit rund 94.000 Erdgasautos unterwegs.
ERDGAS: Nummer 1 unter den alternativen Antrieben
Interessant ist auch der Vergleich zwischen den alternativen Kraftstoffen, also den Konkurrenten zu Benzin
und Diesel: Mit einem Anteil von etwa 40 Prozent
bei den Neuzulassungen konnte ERDGAS 2011 seine
Spitzenposition weiter ausbauen. Weit abgeschlagen
folgen Autogas (Flüssiggas), dessen Neuzulassungen
laut Kraftfahrtbundesamt 2011 um etwa 37 Prozent
gesunken sind, Elektroantrieb und Ethanol.
Die meisten neuen Erdgasautos wurden in Niedersachsen (1.471), Nordrhein-Westfalen (1.213) und Bayern
(1.066) angemeldet. Nahezu 70 Prozent werden in
Flotten und im Gewerbe eingesetzt. Aufgrund der
hohen Kilometerleistungen und niedrigen Betriebskosten amortisiert sich die Anschaffung schnell. Auch
das positive Image des vergleichsweise sehr sauberen
Kraftstoffs ERDGAS trägt zu seiner Beliebtheit etwa in
der produzierenden Wirtschaft, in Handwerksbetrieben
oder Taxiunternehmen bei.
Unter den Herstellern konnte Volkswagen seinen
Marktanteil bei Erdgasfahrzeugen weiter erhöhen. Dieser liegt nun bei 59 Prozent. Es folgen Fiat und Opel mit
je 14 Prozent, Mercedes-Benz mit elf Prozent und Iveco
mit ein Prozent. Das restliche Prozent teilen weitere
Autobauer unter sich auf. Absoluter Spitzenreiter unter
den Modellen ist übrigens der VW Caddy mit 2.682
Neuzulassungen in 2011 (siehe Infokasten).
TOP 10 DER
ERDGASFAHRZEUGE
Neuzulassungen 2011
VW Caddy: 2.682
VW Touran:
982
VW Passat:
825
Opel Zafira:
799
Mercedes-Benz
E-Klasse:455
Fiat Doblò:
368
Fiat Panda: 276
Fiat Punto:
260
Opel Combo:
234
Mercedes-Benz
Sprinter:215
Steigende Nachfrage nach ERDGAS als Kraftstoff
Mit der steigenden Zahl an Erdgasfahrzeugen wird
auch der Kraftstoff immer stärker nachgefragt. Einer
aktuellen Hochrechnung von erdgas mobil zufolge sind
2011 rund 225.000 Tonnen ERDGAS getankt worden.
Das sind 15.000 Tonnen mehr als 2010.
Stärkeres Bewusstsein für BIO-ERDGAS schaffen
Eine starke Partnerschaft sind 2012 der Biogasrat und die erdgas mobil eingegangen. Ziel ist es,
bis zum Jahr 2020 das Quotenziel von 20 Prozent Bio-Anteil am Kraftstoff ERDGAS zu erreichen.
ERDGAS als Kraftstoff – ein Thema, das zunehmend an
Bedeutung gewinnt. Denn sowohl die hohen Einsparungen
als auch die inzwischen erzielte Reichweite von Erdgasfahrzeugen zeigen, dass der umweltfreundliche Treibstoff
als echte Alternative zu Benzin und Diesel zu werten ist.
Mit BIO-ERDGAS steht zudem bereits heute ein regeneratives Pendant zur Verfügung, das problemlos von allen Erdgasfahrzeugen ohne technische Anpassungen in beliebig
hoher Beimischung getankt werden kann. Um den Einsatz
von BIO-ERDGAS im Verkehrssektor weiter zu verstärken,
will der Biogasrat alle Hebel in Bewegung setzen: „Es geht
darum, bei den Verbrauchern das nötige Bewusstsein zu
schaffen und sowohl seitens der Wirtschaft und Politik als
auch der Gesellschaft ein gesteigertes Interesse und damit
verbundene stärkere Unterstützung zu erfahren“, erklärt
Reinhard Schultz, Geschäftsführer des Biogasrat e. V. Die
Faktenlage sei eindeutig: „Die Technologie ist konkurrenzfähig, das Treibhausgas-Einsparungspotenzial hoch und
der Betrieb ökonomisch rentabel.“
3
MODELL-NEUHEITEN
Ausblick auf das
Autojahr 2012
Neue Modelle in der Übersicht
Sowohl für 2012 als auch für 2013 sind mehrere neue Erdgasfahrzeuge geplant.
Autobauer setzen bei Facelifts und neuen Modellen auf den alternativen Antrieb.
Zu verdanken ist die weiter wachsende Fahrzeugpalette einer Modelloffensive,
die von der „Initiative Erdgasmobilität“ angeschoben wurde.
Der Reichweitenkönig: Opel Zafira Tourer CNG
Der neue Opel Zafira
Tourer CNG ist das erste
der neuen Fahrzeuge
2012. Der Preis für den
Erdgasturbo beginnt
bei 27.950 Euro.
Foto: © GM Company
Seit Januar 2012 ist der neue Opel
Zafira Tourer mit Erdgasantrieb bereits
erhältlich. Gegenüber dem Vorgängermodell konnte der Verbrauch noch
einmal gesenkt werden – auf nun 4,7
Kilogramm pro 100 Kilometer. Einer der
Gründe dafür sind die neuen Erdgastanks aus leichteren Verbundstoffen.
Weil diese mit insgesamt 25 Kilogramm
auch vier Kilo mehr ERDGAS fassen
als der alternativ betriebene Zafira
der zweiten Generation ist mit dem
neuen Tourer eine Reichweite von
530 Kilometern möglich – ein neuer
Rekord bei Erdgasfahrzeugen. Überzeugen kann der neue Zafira aber auch
durch verbesserte Umweltwerte: Trotz
starker 150 PS verursacht der Opel
nur 129 Gramm CO2 pro Kilometer.
Der Italiener: Fiat Panda Natural Power
Die dritte Generation
in neuem Design: Der
Fiat Panda ist im März
gestartet. In absehbarer
Zeit soll eine Version mit
Erdgasturbo folgen.
Foto: Fiat AG
4
Fiat setzt auch in diesem Jahr auf den
alternativen Antrieb. Der seit Anfang
März verfügbare Fiat Panda soll in wenigen Monaten auch als Erdgasvariante
auf den Markt kommen. Ausgestattet
mit einem Twin Air-Turbomotor wird
der Kleine aus Italien 59 kW bzw. 80
PS leisten. Im Vergleich zum früheren
Modell ist nicht nur die Motorleistung
gewachsen, sondern auch die Gesamtgröße des Fahrzeugs. Das bedeutet
etwas mehr Platz für Passagiere und
Gepäck. Auch in Sachen Sicherheit
wurde der Panda weiter verbessert. So
gibt es zum Beispiel neben serienmäßigem ABS und ESP optional auch einen
City-Notbremsassistenten.
Das Raumwunder: Der Opel Combo CNG
Seit Februar steht der neue Opel Combo
bei den Händlern. Diesen gibt es auch
mit einem umweltschonenden Erdgasmotor, der gerade einmal 4,9 Kilogramm
ERDGAS auf 100 Kilometer verbraucht.
Das entspricht einer CO2-Bilanz von nur
134 g/km. Im Vergleich zum Vorgänger
verfügt die neue Generation über einen
stärkeren Erdgasmotor mit 120 PS.
Dieser hat sich bereits beim Fiat Dobló
bewährt. Entwickelt wurde er gemeinsam. Auch in Sachen Platzangebot steht
der Rüsselsheimer dem italienischen
Pendant in nichts nach. Da die Erdgastanks unterflur verbaut sind, ist ausreichend Laderaum vorhanden. Der Preis
beginnt bei ca. 23.100 Euro.
Der neue Opel Combo
mit Erdgasantrieb
steht bereits bei den
Händlern. Mit 120 PS
ist die neue Generation
durchzugsstärker als der
Vorgänger und das bei
einem noch geringeren
Verbrauch. Für 100
km werden nur 4,9 kg
ERDGAS benötigt.
Foto: © GM Company
Der Umweltliebling: VW eco up!
Der neue Kleinstwagen aus dem Hause
Volkswagen sorgte schon im Vorfeld
für viel Wirbel. Ungeduldig wurde der
VW up! erwartet und überzeugt nun in
Design, Preis und Leistung. Noch 2012
erscheint die Erdgasversion mit serienmäßiger BlueMotion-Technologie, die
durch eine hervorragende Umweltbilanz
überzeugt. Der eco up! benötigt nach
Herstellerangaben nur 2,9 Kilogramm
ERDGAS pro 100 Kilometer und hat
eine CO2-Bilanz von lediglich 79 g/km.
Die Erdgastanks fassen 11 Kilogramm
des alternativen Kraftstoffs und ermöglichen damit eine Reichweite von bis
zu 380 Kilometern. Zusätzlich gibt es
einen 10-Liter-Benzintank für weitere
220 Kilometer.
Der Volkwsagen eco up!
wurde beim Autosalon
in Genf erstmals als
Serienmodell präsentiert
und fährt Spitzenwerte
ein. Dank BlueMotionTechnologie und
Erdgasmotor verursacht
er nur 79 g CO2 / km.
Aufgrund des niedrigen
Verbrauchs liegen die
Tankkosten zudem
unter 3 Euro pro 100
Kilometer.
Foto: Volkswagen AG
Noch mehr Vielfalt: Namhafte Hersteller erweitern Modellpalette
Für die kommenden zwei Jahre sind
weitere Modelle mit dem alternativen
Antrieb angekündigt. So soll die
Erdgasversion der aktuellen MercedesBenz B-Klasse 2013 das Motorenangebot abrunden. Mit Spannung
wird auch der Audi A3 TCNG erwartet,
der im 3. Quartal 2013 debütiert und
auf den modularen Querbaukasten
MQB aufbaut. Bald danach folgt außerdem der neue Audi A4 – ebenfalls mit
Erdgasantrieb, wie Audi beim Autosalon
im März in Genf bekanntgab. In den
Startlöchern stehen auch der Seat Mii
und der Skoda Citigo. Beide beruhen auf
dem VW up! und sollen ebenfalls als
Erdgasversion auf den Markt kommen.
Angekündigt ist auch der neue Golf, der
2013 einen Erdgasmotor erhalten soll.
Foto: Audi
5
STARKE PARTNERSCHAFT
INITIATIVE ZEIGEN
ZAHLREICHE AKTIVITÄTEN FÖRDERN NACHHALTIGE MOBILITÄT
Die Zeit ist reif für den Umstieg auf alternative Antriebe. Aus diesem Grund
wurde die Initiative für Erdgasmobilität ins Leben gerufen. Neben mehr
Automodellen wurden in einer Absichtserklärung auch eine steigende Zahl von
Tankstellen und der stärkere Einsatz von BIO-ERDGAS in Aussicht gestellt.
Die Modelloffensive bei den Erdgasfahrzeugen rollt und auch der Tankstellenausbau wird immer stärker forciert.
Der „Initiative für Erdgasmobilität“ gehören
die Fahrzeughersteller
Daimler, Iveco Magirus,
Opel und Volkswagen
ebenso an wie der VDIK
Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller. Von Seiten
der Mineralölwirtschaft
sind BP/Aral, Shell und
UNITI – Bundesverband
mittelständischer Mineralölunternehmen –
vertreten. Außerdem
vereint die Initiative Vertreter der Gaswirtschaft
(erdgas mobil, Wingas),
Biogaswirtschaft
(VERBIO), Gastechnik
(figawa – Bundesvereinigung der Firmen im
Gas- und Wasserfach)
und den ADAC. Das
Bundesministerium für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)
begleitet die Initiative für
Erdgasmobilität, welche
durch die Deutsche
Energie-Agentur GmbH
(dena) koordiniert wird.
Ein solcher Zusammenschluss ist im Bereich der alternativen Antriebe bisher einmalig: Auf der IAA 2011 im
vergangenen Herbst hatte sich die „Initiative für Erdgasmobilität“ vorgestellt und einige weitreichende Ziele
benannt. Namhafte Vertreter der Automobil-, Gas- und
Mineralöl-Wirtschaft haben sich unter Federführung
der Deutschen Energie-Agentur (dena) zusammengeschlossen, um ERDGAS und BIO-ERDGAS als Kraftstoff
zu stärken und so die CO2-Bilanz des Straßenverkehrs
nachhaltig zu senken. Unterstützt wird die Initiative
zudem vom ADAC sowie dem Bundesministerium für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). In einer
Absichtserklärung, die unter großem öffentlichen
Interesse an Vertreter der Politik übergeben wurde,
haben die Mitglieder eine Modelloffensive für Erdgasfahrzeuge, den Ausbau des Tankstellennetzes und
einen größeren Anteil von BIO-ERDGAS am alternativen Kraftstoff versprochen. Gleichzeitig macht sie sich
für verbesserte politische Rahmenbedingungen stark.
Unter anderem setzt sie sich für eine Reduzierung der
Energiesteuer über 2018 hinaus ein. Zu den Forderungen zählen außerdem eine transparente Preisauszeichnung und eine stärkere Förderung beim Bau von
Erdgastankstellen. Dieses Engagement zeigt erste
Erfolge: Im Europäischen Parlament wird aktuell darüber diskutiert, inwiefern ERDGAS als Kraftstoff durch
eine Weiterführung der verminderten Steuer gefördert
werden kann. Darüber hinaus sprechen sich zahlreiche
Abgeordnete dafür aus, den alternativen Antrieb zukünftig noch weiter nach vorn zu bringen.
Jede 5. Tankstelle mit BIO-ERDGAS
Aktuell gibt es in Deutschland mehr als 900 Stationen,
an denen ERDGAS getankt werden kann. Allein 2011
wurden fast 30 neue Zapfsäulen in Betrieb genommen
sowie knapp 60 auf den neuesten Stand der Technik
V.l.n.r.: vordere Reihe: Dr. Oliver Lüdtke (VERBIO), Ulrich Klaus Becker (ADAC), Dr. Andreas Scheuer (BMVBS), Stephan Kohler (dena), Jens
Andersen (Volkswagen). Hintere Reihe: Dr. Peter Blauwhoff (Deutsche Shell Holding), Dr. Ludwig Möhring (Wingas), Michael Schmidt (BP Europa),
Bernhard Austermann (UNITI), Peter Barschkis (Iveco Magirus), Volker Hoff (Adam Opel), Dipl. Wirtschafts Ing. Gotthart Graß (figawa), Bernhard
Heil (Daimler), Volker Lange (VDIK), Dr. Gerhard Holtmeier (erdgas mobil).
6
Foto: dena
gebracht. Vor allem in Ballungszentren und in Auto­
bahnnähe wird der Ausbau des Netzes forciert. In
der Regel werden die neuen Erdgasstationen direkt
bei Markentankstellen integriert. Zudem nimmt der
Anteil an BIO-ERDGAS immer stärker zu. An rund 190
Tankstellen wird es bereits eingespeist. Das bedeutet:
An jeder fünften Erdgasstation können Autofahrer
einen noch umweltschonenderen Kraftstoff tanken,
denn durch einen Anteil von 20 Prozent BIO-ERDGAS
sinkt der CO2-Ausstoß gegenüber Benzin um rund 39
Prozent. An mehr als 40 Zapfsäulen im gesamten Bundesgebiet wird bereits reines BIO-ERDGAS angeboten.
Dieses verursacht bis zu 97 Prozent weniger Kohlendioxid als herkömmliches Benzin. Ziel ist es, künftig nicht
nur die Zahl der Erdgastankstellen zu erhöhen, sondern
auch den Anteil von BIO-ERDGAS weiter auszubauen.
Viele Maßnahmen für den Netzausbau
Um die Infrastruktur langfristig weiter zu verbessern,
werden derzeit zahlreiche Maßnahmen umgesetzt.
Dazu zählt auch eine einheitliche Rahmenvereinbarung
zwischen erdgas mobil als Initiative der Gaswirtschaft
und BP/Aral. „Diese neue Grundlage für die Zusammenarbeit zeigt, dass der alternative Kraftstoff durch
die Tankstellenbetreiber langfristig unterstützt wird“,
unterstreicht Dr. Olaf Rumberg, Geschäftsführer der
erdgas mobil GmbH. „Der weitere Ausbau des Tankstellennetzes an Aral-Standorten wird damit vereinfacht und die langjährige gute Partnerschaft gestärkt.“
Bisher gab es eine sehr heterogene Vertragssituation.
Die einheitliche Basis für die derzeit rund 180 AralStandorte mit Erdgasangebot soll stabile und attraktive
Rahmenbedingungen für alle Beteiligten bieten.
Erste Erfolge rund um die Aktivitäten zum Tankstellenausbau sind bereits zu verzeichnen. 2012 sind einige
neue Anlagen in Betrieb gegangen; acht weitere befinden sich derzeit im Bau. Allein bei erdgas mobil stehen
in diesem Jahr 25 Projekte im Auftrag der Energiewirtschaft an. Mit rund 480 Tankstellenprojekten hat die
Initiative in den vergangenen Jahren etwa jede zweite
Erdgasstation in Deutschland projektiert und damit
einen großen Beitrag zum Aufbau des Tankstellennetzes geleistet. „Wir verfügen derzeit bereits über
eine flächendeckende Infrastruktur“, betont Dr. Olaf
Rumberg. „Nun ist es Zeit, Lücken zu schließen und
das Angebot weiter zu verbessern.“
Gazprom Germania investiert in Erdgastankstellen
Die GAZPROM Germania GmbH zeigt durch die Beauftragung von erdgas mobil zum Bau von gleich vier neuen
Tankstellen verstärkt Interesse an ERDGAS als Kraftstoff.
Geplant sind zwei Stationen in Berlin (Tempelhofer Ufer
und Bulgarische Straße) sowie jeweils eine in Quedlinburg
(Halberstädter Straße) und in Potsdam (Horstweg). „Mit
der Investition in weitere umweltfreundliche Erdgastankstellen leistet GAZPROM Germania einen wichtigen
Beitrag für die Entwicklung ökologischer Mobilität in
Deutschland.“, so Vyacheslav Krupenkov, Hauptgeschäftsführer der GAZPROM Germania GmbH. Über vier weitere
Standorte, die 2013 hinzukommen sollen, wird derzeit
erdgas mobil hat für die GAZPROM Germania GmbH bereits zwei Erdgastankstellen
verhandelt.
realisiert. Eine davon ist eine Multi-Energietankstelle in der Berliner Heidestraße.
7
ENErGiEEFFiziENz-laBEl Für PKw
iM grünen bereich
ENErGiEEFFiziENz-laBEl macHt KoStEN- uNd
EmiSSioNSwErtE jEtzt aucH BEim PKw SicHtBar
Waschmaschinen und Kühlschränke haben es längst, seit Dezember 2011
kennzeichnet es nun auch Neuwagen: das so genannte Öko-Label.
Auf einen Blick erkennt der Verbraucher nun beim Pkw die Kosten und
Emissionswerte.
Vorsprung im grünen
Bereich. Im Vergleich
mit ähnlich motorisierten Benzinern wird der
Vorteil der Erdgasfahrzeuge mehr als deutlich:
Während der VW Passat
1.4 TSI EcoFuel mit
einem A gekennzeichnet
wurde, erreicht der VW
Passat 1.4 TSI selbst mit
der Spritspar-Technologie BlueMotion nur
Klasse C.
Ein wenig wirkt es wie eine Mischung aus Regenbogen
und Wegweiser. Das Energieeffizienz-Label zeigt mit
verschiedenen roten, gelben und grünen Balken an, welchen Energieverbrauch ein Gerät hat. Es gibt Auskunft
über die Umweltfreundlichkeit und den Kostenrahmen.
Dass nun auch Fahrzeuge diese Kennung tragen, sorgt
für ein neues Informationsniveau. Denn das Label
zeigt auf einen Blick neben der CO2-Emission auch die
Betriebs- und Kraftstoffkosten auf.
entspricht dabei dem Durchschnitt. Erdgasfahrzeuge
präsentieren sich herausragend und werden beim
Label im grünen Bereich gewertet – sowohl bei den
Kleinwagen und Familienvans als auch bei den Kombis
und Limousinen. Nahezu alle Fahrzeugmodelle mit
dem alternativen Antrieb finden sich in den hocheffizienten Kategorien A und B. Damit ist nun amtlich,
dass ERDGAS als Kraftstoff umweltfreundlich und
wirtschaftlich ist. Alle Modelle schneiden deutlich
besser ab als die Mehrheit des Neuwagenangebots
mit konventionellen Antrieben.
In Hinblick auf die CO2-Effizienzklassen werden die
Pkw in eine Skala von A+ bis G eingeordnet – Klasse D
Berechnet wird das Label aus Fahrzeugmasse und CO2-Ausstoß. Würden auch Faktoren
wie die Feinstaub- und Stickoxidemissionen
einbezogen, wäre der Vorsprung der Erdgasmodelle sogar noch größer. Während in
der Schweiz die CO2-Einsparung durch die
Beimischung von BIO-ERDGAS bei der Berechnung des Labels berücksichtigt wird, fällt
dieser relevante Aspekt hierzulande weg.
Erdgas H /Super E5
Volkswagen
–
Passat TSI EcoFuel
1.598 kg
110 kW /110 kW
Foto: Volkswagen AG
4,3 kg
5,7 kg
3,5 kg
117
42
Erdgas H
1,015
–
8
Ersteller: erdgas-mobil GmbH
873
–
20.3.2012
Vorlage: www.pkw-label.de
–
Aber auch ohne die Berücksichtigung der
verbesserten Umweltwerte durch den
Einsatz von BIO-ERDGAS liegen Erdgasfahrzeuge ganz weit vorne. Bestes Beispiel
ist der VW Passat. Innerhalb der unterschiedlichen Antriebsarten schneidet die
Erdgasvariante deutlich besser ab als das
Benzinmodell. Beim TSI EcoFuel liegt die
Kfz-Steuer bei 42 Euro statt 84 Euro pro
Jahr. Und die Kraftstoffkosten? Bei jährlich
20.000 Kilometer Fahrleistung fallen laut
Label für das Fahrzeug mit dem alternativen
Antrieb gerade mal 873 Euro an – der Benziner schlägt mit 1.871 Euro Tankkosten zu
Buche. Auch ein Blick auf die Dieselmodelle
zeigt, dass Erdgasfahrzeuge den Vergleich
keinesfalls scheuen müssen, denn bei den
Kraftstoffkosten schneidet der Erdgasantrieb ebenfalls deutlich besser ab. Das neue
Label bringt also mehr Transparenz in die
tatsächlichen Betriebskosten und verdeutlicht einmal mehr, dass ERDGAS heutzutage
der günstigste Kraftstoff ist.
PRAXIS
Mobiles Café mit
alternativem antrieb
Max Lange ist mit seinem Erdgasfahrzeug zu
zahlreichen Messen und veranstaltungen in
Deutschland unterwegs
Erdgasfahrzeuge kommen in vielen Bereichen zum Einsatz. Der Leipziger
Cafébetreiber Max Lange ist seit 2005 mit ERDGAS unterwegs. Unter
anderem ist er mit einem mobilen Café bei verschiedensten Messen und
Veranstaltungen zu Gast. Das Besondere: Nicht nur der Motor, sondern
auch die Kaffeemaschine wird mit ERDGAS betrieben.
2005 hat Max Lange sein erstes Erdgasfahrzeug geleast. Eine Entscheidung, die ihm nicht sehr schwer fiel.
Da sowieso ein Fahrzeugwechsel anstand, sollte es der
Fiat Doblò Natural Power sein. „Er hat mich überzeugt
und so habe ich mich nach einigen Überlegungen beim
Auslaufen des Leasingvertrags entschlossen, wieder auf
ERDGAS zu setzen.“ Sieben Jahre später ist er immer
noch überzeugter Erdgasautofahrer und hat gerade ein
weiteres Fahrzeug bestellt. Nach einem Fiat Fiorino Natural Power, dessen Leasing Ende 2012 ausläuft, soll es
wieder ein Fiat Doblò werden – natürlich mit Erdgasantrieb. Dieser verfügt dann über 120 PS und schafft laut
Hersteller ca. 325 Kilometer im Erdgasmodus. „Erdgasfahrzeuge sind in den vergangenen Jahren immer besser
geworden“, meint Max Lange. „Vor allem was Leistung
und Reichweite angeht, ist viel passiert.“ Der Cafébetreiber aus Leipzig weiß, wovon er spricht. Er ist mit seinem
Erdgas-Fiat deutschlandweit unterwegs, um bei Messen
und Veranstaltungen mit seinem Kaffeeangebot präsent
zu sein. Rund 20.000 Kilometer legt er dabei pro Jahr
zurück. Ein weiterer für ihn wichtiger Aspekt: In dem
Fiat haben alle Utensilien für die Kaffeebar Platz, da die
Erdgastanks unterflur verbaut sind.
Zusätzlich fährt er seit einigen Jahren einen VW Caddy
EcoFuel, der zu einem mobilen Café umgerüstet wurde.
Zur Verfügung stellte diesen die Verbundnetz Gas AG
(VNG). Das Besondere: Beim Caddy wird nicht nur der
Motor mit umweltschonendem ERDGAS betrieben,
sondern auch die Kaffeemaschine. Mit dem ErdgasCafé, welches auch durch das große Logo auf den
umweltschonenden Antrieb aufmerksam macht, ist
Max Lange bei den unterschiedlichsten Events in ganz
Deutschland zu Gast. Rund 35.000 Kilometer sind so in
den vergangenen zwei Jahren zusammen gekommen.
Keine Frage, dass der Leipziger dabei auch die unterschiedlichsten Tankstellen kennenlernt. Die Anzahl hält
er durchaus für ausreichend. Ihm macht es nichts aus,
ein wenig mehr Zeit einzuplanen, um ein paar Kilometer
Mit seinem mobilen
Erdgas-Café zeigt Max
Lange Flagge für den
Umweltschutz.
neben der Autobahn wieder den Tank zu füllen. „Dafür
spare ich an Tankkosten, so dass ich die Mehrzeit und
kleine Umwege gerne in Kauf nehme.“
Auf das Thema Erdgasfahrzeug wurde Max Lange
durch seine Arbeit aufmerksam. Häufig hat er Veranstaltungen der Energiewirtschaft begleitet und den
alternativen Kraftstoff dabei kennengelernt. „Ich habe
mich dann damit auseinandergesetzt und nachgerechnet, dass ich durch den Umstieg von Benzin auf
ERDGAS die Hälfte meiner Tankkosten sparen kann“,
erinnert er sich. Heute rechnet er kaum noch nach, da
ERDGAS fahren für ihn fast schon selbstverständlich
geworden ist. „Natürlich ist der Kraftstoff seit 2005
etwas teurer geworden“, gibt der Leipziger zu, „aber
der Preissprung bei Benzin und Diesel war im gleichen
Zeitraum deutlich höher.“
Umweltschutz dank nachwachsender Rohstoffe
Inzwischen sind es nicht nur die Tankkosten, die in
Langes Augen für den alternativen Antrieb sprechen.
Der Umweltaspekt hat für ihn in den vergangenen
Jahren mehr und mehr an Bedeutung gewonnen.
Klimaschutz spielt in allen Lebensbereichen eine Rolle
und deswegen zeigt er nicht nur mit seinem Erdgas-Fiat
und dem mobilen Erdgas-Café Flagge für die Umwelt.
In seiner Kaffeebar „pressoway coffee“ in Leipzig hat
sich Max Lange bewusst für Coffee-to-go-Becher aus
nachwachsenden Rohstoffen entschieden.
9
Kosten
Dauerhaft günstig tanken
Erdgas als Kraftstoff bietet hohe Preissicherheit
Wer Benzin oder Diesel tankt, muss derzeit so tief in die Tasche greifen wie nie
zuvor. Das geht aus aktuellen Zahlen des ADAC hervor. Erdgasfahrer hingegen
sind dauerhaft günstig unterwegs und profitieren von stabilen Preisen.
Wie hoch sind die jährlichen Einsparungen bei
einem Erdgasauto? Jetzt
mit dem Kraftstoffrechner nachrechnen unter
www.erdgas-mobil.de /
kraftstoffrechner.
Konventionelle Kraftstoffe werden zunehmend teurer.
Nach Angaben des ADAC zahlten Autofahrer für Super
E10 im letzten Jahr durchschnittlich 1,522 Euro je
Liter. Das sind 11,7 Cent mehr als im Vorjahr. Wer die
Zapfsäule ansteuert, muss laut Medienberichten sogar
50 Prozent mehr für eine Tankfüllung Benzin ausgeben
als noch vor 10 Jahren. Bei Diesel kletterte der Preis im
vergangenen Jahr um stolze 20 Cent auf 1,411 Euro im
Schnitt. Das sind immerhin 72 Prozent mehr als noch
2001. Eine enorme Steigerung, die sich mit der Suche
nach der günstigsten Tankstelle und effizientem Fahren
allein nicht mehr ausgleichen lässt.
Sparwunder ERDGAS
Ganz anders ist das bei ERDGAS. Im bundesweiten
Schnitt kostet der alternative Kraftstoff 1,02 Euro pro
Kilogramm. Wie viel Autofahrer gegenüber anderen
Kraftstoffen sparen können, zeigt sich jedoch erst, wenn
der Preis auf einen Liter Benzin umgerechnet wird. Unter
Berücksichtigung des Energiegehalts kostet ERDGAS
dann nur 0,66 Euro je Liter. Langfristig gilt, dass mit dem
alternativen Kraftstoff die Tankkosten gegenüber Benzinern durchschnittlich halbiert werden können. Bei rund
einem Drittel liegt die Einsparung im Vergleich zu Diesel. Wegen des Rekordhochs an der Zapfsäule fällt der
Preisvorteil aktuell sogar noch höher aus. So konnten
im Februar 2012 gegenüber Diesel ca. 50 Prozent und
gegenüber Benzin knapp 60 Prozent gespart werden.
Die niedrigen Kraftstoffkosten überzeugen selbst dann
noch, wenn sie mit PS-starken Erdgasfahrzeugen wie
beispielsweise dem VW Passat TSI EcoFuel unterwegs
sind. Dank doppelter Aufladung via Turbo und Kom-
pressor verfügt die Limousine über eine Leistung von
110 kW. Dennoch fallen für 100 Kilometer Wegstrecke
nicht mehr als rund 4,75 Euro für den alternativen
Kraftstoff an. Der vergleichbare Benziner verursacht
dagegen mehr als 9,50 Euro Tankkosten und der Diesel
rund 6,50 Euro.
Moderate Preisentwicklung
Günstig tanken können Erdgasfahrer unter anderem aufgrund der niedrigen Mineralölsteuer. Bis zum Jahr 2018
ist diese für den umweltschonenden Kraftstoff gesetzlich
festgeschrieben. Eine darüber hinaus geltende Steuervergünstigung ist unter anderem aufgrund des Energienkonzepts der Bundesregierung durchaus realistisch
und wird seitens des Europäischen Parlaments bereits
unterstützt. In diesem spricht es sich für die Förderung
von ERDGAS als Kraftstoff aus. Aber auch unabhängig
von zukünftigen Steuergesetzen wird der alternative
Treibstoff günstigster als Benzin und Diesel bleiben. Das
verrät ein Blick auf die bundesweite Preisentwicklung des
Kraftstoffs, der seit 2009 gerade einmal um drei Prozent
teurer geworden ist. Damit wird ERDGAS auch in Zukunft die günstigste Alternative an der Zapfsäule bleiben.
Weitere Preissteigerung bei Benzin und Diesel zu erwarten
Experten gehen davon aus, dass die Preise für Benzin und
Diesel auch in den nächsten Jahren ingesamt weiter steigen.
Laut eines aktuellen Fachbeitrags von Prof. Dr. Ferdinand
Dudenhöffer vom CAR-Center Automotive Research
Institut der Universität Duisburg-Essen wird sich vor allem
der Preis für Diesel in den nächsten fünf Jahren noch einmal
deutlich erhöhen – noch stärker als der für Benzin. Hintergrund der Prognose ist der zunehmende Anteil der DieselAutos auf Deutschlands Straßen. Seit 1995 hat sich dieser
10
vor allem aufgrund der niedrigen Energiesteuer verdreifacht und ist mittlerweile auf 46,6 Prozent gestiegen.
Europaweit tankt sogar jeder zweite Autofahrer Diesel.
Dudenhöffer geht davon aus, dass die Mineralölkonzerne
die steigende Nachfrage nicht mit zusätzlichen Dieselkapazitäten decken, da sich neue Raffinerien erst nach
20 Jahren Laufzeit lohnen. Die damit verbundene Kraftstoff-Knappheit führe dazu, dass spätestens in zwei
Jahren Diesel dauerhaft teurer sein wird als Benzin.
INNOVATION
Günstigere Autos dank
Baukasten-Prinzip
Zahl der Erdgas-Modelle vom VolkswagenKonzern könnte stark zunehmen
Die Idee leuchtet ein: Wenn nicht für jedes Modell jede Komponente neu entwickelt
werden muss, sinken die Herstellungskosten und Fertigungszeiten. Volkswagen
setzt diese Strategie in Form von modularen Baukästen um. Diese finden sich in
vielen Serienfahrzeugen verschiedener Typen wieder und sorgen dafür, dass die
Basiskosten deutlich gesenkt werden. Neuester Vertreter ist der Modulare Querbaukasten (MQB), der auch einen Erdgasantrieb serienmäßig in vielen Modellen
möglich macht. Dadurch könnte sich das Angebot an Fahrzeugen mit alternativen
Antrieb stark erhöhen.
Der MQB kombiniert Standardlösungen mit Flexibilität. Beispielsweise sind die Lage des Motors und
die Architektur aller Volkswagen-Modelle, die den
Baukasten nutzen, gleich. Bei dem „Aufbau“ haben die
Konstrukteure dagegen völlige Freiheit. So kann sowohl
ein Klein- als auch ein Mittelklassewagen sowie ein Geländefahrzeug gebaut werden – und das kostengünstig
und schnell. Was den MQB besonders attraktiv macht:
Es sind neben konventionellen Antriebsarten auch
alternative Antriebskonzepte wie ERDGAS möglich.
Erdgaskomponente fest eingeplant
Das heißt im Klartext: In Zukunft könnte Volkswagen auf Basis des MQB zahlreiche Fahrzeugmodelle
serienmäßig mit Erdgasmotoren ausstatten – ohne
großen zusätzlichen Aufwand. Wie breit das Angebot
tatsächlich ausfällt, hängt nach Aussagen des Konzerns
von der Kundennachfrage, der CNG-Infrastruktur und
von den politischen Randbedingungen ab. In jedem Fall
ist mit dem MQB die Möglichkeit geschaffen worden,
schnell auf weiter wachsendes Interesse an ERDGAS
als Antrieb zu reagieren. Das ist der Standardisierung
zu verdanken, die nicht bei den Teilen und der Anordnung im Fahrzeug endet. Dank eines Fabrikbaukastens
ist etwa der Materialfluss bei der Produktion immer
Auf der Plattform des
Modularen Querbaukastens (MQB) wird
Volkswagen künftig eine
Vielzahl seiner Modelle
aufbauen – darunter
auch der Golf VII, der
2013 mit ERDGAS auf
den Markt kommt.
gleich. Alle Autos, die aus dem MQB schöpfen, können
an jedem Standort vom Band laufen. Hinzu kommen
Synergien bei der Ersatzteilversorgung und dem Kundendienst.
Ein Baukasten für mehr als 40 Modelle
Selbstverständlich werde sich der Baukasten inhaltlich
ständig weiter entwickeln, betont man bei Volkswagen.
Wie groß das Potenzial für neue Erdgasmodelle aus
Wolfsburg ist, lässt sich an einer Zahl ablesen: Für mehr
als 40 Modelle will sich VW künftig beim Modularen
Querbaukasten bedienen – vom Polo über den Touran
und Passat bis hin zum Sharan. 2012 kommt der intelligente Baukasten beim Golf der neuesten Generation
zum Einsatz, der ab 2013 auch als Erdgasvariante angeboten werden soll. Der neue Audi A3 wird als erstes
Fahrzeug auf der Grundlage des MQB beruhen. Die
Erdgasversion A3 TCNG soll im 3. Quartal 2013 in den
Handel kommen.
Aktuell haben Erdgasfahrer, die einen Volkswagen
fahren möchten, bereits den Passat, den Touran und den
Caddy zur Auswahl. Ab Herbst dieses Jahres wird auch
der VW eco up! mit Erdgasantrieb bestellbar sein.
Fotos: Volkswagen AG
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Motorsport
DER SAUBERSTE MARKENPOKAL
DER WELT GEHT IN DIE DRITTE
RUNDE
ENDE APRIL BEGINNT DIE NEUE SAISON DES VOLKSWAGEN
SCIROCCO R-CUP
Eine neue Runde, eine neue Wahnsinnsfahrt: Am letzten Aprilwochenende
startet der Volkswagen Scirocco R-Cup 2012 auf dem Hockenheimring.
Auch in diesem Jahr setzt man beim umweltfreundlichsten Markenpokal
der Welt auf reines BIO-ERDGAS im Tank. erdgas mobil geht wieder als
Techniksponsor an den Start.
Interesse am Volkswagen Scirocco R-Cup?
Unter www.volkswagenmotorsport.com finden
sich die aktuellen Rennergebnisse und Berichte
sowie ein Livestream
– wahlweise mit deutschem oder englischem
Kommentar. Außerdem
wird das Fernsehen wie
im vergangenen Jahr
berichten.
Die Aufregung im Fahrerlager des Volkswagen Scirocco
R-Cup steigt in diesen Tagen. Am 28. April fällt der
Startschuss für die dritte Saison des umweltfreundlichsten Markenpokals der Welt. Im Rahmenprogramm
der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) wird
der Auftaktsieger des Volkswagen Scirocco R-Cup 2012
ermittelt.
„Der Saisonstart ist jedes Mal wieder für alle Motorsportler ein kribbeliger Moment“, heißt es aus dem
Volkswagen-Motorsport-Lager. „Im ersten Zeittraining
und im ersten Rennen zeigt sich, ob sich die Vorbereitung über den Winter ausgezahlt hat. Nach sechs
Monaten Pause sind alle Fahrer, diejenigen, die schon
2011 im Scirocco R-Cup dabei waren ebenso wie die, die
das erste Mal am Steuer eines Scirocco R sitzen, voller
Motivation. Der Vergleich zwischen den Legenden, unseren jungen Rookies und den erfahrenen Pro-Fahrern
verspricht auch in dieser Saison wieder spannende
Rennen.“
Reines BIO-ERDGAS und ausgereifte Technik
Das Besondere am Volkswagen Scirocco R-Cup: Alle
Fahrer erhalten Rennwagen, die technisch identisch
sind und mit reinem BIO-ERDGAS betrieben werden.
Und wer glaubt, ein umweltschonender und nahezu
CO2-neutraler Kraftstoff passt nicht zum Motorsport,
der wird beim Volkswagen Scirocco R-Cup eines besseren belehrt. Die Rennmaschinen mit bis zu 275 PS überzeugen mit Leistung und dem typischen Motorsound.
In Sachen Überholmanöver, Zweikämpfe und Spannung
haben die Rennen der vergangenen zwei Jahre einiges
geboten. Das Engagement für einen rein regenerativen
Treibstoff ist bisher einmalig. Vor allem aber wurden
noch keinerlei Probleme mit dem alternativen Kraftstoff
Termine Volkswagen
Scirocco R-Cup 2012
27.4./28.4. Hockenheim (D)
4.5./5.5. Lausitzring (D)
18.5./19.5. Brands Hatch (GB)
1.6. – 3.6. Spielberg (A)*
29.6./30.6. Norisring (D)
17.8./18.8. Nürburgring (D)
14.9. – 16.9. Oschersleben (D)*
19.10./20.10. Hockenheim (D)
* zwei Läufe pro Rennwochenende
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verzeichnet. Im Gegenteil: Die Fahrer und Ingenieure
waren durch die Bank weg begeistert, gerade auch von
der Zuverlässigkeit.
Mateusz Lisowski hieß
der Champion des
Volkswagen Scirocco
R-Cup 2011. Der Pole
sicherte sich den Titel
schon im vorletzten
Rennen.
Eine weitere Besonderheit der Boliden ist das Push-toPass-System, welches Volkswagen Motorsport in dieser
Saison leicht modifiziert hat. Per Knopfdruck können die
Piloten 50 Zusatz-PS abrufen. Allerdings hat jeder von
ihnen nur eine bestimmte Anzahl zur Verfügung. Der
richtige Einsatz des Push-to-Pass hat in der Vergangenheit schon mehrmals über Platzierungen entschieden
und verlangt ein gewisses Taktikgefühl. Außerdem
kommt es so zu sehr vielen Überholmanövern, was das
Rennen für die Zuschauer spannend macht.
Youngster, Motorsport-Legenden und alte
Bekannte am Start
In der Saison 2012, die von erdgas mobil erneut als
Techniksponsor begleitet wird, gibt es neben prominenten Gaststartern viele neue Gesichter. Der Markenpokal hat sich als Sprungbrett für junge Talente
erwiesen und so geben gleich 13 neue Fahrer ihr Debüt.
Insgesamt gehen 21 Piloten bei zehn Läufen an den
Start. Mit dabei ist auch in diesem Jahr wieder Moritz
Oestreich. Der junge Deutsche hat im vergangenen
Jahr die Nachwuchswertung gewonnen und fährt auch
2012 um die vorderen Plätze mit.
Neben den Nachwuchstalenten finden sich in den
Cockpits der VW Scirocco R auch immer wieder
Motorsportlegenden und echte Schwergewichte der
Motorsportszene. Eingeladen sind ehemalige DTMPiloten, Formel 1-Legenden, Rallye-Weltmeister und
Fotos: VW Motorsport
viele mehr. In der Vergangenheit waren bereits internationale Stars wie der zweifache Rallye-Weltmeister
Carlos Sainz und Ex-Formel 1-Piloten wie Johnny Herbert, Mark Blundell und Patrick Tambay zu Gast. Neben
dem Spaßfaktor steht nach wie vor der Sieg im Fokus.
So schenkten sich die Motorsportlegenden bereits in
den vergangenen Jahren nichts und kämpften um jeden
Platz. Denn neben der Cup-Wertung gibt es in jedem
Rennen eine Legenden-Wertung.
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VERANSTALTUNGEN
Besuchermagnet
Erdgasauto
E-world 2012: Alternativer Antrieb sorgt für Aufsehen
Mit mehr als 20.000 Besuchern verzeichnete die E-world energy & water
zwischen dem 7. und 9. Februar 2012 einen neuen Besucherrekord. Viele
Blicke zogen dabei der neue Volkswagen eco up! und zwei Zugmaschinen
mit Erdgasantrieb auf sich.
Das Interesse an alternativen Antrieben und somit auch
an Erdgasfahrzeugen steigt stetig. Das hat einmal mehr
die diesjährige E-world energy & water gezeigt. Bei der
Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft Anfang
Februar in Essen sorgte der Gemeinschaftsstand von
erdgas mobil, der ERDGAS Produkt- und Systemkampagne, den Initiativen Erdgas pro Umwelt und Gaswärmepumpe sowie der ASUE für großes Interesse. Als
wahrer Besuchermagnet erwies sich der Volkswagen
eco up!, der nach der IAA 2011 erst seinen zweiten
öffentlichen Auftritt hatte und mit 79 Gramm CO2 pro
Kilometer als eines der saubersten Autos der Welt gilt.
Dass Erdgasfahrzeuge aber auch deutlich größer sein
können, bewiesen zwei echte Schwergewichte. Zum
einen war der Iveco Stralis CNG auf einer Zusatzfläche
von erdgas mobil zu sehen, der mit 330 PS zu den derzeit stärksten Lkw mit Erdgasantrieb zählt. Ein weiteres
Highlight war eine Zugmaschine von Volvo, die über
einen Euro 5-Dieselmotor verfügt, der mit Methangas
(also ERDGAS) und Diesel betrieben werden kann. Den
40-Tonner von Volvo präsentierte die Verbio AG. Der
Vorteil der Erdgas-Lkw: Sie sind sauber, effizient und
leise unterwegs.
Foto: erdgas mobil
Jetzt vormerken: AMI 2012
Weitere wichtige
Termine:
22. Juni, Frankfurt a.M.
erdgas mobil Jahreskonferenz
20. bis 27. September,
Hannover
IAA Nutzfahrzeuge
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Vom 2. bis 10. Juni findet die AMI – Auto Mobil
International in Leipzig statt. Seit mehr als 20 Jahren
begeistert diese Messe Autointeressierte aus ganz
Europa. Sämtliche deutschen Autohersteller sowie
zahlreiche internationale Marken werden sich auf dem
Messegelände präsentieren. Im Fokus steht das Thema „Auto und Umwelt“. erdgas mobil wird ebenfalls
mit einem Gemeinschaftsstand mit den regionalen
Initiativen Sachsen/Sachsen-Anhalt, Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern vertreten sein,
an dem die Neuheiten der Erdgasautobranche gezeigt
werden. Einige der neuesten Modelle können zudem
auf dem Außengelände im Rahmen einer Probefahrt
getestet werden. Der alternative Antrieb wird auch
Thema im begleitenden Fachprogramm sein, das
im angeschlossenen Congress Center Leipzig stattfindet. Am 5. Juni dreht sich dort alles um die Frage
„Antriebe, Mobilität, Innovationen – Was treibt uns
morgen an?“
Parallel dazu findet der „Taxitag“ statt, der sich sowohl
an Taxifahrer als auch -unternehmer richtet. Gerade in
diesem Bereich gewinnt Erdgas aufgrund der geringen
Betriebskosten und guten Umweltbilanz immer stärker
an Bedeutung.
NEwS
ganz oben auf deM
siegertrePPchen
ErdGaS-PaSSat Vom adac mit GElBEm ENGEl alS
„auto dEr zuKuNFt“ auSGEzEicHNEt
Alltagstauglichkeit, Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und Sicherheit –
nach diesen Kriterien bewertet eine Expertenjury aktuelle Fahrzeugmodelle, um
im Rahmen des Gelben Engels das „Auto der Zukunft“ zu küren. Überzeugen
konnte in dieser Kategorie der VW Passat 1.4 TSI EcoFuel mit seinem schadstoffarmen Erdgasantrieb – und schaffte es auf den ersten Platz.
Es ist eine der begehrtesten Auszeichnungen, die der
ADAC jährlich verleiht: Der „Gelbe Engel“. In diesem
Jahr wurde er bereits zum achten Mal überreicht. Seit
vergangenem Jahr gibt es neben „Auto“, „Qualität“,
„Innovation und Umwelt“ sowie „Persönlichkeit“ die
zusätzliche Kategorie „Auto der Zukunft“. Ziel des
ADAC ist es nach eigenen Angaben, dadurch den
Herstellern einen Anreiz für die zügige Entwicklung von
Zukunftstechnologien zu geben. Den Verbrauchern
wiederum soll gezeigt werden, welche Modelle für ihre
konkreten Bedürfnisse geeignet sind. Insbesondere in
der Kategorie „Auto der Zukunft“ werden bei Deutschlands bedeutendem Autopreis jene alltagstauglichen
Fahrzeuge begutachtet, die die strengen Auswahlkriterien für nachhaltige Mobilität von morgen erfüllen
und schon heute beim Händler zu haben sind. Statt
Prototypen stehen aktuelle, bezahlbare und vor allem
umwelttaugliche Autos auf dem Prüfstand.
Dass der „Oscar der Automobilindustrie“ im Bereich
„Auto der Zukunft“ dem VW Passat 1.4 TSI EcoFuel
verliehen wurde zeigt den hohen Standard der Erdgastechnik. Den zweiten Platz verlieh der Automobilclub
dem Toyota Prius 1.8 mit Hybridantrieb, den dritten
Rang belegte der neue Ampera, das erste Elektrofahrzeug aus dem Hause Opel.
Foto: ADAC
EiNE GüNStiGE altErNatiVE:
ErdGaS-touraN rEcHNEt SicH aB 10.000 KilomEtErN
Steigende Benzin- und Dieselpreise an den Zapfsäulen
und trotzdem kann man auf einen geräumigen Wagen
nicht verzichten? Dann sollten Verbraucher über den
VW Touran TSI EcoFuel nachdenken. Der Volkswagen
Familienvan wird mit drei Antriebsarten angeboten.
Neben dem Diesel und dem Benziner kann
das Fahrzeug auch mit einem Erdgasmotor bestellt werden. Die Fachzeitschrift „auto motor und sport“
hat die drei unterschiedlichen
Antriebe analysiert und bewertet.
Das Ergebnis: Bereits ab einer
Laufleistung von 10.000 Kilometern
lohnt sich der höhere Anschaffungspreis von 28.300 Euro
– der Benziner ist ab 21.975 Euro erhältlich.
Wer umweltfreundlich und außerdem deutlich günstiger
unterwegs sein will, hat nun also eine echte Alternative.
Gerade wer eine Erdgastankstelle in der Nähe der täg-
Foto: Volkswagen AG
lichen Route hat, ist gemäß dem Automagazin mit dem
Erdgas-Touran gut beraten. Die unterflur verbauten
Erdgastanks im Touran fassen 24 Kilogramm und reichen
damit für rund 420 Kilometer. Das entspricht Kraftstoffkosten von lediglich 5,66 Euro auf 100 Kilometer.
Freunde des grünen Fahrens dürfen sich
zudem am CO2-Ausstoß erfreuen, der nach
ECE-Norm bei nur 128 g/km liegt. Der vergleichbare Benziner stößt 149 g/km aus.
Verglichen wurde der Erdgas-Touran mit dem
1.4 TSI, einem Benziner mit Turbolader. Obwohl mit
10 PS weniger ausgestattet, verbraucht dieser mehr
Kraftstoff. Der Test zeigte, dass der Benziner 7,4 Liter
Super schluckt. Ebenfalls im Test war ein 2.0 TDI zu einem
Kaufpreis von 28.800 Euro – der Diesel lohnt sich laut
den Autoexperten allerdings erst ab 28.000 Kilometern
jährlicher Fahrleistung. Und das bei einem Mehrpreis von
500 € gegenüber der Erdgasvariante.
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meldungen
KURZ NOTIERT
Die Erdgasmotoren
von Scania erfüllen die
besonders strenge EEVAbgasnorm.
Foto: Scania
Neuer Golf kommt 2013 mit ERDGAS
Vermutet wurde es bereits. Nun hat es Volkswagen
bestätigt: Die siebte Generation des Golf, die im Herbst
vorgestellt wird, wird auch als Erdgasvariante anbeboten.
Möglich macht es der neue Modulare Querbaukasten
(MQB), für den ein Erdgasaggregat entwickelt wurde.
Erste Zahlen sind bereits bekannt. So soll die EcoFuel-Version 81 kW bzw. 110 PS leisten und neben zwei Erdgastanks über einen 50 Liter fassenden Benzintank verfügen.
Damit ist laut VW eine Gesamtreichweite von rund 1.300
Kilometern möglich. Allein mit ERDGAS können ca. 420
Kilometer ohne Tankstopp zurückgelegt werden. Als Start
für den Erdgas-Golf gibt Volkswagen das Jahr 2013 an.
Zehn weitere Tankstellen auf BIO-ERDGAS
umgestiegen
An den zehn Erdgastankstellen der VNG Erdgastankstellen GmbH wird seit März reines BIO-ERDGAS
angeboten. Dieses stammt von der Verbio AG und wird
ausschließlich aus agrarischen Reststoffen gewonnen.
Die VNG betreibt unter anderem Erdgastankstellen
in Berlin, Leipzig, Dresden, Bautzen und Halle. Unter
www.erdgas-mobil.de finden Interessierte alle Erdgastankstellen in ihrer Nähe. Neben dem aktuellen
Kraftstoffpreis ist dort auch vermerkt, ob und wie viel
BIO-ERDGAS eingespeist wird.
Neue Erdgasmotoren von Scania
Der Erdgasantrieb spielt nicht nur bei Pkw eine Rolle.
Auch im Bereich der Nutzfahrzeuge sind umweltschonende, sparsame und leise Motoren gefragt. So bietet
Scania für die P-Serie zwei Erdgas-Triebwerke mit
270 bzw. 305 PS an. Um das Gewicht zu reduzieren,
werden die acht Erdgastanks mit je 80 Liter Inhalt aus
Komposit-Werkstoffen gefertigt. Diese sind rund 400
Kilogramm leichter als Stahltanks.
OBAMA SETZT SICH FÜR ERDGAS-TRUCKS EIN
Foto: Reuters
Die Verringerung der vor allem wirtschaftlichen Abhängigkeit von Erdöl ist ein internationales Dauerthema.
Der Stellenwert von ERDGAS als alternativer Kraftstoff
gewinnt daher auch in den USA sukzessive an Bedeutung. Gegenwärtig wird ERDGAS als Kraftstoff bereits
von großen Unternehmen wie UPS und Coca-Cola im
Langstreckentransport eingesetzt.
So nahm sich nun US-Präsident Barack Obama der
Alternative zum sprichwörtlichen flüssigen Gold an.
Bei einem Besuch Ende Januar in Las Vegas stellte er
UPS-Trucks vor, die bereits mit verflüssigtem ERDGAS
(LNG = Liquefied Natural Gas) betrieben werden. Bei
dieser Gelegenheit bekräftigte er seine Forderung einer
landesweiten Umstellung auf alternative Kraftstoffe.
In einer kurzen Rede betonte Obama ihre wachsende
Bedeutung für den Transportsektor und die Notwendigkeit verstärkt auf den Einsatz von heimischem ERDGAS
zu bauen. Er stellte Steuererleichterungen und die
staatliche Förderung des Tankstellenbaus in Aussicht.
Außerdem ließ es sich der Präsident nicht nehmen, eine
neue „Clean Energy Station“ einzuweihen, an der bereits LNG getankt werden kann. Sie zeichnet sich durch
ihren günstigen Standort im ersten Transportkorridor
von Ost nach West besonders aus – bis zum Jahr 2014
sollen entlang der wichtigsten Transportrouten weitere
150 LNG-Tankstellen folgen. An ihnen kann dann auch
komprimiertes ERDGAS (CNG) getankt werden.
Impressum
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Geschäftsführung:
Dr. Timm Kehler (Sprecher),
Dr. Olaf Rumberg
V.i.S.d.P.:
Dr. Timm Kehler,
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Infoline Erdgasfahrzeuge:
01802/234500*
E-Mail: info@erdgas-mobil.de
Internet: www.erdgas-mobil.de
Redaktion:
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Projektleitung
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aus dem Mobilfunk maximal 0,60 Euro/Anruf.
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