Mobile Mapping - Business Geomatics
Transcription
Mobile Mapping - Business Geomatics
Unterneh mensspie gel Die Branc henübersi cht für den gesamten Spatial-Ma rkt 2015 www.busin ess-g eomatics.c om Straßen-Geo-Kongess 2015 1 Unternehmensspiegel 2015 Die umfassende Broschüre zum Event am 21. und 22. April in Kornwestheim/Stuttgart | Beilage Die aktuelle Firmen- und Angebotsübersicht | Beilage 4 2 3 5 6 7 8 9 Unterneh mensspie Ausgabe 1/15 – 2. Februar 2015 Laserscanning: Welche Erfahrungen Alber Ingenieurvermessung mit Mobile Laserscanning macht. | Seite 2 gel 2015 1 Einzelpreis: € 5,-/SFR 8,50 Sonderthema Online-Planauskunft Auskunft: Die Zeichen bei der Online-Leitungsauskunft stehen auf Augmented Reality. | Seite 8 Mobile Computing Wie man mit bloßen Gesten eine mobile GIS-Anwendung bedienen kann. | Seite 9 Zentrale Auskunft ist Wunschdenken Geomarketing Studie zeigt Skepsis gegenüber Cloud-GIS bei Geomarketing- Anwendern. | Seite 14 UAV-Entwicklung: Auf der CES in Las Vegas war sie mit Intel einer der Stars: Was Kunden nun von der neuen Asctec Falcon erwarten können. | Seite 16 UAV-Markt: Michael Dahmen über die Diversifizierung von Spectair im Zuge der Height-Tech-Übernahme. | Seite 17 Geodatenstandards: Professor Peter Baumann über die Bedeutung von Datenstandards. | Seite 18 Forschung & Entwicklung Navigation: Wie präzise Positionsdaten zu einer neuen Generation von Navigationsanwendungen führen sollen. | Seite 19 Unternehmen & Märkte ÖPNV: Neue Technologie sorgt für Priorisierung von ÖPNV im Verkehr und aktuelle Ankunftsangaben. | Seite 20 Die Zahlen sind imposant. Nach einer offiziellen Statistik der Berufsgenossenschaft Bau wurden im Jahr 2009 bei dem in Deutschland unterirdisch verlegten Leitungsnetz, das eine Gesamtlänge von 5,65 Millionen Kilometern besitzt, 100.000 Schadensfälle gemeldet. Sachversicherungen leisten Entschädigungen von rund 500 Millionen Euro pro Jahr für Vorfälle, die durch Erdarbeiten in der Nähe erdverlegter Kabel und Rohrleitungen entstanden. Und das, obwohl die Bauherren verpflichtet sind, bei den zuständigen Netzbetreibern vor Baubeginn nachzufragen, ob sich Leitungen im Untergrund befinden. Eine Ursache der hohen Schadensraten könnte sein, dass das Thema Leitungsauskunft immer noch sehr heterogen gehandhabt wird. Die Leitungsauskunft ist zwar in den letzten Jahren bei fast allen Netzbetreibern auf eine durchgehend digitale Basis gestellt worden. Doch das Thema E lohnt einer näheren Betrachtung. In der Theorie wäre es nämlich volkswirtschaftlich sinnvoll, sämtliche Auskunftsfragen in einem Leitungskataster zu zentralisieren, in dem alle Leitungen aller Sparten und Betreiber komplett aufgeführt sind. Dies würde die Auskunft nicht nur vereinfachen und verkürzen – Schließlich muss der Bauherr lediglich eine einzige Auskunftsanfrage stellen und nicht wie heute noch üblich alle potenziell betroffenen Netzbetreiber ansprechen. Wahrscheinlich würde sich auch die Anzahl der Schadensfälle signifikant reduzieren. Soweit die Theorie, in der Praxis sträuben sich die Netzbetreiber jedoch dagegen, ihre Leitungsdaten offenzulegen, schließlich sind die Netze bedeutsame Assets. Mit den Portalen www.aliz. de und www.planauskunftsportal.de in den westlichen und nördlichen Bundesländern sowie www. estrasse.de in den östlichen Bundesländern gibt es zwar überregionale Auskunftsplattformen, doch die meisten Netzbetreiber fahren zweigleisig und betreiben noch ein eigenes Auskunftsportal. In solchen intern betriebenen Auskunftslösungen verbergen sich wiederum interessante betriebswirtschaftliche Optimierungspotenziale: Je nach Größe und Dichte des Versorgungsnetzes kann sich die Anzahl an Anfragen auf einige Hundert pro Woche summieren. Da Netzbetreiber immer stärker dazu übergehen, alle Mitarbeiter und feste Partnerfirmen mit den Informationen aus dem GIS zu versorgen, bietet es sich an, interne und externe Auskunftsprozesse zu verbinden. Dahinter steht schließlich die gleiche Technologie, nämlich eine WebGIS-Architektur. Damit haben sie die Chance, unternehmenskritische Prozesse geschlossen unter dem eigenen Dach zu belassen und so Synergiepotenziale einfacher zu erschließen. Seiten 6 bis 9 Mobile Mapping Breitband Location Intelligence UAV 3D-Vermessung bei 100 Km/h GIS-basierte Planungsansätze Geodaten in der Unternehmens-IT Viel Bewegung in der Branche Wie sehr das Thema Mobile Mapping im Markt angekommen ist, zeigt allein das inzwischen umfangreiche Marktangebot. Alle internationalen Vermessungsspezialisten haben ein entsprechendes Fahrzeug, viele Spezialisten haben Lösungen. Der Markt interessiert sich vor allem für die sichere Datenerfassung ohne Verkehrsunterbrechung. Die meisten Systeme kombinieren Bilddaten- und laserbasierte Erfassung. Dennoch liegen große Unterschiede in der Genauigkeit und in den nachgelagerten Software lösungen, schließlich werden damit die Geodaten von Mitarbeitern erst produktiv genutzt. Seiten 2 bis 5 Gerade auf die Zusammenarbeit auf regionaler Ebene kommt es beim Ausbau des Breitbandnetzes an. Der Breitbandatlas vom BMVI gibt bereits einen guten Überblick über die Versorgungslage, doch das Beispiel des Kreises Lippe zeigt, wie Planung auf regionaler Ebene erfolgen kann. Seiten 10 und 11 Es ist mehr als eine Definitionsfrage. Der noch recht junge Begriff Location Intelligence (LI), Herkunft ist wie meistens die USA, meint die Integration von typischen GIS-Features in Unternehmensanwendungen wie CRM oder BI. Damit ist es mehr als ein Buzzword, denn hinter dem Ansatz steckt ein ganz konkretes Anwendungsfeld, das diktiert wird von dem Milliardenmarkt für Unternehmenssoftware. Der LI-Markt harrt allerdings noch einer dyamischen Erschließung. Grund dafür sind einige Marktbarrieren, die wie so oft in der Struktur der Geodaten zu suchen sind. Seiten 13 bis 15 Jenseits der geradezu boulevardesken Aufmerksamkeit gegenüber den unbemannten Fluggeräten (UAV) findet auf dem Markt eine interessante Entwicklung statt. Und zwar auf zwei Ebenen: technologisch und die Marktkonsolidierung betreffend. Technologisch gesehen stehen die Steuerungssysteme und die Abstandssensorik im Fokus. Bei der Konsolidierung geht es rasant zu, zumindest in Deutschland. Seiten 16 und 17 | 2 Schwerpunkt 2. Februar 2015 | Business Geomatics 1/15 Mobile Mapping www.business-geomatics.com Das Anwendungsgebiet von mobilen Laserscannern erweitert sich. Die Voraussetzung für viele Anwendungen ist die Zentimetergenauigkeit, wie sie etwa das LYNX-System von Topscan bietet. Bei der Vermessung von Straßeninfrastruktur gibt es meist klare Erfordernisse durch den Besitzer der Anlagen: Effizienz, eine möglichst geringe Verkehrsbehinderung, die Sicherheit aller Verkehrsbeteiligten und Wirtschaftlichkeit stehen ganz oben auf der Prioritätenliste. Was vor rund zehn Jahren noch als nahezu unerfüllbarer Anforderungskatalog galt, ist heute mit dem Verfahren des Mobile Laserscannings (MLS) realisierbar. Frage nach der Genauigkeit ist beantwortet Anzeige „Der Markt für Mobile Laserscanning ist da, das muss man ganz klar sagen“, sagt Oliver Alber, Geschäftsführer von Alber Ingenieurvermessung aus Filderstadt. Der 1989 gegründete Spezialist für Ingenieursvermessung setzt schon seit dem Jahr 2007 auf das damals noch brandneue Verfahren und ergänzt damit sein Angebot für Planung, Umsetzung und Überwachung von Bauvorhaben im Bereich Straßen und Hochbau. Wichtigste Voraussetzung des Vermessungsverfahrens ist natürlich die Genauigkeit. Die Straßenbauverwaltung in Baden-Württemberg, wo Alber Ingenieurmessung vorwiegend arbeitet, fordert vom MLS eine absolute Genauigkeit von einem Zentimeter oder besser. Alber Ingenieurvermessung muss diesen Wert also gewährleisten, wobei wichtig ist, dass es sich dabei um die absolute Genauigkeit handelt, also um die Genauigkeit der Daten innerhalb des Koordinatenbezugssystems. Bei der relativen Genauigkeit seien, so Alber, die meisten Systeme ausreichend gut, die absolute sei aber wichtig, wenn verschiedene Geodaten innerhalb des Koordinatensystems miteinander vernetzt werden. Alber Ingenieurvermessung setzt dabei unter anderem auf das System LYNX von der kanadischen Firma Optech, mit dem in Deutschland die Firma Topscan aus Rheine Befahrungen und Datenauswertungen anbietet. „Es gibt nur zwei Systeme in Deutschland, die eine maximale absolute Abweichung von einem Zentimeter erzielen können“, weiß Alber. Die Ergebnisse seien dabei ebenso genau wie bei der terrestrischen Vermessung. Voraussetzung dafür ist allerdings die Aufnahme eines Passpunktfeldes. Ebenso müssen die Umgebungsbedingungen stimmen. Bei nassen Oberflächen, Regen, Schnee oder auch Minusgraden kann nicht befahren werden. Innerhalb eines MLS-Projekts wird eine georeferenzierte Punktwolke, die aus mehreren tausend 3D-Koordinaten pro Quadratmeter besteht, erzeugt. In Fahrzeugnähe erreicht man bei Geschwindigkeiten von rund 50 Stundenkilometern eine Dichte von bis zu 1.500 Punkten pro Quadratmeter. Die Punktwolke beschreibt die Geometrie der erfassten Objekte mit hoher Genauigkeit. Die Messdistanz beträgt bis zu 100 Meter. Das Detailreichtum kann immer einfacher genutzt werden, da Softwareprogramme für die Infrastrukturplanung, wie etwa CARD/1, das Alber nutzt, immer effektiver die Objekte aus der Punktwolke extrahieren können. Die Kunden entdecken zunehmend den Wert der erzeugten 3D-Punktwolke. „Diese enthält eine gewaltige Informationstiefe, denn sie bildet die erfassten Objekte nicht nur in der hohen Genauigkeit ab, sondern liefert systematisch Bilder von allen Gegenständen des gesamten Straßenkörpers“, so Alber. Die Auswertungen und Analysen können dann beispielsweise für verschiedene Aufgabenstellungen, die genaue Angaben etwa zu den vorhandenen Fahrbahnrändern benötigen – wie etwa Planung der Deckenoptimierung, Profilentwicklungen oder Mengen- und Massenberechnungen – angewendet werden. In diesem Kontext nimmt der Begriff der Effizienz, der beim MLS im- Fotos: Topscan Trumpfkarte Sicherheit und Effizienz Die Technologie des Mobile Laserscannings Beim MLS ist das Laserscanning-System auf einer mobilen Plattform angebracht. Meist ist dies ein handelsübliches Fahrzeug, möglich sind aber auch Anwendungen auf Schienenfahrzeugen oder auch Booten. Während der Fahrt wird die unmittelbare Umgebung des Fahrzeugs mittels Laserent fernungsmessungen kontinuierlich erfasst. Unter Verwendung von GPS-/ IMU-Daten wird die geometrische Information der gescannten Oberfläche in Form einer 3D-Punktwolke gespeichert. Diese Punktwolke besteht aus XYZKoordinaten und kann neben der geometrischen Information zu jedem Punkt noch weitere Attribute enthalten, etwa den Intensitätswert. Die Punktwolke ist der Ausgangspunkt für die Ableitung unterschiedlichster Produkte und für detaillierte Analysen. „Die 3D-Punktwolke bietet eine gewaltige Informationstiefe“, weiß Oliver Alber. mer wieder genannt wird, eine neue Bedeutung an. Es geht nicht nur um die schnelle Erfassung, sondern vor allem um das komplette Bild der Wirklichkeit, das dem Nutzer zu jedem weiteren Zeitpunkt die Entscheidung erlaubt, welche Informationen er nutzen möchte. Hinzu kommt, dass heute die meisten Softwaresysteme für das Infrastrukturmanagement dazu in der Lage sind, die großen Datenmengen der Punktwolken effizient zu verarbeiten. Dies kann den Nachteil des heute noch hohen Aufwandes bei der Datenauswertung aufwiegen. „Zwar kommt man mit automatisierten Verfahren sehr schnell zu Ergebnissen, allerdings sind es die letzten fehlenden Prozent, die die Qualität ausmachen und demnach sehr kosten- und zeitintensiv zu erstellen sind“, berichtet der Geschäftsführer Oliver Alber. Alber Ingenieurvermessung hat bereits eine Vielzahl von MLS-Projekten durchgeführt. Trumpfkarte bei den Projektausschreibungen ist neben der Genauigkeit aber meist die Sicherheit Mobile Mapping Portal in Flandern Die Flämische Regierung nutzt die Technologie Image-V, um ein Mobile Mapping-Portal für die Region Flandern zu erstellen. Die Technologie stammt von dem Unternehmen Orbit GeoSpatial Technologies. Der Webdienst Orbit Mobile Mapping Publisher beinhaltet 24 Millionen 360 GradPanoramabilder und Punktwolken, die den gesamten Straßenraum abbilden. Image-V kommt zum Einsatz, um die Daten zu erfassen, zu verarbeiten und sie online im Rahmen des Portals bereitzustellen. Dies betrifft eine Straßenlänge von 65.000 Kilometern. Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre. Der Mobile Mapping Publisher von Orbit GT hostet dabei einige hundert Terabyte an Daten. Anwender des Portals sind alle Verwaltungsbereiche der flämischen Regierung und Firmen, die im Auftrag der Regierung arbeiten (GSDI-Mitglieder). Die Webanwendung ermöglicht unter anderem das Messen in den Punktwolken per Click und den Export von Daten in Geoinformationssysteme. Die Daten sollen einmal pro Jahr erneuert werden, wobei auch der Zugang zu den historischen Daten möglich sein soll. www.orbitgt.com der Methode, schließlich entsteht ebenso wenig Gefahr für die Messtechniker vor Ort wie auch für die Verkehrsteilnehmer. Genauso fällt die fehlende Unterbrechung des fließenden Verkehrs ins Gewicht. „Da das System LYNX auch über eine Eigensicherung verfügt und so auf der rechten Spur im Verkehr mitfahren kann, ist selbst ein Begleitfahrzeug nicht zwingend notwendig“, sagt Topscan-Geschäftsführer Christian Wever. Brücken und Kappen werden im Detail sichtbar Anfangs waren es zumeist Autobahnteilstücke, die vermessen wurden, inzwischen hat sich das Anwendungsgebiet aber erweitert. Vor allem sind es Brücken, Tunnel sowie andere Unter- und Überführungsbauwerke, die befahren werden. „So kann man sich sämtliche Details von Brücken oder Kappen sehr detailliert anschauen“, beschreibt Alber. Gerade im Tunnel bereich könne man die Vorteile des MLS immer stärker an die Auftraggeber weitergeben, denn die Laser messen auch bei schlechten Lichtverhältnissen, bei denen die bildgebenden Verfahren nicht mehr ausreichen. Auch bei vielbefahrenen Bundesstraßen werde das MLS stärker nachgefragt. „Wir hatten zum Beispiel einen Fall, bei dem eine der vier Spuren der Bundesstraße nicht gesperrt werden durfte“, so Alber. Das Anwendungsfeld ist längst nicht komplett erschlossen. „Die Kombination mit weiteren Sensoren, steigende Akzeptanz und die stärkere Zusammenarbeit mit den diversen Fach anwendungen werden dem MLS weiter Auftrieb geben“, so Wever. (sg) www.alber-vermessung.de www.topscan.de Mobile Mapping Business Geomatics 1/15 | 2. Februar 2015 Urban Analytics Historische Schiffe eingetaucht im Datenmeer Das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut hilft mit intelligenten 3D-Karten, die Städte von morgen zu gestalten. Das Unternehmen NavVis hat die Abteilung „Schifffahrt“ des Deutschen Museums München vollständig digitalisiert und in 3D erfasst. Zum Einsatz kam für die Kartierung der Räumlichkeiten der M3 Mapping Trolley. die Räumlichkeiten durch die Laserund Kamera-Sensoren kartiert und gleichzeitig mit hochauflösenden 360-Grad-Fotografien abgebildet. Innerhalb von 45 Minuten hatte das Unternehmen die Sektion vollständig erfasst. Die gesamte Datenprozessierung sowie der Webviewer wurden vollautomatisch erstellt. „Man kann sich eine Preview-Ansicht sogar am Trolley selbst direkt nach dem Kartieren ansehen, um zu überprüfen, ob alles komplett und korrekt erfasst wurde“, sagt Hans-Jürgen Croissant von NavVis. Um die POIs für das Deutsche Museum zu erfassen, klickte das Team auf der digitalen Karte den entsprechenden Ort an und fügte die Informationen beziehungsweise Audiodaten in einem Editor ein. Die Datenhoheit des Projekts liegt dabei beim Deutschen Museum. Seit der „Langen Nacht der Museen“ im vergangenen Jahr lässt sich die Ausstellung durch dieses Mobile MappingProjekt im Browser auf der MuseumsWebsite virtuell erkunden. Deutsches Museum München Ein Segelschiff aus dem Jahr 1880, eine Wandtafel über die Entdeckungsfahrten oder Exponate zur Geschwindigkeitsmessung – um die Abteilung „Schifffahrt“ des Deutschen Museums München zu erkunden, muss man als Besucher nicht mehr direkt vor Ort sein. Die Sektion ist als virtueller Rundgang für das Web aufbereitet worden. Die technische Voraussetzung dazu lieferte das Münchener Unternehmen NavVis. Das Spinoff des Lehrstuhls für Medientechnik der Technischen Universität München hat sich auf die Themen Navigation, Mapping und virtuelle Interaktion in Innenräumen spezialisiert. Zur zentimetergenauen Kartierung und Navigation entwickelt es Produkte und Anwendungen. Dazu zählt auch der M3 Mapping Trolley. Ein höhenverstellbares Gefährt, das mit sechs hochauflösenden Systemkameras, drei Laserscannern und einem Touchpad ausgestattet ist. Diesen Trolley schickte NavVis auch durch die Schifffahrtsabteilung des Münchener Museums. Dabei wurden Das Segelschiff Maria ist einer der ersten georefenzierten Objekte im Deutschen Museum München, die digital hinterlegte Audiodatei bietet Wissenswertes. Eine Vielzahl von Points of Interest ermöglicht den Abruf einer Fülle von Informationen zu einzelnen Exponaten, beinahe so, als ob man selbst durch die Schiffshalle spazierte. So gibt es Audio-Dateien etwa zur Santa Maria, dem Schiff, mit dem Christoph Kolumbus 1492 die Überfahrt nach Amerika wagte, oder zur luxuriösen Ausstattung des Schnelldampfers Kaiser Wilhelm II. aus dem Jahr 1903. Die Schifffahrtsausstellung solle mit dem virtuellen Rundgang neu entdeckt werden, heißt es vom Deutschen Museum. „Wir erweitern dadurch das multimediale Angebot für unsere Besucher und ermöglichen deutlich mehr Menschen den Zugang zu naturwissenschaftlich-technischem Wissen“ sagt Prof. Dr. Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums und Inhaber des Oskar von Miller Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation der Technischen Universität München. Das Unternehmen NavVis freute sich über die Zusammenarbeit. Gründer und Geschäftsführer Georg Schroth sagt: „Es ist für ein junges HighTech-Unternehmen wie uns eine besondere Ehre, unsere neue Technologie gemeinsam mit einem der wichtigsten Technikmuseen der Welt erstmals der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.“ Das Projekt zeige qualitativ und effizient, dass die Kartierung beziehungsweise Digitalisierung komplexer Innenräume mit NavVis-Technik möglich ist. Die virtuelle Aufbereitung der Ausstellung „Schifffahrt“ ist erst der Anfang. Weitere, ausgewählte Flächen sollen in den kommenden Monaten folgen, darunter auch die während der Sanierung des Deutschen Museums geschlossenen Teile der Ausstellung. Sie lassen sich dann virtuell besuchen. (jl) www.navvis.com www.deutsches-museum.de Nachrichten Bürstadt plant Spielplätze mit WebOffice Mängel in Mannheim per App melden Neuer u-blox 8 Chipsatz in GNSS-Empfänger integriert Die Stadt Bürstadt im Hessischen Ried nutzt für die Planung und Gestaltung von Spielplätzen ohne weiteren Kostenaufwand die Systeme WebOffice und GeoOffice von AED-SYNERGIS. Für eine fundierte Spielplatzanalyse wurden Einwohnermeldedaten, Altersklassen und Analyse der Wohngebiete kombiniert. Als Datengrundlage dienten des Weiteren Spielplatzstandorte sowie verschiedene Entfernungspuffer, die auf die Katastergrundlage und OSM-Daten übertragen wurden. Die Stadt Mannheim bietet ab sofort die App „Mängelmelder“ für iOS- und Android-basierte Smartphones. Parallel dazu hat die Verwaltung auch eine darauf angelegte Homepage eingerichtet. Nutzer können nun via App und Internet zum Beispiel auf kaputte Straßenlaternen oder unrechtmäßig entsorgten Müll aufmerksam machen. Durch ein beigefügtes Foto oder die genaue Standortposition bekommt die Stadtverwaltung Mannheim die nötigen Informationen. Navilock bietet seine neue GNSS-Empfängerfamilie mit u-blox UBX-8030-KT Chipsatz an. Die neue u-blox-Generation empfängt gegenüber der u-blox M7-Generation eine höhere Anzahl von Satelliten, insgesamt 72. Darüber hinaus besitzt dieser mit -167db eine höhere Empfangsempfindlichkeit. Die zeitgleiche Nutzung von mehreren GNSS (Multi-GNSS) sowie die Erweiterung der Anschlussoptionen, wie Micro USB, Mini USB und 4 Pin-Klinke (TTL) runden das Portfolio ab. Neuartige intelligente Stadtpläne, die Objekte eines digitalen dreidimensionalen Stadtmodells zum Träger für integrierte Informationen machen, stellt das Hasso-Plattner-Institut (HPI) erstmals auf der CeBIT (Halle 9, Stand D44) vor – rechtzeitig zum Thema „Zukunftsstadt“ im Wissenschaftsjahr 2015. So können solche intelligenten Visualisierungen zum Beispiel den aktuellen Energieverbrauch eines Gebäudes als Fassadenfarbe anzeigen. Und die prognostizierte Entwicklung der Einwohnerzahlen in einem Stadtviertel lässt sich von den Gebäudehöhen ablesen. In den so geschaffenen Informationsräumen fällt die Orientierung leicht, da weitere grundlegende Merkmale wie das Straßennetz sichtbar bleiben. Vorteil für Entscheider in den Metropolen überall auf der Welt: „Mit diesen Möglichkeiten für ‚Urban Analytics‘ gewinnen sie Einblicke in Daten und Prozesse einer Stadt, wie sie bislang nicht möglich waren“, informiert das HPI. Ob es um Energieversorgung, Verkehrsinfrastruktur, Umweltschutz oder demographische Entwicklung geht – stets lassen sich Big Data aus verschiedenen Quellen wie Sensornetzwerken, Unternehmenssoftware und Simulationen mit einem vorhandenen digitalen 3DStadtmodell verknüpfen. Die neue HPI-Software generiert daraus schnell entsprechende interaktive Analyse-Karten, die bei der Entscheidungsfindung für „Smart Cities“ helfen – egal, ob es um Stadtplanung, Standortanalyse, Marketingmaßnahmen oder Vertriebsanalyse und -optimierung geht. Wo sollte ein Autohersteller Außenwerbung in der Stadt betreiben? Welche Filial-Standorte wären für einen Einzelhandelskonzern die erfolgversprechendsten? Wie wirkt sich die Erreichbarkeit einer Tankstelle auf deren Umsatz aus? Visualisierungen zu solchen und anderen Fragen sind jetzt auf Knopfdruck möglich. www.hpi.de LiDAR-Konferenz: Mobil und mehr Das Unternehmen RIEGL kündigt seine User Konferenz LiDAR 2015 vom 5. bis zum 8. Mai 2015 an. Schauplätze der internationalen Veranstaltung sind am 5., 6. und 7. Mai Hong Kong und am 7. und 8. Mai das kantonesische Guangzhou. Aktuell ist RIEGL dabei, ein Programm zusammenzustellen, das das Einsatzspektrum der RIEGL-Laserscanner und Laserscanning-Systeme für die unterschiedlichsten Anwendungen in den Sparten Terrestrisch, Airborne, Mobile, Unmanned und Industriell abdeckt. Auch aktuelle Produktentwicklungen und Software-Neuerungen werden dort vorgestellt. Als exklusiver Platinum-Sponsor der LiDAR 2015 ist die Firma Esri an Bord. Die Konferenz-Website für die Hong Kong-Veranstaltungen ist ab sofort zur Anmeldung online. www.riegllidar.com Anzeige NavVis Historie digital: Segelschiff Maria von 1880 im Deutschen Museum erstrahlt in Laserscanning-Punkten. |3 | 4 Mobile Mapping 2. Februar 2015 | Business Geomatics 1/15 Einfach aufs Band stellen Drei Firmengründer an der Universität Würzburg treiben die Technologie-Entwicklung auf dem Gebiet des Laserscannings weiter voran. Für mobile Einsätze hat das Team eine Methode entwickelt, die ohne GPS-Signal auskommt. 3D-Modelle für Autoindustrie Die neu entwickelte Methode birgt Geschäftspotenzial, ist sich Elseberg sicher. Zusammen mit den Informatikern Tobias Lindeholz und Profes- Glättedaten für den Winterdienst Anzeige Der Wetterdienst-Anbieter MeteoGroup hat speziell für die Anforderungen im Winterdienst die App RoadMaster entwickelt. Die Anwendung ergänzt damit das Online-Portal Glätte24 um alle wichtigen Glättedaten für den Winterdienst für die kommenden 24 Stunden. Das umfasst stündlich aktualisierte Glättevorhersagen, so dass Einsatzleiter im Winterdienst Zugriff auf die aktuellsten Daten haben. Die App liefert farbkodierte Tabellen und Grafiken, detaillierte Informationen wie die Tiefsttemperatur der Stra- ßenoberfläche, Warnungen vor Glätte, Sturm und Schnee sowie das Niederschlagsartradar mit Echtzeit- und Vorhersagedaten, das zwischen Regen, Schneeregen, Schnee, gefrierendem Regen und Hagel unterscheidet. RoadMaster bietet außerdem Straßen-, Brücken- und Radwegprognosen mit Glättebeginn sowie eine Zusammenfassung der Schneemenge in Zentimetern. Die Winterdienst-App gibt es ausschließlich für Kunden des Portals Glätte24. www.meteogroup.com www.glaette24.de Demonstrationsbeispiel Laserscanning anhand der Bremer Altstadt. dieser Zeit weiterlaufen. Die Arbeitssicherheit ist dabei gewährleistet, weil wir Laserlicht verwenden, das den Augen nicht schadet.“ Weiteres Beispiel: Tunnelbau Die Autoindustrie soll also das erste Standbein von MiM sein. Als weitere Geschäftsfelder hat das Gründerteam unter anderem den Tunnel- und Bergbau oder die Innenraumthermografie im Blick. Beispiel Tunnelbau: Hier lässt sich mit der neuartigen mobilen Laserscan-Technik beispielsweise überprüfen, ob ein Straßen- oder Eisenbahntunnel über die Jahre stabil bleibt: Mithilfe der exakten 3D-Modelle würde Fotos: MiM, Robert Emmerich sor Rolf Lakämper hat er deshalb ein Firmengründungsteam namens MiM (Measurement in Motion) auf die Beine gestellt. Die drei wollen die innovative Technologie substanziell vorantreiben und marktreif machen, sie als Dienstleistung anbieten oder sie als Hard- und Softwarepaket verkaufen. „Als Einstiegsmarkt wollen wir die Automobilbranche bedienen und haben dafür auch erste Interessenten“, so das MiM-Team. In der Autoindustrie seien aktuelle 3D-Abbildungen der Produktionsstätten absolut hilfreich – vor allem, wenn ein Modellwechsel ansteht. „Dann muss detailliert geplant werden, wie die Produktion für die Montage des neuen Modells zu verändern ist“, erklärt Elseberg. Dem Informatiker zufolge bewältigt die Industrie diese Herausforderung derzeit mit statischen Laser-Scannern. Mit MiM gehe das deutlich besser: „Dank unserer Technologie können wir den Laserscanner in der Fabrik einfach aufs Band stellen und ihn durch den Fertigungsprozess schleusen. Danach ziehen wir die Festplatte ab und haben, nach einer Bearbeitungszeit von einigen Minuten, ein fertiges 3D-Modell von der Fabrik. Dieser Prozess dauert für eine ganze Fertigungshalle nur wenige Tage, und die Produktion kann in Firmengründer Tobias Lindeholz, Jan Elseberg und Rolf Lakämper (von links) wollen ihre Innovation für das mobile Scannen marktreif machen. es schnell auffallen, wenn die Tunnelwände in Bewegung gerieten. Seit Oktober 2014 werden die drei Gründer für ein Jahr aus dem ExistStipendienprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Als wissenschaftlicher Mentor steht ihnen in dieser Zeit Informatik-Professor Andreas Nüchter zur Seite. Mit dem Exist-Programm unter- stützt das Ministerium Hochschulabsolventen, Wissenschaftler und Studierende, die sich auf die Gründung einer technologieorientierten oder wissensbasierten Firma vorbereiten. Weitere Förderung erhalten die Gründer vom Servicezentrum Forschung und Technologietransfer (SFT) der Universität Würzburg. www.uni-wuerzburg.de GIS-Fachleute unterstützen Die Software Trimble Terra Flex Advanced unterstützt Mitarbeiter im Außendienst dabei, Anlagegüter zu erfassen, zu inspizieren und zu verwalten. Diese Geodaten stehen dann organisationsübergreifend zur Verfügung. Das Unternehmen Trimble hat eine neue Ausgabe seiner Software zur Datenerfassung im Feld, TerraFlex, entwickelt. Während TerraFlex sich für alltägliche Aufgaben bei der raumbezogenen messtechnischen Erfassung und Aktualisierung von Anlagegütern eignet, richtet sich Trimble TerraFlex Advanced an GIS-Fachleute. Sie können damit ihre Anlagegüter erfassen oder inspizieren und bereits bestehende Güter oder GIS-Daten in ihre TerraFlex-Projekte importieren. Die Daten lassen sich im Außendienst in Echtzeit aktualisieren. Diese Informationen können dann über die gesamte Projektorganisation hinweg gemeinschaftlich genutzt werden, sodass alle am Projekt beteiligten Akteure – ob im Feld oder im Büro – mit den aktuellsten verfügbaren Daten arbeiten. Außerdem unterstützt eine neue Version der TerraFlex Mobile Apps die auf der Trimble RTX Technologie beruhenden Korrekturdienste. Mit TerraFlex Advanced können Nutzer nach Angaben von Trimble schnell und effizient raumbezogene Daten erfassen, verarbeiten und verwalten. Und zwar, so betont der Hersteller, mit mobilen Datenerfassungsgeräten und -plattformen, die für den Massen- Trimble Ob in der Vermessung von Gebäuden, der Kartierung von Flächen, der Dokumentation von Industrie-Anlagen oder archäologischen Grabungen, der Aufnahme von Tatorten oder, um Gegenstände für den 3D-Druck zu digitalisieren – der Einsatz von Laserscannern ist breit. Bei der mobilen Vermessung allerdings müssen stets die Messdaten des Scanners mit dem Bewegungsprofil des fahrbaren Untersatzes in Einklang gebracht werden. An diesem Punkt kommt eine technische Innovation ins Spiel, für die der Würzburger Informatiker Dr. Jan Elseberg Grundlagen geschaffen hat. „Wir kommen beim mobilen Laser-Scanning ohne zusätzliche Sensorik aus. Und wir können auch in Innenräumen oder Tunnels problemlos aus der Bewegung heraus scannen, weil ein GPS-Signal für unsere Methode nicht nötig ist“, so Elseberg. In seiner Doktorarbeit an der Jacobs University Bremen hatte er sich mit dieser Thematik auseinander gesetzt. Daten im Außendienst in Echtzeit aktualisieren: TerraFlex Advanced ist gewissermaßen eine Pro-Version für die mobile Datenerfassung. markt produziert oder auch dem professionellen Segment zuzuordnen sind. Örtlich zuständige Behörden, die auf eine regelmäßige Aktualisierung von Daten zu kommunalen Wirtschaftsgütern angewiesen sind, oder Mitarbeiter von Ver- und Entsorgungsbetrieben, die häufig Inspektionen an ihrer Infrastruktur vornehmen, können – wie viele andere Organisationen aus der Kartographie- und GIS-Branche – neu hinzugekommene und bereits bestehende Daten schneller aktualisieren, während sie im Außendienst unterwegs sind, versichert Trimble. TerraFlex Advanced ist Teil der cloudbasierten Software-Plattform Trimble InSphere. Auf dieser Plattform für raumbezogene Anwendungen, Daten und Dienste erweitert TerraFlex Advanced die robuste projekt-, benutzer- und formbezogene Funktionalität der Ursprungsfassung TerraFlex Basic. Damit sollen Messtrupps im Außendienst gut organisiert, mit unterschiedlichsten Geräten und in verschiedenen Umgebungen unterwegs sein. Über die TerraFlex Advanced Software hinaus kündigte Trimble weitere Ergänzungen seiner InSphere-Plattform an: Dazu gehören die Anwendungen Equipment Manager und Data Manager. Der Equipment Manager dient Unternehmen in der Vermessungsbranche dazu, ihre gesamte Geräteausstattung einheitlich zu verwalten. Die Anwendung Data Manager sichert für den Nutzer den sicheren Zugriff auf raumbezogene Geodaten, ihre Suche, Visualisierung und gemeinschaftliche Nutzung. Durch das Modul sollen weitere Datenarten unterstützt werden, etwa alle Merkmale von TBCDateien und TGO-Dateien sowie Bildmerkmale. www.trimble.com www.trimbleinsphere.com/terraflex |5 Business Geomatics 1/15 | 2. Februar 2015 Einfacher Einstieg in Cycloramas CycloMedia bietet mit der Pilotlizenz einen einfachen Einstieg in die Nutzung von Straßendaten für Kommunen an. Ein neuer Standort, ein erweiterter Personalbestand und neue Partnerschaften stützen die Entwicklung. CycloMedia treibt sein Geschäft in Deutschland zielgerichtet voran und bietet hochattraktive Lizenzmodelle für Kommunen an, um die einzigartigen Cycloramas zu nutzen. Kommunen können durch eine kostengünstige monatliche Pauschale auf die 360°-Panoramabilder ihres Straßenraums zugreifen. CycloMedia bietet dafür den kompletten Daten- und Anwendungsumfang der Cycloramas und der dazugehörigen Software GlobeSpotter online für einen Zeitraum von sechs Monaten an. Dafür erfasst CycloMedia Befahrungsdaten von bis zu 500 Kilometer des kommunalen Straßennetzes. Die Befahrung wird aktuell nach Abschluss der Pilotlizenz durchgeführt. CycloMedia steht den einzelnen relevanten Fachbereichen der Kommunen in dem Nutzungszeitraum der sechs Monate in vollstem Maße beratend zur Verfügung. 30 Jahre Erfolgsgeschichte auch nach Deutschland bringen Außerdem hat das niederländische Unternehmen seine Präsenz im deutschen Markt maßgeblich ausgebaut. Im Rahmen einer internationalen Expansionsstrategie wurde mit der CycloMedia Deutschland GmbH eine lokale Präsenz in Deutschland gegründet. Ansässig ist das Unternehmen im hessischen Gießen. Dort kümmern sich mehr als zehn Mitarbeiter um die Kunden und deren Projekte. Heute hat CycloMedia bereits über 30 deutsche Kommunen befahren. Dazu zählen Städte jeglicher Größenordnung, zum Beispiel Kempten (siehe Kasten), Marburg, Lindau, Frankfurt a. Main und Berlin. Bei den Projekten haben Kunden komplette Sicherheit und höchste Transparenz beim Datenschutz, denn CycloMedia Deutschland hat sich freiwillig verpflichtet, den Datenschutzkodex für Geodatendienste des Vereins Selbstregulierung Informationswirtschaft (SRIW) einzuhalten. Darin verpflichten sich Unternehmen unter anderem zur Herstellung von Transparenz über ihre Dienste sowie zur Mitwirkung in einem Widerspruchs- und Beschwerdeverfahren. Über die Cycloramas Die Cycloramas von CycloMedia sind 360°-Panoramabilder. Sie beruhen auf einem einzigartigen, von CycloMedia innerhalb der letzten 30 Jahre entwickelten und immer wieder verbesserten Auf- Stadt Kempten Über die API von Globespotter werden Daten ins GIS eingebettet, hier am Beispiel einer Esri-Anwendung. nahmeverfahren. Durch die innovativen Kamera- und Verarbeitungstechniken sind Cycloramas metrisch korrekt und mit genauen Orts- und Orientierungsdaten des Aufnahmemoments versehen (Georeferenzierung). Jede der mit einem speziellen Fahrzeug erfassten Aufnahmen enthält Angaben über den Ort, die Himmelsrichtung und die Uhrzeit. Innerhalb der Aufnahmen können so 3D-Messungen durchgeführt werden. Sie bilden zudem die Grundlage für 3D-Modellierungen, die beispielsweise auch für die Erweiterung von 3DStadtmodellen genutzt werden. Die Cycloramas sind nicht nur eigenständige Produkte, die über Internettechnologie allen Fachverwaltungen einer Kommune und der Öffentlichkeit bereitgestellt werden können. Sie können auch als Teil verschiedener anderer Lösungen verwendet werden. Die Panoramabilder stehen in zwei Qualitäten zur Verfügung: Als Cyclorama mit Standardauflösung oder bei aktuellen Bildern auch als HD-Cyclorama mit zehnmal höherer Auflösung. Dabei erstellt das Messfahrzeug jeweils im Abstand von fünf Metern eine Aufnahme. Cycloramas können als eigenständige Daten oder in Kombination mit anderen geographischen oder administrativen Daten als optimale Informationsquelle genutzt werden. Kooperation mit eagle eye technologies CycloMedia hat mit eagle eye technologies aus Berlin eine enge Kooperation vereinbart. Dabei wollen die Unternehmen die jeweiligen Stärken verbinden und in erster Linie die beiden verschiedenen Erfassungsmethoden kombiniert einsetzen. Eagle eye bringt dabei vor allem sein Vermessungs-Know-how ein und liefert innerhalb der Befahrung beispielsweise hochgenaue Vermessung nach RASVerm oder eine messtechnische Zustandserfassung. Durch Kombination mit den Cycloramas erhalten Anwender nicht nur Einzel- oder Stereobilder, sondern eine komplette Rundumsicht der gesamten Infrastruktur in höchster Genauigkeit. Ebenso steuert der Vermessungsprofi eagle eye technologies sonstige Dienstleistungen wie Feldvergleiche oder terrestrische Messungen bei und führt alle Daten für die anschließende Erstellung von Konzepten oder Vermögensbewertungen zusammen. Im Ergebnis erhalten Kunden dann alle Straßendaten für die Migration in beliebige GI-Systeme. „Wir haben die gleiche Firmen- und Kundenphilosophie und unsere Leistungen sind individuell kombinierbar, wie ein Bausatz“, erläutert Dr. Johannes Ludwig, Geschäftsführer der eagle eye technologies. Dass das Konzept funktioniert, beweist der Markt: Mit dem Auftrag der Stadt Freiburg im Breisgau verzeichnet die Kooperation schon beim ersten gemeinsamen Angebot einen großen Erfolg. „Es war eine gute und richtige Entscheidung. Wir sind alle sehr zuversichtlich – gemeinsam werden wir am Markt viel bewegen und mit Qualität überzeugen“, ergänzt Ed Schravesande, Geschäftsführer der CycloMedia Deutschland GmbH. Die Stadt Freiburg wird bereits auf dem Straßen-Geo-Kongress 2015 in Kornwestheim bei Stuttgart über das Projekt berichten. Eine Sonderseite von CycloMedia Deutschland GmbH Websoftware GlobeSpotter bietet vollkommene Flexibilität Die Bereitstellung der in einer zentralen Datenbank vorgehaltenen Daten funktioniert über die interaktive Web-Anwendung GlobeSpotter. Die GlobeSpotter-Software und die Bilddaten werden direkt vom CycloMedia-Server zur Verfügung gestellt. Kunden können sie schnell und einfach in die täglichen Arbeitsprozesse einbauen, ohne die eigene ITInfrastruktur anpassen zu müssen. Sie können diesen Server inklusive Daten und Software aber auch in Eigenregie betreiben. Neben den Cycloramas lassen sich auch andere geographische und administrative Daten mit GlobeSpotter abrufen. Sie liegen dann beispielsweise in Form von eigenen Datenebenen zur Verfügung. Dadurch haben Kommunen die Chance, über den GlobeSpotter auch Daten aus anderen Befahrungen oder Applikationen Dritten zur Verfügung zu stellen. Die einzigartige Smart Click Measuring-Funktionalität sorgt dafür, dass ein Klick auf ein Objekt in einem Cyclorama ausreicht, um die entsprechenden 3D-Koordinaten sowie deren Genauigkeit zu errechnen. Auf Wunsch können auch nicht-automatische Messungen ausgeführt werden, indem die gewünschten Bilder selbst geöffnet und gemeinsame Objektpunkte gewählt werden. Den gemessenen Punkt-, Linien- oder Flächenobjekten können selbst einzustellende Attribute hinzugefügt werden. Diese sind mit den Attributen in das CSV- oder SHP-Format exportierbar, so dass sich diese in CAD- und GIS-Systeme einlesen lassen. Die Messfunktion von GlobeSpotter eignet sich auch hervorragend zur schnellen und umfassenden Inventarisierung von Objekten im Außenbereich (Verkehrsschilder, Straßenbeleuchtung und Straßenmarkierungen). Auf Basis der offenen, programmierbaren Schnittstelle (GlobeSpotter API) lassen sich ein oder mehrere Cyclorama-Fenster in dritte Systemumgebungen einbetten. Es bestehen bereits mehrere Plugins zu gängigen GIS-Umgebungen. Einer von inzwischen über 30 Kunden von CycloMedia in Deutschland ist die Stadt Kempten im Allgäu, die ihre gesamte Gebäude- und Verkehrssituation erfasst hat. Die Daten dienen ausschließlich der internen Auswertung städtebaulicher, planerischer und verwaltungspraktischer Situationen und tragen auf verschiedenen Gebieten dazu bei, die Aufgaben der Verwaltung zu erleichtern und zu ergänzen. Wilhelm Fehr vom Amt für Vermessung und Geoinformation sagt: „Die Auswertung der Interviews, die wir bei vielen Fachämtern durchführten, ergab, dass durch die Anwendung des GlobeSpotters viele Aufgaben leichter und deutlich schneller durchgeführt werden können. Jetzt lässt sich bei nahezu jeder Maßnahme geographischen Charakters eine reale Begehungssituation schaffen.“ Drittfirmen und Auftragnehmer der Stadt können durch einen temporären Zugang zum GlobeSpotter Situationen erfassen. Das heißt: „Qualität endet nicht mehr am Ortsschild, aufwendige Reisen zur Stadt, Gemeinde oder einer geographisch, interessanten Gegebenheit sind sofort begehbar und vor allem auswertungsfähig!“, so Fehr. Dabei können etwa Einmessungen oder Begutachtungen direkt am PC-Arbeitsplatz gemacht werden, wobei eingemessene Objekte sofort in die Flurkarte übernommen werden. Zusätzlich dient die Befahrung der Herstellung des Kemptener 3D-Modells. CycloMedia bei Veranstaltungen 2015 • Straßen-Geo-Kongress 2015, Kornwestheim-Stuttgart, (21.-22. April) • 3D-Forum, Lindau (5.-6. Mai 2015) • Esri GIS Talk, München (19.-21. Mai) • Smallworld-User-Conference, Frankfurt (9.-11. Juni) • INTERGEO, Stuttgart (15.-17. September) • Infoveranstatungen (lokale „Roadshows“) Impressum Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: CycloMedia Deutschland GmbH Friedrich-List-Straße 31 35398 Gießen www.cyclomedia.de 6 | Business Geomatics 1/15 | 2. Februar 2015 Online-Planauskunft www.business-geomatics.com Grünes Licht via Portal GDS Main-Kinzig Netzdienste führen Webtechnologie zur benutzerfreundlichen, digitalen Leitungsauskunft ein. Die Leitungsauskunft der sb) Partner Geo&IT aus Administratorsicht. denen Versorgungsunternehmen im Einsatz und zeichnet sich nach Angaben des Herstellers insbesondere durch einen leistungsstarken Open Source-Kern, die Rechtssicherheit und ein großes Maß an Flexibilität aus. So kann die Online-Planauskunft an nahezu alle Geoinformationssysteme (GIS) gekoppelt werden. Um diese aufzubauen, werden lediglich Bestandsdaten in standardisierten GIS-Formaten wie zum Beispiel Shape oder SDF benötigt. Damit die Lösung allen rechtlichen Anforderungen genügt, steht vor jeder Netzauskunft zunächst die Registrierung. Dabei müssen der Firmenname und einige personenbezogene Daten angegeben werden. Nach einwandfreier Prüfung durch die Main-Kinzig Netzdienste erhält die Firma „grünes Licht“ für den Portalzugang und die Abfrage. Aus einer Kartenansicht geben die Nutzer den Ort der Baumaßnahme an. Des Weiteren wird erfragt, von welcher Art das Projekt ist und wie lange dies dauern soll. Aus den Bestandsdaten wird im Anschluss für den gewünschten Kartenausschnitt eine PDF-Datei mit den lagerichtigen, aktuellen Leitungsinformationen erstellt und zum Download angeboten. Parallel werden die zuständigen Rohrnetzmeister per E-Mail automatisch informiert. Sämtliche Planauskünfte wandern in das Archivierungssystem des Netzbetreibers. Neben dem Zugriff durch regisinfrest bietet mit eStrasse webbasierte Leitungsanfragen und -auskünfte. trierte, berechtigte erfasst und beauskunftet werden. eStrasse fungiert dabei externe UnternehDas Unternehmen infrest – Infrastruktur eStrasse bietet als Datenbank für alle Anfragen. ein Werkzeug von dem alle Beteiligten bei der Leitungsmen und Stellen Die Leitungsauskünfte werden zentral und revisionssicher kann die Onlineauskunft profitieren sollen. Aktuell nutzen mehr als 160 über mindestens sechs Jahre archiviert. „Die Informationen Planauskunft Leitungsnetzbetreiber in Ostdeutschland das Portal. Tiefstehen schneller zur Verfügung. Des Weiteren sprechen die selbstverständlich bauer und Planer können über das Webportal eStrasse Haftungssicherheit und die chronologische Dokumentatiauch für die interne Leitungsanfragen gebündelt an teilnehmende und zuständige Leitungsnetzbetreiber und Behörden versenden. on für das System“, erklärt Jürgen Besler, Geschäftsführer Diese wiederum können über eStrasse nach Angaben von der infrest. In Kürze wird nach Angaben von infrest das infrest Leitungsanfragen wirtschaftlich beauskunften. System einen Baustellenatlas zur Verfügung stellen, der es infrest ermöglicht die revisionssicheren LeitungsauskünfLeitungsnetzbetreibern erlaubt, ihre Baumaßnahmen zu koordinieren und Kosten zu sparen. www.infrest.de te inklusive Qualitätssicherung. Je nach Anforderung des Leitungsnetzbetreibers kann unter anderem mittels Abfrage eines Web Map Services (WMS) die Möglichkeit geschaffen werden, vollautomatisch Leitungsauskünfte zu generieren. Sollte eine teilautomatisierte Beantwortung von Leitungsanfragen gewünscht sein, verwenden die Nutzer die Auskunftsdatenbank der infrest (ADB). Sie stellt ein Produkt von eStrasse dar. Mit dieser einfachen Webanwendung ist die Erteilung von Auskünften mit wenigen Mausklicks auch unter Beteiligung weiterer Abteilungen möglich. Zudem können analoge Anfragen Das Ziel der eStrasse liegt in der freiwilligen Bündelung der Auskunftsprozesse. wie zum Beispiel Briefe in der ADB Gebündelter Service Infrest Anzeige Aufgrund des stark vermaschten Gasnetzes in einem Versorgungsgebiet von rund 1.400 Quadratkilometern werden bei der Main-Kinzig Netzdienste rund 1.500 Planauskünfte pro Jahr erteilt. Ein Unternehmensprozess, der Ressourcen bindet und nachvollziehbar dokumentiert werden muss. Dies war der Beweggrund aktuell eine Online-Planauskunft aufzubauen. Main-Kinzig Netzdienste ist der Netzbetreiber der Gasversorgung Main-Kinzig. Als regionaler Netzbetreiber unterhält das Unternehmen ein stark vermaschtes Gasversorgungsnetz und versorgt Kunden in 21 Kommunen des Main-Kinzig-Kreises mit Erdgas. Das Leitungsnetz besitzt aktuell eine Länge von rund 1.200 Kilometern. Ob Planungsbüros, Tiefbauunternehmen oder Landschaftsgärtner, alle müssen für ihre örtlichen Arbeiten Auskünfte über gegebenenfalls vorhandene Versorgungsleitungen einholen. Im Zuge ihrer Erkundigungspflicht haben alle örtlich Tätigen festzustellen, ob in dem betroffenen Bauabschnitt Versorgungsleitungen im Untergrund liegen. Dies gilt auch für Grundstückseigentümer, welche ohne Fremdfirmen Arbeiten auf ihrem Privatgrund durchführen. Was bislang manuell durch einen Ausdruck der Bestandspläne erfolgte, wird künftig über eine bedienungsfreundliche Internet-Anwendung – unabhängig von den Öffnungszeiten – möglich sein. Martin Henkel aus der Abteilung Technische Planung und Dokumentation ist es hierbei wichtig, dass die Erteilung der Planauskünfte serviceorientiert, schnell und durchgängig digital erfolgt. Nachdem man sich verschiedene Lösungen am Markt angesehen hatte, entschied man sich im Sommer 2014 letztendlich für die Online-Planauskunft der sb) Partner Geo&IT aus Borken/Westfalen. Die dort entwickelte webbasierte Auskunftslösung ist bereits seit mehreren Jahren bundesweit bei verschie- Planausgabe genutzt werden. Auch die „Einmalauskünfte“ der Grundstücks eigentümer werden über die Web-Oberfläche erfasst und müssen anschließend nur noch intern kontrolliert, freigegeben und versendet werden. Der abgebildete Workflow stellt sicher, dass alle relevanten Daten digital zur Planauskunft abgespeichert werden. Die AdministratorenOberfläche der Online-Planauskunft bietet neben einer Benutzerverwaltung Analyse- und Darstellungsfunktionen über die abgerufenen Planauskünfte. „So ist jederzeit ein optimaler Überblick über die abgegebenen Bestandsinformationen sichergestellt“, sagt der sb) PartnerGeschäftsführer Reinhold Heisterkamp. Im ersten Schritt hat sich Main-Kinzig Netzdienste für ein Hosting der Auskunftslösung im Rechenzentrum von sb) Partner Geo&IT entschieden. Wichtig ist dem Netzbetreiber, dass ein späterer Umzug in die interne IT-Landschaft möglich ist. Da dies bereits bei einigen umgesetzten Lösungen in genau dieser Form praktiziert wird, kann auf die künftigen Anforderungen des Betreibers problemlos reagiert werden. www.mainkinzignetzdienste.de www.sb-partner-geo-it.de 2. Februar 2015 | Business Geomatics 1/15 |7 Online-Planauskunft www.business-geomatics.com Prozesse rund um die Auskunft Mit dem Produkt GeoNAM fokussiert Geomagic auf das Digitale Work Management rund um Leitungs auskünfte und Baubegleitungen. Die Anwendung führt Schritt für Schritt durch die Vorgänge. Ursachenforschung Der jüngste Report der European Gas Pipeline Indigent Group aus dem Jahr 2011 weist nach wie vor die ungewünschte Fremdberührung als die häufigste Ursache für Leitungsschäden aus. Auch wenn die Gesamtanzahl im Betrachtungsraum abnimmt, bleibt die Überwachung von Bauaktivitäten für Leitungsbetreiber nach wie vor ein wichtiger Punkt ihres technischen Kerngeschäfts. Schließlich sind Schäden an unterirdischen Versorgungsleitungen durch Baustellenaktivitäten weltweit die häufigste Ursache für Leitungsausfälle. Auch in Europa ergibt sich laut dem Report statistisch betrachtet eine ungewünschte Fremdberührung an Leitungen von zwei Fällen pro Tag. Ungefähr sechs Prozent aller Berührungen führen zu Unfällen oder verzögerten Reparaturmaßnahmen, wie sich durch anschließende Leitungsinspektionen herausstellt. ? zumal Auskunft und Auskunftsbeantragung in einem revisionssicheren, digitalen Prozess dokumentiert werden sollten. GeoNAM führt die Mitarbeiter dabei Schritt für Schritt durch den gesamten Vorgang: Von der Anfrage, über die Betroffenheitsprüfung bis zur rechtssicheren Archivierung. Weiterhin werden sämtliche Abläufe und die daraus entstehenden Unterlagen zuverlässig dokumentiert. Die Anwendung orientiert sich dabei an den branchenspezifischen Regelwerken wie DVGW-Richtlinien und den Technischen Regeln für Rohrfernleitungen TRFL. An erster Stelle stehen die automatische Zuordnung und Betroffenheitsprüfung. Erreicht eine Anfrage den Betreiber, werden dafür zunächst sämtliche Sach- und Geodaten im System erfasst. Alle Schreiben, die der Betreiber per Post oder Fax erhält, können mit einem Barcode versehen werden. Die eingehende Anfrage wird dann beim Scanvorgang automatisch vom System zum dazugehörigen Fall abgelegt, was später für die Suche nach den Dokumenten von Vorteil ist. Gleichzeitig wird ein digitaler Workflow gestartet. Sind alle notwendigen Daten im System hinterlegt, prüft der implementierte Workflow selbstständig eine mögliche Betroffenheit. Dabei bindet es den geographischen Bezug aus vorhandenen Geographischen Informationssystemen oder WMS-Diensten direkt in die web basierte Oberfläche ein. Daraufhin folgt eine Phase, in der die Anfragen geprüft und kommentiert werden. Dazu sind Standardschreiben hinterlegt. So wird zum Beispiel auch bei „Nichtbetroffenheit“ einer Bauanfrage eine Standardantwort, die gesetzlich gefordert ist, automatisiert versendet. Diese erste Stellungnahme von GeoNAM basiert bereits auf einem rechtsverbindlichen Standardschreiben. „Baufirmen erhalten so zügig eine Antwort, unternehmensinterne Verfahren werden vereinfacht und gesetzliche Vorschriften eingehalten“, sagt Hoffmann. ! Komplizierter ist es bei Betroffenheit, also wenn eine Bauanfrage auf dem Gebiet des Leitungsnetzes geplant wird und unter Umständen sogar eine Baubegleitung notwendig ist. Dann sind zwangsläufig mehrere Personen in unterschiedlichen Abteilungen an der Bearbeitung der Anfrage beteiligt. Sobald der Sachbearbeiter den Fall „Baubegleitung“ anlegt, werden die dazugehörigen Aufgaben miteinander verknüpft. Mithilfe einer Redlining-Funktion kann der baubegleitende Mitarbeiter die Änderungsmeldung auch um geographische Anmerkungen ergänzen. Über mobile Schnittstellen kommt der Bearbeiter auch vor Ort direkt an alle Informationen zum jeweiligen Fall. Somit entfallen Schritte, wie das Ausdrucken des Plans für die Kennzeichnung der Kreuzung oder des Parallelverlaufs einer Fremdleitung. Es entsteht ein transparenter Workflow. „Die Mitarbeiter erhalten die für sie relevanten Informationen genau zu dem Zeitpunkt, an dem sie gemäß ihrer Verantwortung in den Workflow integriert sind“, beschreibt Hoffmann. Je nach Berechtigung können die Dokumente eingesehen, überprüft oder bearbeitet werden. Als webbasierte Anwendung stellt GeoNAM einen permanenten Zugriff auf Informationen sicher und organisiert so die abteilungsübergreifende Bearbeitung. Sollte die Auskunft über externe Stellen erfolgen, profitieren auch diese von der steten Verfügbarkeit aktueller, vollständiger Daten. Über Schnittstellen können bestehende Dokumentenmanagementsysteme angebunden werden, so dass alle Dokumente abteilungs übergreifend sicher archiviert werden. Dies betrifft Stellungnahmen, Einweisungsprotokolle, Baustellenberichte und andere Unterlagen. „Digitale Workflows sind eine Möglichkeit, der zunehmend verschlankten Organisationsstruktur gerecht zu werden. Sie führen zu einem redundanzfreien Datenbestand“, sagt Hoffmann. Die webbasierte Systemarchitektur ermögliche Mitarbeitern an Außenstandorten oder externen Dienstleistern gleichermaßen den Zugriff auf alle relevanten Informationen zu jeder Zeit. Die Nachvollziehbarkeit des Auskunftsprozesses bei Schäden oder bei vergangenen, archivierten Anfragen erzeugt Transparenz und gibt dem Leitungsbetreiber bei Rechtsstreitigkeiten ein höheres Maß an Sicherheit. „Und schließlich kann auch ein statistischer Nachweis erbracht werden, dass durch stringentere Baustellenbegleitung und Bauaufsicht Schäden an der Infrastruktur vermieden werden können“, resümiert Hoffmann. www.geomagic.de Anzeige Rund um die Leitungs auskunft gibt es eine ganze Reihe von Geschäftsprozessen, die Netzbetreiber durchführen müssen. Geomagic Die Online-Auskunft von Leitungsnetzen wird meist auf Basis eines WebGIS durchgeführt. Vor dem Hintergrund der kartographischen Darstellung der Auskunft ist dies auch einfach nachvollziehbar. Doch rund um die Auskunft müssen die Unternehmen eine ganze Reihe von Geschäftsprozessen realisieren, die einen hohen Aufwand verursachen können. Das Unternehmen Geomagic hat mit der GeoNAM Auskunft eine Lösung im Angebot, deren Fokus auf dem Auf- und Ausbau einer web basierten Geschäftsprozessunterstützung liegt. Mithilfe des OGC-konformen Web-Client werden sämtliche Betriebsmittel raumbezogen sichtbar. Die Karte ist aber „nur“ Mittel zum Zweck. „Um die technischen Aufgaben im Bereich der Leitungsauskunft zu unterstützen, streben Netzbetreiber die Nutzung digitaler Prozesslösungen an“, sagt Golo Hoffmann, Produktmanager bei Geomagic. Die Ursache dafür liege in dem hohen Kommunikationsaufwand für alle Beteiligten, wenn Bauvorhaben im Versorgungsgebiet geplant und durchgeführt werden. Vor allem besteht die Notwendigkeit der vollständigen und übereinstimmenden Informationsbereitstellung, 8 | Business Geomatics 1/15 | 2. Februar 2015 Online-Planauskunft www.business-geomatics.com Informieren kommt vor der Grabung Rechtssicherheit, Ressourceneinsparungen oder Flexibilität für die Nutzer – für die Einführung einer OnlinePlanauskunft bei Netzbetreibern gibt es viele Argumente. Nicht zuletzt sollen Schäden, die an Leitungen und Einbauten aufgrund von Grabungsarbeiten ohne vorherige Information entstehen, vermieden werden. Kompatibel zu vielen GIS Das Produkt LineRegister bietet genau diese Merkmale und ist aktuell in der Version 3 verfügbar. Mehr als 20 Anwender in Österreich, Deutschland und Italien setzen die Software von GRINTEC ein. Eine der Besonderheiten der Lösung ist ihre System unabhängigkeit. „LineRegister wurde auf Basis von Smallworld GIS entwickelt, doch mittels standardisierter Web-Dienste ist es zu den meisten GIS kompatibel“, erklärt Günther Gleixner, Geschäftsführer von GRINTEC. Durch diese größtmögliche Flexibilität können Anwender mit LineRegister Auskünfte erstellen, auch wenn sie mehrere GIS einsetzen, oder einen GIS-Wechsel zu einem späteren Zeitpunkt planen. Für die Holding Graz Services Wasserwirtschaft war dieses Kriterium Ausschlag gebend, als es darum ging, eine Online-Planauskunft erstmalig einzuführen. Für das insgesamt 860 Kilometer lange Wasserund Abwassernetz werden schließlich zwei verschiedene GIS genutzt: das Wassernetz wird mit dem Smallworld GIS dokumentiert und verwaltet, das Abwassernetz mit ArcGIS. LineRegister umfasst bei der Beauskunftung nun beide Systeme und löst damit einen für die Anwender umständlichen Prozess ab. „Zuvor mussten die Auskunftssuchenden persönlich zu uns kommen und die Anfrage stellen“, sagt Werner Sprung, zuständig für Strategieentwicklung, Leitungsnetze und Dokumentation bei der Holding Graz Services Wasserwirtschaft. Mithilfe selbstgebauter GIS-Tools bearbeiteten die Mitarbeiter die Anfragen und versendeten die Pläne. „Das war nicht nur für unsere Mitarbeiter umständlich und zeitaufwendig, sondern auch für die Nutzer“, so Sprung. Als dann 2013 die Energie Graz beschloss, mit dem für die Sparten Strom und Gas eingesetzten LineRegister 2 auf die Version 3 zu wechseln, schloss sich die Holding Graz mit ihren Sparten Wasser und Abwasser für eine erstmalige Einführung an. Der Prozess verlief, laut Werner Sprung, aufgrund der Erfahrungen bei den Sparten Strom und Gas problemlos. Seit einem Jahr ist LineRegister im Produktivbetrieb. Mittels Selbstregistrierung können Bauunternehmen rund um die Uhr Anfragen über das Wasser- und Abwassernetz stellen. Der Prozess der Selbstregistrierung ersetzte den aufwendigen Ablauf zur schriftlichen Vertragserstellung bei Leitungsauskünften. Werner Sprung von der Holding Graz Services Wasserwirtschaft zieht mit der neuen Lösung eine positive Zwischenbilanz für den Einsatz von LineRegister: „Erste Ergebnisse zeigen, dass es seitdem keine Schäden an Leitungen gegeben hat, bei denen zuvor Auskünfte über die Online-Plan auskunft eingeholt wurden. Somit gingen Leitungsschäden Augview – Augmented Reality für die Baustelle Grabungsarbeiten ließen sich so leichter und sicherer erfassen, Baustellenplanungen einfacher kommunizieren. Auch bei der Instandhaltung und im Störungsfall sieht Gleixner Nutzungspotenzial. Geplant ist es außerdem, Augview mit dem mobilen Auskunftsprozess zu verbinden. Augview lässt sich – wie auch das Produkt LineRegister – im Zusammenspiel mit unterschiedlichen GIS-Webservern nutzen, etwa Smallworld GIS, ArcGIS Server und weitere OGC-servicekonforme Server. Die GIS-Daten lassen sich im Live-Kamerabild und in der Luftbild-Ansicht einblenden. Sie können als 2D-Karten und im Kamerabild als 3D-Modellierungen mit sämtlichen Attributinformationen visualisiert werden. Zur Verbesserung der Positionsermittlung mittels GPS kann professionelles Vermessungsequipment via Bluetooth angeschlossen werden. Die App verfügt auch über eine Offline-Funktionalität, so dass der Nutzer vorab Kartendaten auf dem Endgerät speichern und später vor Ort verwenden kann. Änderungen, die der Nutzer im Feld vornimmt, werden bei verfügbarer Internetverbindung an das zentrale GIS übertragen. Für die Nutzung der App bietet GRINTEC ein flexibles Lizenzierungsmodell, das eine monatliche Miete für Kurzzeitprojekte und längerfristige Nutzung durch vollwertige Lizenzen umfasst. Gemäß ihrer gesetzlichen Schutz- und Sorgfaltspflichten sind Bauführer angewiesen, vor der Grabung Leitungsauskünfte einzuholen. Über Software-Produkte wie LineRegister können diese Pläne im Web bestellt und bezogen werden. aufgrund von Grabungen um circa 50 Prozent zurück.“ Deutlich wird am Anwenderbeispiel Holding Graz, dass sich LineRegister auch durch seine lückenlose Dokumentation der Auskunftsprozesse auszeichnet. Netzbetreiber können so Prozesse rund um die Beauskunftung aufzeichnen und nachverfolgen. Welche Firma hat die Anfrage g estellt? Um welchen Straßenabschnitt ging es? Vor allem im Rechtsfall hat der Netzbetreiber durch diese D okumentation Rechtssicherheit. „So kann jederzeit der Nachweis erbracht werden, dass die festgelegten Prozesse eingehalten werden. Verändert sich der Auskunftsprozess, kann LineRegister dem neuen Ablauf angepasst werden“, so Günther Gleixner von GRINTEC. Auch mandantenfähig Neuerungen im Produkt entstehen stets in enger Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern. Entsprechend hat die Version 3 das Feature der Mandantenfähigkeit bekommen. Einer der ersten Anwender dieser Neuheit ist das STADTWERK AM SEE (SWSee). Entstanden aus der Fusion der Technischen Werke Friedrichshafen und der Stadtwerke Überlingen, hatte das SWSee LineRegister im Herbst 2012 erstmals eingeführt. Die neue mandantenfähige Portallösung deckt nun die Gebiete des SWSee und des Regionalwerks Bodensee ab. „Tiefbauunternehmen, die in einem oder beiden Gebieten Grabungen vornehmen, steuern damit ausschließlich ein Portal an, geben den Grabungsbereich an und erhalten den gewünschten Plan aus einer Hand“, erklärt Manuel Reinhardt, Projektleiter beim SWSee. Das System prüft intern, ob es sich um einen Bereich des SWSee oder des Regionalwerks handelt. „Die Plan auszüge werden im entsprechenden Firmen-Layout im PDF-Format dem Auskunftssuchenden zum Download angeboten“, so Reinhardt weiter. Für den Anwender entfällt das Ermitteln von Zuständigkeiten und auch intern sind die Prozesse klar strukturiert. Selbstregistrierung im Web Augview Mit seinem neuesten Produkt Augview integriert GRINTEC ein Trend-Thema aus der IT-Branche in sein Portfolio. Das Unternehmen wird die vom neuseeländischen Partner Augview entwickelte App in Europa einführen. Die Anwendung für Tablets und Smartphones verschmilzt zwei Welten: mobiles GIS und die Technologie Augmented Reality. Die Idee dahinter ist es, bei der Grabung oder der Baustellenplanung auf dem mobilen Endgerät im KameraLivebild oder der Luftbild-Ansicht die InfrastrukturDaten aus dem GIS parallel einzublenden. Netzbetreiber, Planer und Ingenieure erhalten so einen Blick auf verdeckte unterirdische Einbauten oder können geplante Objekte und abstrakte Informationen, wie zum Beispiel Grundstücksgrenzen, einblenden. Nutzer sind damit in der Lage, die Dokumentation von Einbauten und Leitungen direkt am realen Objekt durchzuführen. „Fehler durch Verwechslung oder falsche Orientierung werden weitestgehend vermieden. Wartungsarbeiten können schneller dokumentiert und mit räumlichen Informationen verknüpft werden“, erklärt Günther Gleixner von GRINTEC. Pixelio / Daniel Rennen Leverkusen, Graz, Bodenseeregion – die zuständigen Energieversorger dieser Gebiete nutzen bei der Online-Planauskunft das GRINTEC-Produkt LineRegister. Das baut extern Hürden ab und sorgt intern für klare Prozesse. In Bezug auf strukturierte Prozesse startete die Energieversorgung Leverkusen (EVL) nicht bei null. Der Energiedienstleister, der für die Betriebsführung der Netze in Leverkusen, Leichlingen und Burscheid zuständig ist, hatte bereits die Lösung SIAS (Smallworld Internet Application Server) von GE Energy im Einsatz. „Damit konnten neun Tiefbauunter- nehmen, die gleichzeitig Vertragspartner der EVL sind, online Auskünfte einholen, allerdings nur über einen VPN-Zugang“, erklärt Uwe Gillissen von der EVL. Durch die Einführung eines Online-Dienstes versprach sich das Unternehmen eine deutliche Reduzierung der für Planauskünfte erforderlichen Mitarbeiterkapazitäten, die die EVL effizienter für die System pflege und die Fortführung einsetzen wollte. Zudem sollten alle Tiefbauunternehmen und auch Privatpersonen den Dienst nutzen können. Vor der Implementierung wurden die Anforderungen der EVL anhand eines Leitfadens an die neue Lösung abgestimmt und dokumentiert. „Besonders wichtig waren für uns die rechtssichere Beauskunftung über Leitungen und die Möglichkeit der Selbstregistrierung“, sagt Gillissen. Insbesondere der Prozess der Registrierung per Mail und Passwort macht es überflüssig, dass Vertrags- und Nutzungsbestimmungen postalisch gesendet werden müssen. Die Unternehmen und Privatpersonen erhalten so unkompliziert Zugang. Der Nutzer wählt auf der Kartenansicht den gewünschten Straßenabschnitt, ein DIN A4-Auszug wird dann automatisiert als PDF erstellt und versendet. Dabei fügt die EVL verschiedene Restriktionen hinzu, so dass die Online-Nutzer Karten nur über ein bestimmtes Gebiet oder in einer Größe anfordern können. Für Vertragsunternehmen ist beispielsweise eine SeriendruckEinstellung möglich. Bei durchschnittlich 100 Zugriffen im Monat bei der EVL konnte der Personalaufwand durch Line Register verringert werden. Die technische Implementierung in Leverkusen leistete die ESN EnergieSystemeNord, der Vertriebspartner von GRINTEC in Deutschland. „Mit der SIAS-Lösung war bereits wichtige Vorarbeit zur Einführung von LineRegister geleistet. Etwa in Bezug auf die Festlegung von Sichtbarkeiten der Netze für bestimmte Nutzerkategorien“, erläutert Klaus Pohl von der ESN, der als Key Account Manager seit 16 Jahren für die EVL zuständig ist. Für die Energieversorgung Leverkusen, Holding Graz und das STADTWERK AM SEE hat die Umstellung auf eine online-basierte Planauskunft interne Entlastungen gebracht und für die externen Nutzer zur Übersichtlichkeit beigetragen. (jl) www.grintec.com www.stadtwerk-am-see.de www.evl-gmbh.de www.holding-graz.at 2. Februar 2015 | Business Geomatics 1 / 15 |9 Online-Planauskunft www.business-geomatics.com GIS Consult bringt die Version 5 seines WebGIS OSIRIS auf den Markt. Neu ist die Plattformunabhängigkeit des Systems. Plandokument • Versand per Email • Speicherung im DMS Ortssuche • Google-‐Suche • OSM-‐Suche • A:ributabfrage • GIS Loka?onsabfrage • …. Auswahl Datenbestände • Strom • Gas • Wasser • Kanal • … Export Nachhal8g • Zur weiteren Verwendung • Planung • Vor Ort • Rechtssicherheit • DMS Anmeldung & Selek8on Export & Rechtssicherheit GIS Consult Anmeldung • Anmelde-‐ formular • Registrierung Ein möglicher und individuell anpassbarer Arbeitsablauf mit OSIRIS. Das Unternehmen GIS Consult hat die neue Version 5 seines WebGIS OSIRIS vorgestellt. Herausragendes Merkmal ist dabei die komplette Plattformunabhängig. Das Unternehmen aus Haltern am See entwickelt das WebGIS seit dem Jahr 2003. Es dient dazu, Unternehmensprozesse auf Basis von Geodaten oder auch eine Planauskunft zu realisieren. OSIRIS ist ein internetbasiertes Service Framework, das Geodaten und Fachdaten als digitale Karten, Berichte und Auswertungen bereitstellt. Das Programm kommt nach Angaben des Herstellers bei Landes- und Bundesbehörden, Kommunalverwaltungen sowie Industrie-, Ver- und Entsorgungsbetrieben zum Einsatz. „Die neue Version 5 von OSIRIS stellt ein plattformunabhängiges GIS im Browser dar. Sie kommt ohne ClientInstallation aus, dafür unterstützt sie aber viele Funktionen aus den Bereichen Autorisierung, Legende, Konstruktion, Bemaßung und Datenerfassung“, so Marcus Praschan, Ver- Auskunft per Wisch Die automatisierte Planauskunft der AED Solution Group wurde um eine gestensteuerungs-optimierte Oberfläche erweitert. Mit der automatisierten Planauskunft bietet die AED Solution Group ein Softwareprodukt an, mit dem die Planauskunft nach Unternehmensangaben schnell und einfach getätigt werden kann. Um den Kundenservice nochmals zu steigern, hat die Unternehmensgruppe nun auf die neue Eingabetechnik der Gestensteuerung gesetzt. „Auf den Touchdevices lässt sich die Desktop-Implementierung in der Regel noch problemlos aufrufen, spätestens bei der Raumaufteilung ergeben sich dann aber die ersten Probleme“, sagt Peter Grüninger, Teamleiter Utilities bei BARAL Geohaus-Consulting, einem Unternehmen der AED Solution Group. Die automatisierte Planauskunft (APAK) bietet mit dem Modul „Touch“ also eine speziell auf TouchDevices optimierte Oberfläche. Dabei erkennt APAK selbsttätig, welcher Client die Seite anfragt und liefert die für die jeweiligen Geräte optimierte Variante aus. Die Anwendung führt den Nutzer in übersichtlichen Schritten durch den Auskunftsprozess. Nach Abschluss erhält der Auskunft-Suchende analog zum Desktopverfahren eine E-Mail, kann sich per Hyperlink den Plan aber auch direkt auf seinem Smartphone anzeigen lassen, um schnell einen ersten Eindruck der Situation vor Ort zu bekommen. „Ob nun bei der Baubegehung oder die schnelle Auskunft beim Baggerunfall, die automatisierte Planauskunft rückt einen Schritt näher in den Alltag und reiht sich ein neben Webshop und Fahrplanauskunft, beides Dinge, bei denen sich die Bedienung über die Touchoberfläche unseres Smartphones schon längst etabliert hat“, so Grüninger. Die Anwendun g APAK lässt sic h auf dem mobile n Tablet per Gestensteueru ng bedienen. APAK ist ein Softwareprodukt, dessen Oberfläche sich an gängigen Webshops orientiert. Als Ergebnis erhält der Anwender ein Auskunftspaket, welches Pläne, vertragliche Dokumente und beliebige zusätzliche Informationen enthält. Alle benötigten Informationen werden gesammelt. Dazu ist die Anwendung ähnlich eines Shopsystems aufgebaut. Al- le Eingabefelder sind parametrierund grafisch anpassbar. Zusätzlich können individuelle Schritte hinzugefügt werden. Nach einem ersten Schritt, bei dem sich der Benutzer anmeldet beziehungsweise registriert hat, ist es ihm möglich, sich sowohl grafisch über eine Karte als auch über eine Adresssuche in das Auskunftsgebiet zu navigieren. Im nächsten Schritt setzt der Benutzer die sogenannten „Plot-Rahmen“ und definiert direkt im Ausgabeformat die Flächen, die für ihn von Interesse sind. Zusätzlich werden in diesem Schritt alle Werte (wie beispielsweise Kunde, Baubeginn, Grund der Anfrage) abgefragt, die von Interesse sind. Sofern alle Angaben vom Benutzer korrekt ausgefüllt wurden, werden ihm diese in einem „Zusammenfassungsschritt“ angezeigt. Im darauf folgenden „Prozess-Schritt“ werden die gesammelten Informationen an den Server gesendet. Hier kann ein komplett mandantenfähiger und automatisierter Prozess abgearbeitet werden, so dass Nutzer die Informationen bekommen, die sie benötigen. Am Ende des Auskunftsprozesses werden alle Daten gepackt zur Verfügung gestellt, also per E-Mail versendet, beziehungsweise als Download oder für das Archiv bereitgestellt. www.aed-solution-group.de räumlichen Ausschnitt. Ein zentraler Server nimmt diese Anfrage entgegen, prüft welche Versorgungsleitungen betroffen sind und sendet dem Anfragenden unmittelbar oder auch nach einer hausinternen Prüfung, einen entsprechenden PDFAusdruck und wenn gewünscht auch digitale Daten mit der genauen Lage der betroffenen Leitungen zu. Anfrage und Antwort werden in einem Datenmanagementsystem (DMS) rechtssicher protokolliert und sind somit nachweisbar. Die dort gespeicherten Objekte sind ebenfalls aus dem GIS heraus abrufbar. Zudem verwaltet die OSIRIS Planauskunft alle Informationen und Unterlagen zu den erteilten Auskünften. Durch die Option, Daten aus der OSIRIS Planauskunft heraus zu exportieren (z.B. DXF oder Shape), ist neben der reinen Auskunftsmöglichkeit auch die Datenweitergabe an autorisierte Unternehmen möglich. Des Weiteren steht durch die Anbindung verfügbarer Kartendienste (WMS) die Möglichkeit zur Verfügung, weitere Informationen in der Planung zu berücksichtigen oder etwa Alternativrouten in die Planung einzubeziehen. Die OSIRIS Planauskunft ist beispielsweise bei Gelsenwasser oder bei den Wuppertaler Stadtwerken, den Hertener Stadtwerken oder den Stadtwerken Witten im Einsatz. www.gis-consult.de Anzeige Nicht nur für Smallworld triebsbeauftragter und Consultant bei GIS Consult. Plattformunabhängigkeit bedeutet beim GC OSIRIS 5, dass Kunden nicht auf die Installation kommerzieller Basisprodukte angewiesen sind. Ebenso ermöglicht das Programm, alle gängigen Geodatenbanken wie PostGIS, Oracle oder Smallworld lesend und schreibend zu verwenden. „Wir haben mit der neuen Version komplett auf eine neue Architektur umgestellt und dabei die Chance genutzt, sowohl weiterhin auf der Smallworld-Basis aufzubauen, aber parallel auch OSIRIS plattformunabhängig betreiben zu können. Dies gilt natürlich dann auch für die OSIRIS Planauskunft, die sowohl bei Smallworld Kunden aber mittlerweile auch bei Kunden mit anderen GIS erfolgreich im Einsatz ist“, sagt Praschan. Mit der OSIRIS Planauskunft stellen Unternehmen der Ver- und Entsorgungsbranche Pläne und Informationen über Leitungsverläufe für Planungsbüros, Baufirmen oder andere Nutzer rund um die Uhr zur Verfügung. Nach Registrierung und Erhalt einer Berechtigung können die interessierten Firmen online die gewünschten Leitungsdaten im Versorgungsgebiet abrufen. GIS Consult hat dabei Wert auf eine pragmatische und einfach zu bedienende Benutzeroberfläche gelegt, damit sie auch Mitarbeiter ohne GIS Kenntnisse intuitiv bedienen können. Die Abbildung des spezifischen Workflows innerhalb des jeweiligen Unternehmens, zum Beispiel in Bezug auf Benachrichtigungen, Einbindung spezieller Genehmigungsschritte oder auch Rücksichtnahme auf spezielle Situationen wie Planungen oder Fortführungen, können individuell berücksichtigt und angepasst werden. Ein autorisierter Nutzer skizziert über die InternetLeitungsauskunft den betroffenen 10 | Business Geomatics 1/15 | 2. Februar 2015 Breitband-Ausbau www.business-geomatics.com Mit GIS zum schnellen Internetzugang Deutschland ist versorgt mit Breitband – zumindest bis 2 Mbit/s. Doch der Bedarf ist vielerorts größer als der Schwellenwert für Fördermittel. Der Kreis Lippe und die Stadt Detmold bieten die digitalen Detailkarten, die für das kleinräumige Fördermanagement nötig sind. Der Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und vom TÜV Rheinland dient als allgemeine Informationsplattform zum Status Quo des schnellen Webs. Die Datenbasis zum Stand der Verfügbarkeit bilden die Breitbandversorgungsdaten von circa 300 beteiligten Telekommunikationsunternehmen. Sie stellen ihre Daten auf freiwilliger Basis zur Verfügung. Um sich der Aufgabe des gezielten Ausbaus aber auf kommunaler Ebene koordinierend zu stellen, sind feinräumigere Daten und genauere Intervalle in Bezug auf Mbit/s-Zahlen und Pro zentzahlen der Haushalte nötig. Das zeigt der Blick in den Kreis Lippe. Der Breitbandatlas des Bundes hatte 2012 die 16 kreisangehörigen Städte und Gemeinden als nahezu versorgt ausgewiesen. „Für den Kreis bedeutete das allerdings, dass er mit mehr als 2 Mbit/s-Versorgung keinen Anspruch mehr auf Förderungsmittel bei Ausbauprojekten hatte“, erklärt Dr. Stefan Ostrau, Fachbereichsleiter Geo information, Kataster und Immobilienbewertung im Kreis Lippe. Doch der Bedarf nach weiterem Ausbau blieb bestehen. Fördermittel waren somit weiterhin erforderlich. Genauere Versorgungsdaten mussten deshalb her und der Kreis führte 98 Ortsteile im Kreis Lippe seit 2009 gefördert: Der Versorgungsgrad für mind. 50 Mbit/s liegt bei 57,9 Prozent. Messungen an 130 DSL-Bezugspunkten von Netzbetreibern durch. „Im Ergebnis ließen sich entgegen der Versorgungsangaben laut Bundes-Breitbandatlas erhebliche Versorgungslücken feststellen“, sagt Ostrau. In der Folge hat die Behörde das Management für Fördermittel erheblich ausgebaut. Vor allem im Bereich „Gemeinschaftsaufgabe Regionale Wirtschaftsförderung“ (GRW), eines der Förderprogramme des Landes NRW, und der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK). Dabei geht es vor allem um die Anschluss- Breitband spaltet Deutschland Anzeige Wählst Du dich noch ein oder surfst Du schon? Die Antwort auf diese Frage spaltet Deutschland – genauer deutsche Städte und die ländlichen Regionen. In dem aktuellen Bericht des BMVI und TÜV Rheinland zum Breitbandatlas wird dies ersichtlich. Breitband zwischen 16 und 50 Mbit/s ist in durchschnittlich 80 (>50 Mbit/s) bis 90 Prozent (>16 Mbit/s) der Haushalte verfügbar. In ländlich geprägten Gebieten pendeln die Prozentzahlen bei einer solchen Versorgung eher zwischen 40 Prozent (>16 Mbit/s) und 10 Prozent (>50 Mbit/s). Grob ge- sprochen also weniger als die Hälfte der städtischen Haushalte. Dass es dennoch beim Ausbau der schnellen Internetzugänge vorangeht, zeigt der Bericht des BMVI und TÜV Rheinland ebenfalls: „Bereits jeder fünfte Haushalt in ländlichen Gemeinden hat mittlerweile Zugang zu Breitbandanschlüssen mit Geschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/s. Das entspricht einer Zuwachsrate von circa 30 Prozent gegenüber der Erhebung Ende 2013.“ Dieser Kurs soll laut Bundesregierung weiterverfolgt und vorangetrieben werden. Pixelio/Karl-Heinz Laube Auf kommunaler Ebene verbesserung von Gewerbegebieten (GRW) und um die Versorgung von Orten und Ortsteilen mit weniger als 10.000 Einwohnern (GAK). Für das ausgebaute Fördermittelmanagement hatten der Kreis Lippe und die Stadt Detmold bereits 2010 die Grundlage gelegt und gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold die Koordinierungsaufgabe für den Ausbau gestartet. Über den Zeitraum 2009 bis Oktober 2014 hatten die Kommunen 98 Förderanträge gestellt und somit ein Fördervolumen von knapp sieben Millionen Euro bewilligt bekommen. Der Eigenanteil der Kommunen betrug rund 1,1 Millionen Euro. Der Kreis Lippe zählt damit zu den aktivsten Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Einen wichtigen Baustein bei den 60- bis 70-seitigen Förderanträgen bildet dabei das kommunale GIS des Kreises. „Es liefert digitale Detailkarten der kleinräumigen Förderprojekte und ermöglicht die weitere Koordinierung des Breitbandausbaus“, so Fachbereichsleiter Ostrau. Die Karten zeigen beispielsweise die DSL-Bezugspunkte, die punktuell gemessenen Ergebnisse von Downloadraten bei Netzen von Vodafone und Telekom und den Status von Projekten mitsamt den aktuell verfügbaren Leistungen. Das GIS ist damit ein internes Verwaltungstool, aber auch Bürger können die Karten als pdf einsehen und herunterladen. Deutlich wird dadurch die Schlüsselfunktion von Geoinformationen. Sie ermöglichen ortsteilbezogene Auswertungen von Bedarfsermittlungen als georeferenzierte Darstellungen der Erhebungsbögen – getrennt nach Ist- und Wunschbandbreiten. Des Weiteren werden die Förderkulissen, der Technikeinsatz und die verfügbaren Leistungen ausgewiesen. Für Ostrau ist der Kreis-eigene Atlas damit eine feinräumige Ergänzung zum Breitbandatlas des Bundes. Eine kürzlich veröffentlichte BreitbandBroschüre gibt einen Überblick über die bisherigen Aktivitäten des Kreises, die realisierten und geplanten Ausbauvorhaben sowie die eingesetzten Finanzmittel. Bedarf noch nicht gedeckt Aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen wurde für den Kreis Lippe deutlich, dass die Förderrichtlinien überarbeitet werden sollten. „Die 2 Mbit/s-Grenze ist auch angesichts der Laut BMVI und TÜV Rheinland liegen in der höchsten Breitbandklasse von mindestens 50 Mbit/s die größten Steigerungen. Die aktuelle Abdeckung damit ist 62,3 Prozent, das entspricht seit 2010 fast 10 Millionen neu angeschlossener Haushalte. Digitalen Agenda der Bundesregierung nicht mehr zeitgemäß. Die Bedarfsermittlungen zeigen schon jetzt, dass Datenraten von mindestens 16 Mbit/s gewünscht werden“, sagt Ostrau. Der Bundesbreitbandatlas eigne sich zwar als Überblicksplattform, doch das Raster der Darstellungen sei zu grob und vermittle ein Bild der Versorgungslage, das sich in der Realität oftmals schlechter darstelle. Die koordinierte Datenzusammenführung des Kreises Lippe legt somit das Vergrößerungsglas auf 16 beispielhafte deutsche Städte und Gemeinden. (jl) www.kreis-lippe.de www.breitband.nrw.de Eingesetzte Technologien zur Breitbandversorgung Beim technischen Ausbau sind kabelgebundene und funkgebundene Maßnahmen zu unterscheiden Kabelgebunden: Kupferleitungen – liefern DSLVerbindung im Teilnehmeranschlussbereich (TAL). Gerade in ländlichen Regionen sind die Kupferleitungen oftmals mehrere Kilometer lang. Die geforderte Bandbreite kann aufgrund der physikalischen Dämpfung mit der zunehmenden Länge oft nicht zum Hausanschluss übertragen werden. Glasfaser – Fiber-to-the-Node (FTTN), Fiber-to-the-Building (FTTB) und Fiberto-the-Home (FTTH). Am weitesten verbreitet ist die FTTN-Technologie, bei der Glasfaser bis zum Hauptverteiler (HVt) gelegt wird. Einrichtung dieser Technik durch Spülbohrverfahren, Erdraketen, Überbohrtechnik, Kabelpflug, Mitverlegung in Wasser- und Abwasserkanälen. Kabel-TV-Netze (CATV) – Alternative zu Kupferleitungen. In NRW von Unitymedia betrieben, auf Basis von KoaxialKabeln bilden sie eine gute Grundlage, um breitbandige, interaktive Dienste zu übertragen. Liegen insbesondere in Ballungsgebieten vor. Funkgebunden: Mobilfunk – auf Basis von Long-Term Evolution (LTE), nutzbare Bandbreite in Mobilfunkzellen hängt von der Entfernung zum Sender, der Topographie des Empfangsgebietes und der Bebauung ab. Sie steht und fällt zudem mit der Anzahl der Nutzer und der genutzten Anwendungen in einer Funkzelle. Richtfunk – Alternative zur Kabelverlegung, wenn bis zu 50 Kilometer überbrückt werden müssen. Verbindung wird zwischen einem Glasfaseranschlusspunkt und einem Multifunktionsgehäuse hergestellt, das neben dem Kabelverzweiger steht. Richtfunkstrecke erfordert Sichtverbindung, etwa durch Installation kleinerer Funkmasten. Satelliten – für besonders abgelegene Siedlungen oder einzelne Häuser und Höfe. Leistung der Bandbreite hängt von Qualität der Satellitenanlage, den Wetterverhältnissen und der Netzauslastung ab. Geostationäre Satelliten werden genutzt. Lange Reaktionszeiten von bis zu 0,5 Sekunden. 2. Februar 2015 | Business Geomatics 1 / 15 | 11 Breitband-Ausbau www.business-geomatics.com Highspeed in Sachsen Arbon Energie weitet die Nutzung des Geo informationssystems LIDS 7 aus und setzt nun auch die Fachschale LIDS 7 Fiber ein. Damit steuert das Versorgungsunternehmen die Verwaltung und Dokumentation seiner Glasfasernetze. Ab sofort informiert der „Breitband atlas Sachsen“ über den aktuellen Versorgungsstand mit Breitband-Internet in Sachsen. Der Freistaat unterstützt im Rahmen der „Digitalen Offensive Sachsen“ (DiOS) den Ausbau einer leis tungsstarken Breitbandinfrastruktur insbesondere im ländlichen Raum. Die Ausgangssituation, die bereits erreichten Fortschritte und die Verfahrensfortschritte sind im Breitbandatlas Sachsen abgebildet. Die Verfügbarkeit von Breitband-Anschlüssen wird auf Basis von Karten mit einer Genauigkeit von 250 Metern dargestellt. Nach aktuellen Angaben des Bundes-Breitbandatlas lag die Breitbandversorgung von mindestens 30 Mbit/s in Sachsen Mitte 2014 bei knapp 55 Prozent. Für Downloadraten von mindestens 50 Mbit/s lag die Verfügbarkeit bei knapp 46 Prozent. Erheblicher Ausbaubedarf bestehe vor allem in ländlichen Regionen. „Eine flächendeckende Versorgung mit BreitbandInternetanschlüssen ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass das HighTech- und Innovationsland Sachsen gut für die Digitalisierung gerüstet ist und wettbewerbsfähig bleibt“, so Staatssekretär Stefan Brangs. Mit der Transparenz in Form des Atlas erhoffe man sich eine noch stärkere Sensibilisierung für den Breitbandausbau als Schlüsselinfrastruktur für Sachsen. Das Interesse an der entsprechenden Richtlinie DiOS ist groß und steigt weiter, heißt es aus Sachsen. Bislang wurden 29 Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalysen gefördert. Für das Jahr 2015 sind die ersten Ausbauaktivitäten geplant. www.digitale.offensive.sachsen.de lungsräumen zu verwalten und zu dokumentieren. LIDS 7 Fiber basiert auf dem Geoinformationssystem LIDS 7 von Asseco Berit, es kann jedoch auch Datenbestände aus anderen GI-Systemen für den Parallelbetrieb integrieren. Silvan Kieber von Arbon Energie freut sich, dass das Versorgungsunternehmen mithilfe der Fachschale in der Lage ist, das Glasfasermanagement der Stadt Arbon sowie einiger umliegenden Gemeinden durchzuführen. „Ganz ohne die Anschaffung und den Betrieb ei- Zukunft in Glasfaser Die Schweizer Stadt Arbon soll bis 2025 vollständig mit Glasfaserkabeln erschlossen sein, das ist das Ziel von Arbon Energie. Zusammen mit dem Elektrizitätswerk des Kantons Thurgau (EKT) will das Versorgungsunternehmen das Lichtwellenleiter-Netz bis in die Haushalte ausbauen. Fibre to the home (FTTH) ist das entsprechende Schlagwort. Bereits im Jahr 2000 begann Arbon Energie damit, Leerrohre zu verlegen, um anschließend den Wechsel auf die neuen Glasfaserkabel mit Lichtwellenleitern vorzunehmen. Für den Transport der Dienste und Signale von den Serviceprovidern zu den Endkunden sorgt die EKT. Mittlerweile besteht bereits ein FTTH-Netz von 63 Kilometern Länge. Überall dort, wo unterirdische Leitungen oder ganze Straßen gebaut, saniert oder repariert werden, wird zugleich die Versorgung mit neuen Glasfaserkabeln sichergestellt. Die bisherigen Koaxialkabel-Netze aus Kupfer reichen nach Informationen der Arbon Energie zwar kapazitätsmäßig noch aus, die erwarteten Steigerungsraten bei den Datenströmen erforderten aber einen entsprechenden Ersatz, um den Bedarf der Haushalte zu decken. Muffenansicht: Per Drag&Drop lassen sich bestehende und geplante (gestrichelt) Faserverbindungen in einer Muffe mit Kassetten erstellen und bearbeiten. ner zusätzlichen herkömmlichen Glasfaserverwaltungssoftware“, so Kieber. Somit seien auch aufwendige und ineffiziente Schnittstellen zum GIS und doppelte Datenhaltung für Arbon Energie kein Thema. „Dies war und ist von zentraler Wichtigkeit“, betont Kieber. Zu den Anwendungsszenarien von LIDS 7 Fiber gehören beispielsweise die Wegfindungsanalysen. Sie werden aus der Fachschale direkt ins übergeordnete LIDS 7-System ausgespielt und können dann für weitere topologische Verfolgungen im Kabelnetzplan der Elektrofachschale verwendet werden. Fachschalen-übergreifende Analysen von der einzelnen Glasfaser zum verknüpften Kabel, den Hüllrohren bis hin zum Trassenweg lassen sich damit durchführen. Auch die Suche nach freien Faserwegen zwischen einem definierten Anfangs- und Endpunkt des Faserwegs im Kabelnetzplan übernimmt Megahertz benötigt BITKOM fordert, das 700-Megahertz-Band vollständig für den Mobilfunk zu nutzen. Das soll den Ausbau von schnellen Internetzugängen in ländlichen Regionen vorantreiben. Schneller im Netz unterwegs sein, das fordert der IT-Branchenverband BITKOM. „Wir brauchen dazu unter anderem die 700-Megahertz-Frequenzen, um die Internetgeschwindigkeit im Mobilfunk in den kommenden Jahren schrittweise erhöhen zu können“, sagt BITKOM-Präsident Dieter Kempf. Anlässlich eines Treffens der Netzallianz Digitales Deutschland hatte der Branchenverband weitere Anstrengungen beim Breitbandausbau angekündigt. Da insbesondere die schnellen Internetzugänge im Festnetz in ländlichen Gegenden fehlen, fordert der BITKOM, dass bei der für das erste Halbjahr 2015 angekündigten Versteigerung von Funkfrequenzen durch die Bundesnetzagentur das 700-Megahertz-Band (694 bis 790 MHz) vollständig für den Mobilfunk zur Verfügung stehen soll. Diese Frequenz wird in Europa meist zum kostenfreien Empfang von digitalem Fernsehen genutzt. Die Europäische Rundfunkunion fordert darum, dass jede Entscheidung über diese Frequenzen bereits bestehende Rundfunkkanäle berücksichtigen müsse. Mit der Vergabe der Frequenzen werde laut BITKOM die Grundlage für den nächsten Schritt im Mobilfunk LTE-Advanced gelegt. Mit diesem Standard werden Übertragungsraten bis zu einem Gigabit pro Sekunde möglich. In wenigen Jahren würde dann der als 5G bezeichnete LTE-Nachfolgestandard diese Frequenzen ebenfalls nutzen können. Aus Sicht des Verbands BITKOM wird der Mobilfunk einen wichtigen Beitrag zum Aufbau eines deutschen Glasfasernetzes leisten. www.bitkom.org die Fachschale. Eine Generierung und farblich differenzierte Darstellung des Faserschemas bietet hierbei Orientierung. So können die Techniker vor Ort die Schemata entweder mobil via Tablet aufrufen oder als Plot bei der Servicearbeit verwenden. Besonders hebt der Entwickler Asseco BERIT im Verbindungseditor von LIDS 7 Fiber die Drag-und-Drop-Funktionalität hervor: Bestehende Fasern und Sachdaten lassen sich leicht und dynamisch generieren und verknüpfen. Für das Versorgungsunternehmen Arbon Energie ist die Entwicklung der Fiber-Fachschale noch keineswegs abgeschlossen. Demnach können Neukunden des Moduls, die eigenen Bedürfnisse an ein Glasfaserverwaltungssystem in die Weiterentwicklung des Moduls und des Datenmodells einfließen lassen. www.asseco-berit.de www.arbonenergie.ch Nicht ohne die Lokalen Telekommunikationsverbände appellieren an Vielfalt und Wettbewerb beim flächendeckenden Breitbandausbau. Für den Einbezug vieler lokaler und regionaler Netzbetreiber und nicht nur das Zusammenspiel und Miteinander großer Unternehmen bei der flächendeckenden Versorgung mit Highspeed-Glasfaser-Anschlüssen sprachen sich die Telekommunikationsverbände BREKO und VATM aus. Sie hatten sich in einer außerordentlichen Sitzung der Netzallianz Digitales Deutschland mit dem EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Günther Oettinger, Mitte Januar in Berlin getroffen. Die Teilnehmer tauschten sich insbesondere zum Thema Breitbandausbau aus. „Ohne lokal und regional tätige alternative Netzbetreiber gäbe es vielerorts kein Highspeed-Internet, weil sich der Ausbau für Großkonzerne wie die Deutsche Telekom in ländlichen oder unterversorgten Regionen vielfach nicht rechnet“, sagte BREKO-Präsident Norbert Westfal. Laut VATM-Präsident Martin Witt, habe sich Oettinger demnach auch klar für Wettbewerb und die Entwicklung einer Strategie mit allen Stakeholdern ausgesprochen. „Das begrüßen wir ausdrücklich“, so Witt. www.brekoverband.de www.vatm.de Anzeige Nicht nur bei den Sparten Strom, Wasser und Fernwärme setzt das Schweizer Versorgungsunternehmen Arbon Energie auf die Technologie von Asseco Berit. Im zweiten Halbjahr 2014 kam nun die Fachschale LIDS 7 Fiber (Glasfaser) in dem Leitungsund N etzdokumentationssystem LIDS 7 hinzu. In Deutschland und Österreich ist das Modul LIDS 7 Fiber auch unter dem Namen LIDS Telco bekannt. Es dient dazu, die Telekommunikationsnetze und die Glasfasernetze in Gebäuden, Industrieanlagen und Bal- Arbon Energie Die Glasfasern verfolgen 12 | Business Geomatics 1/15 | 2. Februar 2015 CeBIT 16. bis 20. März in Hannover www.business-geomatics.com Cadenza für alle Plattformen Deutsche Messe Disy Informationssysteme zeigt System für Geo-Portale. Erneuter Versuch Das Karlsruher Unternehmen Disy Informationssysteme präsentiert auf der CeBIT seine Cadenza-Produktfamilie. Die GIS- und Reporting-Software soll mit ihrer Durchgängigkeit vom Desktop, übers Web bis auf das mobile Endgerät mehr Effizienz in die Abläufe in öffentlichen Verwaltungen bringen. „Wir werden auf der Messe zeigen, wie mit Cadenza Geo- und Sachdaten vielseitig analysiert und die Ergebnisse effizient veröffentlicht werden können“, sagt Disy-Geschäftsführer Claus Hofmann. „Unsere GIS- und ReportingPlattform Cadenza bietet Zugänge für Desktop, Web und mobile Endgeräte. Das Besondere daran ist: Einmal konfigurierte Inhalte stehen überall und über alle Zugänge zur Verfügung“, so Hofmann weiter. Intelligente Geoinformationssysteme können im öffentlichen Sektor – egal, ob in Kommunen oder in Landes- oder Bundesbehörden – viele Prozesse deutlich vereinfachen, beschleunigen und effizienter gestalten. Was dies vor allem im öffentlichen Sektor bedeutet, soll in einem Vortrag im Rahmen des Forums „Marktplatz Kommune“ (Halle 7) präsentiert werden: Am 18. März 2015 von 11.30 Uhr bis 12.00 Uhr erläutert Jürgen Wiggering, Leiter BT IT bei Disy, Anwendungsbeispiele von Städten und Landkreisen in BadenWürttemberg. Er wird darstellen, wie diese Nutzer mit der GIS- und Reporting-Software Cadenza eine innovative, kommunale Geodateninfrastruktur (GDI) konzipieren und umsetzen. Auch hier stehen mit Cadenza erstellte Auswertungen, Karten und Berichte durchgängig am Arbeitsplatz in der Stadtverwaltung, im Internet und unterwegs bereit. Durch die von Disy entwickelte Software wird die Kommunalverwaltung bei ihren behördenübergreifenden Geschäftsprozessen und beim Aufbau von transparenten Geoportalen für die Öffentlichkeit (Bürger-GIS) unterstützt. Disy, Halle 7, Stand D62/1 Anzeige Die CeBIT (16. bis 20.3. in Hannover) richtet im Jahr 2015 erstmals den Gemeinschaftsstand „Geoinformationssysteme“ im Public Sector Parc ein. Dies ist das erste Mal seit Jahren, dass die Messe sich wieder mit einem speziellen Angebot an die Geoinformationsbranche wendet. „Mit dem neuen Gemeinschaftsstand greifen wir ein Thema auf, das in den Behörden und Verwaltungen immer stärker an Bedeutung gewinnt“, sagte Marius Felzmann, Geschäftsbereichsleiter CeBIT bei der Deutschen Messe. Das passt wieder ins Konzept, denn seit letztem Jahr hat sich die Messe dazu entschieden, den Konsumententeil über Bord zu werfen und wieder nur auf IT-Profis zu fokussieren. Damit erreichte sie 2014 immerhin über 200.000 Besucher. Für die Kommunen sollen etwa Rasterdatenservices, Vermessungsleistungen, GIS-Einführungen und -beratungen, 3D-Stadtmodelle, Unterstützung bei der Einführung des neuen kommunalen Finanzmanagements und Immobilienbewertungen präsentiert werden. Ende Januar waren die Unternehmen Disy Informationssysteme, imp, Leica Geosystems oder Geoinform Softwarevertrieb angemeldet. Auf mehr als 6.000 Quadratmetern präsentiert der Public Sector Parc das gesamte Spektrum der öffentlichen Verwaltung. Hier zeigen Bund und Länder die neuesten E-Government-Themenstellungen, -Projekte und -Lösungen unter dem Dach des IT-Planungsrates. Anwendungen für den Personalausweis, Online-Bürgerservices oder Planungssoftware für Kindergärten, all das sind Themen in der Halle 7. Zur CeBIT 2015 feiert der „Gemeinschaftsstand BITKOM“ Premiere: Im Public Sector Parc thematisiert er das gesamte Themenspektrum rund um eGovernment. Eingebettet sind aber auch Solutions for the Public Healthcare Industry und Solutions for Urban Agglomerations. Generell lautet nach „Datability“ im vergangenen Jahr das diesjährige Motto nun „d!conomy“. Unterthema dazu sind das sogenannte Internet der Dinge, in der produzierenden Industrie auch unter Industrie 4.0 bekannt. Die im Alltag entstehende Vernetzung läuft unter dem Label Machine-to-MachineKommunikation, so werden vernetze Fahrzeuge immer stärker zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb. Laut Schätzungen von Gartner wird das Internet of Things bereits 2015 auf weltweit 4,9 Milliarden vernetzte Geräte wachsen. Bis 2020 soll diese Zahl auf bis zu 25 Milliarden steigen. Das sind Wachstumsraten von 30 Prozent pro Jahr. Allerdings sind viele Sicherheitsfragen noch nicht geklärt. Viele Experten sehen darin den Pferdefuß der Entwicklung. Weiter im Fokus: Big Data, Cloud, mobile Anwendungen und Social Media-Aspekte. Dabei wird gezeigt, wie der Handel beispielsweise neue Hardware-Bausteine wie Beacons einsetzt, um das stationäre Einkaufserlebnis um die digitale Ebene zu erweitern. Auch beim Smart Home werden neue Home Control- und Energiemanagement- Lösungen vorgestellt. (sg) www.cebit.de Disy Neuer Gemeinschaftsstand auf der CeBIT versammelt Themen der Geoinformationswirtschaft innerhalb des Public Sector Parcs. Bebauungspläne am Beispiel des Main-Tauber-Kreises: Zu der kartenbasierten Darstellung im Rahmen des WebGIS haben auch Bürger Zugang. Heizung via Web steuern Die HomeMatic-Technologie steht im Zentrum des Messeauftritts von eQ-3. Das System der Firma bietet die Grundlage für viele Smart Home-Systeme von Anbietern wie RWE oder Vattenfall. Einen weiteren Schwerpunkt des Messeauftritts markiert das multilinguale Heizungssteuerungssystem MAX!, welches einen preiswerten Einstieg in die Smart Home-Welt ermöglicht. eQ-3 vermarktet inzwischen seit mehr als 20 Jahren Smart Home-Lösungen über Versandhäuser wie ELV und Conrad. Vier der fünf größten Energieversorger in Deutschland setzen auf Home Control-Geräte. eQ-3 AG, Halle 13, Stand C49 Nachrichten Satelliten reagieren auf Wetterwarnungen InGeoForum: Förderung von Start-ups beschlossen Barthauer: Neue GIS-Lösung für Sanierungsplanung Die Universität Bern koordiniert das Forschungsprojekt Horizon 2020 der EU. Mithilfe von Satelliten sollen unter der Bezeichnung EGSIEM (European Gravity Service for Improved Emergency Management) die Vorwarnzeiten bei Wetterextremen wie Überschwemmungen und Dürren verlängert werden. Ziel der Forschung ist es, bildgebende Satelliten nicht erst beim Auftreten der Flut, sondern schon vorher zu positionieren. Dafür beobachten die Wissenschaftler die Verteilung der Wassermengen und den Sättigungsgrad des Bodens, etwa mit dem Satellitensystem GRACE. Das Innovationsnetzwerk InGeoForum hat seine strategische Ausrichtung um die Know-how-Förderung von Start-ups und jungen KMUs für den Geoinformationsmarkt erweitert. Den Firmen, die Geschäftsmodelle auf Basis von Geoinformationstechnologie entwickeln, sollen wissensbasierte Unterstützung und fachliche Begleitung zur Seite gestellt werden. Junge Firmen sollen mit Institutionen und Unternehmen in Kontakt gebracht werden. Dabei soll mit etablierten Gründungsberatungen und bundesweit im Förderumfeld tätigen Institutionen zusammengearbeitet werden. Barthauer Software hat die Lösung PISA Compact für die Kanalsanierungsplanung entwickelt. Zu den Aufgaben zählen beispielsweise die Ermittlung von Sanierungsprioritäten, Zustandsbewertungen, Kostenschätzungen und Wirtschaftlichkeitsvergleiche. Die GIS-Anwendung PISA Compact bietet außerdem einen Sanierungsassistenten, mit dem sich Budgets per Knopfdruck ermitteln lassen. Sanierungsmaßnahmen könnten laut Barthauer schnell und zeitsparend den inspizierten Schäden zugeordnet und anschließend ingenieurtechnisch kontrolliert werden. 2. Februar 2015 | Business Geomatics 1 / 15 | 13 Location Intelligence www.business-geomatics.com Von Geomarketing zu Location Intelligence Vor rund fünfzehn Jahren etablierte sich im deutschsprachigen Raum der Begriff Geomarketing. Mit dem Kunstwort sollte die Anwendung von GIS-Software und Geodaten im Kontext betriebswirtschaftlicher Prozesse bezeichnet werden, konkret also die „Planung, Koordination und Kontrolle kundenorientierter Marktaktivitäten“ (Wikipedia). Seit wenigen Jahren hat sich nun der Begriff Location Intelligence (LI) etabliert. Was verbirgt sich hinter dem Begriff? Ist LI lediglich alter Wein in neuen Schläuchen oder denkt er das alte Geomarketing-Thema neu? Grenzen des Geomarketings Betrachtet man die Marktentwicklung der letzten 15 Jahre wird deutlich, dass die etablierten Geomarketing-Ansätze zwar in vielen Branchen einen signifikanten Markt haben entstehen lassen, doch noch immer behaupten Experten einheitlich, dass das Marktpotenzial bei Weitem noch nicht erschlossen ist. Einer der Gründe dafür ist, dass Geomarketing sich oft als eigenständiges Thema bei den Anwendern ausgebildet hat. Dies bedeutet: Es gibt eigenständige Abteilungen, die mit hochspezialisierten Methoden unter Verwendung von maßgeschneiderten Geodaten ihre Aufgaben wie etwa die Filialplanung oder die Werbesteuerung durchführen. Umkehrschluss bedeutet das natürlich auch, dass der Bereich Decision Support, also Unternehmenssteuerung, zu mindestens 90 Prozent auf internen Daten basiert und an diesem Punkt wird das Potenzial für externe Geound Marktdaten im Bereich EDW mehr als deutlich“, so der LI-Experte. „Es ist halt nicht ganz trivial, räumliche Daten, die heterogene Bezugsgrößen und Granularität haben wie 5-stellige PLZ, statistische Bezirke, Daten an Straßenabschnitten, Census oder adressgenaue Daten mit dem Bestand und der Metadatenstruktur alphanumerischer Daten im Enterprise Data Warehouse so in Beziehung zu setzen, dass aussagekräftige Ergebnisse dabei herauskommen“, so Arthen. In diesem Punkt sieht er auch einen wesentlichen Grund dafür, wieso Geomarketing und BI in Unternehmen, die stark B2C geprägt sind, oftmals parallel vorhanden sind. In der Regel findet man Geomarketing in kleinen und hoch-spezialisierte Abteilungen, die sowohl mit Daten aus dem EDW als auch mit externen Geo- und Marktdaten Analysen erstellen. Das bringt viele Nebenwirkungen, die IT-strategisch eigentlich unerwünscht sind, wie beispielsweise redundante Datenhaltung und komplexere Datenbewirtschaftung oder mangelnde Standardisierung. Ein LI-Ansatz, der in Unternehmensanwendungen integriert ist, könnte nicht nur zu schlankeren und schnelleren Prozessen führen, sondern auch der Konsolidierung der Systemland- „Mit LI eröffnen sich neue Entscheidungsgrundlagen und Prozessoptimierungen“. Michael Arthen, Gründer von geoXtend aus Limburg Das bedeutet aber auch: Geomarketing hat es nicht geschafft, in den Bereich „Enterprise Software“ vorzudringen. Vor allem bei den BI-Systemen, bei denen raumbezogene Analysen international immer häufiger anzutreffen sind. LI bezeichnet vor allem die Integration des Raumbezugs in analytische und operative Lösungen und damit eine signifikante Erweiterung und Aufwertung der heute eingesetzten IT-Lösungen wie Business-Intelligence (BI), CRM oder Lösungen zur Optimierung von Geschäftsprozessen. So wird die Entscheidungsunterstützung (decision support), also die Hauptaufgabe von BI-Lösungen, nochmals optimiert. „Die Integration von Raumbezug in BI-, CRM- und ERP-Anwendungen ist der aussichtsreichste Wachstumsmarkt im Bereich der Geo-IT“, ist Michael Arthen, Gründer der geoXtend, daher überzeugt. „Stellt man IT-Leitern die Frage, wie hoch der Anteil an externen Geo- oder Marktdaten im Enterprise DataWarehouse (EDW) ist, bekommt man Antworten die zwischen null und zehn Prozent liegen“, so Arthen. „Im schaften Vorschub leisten. „Genau darin liegt aber eine der Barrieren für den LI-Markt, denn einige Anbieter im Bereich Geomarketing wollen nicht auf dem Ast sägen, auf dem sie sitzen“, beschreibt Arthen. Eine der Hauptaufgaben liege darin, den Geo-Abteilungen das Potenzial aufzuzeigen, welches in der Nutzung ihres Know-hows, ihrer Analysen oder der vorhandenen Daten liegt, wenn man sie in den wesentlichen größeren Kontext der BI- und CRM-Lösungen integrieren kann; statt 10 Geo-Spezialisten würden dann 1.000 BI-Nutzer geobasierte Analysen durchführen. Karten als einfache und intuitive Informationswerkzeuge fänden dabei sehr schnell eine hohe Akzeptanz und Verbreitung. Doch die Hauptursache für eine fehlende LI-Strategie sieht der Experte vor allem im Bereich der fehlenden Nutzen argumentation. „Es ist daher wichtig, über die reine räumliche Visualisierung hinaus zu kommen und in die Bereich Analyse und Vorhersage vorzustoßen. Hier liegt die eigentliche Stärke von LI, aber dazu benötigt man eine Harmonisierung der Geo- und Marktdaten Gartner Mit Location Intelligence etabliert sich eine IT-Methode, mit der Geo- und Marktdaten besser in Unternehmensanwendungen integriert werden. Bei dem berühmten Hype Cycle, den Gartner jährlich erstellt, wurde 2013 erstmals Location Intelligence aufgenommen. und deren reibungslose Integration im EDW“, so der LI-Experte. Werden solche Blockaden gelöst, könnte der Geo-Markt gleichzeitig auch Teil des ungleich größeren BI-Marktes werden (laut den Marktanalysten von Lünendonk umfasste dieser in 2013 rund 1,3 Milliarden Euro). „Der Markt benötigt dafür jedoch ein einheitliches Bezugssystem mit einer einheitlichen Metadatenbeschreibung für raumbezogene Daten“, ist Arthen überzeugt. Genauso, wie die semantische Datenauswertung bei alphanumerischen Daten üblich ist, würden die Analysetools für die raumbezogenen Daten erstmals zu Auswertungen führen, die völlig neue Erkenntnisse liefern könnten. Der Pharmamarkt, in dem es mit dem Bricks (beziehungsweise RPM in Deutschland) bereits seit über zehn Jahren ein solches einheitliches geographisches Bezugssystem gibt, ist dabei exemplarisch, denn die Verbreitung Geo-basierter Lösungsansätze ist heute sehr hoch. Drei Stufen für Ausschöpfung des LI-Potenzials Um das LI-Potenzial voll auszuschöpfen, formuliert Arthen in einem WhitePaper drei Location Intelligence-Stufen: Discovery, Analytics und Optimization. Location Discovery als erste Phase umfasst dabei den Bereich der Geocodierung, der Integration solcher Daten in das EDW und der „Veredelung“ von Bestandsdaten durch das Andocken von Geo- und Marktdaten. „Hier entsteht gerade ein Beratungsmarkt, da man den Kunden bereits in dieser Phase den Wert solcher Daten im EDW darstellen muss, mit denen viele neuartige Analysen durchgeführt werden können. Wenn man einem Vertriebsvorstand einer Versicherung aufzeigen kann, dass er mit seinem EDW und den eingesetzten BI-Werkzeugen nicht nur die Vertriebsleistung anhand von Kennzahlen, sondern das Vertriebspotenzial anhand intuitiver Karten analysieren kann, ist der Nutzen von LI schnell ersichtlich“, so Arthen. Bei Location Analytics geht es dann um die funktionale Erweiterung der BILösungen um raumbezogene Anwendungen. Erst in diesem Schritt geht es um „Tools“, also um Werkzeuge, die datenbankseitig oder am BI-Front-end Geofunktionalitäten bereitstellen. Dafür gebe es Werkzeuge wie Esri Maps for BI, Galigeo oder MapIntelligence. Bei der Optimization werden die gewonnenen Erkenntnisse in Geschäftsprozesse eingebettet wie etwa Einzugsgebietsanalysen in der Optimierung des Schadenmanagements bei Versicherungen oder die Integration von LI-Modulen in ERP-, BI- oder CRM-Systeme. LI ist allgemeiner IT-Trend Wie groß das Potenzial eines einheitlichen skalierbaren Bezugsrasters für Geodaten ist, verdeutlicht ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen von Standardsoftware, genauer gesagt von SAP HANA, dem System für die Auswertung (In Memory Computing) großer Datenbestände in Echtzeit. Die Lösung, die strategisch neben Cloud Computing an oberster Stelle von SAPs Zukunftsstrategie steht, kann in der aktuellen Version 10 bereits Geodatenanalysen umsetzen. Dafür sind sogenannte Spatial-Datentypen vorgesehen, mit denen zum Beispiel die Distanzen zweier Objekte unter Berücksichtigung der Form der Erdkugel berechnet werden können. Für die Visualisierung stehen dabei Werkzeuge bereit, die aus dem SAP BI-Portfolio (BusinessObjects) stammen (zum Beispiel SAP Lumira). Umso bedeutsamer für die LI-Entwicklungen wird SAP HANA auch, wenn Michael Arthen formuliert drei Location IntelligenceStufen, um das LI-Potenzial voll auszuschöpfen. man sich die langfristige Roadmap des Unternehmens anschaut. Dort sind Punkte wie Rasterdatenunterstützung, weiterführende „Spatial temporary analysis“, die Unterstützung von OGCServices oder die Abdeckung topologischer Funktionen durch eine eigene Grafik-Engine aufgeführt. Damit wird SAP HANA immer mehr Bereiche abdecken, die heute noch von spezialisierten GIS-Anbietern dominiert werden und in Zukunft wohl auch stärkerem Marktdruck unterworfen sein werden. „In diesem Beispiel wird wieder deutlich, wie wichtig das Thema ‚spatial Content‘ zukünftig wird; SAP HANA ist die Maschine, aber die Daten sind der Teibstoff“, so Arthen. Den Trend zu LI-Ansätzen bestätigt auch der Blick auf den berühmten Hype Cycle von G artner. Dort ist Location Intelligence seit dem Jahr 2013 als maßgebliche Technologieentwicklung aufgeführt und befindet sich bereits in einem hohen Reifegrad. Die Analysten von Gartner erwarten Wachstum vor allem aufgrund der generellen Marktpotenzialen, die durch den Raumbezug im Kontext des mobilen Business mit hoher Dynamik entstanden sind. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von SoLoMo, also von Social, Local und Mobile. Die Inwertsetzung raumbezogener Daten für die Unternehmenssteuerung und die Verbesserung von Geschäftsprozessen ist heute in den Unternehmen viel stärker akzeptiert als noch vor fünf Jahren. „Die Frage ist nur, ob die heutigen Player im GIS- und Geomarketing-Bereich sich strategisch so aufstellen, dass der Zug nicht ohne sie abfährt und das GeoThema von den Big Players wie SAP, IBM oder Oracle absorbiert wird“, so Michael Arthen zusammenfassend. (sg) www.geoxtend.de www.gartner.com 14 | Business Geomatics 1/15 | 2. Februar 2015 Location Intelligence www.business-geomatics.com Vorbehalte gegenüber Cloud GIS Sind wir bald da? Um Frachtkosten zu kalkulieren, bietet das Karlsruher Unternehmen DDS das Instrument EWS. Es liefert Entfernungsangaben zwischen Orten und enthält in der Version 2.0 über eine Million neue Entfernungen. Wissenschaftliche Untersuchung von der Universität Salzburg liefert Erkenntnisse für den GeomarketingMarkt. dungsfaktoren. Für alle Typen ist klar, dass die Sicherheitsthematik alle anderen Probleme, Risiken und Vorteile von Cloud GIS überschattet. Zudem muss die Transparenz von Cloud GIS erhöht werden, vor allem in Bezug auf technische Details, Methoden und Kostenmodelle. www.wigeogis.com www.uni-salzburg.at Pixelio/Adreas Hermsdorf interne Vorgaben, alle Unternehmensdaten aufgrund von Sicherheitsrisiken on-premise zu halten, verhindern dies zurzeit noch. Für Typ 5 ist Cloud GIS keine Option. Rechtliche Hürden und die Tatsache, dass sehr sensible Daten im Unternehmen liegen, schließen die Verwendung von Cloud GIS aus. Die Ergebnisse der Untersuchung passen zu den Erfahrungen, die Zoltán Daróczi, Geschäftsführer der WIGeoGIS, in Kundengesprächen macht: „Unternehmen betrachten Cloud-Themen eher praxisorientiert und kritisch. Sehr viele Unternehmen nehmen aktuell mehr Kosten in Kauf, teilweise sogar 50 Prozent mehr Kosten, um Daten und Services auf konventionellem Weg und nicht über die Cloud abzuwickeln. Ich kann keinen Hype und wenig Euphorie für das Thema Cloud GIS in Gesprächen feststellen.“ Die Leitfadeninterviews förderten auch die Gründe zutage, warum Unternehmen Cloud GIS eher ablehnend betrachten. Wichtigste Erkenntnis: Der Sicherheits- und Datenschutzaspekt überlagert alle anderen Entschei- WIGeoGIS Die Nutzer von Cloud-Technologien sind in der Umfrage der Uni Salzburg und der Firma WiGeoGIS im Typ 1 mit 9 Prozent vertreten. Unter Typ 2 fasst die Studie solche Anwender, die bisher keine Erfahrungen mit Cloud-Technologien haben, sich aber vorstellen können, diese einzusetzen. Die Typologie in den Gruppen 3, 4 und 5 erfasst Befragte, die mit Cloud-Lösungen keine Berührungspunkte haben und den Einsatz auch in nächster Zeit nicht planen, beziehungsweise Public Clouds im Speziellen ausschließen. auf einer umfangreichen Ortsdatei für ganz Europa und einer Entfernungsmatrix lassen sich aus dem EWS Kilometer entfernungen ablesen. Aufgrund der großen Anzahl an Orten werden dabei meist mehrere Ortspunkte zu Knoten zusammengefasst; die europäische Matrix umfasst etwa 9.500 Knoten, die deutsche etwa 7.400. EWS wird turnusmäßig erweitert, doch in der Version 2.0 liegen zahlreiche neue Knoten vor. Außerdem hat DDS die Knotenzuordnung optimiert, das soll laut DDS zu einer höheren Genauigkeit führen. www.ddsgeo.de Das Datenprodukt Entfernungswerk Straße (EWS) ist gewissermaßen das digitale Äquivalent der Straßenschilder und dient vor allem der Transport-Branche. Polizei schaut in die Zukunft Anwendung Smarter Police integriert Data-Mining-Tools und zielt auf Vorhersagemodelle. In Deutschland fand im Jahr 2013 alle 3,5 Minuten ein Einbruch statt, es wurden insgesamt 149.500 Wohnungseinbrüche begangen und lediglich 15,5 Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden (Kriminalstatistik Bundeskriminalamt). Fachleute führen als eine Begründung an, dass einerseits zunehmend überregional und arbeitsteilig vorgehende mobile Täter und Banden als Tatverdächtige ermittelt werden, andererseits Strafverfolgungsbehörden sich mit stetig sinkenden Budgets und Ressourcen konfrontiert sehen. Der Einsatz softwaregestützter, analytischer Verfahren im Rahmen der Polizeiarbeit nimmt deshalb einen zunehmend großen Stellenwert ein. IBM und Galigeo haben gemeinsam die Lösung Smarter Police entwickelt, die bereits in einer Pilotierung bei einem Landeskriminalamt gute Ergebnisse geliefert hat und die im Rahmen des diesjährigen European Police Congress am 24. und 25. Februar in Berlin vorgestellt wird. Mit Smarter Police sollen polizeiliche Organisationen bereits vorhandene Daten und Ressourcen besser einsetzen, auswerten und nutzen können. Die Lösung deckt nach Angaben von Galigeo sämtliche polizeiliche Anforderungen von der Vorhersage von Verbrechen über die Analyse unterschiedlicher polizeilicher Daten sowie einem organisationsweiten Berichtswesen aller relevanter Informationen auch unter Berücksichtigung räumlicher Faktoren ab. Mittels nahtlos in Smarter Police integrierter Data-Mining Tools (IBM SPSS) können Polizisten ihr Fachwissen in individuelle Vorhersagemodelle einfließen lassen oder eine Vielzahl von Galigeo Anzeige Unternehmen aus Deutschland und Österreich haben Vorbehalte gegenüber Cloud GIS. Das ist eines der Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit „Cloud GIS im Geomarketing“, die in den letzten beiden Jahren an der ParisLodron-Universität Salzburg erstellt wurde. Kooperationspartner der Studie war die Firma WIGeoGIS. Anhand von 17 qualitativen Leitfadeninterviews und einer Online-Kurzumfrage wurde eine Anwender-Typologie in Bezug auf Cloud GIS im Geomarketing herausgearbeitet. Es haben sich fünf Anwender-Typen herauskristallisiert. Durch deren idealisierte Aussagen lässt sich die Zukunft von Cloud GIS im Geomarketing charakterisieren. Befragt wurden elf deutsche und sechs österreichische Unternehmen. Sie stammten aus den Branchen Banken und Versicherungen, Einzelhandel, Energieversorgung, Immobilienwirtschaft, Medien und Werbung, öffentlicher Transport, Pharmagroßhandel sowie Telekommunikation. Anwender der Kategorie Typ 1 nutzen bereits Cloud Computing und sind bereit, vermehrt Cloud GIS in naher Zukunft einzusetzen. Typ 2 hat keine Erfahrung mit Cloud GIS, kann sich aber vorstellen diese Technologie einzusetzen. Voraussetzung dafür ist, dass er ein Cloud GIS-Produkt findet, das ihn bei der Geomarketingarbeit signifikant unterstützt. Für Typ 3 ist Cloud GIS kein Thema. Diese Kategorie ist zum jetzigen Zeitpunkt mit den bestehenden Systemen zufrieden und hat sich noch nicht mit dem Thema Cloud GIS beschäftigt. Anwender der Kategorie Typ 4 verfolgen die Entwicklung von Cloud GIS sehr genau. Allerdings wird Cloud GIS zurzeit noch nicht eingesetzt. Klare Das Karlsruher Unternehmen DDS Digital Data Services hat das Produkt Entfernungswerk Straße (EWS) mit der Version 2.0 erweitert. Die Neuerungen betreffen EWS Deutschland und EWS Deutschland Maut, die nun über eine Million neue Entfernungen verfügen. EWS Deutschland enthält die Entfernungen zwischen 115.000 Orten. DDS liefert zusammen mit dem Unternehmen Dr. Malek Software die Informationen für EWS. Das Tool richtet sich an die Transport-Branche, die Verantwortlichen können damit Frachtkosten kalkulieren. Basierend Kartenbasierte Analyse von Kriminaldelikten: Spezielle Software soll zukünftige Vorfälle besser prognostizieren. bestehenden Modellbildungsmethoden nutzen. Darüber hinaus können die gewonnenen Informationen im Rahmen von Standardberichten organisationsweit verfügbar gemacht werden und um ein breites Spektrum geographischer Inhalte und Karten sowie aussagekräftiger Grafiken angereichert werden. Diese individuelle Gestaltung erlaubt, so Michael Arthen (Galigeo) und Sven Breuer (IBM), ein zielgerichtetes und an die polizeilichen Anforderungen angepasstes organisationsweites Berichtswesen. Durch vielfältige (auch geobasierte) Analysefunktionen können zum Beispiel unterschiedliche Szenarien simuliert werden und auch Lageauswertungen professionell durchgeführt werden. Antworten auf die Frage, wo etwas stattfindet, liefern auch bei der Prävention von Kriminalität einen wesentlichen Beitrag: Wo sind räumliche Schwerpunkte in welcher Deliktkategorie? Wo ergeben sich im Zeitverlauf Muster und Trends bestimmter Delikte? Wo sollte verstärkt Präsenz gezeigt werden? Wo kann ein Tatort oder ein Ziel in welcher Fahrtzeit noch erreicht werden? Smarter Police ist speziell auf die polizeilichen Anforderungen zugeschnitten und integriert nach Herstellerangaben robuste Softwarekomponenten. Die Lösung soll es ermöglichen, auf sich rasch ändernde Rahmenbedingungen sofort reagieren zu können. Sie bietet zudem die Möglichkeit, auch später noch weitere Themenbereiche wie beispielsweise die Finanz- oder Ressourcenplanung zu integrieren oder auch unstrukturierte Daten einzubeziehen. Sie ermöglicht zudem eine nahtlose Integration in die bestehende polizeiliche IT-Landschaft. Die Lösung bietet nicht nur Argumentationshilfen, sondern schafft ein klares Bild der Kriminalitätslage und stellt daher ein Mittel zur gezielten Finanz- und Ressourcenplanung dar. www.ibm.de www.galigeo.de 2. Februar 2015 | Business Geomatics 1 / 15 | 15 Location Intelligence www.business-geomatics.com In feiner Struktur liegt die Kraft Eigene Gebietsschlüssel Unisono erklären die Anbieter, dass es stark von der Fragestellung sowie der unternehmerischen Aufstellung abhängt, auf welcher Ebene feinräumige Analysen durchgeführt werden. Unterhalb der Ebene der postalischen und anbieterübergreifenden PLZ5 teilen viele Geomarketingsoftware-Anbieter weitere mikrogeographische Einheiten in eigens entwickelte Ebenen ein. Die Schwierigkeit liegt dabei darin, die „neuen“ Ebenen mit den amtlichen, also administrativen Einteilungen (wie Länder, Bezirke, Kreise, Gemeinden) und den postalischen Einteilungen (wie PLZ5) zu verbinden. Das Unternehmen microm etwa hat den Gebietsschlüssel PLZ8 entwickelt. Diese homogene Raumgliederung weist aktuell rund 82.000 PLZ8-Gebiete mit durchschnittlich 500 Haushalten aus. Sie definiert Flächen innerhalb der postalischen PLZ5- und gemeindescharfen Gebiete. Das Unternehmen panadress bietet die mit dem Partner WIGeoGIS entwickelten GEOmarkets. Sie umfassen circa 155.000 Raumeinheiten mit durchschnittlich rund 300 Haushalten. Die Karten von Acxiom zeigen beispielhaft die feinräumige Gliederung im Ausschnitt Frankfurt am Main: Zwei amtliche Gebietsstrukturen (Stadtteilgrenzen, schwarze Linie und Statistische Bezirke, blau, fett) werden mit den PLZ-Gebieten (gelb) zusammengeführt und in die unternehmenseigene Ebene KGS14PLZ (blau, dünn) unterteilt. Mit der Gebietsebene KGS14PLZ hat der Datenanalyse-Experte Acxiom Deutschland 2013 eine Gliederung eingeführt, die ebenfalls die postalische Gliederung und die amtliche Gliederung in einem System zusammenfasst. Sie enthält über 100.000 homogene Gebiete mit durchschnittlich 400 Haushalten. „Das Besondere am KGS14PLZ ist, dass dieser nicht nur passgenau zu den PLZ-Gebieten und den Gemeinden ist, sondern auch zu den amtlichen Unterteilungen der Städte und Gemeinden, wie sie im KGS12 von Acxiom abgebildet sind“, erklärt Jan Kunowski von Acxiom Deutschland. Er betont zudem, dass man als einziger Anbieter Statistiken direkt aus den Einwohnermelderegistern der knapp 1.000 größten Gemeinden auf Ebene der Statistischen Bezirke beziehe. Diese ergänzt das Unternehmen dann durch ein weites Spektrum sehr feinräumiger amtlich abgeglichener Daten und Zielgruppeninformationen. Bis auf Gebäude-Ebene Neben den Firmen eigenen Ebenen gibt es weitere Gebietseinteilungen für Geomarketing-Analysen. Es lassen sich Stadtbezirke, Straßenabschnitte und Baublöcke unterscheiden. Bis auf die Gebäude-Ebene genau sind Analysen durchführbar. Die Geo- und Raumdaten dazu stammen sowohl aus amtlichen Quellen etwa aus Vermessungsverwaltungen, eigenen Karten und Erhebungen sowie kooperierenden Unternehmen. Zielgruppe identifizieren Im Geomarketing ist die Zielgruppe der Dreh- und Angelpunkt. Folglich orientiert sich an ihr auch die räumliche Dimension, mit der untersucht werden soll. „Zunächst einmal ist eine feinräumige Analyse überall dort sinnvoll, wo es eine klar definierte Zielgruppe gibt und/oder eine hohe Filial- beziehungsweise Vertriebsmitarbeiterdichte vorhanden ist“, sagt Ernest McCutcheon, Geschäftsführer von DDS Digital Data Services. Anwender solcher Analysen seien Finanzdienstleister, Nahversorger, Discounter und Systemgastronomen, gibt McCutcheon einen kleinen Einblick in das Anwenderspektrum. Tendenziell ist der Nutzen solcher Analysen auf das Marketing und den Vertrieb in ihrer Beziehung zum Kunden ausgerichtet. So lassen sich für das Marketing einige Anwendungs szenarien umreißen: Lokalisierung von Kunden und Kaufkraft, darauf aufbauend die genaue Mediaverteilung und Planung von Außenwerbung sowie Unterstützung im CRM-System. Im Vertrieb liegt der Schwerpunkt auf der Steuerung und Optimierung des Außendienstes, Standortbewertung von Filialen oder dem optimierten Ausbau des Filialnetzes, der Prüfung von Expansionsplanungen und der Neukundengewinnung. Energieeffizienz berücksichtigt Generali erhält Zertifikat für Immobilienbewertung unter Nachhaltigkeitsaspekten. Nachhaltigkeits-Scoring einführen und dafür ausgezeichnet werden – das gelang der Generali Deutschland Gruppe als erster institutioneller Immobilienbestandshalter in Deutschland. Im Immobilien-Direktanlageportfolio der Firmengruppe ist nun ein System, das die Nachhaltigkeitsparameter jeder einzelnen Immobilie im Portfolio anhand von mehr als 170 Key Performance Indicators prüft. Zu den Indikatoren zählen beispielsweise Flächenverbrauch, Drittverwendungsfähigkeit, Verkehrsanbindung oder Einsatz erneuerbarer Energien. Die Prüfung kann sich dabei nun auch auf ein ganzes Immobilienportfolio be- ziehen – statt wie bisher lediglich auf Einzelobjekte. Für ihr Angebot wurde die Generali Deutschland Gruppe jetzt vom Deutschen Privaten Institut für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (DIFNI), dem Lizenznehmer von BREEAM in Deutschland, ausgezeichnet. Die Nachhaltigkeitsaspekte werden nicht nur zur Immobilienbewertung herangezogen, sondern tragen über ein nachhaltiges Immobilienmanagement auch zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Steigerung der Wertbeständigkeit bei, informiert die Generali-Gruppe. Das Nachhaltigkeits-Scoring wurde von der deutschen Niederlassung der Generali Real Estate (GRE) entwickelt und berücksichtigt internationale Standards und Empfehlungen, beispielsweise aus dem United Nations Environmental Programme oder der Global Reporting Initiative. Mit diesem Immobilienbewertungssystem gehe man einen wichtigen Schritt, um Nachhaltigkeit im Kerngeschäft zu integrieren, heißt es von der Generali. Die Nachhaltigkeitsdaten werden von Fachkräften vor Ort erhoben und ins zertifizierte System eingetragen. Die qualifizierte Prüfung der Daten erfolgt durch speziell DIFNI-geschulte Asset Manager der GRE. www.generali-deutschland.de Dabei differenziert die verwendete Gebietsgröße für die Analyse je nach Anwendungsfall. Eine potenzialorientierte Gebietsplanung für die Vertriebsteuerung beispielsweise kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen: „Die Basis für diese Analyse können je nach interner Vertriebsstruktur zum Beispiel die amtlichen Gemeinden oder PLZ5-Gebiete darstellen. Bei feinräumigen Analysen, zum Beispiel innerhalb einer Großstadt, empfehlen wir etwa die amtlichen Siedlungsblöcke, die wir innerhalb unseres Produktes PAGS bereitstellen und die vom BKG herausgegeben werden, die ein hochdifferenziertes Ergebnis liefern“, erklärt Eckhard Georgi von infas 360. Im Mikrodialog Wie gut eine Zielgruppe beschrieben werden kann, hängt entscheidend von den Daten ab, die für die Analyse miteinander verknüpft werden. Ein großes Angebot an Merkmalen stellt etwa die repräsentative Markt-Media-Studie best for planning (b4p) zur Verfügung. Diese lässt sich mithilfe von Acxiom und microm – beide Lizenzpartner der b4p – feinräumig abbilden. Die Studie fasst die Aussagen von 45.000 Menschen zu ihrem Konsum- und Freizeitverhalten zusammen. Die Deutsche Post Direkt wiederum greift beispielsweise auf ihre microdialog-Datenbank zurück. „Sie enthält Echtinformationen und statistische Daten, die jeweils auf verschiedenen Ebenen aggregiert wer- den. Damit werden Zielgruppen auf Basis von Wahrscheinlichkeitsaussagen treffsicher identifiziert und lokalisiert“, sagt Anja Ehlen-Gavriilidis von Deutsche Post Direkt. Das Spektrum ist dabei ebenso vielfältig, wie die Anwendungsfälle selbst. GfK GeoMarketing bietet etwa Marktdaten über den Verbraucher, den Einzelhandel, den PKW-Bestand, die Industrieverteilung sowie über die Bautätigkeit in den bundesdeutschen Stadt- und Landkreisen. „In Deutschland werden unsere Datenpakete jährlich auf Straßenabschnittsebene aktualisiert. Das bezieht sich zum Beispiel auf Bevölkerungsstrukturdaten, Kaufkraft, Roper Consumer Styles und Gewerbeinformationen“, sagt Nicole Müller von GfK GeoMarketing. Kurzum: Gerade in den feinräumigen Geomarketing-Analysen liegt erhebliches Potenzial bezogen auf die Anwendungsfälle und die dazu passende Wahl der Ebene, auf der die Analyse durchgeführt werden soll. „Grundsätzlich würden alle potenziellen Kunden, möglichst genaue kleinräumige und umfangreiche Daten einsetzen wollen“, meint Manuel Kripp von IVU Traffic Technologies, das die GeomarketingSoftware IVU.locate anbietet. In der Diskussion von Fachkonzepten, Lastenheften und Budgets werde der Wunsch nach möglichst genauen Daten laut Kripp dann den Gegebenheiten angepasst. Somit müssen für die passende Analyse sowohl operative Zwecke als auch ökonomische Aspekte in Einklang gebracht werden. (jl) Anzeige „Je feinräumiger die Datenanalyse, desto präziser lokalisiert“ – diese Faustformel dominiert zahlreiche Marketing- und Vertriebsabteilungen. Das Potenzial scheint dabei auf der Hand zu liegen: Wenn Informationen zu Kaufkraft, Einwohnerstruktur, Lebensweise oder anderen soziodemographischen Aspekten nicht nur auf das Postleitzahlen-Gebiet (PLZ5) genau, sondern in einer feineren räumlichen Aufteilung zugeordnet werden können, lassen sich detaillierte Analyseergebnisse erzeugen. Doch auf welche Einheitsgrößen lassen sich die Analysen anwenden? Und worin liegt das Potenzial solcher Analysen? Unter Geomarketing-Software-Anbietern und Datenlieferanten wie Acxiom Deutschland, DDS Digital Data Services, Deutsche Post Direkt, GfK GeoMarketing, infas 360, IVU Traffic Technologies, microm Micromarketing-Systeme und Consult und panadress marketing intelligence haben wir nachgehakt. Acxiom Im Geomarketing dominiert die Formel: Je feinräumiger, desto genauer. Doch mit welchen Gebietsschlüsseln nähern sich Geomarketingsoftware-Anbieter einem feinräumigen Raster? Und worin liegt das Potenzial dieser Analysen? Wir haben uns bei einigen Daten- und Software-Anbietern umgehört. 16 | Business Geomatics 1/15 | 2. Februar 2015 UAV www.business-geomatics.com Hindernis erkannt, Gefahr gebannt Ascending Technologies und Intel wollen in einer Kooperation neue UAV-Technologie und Software zur Hindernisvermeidung entwickeln. Als Basis nutzen sie die RealSense Kamera von Intel und den Autopiloten AscTec Trinity. DHL und Amazon haben vor gut einem Jahr angekündigt, dass unbemannte Flugobjekte (UAV) Päckchen vollautomatisch von A nach B liefern können werden. Doch obwohl in Deutschland bereits innerhalb eines Projekts mit einem UAV der DHL Medikamente nach Juist geflogen wurden (siehe Text unten), ist ein flächendeckender Einsatz der fliegenden Plattformen bisher unvorstellbar. Ein Knackpunkt ist – neben einer gesetzlichen Grundlage – die Hindernisvermeidung mit anderen Objekten im öffentlichen Luftraum. Mittels Kamera-Technologie und Autopilot-System sollen die Flüge der UAVs von AscTec noch sicherer gemacht werden. Größe nur mit minimaler Auswirkung auf Nutzlast und Flugzeit“, erklärt Daniel Gurdan, einer der Geschäftsführer und Gründungsmitglied von AscTec. Blick in die Tiefe Mit jeweils sechs Intel RealSense 3DKameras hatten sein Team und er jene AscTec Firefly Systeme für die Demonstration auf der CES ausgestattet, so dass das „Sichtfeld“ des Hexakopters 360 Grad abdeckte. Jedes Modul verfügt über mehrere Kameras und einen Infrarot-Laser-Projektor. Mit diesen drei Linsen lässt sich die Tiefenausdehnung ermitteln, indem sie Infrarotlicht er- kennen, das von den Objekten vor der Kamera zurückgeworfen wird. Intel nutzt diese Technologie bereits als integrierte 3D-Kamera in Computern. Sie erkennt und reagiert nicht nur auf Hand-, Arm- und Kopfbewegungen, sondern laut Intel auch auf den Gesichtsausdruck des Nutzers. Gerätesteuerung, Bildbearbeitung, 3D-Scans direkt vor dem Laptop sowie Softwareentwicklung: „Die Intel RealSense Technologie kann in unzähligen innovativen Anwendungen eingesetzt werden, so auch zur Navigation von Drohnen“, sagte Brian Krzanich, CEO der Intel Corporation, und lieferte den Beweis live auf der CES. Lieferung übers Wattenmeer Das Unternehmen Agribotix startet einen Cloud-Dienst speziell für UAV-Daten im Agrarbereich, um die Möglichkeit zur Datenverarbeitung auf Abruf zu bieten. DHL In einer Viertelstunde zur Insel Juist: Der sogenannte DHL Paketkopter liefert Arznei, wenn keine alternative Infrastruktur per Flugzeug oder Fähre verfügbar ist. ent das ganze Wochenende warten müsste. Doch stattdessen fordert die Apotheke den DHL-Kopter an. Auf dem Festland in Norddeich wird daraufhin das Fluggerät mit dem gewünschten Medikament bestückt. DHL hat dafür einen eigenen, leichten und wetterfesten Luftrtansportbehälter entwickelt. Der Start – wie auch die Landung – erfolgt völlig autonom. Aus Sicherheitsgründen und entsprechend den Vorgaben der genehmigenden Behörden überwacht jedoch ein Mitarbeiter den DHL Paketkopter während seines Flugs von einer mobilen Bodenstation in Norddeich aus. Nach rund 16 Minuten Flug auf einer Höhe von circa 50 Metern landet der Kopter ebenfalls selbstständig auf einem spe- Doch das große Ziel bleibt die UAVTechnologie und Software zur Hindernisvermeidung. Denn: „Irgendwann wird auch die reaktive Umgebungswahrnehmung in Drohnen so selbstverständlich sein wie Sicherheitsgurte im Auto. Es wird undenkbar sein, ein Flugsystem ohne dieses Sicherheitsfeature zu verwenden“, ist sich Gurdan sicher. Im Zusammenspiel von Auto piloten- und Sensortechnologie möchte er mit seiner Firma ein neues Zeitalter für die kommerzielle und professionelle Drohnennutzung einläuten. (jl) www.asctec.de www.intel.de Vom Acker in die Cloud In einem Pilotprojekt testet DHL den Paketversand per Drohne. Seit letztem Herbst steuert ein Multikopter der Logistiker die Apotheke auf der Nordseeinsel Juist an. Das Flugobjekt fliegt dabei erstmals ohne direkten Sichtkontakt eines Piloten. Die Zustellung per Luftlinie – was für Lieferdienste auf der Straße unmöglich ist, erprobt das Logistikunternehmen DHL in seinem Forschungsprojekt DHL Paket. Erstmals erfolgt auf der Nordseeinsel Juist der Transport von Medikamenten oder anderen dringend benötigten Gütern zu bestimmten Uhrzeiten per unbemanntem Flugobjekt. Auf der zwölf Kilometer langen Strecke ist das Fluggerät außerhalb der Sichtweite eines Piloten – in dieser Form ein Debüt für den UAV-Flug in Europa. Dazu durchlief DHL gemeinsam mit den beiden Forschungs- und Entwicklungspartnern, dem Institut für Flugsystemdynamik der RWTH Aachen und dem UAV-Entwickler microdrones, einen vom niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr geleiteten umfangreichen Abstimmungsund Genehmigungsprozess. Der Anwendungsfall skizziert sich wie folgt: Die Seehund-Apotheke auf Juist bestellt am Freitag ein bestimmtes Medikament, auf das der Pati- Die visuellen Daten werden unmittelbar durch den Autopiloten AscTec Trinity weiterverarbeitet und fließen in die Steuervorgaben mit ein. „Selbst kleinste, erkennbare Hindernisse, beispielsweise im Wald, konnte das UAV erkennen und ausweichen, während der Pilot per Steuerbefehl nur Geschwindigkeit und Zielrichtung vorgab“, berichtet Gurdan von einem ersten Test. Doch er schränkt ein: „Bis diese Technologie auch in fertigen Produkten verfügbar sein wird, dauert es noch etwas.“ Der Autopilot von AscTec gibt dennoch bereits die Richtung vor. Neben der Unterstützung des Piloten, der Neues Zeitalter ziellen Start- und Landeplatz. Von dort stellt der Postbote die Ware an den adressierten Empfänger zu. DHL Paket knüpft an das im Dezember 2013 begonnene Forschungsprojekt an und setzt einen weiterentwickelten Multikopter ein. Gearbeitet hat man beispielsweise an der Flugdauer, Flug reichweite und Geschwindigkeit. Denn das Fluggerät muss für die speziellen Wetterbedingungen an der Nordseeküste wie Wind und Seewetter gerüstet sein. Konkrete Einsatzpläne für den Regelbetrieb von DHL Paketkoptern in der Paketzustellung gibt es noch nicht. Vielmehr sollen zunächst die Möglichkeiten einer solchen Zustellform weiter erprobt und bewertet werden. www.dhl.de/paketkopter Unter dem Schlagwort „Präzisionslandwirtschaft“ werden verschiedene Verfahren gefasst, die mithilfe moderner Technologien höhere Ernten einfahren und Ressourcen einsparen sollen. Auch der Einsatz von unbemannten Flugobjekten stellt hier eine Möglichkeit dar. Sie können Informationen über ein Anbaufeld sammeln. Um aus den erfassten Daten auch Erkenntnisse zu gewinnen, bietet das Unternehmen Agribotix nun seine Cloud-basierte Datenverarbeitungs lösung Bring Your Own Drone (BYOD). Sie ist als Plattform im Web verfügbar und kann für jede landwirtschaftlich eingesetzte Drohne genutzt werden. Im Ergebnis erhalten die Anwender praxisorientierte Empfehlungen. Damit richtet sich Agribotix vor allem an den Kenntnisstand der Nutzer. „Piloten von Agrar-Drohnen wollen keine Software-Experten sein. Sie konzentrieren sich darauf, Berichte für ihre Kunden vorzulegen, die deren Ernten maximieren und die Gesamtergebnisse verbessern“, sagt Paul Hoff, CEO von Agribotix. Dabei wollen man sie unterstützen, um ihnen schnell eine Handlungsgrundlage zu liefern, bevor sich die Bedingungen ändern. Um das Entwicklungskonzept für BYOD zu erstellen, hatte Agribotix zunächst einen Selbstversuch gestartet: „In unserem ersten Jahr, in dem wir unsere eigenen Drohnen über die Ernteflächen fliegen ließen, haben wir erkannt, dass Drohnenpiloten eine einfache Methode zur Erstellung von Berichten brauchen, die für einen Landwirt von Nutzen sind“, so Hoff. Dazu gehöre alles – von einem Überblick über ein Anbaufeld, um Probleme festzustellen, bis hin zu einer Zonenkarte für präzisen Düngereinsatz. Die entwickelte Cloud-Lösung soll nun diese Anforderungen erfüllen. „Die daraus resultierenden Berichte können praktisch in jedes Datenmanagementsystem eines Agrarbetriebs importiert werden“, so CEO Hoff. Der Dienst ist nach der Anmeldung sofort nutzbar. Neuen Anwendern räumt Agribotix einen Rabatt über 50 Prozent während der Einführungsphase ein. www.agribotix.com Pixelio / Oliver Mohr Dieser Herausforderung sind nun der UAV-Entwickler Ascending Technologies (AscTec) und der Halbleiterhersteller Intel auf der Spur. Auf der International Consumer Electronics Show (CES) im Januar in Las Vegas machten die beiden Unternehmen nicht nur ihre Zusammenarbeit offiziell, sondern zeigten auch die ersten Früchte ihrer Arbeit: Intel hatte im Konferenzsaal für seine CES Keynote einen Hindernisparcours aufgebaut, den mehrere AscTec Firefly Systeme mithilfe der Intel RealSense Kameras vollautomatisch durchflogen haben. Intel RealSense wiegt gerade einmal acht Gramm und ist kaum vier Millimeter dick. „Intel RealSense befähigt Drohnen in geschlossenen Räumen sowie im Freien zu einer unvergleichlichen Tiefenwahrnehmung. Dank des geringen Gewichts und der geringen Ascending Technologies Im Ausweich-Manöver Kompensation von Einflüssen wie magnetischer Strahlung oder heftigen Windböen, um die Positionsgenauigkeit zu steigern, hebt Gurdan den Sicherheitsaspekt des Systems hervor: „Der AscTec Trinity ist eine dreifach redundante Steuerungseinheit, ähnlich wie sie bei Verkehrsflugzeugen Standard ist. Messfehler in flugrelevanten Sensoren würden durch einen Abgleich mit zwei weiteren Messwerten identifiziert und kompensiert werden.“ Zwölf Jahre Erfahrung und zwei Jahre Entwicklungsarbeit stecken in der neuen Steuerungseinheit des AscTec Falcon 8. Und Gurdan verweist auf Großkunden, die diesen Hexakopter mit AscTec Trinity bereits unter härtesten Bedingungen erfolgreich einsetzen. Blick aus der UAV-Perspektive: Die erfassten Agrardaten können über Cloud-Dienst ausgewertet werden. 2. Februar 2015 | Business Geomatics 1/15 | 17 UAV www.business-geomatics.com Michael Dahmen: Mit seiner SPECTAIR Group richtet er sich auf die gesamte Bandbreite der Flugroboterdienstleistungen aus. „Zugriff auf weitere Piloten ist ein deutlicher Mehrwert“ Zum 1. Januar 2015 hat die SPECTAIR Group den Flug roboter-Entwickler Height-Tech übernommen. Knapp drei Jahre nach der Gründung ist SPECTAIR nach eigenen Angaben eines der größten Unternehmen im UAVMarkt in Deutschland. HeightTech besteht bereits seit rund zehn Jahren und gilt als eine der ersten deutschen Firmen, die Unmanned Aerial Vehicle (UAV) beziehungsweise Flugroboter für den zivilen Einsatz entwickeln und herstellen. Das Unternehmen mit Sitz in Bielefeld ist damit ein Pionier im UAV-Markt. Im März 2009 erstellte der Firmengründer Joseph Metz weltweit erstmals ein hochauflösendes Luftpanorama – eine Technik, die mittlerweile zur interaktiven Präsentation von Immobilien, Hotels oder Golfplätzen genutzt wird. Die Flug roboter von Height-Tech sind als einzige der Branche für den Einsatz in beziehungsweise über Chemiewerken zertifiziert. Zur SPECTAIR Group gehören neben Height-Tech die Firmen SPECTAIR Services und FLAIRICS. Im Produktportfolio finden sich Kopter und Flächenflieger mit verschiedenen Nutzlasten und für Einsatzzwecke wie professionelle Luftbildaufnahmen, Vermessung, Inspekti- on und Filmproduktionen. Damit bietet die Gruppe das komplette Spektrum rund um den Einsatz von Flugrobotern. Mit ihrem Sitz in Düsseldorf, im Meerbuscher Industriegebiet AREAL BÖHLER, hat SPECTAIR eine Flughalle, die sie für Flugtraining, Ausbildung und Präsentation nutzen kann. Ob dort künftig auch Height-Tech-Flugroboter abheben können, erklärt Michael Dahmen, Geschäftsführer von SPECTAIR, im Gespräch mit der Business Geomatics. Wie geht es nun weiter mit den Produkten von Height-Tech? Bleiben sie als Marke bestehen? Dahmen: Bei unserem Zukauf war es von vornherein unser Ziel, dass die Marke eigenständig bleibt. Auch die Produkte von Height-Tech werden weiter als solche erkennbar sein. Kurzfristig nutzen wir vor allem die Synergien in den einzelnen Unternehmen, um unsere Produkte und Dienstleistung weiter zu verbessern. Wir wollen Height-Tech ist auf den Sonder- und Individualbau von UAVs spezialisiert. Gibt es diesbezüglich Überschneidungen mit FLAIRICS, einem weiteren Mitglied der SPECTAIR Group? Der Sonder- beziehungsweise Individualbau wird nur von der HeightTech Individual ausgeführt. Sie wird als eigenständige Abteilung innerhalb der Height-Tech geführt. Dies ist eine Option für den Kunden, die mit ähnlichen Konstruktionen zum Beispiel aus der Automobilindustrie zu vergleichen ist. Mit den bereits vorhandenen Produkten und den vorangeschrittenen Entwicklungen werden die Unternehmen FLAIRICS und Height-Tech den Markt überwiegend aufteilen. So wird sich FLAIRICS ausschließlich auf das Anwendungsgebiet Medienproduktion + Behörden konzentrieren. Height-Tech kümmert sich um die Industriekunden. „Wir erweitern unsere Erfahrungen“: SPECTAIR-Geschäftsführer Dahmen integriert HeightTech in seine Firmengruppe. UAVs lotsen zur Lücke Welche Auswirkungen hat die Akquisition für SPECTAIR? Welches Ziel wird damit verfolgt? Zum einen erweitern wir unsere Erfahrungen mit durchgeführten Projekten von der Height-Tech. Ebenfalls vergrößern wir als Dienstleister unser Produktportfolio. Die SPECTAIR hat durch den Zukauf die Anzahl der potenziellen Kunden vergrößert. Auch der Zugriff auf weitere Piloten ist für die SPECTAIR ein deutlicher Mehrwert. So kann die SPECTAIR mittlerweile auf sieben Piloten zurückgreifen. Die Planungssicherheit für den Kunden und die Termintreue sind hiermit im deutschen Markt einzigartig. Wie profitiert Height-Tech von dem neuen Firmeneigner? Die Unternehmung wird durch die bestehende Iso-Zertifizierung 9001:2008 der SPECTAIR weiter professionalisiert. Prozesse werden installiert, die die internen Abläufe verbessern. Die Erkenntnisse aus den durchgeführten Dienstleistungsprojekten der SPECTAIR fließen direkt in die Entwicklung ein. Zusätzlich kann ein höheres Investitionsvolumen für F&E freigesetzt werden. Insgesamt stehen mehr Mitarbeiter und mehr Know-how zur Verfügung, da bei allen Unternehmen der Gruppengedanke „SPECTAIR Group“ zählt. Inwiefern verfolgt die SPECTAIR Group eine Internationalisierung ihres Geschäfts? Angesichts unserer Expertise und Professionalität ist das mehr als naheliegend. Wir werden uns recht kurzfristig im internationalen Markt aufstellen. Die ersten Schritte planen wir in den USA, UK und den Golfstaaten. Zum Ende des Jahres können wir hierzu mehr sagen. Ihre Firmengruppe ist nun an zwei Standorten in Deutschland vertreten, Düsseldorf und Bielefeld. Sollen noch weitere Niederlassungen hinzukommen? Dies ist ein sehr kurzfristiges Ziel. Wir werden bereits im ersten Halbjahr entscheiden, ob und wo eine weitere Niederlassung eröffnet wird. Stehen weitere Akquisitionen auf der Geschäftsagenda? Dies wird sich erst im Jahr 2016 zeigen. Sollten wir die anstehenden Projekte im Bereich Film realisieren, werden wir uns auf diesem Gebiet weiter spezialisieren müssen. Ein Gedanke ist natürlich, dass wir hierzu im Medienbereich einen Zukauf tätigen. (jl) Anzeige Im Ideenwettbewerb „Mobility IDEA Contest“ von Siemens setzte sich eine Technologie durch, bei der Flugplattformen Autofahrer bei der Parkplatzsuche unterstützen sollen. Verbesserungen im Sektor Mobilität herbeiführen – das ist das Ziel des Ideenwettbewerbs „Mobility IDEA Contest“ von Siemens, den das Unternehmen 2014 in den USA ausgerufen hatte. Den ersten Platz belegte das Konzept des Studenten Amir Ehsani Zonouz von der Universität von Massachusetts Dartmouth. Der Akademiker hatte die tägliche Parkplatzsuche zum Anlass genommen, um nach einer effektiven Lösung zu suchen. Er macht sich dabei Hilfe aus der Luft zu Nutze. Zonouz schlug vor, Quadcopter einzusetzen. Sie erledigen zweierlei: Die unbemannten Flugplattformen findet in kurzer Zeit unbelegte Parkplätze sowie den kürzesten Weg zur nächsten freien Lücke. Über eine mobile App oder direkt über das Kommunikationssystem seines Fahrzeugs wird der Fahrer dann direkt zur Parkmöglichkeit gelotst. Die Technologie bietet zudem die Möglichkeit, die Drohnen durch Infrarot- beziehungsweise Wärmekameras während nächtlicher Flüge zu unterstützen. Die UAVs könnten die Parkflächen außerdem überwachen und auf verdächtige Aktivitäten aufmerksam machen, heißt es von Siemens. Außerdem ließen sich auch Fahrzeuge mit Behindertenparkausweis aus der Luft erkennen und zu entsprechend gekennzeichneten Parkbuchten leiten. bereits ab März neue Produkte als erste Ergebnisse der Zusammenarbeit vermarkten. Unterstützung aus der Luft: Student der Universität Massachusetts reichte den Gewinnerbeitrag ein. Nach Angaben des Konzerns Siemens hatten über 385 Teilnehmer Ideen für den Wettbewerb eingereicht. Die meisten Beiträge kamen aus der Türkei und den USA. „Die Tatsache, dass alle drei Preisträger des ersten Siemens-Wettbewerbs dieser Art aus dem Umfeld von Universitäten stammen, zeigt, wie wichtig es ist, kluge Köpfe von morgen bereits heute zu fördern, um pfiffige Lösungen für die dringendsten Herausforderungen zu entwickeln“, betonte Ben Collar, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsab- teilung Siemens Road and City Mobility in den USA. Den zweiten Platz des Wettbewerbs belegte Sakib Khan, Student der Clemson University im US-Bundesstaat South Carolina, mit seiner Idee einer Technologie zur Sicherung von Fußgängerüberwegen. Der dritte Platz ging an Sasan Amini, Student der Technischen Universität München. Er wurde ausgezeichnet für seinen Vorschlag, selbstparkende, autonome Fahrzeuge zu entwickeln. www.siemens.com/mobility | 18 Sonderseiten 2. Februar 2015 | Business Geomatics 1/15 Geodatenstandards www.business-geomatics.com Peter Baumann über die Entwicklung von Geodatenstandards. „Die Zukunft gehört sprachbasierten Schnittstellen“ Die Interoperabilität von Geo daten ist eines der meist diskutierten und komplexesten Themen in der Geoinformationswirtschaft. Vernetzte Geschäftsprozesse, Geodateninfrastrukturen oder auch die intensivere Nutzung von Geodaten durch fachfremde Mitarbeiter erhöht den Bedarf. Grundlegende Voraussetzung für Interope rabilität sind funktionierende Normen und Standards. Maßgeblicher Treiber der weltweiten Standardisierung ist das internationale Open Geospatial Consortium (OGC). Dessen Aufgabe ist es, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um Datenaustausch und Datenzugang für bessere Informationsgewinnung zu optimieren. Business Geomatics sprach mit Professor Peter Baumann, der kürzlich vom OGC für seinen herausragenden Beitrag in der Standardisierung von raumbezogenen Daten ausgezeichnet worden ist. Herr Baumann, wozu braucht man überhaupt Standards in der Geoinformationswirtschaft? Tja, wozu überhaupt Standards? Manchmal empfindet man sie ja als Einschränkung – warum soll ich das genau so machen und nicht anders? Aber Standards umgeben uns überall und ermöglichen erst das Miteinander unserer vernetzten Gesellschaft. Stecker passen in Steckdosen, Musik in Hifi-Anlagen, Autos in Garagen, und Geodaten können von einem GIS ins andere fließen. Das ermöglicht den freien Fluss der Information und macht uns unabhängig von einzelnen Werkzeugen und Herstellern. Sie sind Editor mehrerer OGC Standards. Was sind die Unterschiede der verschiedenen Standardisierungsgremien, was ihre jeweiligen Anforderungen betrifft? ISO ist ja sozusagen die Mutter aller Standardisierungsgremien, dort werden alle möglichen Dinge international standardisiert, von IT über Qualitätsmanagement bis hin zu sozialer Verantwortung. OGC hingegen hat die Spezialexpertise im Geo-Bereich und arbeitet eng mit dem Gegenpart, der ISO TC 211 zusammen. Oft werden OGC-Spezifikationen von ISO übernommen. Das war so mit GML und WMS und findet derzeit mit dem OGC Coverage-Modell und dem OGC Web Coverage Service statt. Einen wichtigen Unterschied zwischen beiden Gremien sehe ich im praktischen Austesten von Spezifikationen: Während OGC mehr und mehr das Existieren mindestens einer Implementierung, am besten Open Source, als Vorbedingung für einen neuen Standard macht, ist dies in ISO nicht gefordert. Auch ist in OGC das Vorhandensein von Konformanz-Tests obligatorisch, im Gegensatz zu ISO. Besteht die Gefahr, dass es zu viele Standards für ein und dieselbe Sache gibt und die Standards nicht miteinander „kompatibel“ sind? Aber ja, das ist eine ständige Herausforderung. Ein respektabler Teil unserer Arbeiten geht in die sogenannte Harmonisierung von Spezifikationen. Bei neuen Standards versuchen wir Einfluss zu nehmen, um sie mit den existierenden Standards verträglich zu machen. Ein Beispiel ist der gerade entstehende ISO 19163 für Sa- finden sich bereits die Geo-Pendants: GeoSPARQL für semantische Suche, Filter Encoding für die Suche auf Features sowie Web Coverage Processing Service (WCPS) für Prozessierung und Suche auf raumzeitlichen Rasterdaten. Unsere WCPS-Implementierung rasdaman beispielsweise läuft bei der ESA auf einer mehr als 130 Terabyte Über Peter Baumann tellitendaten; hier finden intensive Gespräche statt, um Kompatibilität mit den einschlägigen existierenden OGC-Standards zu erreichen. Manchmal müssen auch bestehende Standards miteinander abgeglichen werden, wenn sich aufgrund erweiterter Einsatzgebiete plötzlich Überlappungen ergeben. Ein Beispiel ist der OGC-Standard WaterML; dort werden bisher Zeitreihen von einzelnen Messdaten verwaltet, mit WaterML 2.0 sind jedoch auch Zeitreihen von Bildern plötzlich im Fokus, allerdings sind die bisherigen 1D-Methoden in 3D nicht effizient. Hier ist noch Abstimmungsarbeit mit dem Coverage-Modell des OGC zu leisten, welches bereits seit 2010 raumzeitliche Datenwürfel wirkungsvoll darstellen kann. Die Anforderungen verändern sich im Laufe der Zeit. Welche Ihrer Standardspezifikationen halten Sie für besonders wegweisend oder zukunftsträchtig und warum? Die Zukunft bei Webdiensten gehört eindeutig sprachbasierten Schnittstellen. Nicht natürlich sprachlichen, sondern kompakten, von Datenrepräsentationen unabhängigen Abfragesprachen. Warum ist das von Vorteil? Dienste mit einer Menge von einzelnen Funktionsaufrufen lassen sich nicht zu einem einzigen mehrschrittigen Aufruf kombinieren – das ist ineffizient. Noch weniger können solche Dienste sich automatisch die Arbeit teilen, also „orchestrieren“. Das muss nicht so sein. Im administrativbetriebswirtschaftlichen Bereich hat uns SQL vorgemacht, wie leistungsstarke, schnelle und dabei flexible Dienste aussehen können. Im OGC Dr. Peter Baumann ist Professor für Informatik an der Jacobs University Bremen sowie Erfinder und Chefarchitekt von rasdaman. Im Herbst 2014 wurde er vom Open Geospatial Consortium (OGC) mit dem Kenneth D. Gardels Award für seinen herausragenden Beitrag in der ITStandardisierung ausgezeichnet. Der Computerwissenschaftler entwickelte in den vergangenen zehn Jahren mehr als zwölf Standards für raumzeitliche Daten. Baumann ist Editor der OGC Web Coverage Service (WCS) Suite und Gründer der Big-DataArbeitsgruppe (BigData.DWG) im OGC. Er konzeptionierte den neuen SQL ISO Standard MDA („Multi-Dimensional Arrays“). Der Award ist nach dem 1999 verstorbenen Wissenschaftler Kenneth D. Gardels benannt, der am Center für Environmental Design Research an der University of California in Berkeley arbeitete. großen Datenbank; in der AmazonCloud hat rasdaman einzelne Anfragen auf mehr als 1.000 Cloud-Knoten automatisch verteilt. Solche Skalierbarkeit lässt sich mit klassischen Diensten, etwa WPS, nicht erreichen. Aus diesem Grund hat sich auch ISO im Sommer 2014 für unseren Vorschlag entschieden, multi-dimensionale Arrays in die SQL-Datenbanksprache aufzunehmen. Davon werden nicht nur Satellitendaten und Klimamodelle profitieren, sondern auch viele weitere Bereiche. Gibt es Grenzen der Standardisierung? Wo liegen diese und wie sollte man damit umgehen? Oh ja, selbstverständlich ist eine uneingeschränkte Reglementierungswut weder zielführend noch wünschenswert. Zwei Grenzen sehe ich: Erstens, wo alles gut läuft und somit kein Bedarf besteht, sollte auch keine Regel aufgestellt werden. Zweitens, Standards sollten Schnittstellen festlegen, damit Kommunikation und Austausch stattfinden kann – sie sollten jedoch keinesfalls bestimmte Technologien und Algorithmen zementieren, denn schon morgen kann eine neue Idee das gleiche Problem viel besser lösen. Sie heben immer wieder die großen Herausforderungen hervor, die Big Data mit sich bringt. Eine davon ist „Variety“, die Verschiedenartigkeit der Daten. Können Standards hier helfen, heterogenes Datenmaterial kombinierbar zu machen oder den Umgang mit Big Data in der täglichen Arbeitsroutine zu erleichtern? Sie sprechen hier die gängigen vier Vs an, welche zur Definition von „Big Data“ herangezogen werden: Volume, Velocity, Variety und Veracity. Man kann etwas locker sagen, dass der technologische Fortschritt entlang dieser Liste verläuft. Um auf Ihre Frage einzugehen: Oftmals ist tatsächlich nicht das schiere Volumen, sondern die Vielfalt und Verschiedenartigkeit der Daten das größere Problem. Das haben mir die Explorationsindustrie und auch die INSPIRE-Experten immer wieder bestätigt. Standards können hier beitragen, indem sie übergreifende, allgemeingültige Konzepte bereitstellen, so dass jeder Spezialfall weiß, wie er sich eingliedern muss. Idealerweise – das ist die Vision – sieht der Anwender irgendwann gar nicht mehr, welches Datenformat und welchen Dienst er benutzt. Beispielsweise ist das Coverage-Konzept im OGC abstrakt definiert und konkrete Coverage-Objekte können in prinzipiell jedem geeigneten Austauschformat codiert werden. Es muss lediglich für jedes dieser Formate einmal festgelegt werden, wie die einzelnen Bestandteile – etwa Georeferenzierung und „Pixel“-Datentyp – abzubilden sind. Bereits mehrfach haben wir darin unterstützt, Werkzeuge OGC-konform zu machen. Implementierer haben dem Coverage-Modell regelmäßig eine besonders klare und einfache Umsetzbarkeit attestiert. Welche Disziplinen der Geodatenwelt profitieren besonders davon? Vor allem diejenigen, in denen massiver Austausch zwischen den Welten stattfinden muss. Das Paradebeispiel ist Katastrophenmanagement, wo Satellitendaten, Katasterdaten, InSitu-Messungen, Crowdsourcing, Wetterdaten et cetera schnell und zuverlässig zusammengeführt werden müssen. Allerdings ist in sämtlichen Bereichen eine zunehmende Vernetzung zu beobachten, etwa bei den bisher eher isolierten marinen Daten. Insofern wird Standardisierung sukzessive für immer mehr Disziplinen ein wichtiges Thema. Sie sind Chefarchitekt des Big Data Servers rasdaman. Inwieweit fließen die Ergebnisse Ihrer Standardisierungsarbeit in diese Software, die ja Open Source ist, ein? Eigentlich ist das ein Wechselspiel. Die „Big Data“-Standards für raumzeitliche Datenwürfel basieren auf den Konzepten und dem internationalen praktischen Einsatz von rasdaman. Andererseits implementieren wir neue Konzepte in rasdaman, bevor sie als Standard fest gefroren werden; damit können wir auch sicher sein, dass der neue Standard umsetzbar und praxistauglich sein wird. Ein „Schreiben ohne Implementieren“ wäre mir sehr suspekt. Wenn Open Source- und Lizenzprodukte durch Standardisierung irgendwann mühelos miteinander vereinbar wären – welche Auswirkungen könnte dies auf die zukünftige Entwicklung von Geosoftware insgesamt haben? Das ist eine wunderbar visionäre Frage! Allzuoft beobachte ich heute einen tiefen Graben – kommerzielle Anbieter gehen auf Distanz zu quelloffenen Werkzeugen, und Open SourceGemeinden stehen einer Kommerzialisierung misstrauisch gegenüber. Eigentlich sollten wir aber nicht nur diese beiden „reinen“ Modelle, sondern auch beliebig gemischte Geschäftsmodelle in Betracht ziehen, beispielsweise duale Lizenzmodelle. Im Endeffekt gibt das den Nutzern maximale Freiheit, für ihren speziellen Fall das beste passende Modell zu finden. Wenn wir erst die Ressentiments auf beiden Seiten überkommen, ergeben sich hier spannende Perspektiven. www.rasdaman.de Fernsehtip für Geo-Experten Am 6. Februar um 21.45 Uhr strahlt der Sender Arte die Dokumentation „Die digitalisierte Erde“, aus. Bei der Sendung wirkte Peter Baumann als wissenschaftlicher Leiter mit. Die einstündige Dokumentation thematisiert Chancen und Herausforderungen, die im Umgang mit den großen Datenmengen von Fernerkundung und Erdbeobachtung liegen und zeigt auf, wie die Daten verarbeitet und aus ihnen sinnvolle Informa- tionen abgeleitet werden können. Wissenschaftler wie Olaf Trieschmann, der mit Satelliten die Meere überwacht, oder Elisabeth Schöpfer, die die Entwicklung von Flüchtlingslagern analysiert, kommen dabei zu Wort. 2. Februar 2015 | Business Geomatics 1 / 15 | 19 Forschung & Entwicklung www.business-geomatics.com Dino-Knochen am Fließband scannen gängen. Allein die Scanstraße ist schon ein imposantes High-Tech-Gerät. Rund 10 Meter lang ist die Fahrbahn, auf der das zu scannende Objekt platziert ist. Das Artefakt ist überspannt von zwei circa drei Meter breiten Metallbögen. Ein bisschen erinnert die Konstruktion an eine Waschstraße für Autos. Statt Bürsten sind die Bögen aber mit neun LED-Einheiten und neun Kameras ausgestattet. Statt einer Reinigung bis tief in die kleinste Lücke wird die Oberfläche des Objekts hingegen bis ins letzte Detail abfotografiert. Die LEDs setzen die jeweilige Perspektive ins richtige Licht. Nach neun Fotos kippt der Metallbogen mit den Kameras um einen der Archäologie an Methoden wie Gelände-Scanning, 3D-Dokumentation und Bilddatenerfassung durch UAV herangeführt. Spezialisten des Landesamtes stellten diese Verfahren vor. Weiterhin wurden Methoden der Geophysik, GPS-Vermessung und Drohnen zur Erkundung und Dokumentation von im Boden verborgenen Strukturen thematisiert. frei wählbaren Winkel zur Seite. Der Foto-Prozess beginnt von vorn – bis das Objekt umkreist ist. Bis zu 6.500 Fotos entstehen so pro Objekt. Zum Schluss fährt noch ein Metallarm mit einem Laserscanner an das Objekt heran und scannt Details, die der starre Kamerabogen nicht erfassen konnte. „Für uns war das zunächst ein Test, um zu erfahren, welche Modell-Ergebnisse wir mit welcher Scanmethode erzielen können“, sagt Mallison vom Naturkunde-Museum. Manche Objekte wurden somit mehrmals gescannt, von einigen liegt auch bereits ein virtuelles Abbild vor. Aktuell sind Mallison und sein Team mit der Auswertung der großen Datenmengen beschäftigt. Vollimplementierte 3D-Modelle der Museumsobjekte sind das Ziel. Denkbar sind auch 3D-Drucke der Modelle, die Museen als „tatsächliche begreifbare Objekte ausstellen können“, so Mallison, zum Beispiel Vergrößerungen winziger Fossilien. Für Paläontologen, Archäologen und weitere Wissenschaftler bieten die detaillierten und schnell erstellten virtuellen Modelle zahlreiche Nutzen in der Forschungsarbeit. Mallison führt hier beispielsweise die 140.000 prä- Sicher auf dem Gehsteig Auf einer Kombination aus einem hochpräzisen Empfänger und exakten Kartendaten basiert der Navigationsempfänger-Chipsatz für Personennavigation mit Anwendungen bei erhöhter Genauigkeit – oder kurz: NAPA. Mit dessen Hilfe sollen Passanten an den verschiedensten Orten Echtzeitinformationen, wie Öffnungszeiten oder andere Angaben, erhalten. Auch die aktuell genutzte Gehsteigseite soll ermittelt werden können. Dies ist die Voraussetzung, um ihn in einem zweiten Schritt etwa zu einem Zebrastreifen oder einer Ampel und damit sicher Fraunhofer IIS / Steffen Werthmann und Katja Watzl Einen weiteren Schritt in Richtung Personennavigation gehen das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS und weitere Partner mit dem Chipsatz NAPA. Unter Einsatz des NAPA-Chipsatzes soll die Navigation etwa für sehbehinderte Fußgänger verbessert werden. über die Straße zu lotsen. In einem ersten Freifeldtest im Raum Würzburg konnte der Navigations-Chip seine Leistungsfähigkeit bereits demonstrieren, informiert das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS. Zusammen mit Unternehmen wie Garmin Würzburg, HERE Europe, IMST, NavCert, der RWTH Aachen und der Universität Koblenz-Landau hatte das Fraunhofer IIS die Anwendung entwickelt. Dabei wurden mehrere Navigationssysteme, wie Galileo, GLONASS und GPS einbezogen. www.iis.fraunhofer.de Fraunhofer IGD Rund 155 Objekte aus der Sammlung des Berliner Museums für Naturkunde hat der Forscher Mallison mit seinem Team mithilfe der 3D-Scanstraße digitalisiert. Geo-Technologien machen Verborgenes sichtbar Technologien aus der Welt der Vermessung und Geoinformatik werden auch in der Archäologie und Denkmalpflege genutzt. So hatten im vergangenen Jahr beispielsweise das baden-württembergische Landesamt für Denkmalpflege und die Universität Tübingen zusammengearbeitet. In einem als Field School betitelten Projekt wurden Studenten ben und physische Kopien durch frei verfügbare virtuelle Modelle“, erklärt Pedro Santos vom Fraunhofer IGD. Und Mallison fügt hinzu: „Das entlastet nicht nur das Sammlungsmanagement und die Forschungsbudgets, es schont vor allem die Objekte selbst.“ Denn digitale Objekte werden so nicht durch Anfassen beschädigt und können auch nicht herunterfallen. Auch in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Forschern in anderen Ländern bietet ein digitales Modell, zum Beispiel eines Dinosaurierknochens, Potenzial. „Webbasiert können wir das Modell betrachten, drehen und wenden und unsere Untersuchungsergebnisse mitteilen“, so der Paläontologe Mallison. Eine frei zugängliche Datenbank mit zahlreichen digitalen Modellen, das Mit ihren Bögen und der fahrenden Plattform erinnert die 3D-Scanstraße CultLab3D ein wenig an eine Auto-Waschstraße. parierten Vogelbälge oder Fossilien aus der Tendaguru-Grabung in Tanzania von 1909 bis 1914 an, die die Sammlungen des Naturkunde-Museums beherbergen. Solche fragilen Exponate könnten mit einem Vorgang digitalisiert werden. „Unsere Technologien bieten nicht nur eine schnelle Digitalisierung, Klassifizierung und Archivierung von musealen Beständen, sondern ersetzen auch teure Leihga- wäre ein Ziel nach dem Geschmack vieler Forscher. Doch vor einer solchen Plattform steht für das NaturkundeMuseum zunächst einmal die genaue Auswertung der Scan-Ergebnisse aus der Scan-Straße. Auch das Fraunhofer IGD kann mit den Erkenntnissen aus den Tests im Museum weiter an seiner Technologie arbeiten. (jl) www.igd.fraunhofer.de www.naturkundemuseum-berlin.de Anzeige „Dass wir primär ein Forschungsinstitut sind, kann man eigentlich nur schwer zeigen. Doch mit der 3D-Scanstraße hatten wir die Möglichkeit, die Prozesse der Erforschung für unsere Besucher sichtbar zu machen“, sagt Heinrich Mallison. Er ist Wirbeltierpaläontologe am Museum für Naturkunde Berlin. Sein Forschungsgebiet ist unter anderem die Biomechanik von Dinosauriern, besonders ihre Fortbewegung. Mit Jahrmillionen alten Fossilien hat er es dabei zu tun. Das Scannen solcher Objekte ist seiner Meinung nach eine unverzichtbare Methode, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Doch das automatisierte Abtasten von Artefakten – das Scannen am Fließband gewissermaßen – gehört noch nicht zur Standardprozedur in der Museumsarbeit beziehungsweise in der Paläontologie und Archäologie. Für das vollautomatische und kostengünstige Digitalisieren hat das FraunhoferInstitut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) die 3D-Scanstraße CultLab3D entwickelt. Ihren ersten TestEinsatz hatte die Maschine im Sommer 2014 in der Frankfurter Liebieghaus Skulpturensammlung. Eine antike Marmorskulptur wurde dort digitalisiert. Im Berliner Museum für Naturkunde konnte die Technologie der 3D-Scanstraße dann zum zweiten Mal auf die Probe gestellt werden. 207 Scans erstellten die Forscher dort von rund 155 Artefakten: 40 Scans pro Tag, 2 Minuten pro Objekt. Die Projektbeteiligten in Berlin hatten die vollautomatische Scanstraße direkt im Museumsraum positioniert. Live-Speaker standen daneben und beantworteten die Fragen der Museumsbesucher zu den Digitalisierungsvor- Carola Radke Forschung live: Museum für Naturkunde in Berlin hatte die 3D-Scanstraße CultLab3D des Fraunhofer IGD im Haus. Vollautomatische Scanvorgänge schonen nicht nur fragile Artefakte, sondern könnten auch die globale Zusammenarbeit von Forschern verbessern. 20 | Business Geomatics 1/15 | 2. Februar 2015 Unternehmen & Märkte www.business-geomatics.com Böblinger Busse rollen durch grüne Welle Wie dynamische Fahrgastinformationen und verkürzte Fahrzeiten im ÖPNV auch in kleineren und mittleren Kommunen umgesetzt werden können, zeigte das Pilotprojekt Sitraffic STREAM in der Stadt Böblingen. Auf dem Prüfstand war dort ein System aus GPS-basierter Ortung, Mobilfunk und Kommunikation zwischen Verkehrsrechner und Steuerungsgeräten für Ampelanlagen. Gerade aufgrund des geringen Aufwands bei der Einrichtung des Systems ist das „Simple Tracking Realtime Application for Managing traffic lights and passenger information (STREAM)“ Preisträger im Wettbewerb „Ausgezeichneten Orte im Land der Ideen“. Auch der Verein TelematicsPRO hat dem Projekt den BestPractice-Preis 2012 für Telematikanwendungen in Kommunen verliehen. Siemens Mobility and Logistics und INSIDE M2M haben dazu zusammengearbeitet. Das von ihnen entwickelte System macht sich unabhängig von Rechnergestützten Betriebsleitsystemen (RBL), über die meist ausschließlich große Städte verfügen. Für kleinere Städte, die nicht über ein RBL verfügen, lassen sich Faktoren wie eine dynamische Fahrgastinformation und die Kommunikation mit Ampeln jetzt mit wenig Aufwand realisieren. Zentral für beide Faktoren ist die Positionsbestimmung der ÖPNV-Fahrzeuge. Dazu wurden in Böblingen in zehn Bussen Onboard-Units (OBUs) mit GPS-Receiver installiert. Die ermittelte Position sowie das Passieren von virtuellen Meldepunkten an vier Kreuzungen wurde per Mobilfunk an den Siemens Sitraffic Scala-Verkehrs- Siemens Mobility and Logistics Neue Technologie von Siemens und INSIDE M2M sorgt für Priorisierung von ÖPNV im Verkehr und Ankunftsangaben in Echtzeit. Stellvertretend für kleinere Städte testete Böblingen die Installation des Systems. Kommunikation mit Ampelanlagen und Anzeigetafeln: Über virtuelle Meldepunkte werden in Böblingen Informationen über die Positionsdaten des ÖPNV generiert. rechner und dessen STREAM-Modul geleitet. Passierte der Bus den ersten Meldepunkt vor der Kreuzung, erhielt die Zentrale ein Signal vom Bus. Sie leitete daraufhin an das Kreuzungsgerät, das die Ampelanlage steuert, den Auftrag weiter, auf Grün zu schalten beziehungsweise solange Grün zu bleiben, bis der Bus den zweiten, direkt vor der Kreuzung platzierten Meldepunkt überfahren hat. „So kann der Bus, ohne anzuhalten oder zu bremsen, die Kreuzung passieren“, erklärt Thorsten Müller von Siemens. Nachdem der Bus den Meldepunkt hinter der Kreuzung überquert hat, meldet die Zentrale dem Kreuzungsgerät, dass die Ampel wieder auf Normalbetrieb umschalten soll. Wie in einer Kettenreaktion ergibt sich dadurch eine grüne Welle und folglich Tool umgeht Störer SpotGuard spürt gestohlene Fahrzeuge, Maschinen und Objekte auf. Ortung funktioniert dabei unabhängig von GPS. GMS und RFID statt GPS – dieser Formel folgt die Ortungslösung SpotGuard des norwegischen Telematikspezialisten Guard Systems. Das GPSunabhängige System soll Fahrzeuge nach einem Diebstahl besser ausfindig machen. Es ist nun auch für Deutschland verfügbar und eignet sich nicht nur für Fahrzeuge, sondern auch für Maschinen und beliebige Objekte. Mit den Maßen 55 x 60 x 17 Millimeter ist das SpotGuard Mini nach Angabe des Herstellers das kleinste Gerät seiner Art. Es ist wasser- und staubgeschützt und lässt sich leicht selbst installieren. Für die Batterie des Tools gibt Guard Systems eine Laufzeit von drei Jahren an. Größere Einheiten gibt es mit einer Laufleistung von sechs beziehungsweise bis zu zehn Jahren. Statt wie bei vielen anderen Ortungslösungen setzt der Hersteller nicht auf die Datenübertragung per GPS. Diese könne leicht durch Störsender funktionsuntüchtig gemacht werden. Stattdessen erfolgt die Ortung über GMS und Radio Tracking (RFID). In der webbasierten Anwendung lassen sich so Zeit und Datum der letzten Position einsehen, Berichtsintervalle einstellen, Batterie- und RFID-Status überprüfen sowie ein Bewegungsverlauf der letzten Tage beziehungsweise Wochen und Monate darstellen. Ein Kundenservice steht in Deutschland durch Guard Systems bereit, ebenso wie ein rund um die Uhr geöffnetes internationales Servicecenter und eine Alarmzentrale im Diebstahlfall. Nach eigenen Angaben hat Guard Systems über 40.000 aktive Systeme installiert und 3.000 Wiederauffindungsoperationen zusammen mit der Polizei und Behörden weltweit erfolgreich durchgeführt. Den SpotGuard Mini verkauft das Unternehmen für 149 Euro. Sieben Euro fallen monatlich für die Datenkosten, Nutzung des Internetportals, Alarmzentrale und weiteren Leistungen an. www.guardsystems.de verkürzte Fahrzeiten für die Reisenden. „Die Kreuzungsgeräte, wie das Sitraffic C900 von Siemens, können dafür ohne weitere Modifikation genutzt werden“, sagt Müller weiter. Die Kommunikation zum Kreuzungsgerät erfolgt über den Standard CANTO oder über das Siemens-System Sitraffic Scala. Die per GPS ermittelten Positionsdaten nutzten die Projektpartner außerdem für die Aktualisierung der Anzeigetafeln in Echtzeit am ZOB-Böblingen. Den Reisenden konnten somit dynamische Fahrgastinformationen geliefert werden. Die Genauigkeit der Lokalisierung gibt Siemens mit durchschnittlich fünf Metern an. Mit dem Satellitennavigationssystem Galileo verspricht das Unternehmen aber eine weitere Steigerung der Genauigkeit. „Um die Lösung umzusetzen, ist im Wesentlichen lediglich die Modifizierung der Software an den Lichtsig nalanlagen, die Erweiterung des Sitraffic Scala-Verkehrsrechners und die Ausstattung der Busse mit einer OnboardUnit nötig“, sagt Michael Emmert, Geschäftsführer von INSIDE M2M. Sein Unternehmen sorgte bei dem Projekt für die Umsetzung der GPS-Ortung auf den OBUs und die Weiterleitung der Positionsdaten per Mobilfunk an den Verkehrsrechner. Alles in allem, so versichert Emmert, sei das S itraffic STREAM-System für kleinere Städte kostengünstiger als der bisher übliche Hardware-Einsatz inklusive aufwendiger Verkabelung, Einbindung in die Bordelektronik sowie aufwendiger und teurer straßenseitiger Installationen. Was für die zehn Stadtbusse funktioniert hat, haben die Projektpartner und die Stadt Böblingen auch auf zwei Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge übertragen. Für sie schalteten die Ampelanlagen auch durch das Passieren von virtuellen Meldepunkten auf Grün und freie Fahrt. Das Fazit für das Pilotprojekt in Böblingen fällt positiv aus. „Mit Sitraffic STREAM ist es gelungen, für Kommunen unserer Größe ein kostengünstiges und äußerst zuverlässiges Busbevorrechtigungssystem zur Verfügung zu stellen“, sagt Reinhard Schopf von der Stadt Böblingen. Inzwischen hat die Kommune das System flächendeckend realisiert. (jl) www.inside-m2m.de www.mobility.siemens.com Nachrichten PTV Transport Consult erweitert Geschäftsführung Hanseatic Aviation Solutions als Reseller für Acute3D Das Unternehmen PTV Transport Consult hat im Januar 2015 mit Thomas Ferrero seine Geschäftsleitung weiter gestärkt. Ferrero unterstützt seine Geschäftsführungskollegen Michel Zweers und Dr.-Ing. Gerd Bahm, der im Laufe des Jahres aus der Geschäftsleitung ausscheiden wird. Der neue PTVMitarbeiter hat Bauingenieurwesen an der TU Darmstadt studiert und 23 Jahre in verschiedenen Ingenieurbüros gearbeitet. Davon hat er drei Projekte in Afrika und Middle East bearbeitet, und war elf Jahre als Geschäftsführer aktiv – zuletzt bei der KUG Ingenieure, Ludwigshafen. Die Hamburger Firma Hanseatic Aviation Solutions und das französische Unternehmen Acute3D geben ihre Partnerschaft bekannt. In diesem Rahmen vertreibt Hanseatic Aviation Solutions ein Paket, das aus den eigenen UAVs, der S180 Mk.2 und der S360, und einer Lizenz für die Software Smart3DCapture von Acute3D besteht. Die Lösung sorgt für die automatisierte 3D-Vermessung und Kartierung auf Basis von Luftbildern. Mithilfe der Software lassen sich Digitale Oberflächenmodelle, Orthophotos und präzise 3D-Modelle erstellen. Die dafür notwendigen Luftbilder erfassen die als Fixed-Wings entwickelten UAVs von Hanseatic Aviation Solutions, die die Gewichtsklassen von vier bis 25 Kilogramm abdecken und in ihrer Nutzlast sowie in der Ausstattung mit Sensoren variierbar sind. GovData hat neue Geschäftsstelle in Hamburg Die Freie und Hansestadt Hamburg ist seit dem 1. Januar 2015 verantwortlich für das bundesweite Datenportal GovData vom Bund. Nach fast zweijähriger Erprobungsphase im Rahmen eines Forschungsprojekts hat nun eine neu eingerichtete, bei der Finanzbehörde Hamburg angesiedelte Geschäfts- und Koordinierungsstelle die Zuständigkeit inne. Zusammen mit dem aktuellen technischen Betreiber wird diese Stelle das Portal betreuen, weiterentwickeln und zentraler Ansprechpartner sein. Disy veranstaltet Workshop zum Standard WPS Dem Standard Web Processing Services (WPS) widmet das Unternehmen Disy Informationssysteme einen Workshop. Teilnehmer können am 26. Februar 2015 in Karlsruhe die Grundlagen, Anwendungsbeispiele und den Mehrwert dieses prozessorientierten Dienstes kennenlernen. Im Rahmen des Forschungsprojekts „RichWPS - Eine Software-Umgebung für Fachanwender zur effizienteren Nutzung von Geodaten mit Web Processing Services“ hat die Firma Disy mit der Hochschule Osnabrück, der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) Hamburg und dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz SchleswigHolstein (LKN-SH) Methoden und Werkzeuge entwickelt, um den WPSStandard besser nutzen zu können. Die Teilnahme ist kostenlos. Zwischenbilanz: 170 Geo Lizenzen im Einsatz 170 Lizenzen für Geodaten hat die Kommission für Geoinformationswirtschaft vom Bundeswirtschaftsministerium (GIW-Kommission) nach eigenen Angaben im ersten Jahr über ihre Online-Anwendung GeoLizenz.org vergeben. Damit können sich staatliche und privatwirtschaftliche Anbieter nach dem Baukastenprinzip Lizenzen für Geodatenprodukte je nach Nutzungsart beziehungsweise Nutzergruppe automatisch zusammenstellen lassen. Somit entfallen laut der GIW-Kommission komplizierte Lizenzverhandlungen. Der Nutzer erhält seine Lizenz unmittelbar per E-Mail und kann über den Service auch kostenpflichtige Produkte per E-Payment bezahlen. Unternehmen & Märkte Business Geomatics 1/15 | 2. Februar 2015 | 21 Gemeinsames Netz für Taunus Umsatzwachstum von 45 Prozent SAP Stammsitz im badischen Walldorf: SAP legte auch mit SAP HANA zu, eine Plattform für Echtzeit-Unternehmensanwendungen. SAP stellt seine Jahreszahlen vor und weist besonders im Cloud-Bereich signifikante Zuwächse auf. Der Softwarekonzern SAP hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 gemeldet. Das operative Ergebnis stieg um drei Prozent auf 5,64 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen in Walldorf im Januar mit. Damit erreichte SAP knapp seine angepeilten Ergebnisse. Besonderes Wachstum verzeichnete das Unternehmen bei seinem CloudGeschäft. Die Erlöse in diesem Bereich stiegen um 45 Prozent auf 1,10 Milliarden Euro und überstiegen damit die zu Jahresbeginn avisierten Ziele. Software- und softwarebezogene Ser- viceerlöse stiegen währungsbereinigt um sieben Prozent auf 14,87 Milliarden Euro – auch dies entsprach den Zielvorstellungen. Im Bereich der Cloud-Technik ist SAP damit das nach eigenen Angaben am schnellsten wachsende Unternehmen unter den großen Anbietern von Cloud-Unternehmenslösungen. Gegen Jahreswechsel hatte der Börsenwert von SAP noch leicht nachgelassen, weil Analysten befürchteten, dass die für die zukünftige Entwicklung wichtigen Cloud-Umsätze schlechter Mrd. €, falls nicht anders bezeichnet ausfallen könnten. Doch das Gegenteil war der Fall. Im vierten Quartal, dem traditionell Umsatzstärksten, konnten die Cloud-Subskriptions- und Support erlöse sogar um 72 Prozent zulegen. Auch SAP HANA, die Plattform für Echtzeit-Unternehmensanwendungen, hatte erneut ein ausgezeichnetes Quartal und ist weiterhin ein wesentlicher Wachstumsmotor für SAP. „SAP HANA ermöglicht unseren Kunden immense Vereinfachungen sämtlicher Abläufe“, so Bill McDermott, Vorstandssprecher der SAP. „Wir haben die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse erreicht, obwohl wir weniger Einmalumsätze durch Lizenzverkauf, aber dafür erheblich mehr ratierliche Umsätze durch Neugeschäft erzielt haben“, sagte Luka Mucic, Finanzvorstand der SAP. Außerdem betonte er, dass das Betriebsergebnis trotz hoher Investitionen in die Cloud-Technologie positiv ausgefallen sei. Langfristig will SAP sein Geschäft im Cloud-Bereich besser planen können. www.sap.com GJ 2014 GJ 2013 Veränderung Cloud-Subskriptionen und -Support 1,09 0,70 56% Software 4,40 4,52 –3% Support 9,37 8,74 7% Software und Support 13,77 13,25 4% Software und softwarebezogene Serviceerlöse 14,85 13,95 6% Umsatzerlöse 17,56 16,82 4% Betriebsergebnis 4,33 4,48 –3% Operative Marge in % 24,7 26,6 2,0Pp „Unsere Wachstumsstrategie haben wir 2014 erfolgreich fortgesetzt“, fasst Bill McDermott, Vorstandssprecher der SAP, den Geschäftsbericht zusammen. Wasser Berlin International stellt mit Flood Management Berlin neues Messe-Segment vor. Sven Brentrup Die Fachmesse WASSER BERLIN INTERNATIONAL stellt mit FLOOD MANAGEMENT BERLIN vom 24. bis 27. März 2015 ein neues internationales Fachmessesegment mit begleitendem Symposium vor. Das Segment beschäftigt sich mit dem vorsorgenden Hochwasserschutz, aber auch mit dem technischen Hochwasserschutz, dem Wasserbau und dem Krisenmanagement. Auf der Plattform erhalten Fachbesucher einen Gesamtüberblick über alle dem Thema zugeordneten Produkte, Dienstleistungen und Lösungen – wie beispielsweise Anlagen zur Hoch- Das neue Segment widmet sich Maßnahmen und Vorsorge vor Hochwasser. wasservorsorge, Hochwasserschutz, Küstenschutz, Sperrwerke, Dämme, Dammsysteme, Wasserbau, Tiefbau, Bauplanung, Bautechnik sowie Risikound Krisenmanagement. Begleitend zum neuen Fachmessesegment findet am 25. März 2015 ein eintägiges Symposium statt. Die Teilnahme am Symposium ist für Fachbesucher kostenlos. Für die interaktive Einbindung der Messebesucher führt das Kompetenzzentrum Kritische Infrastrukturen (KKI) eine Krisenstabsübung durch. Die Krisenstabsübung wird aus Sicht eines mehrspartigen Stadtwerks in deutscher Sprache durchgeführt. Das Szenario ist eine Hochwasserlage mit den möglichen Gefahren für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Die Teilnehmer übernehmen unterschiedliche Rollen eines Krisenstabes und werden realitätsnah mit der Gefahrensituation konfrontiert. Dabei müssen sie die Lage beurteilen, Möglichkeiten des eigenen Handelns entwickeln sowie Maßnahmen ableiten und umsetzen. www.wasser-berlin.de/FLOOD MANAGEMENTBERLIN Landleben soll smart werden Die Westpfalz ist Modellregion für Projekt des Fraunhofer IESE. Dort sollen Technologien entwickelt werden, die das Landleben einfacher und attraktiver machen. Gerade auf den ländlichen Raum hat sich das Forschungsprojekt „Smart Rural Areas“ des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE) fokussiert. Dorthin will das Institut intelligente Technologien „für das Land von morgen“ bringen, wie es im Untertitel des Projektnamens heißt. Auf diese Weise sollen innovative Konzepte für ein attraktives Leben auf dem Land entwickelt werden. Die Westpfalz ist Modellregion für die Initiative, die damit auch die Wirtschaft vor Ort stärkt. Mit dem Projekt gehört Fraunhofer IESE zu den Preisträgern des bundesweiten Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2014/2015. Rund 1.000 Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Vereine hatten sich zu dem Wettbewerbsthema „Innovationen querfeldein – Ländliche Räume neu gedacht“ beworben. Die Vernetzung intelligenter Software und Systeme – sogenannter Smart Ecosystems – bildet nach Ansicht der Forscher die entscheidende Grundlage, um Herausforderungen in den Bereichen Mobilität, Logistik, Medizin, Energie, Wohnen, Arbeiten, Ler- Fraunhofer IESE Krisenübung inklusive Staatssekretär Werner Koch hat im hessischen Niedernhausen einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 100.000 Euro an die neun Kommunen im Taunus-Gebiet Bad Camberg, Bad Schwalbach, Aarbergen, Hünfelden, Hünstetten, Heidenrod, Hohenstein, Niedernhausen und Weilrod übergeben. Damit fördert das Land die Ko operation der Gemeinden im Bereich der Verwaltung. „Diese Zusammenarbeit ist ein Novum im Rahmen der Interkommunalen Zusammenarbeit und ein Pilotprojekt des Landes“, betonte Koch bei der Bescheidübergabe. Bei diesem Vorhaben übernehmen die neun Städte und Kommunen die jeweiligen Stromnetze und lassen sie mit kommunaler Anteilsmehrheit mittels eines Energieversorgungsunternehmens als Pächter betreiben. Daher wurde eine 100-prozentige kommunale Beteiligungsgesellschaft gegründet, die sich mit 51 Prozent an der Netzeigentumsgesellschaft beteiligt. Das Ziel der Gesellschaft ist es, ein möglichst geschlossenes Stromnetzgebiet zu bilden, welches deutlich effizienter und wirtschaftlicher betrieben werden kann, als neun einzelne kleine Stromnetze. Seit Jahrzehnten gewinnt die interkommunale Zusammenarbeit in Hessen mehr und mehr an Bedeutung. Hierzu hat die Hessische Landesregierung bereits vor Jahren ein eigenes Programm zur Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit zwischen Städten und Gemeinden sowie Landkreisen gestartet. Seit der Unterzeichnung der geltenden Förderrichtlinie vom Dezember 2011 wurden den beteiligten Städten und Gemeinden bislang 127 Bewilligungen mit einer Gesamtsumme von rund 8,9 Millionen Euro zugesprochen. Im Januar 2014 wurde mit der „GDI WaldeckFrankenberg“ beispielsweise auch eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, bei der der Landkreis und 20 der 22 Waldeck-Frankenberger Kommunen ihre Geodaten stärker vernetzen. www.hvbg.hessen.de Institutsleiter des Fraunhofer IESE, Prof. Peter Liggesmeyer (2.v.li.), freute sich für das Projekt „Smart Rural Areas“ über die Auszeichnung als „Ausgezeichneter Ort“. nen und Landwirtschaft zu bewältigen. Am Fraunhofer IESE in Kaiserslautern entsteht im Rahmen des Projekts ein sogenanntes Living Lab, das als Entwicklungs- und Evaluierungsplattform die notwendige Infrastruktur schaffen soll. Zu den Projekten, die bereits konkret mit Unternehmen aus der Region gestartet wurden, gehören unter anderem solche mit John Deere im Sektor innovativer Landwirtschaftskonzepte sowie Projekte mit dem Westpfalz- Klinikum. Sie richten sich vor allem auf ein schnelles Reagieren im Notfall durch eine moderne medizinische Überwachung von Patienten. Und auch im Bereich des autonomen Fahrens forscht das IESE aktuell mit Partnern der Automobilindustrie an Lösungen, die beispielsweise das Pendeln mit dem Auto vom notwendigen Übel zur sinnvoll genutzten Transferzeit machen, oder Logistikthemen von einer neuen Warte aus betrachten sollen. www.iese.fraunhofer.de | 22 Unternehmen & Märkte 2. Februar 2015 | Business Geomatics 1/15 Autos fahren in die Zukunft Blitzschnell kartiert Der österreichische Wetterdienstleister UBIMET hat Informationen zu Niederschlag, Wind, Temperatur und Bewölkung sowie detaillierte Blitzanalysen in sein Wetterportal „Wetter Cockpit“ integriert. Neben Neuheiten in der Unterhaltungselektronik zeigten die Unternehmen HERE, BMW und Mercedes-Benz auf der International Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas den aktuellen Stand zum Fahren der Zukunft. BMW und HERE hatten zuletzt zwölf Monate zusammengearbeitet, um unter dem Stichwort „Intelligent Drive“ die Fahrtechnologie von BMW und die Positionierungstechnologie von HERE ohne weitere Kabel oder GPS-Einheiten zu verbinden. So soll nicht nur das Auto das gewöhnliche Tankverhalten „erlernen“ und beispielsweise den Fahrer rechtzeitig über nahgelegene Tankstellen inklusive der Benzinpreise informieren, sondern auch Parkmöglichkeiten, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Verkehrsverhältnisse weiterleiten. Verlässliche Karten und Location Cloud-Services sind dafür die Voraussetzung, es ist die Aufgabe von HERE, dies bereitzustellen. BMW-spezifische Apps für Smartphones werden ergänzt durch Anwendungen auf anderen mobilen Geräten wie Smartwatches oder TV-Geräten. Die Technologie soll dabei hoch-dynamisch, individualisierbar und im Fahrzeug integriert sein. „Wir sind davon überzeugt, dass die Anwender mehr möchten, als ausschließlich ein Smartphone auf Rädern“, sagt Ogi Redzic, Senior Vice President, Connected Drive bei HERE. Der Automobilhersteller MercedesBenz präsentierte auf der CES die Luxuslimousine F 015 Luxury in Motion, die ganz auf das autonome Fahren ausgelegt ist. Neben der entsprechenden Innenausstattung – variable Daimler Auf der CES in Las Vegas zeigten die Automobilhersteller Daimler und BMW, wie sie den Weg zum intelligenten und autonomen Fahren weiter beschreiten wollen. Design und Ausstattung ausgerichtet auf autonomes Fahren: Die Luxuslimousine F 015 von Mercedes-Benz nimmt über Laser und LED Kontakt zur Umwelt auf. Sitz-Systeme mit vier drehbaren Lounge-Chairs – ist die zentrale Idee des Forschungsfahrzeugs ein kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen Zwischen Fahrzeug, Passagieren und Außenwelt sollen Informationen ausgetauscht werden. Fahrzeug, Passagieren und Außenwelt. Hierzu dienen sechs rundum installierte, in die Armaturentafel sowie die Rück- und Seitenwände integrierte Displays. Die Passagiere können über Gesten, Eye-Tracking oder Berührung der hochauflösenden Bildschirme intuitiv mit dem vernetzten Fahrzeug interagieren. Über Laserprojektion und LED-Anzeigen nimmt der elektrisch angetriebene F 015 Luxury in Motion außerdem Kontakt zu seiner Umwelt auf und wird so zu einem sozialen Partner im Verkehr. „Wir haben einen genauen Plan, wie wir von der grundsätzlichen technischen Machbarkeit zur kommerziellen Umsetzbarkeit kommen wollen. Der F 015 zeigt, wohin uns dieser Weg führen kann“, sagt Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender von Daimler und Leiter bei Mercedes-Benz Cars, in Bezug auf die Technologie für autonomes Fahren. (jl) www.here.com www.bmwgroup.com www.daimler.com Präzise Wetter-Prognosesysteme für Anwender zum Beispiel aus der Logistik, der Veranstaltungsorganisation oder der Transport-Branche zu entwickeln und bereitzustellen, ist das Ziel des Wetterdienstleisters UBIMET. Als Portal-Betreiber hat UBIMET nun das bestehende „Lightning Detection System“ (Blitzortungssystem) in sein „Wetter Cockpit“ implementiert. Für den Nutzer des Portals bedeutet das einen tieferen Einblick in die Welt der Blitze und ihre Auswirkungen. Das „Wetter Cockpit“ ermöglicht die Nachverfolgung von Blitzen auf einer Karte via Blitzsymbol. Zu sehen ist darauf, wie viele Blitze sich in einem Radius von 25 Kilometern in den letzten 60 beziehungsweise 120 Minuten entladen haben: „Zusätzlich blinken die Symbole bei Blitzen, die innerhalb der letzten zwölf Minuten abgingen, auf“, sagt Mario Kahn, Leiter IT bei UBIMET. Auch Alter, Typ und Intensität der Entladungen würden erfasst. Allein das Erfassen von Blitzentladungen innerhalb der letzten zwölf Minuten, trage zur Sicherheit bei, versichert UBIMET. „Denn dadurch kann eingeschätzt werden, ob sich Mitarbeiter großer Landwirtschaftsbetriebe, Bergbauunternehmen oder weitläufiger Golfplätze besser aus potenziell gefährlichen Orten zurückziehen sollten“, heißt es in einer Mitteilung des Wetterdienstleisters. Direkt im Wetter-Portal ist daher die Definition einer bestimmten Anzahl von Personen möglich, die Warnungen vor Unwettern bestimmter Stärken per SMS, erhalten sollen. Sie warnen, neben Starkregen, Sturm oder Hagel, auch vor Blitzen. www.ubimet.com Potenzial von öffentlichen Daten Gerade an kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) richtet sich der GeoBusinessCONGRESS – der Wirtschaftskongress unter dem Titel „Die digitale Welt der Geodaten – Chancen erkennen und nutzen“. Veranstalter des Events in Berlin am 15. April 2015 ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und die Kommission für Geoinformationswirtschaft (GIW-Kommission). Unternehmen sollen für die wirtschaftlichen Potenziale und Möglichkeiten von öf- fentlichen Daten sensibilisiert werden. Das Programm der Konferenz deckt Vorträge und Workshops ab. Neben dem Einsteiger-Workshop zeigt der Workshop „Geodaten in der Praxis“ unter anderem, welche Möglichkeiten in Geodaten stecken – von der Nutzung dieser Daten bis zur Kartenvisualisierung. Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung rundet die Veranstaltung ab. www.geobusiness.org Terminkalender Februar - März 2015 Datum Veranstaltung Ort Veranstalter 4. und 5.2. Oldenburger 3D-Tage Oldenburg Jade Hochschule www.iapg.jade-hs.de 5.2. 3D-Gebäudemodell - Information, Erfahrung, Anregung Stuttgart LGL BW www.lgl-bw.de 8. bis 14.2. Internationale geodätische Woche Obergurgl Obergurl/Tirol Universität Innsbruck www.mplusm.at/ifg/ 10.2. Kolloquium „Praxis der kommunalen Straßenerhaltung“ Köln FGSV e.V. www.fgsv.de 17. und 18.2. Holzmindener WebGIS-Days Schloss Bevern IP SYSCON / LK Holzminden www.ipsyscon.de 18.2. 7. Geofachtag Halle netzwerk | GIS Sachsen-Anhalt www.netzwerk-gis.de 18.2. Canon-Event „einfach digital!“ Mülheim / Ruhr Canon Deutschland GmbH www.canon.de 23. und 24.2. Münchner GI-Runde 2015 München Runder Tisch GIS e.V. www.rundertischgis.de 23. bis 27.2. Workshop Basiswissen GDI Frankfurt/Main IKGIS e.V. www.gdi-testplattform.de 26.2. Geoinformation - Mehr als Mapping Darmstadt InGeoForum / ZGDV e.V. www.ingeoforum.de 26.2. Workshop zum OGC-Standard WPS Karlsruhe Disy Informationssysteme GmbH www.disy.net 4.3. Kongress „Energiewende lokal gestalten“ Hannover IP SYSCON GmbH www.lokale-energiewende.de 4.3. Workshop: Kommunale Geoinformationssysteme Darmstadt IKGIS e.V. www.ikgis.de 4. und 5.3. Geoinformatik 2015 Berlin GiN e.V. www.geoinformatik2015.de 5. und 6.3. 1. Jahreskonferenz von SmartGridsBW Mannheim EW Medien und Kongresse GmbH www.ew-online.de 5.3. Tag der Geodateninfrastruktur Schleswig-Holstein Kiel LVermGeo SH www.schleswig-holstein.de Eine ausführliche Terminvorschau finden Sie unter www.business-geomatics.com im Terminkalender. Unternehmen & Märkte Business Geomatics 1/15 | 2. Februar 2015 | 23 Anzeige Segler surrt Ganoven nach Elektrobetriebener Motorsegler Antares soll bei der Verbrecherjagd unterstützen. Probe-Abo Ja, ich möchte zwei aktuelle Aus- DLR (CC-BY 3.0) Konventionelle Hubschrauber sind sehr laut und auffällig bei der Täterverfolgung. Im Projekt CHICAGO (Echtzeitfähige verdeckte Fahrzeugverfolgung zur polizeilichen Observation) kam deshalb der DLR-Motorsegler Antares für Testflüge zum Einsatz. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hatte den Segler zuvor mit spezieller Kameratechnik und einer eigens entwickelten Bildverarbeitungssoftware ausgestattet. Bei der Erprobung der Technik galt es, ein Testfahrzeug entlang einer Autobahn zu verfolgen. Das Fahrzeug legte ungeplante Stopps auf Rastplätzen ein und fuhr mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 210 Kilometer pro Stunde. „Der Motorsegler war dabei immer in der Lage, dem Fahrzeug zu folgen und hat sich als so wendig erwiesen, dass er sogar Fahrtrichtungswechsel über Anschlussstellen auf der Autobahn meisterte“, berichtet das DLR. Übertragung aus der Luft: Das DLR stattet den Segler Antares mit spezieller Kameratechnik und einer eigens entwickelten Bildverarbeitungssoftware aus. Die Übertragung der Live-Luftbilder erfolgte dabei per Microwellen-Datenlink. Das Projekt erfolgte in einer Zusammenarbeit des DLR und dem Hessischen Landeskriminalamt, dessen Mitarbeit grundlegend für die Bedarfsorientierung der Forschungsarbeiten war. Doch die Einsatzmöglichkeiten für das im Projekt entwickelte System gehen über die Verwendung zur Fahrzeugverfolgung hinaus. So bietet sich auch die Erfassung von Menschenmengen auf Großveranstaltungen an. www.dlr.de gaben von Business Geomatics kostenlos zugesandt bekommen. Entspricht die Zeitung nicht meinen Erwartungen, werde ich spätestens 10 Tage nach Erhalt der zweiten Ausgabe eine schrift liche Mitteilung an die sig Media GmbH & Co. KG, Zollstockgürtel 63, 50969 Köln, senden. Die Lieferung wird dann eingestellt. Wenn Sie bis zu diesem Termin keine Nachricht von mir haben, möchte ich Business Geomatics im Jahresabonnement (9 Ausgaben) zum Preis von EUR 57,00 (zzgl. EUR 7,00 Porto + Versand) beziehen. Name / Vorname Firma / Institut Abteilung / Funktion Straße / Nr. PLZ / Ort Nachrichten Datum Intermodale Mobilität erforschen Online-Beteiligung zur Geoinformationsstrategie Unternehmen AGIS übernimmt Graphservice IT Das Marktforschungsinstitut infas und das Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) kündigen für das kommende Frühjahr ein Forschungsprojekt an, das die Chancen des automatisierten GPSTrackings in der Verkehrsforschung ausloten soll. Grundlage ist eine vom InnoZ für diesen Forschungszweck entwickelte Smartphone-App. Infas will damit mehr über die Zielgruppe der „Verkehrsmittelwechsler“ herausfinden und multimodales Verkehrsverhalten im Alltag beobachten. Das Projekt soll Erkenntnisse zu Fragen der Kombination verschiedener Verkehrsmittel liefern. Bund, Länder und Kommunen haben die Anforderungen an und den Nutzen von Geoinformationen für Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in einer Nationalen Geoinformationsstrategie festgehalten. Über diese Strategie kann unter dem Leitgedanken des Open Governments seit dem 1. Januar 2015 innerhalb eines Online-Beteiligungsverfahrens diskutiert werden. Bürger wie Fachleute können sich bis Ende Februar 2015 aktiv einbringen. Im Online-Geoportal der Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) finden Interessierte den Zugang zu dem Beteiligungsverfahren. AGIS aus Frankfurt am Main hat am 5. Dezember 2014 die Gesellschafts anteile von Graphservice IT aus Karlsruhe zu 100 Prozent übernommen. Als Tochtergesellschaft der AGIS wird sie nach Angaben von AGIS ihre Geschäfte in vollem Umfang eigenständig weiterführen. Die neuen Geschäftsführer von Graphservice sind Michael Jäger und Klaus Schacht. Zuletzt beschäftigte Graphservice neun Mitarbeiter. Beide Unternehmen sind Partner von Pitney Bowes und arbeiten bereits seit vielen Jahren zusammen. Die Desktop- Produkte von AGIS werden seit 2006 auch von Graphservice IT vertrieben. Energie Graz..................................... 8 Energieversorgung Leverkusen......... 8 eQ-3................................................ 12 ESN EnergieSystemeNord................. 8 Esri.................................................... 3 Europäische Rundfunkunion........... 11 EW Medien und Kongresse............. 22 FGSV............................................... 22 FLAIRICS......................................... 17 Fraunhofer IESE............................... 21 Fraunhofer IGD............................... 19 Fraunhofer IIS.................................. 19 Galigeo........................................... 14 Garmin Würzburg............................ 19 Gartner..................................... 12, 13 Gelsenwasser.................................... 9 Generali Deutschland Gruppe......... 15 Geoinform Softwarevertrieb............ 12 Geomagic.......................................... 7 geoXtend........................................ 13 GfK Geomarketing.......................... 15 GiN................................................. 22 GIS Consult....................................... 9 GIW-Kommission...................... 20, 22 Graphservice IT............................... 23 GRINTEC........................................... 8 Guard Systems................................ 20 Hanseatic Aviation Solutions.......... 20 Hansestadt Hamburg...................... 20 Hasso-Plattner-Institut...................... 3 Height-Tech..................................... 17 HERE......................................... 19, 22 Hochschule Osnabrück.................... 20 Holding Graz..................................... 8 IBM........................................... 13, 14 IHK Lippe zu Detmold..................... 10 IKGIS............................................... 22 IMST................................................ 19 infas 360......................................... 15 infas................................................ 23 infrest – Infrastruktur eStrasse......... 6 InGeoForum.............................. 12, 22 InnoZ............................................... 23 INSIDE M2M................................... 20 Intel................................................ 16 IP SYSCON...................................... 22 IVU Traffic Technologies.................. 15 Jacobs University Bremen........... 4, 18 Jade Hochschule............................. 22 KKI.................................................. 21 Kreis Lippe.................................. 1, 10 Landesamt für Denkmalpflege BW...19 Landkreis Holzminden..................... 22 Leica Geosystems............................ 12 LGL BW........................................... 22 Liebieghaus..................................... 19 LKA Hessen..................................... 23 LKN-SH............................................ 20 Lünendonk...................................... 13 LVermGeo SH.................................. 22 Main-Kinzig Netzdienste................... 6 Mercedes-Benz............................... 22 MeteoGroup...................................... 4 microdrones.................................... 16 microm............................................ 15 MiM.................................................. 4 Museum für Naturkunde Berlin...... 19 NavCert........................................... 19 Navilock............................................ 3 NavVis............................................... 3 netzwerk | GIS Sachsen-Anhalt....... 22 Optech.............................................. 2 Oracle............................................. 13 Orbit GeoSpatial Technologies.......... 2 panadress marketing intelligence... 15 Pitney Bowes.................................. 23 PTV Transport Consult..................... 20 rasdaman........................................ 18 RIEGL................................................ 3 Runder Tisch GIS............................. 22 RWE................................................ 12 RWTH Aachen........................... 16, 19 SAP........................................... 13, 21 sb) Partner Geo&IT............................ 6 Siemens.................................... 17, 20 SPECTAIR Group............................. 17 Stadt Arbon..................................... 11 Stadt Böblingen.............................. 20 Stadt Detmold................................. 10 Stadt Mannheim............................... 3 STADTWERK AM SEE........................ 8 Stadtwerke Herten............................ 9 Stadtwerke Witten............................ 9 Stadtwerke Wuppertal...................... 9 TelematicsPRO................................ 20 TopScan............................................. 2 Trimble.............................................. 4 TU München............................... 3, 17 TÜV Rheinland................................ 10 UBIMET........................................... 22 UC Berkeley.................................... 18 Universität Bern����������������������������� 12 Universität Innsbruck...................... 22 Universität Koblenz-Lindau............. 19 Universität Salzburg........................ 14 Universität Tübingen....................... 19 Universität Würzburg........................ 4 University Dartmouth...................... 17 VATM.............................................. 11 Vattenfall........................................ 12 Vodafone........................................ 10 WIGeoGIS................................. 14, 15 Galigeo������������������������������������������������������������� 17 Geomagic������������������������������������������������������������ 4 GIS Consult��������������������������������������������������������� 6 GRINTEC����������������������������������������������������������� 11 MOSKITO���������������������������������������������������������� 10 Datum 2. Unterschrift sig Media GmbH & Co. KG Zollstockgürtel 63 50969 Köln/Germany Telefon: +49(0)221-92 18 25 50 Telefax: +49(0)221-92 18 25 16 info@sig-media.de Impressum Redaktion Stefan Grebe (Leitung) Tel.: +49 (0)221-92 18 25 52 grebe@business-geomatics.com Hardy Möller (Internet) Tel.: +49 (0)221-92 18 25 34 info@business-geomatics.com Grafik/Layout Michael Joschko Tel.: +49 (0)221-92 18 25 31 joschko@sig-media.de Justin Fest Tel.: +49 (0)221-92 18 25 30 fest@sig-media.de Anzeigenvertrieb Desiree Jaeger Tel.: +49 (0)221-92 18 25 72 jaeger@business-geomatics.com Verlag sig Media GmbH & Co. KG Zollstockgürtel 63 50969 Köln/Germany Tel.: +49 (0)221-92 18 25 50 Fax: +49 (0)221-92 18 25 16 www.sig-media.de Druck Freiburger Druck GmbH & Co. KG Lörracher Straße 3 79115 Freiburg Tel.: +49 (0)761-496 12 01 Fax: +49 (0)761-496 712 01 17. Jahrgang ISSN 1437-5532 © Copyright sig Media GmbH & Co. KG, Köln. Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der An nah me des Manuskriptes und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das volle Verlagsrecht sämtlicher abgedruckter Beiträge inklusive darin enthaltener Fotos und Abbil dungen für alle Sprachen und Länder einschließlich des Rechts der Vervielfältigung und Wieder gabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, im Magnetverfahren, Vortrag, Funkund Fernsehsendung sowie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen an sig Media GmbH & Co. KG über. Dies gilt auch für die auszugsweise Wiedergabe sowie den Nach druck von Abbildungen und Fotos. Die Wie dergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in Business Geomatics berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichenund Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag und Herausgeber nicht übernommen werden. Fotonachweise Seite 1: photocase, shutterstock/Alina Ku-Ku, netcologne, Ascending technologies Seite 7,8: pixelio / Gabi Schoenmann; Seite 9: AED Solution Group; Seite 10: Kreis Lippe; S.18: shutterstock / Alina Ku-Ku; Seite 20: Guard Systems Erscheinungsweise: 8 x jährlich Anzeigenindex AED Solution Group�������������������������������������������� 2 ALIZ�������������������������������������������������������������������� 9 Ascending Technologies������������������������������������ 19 Asseco BERIT������������������������������������������������������ 7 CycloMedia��������������������������������������������������������� 5 Vertrauensgarantie: Ich bestätige ausdrücklich, vom Recht des schriftlichen Widerrufes dieser Vereinbarung innerhalb von 10 Tagen Kenntnis genommen zu haben. Jennifer Lepies Tel.: +49 (0)221-92 18 25 62 lepies@business-geomatics.com Unternehmensindex Acute3D.......................................... 20 Acxiom Deutschland....................... 15 AED Solution Group.......................... 9 AED-SYNERGIS................................. 3 AGIS................................................ 23 Agribotix......................................... 16 Alber Ingenieurvermessung.............. 2 Amazon........................................... 16 Arbon Energie................................. 11 Ascending Technologies.................. 16 Asseco BERIT.................................. 11 Augview............................................ 8 BARAL Geohaus-Consulting.............. 9 Barthauer Software������������������������ 12 BAW Hamburg................................ 20 Berufsgenossenschaft Bau................ 1 BITKOM........................................... 11 BMVI........................................... 1, 10 BMW............................................... 22 BMWi.................................... 4, 20, 22 BREEAM.......................................... 15 BREKO............................................. 11 Bundesnetzagentur......................... 11 Canon Deutschland......................... 22 Clemens University......................... 17 Conrad............................................ 12 Daimler........................................... 22 DDS Digital Data Services......... 14, 15 Deutsche Messe.............................. 12 Deutsche Post Direkt....................... 15 Deutsche Telekom........................... 10 Deutsches Museum München........... 3 DHL................................................. 16 DIFNI............................................... 15 Disy Informationssysteme... 12, 20, 22 DLR................................................. 23 Dr. Malek Software......................... 14 ELV.................................................. 12 1. Unterschrift RIEGL������������������������������������������������������������������ 3 sb) Partner Geo&IT�������������������������������������������� 12 sig Media���������������������������������������������������������� 24 SPECTAIR Group����������������������������������������������� 15 TopScan������������������������������������������������������������� 14 Die Ausgabe 2/2015 der Business Geomatics erscheint am 16. März. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 1.1.2015 Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) sig Media GmbH & Co. KG ist ein führender Fachverlag und Anbieter von Fachpublika tionen, Mehrwertangeboten und Events in den Bereichen Geoinformatik, Telematik, IT und Telekommunikation. Anzeige StraßenGeo-Kongress 2015 Fachkongress mit begleitender Ausstellung 21. + 22. April 2015 Das K – Kultur- und Kongresszentrum, Kornwestheim/Stuttgart Eröffnungsvortrag 21. April 2015: Straßen im Wandel – Mobilitätsträger & Standortfaktor Prof. Stefan Strick, Präsident der Bundesanstalt für Straßenwesen BASt, Bergisch-Gladbach Plenarvorträge: Automatisierte und autonome Fahrzeuge auf der Straße der Zukunft Bestandsaudit als Beitrag zur verkehrssicheren Straßeninfrastruktur Straßendatenerfassung – Ausschreibung und Vertragsgestaltung Baustellenkoordination im Ballungsraum Ministerbesuch 22. April 2015: Zukunft der Straßen- und Verkehrsinfrastruktur in Baden-Württemberg Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg Workshops: Straßenfachkataster und Straßendatenbanken Straßenvermögen und Infrastrukturbewertung Straßendatenerfassung und Qualitätssicherung Straßenbau und Infrastrukturplanung Straßen- und Infrastrukturmanagement Straßenerhaltung Straßendaten und Straßenzustandserfassung Mobile Mapping und Straßenerfassung Jetzt anmelden und mit Frühbucher- und Gruppenrabatt bis zu 40 % sparen! Aussteller und Sponsoren: www.strassen-geo-kongress.de powered by