Kinoprogramm - Deutsches Filminstitut

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Kinoprogramm - Deutsches Filminstitut
Filmmuseum
Mai 2014
Kinoprogramm
Ausstellungen · Projekte
2
Information &
Ticketreservierung
≥ Tel. 069 - 961 220 220
NIPPON CONNECTION
Impressum
Herausgeber:
Deutsches Filminstitut – DIF e.V.
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Vorstand:
Claudia Dillmann,
Dr. Nikolaus Hensel
Direktorin:
Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.)
Presse und Redaktion:
Frauke Haß (Ltg.), Marie Brüggemann,
Caroline Goldstein
Texte:
Michaela Braun, Marie Brüggemann, Natascha
Gikas, Caroline Goldstein, Sarah Günter, Winfried Günther, Marie-Hélène Gutberlet, Monika
Haas, Urs Spörri, Gary Vanisian
Gestaltung:
Optik — Jens Müller
www.optik-studios.de
Druck:
Fißler & Schröder – Die Produktionsagentur
63150 Heusenstamm
Anzeigen (Preise auf Anfrage):
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 069 - 961 220 222
E-Mail: presse@deutsches-filminstitut.de
Abbildungsverzeichnis:
Alle Abbildungen stammen aus
dem Bildarchiv des Deutschen
Filminstituts – DIF e.V., sofern
nicht anders verzeichnet.
Titelmotiv:
Aus dem Film
BAAL (BRD 1970)
THE HUNTER‘S DIARY
≥ Seite 28
3
INHALT
Aktuelles
Fassbinder – JETZT
Volker Schlöndorff zu Gast
4
5
9
Filmprogramm
Hommage an Karl Baumgartner
In memoriam Michel Leiner
Die Göttliche Komödie
Nippon Connection
Late Night Kultkino
Kinderkino
Lecture & Film: Andy Warhol
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30
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Specials
Kino & Couch
Was tut sich – im deutschen Film?
Peter Sempel
Literaturm
Carl Laemmle
Fritz Bauer
Human Rights Watch
Brasilien-Special
Fan-Alben zum Intern. Museumstag
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38
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Service
Programmübersicht
Eintrittspreise/Anfahrt
Gästebuch
Vorschau
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50
52
54
LECTURE & FILM
BASQUIAT
≥ Seite 36
4
AKTUELLES
Noch Plätze frei:
Lehrerfortbildung
Mit einem Teilnehmerrekord von
mehr als 52.000 Schüler/innen und
Lehrkräften aus 600 hessischen
Schulen sind die 8. SchulKinoWochen Hessen im April zu Ende
gegangen. Seminare für Lehrkräfte
bietet die begleitende Fortbildungsreihe auch im Mai und Juni an.
Hier sind noch Plätze frei:
Präsentation der Angebote des
Deutschen Filmmuseums
Die Teilnehmenden lernen den
außerschulischen Lernort Filmmuseum mit wissens- und erlebnisorientierten Angeboten kennen.
Di, 06.05.2014
14:30 – 18:00 Uhr
Deutsches Filmmuseum Frankfurt
Mit der Schulklasse
Filme machen
Eine Fortbildung für Lehrkräfte,
die Film-Projekttage anbieten oder
Unterrichtsinhalte filmpraktisch
vermitteln wollen.
Do, 08.05.2014
9:00 – 17:00 Uhr
M@AUS
Regionales Medienzentrum Gießen
Fr, 23.05.2014
9:00 – 17:00 Uhr
Medienzentrum Werra-MeißnerKreis, Eschwege
Experimentalfilme schauen
Die Analyse von Experimentalfilmen
setzt unmittelbar bei den künstlerischen Gestaltungsmitteln und den
Rezeptionsweisen an. Sie eignet
sich daher besonders gut dafür, die
bewusste Wahrnehmung von Film
zu schulen.
Mo, 16.06.2014
9:00 – 16:30 Uhr
Deutsches Filmmuseum Frankfurt
5
FASSBINDER – JETZT
Film und Videokunst
„Fassbinder – JETZT. Film und Videokunst“ heißt die
Sonderausstellung, die noch bis zum 1. Juni im Deutschen Filmmuseum zu sehen ist. Ausschnitte aus
den Filmen Rainer Werner Fassbinders verdeutlichen
seine Themen und ästhetischen Verfahren; ihnen
gegenübergestellt sind die Arbeiten zeitgenössischer
Videokünstler, die an Fassbinders Werk anschließen.
Sie greifen einzelne Motive heraus, stellen Szenen
aus seinen Filmen nach und übertragen seine Themen in die Gegenwart.
Die Arbeiten der Künstler/innen zeigen, was Fassbinders Zeit mit der Gegenwart verbindet, was beide
aber auch unterscheidet. Übergeordnet geht es
darum, wie das Kino aktuelle künstlerische Medien prägt. Die Ausstellung gewährt darüber hinaus
Einblick in Fassbinders Schaffen und seine Persönlichkeit, sie gibt Aufschluss über seine künstlerische
Haltung und Arbeitsweise: Ausschnitte aus FernsehInterviews sind zu sehen, Fotos von den Dreharbeiten
sowie zahlreiche Originaldokumente aus dem Archiv
der Rainer Werner Fassbinder Foundation Berlin, dem
Kooperationspartner der Ausstellung.
Eine Filmreihe im Kino lädt begleitend zur Ausstellung
dazu ein, sich mit dem filmischen Werk Fassbinders
ebenso zu befassen wie mit Regisseuren, die sich auf
Fassbinder beziehen. Zum Abschluss der begleitenden Werkschau zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums im Mai neben Volker Schlöndorffs BrechtVerfilmung BAAL (BRD 1970), in der Rainer Werner
Fassbinder eine seiner ersten Hauptrollen spielt, das
939-minütige Fernsehepos BERLIN ALEXANDERPLATZ (BRD 1979/1980) an einem Wochenende.
Den Katalog zur
Ausstellung gibt es im
Shop des Deutschen
Filmmuseums oder
online unter
shop-filmmuseum.de
für
25 Euro.
6
FASSBINDER – JETZT
Das BERLIN-ALEXANDERPLATZ-WOCHENENDE
im Kino des Deutschen Filmmuseums
Freitag, 16.05. bis
Sonntag, 18.05.
Fassbinder verfilmte Alfred Döblins Großstadtroman
BERLIN ALEXANDERPLATZ aus dem Jahr 1929 Ende
der 1970er Jahre als Fernsehproduktion für die ARD.
Mit 100 Haupt- und Nebendarstellern, 3000 Komparsen,
neun Monaten Drehzeit und Kosten von 13 Millionen
Mark stieß die Produktion in neue Dimensionen vor. Die
Rainer Werner Fassbinder Foundation und Bavaria Media
restaurierten das 14-teilige Fernsehepos 2007 anlässlich
des 25. Todestages Fassbinders auf 35-Millimeter-Material fürs Kino. Bei seiner Präsentation auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin wurde das aufwändige
Projekt als „Filmereignis des Jahres“ gefeiert.
Erzählt wird die Geschichte des Franz Biberkopf, der
ohne Perspektive, ohne Arbeit und Ziele durch das Berlin
der Jahre 1928/29 taumelt. Der ebenso gutmütige und
weiche wie jähzornige und brutale Mensch vertraut darauf, dass die Welt vielleicht schlecht sein möge, aber die
Menschen doch gut. „Verflucht ist der Mensch, der sich
auf Menschen verlässt“ – dem Leitmotiv des Romans
zum Trotz rappelt sich Franz Biberkopf immer wieder
hoch und erholt sich von allen Schlägen – bis ihm das
Liebste auf der Welt genommen wird.
7
BERLIN ALEXANDERPLATZ
BR Deutschland 1980. R: Rainer Werner Fassbinder
D: Günter Lamprecht, Gottfried John, Barbara Sukowa, Hanna
Schygulla, Franz Buchrieser, Harry Baer, Annemarie Düringer, Ivan
Desny, Hark Bohm, Roger Fritz, Brigitte Mira, Karin Baal, Elisabeth
Trissenaar, Irm Hermann, Gerhard Zwerenz. 35mm
Freitag, 16.05.
18:00 Uhr
Teil 1: DIE STRAFE BEGINNT, 81 Min.
20:30 Uhr
Teil 2: WIE SOLL MAN LEBEN, WENN MAN NICHT STERBEN
WILL, 59 Min.
Teil 3: EIN HAMMER AUF DEM KOPF KANN DIE SEELE
VERLETZEN, 59 Min.
22:45 Uhr
Teil 4: EINE HANDVOLL MENSCHEN IN DER TIEFE DER STILLE,
59 Min.
Teil 5: EIN SCHNITTER MIT DER GEWALT VOM LIEBEN GOTT,
59 Min.
Samstag, 17.05.
18:00 Uhr
Teil 6: EINE LIEBE, DAS KOSTET IMMER VIEL, 58 Min.
Teil 7: MERKE – EINEN SCHWUR KANN MAN AMPUTIEREN,
58 Min.
20:30 Uhr
Teil 8: DIE SONNE WÄRMT DIE HAUT, DIE SIE MANCHMAL
VERBRENNT, 58 Min.
Teil 9: VON DEN EWIGKEITEN ZWISCHEN DEN VIELEN UND
DEN WENIGEN, 58 Min.
22:45 Uhr
Teil 10: EINSAMKEIT REISST AUCH IN MAUERN RISSE DES
IRRSINNS, 59 Min.
Teil 11: WISSEN IST MACHT UND MORGENSTUND HAT GOLD
IM MUND, 59 Min.
Sonntag, 18.05.
18:00 Uhr
Teil 12: DIE SCHLANGE IN DER SEELE DER SCHLANGE, 59 Min.
Teil 13: DAS ÄUSSERE UND DAS INNERE UND DAS GEHEIMNIS
DER ANGST VOR DER ANGST, 58 Min.
20:30 Uhr
Epilog: RAINER WERNER FASSBINDER: MEIN TRAUM VOM
TRAUM DES FRANZ BIBERKOPF, 111 Min.
„[...] mein Leben, gewiß nicht im ganzen, aber doch
in einigem, manchem, [...] wäre anders verlaufen, als
es mit Döblins ‚Berlin Alexanderplatz‘ im Kopf, im Fleisch,
im Körper als Ganzes und in der Seele, lächeln
Sie meinetwegen, verlaufen ist.“
— Rainer Werner Fassbinder in DIE ZEIT, 14. März 1980
8
AKTUELLESFASSBINDER – JETZT
EXPONAT DES MONATS
Storyboard aus dem Arbeitsdrehbuch
zum Spielfilm BERLIN ALEXANDERPLATZ
Noch bis zum 1. Juni ist die Sonderausstellung „Fassbinder – JETZT. Film und Videokunst“ im Deutschen
Filmmuseum zu sehen. In der Schau, die sich mit dem
Lebenswerk Rainer Werner Fassbinders und seinem
Einfluss auf zeitgenössische Videokünstler befasst,
sind zahlreiche Originaldokumente zu entdecken.
Dieser Ausschnitt eines Storyboards stammt aus dem
Arbeitsdrehbuch zum – anders als der im Fernsehen
ausgestrahlte 14-Teiler BERLIN ALEXANDERPLATZ –
nicht mehr realisierten gleichnamigen Spielfilm.
BAAL
BRD 1970. R: Volker Schlöndorff. D: Rainer Werner Fassbinder, Sigi
Graue, Margarethe v. Trotta, Günther Neutze, Irm Hermann. 87 Min. DCP
Zu Gast:
Volker Schlöndorff
Bertolt Brechts spätexpressionistisches Werk aus dem
Jahr 1922 interpretiert Volker Schlöndorff auf ganz eigene
Weise. Als Dichter Baal streunt Rainer Werner Fassbinder
durch Straßen und Wälder, raucht und trinkt Schnaps und
schreibt Gedichte. Ungestüm und respektlos begegnet
Baal der Gesellschaft und dem Leben, ist gierig nach Frauen und Männern, die von ihm geliebt werden möchten
und ihm alsbald lästig sind. Am Ende stirbt Baal allein.
Weil sie die gesellschaftlichen Umstände als schlecht herausgearbeitet empfand, untersagte Brechts Witwe Helene
Weigel jede weitere Aufführung des Films. Nach mehr als
40 Jahren kehrt er nun zurück in die Kinos.
Sonntag, 11.05.
20:15 Uhr
SPECIAL: VOLKER SCHLÖNDORFF ZU GAST
„OUR KIDS“
Dokumentarfilm von Volker Schlöndorff
Zu Gast:
Volker Schlöndorff,
Konrad Schuller
(FAZ, angefragt)
Marc Bogaerts
(Choreograph,
angefragt)
Das Inklusionsprojekt „Our Kids“, 2012 von der DeutschPolnisch-Ukrainischen Gesellschaft e.V. realisiert,
unterstützt Kinder in schwierigen Lebenssituationen in
der Ukraine. Das in Kiew errichtete Zentrum beherbergt
80 bis 100 Kinder und Jugendliche für eine Zeit von
zehn Monaten. Als Projektpartner hielt Regisseur Volker
Schlöndorff die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen während des ersten Zyklus (bis Oktober 2013) mit
der Kamera fest. Den entstandenen Dokumentarfilm zeigt
er bei seinem Besuch im Deutschen Filmmuseum. Anschließend diskutiert er mit Mitstreitern über die Erfolge
und Ziele von „Our Kids“.
Sonntag, 11.05.
11:00 Uhr
10
HOMMAGE AN
KARL BAUMGARTNER
Ein jahrzehntelanger Weggefährte im Eintreten für ein
Kino jenseits des bloßen Kommerzes ist mit Karl Baumgartner am 18. März im Alter von 65 Jahren von uns
gegangen. Der Tod des weltweit bedeutenden Produzenten von Arthouse-Filmen trifft uns sehr.
„Baumi“ kam in den 1970er Jahren aus seiner Heimat
Südtirol nach Frankfurt und schloss sich einem Kollektiv
an, das im Frühjahr 1977 die Harmonie in Sachsenhausen, bis dahin ein Pornokino, übernahm. Das Kino wurde
zu einem der anspruchsvollsten Erstaufführungskinos
Frankfurts. 1981 gründeten Baumi und Reinhard Brundig
den Verleih Pandora Film, der den internationalen (damals
noch nicht so genannten) Arthouse-Film publik machen
sollte. Pandora setzte in der Bundesrepublik Filme wie
NOSTALGHIA (IT/SU 1983) von Andrei Tarkovsky oder
DER BIENENZÜCHTER (GR 1986) von Theodoros Angelopoulos durch.
In der Folge entstand die Produktionsfirma von Pandora.
Sie blieb weiter aktiv, als der Verleih 1998 für längere Zeit
eingestellt wurde. Als Produzent oder Koproduzent ermöglichte Baumi seit Anfang der 90er Jahre mehr als 30
künstlerisch anspruchsvolle Filme aus der ganzen Welt.
Mit Aki Kaurismäki, Jim Jarmusch und Emir Kusturica
verband ihn über die Zusammenarbeit hinaus bald eine
besondere Freundschaft. Auch mit Regisseuren wie Pan
Nalin, Sergej Bodrov, Leos Carax und Bent Hamer arbeitete Baumi bei mehreren Produktionen zusammen.
Einige seiner Filme stellte Baumi bei ihrer deutschen Premiere in unserem Haus persönlich vor. Im Februar wurde
er als Produzent noch mit der Berlinale Kamera geehrt.
Unsere Filmreihe erinnert an den großartigen Produzenten und wunderbaren Menschen Karl Baumgartner.
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La Vie De BoHème/BOHEEMIELÄMÄÄ Das Leben der Bohème
Finnland/Frankreich/Schweden/Deutschland 1991, R: Aki Kaurismäki, D:
Matti Pellonpää, André Wilms, Kari Väänänen. 103 Min. 35mm. OmU
DAS LEBEN DER BOHÈME markiert den Anfang
der produktiven Zusammenarbeit und Freundschaft
zwischen Baumgartner und Kaurismäki. Drei verkannte
Künstler erkennen einander und kämpfen im Paris des
20. Jahrhunderts mit Pfiff, Einfallsreichtum und Stil gegen Hunger, Kälte und Einsamkeit. Wenn sie ihr letztes
Geld für eine Flasche Wein zusammengekratzt haben,
tauschen sie melancholische Blicke und hellsichtige
Lebensweisheiten aus. Die mit filmischen Reminiszenzen gespickte Künstlerstudie bettet Kaurismäki in das
tiefenscharfe Schwarzweiß des poetischen Realismus.
Donnerstag, 01.05.
18:00 Uhr
Freitag, 02.05.
20:30 Uhr
DOWN BY LAW
USA/BRD 1986. R: Jim Jarmusch
D: Tom Waits, John Lurie, Roberto Benigni. 107 Min. 35mm. OmU
DOWN BY LAW ist weniger minimalistisch als Jim
Jarmuschs Vorgängerfilme, aber ähnlich ereignisarm.
Das Werk lebt von seinem lakonischen Stil und den drei
Hauptdarstellern Tom Waits, John Lurie und Roberto
Benigni. Alle drei landen in New Orleans im Gefängnis
und fliehen nach einem Ausbruch zusammen in die
Gewässer des Bayou. Jarmusch spielt den Kontrast zwischen dem exaltierten Benigni und den stoisch-coolen
Waits und Lurie voll aus. Visuell gilt DOWN BY LAW als
einer der schönsten Filme Jarmuschs.
Donnerstag, 01.05.
20:30 Uhr
Freitag, 02.05.
18:00 Uhr
12
HOMMAGE AN KARL BAUMGARTNER
BELLA MARTHA
Deutschland/Italien/Österreich/Schweiz 2001. R: Sandra Nettelbeck
D: Martina Gedeck, Sergio Castellitto. 106 Min. 35mm
Samstag, 03.05.
20:30 Uhr
Freitag, 09.05.
18:00 Uhr
Nicht nur wegweisende ausländische Produktionen
entstanden durch die Verdienste Karl Baumgartners; er
unterstützte auch die zeitgenössische deutsche Filmproduktion. Sandra Nettelbecks erster Kinofilm enthält viele
Eigenheiten, die eine Pandora-Produktion auszeichnen:
multinational der Produktionsstab, märchenhaft-poetisch,
unaufgeregt und lebensfroh der Tonfall der Filmerzählung. Die Köchin Martha widmet ihr Leben der Perfektionierung ihrer Profession – bis sie sich um ihre achtjährige
Nichte Lina kümmern muss. Und dann tritt noch die
Liebe in Gestalt des Aushilfskochs Mario in ihr Leben.
ZIR E DARAKHTAN E ZEYTON Quer durch den Olivenhain
Iran 1994. R: Abbas Kiarostami. D. Hossein Rezai, Mohamed Ali
Keshavarz, Farhad Kheradmand. 104 Min. 35mm. OmU
Sonntag, 04.05.
18:00 Uhr
Ein Filmteam will in einem erdbebenzerstörten Dorf im
Nordiran einen Film realisieren. Der Dreh wird Hauptthema im Dorf und durchdringt den Alltag der Bewohner.
Die Geschichte, die mit Laiendarstellern aus dem Dorf
gedreht werden soll, erzählt vom Leben nach der Katastrophe. Im Zentrum steht ein ganz junges Paar, das am
Tag nach dem Erdbeben geheiratet hat und nun gemeinsam ein neues Leben beginnt. Weil der Darsteller des
jungen Mannes, Hossein, tatsächlich um die Darstellerin
der jungen Frau, Tahereh, wirbt, ist der Erfolg der Dreharbeiten eng an seinen privaten Erfolg geknüpft.
13
UNDERGROUND
Deutschland/Frankreich/Ungarn 1995. R: Emir Kusturica. D: Miki
Manojlović, Lazar Ristovski, Mirjana Joković. 169 Min. 35mm. OmU
Die fünf Jahre währende Arbeit an UNDERGROUND nannte Baumgartner eine der wichtigsten in seiner Produzententätigkeit. Für den „Versuch, Geschichte auf hohem Niveau
zu reflektieren“ (Baumgartner), wurde Kusturica in Cannes
mit der Goldenen Palme ausgezeichnet und zugleich für die
vermeintliche Parteinahme für die serbische Sache im jugoslawischen Bürgerkrieg heftig angefeindet. Die Filmhandlung beginnt im Zweiten Weltkrieg. Eine Gruppe Partisanen
versteckt sich in einem Keller. Dort stellen sie Waffen her,
die der Schwarzmarkthändler Marko weiterverkauft. Da
das Geschäft äußerst lukrativ ist, verheimlicht er ihnen das
Ende des Krieges.
Mittwoch, 07.05.
20:30 Uhr
LUNA PAPA
Deutschland/Österreich/Schweiz/Frankreich 2000. R: Bakhtiar Khudojnazarov
D: Chulpan Khamatova, Moritz Bleibtreu. 107 Min. 35mm. OmU
LUNA PAPA machte den tadschikisch-russischen Regisseur Khudojnazarov europaweit bekannt. Zahlreichen
Katastrophen bei den Dreharbeiten zum Trotz, etwa dem
Ausbruch eines Bürgerkrieges in Tadschikistan oder der
Zerstörung des Sets durch einen Sturm, schafft der Film
in lyrischen Bildern eine verzaubernde Atmosphäre. Die
17-jährige Mamlakat träumt davon, Schauspielerin zu
werden. Als ein Wandertheater ihr Steppendorf bereist,
gibt sie sich fasziniert einem der Akteure hin. Als sie
sich Wochen später ihrer Schwangerschaft bewusst
wird, macht sie sich in einem klapperigen Auto auf eine
abenteuerliche Suche nach ihm.
Donnerstag, 08.05.
17:30 Uhr
Freitag, 09.05.
20:30 Uhr
14
HOMMAGE AN KARL BAUMGARTNER
BOM TEOREUM GAEUL GYEOWOOL GEURIGO BOM
Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling
Republik Korea/Deutschland 2004. R: Kim Ki-duk. D: Oh Young-su,
Kim Jong-ho, Seo Jae-kyung, Kim Young-min. 102 Min. 35mm. OmeU
Sonntag, 11.05.
18:00 Uhr
Donnerstag, 15.05.
18:00 Uhr
Inmitten eines einsamen Bergsees lebt ein alter buddhistischer Mönch mit seinem jungen Schüler auf einem
schwimmenden Tempel. Die einzelnen Lebensphasen
des jungen Mönchs, Kindheit, Jugend, Erwachsensein
und Alter, werden parabelhaft im Rhythmus der Jahreszeiten dargestellt. Liebe, Leidenschaft, Sehnsucht und
Zorn des Jungen stehen dabei der Weisheit des alten
Mannes gegenüber. Endlich schließt sich der Kreis: Der
geläuterte und herangereifte junge Mann übernimmt
die Rolle des Alten. Kim Ki-duk selbst spielt im Film den
erwachsen gewordenen Schüler.
SAMSARA
Deutschland/Frankreich/Italien/Indien 2000. R: Pan Nalin. D: Shawn Ku,
Christy Chung, Neelesha BaVora, Tenzin Tashi. 138 Min. 35mm. OmU
Mittwoch, 14.05.
20:30 Uhr
Der Mönch Tashi kehrt nach mehr als drei Jahren Meditation in der Abgeschiedenheit in sein Heimatkloster
zurück. Während seine Glaubensgenossen ihn für die
Intensität seiner Religionsausübung verehren, ist in ihm
selbst eine Sehnsucht nach dem Weltlichen entbrannt:
Tashi liebt die Dorfbewohnerin Pema. Er verlässt das
Kloster und heiratet Pema. Doch alltägliche Sorgen und
moralische Konflikte wecken in ihm bald wieder die
Sehnsucht nach dem Leben im Glauben. Das maßgeblich von Karl Baumgartner ermöglichte Spielfilmdebüt
Nalins hatte weltweit großen Erfolg.
15
TULPAN
Deutschland/Kasachstan/Polen/Russland/Schweiz 2008
R: Sergej Dvortsevoj. D: Askhat Kuchinchirekov,
Tulepbergen Baisakalov, Samal Eslyamova. 100 Min. 35mm. OmU
TULPAN lief 2008 in der Sektion „Un certain regard“
in Cannes und wurde dort mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Das Spielfilmdebüt des Flugzeugingenieurs
und Dokumentarfilmers Dvortsevoj spielt in der Wüste
Kasachstans, wohin der junge Asa nach seinem Marinedienst zurückkehrt. Er lebt nun bei seiner Schwester und
ihrer Familie, die ihn schnell verheiraten will. Das einzige
heiratsfähige Mädchen in weitem Umkreis, Tulpan, lehnt
aber ab, weil Asas abstehende Ohren ihr missfallen, was
seinen Erfindungsgeist nur zusätzlich anstachelt.
Mittwoch, 21.05.
18:00 Uhr
Donnerstag, 29.05.
18:00 Uhr
O’HORTEN
Norwegen/Deutschland 2008. R: Bent Hamer
D: Bard Owe, Joachim Calmeyer, Bjørn Floberg. 91 Min. 35mm. OmU
Dem Lokführer Odd Horten steht nach mehr als 40
Jahren Beschäftigung bei der Norwegischen Staatsbahn
die Pensionierung bevor. Dies verunsichert ihn so, dass
er an seinem letzten Arbeitstag zum ersten Mal zu spät
kommt. Die Leere und der ungeregelte Tagesablauf
im Ruhestand machen Horten zu schaffen. Durch eine
zufällige Begegnung mit einem Obdachlosen beginnt
er, einem verborgenen Wunsch nachzugehen und sich
auf das Rentenalter einzulassen. Bent Hamer verwendet
eine in der besten skandinavischen Tradition stehende
Bildsprache voller Empathie und leisem Humor.
Donnerstag, 22.05.
18:00 Uhr
16
HOMMAGE AN KARL BAUMGARTNER
TEZA Morgentau
Äthiopien/Deutschland/Frankreich 2008. R: Haile Gerima. D: Aaron
Arefe, Abiye Tedla, Takelech Beyene. 140 Min. 35mm. OmU
Sonntag, 25.05.
20:30 Uhr
Der junge Anberber kehrt in den 70er Jahren nach einem
Medizinstudium in Westdeutschland in sein Heimatland
Äthiopien zurück. Das ganze Dorf legt große Hoffnung in
den Rückkehrer. Doch die hiesigen Machthaber stehen
Anberbers Neuanfang im Weg – als politischen Feind
schicken sie ihn in die DDR, wo er Opfer eines rassistischen Überfalls wird. Als 60-jähriger kehrt Anberber
nach dem Fall des Mengistu-Regimes erneut in seine
Heimat zurück. In der Geschichte seines Protagonisten
zeichnet Haile Gerima ein eindrucksvolles Bild der jungen
Geschichte Äthiopiens. Karl Baumgartner stellte den Film
persönlich bei Africa Alive 2009 vor.
POLA X
Frankreich/Deutschland/Schweiz/Japan 1998. R: Leos Carax
D: Guillaume Depardieu, Catherine Deneuve. 134 Min. 35mm. OmU
Mittwoch, 28.05.
20:30 Uhr
Pierre ist ein junger Künstler; kurz vor der von seiner
Mutter arrangierten Heirat mit der unschuldigen, ihn
liebenden Lucie begegnet er in einem Wald einer mysteriösen Frau, die behauptet, seine Schwester Isabelle
zu sein. Er folgt ihr in eine Parallelwelt der Armut und
Selbstvergessenheit. Leos Carax‘ sehr persönlicher Film
beruht auf einem Roman von Hermann Melville. Carax
drehte erst 13 Jahre später wieder einen Spielfilm, den
ebenfalls von Karl Baumgartner koproduzierten HOLY
MOTORS (FR/DE 2012).
17
Nacht der Museen
2014
„Schlafen kann ich, wenn ich tot bin.“ Unter diesem Motto
des Ausnahmeregisseurs Rainer Werner Fassbinder steht
die Frankfurter Nacht der Museen am Samstag, 10. Mai im
Deutschen Filmmuseum. Die Sonderausstellung „Fassbinder - JETZT. Film und Videokunst“ ist noch bis zum 1. Juni
zu sehen.
Das Programm im Überblick
In den Ausstellungen
20:00 · 21:00 · 22:00 Uhr
Führungen durch die Sonderausstellung
„Fassbinder - JETZT. Film und Videokunst“
23:00 · 24:00 Uhr
Führungen durch die Dauerausstellung
Im Kino
Deutsche Musikvideos aus dem
Wettbewerb der Kurzfilmtage Oberhausen
20:30 Uhr · 22:30 Uhr
15 Jahre MuVi-Preis
21:30 Uhr · 23:30 Uhr
MuVi-Preis 2013
Ab 22:00 Uhr
70er Jahre Party mit DJ Param
Ab 19:00 Uhr
Nora de Baans „Kino à la Minute“
Analoges Minikino für eine Person
19:00 Uhr bis 02:00 Uhr
Bluebox-Mitmachaktion
Besucher können sich in Fassbinder-Filmsettings fotografieren lassen
Fassbinder-Filmquiz mit Preisen
18
IN MEMORIAM MICHEL LEINER
Dem Kommunalen Kino (heute Kino des Deutschen
Filmmuseums) sind die Filmemacher Reinhard Kahn und
Michel Leiner seit dem Frühjahr 1980 eng verbunden
gewesen. Damals hatten sie schon mehr als zehn Filme
zusammen gedreht. Ihr neues Werk WALDI kam bei den
Kinomachern gleich so gut an, dass es – in Uraufführung
– als „Film des Monats“ im Kommunalen Kino programmiert wurde. Auch die meisten ihrer älteren Filme wurden
gezeigt – echte Entdeckungen. Es entstand eine enge
Verbindung zwischen den beiden Filmemachern und dem
Kommunalen Kino sowie dem Deutschen Filmmuseum,
und alle ihre weiteren Filme liefen ebenfalls hier.
Michel Leiner ist am 16. März im Alter von 71 Jahren
nach langer Krankheit gestorben. Er wird nicht nur durch
seine Filme in Erinnerung bleiben, sondern auch durch
die sehr schönen Bücher, die er als Art Director des
Stroemfeld Verlags gestaltete und lektorierte.
Zur Erinnerung an Michel Leiner zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums im Mai eine Auswahl seiner Filme.
WALDI
BRD 1980. R: Reinhard Kahn, Michel Leiner. 77 Min. 16mm
Unter Verwendung von Textauszügen aus Robert Walsers „Der Wald“
Samstag, 24.05.
20:30 Uhr
„Für die Chinesen war Landschaft immer schon
Sprache, bedeutungssaturiert, so dass Kalligraphie
und Landschaftsmalerei sich eng verbinden konnten.
Der Film von Kahn und Leiner zeigt mit dem Literaturstück von Walser in zwei Medien zwei Arten der
Anverwandlung von Landschaft. Innen- und Außenwelt
sind als Kunstzeichen keineswegs einander spiegelnde
Bereiche. Wenn die Grenze zwischen beiden sich hebt,
beginnt Kunst zu entstehen. Der Wahnsinn lauert gleich
nebenan.“ (Frieda Grafe, Filmtips)
„Überraschend, in seiner Kühnheit verblüffend. Erfüllt
in jeder der 77x60 Sekunden die Filmgeschichte.“
(Alexander Kluge über WALDI)
19
Kurzfilmprogramm
von Reinhard Kahn und Michel Leiner
AUF DER SUCHE NACH DEM GLÜCK 1967. 18 Min. 35mm
In 8 Miniaturen wird das Thema Glückssuche jeweils aus
einem anderen Blickwinkel betrachtet.
GABRIELE 1967. 3½ Min. 35mm
An ihrem Todestag lernt sie Günther kennen. Er erfuhr
erst später von ihrem Tod.
KLAUS 1968. 16 Min. 35mm
Das erweiterte Gedankenporträt eines Mathematik- und
Theologiestudenten.
DAS BLUMENMÄDCHEN 1968. 16 Min. 35mm
Dinge die man liebt, gewinnen an Bedeutung.
FRAGE DOCH DAS MEER 1968. 8 Min. 35mm
Ein deutsches Ambiente am Rande des Atlantik.
MIT DEM MUND GEFILMT 1982. 35 Min. 16mm
Ein Sprichwortforscher kauft sich von der Aussteuer seiner beiden Stiefschwestern einen Ballon. Eine mit dem
Mund gefilmte beziehungsreiche Montage aus merkwürdig gesetzten Bildern und stehender Rede.
PLATZWUNDER Akt 2, 1984. 35 Min. 16mm
„Das Kino ist ein Zirkuspferd – statt es zur Darstellung
zu gebrauchen, führen die Autoren vor, was es kann.“
(Frieda Grafe, Filmtips)
Sonntag, 25.05.
18:00 Uhr
20
DIE GÖTTLICHE KOMÖDIE
Himmel, Hölle, Fegefeuer aus der Sicht
afrikanischer Gegenwartskünstler
Kuratiert von MarieHélène Gutberlet
In Kooperation
mit dem MMK
Die Kunstwerke von 60 afrikanischen Gegenwartskünstlern stellt das Frankfurter Museum für Moderne Kunst
in seiner aktuellen Ausstellung „Die Göttliche Komödie“
(bis Juli 2014) aus. Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt begleitend einige Arbeiten aus dem erweiterten Feld der afrikanischen Filmproduktion. Sie handeln
von der Reise ins Jenseits entlang mythologischer
Spuren, unmöglicher Liebe zwischen Frauen und Männern, der Welt unter Tage, den Zonen des Ausharrens,
den Gefängnissen und Paradiesen des Wartens und der
Wirklichkeit der Elemente.
Kurzfilmprogramm AUS SÜDAFRIKA: MINE
Zu Gast:
Teboho Edkins
Dienstag, 06.05.
18:00 Uhr
Das englische Wort MINE bedeutet zugleich „Grube“
und „mein“, in ihm verbinden sich die Tiefen des Bergwerks mit der Idee des Besitzes. MINE heißt das VideoArchiv-Projekt des Künstlers und Kurators Abrie Fourie.
In fünf ausgewählten Arbeiten tauchen südafrikanische
Künstlerinnen und Künstler unter die Oberfläche und
kunden ihre Geschichte und Position aus.
MINE
William Kentridge. 1991. 6 Min. engl. OF. Animation
GANGSTER BACKSTAGE
Teboho Edkins. 2013. 38 Min. engl./Afrikaans OmeU
PLAYING GUITAR FOR GOATS
Jacques Coetzer. 2010. 2 Min. OF
PROJECTED IDENTITIES
Barend de Wet. 2013. 3½ Min. OF
THE SWING (AFTER AFTER FRAGONARD)
Donna Kukama. 2009. 6 Min. OF
21
HEREMAKONO Warten auf das Glück
Mauretanien/Frankreich 2002. R: Abderrahmane Sissako. D: Khatra Ould
Abder Kader, Maata Ould Mohamed Abeid. 95 Min. 35mm. OmU
Nouadhibou an der mauretanischen Atlantikküste ist ein
Ort des Übergangs. Die Menschen sind hin- und hergerissen zwischen Gehen und Bleiben. Bevor er nach Europa
geht, besucht der 17-jährige Abdallah seine Mutter, um
Abschied zu nehmen. Da er die lokale Sprache nicht
spricht, beobachtet er die Dorfbewohner zunächst nur –
und schließt sie langsam ins Herz. Für das Warten, das
Reisen und das Hoffen findet der Film klare, wirkungsvolle Bilder. Er wurde 2002 mit dem Preis der internationalen
Filmkritik in Cannes ausgezeichnet und erhielt 2003 den
großen Preis als bester Film beim Filmfestival Fespaco in
Ougadougou.
Dienstag, 06.05.
20:30 Uhr
ORFEU NEGRO
Frankreich/Brasilien/Portugal 1959. R: Marcel Camus. D: Breno Mello,
Marpessa Dawn, Marcel Camus, Fausto Guerzoni. 107 Min. 35mm. OmU
ORFEU NEGRO verlegt den antiken Mythos von Orpheus und Eurydike in die Gegenwart des Karnevals von
Rio de Janeiro. Neben der amerikanischen Schauspielerin Marpessa Dawn und dem Fußballspieler Breno Mello
in den Hauptrollen spielten in dem Film überwiegend
brasilianische Laiendarsteller mit. Er markierte den internationalen Durchbruch des Bossa Nova.
Dienstag, 13.05.
18:00 Uhr
22
die göttliche komödie
Kurzfilmprogramm: Sans Titre
In Kooperation
mit den Internationalen Kurzfilmtagen
Oberhausen
Dienstag, 20.05.
18:00 Uhr
Die Kurzfilme aus dem Archiv der Internationalen
Kurzfilmtage Oberhausen konzentrieren sich auf jenseitige Momente im Realen, also auf Situationen der
Entrückung, der Verschiebung und der Transgression.
N12º13.062‘/W001º32.619‘ EXTENDED
Vincent Meesen. Belgien/Burkina Faso 2005. 8½ Min. Beta SP. OmeU
RECONSTRUCTING DAMON ALBARN IN KINSHASA
Jeanne Faust. Deutschland 2010. 10 Min. Beta SP. OmeU
SANS-TITRE
Neil Beloufa. Frankreich/Algerien 2010. 15 Min. Beta SP. OmeU
ATROPHY
Palesa Shongwe. Südafrika 2009. 8 Min. Beta SP. engl. OF
NORA
Alla Kovgan/David Hinton. USA/Zimbabwe 2009. 35 Min. DCP. engl. OF
EN ATTENDANT LES HOMMES
Mauretanien/Belgien 2007. R: Katy Lena Ndiaye
Dokumentarfilm. 56 Min. OmeU
Dienstag, 20.05.
20:30 Uhr
In Kooperation
mit dem
Die Frauen in Oualata im Osten der mauretanischen
Sahara warten auf ihre Männer, die vor langer Zeit nach
Europa aufbrachen. Neben der alltäglichen Arbeit bemalen sie ihre Hütten mit wunderschönen Motiven. Im Film
schildern sie offen ihre Beziehungen zu den Männern.
OCTOBRE
Frankreich/Mauretanien/UdSSR 1993. R: Abderrahmane Sissako.
D: Irina Apeksimova, Wilson Buyaya. 37 Min. 35mm. OmU
Sissakos Abschlussfilm für die Filmschule Moskau
erzählt von der scheiternden Liebe zwischen einem
Afrikaner und einer Russin in der ‚Zone’ und fängt
Momente der Desillusionierung und des Stillstands im
Moskauer Winter ein.
23
Kurzfilmprogramm: 6 Videos von Guy Wouete
Zu Gast:
Guy Wouete
„Meine Kunst beansprucht keinen geographischen
Raum noch hängt sie an Farben oder Genres. [Sie
handelt] auch nicht von den Schmerzen und den Übeln,
die das Fleisch angreifen und den Geist pervertieren.
Meine Kunst schöpft im Empfindlichen hier und jetzt; sie
erforscht den konfliktbesetzten Verstand, den ‚entscheidenden Moment’, in dem sich Gesagtes und Ungesagtes
(un)vernünftig treffen.“ – Guy Wouete ist international
ausstellender billdender Künstler. In seinen Werken
befasst er sich mit Momenten des Übergangs und mit
unklaren Affekten und Lebenszusammenhängen.
Dienstag, 27.05.
18:00 Uhr
CORRIDOS Malta 2010. 10½ Min. DVD. OmeU
WHO CARES? Marokko 2009. 5 Min. DVD. OmeU
RITE Kamerun 2008. 17 Min. DVD. OmeU
L’IMMINENT TSUNAMI Mali 2007. 5 Min. DVD. OmeU
AFRI-CAN TRAFFIC Benin 2007. 4½ Min. DVD. OmeU
ESPERAMOS Kuba 2009. 1 Min. DVD. OmeU
MAN NO RUN
Frankreich 1992. R: Claire Denis
Dokumentarfilm. 90 Min. 35mm. OmU
Claire Denis’ Dokumentarfilm, der die kamerunische
Avantgarde-Band Les têtes brûlées bei ihrer FrankreichTournee 1987 begleitet, konzentriert sich auf das
Backstage-Leben der Musiker und deren Begegnung
mit der französischen Provinz, bis sich erst ganz zum
Schluss die Energie ihrer Musik ins Freie entlädt.
Dienstag 27.05.
20:30 Uhr
24
FESTIVAL
NIPPON CONNECTION
Retrospektive 2014:
Kō Nakahira - The Wild Child Of The Sixties
27. Mai bis
1. Juni 2014
In Kooperation mit
Mehr als 130 Produktionen präsentiert das 14. Japanische Filmfestival Nippon Connection in Frankfurt vom
27. Mai bis 1. Juni 2014 im Künstlerhaus Mousonturm
und Theater Willy Praml. Die Nippon Retrospektive im
Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt vom 30. Mai bis
1. Juni Filmklassiker von Kō Nakahira (1926-1978).
Nakahiras Karriere begann bei Nikkatsu, dem ältesten
japanischen Filmstudio. Seine Mixtur aus Revolte und
Spielfreude war Inspiration und Ausgangspunkt für viele
Regiearbeiten der 1960er Jahre, die von Kritikern in den
USA und Europa als „Japanese New Wave“ bezeichnet
wurden. In den 1960er Jahren begann Nakahira in Hongkong zu drehen und wechselte in Japan in die unabhängige Produktion. Er gab bis zu seinem frühen Tod 1978
nie die stilistische Experimentierlust auf und hinterlässt
einige der großen Meisterwerke des japanischen Films.
www.nipponconnection.com
„Das Reißen eines Frauenrocks und das Geräusch eines
Motorboots kündigten für alle, die sensibel genug waren,
die Ankunft einer neuen Generation von japanischem Film
an.“ — Nagisa Ōshima über Kō Nakahiras zweiten Film
CRAZED FRUIT, 1956
FESTIVAL
25
Natsu no arashi Summer Storm
Japan 1956. R: Kō Nakahira. D: Mie Kitahara, Tatsuya Mihashi,
Masahiko Tsugawa, Tanie Kitabayashi, Yō Shiomi. 87 Min. 35mm. OmeU
Als ihre Schwester Taeko ihren neuen Freund Keiji mit
nach Hause bringt, erkennt Ryoko den Mann wieder,
mit dem sie vor Jahren eine stürmische Affäre hatte.
Unweigerlich lodern ihre und Keijis Gefühle füreinander
wieder auf. Nakahiras Erstlingswerk erzählt von einem
Beziehungsreigen, in dem verbotene und unerfüllte
Gefühle alle Beteiligten dem Abgrund entgegentreiben.
Freitag, 30.05.
18:00 Uhr
Kurutta kajitsu Crazed Fruit
Japan 1956. R: Kō Nakahira. D: Yujirō Ishihara, Masahiko Tsugawa,
Mie Kitahara. 86 Min. 35mm. OmeU
Mit seinem Skandalerfolg setzte Nakahira eine beispiellose Karriere in Gang und begründete das japanische
„Sun Tribe“- bzw. „Taiyozoku“-Genre. Der Film erzählt
die schockierende, von Sex und Lebensangst geprägte
Geschichte einer desillusionierten Jugend. François
Truffaut sah in CRAZED FRUIT die japanische Antwort
auf REBEL WITHOUT A CAUSE (USA 1955).
Freitag, 30.05.
20:30 Uhr
Suna no ue no shokubutsugun Flora on the Sand
Japan 1964. R: Kō Nakahira. D: Noburo Nakaya, Kazuko Inano,
Mieko Nishio, Yukiko Shimazaki. 95 Min. 35mm. OmeU
Das experimentelle Liebesdrama über die komplexe und
surreale Beziehung eines Mannes zu zwei Schwestern
bezieht sich auf das gleichnamige Gemälde von Paul
Klee. Schwarzweiß-Aufnahmen kontrastieren mit Klees
farbenfrohen Bildern. Explizite Sexszenen kündigen die
Welle des legendären Nikkatsu-Genres „Roman Porno“
an, welches das Studio später vor dem Bankrott rettete.
Freitag, 30.05.
22:30 Uhr
26
FESTIVAL
Aitsu to watashi That Guy and I
Japan 1961. R: Kō Nakahira. D: Yujirō Ishihara, Izumi Ashikawa,
Yukiko Todoroki. 105 Min. 35mm. OmeU
Samstag, 31.05.
16:00 Uhr
Die 1960er Jahre in Japan: Politische Massenproteste
erschüttern das Land, gesellschaftliche Konventionen
werden in Frage gestellt, und die Jugend entdeckt ein
neues Lebensgefühl. In der Figur des Studenten Saburo
spiegeln sich alle Aspekte dieses revolutionären Jahrzehnts wider. Der aufbegehrende Student lernt die junge
Keiko kennen. Den frisch Verliebten wird bald klar, dass
die unschuldige Jugendzeit vorbei ist. Gekonnt verbindet
Nakahira Elemente seiner früheren Filme über die neu
aufkeimende Jugendkultur mit dem Genre des Familiendramas.
Getsuyobi no Yuka Only on Mondays
Japan 1964. R: Kō Nakahira. D: Mariko Kaga, Takeshi Kato, Akira
Nakao, Tanie Kitabayashi, Yasuharu Umeno. 94 Min. 35mm. OmeU
Samstag, 31.05.
18:00 Uhr
Der wohl französischste unter den japanischen „Nouvelle
Vague“-Filmen der 1960er Jahre zeigt die bezaubernde
und zugleich naive Yuka, die mit verschiedenen Männern
durch Yokohamas Nachtclubs rauscht und als „Geliebte“ ihren Lebensunterhalt finanziert. Die stets modisch
gekleidete Protagonistin scheint zu wissen, wie man
die Männer in einer patriarchalischen Welt kontrollieren
kann. Einfallsreich folgt die Kamera Yuka durch die japanische Metropole.
FESTIVAL
27
Kuroi tobakushi – akuma no hidarite
The Black Gambler: Devil‘s Left Hand Japan 1966. R: Kō Nakahira
D: Akira Kobayashi, Hideaki Nitani, Misa Hirose. 91 Min. 35mm. OmeU
Das Subgenre des Glücksspiel-Krimis war im Japan
der 1960er Jahre beliebt. Akira Kobayashi, bekannt aus
zahlreichen Filmen von Seijun Suzuki, verkörpert den
charmant-selbstbewussten Spieler Kōji. Nakahira lässt
seine Figuren in einem Strudel von Besessenheit und Täuschung herumwirbeln und bietet jede Menge Action. In
Farbe und Breitwandformat gedreht, thematisiert der Film
auch die Beziehung Japans zu anderen Ländern, was zum
Markenzeichen vieler Filme des Nikkatsu Studios wurde.
Samstag, 31.05.
20:30 Uhr
Onna no uzu to fuchi to nagare Whirlpool of Flesh
Japan 1964. R: Kō Nakahira. D: Noboru Nakaya, Kazuko Inano,
Kazuo Kitamura, Yûko Kusunoki. 113 Min. 35mm. OmeU
Der existenzialistische Schwarzweiß-Film spielt in Japan
wenige Jahre nach Kriegsende: Nunami und seine Frau
Sugaku, die kurz vor dem 2. Weltkrieg in der Mandschurei verheiratet wurden, führen eine leidenschaftslose Ehe.
Nunami sehnt sich nach intellektuellen Konversationen,
während Sugaku sich nur als Barbesitzerin in ihrem Element fühlt. Trotz eines Seitensprungs Sugakus wagt das
Paar einen Neuanfang in Tokio. Doch hier trifft Nunami in
seiner neuen Kollegin eine Gleichgesinnte – und Sugaku
eine drastische Entscheidung...
Samstag, 31.05.
22:30 Uhr
28
FESTIVAL
DORODARAKE NO JUNJŌ Mud Spattered Purity
Japan 1963. R: Kō Nakahira. D: Sayuri Yoshinaga, Mitsuo Hamada,
Chikako Hosokawa. 91 Min. 35mm. OmeU
Sonntag, 01.06.
18:00 Uhr
DORODAKE NO JUNJO basiert auf einer wahren Begebenheit: Der Zufall führt einen Yakuza-Gangster und
eine kultivierte Diplomatentochter zusammen. Nach
anfänglich vergnügten Rendezvous bei Boxkämpfen und
Klassik-Konzerten steht das ungleiche Paar schon bald
vor unüberwindbaren Hindernissen: Mami überwirft
sich mit ihrer Familie, während es für den jungen Jiro
unmöglich scheint, ein ehrliches Leben zu führen; aus
der Zufalls- wird eine schicksalhafte Begegnung.
Ryojin nikki The Hunter‘s Diary
Japan 1964. R: Kō Nakahira. D: Noboru Nakaya, Masako Togawa,
Kazuo Kitamura, Yōko Kozono. 123 Min. 35mm. OmeU
Sonntag, 01.06.
20:30 Uhr
Der verheiratete Frauenheld Honda fürhrt Tagebuch über
seine Eroberungen. Plötzlich kommt eine Geliebte nach
der anderen auf mysteriöse Weise ums Leben, Honda
wird als Hauptverdächtiger verhaftet. Handelt es sich
um eine geheimnisvolle Rache? Nach der Romanvorlage
von Masako Togawa, die im Film selbst in der Rolle der
unglücklichen Ehefrau brilliert, schuf Nakahira mit RYOJIN NIKKI ein packendes und zugleich beklemmendes
Suspense-Drama.
29
LATE NIGHT KULTKINO
Flüchtige Neofaschisten, Serienkiller und psychische Traumata – das Late Night Kultkino im Mai.
TERROR 2000. INTENSIVSTATION DEUTSCHLAND
Deutschland 1992. R: Christoph Schlingensief. D: Margit Carstensen,
Peter Kern, Susanne Bredehöft, Alfred Edel. 79 Min. Blu-ray
Nachdem er im DEUTSCHEN KETTENSÄGENMASSAKER (DE 1990) sehr eigenwillig die Wiedervereinigung
thematisierte, setzte sich Christoph Schlingensief in TERROR 2000 mit Neonazis auseinander. Ausgehend vom
Gladbecker Geiseldrama im August 1988 und den Angriffen auf Asylbewerberheime erzählt er von zwei flüchtigen Gangstern, die in einer ostdeutschen Kleinstadt ein
rassistisches Terrorregime errichten. Ein wütender und
bewusst geschmackloser, in Trash-Ästhetik gehaltener
Angriff auf den neuen Faschismus.
Freitag, 02.05.
22:30 Uhr
Samstag, 24.05.
22:30 Uhr
THE STENDHAL SYNDROME
Italien 1996. R: Dario Argento
D: Asia Argento, Thomas Kretschmann. 119 Min. Blu-ray. engl. OF
Das Stendhal-Syndrom bezeichnet einen Zustand der
Überwältigung beim Anblick großer Kunstwerke, der
den geistigen oder physischen Zusammenbruch bewirkt. Diese Erfahrung macht Kommissarin Anna Manni
auf den Spuren eines gefährlichen Serienmörders in
einem Florentiner Museum. Der Killer nutzt Annas Störung aus, um sie zu entführen und zu vergewaltigen.
Sie entkommt zwar, ist jedoch schwer traumatisiert.
Zunehmend verliert Anna den Kontakt zur Realität. Argento gelang mit diesem Film ein verstörend intensives
Erlebnis.
Samstag, 03.05.
22:30 Uhr
Freitag, 09.05.
22:30 Uhr
30
KINDERKINO
Ein sprechender Zweig verliebt sich, auf dem Balkon
steht ein Pferd, Bären und Mäuse schließen Freundschaft, und graue Männer versuchen, die Zeit zu stehlen. Fantasievolle und spannende Geschichten für die
kleinen Kinogänger bietet das Kinderkino im Mai.
KNERTEN TRAUT SICH
Norwegen 2010. R: Martin Lund. D: Adrian Grønnevik Smith, Pernille
Sørensen, Jan Gunnar Røise. 81 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 6 J.
Freitag, 02.05.
14:30 Uhr
Sonntag, 04.05.
15:00 Uhr
Seit Lillebror mit seiner Familie auf dem Land lebt, sind
sein hölzerner Freund Knerten und er unzertrennlich. Und
dann wird alles anders: Knerten ist verliebt! Das aparte
Birkenzweiglein Karoline hat ihm den Kopf verdreht. Als
Lillebror seine Mutter nach einem mysteriösen Unfall
im Straßengraben findet, glaubt er an einen Kriminalfall.
Seine Freundin Vesla und der treue Knerten helfen ihm bei
der Ermittlung – und auch Karoline ist dabei.
DAS PFERD AUF DEM BALKON
Österreich 2012. R: Hüseyin Tabak. D: Nora Tschirner, Andreas Kiendl,
Enzo Gaier. 93 Min. DCP. Empfohlen ab 8 J.
Halbzeit
Gewinner Publikumspreis LUCAS 2013
Freitag 09.05.
14:30 Uhr
Sonntag 11.05.
15:00 Uhr
Mika leidet am Asperger-Syndrom. Soziale Bindungen
fallen ihm schwer und er braucht stets klare Strukturen.
Dann entdeckt er auf dem Balkon seines Nachbarn ein
Pferd. Das Tier wächst ihm ans Herz, und vieles wird
nun anders. Mit seiner neuen Freundin Dana will Mika
das Pferd retten, denn nicht nur der Schlachter, auch
zwei Gangster haben es auf das Tier abgesehen.
31
ERNEST & CÉLESTINE
Frankreich, Belgien, Luxemburg 2012. R.: Benjamin Renner, Stéphan
Aubier. Animation. 80 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 7 Jahren.
Jeden Abend erzählt die Aufseherin im Waisenhaus
gruselige Schauermärchen über Bären. Aber die kleine
Maus Célestine hält das nicht davon ab, die Welt der
Bären zu besuchen. Eines Tages trifft sie hier den grummeligen Ernest. Mit der Zeit entdecken die beiden, dass
Maus und Bär sehr wohl Freunde sein können.
Freitag 16.05.
14:30 Uhr
Sonntag 18.05.
15:00 Uhr
MOMO
BRD/Italien 1985. R: Johannes Schaaf. Romanvorlage: Michael Ende. D:
Radost Bokel, Leopoldo Trieste, Blu-ray. DF. Empfohlen ab 8 J.
KLASSIKER
Das Waisenmädchen Momo hat in den Bewohnern des
verschlafenen Dorfes, in das sie eines Tages gelangt ist,
gute Freunde gefunden. Doch dann wird das glückliche Leben im Ort von den grauen Herren bedroht.
Für Momo und ihre Freunde beginnt ein Kampf nicht
gegen, sondern für die Zeit ...
Freitag 23.05.
14:30 Uhr
Sonntag 25.05.
15:00 Uhr
REIHE FÜR MINIS: TIERE
67 Min. 16 mm. DF.
Empfohlen ab 4 Jahren
DINNER FOR TWO Kanada 1996. 8 Min. R: Janet Perlman
JANOSCH: KOMM WIR FINDEN EINEN SCHATZ
Bundesrepublik Deutschland 1981. 18 Min. R: Jürgen Egenolf
KLEINE SCHWESTER KANINCHEN
Schweden 1988. 20 Min. R: Eva Eriksson & Jan Gustavsson
GAGARIN Russland 1994. 4 Min. R: Alexij Kharitidi
DIE BREMER STADTMUSIKANTEN
Bundesrepublik Deutschland 1970. 17 Min. R: Ferdinand Diehl
Freitag 30.05.
14.30 Uhr
Sonntag 01.06.
15:00 Uhr
32
Easier than painting.
Die Filme von Andy Warhol
Andy Warhol zählt zu den bedeutendsten Künstlern des
20. Jahrhunderts. Zu seinem Œuvre gehören zahlreiche
Filme, die der Öffentlichkeit in den vergangenen Jahren
sukzessive in restaurierten Kopien zugänglich gemacht
wurden. Die Vorlesungsreihe geht der These nach, dass
Warhols lange verborgen gebliebene Filme möglicherweise der wichtigste Teil seines Werkes sind, da seine
ästhetische Konzeption generell auf den Film ausgerichtet
scheint. Schon in seiner Malerei und seinen Siebdruck-Arbeiten hat Warhol immer wieder den Starkult zum Thema
gemacht. Serialität und Reproduzierbarkeit der technischen Bildmedien sind von Anfang an Gegenstand seiner
Kunst. Es scheint somit nur konsequent, dass Warhol
1963 anfing, Filme zu machen, und sich diesem Medium
über längere Zeit hinweg fast ausschließlich widmete.
Die Bandbreite seines filmischen Schaffens reicht von
fast 500 „Screen Tests“ berühmter Persönlichkeiten über
die frühen experimentellen Filme bis zu den von ihm produzierten Kinofilmen aus den späten 1960er und frühen
1970er Jahren. Die Ringvorlesung und Filmreihe „Easier
than painting. Die Filme von Andy Warhol“ ist eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe, die aus Filmvorführungen
und Vorträgen international renommierter Wissenschaftler
besteht. Die Veranstaltungsreihe wird von der GoetheUniversität gemeinsam mit dem Deutschen Filmmuseum und in Kooperation mit der HFG Offenbach und der
Städelschule unter dem Dach der hessischen Film- und
Medienakademie organisiert.
Begleitend zu den Lectures zeigt das Kino des Deutschen
Filmmuseums jeden Mittwoch und Samstag Werke, die
Elemente des Pop im Film aufgreifen und so exemplarisch
die Bandbreite des „Popkinos“ in der Filmgeschichte
abbilden.
„Everything is beautiful.“
(Andy Warhol)
LECTURE & FILM
33
FACE VALUE
Lecture von Douglas Crimp, Rochester
Vortrag in englischer Sprache
Die Verführung ist zentrales Thema der drei Stummfilme
von Andy Warhol aus den Jahren 1963/64 – HAIRCUT
#1, BLOW JOB und MARIO BANANA. Wenn Billy Name
in HAIRCUT #1 John Daleys Haare schert, sorgfältig, erotisch und leicht bedrohlich, ist das eine Art der Lockung.
Eine andere ist Freddy Herko, nackt bis auf einen Cowboyhut, der dabei zusieht. Der junge Mann, der in BLOW
JOB verwöhnt wird, tut so, als würde er sich weder für
seinen Lustspender noch für die Kamera interessieren,
während der große Transvestiten-Darsteller Mario Montez
in MARIO BANANA vorgibt, dass ihm seine Banane ebenso am Herzen liegt wie sein Publikum. Douglas Crimp
hält die genaue Aufmerksamkeit für das, was auf der
Leinwand zu sehen ist – die Gesichter natürlich, aber auch
Licht und Schatten, Raumtiefe, Rhythmus und Dauer – für
die Grundlage einer Ethik des Sehens.
Douglas Crimp hält seit 2003 die Fanny-KnappAllen-Professur für Kunstgeschichte der University of
Rochester, New York.
BLOW JOB
USA 1964. R: Andy Warhol
D: DeVeren Bookwalter, Willard Maas. 36 Min. 16mm. o. D.
Andy Warhol hält die Mimik des Theaterschauspielers
DeVerne Bookwalter fest, der durch den titelgebenden
sexuellen Akt verwöhnt wird. Die zweite Person im
Film erkannte Gerard Malanga 2002 bei einem Vortrag
in London: Es handelte sich um den Filmemacher
Willard Maas.
MARIO BANANA 1 & 2
USA 1964. R: Andy Warhol
D: Mario Montez. 8 Min. 16mm. o. D.
Ein Transvestit, gespielt von Drag Queen Mario Montez,
isst eine Banane.
HAIRCUT #1
USA 1963. R: Andy Warhol
D: Billy Name. 24 Min. 16mm. o. D.
Billy Name, der privat einen „Haircutting Salon“ in seiner
Wohnung unterhielt, schneidet einer Person die Haare.
Donnerstag, 08.05.
Lecture 20:15 Uhr
Filmbeginn:
ca. 21:15 Uhr
34
LECTURE & FILM
ANDY WARHOLS SPIELFILM HEDY
Lecture von Diedrich Diederichsen, Wien
Unter allen von Warhol selbst gedrehten Filmen kommt
HEDY oder HEDY, THE SHOPLIFTER einem konventionellen Spielfilm am nächsten. Es gibt Schauspieler,
die Rollen spielen, eine Handlung sowie verschiedene
Szenen und Bauten. Auch wenn diese Elemente nicht
entscheidend sind, oft nur angedeutet werden, stellt der
Film damit fast eine Ausnahme dar. Vor der Folie der
angedeuteten Erzählhandlung und den Dialogen von
Ronald Tavel wird andererseits erst recht vieles klar, das
für den konzeptuellen Zuschnitt von Warhols Filmen zwischen 1964 und 1966 zentral war: Blicke, Posen, Klänge,
Schatten – und deren Eigenleben. Auch die sich sehr
weit vorwagenden Persönlichkeitsdesigns der Darsteller
Mary Woronov und Jack Smith nehmen eine zentrale
Funktion ein.
Diedrich Diederichsen ist Professor für Theorie, Praxis
und Vermittlung von Gegenwartskunst am Institut für
Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der
Bildenden Künste, Wien.
HEDY
USA 1966. R: Andy Warhol. D: Gerard Malanga, Mario Montez,
Mary Woronow, Jack Smith. 66 Min. 16mm. OF
Donnerstag, 22.05.
Lecture 20:15 Uhr
Filmbeginn:
ca. 21:15 Uhr
Zur Live-Musik von The Velvet Underground treffen zwei
Heroen des US-Underground aufeinander: Drag Queen
Mario Montez spielt die abgehalfterte Hedy Lamarr, die
einen Schönheitschirurgen besucht, um ihre Jugend
wiederzugewinnen. Schließlich wird sie beim Ladendiebstahl erwischt und vor Gericht gestellt. Ronald Tavel
ist der Richter in diesem Prozess, bei ihm werden Hedys
fünf Ex-Ehemänner lang gehegte Anschuldigungen los.
Doch Hedy zeigt sich davon unbeeindruckt und gibt die
Songs „I Feel Pretty“ und „Young at Heart“ zum Besten.
HEDY ist der einzige Tonfilm aus dieser Epoche, bei
dem Warhol selbst Kamera führte.
35
FACTORY GIRL
USA 2006. R: George Hickenlooper
D: Sienna Miller, Guy Pearce, Hayden Christensen. 91 Min. Blu-ray. OF
Hickenloopers „Anti-Warhol-Film“ FACTORY GIRL stilisiert Andy Warhol als gnadenlosen Ausbeuter des Schönen und Reinen. Aus dem beschaulichen Cambridge
kommt Edie Sedgwick in das New York der Sechziger
Jahre. Sie trifft Warhol (gespielt von Guy Pearce) und
wird seine Muse. Als Supermodel schafft Edie es auf
die Titelseite der Vogue. In der rauschenden Welt der
Factory, dem Treffpunkt der New Yorker Künstlerszene,
prägen Kunst, Drogen und freie Liebe den Alltag. Der
Abgrund ist zum Greifen nahe.
Samstag, 03.05.
18:00 Uhr
Mittwoch, 07.05.
18:00 Uhr
Der Film ist im Handel bei EuroVideo verfügbar.
ABSOLUT WARHOLA
Deutschland 2001. R: Stanislaw Mucha
Dokumentarfilm. 80 Min. 35mm. OmU
Nach den Wurzeln der Pop-Art-Ikone Andy Warhol
sucht Stanislaw Mucha irgendwo im Nirgendwo zwischen Slowakei, Polen und der Ukraine. Im Museum
von Medzilaborce gibt es allerlei Warhol-Devotionalien:
Sein Taufkleid hängt neben seinen Absolut-Vodka-Drucken, eine seiner Brillen liegt neben dem Notizbuch der
Mutter. Für die meist arbeitslose Bevölkerung ist Andy
ein Heiliger, der es in die große ferne Welt geschafft
hat. Aber homosexuell? „So einer war er nicht!“, lautet
die einhellige Meinung. Muchas „dokumentarische
Komödie“ ist zugleich ein stimmungsvolles Porträt
Osteuropas.
Samstag, 10.05.
18:00 Uhr
Mittwoch, 14.05.
18:00 Uhr
36
LECtURE & FILM
BASQUIAT
USA 1996. R: Julian Schnabel. D: Jeffrey Wright,
Dennis Hopper, David Bowie. 107 Min. 35mm. OmU
Samstag, 24.05.
18:00 Uhr
Mittwoch, 28.05.
18:00 Uhr
New York 1981: Graffiti-Kid Jean-Michel Basquiat begegnet Warhol und wird von einem Galeristen entdeckt.
Im Nu beginnt eine steile Karriere für den afroamerikanischen Sprayer. Mit seinem Charisma und seiner
exotischen Schönheit steigt Basquiat kometenhaft auf
und gewinnt schlagartig die Herzen der High Society.
Seine Freundschaft mit Andy Warhol (gespielt von David
Bowie) verschafft ihm Respekt in Kunstkreisen. Doch
Basquiat, inzwischen bekannt als „James Dean der
Kunst“, geht an Warhols Tod und der Vermarktungsmaschinerie zugrunde. Julian Schnabel widmet ihm ein
ungewöhnliches Biopic.
schloendorff.deutsches-filmmuseum.de
SPECIALS
37
KINO UND COUCH
Auf der Suche nach sich selbst –
Erwachsenwerden im Kino
In der Reihe Kino & Couch zeigt das Deutsche Filmmuseum zusammen mit dem Frankfurter Psycho­
analytischen Institut ausgewählte Filme, die sich mit
dem Erwachsenwerden beschäftigen. An die Vorführung schließt sich ein Dialog aus psychoanalytischer
und filmwissenschaftlicher Perspektive sowie
eine Diskussion mit dem Publikum an.
NÉNETTE & BONI
Frankreich 1996. R: Claire Denis. D: Grégoire Colin, Alice Houri,
Valeria Bruni Tedeschi, Vincent Gallo. 103 Min. 35mm. OmU
Nénette und Boni sind zwar Geschwister, doch sie
haben nichts mehr miteinander zu tun: Nénette lebt bei
ihrem Vater, Boni arbeitet als Pizzabäcker im Hafen von
Marseille und wohnt im Haus der verstorbenen Mutter.
Das ändert sich, als Nénette von Zuhause abhaut und
bei Boni Unterschlupf sucht. Er will sie am liebsten so
schnell wie möglich wieder loswerden. Nach und nach
aber siegt die Neugierde über das Misstrauen, und
beide nähern sich einander an. Der eigenwillige Stil und
die Behutsamkeit der Personenzeichnung veranlassten
die Jury in Locarno 1996, den Film mit dem Goldenen
Leoparden auszuzeichnen.
Donnerstag, 15.05.
20:00 Uhr
Filmwissenschaftlicher Kommentar:
Karsten Visarius
Psychoanalytischer
Kommentar:
N.N.
38
SPECIALS
WAS TUT SICH –
IM DEUTSCHEN FILM?
In Kooperation mit
In der Reihe WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM?
präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums regelmäßig aktuelle Werke. Im Anschluss an die Vorführung
sprechen Journalisten mit den Filmemachern über das
deutsche Filmgeschehen. LOVE STEAKS von Jakob
Lass gewann 2013 als erster Film überhaupt sämtliche
Förderpreise Neues Deutsches Kino beim Filmfest München und erhielt anschließend noch den renommierten
Saarbrücker Max-Ophüls-Preis. Der Studentenfilm,
produziert von der Potsdamer Hochschule für Film und
Fernsehen „Konrad Wolf“, entstand ohne Drehbuch,
komplett improvisiert. Lass und seine Mitstreiter, Ines
Schiller und Golo Schultz, schrieben ein Manifest für die
gemeinsamen Filmprojekte: „Fogma“:
Foto: KIKE Photography
Foto: KIKE Photography
Über Fogma
“[Wir haben] uns das Ziel gesetzt, die Frische und
Spontaneität von Improfilm mit der dramaturgischimmersiven Qualität von geschriebenem Spielfilm und
der Authentizität von Dokumentarfilm zu verbinden.
Damit machen wir uns bewusst unabhängig von Konventionen […]. Es geht uns um eine Öffnung für vielfältige visuelle und narrative Mittel und nicht um eine
Beschneidung der filmischen Möglichkeiten. Fogma
hat aus unserer Sicht das Potential, sich als eine neue
Art des Filmemachens zu etablieren…”
— Producers’ Statement von Ines Schiller und
Golo Schultz auf lovesteaks.de
39
LOVE STEAKS
Deutschland 2013. R: Jakob Lass
D: Lana Cooper, Franz Rogowski. 89 Min. DCP
Ein Luxushotel an der Ostsee. Während die junge Köchin
Lara sich am heißen Herd unter arroganten Männern
behaupten muss, kommt Clemens als unerfahrener
Wellness-Masseur ins Haus. Die beiden treffen sich im
Fahrstuhl, gemeinsam erleben sie „Abhängen in Abhängigkeit“. Die beiden Hauptdarsteller wurden ohne Drehbuch in den Alltag eines echten Hotelbetriebs geworfen,
das Personal spielt die Nebenrollen. Entstanden ist eine
tragikomische Liebesgeschichte, die sich gegen gängige
Genrekonventionen auflehnt.
Sonntag, 04.05.
20:15 Uhr
Im Anschluss
spricht Ulrich
Sonnenschein
(epd film) mit den
Fogma-Machern
Jakob Lass,
Ines Schiller und
Golo Schultz
PETER SEMPEL
JONAS IN THE JUNGLE
Deutschland 2013. R: Peter Sempel
Dokumentarfilm. 98 Min. DigiBeta. OmU
Zu Gast:
Peter Sempel
Zuletzt war Peter Sempel im vergangenen Juli mit DIE
AMEISE DER KUNST (DE 2010) bei uns zu Gast. Sein
aktuelles Werk, JONAS IN THE JUNGLE, ist eine essayistische Filmwanderung mit Jonas Mekas, der lebenden
Legende der Filmavantgarde – der mit 90 Jahren immer
noch tanzt und singt, drahtig und fidel ist. Von seinem
Loft in Brooklyn führt die filmische Reise zu Retros im
Kölner Museum Ludwig und im Centre Pompidou in
Paris. Mit Hilfe neuer Medien und „Occupy“-Aktionen
verarbeitet Mekas offensiv seine Vergangenheit als
Flüchtling aus Litauen: Er nutzt Fluxus-Elemente, Film,
Musik und Poesie – das alles im Namen der Freiheit und
für politische Dezentralisierung.
Mittwoch, 21.05.
20:30 Uhr
40
SPECIALS
literaTurm
Das Konzeptfestival literaTurm befasst sich alle zwei
Jahre mit einem Leitmotiv der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur im Diskurs mit anderen Künsten und
Kulturwissenschaften.
In diesem Jahr widmet sich die Veranstaltung der Zeit
als strukturgebendem Element der Literatur. Auch im
Film ist die Zeit ein wichtiges Element. In der Filmauswahl zum Festival wird das Thema Zeit sowohl inhaltlich als auch formal unter verschiedenen Aspekten
betrachtet.
Freitag, 23.05.
14:30 Uhr
Sonntag, 25.05.
15:00 Uhr
MOMO
BRD/Italien 1985. R: Johannes Schaaf
D: Radost Bokel. Empfohlen ab 8 J.
≥ Ausführliche Beschreibung auf Seite 31
Kurzfilmprogramm
Freitag, 23.05.
18:00 Uhr
TIME‘S UP Deutschland 2009.
R: Jan Peters und Marie-Catherine Theiler. Dokumentarfilm. 15 Min.
Witzige, ironische Auseinandersetzung mit der persönlichen Wahrnehmung von Zeit und der Entschleunigung.
A YEAR ALONG THE ABANDONED ROAD Norwegen 1991.
R: Morten Skallerud. Musik: Jan Garbarek. Realtrick. 12 Min. o.D.
Eine Zeitreise über ein Jahr in nordischer Landschaft.
NIE SOLO SEIN
Deutschland 2004. R: Jan Schomburg. Kurzspielfilm. 10 Min.
Wenn die Zeit in umgekehrter Richtung läuft ...
RAUMZEITHUND
Österreich 2010. R: Nikolaus Eckhard. Animation. 6 Min.
In Anspielung auf die Frühzeit der Filmgeschichte wird
hier die Zeit zerdehnt.
LA JETÉE Frankreich 1963.
R: Chris Marker. Science-Fiction-Kurzfilm. 28 Min. engl. Fassung
Eine apokalyptische Zeitreise in Vergangenheit und
Zukunft entwirft dieser Science-Fiction Fotofilm.
NŌ USA 2003. R: Sharon Lockhart. Experimentalfilm. 31 Min. o.D.
Eine meditative Wahrnehmung der erlebten Zeit.
41
THE END OF TIME
Schweiz/Kanada 2012. R: Peter Mettler
Dokumentarfilm. 109 Min. DCP. OmU
Vom Teilchenbeschleuniger CERN in der Schweiz, wo
Wissenschaftler nicht erahnbare Dimensionen der Zeit
erforschen, zu den Lavaströmen in Hawaii, die beinahe
alle Häuser auf der Südseite der Big Island überwältigt
haben; von der vom Zerfall gezeichneten Innenstadt Detroits zum hinduistischen Begräbnis-Ritus nahe Buddhas
Ort der Erleuchtung: Mit THE END OF TIME hat Peter
Mettler ein gleichsam poetisches wie bildgewaltiges
Filmessay über die Wahrnehmungen und Vorstellungen
von Zeit geschaffen. Er wagt es, den Film der Zukunft
zu träumen, während er in die Wunder des Alltags
eintaucht.
Freitag, 23.05.
20:30 Uhr
LOLA RENNT
DE 1998. R: Tom Tykwer.
D: Franka Potente, Moritz Bleibtreu. 81 Min. 35mm
Tom Tykwers experimentierfreudiger Film erzählt die
Geschichte des jungen Berliner Pärchens Manni und
Lola. Manni, der als Geldbote für einen Autoschieber
jobbt, verliert eine Tüte mit 100.000 Mark. Sein Boss
will das Geld in zwanzig Minuten abholen – steht Manni
mit leeren Händen da, wird er mit dem Leben bezahlen.
Also rennt Lola los, um Geld aufzutreiben. Egal wo,
egal wie. Manni überfällt in seiner Verzweiflung einen
Supermarkt. Als er mit Lola vor der Polizei flüchtet,
fallen Schüsse – und dann wird plötzlich die Zeit zurückgedreht: Das Schicksal gibt dem Paar eine zweite
Chance. Noch einmal haben sie zwanzig Minuten Zeit.
Und wieder rennt Lola los … Freitag, 23.05.
22.30 Uhr
42
Die Veranstaltungen
zu Carl Laemmle und
Fritz Bauer werden
gefördert durch
Montag, 12.05.
19:30 Uhr
Im Anschluss:
Publikumsgespräch
mit Hans Beller und
Udo Bayer (Autor
„Carl Laemmle und
die Universal“)
Eine Veranstaltung
in Kooperation mit
SPECIALS
CARL LAEMMLE
HIAWATHA
USA 1909. R: Carl Laemmle. 12 Min. DVD
Carl Laemmles erster Film handelt vom Indianermythos
Hiawatha nach dem Versepos „The Song of Hiawatha“
von Henry Wadsworth Longfellow. Der Film wird in
Hessen erstmals gezeigt.
DER TRAUMFABRIKANT CARL LAEMMLE
Deutschland 2013. R: Hans Beller. 90 Min. DigiBeta
Carl Laemmle, Gründer der Universal Studios 1912,
war einer der mächtigsten Studiobosse seiner Zeit. Er
produzierte mehr als 9.000 Filme, darunter DRACULA
(USA 1931), FRANKENSTEIN (USA 1931), DAS PHANTOM DER OPER (USA 1925) und IM WESTEN NICHTS
NEUES (USA 1930). Als mittelloser 17-Jähriger wanderte
Laemmle 1884 aus dem schwäbischen Laupheim nach
Amerika aus. Die politischen Umstände seiner Zeit sind
Gegenstand vieler seiner Filme. Laemmle gehörte zu den
sogenannten Independents, also jenen Filmproduzenten,
die sich dem Monopol des „Edison Trust“ widersetzten.
Fritz Bauer
Gespräche, Interviews und Reden
Montag, 05.05.
20:00 Uhr
Das Fernsehen war seine Plattform für die öffentliche
Auseinandersetzung: Dem hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, Initiator der Auschwitz-Prozesse und
Kritiker des deutschen Strafrechts, widmet das Jüdische Museum aktuell die Ausstellung „Fritz Bauer. Der
Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht“ (bis September 2014). Das Kino des Deutschen Filmmuseums zeigt
vom Fritz Bauer Institut zusammengetragene Originalfilmmaterialien aus den Fernseharchiven 1961-1968.
43
HUMAN RIGHTS WATCH
TALL AS THE BAOBAB TREE
USA/Senegal 2012. R: Jeremy Teicher
D: Dior und Oumoul Kâ. 82 Min. Digital. OmeU
Zu Gast:
Researcher und
Kinderrechtsexpertin
Juliane Kippenberg
Filmemacher überall auf der Welt fungieren immer
wieder auch als Botschafter der Menschenrechte. In
Zusammenarbeit mit HUMAN RIGHTS WATCH gibt das
Deutsche Filmmuseum ihren Werken ein Forum.
Coumba und ihre kleine Schwester Debo verlassen ihr
kleines Heimatdorf, um in der Stadt die Schule zu besuchen. Aber als die Familie in existenzielle Schwierigkeiten
gerät, entscheidet ihr Vater, die elfjährige Debo gegen
Geld zu verheiraten. Hin- und hergerissen zwischen Traditionsbewusstsein und eigenen Zukunftsträumen entwickelt Coumba einen geheimen Plan, um ihre Schwester
zu schützen. Die Geschichte von einer Familie, die ihren
Platz am äußersten Rand der modernen Welt sucht.
Dienstag, 13.05.
20:30 Uhr
In Kooperation mit
H U M A N
H U M A N
R I G H T S
W A T C H
R I G H T S
W A T C H
BRASILIEN-Special
VINEGAR SYNDROME
Brasilien/Deutschland 2014
R: César Oiticica Filho & Tamur Aimara. 83 Min. Digital. OmeU
Der Film handelt von den Protesten im Jahr 2013 in
Brasilien, als mehrere Millionen Menschen auf die Straße
gingen: Er dokumentiert den Zeitraum vom Polizisten-Einmarsch ins Indian Museum bis zum Besuch des Papstes
Ende Juli 2013 und damit dem Ende der Proteste. Fokus
des Films ist der Medienkrieg, der einerseits die Manipulation durch die neuen Medien und andererseits deren
Aufschwung gegenüberstellt.
Donnerstag, 29.05.
20:15 Uhr
44
SPECIALS
FAN-ALBEN ZUM
INTERNATIONALEN MUSEUMSTAG
Internationaler
Museumstag
Sonntag, 18.05.
10:00 bis 18:00 Uhr
Präsentation
der Fan-Alben:
10:00 bis 15:00 Uhr
Zahlreiche spannende und filmhistorisch bedeutsame
Objekte zu unterschiedlichen Gebieten der Filmgeschichte und Filmproduktion finden sich im Archiv
des Deutschen Filminstituts in Frankfurt-Rödelheim.
Sammlungen und Nachlässe, Konvolute zu rund 100
Filmschaffenden und 40.000 Filmplakate haben hier
ihren Platz gefunden.
Einige Anschauungsstücke der besonderen Art bringt
Hans-Peter Reichmann, Leiter der Sammlungen, zum
Internationalen Museumstag am Sonntag, 18. Mai,
ins Filmmuseum: Fan-Alben dokumentieren mit ihren
Zeitungsausschnitten, Fotos und Autogrammkarten,
welche Filmschaffenden zu unterschiedlichen Zeiten beliebt waren. Alben zu Filmgrößen wie Marlene
Dietrich oder James Dean, aber auch zu heute weniger
bekannten Persönlichkeiten wie der Schauspielerin Lee
Parry, laden zu einer Zeitreise in die Geschichte der
Leinwandstars ein.
Im Kino 01.-15. Mai 2014
46
tagsüber
18.00 Uhr
01
Do
02
Fr
03
Sa
04
So
05
Mo
06
Di
KURZFILMPROGRAMM: MINE
≥ S. 20 ZA 1991-2013. Div. 56 Min.
OF/OmeU Zu Gast: Teboho Edkins
07
Mi
FACTORY GIRL ≥ S. 35
US 2006. George Hickenlooper
91 Min. OF
08
Do
LUNA PAPA ≥ S. 13
DE/AT/CH/FR 2000. Bakhtiar Khudojnazarov. 107 Min. OmU 17:30 Uhr
09
Fr
10
Sa
11
So
LA VIE DE BOHÈME/BOHEEMIELÄMÄÄ ≥ S. 11 Das Leben der Bohème
FR/FISE/DE 1991 Aki Kaurismäki
103 Min. OmU
KNERTEN TRAUT SICH ≥ S. 30
NO 2010. Martin Lund
81 Min. DF 14:30 Uhr
DOWN BY LAW ≥ S. 11
US/BRD 1986. Jim Jarmusch
107 Min. OmU
FACTORY GIRL ≥ S. 35
US 2006. George Hickenlooper
91 Min. OF
ZIR E DARAKHTAN E ZEYTON
≥ S. 12 Quer durch den Olivenhain
IR 1994. Abbas Kiarostami. 104 Min. OmU
KNERTEN TRAUT SICH ≥ S. 30
NO 2010. Martin Lund
81 Min. DF 15:00 Uhr
DAS PFERD AUF DEM BALKON
≥ S. 30 AT 2012. Hüseyin Tabak
93 Min. 14:30 Uhr
BELLA MARTHA ≥ S. 12
DE/IT/AT/CH 2001. Sandra Nettelbeck
106 Min.
ABSOLUT WARHOLA ≥ S. 35
DE 2001. Stanislaw Mucha
80 Min. OmU
„OUR KIDS“ - EIN PROJEKT FÜR
STRAßENKINDER IN KIEW ≥ S. 9
Zu Gast: Volker Schlöndorff 11:00 Uhr
BOM TEOREUM GAEUL GYEOWOOL
GEURGIO BOM ≥ S. 14 Frühling,
Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling
RK/DE 2004. Kim Ki-Duk. 102 Min. OmeU
DAS PFERD AUF DEM BALKON
≥ S. 30 AT 2012. Hüseyin Tabak
93 Min. 15:00 Uhr
12
Mo
13
Di
ORFEU NEGRO ≥ S. 21
FR/BR/PT 1959. Marcel Camus
107 Min. OmU
14
Mi
ABSOLUT WARHOLA ≥ S. 35
DE/SK 2001. Stanislaw Mucha
80 Min. OmU
15
Do
BOM TEOREUM GAEUL GYEOWOOL
GEURGIO BOM ≥ S. 14 Frühling,
Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling
RK/DE 2004. Kim Ki-Duk. 102 Min. OmeU
Fassbinder - JETZT
OmU Original mit dt. Untertiteln
K. Baumgartner
Klassiker & Raritäten
DF Dt. Fassung Lecture & Film
47
20.30 Uhr
22.30 Uhr
DOWN BY LAW ≥ S. 11
US/BRD 1986. Jim Jarmusch
107 Min. OmU
Do
01
LA VIE DE BOHÈME/BOHEEMIELÄMÄÄ ≥ S. 11 Das Leben der Bohème
FR/FISE/DE 1991 Aki Kaurismäki
103 Min. OmU
TERROR 2000. INTENSIVSTATION
DEUTSCHLAND ≥ S. 29 DE 1992
Christoph Schlingensief. 79 Min
Fr
02
BELLA MARTHA ≥ S. 12
DE/IT/AT/CH 2001. Sandra Nettelbeck
106 Min
THE STENDHAL SYNDROME
≥ S. 29 IT 1996. Dario Argento
119 Min. engl. OF
Sa
03
LOVE STEAKS ≥ S. 38
DE 2013. Jakob Lass. 89 Min. 20:15 Uhr
Gäste: Jakob Lass, Ines Schiller, Golo Schultz
So
04
FRITZ BAUER – GESPRÄCHE,
INTERVIEWS UND REDEN ≥ S. 42
Aus den Fernseharchiven 1961 – 1968
DVD-Präsentation mit Diskussion 20 Uhr
Mo
05
HEREMAKONO ≥ S. 21
Warten auf das Glück MR/FR 2002
Abderrahmane Sissako. 95 Min. OmU
Di
06
UNDERGROUND ≥ S. 13
DE/FR/HU 1995. Emir Kusturica
169 Min. OmU
Mi
07
BLOW JOB/MARIO BANANA 1 & 2/
HAIRCUT #1 ≥ S. 33 US 1963-1964.
Andy Warhol. 68 Min. o.D. 20:15 Uhr
Lecture von Douglas Crimp
Do
08
LUNA PAPA ≥ S. 13
DE/AT/CH/FR 2000. Bakhtiar
Khudojnazarov. 107 Min. OmU
THE STENDHAL SYNDROME
≥ S. 29 IT 1996. Dario Argento
119 Min. engl. OF
Fr
09
Nacht der MUSEEN: 15 JAHRE
MUVI-PREIS/ MUVI-PREIS 2013 ≥ S. 17
Musikclips DE 1998-2013. 60 Min/56 Min
Nacht der MUSEEN: 15 JAHRE
MUVI-PREIS/ MUVI-PREIS 2013 ≥ S. 17
Musikclips DE 1998-2013. 60 Min/56 Min
Sa
10
BAAL ≥ S. 9
BRD 1970. Volker Schlöndorff
87 Min. 20:15 Uhr
Zu Gast: Volker Schlöndorff
So
11
DER TRAUMFABRIKANT CARL
LAEMMLE ≥ S. 42 DE 2014. Hans Beller
90 Min. 19:30 Uhr Gäste: H. Beller, U. Bayer
Mo
12
TALL AS THE BAOBAB TREE
≥ S. 43 US/Senegal 2012. Dior & Oumoul
Kâ. 82 Min. OmeU Gast: Juliane Kippenberg
Di
13
SAMSARA ≥ S. 14
DE/FR/IT/IN 2000. Pan Nalin
138 Min. OmU
Mi
14
NÉNETTE & BONI ≥ S. 37
FR 1996. Claire Denis
103 Min. OmU 20:00 Uhr
Mit Kommentar
Do
15
Nippon Connection
OF Originalfassung
Late Night Kultkino
Kinderkino
OmeU Original mit engl. Untertiteln
Specials
o.D. Ohne Dialog
Im Kino 16. Mai - 01. Juni 2014
48
tagsüber
18.00 Uhr
BERLIN ALEXANDERPLATZ
16
Fr
17
Sa
18
So
ERNEST & CÉLESTINE ≥ S. 31
FR/BE/LU 2012. Benjamin Renner,
Stéphan Aubier. 80 Min. DF 15:00 Uhr
19
20
Mo
KEINE VORSTELLUNGEN
Di
KURZFILMPROGRAMM:
SANS TITRE ≥ S. 22 BE/BF/DE/FR/DZ/
ZA/US/ZI 2005-2010. Div. 67 Min. OmeU
21
Mi
TULPAN ≥ S. 15
DE/PL/RU/CH/KZ 2008. Sergej Dvortsevoj
100 Min. OmU
22
Do
O‘HORTEN ≥ S. 15
NO/DE 2008. Bent Hamer
91 Min. OmU
23
Fr
24
Sa
25
So
MOMO ≥ S. 31
BRD/IT 1985. Johannes Schaaf
104 Min. DF 15:00 Uhr
26
27
Mo
KEINE VORSTELLUNGEN
Di
KURZFILMPROGRAMM: GUY
WOUETE ≥ S. 23 MT/MA/ML/CN/BJ/CU
2007-10. 43 Min. OmeU. Gast: G. Wouete
28
Mi
BASQUIAT ≥ S. 36
US 1996. Julian Schnabel
107 Min. OmU
29
Do
TULPAN ≥ S. 15
DE/PL/RU/CH/KZ 2008. Sergej Dvortsevoj
100 Min. OmU
30
Fr
REIHE FÜR MINIS: TIERE ≥ S. 31
CA/BRD/SE/RU/BRD 1970-1996. Div.
67 Min. DF 14:30 Uhr
NATSU NO ARASHI ≥ S. 25
Summer Storm JP 1956. Kō Nakahira
87 Min. OmeU
31
Sa
AITSU TO WATASHI ≥ S. 26
That Guy And I JP 1961. Kō Nakahira
105 Min. OmeU 16:00 Uhr
GETSUYOBI NO YUKA ≥ S. 26
Only On Mondays JP 1964. Kō Nakahira
94 Min. OmeU
01
So
REIHE FÜR MINIS: TIERE ≥ S. 31
CA/BRD/SE/RU/BRD 1970-1996. Div.
67 Min. DF 15:00 Uhr
Dorodarake no junjŌ ≥ S. 28
Mud Spattered Purity JP 1963
Kō Nakahira. 91 Min. OmeU
ERNEST & CÉLESTINE ≥ S. 31
FR/BE/LU 2012. Benjamin Renner,
Stéphan Aubier. 80 Min. DF 14:30 Uhr
1. Teil: Die Strafe beginnt
81 Min.
6. Teil: EINE LIEBE, DAS KOSTET
IMMER VIEL 58 Min.
7. Teil: MERKE – EINEN SCHWUR KANN
MAN AMPUTIEREN 58 Min.
MOMO ≥ S. 31
BRD/IT 1985. Johannes Schaaf
104 Min. DF 14:30 Uhr
12. Teil: DIE SCHLANGE IN DER
SEELE DER SCHLANGE 59 Min
13. Teil: DAS ÄUSSERE UND DAS
INNERE UND DAS… 58 Min.
KURZFILMPROGRAMM
LITERATURM ≥ S. 40 DE/NO/AT/FR/US
1962-2010. Div. 102 Min
BASQUIAT ≥ S. 36
US 1996. Julian Schnabel
107 Min. OmU
Fassbinder
Baumgartner
OmU Original mit dt. Untertiteln
KURZFILMPROGRAMM VON
REINHARD KAHN UND MICHEL LEINER
≥ S. 19 BRD 1967-1984. 131 Min
Leiner
Nippon Con.
DF Dt. Fassung Lecture & Film
49
20.30 Uhr
22.30 Uhr
BRD 1980. Rainer Werner Fassbinder
≥ S. 6
2. Teil: WIE SOLL MAN LEBEN,
WENN MAN NICHT STERBEN WILL 59 Min.
3. Teil: EIN HAMMER AUF DEM KOPF
KANN DIE SEELE VERLETZEN 59 Min.
4. Teil: EINE HANDVOLL MENSCHEN
IN DER TIEFE DER STILLE 59 Min.
5. Teil: EIN SCHNITTER MIT DER
GEWALT ... 59 Min. 22:45 Uhr
Fr
16
8. Teil: DIE SONNE WÄRMT DIE HAUT,
DIE SIE MANCHMAL VERBRENNT 58 Min.
9. Teil: VON DEN EWIGKEITEN ZWISCHEN
DEN VIELEN UND DEN WENIGEN 58 Min.
10. Teil: EINSAMKEIT REISST AUCH IN
MAUERN RISSE DES IRRSINNS 59 Min.
11. Teil: WISSEN IST MACHT UND MORGENSTUND ... 59 Min. 22:45 Uhr
Sa
17
So
18
Mo
19
20
Epilog: RAINER WERNER FASSBINDER: Mein Traum vom Traum
des Franz Biberkopf 111 Min.
EN ATTENDANT LES HOMMES
≥ S. 22 MR/BE 2007. 56 Min. OmeU
OCTOBRE FR/MR/UdSSR 1993 37 Min. OmU
Di
JONAS IN THE JUNGLE
≥ S. 39 DE 2013. Peter Sempel
98 Min. OmU
Mi
21
HEDY ≥ S. 34 US 1966. Andy
Warhol. 66 Min. OF 20:15 Uhr
Lecture: Diedrich Diederichsen
Do
22
THE END OF TIME ≥ S. 41
CH/CA 2012. Peter Mettler
109 Min. OmU
LOLA RENNT ≥ S. 41
DE 1998. Tom Tykwer
81 Min
Fr
23
WALDI ≥ S. 18
BRD 1980. Reinhard Kahn, Michel Leiner
77 Min
TERROR 2000. INTENSIVSTATION
DEUTSCHLAND ≥ S. 29 DE 1992
Christoph Schlingensief. 79 Min
Sa
24
So
25
Mo
26
27
TEZA ≥ S. 16 Morgentau
ET/DE/FR 2008. Haile Gerima
140 Min. OmU
MAN NO RUN ≥ S. 23
FR 1992. Claire Denis
90 Min. OmU
Di
POLA X ≥ S. 16
FR/DE/CH/JP 1998. Leos Carax
134 Min. OmU
Mi
28
VINEGAR SYNDROME ≥ S. 43
BR/DE 2014. C. Oiticica Filho & T. Aimara.
83 Min OmeU 20:15 Uhr Mit Gästen
Do
29
KURUTTA KAJITSU ≥ S. 25
Crazed Fruit JP 1956. Kō Nakahira
86 Min. OmeU
SUNA NO UE NO SHOKUBUTSUGUN
≥ S. 25 Flora on the Sand
JP 1964, Kō Nakahira. 95 Min. OmeU
Fr
30
KUROI TOBAKUSHI - AKUMA NO
HIDARITE ≥ S. 27 The Black Gambler
JP 1966. Kō Nakahira. 91 Min. OmeU
ONNA NO UZU TO FUCHI TO
NAGARE ≥ S. 27 Whirlpool of Flesh
JP 1964. Kō Nakahira. 113 Min. OmeU
Sa
31
So
01
Ryojin nikki ≥ S. 28
The Hunter‘s Diary JP 1964
Kō Nakahira. 123 Min. OmeU
Klassiker & Raritäten
OF Originalfassung
Late Night Kultkino
Kinderkino
OmeU Original mit engl. Untertiteln
Specials
o.D. Ohne Dialog
50
SERVICE
Kino des Deutschen Filmmuseums
Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main
Information & Ticketreservierung:
Tel.: 069 - 961 220 220
Kino
Eintrittspreise
Regulär: 7,- Euro
Ermäßigt (Schüler/Studenten): 5,- Euro, Schwerbehinderte: 3,50 Euro
Filme mit Gästen, Musikbegleitung, Lecture, 3D: 2,- Euro Zuschlag
Für Frankfurt-Pass-Inhaber ermäßigen sich die regulären Preise um die Hälfte.
Kinderkino
Für Kinder und begleitende Erwachsene: 3,50 Euro; 3D: 1,- Euro Zuschlag
Kinocard
Ermäßigter Eintritt zu allen Kinoveranstaltungen
Jahresbeitrag: 30,- Euro · ermäßigt: 20,- Euro
Ticket: je 4,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro
Für Sonderveranstaltungen: 1,50 Euro Zuschlag
Freundeskreis
Freunde des Kinos
erhalten die Kinocard, Vorzugskarten bei ausgewählten Filmveranstaltungen
und bekommen das aktuelle Programm sowie den wöchentlichen Newsletter
zugeschickt.
Jahresbeitrag: 30,- Euro · unter 30-Jährige: 20,- Euro.
Freunde des Museums
erhalten freien Eintritt in alle Ausstellungen, Einladungen zu den Eröffnungen,
den Newsletter und exklusive Informationen zu den Ausstellungen.
Jahresbeitrag: 65,- Euro · unter 30-Jährige: 55,- Euro.
Informationen: freunde@deutsches-filminstitut.de
Freunde von Kino und Museum erhalten zusätzlich:
Einladungen zu exklusiven Veranstaltungen und zehn Prozent
Ermäßigung auf Kataloge zu aktuellen Ausstellungen
Jahresbeitrag: 95,- Euro · unter 30-Jährige: 80,- Euro
Special für zwei Personen: 160,-Euro · unter 30-Jährige: 130,- Euro
Förderkreis
Die Mitglieder des Förderkreises tragen entscheidend dazu bei, dass das Deutsche Filminstitut neue attraktive Projekte initiieren kann. Bisher sind im Förderkreis rund 70 Persönlichkeiten engagiert, die die Vermittlung von Filmkultur im
Haus am Schaumainkai besonders großzügig unterstützen.
Kontakt: 069 - 961 220 226 oder foerderkreis@deutsches-filminstitut.de
Newsletter
Unser wöchentlicher Newsletter informiert per E-Mail mittwochs
über Kino- und Ausstellungs-Programme.
Anmeldung unter http://newsletter.deutsches-filmmuseum.de
Programmheft
Das monatlich erscheinende Programmheft liegt aus im Deutschen
Filmmuseum sowie an ausgewählten Orten in Frankfurt und der Region.
Kulturpartner des Deutschen Filminstituts
Gegen Vorlage eines Škoda-Autoschlüssels erhält der
Autobesitzer freien Eintritt in unsere Dauer- und Sonderausstellung.
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Museum
Dauerausstellung
Di /Do-So 10:00 - 18:00 Uhr · Mi 10:00 - 20:00 Uhr · Mo geschlossen
1. Mai: 10:00 - 18:00 Uhr · Christi Himmelfahrt 29. Mai: 10:00 - 18:00 Uhr
Eintrittspreise: 6,- Euro · ermäßigt: 3,- Euro
www.deutsches-filmmuseum.de
Sonderausstellung
Fassbinder – JETZT. Film und Videokunst
30. Oktober 2013 bis 1. Juni 2014
Di /Do-So 10:00 -18:00 Uhr · Mi 10:00 - 20:00 Uhr · Mo geschlossen
Eintrittspreise: 8,- Euro · ermäßigt: 6,- Euro
www.deutsches-filmmuseum.de
Für Kinder unter 6 Jahren ist der Eintritt in die Ausstellungen frei.
Kombitickets
Dauerausstellung und Sonderausstellung: 11,- Euro · ermäßigt: 8,- Euro
Offenes Filmstudio am Wochenende
Samstags und sonntags von 14:00 -18:00 Uhr
Kostenfreies Angebot, Anmeldung nicht erforderlich
Ort: 4. Stock
Aktiv im Filmmuseum
Nach Absprache: Führungen für Privatpersonen und Unternehmen
(60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro), Filmanalyse (60,- Euro · ermäßigt: 35,- Euro),
Seminare, Workshops (35,- bis 120,- Euro) und Kindergeburtstage (90,- Euro),
jeweils plus ermäßigter Eintritt pro Person
Nähere Informationen, Preise und Anmeldung unter:
museumspaedagogik@deutsches-filminstitut.de
Tel.: 069 - 961 220 223
mupaed.deutsches-filmmuseum.de
Öffentliche, kostenfreie Führungen
(Anmeldung nicht erforderlich; die Teilnehmer bezahlen
lediglich den regulären Eintritt)
Dauerausstellung: jeden Sonntag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: 1. Stock
Sonderausstellung: jeden Samstag, 15:00 Uhr, Treffpunkt: Erdgeschoss
filmcafé
Das filmcafé ist bis zum Beginn der letzten Kinovorstellung geöffnet.
Flaschengetränke können mit ins Kino genommen werden.
Anfahrt
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
U1, U2, U3, U8 (Schweizer Platz) · U4, U5 (Willy-Brandt-Platz)
Straßenbahn 15/16 (Schweizer-/Gartenstraße)
Buslinie 46 (Museumsuferlinie 46)
Mitglieder und Förderer
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GÄSTEBUCH
Bernhard Sinkel
Mittellange Filme
Drei ganz verschiedene „Mittellange
Filme“ stellten Barbara Ott, Carsten
Ludwig und Nathan Nill im März vor.
Auf dem Weg zum Langspielfilm ist
das mittellange Format, das auf den
Filmfestivals zunehmend Beachtung
findet, für junge Regisseure ein guter
Zwischenstopp. Aber ist der mittellange Film ein neuer Spielfilmtrend?
Da sind die Filmemacher doch skeptisch: „Am besten wäre es doch,
einen Film genau so lang machen zu
können, wie er sein muss, um gut zu
sein“, sagte Nill und erntete große
Zustimmung von seinen Kollegen.
Der Regisseur Bernhard Sinkel stellte Anfang April persönlich seinen
Vierteiler VÄTER UND SÖHNE (BRD/
FR/AT/IT 1986) über die Geschichte
der IG Farben während der Nazizeit
vor. Nach der Ausstrahlung 1986
im WDR war das Werk bei uns
zum ersten Mal wieder öffentlich
zu sehen. Im Gespräch mit dem
Publikum beleuchtete Sinkel die
historischen Hintergründe des
Films. „Wir müssen über die Täter
sprechen“, mahnte Sinkel.
Gespräche und Interviews als Videos unter:
http://filmportal.de/videos
http://deutsches-filminstitut.de/filmmuseum/videos/
Dietrich Brüggemann
Eckhard Henscheid
An Eckhard Henscheid kam im April
kein Frankfurter vorbei. Sein Roman
Die Vollidioten stand im Zentrum
der Veranstaltungsreihe „Frankfurt
liest ein Buch“. Henscheid, der
in den 70er Jahren für die SatireZeitschrift Pardon schrieb und später
zu den Gründungsmitgliedern von
Titanic gehörte, kam gleich zu zwei
Lesungen mit Filmvorführung und
Gespräch ins Kino des Deutschen
Filmmuseums. In beiden Filmen
spielte Alfred Edel die Hauptrolle
und auch in Eckhard Henscheids
Roman Die Vollidioten wird er in
einem Kapitel treffend beschrieben.
Gleichwohl versammelten sich im
Kino viele „Insider“, die sowohl Edel
als auch andere Protagonisten aus
Henscheids Roman persönlich kannten und begeistert ihre Erinnerungen
wieder aufleben ließen.
Gerade in Berlin mit dem Silbernen Bären für das Beste Drehbuch
ausgezeichnet, lockte Dietrich
Brüggemanns Film KREUZWEG (DE
2014) im April eine Menge Gäste ins
Kino des Deutschen Filmmuseums.
Anschließend sprach der Regisseur
mit dem Publikum über die Arbeitsbedingungen eines deutschen Filmemachers und über die Entstehung
des Films. Brüggemann weiß, was
er will: Die Rolle eines Protagonisten
besetzte er mit einem Kandidaten,
der nicht einmal persönlich zum
Casting erschien; Florian Stetters via
Smartphone geschicktes Bewerbungsvideo reichte aus.
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Foto: Kineos GmbH
VORSCHAU
Juni 2014
Surrealismus-Sommer 2014
Mit der Faszination der frühen Surrealisten für das Kino
und ihren künstlerischen und filmischen Experimenten
setzt sich die Sonderausstellung Bewusste Halluzinationen. Der filmische Surrealismus auseinander, die
vom 25. Juni bis 2. November im Deutschen Filmmuseum zu sehen ist. Das Kino begleitet die Ausstellung
mit surrealistischen Filmwerken von den 1920er Jahren
bis heute. Ein multimedialer Blog auf der Website
(surrealismus.deutsches-filmmuseum.de) lädt dazu ein,
selbst surrealistische Filme zu drehen, an Traumwelten
erinnernde Fotomotive zu sammeln und mit Freunden
surrealistische Collagen zu gestalten.
Der Erste Weltkrieg im Film
Filme zum Ersten Weltkrieg zeigt das Kino des Deutschen
Filmmuseums im Juni. So präsentiert das Internetportal
European Film Gateway (EFG) am Dienstag, 10. Juni, eine
Auswahl an Stummfilmen. Sie sind Teil des vom Deutschen Filminstitut geleiteten Projekts EFG1914, das mehr
als 2500 Wochenschauen, Animations- und Propagandafilme, Dokumentar- und Spielfilme aus 15 Ländern digitalisiert und online gestellt hat.
www.facebook.com/FrankfurterSparkasse
Mein Leben, mein Ein und Alles,
meine Frankfurter Sparkasse
„Seit Mika auf der Welt ist, dreht sich alles um ihn und
unsere Zukunft. Meine Sparkasse hilft mir dabei, beides
zu schaukeln.“
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der Frankfurter Sparkasse.
Anja R. und Mika
Kunden seit immer
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Deutsches Filmmuseum
Deutsches Filminstitut
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
www.deutsches-filmmuseum.de