Untitled - Babylon

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Untitled - Babylon
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TWENTIETH CENTURY FOX zeigt eine LIEBLINGSFILM und FOX INTERNATIONAL
PRODUCTION (GERMANY) Produktion
Ein Film von NEELE VOLLMAR
mit
ANTON PETZOLD
JURI WINKLER
KAROLINE HERFURTH
AXEL PRAHL
RONALD ZEHRFELD
URSELA MONN
DAVID KROSS
MILAN PESCHEL
und als Gäste
KATHARINA THALBACH
CHECKER CAN
und ANKE ENGELKE
Casting ............................................................................. DANIELA TOLKIEN (BVC)
Kinder Casting ......................................................................... UWE BÜNKER (BVC)
Originalton .................................................................................. FRANK HEIDBRINK
Mischung .......................................................................... TSCHANGIS CHAHROKH
Tongestaltung .........................................................................................KAI TEBBEL
Kostüm ............................................................................................ SILKE SOMMER
Maske.......................................................................................... JULIANE HÜBNER
....................................................................................... KATRIN WESTERHAUSEN
Szenenbild.................................................................................. MATTHIAS MÜSSE
Line Producer ..................................................................................... CHRIS EVERT
Bildgestaltung ............................................................................ TORSTEN BREUER
Schnitt ........................................................................................ BERND SCHLEGEL
Musik ............................................................................................... OLIVER THIEDE
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Music Supervising .......................... MILENA FESSMANN/ BECKMANN CINESONG
Drehbuch .................................................................................... CHRISTIAN LERCH
................................................................................................ ANDREAS BRADLER
........................................................................................................ KLAUS DÖRING
Nach dem Roman “Rico, Oskar und die Tieferschatten“ ............................................
.................................................................................... von ANDREAS STEINHÖFEL
Executive Producer ......................................................................... MARCO MELITZ
............................................................................................. THOMAS BLIENINGER
Produzenten ................................................................................ PHILIPP BUDWEG
................................................................................................ROBERT MARCINIAK
Regie ................................................................................ NEELE LEANA VOLLMAR
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PRODUKTIONSNOTIZEN
• Fundnudel und Klimpermann – Vom Buch zum Film
Noch steht das Wort „tiefbegabt“ nicht im Rechtschreib-Duden. Eigentlich aber wäre es
längst an der Zeit, nachdem Andreas Steinhöfels Geschichten um den tiefbegabten Berliner
Jungen Rico Doretti und seinen besten Freund Oskar ein Millionen-Publikum gefunden
haben. Buchausgaben und Hörbuch zusammengerechnet, hat die Auflage der drei Bände
„Rico, Oskar und die Tieferschatten“, „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ und „Rico, Oskar
und der Diebstahlstein“ die Millionenmarke erreicht; dazu kommen noch die Übersetzungen,
die in 28 Ländern erschienen sind.
Als Steinhöfel im vergangenen Jahr auf der Frankfurter Buchmesse mit einem Sonderpreis
für sein Gesamtwerk ausgezeichnet wurde, war das nur eine weitere Bestätigung dafür, dass
das merkwürdige Freundespaar Rico und Oskar inzwischen zu den beliebtesten
Kinderbuchhelden hierzulande gehört.
So fällt die Vorgeschichte zum Kinofilm RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN auch
denkbar „kurz und knapp“ aus, wie Produzent Philipp Budweg von der Münchner
Lieblingsfilm GmbH erzählt: „Ich habe Andreas Steinhöfel schon vor ,Rico’ als Autor sehr
geschätzt, insbesondere ,Die Mitte der Welt’. Ich habe das Buch gelesen und gleich
gemocht, und da lag es nahe, ihn zu fragen, ob er sich eine Verfilmung mit uns vorstellen
könnte. Wir hatten seine Kurzgeschichte ,Merle’ verfilmt und daher ohnehin Kontakt zu ihm.
Außerdem war er in der Berlinale-Jury, als wir unseren Film BLÖDE MÜTZE da hatten; also
hatte er eine Vorstellung von dem, was wir so machen.“
Ihnen war klar, dass man den Roman nicht „einfach so“ zum Kinofilm umarbeiten könnte –
nicht zuletzt, weil die Geschichte in Ricos Tagebucheinträgen erzählt wird und er die
Handlung immer mal wieder durch Erklärkästen unterbricht, wenn er eine neue, unbekannte
Vokabel aufgepickt hat. Budweg: „Wir haben uns gefragt: Kann man das durch Animation
erzählen, oder als Voiceover?“ Produzent Robert Marciniak, Budwegs Partner bei
Lieblingsfilm, sagt: „Unser Drehbuchautor Christian Lerch hat sich von der Geschichte
inspirieren lassen“ - er kam auf die Idee, Rico seine Tagebuchnotizen nicht aufschreiben,
sondern statt dessen in einen „Merkrecorder“ sprechen zu lassen. Auf den Kassetten
speichert er alle wichtigen Informationen, um beispielsweise vom Supermarkt zurück nach
Hause zu finden, selbst wenn sich in seinem Kopf mal wieder die Bingo-Kugeln drehen.
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Damit es dem Zuschauer nicht ähnlich geht, der sich in Ricos Kreuzberger Kiez und die
Topographie des Hauses in der Dieffenbachstraße 93 in Berlin-Kreuzberg (inklusive
Hinterhaus) zurechtfinden muss, fanden Produzenten, Drehbuchautoren und die Regisseure
Neele Vollmar einen besonderen Kniff: „Wir wollten natürlich, dass die Leser des Romans
Ricos Welt im Film gleich wiedererkennen, und so entstand die Idee des animierten
Vorspanns“, erklärt Budweg. Wer die Zeichnungen von Peter Schössow aus den Büchern
kennt und liebt, wird nun auch hier im selben Stil in die Story eingeführt.
Auch wenn niemand aus dem Off Ricos Tagebucheinträge vorliest, entwickelt sich die
Handlung natürlich auch so aus seiner Perspektive – und das gilt auch für die zentrale
Frage, wer der Kindesentführer Mister 2000 wirklich ist. Regisseurin Neele Vollmar erzählt:
„Wir haben jedem Bewohner auch ein kleines Geheimnis mitgegeben. Da ist immer eine
gewisse Zwiespältigkeit, und bei allen Männern zumindest fragt man sich: Könnte er Mister
2000 sein?“ Der Zuschauer lernt Rico als durchaus selbstbewussten Jungen kennen, der
aber, wie er selbst sagt, „mit dem Denken manchmal etwas länger braucht“. Das komische
Potential der Geschichte lag eben darin, dass Rico lange Zeit auf der völlig falschen Fährte
ist – er ist sicher der einzige, der zwei und zwei nicht zusammengezählt bekommt, als
beispielsweise Marrak mit einem großen Sack das Treppenhaus hochstapft. Nun ging es
darum, einen jungen Darsteller zu finden, der diese ganz besondere Figur glaubhaft
verkörpern konnte.
• Bingo! – Die Besetzung
Das Casting stellte sich als sehr aufwendig heraus, obwohl die Filmemacher sich bei der
Suche auf Berlin beschränkt hatten. In einem ersten Schritt sichtete Neele Vollmar per eCasting an die 400 Jungen und traf sich danach mit denen, die den stärksten Eindruck
hinterlassen hatten.
Dazu gehörten Anton Petzold, der in seiner Heimatstadt Dresden bereits öfter am Theater
gespielt hatte, und der Berliner Juri Winkler, der schon erste Fernseh- und Kino-Erfahrung
mitbrachte. „Wir haben die Kandidaten in verschiedenen Kombinationen geholt“, sagt Philipp
Budweg, „um zu testen, wie sie als Duo zusammenpassten.“
Tatsächlich war durch die markanten Zeichnungen von Peter Schössow das Bild von Rico
und Oskar schon zu einem gewissen Teil vorgegeben. Budweg: „Der körperliche
Unterschied zwischen den beiden hat sich so eingeprägt, wir konnten keine zwei gleich
großen Jungen nehmen.“
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Auch wenn Anton Petzold und Juri Winkler vom Alter her nur zwei Monate auseinander
liegen, bildeten sie als Freundespaar exakt den gewünschten Kontrast: Petzold blond und für
sein Alter großgewachsen; Winkler dunkelhaarig und von kleinerer Statur. Als die
Filmemacher die beiden zusammen testeten, war ihnen klar: Rico und Oskar sind gefunden!
Die passgenaue Besetzung erstreckte sich aber natürlich nicht nur auf das Äußere, wie
Budweg sagt: „Anton Petzold hat diese schnelle Auffassungsgabe, die uns ganz wichtig war,
weil wir unbedingt vermeiden wollten: dass Rico als blöd rüberkommt.“ Keine Frage: In
dieser Besetzung ist Rico sicher der cleverste Tiefbegabte von ganz Berlin-Kreuzberg.
Neben den beiden Jungen ist wichtigste Rolle die der Tanja Doretti, Ricos Mutter. Neele
Vollmar erklärt die Rolle so: „Tanja hat viel erlebt in ihrem Leben. Das sollte klar werden.
Aber für die Beziehung zu Rico ist entscheidend, dass sie ihren Sohn liebt und ihm
Selbstvertrauen schenkt.“
Vollmar weiter: „Wir haben lange nach der Mutter gesucht. Denn es musste jemand sein, der
man ihre Mutterliebe abnimmt und die es gleichzeitig schafft, dass man ihr dieses Ihreigenes-Ding-Machen nicht übelnimmt - sie möchte sich ihre Haare nun einmal lieber
erdbeerblond färben, als jetzt die Einkäufe zu erledigen.“ Schließlich kam Karoline Herfurth,
die gerade FACK JU GÖHTE abgedreht hatte, in die engere Wahl. Vollmar sagt: „Als ich die
Karoline zum ersten Mal gesehen habe, was klar, dass sie es war.“ Und Budweg erzählt:
„Wie sie die Berliner Schnoddrigkeit mit großer Wärme verbindet, hat uns alle umgehauen.“
„Der Bühl“, wie Rico der Einfachheit halber den neuen Nachbarn Simon Westbühl nennt, um
nicht immer mit den Himmelsrichtungen durcheinanderzukommen, macht im Verlauf der
Geschichte einige Wandlungen durch: Zunächst sieht Rico ihn als potentiellen neuen Vater,
dann als Hauptverdächtigen – und schließlich enthüllt er auf dramatische Art und Weise
seine wahre Identität.
Neele Vollmar schlug Ronald Zehrfeld vor, der zuletzt u. a. in Christian Petzolds BARBARA
(2011) und in ZWISCHEN WELTEN (2014) von Feo Aladag eindrucksvolle Kino-Hauptrollen
gespielt hatte. Vollmar erklärt, welche besondere Rolle der Bühl für Rico spielt: „Ein kleiner
Junge wünscht sich einen Papa, ein starker Mann, der aber trotzdem Charme hat und trotz
seines stattlichen Körpers eine gewisse Weichheit und Wärme hat.“
Marciniak bestätigt: „Wir wollten für den Bühl jemanden, wo jedes Kind sagt: ,Den möchte’
ich als Papa haben! Der kann mich beschützen!’ Ronald Zehrfeld hat so eine Ausstrahlung –
neben seinem unglaublichen schauspielerischen Können verkörpert er eine starke und dabei
ganz einfühlsame Art von Männlichkeit“.
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Bühl sticht aus der Menge der sonstigen Hausbewohner hervor, wie Budweg lachend sagt:
„Das sind sonst alles so Hänflinge und Turnschuhträger. Die Mütter, die mit ihren Kindern in
den Film gehen, sollen ja auch was zu gucken haben.“
Für Axel Prahl war die Rolle des „Klimpermannes“ Marrak – nach über einem Jahrzehnt als
Hauptkommissar im Münster-„Tatort“ ein starker Kontrast zu seinem normalen Rollenbild,
aber Neele Vollmar sagt: „Ich weiß gar nicht, ob wir den wirklich gegen den Typ besetzt
haben“.
Sie
erklärt:
„Axel
hat
etwas
Lebensfrohes,
aber
auch
etwas
Stures,
Durchsetzungsstarkes.“ Und der Marrak alias Mister 2000 ist zwar irregeleitet, aber definitiv
kein brutaler Verbrecher, fügt Vollmar hinzu: „Er will ja eigentlich was Gutes; er will den
Leuten zeigen, dass sie besser auf ihre Kinder aufpassen müssen.“
Für die Rolle der Frau Dahling, Ricos Ersatzmutter, bei der er in die „Flimmerkiste“ guckt und
„Müffelchen“ isst, hatte Casting Director Daniela Tolkien niemand geringeren als Ursela
Monn vorgeschlagen, die in RICO, OSKAR UND DIE TIERFERSCHATTEN nach langer Zeit
wieder eine Kino-Rolle übernimmt. Budweg erklärt, was für Frau Dahling gefordert war: „Wir
haben geschaut: Wie funktionieren die Kinder mit ihr? Wer ist da glaubhaft, diese Mutterrolle
anzunehmen?“ Robert Marciniak ergänzt: „Sie ist ja keine alte Oma, sondern eine rüstige
Frau. Ursela Monn ist eine schöne Wiederentdeckung von Daniela, weil sie auch für Berlin
steht; sie ist einfach ein Berliner Gesicht.“
Eine weitere Schlüsselfigur – auch wenn sie nur wenige Szenen hat - ist Nachbar Fitzke, der
stets schlecht gelaunte Eigenbrötler. „Beim Lesen des Romans habe ich gleich an Milan
Peschel gedacht“, sagt Neele Vollmar: „Mir war klar, das muss der sein – er hätte von mir
aus noch viel öfter im Film vorkommen können.“
Robert Marciniak bestätigt: „Er ist ein wahnsinnig guter Komödiant“, und auch Philipp
Budweg
sah
Peschel
als
perfekte
Besetzung
für
Fitzke:
„Wir
haben
da
an
SCHLUSSMACHER gedacht, wo er auch immer mit einem Bademantel herumrennt“, sagt
er. Peschels Kurzauftritte waren offensichtlich überzeugend, wie Budweg von der Vorführung
beim Festival „Goldener Spatz“ berichtet: „Ein Kind hat bei der Premiere in Gera gefragt, ob
wir den überreden mussten, damit der mitspielt – er hat Fitzke für eine echte Person
gehalten.“
Bleibt noch Ellie Wandbeck, die Chef-Bingotrommeltante. Budweg: „Leser des zweiten
Buches wissen natürlich, dass die Ellie Wandbeck ein fieses Luder ist.
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Dies war die einzige Rolle, die wir auf den Verdacht hin gecastet haben, dass es einen
zweiten Film geben könnte, und da wollten wir einen Cameo-Auftritt einer bekannten
Darstellerin haben.“
Neele Vollmar erzählt: „In Teil 2 ist Ellie Wandbeck fast die Hauptrolle, und da brauchten wir
jemanden, den die Kinder auf jeden Fall mögen. Als wir auf Katharina Thalbach gekommen
waren, gab es gar keine langen Diskussionen mehr.“
Katharina Thalbach machte sich die Rolle so sehr zu eigen, dass der Bingo-Nachmittag bei
den „Grauen Hummeln“ ein Highlight des ganzen Filmes ist. Budweg sagt: „Neele meinte, wir
müssten gleich am Anfang mal ein bisschen Gas geben. Katharina Thalbach spielt hier den
Entertainer, und so kommen auch die Kinder, die gar nicht wissen, was ein Bingo-Abend ist,
gut in die Geschichte hinein.“
Als die Besetzung der Kinder- und der Erwachsenen-Rollen feststand, blieb fast nur noch
loszudrehen. Vollmar: „Ich wollte gar nicht viel proben. Wenn es um die Kinder geht, ist mir
die Frische viel wichtiger, und dass Vertrauen zwischen uns besteht. Deswegen hatten wir
keine langen Leseproben, sondern waren zusammen im Zoo und haben uns viel gesehen
und uns unterhalten.“
• Außen Kreuzberg, innen Leipzig – Die Drehorte
Für Neele Vollmar war das Besondere am Buch, „dass es nicht einfach in einer heilen Welt
spielt, sondern ein anderes Milieu zeigt als das, was sonst meist in Filmen zu sehen ist“ Und
dieses Milieu sollte auch im Film deutlich wiedererkennbar sein. So war es von vornherein
klar, dass die Außenaufnahmen so weit wie möglich in der echten Dieffenbachstraße
stattfinden würden, auch wenn sich manches verändert hatte, wie die Filmemacher
feststellen mussten. Vollmar: „Die Dieffe ist nicht mehr so, wie sie damals war. Es ist fast
eine Flaniermeile geworden, mit vielen Cafés. Mir waren aber Orte wie die Mohren-Apotheke
und das Krankenhaus wichtig. Man sollte ein Gefühl dafür bekommen, dass die anderen
erwähnten Orte wie die Grimmstraße und Ricos Förderzentrum gleich um die Ecke liegen.“
Stichwort Ecke: Die Dieffenbachstraße ist, wie im Buch beschrieben, einfach eine lange
gerade Straße; für die Dieffe 93 im Film brauchte man aber ein Eckhaus. Von daher, so
Vollmar, „war es klar, dass das Haus woanders sein musste.“
Budweg erklärt das Problem: „In einem Eckhaus gibt es meistens größere Treppenhäuser,
und für uns war das Treppenhaus nun einmal ein ganz wichtiger Drehort.“ Das Haus, was
die Produktion schließlich für den Dreh auftat, stand in Leipzig.
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So teilte sich der Dreh in zwei Hälften: vier Wochen in Berlin für die Außenaufnahmen und
vier Wochen in Leipzig, die in Neele Vollmars Erinnerung vor allem darin bestanden, „dass
wir Wände eingerissen und andere Wände eingebaut haben.“ Budweg erklärt: „Es war ein
leerstehendes Haus. Das Ganze hatte so fast Studio-Charakter, weil wir dort in allen
Wohnungen drehen konnten. Wir hatten ein Riesenglück, dass so alle Motive direkt
beisammen waren. Das ist drehtechnisch natürlich einfacher, als wenn man immer
zwischendrin abbrechen muss.“
Ein Hinterhaus wie das in der Dieffe 93 hatte das Gebäude in Leipzig allerdings nicht auch
noch zu bieten. Für die Aufnahmen in der geheimnisumwitterten Wohnung Bonhöfer und im
Hinterhof fand man ein Haus in einem anderen Stadtteil von Leipzig.
• Sommer in der Stadt – Die Dreharbeiten
Anfang
September
2013
fiel
die
erste
Klappe
für
RICO,
OSKAR
UND
DIE
TIERFERSCHATTEN. Bei den Dreharbeiten stellte sich schnell heraus, dass die beiden
jungen Hauptdarsteller die Erwartungen, die auf sie gerichtet waren, voll erfüllen würden.
Robert Marciniak sagt: „Beide hatten eine Selbstverständlichkeit, als ob sie ihren zehnten
Film gedreht hätten“, und Philipp Budweg fügt hinzu: „Es war ganz erstaunlich, wie die sich
mit dem ganzen Team sofort verstanden haben. Ich kann absolut nachvollziehen, dass sich
Neele in die zwei Jungs verliebt hat.“ Die Regisseurin kann das nur bestätigen: „Sie haben
sie sich ganz toll entwickelt; beide haben ganz viel dazugelernt.“
Dass beide sich so entfalten konnten, lag sicher auch an der positiven Atmosphäre am Set –
und daran, dass Vollmar die Bedürfnisse der Kinder bei der Arbeit ernst nahm. Sie sagt:
„Wenn man mit Kindern arbeitet, ist es wichtig, dass sie bei Laune sind. Dazu müssen sie
ohne jede Angst sagen können, wenn sie sich nicht ganz wohl fühlen. Wenn die sagen, sie
mögen nicht mehr, dann macht man auf jeden Fall eine Pause.“
Dabei mangelte es Anton Petzold und Juri Winkler weder an Elan noch an Spielfreude, wie
Budweg sagt: „Die Energie, das acht Wochen lang mit uns durchzustehen, war bei den
Kindern die ganze Zeit da.“
Und in den vorgeschriebenen Pausen – die Petzold und Winkler natürlich auch zum Teil mit
Schulaufgaben füllen mussten – ging der Dreh weiter: mit Hinterkopf-Doubles für die beiden.
„Natürlich ist es schöner, wenn man eine Szene komplett drehen kann“, sagt Vollmar, „Aber
wenn die erwachsenen Schauspieler vorher wissen, dass sie einen Teil der Szene mit einem
völlig anderen Kind drehen müssen, funktioniert das auch.“ Wie etwa in der (aus dem
zweiten Roman stibitzten Eisdielen-Szene), in der Anke Engelke in ihrer Gastrolle als
miesepetrige Einverkäuferin sämtliche Gegenschüsse mit den Doubles aufnahm.
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Am Ende des Drehs, Ende Oktober, konnte Philipp Budweg feststellen: „Thomas Breuer,
unser Kameramann, hat unheimlich tolle Bilder eingefangen. Es ist eine richtige Sommer-inder-Großstadt-Geschichte. Wir haben ein tolles Team gehabt, und den guten Geist der
Dreharbeiten sieht man dem Film auch an.“
Um die Filmmusik kümmerte sich Komponist Oliver Thiede, der mit Neele Vollmar schon bei
FRIEDLICHE ZEITEN zusammengearbeitet hatte. Neben dem Score entstanden vier
Original-Songs,
geschrieben
von
Peter
Brugger
von
den
Sportfreunden
Stiller,
praktischerweise ein guter Bekannter von Philipp Budweg. Er erzählt: „Als Titelsong wollten
wir etwas, das auch Erwachsene als cool empfinden würden. Ich fragte Peter Brugger, der
so etwas noch nie gemacht hatte. Er wollte eine Woche Bedenkzeit und sagte uns, wenn ihm
in dieser einen Woche was einfällt, dann haben wir was. Und wenige Tage später hat er uns
den ersten Entwurf zugemailt.“
Aber es sind ja nicht nur die Songs wie „Supermänner“ - Blumentopf feat. Sportfreunde
Stiller – oder „Ich und du“, die auch Erwachsene ansprechen werden. Robert Marciniak fasst
es so zusammen: „Wir wollen ja nicht nur die Buchleser ins Kino locken. Dies ist ein Film für
alle Generationen.“
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INTERVIEW MIT NEELE VOLLMAR
Frau Vollmar, Sie waren auch die Drehbuchentwicklung eingebunden – wie kam es
dazu?
Neele Vollmar: Es gab schon eine Drehbuchfassung, und es wurde gerade ein neuer
Drehbuchautor gesucht, um diese noch einmal zu überarbeiten. Christian Lerch und ich
kannten uns über Freunde, und über die Produktionsfirma Lieblingsfilm, und so kam es zur
Zusammenarbeit.
Was gab es noch zu tun?
Vollmar: Wir haben uns grundsätzlich gefragt: Wie findet man ein filmisches Gegenstück zu
den speziellen Elementen des Romans wie das Tagebuch und die Kästchen-Bilder? Andreas
Steinhöfel findet tolle Worte und schreibt tolle Dialoge. Unsere Aufgabe war es, das zu
einem Film zu verarbeiten, an dem die Kinder Spaß haben.
Also war früh klar, dass Sie ein eher werktreue Verfilmung machen würden?
Vollmar: Eigentlich finde ich ja, dass Romanverfilmungen vom Buch weit weg sein müssen,
um als eigenständiger Film zu funktionieren. Hier gab es aber so viele Szenen, die sich für
eine Verfilmung unmittelbar eigneten, dass unsere Vorstellung vom Film am Ende gar nicht
so weit vom Buch entfernt war.
Einige Abweichungen und Änderungen gibt es natürlich schon...
Vollmar: Genau – weil wir uns immer wieder gefragt haben: Was ist wichtig für den Film?
Bei Frau Dahling hatten wir Ursela Monn schon sehr früh im Kopf gehabt – wir wollten, dass
sie nicht die klassische Oma ist, dass sie etwas Frisches, Spritziges, Aktives hat. Es gibt mit
ihr aber trotzdem keine Szenen mit ihr an der Fleischtheke bei Karstadt, weil das die
Erzählung nicht voran gebracht hätte. So erwähnen wir nur nebenbei, dass sie berufstätig ist.
Wonach haben Sie beim Casting der Hauptrollen in erster Linie gesucht?
Vollmar: Beim Casting war die Hauptsache: Wie spielen die Kinder? Gerade, weil Rico so
ein Pensum hatte; er ist ja in fast jeder Szene zu sehen und musste auch an jedem Drehtag
da sein. Wir brauchten für ihn und für Oskar zwei Kinder, die ihre Szenen so spielen
konnten, dass es nicht wie auswendig gelernt wirkt. Beim Casting habe ich aber auch
gemerkt: Es ist total wichtig, dass der Rico einen Kopf größer ist als der andere, weil sonst
alle Kinder, die das Buch lieben, enttäuscht wären.
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Beide hatten schon eine gewisse Erfahrung vor der Kamera und auf der Bühne
mitgebracht – hat das die Sache erleichtert?
Vollmar: Ich finde es gar nicht so wichtig, dass Kinder schon schauspielerische Erfahrung
haben. Tatsächlich wird es eher dann problematisch, wenn sie schon viel gemacht haben.
Ich wollte auf gar keinen Fall Kinder, die total abgebrüht sind. Sie müssen es einfach in sich
haben. Und sie müssen die Geduld haben, auch mal etwas auszuprobieren, eine Szene
einmal fröhlicher zu spielen, dann wieder ernster und so weiter.
Gab es denn Parallelen zwischen den echten Anton Petzold und Juri Winkler und
ihren Rollen?
Vollmar: Es sind ja beides sehr schlaue Kerlchen. Der Juri ist schon so’n Oskar, das hat es
uns natürlich auch sehr erleichtert. Es hilft einfach, wenn sie sich nicht ständig verstellen
müssen.
Anton ist natürlich nicht im Geringsten „tiefbegabt“. Bei seiner Rolle ging es vielmehr darum,
zu einer gemeinsamen Vorstellung zu kommen, was das denn nun eigentlich bedeuten soll.
Und wir haben für uns gesagt: Er ist anders, er ist viel allein, er hat sich damit ganz gut
arrangiert und hat seine Hilfsmittel gefunden, um einigermaßen unfallfrei durch den Alltag zu
kommen.
Wie haben Sie es erlebt, mit Kindern als Hauptdarstellern zu drehen?
Vollmar: Kinder, auch wenn es stressig ist, bringen einfach eine Energie mit, eine Freude,
dass man sich fragt: Worum geht es im Leben eigentlich? Und das ist, Spaß zu haben. Das
Tolle, mit Kindern zu drehen, ist, dass man merkt, dass es auch noch anderes Wichtiges im
Leben gibt.
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INTERVIEW MIT PHILIPP BUDWEG UND ROBERT MARCINIAK
Herr
Budweg,
Herr
Marciniak,
was
hat
Sie
an
RICO,
OSKAR
UND
DIE
TIEFERSCHATTEN angezogen?
Philipp Budweg: Die Rico-Welt ist einfach etwas Besonderes. Es ist eine Berliner
Geschichte, es geht um Freundschaft, es gibt einen Krimi-Plot, es gibt viele skurrile Figuren,
die eine Rolle in der Geschichte spielen – das alles sprach uns gleich an, und daher haben
wir uns sehr frühzeitig um die Rechte bemüht.
Das Zentrum dieser Welt liegt in einer realen Straße in Berlin-Kreuzberg, der
Dieffenbachstraße. War von Anfang an klar, dass der Film realistisch sein müsste?
Budweg: Die Dieffe 93, das Haus, in dem Rico wohnt, ist regelrecht ein zusätzlicher
Charakter, das ist seine Welt.
Robert Marciniak: Uns war es wichtig, dass wir eine normale Welt, eine Realität erzählen
aus einer Großstadt, die auch mal schmutzig sein kann. Dabei haben wir versucht, die
Urbanität widerzuspiegeln, die hier aber auch etwas Heimeliges hat. Die Dieffe 93 ist ja fast
wie ein Mehr-Generationen-Haus.
Was sprach für Anton Petzold als Rico?
Budweg: Er ist so ein bisschen der Michel-aus-Lönneberga-Typus, und das Schalkhafte
passte sehr gut zu unserem Rico, der tiefbegabt sein mag, aber alles andere als blöd ist.
Nun sind Kinder natürlich keine ausgebildeten Schauspieler, aber Anton konnte immer sehr
gut umsetzen, was Neele gesagt hat, auch in Wiederholungen, auch in Variationen. Wir
hatten ihn schon besetzt, als herauskam, dass er auch schon viel Theater gespielt hatte. Das
war natürlich von Vorteil, denn er kannte die Abläufe und war darauf eingestellt, dass viel
gewartet werden muss und es dann plötzlich losgeht.
Und wie machte sich Juri Winkler als Oskar?
Marciniak: Juri ist schon wirklich wie Oskar: Er hat ein Wahnsinnswissen, er hat mittlerweile
alle Bücher von Steinhöfel gelesen – und er hatte zum Casting den eigenen Helm
mitgebracht. Wie Anton ist auch er ein Naturtalent. Und beide haben auch ihre Rollen in
gewissem Maße schon in ihren Persönlichkeiten drin. Juri ist der In-sich-Gekehrte, und
Anton einer, der gerne Rambazamba um sich herum haben will. Es ist ein Riesenglück
gewesen, dass wir die beiden entdeckt haben
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Wie gestaltete sich die Besetzung der diversen Erwachsenen-Rollen?
Budweg: Manchmal hilft es extrem, wenn es in der Familie Kinder in dem Alter gibt, die das
Buch kennen. Da wäre es ein No-Go gewesen, wenn der Papa gesagt hätte: Ich mach’ da
nicht mit! So ist es Axel Prahl wohl ergangen.
Marciniak: Ihn als Marrak zu besetzen, war ein Vorschlag vom Casting, die das ganz toll
gemacht haben und ein tolles Ensemble zusammenbekommen haben. Wir haben tatsächlich
keine einzige Absage bekommen.
Budweg: Das spricht aber natürlich auch für die Bucharbeit der Autoren, die diese Welt so
perfekt erfasst und wiedergegeben haben. Auch Andreas Steinhöfel sagte uns, er sei wirklich
glücklich mit der Adaption.
Haben Sie den Film auch gleich in Hinblick auf mögliche Fortsetzungen konzipiert?
Budweg: Wir haben uns bewusst an das erste Buch gehalten und nur um die EisdielenSzene erweitert. das Entscheidende war, dass der erste Film auch an sich funktioniert. Und
ich finde, mit dieser tollen Besetzung und mit diesem tollen Ergebnis haben wir es
hinbekommen. Mit dieser Erfahrung im Rücken wollen wir diesen Sommer mit Teil 2
beginnen.
Marciniak: Bei einer Schülervorstellung sagte einer zu den beiden Jungs: ,Jetzt seid ihr ja
berühmt, da müsst ihr ja nicht mehr zur Schule gehen!’ Ganz so weit sind wir noch nicht,
aber wir arbeiten daran...!
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INTERVIEW MIT ANDREAS STEINHÖFEL
Herr Steinhöfel, Sie haben RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN schon gesehen
– was war Ihr erster Eindruck?
Andreas Steinhöfel: Ich habe ihn inzwischen schon mehrfach geguckt und muss sagen:
Der wird nicht langweilig. Das ist dann Beleg für die Qualität der Arbeit, die die Filmemacher
geleistet haben. Ich liebe es, wenn Leute ihren Job gut machen und, angefangen mit den
Autoren, haben sie das super hingekriegt, das Buch zu verfilmen.
Was hat Ihnen besonders gefallen?
Steinhöfel: Der Film ist nicht so hektisch wie viele andere Kinderfilme. Die Krimigeschichte
findet natürlich ihren Platz, aber es dauert eine Weile, bis es sich darauf zuspitzt. Sie haben
sich Zeit mit der Exposition gelassen und das hilft dem Zuschauer, in Ricos Welt
hineinzufinden. Und der Film traut sich an vielen Stellen, eigen zu sein. Für die Hauptfigur
eines Kinderfilms wird Rico extrem viel von seiner Mutter geknuddelt und geschmust, und
auch in der Szene im Schlafzimmer am Anfang, als er das Mama-Lied auf seinem Recorder
abspielt, steckt eine Emotionalität, die ich nicht in vielen anderen Kinderfilmen gesehen
habe.
In manchen Punkten wie in diesem weicht der Film ja von der Buchvorlage ab...
Steinhöfel: Das stimmt, aber viel schlimmer als die Erwachsenen und selbst als der Autor
sind ja in der Regel die Kinder, für die am besten alles 1:1 wie im Buch sein muss. Ich
persönlich sage: Die Produzenten kaufen mit den Filmrechten gleichzeitig auch das Ticket
dafür, dass sie vor mir ihre Ruhe haben. Und das, was die Drehbuchautoren neu
dazuerfunden haben, fand ich alles sehr positiv. Der „Merkrecorder“ ist ein toller
erzählerischer Kniff, auf den ich nicht gekommen wäre. Das hat mich sofort angefixt – und
die schon erwähnte Szene mit dem Schlaflied. Da hab’ ich, so blöd das klingt, angefangen
zu heulen...
Entsprechen die beiden jungen Hauptdarsteller Ihren Erwartungen?
Steinhöfel: Rico und Oskar haben beide so einen Anbeiß-Faktor. Wenn Rico am Schluss
den Helm abnimmt, fangen die Mädchen an zu quieken, weil er so niedlich ist, und auch
unser Rico ist umwerfend gut. Ich dachte gleich beim ersten Schauen: Der ist echt nicht
schlecht! Deutschen Kinderschauspielern sieht man ja schnell das Schauspielern an – aber
bei den beiden zerstreut sich alles in so ein Wohlgefühl, wenn man ihnen zusieht.
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Wie gefällt Ihnen der Erwachsenen-Cast?
Steinhöfel:
In
meinen
Büchern
halte
ich
mich
sehr,
sehr
zurück
mit
Personenbeschreibungen. Zu Haar- und Augenfarbe sage ich nichts, zu Klamotten schon
mal gar nicht. Aber ich habe eine bestimmte Vorstellung von den Figuren, und als ich die
endgültige Besetzungsliste sah, habe ich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen.
Das war aber eine klassische paranoide Autoren-Befürchtung. In Wirklichkeit hat Philipp
Budweg, der Produzent, ein unheimlich gutes Gefühl dafür gehabt, wer in die Rollen passen
würde. Karoline Herfurth zum Beispiel trägt das Ganze unglaublich weit mit ihrer ganz
lakonischen Art zu spielen, und auch der Ronald Zehrfeld hat eine ganz tolle,
zurückgenommene Mimik – der verzieht mal das Gesicht so’n bisschen, aber man merkt,
dass er Rico nicht veralbert.
Es ist sicher auch der Regie zu danken, dass im Film keiner der Darsteller überzieht
oder chargiert...
Steinhöfel: Auf jeden Fall. Man muss Neele Vollmar höchsten Respekt zollen, dass sie die
Kinder durchweg ernst nimmt. Sie schafft es, Ricos Tiefbegabtheit zu zeigen, ohne die Figur
zu diskriminieren. Und sie dreht die Geschichte eben nicht durch den BeliebigkeitsFamilienfilm-Wolf. Ich habe ja selbst mal Film und Fernsehen studiert und weiß, dass du
Komödie immer als Drama inszenieren musst, damit es witzig wird.
Manche Figuren sind im Film noch stärker konturiert, Ricos Mutter etwa, die im Buch
Hochdeutsch spricht, hat im Film einen starken Berliner Akzent...
Steinhöfel: Das ist eine Regie-Entscheidung, die man honorieren muss, sie so berlinern zu
lassen. Das erschafft einfach gleich eine ganz bestimmte Atmosphäre: Sofort bist du in
Berlin! Karoline Herforth ist so berlinerisch, dass das perfekt passt. Und es zeigt auch genau
das, was mir an Berlin immer schon extrem gut gefallen hat: die unter der Schnodderigkeit
verborgene Herzlichkeit.
Macht es für Sie auch den speziellen Charme der Dieffenbachstraße aus, dass sie eine
typische Berliner Straße ist?
Steinhöfel: Der ganz spezielle Charme der Straße lag damals zunächst einmal darin, dass
ich nicht recherchieren musste, sondern einfach über das geschrieben habe, was ich kannte.
Wie hat sich die Straße verändert, seit Sie dort weggezogen sind?
Steinhöfel: Ich bin seitdem nicht mehr dort gewesen; ich bin nicht nostalgisch, was das
betrifft.
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Wäre ich nicht in die Nähe meiner Heimatstadt zurück gegangen, wäre ich der klassische
Fall gewesen, der wegen Gentrifizierung wegzieht und dann nach Kreuzkölln geht. Als ich,
vor vier Jahren inzwischen, wegzog, wurde das alte Urbankrankenhaus gerade in
Eigentumswohnungen verwandelt, der halbe Prenzlberg ist heruntergezogen und die LatteMacchiato-Mütter mit den drei Meter breiten Desert-Storm-Kinderwagen haben die Macht
übernommen. Aber mir ist schon klar, dass das auch wieder nur typisches Alte-MännerGejaule ist – ich wäre so ein typischer Fitzke geworden; der ist sowieso mein alter Ego.
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Die Besetzung
Anton Petzold (Rico Doretti)
Anton Petzold, geboren 2003 in Dresden, hatte schon als Sechsjähriger seine erste
Uraufführung mit dem Dresdner Theater Junge Generation. Er war Mitglied einer
Spielgruppe des Regisseurs Armin Beber in der Inszenierung „Plötzlich steckt das Fest im
Hals“, die ein Musical in verschiedenen Kantinen der Stadt als Flashmob aufführte.
Der nächste Schritt in Richtung Theater war die Bewerbung um eine Rolle in Max Frischs
„Andorra“ an der Bürgerbühne des Staatschauspiels Dresden. Das Stück feierte 2011
Premiere, und Anton Petzold besetzte sowohl die chorische Rolle des Jemands als auch die
Rolle des Judenschauers.
Seit 2011 wird Anton Petzold von der Agentin Susanne Schubert betreut, die ihn 2012 an die
Bühnenproduktion „A Christmas Carol“ unter der Regie von Victor Nagy vermittelt, mit der er
in der Rolle des Tiny Tim eine zweimonatige Tournee durch Deutschland, Österreich und die
Schweiz absolvierte.
In der ZDF-Serie „Der Kriminalist“ ist Anton Petzold in der Folge „Tod im Paradies“ zu sehen
gewesen.
Im April 2013 übernahm Anton eine Hauptrolle im Ensemble des Staatschauspiels Dresden.
Dort ist er in Elias Perrigs Inszenierung „Fast ganz nah (euer Krieg ist unser Krieg)“ von
Pamala Carter als Jeff zu sehen. Seit der Spielzeit 2013/2014 ist Anton Petzold GastEnsemblemitglied des Staatsschauspiels Dresden.
Anton ist ein leidenschaftlicher Fußballspieler, Kletterer und Modelleisenbahner. Er besitzt
selbst eine digitale Modellbahnanlage, kennt aber auch die Streckenpläne und Teile der
Fahrpläne des Dresdner ÖPNV nebst Umland auswendig und lässt sich gerne an DBAutomaten abenteuerliche Fernverbindungen ausdrucken.
Anton Petzold besucht die vierte Klasse einer Dresdner Grundschule.
18
Juri Winkler (Oskar)
Juri Winkler wurde 2003 in Berlin geboren. Zur Schauspielerei kam er, als Jan Buttler für
seinen vielfach ausgezeichneten Kurzfilm „Lilli“ (2010) eine Besetzung für die Rolle des Paul
in einer benachbarten Schule suchte. Durch seine offene, frische und kreative Art waren
Regisseur und Juri Winkler gleich ein perfektes Team. Nach der Premiere suchte er sich
eine Agentur, denn die Freude am Spiel hatte ihn gepackt und ließ ihn einen begehrten
Darsteller werden. Seine nächsten Castings waren fast alle erfolgreich, und so spielte er in
zahlreichen Fernseh- und Kinoproduktionen wie Arianne Hinz’ Kurzfilm „Ich bin nicht mutig“
(2012), Hannes Springs Fernsehfilm „Beutolomäus und der falsche Verdacht“, Vivian Naefes
DER GESCHMACK VON APFELKERNEN (2013), der von Til Schweiger produzierten
Komödie GROSSSTADTKLEIN (2013) sowie Oskar Sulowskis Kurzfilm „Die Unschuldigen“
(2012).
Karoline Herfurth (Tanja Doretti)
Karoline Herfurth, 1984 in Berlin geboren, galt auch vor dem unglaublichen Erfolg von FACK
JU GÖHTE (2013) schon als eine der herausragenden Schauspiel-Größen ihrer Generation.
Von der Casterin Nessie Nesslauer auf dem Schulhof im Alter von 15 Jahren entdeckt,
zeigte sie schon in ihren ersten Kinofilmen CRAZY (2000, Regie: Hans Christian Schmid)
und MÄDCHEN, MÄDCHEN (2001, Regie: Dennis Gansel) großes schauspielerisches
Talent und eine beeindruckende Ausstrahlung.
Sie wirkte seitdem in knapp zwanzig Kinofilmen mit, darunter der legendäre Auftritt als
Mirabellenmädchen in Tom Tykwers internationaler Großproduktion DAS PARFUM – DIE
GESCHICHTE EINES MÖRDERS (2006). Sie war in Stephen Daldrys weltweitem Kinoerfolg
DER VORLESER (2008), in der mit der goldenen Lola, dem Deutschen Filmpreis als Bester
Spielfilm im Jahr 2011 ausgezeichneten Ralf Huettner-Komödie VINCENT WILL MEER oder
auch in Hans Steinbichlers Familiendrama DAS BLAUE VOM HIMMEL zu sehen. Mehrfach
wurde Herfurths schauspielerische Leistung von einer sportlichen Herausforderung der
Sonderklasse begleitet, die sie jedes Mal mit atemberaubender Überzeugungskraft
umsetzte: Sei es als junge, krebskranke Fußballerin in Buket Alakus EINE ANDERE LIGA
(2004) oder als jüdische Hochsprung-Legende Gretel Bergmann in dem nach einer wahren
Geschichte verfilmten Dramas BERLIN 36. Eine körperliche Höchstleistung und ihre bislang
schwierigste Rolle verlangte Caroline Link der jungen Schauspielerin ab, als sie sie als
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Tänzerin Lily als weibliche Hauptrolle an der Seite der Schauspiel-Urgewalt Sepp Bierbichler
in IM WINTER EIN JAHR besetzte.
Für diese schauspielerische Leistung wurde Karoline Herfurth 2009 mit dem Bayerischen
Filmpreis und dem Preis der deutschen Filmkritik als Beste Darstellerin ausgezeichnet. 2011
wurde sie mit dem Jupiter als Beste Darstellerin Deutschlands für ihre Rolle in VINCENT
WILL MEER ausgezeichnet.
Karoline Herfurth absolvierte neben ihrer schauspielerischen Arbeit eine Ausbildung an der
Schauspielschule „Ernst Busch“ und nahm im Anschluss daran ein Studium der
Sozialwissenschaften an der Berliner Humboldt-Universität auf, das sie seither parallel als
Teilzeitstudentin weiter verfolgt. Als weitere Nebentätigkeit führte Karoline Herfurth 2012 bei
dem Kurzfilm „Mittelkleiner Mensch“, der bei den Hofer Filmtagen Premiere hatte, erstmals
selbst Regie.
Ihre Filme der jüngsten Zeit umfassen Helmut Dietls ZETTL (2012), FESTUNG (2012), der
Debütfilm der finnischen Regisseurin Krisi Liimatainen, Eron Sheeans Science-FictionThriller ERRORS OF THE HUMAN BODY (2012) und Brian de Palmas Film Noir PASSION
(„Passion“, 2012) mit Noomi Rapace und Rachel McAdams. Bereits angekündigt ist FACK
JU GÖHTE 2, in dem Herfurth wieder an der Seite von Elyas M’Barek und unter der Regie
von Bora Dagtekin ihre Rolle der Referendarin Lisi Schnabelstedt wieder aufnehmen wird;
der Film soll 2015 ins Kino kommen.
Ronald Zehrfeld (Simon Westbühl)
Ronald Zehrfeld wurde 1977 in Berlin geboren.
Schon früh weckte seine Teilnahme an einem Theaterworkshop sein Interesse für die
Schauspielerei. Daraufhin begann Zehrfeld ein Studium an der Hochschule für
Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Während seiner Studienzeit wurde Zehrfeld durch
Peter Zadek für das Deutsche Theater in Berlin (u. a. Mutter Courage, 2003) entdeckt.
Nach Stephan Schiffers’ Kurzfilm GOLDJUNGE (2005) besetzte Dominik Graf ihn in seiner
preisgekrönten Kinoproduktion DER ROTE KAKADU neben Max Riemelt und Jessica
Schwarz. Für das Fernsehen stand Zehrfeld an der Seite von Iris Berben für die ZDFProduktion DER RUSSISCHE GELIEBTE (2008) in einer weiteren Hauptrolle vor der
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Kamera. Er war auch in dem Fernsehzweiteiler WIR SIND DAS VOLK und in der
Kinoproduktion IN JEDER SEKUNDE (beide 2008) von Jan Fehse zu sehen. 2009 folgte die
Hauptrolle des Seeräubers Klaus Störtebeker in Sven Taddickens Abenteuer-Komödie 12
METER OHNE KOPF. Erneut unter der Regie von Dominik Graf spielte Zehrfeld 2010 in der
Krimiserie „Im Angesicht des Verbrechens“ und traf hier auch wieder auf Max Riemelt.
Hierfür erhielt Ronald Zehrfeld den Grimme Preis, das gesamte Ensemble wurde beim
Deutschen Fernsehpreis 2010 in der Kategorie ‚Besondere Leistung Fiktion‘ ausgezeichnet.
2011 bekleidete Zehrfeld eine Nebenrolle in Christian Schwochows im Theatermilieu
spielenden Kinodrama DIE UNSICHTBARE. Danach spielte er in Christian Petzolds Drama
BARBARA an der Seite von Nina Hoss. Die Darstellung eines in die DDR-Provinz versetzten
Kinderarztes brachte ihm seine erste Nominierung für den Deutschen Filmpreis ein. Zuletzt
spielte Ronald Zehrfeld die Hauptrolle in Feo Aldags ZWISCHEN WELTEN, der auch im
Wettbewerb der diesjährigen Berlinale lief.
Ursela Monn (Frau Dahling)
Die gebürtige Berlinerin schweizerischer Herkunft studierte Schauspiel und Regie am MaxReinhardt-Seminar Wien und spielte u. a. am Theater an der Wien, am Schauspielhaus
Hamburg, am Theater am Neumarkt Zürich und am Renaissance Theater Berlin. Ihr
Kinodebüt gab Ursela Monn 1978 in DIE FAUST IN DER TASCHE von Max Willutzki. Für ihr
TV-Debüt in der Hans-Fallada-Verfilmung „Ein Mann will nach oben“ (1978) unter der Regie
von Herbert Ballmann erhielt Ursela Monn die Goldene Kamera, den Bambi und den
Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin. Für Ballmanns EINMAL KU’DAMM UND
ZURÜCK (1985) wurde sie mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Mit ungezählten
Fernsehauftritten und TV-Serien wie „Der Landarzt“ oder „Dr. Stefan Frank“ spielte sich
Ursela Monn immer wieder neu in die Herzen der Zuschauer.
Die vielseitige Künstlerin hat drei LPs aufgenommen und moderierte die Sendung „Hallo
Berlin“. Für ihr soziales Engagement – sie ist „Botschafterin der Stiftung Pflege“, wirbt für den
Bau eines neuen Hospizes und setzt sich für „Terres des Femmes“ ein – wurde ihr der
Verdienstorden des
Landes
Berlin
und
das
Bundesverdienstkreuz
verliehen.
Als
Theaterregisseurin hat sie sich im letzten Jahr einen Namen durch ihre „Piaf“- Inszenierung
am Theaterschiff Bremen machen können. Zuletzt war Ursela Monn in einer durchgängigen
Hauptrolle in der preisgekrönten Serie „Doctor’s Diary – Männer sind die beste Medizin“, in
21
der Serie „Tierärztin Dr. Mertens“, in der Komödie „Plötzlich 70!“ (2012), in „Katie Fforde –
Eine teure Affäre“ (2013) und in den Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen „Sonntagskinder“
(2011) und „Alte Liebe rostet nicht“ (2013) sowie in der RTL-Comedyserie „Schmidt – Chaos
auf Rezept“ (2014) mit Lukas Gregorowicz zu sehen.
David Kross (Rainer Kiesling)
David Kross wurde 1990 geboren und lebt in Berlin. Schon als 11-Jähriger spielte er
Theater; mit zwölf Jahren stand er für HILFE, ICH BIN EIN JUNGE (2002, Regie: Oliver
Dommenget) in einer Nebenrolle vor der Kamera. Es folgten kleine Rollen in verschiedenen
TV-Formaten wie „Alphateam“ und „Adam & Eva“. Der Durchbruch gelang David Kross mit
Detlev Bucks kontrovers diskutiertem Film KNALLHART (2006), der mit drei Deutschen
Filmpreisen und mit dem Preis der Internationalen Filmkritik FIPRESCI auf der Berlinale
2006 ausgezeichnet wurde.
Marco Kreuzpaintner besetzte Kross in der Titelrolle seines historischen Kinofilm KRABAT
(2008), der mit über 1,8 Millionen Zuschauern zu den erfolgreichsten deutscher Produktionen
des Jahres gehörte.
Für seine herausragende schauspielerische Leistung in Stephen Daldrays THE READER
(„Der Vorleser“, 2008) an der Seite von Kate Winslet wurde Kross u. a. mit der Trophée
Chopard, dem Deutschen Hörfilmpreis und dem österreichischen Kultur- und Medienpreis
Romy ausgezeichnet.
Weitere markante Rollen spielte Kross in deutschen Filmen wie Detlev Bucks SAME SAME
BUT DIFFERENT (2010) und DIE VERMESSUNG DER WELT (2012), Hans Steinbichlers
DAS
BLAUE
VOM
HIMMEL
(2011)
und
Sherry
Hormanns
ANLEITUNG
ZUM
UNGLÜCKLICHSEIN (2012); aber auch in internationalen Produktionen wie Steven
Spielbergs WAR HORSE („Gefährten“, 2011) Petter Naess’ INTO THE WHITE („Into the
White“, 2012) der französisch-deutschen Koproduktion MICHAEL KOHLHAAS („Michael
Kohlhaas“, 2013) und Ariel Zeitouns ANGÉLIQUE („Angélique“, 2013).
Zu Kross’ aktuellen Projekten gehört die Titelrolle in Özgür Yildirims Thriller BOY7, der
gerade abgedreht wurde.
Axel Prahl (Marrak)
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Axel Prahl, 1960 in Eutin geboren, absolvierte von 1982 bis 1985 Schauspielstudium in Kiel.
1984 begann seine Zeit am Theater; u. a. war er am Schleswig-Holsteinischen
Landestheater tätig. Es folgten Engagements am Renaissance Theater, am GRIPS-Theater
und an den Kammerspielen des Deutschen Theaters in Berlin. So spielte er etwa 2007 in der
„Dreigroschenoper“ unter der Regie von Dominique Horwitz, 2002 in Andreas Dresens
Inszenierung „Zeugenstand – Stadtguerilla Monologe“ und 1992 in „Der rote Hahn“ unter der
Regie von Gerhard Klingenberg am Renaissance-Theater Berlin. Prahl ist Ensemblemitglied
des GRIPS-Theaters Berlin.
Einem breiten Publikum ist Prahl am besten durch seine Rolle im Münster-„Tatort“ an der
Seite von Jan Josef Liefers bekannt. Das Ermittler-Duo Thiel und Boerne hat seit seinem
Debüt 2002 inzwischen 25 Mal ermittelt, zuletzt in der Folge „Der Hammer“ (2014) unter der
Regie von Lars Kraume. Weitere große Rollen umfassen seine Parts in den TV-Mehrteilern
„Das Wunder von Lengede“ (2003), „Die Mauer – Berlin 61“ (2005), „Die Patin – Kein Weg
zurück“ (2007) und „Die Wölfe“ (2009).
Zu seinen wichtigsten Kinofilmen gehören Andreas Dresens NACHTGESTALTEN (1998),
HALBE TREPPE (2001), für den Prahl den Bayerischen Filmpreis und den Silbernen Bären
auf der Berlinale 2002 gewann, WILLENBROCK, Kaspar Heidelbachs BERLIN '36 (2008),
Sebastian Groblers DER GANZ GROSSE TRAUM (2010), Nikolai Müllerschöns Krimidrama
HARMS (2014) sowie jüngst Doris Dörries ALLES INKLUSIVE (2014).
Milan Peschel (Fitzke)
Milan Peschel wurde 1968 in Ost-Berlin geboren und begann seine Karriere als
Theatertischler an der Deutschen Staatsoper und Bühnentechniker an der Berliner
Volksbühne, bevor er von 1991 bis 1995 an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst
Busch“ studierte.
Von 1997 bis 2008 war Milan Peschel festes Ensemble-Mitglied der Volksbühne am RosaLuxemburg-Platz unter der Intendanz von Frank Castorf. Er spielt auch heute noch dort,
zuletzt in der umjubelten Tschechow-Inszenierung „Nach Moskau! Nach Moskau!“ Seit 2008
führt Peschel selbst Regie am Theater, so inszenierte er u. a. 2010 Tennessee Williams’ „Die
Glasmenagerie“ am Maxim-Gorki-Theater; 2012 das Stück „Aus dem bürgerlichen
Heldenleben“von Carl Sternheim am Schauspiel Hannover; „Alles Gold, was glänzt“ von
23
Mario Salazar am Theater Heidelberg sowie Sean O’Caseys „Juno und der Pfau“ am
Deutschen Theater Berlin.
Daneben hat er sich jedoch auch längst als ausgezeichneter Film- und Fernsehschauspieler
einen Namen gemacht. Für Furore sorgte Peschel gleich in seiner ersten Kinohauptrolle in
Robert Thalheims Debütfilm NETTO (2005). Das Drama wurde auf der Berlinale gezeigt und
brachte ihm eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller ein.
Es folgten u. a. Hauptrollen in Thomas Imbachs Georg-Büchner-Adaption LENZ (2006),
Pepe Planitzers ALLEALLE (2007); Hans Weingartners Mediensatire FREE RAINER – DEIN
FERNSEHER LÜGT (2007) mit Moritz Bleibtreu und eine köstliche Performance als
Dorftrottel in Detlev Bucks Kinderfilm HÄNDE WEG VON MISSISSIPPI (2007) nach dem
Bestseller von Cornelia Funke. In Sebastian Schippers freier Adaption von Goethes
„Wahlverwandtschaften“ mit dem Titel MITTE ENDE AUGUST (2008) überzeugt Peschel
gemeinsam mit Marie Bäumer als Paar in einer Beziehungskrise.
Zu seinen jüngsten Kinofilmen gehören Matti Geschonnecks BOXHAGENER PLATZ (2010)
nach dem gleichnamigen Bestseller von Torsten Schulz, Oskar Roehlers vieldiskutiertes
Melodram JUD SÜSS – FILM OHNE GEWISSEN (2010), DER GANZ GROSSE TRAUM
(2010) mit Daniel Brühl, Detlev Bucks Komödie RUBBELDIEKATZ (2011) und Matthias
Schweighöfers Regiedebüt WHAT A MAN (2011).
Im Fernsehen war Milan Peschel in den letzten Jahren regelmäßiger Gast im „Tatort“, zuletzt
in der aufsehenerregenden Episode „Weil sie böse sind“ (2009), in der er zusammen mit
Schweighöfer ein ungewöhnliches Verbrecherpaar verkörperte. Für ihre schauspielerische
Leistung wurden beide mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet.
2011 berührte und begeisterte er auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes mit
seiner Tour-de-Force-Darstellung eines Krebspatienten in Andreas Dresens HALT AUF
FREIER STRECKE. Das ergreifende Familiendrama wurde dort mit dem Peis „Un certain
regard“ ausgezeichnet. Darüber hinaus gewann Milan Peschel für seine Leistung den
Deutschen Filmpreis 2012 als beste männliche Hauptdarsteller.
Das Drama selbst wurde vier Mal ausgezeichnet, darunter als bester Deutscher Film.
Weiterhin spielte Peschel in der DIE ABENTEUER DES HUCK FINN (2011) von Hermine
Huntgeburth, der Komödie SCHLUSSMACHER (2013) mit Matthias Schweighöfer, in Peter
Thorwarths NICHT MEIN TAG (2014) und zuletzt in Anno Sauls IRRE SIND MÄNNLICH
(2014). Bereits abgedreht hat Peschel Wolfgang Beckers ICH UND KAMINSKI nach Daniel
Kehlmanns
Roman
und
Christian
Schwochows
TV-Drama
„Bornholmer
Straße“.
24
Stab
Neele Leana Vollmar (Regie)
Neele Leana Vollmar wurde 1978 in Bremen geboren und wuchs im niedersächsischen
Stenum auf. Nach ihrem Abitur arbeitete sie als Regieassistentin bei verschiedenen
Filmproduktionen. Von 2000 bis 2005 studierte sie an der Filmakademie Baden-Württemberg
in Ludwigsburg. Während dieser Zeit entstand ihr Kurzfilm „Meine Eltern“ (2003), der bis
heute auf rund 250 Festivals gezeigt wurde und viele Auszeichnungen erhalten hat. Ihr
Abschlussfilm im Jahr 2005 war die Tragikomödie URLAUB VOM LEBEN, der 2006 mit dem
Studio Hamburg Nachwuchspreis ausgezeichnet wurde und sehr erfolgreich in den
deutschen Kinos lief. Der Film war u. a. der Eröffnungsfilm der Internationalen Hofer
Filmtage.
2008 folgte der Film FRIEDLICHE ZEITEN nach dem gleichnamigen Roman von Birgit
Vanderbeke. Er erzählt die Geschichte des chaotischen Ehepaars Striesow, das mit seinen
drei Kindern in den 60er Jahren aus der DDR in den Westen flieht und plötzlich mit ganz
neuen Problemen und Auseinandersetzungen konfrontiert wird.
Ihre dritter Spielfilm ist die Komödie MARIA, IHM SCHMECKT’S NICHT! nach dem
Bestseller von Jan Weiler, die 2009 über eine Million Zuschauer im Kino sahen. 2006
gründete Neele Vollmar zusammen mit ihrer damaligen Kommilitonin Caroline Daube die
Produktionsfirma Royal Pony Film in München, wo sie auch lebt.
Philipp Budweg (Produktion)
Philipp Budweg studierte Germanistik und Kunstgeschichte an der LMU in München. Nach
seinem Abschluss gründete er 2000, gemeinsam mit Johannes Schmid, die Filmproduktion
schlicht und ergreifend.
Beim Bayerischen Filmpreis 2004 erhielt Philipp Budweg den VGF-Preis für den besten Film
eines Nachwuchsproduzenten für Gil Mehmerts Kinofilm AUS DER TIEFE DES RAUMES.
(2003). Nach der Produktion der beiden Kurzfilme „Flügelfisch“ (2002) und „Merle“ (200x)
nach einer Erzählung von Andreas Steinhöfel produzierte Budweg 2006 zusammen mit der
Kinderfilm GmbH Johannes Schmids Spielfilmdebüt BLÖDE MÜTZE! von Johannes Schmid.
Zudem produzierte er mit der HFF-München die Abschlussfilme DIE KURVE (2002),
GEFÜHLTE TEMPERATUR (2004), VIER FENSTER (2005) von Christian Moris Müller,
HINTER DEN DÜNEN (2008) und TOTEM (2009) von Jessica Krummacher.
25
2008 gründete er die Lieblingsfilm GmbH. Zur Firma gehören mittlerweile neben Budweg die
Produzenten Robert Marciniak und Thomas Blieninger sowie die Autoren/Regisseure
Johannes Schmid und Marcus H. Rosenmüller. Zu den Lieblingsfilm-Produktionen gehören
u. a. Johannes Schmids WINTERTOCHTER, der beim Deutschen Filmpreis 2012 mit der
Goldenen Lola für den besten Kinderfilm ausgezeichnet wurde, RUBINROT (2012) und
SAPHIRBLAU (2013) von Felix Fuchssteiner.
Philipp Budweg ist seit 2012 Mitglied der Deutschen und Europäischen Filmakademie.
Robert Marciniak (Produktion)
Robert Marciniak, geboren 1960 in Ingolstadt, studierte an der Fachhochschule Regensburg
Betriebswirtschaftslehre. Während des Studiums absolvierte er ein einjähriges Praktikum an
der Freien Volksbühne in Berlin. Nach seinem Abschluss arbeitete er zunächst als
Wirtschaftsprüfer, bevor er 1994 als Prokurist und Leiter des Finanz- und Rechnungswesens
bei der Constantin Film AG anfing. In dieser Funktion war er bis 2002 tätig und u. a. für den
erfolgreichen Börsengang und die Finanzierung zahlreicher Kinofilme der Constantin Film
AG mitverantwortlich. Darüberhinaus war er als Geschäftsführer zweier Tochterfirmen der
Constantin Film AG, ENGRAM Pictures GmbH und Ratpack Filmproduktion GmbH, tätig.
Von November 2002 bis Juni 2006 war Marciniak geschäftsführender Gesellschafter und
Produzent der d.i.e.film.gmbh. Dort wirkte er u. a. an Marcus H. Rosenmüllers DIE
PERLMUTTERFARBE (2008) und an Christian Züberts DREIVIERTELMOND (2010) mit.
Seit Juli 2010 ist Robert Marciniak geschäftsführender Gesellschafter und Produzent der in
München ansässigen Lieblingsfilm GmbH. Bei Lieblingsfilm produzierte er neben RICO,
OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN Felix Fuchssteiners RUBINROT (2012) und
SAPHIRBLAU (2013), Marco Petrys DOKTORSPIELE (2013) und Marcus H. Rosenmüllers
BESTE CHANCE (2014).
Zu seinen weiteren Filmen gehören Gil Mehmerts AUS DER TIEFE DES RAUMES (2003),
Stefan Betz’ GRENZVERKEHR, Hans Steinbichlers WINTERREISE (2006), dessen
Hauptdarsteller Josef Bierbichler für seine Rolle den Deutschen Filmpreis 2007 erhielt;
außerdem produzierte Marciniak Marcus Imbodens TV-Mehrteiler „Auf ewig und einen Tag“,
Nuran Davis Calis’ MEINE MUTTER, MEIN BRUDER UND ICH! und Lilly Engels
Dokumentarfilm ENTSCHÄDIGT (2006.
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Marciniak ist seit 2007 Mitglied der Deutschen und der Europäischen Filmakademie und war
für die Kinofilme WINTERREISE und DREIVIERTELMOND zweimal für den Deutschen
Filmpreis nominiert.
Marco Mehlitz (Koproduktion)
Seit Mai 2012 unterstützt Marco Mehlitz die Fox International Productions Germany als Head
of Production and Development. In dieser Funktion berichtet er direkt an Sanford Panitch,
Präsident von Fox International Productions und arbeitet eng mit Vincent de La Tour und
Germar Tetzlaff von Twentieth Century Fox of Germany an der Akquisition und Entwicklung
deutscher Kinofilme. Die ersten beiden Filme, die Marco Mehlitz mit und für die FIP
produzierte, sind DOKTORSPIELE von Marco Petry und RICO, OSKAR UND DIE
TIEFERSCHATTEN von Neele Vollmar. Seit 2014 konzentriert sich Mehlitz wieder verstärkt
auf internationale englischsprachige Projekte wie den soeben abgedrehten AGENT 47 von
Aleksander Bach mit Rupert Friend für 20th Century Fox.
Mehlitz ist außerdem Gründer und Geschäftsführer der Lago Film GmbH mit Sitz in Berlin
und Potsdam-Babelsberg, die sich auf die Produktion und Finanzierung von internationalen
und deutschen Kinofilmproduktionen spezialisiert hat und auch für die Fox International
Productions Filme produzieren wird.
2010 produzierte er A DANGEROUS METHOD („Eine dunkle Begierde“, 2012) vom
Regisseur David Cronenberg, mit Keira Knightly, Viggo Mortensen und Michael Fassbender
in den Hauptrollen (Wettbewerb der Venedig Filmfestspiele 2011, Gala Screening beim
Toronto Film Festival 2011). Im selben Jahr war er Executive Producer Istvan Szabos THE
DOOR („Hinter der Tür“, 2012, mit Helen Mirren und Martina Gedeck in den Hauptrollen.
2009 koproduzierte er die 50 Mio. $ Produktion MR.NOBODY („Mr. Nobody“, 2009) Der Film
wurde bei den Filmfestspielen in Venedig für das beste Produktionsdesign ausgezeichnet.
2008 war Mehlitz einer der Produzenten von Wim Wenders’ PALERMO SHOOTING, der im
Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes lief. Im selben Jahr erhielt er für den von ihm
produzierten Thriller SURVEILLANCE („Unter Kontrolle“, 2008), Regie Jennifer Lynch, den
„Best Picture“ Preis beim Sitges Film Festival 2008. Der Film wurde außerdem im offiziellen
Programm des Filmfestivals in Cannes außer Konkurrenz aufgeführt.
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Als Geschäftsführer der Cinerenta war Marco Mehlitz sowohl finanziell als auch kreativ für
die Filmprojekte der Firma verantwortlich. Dazu gehören u. a. CONFIDENCE („Confidence”,
2003), THE HUMAN STAIN („Der menschliche Makel”, 2003), THE FINAL CUT (2004),
UNDISCOVERED (2005), THE WOODS („The Woods”, 2006), THE DEVIL’S REJECTS
(„The Devil’s Rejects”, 2005), THE CAVE (2005), JUST FRIENDS (2005) und RIPLEY
UNDER GROUND (2005). Zuvor produzierte er bei der VIF/Time unter anderem Michael
Moores BOWLING FOR COLUMBINE („Bowling for Columbine“, 2002) und die Filme und
Fernsehserien „Ozzie“ („Ozzie, der Koalabär“, 2006), „The Vector File“ (2002), „MythQuest“
(2001), „Where Eskimos Live“ (2002), „Cartouche“ (2001), „Love the Hard Way“ („Love the
Hard Way“ -Atemlos in New York“, 2001) und „Eisenstein“ (2000).
Marco Mehlitz ist in Berlin aufgewachsen und verbrachte mehrere Jahre in den USA. Er hat
ein abgeschlossenes Studium in Politikwissenschaften und deutscher Literatur (Freie
Universität Berlin) und ist diplomierter Medienberater (Technische Universität Berlin). Derzeit
wohnt er mit seiner Frau und seinem Sohn in Berlin.
Mehlitz ist Mitglied der European Film Academy, der Deutschen Filmakademie und der
Producer’s Guild of America. Zusätzlich hat er im Fachbereich Produktion an der DFFB in
Berlin, und an Filmhochschulen in Ludwigsburg, Kopenhagen und Tel Aviv unterrichtet.
Christian Lerch (Drehbuch)
Christian Lerch, geboren 1966 in Wasserburg am Inn, ist als Schauspieler und als
Drehbuchautor aktiv. Lerch absolvierte zunächst eine Ausbildung an der Hochschule für
Musik und darstellende Kunst in Graz, bevor er erste Theaterengagements (u. a. in
Braunschweig und Heilbronn) bekam und erste Fernsehrollen spielte. Mit dem Regisseur
Franz Xaver Bogner verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, die von der Serie „Café
Meineid“ (1996-2002) über „München 7“ (2004-2013) bis zu „Der Kaiser von Schexing“
(2006-2008) reicht. Daneben hat Lerch an zahlreichen weiteren Produktionen mitgewirkt: So
war er in mehreren Folgen der Krimiserien „Rosenheim Cops“, „Kommissarin Lucas“ und
„SOKO 5113“ zu sehen, hinzu kommen einzelne Auftritte bei „Der Bulle von Tölz“ und
„Polizeiruf
110“
sowie
Rollen
in
TV-Movies
wie
„Schimanski“
(1998),
Xaver
Schwarzenbergers „1809“ (2001) und Thomas Jauchs „Crashpoint – 90 Minuten bis zum
Absturz“ (2009). Jüngst spielte er in Wolfgang Murnbergers „Wer hat Angst vorm weißen
Mann?“ (2013).
28
Im Theater ist Lerch seit 1998 als freier Schauspieler an diversen Bühnen aufgetreten: am
Münchner
Volkstheater,
an
den
Münchner
Kammerspielen
und
am
Bayerischen
Staatsschauspiel. Dort war er etwa in Franz Xaver Kroetz’ Inszenierung von Jörg Grasers
„Servus Kabul“ (2006) zu sehen.
In den 90er Jahren gehörte Christian Lerch zum Stammpersonal der Filmemachers Herbert
Achternbusch, der ihn u. a. in der Hauptrolle von AB NACH TIBET (1994) und in ICH BIN
DA, ICH BIN DA (1993), PICASSO IN MÜNCHEN (1997) und NEUE FREIHEIT – KEINE
JOBS (1998) besetzte.
Auch mit Regisseur Marcus H. Rosenmüller hat Lerch seit dem gemeinsam geschriebenen
Drehbuch
zu
WER
FRÜHER
STIRBT,
IST
LÄNGER
TOT
(2006)
mehrfach
zusammengearbeitet. Neben den Drehbüchern für einige Folgen der Serie „Der Kaiser von
Schexing“ war Lerch als Ko-Autor auch für die Skripte zu RÄUBER KNEISSL (2008) und DIE
PERLMUTTERFARBE (2009) verantwortlich und spielte in DER SOMMER DER GAUKLER
(2011). Sein Regiedebüt WAS WEG IS, IS WEG, zu dem er auch das Drehbuch schrieb,
kam 2012 in die Kinos.
Zu Lerchs aktuellen Projekten gehört ein weiteres eigenes Regieprojekt, eine Komödie mit
dem Arbeitstitel SCHWUNDGELD, sowie MAMA IST DIE BESTE, der in und um ein
Asylbewerberheim in Bayern spielt.
Andreas Bradler (Drehbuch)
Andreas Bradler studierte Publizistik und Filmwissenschaft in Mainz, bevor er als freier
Mitarbeiter bei der FFP Entertainment in Frankfurt und später beim ZDF in der Redaktion
„Unterhaltung Wort“ arbeitete. Bei der Madbox Filmtrick GmbH in Frankfurt war Bradler als
Produzent und Autor tätig und schrieb u. a. die Drehbücher zum Puppentrick-Special „Rolfs
Hasengeschichte: Ich bin stark“ (2002), zu über 50 Folgen der ZDF-Geburtstagsshow für
Kinder „Jetzt schlägt’s Theo“ und zum Zeichentrickfilm „Elvis und der Mann mit dem roten
Mantel“ (2005), der ebenfalls im ZDF ausgestrahlt wurde.
Seit 2004 ist Bradler als freier Autor tätig. Mit Andreas Steinhöfel hat er bereits am Drehbuch
zu ES IST EIN ELCH ENTSPRUNGEN (2005) zusammengearbeitet.
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Zu seinen weiteren Drehbüchern gehören die Rosamunde-Pilcher-Verfilmung „Wo die Liebe
begann“ (2006), Zoltan Spirandellis „Wie küsst man einen Millionär?“ (2007), die Folge
„Karibik“ aus der ARD-Serie „Das Traumhotel“ (2008), „Auf der Spur des Löwen“ (2012) und
diverse Folgen der Dokutainment-Serie „SOKO Familie“ für den Sender Vox. Von 2012 bis
2013 war Bradler Head-Autor der Scripted-Reality-Serie „Schicksale – und plötzlich ist alles
anders“ für Sat.1.
Torsten Breuer (Kamera)
Torsten Breuer hat als Kameramann für einige der renommiertesten deutschen Regisseure
gearbeitet und war an manchen der erfolgreichsten einheimischen Kinoproduktionen
beteiligt. Zu seinen Arbeiten zählen Katja von Garniers Erfolgskomödien ABGESCHMINKT!
(1993) und BANDITS (1997), Caroline Links PÜNKTCHEN UND ANTON (1999), Dennis
Gansels aufsehenerregende Jugendfilme NAPOLA (2005) und DIE WELLE (2008) und
Marcus H. Rosenmüllers SCHWERE JUNGS (2007)
und DIE PERLMUTTERFARBE
(2009). Mit Regisseurin Neele Vollmar hat Breuer bereits an MARIA, IHM SCHMECKT’S
NICHT! (2009) zusammengearbeitet.
Zu seinen Kinofilmen der letzten Zeit gehören außerdem Dennis Gansels WIR SIND DIE
NACHT (2010), JERRY COTTON (2010) von Cyrill Boss und Philipp Steinert und Bora
Dagtekins TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER (2012).
Breuer war darüber hinaus auch bei einer Vielzahl von Fensehproduktionen für die Kamera
verantwortlich; dazu gehören mehrere Episoden der Krimiserie „Kommissarin Lucas“,
Fernsehfilme wie Friedemann Fromms Krimi „Brüder auf Leben und Tod“ mit Gottfried John,
der Thriller „Rendezvous mit dem Teufel“ (1999) mit Heinz Hoenig und Jasmin Tabatabai,
„Mein Weg zu dir heißt Liebe“ (2004), „Liebe Amelie“ (2005) und der TV-Mehrteiler
„Operation Rubikon“ (2002). Jüngst stand er außerdem bei „Die Tote im Moorwald“ (2011)
und der „Polizeiruf 110“-Folge „Die Gurkenkönigin“ (2012) hinter der Kamera.
Als Komponist hat Breuer u. a. mehrfach mit Sönke Wortmann zusammengearbeitet und die
Filmmusik zu ALLEIN UNTER FRAUEN (1991), KLEINE HAIE (1992) und DER BEWEGTE
MANN (1994) geschrieben.
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Bernd Schlegel (Schnitt)
Bernd Schlegel, geboren 1972 in München, begann seine Karriere Anfang der 90er Jahre als
Schnittassistent, u. a. bei Tom Toelles TV-Mehrteiler „König der letzten Tage“ (1993), Sönke
Wortmanns DAS SUPERWEIB (1996), Hans-Christian Schmids Filmen 23 – NICHTS IST
SO WIE ES SCHEINT (1998) und CRAZY (2000).
Mit Filmen wie Andreas Lechners SCHMETTERLINGE DER NACHT (1999) und Thomas
Kronthalers DIE SCHEINHEILIGEN (2001) begann er, als verantwortlicher Cutter zu
arbeiten. Zu seinen weiteren Kinofilmen gehören Hans-Christian Schmids LICHTER (2003)
und REQUIEM (2006), Gil Mehmerts AUS DER TIEFE DES RAUMES (2004), Neele
Vollmars MARIA, IHM SCHMECKT’S NICHT! (2009) und Frederik Steiners UND MORGEN
MITTAG BIN ICH TOT (2013).
Schlegen hat einen Großteil der Filme von Regisseur Roland Suso Richter geschnitten,
darunter „Sterne leuchten auch am Tag“ (2004), der Mehrteiler „Kein Himmel über Afrika“
(2005), „Dresden – das Inferno“ (2006), „Annas Alptraum kurz nach 6“ (2007), „Mogadischu“
(2008), „Das Wunder von Berlin“ (2007), die Serien „Brains“ (2008) und „Klinik am Alex“
(2009), der Mehrteiler „Die Grenze“ (2010) und der Kinofilm DSCHUNGELKIND (2011).
Fürs Fernsehen schnitt er weiterhin Rainer Kaufmanns „Der Job seines Lebens“ (2003),
Sharon von Weitersheims „Das bisschen Haushalt“ (2003), den Hannover-„Tatort“
„Schwarze Tiger, weiße Löwen“ (2011), die „Spreewaldkrimi“-Folge „Feuerengel“ (2012),
Philipp Kadelbachs vieldiskutierten Mehrteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ (2013) und
jüngst „Die Spiegel-Affäre“ (2014).
Aktuell arbeitet Schlegel am Filmschnitt von Philipp Kadelbachs „Nackt unter Wölfen“.
Silke Sommer (Kostüme)
Nach ihrer Ausbildung zur Damenschneiderin arbeitete Silke Sommer vor allem im
Bühnenbereich, etwa für die Deutsche Oper Berlin, das Béjart Ballet in Lausanne und die
Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. 1993 nahm sie ein Studium der Gesellschafs- und
Wirtschaftskommunikation auf, das sie 1999 mit Bestnote abschloss. Während des Studiums
war sie bereits mehrfach für Fernsehproduktionen als Kostümbildnerin tätig.
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Im Kino hat Silke Sommer immer wieder mit Regisseur Marc Rothemund gearbeitet; so
entwarf sie die Kostüme zu GROUPIES BLEIBEN NICHT ZUM FRÜHSTÜCK (2010), MANN
TUT WAS MANN KANN (2012), HEUTE BIN ICH BLOND (2013) und DA MUSS MANN
DURCH (2014).
Zu den von ihr ausgestatteten Kinofilmen gehören weiterhin Roland Suso Richters EINE
HAND VOLL GRAS (1999), Anne Wilds MEIN ERSTES WUNDER (2002), Christian Alvarts
ANTIKÖRPER (2005), Rainer Matsutanis ZIMMER 205 – TRAUST DU DICH REIN? (2011)
und Özgür Yildirims BLUTZBRÜDAZ (2012).
Auch mit Regisseur Stefan Krohmer verbindet Sommer eine langjährige Zusammenarbeit.
Neben den Kinofilmen SIE HABEN KNUT (2003) und SOMMER ’04 (2006) gehören die TVProduktionen „Ende der Saison“ (2000), „Familienkreise“ (2003), „Scheidungsopfer Mann“
(2004), „Die fremde Familie“ (2011), „Riskante Patienten“ (2012) und „Verratene Freunde“
(2013) sowie die aktuellen Projekte MÄDCHEN IM EIS und „Die Zeit mit euch“ zu ihren
gemeinsamen Arbeiten.
Im Fernsehbereich gestaltete sie darüber hinaus auch für Matthias Tiefenbachers Filme
„Vater braucht eine Frau“ (2001), „Die Schönste aus Bitterfeld“ (2003), „Liebe und andere
Delikatessen“ (2010), Markus Imbodens „Die Leibwächterin“ (2005) und diverse Folgen der
TV-Serie „Der Kriminalist“ (2006-8) die Kostüme.
Andreas Steinhöfel (Romanvorlage)
folgt
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Jonathan Express
„Mein Kopf spielt Bingo“
Musik und Text: Peter S. Brugger, Tobias Kuhn
Produziert von Tobias Kuhn und Peter S. Brugger im Verdugo Studio / Berlin
Gemischt von Simon Frontzek, Schlagzeug: Max Perner
Alle anderen Instrumente gespielt von Peter S. Brugger und Tobias Kuhn
© Peter S. Brugger und Labelmate Songs / Kobalt Music
http://www.youtube.com/watch?v=cRCfGUHNDGc
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BUNDESWEITE PRESSEBETREUUNG
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20th Century Fox präsentiert die Kinofilme: „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ und
„Doktorspiele“ mit den beiden Apps Greta & Starks barrierefrei für Menschen mit
Sinnesbeeinträchtigungen. Nach den Filmen „Monuments Men“, „Die Bücherdiebin“
und „Grand Budapesthotel“ werden auch die neuen deutschen Filme zugänglich
gemacht.
Die beiden Apps Greta & Starks ermöglichen es, barrierefreie Filmfassungen ganz einfach
vom eigenen Smartphone bzw. Tablet abzuspielen, in jedem Kinosaal, zu jeder Vorstellung
und zu jeder Zeit (ortsunabhängig und offline in allen Verwertungsstufen auch im Open
Air-Kino, über DVD, VoD und TV etc.). Greta spielt Audiodeskription für sehbeeinträchtigte
und blinde Menschen, Starks spielt HoHUntertitel für hörbeeinträchtigte und gehörlose
Menschen.
Greta & Starks lassen sich bei Googleplay und im App Store kostenlos herunterladen. Die
Apps sind auf allen iOS Geräten (iPod touch, iPad, iPhone, iPad mini etc.) und allen Android
Geräten (Smartphones und Tablets) einsetzbar. Im Kino wird die App durch Audioerkennung
aktiviert und die gewünschte Audiodeskription oder die gewünschten Untertitel werden
automatisch synchron zum Film gestartet – alles offline. Die App findet den richtigen
Startzeitpunkt automatisch und synchronisiert sich bildgenau.
Greta-Nutzer hören auf einem Ohr durch den In-Ear-Kopfhörer die Audiodeskription, auf dem
anderen Ohr den vollen Kinosound. Starks-Nutzer lesen die auf dem Display eingeblendeten
HoH-Untertitel mit. Für Starks-Nutzer gibt es zudem sowohl für Smartphones als auch für
Tablets Schwanenhals-Halterungen, mit einer Klemme, die sich z.B. am Sitz oder am
Getränkehalter anbringen lassen, außerdem gibt es preiswerte Sichtschutzfolien, die das
Display zusätzlich etwas verdunkeln und seitlichen Blickschutz geben. Und ab Ende Juli
2014 wird der Prototyp der neuen Starks-Datenbrille vorgestellt. Die Datenbrille wird sehr
komfortabel, so dass der Anwender das Gefühl haben wird, dass die Untertitel in den Raum,
direkt auf die Leinwand projiziert werden. Ein wichtiger Tipp ist, das Smartphone in den
Flugmodus zu stellen, um bei ankommenden Telefonaten nicht gestört zu werden und den
Akkuverbrauch zu mindern.
Greta & Starks wurden seit dem Start Anfang Januar 2014 bereits sehr gut von den
Kinogängern angenommen. Die neuen Zuschauer sind begeistert von diesem neuartigen
Filmerlebnis und die Reaktionen sind sehr emotional. Mit vielen Maßnahmen wie inklusiven
Interviews mit Filmschaffenden wie zu letzt Detlev Buck, Ulrich Noethen, untertitelten Trailern
etc. wird diese neue Zielgruppe auch inhaltlich an das Kinoerlebnis heran geführt.
https://www.youtube.com/channel/UCwEDbRh2bhWqCUOQEtvupxg
Blinden und visuell beeinträchtigten sowie gehörlosen und hörbeeinträchtigten Zuschauern
wird durch Greta & Starks erstmalig ein entspannter Kinobesuch ermöglicht: Nicht in einer
speziell organisierten und sehr seltenen Vorstellung, sondern jeden Tag, ganz normal mit
Freunden und Kollegen. Selbstverständlich und selbstbestimmt können Menschen mit
Sinnesbeeinträchtigungen mit Hilfe von Greta & Starks einen Kinobesuch planen und
erleben. Weitere Infos unter www.gretaundstarks.de
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Anwenderstimmen: „Es war einfach nur super! Ohne Greta gehen wir nicht mehr ins Kino!“!
„Ich bin endlos begeistert! Von mir eine glatte 1!“
„Es lief alles wunderbar synchron ab und, ja, ich fand es einfach toll, mitten im Saal, mitten
unter all den sehenden Leuten sitzen zu können, ohne dass es jemanden stören konnte. Und
ich hatte meine absolut gute Filmbeschreibung.“
„Ich bin hörgeschädigt und und bin hellauf begeistert von Ihrem Projekt!!! Einfach
fantastisch!“
„Ich finde Ihre neue App total genial. Ich bin begeistert. Danke vielmals für diesen
fantastischen Gewinn und für die Öffnung von Grenzen im Filmgenießen!“
„Ich hatte als Späterblindete zum ersten Mal wieder das Gefühl meine Augen nicht zu
vermissen. Danke für diese tolle App und macht weiter so!“
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Zum Filmstart am 10. Juli 2014
Das Filmhörspiel zum Kinoereignis für die ganze Familie
Andreas Steinhöfel
Rico, Oskar und die Tieferschatten
Filmhörspiel
2 CDs, Laufzeit ca. 150 Min.
ca. € 12,99 sFr 19,90 (unverb. Preisempf.)
ISBN: 978-3-86742-872-9
Filmverleih: 20th Century Fox
Erscheinungstermin: 20. Juni 2014
Ab 8 Jahren
Mann! Mann! Mann! Rico soll ein Ferientagebuch führen, aber das ist gar nicht so einfach für
jemanden, der ''tiefbegabt'' ist. Rico kann zwar sehr viel denken, doch das dauert meistens etwas
länger als bei anderen Leuten. Eines Tages begegnet er dem hochbegabten Oskar. Und die
beiden sind ein prima Team! Das merken sie auch, als sie Mister 2000, einem Kindesentführer,
auf die Schliche kommen. Das Hörspiel zum Film mit den Stimmen der Darsteller Karoline
Herfurth, David Kross, Axel Prahl, Anton Petzold, Juri Winkler und vielen mehr!
Mehr Informationen zum Filmstart am 10. Juli 2014 gibt es auf der offiziellen Website zum Film:
http://www.fox.de/cinema/rico_oskar_tieferschatten/13561/
Andreas Steinhöfel gehört seit Bestsellern wie Die Mitte der Welt zu den bekanntesten
deutschsprachigen Autoren. Insbesondere für seine Kinderbücher, die er oftmals selbst fürs
Hörbuch liest, wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit der Corine, dem Deutschen
Jugendliteraturpreis sowie dem Erich Kästner Preis für Literatur. Daneben arbeitet er als
Übersetzer, Rezensent und Drehbuchautor. 2013 erhielt er den Deutschen Jugendliteraturpreis
für sein Gesamtwerk.
Die Autorenlesungen und Hörspiele der Rico-Reihe sind ebenfalls bei Silberfisch erschienen.
Paul-Nevermann-Platz 5 ⋅ 22765 Hamburg Tel. 040/897 207 8-14 ⋅ Fax 040/897 207 8-10
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www.silberfisch-hoerbuch.de
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