Insolvenzen bei CB Mezzcap und StageMezzanine Zwischen Krise

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Insolvenzen bei CB Mezzcap und StageMezzanine Zwischen Krise
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Der Treasurer
Nachrichten für die Finanzabteilung
Ausgabe 22 | 15. November 2012
Zwischen Krise und Neuanfang
Starthilfe für XML
Mit der Einführung von
Sepa wird XML obligatorisch.
Der Standardisierung dürfte
das einen Schub verleihen. 3
Rückblick auf die 8. Structured FINANCE / Mehr als 1.000 Teilnehmer in Karlsruhe
Schlag für Ratingagenturen
Der Schuldspruch gegen
S&P in Australien kann
weltweite Folgen haben. 5
Treasury des Jahres 2012
Dr. Klaus Gerdes, Leiter Konzernfinanzierung/Treasury der
Altana AG, nahm stellvertretend für das Treasury-Team
des Chemiekonzerns die
Auszeichnung entgegen. 7
Rewe mit neuem Finanzleiter
Dr. Klaus Wirbel übernimmt
die Leitung des Holdingbereichs Finanzen bei der
Rewe Group.
7
SAP setzt auf Cloud
Die Walldorfer starten mit
Banken eine Initiative für
neue Corporate-to-BankConnectivity-Plattform.
8
VDT kritisiert ESRB
Corporate Treasurer opponieren gegen die Stellungnahme
des ESRB.
9
Anlage mit Kurspotential
Bankanleihen können mitunter ein interessantes Rendite10
potential versprechen.
Im Plenum „Wolkig oder voller
Durchblick? Neue Technologien im
Treasury“ spielten die Transparenz
nach innen und damit verbunden
die passende IT-Infrastruktur für
Treasury-Abteilungen eine dominierende Rolle. Thomas A. Forum:
Woelk, Head of Corporate Treasury
von Wacker Neuson, betonte, dass
ein international einheitliches
Treasury-Management-System im
Unternehmen essentiell ist, um
über alle Landesgesellschaften hinweg ein einheitliches Reporting
und die richtige Darstellung des
Cashflows zu haben. Auf das Thema Sicherheit im System, in der
Cloud und im Zahlungsverkehr
wiesen Ralf Brunkow (Nordzucker),
>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 1 0
Insolvenzen bei CB Mezzcap und StageMezzanine
Mezzanine-Programme bleiben unter Druck / Viele Unternehmen können nicht tilgen
Kurz vor dem Ende der Laufzeit
kämpft das Mezzanine-Vehikel „CB
Mezzcap“ (Commerzbank) mit Insolvenzen und Krisenfällen. Moody’s hat jetzt die A-Tranche, bei der
derzeit noch 106,3 Millionen Euro
ausstehen, auf Caa2 herabgestuft.
Der aktuelle Grund liegt in einem
Unternehmen mit einem Genussrecht über 5 Millionen Euro, das
momentan saniert wird. Zwei weitere, namentlich nicht benannte
Unternehmen werden nicht in der
Lage sein, das Kapital in Höhe von
11,5 Millionen Euro am Zahltag
2013 zurückzuzahlen.
CB Mezzcap ist von allen Mezzanine-Programmen
mit
am
schwersten von Ausfällen betroffen. Mittlerweile treffen Zahlungsausfälle und Abschreibungen 14
Schuldner und umfassen 89 Millionen Euro – immerhin rund 45 Prozent des gesamten Pools. Das Pro-
gramm war im Frühjahr 2006 gestartet. Damals hatte die Commerzbank Mezzanine-Kapital für mittelständische Unternehmen im Volumen von 199,5 Millionen Euro verbrieft und bei institutionellen und
privaten Anlegern platziert. Das
dpa
Top-Finanzierung
SAP wird zum Frequent Issuer
am Eurobond-Markt, obwohl
der Softwarekonzern kein
externes Rating besitzt.
4
Wie geht es in der
Unternehmensfinanzierung weiter? Was muss
ein Unternehmen
preisgeben, um
sich bei Investoren, Banken und
weiteren Finanzierungspartnern
bestmöglich zu
positionieren?
Diese und andere
spannende Fra- Peter Sielmann von der Neumann Gruppe ist der „CFO des Jahres 2012“.
gen zogen sich wie ein roter Faden zwischen Krise und Neuanfang.
durch die diesjährige Structured Gerade wenn Mittelständler an den
FINANCE. Am 14. und 15. Novem- Kapitalmarkt gehen, müssen sie
ber trafen sich über 1.000 Finanz- ganz neue Formen von Transpaverantwortliche aus Unternehmen, renz schaffen. „Transparenz ist kein
Banken und anderen Kapitalgebern taktisches Instrument, sondern ein
in Karlsruhe, um den Wandel in der Corporate Value“, sagte etwa
Finanzierungswelt zu diskutieren – Sebastian Bock, Partner bei Noerr.
FINANCIAL GATES
Inhalt
2006 ging Nici, Hersteller des WM-Maskottchens
Goleo, pleite.
Portfolio bestand anfangs aus Genussrechten, die insgesamt 35 Mittelständler zur Stärkung ihrer Eigenkapitalbasis begeben hatten.
Doch das Programm hatte einen
denkbar schlechten Start: Nur
knapp einen Monat nach der Verbriefung kam Betrug beim Plüschtierhersteller Nici ans Tageslicht. Es
folgte u.a. die Pleite der Kemmer
Technology AG, einer Holdinggesellschaft für eine Unternehmensgruppe mit einem Gesamtumsatz
von 34 Millionen Euro. Kemmer
hatte 3 Millionen Euro über das
Mezzanine-Programm aufgenommen. Weitere betroffene Portfoliounternehmen sind der Schuhhersteller Rohde und der DVD-Hersteller ODS.
Etwas weniger schlimm, aber
auch nicht gerade glänzend verläuft das Programm „StageMezzanine 2006“ der WestLB. Bisher sind
13 Schuldner der Transaktion ausgefallen, die sich auf 53,5 Millio>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 4
2 | Der Treasurer | Ausgabe 22 | 15. November 2012
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| Cash Management
Der
Treasurer
Ausgabe 22 | 15. November 2012
News
„Sepa gibt XML Starthilfe“
DZ Bank lizenziert Omikron
Die DZ Bank und WGZ Bank
haben für die Firmenkunden
der deutschen Volks- und
Raiffeisenbanken, die die
Software Geno Cash nutzen,
die Sepa-Produkte von Omikron lizenziert. Verfügbar sind
etwa ein Sepa-Zahlungsmodul, ein Konverter und ein
Tool zur Mandatsverwaltung.
Markus Straußfeld, Head of International Cash Management Sales bei der UniCredit, sieht in
Sepa einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zur Standardisierung
>> Wo bietet sich eine weitere
Standardisierung in den Unternehmen an?
<< In nächster Zeit wird der Fokus
der Treasurer auf dem Sepa-Zahlungsverkehr liegen. Doch nach
definieren. Mit der Zeit lassen sich
so Prozesse vereinheitlichen und
parallel betriebene proprietäre Anbindungen einsparen.
UniCredit
Banken geben Vorteil ab
Banken genießen beim mobilen Bezahlen das größte Vertrauen, nutzen dies aber zu
wenig, ergab eine Studie des
Bearing Point Institute. Banken investierten nur schleppend in digitale Services,
während branchenfremde
Anbieter wie Google, Paypal,
Facebook oder Apple mit eigenen Angeboten in den
Markt drängten. Laut Studie
ist 52% der Nutzer bei Mobile Payment die Datensicherheit am wichtigsten.
>> Seit Jahren gibt es Bemühungen,
den Zahlungsverkehr zu vereinheitlichen. Setzt sich jetzt mit XML ein
Standard durch?
<< XML wird sich sicherlich als
Standard durchsetzen. Aber ein
einziger Standard, der überall gültig ist, wird wohl eine Wunschvorstellung bleiben. Ausnahmen durch
ein länderspezifisches Zentralbankreporting oder durch lokale Steuerzahlungen, die von diesem Standard abweichen, wird es weiter geben. Dennoch hat der XML-Standard eine gute Chance, sich als führend zu etablieren. Das verdankt er
nicht zuletzt rechtlichen Vorgaben:
Unternehmen mit Euro-Zahlungsverkehr müssen im Rahmen der Sepa-Vorgaben ohnehin das XMLFormat für Überweisungen und
Lastschriften einführen. Sepa gibt
dem XML-Standard Starthilfe. Zudem erlaubt XML, auch Zahlungen
ausserhalb des Sepa-Raumes in
diesem Standard abzuwickeln.
Markus Straußfeld
und nach kann man weitere Punkte
einbeziehen. In einigen Unternehmen bietet sich der Wechsel auf
XML-Kontoauszüge im Camt-Format an. Bei neuen Zahlungsverbindungen könnten Treasurer künftig
von Beginn an XML als Standard
>> Das funktioniert aber nur, wenn
die Bankenwelt auch flächendeckend
standardisierte Lösungen anbietet.
<< Die CGI-Initiative, kurz für
Common Global Implementation
Initiative, spielt dabei eine wichtige
Rolle. Eine Reihe großer Firmen
und Software-Vendoren sowie
Bankhäuser unterstützen sie, auch
wir als UniCredit. Die CGI hat bereits Standards für Sepa-Überweisungen, Lastschriften und Kontoauszüge auf XML-Basis für zahlreiche Länder festgelegt. Standardformate für andere Transaktionsarten
und für das Berichtswesen sollen
folgen. Ziel ist es, dass der Firmenkunde mit all seinen Banken in Europa und mittelfristig auch in Asien
und den USA XML-Daten verwensar
den kann.
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| Finanzen & Bilanzen
Der
Treasurer
Ausgabe 22 | 15. November 2012
News
Top-Finanzierung
Hornbach will Anleihe
vorzeitig zurückzahlen
Die Hornbach-Baumarkt-AG
will eine Unternehmensanleihe mit einer ursprünglich
vereinbarten Laufzeit bis 15.
November 2014 vorzeitig zurückzuzahlen. Den Rückzahlungsbetrag zum Nennwert in
Höhe von 250 Mio. Euro
plant die Baumarktkette vorbehaltlich der Zustimmung
des Aufsichtsrats durch die
Begebung einer neuen langfristigen Anleihe zu refinanzieren. Durch die Umschuldung will das Unternehmen
eigenen Angaben zufolge seine Kapitalstruktur langfristig
zu günstigeren Konditionen
stärken.
SAP platziert unter dem kürzlich aufgelegten Debt Issuance
Prgramme eine Euroanleihe über 1,3 Milliarden Euro
SAP
Die SAP wird langsam, aber sich nehmenszwecke verwenden, wozu
zum Frequent Issuer am Eurobond- auch die Refinanzierung von AkMarkt, obwohl der Softwarekon- quisitionen gehört.
zern kein externes Rating besitzt.
Der Softwarekonzern hat nach
Erst Anfang November haben die der ungerateten Debütanleihe im
Walldorfer unter dem kürzlich auf- Frühjahr 2010 nun schon einige
gesetzten 2,4 Milliarden Euro Anleihen platziert. Weitere dürften
schweren Debt-Issuance-Programm folgen, nachdem die Walldorfer seit
einen öffentlichen Bond am Euro- September 2012 durch das DebtAnleihemarkt
I s s u a n c e platziert.
Das
Programm auf eiWertpapier gliene standardisierte
dert sich in eine
Dokumentationsdreijährige Tranplattform
zuche mit einem
rückgreifen könVolumen von 550
nen. Von einem
Millionen Euro
externen Rating
und einem Kupon SAP begibt ohne externes Rating Bonds.
will der DAXvon 1,0 Prozent sowie in eine sie- Konzern immer noch nichts wissen,
benjährige Tranche über 750 Mil- da „aufgrund des sehr starken Filionen Euro mit einem Kupon von nanzprofils des Konzerns […] eine
2,125 Prozent. Die Transaktion traf durch ein offizielles Rating erzielnach Unternehmensangaben auf bare Verbesserung der Finanziegroße internationale Nachfrage, rungskonditionen voraussichtlich
wobei der größte Teil bei Investoren ohne wesentliche Auswirkungen
in Deutschland und Großbritannien auf die Finanzlage des Konzerns“
platziert wurde. Die SAP will das bliebe, heißt es auf der Homepage
sap
frische Geld für allgemeine Unter- des Konzerns
Insolvenzen bei
CB Mezzcap & Co.
nen Euro und damit auf rund 30
Prozent des ursprünglichen Portfolios summieren. Moody’s hat jetzt
Papiere im Wert von 153 Millionen
Euro herabgestuft. Höhere Ausfälle
und Abschreibungen haben zu der
Ratingaktion geführt. Die Genussrechte aus dem Programm müssen
zum Jahresende zurückgeführt
werden. Zu den ausgefallenen Unternehmen gehört etwa die Böwe
Systec AG. Der Augsburger Hersteller von Kuvertiermaschinen hatte
nach FINANCE-Informationen 8
Millionen Euro aus dem Programm
bezogen und musste im Mai 2012
Insolvenz anmelden.
Mitte 2006 hatte die WestLB
das Programm verbrieft. Über das
Vehikel wurden damals Nachrangdarlehen und Genussrechte in Höhe
von 176 Millionen Euro an den
Markt gebracht. Das Kapital für die
teilnehmenden 51 Unternehmen
war ein halbes Jahr vor der Verbriefung vorfinanziert, weswegen
die Laufzeit der Papiere 6,5 statt der
mad
üblichen 7 Jahre beträgt.
Lanxess
Lanxess platziert Bond
Der Spezialchemiekonzern
hat unter seinem bestehenden Debt Issuance Programm
eine zehnjährige Anleihe über
500 Mio. Euro platziert. Das
Papier ist mit einem jährlichen Zinskupon von 2,625%
ausgestattet. Mit der Anleihe
<< F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1
SiC kämpft um Finanzierung
Hauptgläubiger der Solarfirma stunden Forderungen bis Ende Februar 2013
Lanxess begibt zehnjähriges Papier.
will sich Lanxess langfristiger
finanzieren und zugleich von
dem aktuell niedrigen Zinsniveau profitieren. S&P bewertet die Anleihe mit BBB,
Moody’s mit Baa2, jeweils
mit stabilem Ausblick.
HSV stockt Fan-Anleihe auf
Der Hamburger SV erhöht das
Zeichnungsvolumen seiner
Fan-Anleihe um 5 Mio. Euro.
Mit Hilfe der Anleihe, die
anlässlich des 125-jährigen
Vereinsjubiläums begeben
wurde, konnte der FußballBundesligist bereits 12,5 Mio.
Euro einsammeln. Das Geld
aus der Anleihe will der HSV
für sein Nachwuchsleitungszentrum „HSV Campus“ ausgeben. Der Kupon beträgt
6%, die Anleihe läuft bis
2019.
Der SiC Processing hat Anfang November die Zahlungsunfähigkeit
gedroht. Daraufhin konnte die Solarfirma aus dem bayerischen Hirschau mit wesentlichen Einzelgläubigern der Gesellschaft eine Stundung ihrer Forderungen vereinbaren. Jetzt muss Finanzvorstand
Dirk Müller bis Ende Februar ein
Sanierungskonzept
erarbeiten.
Schon bald will er den Hauptgläubigern ein Maßnahmenpaket zur
Entschuldung der Gruppe vorlegen.
Davon werden auch die Gläubiger
der im März 2011 in Stuttgart begebenen SiC-Mittelstandsanleihe betroffen sein.
Schon seit dem Frühjahr hat
sich der Bond im Zuge der sich verschärfenden Branchenkrise und des
erzwungenen Rückzugs des Unternehmens aus Norwegen schlecht
entwickelt. Der Grund für die prekäre Situation bei SiC Processing
sind Unternehmensangaben zufolge hohe Zahlungsrückstände ein-
zelner Kunden. Hinzu kommen
starke Volumen- und Preisrückgänge sowie hohe, noch ausstehende
Verpflichtungen aus dem Expansionsprogramm der vergangenen
zwei Jahre und eine Mietausfallbürgschaft eines norwegischen
Vermieters, für die SiC Processing
nach der Insolvenz der REC Wafer
Norway, einziger Kunde der norwegischen Tochtergesellschaft SiC
Processing AS, einstehen muss.
Aufgrund dieser Entwicklungen
und der anhaltend schweren
Marktbedingungen hat Creditreform Rating die Bonitätsnote von
SiC Processing von CCC (watch) auf
sap
C (watch) herabgesetzt.
Finanzierungsticker
+++ S&P setzt nach Gewinnwarnung B-Rating von Schmolz + Bickenbach
auf CreditWatch Negative +++ Deutsche Bahn Finance bringt Anleihe über
400 Mio. Euro und Laufzeit bis 2023 an den Markt +++ Alpine erzielt Stillhalteabkommen mit Banken +++ GSW platziert Wandelanleihe über 182,9
Mio. Euro +++ VW platziert Wandelanleihe über 2,5 Mrd. Euro +++ Alno
startet Kapitalerhöhung +++ Kelag begibt Bond von 150 Mio. Euro +++ Porr
plant Anleihe über 50 bis 100 Mio. Euro +++ Fitch bestätigt Novartis-Rating
mit AA, Ausblick stabil +++ Moody’s zieht aus geschäftspolitischen Gründen das Baa2-Langfristrating und das kurzfristige Depositen-Rating von
Prime-2 der UBS Deutschland zurück +++ Moody's beurteilt Techems Senior
Subordinated Notes jetzt definitiv mit B3 und die Senior Secured Notes mit
Ba3 +++ Moody's bestätigt Rating der Alba Group mit B1 und das Rating der
2018 fälligen Anleihe mit B3 und setzt Ausblick der Ratings von stabil auf
negativ +++
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| Finanzen und Bilanzen
Der
Treasurer
Ausgabe 22 | 15. November 2012
News
Schlag für Ratingagenturen
GE Capital schließt Vertrag
mit WCF Finetrading
GE Capital in Deutschland
hat mit der WCF Finetrading
GmbH einen Finanzierungsvertrag über ein Volumen von
insgesamt 30 Mio. Euro abgeschlossen. Damit ergänzt
GE Capital das Liquiditätsmanagement der WCF um
einen weiteren Baustein,
heißt es in einer Mitteilung.
Durch den Austausch
treffen die beiden alternativen Finanzierungsinstrumente Factoring (Forderungsverkauf) und Finetrading, mit
dem Mittelständler Einkäufe,
Importe und Lager vorfinanzieren können, aufeinander.
Unternehmen können im
Rahmen dieser neuen Partnerschaft über WCF längere
Zahlungsziele im Einkauf
erhalten und gleichzeitig an
GE Capital ihre Forderungen
verkaufen und dadurch vorfinanzieren.
Schuldspruch gegen S&P in Australien mit weltweiten Folgen
B64
In einem potentiell wegweisenden Präzendenzfalls für anhängige VerProzess ist Standard & Poor‘s in fahren in Europa und den USA beAustralien wegen einer Fehlein- kommen, droht den Ratingagentuschätzung verurteilt worden. Die ren eine Welle von millionenRatingagentur hatte 2006 ein von schweren Schadenersatzfällen. Das
ABN Amro strukturiertes komple- wäre eine Zeitenwende für die Raxes Schuldpapier mit AAA einge- tingindustrie, die mit ihrer jurististuft, das zwei Jahre später im Zu- schen Position, wonach Ratings nur
ge der Finanzkrise 90 Prozent sei- eine unverbindliche Meinungsäunes Werts einßerung seien, bisbüßte. Mehrere
lang erfolgreich
kommunale Ingefahren ist.
vestoren verloren
Wenn
die
mit dem sogeAgenturen künfnannten „Remtig für ihre Einbrandt“-Papier S&P wurde in Australien verurteilt.
schätzungen hafinsgesamt ungefähr 15 Millionen ten müssten, hätte das auch Folgen
Australische Dollar (13 Mio. Euro).
für die Emittenten von WertpapieS&P kritisiert das Urteil scharf: ren. Zum einen dürften die Ratings
„Wir sind enttäuscht von dieser der Agenturen in einem solchen
Entscheidung und weisen jeglichen Fall unterm Strich konservativer
Verdacht zurück, dass unsere Mei- ausfallen. Zudem könnte sich für
nungen nicht angemessen wären. die Emittenten die Beauftragung eiWir werden in Berufung gehen“, ner Ratingagentur verteuern, wenn
kündigte eine S&P-Sprecherin ge- diese die Kosten möglicher Schagenüber Der Treasurer an. Sollte denersatzzahlungen in die Ratingmih
dieses Urteil den Charakter eines kosten einpreisen würde.
Innovation: Warum
Banken bremsen
Im Gegensatz zu vielen anderen
Prozessen läuft der Zahlungsverkehr in einer Reihe von Unternehmen seit Jahren nach demselben
Schema. Innovationen setzen sich
nur langsam durch – und das liegt
auch an den Banken, sagt Markus
Rupprecht, Vorstand von Traxpay,
einem Anbieter von Software für
den Zahlungsverkehr. „Die Banken
haben keinen Anreiz, es besser zu
machen. Teilweise verdienen sie
mit den alten Prozessen.“
Der Antrieb zu Veränderungen
müsse aus den Unternehmen kommen. Rupprecht sieht besonders bei
der Flexibilität noch Verbesserungsbedarf. „Jeder wird nervös,
wenn Facebook mal zehn Minuten
ausfällt. Auf der anderen Seite ist
es für einen Treasurer völlig normal, dass er Zahlungsverkehr nur
zwischen 8 und 14 Uhr machen
kann“, sagt Rupprecht. Wie sich der
Zahlungsverkehr in den nächsten
Jahren verändern könnte, erklärt
sar
Rupprecht bei FINANCE-TV.
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Ein Prozess für ganz Europa.
Und darüber hinaus…
SEPA setzt neue Standards für den europäischen Zahlungsverkehr in Euro und hilft Ihrem Unternehmen,
die Prozesse im Liquiditätsmanagement zu vereinfachen.
Allerdings kann SEPA – trotz dieser Vorteile – mit dem Euro nur einen Teil Ihres komplexen Cash Managements
optimieren. Die Standardisierung von Prozessen in Skandinavien und im Baltikum ist genauso wichtig wie der
Aufbau effektiver Strukturen in GBP sowie in USD oder weiteren Währungen.
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Vorgehen unter Einsatz maßgeschneiderter Anwendungen und Dienstleistungen haben Sie Ihr Cash Management
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6 | Der Treasurer | Ausgabe 22 | 15. November 2012
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7
| Personen & Positionen
Der
Treasurer
Ausgabe 22 | 15. November 2012
Der Jury gehörten an:
Andrej Ankerst (BNP
Paribas Deutschland),
Ralf Brunkow (Nordzucker AG), Rando Bruns
(Merck KGaA), Britta
Döttger (SGL Group),
Michael Hannig (Voith
Finance), Günther
Jakob (Lonza Group),
Thomas Schräder
(PwC), Michael Schütt
(Fraport) und Robert
F. Steiner (Leoni).
Loewe
Oliver Seidl wird neuer Finanzchef des Elektronikhändlers Media-Saturn. Der 49Jährige werde die Geschäftsführung der Media-SaturnGruppe zum nächstmöglichen
Zeitpunkt,
voraussichtlich im ersten Quartal
2013, verstärken,
heißt es in einer Mitteilung.
Er folgt als CFO Dr. Rolf Hagemann nach und wird neben
sämtlichen Finanzbereichen
der Media-Saturn-Unternehmensgruppe auch das ITRessort übernehmen. Seidl
kommt von Loewe. Er hat
sein Mandat als CEO und CFO
des Fernsehbauers mit Wirkung zum 31. März 2013 im
gegenseitigen Einvernehmen
niedergelegt, heißt es in einer
Mitteilung des Unternehmens.
Die Rentschler Biotechnologie GmbH erweitert ihre
Geschäftsführung. Reiner
Winkelbauer wurde zum
Geschäftsführer Finanzen
bestellt. Er ist seit vier Jahren
kaufmännischer Leiter beim
Laupheimer Familienunternehmen. Vorher war er als
kaufmännischer Leiter bei
EADS Ulm und als Controlling- und Finanzchef bei
AEG Ulm tätig.
FINANCIAL GATES
UBS
UBS Global Asset Management hat Matthias Schellenberg zum 1.
Januar 2013
zum neuen
Head Germany, Austria & Eastern Europe ernannt. Der 48Jährige folgt Andreas Varnavides nach, dessen Vertrag
zum Jahresende 2012 ausläuft. Schellenberg wechselt
von ING Investment Management zu UBS nach Frankfurt.
Vorbehaltlich der Genehmigung durch die BaFin ist geplant, Matthias Schellenberg
in den Vorstand der UBS
Deutschland AG zu berufen.
Dr. Klaus Gerdes
nimmt die Auszeichnung entgegen.
Treasury des Jahres 2012
Das Altana-Treasury gewinnt den Award für zeitgleich
Systemeinführungen und Finanzierungstransaktionen
Es war eine große Überraschung für
Dr. Klaus Gerdes, als er während
der feierlichen Abendveranstaltung
auf der 8. Structured FINANCE auf
die Bühne gerufen wurde. Der Leiter Konzernfinanzierung/Treasury
der Altana AG hatte zwar gehofft,
dass seine Abteilung und er die
Auszeichnung gewinnen würden.
Bis zuletzt hatte er aber nichts davon gewusst. „Das ist wirklich eine
Überraschung für mich und freut
mich sehr“, sagt Gerdes.
Das Treasury-Team des Chemiekonzerns hat den Award für ein
exzellentes Finanzmanagement erhalten. Es hat mehrere Projekte parallel zum Tagesgeschäft durchgeführt. Dazu gehören die Einführung
und Integration von verschiedenen
Systemen wie einem Treasury Management System, einer Trading
Plattform für den Derivatehandel,
einer Deal-Confirmation-Plattform
sowie eines Multicash-Systems.
„Durch die Optimierung der Prozesse konnte das Treasury die notwendige Sicherheit und Transparenz erreichen und Prozesskosten deutlich
senken“, sagt Gerdes.
Gleichzeitig hat das AltanaTreasury, das lediglich aus insgesamt vier Personen besteht, noch
die bestehende, im Frühjahr 2013
fällige revolvierende Kreditfazilität
in Höhe von 400 Millionen Euro in
zwei Schritten refinanziert. Der erste Baustein war die Erstemission
am Schuldscheinmarkt über 150
Millionen Euro. Der zweite bestand
aus einer neuen syndizierten revolvierenden Kreditfazilität über 250
Millionen Euro. „Das Hauptziel von
Altana, volle Flexibilität für zukünftige Großakquisitionen zu haben, konnten wir erfolgreich umsetzen“, sagt Gerdes erfreut. Den
Preis übergaben Vorjahressieger
Ralf Brunkow, Senior Vice President Corporate Treasury der Nordzucker AG, und Markus Dentz,
Chefredakteur von „Der Treasurer“.
In der engeren Wahl waren neben Altana auch noch Projekte der
Treasury-Abteilungen von Grünenthal Pharma (Finanzierung), Lindner Finanz (Inhouse-Bank) sowie
SAP (Zahlungsverkehr). Die neunköpfige Jury, bestehend aus Unternehmens- und Dienstleistervertretern, hat die anonymisierten Bewerbungen mit einem Punktesystem bewertet, wodurch größtmögliche Objektivität gewährleistet wurde. Die Jury selbst hat erst während
des Galaabends erfahren, welche
Treasury-Abteilung den Preis gesap
wonnen hat.
Das ausführliche Interview können Sie in der
nächsten Printausgabe von Der Treasurer lesen.
Rewe: Klaus Wirbel
wird Leiter Finanzen
Dr. Klaus Wirbel übernimmt zum 1.
Dezember 2012 die Leitung des
Holdingbereichs Finanzen bei der
Rewe Group. Der neue Leiter Finanzen/Group Treasurer des Handelskonzerns berichtet direkt an ReweFinanzvorstand
Dr.
Christian
Mielsch. Wirbel ist seit fünf Jahren
bei dem Kölner Konzern. Im Oktober 2007 trat er als Funktionsbereichsleiter Transaction Services in
den Bereich Beteiligungsmanagement der REWE Zentralfinanz eG
ein. Zum 1. Januar 2009 stieg er
zum Leiter des Bereichs Beteiligungsmanagement auf. Vor seinem
Rewe Group
Personalien
Klaus Wirbel wird Group Treasurer bei Rewe.
Wechsel zur Rewe Group war er als
General Counsel mit dem Schwerpunkt Mergers & Aquisitions
(M&A) in einem internationalen
Umwelttechnologieunternehmen in
sap
den Niederlanden tätig.
Aktuelle
Stellenangebote:
ADAC
sucht Leiter Treasury (m/w)
SAP
sucht Solution Owner (f/m), Treasury
and Financial Risk Management - LoB
Finance
Celesio
sucht SAP Inhouse-Consultant (m/w)
für Treasury & Finance
Drägerwerk
sucht Referent Treasury (m/w)
Veranstaltungskalender
Datum
20.11.
27.11.
29.11.
03.-07.12.
Titel
Multi Channel Payment Days
Zahlungsverkehr: national und international
SEPA-Readyness
Corporate Finance
Ort
Hamburg
Hamburg
Frankfurt am Main
Frankfurt am Main
8
| Software & IT
Der
Treasurer
Ausgabe 22 | 15. November 2012
News
SAP setzt auf die Cloud
tm5 zertifiziert
Der TMS-Anbieter Bellin
hat das eigene System tm5
durch eine unabhängige
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft verifizieren lassen. Im
Mittelpunkt standen dabei
die Berechnungsmethoden
der in tm5 abgebildeten Geschäfte, so das Unternehmen.
Die Geschäfte reichen von
einfachen Devisionegschäften
über Devisenoptionen ersten
und zweiten Grades bis hin
zu Zinsoptionen.
Die Walldorfer starten eine Initiative für neue Corporate-toBank-Connectivity-Plattform gemeinsam mit Banken
Im Rahmen der Swift-Konferenz Kosten für die Einrichtung von VerSibos 2012 hat SAP eine neue bindungen zwischen Kunden und
Cloud-Initiative angekündigt, die Banken sollen reduziert werden.
sich SAP Financial Services Durch FSN könnte dieser Zeitraum
Network (FSN) nennt. An der von mehreren Monaten auf wenige
Entwicklung dieser neuen Corpora- Wochen reduziert werden, meinte
te-to-Bank-Conein Banker in
nectivity-PlattOsaka.
form wollen sich
SAP will mit
einige prominender neuen Initiate Banken beteitive dem Vernehligen: Bank of
men nach nicht
America Merrill
in einen WettbeLynch, The Bank
werb mit dem
of Tokyo-MitsuDatennetzanbiebishi, Nordea, die
ter Swift treten.
Deutsche Bank Mehr Konnektivität durch die Wolke
Es gehe vielmehr
und Standard Chartered sowie Citi um die sogenannte „letzte Meile“
und RBS. Die Institute sind Co-Ini- zwischen Bank und Unternehmenstiatoren der Cloud-basierten Ser- kunden. Ganz schnell wird es aber
vice-Plattform. Im Fokus stehen nicht gehen: Im ersten Quartal
dabei vereinfachte Multi-Bankbe- 2013 sollen Tests mit Kunden
ziehungen bei gleichzeitiger Unter- durchgeführt werden, erst im zweistützung der Finanzkontrolle, des ten Halbjahr des kommenden JahRisikomanagements und der Sup- res rechnen die Teilnehmer mit dem
mad
ply-Chain-Finanzierung. Zeit und offiziellen Start.
iStock/Thinkstock/Getty Images
LPL will Ataq nutzen
Das Logistigunternehmen LPL
Group wird in den Bereichen
Cash Management, automatische Verbuchung und Treasury Management mit den
Ataq-Produkten (Technosis)
arbeiten. LPL bietet mit ihren
weltweiten Standorten und
Partnern Speditions- und
Logistikdienstleistungen mit
allen Verkehrsträgern an.
IMPRESSUM
Redaktion
Markus Dentz (mad, verantwortlich),
Michael Hedtstück (mih), Andreas Knoch (ank),
Anne-Kathrin Meves (akm), Sabine Paulus (sap),
Sabine Reifenberger (sar)
Verlag
Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH
Geschäftsführung:
Dr. André Hülsbömer, Volker Sach
60326 Frankfurt am Main
Mainzer Landstraße 199
HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main
Telefon: (069) 75 91-32 52
Telefax: (069) 75 91-32 24
E-Mail: redaktion@derTreasurer.de
Internet: www.derTreasurer.de
Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlos
Erscheinungsweise: zweiwöchentlich
(24 Ausgaben im Jahr)
Objektleitung: Sylvia Daun
Telefon: (069) 75 91-14 82
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Verantwortlich für Anzeigen: Sylvia Daun
Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES
Mitherausgeber: BELLIN GmbH, BNP Paribas,
cogon AG, Commerzbank AG, Deutsche Bank,
ecofinance – a Reval Company, HSBC Trinkaus &
Burkhardt AG, PricewaterhouseCoopers AG, SEB
AG, treasury executives 53° gmbh
Partner: Deutsche Börse Group Capital Markets
Academy, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG,
TRINITY Management Systems GmbH, UniCredit
Bank AG
Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden
sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.
Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des
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| Risikomanagement
Der
Treasurer
Ausgabe 22 | 15. November 2012
Treasurer-Verband kritisiert ESRB
RMA erweitert Vorstand
Mit Alexander Oesterle
und
Christoph
Schwager
sind zwei
Alexander
neue MitOesterle
glieder in
den Vorstand der
Risk Management
Association
e. V. (RMA)
Christoph
gewählt
Schwager
worden. Die
RMA ist eine unabhängige
Interessenvertretung für das
Thema Risikomanagement
im deutschsprachigen Raum.
Alexander Oesterle ist Experte für globales Risikomanagement und interne Kontrollsysteme, Christoph Schwager
ist Spezialist für integriertes
Risikomanagement und interne Kontrollsysteme.
VDT befürchtet gravierende Nachteile für Nichtbanken / ESRB-Stellungnahme „unschlüssig“
Corporate Treasurer opponieren gegen die vom Europäischen Rat für
Systemrisiken (ESRB) jüngst veröffentlichte Stellungnahme über die
Risiken aus von Nichtbanken gehaltenen OTC-Derivaten. In einem
gemeinsam mit dem DAI und dem
BDI veröffentlichten Positionspapier kritisiert der Verband Deutscher Treasurer (VDT) die Sichtweise des ESRB und die daraus gezogenen Konsequenzen als „unschlüssig
und nicht praktikabel“. Der VDT befürchtet, dass der legislative Prozess zur Regulierung von OTC-Derivaten (Emir-Verordnung) durch
die Stellungnahme des ESRB in eine für Nichtbanken unvorteilhafte
Richtung gelenkt wird.
Dem ESRB zufolge sind auch zu
Hedging-Zwecken gehaltene Derivate „nicht ohne Risiko, weil sie –
sofern sie nicht angemessen gepreist
sind – ein ineffizient hohes Maß an
Absicherung erforderlich machen
können, was systemische Auswirkungen haben kann.“ Vor allem die
zur Absicherung von erwarteten
Umsätzen eingegangenen Derivatekontrakte sind aus Sicht des ESRB
problematisch, da daraus offene
und damit spekulative Positionen
entstehen könnten, wenn das
Fotolia
RMA
RMA
News
Der ESRB hat seinen Sitz in der EZB und wurde
Ende 2010 als Reaktion auf die Finanzkrise ins
Leben gerufen.
Grundgeschäft revidiert werden
muss.
Diesem Standpunkt widersprechen die Treasurer energisch. In
dem veröffentlichten Positionspapier verweist der VDT unter anderem auf die in den Unternehmen
gängige Risikomanagementpraxis.
Demnach würden offene Deriva-
tepositionen in der Regel sofort geschlossen, um die Kreditwürdigkeit
und das in vielen Unternehmen angewandt Hedge Accounting nicht
zu gefährden. Auch die Annahme
des ESRB, dass die Risiken aus unbesicherten
Derivatekontrakten
nicht angemessen gepreist würden,
gehe an der Realität vorbei, so der
VDT.
Darüber hinaus prangert der
Treasurer-Verband die Vorschläge
des ESRB zur Kalibrierung der
Schwellenwerte an, deren Überschreiten ein verpflichtendes Clearing für OTC-Derivate nach sich
zieht. Nach Ansicht des VDT sind
diese viel zu niedrig angesetzt und
würden bei der für einige Produkte
und Strategien noch immer unscharfen Abgrenzung zwischen
Hedging und Spekulation von vielen Unternehmen gebrochen. „Nahezu alle größeren europäischen
Unternehmen wären so von der
Clearingpflicht betroffen“, heißt es
ank
in dem Positionspapier.
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| Asset Management
Der
Treasurer
Ausgabe 22 | 15. November 2012
Bankanleihen mit Kurspotential
Ratingfalle Libor
Bislang noch keine Ausfälle für Gläubiger in der Eurozone
Zwischen Krise und
Neuanfang
Vorrangige unbesicherte Bankan- dient. Die BNP empfiehlt, Investitileihen (Senior Unsecured Bonds) onsentscheidungen in diese Assetvon Instituten aus der Euro-Peri- klasse unter anderem am Enddatum
pherie versprechen BNP Paribas zu- des zweiten EZB-Langfristtenders
folge ein interessantes Renditepo- festzumachen, der Ende Februar
tential bei überschaubaren Risiken. 2015 ausläuft. Bis dahin gebe es für
Der französischen Großbank zufol- viele Banken, insbesondere solche
ge ist die Ausfallaus der Euro-Pewahrscheinlichripherie,
keine
keit dieser Bankgravierenden Lianleihen in der
quiditätsengpäsPraxis deutlich
se, da sie sich
geringer als in
günstig über die
der Theorie. BNP Auch Bankia-Anleihen notieren zurzeit deutlich
EZB refinanzieunter par.
Paribas macht ihren könnten.
re Einschätzung an der Tatsache
Vor dem Hintergrund der Tatsafest, dass im Zuge der Finanz- und che, dass rund 75 Prozent der ausWirtschaftskrise zwar viele kleine stehenden Anleihen von Banken
und mittelgroße Banken in der EU aus den GIIPS-Staaten bis dahin
in Schieflage gerieten, Anleihe- fällig werden, mithin das Anlagegläubiger bis dato jedoch nicht zur universum zusammenschmilzt, weil
Kasse gebeten wurden. Northern zumindest zurzeit auch kaum neue
Rock, Hypo Real Estate, IKB und Bonds emittiert werden, ergeben
Anglo Irish Bank seien Beispiele für sich bei Kursen von deutlich unter
in Schieflage geratene Banken, ihre par attraktive Einstiegschancen bei
ausstehenden Anleihen hätten sie überschaubaren Risiken, so BNP
ank
bislang aber immer fristgerecht be- Paribas.
Andreas Schmidt (Commerzbank)
und Martin Bellin (Bellin) hin.
Workshops zum Thema Best
Practice im Treasury ergänzten das
Programm: Christina Rühl-Hamers
von FC Schalke 04 sprach über die
Mittelstandsfinanzierung in „exotischen“ Branchen, Alexander Löhr
von den Stadtwerken Frankfurt am
Main berichtete über die Verzahnung von Treasury, Controlling
und Accounting. Steffen Patzak
von der Elster Group sprach über
das Management von Garantien.
Neben dem Treasury des Jahres
(vgl. S. 7) kürte die FINANCE-Redaktion zum achten Mal den CFO
des Jahres. Diesmal ist Peter Sielmann, Geschäftsführer-Group CFO
der Neumann Gruppe GmbH, mit
dem Award „CFO des Jahres 2012“
geehrt worden. Er erhielt die Auszeichnung von FINANCE-Chefredakteur Bastian Frien für sein Banken- und Risikomanagement. Ein
Interview mit dem Preisträger sesap
hen Sie auf FINANCE-TV.
iStock/Thinkstock/Getty Images
... musste 290 Mio. Pfund zahlen.
Nach Einschätzung von Moody’s könnten sich mögliche
Schadenersatzforderungen
gegen die im Verdacht der Libor-Manipulation stehenden
Banken negativ auf die Ratings der Institute auswirken.
Die Risiken aus Schadenersatzklagen könnten ein Vielfaches der von Aufsichtsbehörden verhängten Strafen
ausmachen, so Moody’s. Die
Gefahr sei auch deshalb so
groß, da die Libor-Sätze die
Basis für die Bepreisung einer
Vielzahl von Finanzprodukten
sind – angefangen von hochkomplexen Derivaten bis hin
zu Krediten für Privatverbraucher. Entsprechend groß
sei der Pool der Betroffenen
und möglichen Kläger.
Bankia
News
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* Quelle: „Delta Economics 2012“.
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