Geschichte des Militärs in wechselvoller Zeit

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Geschichte des Militärs in wechselvoller Zeit
Geschichte des Militärs in wechselvoller Zeit
40 Kultur und Geschichte hautnah: Stetten am kalten Markt
Die Militärgeschichtliche Sammlung der Bundeswehr zeigt das Leben der Soldaten am Standort Stetten am kalten Markt in den Epochen seit dem wilhelminischen Kaiserreich bis heute,
aber auch zivile Nutzungen. Mittelpunkt der Sammlung ist ein Flugkörper von weltgeschichtlicher Bedeutung. Das Feuerwehrmuseum ergänzt die sehenswerte Sammlung.
Lothar Sieber steuerte
den ersten bemannten Raketenflug der
Welt am 1. März 1945.
Das Herzstück in der Militärgeschichtlichen Sammlung in der alten Offizierspeiseanstalt des Truppenübungsplatzes Heuberg der
Bundeswehr in Stetten am kalten
Markt bildet ohne Zweifel die Bachem BA 349A. Berühmt ist die Rakete unter dem Namen NATTER.
Als Replik in der Original-Abschussrampe steht sie für den ersten bemannten, senkrechten Raketenstart der Welt. Er fand am 1. März
1945 statt und endete mit einem
Absturz. Der Pilot Lothar Sieber
verlor sein Leben. Das Thema wird
ergänzt durch weitere Originalteile, Schriftstücke und Fotos, die
Sammlungsleiter Marcus Klotz
durch seine umfangreiche Sachkenntnis ergänzt und die Fragen
der Gäste gerne beantwortet. Die
Ausstellung bietet geschichtlich,
militärisch oder technisch Interessierten einmalige Einblicke in den
Bau der Natter und die Ereignisse
um den ungewöhnlichen Flugkörper, der Freund und Gegner gleichermaßen anzog.
Politische Fortbildung für die
gesamte Bevölkerung
Die Sammlung dient der politischhistorischen Bildung der Soldaten,
ist aber auch für die zivile Öffentlichkeit und Schulklassen zugänglich. Den Besuchern werden aus
der Geschichte des Militärs am
Standort anschaulich Maßstäbe
zur politischen Einschätzung der
Gegenwart vermittelt. Wichtiges
Anliegen ist auch die Unterscheidung nahe zu bringen, dass militärische Traditionen keine eigene
Epoche darstellen, sondern in die
einzelnen geschichtlichen Epochen
eingebettet sind und die Entwicklung der gesamten Gesellschaft in
diesem Bereich dokumentieren.
Im Mittelpunkt stehen dabei der
Alltag der Soldaten und die technischen Entwicklungen seit etwa
1900. Durch die Errichtung des
Truppenübungsplatzes wurde aus
dem bäuerlich-kargen badischen
Marktflecken ein bis heute bedeutender Militärstandort.
Marcus Klotz, der die
Sammlung konzipiert und
aufgebaut hat, erläutert den
Besuchern Hintergründe zu
den Ausstellungsstücken.
Feuerwehrmuseum
Das Gebäude der Militärgeschichtlichen
Sammlung beherbergt auch das Feuerwehrmuseum der Gemeinde Stetten am Kalten
Markt. Seine Aufgabe ist die Pflege und Erhaltung von Gegenständen der persönlichen
Ausrüstung der Feuerwehren aus Württemberg, Baden und Hohenzollern. Aber auch
Regionen wie Preußen, Sachsen, RheinlandPfalz und Bayern, sowie das benachbarte
Ausland sind vertreten. Helme, Mützen, Uniformen, Beile, Dolche und Säbel, sowie zahlreiche Ehrenzeichen und Auszeichnungen
aus dem Feuerwehrwesen sind zu sehen. Historische Gerätschaften wie Ledereimer usw.
haben sich um die alte Saug- und Druckpumpe aus dem Jahre 1867 versammelt. -stb
Bürgermeisteramt
Rathausplatz 1
72510 Stetten a.k.M.
Tel. 07573/9515-0 (Fax -55)
post@stetten-akm.de
www.stetten-akm.de
Militärgeschichtliche
Sammlung und Feuerwehrmuseum
Zugang über Soldatenheim „Haus Heuberg“
Hardtstraße 47
72510 Stetten a.k.M.
www.mgs-stetten.de
Öffnungstage 2014
22.6., 13.7., 19./20.7., 27.7.,
10.8., 24.8., 14.9., 28.9.
jew. 10-17 Uhr; Führungen
auf Anfrage unter
Tel. 07573 / 9589415
Veranstaltungstipps
16. Juli 2014, 19.30 Uhr
Ausstellungseröffnung
„1914 – Auftakt zu einem
blutigen Jahrhundert“
mit Vortrag „Der Truppenübungsplatz und das
Lager Heuberg im Ersten
Weltkrieg“
18.-20. Juli 2014
Sammlungsfest mit
Militärfahrzeugtreffen
41
2014 = 100 Jahre Erster Weltkrieg
Im laufenden Jahr beteiligt sich die
Militärgeschichtliche Sammlung an
den Gedenkveranstaltungen zum
Kriegsausbruch. „1914 – Auftakt
zu einem blutigen Jahrhundert“
lautet der wenig beschönigende
Titel der Ausstellung, die am 16.
Juli eröffnet wird. Ergänzt durch
einen Vortrag wird die Rolle des
Truppenübungsplatzes im Lager
Heuberg im Ersten Weltkrieg aufgezeigt, der den Besuchern die
„Blutmühlen des Stellungskrieges,
der Industrialisierung des Krieges
sowie dessen Folgen“ vermittelt,
wie es in der Ankündigung heißt.