Vom vermeintlichen Freund fast schon erpresst
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Vom vermeintlichen Freund fast schon erpresst
PFARRKIRCHEN Eine würdige Botschafterin des Rottals Freitag, 13. August 2010 Nummer 186 KOMPAKT Gegenbesuch: Riedl hofft auf viele Bahn-Mitfahrer / Seite 17 Hunderte Fans bereiten Weltmeisterin Barbara Lechner einen großen Empfang in der Heimat Pfarrkirchen. Am heutigen Gratis-Bahnfahr- Von Doris Altmannsberger tag auf der Rottalbahn stattet Bürgermeister Triftern. Großer Bahnhof für Georg Riedl den Pockingern einen Gegenbeeine Weltmeisterin, die mit Nasuch ab. Mit dem Zug um 17.30 Uhr startet er heute, Freitag, in Richtung Pocking. Von dort türlichkeit, Fleiß und Disziplin waren zum Altadtfest 150 Bürger gekommen − nicht nur die gesamte Gemeinebenfalls per Bahn. Jetzt hofft Riedl, dass auch de, sondern ganz Bayern begeisihn viele Pfarrkirchner begleiten. In Pocking, tert: Mit Blasmusik und vielen wo heute die „Italienische Einkaufsnacht“ bewegenden Lobreden ist Barstattfindet, werden der Bürgermeister und alle bara Lechner am MittwochMitreisenden mit einem Gläschen Rotwein abend in ihrem Heimatort Trifund Musik willkommen geheißen. − red tern empfangen worden. Die 27jährige Sportsoldatin hatte kürzlich bei der Heim-WM in MünPassant findet Luftgewehr chen in der Königsklasse Dreistellungskampf mit 687,7 Rinauf einem Fußweg Pfarrkirchen. Eine offenbar neuwertige Waffe gen den größten Erfolg ihrer hat ein 48-jähriger Eggenfeldener bereits am Karriere gefeiert – und den WeltFreitag, 6. August, in der Alois-Gässl-Straße meistertitel ins Rottal geholt. „Du hast bislang internationa(Fußweg Richtung P+R-Anlage, Höhe Treppenabgang) gefunden. Wie die Polizei gestern le Titel auf breiter Ebene feiern mitteilte, handelt es sich dabei um ein Luftge- können – mit dem Sieg in Hochwehr der Marke Carl Walther/Umarex, CO2 − brück ist dir vorerst die Krönung Unterhebelrepetierer. Den Ermittlern stellen deiner Karriere geglückt“, besich dazu mehrere Fragen: Wer ist Eigentümer glückwünschte Bürgermeister der Waffe? Wurde diese vielleicht gestohlen? Walter Czech Barbara Lechner Wer kennt das Gewehr? Wo wurde es gekauft? zu ihrem Triumph. Mit Disziplin Hinweise an die PI d 0 85 61/9 60 40. − wa und Ausdauer habe sich die 27Jährige nach vorne gearbeitet, doch „was dich sympathisch Müllcontainer bei der macht, ist, dass du deine WurSchule in Brand gesteckt zeln kennst“, so Czech. Sie stehe Triftern. Unbekannte haben in der Nacht auf zu ihrem Heimatverein, den gestern gegen 1.40 Uhr einen Müllcontainer Bergschützen Voglarn, und sie angezündet, der auf dem Gelände der Volks- habe sich in ihrer Heimatgeschule stand. Die Trifterner Feuerwehr hatte meinde ein Haus gebaut. die Flammen schnell im Griff. Es entstand kein größerer Schaden, nur der Putz an der TurnApplaus, Jubel halle hat durch die Hitze leichte Risse, so die Polizei. Hinweise an d 0 85 61/9 60 40. − wa und Geschenke Auto erfasst Radler: Zwei Frauen leicht verletzt Bayerbach. Zu einem Unfall kam es am Mittwochabend gegen 20.15 Uhr in Bayerbach. Laut Polizei war eine 23-Jährige aus Kößlarn mit ihrem Pkw auf der Langwinkler Straße ortseinwärts unterwegs. An der Kreuzung mit Schulstraße und Dorfplatz musste sie anhalten, weil mehrere Radfahrer entgegenkamen und an der abknickenden Vorfahrt nach links in die Schulstraße abbogen. Als die meisten vorbei waren, fuhr die 23-Jährige wieder los, übersah dabei aber zwei Nachzüglerinnen der Gruppe. Im Kreuzungsbereich erfasste das Auto zwei Radlerinnen (44 und 36 Jahre alt) aus dem Landkreis Passau. Beide wurden leicht verletzt und ins Krankenhaus nach Rotthalmünster gebracht. Den Schaden an Auto und Räder schätzt die Polizei auf 6000 Euro. − wa Pfarrkirchen: Redaktion: d 0 85 61/23 49 21 Fax: 23 49 42, E-Mail: red.pfarrkirchen@pnp.de Geschäftsstelle/Anzeigen: d 2 34 90 − Fax: 23 49 41 E-Mail: gst.pfarrkirchen@pnp.de Öffnungszeiten: Mo. bis Do. 8.30−12.30 u. 13.30−17 Uhr, Fr. 8.30−13.30 Uhr Natürlich sind sie alle gekommen zum Empfang: die Eltern, die Geschwister, die Freunde und die Vereinskollegen von den Bergschützen, vom Post SV Plattling, vom Imkerverein Gschaid oder der KRSK Triftern. Sie applaudieren, sie jubeln jedes Mal, wenn Barbara auf die große Bühne am Marktplatz sprintet − und sie muss oft die schmalen Treppenstufen hinauf steigen und Geschenke entgegen nehmen, denn die Zahl derer, die ihr heute offiziell gratulieren wollen, ist groß. So erinnert sich Pater Johannes Streitberger noch gerne an die junge Barbara Lechner, die damals, als er Primiz gefeiert hat, Oberministrantin war, und auch im Laufe ihrer Karriere immer wieder betonte, wie wichtig ihr Glaube und das Gebet sind. Gleich dreifache Glückwünsche hat MdL Reserl Sem neben erhofer, Schützenmeister der Bergschützen Voglarn, feststellt, ist die Barbara ja schon. Im Regiowiki der PNP werde sie neben Uschi Glas und Nicki zu den Berühmtheiten der Region gezählt, die Suche bei Google ergebe 264 000 Treffer für „Lechner, Komma, Barbara“. Für die Zukunft wünscht er ihr weiterhin Erfolg. Damit sie sich bei den Olympischen Spielen 2012 nicht „verläuft“, dafür hat Maierhofer Reiseführer und Bildband von London als Geschenk mitgebracht. Da könne doch dann eigentlich nichts mehr schief gehen mit der olympischen Medaille, meint er schmunzelnd. „Zu meinem Dahoam gehört’s ihr alle dazu“ Mit einem Bild Trifterns beglückwünscht Bürgermeister Walter Czech Barbara Lechner vor der Kulisse von hunderten Fans zum WM-Titel. − Fotos: Altmannsberger Mit Hilfe der Vereinskollegen Sandro Gerber und Judith Bornstein erklärt Barbara Lechner ihre Sportausrüstung. einem Schal mit den Flaggen der Weltnationen für die Erfolgsschützin mit im Gepäck − vom Freistaat, von der Bundesrepublik und vom Bezirk Niederbayern. Sie hebt die Bodenständigkeit und Heimatverbundenheit der Weltmeisterin hervor und wünscht ihr: „Behalte dir deine Offenheit.“ „Wir sind hier alle sehr stolz auf dich“, schließt sich stv. Landrätin Edeltraud Plattner im Namen des Landkreises den Glückwünschen an. Für die Linkshänderin Barbara Lechner trägt sich ins Goldene Buch der Marktgemeinde ein. ödp-Fraktion im Kreistag, der Barbara Lechner seit dieser Legislaturperiode angehört, gratuliert Sepp Rettenbeck, der bei seiner Laudatio auch mal Tränen in den Augen hat: „Bleib so, wie du bist – du bist nämlich nicht nur ein erfolgreicher Mensch, sondern auch ein sehr wertvoller.“ Freilich, und das machen die Redner der politischen Seite unisono klar, sei ein derartiger Erfolg nicht ohne die Unterstützung der Vereine sowie der Trai- ner, die Barbara auf ihrem Weg begleitet haben, möglich. Natürlich lassen es sich die Vertreter der Schützen auf Bezirks-, Gauund Heimatvereinsebene nicht nehmen, „ihrer“ Weltmeisterin ebenfalls zu gratulieren. „Sie ist geblieben, wie sie ist“, freut sich stv. Bezirksschützenmeister Heinrich Aigner. „Blut und Wasser“, so Gausportleiter Christian Wollinger, habe er geschwitzt, als er vorm Fernseher saß und Barbaras Wettkampf verfolgte. Berühmt, wie Bernhard Mai- Dann ist es an Barbara selbst, an ihre Fans, Freunde und Bewunderer ein paar Worte zu richten – und auch hier bleibt sie ihrer Linie ganz und gar treu. „Erst mal dankeschön, dass so viele Trifterner Frauen heute ihren Garten für mich ausgeräumt haben“, bemerkt sie mit einem schmunzelnden Blick auf den Blumenschmuck, der vor der Bühne aufgestellt ist. Auch dass die Trifterner Blaskapelle heute für sie ein Ständchen spiele, freue sie ganz sakrisch, dass so viele Menschen hierher gekommen waren, ebenso. Erst langsam realisiere sie, was ihr Weltmeistertitel, auf den sie immer wieder angesprochen werde, für die Region bedeute. Das sei schon ein ganz besonderes Gefühl, so empfangen zu werden – und es ist ein Gefühl, das sie ihrer Heimat zu verdanken habe, zu dem nicht nur das Elternhaus, die Familie, die Freunde gehören: „Zu meinem Dahoam, da gehört’s ihr alle dazu“, sagt Barbara gerührt und lässt die Hand über den mit hunderten Menschen gefüllten Marktplatz schweifen. Gleich aber richtet sich Barbaras Blick wieder nach vorne: „Bergschützen! Ihr könnt euch auf meinen Start beim Landkreispokal verlassen“, wirft sie noch in die Runde, bevor mit Freibier, Würstl und jeder Menge Autogramm- und Fotowünsche der Empfang ein weltmeisterlich-bayerisches Ende nimmt. Galakonzert der Tenöre Motorradfahrer schwer verunglückt Der Nachbar Konzert am 20. August − Vorverkauf läuft Obertürken. Ein 45-jähriger Motorradfahrer hat sich bei einem Unfall schwerste Verletzungen zugezogen. Er musste mit Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Der Mann aus dem Raum Straubing war auf der B 20 Richtung Burghausen unterwegs, als ein 27-jähriger Oberbayer mit seinem Auto die Bundesstraße von Obertürken kommend Richtung Bruckhäusl überquerte und dabei das Motorrad übersah. Er und sein Beifahrer blieben unverletzt. Der Zusammenstoß ereignete sich bereits am Montagvormittag, wurde von der Simbacher Polizei, die den Schaden auf rund 11 500 Euro schätzt, aber erst gestern gemeldet. − wa Bad Birnbach. „Die schönsten Melodien der Welt“ lautet der Titel eines Konzerts, das am Freitag, 20. August, um 20 Uhr im Artrium stattfindet. Dann gastieren die Opernsänger Konrad Debski und Piotr Czajkowski (beide Tenor), die am Konzertflügel von Pianistin Dr. Maria Brila begleitet werden. Das Trio (Bild links) präsentiert die schönsten und allen bekannten Operettenarien sowie neapolitanische Lieder, Musical- und Filmmelodien. Zu hören sein werden unter an- derem Arien aus den Operetten „Das Land des Lächelns“, „Zarewitsch“, berühmte Lieder wie „O sole mio“, „Torna a Sorrento“, „New York, New York“, „Wien, Wien nur du allein“, „When I Fall In Love“, „Moon River“ oder die mitreißenden Melodien des Musicals „West Side Story“. Weitere Informationen zu dem Abend gibt es in der Gästeinfo im Artrium, d 0 85 63/96 30 46. Dort kann man sich ab sofort auch Karten im Vorverkauf sichern. Veranstalter des Galakonzerts der Tenöre ist das Bad Birnbacher Kulturreferat. − red/Foto: red So a sympathische Wöitmoasterin werds ned oft geem . . . (Zeichnung: Ringer) Vom vermeintlichen Freund fast schon erpresst Frührentner muss wegen „Drogenabgabe“ an 15-Jährigen 1250 Euro Geldstrafe berappen Pfarrkirchen. Als vermeintlichen „Freund“ nahm ein 34-Jährige Frührentner im Herbst 2008 einen damals 15-Jährigen in seine Wohnung auf. Der aber setzte seinen „Gönner“ unter Druck, ihm Zugang zur Cannabis-Aufzuchtanlage seines Bruders und damit zu Marihuana zu verschaffen. Wegen illegaler Drogenabgabe muss der Frührentner nun eine Geldstrafe von 1250 Euro berappen. Schon seit dem 16. Lebensjahr leidet der aus gutbürgerlichem Hause stammende Mann an einer Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis, an Wahnvorstellungen, wie ihm Landgerichtsarzt Dr. Hubert Näger in seinem Gutach- ten bescheinigte. Das führte auch dazu, dass er die angestrebte Ausbildung nicht abschließen konnte. Auch dem Job als Produktionshelfer war er nicht gewachsen, so dass er verrentet wurde und sich nebenbei ein paar Euro in einem Zuverdienstprojekt sicherte. Nachdem er bis dahin kaum Freunde hatte, lernte er im Herbst den damals 15-Jährigen, genannt „Luciano“, kennen, der übrigens inzwischen wegen verschiedener Straftaten eine zweijährige Jugendstrafe abzusitzen hat, und nahm ihn in seine Wohnung auf. „Eines Tages fragte er mich, ob ich wüsste, wo er Drogen herbekommen könnte“, sagte der 34-Jährige in der Berufungsverhandlung vor dem Landgericht . Und da konnte er ihm „helfen“. Er wusste, dass sein Bruder, der noch bei der Mutter lebte, in einem Schrank in seinem Zimmer eine Cannabis-Aufzucht betrieb. Sein Mitbewohner habe ihn bedrängt, etwas Marihuana zu holen und sei sogar richtig aggressiv geworden, so der Pfarrkirchner. Schließlich habe er nachgegeben, sich mit dem „Freund“ auf den Weg gemacht und die Abwesenheit des Bruders genutzt, um an 18 Gramm „Gras“ zu kommen. „Das habe ich sicherheitshalber abgewogen und von ihm 90 Euro verlangt“, gab der 34Jährige zu. Bezahlt habe sein Mit- bewohner aber nie. Dessen Alter habe er nicht gekannt. Er sei aber von mindestens 18 Jahren ausgegangen, weil er in Spielhallen gegangen sei und sich bis spät nachts in Discos herumgetrieben habe. „Er schaut auch älter aus“, so der Pfarrkirchner. Und: „Er hat mich terrorisiert. Daher habe ich ihn zu meinem Bruder mitgenommen.“ Diese Version hatte ihm auch der Jugendrichter beim Amtsgericht Eggenfelden abgenommen und ihn lediglich wegen illegaler Abgabe von Betäubungsmitteln verurteilt: Zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen à 50 Euro. Dagegen legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein. Sie ging davon aus, dass der Frührentner das richtige Alter des Mitbewohners, der damals gerade fünfzehneinhalb Jahre alt gewesen sei, gekannt habe. Die Abgabe an Personen unter 18 Jahre erfülle einen Verbrechenstatbestand, so die Staatsanwaltschaft. Somit wäre eine Freiheitsstrafe, wenn auch zur Bewährung, angemessen. Der Sachbearbeiter der Polizei bestätigte, dass der 15-Jährige seinem „Freund“ körperlich weit überlegen gewesen sei und auch älter ausgesehen habe. Aufgeflogen war der heimliche Besuch, als „Luciano“ später mit einem Kumpel in das Haus der Mutter und des Bruders des 34-Jährigen einbrach, um sich erneut Gras zu besorgen. Vorsitzender Richter Theo Ziegler appellierte an die Staatsanwaltschaft, die Berufung zurückzunehmen. Der 34-Jährige habe schließlich ein überschießendes Geständnis abgelegt und sich auch einen „Kronzeugenbonus“ gesichert, weil er bei seinen Vernehmungen die Cannabis-Aufzucht seines Bruders auffliegen habe lassen. Dazu komme sein psychischer Zustand. „Da wäre eine Verurteilung wegen eines Verbrechenstatbestandes und eine dann unabdingbare Freiheitsstrafe zu massiv“, so der Richter. Die Staatsanwältin stimmte − wenn auch unter Zurückstellung einiger Bedenken − schließlich der Berufungsrücknahme zu. − tl