Asynchron - Servoantrieb 1. Versuchsaufbau
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Asynchron - Servoantrieb 1. Versuchsaufbau
Asynchron - Servoantrieb 1. Versuchsaufbau 1.1. Allgemeines Es stehen zwei Drehstromasynchronmotoren mit Kurzschlussläufer zur Verfügung. Jeder von ihnen wird durch einen Frequenzumrichter (Pulswechselrichter) gespeist. An beiden Maschinen sind Inkrementalgeber zur Erfassung der Drehzahl, angebracht. Die beiden Umrichter sind mit Mikroprozessoren ausgestattet, die sämtliche Funktionen der Regelung, Steuerung und Überwachung überne hmen. Komplettiert wird der Versuchsaufbau durch einen PC, von dem aus über Software die Antriebssätze parametriert werden können. Die nötigen Schaltvorgänge zur Untersuchung der Antriebe werden an dem Bedienfeld des Versuchsaufbaus vorgenommen. Auf der linken Seite der Frontplatte befindet sich das Bedienfeld für den SEW-Umrichter „MOVIDRIVE“ auf der rechten Seite das des Stöber-Umrichters „POSIDRIVE“. U = 400 V Stöber SEW MOVIDRIVE Umrichter 2 9 3 Maschine 2 4,0 kW POSIDRIVE Umrichter 1 3 Maschine 1 0,75 kW Geber Geber 9 Abbildung 1: Prinzipieller Versuchsaufbau Mit Hilfe der Bedienelemente und der vorhandenen Software soll das Verhalten des MOVIDRIVE untersucht werden. Hierbei soll der vorhandene Stromrege lkreis untersucht, und der Drehzahl- und Lageregelkreis optimiert werden. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Regelstruktur des stromgeführten Regelverfahrens (CFC) gelegt, welches es ermöglicht, die Asynchronmaschine mit der hochwertigen Dynamik eines Servoantriebs zu betreiben. 1.2. 1.2.1. SEW-Asynchronantrieb Aufbau Der SEW-Asynchronservoantrieb besteht aus dem Antriebsumrichter MOVIDRIVE und einer Async hronmaschine mit Kurzschlussläufer. Des weiteren ist an der Maschine ein Digitaler- Sinusgeber angekuppelt, der die Drehzahl- und Lageinformation mit hoher Auflösung an den Umrichter übermittelt. Damit ein Abbremsen des Antriebs ohne Überlastung des Bremschoppers möglich ist, wurde ein Bremswiderstand vorgesehen. Mit der Software „MoviTools“ kann der Antrieb parametriert werden; auch das Überwachen des Antriebs ist durch diese Software möglich. So können in dem Software- Tool „Scope“ verschiedene Betriebsgrößen wie Drehzahl, Wirkstrom oder auch die Zwischenkreisspannung usw. erfasst und in ihrem Zeitverlauf dargestellt werden. Die Datenübertragung findet über die serielle Schnittstelle RS232 des MOVIDRIVE statt. Durch die Bedienelemente am Bedienfeld (siehe Abb.5) kann neben der Reglerfreigabe die Drehrichtung gewählt und die Drehzahl stufenlos eingestellt werden. Zur Untersuchung der Dynamik ist es möglich, unter Zuhilfenahme des vorgesehenen 10-Gang- Potentiometers, Sollwertsprünge zu erzeugen. 1.2.2. Funktionsweise Die beiden Umrichter sind industriell gefertigte Pulsumrichter mit konstanter Zwischenkreisspannung (U- Umrichter). Zur Drehzahlsteuerung wird das Verhältnis zwischen Spannung und Frequenz des Motors konstant gehalten, um so der Maschine einen konstanten Fluss zur Verfügung stellen zu können. Solange dies möglich ist, ohne die Spannungsgrenze zu überschreiten, arbeitet der Antrieb im Grundstellbereich; hier ist die Maschine mit dem vollen Drehmoment belastbar. U Kann der Umrichter die Forderung = const . nicht mehr erfüllen geht er in den Feldschwäf chebereich über. Gleichzeitig verringert sich auch das bei Dauerbetrieb verfügbare Drehmoment der Maschine. Der netzseitige, ungesteuerte Gleichrichter des U- Umrichters speist den Spannungszw ischenkreis. Die durch einen Kondensator geglättete, konstante Zwischenkreisspannung wird im maschinenseitigen Wechselrichter durch die sinusbewertete Pulsweitenmodulation (PWM) in ein sinusförmiges Drehstromsystem mit variabler Frequenz und Spannung umgewandelt. Ein Problem, das sich auch beim Einschalten des Antriebsatzes bemerkbar macht, ist ein hochfrequentes Maschinen- Geräusch. Dieses ist abhängig von der Taktfrequenz fT , mit welcher die PWM beaufschlagt wird. Am deutlichsten hörbar ist es bei einer Taktfrequenz von ca. 4 kHz. Wählt man am Umrichter die Taktfrequenz zu 16 kHz, ist es nahezu verschwunden. Dies hat jedoch den Nachteil, dass sich die Verluste der Maschine erhöhen. Abbildung 2: Schematischer Aufbau eines U-Umrichters und dazugehörige Statorgrößen Wird die Maschine abgebremst steigt die Spannung im Zwischenkreis an, da durch den Generatorbetrieb der Maschine der Statorstrom im Wechselrichter gleichgerichtet wird und den Zwischenkreiskondensator auflädt. Steigt die Spannung höher als 845 Volt schaltet der Zwischenkreisbremschopper einen Bremswiderstand parallel zum Zwischenkreis. Dieser Widerstand setzt die anfallende Bremsenergie in Wärme um. 1.2.3. Regelstrukturen Der MOVIDRIVE- Umrichter wird im Versuch mit einem stromgeführten Regelungsve rfahren (CFC-Regelung; “Current mode Flux Control“) betrieben; dies entspricht dem Verfahren einer feldorientierten Regelung mit eingeprägtem Strom. Der Stromregler hat eine Zykluszeit von 125µs und ermöglicht Antriebslösungen die eine sehr hohe Dynamik fordern. Um den notwendigen Schlupf der Maschine berechnen zu können, ist eine relative Rotorlageinformation und eine Drehzahlrückführung (z.B. Sinusgeber) nötig. Die hohe Dynamik wird durch die entkoppelte Drehmoment- und Flussregelung erreicht. zur Pulsweitenmodulation UXw Stromerfassung Motor IXw PI - Regler - IIst Motorführung I Uw IVw IW w ϕ Phasenstromberechnung I sdw I sqw γ Flussmodell n Ist Flussmodell I vom Drehzahlgeber M Soll M Stromsollwertberechnung Reglervorsteuerung nSoll - PI - Regler + M Soll Strombegrenzung n Ist Drehzahlregelung Abbildung 3: Signalflussplan der CFC- Steuerung Für jeden der drei Stränge (U,V,W) wird der berechnete Stromsollwert (IUw, I Vw, IWw), getrennt voneinander, mit einem PI- Regler geregelt. Somit ist die Motorführung (vgl. Abb. 3) im Umrichter dreimal realisiert. Bei der Stromsollwertberechnung wird aus dem Solldrehmoment MSoll des Drehzahlreglers der momentbildende Strom Isq berechnet. Weiterhin wird auch der Sollwert des feldbildenden Stroms Isd rechnerisch ermittelt. Grundlage dieser Berechnung im Flussmodell ist die Istdrehzahl des Motors. Im Motormodell wird aus den Strömen Isd und Isq unter Zuhilfenahme der Motordaten die Schlupffrequenz fSchlupf berechnet. Aus der Schlupffrequenz und dem gemessenen Rotorlagewinkel γ ergibt sich der Winkel des Flusszeigers ϕ. Dieser bestimmt die Frequenz und Phasenlage des Drehspannungssystems. Durch die Phasenstromberechnung werden hieraus die Sollwerte der drei Phasenströme ermittelt. 2. Hinweise zur Versuchsdurchführung 2.1. Bedienfeld Das Bedienfeld ist in nachfolgendem Bild dargestellt. Hier können verschiedene Einstellungen vorgenommen werden. Störung Betrieb Anlagen-Aus Störung Betrieb EIN AUS SEW Movidrive Stöber Posidrive Freigabe Drehrichtung Motorpoti SollwertSprung Reset Reset IPOS - Ein/Ausgänge Abbildung 4: Ansicht Bedienfeld 2.1.1. Anlagen- Aus Der rote Taster „Anlagen- Aus“ befindet sich zwischen den beiden grünen Meldeleuchten, auf dem Bedienfeld und ist als solcher beschriftet. Er schaltet die 24V- Steuerspannung aus und entzieht den Umrichtern die „Freigabe“; d.h. die Netzspannung liegt an den Eingangskle mmen des Versuchsstandes nach wie vor an. Um die gesamte Anlage spannungsfrei zu schalten, ist ein Betätigen des Sicherungsschalters mit der Bezeichnung „Asynchron- Servo Versuch“ am Versuchsfeld 16 nötig. 2.2. 2.2.1. SEW- Software MoviTools- Manager Der MoviTools- Manager verwaltet die zur Verfügung stehende SEW- Software und ermöglicht das Festlegen der wichtigsten Einstellungen. Abbildung 5: Bildschirmmaske „MoviTools- Manager“ 2.2.2. Das Software- Tool „Shell“ Das Tool “Shell” dient dazu, den Umrichter in Betrieb zu nehmen, zu parametrieren und zu überwachen. Nach dem Aufruf erscheint folgendes Fenster Abbildung 6: Bildschirmmaske „Shell“ Die Parameter können unter dem Menüpunkt „Parameter“ geändert werden. In dem Parameter- Untermenü „Anzeigewerte“ ist es möglich, neben den Parametern auch die aktuellen Betriebsdaten wie Strom, Spannung usw. abzurufen. 2.2.3. Das Software- Tool „Scope“ Dieses Tool ermöglicht es den Zeitverla uf verschiedener Betriebsgrößen aufzuzeichnen und darzustellen. Darüberhinaus ist es möglich, den logischen Zustand der Binäreingänge anzuzeigen. Mit Hilfe der Cursor- Funktionen können beliebige Punkte auf der Kurve angefahren werden. Unter dem Menü „Berechnungen“ werden Werte wie Maximal- und Minimalwert oder die Steigung der Kurve berechnet. Diese Auswertungen beziehen sich auf den mit dem Cursor festgelegten Bereich. Abbildung 7: Bildschirmmaske „Scope“ 2.2.4. Kurzanleitung der Software 2.2.4.1. Starten des Tools „Shell“ • • • Bringen Sie den SEW- Antrieb durch drücken des Tasters „EIN“ am linken Bedienfeld in den Zustand „betriebsbereit“. Es ist zu beachten, dass nach dem Einschalten der Selbsttest des Umrichters gestartet wird (rote Kontrollleuchte „Störung“ leuc htet); nach ca. 5s geht der Umrichter in Betriebsbereitschaft über (grüne Kontrollleuchte „Betrieb“ leuchtet). In der 7-Segment-Anzeige des MOVIDRIVE wird eine „1“ (≡Reglersperre aktiv) angezeigt. Schalten Sie den PC ein und doppelklicken Sie auf das Icon „MT Manager“. Überprüfen Sie, ob folgende Einstellungen aktiv sind: Verbindung: einzelnen Umrichter (Punkt-zu-Punkt) Schnittstelle: COM1 Sprache:Deutsch • • Klicken Sie im Feld „Angeschlossene Geräte“ auf aktualisieren. Nach diesem Vo rgang muss in diesem Feld der Umrichtertyp erscheinen (siehe Abbildung 6). Öffnen Sie im MT- Manager das Programm „Shell“. 2.2.4.2. Ändern von Parametern Der Antriebssatz ist so konzipiert, dass auftretende Störungen und Überlastungen von der Software erkannt werden und zum sofortigen Abschalten des Antriebs führen. Es dürfen nur solche Parameter geändert werden, die in dieser Anleitung beschrieben oder ausdrücklich von dem Betreuer angeordnet worden sind. • • Wählen Sie aus dem Menü „Parameter“ das Untermenü „Hauptmenü“ aus; hier können Sie den Umrichter parametrieren. Die eingegebenen Werte müssen mit „Return“ bestätigt werden. Ein Laden der neuen Parameter ist nicht nötig – die Einstellungen werden automatisch übernommen. Kontrollieren Sie im Parameter- Untermenü „Betriebsart“, welche Einstellung aktiv ist. 2.2.4.3. Starten des Tools „Scope“ • • • • Wechseln Sie zum MT- Manager und öffenen Sie das Programm „Scope“. Öffnen Sie das Menü „Neue Aufzeichnung“. Klicken Sie im Fenster „Scope Einstellungen“ auf Abbrechen, um das Programm rückzusetzen. Legen Sie die Scope- Einstellungen, wie z.B. die gewünschten anzuzeigenden Größen oder die Triggereigenschaften fest (siehe Abbildung 9). Durch Klicken auf Start beginnt die Aufzeichnung, durch Klicken auf Stop endet sie. Abbildung 8: Menü „Scope- Einstellungen“ • • • Laden Sie nach Beendigung der Aufzeichnung die Daten vom Umrichter in den PC (→ Anklicken der Schaltfläche „Laden“). Werten Sie mit den Cursor- und Berechnungsfunktionen (Menü „Bearbeiten“) die Diagramme aus. Drucken Sie die Graphen (Menü „Bearbeiten“). 2.2.4.4. Beenden der Software Verlassen von „Scope“: Im Menü Bearbeiten „Schließen“ auswählen. Verlassen von „Shell“: Im Menü Datei „Beenden“ auswählen. Verlassen des „MT- Managers“: Schaltfläche „MoviTools beenden“ anklicken. 3. Daten des SEW- Antriebs 3.1. Motordaten Nachfolgend sind die Kenndaten der SEW-Asynchronmaschine aufgeführt: Typ Nennspannung Nennstrom Nenndrehzahl Leerlaufdrehzahl Nennmoment drehmomentbildende Stromkomponente Trägheitsmoment (ohne Bremse) Nennfrequenz Leistungsfaktor (Nennpunkt) 3.2. IN nN n0 MN UN = = = = JM = fN = cosϕN = DV112M4TF/ES2S = 400VY 8,80A 1420min-1 1499min-1 26,90Nm Isq = 7.85A 98,0 *10-4 kgm2 50Hz 0,84 Einstellungen am Umrichter M 2 MN MN Dauerbelastungskurve (Motor) n in min-1 750 1500 3000 Abbildung 9: Einsatz des Feldschwächebereich bei SEW- MOVIDRIVE Die Eckdrehzahl, bei der die Feldschwächung einsetzt, wird aufgrund der benötigten Spannungsreserven bei dyna mischen Regelabweichungen (Stellreserve), abweichend von der Nenndrehzahl auf 750min-1 abgesenkt. 4. Versuchsvorbereitung Die Versuchsvorbereitung sowie die Ausarbeitung beziehen sich ausschließlich auf den SEWAntriebssatz . 4.1. Drehmomentsteuerung Berechnen Sie aus den gegebenen Daten das Nennmoment MN der Maschine. 1. Berechnen Sie die Hochlaufzeitkonstante TH (Bezugsgrößen n0 , MN) Ermitteln Sie die Hochlaufzeit für 0...1000 min-1 bei 4.2. M = 0 ,5 . MN Drehzahlregelung 1. Zeichnen Sie den normierten Signalflussplan für die Strecke des Drehzahlregelkreises. 2. Geben Sie allgemein die Verstärkung eines P-Drehzahlreglers bei Optimierung nach dem Betragsoptimum an. Welcher Zahlenwert ergibt sich für Tσn =5ms ? 3. Geben Sie allgemein die Einstellparameter des PI- Drehzahlreglers mit und ohne Sollwertglättung bei Optimierung nach dem symmetrischen Optimum an. Welche Zahlenwerte ergeben sich für Tσn =5ms ? 4. Geben Sie allgemein die Anregelzeit tan und die Ersatzzeitkonstante Tersn des geschlossenen Drehzahlregelkreises, bei Optimierung nach dem symmetrischen Optimum mit Sollwertglättung, an. Welche Zahlenwerte ergeben sich für Tσn =5ms ? 4.3. Lageregelung Skizzieren Sie den vereinfachten, unnormierten Signalflussplan des geschlossenen Lagerege lkreises (Näherung des geschlossenen Drehzahlregelkreises mit Tersn ); Eingangsgröße ist xsoll, Ausgangsgröße xist , unnormiert. Berechnen Sie allgemein die Verstärkung kV eines proportionalen Lagereglers für aperiodisches Einschwingen (aperiodischer Grenzfall). 4.4. Positionieren mit linearer Beschleunigung Gegeben sei folgende Rampe: n in U min 3000 nmax(Motor) nmax(Pos) t in s Abbildung 10: Drehzahlrampe für Positioniervorgänge Die Beschleunigungszeit aus dem Stillstand bis zur maximale Motordrehzahl nmax(Motor) von 3000min-1 beträgt genau 1 Sekunde. Im Praktikumsversuch ist die maximale Positionierdrehzahl nmax(Pos) auf 600min-1 einzustellen. Ermitteln und zeichnen Sie für eine Verfahrstrecke von fünf Umdrehungen ( =5×4096 Inkremente) die Zeitverläufe: Drehzahl n=f(t) Winkelposition α=f(t) Drehbeschleunigung χ=f(t) Wie lange dauert der Positioniervorgang? U sek in Umdrehungen U in (sek ) 2 in 5. Versuchsdurchführung Starten Sie die Anwendungsprogramme wie unter Punkt „Kurzanleitung der Software“ beschrieben. 5.1. Drehmoment-/Stromregelkreis Messungen: M = 0,5 durchgeführt werden. Aus dem Diagramm MN sind die Anregelzeit und damit die Ersatzzeitkonstante des geschlossenen Drehmomentenregelkreises zu ermitteln. Anschließend sind die gemessenen mit den berechneten Hochlaufze iten zu vergleichen. Es soll ein Drehmomentensprung mit • • • • • • • • • • • • Öffnen Sie mit Hilfe des Befehls „Gerätedaten kopieren → Von Datei nach Umrichter → Alle Gerätedaten“ im Menü „Datei“ des Tools „Shell“ die Datei „Versuchsteil 5-1“ (CFC-M-Regelung). Diese ist im Ordner „C:\Eigene Dateien\SEW-Versuch“ abgelegt. Verwenden Sie für den Sollwertsprung das 10-Gang-Potentiometer. Stellen Sie die M Anzeige auf den Wert 275 ein (entspricht = 0,5 ). MN Wählen Sie, mit den dafür vorgesehenen Schalter am Bedienfeld, „Rechtslauf“ aus. (Schalter „Drehrichtung“ nach oben) Wechseln Sie in das Tool „Scope“ und starten Sie eine neue Aufzeichnung („Datei→Neue Aufzeichnung“) Wählen Sie in dem Menü „Scope Einstellungen“ folgende Größen aus: o Istdrehzahl o relatives Moment o Wirkstrom o Ausgangsstrom Als Triggerquelle dient der Binäreingang DI11 mit steigender Flanke. Der Pre-Trigger kann zu ca. 20% gewählt werden. Die Abtastzeit sollte 1ms betragen. Starten Sie die Aufzeichnung und schalten Sie die Reglerfreigabe am Bedienfeld ein. Um den Sollwertsprung auszulösen schalten Sie den Sollwert-Kippschalter ein und sofort wieder aus (ACHTUNG: HOHE DREHZAHL !!!!). Laden Sie die Daten in den PC (Softkey „Laden“) Schalten Sie die Reglerfreigabe aus und quittieren Sie die evtl. aufgetretene Störungsmeldung mit dem Reset-Taster. Werten Sie das Diagramm mit Hilfe der Cursorfunktionen von „Scope“ aus. Drucken Sie die Graphen aus (Druckbereich: Auswahl → nur Grafik ). Auswertungen: 1. Wie groß ist die Anregelzeit tan des geschlossenen Stromregelkreises ? 2. Welche Ersatzzeitkonstante Tersi des geschlossenen Stromregelkreises ergibt sich ? 3. Vergleichen Sie die berechnete und gemessene Hochlaufzeit TH. Diskutieren Sie eve ntuelle Abweichungen. 4. Kommentieren Sie den gesamten Zeitverlauf des Ausgangsstroms (mehrere Bereiche) 5.2. Drehzahlregelkreis Messungen: Für diesen Versuchspunkt ist die Betriebsart (Parameter 700) auf „CFC- Regelung“ umzustellen. (Shell: Parameter→Hauptmenu→7.. Steuerfunktionen →Betriebsarten→Betriebsart 1→CFC) Ziel der folgenden Messungen ist es den Drehzahlregelkreis zu optimieren. Dazu wird zuerst der P- Regler und anschließend der PI- Regler optimiert. Beim PI- Regler werden Messungen mit und ohne Sollwertglättung durchgeführt. Es gilt: Tgn = 1,5ms. • • • • • • • • • • • • • Ermitteln Sie Tσn =Tersi+Tgn und kPn . Für die Einstellung des P-Reglers setzen Sie die Zeitkonstante Tn des PI- Reglers (P201) als auch das Sollwertfilter TW (P115) auf „0“ . Geben Sie anschließend die Reglerverstärkung kPn (P200) ein. Hinweis: Der berechnete Zahlenwert muss durch den Faktor 7 geteilt werden, d.h. P 200=1,42 entspricht kPn = 10. Für die Erzeugung des Drehzahlsprungs verwenden Sie wiederum das Potentiometer (maximal 15% einstellen → Strombegrenzung !). Die Aufzeichnung erfolgt mit „Scope“ (siehe Pkt. 6.5.1). Stellen Sie die Kanäle o Ist-Drehzahl, o Soll- Drehzahl, o Wirkstrom und o Ausgangsstrom ein Starten Sie unter „Scope“ eine neue Aufzeichnung, geben Sie den Regler frei und schalten Sie den Sollwert-Schalter kurz ein und wieder aus. Laden Sie die Daten in den PC und schalten Sie die Reglerfreigabe aus. Werten Sie das Diagramm mit Hilfe der Cursorfunktionen von „Scope“ aus. Drucken Sie die Graphen aus. Optimieren Sie ggf. den Regler, so dass das gewünschte Regelverhalten (BO) vorliegt. Vergleichen Sie die gemessenen Werte für tan, taus und ü mit den theoretisch ermittelbaren Werten. Zur Inbetriebnahme des PI- Reglers ohne Sollwertglättung stellen Sie die berechnete Integrationskonstante TNn (P201) ein. Die Sollwertfilter bleiben unverändert. Das weitere Vorgehen ist analog zum P- Regler. Um das Sollwertfilter TWn zu aktivieren stellen Sie den entsprechenden Parameter (P115) ein. Das weitere Vorgehen ist analog zum P- Regler. Auswertungen: 5. Dokumentieren Sie die Einstellungen für den P-Regler und den PI-Regler. Begründen Sie die gewählten Einstellparameter. 6. Werten Sie die Drehzahlsprünge hinsichtlich An-, Ausregelzeit und Überschwingen aus. Entsprechen die Ergebnisse den Erwartungen. 7. Kommentieren Sie die Ergebnisse im Vergleic h mit den Ergebnissen aus dem Versuch „Regelung einer Gleichstrommaschine“ 5.3. Lageregelkreis Messungen: Mittels eines Lage- Sollwertsprungs soll der Lageregler optimiert werden. Aufgezeichnet werden die Soll- und Istposition in der Einheit „Geberinkremente“; pro Umdrehung werden 4096 Inkremente erzeugt. • Öffnen Sie mit Hilfe des Menüs „Datei“ in dem Tool „Shell“ die Datei „Versuchsteil 5-3“ (CFC&IPOS). Diese ist im Ordner „SEW-Versuch“ abgelegt. • Um Lage-Sollwertsprünge durchführen zu können ist es nötig, ein IPOS- Programm (Dateiname: Lagesprung.IPC) zu starten. Starten Sie im MT- Manager den IPOSCompiler und öffnen Sie die Datei „C:\Eigene Dateien\SEWVersuch\Lagesprung.IPC“. Compilieren und laden Sie diese Datei (Menu Compiler). Abschließend wird das Programm gestartet (Menu Ausführen) . Bei Unklarheiten fragen Ihren Betreuer. Nehmen Sie bei „Scope“ folgende Einstellungen vor: o Lage-Sollwert (IPOS- Variable H474-LOW) o Lage-Istwert (IPOS- Variable H475-LOW) o Ist- Drehzahl o Relatives Moment • • • • • • • • • • • Geben Sie die Regler frei. Führen Sie eine Referenzfahrt durch (Ein- und sofortiges Ausschalten des Sollwertschalters). Der Sollwertschalter ist das Triggersignal für die Aufzeichnung. Starten Sie eine neue Aufzeichnung am Scope. Um den Lagesprung auszulösen, wiederhole n Sie den Schaltvorgang. Laden Sie die Daten in den PC. Ermitteln Sie mit Hilfe des Signalflussplans der Drehzahlregelung und dem Diagramm (Auswertungen mit dem Cursor) den Zusammenhang zwischen der Drehzahl und dem Schleppfe hler xd= (Sollposition-Istposit ion). Ermitteln Sie den Zusammenhang zwischen der Verstärkung kV und der x- Verstärkung (P910). Verändern Sie die x- Verstärkung gegebenenfalls so, dass sich der in der Versuchsvorbereitung berechnete k V- Faktor Drucken Sie das Diagramm aus. Schalten Sie die Reglersperre aus und stoppen Sie das IPOS-Programm. Auswertungen: 8. Welche X-Verstärkung bzw. welcher k V – Faktor wurden eingestellt. 9. Erläutern Sie die gemessenen Zeitverläufe. 5.4. Positionieren Messungen: Mit Hilfe der beiden IPOS- Programms „Positionieren_kurz.IPC“ und „Positionieren_lang.IPC“ sollen die in der Vorbereitung berechneten Zeitverläufe verifiziert werden. • • • • • • • • • • Öffnen Sie mit Hilfe des Menüs „Datei“ in dem Tool „Shell“ die Datei „Versuchsteil 5-4“ . Diese ist im Ordner „SEW-Versuch“ abgelegt. Laden und starten Sie im IPOS- Compiler das Programm „Positionieren_lang.IPC“. Führen Sie die Referenzfahrt durch (Sollwertschalter ein und wieder aus). Starten Sie eine neue Aufzeichnung in „Scope“. Starten Sie nun den Positioniervorgang mit dem Sollwertschalter. Werten Sie das erhaltene Diagramm aus. Bestimmen Sie die Zeitdauer des Positioniervorgangs. Führen Sie die Messung jetzt für eine Verfahrstrecke von 2 Umdrehungen durch (IPOS-Programm „Positionieren_kurz.IPC“). Welche maximale Drehzahl wird erreicht ? Ändern Sie den Parameter Rampenform (P916) von „linear“ auf „Sinus“ und wiederholen Sie den Positioniervorgang. Welche Unterschiede stellen Sie fest ? Drucken Sie die Diagramme aus. Laden Sie abschließend nochmals die Datei „Versuchsteil 5-1“ (CFC-M-Regelung). Beenden Sie danach alle Programme und schalten Sie die Antriebe aus (roter AusTaster am Bedienfeld!). Auswertungen: 10. Vergleichen Sie die erhaltenen Ergebnisse mit den Berechnungen aus Ihrer Versuchsvorbereitung. Wie gut ist die Übereinstimmung zwischen Rechnung und Messung? 11. Erläutern Sie die gemessenen Zeitverläufe.