Juni 2014
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Juni 2014
taxe perçue - Economy-C ZEITSCHRIFT für Südtiroler in der Welt 39100 BoZEn/ITALY Juni 2014 kassiansprozession in Brixen Foto: Presseamt Dioezese Bozen-Brixen Diözesanpatrone: 2 T hema H&W | Juni 2014 Wetterfrosch als Beruf Der Landeswetterdienst ist bei Einheimischen und Gästen gefragt n Vom Altweibersommer über Isothermen bis zum Zwischenhoch: wer etwas über die Meteorologie und speziell das Wetter in Südtirol wissen möchte, wird am Landeswetterdienst nicht vorbeikommen. Vor allem die Homepage liefert für alle zugängliche Informationen, die verständlich und bildlich gut aufgearbeitet sind. Egal, ob nun die Lufttemperatur in Völs am Schlern, der Pegelstand der Ahr bei Steinhaus oder die Wetterprognose der nächsten Tage gefragt ist, auf der Homepage findet man diese Informationen und noch vieles mehr. Das Land Südtirol hat seit 1996 einen eigenen Landeswetterdienst. Am Anfang wurden private und öffentliche Kunden während der Arbeitswoche ein Mal am Tag mit Wetterinformationen und einem Wetterbericht für die nächsten drei bis vier Tage versorgt. Seit einigen Jahren besteht das Team des Wetterdienstes aus vier Meteorologen und damit sind sie in der Lage an 365 Tagen im Jahr Wetterinformationen zu liefern: tägliche Herausgabe von zwei Wetterberichten (um 7.30 und 11 Uhr) an Werktagen und einem Wetterbericht am Wochenende und Feiertagen (um 10 Uhr), genereller Wetterbericht für Südtirol, fürs Bergwetter und ein Bezirkswetterbericht für sieben Bezirke. In der Abteilung Brand- und Zivilschutz der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol ist insofern eine optimale Konstellation gegeben, als hier drei Dienste zusammenarbeiten, die in den meisten Themengebieten sehr eng verknüpft sind. Im Speziellen sind dies der Hydrologische Dienst, der Lawinenwarndienst und der Wetterdienst. In gemeinsamer Zusammenarbeit können durch diese drei Dienste Ressourcen wie ein ausgedehntes Messnetz, ein Wetterradar auf dem Gantkofel und europaweite Wetterinformationen genutzt werden. Mit diesen Voraussetzungen ist es gewährleistet, dass für Kunden und Interessierte ein bestmöglicher Wetterbericht erstellt werden kann und auch alle Notwendigkeiten an Wetterinformation von anderen öffentlichen Stellen abgedeckt werden. Der Landeswetterdienst kann auf die Daten von 180 automatisierten Wetterstationen zurückgreifen, von denen 90 der Wettervorhersage dienen. Das Messnetz erstreckt sich über ganz Südtirol, 15 Messsta- Das Bezirkswetter im Internet. tionen liegen auf einer Höhe von 2800 bis 3400 m Meereshöhe. Die Messstationen funktionieren automatisch und im Internet kann die Temperatur, Windgeschwindigkeit, der Niederschlag oder Luftdruck an den Stationen eingesehen werden. Unter www.provinz. bz.it/wetter findet sich der Link zu den aktuellen Werten. Dort sind die Messstationen im Tal und am Berg aufgelistet, außerdem die Pegelstationen der wichtigsten Flüsse im Land und die Lawinenstationen. Bei den Lawinenstationen wird die Schneehöhe gemessen. Für einen guten, verlässlichen Lawinenlagebericht braucht es auch Informationen zum Wind. Diese liefern die zusätzlichen zwölf Höhenwindstationen. Mit den Daten zum Wind werden auch die meteorologischen Modelle für die Vorhersagen gefüttert. Mit der Wartung der Anlagen sind die Techniker des technischen Landeswetterdienstes beauftragt. Die Wartung der sensiblen technischen Geräte in einer teils extremen Umgebung ist teuer und aufgrund der exponierten Lage auch mit Risiko verbunden. Jedoch erhöht das feinmaschige Messnetz die Zuverlässigkeit der Wettervorhersagen. Der Meteorologe Dieter Peterlin erklärt, dass eine 24-Stunden-Vorhersage heute mit einer 90 prozentigen Zuverlässigkeit erstellt werden kann. Je weiter man in die Zukunft blickt, desto weniger zuverlässig sind die Prognosen der „Wetterfrösche“. Für den zweiten Tag herrscht dann nur noch eine 80 prozentige Sicherheit und ab dem fünften Tag liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Vorhersage eintrifft bei unter 50 Prozent. Schwieriger als die Temperatur ist die Vorhersage des Niederschlags. Am Gantkofel hat das Land Südtirol zusammen mit dem Trentino einen Wetterradar installiert, der in einem Radius von 120 Kilometern die gesamte Region TrentinoSüdtirol erfasst und den Niederschlag (Regen, Schnee, Hagel) erkennt. Die Kuppel ist von Bozen aus gut sichtbar. Dieser Wetterradar dient vor allem für kurzfristige Vorhersagen von ein bis drei Stunden, um Gewitter zu erfassen und entsprechende Warnungen (z.B. an Zivilschutz oder Wasserschutz) auszusprechen. „Blitz und Hagel sind zwei Wetterphänomene, die in Südtirol oft vorkommen“, erklärt Dieter Peterlin. Die Bilder des Wetterradars werden alle fünf Minuten aktualisiert. In unterschiedlichen Farben wird die Niederschlagsintensität dargestellt. Zusätzlich zum Landeswetterdienst gibt es H&W | Juni 2014 3 T hema Inhalt T hema Wetterfrosch als Beruf 2 S ü dtir o l a k tuell 4 5 6 7 8 Kurzmeldungen Fünf neue Bürgermeister, Vorwort Hundert-Tage-Bilanz, Medienpreis Sellaronda 3D, In Gedenken, Buchtipp Vinschger Zug, Pino 3000, Erlebnis Sommer 2014 E x perte n 9 Blitzeinschlag in Bozen (© Silvia Kofler) und Hagelkörner in Neumarkt (© Stefan Dissertori) am 22. Juli 2013 Quelle: Climareport, Juli 2013 80 Wetterbeobachter im Land, die an 365 Tagen im Jahr Wetterdaten aufschreiben. Blitzaktivität Live auf der Homepage kann mitverfolgt werden, wo es gerade Blitzentladungen (Boden- und Wolkenblitze) in den vergangenen drei Stunden gegeben hat. Die Daten werden alle fünf Minuten aktualisiert. Bodenblitze: sind Entladung zwischen der Wolke und der Erde. Wolkenblitze: sind Entladung innerhalb der Gewitterwolken. Ein Blitzsensor auf dem Turmdach der Eurac in Bozen erfasst die von jedem Blitz ausgesandte elektromagnetische Strahlung. Um einen Blitz zu orten, muss er von mindestens zwei Sensoren erfasst werden. Über die Laufzeit der elektromagnetischen Welle und die Signalrichtung der Antenne kann die genaue Position des Blitzes berechnet werden. Daher gibt es über ganz Europa verteilt ein homogenes Netz solcher Sensoren. Temperaturkarte Die Temperaturkarte von Südtirol stellt die Temperatur in Grad Celsius dar. In unterschiedlichen Farben wird die Temperatur stündlich aktualisiert. Als Datengrundlage Schneeprofil am 20. Februar in Weißbrunn (Ulten) mit 2,2 Meter Schnee. Quelle: Climareport, Februar 2014 dienen die zahlreichen Wetterstationen in Südtirol und Umgebung. Mit Hilfe der Zeitleiste kann auf der Karte die Veränderung der Temperatur in den vergangenen 24 Stunden mitverfolgt werden. Weiters können auf der Homepage des Südtiroler Wetterdienstes (www.provinz. bz.it/wetter) aktuelle Satellitenbilder eingesehen werden und es gibt einen Link zu verschiedenen Webcams im ganzen Land. < Rente-Einkommenserklärung, Wohungskauf als Erstwohung i n ter n 10 12 13 14 15 Liechtenstein, München H eimat u n d welt 16 Südtirolertreffen in Leidschendam Treff.Heimat Salzburg, Stuttgart, Hamburg Basel, NRW, Kalender Sigi Fink impressum Heimat & Welt Herausgeber und Eigentümer: Südtiroler in der Welt Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Hans Gamper Schriftleitung: Ingeburg Gurndin Redaktion: Stephan Raffeiner alle: 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Tel. (0039) 0471 309176 Fax (0039) 0471 982867 Internet: www.kvw.org/suedtiroler-welt E-Mail: suedtiroler-welt@kvw.org Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter 7/72 Druck: Lanarepro Ges.m.b.H., I-39011 Lana Ausgaben: „Heimat & Welt” erscheint monatlich (insgesamt 11mal jährlich) Bei Unzustellbarkeit zurück an: Arbeitsstelle für Südtiroler in der Welt, 39100 Bozen, Pfarrplatz 31, Postf. 463 Redaktionsschluss: Am 15. des Monats Bankverbindung: Südtirol und Italien: Südtiroler Sparkasse Waltherplatz, 39100 Bozen IBAN IT68A 06045 11601 000000371000 BIC CRBZIT2B001 Mitfinanziert von der Autonomen Provinz Bozen, Präsidium, Amt für Kabinettsangelegenheiten, Bereich Heimatferne AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE PROVINZIA AUTONOMA DE BULSAN - SÜDTIROL 4 H&W | Juni 2014 S ü dtir o l A k tuell Kurz notiert Meldungen aus Südtirol n sport n sport HCB Südtirol ist EBEL-Meister Günther Steiner Teamchef in der Formel 1 Der HC Bozen gewann gleich in seiner ersten Saison in der österreichischen EBEL (Erste Bank Eishockey Liga) den Meistertitel. Die EBEL hat damit erstmals einen Champion, der nicht aus Österreich kommt. Der 19-fache italienische Meister führte in der „best of five“Serie bereits 2:0, Salzburg kämpfte sich aber in ein fünftes Spiel. In einem packenden Finale nach Verlängerung gewannen die Bozner Foxes gegen Salzburg mit 3:2. < Der gebürtige Meraner Günther Steiner übernimmt die Geschicke des Formel-1-Teams „Haas Racing“. Das amerikanische Projekt von Teambesitzer Gene Haas wurde vom internationalen Motorsportverband (FIA) zusammen mit F1-Boss Bernie Ecclestone angenommen und bekommt einen Startplatz für die Formel-1-Saison 2015. Steiner hat schon eine Vergangenheit im Motorsport und war unter anderem in der RallyeWeltmeisterschaft für Ford und Subaru tätig, später bei Opel in der Deutschen TourenwagenMeisterschaft (DTM) und zuletzt in der nordamerikanischen NASCAR-Serie. Auf Formel1-Erfahrung kann Steiner auch zurückgreifen – er war bereits bei Jaguar und 2006 als Direktor im technischen Bereich bei Red Bull Racing tätig. < n Politik Achammer neuer Obmann der Südtiroler Volkspartei Die 60. SVP-Landesversammlung hat Landesrat Philipp Achammer zum neuen Obmann der Südtiroler Volkspartei gewählt. Achammer erhielt in der geheimen Abstimmung 967 von 976 der abgegebenen gültigen Stimmen (94,43 Prozent). Angelika Wiedmer und Zeno Christanell werden in Zukunft mit dem neuen SVP-Obmann Philipp Achammer an der Spitze der Südtiroler Volkspartei stehen. Der bisherige Obmann Richard Theiner ist nach dem Rentenskandal zurückgetreten. < SVP-Obmann Philipp Achammer n Chronik Südtiroler Raumfahrtpionier verstorben Der aus Latsch gebürtige Manfred Fuchs, Gründer und Haupteigentümer des Technologiekonzerns OHB in Bremen, ist am 26. April 76-jährig in seinem Ferienhaus in Altenburg/Kaltern gestorben. Mit 17 war er der jüngste Pilot Italiens, mit 18 ging er nach Deutschland, um Flugzeugbau und Raumfahrt zu studieren. 1961 fing er in Bremen beim Raumfahrtunternehmen ERNO an, wo er an den Raketenprojekten Ariane 1, Columbus und Spacelab mitarbeitete. 1985 übernahm Fuchs schließlich die Firma OHB und baute sie zu einem High-Tech-Konzern aus, der Spitzentechnologie für alle Bereiche der Raumfahrt liefert und zu den größten dieser Art in Europa gehört. Am 5. September 2013 wurde ihm im Schloss Tirol der große Verdienstorden des Landes Südtirol verliehen. < Manfred Fuchs Foto: kay.michalak@fotoetage.de n chronik Ander Ammon verstorben Kurz vor seinem 81. Geburtstag ist am 26. April der Unternehmer Ander Amonn gestorben. In Wirtschaftskreisen ist Amonn als Unternehmer (Amonn Gruppe) bekannt, oft in den Schlagzeilen stand er in seinen sechs Jahren als Präsident der Südtiroler Sparkasse. Vorausschauend hat Amonn in den 1960er Jahren gehandelt, als er die Marke „Despar“ ins Land brachte. 1963 wurde der erste Supermarkt der Kette in Bozen eröffnet. Spuren in seinem Leben und jenem seiner Familie hinterlassen hat seine Entführung am 18. Dezember 1977. Nach einem Hockeyspiel in Bozen wurde er auf der Heimfahrt aus dem VW Käfer seiner Frau gezerrt. 61 Tage lang war er in der Gewalt seiner Entführer – angekettet an ein Bett in einer Wohnung in Mailand. Die Entführer ließen ihn dann gegen die Zahlung einer hohen Lösegeldsumme frei – damals zwei Milliarden Lire. < n sport Sportler des Jahres 2014 Christof Innerhofer und Carolina Kostner wurden beim Ball des Sports im Meraner Kursaal zum Sportler bzw. zur Sportlerin des Jahres 2014 gekürt. Innerhofer aus Gais hatte bei der Winterolympiade in Sotschi gleich zwei Medaillen geholt. Für ihn war die Prämierung der krönende Abschluss einer langen und erfolgreichen Saison. Carolina Kostner, die ebenfalls auf eine erfolgreiche Saison zurückblickt, konnte die Ehrung nicht persönlich entgegennehmen. Sie wurde von ihrem Bruder vertreten. Die Skispringerin Evelyn Insam und der Schwimmer Alex Baldessari wurden als Nachwuchssportler geehrt. Eine Ehrung für ihr sportliches Lebenswerk erhielten die Biathletin Michaela Ponza und die Skifahrerin Denise Karbon. Sie haben beide heuer ihre Karriere beendet. < Der Zweitplatzierte Armin Zöggeler (l.) und Christof Innerhofer (r.) bei der Sportlerwahl 2014. H&W | Juni 2014 SüDTIRoL AkTUELL Fünf neue Bürgermeister uNSER LANDESHAuPTMANN Ergebnis der Gemeindewahlen n In den fünf Südtiroler Gemeiden Bruneck, Schluderns, Tisens, Völs und Waidbruck fanden am 4.5.2014 Wahlen statt. Die Wahlbeteiligung ist in allen fünf Gemeinden zum Teil merklich gesunken. In Bruneck heißt der neue Bürgermeister Roland Griessmair von der Südtiroler Volkspartei. Er hat 57,25 Prozent der Stimmen erhalten. In absoluten Zahlen sind das 4.006 WählerInnen. An zweiter Stelle wurde Renato Stancher vom Polo di Brunico mit 834 Stimmen (11,92 Prozent) vor dem Kandidaten der Bürgerliste Walter Huber mit 10,28 Prozent gewählt. Die SVP bleibt im Brunecker Rathaus die dominierende Partei (16 Sitze). Sie konnte um über zwei Prozent zulegen. Il Polo di Brunico und die Bürgerliste erhalten je 3 Sitze. Die Freiheitlichen haben hingegen im Vergleich zu den Wahlen 2010 zwei Drittel der Stimmen verloren (2 Sitze). Es folgen die Grünen mit zwei Sitzen und der Partito Democratico mit einem Sitz im Gemeinderat. Erwin Wegmann ist der alte und neue Bürgermeister in Schluderns. Allerdings kandidierte er auf einer Bürgerliste. 559 WählerInnen (50,77 Prozent) sprachen ihm erneut ihr Vertrauen aus. Der Bürgermeis- terkandidat der SVP, Martin Rainalter, kam auf 35,97 Prozent der Schludernser Stimmen. Im Gemeinderat gehen je sechs Sitze an die Bürgerliste Schluderns (43,10 Prozent) und die SVP (39,20 Prozent). Die „Mitnond Freie Liste Schluderns“ erhält mit 14,34 Prozent zwei Sitze im Rathaus und die Freiheitlichen ergattern mit 3,36 Prozent einen Sitz im Gemeinderat. In der Gemeinde Tisens wurde der 40-jährige Christoph Matscher (SVP) zum Bürgermeister gewählt. 780 WählerInnen (72,22 Prozent) sprachen Matscher ihr Vertrauen aus. Alle 15 Sitze im Gemeinderat gehen an die Südtiroler Volkspartei. In Völs am Schlern heißt der neue Bürgermeister Othmar Stampfer. Der SVP-Bürgermeisterkandidat erhielt knapp 74 Prozent (1.164) der Stimmen. Die SVP erhält in Völs mit 84,17 Prozent 15 Sitze. Zwei Sitze gehen an die Dorfliste Völs (9,51 Prozent) und der letzte Sitz im Gemeinderat geht an die Freiheitlichen (3,60 Prozent). In der kleinen Eisacktaler Gemeinde Waidbruck ist der bisherige Bürgermeister Oswald Rabanser von der SVP in seinem Amt mit 58,77 Prozent bestätigt worden. 67 von 114 wahlberechtigten Bürgern sprachen sich für Rabanser aus. Die SVP erhält acht Mandate im Gemeinderat, die Freiheitlichen vier. Die genauen Ergebnisse können Sie auch im Internet unter www.regione.taa.it/Elettorale/ schedaModulistica_d. aspx?ID=1353 nachlesen. < Das Südtirol-Wetter im Wohnzimmer Wie wird das Wetter heute? In Südtirol lautet die Antwort auf diese Frage an 300 von 365 Tagen im Jahr: sonnig. Das mediterrane Klima am Südhang der Alpen hat unser Land zu einem begehrten Urlaubsziel gemacht. Immer mehr der sechs Millionen Gäste, die Jahr für Jahr nach Südtirol reisen, machen sich vor dem Antritt ihrer Ferien im Internet ein Bild von der aktuellen Wetterlage. Ist das Wetter gut, wird die Unterkunft gebucht, ist Regen angesagt, wird der (Kurz-)Urlaub einfach auf das kommende Wochenende verlegt. Ein übersichtliches und qualitativ hochwertiges Wetter-Angebot im Internet ist deshalb nicht nur für die Menschen wichtig, die ihren Lebensmittelpunkt in Südtirol haben, sondern auch für die potenziellen Urlaubsgäste und nicht zuletzt für jene Südtirolerinnen und Südtiroler, die außerhalb des Landes wohnen oder arbeiten. Das Angebot des Landeswetterdienstes im Internet ist äußerst vielfältig: Auf der Homepage www.provinz.bz.it/wetter gibt es nicht nur die klassischen Wettervorhersagen und den Lawinenwarndienst, sondern auch zahlreiche Zusatzdienstleistungen wie das Wetterradar oder zahlreiche Livebilder von Webcams, die einem das Südtirol-Wetter praktisch ins Wohnzimmer liefern. Zudem gibt es einen E-MailService zum Wetter ebenso wie ein Widget, das es ermöglicht, die Wetter-News auch auf privaten Homepages einzubauen. Außerdem sind die Experten des Wetterdienstes auch in den sozialen Netzwerken unterwegs und vereinen alleine auf Facebook über 25.000 Interessierte. Doch damit nicht genug: derzeit wird an einer App gearbeitet, die den Zugang zum Südtirol-Wetter noch einfacher macht. Aber nicht nur im Internet baut der Wetterdienst seine Dienste stetig aus, auch in der Wirklichkeit tut sich für die vier Landesmeteorologen einiges: Bald wird das hydrografische Amt, bei dem der Wetterdienst angesiedelt ist, an den Sitz des Landeszivilschutzes übersiedeln. Dort wird auch ein Landeswarnzentrum errichtet. Alle Messnetze werden am neuen Sitz zusammengezogen, von hier aus können wir das Land überwachen und vor Unwettergefahren warnen. Bei 300 Sonnentagen im Jahr darf man allerdings hoffen, dass das Warnzentrum nicht allzu oft Alarm schlagen muss. Arno Kompatscher Landeshauptmann 5 6 H&W | Juni 2014 S ü dtir o l a k tuell Hundert-Tage-Bilanz Sechs Ziele und ein positiver Start n Die neue Südtiroler Landesregierung ist seit über hundert Tagen im Amt. Der Landeshauptmann Arno Kompatscher hat mit seinem Regierungsteam eine erste Bilanz vorgestellt und mit „relativ zufrieden” bewertet. Hervorgestrichen hat Kompatscher sechs Ziele. Punkt eins auf der Liste ist die Senkung der Politikkosten. Die Landesregierung ist diesen Punkt gleich von mehreren Seiten angegangen, etwa durch den Abbau von Dienstwagen, die Zusammenlegung der Funktionen des Vizepräsidenten in Regionalrat und Landtag und nicht zuletzt durch die Halbierung der Repräsentationsausgaben (und deren Abschaffung für den Präsidenten und den Vizepräsidenten der Region). Auch auf institutioneller Ebene - Ziel zwei im Programm - hat die Landesregierung schon in den ersten hundert Tagen ihrer Amtszeit Akzente gesetzt: Beschränkung auf drei Amtszeiten für den Landeshauptmann (und übrigens auch für Verwaltungs- und Aufsichtsräte von Landesgesellschaften), Bürokratiecheck, Autonomiekonvent, u.v.m. Ein Arbeitsschwerpunkt der ersten hundert Tage war darüber hinaus die Wirtschaftspolitik, in der es vor allem um die Entlastung von Bürgern und Unternehmen ging, sprich IRAP/IRPEF-Senkung, Gemeindeimmobiliensteuer GIS. Als familien- und sozialpolitische Maßnahmen - Ziel vier im Programm - angekündigt waren dagegen die Unterstützung der Niedrigrentner sowie die Aufnahme von Verhandlungen mit den Sozialpartnern zur Verbesserung des Mutterschutzes in privaten Betrieben. Die Bilanz: 100 Tage Landesregierung Mittelfristig größtes Ziel der Landesregierung bleibt die grundlegende Überarbeitung bzw. Neufassung des Landeshaushalts. Als Ziel sechs im Programm war schließlich ein regelmäßiger Austausch zwischen Land und Landeshauptstadt. Auch dieser ist bereits in die Wege geleitet worden, und zwar in Form regelmäßiger Treffen von Landeshauptmann und Bürgermeister gemeinsam mit den jeweils fachlich und sachlich betroffenen Mitgliedern der Landes- und der Stadtregierung. Eine ganze Reihe anderer wichtiger Entscheidungen sind in den ersten hundert Tagen Foto: LPA/Thomas Ohnewein getroffen worden, allen voran jene zu den laufenden Verhandlungen zur Reform von Verfassung und Senat, aber auch zur Neufassung der finanziellen Beziehungen zwischen Rom und Bozen. Daneben habe man den Weg hin zu einer Neuregelung der Wirtschaftsförderung eingeschlagen, den Bildungsdialog aufgenommen, ein neues Breitbandkonzept auf den Weg gebracht, Verhandlungen um die EU-Mittel bis 2020 geführt, die Kulturförderung zur Diskussion gestellt oder Vorschläge zur Verbesserung der Emissionssituation entlang der Brennerautobahn unterbreitet. < Südtiroler Medienpreis Südtirol im Moment, Südtirol im Ohr - in sieben Tagen durch Südtirol nBereits zum zehnten Mal wurde der Südtirol Medienpreis an junge Journalisten aus dem Ausland vergeben. Südtirol Marketing (SMG) und die Stiftung Südtiroler Sparkasse gratulieren heuer neben Journalisten und Fotografen erstmals auch einer Bloggerin zum Preis. Fabian Herrmann erzählt mit seiner Reportage „Da braut sich was zusammen“ die Geschichte der Bierbrauerei in Südtirol. Die Nachwuchs-Bloggerin Conny Eisfeldt erhielt ebenfalls einen Scheck von über 3.000 Euro. Ihr „Lomo Roadtrip Südtirol“ hat mit mehreren Posts (Einträgen) und einer medialen Begleitung auf Facebook, Twit- ter und Pinterest überzeugt. Mit der neuen Kategorie „Blog“ (Blog steht für Weblog und ist eine Art Online-Tagebuch) bietet der Südtirol Medienpreis erstmals auch eine Bühne für eine neue Erzählform im Internet. Anna Kristina Bauer heißt die Gewinnerin der Kategorie „Foto“. Die Bildreportage „Im Land der Schneeköniginnen“ zeigt stimmungsvolle Bilder aus dem Skigebiet Carezza. Die Siegerreportagen wurden in den vergangenen Jahren jeweils in „Die Welt“ und „Welt am Sonntag“ veröffentlicht. Die Reportagen aus den Jahren 2009 bis 2012 gibt es als Hör CD. Weitere Infos unter www.suedtirolmedienpreis.it. < H&W | Juni 2014 7 S ü dtir o l a k tuell Sellaronda in 3D erleben Atemberaubende Aufnahmen der Südtiroler Bergwelt n Das Portal suedtirol3d.it lässt atemberaubende Blicke aus der Vogelperspektive auf das verschneite Gebiet der weltbekannten „Sellaronda” und alle Berggipfel rund um den Sellastock schweifen. Mittels Hubschrauber wurde das rund 40 Kilometer lange Skigebiet in rund 150 Metern Höhe abgeflogen. Das Kamerasystem hing an einer Leine rund 20 Meter unterhalb des Hubschraubers. Mittels Fernauslösung wurde das Kamera- system vom Hubschrauber aus gesteuert. Das Ergebnis sind atemberaubende Eindrücke der tiefverschneiten Dolomiten. Bereits im vergangenen Sommer wurde das gesamte Pustertal vom Multimedia-Unternehmen 3D-Pixel aus Bozen mit derselben Technik aufgenommen und auf der Plattform online gestellt. Mit der Sellaronda Air-View-Tour wurde ein weiterer Schritt eines Projektes gemacht, das eine vollständige „Air View – Kartografie“ der Haupttäler des Landes In Gedenken Die aus Sexten stammende und in England wohnhafte Autorin Margareth Rogger ist am 30.3.2014 im Alter von 76 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Die Heimat Südtirol war stets Zentrum ihres Schaffens. Rogger hat zwischen 2005 und 2013 drei autobiografische Bücher veröffentlicht. „Meine Kindheit“ (2005) ist die Biografie von Margareth Rogger. Auf 144 Seiten schreibt die Autorin über Krieg und Ar- Linktipp: www.suedtirol3d.it/airsuedtirol/sellaronda < BUCHVorstellung Autorin Margareth Rogger verstorben n Die Südtiroler Buchautorin Margareth Rogger ist am 30.3.2014 in West Sussex (Süden Englands) verstorben. vom Brenner bis Salurn und vom Vinschgau bis Innichen beabsichtigt. mut, über Hunger und Tod, über Krankheit und den Glauben und auch über die kleinen Freuden in ihrem Leben. Im Buch „Mein Weg” (2009) schreibt sie über die Menschen im Mittelpunkt ihres Lebens: „Man kann an das Nichtsein des Lebens glauben, man kann an das Nichtsein des Todes glauben und des Lebens nach dem Tode, aber wer vermöchte es an solcher Menschen Nichtsein zu glauben?”. Im dritten Buch „Mein Dorf von einst“ (2013) beschreibt Rogger mit leiser Melancholie die einschneidenden Veränderungen ihres Dorfes Sexten, das Verschwinden und Vergessen von Ort- und Landschaften und das langsame Aussterben der alten Bauernhöfe und deren Besitzer. < Margareth Rogger (r.) beim Südtirolertreffen in London 2013 mit Marialuise Schuurbiers (l.) vom Vorstand der Südtiroler in der Welt. Martha. Von einem schadhaften Leben Herbert Rosendorfer Der letzte Roman des großen Erzählers War das Marthas geheimer Lebensplan, der sich zwangsläufig erfüllte wie der Ablauf der Zeit? Während die Welt sich dreht – im Südtirol der Nachkriegszeit wird um Autonomie gekämpft, in München vertreibt freie Liebe den Mief der Adenauerzeit – , bleibt Martha davon seltsam unberührt. Sie nimmt wenig Notiz von der Geschichte, ebenso wenig wie sich die Geschichte um Martha zu kümmern scheint. Angefangen hatte alles in Tschagoi, einem Dorf im oberen Vinschgau. Dämonen und steinerne Urmenschen bevölkerten die kleine Bergwelt. Auch die Großmutter war so ein böser Geist, der Martha niemals loslassen sollte, ganz gleich, wohin sie auch ging. Ein fesselnder Roman, der vom Ende des Ersten Weltkriegs bis in die neunziger Jahre führt – sprachgewaltig und hintergründig. „Martha. Von einem schadhaften Leben“ von Herbert Rosendorfer, LangenMüller 2014 ISBN 978-3-7844-3343-1 8 Südtirol aktuell Der Vinschger Zug Erfolgreich: Neun Jahre Vinschgerbahn nVor neun Jahren, am 5. Mai 2005, hat die Vinschgerbahn ihren Betrieb aufgenommen. Die Wiederinstandsetzung der Bahnlinie durch das Land Südtirol hat sich gelohnt. Bis zum 31. Oktober steht entlang der Vinschgerbahn auch heuer wieder der FahrradTransport per Lkw bereit. 2005 fuhr nach 1990 erstmals wieder ein Zug im Vinschgau. Die Wiederinbetriebnahme der Vinschgerbahn im Jahr 2005 hat dem öffentlichen Nahverkehr auf Schienen in Südtirol zu neuem Aufschwung verholfen. Mit dem Ankauf von neuen Zügen, mit der Modernisierung von mittlerweile 44 Bahnhöfen, mit einer Verdichtung der lokalen Zugverbindungen und mit dem aufeinander abgestimmten Bus- und Bahnfahrplänen hat das Land viel Geld investiert, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und um das Umsteigen der Fahrgäste auf den Bahnverkehr zu erleichtern. Mit zwei Millionen Fahrgästen pro Jahr hat sich die Vinschgerbahn mittlerweile fest etabliert. Auch heuer steht in den Sommermonaten und bis zum 31. Oktober entlang der Vinschgerbahn der Fahrrad-Transport per Lkw bereit. In den Bahnhöfen Meran, Marling und Algund ist das Aufladen der Fahrräder in diesem Zeitraum täglich zwischen 8 und 13 Uhr sowie zwischen 15 und 17.30 Uhr nicht gestattet. Die Fahrräder werden separat auf eigene Lkw verladen und zum gewünschten Bahnhof weitertransportiert. < Pino 3000 Weinhochzeit auf 3.048 Meter n Pino 3000 ist ein einzigartiges und grenzüberschreitendes Wein-Projekt des Hotels „Das Central” in Sölden. Gemeinsam mit drei Spitzenwinzern aus Österreich, Südtirol und Deutschland kam es zum Gipfelteffen auf 3.048 Metern Meereshöhe. Mit dem österreichischen Weingut Paul Achs, der Südtiroler Kellerei St. Pauls und dem deutschen Weingut Dr. Heger vermählen sich nun drei der besten Weingüter zu jener kraftvollen, aber eleganten Komposition „Pino 3000“. Jeweils zwei kleine Barrique- Erlebnis Sommer 2014 Südtirols Naturparkhäuser eröffnen die neue Saison n Südtirols Naturparkhäuser haben ihre Saison eröffnet. Das Naturparkhaus Drei Zinnen eröffnete die Saison mit der Ausstellung „DolomiLighting”. Gezeigt werden spektakuläre Nachtaufnahmen der Dolomiten des Fotografen Adrian Bischoff. Die Ausstellung Dolo- Naturparks Südtirol NaturparkErlebnisSommer 2014 AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE Ripartizione Natura, paesaggio e sviluppo del territorio miLighting zieht weiter nach Wolkenstein, Tiers und abschließend nach St. Martin in Thurn. Im Naturparkhaus Puez-Geisler dreht sich alles um die Biene: Zu sehen ist eine Sammlung von Arbeitsgerätschaften des Imkerhandwerks. Zudem bieten der Imkerverein Villnöß und die Grundschulen des Villnösser Tales das Schulprojekt „BienenLife”. Zur Ausstellung „Alpenkönig Steinbock” lädt bis 27. Juli das Naturparkhaus Texelgruppe ein. Es handelt sich um eine beein- H&W | Juni 2014 druckende Darstellung eines faszinierenden Kletterkünstlers, der im unwirtlichen Lebensraum (über)lebt. Das Naturparkhaus Fanes-Sennes-Prags zeigt die Ausstellung „Die Reptilien Südtirols” mit dem Ziel, Vorurteile und oft unbegründete Angst diesen Tieren gegenüber abzubauen. Im Naturparkhaus RieserfernerAhrn ist die ganze Saison über die Ausstellung „Die großen Drei” zu sehen. In der interaktiven Ausstellung geht es um die drei in Mitteleuropa vorkommenden Großraubtiere Fässer des besten Pinot Noirs aus den drei Weingütern werden in Südtirol zusammengeführt und gehen dann auf die Reise nach Sölden, in den eigens gebauten Keller am Gaislachkogl (3.048m). Die Reifung dauert in dieser Höhe zweifellos etwas länger, erfolgt aber unbeeinflusst von den Jahreszeiten bei gleichmäßig kühlen Temperaturen. „Der Wein Pino 3000 wird dadurch spürbar mehr Frucht und Frische entfalten“, ist Achs überzeugt. Erst im dritten Jahr nach der Lese wird der Pino 3000 verkauft. < Bär, Wolf und Luchs. Die Ausstellung „Die Rückkehr des Braunbären nach Südtirol” kann hingegen bis 27. Juli im Naturparkhaus Trudner Horn besucht werden. Ab Juni ist auch das Naturparkhaus Schlern-Rosengarten in Tiers wieder eröffnet. Der Eintritt in die Naturparkhäuser ist frei. Geöffnet sind sie von Dienstag bis Samstag jeweils von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18 Uhr; im Juli und August auch sonntags. Alle Termine und Angebote der Naturparkhäuser finden Sie in der Broschüre „NaturparkErlebnisSommer 2014”, oder auf der Webseite www.provinz. bz.it/naturparke.it werden. < H&W | Juni 2014 ? 9 E x perte n A n tw o rte n Sie fragen, Experten antworten Rente – Einkommenserklärung RED Est 2013 Muss ich auch heuer wieder eine Einkommenserklärung RED Est an das Renteninstitut INPS schicken? Ich habe noch keine Aufforderung dazu bekommen. Was muss ich tun? Laut Informationen des Renteninstituts INPS/NISF werden die Aufforderungen zur Erklärung des Einkommens 2013 im Juni 2014 an die Betroffenen verschickt. Wer ist davon betroffen: Angeschrieben werden laut INPS nur Bezieher einer einkommensgebundenen italienischen Rente, d.h. in der Regel Personen, die eine Hinterbliebenenrente oder eine Invalidenrente beziehen oder aufgrund des niedrigen Einkommens eine 14. Monatsrate erhalten. Diese Renten sind in der Höhe abhängig vom Gesamteinkommen einer Person. Was wird bei der Einkommenserklärung mitgeteilt: Das italienische Renteninstitut fordert mit dieser Erklärung Informationen über alle Einkommen einer Person (und des Ehepartners) ein, die diese zuzüglich zur italienischen Rente erhält. Z.B. Renteneinnahmen im neuen Wohnsitzland oder anderen Ländern, Einnahmen aus Beschäftigung, Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung, … Das Renteninstitut INPS ermittelt an Hand der Höhe des Gesamteinkommens die weitere Berechtigung bzw. die Höhe der einkommensgebundenen Rente. Wie erklärt der Rentner sein Einkommen für das Jahr 2013: Die Einkommensmitteilung soll auf telematischem Wege erfolgen und wird von italienischen Patronaten im Ausland gemacht. Über diese Internetseite findet man das nächstgelegene Patronat ACLI: www.patronato.acli. it/sedi.asp oder INCA: http:// patronato-inca.de. Das Patronat teilt Ihnen mit, welche Unterlagen nötig sind. Sollte es dem Rentner unmöglich sein, sich mit einem Patronat im Ausland in Verbindung zu setzen, so soll er sich an die „Südtiroler in der Welt“ wenden. Es ist davon abzuraten, die Mitteilung über das Einkommen direkt an die jeweils zuständige INPS Stelle in Italien per Post zu schicken. > Rosemarie Mayer Südtiroler in der Welt Wohnungskauf als Erstwohnung Mein Mann und ich sind gebürtige Südtiroler und in der AIRE-Liste unserer Heimatgemeinde als im Ausland lebende Italiener gemeldet. Jetzt möchten wir in Südtirol eine Wohnung kaufen. Gilt nach wie vor die Möglichkeit eine Wohnung mit den Steuervergünstigungen einer Erstwohnung zu kaufen, auch wenn wir nun im Ausland leben und den Wohnsitz nicht in diese Immobilie verlegen wollen, sondern mit Hauptwohnsitz im Ausland bleiben wollen? Ja, diese Möglichkeit gibt es nach wie vor. Allerdings mit einigen Änderung seit 1.1.2014: Wenn der Käufer einer Immobilie in Italien ein im Ausland wohnhafter italienischer Staatsbürger ist (eingetragen im AIRE-Register seiner letzten Wohnsitzgemeinde in Südtirol), besteht die Möglichkeit, eine Immobilie mit den steuerlichen Vergünstigungen bezüglich Erstwohnung in allen Gemeinden des italienischen Staatsgebietes zu erwerben ohne seinen Wohnsitz bereits im Ort der Immobilie zu haben oder dorthin verlegen zu müssen. Voraussetzung ist allerdings, dass man die sonstigen Kriterien für den Kauf als Erstwoh- nung erfüllt. Neben den spezifischen Voraussetzungen an die Wohnung sind dies: der Käufer darf keine anderen Realrechte an Immobilien in der derselben Gemeinde, in der die neue Immobilie ist Wohnrecht, Fruchtgenussrecht - besitzen und nie die Steuerbegünstigungen für Erstwohnung in ganz Italien in Anspruch genommen haben. Dies ist eine spezielle Regelung für im Ausland lebende italienische Staatsbürger, die diesen einen Wohnungskauf unter den steuerlichen Vergünstigungen (prima casa) zugesteht, obwohl die Wohnung effektiv nicht als Erstwohnung genutzt wird. Vorgesehen ist eine Befreiung von der Stempelsteuer. Die Abgaben (Registergebühren, Hypothekar- und Katastergebühren) werden in der Regel vom Notar bei der Registrierung eingezahlt. > Rosemarie Mayer Art der Abgaben Seit 1.1.2014 Registergebühr 2% Hypothekargebühr 50 Euro Katastergebühr 50 Euro Registergebühr 4% Hypothekargebühr 50 Euro Katastergebühr 50 Euro Übertragung landwirtschaftlicher Grundstücke zugunsten eines selbstbewirtschaftenden Landwirtes Registergebühr 200 Euro Hypothekargebühr 200 Euro Katastergebühr 1 %, wird aber in Südtirol nicht angewandt Übertragung landwirtschaftlicher Grundstücke an sonstige Registergebühr 12 % Hypothekarsteuer 2% Registergebühr 9% Hypothekargebühr 50 Euro Katastergebühr 50 Euro Kauf als Erstwohnung von Privatperson Kauf als Erstwohnung von Bauunternehmen Übertragung aller anderen Liegenschaften 10 i n ter n H&W | Juni 2014 Südtirolertreffen in Leidschendam/Den Haag Arbeitsstelle für "Südtiroler in der Welt" n Das zweite Südtirolertreffen in Den Haag am 12. April 2014 war wieder ein Highlight im Jahresprogramm der Südtiroler in der Welt. An die 100 Landsleute aus den BeNeLux-Staaten, darunter auch eine Gruppe der Südtiroler aus NRW/Deutschland, sind der Einladung der Arbeitsstelle zum zweiten Südtiroler Treffen in den Niederlanden gefolgt. Treffpunkt war das Altenpflegeheim „Prinsenhof“ in Leidschendam einem beschaulichen Örtchen bei Den Haag, wo Luis Kaserer (aus Afing) seit 20 Jahren als Seelsorger tätig ist. Die Vorbereitung und Organisation des Treffens erforderte von der angereisten Südtiroler Delegation vollen Einsatz. Bereits am Vortag wurden die Räumlichkeiten entsprechend gestaltet und ihnen ein Südtiroler Look verpasst, die Stereoanlage getestet und die Küche startklar gemacht. Der Tag des Treffens begann für alle Mithelfenden sehr früh. Nach eilig durchgeführten Einkäufen ging's ans Speck- und Käseschneiden und ans Herrichten der Südtiroler Brettljause. Ab halb elf Uhr war es dann soweit: die eintreffenden Gäste konnten im Empfangsraum mit einem „Gruß aus der Heimat“ willkommen geheißen werden, mit Käse von der Schaukäserei „Drei Zinnen“ in Toblach und mit Speck von der Firma „Senfter“. Dazu gab es Schüttelbrot und einen Algunder Weißwein. Nachdem alle Gäste gegen Mittag ihren Platz im großen Saal gefunden hatten, folgte die offizielle Begrüßung aller Gäste durch die stellvertretende Vorsitzende Rosa Franzelin. Anschließend stellte Vorsitzender Erich Achmüller die Arbeitsstelle mit ihren Strukturen und Dienstleistungen vor und gab einen Überblick über die politische Situation in Italien und Oben: Familie Lucassen, wohnhaft in den Niederlanden. Unten: Dr. Oswaldo Obex (l.) und Dr. Cuno Tarfusser (r.) im Gespräch. Familie Roos-Reichhalter und Luis Kaserer beim Empfang. Südtirol. In der Zwischenzeit breitete sich von der Küche her bereits der Duft des Mittagessens aus, das „Chefköchin“ Maria Malleier, assistiert von Siegfried Gufler und Georg Daverda in bewährter Weise zubereitet hatte. Groß und Klein ließen sich die selbst gemachten Speckknödel und das vorzügliche Gulasch mit Krautsalat richtig schmecken. Als besondere Überraschung gab‘s anschließend noch Kaiserschmarrn mit „Grantn“ (Preiselbeeren). Höhepunkt der Veranstaltung war das Referat von Ehrengast Cuno Tarfusser. Tarfusser, dessen Amtszeit am Internationalen Strafgerichtshof noch bis zum Jahr 2018 läuft, schilderte in lockerer Art und Weise seinen Werdegang vom Staatsanwalt in Bozen zum Richter und Vizepräsidenten des Internationalen Strafgerichtshofs. Weiters gab er einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, die Aufgaben und die Arbeitsweise dieser wichtigen internationalen Institution. Anschließend berichtete er über seine Tätigkeit als Richter und beantwortete recht unkonventionell und äußerst kompetent die zahlreich gestellten Fragen. Für die Kinder gab es am Nachmittag eine besondere Überraschung. Sylvia und ihre Tochter Victoria hatten Zirkusmaterialien mitgebracht, und so übten sich die Kids im Freien im Zirkusspiel. Die erlernten Übungen führten sie anschließend den staunenden Erwachsenen mit Begeisterung vor. Am späteren Nachmittag gab‘s noch Kaffee und Tee und dazu herrlichen Apfelstrudel, gespendet von der Firma PAN. H&W | Juni 2014 11 i n ter n Köchin Maria Malleier, Siegfried Gufler und Georg Daverda in Aktion. Die Gruppe des Vereins NRW beim Treffen in Den Haag. Knusprig und warm aus dem Ofen, ein genussvoller Abschluss des denkwürdigen Tages. Das Treffen bot natürlich auch Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch. Es trafen sich alte Freunde und auch neue Bekanntschaften wurden geknüpft. Das Miteinander un- ter Landsleuten war allseits spürbar. Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren, vor allem aber Luis Kaserer und seiner Gattin für ihre großartige Gastfreundschaft, für ihre Hilfsbereitschaft und ihre Unterstützung der Initiative von Anfang an. NRW mit dabei Besonders erfreulich war es, dass auch der Verein der Südtiroler in Nordrhein-Westfalen mit einer stattlichen Gruppe von 36 Personen zum Treffen in Den Haag gekommen ist und diese Gelegenheit mit einer zweitägigen Reise ins Land der Tulpen verbunden hat. Höhepunkt des zweiten Tages war eine mehrstündige Stadtrundfahrt, wobei sich der ausgewählte Stadtführer als absoluter Volltreffer erwies. Seine charmante und trotz allem informative Art, die Sehenswür- digkeiten seiner Heimatstadt zu präsentieren, war unübertrefflich. Nach einem kurzen Besuch der Strandpromenade im nahen Scheveningen hieß es schon wieder Abschied nehmen. Unterwegs warteten Brigitte und Gerd Heinze noch mit einer kleinen Überraschung auf. Sie hatten eine kleine „TirolerMarende“ vorbereitet. So hielt sich der Abschiedsschmerz in Grenzen. Allgemeiner Tenor: Es waren zwei amüsante und ereignisreiche Tage bei unseren Nachbarn in Holland. < Italienisch lernen in Florenz Ein Sommerkurs mit buntem Rahmenprogramm Italien liebt die Schönheit. Anders kann man das Wunder einer Stadt wie Florenz nicht erklären. Daher möchten wir Euch auch heuer wieder in die weltbekannte Renaissance-Stadt entführen. Im Rahmen eines Italienisch-Sprachkurses habt Ihr die Möglichkeit, die Vielfalt und die Aufgeschlossenheit der italienischen Kultur zu erleben. In Zusammenarbeit mit der Sprachschule „Leonardo da Vinci“, einer der renommiertesten Sprachschulen Italiens, bieten wir zwei- und dreiwöchige Sprachaufenthalte an. Bei gemeinsamen kulturellen Aktivitäten und verschiedenen Ausflügen in die toskanische Umgebung können sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene die erlernten Sprachkenntnisse erproben und das sommerliche, italienische Lebensgefühl von früh bis spät in vollen Zügen genießen. Für Minderjährige ist die Unterbringung in einer Gastfamilie mit Halbpension verpflichtend. Alle anderen können zwischen Gastfamilie und Gemeinschaftswohnung wählen. Der Kurs endet am Freitag, die Rückreise findet am Samstag statt. Teilnahmebedingungen: Südtiroler Abstammung und fester Wohnsitz im Ausland, Alter zwischen 16 und 35 Jahren. Informationen und Anmeldung unter: Südtiroler in der Welt, Tel. 0039 0471 309176, suedtiroler-welt@kvw.org Termine & Beiträge: Kurs 3 Wochen (2. bis 23. August 2014) Kurs 2 Wochen (2. bis 16. August 2014) Unterbringung Gemeinschaftswohnungen: 910 Euro Unterbringung Gastfamilie mit Frühstück: 955 Euro Unterbringung Gastfamilie mit Halbpension: 1.195 Euro Unterbringung Gemeinschaftswohnungen: 650 Euro Unterbringung Gastfamilie mit Frühstück: 680 Euro Unterbringung Gastfamilie mit Halbpension: 835 Euro 12 H&W | Juni 2014 i n ter n Infos zum italienischen Rentenwesen TREFF.Heimat im April 2014 n Für den April TREFF.Heimat konnten wir Elisabeth Scherlin, Direktorin des Patronat KVWACLI gewinnen, die die Anwesenden zu den Themen Rentenanspruch in Italien, Kindergeld und insbesondere zur Pflegesicherung auf den aktuellsten Stand brachte. Seit dem 12. Oktober 2007 ist das Landesgesetz Nr. 9 in Kraft, das die Maßnahmen zur Sicherung der Pflege regelt. Das Gesetz sichert pflegebedürftigen Menschen besondere Pflege- und Betreuungsleistungen für ein Leben in Würde. Wer hat Anspruch: Italienische StaatsbürgerInnen sowie StaatsbürgerInnen der Wer ist pflegebedürftig: Menschen, die aufgrund von Krankheit oder körperlichen oder psychischen Behinderungen auf Dauer und in erheblichem Maße außerstande sind, die Tätigkeiten des täglichen Lebens in den Bereichen Nahrungsaufnahme, Körperpflege, Ausscheidung, Mobilität, psychosoziales Leben und Haushaltsführung zu verrichten und daher mehr als zwei Stunden täglich im Wochendurchschnitt fremde Hilfe benötigen. Einstufungen Das Pflegegeld sieht je nach Pflegebedarf der betroffenen Person vier Pflegestufen vor, an die ein Betrag gekoppelt ist. Elisabeth Scherlin war Referentin beim Treff.Heimat. Europäischen Union (EU), Staatenlose und Nicht-EU-BürgerInnen mit langfristiger Aufenthaltsgenehmigung. Voraussetzung ist die ununterbrochene Ansässigkeit und der ständige Aufenthalt in Südtirol seit mindestens fünf Jahren oder eine 15-jährige historische Ansässigkeit (auch mit Unterbrechungen), das dem Antrag voraus gehende Jahr aber mit ständigem Aufenthalt und ständiger Ansässigkeit in Südtirol. Das Pflegegeld wird unabhängig von Einkommen und Vermögen, zuzüglich eines Zusatzbetrages bei Aufenthalt in stationären Einrichtungen ausbezahlt. In besonderen Situationen kann der Betrag mit Gutscheinen teilweise verrechnet werden. Wo wird der Antrag gestellt? - Beim Patronat - B e i m z u s t ä n d ig e n Sozialsprengel Pflegestufe Pflegebedarf im Monat Pflegegeld 1 61 – 120 Stunden 521 Euro 2 121 -180 Stunden 900 Euro 3 181- 240 Stunden 1.350 Euro 4 mehr als 240 Stunden 1.800 Euro Wer kann den Antrag stellen? -Die pflegebedürftige Person - E lt e r n , Vo r m u n d , Sachwalter Wie wird über die Pflegebedürftigkeit entschieden - Ein Einstufungsteam besucht den Pflegebedürftigen innerhalb von 30 Tagen ab Antragstellung. - Sie erteilen den betroffenen Personen und Familien Beratung, Orientierungshilfe und Information zur häuslichen Pflege. - Gegen die Entscheidung kann innerhalb von 30 Tagen ab Zustellung Beschwerde eingelegt werden. Nächster Welche Informationen muss man bei Erhalt des Pflegegeldes weiterleiten? - Bei Verschlechterung des Gesundheitszustandes soll eine Neueinstufung beantragt werden. -Eventuelle Bestellung eines Vormundes oder Sachwalters. -Adressänderung. - Eintritt des Todes. Bei Personen, die in Südtirol ihren Wohnsitz haben, aber über eine ausländische Pflegeversicherung verfügen und weiterhin in diese einzahlen, ist abzuklären, inwieweit die Kosten für die Pflege von dieser übernommen werden. Weitere Informationen unter: www.provinz.bz.it/aswe/themen/pflegegeld.asp < Treff•Heimat Ausflug auf die Mendel mit Wanderung zur Enzianhütte 10. Juli 2014 Informationen bei Südtiroler in der Welt, Tel. 0471 300213 oder suedtiroler-welt@kvw.org. Heimatfernentreffen 5.-6. Juli 2014 Heimatfernentreffen in Planeil H&W | Juni 2014 i n ter n 13 Kegelabend in Haag Südtiroler in Liechtenstein Am 12. April war es wieder soweit: der Kegelabend mit dem Schweizer und dem Italienerverein fand statt. Es war wie immer ein lustiger Abend, diesmal bei den Italienern und mit vielen Kindern. Nach einem Apero ging die erste Runde los. Es war ein richtiges Spektakel allen Vereinen zuzuschauen. Später gab es dann noch eine kalte Platte. Am Schluss haben die Schweizer den Pokal mitgenommen, die Südtiroler waren zweite und die lustigen Italiener dritte. Wir freuen uns alle auf nächstes Jahr, und wir werden alle fleißig üben um noch besser zu werden. < Jahreshauptversammlung Südtiroler Volksbühne München n Jahreshauptversammlungen können langweilig sein! Nicht so bei der Südtiroler Volksbühne in München. Vorsitzender Martin Moessmer sowie der Kassenwart nebst Prüfer brachten ihre Berichte zügig mit der gebotenen Sorgfaltspflicht vor. Die Entlastung des Gesamtvorstandes erfolgte einstimmig. Ein Tagesordnungspunkt war der Rückblick auf das Jahr 2013 (besonders die Besucherzahlen bei den Aufführungen waren beeindruckend). Die Pläne für 2014, welche naturgemäß die Vorstellungen im November beinhalten, wurden von der regieführenden Theaterpädagogin Veronika Jabinger erläutert. Weitere Punkte waren die Teilnahme bei Vereinen und Organisationen, die Vorbereitungen zu den Proben und fürs Kick-OffWochenende, an dem alle Beteiligten die ersten Durchläufe gemeinsam „erfahren“. Die Neuwahl des Vorstandes gestaltete sich problemlos. Die bisherigen Mitglieder Irma Lang und Michael Tappeiner schieden wunschgemäß aus. Per Akklamation wurden dann die fünf Kandidaten Alexander Ludwig, Martin Moessmer, Benedikt Nußstein, Stefan Schwembacher und Stefanie Terleth gewählt. Kontrovers und emotional wurde das Für und Wider der Gastspiele in der Heimat diskutiert, wobei die Tendenz zum Ja bei entsprechenden Voraussetzungen deutlich erkennbar wurde. Der herzliche Applaus galt als Dank und Bitte gleichzeitig. > eja Sepp Innerhofer aus Schenna erzählt Südtiroler in München n Die absolute Stille war bezeichnend während der Ausführungen von Sepp Innerhofer im Münchner Vereinslokal. Mit angespannten, teilweise erschreckten Mienen folgten die Anwesenden den Worten von Sepp Innerhofer, beinahe beängstigend wirkten sie auf ei- nige. Berichtet hat der noch lebende Zeuge dieser Zeit von den Geschehnissen der 50er bis 60er Jahre, in denen eine Gruppe Heimatliebender auf das Schicksal Südtirols durch Bombenanschläge weltweit aufmerksam machte, immer darauf bedacht, kein Menschenleben zu gefährden. Dann die Fest- nahme, die Folterungen und Jahrzehnte der Entrechtung. Sepp Innerhofer sprach vorurteilslos und ausgewogen, kam auch auf die Rolle der Frauen zu sprechen, die in dieser Zeit viel leisten und aushalten muss ten. Er ist gerne bereit seine Lebensgeschichte weiter zu geben. Dazu wird ihm auch von vielen Schulen die Möglichkeit gegeben. Gerade durch das Mitwirken von Zeitzeugen kann jene Zeit besser aufgearbeitet und verstanden werden. > eja 14 i n ter n H&W | Juni 2014 Jahreshauptversammlung Südtiroler in Salzburg-Stadt n Zum Kirchenwirt in Itzling kamen 42 Mitglieder um bei der Jahreshauptversammlung dabei zu sein. Es wurden alle Punkte durchgesprochen und der Bezirksobmann Kurt Taschler bedankte sich bei allen Mitgliedern für die Treue zum Verband und auch dem Bezirksausschuss für seine hervorragende Arbeit. Eine Ehrung konnte durchgeführt werden: Maria Lun ist schon 31 Jahre beim Verband und sie bekam das Ehrenzeichen in Silber der Bezirksstelle verliehen. Wir gratulieren ihr dazu sehr herzlich. < Preiswatten Bosseltour Südtiroler in Stuttgart n Am Sonntag, den 23. März sind zahlreiche Kartler zum traditionellen Preiswatten in die VFB Gaststätte nach Tamm gekommen. Besonders gefreut haben wir uns über die Gäste vom Verein Albstadt. Auf Anregung eines Mitglieds wurde der Austragungsmodus geändert. Gespielt wurden vier Runden, wobei die jeweiligen Sieger 25 Punkte plus der Differenz zu den Verlierern gutgeschrieben bekamen. Somit gab es kein vorzeitiges Ausscheiden, alle konnten bis zum Schluss mitspielen. Unter der bewährten Regie von Waltraud Mayr ging die Veranstaltung reibungslos über die Bühne. Ehrung für Maria Lun. Südtiroler in Hamburg Gegen 18 Uhr standen nach zahlreichen, spannenden Spielen die Sieger fest. Wir bedanken uns bei den Teilnehmern für den fairen Umgang miteinander. Die Gewinner waren: 1. Platz: Rosemarie Reich und Josef Perkmann (140 Punkte) 2. Platz: Luis und Walter Cecconi (125 Punkte) 3. Platz: Johann Mair und Fritz Pegger (90 Punkte) Bei der anschließenden Sieger ehrung durch Fritz Pegger wurden den Gewinnern, die von Margot und Johann Mair zusammengestellten, schön verpackten Preise, sowie eine Urkunde überreicht. > Siegfried Mayr n Auch in diesem Jahr sind wieder 26 Südtiroler und Südtirolfreunde der Einladung zur Bosseltour gefolgt. Der Hamburger Hauptbahnhof galt als morgendlicher Treffpunkt für die Bahnfahrt in das 100 km entfernte Hechthausen in Niedersachsen. Die einstündige Bahnfahrt verging wie im Flug, am Bahnhof wartete schon unser Empfangskomitee mit einem Begrüßungssekt auf uns. An Bord des Planenwagens ging es teils wackelig und bei frischer Fahrt zum Restaurant. Nach einem reichhaltigen Mittagessen machten wir uns dann auf zur Bosseltour in den angrenzenden Wald. Petrus hatte es mal wieder gut gemeint, so dass wir bei tro ckenem Wetter und fast immer einer trockenen Kugel unsere Bosseltour ablaufen konnten. Die kleinen Durstlöscher im Bollerwagen gaben immer wieder Anlass zu kleinen Päus chen, und für das Abgleichen des Spielstandes zwischendurch. Die Teams feuerten gegenseitig ihre Werfer zur Höchstleistung an, so dass es am Ende der Strecke eigentlich nur Sieger gab. Während der Heimfahrt mit der Bahn wurde noch über den schönen Tag geplaudert oder noch „a Karterle" gemacht und man verabschiedete sich zu einer Fortsetzung im nächsten Jahr. > Karl Ratschiller H&W | Juni 2014 Frühlingstreffen Vereinskalender Südtirolerclub Basel und Umgebung n 28 Personen trafen sich im neuen Restaurant Alessia in Muttenz zum ersten Treffen im Jahr 2014. Fritz Vetter begrüßte die Anwesenden und erklärte, warum das Treffen im Herbst 2013 verschoben werden musste. Er erklärte auch, dass man froh wäre, wenn von Seiten der Mitglieder Anregungen kämen für das Herbsttreffen 2014. Wir konnten Herrn und Frau Müller begrüßen, die in aufopfernder Unterstützung bis zuletzt unser verstorbenes Mitglied Lina Moosmann betreuten. Ihnen nochmals auf diesem Wege ein herzliches Dankeschön. Anwesend war auch Linar Cand reia mit seiner Frau. 15 i n ter n Candreia ist Stadtrat und Vizepräsident in Laufen, Lehrer am Progymnasium in Laufen, wo er Deutsch und Geschichte unterrichtet. Sein Hobby ist aber das Schreiben von Büchern. Er stellte uns ein Buch vor das beschreibt, wie seine Mutter als ältestes von elf Kindern in Südtirol aufwuchs und um die Familie zu entlasten und finanziell zu unterstützen, in die Schweiz zog, um zu arbeiten. Er las uns auch einige Passagen aus dem Buch vor, was sehr interessant war. Man hatte auch die Möglichkeit das Buch vor Ort zu kaufen. Von dieser Möglichkeit machten recht viele Gebrauch. > Fritz Vetter-Platzgummer juli 2014 4. Juli Südtiroler in Augsburg Südtiroler in Linz Monatstreffen im Vereinsraum Sommertratscherl mit Schifffahrt auf dem Moldaustausee 5. Juli Südtiroler in Niedersachsen Ausflugsfahrt nach Quedlinburg 12. Juli Südtiroler in Tirol/Innsbruck Gitschler-Wanderung 13. Juli Südtiroler in Hessen Südtiroler in München Grillnachmittag Bergmesse am Taubenstein 19. Juli Südtiroler in Augsburg Fahrt nach Bad Wörishofen und Besuch Rosengarten 20. Juli Südtiroler in Hallein Landeswandertag 23. Juli Südtiroler in Bregenz Geburtstagsfeier LO Helmut Schenk 26. Juli Arbeitsstelle für Südtiroler in der Welt Sommertreffen in Schlanders 27. Juli Südtiroler in Tirol/Innsbruck Gipfelmesse am Patscherkofel 31. Juli Südtiroler im Engadin Dorffest in Samedan > Cristina Hofer-Sutter Mitgliederversammlung Südtiroler in Nordrhein-Westfalen n Das wunderschöne Wetter an diesem Sonntag war eigentlich bestens geeignet für einen Frühlingsspaziergang. Obwohl keine Neuwahlen auf dem Programm standen, trotzten immerhin 35 Mitglieder dieser Versuchung und machten sich auf den Weg in die Domstadt, um an der Jahresversammlung des Vereins der Südtiroler in Nordrhein-Westfalen teilzunehmen. Der 1. Vorsitzende Gerd Heinze konnte in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr auf viele erfolgreiche Veranstaltungen verweisen. Besonders hob er die Frühjahrswanderung im Neandertal, das Sommerfest an der Sieg, den Ausflug nach Maria Laach mit anschließender Führung durch die Vulkanbrauerei in Mendig sowie das traditionelle Törggelen am Rhein hervor. Diese Veranstaltung - so betonte er - sei das Aushängeschild des Vereins und aus dem Jahresprogramm nicht mehr wegzudenken. Für das Jahr 2014 konnte er den Mitgliedern wieder ein breit gefächertes Angebot unterbreiten. Der Verein beweist gute Nachbarschaft und nahm mit zahlreichen Mitgliedern am Südtirolertreffen in den Niederlanden sowie am 25-jährigen Jubiläum des Südtiroler Vereins in Hamburg teil. Gerd Heinze empfahl allen, folgende Veranstaltungen in ihrem Kalender einzukreisen: die Planwagenfahrt im Hohen Venn, das stets von Jung und Alt gut besuchte Sommerfest an der Sieg, die Wallfahrt nach Bruchhausen sowie selbstverständlich das traditionelle und allseits beliebte Törggelen im Herbst. Der Dank des Vorsitzenden ging an seine Vorstandskollegen und an alle Mitglieder, die auch in diesem Jahr zum Gelingen der genannten Veranstaltungen ihren Beitrag geleistet haben. Ganz besonders bedankte er sich beim neuen Schatzmeister Gottfried Ralser, der trotz widriger Umstände mit viel Mühe, Einsatz und Fleiß ein neues Buchführungsprogramm erstellt und die Kasse wieder in Schwung gebracht hat. Dies wurde auch vom Kassenprüfer Walter Steinkrüger gewürdigt und die Versammlung spendete großen Applaus. Wenn der Eine oder Andere erst spät den Heimweg antrat, so lag es daran, dass er der diesmal besonders üppig gedeckten Kuchentheke nicht widerstehen konnte. Die Versammlung bietet auch eine gute Nachrichtenbörse und so tauschte man bereitwillig Neuigkeiten aus. Man sieht und trifft sich ja nicht alle Tage. > Egon Santer Wien ist eine Tür nach draußen sigi Fink, der Wetterfrosch des österreichischen Fernsehens n Sigi Fink macht das Wetter beim oRF. Der fesche Bozner kommt immer gerne zum „klauben”, „Wimmen” oder „Mahnen” nach Südtirol. Was hat Sie dazu bewogen ins Ausland zu gehen? Fink: Die Arbeit an sich ... Ich wollte schon als Kind „Wetter machen“ und im Fernsehen Wetter vorhersagen. Was hat sie bewogen im Ausland zu bleiben? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Fink: Die Arbeit und die Leute an sich. Es war an der Zeit für einen Wechsel, wollte schon als Kind Neues kennen lernen, Erfahrungen sammeln und selbständig sein. Das geht am besten im Ausland. Nach der persönlichen Bewerbung und einem Praktikum hat sich die Wetterredaktion für mich entschieden. Ich fing bei Ö1 und Ö2 an, schlitterte dann zu Ö3 und langsam in den Ö3-Wekker. Durch ein Casting kam ich im vergangenen Jahr ins ZiBMagazin-Wetter auf ORF1. In der Arbeit hab ich ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Kollegen, das ist schließlich auch gut z.B. für das Team im Ö3-Wek- ker, das harmonieren sollte. Wien ist für mich eine Tür nach draußen, ein Meltingpot mit vielen Kulturen. In Südtirol wird halt mehr auf Brauchtum Wert gelegt. Ein Touch mehr Weltoffenheit würde nicht schaden, das bereichert nur. Was hat sich in Südtirol (seit Ihrem Weggang) verändert? Fink: So einiges. Viele Freunde sind ins Ausland. Mein Anker die Familie, das gute Essen, die Bozner Altstadt, Jenesien, Villanders, die schönen Berge. Schade finde ich, dass z.B. in der Bozner Altstadt viele Traditionsunternehmen durch „Shops” ersetzt wurden und immer noch werden. Damit geht Identität verloren. Es existiert auch nicht mehr die „Weiße Traube”, das urige Wirtshaus/Pizzeria mit dem grünen Biergarten meiner Eltern in der Museumstraße, was ich schade finde. Fühlen Sie sich noch als Südtiroler? Wie würden Sie heute Ihre Identität beschreiben? Fink: Ich werde immer Südtiroler bleiben und bin stolz Südti- STECKBRIEF sigi Fink - Foto: ORF/Hans Leitner siegfried Fink, geboren am 5.5.1984 in Bozen. Aufgewachsen in Bozen, mit 18 weggezogen nach Jenesien. in innsbruck „Meteorologie und Geodynamik“ studiert. 2009 nach dem Diplomstudium gleich in die Wetterredaktion nach Wien, ins „Funkhaus“. Wettermoderationen auf Ö1 und den regionalradios von Ö2. - seit April 2011 bei Ö3, seit Mai 2012 im Ö3-Weckerteam als Meteorologe. Zusätzlich seit März 2013 Wettermoderator im ZiB-Magazin auf orFeins. - Wohnort: jetzt Wien/Jenesien. - Familienstatus: Ledig/Mingle roler zu sein. Ich kann mich glücklich schätzen, in Bozen aufgewachsen zu sein. Die Natur mit mediterranem Touch, die Berge mit den unvergleichlichen Dolomiten, die vielen urigen Bauernhöfe ringsum, die gut gelaunten Menschen. Die Mischung von italienischer und österreichischer Küche ist was Besonderes. Die kantigen Dolomiten, die saftigen Wiesen, der Wein, die Äpfel, Kastanien und die Sonne.. wir können uns glücklich schätzen. Andererseits reise ich mittlerweile auch in ferne Länder, Lieblingssport dabei das Tauchen mit Haien, Schildkröten, Mantas, die bunten Korallenriffe ... die Unterwasserwelt hat mich gepackt! Faszinierend fand ich z.B. das Leben der Buddhisten bzw. Hinduisten in Thailand oder auf Bali. Als eher schüchterner, fröhlicher Junge bin ich ins Ausland. Falls unzustellbar bitte zurück an: Jetzt gehe ich gerne auf Menschen zu, lache gerne und genieße das Leben so weit es geht. Zum Glück hat sich die Te c h n i k weiterentwickelt, bin sehr oft in Kontakt mit meinen Eltern via Skype und somit für einige Minuten fast täglich „in Südtirol“. Zudem fahre ich alle ein bis zwei Monate mal nach Hause, was ich schon sehr schätze! Ich freue mich jedes Mal aufs Neue dann in Südtirol zu sein. Äpfel „klauben“, „wimmen“ oder „mahnen“, das mache ich immer wieder gerne. Was wünschen Sie sich für die Zukunft Südtirols? Fink: Dass unsere Kultur und unser Brauchtum weiterhin gepflegt wird. Gleichzeitig sollten wir aber in der heutigen Zeit auch etwas offener gegenüber anderen werden, vor allem in Zeiten der EU. Mehr Möglichkeiten, was Berufe und Aufstiegschancen betrifft. Schwierig, in einem kleinen Land wie Südtirol, aber wäre machbar. Über politische Dinge, und die aktuelle Lage, möchte ich mich nicht äußern ... nur „a bissl zammreißen könnten sich unsere Politiker.“ < Für Österreich: Gesamtverband der Südtiroler in Österreich Für Deutschland: Zeughausgasse 8 Verband der Südtiroler Vereine A-6020 Innsbruck in der Bundesrepublik Deutschland c/o Caritasverband Köln Für die Schweiz: Stolzestraße 1a Südtiroler Verein Zürich und Umgebung D-50674 Köln c/o Arthur Altstätter Auhaldenstrasse 26 CH-8427 Rorbas Poste Italiane spa - Versand im Postabonnement - G.D. Nr. 353/2004 • Erscheint monatlich • (konv. in Ges. Nr. 46 vom 27.2.2004) Art. 1, Abs. 2, DCB Bozen PORTRÄT