Erich Zib hat seine neue Wienerlied

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Erich Zib hat seine neue Wienerlied
Portrait
» Erich Zib hat seine neue Wienerlied-Sammlung vorgestellt
Weltweit willkommener Botschafter der Wiener Musik «
Der Akkordeonist, Sänger, Komponist und Buchautor hat eine eigene Radiostation und einen Verlag
Das Wienerlied und die Wiener Musik sind für Erich Zib und seine Tochter Marion ein Herzensanliegen. Sie reisen in alle Welt, um die Menschen mit
heurigen und gestrigen Kompositionen zu erfreuen und für die unvergleichliche Musik aus der Donaumetropole zu begeistern. Unser Foto zeigt die
beiden Künstler in Sydney vor der Kulisse des weltbekannten Opernhauses.
Foto: Radio Wienerlied Musikverlag
Seine Liebe zum Wienerlied und zur Wiener Musik führt ihn rund um den Globus.
Zehnmal war er schon in Hongkong, achtmal in Japan, sechsmal in Südafrika, zweimal in Singapur; mit seiner Harmonika bereiste er Indien, Kenia, Australien und fast
ganz Europa: Erich Zib ist ein musikalischer
Botschafter seiner Heimatstadt im besten
Sinne des Wortes. Einen Verlag hat er gegründet und einen Radiosender, CDs produziert und Wienerlied-Sammlungen herausgegeben. Die neueste ist vor kurzem
erschienen: „Wienerlieder von gestern und
heute“.
Das Wienerlied wurde Erich Zib in die Wiege
gelegt. Sein Vater Franz, der 2006 im Alter
von 81 Jahren gestorben ist, war zwar gelernter Eisengießer, vor allem aber war er ein
leidenschaftlicher Heurigenmusiker. Viele
Jahre lang hat er hauptberuflich in verschiedenen Heurigenlokalen gespielt und auch
eigene Lieder geschrieben. So wurde die
Wiener Musik von Kindesbeinen an zum
ständigen Begleiter in Erich Zibs Leben.
Franz Zib war denn auch viel daran gelegen,
in seinem Sohn die Begeisterung für all die
schönen Lieder, Tänze, Märsche und Walzer
zu wecken, die er Tag für Tag in Grinzing und
in anderen Heurigenorten für sein Publikum
spielte. „Mein Vater hatte aber leider nicht
gerade die überzeugendsten pädagogischen Fähigkeiten“, erinnert sich Erich Zib
im Gespräch mit HARMONIKA INTERNATIONAL und erzählt, dass er das Akkordeonspie-
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len trotz alledem gut gelernt und bereits mit
17 erfolgreich – meist zusammen mit dem
Herrn Papa – aufgetreten sei.
Seine eigenständige Karriere als Wienerlied-Musikant begann Erich Zib ebenfalls bei
verschiedenen Heurigen in Guntramsdorf
und Gumpoldskirchen. Viele Jahre war die
Welt des singenden und klingenden Wien
für ihn allerdings reine Liebhaberei, hatte er
doch hauptberuflich bei Julius Meinl Einzelhandelskaufmann gelernt und war später
über 20 Jahre lang Verkaufsleiter in der Industrie.
Der Musikant in Erich Zib war allerdings
doch weitaus stärker als der Kaufmann, zugleich hatte er immer größeren Erfolg mit
seinen Auftritten, so dass er 1995 den Schritt
zum Berufsmusiker wagte. Er vertiefte dafür
sein Können und Wissen noch durch Gesangsunterricht bei Rudi Olster von der Wiener Staatsoper und eine Harmonika-Ausbildung bei Fritzi Steiner am Konservatorium in
Wiener Neustadt.
„Ich gehöre zu den ganz wenigen unter
meinen Kollegen, die sich ein Leben lang
ausschließlich der Wiener Musik gewidmet
haben“, erklärt Erich Zib nicht ohne Stolz:
„Viele andere haben vorher in Tanz- oder
Jazzbands gespielt“, ergänzt er und erinnert
daran, dass er viele Stücke selbst geschrieben hat: den „Schwammerl-Marsch“ und
den Heurigenmarsch „Servus Wien“ etwa,
oder die Lieder „Am Laaerberg“ und „Grüß
Euch Gott“. Im Jahr 2003 hat der Künstler für
das Wienerlied und die Wiener Musik einen
weiteren, wegweisenden Schritt getan: Er
hat einen eigenen Verlag und einen eigenen
Rundfunksender gegründet - „Radio Wienerlied“, das mit seinem „Gruß aus Wien“ inzwischen weltweit in sage und schreibe 22
Radiostationen einen festen Sendeplatz hat.
Verantwortlicher Redakteur ist bis heute der
Gründer selbst.
Hat in der Familie Zib zunächst der Vater
seinem Sohn die Begeisterung für die Wiener Musik vererbt, so ist aus Erich Zibs
Tochter Marion Zib-Rolzhauser ebenfalls
eine leidenschaftliche Heurigen-Musikerin
geworden. Als Kontragitarristin ist sie oft mit
ihrem Vater gemeinsam zu erleben, sie führt
inzwischen auch den Musikverlag. „Wenn
ich spiele – egal ob auf der Bühne oder ob
von Tisch zu Tisch – und ich sehe das Leuchten in den Augen der Menschen, dann fühle
ich wieder die Geschichte der Musik und was
sie bewegt und sehe sie als einen Teil von
mir“, sagt die junge Frau, die gelernte Kindergärtnerin und selbst Mutter von zwei
kleinen Kindern ist. Bei ihren Sprösslingen
versuche sie schon jetzt, in ganz jungen Jahren, die Liebe zur Wiener Musik zu wecken,
erzählt sie: „Wir singen gemeinsam die Musik, die unserer Familientradition entspricht.“
Mit seiner neuesten Sammlung „Wienerlieder von gestern und heute“ präsentiert
Erich Zib, der im vergangenen Jahr seinen
60. Geburtstag feiern konnte, nun 118 traditionelle und neue Lieder, weihnachtliche
Stücke sowie Couplets und G’stanzeln mit
Portrait
Noten und Text. Ein Gstanzl (vom italienischen Stanza, Strophe) ist übrigens eine
bayerisch-österreichische Liedform, meist
ein Spottgesang, vorwiegend im Dreivierteltakt. Der Künstler über sein neues Buch: „Die
Titel-Auswahl war nicht leicht. Man sagt, es
gibt etwa 75 000 Wienerlieder, viele davon
kennt kaum jemand. In meinem Buch habe
ich versucht, bekannte Lieder, aber auch weniger bekannte und vor allem auch neue
Lieder vorzustellen. Den größten Teil spiele
ich bei meinen Veranstaltungen auch
selbst.“
Das außergewöhnliche und leidenschaftliche Engagement Erich Zibs für die Wiener
Musik wurde bereits zweimal offiziell gewürdigt: Für seine Verdienste wurde ihm nicht
nur „Der goldene Notenschlüssel“ der 1958
gegründeten Wienerlied-Vereinigung Robert Posch verliehen, sondern im April 2008
überdies das Silberne Verdienstzeichen der
Stadt Wien.
Alfred Thiele
Erich Zib spielt aus seinem druckfrischen Buch
„Wienerlieder von gestern und heute“.
Foto: Alfred Thiele
Info:
• Das neue Buch: Erich Zib: „Wienerlieder
von gestern und heute - 118 Lieder mit
Text und Noten“, Radio Wienerlied Musikverlag, ISBN 978-3-99024-057-1.
• Die Homepage des Künstlers Erich Zib:
www.heurigenmusik.at
• Der Radiosender:
www.radiowienerlied.at
• Der Verlag: Radio Wienerlied Musikverlag. CDs, LPs, DVDs und Notenbücher.
Über 600 Artikel auf Lager, kostenloser
Notendownload inclusive Hörproben.
A-2500 Baden, Krainerhütte 70A.
www.radiowienerlied.at. E-Mail: verlag@
radiowienerlied.at.
» Hans Rüdiger Klein:
Mit 70plus in die Zukunft «
Hans Rüdiger Klein gehört nicht zu den
Lauten im Lande. Zuerst überlegen und
dann reden. Das ist seine Devise. Seinen
70. Geburtstag wollte er „geheim“ halten.
Doch das geht nicht. Nicht nach so viel
jahrzehntelangem Engagement für die Akkordeonszene und damit auch dem Deutschen Harmonika-Verband.
Er wurde praktisch in den DHV hinein geboren. Sein Vater, Georg Klein, hatte es vorgelebt; als begeisterter und stadtbekannter
Freizeitmusiker, als Vorstandsmitglied des
Akkordeon-Clubs „Blau-Weiß“ in Bensheim
und den 34 Mal durchgeführten Musikpreisen der Stadt Bensheim. Die bedeutsamen
Ereignisse wie Deutsche Solistenmeisterschaft 1959, Konzert des Orchesters aus Valparaiso/Chile 1959, dem Konzert des Orchesters des Hauses Hohner unter Leitung von
Rudolf Würthner im Jahre 1960, der DHVVersammlung 1961, dem Musikpreis der
Stadt Bensheim seit 1956, haben ihn, Hans
Rüdiger Klein, mitgeprägt – und auch als Organisator qualifiziert.
Parallel dazu seine Schwester Monika
Klein-Travnicek, die schon recht früh solistische Erfolge mit dem Akkordeon feierte, den
pädagogischen Teil lehrend abdeckte und
bis 2009 Präsidentin des Deutschen Akkordeonlehrer-Verbandes war. Eine echte Akkordeon-Familie wie aus dem Bilderbuch.
Schon 1973 wurde Hans Rüdiger Klein Vorsitzender des ACB Bensheim. Und dann ging es
gleich im Rahmen einer Konzertreise in die
Türkei. 1982 wurde er zum Bezirksvorsitzenden Hessen-Süd als Nachfolger seines Vaters
gewählt. 1987 dann zum Landesvorsitzenden Hessen. Dietmar Walther war sein Vorgänger und sein Vorbild. Der Ehrenbrief des
Landes Hessen im Jahre 1993 macht das außerordentliche Engagement deutlich. In seiner sprichwörtlichen Bescheidenheit nennt
Hans Rüdiger Klein dies alles als Zufall, ist es
aber nicht. Seine Persönlichkeit beinhaltet
alle die Faktoren, die andere Menschen überzeugen und motivieren können. Dazu gehören auch Vorbildfunktion, Begeisterungsfähigkeit, Ausdauer – und auch den Blick für
das Machbare. Dabei konnte Hans Rüdiger
Klein, wie er selbst sagt, auch immer wieder
auf erfahrene Mitstreiter hoffen. Dies gilt in
besonderem Maße auch für den jetzigen
Landesvorsitzenden Prof. Dr. Matthias
Hemmje, der mit neuen Ideen die hessische
und auch bundesweite Akkordeonszene bereichern hilft. Die Ernennung im Jahre 2010
zum Ehrenpräsidenten des Hessischen Harmonika-Verbandes schließt den Kreis um
Hans Rüdiger Klein offiziell. Die erfolgreichen
Akkordeon-AG’s an einer Bensheimer Grundschule werden von ihm fortgesetzt. Die gedankliche Begleitung des Deutschen Harmonika-Verbandes bleibt ebenfalls aktuell.
Hans Rüdiger Klein (70).
Ein Leben mit und für das Akkordeon. Und
damit auch für die Ziele und selbst gestellten
Aufgaben des Deutschen Harmonika-Verbandes. Das ist nicht nur beispielhaft, sondern verdient auch großen Respekt. Danke
dir, lieber Hans Rüdiger Klein. Arnold Kutzli
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