41_SP_BarAmbiente HO 2_2009:HO

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41_SP_BarAmbiente HO 2_2009:HO
Schwerpunkt Bar- und Restaurantambiente
Aufsehen erregende
Gemütlichkeit für den Gast
Grüne Polster und violette Tapeten in der Lounge. Kuhglocken an der
Redaktion: Erika Bühler
Restaurantdecke. Unpassend? Vielleicht. Doch die folgenden Einrichtungskonzepte arbeiten alle mit etwas verrückten Ideen – und scheinen damit
erfolgreich zu sein. Denn der heutige Gast sucht das Andere, das Neue und
Bilder: PoHo Weggis
Aussergewöhnliche.
Gewagte Kontraste sorgen
in der Bar und der Dining
Lounge des PoHo für ein
optisches Erlebnis.
Einen möglichst hohen Umsatz zu erarbeiten, ist Ziel einer jeden Bar und eines
jeden Restaurants. Neben dem kulinarisch stimmigen Angebot ist dazu vor
allem eines nötig: Eine Einrichtung, die
dem Gast ein Wohlgefühl vermittelt.
Nur so werden aus Erstbesuchern
Stammgäste. «Hotelier» hat drei Hotelbars und -restaurants und deren gelungenen – vielleicht auch etwas verrückten – Einrichtungskonzepte genauer
betrachtet.
Gewagte Kontraste
Kuhfelltapete und Unterwasserfotografien schwimmender Damen, daneben
goldumrahmte Sessel in leuchtendem
Rot – so abenteuerlich dekoriert empfängt die PoHo Bar ihre Besucher. Vor
einem knappen Jahr eröffnete das neue
Post Hotel Weggis, kurz PoHo. Das tren-
dig gestylte Hotel richtet sich an ein junges, urbanes Publikum, das spannende
Kontraste nicht scheut: Mitten in der
idyllischen Landschaft des Vierwaldstättersees gelegen, präsentiert sich das
Innere des Hotels in kühnem Design.
«Wir würden dies als PoHo-Style beschreiben», sagt Direktor Philipp Musshafen. «In der Bar und der Dining
Lounge vermischen sich verschiedene
Elemente – wir überraschen mit teilweise sehr gewagten Kombinationen.»
So kombinierte man beispielsweise in
der Dining Lounge zur violetten Tapete
mit feinem Kreismuster Stühle und Sitzpolster in knalligem Limettengrün. In
der Sitzecke der PoHo Bar verblüfft die
Kuhfelltapete, die üppigen Fauteuilles in
Rot und Gold scheinen hier im ersten
Moment nicht so recht hin zu passen.
Schliesslich sind da noch die auffälligen
Fotos des New Yorker Künstlers Howard
Schatz, die sinnliche Unterwasseraufnahmen abbilden und mit starken Farben die Blicke auf sich ziehen. Doch die
verschiedenen Elemente, so gegensätzlich sie auch sein mögen, ergeben gemeinsam ein stimmiges Ambiente, den
PoHo-Style eben.
«Wir haben die Bar als eine Inszenierung
konzipiert. Der Gast soll etwas erleben
– kulinarisch, aber auch optisch», erklärt Musshafen. Die Gegensätzlichkeit
von Kuhfell und Unterwasserbildern, die
Kombination von Grün und Violett und
die üppigen Fauteuilles sorgen für dieses optische Erlebnis, das Besucher anlocken soll. Das Konzept ist gewagt und
mag nicht jedem gefallen, doch das
PoHo hat damit gute Erfahrungen gemacht: «Die Gäste reagieren alle sehr
positiv, denn man erwartet das gewagte Konzept nicht, wenn man vor dem
Hotel steht. Die Bar hat sich bereits nach
neun Monaten zu einem Treffpunkt für
Hotelgäste und Locals entwickelt.»
2/2009
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Bilder: Myriam Ramel
Schwerpunkt Bar- und Restaurantambiente
fen zwei asiatische Holzthrone auf ein
modernes Ledersofa in leuchtendem
Rosa. Kulisse für das Restaurant bietet
der offene Patio mit seiner pflanzenumrankten Wasserwand, drinnen erwartet die Gäste eine elegante Einrichtung in Brauntönen.
In der Bar zieht das zentral platziert Cheminée die Blicke auf sich. Es verleiht
dem stilvollen Raum ein gemütliches
und warmes Ambiente. Über den Sofas
mit den zahlreichen Seidenkissen prangt
das Bild einer androgynen Geisha.
«Das Restaurant und die Bar sind schnell
zu einem Treffpunkt für Genfer und internationale Gäste geworden», erzählt
Morrongiello. «Die Räume haben eine
kultivierte und gleichzeitig gesellige Ambiance, sie strahlen eine ruhige Eleganz
aus und bieten doch die intime Atmosphäre eines privaten Zuhauses. Die
Gäste schätzen diese Einrichtung.»
Elemente von West und Ost –
hier das grosse Bild der Geisha –
prägen das Eastwest Hotel.
Das zentral platzierte Cheminée
in der Bar sorgt für eine warme
Ambiance.
Elegante Urbanität
Im Dezember 2007 wurde in Genf das
Eastwest Hotel eröffnet. Die Bar und
das Restaurant «Sens» werden in Partnerschaft mit den Brüdern Pourcel geführt, den beiden mit Michelin-Sternen
ausgezeichneten Chefs des «Le Jardin de
Sens» in Montpellier. Im «Sens» wird
eine frische saisonale Küche serviert, die
in ihren Aromen die Mittelmeer-Herkunft und die Reise-Leidenschaft der
beiden Brüder widerspiegelt. In der Bar
geniesst man in entspannter und
zwangloser Umgebung eine Auswahl
an «World Tapas».
Eine solch abwechslungsreiche Küche
verlangt nach einem genauso kontrastreichen und gleichzeitig zeitgenössischen Design. So zeigt sich denn die Inneneinrichtung inspiriert durch die
eurasischen Wurzeln der Besitzer und
die fantasievolle Umsetzung der Pariser
Innenarchitekten Marc Hertrich und Ni-
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colas Adnet. «Das Design in Restaurant
und Bar entspricht ganz klar dem aktuellen Zeitgeist und ist reich an Kontrasten – zwischen Ost und West, Alt und
Neu. Die beiden Innenarchitekten
haben eine intime Atmosphäre geschaffen, die zeitlos und zugleich ein
wenig unkonventionell ist», erklärt
Anne-Marie Morrongiello-Dupasquier,
die Vertreterin der Besitzerfamilie. Dies
wird beispielsweise bei der Hotel-Rezeption deutlich, von wo die meisten
Gäste das Restaurant betreten: Hier tref-
Jedes der drei Einrichtungskonzepte besticht durch ein überlegtes und konsequentes Design, das zwar ab und an
etwas verrückt anmutet und gewagte
Gegensätze präsentiert, von den Gästen
aber offentsichtlich mit grosser Zustimmung goutiert wird. Der heutige Gast
achtet verstärkt auf Stil und Design,
gleichzeitig will er aber auf eine gemütliche Atmosphäre, in der er sich zu
Hause fühlt, nicht verzichten. Vielleicht
nur ein scheinbarer Gegensatz, den es
erfolgreich zu überwinden gilt.
Moderne Bergwelt
Der «Kuhhimmel» im
Restaurant Muntanella – die
moderne Umsetzung eines
alpinen Themas.
können. Das zweite Highlight ist die
aussergewöhnliche Restaurantdecke:
Zur Unterstreichung des alpinen Ambiente liess sich der Innenarchitekt Jo
Brinkmann eine verrückte Idee einfallen
und inszenierte an der Restaurantdecke
einen «Kuhhimmel». 16 verschiedene
Kühe, fotografiert, geplottet und danach vom Aroser Künstler Adrian Altmann gemalt, zieren die Decke des hinteren Restaurantteils. «Diese holen –
ganz in Hellblau gehalten – den Aroser
Berghimmel in den Innenraum und bilden gleichzeitig einen schönen Hintergrund für die originalen Kuhglocken,
die von der Decke hängend dem Raum
zusätzliche Authentizität verleihen», erläutert André Salamin das Konzept.
Neben der erstklassigen Küche des Küchenchefs Ulf Wein sei es dieses architektonische Gesamtkonzept, das die
Gäste begeistere, so Salamin weiter.
«Auf besondere Begeisterung stösst natürlich unser begehbarer Weinschrank,
weil er der Gastronomie einen zusätzlichen Erlebnisfaktor verleiht.»
■
Bilder: Arosa Kulm Hotel & Alpin Spa
Nicht so kontrastreich, aber ebenfalls
mit aussergewöhnlichen Details präsentiert sich die Einrichtung im Restaurant Muntanella des Arosa Kulm Hotel
& Alpin Spa. Der modern-alpine Stil des
Restaurants widerspiegelt das Konzept
des gesamten Hotels, es verströmt einerseits eine schlichte Eleganz und
besitzt gleichzeitig eine behagliche Atmosphäre. Das Restaurant ist in zwei
verschiedene Raumteile gegliedert, wie
General Manager André Salamin erklärt:
«Der vordere Teil wird hauptsächlich als
Tagesrestaurant genutzt, das sich direkt
an den Wanderwegen und Skipisten befindet und damit einen optimalen Treffpunkt zum Mittagessen oder Nachmittagstee bietet. Der hintere Teil, der durch
eine mobile Wand fast vollständig abgetrennt ist, empfängt die Gäste am
Abend mit viel Kerzenlicht und weiss
eingedeckten Tischen in feierlichem
Ambiente.»
Zwei architektonische Besonderheiten
machen aus dem Muntanella jedoch
mehr als «nur» ein modern alpines Restaurant. Zum einen präsentiert sich den
Gästen ein begehbarer Weinschrank,
ganz in edlem Nussbaumholz gebaut,
der rund 2500 Flaschen enthält und in
dem, ähnlich einer Weinhandlung, die
Weine direkt vor Ort ausgesucht werden
Elegant und gleichzeitig
behaglich ist die Ambiance
im Restaurant Muntanella.
Im begehbaren Weinschrank können
die Gäste wie in einer Weinhandlung
ihren Wein aussuchen.
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