news3 - FINAL - Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven

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news3 - FINAL - Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven
news
D E U T S C H E S AUSWA N D E R E R H AUS
BREMERHAVEN
AUSGABE / ISSUE 3 05/06 2005
G E R M A N E M I G R AT I O N C E N T E R
VERBORGENE STARS
HIDDEN STARS
BREMERHAVEN > Spannende Biographien, ergreifende Schicksale, bewegende Momente:
Im Deutschen Auswandererhaus wird das Leben von Menschen vorgestellt, die zwischen
1830 und 1974 ihre Heimat verließen – und damit die Welt veränderten.
BREMERHAVEN > Exciting biographies, poignant destinies, moving moments –
the German Emigration Center presents the lives of some sixty men and women who left
their native countries between 1830 and 1974, thus changing the face of the world.
BREMERHAVEN
DAS RICHTFEST
THE TOPPING-OUT
CEREMONY
Etappenziel erreicht: Das Wichtigste zum Richtfest
Completion of first stage calls for proper celebration
>2
Wer ab August 2005 das
Deutsche Auswandererhaus
besucht, für den wird die
Geschichte der Auswanderung über Bremerhaven lebendig. Von hier aus brachen
einst 7 Millionen Menschen
in die Neue Welt auf. Es
wurden rund 60 Lebensgeschichten ausgewählt, die
im Mittelpunkt der Ausstellung stehen. In aufwendigen Rekonstruktionen und
spektakulären
Kulissen
können die Besucher des
Deutschen
Auswandererhauses nacherleben, warum
diese Menschen gingen, wie
sie die Reise über den Ozean
überstanden und was aus
ihnen geworden ist.
Detaillierte historische Recherchen, authentische Exponate und der Einsatz modernster Museumstechnik
erlauben eine einzigartige
Spurensuche.
Auf den Seiten 6 und 7
geben wir Ihnen einen
Eindruck davon.
Visitors to the German Emigration Center, opening in
August 2005, will discover
how emigration altered history for the city of Bremer-
haven. The exhibition focuses on emigrants and the stories of their lives presented
in complex reconstructions
and spectacular scenes so
that visitors can actually
experience what these men,
women and children went
through on the journey to
the New World.
In-depth historic research,
authentic exhibits and the
application of state-of-theart technology render a
unique method of tracing
roots possible. For a better
impression, please turn to
pages 6 and 7.
2
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
EDITORIAL
>
preview
Für Konsul Robert K. Scott vom Generalkonsulat der
Vereinigten Staaten in Hamburg ist die Architektur
des Deutschen Auswandererhauses schlicht „Weltklasse“. Tatsächlich erregt das Gebäude schon jetzt
Aufsehen. Ein Gespräch mit dem projektleitenden
Architekten Laurenz Plaßmann.
WWW.DAH-BREMERHAVEN.DE
Liebe Leserin, lieber Leser,
bald ist es so weit, dass wir Ihnen zeigen können, woran
wir gerade mit Hochdruck arbeiten: das Deutsche
Auswandererhaus. Und auch in Amerika präsentiert
sich das Deutsche Auswandererhaus rechtzeitig vor
der Eröffnung im August. Auf Ellis Island geben wir
einen ersten Einblick, was Menschen bewegt hat, über
Bremerhaven ihre Heimat zu verlassen, um in Ellis Island
den amerikanischen Boden und die neue Heimat zu
betreten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch – hier wie dort.
Dear Reader,
Not much longer until we will be able to show you what
we‘ve been working on day and night – the German Emigration Center. We are happy to announce that the museum will be presented in two exhibitions, both in the U.S.,
prior to its opening in August. Ellis Island is scheduled
first: visitors will witness what caused countless people to
turn their backs on their native countries and seek a new
life in an adopted country. We‘re looking forward to seeing you – both at Ellis Island and here in Bremerhaven!
Von der Idee zur Realisierung
Was war bei dem Gebäude die größte
Herausforderung?
Das war die künstlerische Gestaltung. Wir
mussten eine Architektur entwickeln, die
das Thema Auswanderung in seiner Vielschichtigkeit zum Ausdruck bringt.
Mit besten Grüßen - Sincerely yours,
DAS RICHTFEST
THE TOPPING-OUT CEREMONY
Sabine Süß
Direktorin des Deutschen Auswandererhauses
Director, German Emigration Center
BREMERHAVEN > Mit über 200 Gästen aus dem Inund Ausland wurde am 15. April das Richtfest des
Deutschen Auswandererhauses gefeiert.
INHALT/CONTENTS
PREVIEW ......................................... > 2
Das Richtfest / The Topping-Out Ceremony
Architektur der Sehnsucht / Design Evoking Hope and
Desire
INTERNATIONAL .................................... > 4
Germany Travel Mart 2005 / Germany Travel Mart 2005
SGAS Annual Symposium
Ein Tor nach Ellis Island / A Gateway to Ellis Island
Lange Nacht der Kultur / All-Night Culture
NETWORKING ..................................... > 6
Zeitreise unter vollen Segeln / Sailing Back in Time
1955: per Flugzeug nach Amerika / 1955: To America
by Plane
PREVIEW ......................................... > 10
Mittendrin in der Geschichte / In the Midst of History
BIOGRAPHY ...................................... > 12
Dr. Hertha Nathorff: Wandrer zwischen zwei Welten /
Dr. Hertha Nathorff Wanderer between Two Worlds
MAKING OF ...................................... > 14
Geschichte verschwindet nie / History lives on and on
ASPECTS ......................................... > 15
Emigrant aus Leidenschaft / Lesetipp
The Amateur Emigrant / Books
BY THE WAY ....................................... > 16
Busreisen zum Auswandererhaus / Bus Trips to the
German Emigration Center
IMPRESSUM / CREDITS
Herausgeber / Published by:
Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven
Redaktion und Texte / Texts and Editing:
Dr. Elisabeth von Hagenow, Michael Mierach
Historikerin / Historian: Dr. Simone Eick
Layout: Studio Andreas Heller, Hamburg
Übersetzung/Translation: Julie Penzel-Althoff
Druck / Printed by: Ditzen GmbH & Co KG
The Association of European
Migration Institutions (AEMI)
Society for
German-American Studies (SGAS)
3
preview
ARCHITEKTUR DER SEHNSUCHT
DESIGN EVOKING HOPE
>>
AND DESIRE
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
Sonniges Wetter und die Aussicht auf die baldige Eröffnung sorgten bei den Gästen, unter
ihnen auch die Mitglieder des Kuratoriums,
für gute Laune. Begeistert nutzten viele die
Gelegenheit, die Baustelle zu besichtigen. In
seiner Rede dankte Bremerhavens Oberbürgermeister Jörg Schulz dem Freundeskreis
Deutsches Auswandererhaus dafür, entscheidend zur Realisierung des Hauses beigetragen zu haben. Dr. Peter Gloystein, zur
Zeit des Richtfestes Bremens Bürgermeister
und Senator für Wirtschaft, Häfen und Kultur
betonte die Bedeutung des Hauses für
die Strukturmaßnahmen in Bremerhaven.
Für Robert K. Scott, den Generalkonsul der USA für Politik und Wirtschaft,
belegt das Deutsche Auswandererhaus die guten deutsch-amerikanischen Verbindungen. „Ich bin sicher”,
so Scott, „meine Landsleute werden
kommen.” Nachdem Architekt Andreas Heller allen am Bau Beteiligten
für die Zusammenarbeit gedankt
hatte, gab Direktorin Sabine Süß ihrer
Freude Ausdruck „ein solches Projekt
mit internationaler Ausstrahlung entwickeln zu können”.
Unter großem Beifall sprach Ronald
Mickelat von der Firma E. Heitkamp den
Richtspruch: „Hier steht gar prächtig anzusehen, der Bauherr wird dies selbst gestehen,
ein neuer Bau stolz aufgericht’, brav tat ein
jeder seine Pflicht”.
>>
BREMERHAVEN > Together with more than 200
guests the German Emigration Center celebrated its
topping-out ceremony on April 15, 2005.
Sunny weather and a relaxed mood prevailed among the guests including members
of the Board of Trustees from Germany and
overseas who, excited at the prospect of the
museum‘s upcoming opening, gladly toured
the construction site for the first time.
Jörg Schulz, Lord Mayor of Bremerhaven,
thanked the Circle of Friends of the German
Emigration Center who have contributed
decisively to the realization of this major
project. Dr. Peter Gloystein, at the time of the
ceremony Mayor and Senator of Economic,
Port and Cultural Affairs, stressed the significance of the German Emigration Center for
structural development.
To Robert K. Scott, U.S. Consul General for
Political and Economic Affairs, the German
Emigration Center is “striking evidence of
the close-knit relations between Germany
and the United States.“ Scott also said that
Wie haben Sie diese Aufgabe gelöst?
Während des Entwurfsprozesses haben wir
nach einer Sprache gesucht, die dem Inhalt
des Hauses gerecht wird. In der Verwendung zweier geometrischer Formen für die
Gestalt des Hauses haben wir sie gefunden. Dabei steht die runde, weiche Form
für die emotionale Ebene des Themas: Für
die positiven Gefühle der Emigranten, wie
Hoffnung, Sehnsucht, Aufbruchstimmung
aber auch für die negativen, wie Angst oder
Heimweh. Die kantige Form des Aufsatzes
wiederum spricht von der Härte des Schicksals und der Unumkehrbarkeit jeglichen
Geschehens.
Glauben Sie, dass sich die architektonische Sprache sofort erschließt?
Sicher nicht. Das liegt aber auch gar nicht in
unserer Absicht. Wir wollen ein aufregendes
Haus schaffen, eines das neugierig macht
und das unterschiedliche Assoziationen erlaubt, eines mit Ausstrahlung und Charakter.
Darin liegt zugleich aber immer auch etwas
Provozierendes.
Besonders markant sind die großen
Betonschwingen...
Ein zentrales Bild für uns ist ein Taschentuch, mit dem zum Abschied oder zur Begrüßung gewunken wird. Es bildet übrigens
auch das Logo des Hauses. Ausgehend von
diesem Bild haben wir eine Architektur entwickelt, die auch diese Bewegung ausdrückt.
So kamen wir schließlich auf die überdimensionalen Betonschwingen. Erst später
wurde uns klar, dass sie auch den maritimen
Charakter Bremerhavens auf eine sehr
emotionale Weise ausdrücken, etwa wenn
man sie als Segel interpretiert.
From the idea to realization
Wie sind Sie mit den hohen städtebaulichen Anforderungen umgegangen?
Der städtebauliche Aspekt, wie die zentrale
Lage am Wasser und die Berücksichtigung
der vorhandenen historischen Bebauung,
war für uns ganz entscheidend. Wir sind der
Ansicht, dass es gelungen ist, den Solitärbau des Auswandererhauses hier effektvoll
einzufügen, da er mit den historischen Gebäuden ein Ensemble bildet und dennoch
einen
eigenständigen
städtebaulichen
Akzent setzt. Daher haben wir uns an der
kleinteiligen Bebauung orientiert, die historische Wegeführung berücksichtigt und ein
geschützter Platz am Haupteingang erlaubt
den Blick auf die historische Bebauung der
Umgebung. Dies sind Beispiele, wie wir das
Neue mit dem Vorhandenen verbinden.
To Consul Robert K. Scott of the Consulate General
of the U.S.A. the architectural design of the German
Emigration Center is quite simply “fantastic.“ It has
no doubt been the source of some excitement. More
about the design of the building in a talk with head
project architect Laurenz Plassmann.
What was the most challenging aspect of
the building’s design?
The artistic design. Our objective was to develop an architectural design that expresses
the manifold aspects of migration.
How did you tackle this?
In the process of designing the building
we aimed at finding a language that would
fit the contents of the building. And we
discovered it in the use of two geometric
Direktorin Sabine Süß und Architekt Andreas Heller (r.) mit den Ehrengästen
Director Sabine Süss and architect Andreas Heller (right) with guests of honor.
he was certain his fellow countrymen would
come to Bremerhaven. After architect Andreas Heller thanked all those involved in
the building of the museum, the director of
the German Emigration Center Sabine Süss
expressed her pride “over the development of
a project of this scale.“
Applause accompanied Ronald Mickelat,
from the E. Heitkamp Construction Co.,
whose toast was worded aptly: “Quite magnificent indeed, as the developer will agree, here
a structure built with pride, honest work done
side by side. On a foundation safe and sound,
rises storey for storey from the ground.“
HINTER DEN KULISSEN / BEHIND THE SCENES
Rund 50 Unternehmen sind
an der Realisierung des
Auswandererhauses beteiligt.
Darunter 13 FachingenieurBüros und 22 ausführende
Unternehmen.
Roughly 50 companies are
involved in the construction
of the German Emigration
Center, among them 13 engineering offices and 22 other
companies.
forms: the soft, round shape emulating the
emotional aspect of the topic, that is the
positive feelings emigrants had – hope, longing, departure to a new and better world
– as well as the negative feelings – anxiety
and homesickness, and the square, angular
shape symbolizing the fateful and irreversible aspect of migration.
Do you think the architectural language
immediately discloses itself to people?
Probably not. But then, that was not our
intention. We set out to design a building
that stirs people, arouses their curiosity and
allows for a variety of associations, in short
a building that radiates character and is
thought-provoking.
The large concrete wings are a particular
focal point.
Yes, we felt that handkerchieves carry great
meaning as symbols of both farewells and
greetings. Incidentally, the museum’s logo
depicts a hand waving a hanky. The architectural design is based on this one picture
– a hand waving a handkerchief, either in
farewell or in greeting. And that is how
the oversized concrete wings came to be. It
wasn’t until later that we realized they evoke
the character of Bremerhaven in a highly
emotional manner inasmuch as they also
symbolize the sails of a ship.
How did you fulfill the high urban-development requirements?
The urban development aspect, that is the
central location on the water and the inclusion of historical buildings nearby, played
a crucial role. We feel as though we have
succeeded in adapting the singularity of the
Emigration Center to the group of historical
buildings in the area while still making an
individual architectural statement. We understood the importance of combining the
old and the new, therefore we attempted to
incorporate the idea of a structure in small
segments in our design, taking historic roads
into account and building a protected area
at the main entrance which invites the eye
to wander across the surrounding historical
structures.
>>
Die Architekten Andreas Heller (l.) und Laurenz Plaßmann (r.)
mit ihrem Team
Architects Andreas Heller (l.) und Laurenz Plassmann (r.) and their team
4
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
LANGE NACHT DER
KULTUR /
ALL-NIGHT CULTURE
BREMERHAVEN > Anlässlich der „Langen Nacht
der Kultur“ in Bremerhaven am 21. Mai bot das
Deutsche Auswandererhaus den Besuchern ein
Erlebnis der besonderen Art: Auf der Baustelle las
die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin Lena
Stolze („Die Weiße Rose“, „Schlafes Bruder“) im
künftigen Foyer des Erlebnismuseums Auszüge aus
Auswandererbriefen, Reiseliteratur und Romanen
und versetzte die Zuhörer damit in historische Zeiten. Mit seiner ersten Publikumsveranstaltung in
Bremerhaven begeisterte das Deutsche Auswandererhaus eine Vielzahl von Kulturfreunden und
Nachtschwärmern, die sich in der außergewöhnlichen Kulisse eingefunden hatten. Die Lesung unterstrich den hohen Qualitätsanspruch des Hauses
und zeigte es schon jetzt als einen lebendigen und
erlebnisreichen Veranstaltungsort.
Eine ähnliche Veranstaltung wird das Deutsche
Auswandererhaus gemeinsam mit der Stadt
Bremerhaven auch am 16. Juni 2005 in der
Bremer Landesvertretung in Berlin präsentieren.
BREMERHAVEN > As part of the All-Night Culture
event in Bremerhaven on May 21 the German
Emigration Center offered visitors a very unique
experience. Standing in the unfinished foyer
award-winning German actress Lena Stolze
(known for her roles in Die weisse Rose and Schlafes Bruder) read excerpts from emigrants‘ letters,
travel literature and novels to an audience standing on the construction site, transposing them
back to bygone days. The audience of culture buffs
and night owls was delighted with the German
Emigration Center‘s first public event in a most
unusual setting. The reading underscored the high
standard of quality the museum has set for itself
and was vivid proof of the lively and emotional
power this location evokes. Together with the city
of Bremerhaven the German Emigration Center
plans to organize a similar event at the Bremer
Landesvertretung (permanent representation of a
Land to the federal government) in Berlin on June
16, 2005.
international
GERMANY TRAVEL MART 2005
Schauplatz des 31. Germany Travel Mart (GTM) vom
30. April bis zum 3. Mai war Wiesbaden. Erstmals
dabei: das Deutsche Auswandererhaus.
WIESBADEN > Ziel des GTM ist es, herausragende Destinationen in Deutschland
sowie neue Marketingthemen vorzustellen.
Im Mittelpunkt stand der Workshop für die
internationalen Einkäufer und Journalisten. Hier ergaben sich viele Möglichkeiten,
um Kontakte zu Incomingunternehmen zu
knüpfen sowie Aussteller kennen zu lernen.
Erstmals beteiligte sich das Deutsche Auswandererhaus gemeinsam mit den Tourismuszentralen Bremen und Bremerhaven
an dem GTM. Damit konnte das Haus,
nach der Interna-
tionalen Tourismusbörse in Berlin, auch in
Wiesbaden auf sich aufmerksam machen
und Einkäufern das einzigartige Vorhaben
vorstellen.
The German Emigration Center was introduced at
Germany Travel Mart (GTM) in Wiesbaden from
April 30 to May 3.
WIESBADEN > Unusual and outstanding
holiday destinations in Germany as well as
new marketing topics in the travel industry
are presented at the GTM. The focal point
was a workshop for international travel
buyers and journalists providing many opportunities to contact tour operators as well
as other exhibitors.
The German Emigration Center exhibited
at the GTM for the first time, in joint cooperation with the Bremen and Bremerhaven
tourism offices, giving it additional exposure
after its introduction at the International
Tourism Fair in Berlin.
>>
> WWW.GERMANY-TRAVEL-MART.DE
Unter den 380 Ausstellern: Susan Rienitz vom Deutschen Auswandererhaus
und Jochem Schöttler von der BIS Bremerhaven Touristik am GTM-Stand.
Among 380 exhibitors: Susan Rienitz from the German Emigration Center
and Jochem Schöttler of BIS Bremerhaven Tourism at the GTM Stand.
SGAS ANNUAL SYMPOSIUM
international
EIN TOR NACH ELLIS ISLAND
A GATEWAY TO ELLIS ISLAND
NEW YORK > Vom 3. Juni bis zum 31. Juli 2005
wird sich das Deutsche Auswandererhaus mit einer
Ausstellung im Einwanderermuseum auf Ellis Island
präsentieren. Die Ausstellung ist auch Ausdruck
der engen Zusammenarbeit zwischen den beiden
Häusern.
Ellis Island ist das bedeutendste Einwanderungsmuseum der USA. Von 1882 bis 1962
war die Halbinsel vor dem Hafen von New
York Anlauf- und Kontrollstelle für Millionen von Einwanderern. 1989 als Museum
und nationale Gedenkstätte eröffnet, wird es
heute von jährlich weit über vier Millionen
Menschen aus aller Welt besucht.
Die Präsentation ist die erste Ausstellung
des Deutschen Auswandererhauses in den
USA. Die Besucher auf Ellis Island werden
zunächst durch beeindruckende Bilder über
die Architektur des Hauses und durch das
Umgebungsmodell über die Stadt Bremerhaven informiert. Zehn großformatige, reich
illustrierte Bildtafeln vermitteln einen Eindruck von dem Rundgang durch die Ausstellung. Der Besucher erhält so einen Überblick
über die Gestaltung und Inszenierung wie
auch über die inhaltliche Konzeption der
Weill oder mit weiteren Beispielen von Musik und Gesang – etwa dem „SchnitzelbankLied”, einem verbreiteten Rundgesang.
GRAND RAPIDS > The Society of German American
Studies (SGAS), a partner of the German Emigration
Center, held its 29th Annual Symposium in Grand
Rapids from May 3 to 7, 2005.
GRAND RAPIDS > Vom 3. bis zum 7. Mai 2005 veranstaltete die Society of German American Studies
(SGAS), Partner des Deutschen Auswandererhauses,
das 29. Annual Symposium.
Für fünf Tage hatte die gastgebende Grand
Valley State University nach Grand Rapids,
Michigan geladen. Das Deutsche Auswandererhaus wurde von Dr. Elisabeth von Hagenow, Leiterin PR und Internationale Kontakte, vertreten. Sie nutzte die Gelegenheit, das
Erlebnismuseum vorzustellen.
In weiteren Vorträgen beschäftigten sich
die Redner mit den Facetten der Deutschen
Einwanderung in Amerika im 19. und 20.
Jahrhundert. Die Geschichte der deutschen
Einwanderer, ihre Anpassung an die neue
Heimat in Friedens- und Weltkriegszeiten,
sowie ihre Besonderheiten wurden anhand
von Einzelschicksalen erläutert; auch das
Überleben von Sprache, Dialekten oder folkloristischen Phänomene wurde thematisiert.
In weiteren Diskussionen beschäftigten sich
die Teilnehmer mit der Rezeption von Rainer-Maria Rilke in Amerika oder der Bedeutung der Musik von Hans Eissler und Kurt
The Grand Valley State University in Grand
Rapids hosted the SGAS 5-day symposium
and invited the German Emigration Center
to attend. Dr. Elisabeth von Hagenow, head
of the museum‘s PR and International Relations, represented the German Emigration
Center and took the opportunity to present it
to symposium guests.
Other speakers focused on aspects of German
immigrants to America in the 19th and 20th
centuries featuring the history of German
immigrants to America, how they adjusted to
their adopted country both in times of peace
and war as well as the stories of particular
individuals, the survival of language and dialects, and folkloric phenomena.
Discussion following the talks was lively and
centered around topics such as Rainer-Maria
Rilke‘s reception as a poet in the United
States, the significance of Hans Eissler‘s and
Kurt Weill‘s music as well as other types of
music, for example the Schnitzelbank-Lied, a
popular roundelay.
> WWW.ULIB.IUPUI.EDU/KADE
einzelnen Räume.
Darüber hinaus wird exemplarisch das
Leben von Justina Tubbe vorgestellt, einer
Auswanderin aus Brandenburg. Beginnend
mit der Schilderung ihres Lebens in der
Heimat, den historischen Gründen und persönlichen Motiven für ihre Auswanderung,
behandelt die Präsentation auch die Bedingungen an Bord der Schiffe und endet bei
ihren heute lebenden Nachfahren.
Zeitgleich zur Ausstellung des Deutschen
Auswandererhauses wird auch eine Ausstellung der Fotografien von August Sherman in
Ellis Island eröffnet. Sie zeigt unter dem Titel
„Ellis Island. Portraits 1905 – 1920” histori-
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
5
sche Fotos von Einwanderern. Das Deutsche
Auswandererhaus wird die erste Station sein,
auf der diese Wanderausstellung in Europa
zu sehen ist.
NEW YORK > The German Emigration Center will be
introduced to the American public in an exhibition
taking place at the Ellis Island Immigration Museum
from June 3 through July 31, 2005. The exhibition
illustrates the close cooperation between both institutions.
Ellis Island is one of the most important immigration museum in the United States. The
peninsula beyond the port of New York was
the first place U.S. immigrants saw when arriving in the U.S. between 1882 and 1962 and
it was also the place where they disembarked
to register for admission into the United
States. In 1989 Ellis Island was opened to the
public as a museum and national monument
and is visited on average by more than four
million people from all over the world every
year.
This exhibition, featuring pictures of the
German Emigration Center‘s impressive
architectural design as
well as a model of the
city of Bremerhaven
and its surroundings,
will be the German
Emigration
Center‘s
first official exhibition
in the United States
of America. Ten large
panels with elaborate
illustrations and photographs will provide visitors a detailed overview
of the building‘s design
on the one hand and a
comprehensive presentation of the exhibition
concept on the other.
In addition, to illustrate
the German Emigration Center‘s exhibition
concept the panels will
tell the story of Justina
Tubbe, an immigrant from Germany, beginning with the details and living conditions in
her native country, historical and personal
reasons for emigration, passenger conditions
on board the ships and, finally, descendants
living in the United States today. An exhibition of August Sherman‘s photographic work
entitled Ellis Island. Portraits 1905 – 1920 and
showing historical photos of immigrants will
be opening at Ellis Island simultaneously.
Following its opening in August the German
Emigration Center will be the first place in
Europe to show this traveling exhibition.
> WWW.ELLISISLAND.ORG
GERMANY –
a SENSE-sational experience
NEW YORK > Vom 3. bis zum 23. Juni wird die
Grand Central Station, der wohl berühmteste
Bahnhof der Welt, zum Schauplatz einer außergewöhnlichen Veranstaltung: In der Vanderbilt
Hall, am Ausgang zur 42. Straße, präsentieren
die Deutsche Zentrale für Tourismus, New
York, das Deutsche Auswandererhaus und elf
weitere Partner die Ausstellung „Germany –
a SENSE-sational experience“. Im Herzen von
Manhattan werden die Besucher hier Gelegenheit bekommen, Deutschland als aufregendes
und interessantes Reiseziel zu entdecken.
Die Veranstaltungsschwerpunkte reichen
dabei von der Vorstellung der kulturellen,
kulinarischen und touristischen Highlights in
Deutschland.
NEW YORK > Grand Central Station, undoubtedly the most famous train station in the
world, will be the stage setting for an
extraordinary event taking place from June 3
– 23. The German Tourist Board in New York,
the German Emigration Center and 11 other
partners will be presenting Germany – a SENSEsational Experience in the Vanderbilt Hall at
the 42nd Street exit. Right in the heart of
Manhattan visitors will have the opportunity to
take in the exhibition focusing on several central features, including the cultural, culinary
and travel highlights in Germany and discover
what an exciting and interesting destination
Germany is.
6
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
networking
networking
>>
Die „Fridtjof Nansen”, 52 Meter lang und 6,80 Meter
breit, Baujahr 1919. In wochenlanger Arbeit wurde sie
nung, Feste und Spiele, Streit und Freundschaft, Mußestunden und harte Arbeit.
zur „Bremen” umgebaut und dem Jahr 1855 angepasst.
It took weeks to refit and adapt the 52-m long and
6.8-m wide Fridtjof Nansen (built 1919) to the conditions
of 1855.Once finished, it became the Bremen.
ZEITREISE UNTER VOLLEN SEGELN
SAILING BACK IN TIME
Within a matter of minutes the lives of 19
passengers and the crew of 18 underwent
a metamorphosis – their walk through
the time tunnel in Bremerhaven stripped
them of modern-day comforts, including
clothing, wristwatches, cell phones and
other personal belongings, and transported
them back in time to the year 1855. In return, they were outfitted with the typical
clothing and underpinnings of that era, one
change of underwear, a piece of soap and a
couple of books.
All 37 found that the clothing was the hardest item to get used to. Designed and tailored by Hamburg-based master costume
tailor Silke Löhmann according to historic
Alle Abbildungen / All pictures: © Caligari Film, München
BREMERHAVEN / NEW YORK > Mehr als zwei Monate waren 37 Menschen mit einem Segelschiff von
Bremerhaven nach New York unterwegs. Ihr Weg
war das Ziel: Nacherleben, wie es den Auswanderern um 1855 erging. Das Deutsche Auswandererhaus war für die Authentizität des Abenteuers
verantwortlich. Ab dem 23. Mai wird die Fahrt im
Fernsehen ausgestrahlt – ab dem 8. August ist sie
auch im Deutschen Auswandererhaus zu sehen.
Innerhalb weniger Minuten änderte sich
das Leben der 19 Passagiere und der 18köpfigen Besatzung: Ihr Gang durch die in
Bremerhaven aufgebaute „Zeitschleuse”
hatte sie ins Jahr 1855 befördert. Denn hier
mussten sie abgeben, was sie bei sich trugen
– Kleidung, Uhren, Mobiltelefone sowie alle
anderen persönlichen Dinge. Eingetauscht
wurde es gegen das, was Auswanderer vor
150 Jahren bei sich hatten: die damals übliche Kleidung, Wäsche zum Wechseln, ein
wenig Kernseife und ein paar Bücher.
Garant für Authentizität: das Deutsche
Auswandererhaus
Zunächst war vor allem die Kleidung ungewohnt: Von der Hamburger Gewandmeisterin Silke Löhmann nach historischen
Vorlagen gefertigt (siehe news Ausgabe
02/03 2005), trugen die Atlantikfahrer nun
Unterwäsche aus Wolle und Leinen, enggeschnürte, bodenlange Kleider oder Hosen
aus schweren Stoffen. Für die nächsten
Wochen waren sie zu einfachen Passagieren
im Zwischendeck, zum Schiffskoch oder
Schiffsjungen geworden.
BREMERHAVEN/NEW YORK > Just recently 37 people
aboard a sailing ship arrived in New York after more
than a two-month journey from Bremerhaven. The
purpose of the crossing was the journey itself and
those on board wished to experience how emigrants
sailing for the New World fared circa 1855. The German Emigration Center was responsible for the authenticity of this adventure. Beginning May 23 the
documentary of the crossing will be broadcast on
German television; as of August 8 it will be shown
at the German Emigration Center.
Von Beginn an war das Deutsche Auswandererhaus als Kooperationspartner bei dem Projekt dabei. Dem Haus und seiner
wissenschaftlichen Leiterin Dr.
Simone Eick kam dabei eine
besondere Bedeutung zu. Bis
ins kleinste Detail wurden die
Lebensumstände um 1855 recherchiert und für die Zeitreise
genaue Vorgaben gemacht: von
der Haartracht der Frauen bis
zum damals üblichen Zahnpulver und der Beschaffenheit der
Zahnbürsten, von der Auswahl
des historischen Spielzeugs bis
zur möglichen Reiselektüre, von
der Zuteilung der Menge an Kernseife bis
zur Zusammenstellung des kargen Speiseplans oder der Auswahl des Materials für
die Proviantverpackung. Zusätzlich wurden
auch die historischen Kostüme in Auftrag
gegeben. Sie werden ab dem 8. August Teil
der Ausstellung in Bremerhaven sein – versehen mit der Patina einer Überfahrt.
Kälte und Hitze, Stürme und Flauten: den
Zeitreisenden blieb nichts erspart
Die Männer, Frauen und Kinder bekamen
schnell einen Begriff davon, wie es den Auswanderern damals ergangen sein musste.
Denn auch an Bord des Topsegelschoners
„Bremen”, er wurde extra für die Überfahrt
den Verhältnissen von 1855 angepasst, gab
es weder Strom noch Heizung, kein fließendes Wasser und kein Spülklosett. Wer
dresses and trousers made of heavy material. During the coming weeks they would
be nothing but steerage passengers, galley
cooks or ship‘s mates.
Authenticity Guaranteed by the German
Emigration Center
From the very beginning, the German Emigration Center was party to the project with
Research Director Dr. Simone Eick playing
a major role. Living conditions in and
around 1855 were researched minutely and
exact requirements laid down for the journey back in time: everything from women‘s
hairstyles, the type of toothbrushing powder and toothbrushes used, a selection of
historic toys and proper travel reading, the
amount of soap issued per passenger, the
type of food customarily consumed on a
North Atlantic crossing, right down to the
material used for packing provisions. In addition, the making of historic costumes was
commissioned. With the patina accrued
during the crossing the costumes will now
go on display at the German Emigration
Center in Bremerhaven when the museum
opens on August 8, 2005.
Cold and Heat, Storms and Lulls – The
Passengers Experienced It All
The men, women and children quickly realized how emigrants had probably fared.
On board the topsail schooner Bremen,
7
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
TV- UND LESETIPP / TV AND BOOKS
Die Erlebnisse der Auswanderer während der
12.000 Kilometer langen Reise sind in der
sechsteiligen Dokumentation „Windstärke 8
– Das Auswandererschiff 1855” zu sehen.
Ausgestrahlt wird die Reihe ab dem 23. Mai
2005, von 21.45 bis 22.30 Uhr im ARD-Programm Das Erste. Der Film ist eine Coproduktion von Caligari Film mit dem WDR Köln, in
Kooperation mit der Filmstiftung NRW, dem
Deutschen Auswandererhaus, in Zusammenarbeit mit ARTE. Zusätzlich zeigt Das Erste am
Sonntag, 29.5. von 14.45 bis 14.30 Uhr ein
Making of. Zur Reihe „Windstärke 8 – Das
Auswandererschiff 1855” ist auch ein gleichnamiges Begleitbuch erschienen.
What emigrants experienced on the 12,000km Atlantic crossing on board a sailing ship is
documented in the six-part TV movie Beaufort
8 – The 1855 Ship of Emigrants. It will be broadcast on German television starting May 23,
2005 from 9:45 – 10:30 P.M. It was produced
by Caligari Film Munich and the WDR Köln, in
cooperation with the Filmstiftung NRW and the
German Emigration Center together with ARTE.
A book by the same name featuring background information on the individual episodes
as well as general information on the topic of
migration was recently published.
>
>>
WWW.ARD.DE
Lor sit la con velit nos nis alit lam, ver sustinci el del ulla corerit aci
et praesse facipit prat.
Loreet ip endigna ad modoloreet lore eum irilit, veliquam quisis
niam, si. Lorem quametue consent landio ent alis ,
TV- UND LESETIPP
SEE IT ON TV
duschen wollte, musste mit Salzwasser vorlieb nehmen – oder auf den Regen warten.
Und wurde die Kleidung bei schwerer See
durchnässt, blieb sie meist tagelang feucht.
Für die Fahrt nach Amerika hatte Kapitän
Hans Temme eine historische Route gewählt: südlich entlang der Küste Europas
und Nordafrikas, dann – mit dem Nordostpassat – in westlicher Richtung über den
Atlantik bis New York. 50 Tage wurden für
die Überfahrt veranschlagt – 68 Tage sind es
geworden. Denn schwere Stürme zwangen
zu nicht geplanten Zwischenstopps und
einem langen Umweg. Anschließend ließen
nachlassende Winde das Schiff kaum noch
Fahrt machen.
Die Menschen am Bord haben dabei Erfahrungen gemacht, wie die Auswanderer vor
150 Jahren: Sie durchlebten Angst unf Hoff-
patterns (see news issue 2/2005) the passengers now donned underwear made of
wool and linen, tight-waisted, floor-length
specifically adapted to the conditions
of 1855, there was no electricity and no
heating, no running water and no flush
toilets. Those who
wished to bathe
had to make do
with salt water, or
wait for rain. And
if their clothes
were
drenched
due to heavy seas,
they were apt to
remain damp for
several days.
Master of sail
Hans
Temme
chose a historic
route,
sailing
south along the
coast of Europe and North Africa, then
taking advantage of the northeasterly
tradewinds to cross the Atlantic west to
New York. Fifty days were planned for the
crossing, but in fact it took 68 days. Heavy
storms forced the ship to make unplanned
stopovers and take a long, circuitous route.
To make matters worse, the wind slackened
off to the point where the ship was making
virtually no headway at all.
The passengers on board relived what the
emigrants of 150 years ago experienced:
hope and fear, parties and games, arguments and boredom, hours of leisure and
hard work. All 37 passengers agreed that
the crossing was a unique and unforgettable experience.
>
WWW.WDR.DE/TV/W8
8
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
networking
networking
1955: PER FLUGZEUG NACH AMERIKA
1955: BY PLANE TO AMERICA
>>
Die legendäre Super-Constellation nimmt 1956 Kurs auf
New York. Schon kurz nach der Neu-Gründung galt die
Lufthansa damit als Synonym für die Verbindung zwischen
den Kontinenten – wie einst der Norddeutsche Lloyd mit
seinen Schiffen.
The legendary Super Constellation en route to New York in
1956. Shortly after resuming commercial flights Lufthansa
became synonymous for the connections between Europe
and the U.S., similar to the Norddeutsche Lloyd ships.
Mit der Wiederaufnahme des planmäßigen Fluglinienverkehrs durch die am 1. April 1955 neu
gegründete Lufthansa brach ein neues Zeitalter in
der deutschen Luftfahrt an. Seit damals hat sich die
Lufthansa von einer eher kleinen Fluggesellschaft zu
einem erfolgreichen Luftfahrtkonzern entwickelt.
Heute gilt sie als eine der größten und bedeutendsten Fluglinien der Welt. Die Lufthansa betreibt heu-
TRANSKONTINENTALE VERBINDUNGEN
INTERCONTINENTAL CONNECTIONS
Das Deutsche Auswandererhaus ist stolz darauf,
dass sich die Lufthansa in ihrem Jubiläumsjahr
als Sponsor des Erlebnismuseums in Bremerhaven engagiert. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts
war Bremerhaven der Inbegriff für den Au�ruch
per Schiff in die Neue Welt. Heute steht die
Lufthansa überall für schnelle und zuverlässige
internationale Verbindungen. An die Bedeutung
der Seestadt erinnerte auch die Lufthansa am
15. Dezember 2003: Sie taufte das derzeit
größte Passagierflugzeug der Welt, den Airbus
A340-600, auf den Namen „Bremerhaven“.
The German Emigration Center is proud of the
fact that Lufthansa, celebrating its 50th anniversary this year, has chosen to be one of the
sponsors for Europe‘s leading theme museum
focusing on migration. The city of Bremerhaven
embodied the departure to a new world up
through the mid-20th century, and it was from
here that the Norddeutsche Lloyd operated its
ships to U.S. and a variety of other ports. Today
Lufthansa stands for fast and reliable connections around the world.
In christening its currently largest commercial
liner, the Airbus A340-600, Bremerhaven on
December 15, 2003, Lufthansa, too, commemorated the significance of this port city.
mehr als 6.350 wöchentliche Hin- und Rückflüge zu
177 Zielflughäfen in 73 Ländern.
Die Geschichte der Lufthansa ist die
Summe vieler richtiger Entscheidungen.
So war sie die erste Fluglinie, die 1965 die
Boeing 737 bestellte – später die weltweit
erfolgreichste und meist verkaufte Düsenmaschine. Auch in späteren Jahren
bestimmte die Lufthansa bei technischen
Innovationen immer wieder die Richtung.
Tatsächlich hat die Lufthansa die Entwicklung vom Düsenjumbo Boeing 747-100 zur
noch größeren Boeing 747-400 und der
Airbus-Modelle A300 und A310 vorangetrieben. Heute zählt die Lufthansa zu den
international modernsten und umweltfreundlichsten Luftfahrtunternehmen: Sie
reduzierte den Ausstoß ozonabbauender
Chemikalien und verbesserte die Wartung
und Überholung ihrer Maschinen. Sämtliche Lufthansa-Flugzeuge erfüllen weltweit
die strengsten Geräuschvorschriften.
Am Jahresende 2004 zählte die LufthansaFlotte insgesamt 434 Flugzeuge mit einem
durchschnittlichen Alter von 8,4 Jahren. Ab
Dezember 2003 bot die Lufthansa planmäßige Flüge mit der viermotorigen Airbus
A340-600 an. Ab 2007 plant die Lufthansa
den regelmäßigen Linienverkehr mit dem
Airbus 380-800, dem Flaggschiff des 21.
Jahrhunderts.
Lufthansa-Technik – Garant für Präzision
und Zuverlässigkeit
Mit einer Kapazität von 555 Passagieren,
also 40 Prozent mehr als in der Boeing 747400, verbraucht der Airbus 340-600 trotzdem elf Prozent weniger Treibstoff und ist
dank der Rolls-Royce Trent 900-Turbinentriebwerke erheblich geräuschärmer.
Lufthansa-Technik ist bekannt für Präzi-
sion und Zuverlässigkeit, beides wichtige
Eigenschaften für das Image des Luftfahrtunternehmens. Die Lufthansa-Technik mit
Hauptsitz in Hamburg, ist ein eigenständiges Unternehmen der Lufthansa-Gruppe.
Weltführend in Wartung, Reparatur und
Betrieb von Verkehrsflugzeugen, bietet
sie kundenspezifische Wartungsangebote
sowie modernste Reparatursysteme an.
FlyNet – surfen über den Wolken
Bereits 1931 verschickten Lufthansa-Passagiere die ersten Telegramme aus der
Flugzeugkabine. Damals mussten solche
Inflight-Telegramme kurz gehalten werden, maximal 15 Wörter ließen sich zur
Erde verschickten. Heute können die
Fluggäste nach Herzenslaune im Internet
surfen, chatten oder mittels Firmen-Intranet kommunizieren. Zudem hat Lufthansa
mit dem FlyNet-Portal als erste Luftverkehrsgesellschaft HochgeschwindigkeitsBreitband-Internet-Verbindungen in der
Kabine geschaffen.
Global Player – Lufthansa verbindet Kontinente
Während der 90er Jahre stürzte der erste
Golfkrieg die gesamte internationale
Luftfahrt in eine ernsthafte Krise. Mit
Hilfe eines weitreichenden Restrukturierungsprogramms wurde die kritische
Wirtschaftslage überwunden. Damals hat
die Lufthansa den Sprung von einer Fluggesellschaft zum Aviation Konzern realisiert. Sie wurde gänzlich privatisiert, d. h.
das MRO-Geschäft (Wartung, Reparatur,
Betrieb) und die Cargo- und IT-Systeme
wurden als selbständige Unternehmen
ausgegliedert.
Die Lufthansa hat damals auch nach Wegen
gesucht, um mit anderen Fluglinien zu ko-
operieren bzw. Flugallianzen zu gründen.
Am 14. Mai 1997 wurde die Star Alliance,
der erste multilaterale Airline-Verbund
gegründet. Neben der Lufthansa gehörten
als Gründungsmitglieder Air Canada, SAS,
Thai Airways International und United Airlines dazu.
Inzwischen zählt das Star Alliance-Netz 15
Partner-Fluglinien und ist die international
führende Luftfahrtgruppierung. Die Partner
dieser Allianz betreiben insgesamt 14.300
Flüge täglich zu 772 Zielen in 133 Ländern
(September 2004) und bieten Flugkunden
damit nicht nur schnelle und bequeme
Verbindungen fast überall auf dem Globus,
sondern auch beispiellose Flexibilität bei
ihrer Reiseplanung.
Fünf Jahrzehnte Fluggeschichte mit dem
Kranich-Logo. Die Leistungen und der Erfolg von Lufthansa spricht für sich selbst.
Herzlichen Glückwunsch Lufthansa!
There’s no better way to fly!
A new era began in German aviation when the
newly-founded Lufthansa resumed scheduled flights
on 1 April 1955. Since then, Lufthansa has evolved
in fifty eventful years from a small carrier into an
internationally successful Aviation Group. It is now
one of the world’s biggest and most prestigious airlines. Lufthansa’s history is a tale of success though
not without its setbacks. Lufthansa today operates
in more than 6,350 round-trips weekly to 177 destinations in 73 countries, all detailed in the summer
timetable 2005.
The Story of Lufthansa is the Sum of
Right Decisions
In 1965, Lufthansa was the first airline
to order the Boeing 737 (21 in all), which
was to become the world’s best-selling and
most successful jetliner. And in later years,
Lufthansa has repeatedly triggered new
directions in the technology of jet aircraft
– be it from Boeing or Airbus. It spurred
the migration from the Boeing 747-100
jumbo jet to the larger-version 747-400 as
well as development of the Airbus A300 and
the A310. Today the Lufthansa fleet ranks
among the most modern and environmentfriendly in the global airline business. The
airline has led the world in dispensing with
chemicals, that damage the ozone layer, on
aircraft maintenance work and overhauls. All
Lufthansa aircraft measure up to the world’s
strictest noise standards.
At year-end 2004, the Group’s fleet comprised a total 434 aircraft with an average
age of 8.4 years. In December 2003, the
four-engined Airbus A340-600 commenced
scheduled flights with Lufthansa, again the
first carrier to introduce a new aircraft type.
Come 2007, Lufthansa is scheduled to begin
operating with the 21st century’s flagship,
the Airbus A380-800. The megaliner will
carry 555 passengers, 40 per cent more than
a Boeing 747-400. It will burn eleven per cent
less fuel and – with its Rolls-Royce Trent 900
powerplants – be distinctly quieter.
Lufthansa Technik – Guarantor of MRO
Precision and Reliability
Aero-engineering at Lufthansa is noted for
precision and reliability, both of which are
significant attributes in the airline’s image.
Lufthansa Technik with its main base in
Hamburg operates as an independent
company in the Lufthansa Aviation Group
and is world leader in maintenance repair
and overhaul of commercial airliners. With
customized maintenance programmes and
state-of-the-art repair systems, the MRO
subsidiary guarantees the reliability and
availability of clients’ aircraft fleets.
FlyNet – Surfing above the Clouds
In 1931, Lufthansa passengers were sending
the first private telegrams from the aircraft
cabin. Those inflight telegrams to earth had
>>
1. April 1955: Es ist soweit – die Lufthansa fliegt wieder
April 1, 1955 – Lufthansa returns to the air.
D EUT S CH E S AUSWAN DER ERH AUS BR EMERH AVEN
9
to be kept short – running to 15 words at the
most. Today, Lufthansa passengers can surf
the Internet at will, send any number of
emails, chat on the web or communicate with
their corporate Intranet. The airline was the
first to lay on high-speed broadband Internet
connectivity in the cabin in the shape of the
“FlyNet “ portal.
Global Player –
Lufthansa connects continents
In the Nineties, when the first Gulf War
plunged the entire international airline
business into a grave crisis, Lufthansa was
transformed from an airline into an Aviation
Group. And it worked. Thanks to a sweeping rehabilitation programme, the company
weathered the critical situation. Lufthansa
was fully privatized: The MRO business,
Cargo and IT Systems were spun off as independent companies.
Lufthansa sought and found ways of cooperating with other airlines and forging alliances. The quest culminated in the birth of
the first multilateral airline grouping in the
international air transport industry – the
“Star Alliance“ – on 14 May 1997. Its founding members, alongside Lufthansa, were Air
Canada, SAS, Thai Airways International and
United Airlines.
Today, the Star Alliance Network, meantime
with 15 partner airlines, is the world’s leading
airline grouping. The alliance partners operate 14,300 flights daily to 772 destinations in
133 countries (figures from September 2004).
They offer customers fast and convenient
connections to most any point on the globe,
giving them unprecedented flexibility in
their travel planning.
Five decades of flying with the crane logo –
the successes and achievements of Lufthansa
speak for themselves.
Congratulations Lufthansa!
There’s no better way to fly!
>
WWW.LUFTHANSA.COM
10
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
preview
Wo kann man Menschen treffen, die vor
175, 90 oder 50 Jahren
ausgewandert sind?
Oder den Nachfahren? Im Deutschen
Auswandererhaus
in
Bremerhaven:
Detaillierte
Nachforschungen
und
spektakuläre Inszenierungen werden
die Besucher in
die Lage versetzen,
die Vergangenheit
nachzuerleben.
Hierbei
kommt
modernste Museumstechnologie
>>
preview
in fünf historische Meilensteine unterteilt
ist. Die Biographien sind so ausgewählt,
dass sie stellvertretend für die 7 Millionen
Menschen stehen, die über Bremerhaven
ihre europäische Heimat verließen: Für
historische, soziale, politische Ursachen und
persönliche Motive, für Sehnsüchte, die zum
Aufbruch führten und für die Lebenswege in
der neuen Heimat, für erfüllte Hoffnungen
oder enttäuschte Träume. Alle Geschichten
wurden sorgsam ausgewählt und bis zu den
heute lebenden Nachfahren recherchiert.
If you‘re interested in meeting people who
emigrated 175, 90 or even 50 years ago or
their descendants the German Emigration
Center in Bremerhaven is the place to go. Indepth studies and spectacular
Rendezvous mit der Vergangenheit
Wer will, trifft in der Galerie der 7 Millionen
das erste Mal auf „seinen“ Auswanderer.
Pictogramme leiten den Besucher auf seiner Entdeckungsreise durch eine Vielzahl
der einzelnen Geschichten, persönlichen
MITTENDRIN IN DER GESCHICHTE
IN THE MIDST OF HISTORY
Im Deutschen Auswandererhaus begegnet man der Vergangenheit und Ge-
genwart. So auch Eleonore und Richard Morgner (oben), die am 5. Mai 1954
den Hafen von New York erreichten. Und ihre Enkel (unten), die stolz auf ihre
Vorfahren sind.
Meet the past and present at the German Emigration Center. Eleonore and
Richard Morgner (above) arrived in the port of New York on May 5, 1954.
Their grandchildren (below) are proud of their ancestors.
zum Einsatz, wie etwa die RFIDSmart Card (siehe Kasten). Sie wird
am Eingang der Ausstellung jedem
Besucher ausgehändigt, der damit
gleichzeitig auch den Namen und
das Bild eines Auswanderers erhält.
Das Ticket ist der Schlüssel zu einer
Biographie, der man auf einzigartige Weise begegnen wird. Auf wessen Spuren der Besucher durch die
Ausstellung wandelt, entscheidet
der Zufall.
Die Biographien: Sie stehen stellvertretend für sieben Millionen
Die Geschichte der Auswanderung
über Bremerhaven umfasst den
Zeitraum von 1830 bis 1974, der
>>
Stöbern, Forschen, Entdecken: Blick in die Galerie der 7 Millionen
Study, research, discover: a look inside the Gallery of the 7 Million
Erinnerungsstücke und Zeitdokumente zu
den recherchierten Auswanderer-Biographien. Der Schlüssel, mit dem sich das Tor
in die Vergangenheit öffnet, ist die RFIDSmart Card: Ist der jeweilige Auswanderer
gefunden, erfährt man mit Hilfe des Tickets
alles über dessen Lebensumstände bis zu
dem Zeitpunkt, an dem er beschloss, den
Abschied zu wagen. Nebenbei: Dass der
Streifzug durch die Galerie der 7 Millionen
natürlich auch die Geschichte vieler weiterer Auswanderer zum Vorschein bringt,
versteht sich von selbst.
Wann und wie die oft gefährliche Ozeanüberquerung verlief, lässt sich auf der Station „An Bord“ im wahrsten Sinn des Wortes
nacherleben. Auch hier, in inszienierter
Umgebung, hilft das Eintrittsticket dem
Besucher, „seinem“ Auswanderer wieder zu
begegnen und mehr über ihn zu erfahren.
Von der Vergangenheit ins Heute
Nach der Ankunft in Amerika folgt man
den Auswanderern nach Ellis Island und
lernt die Geschichte der Einwanderung,
die Prozeduren und Formalitäten kennen.
Zusätzlich wartet eine Fülle von Detailinformationen über die wichtigsten Einwanderungshäfen in Nordamerika.
Das jeder der Auswanderer den Lauf der
Geschichte auf seine Weise prägte, offenbart sich im Raum der Nachfahren: Hier
ist der Besucher während des weiteren
Lebenswegs und damit beim Neuanfang in
Amerika dabei; er nimmt Teil an geglückten
Karrieren wie an bitteren Rückschlägen in
der neuen Heimat.
In diesem Raum beginnt auch die Reise
zurück aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Sie führt zu den Nachfahren des Auswanderers bis in die jüngste Generation.
Erstaunliche Geschichten, faszinierende
Lebenswege und bewegende Schicksale erwarten den Besucher auch hier.
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
11
tor‘s key to a biography, chosen randomly
incidentally, and based on this biography the
visitor will experience a unique tour.
The Biographies –
Representative of Seven Million
The history of emigration via
Bremerhaven comprises a period
from 1830 to 1974 and is divided
into five historic milestones. The
biographies have been chosed
to represent the seven million
men, women and children
who left their native homes to
board a ship headed for the
New World. They stand for
the historic, social, political
and personal reasons behind
emigration, as well as for the
hopes and longings linked
with it, the dreams fulfilled
and disappointments experienced in their newly chosen
lives. Each and every biography
was chosen with utmost care
and researched up through living descendants today.
>>
Manfred Schnetzer, ausgewandert 1952
Im Gepäck: Andenken an die Heimat
Manfred Schnetzer emigrated in 1952.
>>
Martha Hüner, ausgewandert 1923 und ein
Exponat mit einer bewegenden Geschichte
Martha Hüner emigrated in 1923; an exhibit
with a moving story
exhibition displays coupled with the use of
state-of-the-art technology (RFID Smart
Card, see box below) will put visitors in a
position to relive the past. At the entrance to
the exhibition visitors will receive an RFID
Smart Card “loaded“ with the name and
picture of an emigrant. This ticket is the visi-
Past Encounters
The Gallery of the 7 Million is
where visitors will first meet
“their“ emigrant. Pictograms
guide visitors through the
maze of individual stories,
personal memorabilia and historic documents to the carefully researched stories of the
emigrants featured. The RFID
Smart Card is the visitor‘s key
to opening the door to the past. Once the
correct emigrant has been located, visitors
use their tickets to find out everything about
the circumstances an emigrant lived in and
which eventually led up to the decision to
leave their homeland. At this time it is important to point out that a stroll through the
Gallery of the 7 Million naturally relates the
stories of all the other selected emigrants as
well.
The number of ocean crossings and dangers
involved is realistically conveyed On Board.
Here again, the RFID Smart Card leads
In his baggage was a souvenir of home.
visitors to “their“ emigrant and relates background information.
From the Past into the Present
Having arrived in America visitors will accompany emigrants while they go through
the procedures and formalities at Ellis
Island to obtain admission to the United
States. Here again, visitors will receive an
abundance of detailed information on the
major emigration ports in North America.
The uniqueness of each emigrant‘s story becomes evident in the Room of Descendants.
Here, the visitor experiences how the emigrant starts out in the New World, witnesses
dreams come true, as well as setbacks and
disappointments in the new country. This is
also where the journey from the past into
the present takes place, bringing visitors
face to face with the descendants living in
the U.S. today.
MIT MODERNSTER TECHNIK AUF SPURENSUCHE
TRACING ROOTS WITH STATE-OF-THE-ART TECHNOLOGY
Im Deutschen Auswandererhaus kommt modernste Museumstechnologie zum Einsatz. Sie steckt auch in dem Eintrittsticket und
macht es zu einem Schlüssel, der die Welt des Erlebnismuseums
erschließt. Dabei ist die Handhabung ganz leicht. Ob bei Computer- oder Hörstationen: Wird es gegen eine markierte Stelle
gehalten, erhält man auf seiner Reise durch die Zeit wie von
selbst Zugang zu bestimmten Informationen. Übrigens: Auch die
Ergebnisse der Recherche in den Datenbanken und Passagierlisten
lassen sich einfach auf dem Ticket speichern. Wer will, kann mit
seiner Hilfe an der Fotostation sogar fotografieren.
Möglich macht dies alles die RFID-(Radio Frequency Identity)-Technologie. Sie funktioniert im Verborgenen und wird von speziellen
Lesegeräten und Servern gesteuert.
The German Emigration Center has incorporated state-of-the-art
technology in many areas of the museum concept. This technology converts the admission ticket into a key that opens a world of
experience to the visitor yet is as easy as pie to use. By holding the
ticket up to a place marked on computer and audio stations the
visitor has immediate access to specific information. Incidentally,
all research findings on databases and in passenger manifests
may be stored on the visitor‘s admission ticket, which can also be
used to take a souvenir picture of oneself in historic costume at
the photo station.
All powered by RFID (Radio Frequency Identity) technology, which
works “behind the scenes“ and is controlled by special bar code
scanners and servers.
12
>>
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
biography
Verfolgt und vertrieben: Dr. Hertha Nathorff und Dr. Erich Nathorff
Persecuted and driven out of the country: Dr. Hertha Nathorff and Dr. Erich Nathorff
biography
Laemmle ist tot und ausgewanderte Verwandte unterstützen sie nur
wenig. Während sich ihr Mann auf
das amerikanische Examen vorbereitet, hält Dr. Hertha Nathorff die
Familie mit Jobs als Putzfrau über
Wasser – und muss sich immer wieder als „nazispy“ beschimpfen lassen. Besonders aber leidet sie unter
dem Verlust der Heimat. Noch am Tag
der Einbürgerung wird sie schreiben:
„Mein Herz blieb kalt – jetzt da sich
die lange Sehnsucht erfüllte, wieder
eine Heimat zu haben“.
Ihre ganze Kraft wendet sie auf,
damit ihr Mann 1941 die Zulassung
als Artzt in Amerika erhält und eine
Praxis eröffnen kann. Sie selbst legt
das Examen als Krankenschwester ab.
Vor allem aber kümmert sich Hertha
Nathorff um andere: 1941 bietet sie
Einwanderinnen Kurse für Krankenund Säuglingsfürsorge an und hilft
ihnen bei der Arbeitssuche. Gleichzeitig
veröffentlicht sie Artikel und Gedichte
im „Aufbau“, einer deutschsprachigen
jüdischen Zeitung, in der auch Albert
Einstein und Thomas Mann publizieren.
out before her. Born in 1885 Hertha grew up
in a well-to-do family in the Swabian town
of Laupheim with tolerant parents. Hertha
is the first girl to attend the municipal Latin
School and after receiving her Abitur (highschool degree), in 1914 she goes on to study
medicine.
The emergence of anti-Semitism
“Your name may be Einstein but that won’t
help you”, is the retort university professors
hurl in Hertha’s face, but she’s not the kind
of person who is easily fazed. Instead, on
April 1, 1923, Dr. Hertha Einstein becomes
the director of a maternity home and home
for newborn babies in Berlin, and founds
a family planning office. That same year
she marries Dr. Erich Nathorff, head of the
tuberculosis care unit at the hospital in
Berlin-Moabit with whom she opens a joint
practice. In addition, Dr. Hertha Nathorff becomes the first female representative on the
board of Berlin doctors.
Happy years lie ahead of the couple during
which they commit their time and work to
improving the state of public health and
during which their son is born. With the
rise of National Socialism to power in 1933,
however, their lives comes to a grinding halt.
In April of that year all Jewish doctors are
stripped of their registrations; Dr. Hertha
Nathorff is laid off. “They are eliminating
Jews from every profession, Goebbels and
Göring are raging mad,” she notes in her
diary in 1933. “Has anyone I ever helped
asked me first whether I was a Jew or a
Christian?”
Germany sinks into barbarianism
In August 1938 the couple applies for a U.S.
visa. Carl Laemmle, founder of Universal
Studios and a cousin of Hertha’s father,
vouches for them. Two months later, all Jewish doctors in Germany are stripped of their
license to practice medicine. In November
of the same year, anti-Jewish pogroms
take place all over Germany and Hertha’s
husband is carried off to the concentration
camp in Dachau. For a seemingly eternal
five weeks Hertha fears for her husband’s
life; fortunately he is released.
Finally, after countless delays, the Nathorffs
receive their emigration papers and are able
to escape Nazi terror in April 1939, with
nothing but their lives, as the Nazis have
confiscated their money.
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
though who goes on to work as a full-fledged
psychologist at the Alfred Adler Institute the
same year. The Federal Republic of Germany recognized Hertha Nathorff’s tireless
work and support of other German emigrants, presenting her with the Federal Cross
of Merit in 1967. Although she never returned to Germany she did keep in close touch:
up until 1984 Dr. Hertha Nathorff was active
in the Literary Society for the Maintenance
of the German Language. Furthermore, she
donated an annual award to her school in
Laupheim for the best high school graduate. Dr. Hertha Nathorff passed away in New
York on June 11, 1963.
The Diaries of Dr. Hertha Nathorff. Berlin – New York. A Chronicle of 1933 – 1945,
published by Wolfgang Benz. Available in bookstores.
JÜDISCHE AUSWANDERUNG
AUS DEUTSCHLAND 1933 – 1940
JEWISH EMIGRATION FROM GERMANY
1933 – 1940
����
����
����
Despite grief Nathorff
continues
to help
In February 1940,
the Nathorff family
arrive in New York
without a cent to
their names. Their
German
board
exams are meaningless in the U.S. (Carl
Laemmle has since passed away) and other
emigré-relatives do little to help the family
out. While her husband prepares to take the
U.S. board exam Dr. Hertha Nathorff takes
on various odd jobs to support the family.
To make matters worse, more often than not
she is insulted and berated as a “Nazi spy.”
What hurts Hertha most, however, is the loss
of her native homeland. Even on the day of
her naturalization she notes in her diary, “
“My heart remains cold – even though I have
longed for the day when I would have a new
home.”
The energy Hertha lacks to study herself is
invested in her husband’s passing his board
exams so the couple can open a joint practice, particularly as Hertha has received her
nursing degree. More than anything else
though, Hertha takes care of others. In 1941
she offers a course in nursing and baby care
for immigrants in 1941 and helps them to
find jobs. At the same time, she writes articles and poems for the German-language
Jewish newspaper Aufbau which also featured articles by Albert Einstein and Thomas Mann. Finally, Hertha Nathorff begins
to train as a psychologist at the Alfred Adler
Mental Hygiene Clinic.
In 1954 Hertha Nathorff’s husband dies of
a heart condition he developed during his
imprisonment in a concentration camp.
This setback does not deter Hertha Nathorff
„ICH WEISS ICH BIN UND BLEIBE: EIN WANDRER ZWISCHEN ZWEI WELTEN“
“I WAS AND ALWAYS WILL BE A WANDERER BETWEEN TWO WORLDS“
Die Nationalsozialisten nahmen Dr. Hertha
Nathorff, geb. Einstein, die Heimat, den Beruf, das
Hab und Gut. Doch ihre Mitmenschlichkeit konnten
sie der jüdischen Ärztin nie nehmen.
Für Hertha Einstein, eine Nichte des Physikers Albert Einsteins, sieht alles nach einer glücklichen Zukunft aus: 1885 geboren,
wächst sie im schwäbischen Laupheim in
einem wohlhabenden und toleranten Elternhaus auf. Als erstes Mädchen besucht
sie die städtische Lateinschule und studiert
nach dem Abitur Medizin.
Aufkommender Antisemitismus
„Dass Sie Einstein heißen, ist hier keine
Empfehlung für Sie“, halten ihr Professoren an der Universität entgegen. Doch einschüchtern lässt sie sich nicht. Am 1. April
1923 übernimmt Dr. Hertha Einstein die
Leitung eines Entbindungs- und Säuglingsheimes in Berlin und gründet eine Familien- und Beratungsstelle. Im gleichen Jahr
heiratet sie Dr. Erich Nathorff, den Leiter
der Tuberkulosefürsorge im Krankenhaus
von Berlin-Moabit, mit dem sie zusammen
eine Praxis eröffnet. Zudem wird Dr. Hertha
Nathorff als erste Frau Deputierte im
Gesamtausschuss der Berliner Ärzte.
Es sind glückliche Jahre, in denen sich das
Ehepaar mit großem Einsatz für das öffentliche Gesundheitswesen engagiert – und in
denen ihr Sohn zur Welt kommt.
Als die Nationalsozialisten die Macht erobern, ist alles zu Ende: Im April 1933 verlieren jüdische Ärzte die Kassenzulassung.
Dr. Hertha Nathorff wird entlassen. „Aus
allen Berufen schalten sie die Juden aus,
Goebbels und Göring wüten“, notiert sie
1933 in ihrem Tagebuch. „Wer hat bisher
gefragt, ob ich Jude oder Christ bin, dem ich
geholfen habe?“
Deutschland versinkt in der Barbarei
Im August 1938 beantragt das Ehepaar Visa
für die USA. Die Bürgschaft übernimmt Carl
Laemmle, Gründer der Universal Studios
und ein Vetter ihres Vaters. Zwei Monate
später wird jüdischen Ärzten in Deutschland die Approbation entzogen. Im November kommt es überall in Deutschland zu
Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung,
Dr. Erich Nathorff wird in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Erst nach fünf
Wochen wird er wieder freigelassen.
Endlich erhalten die Nathorffs nach vielen
Verzögerungen die Auswanderungspapiere
und entfliehen im April 1939 dem Naziterror. Gerettet haben sie nur ihr nacktes
Leben, denn das Vermögen haben die Nazis
beschlagnahmt.
Trotz Kummer hilft sie anderen weiter
Im Februar 1940 erreichen sie New York –
und stehen vor dem Nichts: Ihre deutschen
Examina werden nicht anerkannt, Carl
Schließlich beginnt Hertha Nathorff an der
Alfred Adler Mental Hygienie Clinic eine
Ausbildung zur Psychologin.
Infolge seiner Inhaftierung im Konzentrationslager erliegt ihr Mann 1954 einem
Herzleiden. Doch Dr. Hertha Nathorff macht
weiter: Im gleichen Jahr tritt sie als Psychologin in das Alfred-Adler-Institut ein.
1967 würdigt auch die Bundesrepublik
Deutschland Hertha Nathorff: In Anerkennung ihres Einsatzes für die deutschen
Emigranten erhält sie das Bundesverdienstkreuz. Nach Deutschland kehrte sie
zwar nie mehr zurück, verbunden aber
blieb sie der Heimat immer: Bis 1984 war
Dr. Hertha Nathorff im Literarischen Verein zur Pflege der deutschen Sprache aktiv.
Und sie stiftete ihrer Schule in Laupheim
einen jährlichen Preis für das beste Abitur.
Am 11. Juni 1993 starb Dr. Hertha Nathorff
in New York.
Als Buch erhältlich: Das Tagebuch der Hertha Nathorff. Berlin – New York.
Aufzeichnungen 1933 – 1945, herausgegeben von Wolfgang Benz
National Socialism robbed Dr. Hertha Nathorff, née
Einstein, of her home, her profession, her belongings. But they were unable to rob the Jewish doctor
of her humanity.
Hertha Einstein, a niece of physicist Albert
Einstein, seemed to have a perfect future laid
>>
„Meidet jüdische Ärzte und Rechtsanwälte“: Boykottplakat in
den Straßen Berlins. Vorlage: „Der gelbe Fleck. Die Ausrottung
von 500000 deutschen Juden“. Paris: Éditions du Carrefour 1936
A boycott poster in the streets of Berlin encourages Germans
to, “avoid Jewish doctors and lawyers.“ Taken from The Yellow
Taint. The Extermination of 500,000 German Jews.
Paris: Éditions du Carrefour, 1936.
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Quelle: Mike Zuchet, Die Reichszentrale für jüdische Auswanderung
Vor Beginn des deutschen Massenmordes
an europäischen Juden ab 1941, schafften es
Hunderttausende, Deutschland zu verlassen.
Vor Beginn des 2. Weltkrieges gingen viele in
europäische Nachbarländer, danach wanderten die meisten von ihnen in die USA aus.
Nach dem Boykott jüdischer Geschäfte im April
1933 setzte die erste große Auswanderungswelle von Juden ein. Der Terror gegenüber der
jüdischen Bevölkerung im November 1938 löste 1939 die zweite große Auswanderungswelle
aus. Mit dem Auswanderungsverbot vom 23.
Oktober 1941 für die Dauer des Krieges gab
es für die wenigsten Juden noch eine Chance,
Deutschland zu verlassen.
Before the mass murder of millions of
European Jews by the Germans began in
1941, hundreds of thousands of German
Jews managed to emigrate. Prior to the
beginning of World War II many had moved
to neighboring countries in Europe and the
majority later moved on to the United States.
The boycott of Jewish businesses in April 1933
targeted the first major wave of emigration,
the second major wave following in 1939
as a result of terror acts against the Jewish
population in November 1938. With the
emigration ban issued by the Nazi government
on October 23, 1941 for the entire duration
of the war few Jews were able to escape
Germany thereafter.
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>>
making of
GESCHICHTE VERSCHWINDET NIE
HISTORY LIVES ON AND ON
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
aspects
EMIGRANT AUS LEIDENSCHAFT
THE AMATEUR EMIGRANT
ROBERT LOUIS STEVENSON
DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
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LESETIPP / BOOKS
Auf die Besucher des Deutschen Auswandererhauses
wartet großes Kino
Exciting film material at the German Emigration Center
Im Deutschen Auswandererhaus wird ein bildgewaltiger Kurzfilm zum Thema Emigration zu sehen
sein. Die Realisation hat mit Ciro Cappellari einer
der international renommiertesten Dokumentarfilmer übernommen.
Sie wurden in Argentinien geboren, haben in vielen Ländern gearbeitet, leben
heute in Berlin. Hilft Ihnen Ihre Biographie bei diesem Film?
Sicher. Das Thema Emigration ist mit
meiner Arbeit sehr verbunden. Meine
Großeltern stammen aus Europa. Als das
Angebot kam, diesen Film zu machen, habe
ich natürlich sofort zugesagt.
Was bedeutet für Sie Heimat?
Der Ort, wo du aufgewachsen bist, wo
du deine Kindheit verbracht hast, wo deine Familie wohnt. Durch die Emigration
bekommt Heimat aber eine andere Bedeutung. Es entsteht ein gespaltenes Verhältnis
zu ihr, es ist immer eine Zerrissenheit.
Sind Sie ein Auswanderer?
Ich würde schon sagen, dass ich ein Auswanderer bin. Berlin ist meine Wahlheimat,
hier sind meine Kinder geboren. Irgendwann werden sie in meine Heimat fahren,
es ist immer dasselbe: Auch ich wollte mehr
über die Heimat meiner Großeltern erfahren und bin dorthin gereist.
Was reizt Sie, zum Thema Auswanderung
einen Kurzfilm zu drehen?
Es ist eine Herausforderung, das Thema in
diesem Format darzustellen: Aus 30 Stunden Filmmaterial machen wir einen sechsminütigen Kurzfilm. Deshalb brauchen wir
eine besondere Dramaturgie aus Musik,
Sprache und Geräuschen. Mit Menschen,
die sich auch emotional über die eigene
Geschichte äußern. Solche Personen sind
schwer zu finden, aber wir haben bereits
einige. Jeder von ihnen verkörpert auf seine
Weise die Zerrissenheit. Über jeden könnte
man einen eigenen, langen Dokumentarfilm
machen.
>>
Ciro Cappellari – Filmemacher von Weltruf
Ciro Cappellari – world-renowned film director
Was zeigt der Film?
Er erzählt die Geschichte verschiedener Auswanderer und ihrer Nachfahren. Wir zeigen auch historisches Material, das man so noch nie gesehen hat.
Und wir suchen überall in Amerika nach
ausdrucksstarken Bildern. Ich denke, dieses
aufwendige Vorgehen ist der einzige Weg,
zu zeigen, was Emigration bedeutet. Es wird
ein sehr emotionaler Film, mit Bildern, in
denen man eigentlich nicht denkt.
Der Film beginnt in Bremerhaven. Wie
wichtig ist die Authentizität des Ortes?
Ich finde es sehr wichtig, an einem Ort zu
drehen, an dem sich Ereignisse tatsächlich
zugetragen haben. In Bremerhaven empfinde ich eine Magie. Man spürt: Hier ist etwas passiert. Geschichte verschwindet nie.
Sie lebt immer weiter. Den Originalschauplatz zu besuchen, führt zu einer neuen
Dimension des Erlebens.
Evoking powerful images internationally renowned
documentary filmmaker Ciro Cappellari‘s short film
on emigration will form part of the permanent exhibition at the German Emigration Center.
Although you were born in Argentina and
have worked in various different countries you now live in Berlin. Did your own
biography affect the making of this film?
It certainly did. Emigration is very closely
connected to my own work. My grandparents originally came from Europe. So when
I received an offer to make this film I naturally accepted immediately.
What does “home“ mean to you?
The place where one grows up, spends one‘s
childhood, where one‘s family lives. But
“home“ or “native country“ have a far different meaning when emigration is involved.
One‘s emotions and attitude are divided.
Do you consider yourself an immigrant?
Yes. Berlin has become my adopted home,
my children were born here. One day, they
will travel to my native country. It‘s always
the same: I, too, wanted to find out more
about my grandparents, so I went to Europe.
Why did you make a short film about
emigration?
The challenge lay in presenting the topic in
this format, reducing 30 hours of film material to a six-minute movie! Which is why
this film called for a highly specific dramaturgy incorporating music, language and
sound. With people relating their particular
story and the feelings it evokes. It‘s hard to
find people
like that but there
are some, and each of them personifies
the sense of inner conflict. I would have no
problem making a long documentary film
about each of these individuals.
What does the film present?
Essentially, it tells the story of several emigrants and their descendants, using historic
material no one has ever seen before. We
shot powerful images in the U.S. Although
time-consuming and expensive, it is the
best and only way we can illustrate what
emigration actually means. It is a very emotional film.
The film begins in Bremerhaven. How
important is the authenticity of the location?
It is crucial to make the movie in the place
where events actually took place. Bremerhaven conveys a sort of magic. You can feel
that something of great magnitude happened here. History doesn‘t vanish with
time, it lives on and on. And returning to the
original scene of those events elevates us to
another dimension of experience.
PORTRAIT
CIRO CAPPELLARI
Der gebürtige Argentinier Ciro Cappellari (46)
arbeitete zunächst in Argentinien und Europa
als Journalist und Fotograf. Nach dem Studium
an der Film- und Fernsehakademie Berlin
sorgte Cappellari als Regisseur, Kameramann
und Drehbuchautor für Aufsehen. 1994 erhielt
er einen Oscar für den Kurzfilm „Schwarzfahrer“, 2005 den Adolf-Grimme-Preis für die
Dokumentation „Abdullah Ibrahim – A Struggle
for Love“. Cappellari hat zwei Kinder und lebt
in Berlin.
Argentinian-born Ciro Cappellari, 46, initially
worked in his native country and Europe as a
journalist and photographer. Following graduation from the Film- und Fernsehakademie
(Movie and TV Academy) in Berlin Cappellari
caused quite a stir in the business as director,
cameraman and screenwriter. He received an
Oscar for the short film Schwarzfahrer (Fare
Dodger) in 1994 and the Adolf Grimme Award
for his documentary film entitled Abdullah
Ibrahim – A Struggle for Love in 2005. Cappellari has two children and lives in Berlin.
Gescheiterte Europäer wählten den Weg in die Neue Welt, nicht heldenhafte Eroberer. So lautet das überraschende Fazit Robert Louis Stevensons, der Emigranten auf ihrer abenteuerlichen Fahrt begleitete. Als
Passagier der „2. Kajüte“ schildert er seine Beobachtungen, Wand an Wand mit den Passagieren auf dem
Zwischendeck. Mit Rücksicht auf die viktorianisch geprägten Ansichten der Familie wurde der Text erst nach
seinem Tod publiziert. „Die Schatzinsel“ und „Der seltsame Fall des Mr. Jekyll und Mr. Hyde“ gehören zu
den bekanntesten Werken von Stevenson (Schottland, 1850 – Samoa Inseln, 1894).
380 Seiten, Broschur,
Wir zitieren mit freundlicher Genehmigung des Manesse Verlages aus Robert Louis Stevenson. Emigrant aus Leidenschaft. Aus dem Englischen übersetzt von Axel
Deutscher Taschenbuch
Monte. © Manesse Verlag Zürich, 2005, S. 21-23 und S. 67
Verlag
It wasn‘t the heroic conquerors of Europe who chose emigration, but those whose lives seemed doomed to
failure. This was the conclusion Stevenson came to, who accompanied emigrants on an adventuresome trip.
In order to sympathize with the „meanest side of an emigrant‘s existence“ Stevenson sailed in a second-class
cabin, wall-to-wall with the passengers in steerage, then documented his observations. Out of respect for the
the attitudes of his Victorian-era family, the book was not published until after his death.
Robert Louis Stevenson´s (Scotland, 1850 – Samoa Inseln, 1894) foremost books are Treasure Island and The
Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde
Below we have reproduced excerpts from Robert Louis Stevenson. Emigrant aus Leidenschaft. Translated into German by Axel Monte. © Manesse Verlag Zürich,
2005, pages 21-23 and 67
Als ich über Deck spazierte und mich unter meinen Mitpassagieren umsah, dieser
merkwürdigen Ansammlung aus ganz Nordeuropa, begann ich zum ersten Mal, das
Wesen der Emigration zu verstehen. [...]
„Auswanderung“ entwickelte sich von einem Wort mit sehr fröhlicher Bedeutung
zu einem Wort, das einen düsteren Klang
in meinen Ohren erzeugte. Es gibt nichts,
was man sich erfreulicher ausmalte und
was erbärmlicher anzusehen war. Die
bloße Vorstellung, wie man sie sich zu
Hause macht, steckt voller Hoffnung und
Abenteuer. [...] So ist das allgemein verbreitete Bild, doch bei näherer Betrachtung erweist es sich, daß es größtenteils
aus Schönfärberei besteht. Je mehr ich
von meinen Mitpassagieren sah, desto
weniger konnte mich die lyrische Seite
des Unternehmen reizen. Vergleichsweise
wenige der Männer waren unter dreißig; viele waren verheiratet und mit der
Verantwortung für eine Familie belastet;
nicht wenige waren bereits
in die Jahre gekommen,
und schon das stimmt
nicht mit meinen Vorstellungen überein, denn
der ideale Auswanderer
sollte zweifelsohne jung
sein. [...] Um mich herum
waren ruhige ordentliche
und anständige Bürger zu
sehen, von Not und Elend
gezeichnete Familienväter,
ältere Jugendliche, die für
sich keinen Platz im Leben gefunden, und Menschen, die schon bessere
Tage gesehen hatten. [...]
Auswanderung muß stattfinden, bevor man das
Schiff besteigt, ein Le-
bensziel ist das einzige Glück, was sich
zu finden lohnt, und es läßt sich nicht in
fernen Ländern finden, sondern nur im
eigenen Herzen.
As I walked the deck and looked round
upon my fellow-passengers, thus curiously assorted from al northern Europe,
I began for the first time to undserstand the nature of emigration. [...]
“Emigration“, from a word of most cheerful import, came to sound most dismally in
my ear. There is nothing more pathetic to
behold. The abstract idea, as conceived at
home, is hopeful and adventurous.[...] This
is the closet picture, and is found, on trial,
to consist mostly of. embellishments. The
more I saw of my fellow-passengers, the
less I was tempted to the lyric note. Comparatively few of the men wre below thirty; many were married, and encumbered
with families; not a few were already up
in years; and this itself
was out of tune with my
imaginations, for the ideal
emigrant should certailnly
be young. [...] Now those
around me were for the
most part quiet, orderly,
obedient citizens, family
men broken by adversity,
elderly youths who had
failed to place themselves
in life, and people who
had seen better days. [...]
Emigration had to be done
before we climb a vessel;
an aim in life is the only
fortune worth finding;
and it os not to be found
in foreign lands, but in the
heart itself.
ISBN 3-423-13326-0,
Deutscher
Taschenbuch Verlag
380 pages, paperback,
ISBN 3-423-13326-0
(German Edition)
HENNING MANKELL
TEA-BAG
Tea-Bag, eine junge Frau aus dem Sudan, die
Russin Tanja und Leyla, die auf der Flucht vor
ihrem iranischen Familienclan ist, leben als
illegale Einwanderinnen in Schweden. Hier
treffen sie auf den Poeten Jasper Humlin, der
sich widerwillig überreden lässt, Schriftstellerinnen aus ihnen zu machen. Doch seine anfängliche Ablehnung weicht schnell, als er die
Lebensgeschichten der drei Frauen erfährt:
Eine Geschichte von Flucht und Verfolgung,
Gewalt und Mord, Prostitution und Unterdrückung. „Dies ist ein Roman”, schreibt der
schwedische Bestsellerautor Henning Mankell
in dem Nachwort zu Tea Bag, „Aber TeaBag existiert in der Wirklichkeit. Ebenso wie
Tanja und Leyl. Wie sie tatsächlich heißen,
hat keine Bedeutung. Das Wichtige ist ihre
Geschichte.“
Tea-Bag ist ein Buch, in dem Mankell ebenso
ernst wie mit sprühendem Witz die Welt der
illegalen Einwanderer schildert – und ganz
nebenbei dem Literaturbetrieb manchen satirischen Seitenhieb versetzt.
Tea Bag, a young woman from Sudan, Tanja,
the Russian, and Leyla, who is fleeing from
an Iranian clan, are all illegal immigrants
in Sweden. They meet poet Jasper Humlin,
who reluctantly agrees to make writers out
of the three. But once he‘s heard the stories
these three young ladies tell, his initial reluctance gives way to understanding. A tale of
persecution and flight, violence and murder,
prostitution and oppression. In an epilogue
to Tea Bag Swedish best-selling author Henning Mankell writes, “This may be a novel,
but, in reality, Tea Bag exists. Just like Tanja
and Leyla. It doesn‘t matter what their real
names are, the main thing is their story.“
Henning Mankell skillfully combines humor,
wit and severity in Tea Bag to illustrate the
world of illegal immigrants, while dealing the
literary business a satirical blow at the same
time.
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WWW.HENNINGMANKELL.COM
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DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN
by the way
BUSREISEN ZUM AUSWANDERERHAUS
BUS TRIPS TO THE GERMAN EMIGRATION CENTER
EDLES SILBER
PRECIOUS SILVER
Die Sparkasse Bremerhaven widmet ihre Sondermedaille
zum internationalen Windjammerfestival zwei miteinander
verbundenen großen Ereignissen: der Eröffnung des Deutschen Auswandererhauses und der SAIL 2005. Entsprechend
sind die Seiten der Medaille gestaltet, deren mattierte Reliefs das Logo der SAIL und die Silhouette des Deutschen Auswandererhauses zeigen. In einer limitierten Auflage von 400
Stück erscheint die Medaille aus reinem 999er Feinsilber von
Intercoin. Sie hat einen Durchmesser von 35 mm und ein
Gewicht von 15 g. Für 25 Euro kann die neue SAIL-Medaille
bei der Sparkasse Bremerhaven und während der SAIL 2005
am Stand der Sparkasse auf dem Basar Maritim erworben
werden.
This year the Sparkasse Bremerhaven is dedicating its Special
Medal for the International Windjammer Festival to two related summer events, the SAIL 2005 and the inauguration of
the German Emigration Center. Accordingly the sides of the
medal show the logo of the SAIL and the silhouette of the
German Emigration Center. The medal, made of pure 999carat refined silver by Intercoin, will be issued in a limited
edition of 400 and measures 35 mm in diameter and weighs
15 g. The new SAIL Medal may be purchased for 25 euros at
the Sparkasse Bremerhaven or at their Basar Maritim booth
during SAIL 2005.
BREMERHAVEN > Das Deutsche
Auswandererhaus wird Bremerhavens
neues
touristisches
Highlight. Auch die Veranstalter
von Busreisen werden mit dem
Erlebnismuseum ein attraktives
Ziel anbieten können.
Der Bereich des Städtetourismus beschert Bustouristikunternehmen
weiter
steigende Nachfrage. Entsprechend groß ist die Resonanz auf das Deutsche
Auswandererhaus. „Die Eröffnung kommt den Veranstaltern sehr gelegen“,
so Franz Dombrowa, beim
Deutschen
Auswandererhaus zuständig für Marketing und Vertrieb im Bereich
Busreisen, „Es ist ein Ziel,
das gerade für Tagesfahrten und Kurzreisen neue
Marktpotentiale erschließt“.
Den Veranstaltern bietet
das Haus verschiedene Ko-
operationsmöglichkeiten.
Sie reichen vom „einfachen“
Besuch bis zu Packages mit
Führung und Mehr-GängeMenü.
Weitere Informationen:
info@dah-bremerhaven.de
BREMERHAVEN > The German
Emigration Center is slated to
become Bremerhaven‘s newest
tourist highlight and tour operators will be offering attractive
bus trips.
City trips and tours are a
growing business and coach
operators are noticing the
increasing demand.
The
response
to tour offers
by coach operators to the
German
Emigration Center
has been very high. To quote
Franz Dombrowa, in charge
of marketing and sales in
the coach travel business:
“The opening of the German
Emigration Center is a welcome opportunity for coach
operators. It is an ideal day
trip with a good deal of marketing potential.“ The museum offers tour operators
a number of cooperation opportunities ranging from the
“bare“ visit to package offers
including a guided tour and
multi-course menu.
For further information:
info@dah-bremerhaven.de