news3 - FINAL - Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven
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news3 - FINAL - Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven
news D E U T S C H E S AUSWA N D E R E R H AUS BREMERHAVEN AUSGABE / ISSUE 3 05/06 2005 G E R M A N E M I G R AT I O N C E N T E R VERBORGENE STARS HIDDEN STARS BREMERHAVEN > Spannende Biographien, ergreifende Schicksale, bewegende Momente: Im Deutschen Auswandererhaus wird das Leben von Menschen vorgestellt, die zwischen 1830 und 1974 ihre Heimat verließen – und damit die Welt veränderten. BREMERHAVEN > Exciting biographies, poignant destinies, moving moments – the German Emigration Center presents the lives of some sixty men and women who left their native countries between 1830 and 1974, thus changing the face of the world. BREMERHAVEN DAS RICHTFEST THE TOPPING-OUT CEREMONY Etappenziel erreicht: Das Wichtigste zum Richtfest Completion of first stage calls for proper celebration >2 Wer ab August 2005 das Deutsche Auswandererhaus besucht, für den wird die Geschichte der Auswanderung über Bremerhaven lebendig. Von hier aus brachen einst 7 Millionen Menschen in die Neue Welt auf. Es wurden rund 60 Lebensgeschichten ausgewählt, die im Mittelpunkt der Ausstellung stehen. In aufwendigen Rekonstruktionen und spektakulären Kulissen können die Besucher des Deutschen Auswandererhauses nacherleben, warum diese Menschen gingen, wie sie die Reise über den Ozean überstanden und was aus ihnen geworden ist. Detaillierte historische Recherchen, authentische Exponate und der Einsatz modernster Museumstechnik erlauben eine einzigartige Spurensuche. Auf den Seiten 6 und 7 geben wir Ihnen einen Eindruck davon. Visitors to the German Emigration Center, opening in August 2005, will discover how emigration altered history for the city of Bremer- haven. The exhibition focuses on emigrants and the stories of their lives presented in complex reconstructions and spectacular scenes so that visitors can actually experience what these men, women and children went through on the journey to the New World. In-depth historic research, authentic exhibits and the application of state-of-theart technology render a unique method of tracing roots possible. For a better impression, please turn to pages 6 and 7. 2 DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN EDITORIAL > preview Für Konsul Robert K. Scott vom Generalkonsulat der Vereinigten Staaten in Hamburg ist die Architektur des Deutschen Auswandererhauses schlicht „Weltklasse“. Tatsächlich erregt das Gebäude schon jetzt Aufsehen. Ein Gespräch mit dem projektleitenden Architekten Laurenz Plaßmann. WWW.DAH-BREMERHAVEN.DE Liebe Leserin, lieber Leser, bald ist es so weit, dass wir Ihnen zeigen können, woran wir gerade mit Hochdruck arbeiten: das Deutsche Auswandererhaus. Und auch in Amerika präsentiert sich das Deutsche Auswandererhaus rechtzeitig vor der Eröffnung im August. Auf Ellis Island geben wir einen ersten Einblick, was Menschen bewegt hat, über Bremerhaven ihre Heimat zu verlassen, um in Ellis Island den amerikanischen Boden und die neue Heimat zu betreten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch – hier wie dort. Dear Reader, Not much longer until we will be able to show you what we‘ve been working on day and night – the German Emigration Center. We are happy to announce that the museum will be presented in two exhibitions, both in the U.S., prior to its opening in August. Ellis Island is scheduled first: visitors will witness what caused countless people to turn their backs on their native countries and seek a new life in an adopted country. We‘re looking forward to seeing you – both at Ellis Island and here in Bremerhaven! Von der Idee zur Realisierung Was war bei dem Gebäude die größte Herausforderung? Das war die künstlerische Gestaltung. Wir mussten eine Architektur entwickeln, die das Thema Auswanderung in seiner Vielschichtigkeit zum Ausdruck bringt. Mit besten Grüßen - Sincerely yours, DAS RICHTFEST THE TOPPING-OUT CEREMONY Sabine Süß Direktorin des Deutschen Auswandererhauses Director, German Emigration Center BREMERHAVEN > Mit über 200 Gästen aus dem Inund Ausland wurde am 15. April das Richtfest des Deutschen Auswandererhauses gefeiert. INHALT/CONTENTS PREVIEW ......................................... > 2 Das Richtfest / The Topping-Out Ceremony Architektur der Sehnsucht / Design Evoking Hope and Desire INTERNATIONAL .................................... > 4 Germany Travel Mart 2005 / Germany Travel Mart 2005 SGAS Annual Symposium Ein Tor nach Ellis Island / A Gateway to Ellis Island Lange Nacht der Kultur / All-Night Culture NETWORKING ..................................... > 6 Zeitreise unter vollen Segeln / Sailing Back in Time 1955: per Flugzeug nach Amerika / 1955: To America by Plane PREVIEW ......................................... > 10 Mittendrin in der Geschichte / In the Midst of History BIOGRAPHY ...................................... > 12 Dr. Hertha Nathorff: Wandrer zwischen zwei Welten / Dr. Hertha Nathorff Wanderer between Two Worlds MAKING OF ...................................... > 14 Geschichte verschwindet nie / History lives on and on ASPECTS ......................................... > 15 Emigrant aus Leidenschaft / Lesetipp The Amateur Emigrant / Books BY THE WAY ....................................... > 16 Busreisen zum Auswandererhaus / Bus Trips to the German Emigration Center IMPRESSUM / CREDITS Herausgeber / Published by: Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven Redaktion und Texte / Texts and Editing: Dr. Elisabeth von Hagenow, Michael Mierach Historikerin / Historian: Dr. Simone Eick Layout: Studio Andreas Heller, Hamburg Übersetzung/Translation: Julie Penzel-Althoff Druck / Printed by: Ditzen GmbH & Co KG The Association of European Migration Institutions (AEMI) Society for German-American Studies (SGAS) 3 preview ARCHITEKTUR DER SEHNSUCHT DESIGN EVOKING HOPE >> AND DESIRE DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN Sonniges Wetter und die Aussicht auf die baldige Eröffnung sorgten bei den Gästen, unter ihnen auch die Mitglieder des Kuratoriums, für gute Laune. Begeistert nutzten viele die Gelegenheit, die Baustelle zu besichtigen. In seiner Rede dankte Bremerhavens Oberbürgermeister Jörg Schulz dem Freundeskreis Deutsches Auswandererhaus dafür, entscheidend zur Realisierung des Hauses beigetragen zu haben. Dr. Peter Gloystein, zur Zeit des Richtfestes Bremens Bürgermeister und Senator für Wirtschaft, Häfen und Kultur betonte die Bedeutung des Hauses für die Strukturmaßnahmen in Bremerhaven. Für Robert K. Scott, den Generalkonsul der USA für Politik und Wirtschaft, belegt das Deutsche Auswandererhaus die guten deutsch-amerikanischen Verbindungen. „Ich bin sicher”, so Scott, „meine Landsleute werden kommen.” Nachdem Architekt Andreas Heller allen am Bau Beteiligten für die Zusammenarbeit gedankt hatte, gab Direktorin Sabine Süß ihrer Freude Ausdruck „ein solches Projekt mit internationaler Ausstrahlung entwickeln zu können”. Unter großem Beifall sprach Ronald Mickelat von der Firma E. Heitkamp den Richtspruch: „Hier steht gar prächtig anzusehen, der Bauherr wird dies selbst gestehen, ein neuer Bau stolz aufgericht’, brav tat ein jeder seine Pflicht”. >> BREMERHAVEN > Together with more than 200 guests the German Emigration Center celebrated its topping-out ceremony on April 15, 2005. Sunny weather and a relaxed mood prevailed among the guests including members of the Board of Trustees from Germany and overseas who, excited at the prospect of the museum‘s upcoming opening, gladly toured the construction site for the first time. Jörg Schulz, Lord Mayor of Bremerhaven, thanked the Circle of Friends of the German Emigration Center who have contributed decisively to the realization of this major project. Dr. Peter Gloystein, at the time of the ceremony Mayor and Senator of Economic, Port and Cultural Affairs, stressed the significance of the German Emigration Center for structural development. To Robert K. Scott, U.S. Consul General for Political and Economic Affairs, the German Emigration Center is “striking evidence of the close-knit relations between Germany and the United States.“ Scott also said that Wie haben Sie diese Aufgabe gelöst? Während des Entwurfsprozesses haben wir nach einer Sprache gesucht, die dem Inhalt des Hauses gerecht wird. In der Verwendung zweier geometrischer Formen für die Gestalt des Hauses haben wir sie gefunden. Dabei steht die runde, weiche Form für die emotionale Ebene des Themas: Für die positiven Gefühle der Emigranten, wie Hoffnung, Sehnsucht, Aufbruchstimmung aber auch für die negativen, wie Angst oder Heimweh. Die kantige Form des Aufsatzes wiederum spricht von der Härte des Schicksals und der Unumkehrbarkeit jeglichen Geschehens. Glauben Sie, dass sich die architektonische Sprache sofort erschließt? Sicher nicht. Das liegt aber auch gar nicht in unserer Absicht. Wir wollen ein aufregendes Haus schaffen, eines das neugierig macht und das unterschiedliche Assoziationen erlaubt, eines mit Ausstrahlung und Charakter. Darin liegt zugleich aber immer auch etwas Provozierendes. Besonders markant sind die großen Betonschwingen... Ein zentrales Bild für uns ist ein Taschentuch, mit dem zum Abschied oder zur Begrüßung gewunken wird. Es bildet übrigens auch das Logo des Hauses. Ausgehend von diesem Bild haben wir eine Architektur entwickelt, die auch diese Bewegung ausdrückt. So kamen wir schließlich auf die überdimensionalen Betonschwingen. Erst später wurde uns klar, dass sie auch den maritimen Charakter Bremerhavens auf eine sehr emotionale Weise ausdrücken, etwa wenn man sie als Segel interpretiert. From the idea to realization Wie sind Sie mit den hohen städtebaulichen Anforderungen umgegangen? Der städtebauliche Aspekt, wie die zentrale Lage am Wasser und die Berücksichtigung der vorhandenen historischen Bebauung, war für uns ganz entscheidend. Wir sind der Ansicht, dass es gelungen ist, den Solitärbau des Auswandererhauses hier effektvoll einzufügen, da er mit den historischen Gebäuden ein Ensemble bildet und dennoch einen eigenständigen städtebaulichen Akzent setzt. Daher haben wir uns an der kleinteiligen Bebauung orientiert, die historische Wegeführung berücksichtigt und ein geschützter Platz am Haupteingang erlaubt den Blick auf die historische Bebauung der Umgebung. Dies sind Beispiele, wie wir das Neue mit dem Vorhandenen verbinden. To Consul Robert K. Scott of the Consulate General of the U.S.A. the architectural design of the German Emigration Center is quite simply “fantastic.“ It has no doubt been the source of some excitement. More about the design of the building in a talk with head project architect Laurenz Plassmann. What was the most challenging aspect of the building’s design? The artistic design. Our objective was to develop an architectural design that expresses the manifold aspects of migration. How did you tackle this? In the process of designing the building we aimed at finding a language that would fit the contents of the building. And we discovered it in the use of two geometric Direktorin Sabine Süß und Architekt Andreas Heller (r.) mit den Ehrengästen Director Sabine Süss and architect Andreas Heller (right) with guests of honor. he was certain his fellow countrymen would come to Bremerhaven. After architect Andreas Heller thanked all those involved in the building of the museum, the director of the German Emigration Center Sabine Süss expressed her pride “over the development of a project of this scale.“ Applause accompanied Ronald Mickelat, from the E. Heitkamp Construction Co., whose toast was worded aptly: “Quite magnificent indeed, as the developer will agree, here a structure built with pride, honest work done side by side. On a foundation safe and sound, rises storey for storey from the ground.“ HINTER DEN KULISSEN / BEHIND THE SCENES Rund 50 Unternehmen sind an der Realisierung des Auswandererhauses beteiligt. Darunter 13 FachingenieurBüros und 22 ausführende Unternehmen. Roughly 50 companies are involved in the construction of the German Emigration Center, among them 13 engineering offices and 22 other companies. forms: the soft, round shape emulating the emotional aspect of the topic, that is the positive feelings emigrants had – hope, longing, departure to a new and better world – as well as the negative feelings – anxiety and homesickness, and the square, angular shape symbolizing the fateful and irreversible aspect of migration. Do you think the architectural language immediately discloses itself to people? Probably not. But then, that was not our intention. We set out to design a building that stirs people, arouses their curiosity and allows for a variety of associations, in short a building that radiates character and is thought-provoking. The large concrete wings are a particular focal point. Yes, we felt that handkerchieves carry great meaning as symbols of both farewells and greetings. Incidentally, the museum’s logo depicts a hand waving a hanky. The architectural design is based on this one picture – a hand waving a handkerchief, either in farewell or in greeting. And that is how the oversized concrete wings came to be. It wasn’t until later that we realized they evoke the character of Bremerhaven in a highly emotional manner inasmuch as they also symbolize the sails of a ship. How did you fulfill the high urban-development requirements? The urban development aspect, that is the central location on the water and the inclusion of historical buildings nearby, played a crucial role. We feel as though we have succeeded in adapting the singularity of the Emigration Center to the group of historical buildings in the area while still making an individual architectural statement. We understood the importance of combining the old and the new, therefore we attempted to incorporate the idea of a structure in small segments in our design, taking historic roads into account and building a protected area at the main entrance which invites the eye to wander across the surrounding historical structures. >> Die Architekten Andreas Heller (l.) und Laurenz Plaßmann (r.) mit ihrem Team Architects Andreas Heller (l.) und Laurenz Plassmann (r.) and their team 4 DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN LANGE NACHT DER KULTUR / ALL-NIGHT CULTURE BREMERHAVEN > Anlässlich der „Langen Nacht der Kultur“ in Bremerhaven am 21. Mai bot das Deutsche Auswandererhaus den Besuchern ein Erlebnis der besonderen Art: Auf der Baustelle las die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin Lena Stolze („Die Weiße Rose“, „Schlafes Bruder“) im künftigen Foyer des Erlebnismuseums Auszüge aus Auswandererbriefen, Reiseliteratur und Romanen und versetzte die Zuhörer damit in historische Zeiten. Mit seiner ersten Publikumsveranstaltung in Bremerhaven begeisterte das Deutsche Auswandererhaus eine Vielzahl von Kulturfreunden und Nachtschwärmern, die sich in der außergewöhnlichen Kulisse eingefunden hatten. Die Lesung unterstrich den hohen Qualitätsanspruch des Hauses und zeigte es schon jetzt als einen lebendigen und erlebnisreichen Veranstaltungsort. Eine ähnliche Veranstaltung wird das Deutsche Auswandererhaus gemeinsam mit der Stadt Bremerhaven auch am 16. Juni 2005 in der Bremer Landesvertretung in Berlin präsentieren. BREMERHAVEN > As part of the All-Night Culture event in Bremerhaven on May 21 the German Emigration Center offered visitors a very unique experience. Standing in the unfinished foyer award-winning German actress Lena Stolze (known for her roles in Die weisse Rose and Schlafes Bruder) read excerpts from emigrants‘ letters, travel literature and novels to an audience standing on the construction site, transposing them back to bygone days. The audience of culture buffs and night owls was delighted with the German Emigration Center‘s first public event in a most unusual setting. The reading underscored the high standard of quality the museum has set for itself and was vivid proof of the lively and emotional power this location evokes. Together with the city of Bremerhaven the German Emigration Center plans to organize a similar event at the Bremer Landesvertretung (permanent representation of a Land to the federal government) in Berlin on June 16, 2005. international GERMANY TRAVEL MART 2005 Schauplatz des 31. Germany Travel Mart (GTM) vom 30. April bis zum 3. Mai war Wiesbaden. Erstmals dabei: das Deutsche Auswandererhaus. WIESBADEN > Ziel des GTM ist es, herausragende Destinationen in Deutschland sowie neue Marketingthemen vorzustellen. Im Mittelpunkt stand der Workshop für die internationalen Einkäufer und Journalisten. Hier ergaben sich viele Möglichkeiten, um Kontakte zu Incomingunternehmen zu knüpfen sowie Aussteller kennen zu lernen. Erstmals beteiligte sich das Deutsche Auswandererhaus gemeinsam mit den Tourismuszentralen Bremen und Bremerhaven an dem GTM. Damit konnte das Haus, nach der Interna- tionalen Tourismusbörse in Berlin, auch in Wiesbaden auf sich aufmerksam machen und Einkäufern das einzigartige Vorhaben vorstellen. The German Emigration Center was introduced at Germany Travel Mart (GTM) in Wiesbaden from April 30 to May 3. WIESBADEN > Unusual and outstanding holiday destinations in Germany as well as new marketing topics in the travel industry are presented at the GTM. The focal point was a workshop for international travel buyers and journalists providing many opportunities to contact tour operators as well as other exhibitors. The German Emigration Center exhibited at the GTM for the first time, in joint cooperation with the Bremen and Bremerhaven tourism offices, giving it additional exposure after its introduction at the International Tourism Fair in Berlin. >> > WWW.GERMANY-TRAVEL-MART.DE Unter den 380 Ausstellern: Susan Rienitz vom Deutschen Auswandererhaus und Jochem Schöttler von der BIS Bremerhaven Touristik am GTM-Stand. Among 380 exhibitors: Susan Rienitz from the German Emigration Center and Jochem Schöttler of BIS Bremerhaven Tourism at the GTM Stand. SGAS ANNUAL SYMPOSIUM international EIN TOR NACH ELLIS ISLAND A GATEWAY TO ELLIS ISLAND NEW YORK > Vom 3. Juni bis zum 31. Juli 2005 wird sich das Deutsche Auswandererhaus mit einer Ausstellung im Einwanderermuseum auf Ellis Island präsentieren. Die Ausstellung ist auch Ausdruck der engen Zusammenarbeit zwischen den beiden Häusern. Ellis Island ist das bedeutendste Einwanderungsmuseum der USA. Von 1882 bis 1962 war die Halbinsel vor dem Hafen von New York Anlauf- und Kontrollstelle für Millionen von Einwanderern. 1989 als Museum und nationale Gedenkstätte eröffnet, wird es heute von jährlich weit über vier Millionen Menschen aus aller Welt besucht. Die Präsentation ist die erste Ausstellung des Deutschen Auswandererhauses in den USA. Die Besucher auf Ellis Island werden zunächst durch beeindruckende Bilder über die Architektur des Hauses und durch das Umgebungsmodell über die Stadt Bremerhaven informiert. Zehn großformatige, reich illustrierte Bildtafeln vermitteln einen Eindruck von dem Rundgang durch die Ausstellung. Der Besucher erhält so einen Überblick über die Gestaltung und Inszenierung wie auch über die inhaltliche Konzeption der Weill oder mit weiteren Beispielen von Musik und Gesang – etwa dem „SchnitzelbankLied”, einem verbreiteten Rundgesang. GRAND RAPIDS > The Society of German American Studies (SGAS), a partner of the German Emigration Center, held its 29th Annual Symposium in Grand Rapids from May 3 to 7, 2005. GRAND RAPIDS > Vom 3. bis zum 7. Mai 2005 veranstaltete die Society of German American Studies (SGAS), Partner des Deutschen Auswandererhauses, das 29. Annual Symposium. Für fünf Tage hatte die gastgebende Grand Valley State University nach Grand Rapids, Michigan geladen. Das Deutsche Auswandererhaus wurde von Dr. Elisabeth von Hagenow, Leiterin PR und Internationale Kontakte, vertreten. Sie nutzte die Gelegenheit, das Erlebnismuseum vorzustellen. In weiteren Vorträgen beschäftigten sich die Redner mit den Facetten der Deutschen Einwanderung in Amerika im 19. und 20. Jahrhundert. Die Geschichte der deutschen Einwanderer, ihre Anpassung an die neue Heimat in Friedens- und Weltkriegszeiten, sowie ihre Besonderheiten wurden anhand von Einzelschicksalen erläutert; auch das Überleben von Sprache, Dialekten oder folkloristischen Phänomene wurde thematisiert. In weiteren Diskussionen beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Rezeption von Rainer-Maria Rilke in Amerika oder der Bedeutung der Musik von Hans Eissler und Kurt The Grand Valley State University in Grand Rapids hosted the SGAS 5-day symposium and invited the German Emigration Center to attend. Dr. Elisabeth von Hagenow, head of the museum‘s PR and International Relations, represented the German Emigration Center and took the opportunity to present it to symposium guests. Other speakers focused on aspects of German immigrants to America in the 19th and 20th centuries featuring the history of German immigrants to America, how they adjusted to their adopted country both in times of peace and war as well as the stories of particular individuals, the survival of language and dialects, and folkloric phenomena. Discussion following the talks was lively and centered around topics such as Rainer-Maria Rilke‘s reception as a poet in the United States, the significance of Hans Eissler‘s and Kurt Weill‘s music as well as other types of music, for example the Schnitzelbank-Lied, a popular roundelay. > WWW.ULIB.IUPUI.EDU/KADE einzelnen Räume. Darüber hinaus wird exemplarisch das Leben von Justina Tubbe vorgestellt, einer Auswanderin aus Brandenburg. Beginnend mit der Schilderung ihres Lebens in der Heimat, den historischen Gründen und persönlichen Motiven für ihre Auswanderung, behandelt die Präsentation auch die Bedingungen an Bord der Schiffe und endet bei ihren heute lebenden Nachfahren. Zeitgleich zur Ausstellung des Deutschen Auswandererhauses wird auch eine Ausstellung der Fotografien von August Sherman in Ellis Island eröffnet. Sie zeigt unter dem Titel „Ellis Island. Portraits 1905 – 1920” histori- DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN 5 sche Fotos von Einwanderern. Das Deutsche Auswandererhaus wird die erste Station sein, auf der diese Wanderausstellung in Europa zu sehen ist. NEW YORK > The German Emigration Center will be introduced to the American public in an exhibition taking place at the Ellis Island Immigration Museum from June 3 through July 31, 2005. The exhibition illustrates the close cooperation between both institutions. Ellis Island is one of the most important immigration museum in the United States. The peninsula beyond the port of New York was the first place U.S. immigrants saw when arriving in the U.S. between 1882 and 1962 and it was also the place where they disembarked to register for admission into the United States. In 1989 Ellis Island was opened to the public as a museum and national monument and is visited on average by more than four million people from all over the world every year. This exhibition, featuring pictures of the German Emigration Center‘s impressive architectural design as well as a model of the city of Bremerhaven and its surroundings, will be the German Emigration Center‘s first official exhibition in the United States of America. Ten large panels with elaborate illustrations and photographs will provide visitors a detailed overview of the building‘s design on the one hand and a comprehensive presentation of the exhibition concept on the other. In addition, to illustrate the German Emigration Center‘s exhibition concept the panels will tell the story of Justina Tubbe, an immigrant from Germany, beginning with the details and living conditions in her native country, historical and personal reasons for emigration, passenger conditions on board the ships and, finally, descendants living in the United States today. An exhibition of August Sherman‘s photographic work entitled Ellis Island. Portraits 1905 – 1920 and showing historical photos of immigrants will be opening at Ellis Island simultaneously. Following its opening in August the German Emigration Center will be the first place in Europe to show this traveling exhibition. > WWW.ELLISISLAND.ORG GERMANY – a SENSE-sational experience NEW YORK > Vom 3. bis zum 23. Juni wird die Grand Central Station, der wohl berühmteste Bahnhof der Welt, zum Schauplatz einer außergewöhnlichen Veranstaltung: In der Vanderbilt Hall, am Ausgang zur 42. Straße, präsentieren die Deutsche Zentrale für Tourismus, New York, das Deutsche Auswandererhaus und elf weitere Partner die Ausstellung „Germany – a SENSE-sational experience“. Im Herzen von Manhattan werden die Besucher hier Gelegenheit bekommen, Deutschland als aufregendes und interessantes Reiseziel zu entdecken. Die Veranstaltungsschwerpunkte reichen dabei von der Vorstellung der kulturellen, kulinarischen und touristischen Highlights in Deutschland. NEW YORK > Grand Central Station, undoubtedly the most famous train station in the world, will be the stage setting for an extraordinary event taking place from June 3 – 23. The German Tourist Board in New York, the German Emigration Center and 11 other partners will be presenting Germany – a SENSEsational Experience in the Vanderbilt Hall at the 42nd Street exit. Right in the heart of Manhattan visitors will have the opportunity to take in the exhibition focusing on several central features, including the cultural, culinary and travel highlights in Germany and discover what an exciting and interesting destination Germany is. 6 DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN networking networking >> Die „Fridtjof Nansen”, 52 Meter lang und 6,80 Meter breit, Baujahr 1919. In wochenlanger Arbeit wurde sie nung, Feste und Spiele, Streit und Freundschaft, Mußestunden und harte Arbeit. zur „Bremen” umgebaut und dem Jahr 1855 angepasst. It took weeks to refit and adapt the 52-m long and 6.8-m wide Fridtjof Nansen (built 1919) to the conditions of 1855.Once finished, it became the Bremen. ZEITREISE UNTER VOLLEN SEGELN SAILING BACK IN TIME Within a matter of minutes the lives of 19 passengers and the crew of 18 underwent a metamorphosis – their walk through the time tunnel in Bremerhaven stripped them of modern-day comforts, including clothing, wristwatches, cell phones and other personal belongings, and transported them back in time to the year 1855. In return, they were outfitted with the typical clothing and underpinnings of that era, one change of underwear, a piece of soap and a couple of books. All 37 found that the clothing was the hardest item to get used to. Designed and tailored by Hamburg-based master costume tailor Silke Löhmann according to historic Alle Abbildungen / All pictures: © Caligari Film, München BREMERHAVEN / NEW YORK > Mehr als zwei Monate waren 37 Menschen mit einem Segelschiff von Bremerhaven nach New York unterwegs. Ihr Weg war das Ziel: Nacherleben, wie es den Auswanderern um 1855 erging. Das Deutsche Auswandererhaus war für die Authentizität des Abenteuers verantwortlich. Ab dem 23. Mai wird die Fahrt im Fernsehen ausgestrahlt – ab dem 8. August ist sie auch im Deutschen Auswandererhaus zu sehen. Innerhalb weniger Minuten änderte sich das Leben der 19 Passagiere und der 18köpfigen Besatzung: Ihr Gang durch die in Bremerhaven aufgebaute „Zeitschleuse” hatte sie ins Jahr 1855 befördert. Denn hier mussten sie abgeben, was sie bei sich trugen – Kleidung, Uhren, Mobiltelefone sowie alle anderen persönlichen Dinge. Eingetauscht wurde es gegen das, was Auswanderer vor 150 Jahren bei sich hatten: die damals übliche Kleidung, Wäsche zum Wechseln, ein wenig Kernseife und ein paar Bücher. Garant für Authentizität: das Deutsche Auswandererhaus Zunächst war vor allem die Kleidung ungewohnt: Von der Hamburger Gewandmeisterin Silke Löhmann nach historischen Vorlagen gefertigt (siehe news Ausgabe 02/03 2005), trugen die Atlantikfahrer nun Unterwäsche aus Wolle und Leinen, enggeschnürte, bodenlange Kleider oder Hosen aus schweren Stoffen. Für die nächsten Wochen waren sie zu einfachen Passagieren im Zwischendeck, zum Schiffskoch oder Schiffsjungen geworden. BREMERHAVEN/NEW YORK > Just recently 37 people aboard a sailing ship arrived in New York after more than a two-month journey from Bremerhaven. The purpose of the crossing was the journey itself and those on board wished to experience how emigrants sailing for the New World fared circa 1855. The German Emigration Center was responsible for the authenticity of this adventure. Beginning May 23 the documentary of the crossing will be broadcast on German television; as of August 8 it will be shown at the German Emigration Center. Von Beginn an war das Deutsche Auswandererhaus als Kooperationspartner bei dem Projekt dabei. Dem Haus und seiner wissenschaftlichen Leiterin Dr. Simone Eick kam dabei eine besondere Bedeutung zu. Bis ins kleinste Detail wurden die Lebensumstände um 1855 recherchiert und für die Zeitreise genaue Vorgaben gemacht: von der Haartracht der Frauen bis zum damals üblichen Zahnpulver und der Beschaffenheit der Zahnbürsten, von der Auswahl des historischen Spielzeugs bis zur möglichen Reiselektüre, von der Zuteilung der Menge an Kernseife bis zur Zusammenstellung des kargen Speiseplans oder der Auswahl des Materials für die Proviantverpackung. Zusätzlich wurden auch die historischen Kostüme in Auftrag gegeben. Sie werden ab dem 8. August Teil der Ausstellung in Bremerhaven sein – versehen mit der Patina einer Überfahrt. Kälte und Hitze, Stürme und Flauten: den Zeitreisenden blieb nichts erspart Die Männer, Frauen und Kinder bekamen schnell einen Begriff davon, wie es den Auswanderern damals ergangen sein musste. Denn auch an Bord des Topsegelschoners „Bremen”, er wurde extra für die Überfahrt den Verhältnissen von 1855 angepasst, gab es weder Strom noch Heizung, kein fließendes Wasser und kein Spülklosett. Wer dresses and trousers made of heavy material. During the coming weeks they would be nothing but steerage passengers, galley cooks or ship‘s mates. Authenticity Guaranteed by the German Emigration Center From the very beginning, the German Emigration Center was party to the project with Research Director Dr. Simone Eick playing a major role. Living conditions in and around 1855 were researched minutely and exact requirements laid down for the journey back in time: everything from women‘s hairstyles, the type of toothbrushing powder and toothbrushes used, a selection of historic toys and proper travel reading, the amount of soap issued per passenger, the type of food customarily consumed on a North Atlantic crossing, right down to the material used for packing provisions. In addition, the making of historic costumes was commissioned. With the patina accrued during the crossing the costumes will now go on display at the German Emigration Center in Bremerhaven when the museum opens on August 8, 2005. Cold and Heat, Storms and Lulls – The Passengers Experienced It All The men, women and children quickly realized how emigrants had probably fared. On board the topsail schooner Bremen, 7 DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN TV- UND LESETIPP / TV AND BOOKS Die Erlebnisse der Auswanderer während der 12.000 Kilometer langen Reise sind in der sechsteiligen Dokumentation „Windstärke 8 – Das Auswandererschiff 1855” zu sehen. Ausgestrahlt wird die Reihe ab dem 23. Mai 2005, von 21.45 bis 22.30 Uhr im ARD-Programm Das Erste. Der Film ist eine Coproduktion von Caligari Film mit dem WDR Köln, in Kooperation mit der Filmstiftung NRW, dem Deutschen Auswandererhaus, in Zusammenarbeit mit ARTE. Zusätzlich zeigt Das Erste am Sonntag, 29.5. von 14.45 bis 14.30 Uhr ein Making of. Zur Reihe „Windstärke 8 – Das Auswandererschiff 1855” ist auch ein gleichnamiges Begleitbuch erschienen. What emigrants experienced on the 12,000km Atlantic crossing on board a sailing ship is documented in the six-part TV movie Beaufort 8 – The 1855 Ship of Emigrants. It will be broadcast on German television starting May 23, 2005 from 9:45 – 10:30 P.M. It was produced by Caligari Film Munich and the WDR Köln, in cooperation with the Filmstiftung NRW and the German Emigration Center together with ARTE. A book by the same name featuring background information on the individual episodes as well as general information on the topic of migration was recently published. > >> WWW.ARD.DE Lor sit la con velit nos nis alit lam, ver sustinci el del ulla corerit aci et praesse facipit prat. Loreet ip endigna ad modoloreet lore eum irilit, veliquam quisis niam, si. Lorem quametue consent landio ent alis , TV- UND LESETIPP SEE IT ON TV duschen wollte, musste mit Salzwasser vorlieb nehmen – oder auf den Regen warten. Und wurde die Kleidung bei schwerer See durchnässt, blieb sie meist tagelang feucht. Für die Fahrt nach Amerika hatte Kapitän Hans Temme eine historische Route gewählt: südlich entlang der Küste Europas und Nordafrikas, dann – mit dem Nordostpassat – in westlicher Richtung über den Atlantik bis New York. 50 Tage wurden für die Überfahrt veranschlagt – 68 Tage sind es geworden. Denn schwere Stürme zwangen zu nicht geplanten Zwischenstopps und einem langen Umweg. Anschließend ließen nachlassende Winde das Schiff kaum noch Fahrt machen. Die Menschen am Bord haben dabei Erfahrungen gemacht, wie die Auswanderer vor 150 Jahren: Sie durchlebten Angst unf Hoff- patterns (see news issue 2/2005) the passengers now donned underwear made of wool and linen, tight-waisted, floor-length specifically adapted to the conditions of 1855, there was no electricity and no heating, no running water and no flush toilets. Those who wished to bathe had to make do with salt water, or wait for rain. And if their clothes were drenched due to heavy seas, they were apt to remain damp for several days. Master of sail Hans Temme chose a historic route, sailing south along the coast of Europe and North Africa, then taking advantage of the northeasterly tradewinds to cross the Atlantic west to New York. Fifty days were planned for the crossing, but in fact it took 68 days. Heavy storms forced the ship to make unplanned stopovers and take a long, circuitous route. To make matters worse, the wind slackened off to the point where the ship was making virtually no headway at all. The passengers on board relived what the emigrants of 150 years ago experienced: hope and fear, parties and games, arguments and boredom, hours of leisure and hard work. All 37 passengers agreed that the crossing was a unique and unforgettable experience. > WWW.WDR.DE/TV/W8 8 DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN networking networking 1955: PER FLUGZEUG NACH AMERIKA 1955: BY PLANE TO AMERICA >> Die legendäre Super-Constellation nimmt 1956 Kurs auf New York. Schon kurz nach der Neu-Gründung galt die Lufthansa damit als Synonym für die Verbindung zwischen den Kontinenten – wie einst der Norddeutsche Lloyd mit seinen Schiffen. The legendary Super Constellation en route to New York in 1956. Shortly after resuming commercial flights Lufthansa became synonymous for the connections between Europe and the U.S., similar to the Norddeutsche Lloyd ships. Mit der Wiederaufnahme des planmäßigen Fluglinienverkehrs durch die am 1. April 1955 neu gegründete Lufthansa brach ein neues Zeitalter in der deutschen Luftfahrt an. Seit damals hat sich die Lufthansa von einer eher kleinen Fluggesellschaft zu einem erfolgreichen Luftfahrtkonzern entwickelt. Heute gilt sie als eine der größten und bedeutendsten Fluglinien der Welt. Die Lufthansa betreibt heu- TRANSKONTINENTALE VERBINDUNGEN INTERCONTINENTAL CONNECTIONS Das Deutsche Auswandererhaus ist stolz darauf, dass sich die Lufthansa in ihrem Jubiläumsjahr als Sponsor des Erlebnismuseums in Bremerhaven engagiert. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war Bremerhaven der Inbegriff für den Au�ruch per Schiff in die Neue Welt. Heute steht die Lufthansa überall für schnelle und zuverlässige internationale Verbindungen. An die Bedeutung der Seestadt erinnerte auch die Lufthansa am 15. Dezember 2003: Sie taufte das derzeit größte Passagierflugzeug der Welt, den Airbus A340-600, auf den Namen „Bremerhaven“. The German Emigration Center is proud of the fact that Lufthansa, celebrating its 50th anniversary this year, has chosen to be one of the sponsors for Europe‘s leading theme museum focusing on migration. The city of Bremerhaven embodied the departure to a new world up through the mid-20th century, and it was from here that the Norddeutsche Lloyd operated its ships to U.S. and a variety of other ports. Today Lufthansa stands for fast and reliable connections around the world. In christening its currently largest commercial liner, the Airbus A340-600, Bremerhaven on December 15, 2003, Lufthansa, too, commemorated the significance of this port city. mehr als 6.350 wöchentliche Hin- und Rückflüge zu 177 Zielflughäfen in 73 Ländern. Die Geschichte der Lufthansa ist die Summe vieler richtiger Entscheidungen. So war sie die erste Fluglinie, die 1965 die Boeing 737 bestellte – später die weltweit erfolgreichste und meist verkaufte Düsenmaschine. Auch in späteren Jahren bestimmte die Lufthansa bei technischen Innovationen immer wieder die Richtung. Tatsächlich hat die Lufthansa die Entwicklung vom Düsenjumbo Boeing 747-100 zur noch größeren Boeing 747-400 und der Airbus-Modelle A300 und A310 vorangetrieben. Heute zählt die Lufthansa zu den international modernsten und umweltfreundlichsten Luftfahrtunternehmen: Sie reduzierte den Ausstoß ozonabbauender Chemikalien und verbesserte die Wartung und Überholung ihrer Maschinen. Sämtliche Lufthansa-Flugzeuge erfüllen weltweit die strengsten Geräuschvorschriften. Am Jahresende 2004 zählte die LufthansaFlotte insgesamt 434 Flugzeuge mit einem durchschnittlichen Alter von 8,4 Jahren. Ab Dezember 2003 bot die Lufthansa planmäßige Flüge mit der viermotorigen Airbus A340-600 an. Ab 2007 plant die Lufthansa den regelmäßigen Linienverkehr mit dem Airbus 380-800, dem Flaggschiff des 21. Jahrhunderts. Lufthansa-Technik – Garant für Präzision und Zuverlässigkeit Mit einer Kapazität von 555 Passagieren, also 40 Prozent mehr als in der Boeing 747400, verbraucht der Airbus 340-600 trotzdem elf Prozent weniger Treibstoff und ist dank der Rolls-Royce Trent 900-Turbinentriebwerke erheblich geräuschärmer. Lufthansa-Technik ist bekannt für Präzi- sion und Zuverlässigkeit, beides wichtige Eigenschaften für das Image des Luftfahrtunternehmens. Die Lufthansa-Technik mit Hauptsitz in Hamburg, ist ein eigenständiges Unternehmen der Lufthansa-Gruppe. Weltführend in Wartung, Reparatur und Betrieb von Verkehrsflugzeugen, bietet sie kundenspezifische Wartungsangebote sowie modernste Reparatursysteme an. FlyNet – surfen über den Wolken Bereits 1931 verschickten Lufthansa-Passagiere die ersten Telegramme aus der Flugzeugkabine. Damals mussten solche Inflight-Telegramme kurz gehalten werden, maximal 15 Wörter ließen sich zur Erde verschickten. Heute können die Fluggäste nach Herzenslaune im Internet surfen, chatten oder mittels Firmen-Intranet kommunizieren. Zudem hat Lufthansa mit dem FlyNet-Portal als erste Luftverkehrsgesellschaft HochgeschwindigkeitsBreitband-Internet-Verbindungen in der Kabine geschaffen. Global Player – Lufthansa verbindet Kontinente Während der 90er Jahre stürzte der erste Golfkrieg die gesamte internationale Luftfahrt in eine ernsthafte Krise. Mit Hilfe eines weitreichenden Restrukturierungsprogramms wurde die kritische Wirtschaftslage überwunden. Damals hat die Lufthansa den Sprung von einer Fluggesellschaft zum Aviation Konzern realisiert. Sie wurde gänzlich privatisiert, d. h. das MRO-Geschäft (Wartung, Reparatur, Betrieb) und die Cargo- und IT-Systeme wurden als selbständige Unternehmen ausgegliedert. Die Lufthansa hat damals auch nach Wegen gesucht, um mit anderen Fluglinien zu ko- operieren bzw. Flugallianzen zu gründen. Am 14. Mai 1997 wurde die Star Alliance, der erste multilaterale Airline-Verbund gegründet. Neben der Lufthansa gehörten als Gründungsmitglieder Air Canada, SAS, Thai Airways International und United Airlines dazu. Inzwischen zählt das Star Alliance-Netz 15 Partner-Fluglinien und ist die international führende Luftfahrtgruppierung. Die Partner dieser Allianz betreiben insgesamt 14.300 Flüge täglich zu 772 Zielen in 133 Ländern (September 2004) und bieten Flugkunden damit nicht nur schnelle und bequeme Verbindungen fast überall auf dem Globus, sondern auch beispiellose Flexibilität bei ihrer Reiseplanung. Fünf Jahrzehnte Fluggeschichte mit dem Kranich-Logo. Die Leistungen und der Erfolg von Lufthansa spricht für sich selbst. Herzlichen Glückwunsch Lufthansa! There’s no better way to fly! A new era began in German aviation when the newly-founded Lufthansa resumed scheduled flights on 1 April 1955. Since then, Lufthansa has evolved in fifty eventful years from a small carrier into an internationally successful Aviation Group. It is now one of the world’s biggest and most prestigious airlines. Lufthansa’s history is a tale of success though not without its setbacks. Lufthansa today operates in more than 6,350 round-trips weekly to 177 destinations in 73 countries, all detailed in the summer timetable 2005. The Story of Lufthansa is the Sum of Right Decisions In 1965, Lufthansa was the first airline to order the Boeing 737 (21 in all), which was to become the world’s best-selling and most successful jetliner. And in later years, Lufthansa has repeatedly triggered new directions in the technology of jet aircraft – be it from Boeing or Airbus. It spurred the migration from the Boeing 747-100 jumbo jet to the larger-version 747-400 as well as development of the Airbus A300 and the A310. Today the Lufthansa fleet ranks among the most modern and environmentfriendly in the global airline business. The airline has led the world in dispensing with chemicals, that damage the ozone layer, on aircraft maintenance work and overhauls. All Lufthansa aircraft measure up to the world’s strictest noise standards. At year-end 2004, the Group’s fleet comprised a total 434 aircraft with an average age of 8.4 years. In December 2003, the four-engined Airbus A340-600 commenced scheduled flights with Lufthansa, again the first carrier to introduce a new aircraft type. Come 2007, Lufthansa is scheduled to begin operating with the 21st century’s flagship, the Airbus A380-800. The megaliner will carry 555 passengers, 40 per cent more than a Boeing 747-400. It will burn eleven per cent less fuel and – with its Rolls-Royce Trent 900 powerplants – be distinctly quieter. Lufthansa Technik – Guarantor of MRO Precision and Reliability Aero-engineering at Lufthansa is noted for precision and reliability, both of which are significant attributes in the airline’s image. Lufthansa Technik with its main base in Hamburg operates as an independent company in the Lufthansa Aviation Group and is world leader in maintenance repair and overhaul of commercial airliners. With customized maintenance programmes and state-of-the-art repair systems, the MRO subsidiary guarantees the reliability and availability of clients’ aircraft fleets. FlyNet – Surfing above the Clouds In 1931, Lufthansa passengers were sending the first private telegrams from the aircraft cabin. Those inflight telegrams to earth had >> 1. April 1955: Es ist soweit – die Lufthansa fliegt wieder April 1, 1955 – Lufthansa returns to the air. D EUT S CH E S AUSWAN DER ERH AUS BR EMERH AVEN 9 to be kept short – running to 15 words at the most. Today, Lufthansa passengers can surf the Internet at will, send any number of emails, chat on the web or communicate with their corporate Intranet. The airline was the first to lay on high-speed broadband Internet connectivity in the cabin in the shape of the “FlyNet “ portal. Global Player – Lufthansa connects continents In the Nineties, when the first Gulf War plunged the entire international airline business into a grave crisis, Lufthansa was transformed from an airline into an Aviation Group. And it worked. Thanks to a sweeping rehabilitation programme, the company weathered the critical situation. Lufthansa was fully privatized: The MRO business, Cargo and IT Systems were spun off as independent companies. Lufthansa sought and found ways of cooperating with other airlines and forging alliances. The quest culminated in the birth of the first multilateral airline grouping in the international air transport industry – the “Star Alliance“ – on 14 May 1997. Its founding members, alongside Lufthansa, were Air Canada, SAS, Thai Airways International and United Airlines. Today, the Star Alliance Network, meantime with 15 partner airlines, is the world’s leading airline grouping. The alliance partners operate 14,300 flights daily to 772 destinations in 133 countries (figures from September 2004). They offer customers fast and convenient connections to most any point on the globe, giving them unprecedented flexibility in their travel planning. Five decades of flying with the crane logo – the successes and achievements of Lufthansa speak for themselves. Congratulations Lufthansa! There’s no better way to fly! > WWW.LUFTHANSA.COM 10 DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN preview Wo kann man Menschen treffen, die vor 175, 90 oder 50 Jahren ausgewandert sind? Oder den Nachfahren? Im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven: Detaillierte Nachforschungen und spektakuläre Inszenierungen werden die Besucher in die Lage versetzen, die Vergangenheit nachzuerleben. Hierbei kommt modernste Museumstechnologie >> preview in fünf historische Meilensteine unterteilt ist. Die Biographien sind so ausgewählt, dass sie stellvertretend für die 7 Millionen Menschen stehen, die über Bremerhaven ihre europäische Heimat verließen: Für historische, soziale, politische Ursachen und persönliche Motive, für Sehnsüchte, die zum Aufbruch führten und für die Lebenswege in der neuen Heimat, für erfüllte Hoffnungen oder enttäuschte Träume. Alle Geschichten wurden sorgsam ausgewählt und bis zu den heute lebenden Nachfahren recherchiert. If you‘re interested in meeting people who emigrated 175, 90 or even 50 years ago or their descendants the German Emigration Center in Bremerhaven is the place to go. Indepth studies and spectacular Rendezvous mit der Vergangenheit Wer will, trifft in der Galerie der 7 Millionen das erste Mal auf „seinen“ Auswanderer. Pictogramme leiten den Besucher auf seiner Entdeckungsreise durch eine Vielzahl der einzelnen Geschichten, persönlichen MITTENDRIN IN DER GESCHICHTE IN THE MIDST OF HISTORY Im Deutschen Auswandererhaus begegnet man der Vergangenheit und Ge- genwart. So auch Eleonore und Richard Morgner (oben), die am 5. Mai 1954 den Hafen von New York erreichten. Und ihre Enkel (unten), die stolz auf ihre Vorfahren sind. Meet the past and present at the German Emigration Center. Eleonore and Richard Morgner (above) arrived in the port of New York on May 5, 1954. Their grandchildren (below) are proud of their ancestors. zum Einsatz, wie etwa die RFIDSmart Card (siehe Kasten). Sie wird am Eingang der Ausstellung jedem Besucher ausgehändigt, der damit gleichzeitig auch den Namen und das Bild eines Auswanderers erhält. Das Ticket ist der Schlüssel zu einer Biographie, der man auf einzigartige Weise begegnen wird. Auf wessen Spuren der Besucher durch die Ausstellung wandelt, entscheidet der Zufall. Die Biographien: Sie stehen stellvertretend für sieben Millionen Die Geschichte der Auswanderung über Bremerhaven umfasst den Zeitraum von 1830 bis 1974, der >> Stöbern, Forschen, Entdecken: Blick in die Galerie der 7 Millionen Study, research, discover: a look inside the Gallery of the 7 Million Erinnerungsstücke und Zeitdokumente zu den recherchierten Auswanderer-Biographien. Der Schlüssel, mit dem sich das Tor in die Vergangenheit öffnet, ist die RFIDSmart Card: Ist der jeweilige Auswanderer gefunden, erfährt man mit Hilfe des Tickets alles über dessen Lebensumstände bis zu dem Zeitpunkt, an dem er beschloss, den Abschied zu wagen. Nebenbei: Dass der Streifzug durch die Galerie der 7 Millionen natürlich auch die Geschichte vieler weiterer Auswanderer zum Vorschein bringt, versteht sich von selbst. Wann und wie die oft gefährliche Ozeanüberquerung verlief, lässt sich auf der Station „An Bord“ im wahrsten Sinn des Wortes nacherleben. Auch hier, in inszienierter Umgebung, hilft das Eintrittsticket dem Besucher, „seinem“ Auswanderer wieder zu begegnen und mehr über ihn zu erfahren. Von der Vergangenheit ins Heute Nach der Ankunft in Amerika folgt man den Auswanderern nach Ellis Island und lernt die Geschichte der Einwanderung, die Prozeduren und Formalitäten kennen. Zusätzlich wartet eine Fülle von Detailinformationen über die wichtigsten Einwanderungshäfen in Nordamerika. Das jeder der Auswanderer den Lauf der Geschichte auf seine Weise prägte, offenbart sich im Raum der Nachfahren: Hier ist der Besucher während des weiteren Lebenswegs und damit beim Neuanfang in Amerika dabei; er nimmt Teil an geglückten Karrieren wie an bitteren Rückschlägen in der neuen Heimat. In diesem Raum beginnt auch die Reise zurück aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Sie führt zu den Nachfahren des Auswanderers bis in die jüngste Generation. Erstaunliche Geschichten, faszinierende Lebenswege und bewegende Schicksale erwarten den Besucher auch hier. DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN 11 tor‘s key to a biography, chosen randomly incidentally, and based on this biography the visitor will experience a unique tour. The Biographies – Representative of Seven Million The history of emigration via Bremerhaven comprises a period from 1830 to 1974 and is divided into five historic milestones. The biographies have been chosed to represent the seven million men, women and children who left their native homes to board a ship headed for the New World. They stand for the historic, social, political and personal reasons behind emigration, as well as for the hopes and longings linked with it, the dreams fulfilled and disappointments experienced in their newly chosen lives. Each and every biography was chosen with utmost care and researched up through living descendants today. >> Manfred Schnetzer, ausgewandert 1952 Im Gepäck: Andenken an die Heimat Manfred Schnetzer emigrated in 1952. >> Martha Hüner, ausgewandert 1923 und ein Exponat mit einer bewegenden Geschichte Martha Hüner emigrated in 1923; an exhibit with a moving story exhibition displays coupled with the use of state-of-the-art technology (RFID Smart Card, see box below) will put visitors in a position to relive the past. At the entrance to the exhibition visitors will receive an RFID Smart Card “loaded“ with the name and picture of an emigrant. This ticket is the visi- Past Encounters The Gallery of the 7 Million is where visitors will first meet “their“ emigrant. Pictograms guide visitors through the maze of individual stories, personal memorabilia and historic documents to the carefully researched stories of the emigrants featured. The RFID Smart Card is the visitor‘s key to opening the door to the past. Once the correct emigrant has been located, visitors use their tickets to find out everything about the circumstances an emigrant lived in and which eventually led up to the decision to leave their homeland. At this time it is important to point out that a stroll through the Gallery of the 7 Million naturally relates the stories of all the other selected emigrants as well. The number of ocean crossings and dangers involved is realistically conveyed On Board. Here again, the RFID Smart Card leads In his baggage was a souvenir of home. visitors to “their“ emigrant and relates background information. From the Past into the Present Having arrived in America visitors will accompany emigrants while they go through the procedures and formalities at Ellis Island to obtain admission to the United States. Here again, visitors will receive an abundance of detailed information on the major emigration ports in North America. The uniqueness of each emigrant‘s story becomes evident in the Room of Descendants. Here, the visitor experiences how the emigrant starts out in the New World, witnesses dreams come true, as well as setbacks and disappointments in the new country. This is also where the journey from the past into the present takes place, bringing visitors face to face with the descendants living in the U.S. today. MIT MODERNSTER TECHNIK AUF SPURENSUCHE TRACING ROOTS WITH STATE-OF-THE-ART TECHNOLOGY Im Deutschen Auswandererhaus kommt modernste Museumstechnologie zum Einsatz. Sie steckt auch in dem Eintrittsticket und macht es zu einem Schlüssel, der die Welt des Erlebnismuseums erschließt. Dabei ist die Handhabung ganz leicht. Ob bei Computer- oder Hörstationen: Wird es gegen eine markierte Stelle gehalten, erhält man auf seiner Reise durch die Zeit wie von selbst Zugang zu bestimmten Informationen. Übrigens: Auch die Ergebnisse der Recherche in den Datenbanken und Passagierlisten lassen sich einfach auf dem Ticket speichern. Wer will, kann mit seiner Hilfe an der Fotostation sogar fotografieren. Möglich macht dies alles die RFID-(Radio Frequency Identity)-Technologie. Sie funktioniert im Verborgenen und wird von speziellen Lesegeräten und Servern gesteuert. The German Emigration Center has incorporated state-of-the-art technology in many areas of the museum concept. This technology converts the admission ticket into a key that opens a world of experience to the visitor yet is as easy as pie to use. By holding the ticket up to a place marked on computer and audio stations the visitor has immediate access to specific information. Incidentally, all research findings on databases and in passenger manifests may be stored on the visitor‘s admission ticket, which can also be used to take a souvenir picture of oneself in historic costume at the photo station. All powered by RFID (Radio Frequency Identity) technology, which works “behind the scenes“ and is controlled by special bar code scanners and servers. 12 >> DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN biography Verfolgt und vertrieben: Dr. Hertha Nathorff und Dr. Erich Nathorff Persecuted and driven out of the country: Dr. Hertha Nathorff and Dr. Erich Nathorff biography Laemmle ist tot und ausgewanderte Verwandte unterstützen sie nur wenig. Während sich ihr Mann auf das amerikanische Examen vorbereitet, hält Dr. Hertha Nathorff die Familie mit Jobs als Putzfrau über Wasser – und muss sich immer wieder als „nazispy“ beschimpfen lassen. Besonders aber leidet sie unter dem Verlust der Heimat. Noch am Tag der Einbürgerung wird sie schreiben: „Mein Herz blieb kalt – jetzt da sich die lange Sehnsucht erfüllte, wieder eine Heimat zu haben“. Ihre ganze Kraft wendet sie auf, damit ihr Mann 1941 die Zulassung als Artzt in Amerika erhält und eine Praxis eröffnen kann. Sie selbst legt das Examen als Krankenschwester ab. Vor allem aber kümmert sich Hertha Nathorff um andere: 1941 bietet sie Einwanderinnen Kurse für Krankenund Säuglingsfürsorge an und hilft ihnen bei der Arbeitssuche. Gleichzeitig veröffentlicht sie Artikel und Gedichte im „Aufbau“, einer deutschsprachigen jüdischen Zeitung, in der auch Albert Einstein und Thomas Mann publizieren. out before her. Born in 1885 Hertha grew up in a well-to-do family in the Swabian town of Laupheim with tolerant parents. Hertha is the first girl to attend the municipal Latin School and after receiving her Abitur (highschool degree), in 1914 she goes on to study medicine. The emergence of anti-Semitism “Your name may be Einstein but that won’t help you”, is the retort university professors hurl in Hertha’s face, but she’s not the kind of person who is easily fazed. Instead, on April 1, 1923, Dr. Hertha Einstein becomes the director of a maternity home and home for newborn babies in Berlin, and founds a family planning office. That same year she marries Dr. Erich Nathorff, head of the tuberculosis care unit at the hospital in Berlin-Moabit with whom she opens a joint practice. In addition, Dr. Hertha Nathorff becomes the first female representative on the board of Berlin doctors. Happy years lie ahead of the couple during which they commit their time and work to improving the state of public health and during which their son is born. With the rise of National Socialism to power in 1933, however, their lives comes to a grinding halt. In April of that year all Jewish doctors are stripped of their registrations; Dr. Hertha Nathorff is laid off. “They are eliminating Jews from every profession, Goebbels and Göring are raging mad,” she notes in her diary in 1933. “Has anyone I ever helped asked me first whether I was a Jew or a Christian?” Germany sinks into barbarianism In August 1938 the couple applies for a U.S. visa. Carl Laemmle, founder of Universal Studios and a cousin of Hertha’s father, vouches for them. Two months later, all Jewish doctors in Germany are stripped of their license to practice medicine. In November of the same year, anti-Jewish pogroms take place all over Germany and Hertha’s husband is carried off to the concentration camp in Dachau. For a seemingly eternal five weeks Hertha fears for her husband’s life; fortunately he is released. Finally, after countless delays, the Nathorffs receive their emigration papers and are able to escape Nazi terror in April 1939, with nothing but their lives, as the Nazis have confiscated their money. DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN though who goes on to work as a full-fledged psychologist at the Alfred Adler Institute the same year. The Federal Republic of Germany recognized Hertha Nathorff’s tireless work and support of other German emigrants, presenting her with the Federal Cross of Merit in 1967. Although she never returned to Germany she did keep in close touch: up until 1984 Dr. Hertha Nathorff was active in the Literary Society for the Maintenance of the German Language. Furthermore, she donated an annual award to her school in Laupheim for the best high school graduate. Dr. Hertha Nathorff passed away in New York on June 11, 1963. The Diaries of Dr. Hertha Nathorff. Berlin – New York. A Chronicle of 1933 – 1945, published by Wolfgang Benz. Available in bookstores. JÜDISCHE AUSWANDERUNG AUS DEUTSCHLAND 1933 – 1940 JEWISH EMIGRATION FROM GERMANY 1933 – 1940 ���� ���� ���� Despite grief Nathorff continues to help In February 1940, the Nathorff family arrive in New York without a cent to their names. Their German board exams are meaningless in the U.S. (Carl Laemmle has since passed away) and other emigré-relatives do little to help the family out. While her husband prepares to take the U.S. board exam Dr. Hertha Nathorff takes on various odd jobs to support the family. To make matters worse, more often than not she is insulted and berated as a “Nazi spy.” What hurts Hertha most, however, is the loss of her native homeland. Even on the day of her naturalization she notes in her diary, “ “My heart remains cold – even though I have longed for the day when I would have a new home.” The energy Hertha lacks to study herself is invested in her husband’s passing his board exams so the couple can open a joint practice, particularly as Hertha has received her nursing degree. More than anything else though, Hertha takes care of others. In 1941 she offers a course in nursing and baby care for immigrants in 1941 and helps them to find jobs. At the same time, she writes articles and poems for the German-language Jewish newspaper Aufbau which also featured articles by Albert Einstein and Thomas Mann. Finally, Hertha Nathorff begins to train as a psychologist at the Alfred Adler Mental Hygiene Clinic. In 1954 Hertha Nathorff’s husband dies of a heart condition he developed during his imprisonment in a concentration camp. This setback does not deter Hertha Nathorff „ICH WEISS ICH BIN UND BLEIBE: EIN WANDRER ZWISCHEN ZWEI WELTEN“ “I WAS AND ALWAYS WILL BE A WANDERER BETWEEN TWO WORLDS“ Die Nationalsozialisten nahmen Dr. Hertha Nathorff, geb. Einstein, die Heimat, den Beruf, das Hab und Gut. Doch ihre Mitmenschlichkeit konnten sie der jüdischen Ärztin nie nehmen. Für Hertha Einstein, eine Nichte des Physikers Albert Einsteins, sieht alles nach einer glücklichen Zukunft aus: 1885 geboren, wächst sie im schwäbischen Laupheim in einem wohlhabenden und toleranten Elternhaus auf. Als erstes Mädchen besucht sie die städtische Lateinschule und studiert nach dem Abitur Medizin. Aufkommender Antisemitismus „Dass Sie Einstein heißen, ist hier keine Empfehlung für Sie“, halten ihr Professoren an der Universität entgegen. Doch einschüchtern lässt sie sich nicht. Am 1. April 1923 übernimmt Dr. Hertha Einstein die Leitung eines Entbindungs- und Säuglingsheimes in Berlin und gründet eine Familien- und Beratungsstelle. Im gleichen Jahr heiratet sie Dr. Erich Nathorff, den Leiter der Tuberkulosefürsorge im Krankenhaus von Berlin-Moabit, mit dem sie zusammen eine Praxis eröffnet. Zudem wird Dr. Hertha Nathorff als erste Frau Deputierte im Gesamtausschuss der Berliner Ärzte. Es sind glückliche Jahre, in denen sich das Ehepaar mit großem Einsatz für das öffentliche Gesundheitswesen engagiert – und in denen ihr Sohn zur Welt kommt. Als die Nationalsozialisten die Macht erobern, ist alles zu Ende: Im April 1933 verlieren jüdische Ärzte die Kassenzulassung. Dr. Hertha Nathorff wird entlassen. „Aus allen Berufen schalten sie die Juden aus, Goebbels und Göring wüten“, notiert sie 1933 in ihrem Tagebuch. „Wer hat bisher gefragt, ob ich Jude oder Christ bin, dem ich geholfen habe?“ Deutschland versinkt in der Barbarei Im August 1938 beantragt das Ehepaar Visa für die USA. Die Bürgschaft übernimmt Carl Laemmle, Gründer der Universal Studios und ein Vetter ihres Vaters. Zwei Monate später wird jüdischen Ärzten in Deutschland die Approbation entzogen. Im November kommt es überall in Deutschland zu Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung, Dr. Erich Nathorff wird in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Erst nach fünf Wochen wird er wieder freigelassen. Endlich erhalten die Nathorffs nach vielen Verzögerungen die Auswanderungspapiere und entfliehen im April 1939 dem Naziterror. Gerettet haben sie nur ihr nacktes Leben, denn das Vermögen haben die Nazis beschlagnahmt. Trotz Kummer hilft sie anderen weiter Im Februar 1940 erreichen sie New York – und stehen vor dem Nichts: Ihre deutschen Examina werden nicht anerkannt, Carl Schließlich beginnt Hertha Nathorff an der Alfred Adler Mental Hygienie Clinic eine Ausbildung zur Psychologin. Infolge seiner Inhaftierung im Konzentrationslager erliegt ihr Mann 1954 einem Herzleiden. Doch Dr. Hertha Nathorff macht weiter: Im gleichen Jahr tritt sie als Psychologin in das Alfred-Adler-Institut ein. 1967 würdigt auch die Bundesrepublik Deutschland Hertha Nathorff: In Anerkennung ihres Einsatzes für die deutschen Emigranten erhält sie das Bundesverdienstkreuz. Nach Deutschland kehrte sie zwar nie mehr zurück, verbunden aber blieb sie der Heimat immer: Bis 1984 war Dr. Hertha Nathorff im Literarischen Verein zur Pflege der deutschen Sprache aktiv. Und sie stiftete ihrer Schule in Laupheim einen jährlichen Preis für das beste Abitur. Am 11. Juni 1993 starb Dr. Hertha Nathorff in New York. Als Buch erhältlich: Das Tagebuch der Hertha Nathorff. Berlin – New York. Aufzeichnungen 1933 – 1945, herausgegeben von Wolfgang Benz National Socialism robbed Dr. Hertha Nathorff, née Einstein, of her home, her profession, her belongings. But they were unable to rob the Jewish doctor of her humanity. Hertha Einstein, a niece of physicist Albert Einstein, seemed to have a perfect future laid >> „Meidet jüdische Ärzte und Rechtsanwälte“: Boykottplakat in den Straßen Berlins. Vorlage: „Der gelbe Fleck. Die Ausrottung von 500000 deutschen Juden“. Paris: Éditions du Carrefour 1936 A boycott poster in the streets of Berlin encourages Germans to, “avoid Jewish doctors and lawyers.“ Taken from The Yellow Taint. The Extermination of 500,000 German Jews. Paris: Éditions du Carrefour, 1936. 13 ���� ���� �� ��� > WWW.SHOA.DE �� ��� �� ��� �� ��� �� ��� ���� ���� �� ��� �� ��� ���� �� ��� Quelle: Mike Zuchet, Die Reichszentrale für jüdische Auswanderung Vor Beginn des deutschen Massenmordes an europäischen Juden ab 1941, schafften es Hunderttausende, Deutschland zu verlassen. Vor Beginn des 2. Weltkrieges gingen viele in europäische Nachbarländer, danach wanderten die meisten von ihnen in die USA aus. Nach dem Boykott jüdischer Geschäfte im April 1933 setzte die erste große Auswanderungswelle von Juden ein. Der Terror gegenüber der jüdischen Bevölkerung im November 1938 löste 1939 die zweite große Auswanderungswelle aus. Mit dem Auswanderungsverbot vom 23. Oktober 1941 für die Dauer des Krieges gab es für die wenigsten Juden noch eine Chance, Deutschland zu verlassen. Before the mass murder of millions of European Jews by the Germans began in 1941, hundreds of thousands of German Jews managed to emigrate. Prior to the beginning of World War II many had moved to neighboring countries in Europe and the majority later moved on to the United States. The boycott of Jewish businesses in April 1933 targeted the first major wave of emigration, the second major wave following in 1939 as a result of terror acts against the Jewish population in November 1938. With the emigration ban issued by the Nazi government on October 23, 1941 for the entire duration of the war few Jews were able to escape Germany thereafter. 14 >> making of GESCHICHTE VERSCHWINDET NIE HISTORY LIVES ON AND ON DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN aspects EMIGRANT AUS LEIDENSCHAFT THE AMATEUR EMIGRANT ROBERT LOUIS STEVENSON DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN 15 LESETIPP / BOOKS Auf die Besucher des Deutschen Auswandererhauses wartet großes Kino Exciting film material at the German Emigration Center Im Deutschen Auswandererhaus wird ein bildgewaltiger Kurzfilm zum Thema Emigration zu sehen sein. Die Realisation hat mit Ciro Cappellari einer der international renommiertesten Dokumentarfilmer übernommen. Sie wurden in Argentinien geboren, haben in vielen Ländern gearbeitet, leben heute in Berlin. Hilft Ihnen Ihre Biographie bei diesem Film? Sicher. Das Thema Emigration ist mit meiner Arbeit sehr verbunden. Meine Großeltern stammen aus Europa. Als das Angebot kam, diesen Film zu machen, habe ich natürlich sofort zugesagt. Was bedeutet für Sie Heimat? Der Ort, wo du aufgewachsen bist, wo du deine Kindheit verbracht hast, wo deine Familie wohnt. Durch die Emigration bekommt Heimat aber eine andere Bedeutung. Es entsteht ein gespaltenes Verhältnis zu ihr, es ist immer eine Zerrissenheit. Sind Sie ein Auswanderer? Ich würde schon sagen, dass ich ein Auswanderer bin. Berlin ist meine Wahlheimat, hier sind meine Kinder geboren. Irgendwann werden sie in meine Heimat fahren, es ist immer dasselbe: Auch ich wollte mehr über die Heimat meiner Großeltern erfahren und bin dorthin gereist. Was reizt Sie, zum Thema Auswanderung einen Kurzfilm zu drehen? Es ist eine Herausforderung, das Thema in diesem Format darzustellen: Aus 30 Stunden Filmmaterial machen wir einen sechsminütigen Kurzfilm. Deshalb brauchen wir eine besondere Dramaturgie aus Musik, Sprache und Geräuschen. Mit Menschen, die sich auch emotional über die eigene Geschichte äußern. Solche Personen sind schwer zu finden, aber wir haben bereits einige. Jeder von ihnen verkörpert auf seine Weise die Zerrissenheit. Über jeden könnte man einen eigenen, langen Dokumentarfilm machen. >> Ciro Cappellari – Filmemacher von Weltruf Ciro Cappellari – world-renowned film director Was zeigt der Film? Er erzählt die Geschichte verschiedener Auswanderer und ihrer Nachfahren. Wir zeigen auch historisches Material, das man so noch nie gesehen hat. Und wir suchen überall in Amerika nach ausdrucksstarken Bildern. Ich denke, dieses aufwendige Vorgehen ist der einzige Weg, zu zeigen, was Emigration bedeutet. Es wird ein sehr emotionaler Film, mit Bildern, in denen man eigentlich nicht denkt. Der Film beginnt in Bremerhaven. Wie wichtig ist die Authentizität des Ortes? Ich finde es sehr wichtig, an einem Ort zu drehen, an dem sich Ereignisse tatsächlich zugetragen haben. In Bremerhaven empfinde ich eine Magie. Man spürt: Hier ist etwas passiert. Geschichte verschwindet nie. Sie lebt immer weiter. Den Originalschauplatz zu besuchen, führt zu einer neuen Dimension des Erlebens. Evoking powerful images internationally renowned documentary filmmaker Ciro Cappellari‘s short film on emigration will form part of the permanent exhibition at the German Emigration Center. Although you were born in Argentina and have worked in various different countries you now live in Berlin. Did your own biography affect the making of this film? It certainly did. Emigration is very closely connected to my own work. My grandparents originally came from Europe. So when I received an offer to make this film I naturally accepted immediately. What does “home“ mean to you? The place where one grows up, spends one‘s childhood, where one‘s family lives. But “home“ or “native country“ have a far different meaning when emigration is involved. One‘s emotions and attitude are divided. Do you consider yourself an immigrant? Yes. Berlin has become my adopted home, my children were born here. One day, they will travel to my native country. It‘s always the same: I, too, wanted to find out more about my grandparents, so I went to Europe. Why did you make a short film about emigration? The challenge lay in presenting the topic in this format, reducing 30 hours of film material to a six-minute movie! Which is why this film called for a highly specific dramaturgy incorporating music, language and sound. With people relating their particular story and the feelings it evokes. It‘s hard to find people like that but there are some, and each of them personifies the sense of inner conflict. I would have no problem making a long documentary film about each of these individuals. What does the film present? Essentially, it tells the story of several emigrants and their descendants, using historic material no one has ever seen before. We shot powerful images in the U.S. Although time-consuming and expensive, it is the best and only way we can illustrate what emigration actually means. It is a very emotional film. The film begins in Bremerhaven. How important is the authenticity of the location? It is crucial to make the movie in the place where events actually took place. Bremerhaven conveys a sort of magic. You can feel that something of great magnitude happened here. History doesn‘t vanish with time, it lives on and on. And returning to the original scene of those events elevates us to another dimension of experience. PORTRAIT CIRO CAPPELLARI Der gebürtige Argentinier Ciro Cappellari (46) arbeitete zunächst in Argentinien und Europa als Journalist und Fotograf. Nach dem Studium an der Film- und Fernsehakademie Berlin sorgte Cappellari als Regisseur, Kameramann und Drehbuchautor für Aufsehen. 1994 erhielt er einen Oscar für den Kurzfilm „Schwarzfahrer“, 2005 den Adolf-Grimme-Preis für die Dokumentation „Abdullah Ibrahim – A Struggle for Love“. Cappellari hat zwei Kinder und lebt in Berlin. Argentinian-born Ciro Cappellari, 46, initially worked in his native country and Europe as a journalist and photographer. Following graduation from the Film- und Fernsehakademie (Movie and TV Academy) in Berlin Cappellari caused quite a stir in the business as director, cameraman and screenwriter. He received an Oscar for the short film Schwarzfahrer (Fare Dodger) in 1994 and the Adolf Grimme Award for his documentary film entitled Abdullah Ibrahim – A Struggle for Love in 2005. Cappellari has two children and lives in Berlin. Gescheiterte Europäer wählten den Weg in die Neue Welt, nicht heldenhafte Eroberer. So lautet das überraschende Fazit Robert Louis Stevensons, der Emigranten auf ihrer abenteuerlichen Fahrt begleitete. Als Passagier der „2. Kajüte“ schildert er seine Beobachtungen, Wand an Wand mit den Passagieren auf dem Zwischendeck. Mit Rücksicht auf die viktorianisch geprägten Ansichten der Familie wurde der Text erst nach seinem Tod publiziert. „Die Schatzinsel“ und „Der seltsame Fall des Mr. Jekyll und Mr. Hyde“ gehören zu den bekanntesten Werken von Stevenson (Schottland, 1850 – Samoa Inseln, 1894). 380 Seiten, Broschur, Wir zitieren mit freundlicher Genehmigung des Manesse Verlages aus Robert Louis Stevenson. Emigrant aus Leidenschaft. Aus dem Englischen übersetzt von Axel Deutscher Taschenbuch Monte. © Manesse Verlag Zürich, 2005, S. 21-23 und S. 67 Verlag It wasn‘t the heroic conquerors of Europe who chose emigration, but those whose lives seemed doomed to failure. This was the conclusion Stevenson came to, who accompanied emigrants on an adventuresome trip. In order to sympathize with the „meanest side of an emigrant‘s existence“ Stevenson sailed in a second-class cabin, wall-to-wall with the passengers in steerage, then documented his observations. Out of respect for the the attitudes of his Victorian-era family, the book was not published until after his death. Robert Louis Stevenson´s (Scotland, 1850 – Samoa Inseln, 1894) foremost books are Treasure Island and The Strange Case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde Below we have reproduced excerpts from Robert Louis Stevenson. Emigrant aus Leidenschaft. Translated into German by Axel Monte. © Manesse Verlag Zürich, 2005, pages 21-23 and 67 Als ich über Deck spazierte und mich unter meinen Mitpassagieren umsah, dieser merkwürdigen Ansammlung aus ganz Nordeuropa, begann ich zum ersten Mal, das Wesen der Emigration zu verstehen. [...] „Auswanderung“ entwickelte sich von einem Wort mit sehr fröhlicher Bedeutung zu einem Wort, das einen düsteren Klang in meinen Ohren erzeugte. Es gibt nichts, was man sich erfreulicher ausmalte und was erbärmlicher anzusehen war. Die bloße Vorstellung, wie man sie sich zu Hause macht, steckt voller Hoffnung und Abenteuer. [...] So ist das allgemein verbreitete Bild, doch bei näherer Betrachtung erweist es sich, daß es größtenteils aus Schönfärberei besteht. Je mehr ich von meinen Mitpassagieren sah, desto weniger konnte mich die lyrische Seite des Unternehmen reizen. Vergleichsweise wenige der Männer waren unter dreißig; viele waren verheiratet und mit der Verantwortung für eine Familie belastet; nicht wenige waren bereits in die Jahre gekommen, und schon das stimmt nicht mit meinen Vorstellungen überein, denn der ideale Auswanderer sollte zweifelsohne jung sein. [...] Um mich herum waren ruhige ordentliche und anständige Bürger zu sehen, von Not und Elend gezeichnete Familienväter, ältere Jugendliche, die für sich keinen Platz im Leben gefunden, und Menschen, die schon bessere Tage gesehen hatten. [...] Auswanderung muß stattfinden, bevor man das Schiff besteigt, ein Le- bensziel ist das einzige Glück, was sich zu finden lohnt, und es läßt sich nicht in fernen Ländern finden, sondern nur im eigenen Herzen. As I walked the deck and looked round upon my fellow-passengers, thus curiously assorted from al northern Europe, I began for the first time to undserstand the nature of emigration. [...] “Emigration“, from a word of most cheerful import, came to sound most dismally in my ear. There is nothing more pathetic to behold. The abstract idea, as conceived at home, is hopeful and adventurous.[...] This is the closet picture, and is found, on trial, to consist mostly of. embellishments. The more I saw of my fellow-passengers, the less I was tempted to the lyric note. Comparatively few of the men wre below thirty; many were married, and encumbered with families; not a few were already up in years; and this itself was out of tune with my imaginations, for the ideal emigrant should certailnly be young. [...] Now those around me were for the most part quiet, orderly, obedient citizens, family men broken by adversity, elderly youths who had failed to place themselves in life, and people who had seen better days. [...] Emigration had to be done before we climb a vessel; an aim in life is the only fortune worth finding; and it os not to be found in foreign lands, but in the heart itself. ISBN 3-423-13326-0, Deutscher Taschenbuch Verlag 380 pages, paperback, ISBN 3-423-13326-0 (German Edition) HENNING MANKELL TEA-BAG Tea-Bag, eine junge Frau aus dem Sudan, die Russin Tanja und Leyla, die auf der Flucht vor ihrem iranischen Familienclan ist, leben als illegale Einwanderinnen in Schweden. Hier treffen sie auf den Poeten Jasper Humlin, der sich widerwillig überreden lässt, Schriftstellerinnen aus ihnen zu machen. Doch seine anfängliche Ablehnung weicht schnell, als er die Lebensgeschichten der drei Frauen erfährt: Eine Geschichte von Flucht und Verfolgung, Gewalt und Mord, Prostitution und Unterdrückung. „Dies ist ein Roman”, schreibt der schwedische Bestsellerautor Henning Mankell in dem Nachwort zu Tea Bag, „Aber TeaBag existiert in der Wirklichkeit. Ebenso wie Tanja und Leyl. Wie sie tatsächlich heißen, hat keine Bedeutung. Das Wichtige ist ihre Geschichte.“ Tea-Bag ist ein Buch, in dem Mankell ebenso ernst wie mit sprühendem Witz die Welt der illegalen Einwanderer schildert – und ganz nebenbei dem Literaturbetrieb manchen satirischen Seitenhieb versetzt. Tea Bag, a young woman from Sudan, Tanja, the Russian, and Leyla, who is fleeing from an Iranian clan, are all illegal immigrants in Sweden. They meet poet Jasper Humlin, who reluctantly agrees to make writers out of the three. But once he‘s heard the stories these three young ladies tell, his initial reluctance gives way to understanding. A tale of persecution and flight, violence and murder, prostitution and oppression. In an epilogue to Tea Bag Swedish best-selling author Henning Mankell writes, “This may be a novel, but, in reality, Tea Bag exists. Just like Tanja and Leyla. It doesn‘t matter what their real names are, the main thing is their story.“ Henning Mankell skillfully combines humor, wit and severity in Tea Bag to illustrate the world of illegal immigrants, while dealing the literary business a satirical blow at the same time. > WWW.HENNINGMANKELL.COM 16 DEUT SCHE S AUSWANDERERHAUS BREMERHAVEN by the way BUSREISEN ZUM AUSWANDERERHAUS BUS TRIPS TO THE GERMAN EMIGRATION CENTER EDLES SILBER PRECIOUS SILVER Die Sparkasse Bremerhaven widmet ihre Sondermedaille zum internationalen Windjammerfestival zwei miteinander verbundenen großen Ereignissen: der Eröffnung des Deutschen Auswandererhauses und der SAIL 2005. Entsprechend sind die Seiten der Medaille gestaltet, deren mattierte Reliefs das Logo der SAIL und die Silhouette des Deutschen Auswandererhauses zeigen. In einer limitierten Auflage von 400 Stück erscheint die Medaille aus reinem 999er Feinsilber von Intercoin. Sie hat einen Durchmesser von 35 mm und ein Gewicht von 15 g. Für 25 Euro kann die neue SAIL-Medaille bei der Sparkasse Bremerhaven und während der SAIL 2005 am Stand der Sparkasse auf dem Basar Maritim erworben werden. This year the Sparkasse Bremerhaven is dedicating its Special Medal for the International Windjammer Festival to two related summer events, the SAIL 2005 and the inauguration of the German Emigration Center. Accordingly the sides of the medal show the logo of the SAIL and the silhouette of the German Emigration Center. The medal, made of pure 999carat refined silver by Intercoin, will be issued in a limited edition of 400 and measures 35 mm in diameter and weighs 15 g. The new SAIL Medal may be purchased for 25 euros at the Sparkasse Bremerhaven or at their Basar Maritim booth during SAIL 2005. BREMERHAVEN > Das Deutsche Auswandererhaus wird Bremerhavens neues touristisches Highlight. Auch die Veranstalter von Busreisen werden mit dem Erlebnismuseum ein attraktives Ziel anbieten können. Der Bereich des Städtetourismus beschert Bustouristikunternehmen weiter steigende Nachfrage. Entsprechend groß ist die Resonanz auf das Deutsche Auswandererhaus. „Die Eröffnung kommt den Veranstaltern sehr gelegen“, so Franz Dombrowa, beim Deutschen Auswandererhaus zuständig für Marketing und Vertrieb im Bereich Busreisen, „Es ist ein Ziel, das gerade für Tagesfahrten und Kurzreisen neue Marktpotentiale erschließt“. Den Veranstaltern bietet das Haus verschiedene Ko- operationsmöglichkeiten. Sie reichen vom „einfachen“ Besuch bis zu Packages mit Führung und Mehr-GängeMenü. Weitere Informationen: info@dah-bremerhaven.de BREMERHAVEN > The German Emigration Center is slated to become Bremerhaven‘s newest tourist highlight and tour operators will be offering attractive bus trips. City trips and tours are a growing business and coach operators are noticing the increasing demand. The response to tour offers by coach operators to the German Emigration Center has been very high. To quote Franz Dombrowa, in charge of marketing and sales in the coach travel business: “The opening of the German Emigration Center is a welcome opportunity for coach operators. It is an ideal day trip with a good deal of marketing potential.“ The museum offers tour operators a number of cooperation opportunities ranging from the “bare“ visit to package offers including a guided tour and multi-course menu. For further information: info@dah-bremerhaven.de