GefragteErfahrungen
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GefragteErfahrungen
Die Zeitung des Bezirksverbandes Lichtenberg der Partei DIE LINKE © MBR info links Oktober 2015 Ich sag mal … © UWE HIKSCH 1500 Menschen bewiesen am 5. September, dass man selbst mit Picknickdecken kraftvolle Politik machen kann, indem sie auf der Rollbahn des Tempelhofer Felds mit bunten Sitzunterlagen, Transparenten und Flaggen ein Wimmelbild gegen TTIP & CETA & TiSA geformt haben. Die nächste Demonstration gegen TTIP & CETA findet am Samstag, 10. Oktober, ab 12 Uhr am Hauptbahnhof statt. Gefragte Erfahrungen In den kommenden Tagen werden wir viele Reden über den 3. Oktober 1990 hören. Wir werden hören, dass es hervorragend gelaufen ist mit der deutschen Einheit, einiges vielleicht auch nicht so gut, aber alles alternativlos. Ja, der 3. Oktober 1990 war vor 25 Jahren erklärter Wille der übergroßen Mehrheit der ostdeutschen Bevölkerung. Die Mahner gab es nicht nur in der PDS, auch in den Bürgerbewegungen, der SPD, deren Kanzlerkandidat 1990 auf die ökonomischen Folgen einer schnellen Vereinigung hinwies. Aber alternativlos? Natürlich, viele konnten sich neu etablieren, andere sind abgewandert oder, und haben es eben nicht geschafft. Arbeitslosigkeit, ABM, Umschulung, Ein-Euro-Jobs, Teil zeit- und Niedriglohnjobs oder Frühverrentung. Und jetzt Altersarmut. Klar hat man dann eine andere Sicht auf das Erreichte. Ja, die demokratischen Errungenschaften sind alternativlos und wir sind alle aufgerufen, diese zu verteidigen. Das heißt aber auch, die politische Wirklichkeit und auch die Entwicklung der letzten 25 Jahre zu hinterfragen, auch zu kritisieren. Besinnen sollten sich die Erfahrenen auf die Erfahrung, dass man gesellschaft- liche Umbrüche nicht nur verkraften, sondern auch politisch gestalten muss und kann: Eine gute Kitaversorgung, längeres gemeinsames Lernen, einen starken öffentlichen Sektor für die Daseinsvorsorge sind Erfahrungen, die 25 Jahre später ins Heute eingebracht werden konnten. Ich bin mir sicher, dass wir die deutsche Einheit positiv gestalten können mit den positiven Erfahrungen und dem Wissen, die wir als LINKE in die Gestaltung eines guten Deutschlands, eines gemeinsamen Hauses Europa, einer friedlichen Welt einbrinMICHAEL GRUNST gen sollten. Geburtstag: 30 Jahre Hohenschönhausen Jugendtheater: Interview mit Kay Wuschek, Intendant des Theaters an der Parkaue Pflegenotstand: Über die Krankheiten der Krankenhäuser 02 03 04 Nazis gibt es überall – sie sind ein gesamtdeutsches Problem. Anders als im Westen hat es im Osten aber nach 1989 einen Segregationsprozess gegeben. Die Universitätsstädte sind bunt und weltoffen, aber auf dem Land findet eine kulturelle Verödung statt. Hier sind Neonazis gezielt hergzogen und konnten relativ ungestört „Aufbauarbeit“ betreiben. Dies führte in bestimmten Regionen Ostdeutschlands zu einer weit verbreiteten ressentimentgeladenen, rassistischen Stimmung. Eine besondere Situation herrscht in Sachsen: In Dresden wurde der größte Neonazi-Aufmarsch Euro pas lange geduldet, nur hier konnte Pegida Zehntausende mobilisieren. Antifaschistische und zivilgesellschaftliche Kräfte sind deutlich in der Minderheit und werden von staatlicher Seite mit Repressionen überzogen. Hier zeigt sich aber: Eine Ost-West-Debatte führt nicht weiter. Entscheidend ist nicht wo, sondern warum solche Regionen entstehen: Weil demokratische Strukturen wegbrechen bzw. nicht gefördert werden, weil Rechtsextreme diesen Raum besetzen können, Politik dieses Problem nicht angemessen benennt und sich nicht klar positioniert. BIANCA KLOSE Projektleiterin der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Wahlvorbereitungen: Ein Gespräch mit den Bezirksvorsitzenden der Lichtenberger LINKEN 06 NEU E S AUS LI C HTENBERG KURZ GEMELDET SICHERE SCHULWEGE Die Schulwegpläne für die 2350 ABC-Schützen Lichtenbergs sind jetzt erneuert worden. Im Rahmen einer geförderten Beschäftigungsmaßnahme des Jobcenters Lichtenberg untersuchte die Gesellschaft für Arbeitsförderung (CÖGA) die Einzugsbereiche aller Lichtenberger Grundschulen auf möglichst sichere Straßenpassagen, Ampelanlagen und Fußgängerüberwege sowie potentiell gefährdende Stellen. Sie wurden für jede Grundschule auf einem handlichen, mit graphischen Elementen ausgestatten Plan übersichtlich zusammengestellt. Nunmehr seien alle Lichtenberger Schulanfänger „mit geprüften und aktuellen Empfehlungen für einen sicheren und unfallfreien Weg zur jeweiligen Schule“ ausgerüstet, so Bezirksstadträtin Kerstin Beurich (SPD). BEBAUUNGSPLÄNE Noch bis zum 7.Oktober liegt der öffentliche Entwurf des Bebauungsplans 11-60 für das Grundstück Gotlindestraße 2/20 und die südöstlich angrenzenden Flurstücke 4 und 113 der Flur 810 (öffentlicher Grünzug) im Stadtentwicklungsamt, Alt-Friedrichsfelde 60, Haus 2, Raum 2.1304, aus. Er soll u. a. der „Sicherung eines allgemeinen Wohngebietes eines öffentlichen Spielplatzes, einer öffentlichen Parkanlage, einer öffentlichen Straße sowie Flächen für Wald“ dienen. Darüber hinaus ist bis zum 21.10. die Einsichtnahme für weitere zehn Bebauungsplanentwürfe mit vergleichbaren Zielstellungen möglich. Alle Pläne sind auch unter www.berlin.de/ba-lichtenberg/aktuelles/aktuell01.html abrufbar. UNTERNEHMENSZUWACHS Auf 20.000 Unternehmen ist Lichtenberg in diesem Sommer angewachsen. Geschäftsführer Frank Seiler meldete im Juli die FS-Wärme-Technik GmbH, die in der Wartenberger Straße in Hohenschönhausen ihren Sitz hat, beim Ordnungsamt in Lichtenberg an. Seit 2003 werden im Bezirk jährlich 500 Betriebe mehr an- als abgemeldet. Die unternehmerische Landschaft ist zu 84 % von der Handels-und Dienstleistungsbranche dominiert. In den letzten beiden Jahren trugen ausländische Firmen zu 65 % den Gesamtzuwachs. JOACHIM PAMPEL I N F O L I N K S | O K T O B E R 2 015 Hohenschönhausen 30 plus – die grüne Wohnstadt hat Zukunft! © KATRIN LOMPSCHER 02 Hohenschönhausen ist ein grüner Stadtteil. Am 1. September 1985 wurde der Bezirk Hohenschönhausen gegründet. Das war Anlass einer Fachtagung der Hermann-Henselmann-Stiftung und des Kompetenzzentrums Großsiedlungen gemeinsam mit dem Bezirksamt und Wohnungsunternehmen. Gegenstand waren Planungsgeschichte, Weichenstellungen nach 1990 und Zukunftschancen der Großsiedlung. Geplant wurde der neue Stadtteil von jungen Fachleuten aus dem Büro für Städtebau des Magistrats von Berlin (Ost). Es sollte eine richtige Stadt werden, mit Zentrum und HochhausMagistrale. Beim Einzug waren Schulen, Kindergärten und Einkaufsmöglichkeiten fertig, ein Kaufhaus und eine Bibliothek waren im Bau. Die S-Bahn erhielt eine neue Strecke mit zwei Stationen, auch mit der Straßenbahn dauert es seit 1984 weniger als eine halbe Stunde zum Stadtzentrum. Ursprünglich sollten knapp 90.000 Menschen hier eine neue Heimat finden. Bis Anfang der 90er Jahre wuchs die Einwohnerzahl auf rund 75.000, heute leben reichlich 50.000 Menschen hier. Die Kinder sind erwachsen und ausgezogen, die Menschen wohnen heute großzügiger. Wohnungen sind nicht abgerissen worden, aber viele anders genutzte oder abgerissene Schul- und Kitagebäude könnten heute wieder gute Dienste leisten. Hohenschönhausen ist ein grüner Stadtteil. Schon in die Planung sind die Pfuhle des alten Moorlandes einbe- zogen worden, die angrenzenden Dörfer wurden in ihrer Eigenart bewahrt, am Malchower See sollte ein Volkspark entstehen. Von Beginn an wur den grüne Höfe gestaltet und Bäume gepflanzt. Viele neue Bäume konnten 1992 gesetzt werden, weil zusätzliche Fördergelder schnell ausgegeben werden mussten. Und nicht zuletzt gelang es, den nördlich angrenzenden Regionalpark Barnimer Feldmark schrittweise zum vierten großen Naherholungsgebiet Berlins zu entwickeln. Dafür wurden nicht nur Ausgleichsmittel der Bahn für ihre innerstädtischen Bauvorhaben verwendet, sondern auch in erheblichem Umfang EU-Fördermittel. All das macht die Großsiedlung lebenswert und attraktiv. Für die Zukunft ist sie gut gerüstet, wenn auch nicht perfekt. Nicht nur das viele Grün hat bessere Pflege nötig und verdient. Über mehr Freizeitangebote und angenehme Plätze zum Treffen wäre niemand böse, auch wenn mit dem Lindencenter, dem Kino Cinemotion und nicht zuletzt der Anna-SeghersBibliothek ein lebendiges, wenn auch nur halb fertiges Zentrum existiert. Die größten Sorgenkinder sind der Regional-Bahnhof Hohenschönhausen und die Brachflächen, die sich von dort bis zum Zentrum des Stadtteils ziehen. Hier sind Sorgfalt bei der Planung und Mitsprache der Bürgerschaft gefragt. KATRIN LOMPSCHER Raum für Freiraum 10 Jahre Museum Lichtenberg Im Sommer 2005 wurde das Museum im alten Stadthaus, dem früheren Rathaus von Boxhagen-Rummelsburg in der Victoriastadt eröffnet. Das Museum war ein Projekt des Bezirkes in diesem Sanierungsgebiet. So konnte das historische Gebäude erhalten werden und ein Publikumsmagnet in dem ansonsten eher beschaulichen und etwas isoliert gelegenen Stadtteil entstehen. „Raum für Freiraum“ prangt weit sichtbar am Giebel des Hauses. Das Museum mit seinen hoch engagierten MitarbeiterInnen und UnterstützerInnen schafft mit (zu) wenig Mitteln unglaublich viel. Zahlreiche Ausstellungen befassen sich mit teilweise kaum bekannten oder zu Unrecht vergessenen Kapiteln der Geschichte Lichtenbergs. Die aktuelle Sonderausstellung „stein.schlacke.beton“ widmet sich einem besonders interessanten Thema – Lichtenberg als Wiege des modernen Bauens in Berlin. Wer weiß schon, dass die ersten modernen Betonhäuser Ende des 19. Jahrhunderts in der Victoriastadt errichtet wurden. Oder, dass die Häuser in der Splanemann-Siedlung in Friedrichsfelde 1926 die ersten Plattenbauten in Deutschland waren. Und dass das Wohngebiet am Fennpfuhl das Testfeld für den komplexen Wohnungsbau in den Großsiedlungen Marzahn, Ho- henschönhausen und Hellersdorf war. Nach 10 Jahren erfolgreicher Arbeit lohnt ein Blick nach vorn. Die Dauerausstellung kann eine Überholung gut vertragen. Museumspädagogische Angebote können so ergänzt und die Sammlung attraktiver präsentiert werden. Auch ist die Bezirksfusion von Lichtenberg und Hohenschönhausen nach nunmehr 15 Jahren in neuem Licht zu betrachten. Und mehr als landwirtschaftliche Geräte und die Erinnerung an die Humboldts in Falkenberg hat der Norden des Bezirkes allemal zu bieten. Dies ist ein Appell an den Bezirk, dafür Geld einzuplanen. KATRIN LOMPSCHER INFO LINKS | OKTOBER 2015 IM GESPRÄCH 03 „Moritz in der Litfaßsäule“ ❚ Sie sind seit 10 Jahren Intendant. Wie sieht Ihre Zwischenbilanz aus? Wir machen wunderbares Theater. Unser Haus ist immer voll. Wir haben eine 90-prozentige Auslastung. ❚ 90 Prozent! Da gehören Sie ja zu den Berliner Spitzenreitern. Wie machen Sie das, obwohl die Medien nur wenig über Ihr Theater berichten? Die Medienlandschaft hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Es gibt in unserer Stadt vielleicht drei bis vier Journalisten, die unsere Arbeit wirklich verfolgen. D.h. nicht, dass sie in ihren Zeitungen Platz für Rezensionen bekommen. Bei uns funktioniert die Mundpropaganda ganz gut. 80 Prozent unserer Besucher kommen aus Berliner und Brandenburger Schulen. 20 Prozent sind Familien. Als ich hier 2005 anfing, waren es nur drei Prozent. ❚ Woher wissen Sie, was den Kindern und Jugendlichen unter den Nägeln brennt? Unsere Theaterpädagogen organisieren Schulprojekte und führen Workshops mit Kindern und Jugendlichen durch. Da wird Kunst vermittelt. Es findet eine Alphabetisierung mit der Kunst statt. Auf diese Weise lernen wir auch die Probleme der Kinder und Jugendlichen kennen. ❚ Können Sie uns dafür ein Beispiel nennen? Dauerbrenner: „Klein Zaches“ (links) und „Peter und der Wolf“ gehören zu den erfolgreichsten Stücken im Theater an der Parkaue. Anja Schneider inszeniert z. Z. das Theaterstück „Moritz in der Litfaßsäule“. Es geht um das unterschiedliche Zeitverständnis von Kindern und Erwachsenen. Eltern wollen oder müssen ihre Tagesabläufe optimieren – Kinder leben den Augenblick. Sie wollen sich ihre Zeit nicht „einsperren“ lassen. © CHRISTIAN BRACHWITZ © CHRISTIAN BRACHWITZ © CHRISTIAN BRACHWITZ Interview mit Kay Wuschek, Intendant des „Theaters an der Parkaue“. | Von KLAUS SINGER Kay Wuschek, Intendant des „Theaters an der Parkaue“ ❚ Das erinnert mich an „Bettina bummelt“… Ja, mit dem Stück sind wir sehr erfolgreich. Wir werden es jetzt zum 129. Mal spielen. ❚ Was waren bisher Ihre erfolgreichsten Stücke? „Klein Zaches“, „Peter und der Wolf“ und „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“. ❚ Wie gehen Sie mit der wachsenden Medienkonkurrenz um? Gibt es ein Mittel gegen Verdummung durch TV-Castingshows? Wir haben das Theaterstück „Star“ auf die Bühne gebracht. Da geht es um eine Castingshow. Es geht vor allem darum, mit welchen Problemen Kinder und Jugendliche nach einer solchen Show zu kämpfen haben. Die Zuschauer waren begeistert. Wir starten jetzt das Projekt „Haus der digitalen Jugend“. Dabei geht es um die Auseinandersetzung mit den neuen Medien. Es wird dazu ein Festival und auch zwei Inszenierungen geben. ❚ In den vergangenen Monaten sind viele Flüchtlinge nach Berlin gekommen. Wie reagieren Sie als Intendant darauf? Wir wollen nicht Stücke für Flüchtlingskinder inszenieren. Wir wollen sie gleich integrieren. Selbst wenn sie die deutsche Sprache noch nicht verstehen, verstehen sie die Stücke. Ich gehe im Ausland oft ins Theater, ohne die Landessprache zu können. Trotzdem verstehe ich die Stücke. Kinder – mit ihrer reichen Phantasie – haben da noch weniger Probleme. ❚ Am 28. Oktober ist für Sie ein großer Tag … Ja, die Bühne 3 im „Theater an der Par- kaue“ wird eröffnet. Wir haben dann zusätzlich 100 Plätze. Wir spielen vor ausverkauftem Haus „Die kleine Hexe“. Der große Saal und die mittlere Bühne werden jetzt denkmalgerecht saniert. Wir bekommen eine bessere Akustik und mehr Beinfreiheit in den Sitzreihen. ❚ Warum beschweren sich Berliner Kinder- und Jugendtheater über den Berliner Senat? Im Haushaltsentwurf 2016/17 stockt der Senat den Kulturetat erheblich auf. Allerdings sollen die Kinder- und Jugendtheater nicht mehr Geld bekommen. Seit Jahren ist bekannt, dass wir unterfinanziert sind. ❚ Es ist doch ein Widerspruch, dass 2008 der Ausbau des Theaters beschlossen wurde und jetzt nicht die Mittel für den Betrieb des Hauses erhöht werden. Ja, ich habe die Hoffnung, dass in den Haushaltsberatungen noch Einsicht bei den Politikern einkehrt. ❚ Wenn unsere Leserinnen und Leser mit Ihren Kindern oder Enkeln in Ihr Theater kommen wollen, welches Stück würden Sie empfehlen? „Die Weihnachtsgans Auguste“ von Friedrich Wolf im Prater in der Kastanienallee. Am besten schon jetzt die Karten kaufen. Das ist – trotz Sanierung – an der Theaterkasse in der Parkaue und im Prater möglich und natürlich auch über das Internet. 04 AUS DEM BUNDESTAG I N F O L I N K S | O K T O B E R 2 015 Provoziertes Chaos Wir haben eine Welle der Hilfsbereitschaft der Anständigen erlebt. Von Bürgerinnen und Bürgern, die der Überzeugung sind, dass man Flüchtlinge wie Menschen behandeln muss. Gleichzeitig haben wir wieder erleben müssen, dass die Zuständigen in der Bundesregierung versagt haben. Sie haben die Städte und Gemeinden sehr lange allein gelassen und Chaos provoziert. Flüchtlinge, die aus Kriegsgebieten kommen, lassen sich nicht von überfüllten oder brennenden Flüchtlingsheimen in Deutschland abschrecken. Die Strategie der Abschreckung ist gescheitert. Es ist gut, dass endlich beim Koalitionstreffen 6 Milliarden Euro zusätzlich für die Flüchtlingshilfe versprochen wurden. Allerdings wissen wir, dass damit längst noch nicht alle Probleme gelöst sind. Die zuständigen Verwaltungen sind per- sonell völlig überfordert. Nur ein Beispiel: In Berlin lässt der zuständige CDU-Senator Hostel-Gutscheine für Flüchtlinge ausgeben. Die Hostels nehmen aber keine Flüchtlinge mehr auf, weil der Senat über Monate seine Rechnungen nicht bezahlt hat. Es fehlt einfach Personal, das die Rechnungen bearbeitet. Das darf nicht so weiter gehen! Die Kürzungspolitik der vergangenen Jahre hat zu einem drastischen Abbau der bürgernahen Verwaltung geführt. Der öffentliche Dienst ist in vielen Bereichen nicht mehr in der Lage, seine gesetzlichen Aufgaben zu erfüllen. Dazu kommt noch die Privatisierungspolitik. In Krisensituationen wird besonders deutlich, wie falsch es ist, staatliche Aufgaben zu privatisieren und öffentliches Eigentum zu verkaufen. Für sehr viel Geld müssen jetzt Grundstücke gemietet und Dienst- leistungen eingekauft werden. So können sich auch noch windige Geschäftemacher am Elend der Flüchtlinge bereichern. Es wird endlich Zeit, dass gesamtgesellschaftliche Aufgaben wieder von der öffentlichen Hand übernommen werden. Wir wissen alle, dass die Flüchtlingshilfe nur ein erster kleiner Schritt ist. Die Integration der Menschen in unsere Gesellschaft wird uns mehr abverlangen. Und als eines der reichsten Länder Europas können wir das auch leisten. Ich habe ein Integrationskonjunkturprogramm vorgeschlagen. Das wäre für alle gut! Es geht ja nicht nur um fehlende sanitäre Einrichtungen und Sprachkurse. Wir müssen in Kitas, Schulen, Wohnungen und Krankenhäuser investieren. Mit einem solchen Programm könnten tausende Arbeitsplätze, auch für Langzeitarbeitslose, geschaffen werden. GESINE LÖTZSCH © KLAUS SINGER 500 Pflegestellen gefährdet 10.000 Beschäftigte aus Krankenhäusern aus ganz Deutschland zogen am 23.9. vor das Brandenburger Tor, um gegen Pläne der CDU/CSU-SPDBundesregierung zu protestieren, Krankenhäuser zu schließen. Mehrere Krankenhausgeschäftsführer berichteten mir, dass ihnen Geld fehlt, um Reparaturen und Instandhaltungen durchzuführen. Was machen die Krankenhäuser in ihrer Not? Sie reduzieren ihre Personalmittel, um die notwendigsten Reparaturen bezahlen zu können. Das ist natürlich fatal in Anbetracht von 214.000 fehlen den Pflegekräften in den nächsten zehn Jahren. Im Vergleich zum Jahr 1991 sanken die Fördermittel für die Krankenhäuser bis 2012 um mehr als 28 % und die Kosten der Krankenhäuser haben sich mehr als verdoppelt. Die Bundesregierung hat ein Krankenhausstrukturgesetz vorgelegt. Aus vielen Stellungnahmen zu dem Entwurf lässt sich der Schluss ziehen, dass es nicht um eine bessere gesundheitliche Versorgung geht, sondern um die Schließung von Öffentlichen Krankenhäusern. 2017 sieht die Bundesregierung für alle Krankenhäuser eine Kürzung von einer Milliarde Euro vor. Der Versorgungszuschlag, der 500 Millionen Euro ausmacht, soll vollständig wegfallen. Damit werden allein in Berlin 500 Pflegestellen gefährdet. DIE LINKE möchte die beste Versorgung aller Patienten sichern – unabhängig davon, ob sie gesetzlich oder privat versichert sind. Doch mehr Qualität gibt es nicht, indem man den Geldhahn immer mehr zudreht. Wir fordern für den Haushalt 2016 mehr Geld für Investitionen in Krankenhäuser. Während die Anzahl der Krankenhäuser insgesamt abnimmt – 2011 gab es 152 Krankenhäuser weniger als 2003 – steigt die Anzahl der kommerziellen Kliniken, die wesentlich in der Hand von vier Konzernen liegen. Die Bundesregierung hilft also bei der Marktbereinigung im Gesundheitswesen. Keiner sollte glauben, dass durch die kommerziellen Kliniken die Qualität und Effizienz steigen wird. Im Gegenteil, für die Patienten wird es auf alle Fälle teurer. Der Trend ist schon jetzt deutlich zu erkennen. Denn auch die öffentlichen Krankenhäuser werden mit den Fallpauschalen auf Profit getrimmt. Wir wollen eine solidarische Krankenversorgung, die aus Ärzten keine gewinnmaximierenden Geschäftsleute und aus Krankenschwestern keine Fließbandarbeiterinnen macht. GESINE LÖTZSCH 9410 S S MONAT ZAHL DE Den 11. September des Jahres 1989 bezeichnen nicht wenige als das entscheidende Datum in der Chronik des Endes des „real existierenden Sozialismus“. An diesem Tag öffnete Ungarn seine Grenzen nach Österreich und ebnete damit Tausenden DDRBürgern den Weg in den Westen – aus einem Land, in dem sie für sich keine Zukunft mehr sahen. Unvergessen die Szenen, in denen ungarische Soldaten Stacheldraht durchtrennen und Flüchtlinge Victory-Zeichen in die Kameras halten. 9410 Tage danach stehen nun wieder Tausende Flüchtlinge vor der ungarischen Grenze. Sie kommen nicht selten aus Ländern, in denen Krieg und Armut herrschen. Sie haben sich Gefahren und Strapazen unermesslichen Ausmaßes ausgesetzt, um in den Westen zu gelangen, da sie in ihren Heimatländern keine Zukunft mehr für sich sehen. Doch diesmal, 2015, schließt Ungarn seine Grenzen mit Nato-Draht und einem stellenweise bis zu vier Meter hohen Zaun. Als vor ein paar Wochen die rechtsnationale Regierung Orbán nach langem Zögern einer großen Gruppe von Flüchtlingen letztlich doch erlaubte, Budapest per Bahn Richtung Westen zu verlassen, wurde ein Teil von ihnen von einem Sonderzug befördert. Er trug die Aufschrift „Europa ohne Grenzen seit 25 Jahren“ und zeigte Menschen, die Stacheldraht überwinden. Zynischer kann man den Unterschied zwischen Geschichteschreiben und Geschichtemachen nicht darstellen.1789 begann die Französische Revolution, 1815 das Zeitalter der Restauration. Wiederholt sich (die) Geschichte? TINKO HEMPEL SPRECHSTUNDE Die Lichtenberger Bundestagsabgeordnete Dr. Gesine Lötzsch ist erreichbar: ❚ Bürgerbüro, Zingster Straße 12, 13051 Berlin ❚ Telefon: 22 77 17 87, E-Mail: gesine.loetzsch@bundestag.de ❚ Bürgersprechstunde mit Dr. Gesine Lötzsch: Donnerstag, 29.10., 17 Uhr, (Bitte anmelden unter gesine.loetzsch@bundestag.de oder Telefon 227 717 87) FRAKTIONS-REPORT Oktober 2015 © SILKE WENK Fraktion DIE LINKE in der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg FRAKTIONS-REPORT Haushaltsberatungen: Christian Petermann, Daniel Tietze und Hendrikje Klein (v. l. n. r.) konnten sich im Haushaltsausschuss mit linken Forderungen durchsetzen. Das bisschen Haushalt … „… macht sich nicht immer von allein …“. Daher haben Bezirksamt und BVV in den letzten Wochen einen Haushaltsentwurf für 2016/2017 beraten, der sich deutlich von den Spar- und Personalabbauhaushalten der letzten Jahre unterschied. Erkennbar war, dass mit der zusätzlichen Schaffung von Ausbildungsplätzen, dem von uns verlangten deutlichen Stopp des Personalabbaus und der Personalaufstockung von Bürger- und Jugendämtern jetzt der Wiederaufbau der Lichtenberger Verwaltung nach Jahren des Personalabbaus Konsens ist. Das seit Jahren von uns geforderte Zukunftskonzept für die Verwaltung ist nun übergreifend als Personal- und Organisationskonzept „Lichtenberger Verwaltung 2021“ beschlossen. Jetzt werden Fragen wie die zukünftige bedarfsgerechte Personalentwicklung und Rekommunalisierung von privatisierten Aufgaben debattiert. Nun liegt der Ball beim Bezirksamt. Es muss sich beim Senat für eine deutliche Stärkung der Verwaltung stark machen und ein Zukunftskonzept für die Beschäftigten zu erarbeiten. Auch sind nun jahrelange linke Forderungen nach Anerkennung der Bürgerbeteiligung, einer Stärkung des kinder- und familienfreundlichen Bezirks und mehr Mieterschutz umgesetzt. Der Lichtenberger Bürgerhaushalt erhält zu seinem zehnten Jahrestag mit einer Wander- ausstellung mehr Achtung und Anerkennung als in den letzten Jahren. Vorangekommen ist auch die Ausweisung von Milieuschutzgebieten in von Gentrifizierung bedrohten Kiezen. Während in den letzten Jahren die von uns seit 2012 geforderte Ausweisung von Milieuschutzgebieten immer wieder „mangels Geld“ gescheitert ist, bekennt sich Lichtenberg als einer der letzten Bezirke zu seiner Aufgabe der Einschränkung von Wohnungsaufwertungen zulasten der Mieter. Auch wird eine unabhängige Mieterberatung endlich bedarfsgerecht finanziert. Konkrete Verbesserungen haben wir auch bei der Gestaltung Lichtenbergs als Familienfreundliche Kommune bewirkt. Projekte der Jugendberufshilfe für schwer vermittelbare Jugendliche und die Finanzierung der Arbeit von Familienberatungszentren sind deutlich aufgestockt worden. Auch freut es uns, dass mit diesem Haushalt der Erhalt der Kultschule, die bessere Finanzierung der Kulturangebote und auch die denkmalgerechte Sanierung der Toranlage des Zentralfriedhofs Lichtenberg gelungen ist. An dieser Stelle konnte die Linksfraktion mit einer klar erkennbaren Handschrift für einen sozialen und kinderund familienfreundlichen Bezirk dem Haushalt der neuen Richtungsentscheidungen trotz aller Skepsis seine Zustimmung geben. DANIEL TIETZE KOMMENTAR In Hohenschönhausen zu Hause Es begann mit einer schier endlos langen Fahrt mit der Linie 70, mit der ich 1987 in eine völlig andere Welt fuhr. Keine heruntergekommenen Eckkneipen, kein Kriegsruinen mehr, aus deren schwarzen Fensterhöhlen Birken sich dem Licht entgegen reckten. Stattdessen Baustellen soweit der Blick reichte. Aus schwarz wurde braun, hellbraune Sandberge, rötlich brauner Lehm, dunkelbraune Erde in der man beim Versuch, sich einen Weg durch diese Mondlandschaft zu bahnen, einsank. Diese neue Welt war aufregend. Betonröhren waren Verstecke, in den Pfützen des umgewendeten Geländes schwammen Kaulquappen. Ganz Hohenschönhausen war eine Baustelle, Betreten jedoch nicht verboten. Wie auch, es war zum Wohnort geworden. Am ersten Tag in der neuen Schule ging ich auf dem Rückweg verloren, zu neu und zu anders war das alles. Später wurden die Radien weiter. Mit dem Fahrrad war man in fünf Minuten auf dem Dorf; Mais im Mund und die Beine in der Hand, wenn ein Bauer kam. Hohenschönhausen wurde bunter. Jeder Hauseingang wurde anders bemalt, um die Zahl verloren gehender Kinder zu minimieren. Die Birken wuchsen nun auch nicht aus den Fenstern, sondern als selbst gepflanztes Straßengrün vor dem Haus. 1995 hielt der Westen Einzug. Das zehn Jahre alte Handelshaus wurde vom Linden Center abgelöst, alle Wohnhäuser erhielten neue Fassaden, das Wort Strangsanierung erreichte neue Bekanntheit. In Hohenschönhausen wurde eine ganze Generation groß. Gemeinsam ging man zur Schule, gemeinsam überschritt man Grenzen. Hohenschönhausen hat uns groß gemacht. Auch im 30. Jahr der Bezirksgründung muss sich dieser Stadtteil nicht verstecken. Im Gegenteil, die grüne Wohnstadt im Norden unseres Bezirks kann sich sehen lassen. Auch im 30. Jahr kann man auf diese Aufbauleistung stolz sein. CHRISTIAN PETERMANN AUS DER BVV FRAKTIONS-REPORT OKTOBER 2015 © SILKE WENK Gute Nachrichten für die KULTschule Der Weiterbetrieb der KULTschule ist gesichert. Die Heimat für Kita, soziale Fahrradwerkstatt, migrantische Selbstorganisationen für Russlanddeutsche und Deutschvietnamesen oder das Zimmertheater hat wieder eine Perspektive. Der zuständige Stadtrat Dr. Andreas Prüfer (DIE LINKE) sichert zu, dass die Betriebskosten, die nicht aus den Einnahmen der Vereine gedeckt werden können, im Haushaltsplan 2016/17 eingestellt sind. Für die Bauunterhaltung stehen zunächst Mittel für laufende Wartung von Anlagen zur Verfügung. Die gemeinnützige GmbH „Gesellschaft für StadtEntwicklung“ soll künftig die Verwaltung des Hauses übernehmen und wird im Rahmen dessen auch Perspektiven entwickeln. Mit diesen Maßnahmen ist das Nachbarschaftshaus für weitere zwei Jahre gesichert. Viele kennen die KULTschule. Das Gebäude der heutigen KULTschule wurde zwischen 1963 und 1989 als Grundschule und Oberschule genutzt. 2002 wurde das Haus nach umfangreicher Umgestaltung neu eröffnet und dem Lichtenberger Kulturverein als Verwalter und Betreuer des Gebäudes und der angrenzenden Fläche übergeben. Eigentümer ist das Bezirksamt. Im Haus der KULTschule haben viele Einrichtungen, Vereine und Träger ihre Räumlichkeiten. Die Linksfraktion hat sich seit Jahren für einen Erhalt der soziokulturellen Angebote in der KULTschule stark gemacht. Mit ihrer Sicherung durch den Haushaltsplan 2016/17 hat DIE LINKE einen Erfolg errungen. Auch was den langfristigen Erhalt der KULTschule angeht, scheint es Bewegung zu geben. Die (Wieder-) Nutzung als Schule war angesichts steigender Schülerzahlen immer wieder in der Diskussion. Nun zeichnet sich ab, dass die Sewanstraße 43 wieder Schulstandort werden könnte, ohne die jetzigen Mieter aus der KULTschule zu vertreiben. Ein Gutachten eröffnet eine gemeinsame Perspektive von Nachbarschaftshaus und Schule. Doch die gemeinsame Nutzung wird nicht in den nächsten zwei Jahren umgesetzt. Die derzeitigen Nutzer erhalten nun mit dem Haushaltsplan 2016/17 Planungssicherheit, das ist gut. Was noch besser ist: Die Anwohnerinnen und Anwohner können auch in Zukunft ihr Nachbarschaftshaus nutzen. HENDRIKJE KLEIN In ganz Lichtenberg nimmt die Schülerzahl rasant zu. So wird für die Schule in der Victoriastadt mit einem Anstieg um maximal 88 Prozent auf 803 SchülerInnen im Schuljahr 2018/19 gerechnet. Die Schule platzte damit aus allen Nähten. Eine Elterninitiative kritisiert, dass weder die Turnhalle noch die Mensa gegenwärtig genügend Platz bieten. So können derzeit in einer Essensschicht nur 80 SchülerInnen in der eher beengten Kellermensa versorgt werden. Die gestaffelten Essenszeiten führen so zum Verlust einer der beiden Hofpausen für viele SchülerInnen. Im Bezirksamt wird deswegen der Ausbau der Schulaula im vierten Stock zu einer Mensa erwogen, womit bis zu 70 Plätze hinzugewonnen werden können. Der Vorschlag stößt allerdings auf wenig Begeisterung unter den Eltern und im Kollegium. Denn bislang ist nicht geklärt, ob eine Nutzung als Aula in der musikorientierten Schule dann noch stattfinden kann. Deswegen formulierte die Schule zwei Gegenvorschläge: den Ausbau der Kellermensa bzw. die Errichtung eines multifunktionalen Ergänzungsgebäudes auf dem Vorhof. Zu beiden Varianten wird das Bezirksamt noch eine Einschätzung präsentieren. Eine vierte Variante wurde bislang noch wenig diskutiert: Da die Schule schon in kürzerer Zeit für ihr gegenwärtiges Einzugsgebiet neue Klassenräume brauchen wird, könnte ein modularer Ergänzungsbau mit Mensa – möglicherweise auf einem Nachbargrundstück – beide Probleme lösen und Wanderungsbewegungen zur Essenszeit in den vierten Stock vermeiden helfen. Die Kosten könnten sich © MICHAEL NIEDWOROK Schulessen in der wachsenden Stadt: auch ein Problem der Quantität von 350.000 Euro für die Kellermensa bis zu 1.200.000 Euro für den Multifunktionsbau bewegen, der allerdings erst von der Denkmalschutzbehörde genehmigt werden müsste. Die Kos- Saniert und nicht befahrbar Haushaltspläne richten den Blick in die Zukunft, manchmal aber lassen sie auch eine Rückschau in die Vergangenheit zu. So soll die Fahrbahn der Theatergasse im Jahr 2017 umfangreich saniert werden. Wer die Theatergasse kennt, reibt sich die Augen, wurde sie im Zusammenhang mit der Gestaltung des Theatervorplatzes doch erst vor wenigen Jahren erneuert. In der Erläuterung des entsprechenden Haushaltstitels liest man, dass die Fahrbahn nicht für den Busverkehr ausgelegt war und aufgrund von Ausbrüchen saniert werden muss. © NORMAN WOLF 02 Die erst 2013 neu hergestellte Fahrbahn soll 2017 erneut aufgerissen werden. In der Theatergasse verkehren seit jeher Busse. Auch vor der letzten Sanierung sollte das bekannt gewesen sein. Wäre beim ersten Mal richtig gebaut worden, bräuchte es keine zweite Investition und Baustelle. So zahlt der Steuerzahler drauf, denn die nur ein paar Jahre alte Fahrbahn muss wieder aufgerissen werden. Außerdem bekommt Karlshorst eine zusätzliche Baustelle mit allen damit verbundenen Unannehmlichkeiten. NORMAN WOLF Platzmangel in der Schule in der Victoriastadt. ten trüge der Senat. Unklar ist aber, ob eine Genehmigung rechtzeitig erwirkt werden kann. MICHAEL NIEDWOROK FRAKTION VOR ORT FRAKTIONS-REPORT OKTOBER 2015 Ausgezeichnete Flüchtlingsarbeit © NORMAN WOLF Den Opfern gerecht werden Ehrenamt wird dieser Tage groß geschrieben. Die direkt gewählte Bundestagsabgeordnete Gesine Lötzsch (MdB) bedankt sich zusammen mit Evrim Sommer (MdA) und der Verordneten Silke Mock bei den HelferInnen und überreichte Sachspenden an die Notunterkunft Karlshorst. Am 14. September gab es hohen Besuch in der Notunterkunft in Berlin Karlshorst. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, zeichnete gemeinsam mit der Bezirksbürgermeisterin von Lichtenberg, Birgit Monteiro, den DRK Kreisverband Müggelspree e.V., die evangelische Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde Lichtenberg und die Initiative „Lichtenberg hilft“ mit Sonderpreisen für ihr herausragendes Engagement in der Flüchtlingsarbeit aus. Auch die Linksfraktion gratulierte sehr herzlich den Geehrten. Bei meinem Besuch in der Flüchtlingsunterkunft konnte ich mich hautnah von den Aktivitäten der ehrenamt- lich Tätigen überzeugen. Ich konnte viele gute Gespräche mit Vertretern der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde, aber auch mit geflüchteten Menschen führen. Besonders beeindruckte mich das Schicksal der 9-jährigen Maria, die mit ihrer Mutter und ihren zwei kleinen Brüdern aus Afghanistan geflohen ist und auf ihrer Flucht bereits persisch, arabisch und deutsch gelernt hat. Besonders liebevoll kümmerte sie sich um ihre kleinen Brüder und um andere Kinder und erzählte mir ganz schüchtern, dass sie gerne Ärztin werden möchte. Der Dank, die Anerkennung und die Unterstützung der Linksfraktion gilt aber nicht nur allen ehrenamtlich und hauptamtlich engagierten Menschen in Karlshorst, sondern auch allen Engagierten für alle Flüchtlingsunterkünfte in unserem Bezirk. Trotz aller berechtigter Forderungen an Senat und Bezirksamt ist weiterhin ehrenamtliches Engagement gefragt. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass Marias Traum wahr wird und uns allen nützt. BIRGIT STENZEL ❚ Informationen zu benötigten Spenden und Hilfsangeboten über Büro der Integrationsbeauftragten, Telefon: 90 296 39 07 oder www.berlin.de/ba-lichtenberg/ politik-undverwaltung-beauftragteintegration (Spendenmelder) Ehrenurkunde für Ingrid Schilde einfach. Für sie steht jedoch immer die Arbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern im Vordergrund. Die Fraktion gratuliert ihr herzlich zu der Auszeichnung und freut sich HENDRIKJE KLEIN mit ihr. © ANTONIO LEONHARDT Als ich 2001 Mitglied der BVV wurde, wirkte der Politikbetrieb auf mich, wie ein großer Jahrmarkt. Doch Ingrid Schilde schaffte es mit ihrer unglaublich besonnenen Art und ihrem ansteckenden Engagement, mir die Welt der Kommunalpolitik nahezubringen. Am 24. September im Rahmen des Festaktes der BVV zum Jubiläum 30 Jahre Hohenschönhausen bekam Ingrid Schilde die Ehrenurkunde des Bezirkes Berlin-Lichtenberg verliehen. Diese Auszeichnung würdigt ihr langjähriges Engagement. Am 6. Mai 1990 wurde sie über die Liste der PDS in die BVV Hohenschönhausen gewählt. Nach der Bezirksfusion hat sie ihre Erfahrungen noch viele Jahre in die BVV Lichtenbergs eingebracht. Als Kommunalpolitikerin der PDS und der LINKEN war das nicht immer Unsere langjährige Bezirksverordnete Ingrid Schilde erhielt für ihr Engagement die Ehrenurkunde des Bezirks. 03 Zehn Morde, Eins Bombenanschlag, Banküberfälle, aber kein rechtsextremistischer Hintergrund? Die Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ setzt sich mit diesen Verbrechen und deren gesellschaftlicher Aufarbeitung auseinander. Auf Antrag der Linksfraktion wird die von Birgit Mair vom Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung in Nürnberg kuratierte Ausstellung vom 19.10.–27.11.2015 im Rathaus Lichtenberg gezeigt. Ein Eröffnungsvortrag von Birgit Mair und weitere Fachveranstaltungen begleiten das Projekt. Gerade der Opfer des Rechtsterrorismus, die durch die einseitigen polizeilichen Ermittlungen – Stichwort „Dönermorde“ – zusätzlich diskriminiert wurden, soll gedacht werden. Auch soll der Blick für Alltagsrassismus und Fremdenfeindlichkeit geschärft werden. BIRGIT STENZEL Ausstellung Oskar Ziethen Die Spuren von Oskar Ziethen (18581932) sind in Lichtenberg unübersehbar. Davon zeugen u.a. Gebäude wie das Rathaus, das Amtsgericht, die Kirche am Roedeliusplatz sowie das Städtische Krankenhaus, das seinen Namen trägt. Der juristisch gebildete Verwaltungsfachmann förderte den Schulbau und den Ausbau des Kanalisations- und Straßennetzes. Fast 25 Jahre prägte er die Geschicke Lichtenbergs, das durch sein Wirken zu einer modernen Großstadt und zum 17. Verwaltungsbezirk von Groß-Berlin wurde. Erfahrungen in der Kommunalpolitik hatte der in Stettin Geborene bereits als Bürgermeister von Naugard in Pommern gesammelt, bevor er 1896 nach Lichtenberg kam. Die Ausstellung wurde von dem Historiker Jürgen Hofmann entwickelt, der Dokumente über Ziethen bei seinen Archivstudien zu Tage förderte. Der Besucher kann sich ein Bild vom beruflichen und politischen Werdegang Ziethens machen. Erna Kritzinger, Ehefrau des Enkels von Oskar Ziethen, überließ dem Museum Familienfotos, Urkunden und persönliche Dinge. Die Ausstellung ist erst ein Anfang. Eine Biografie über Oskar Ziethen aus der Feder von Jürgen Hofmann soll folgen. DANIELA FUCHS Ausstellung im Museum Lichtenberg, Türrschmidtstr. 24, 20.9.- 29.11.2015, www.museum-lichtenberg.de 04 VORGESTELLT FRAKTIONS-REPORT OKTOBER 2015 Das Stückchen Handlungsspielraum – Rainer Bosse im Porträt Von ROMAN VERESSOV WANN UND WO ❚ Dienstag, 15. Oktober, 17 Uhr: Bezirksverordnetenversammlung Max-Taut-Aula, Fischerstraße 17 ❚ Vom 28.09.-20.12.2015 „30 Porträts aus einer neuen Stadt“ Ausstellung im Studio im Hochhaus, Zingster Str. 25, 13051 Berlin. Gezeigt werden Porträts von Bauarbeitern, Kindern, jungen Familien, Jugendlichen, Studenten und Armeeangehörigen, die das das Gesicht der „Neuen Stadt“ Hohenschönhausen prägen © JOACHIM PAMPEL Kulturtipp von Daniela Fuchs Rainer Bosse beim Fest „70 Jahre Volkssolidarität“ im Tierpark im Gedankenaustausch mit Täve Schur, beide Nicaragua-Wandbild-Aktivisten. Nachdem ihre echte Jugend vorbei ist, werden aus manchen Menschen Berufsjugendliche im Politikbetrieb. Andere dagegen machen die Jugend zum Gegenstand ihrer politischen und beruflichen Tätigkeit. Zu denen gehört auch Rainer Bosse. Handel und Tourismus. Eine libysche Zeitung erhob ihn 1986 sogar zum „stellvertretenden Tourismusminister der DDR“, wie Bosse sich amüsiert erinnert. Vorsitzender des Jugendherbergsverbandes der DDR ist er übrigens wirklich gewesen. ❚ „Stellvertretender DDR-Minister“? Mit 13 Jahren ist der 1950 geborene Rainer der Pionierorganisation beigetreten, mit 15 in die FDJ-Leitung seiner Schulklasse gewählt worden und nach einer Ausbildung zum Maschinenbauer während seines Studiums 1970 „wegen zweier Menschen, die durch ihre Persönlichkeit Vorbilder für mich waren“, seiner Klassenlehrerin an der Erweiterten Oberschule und seines Studienjahresbetreuers an der Hochschule, SED-Mitglied geworden. Das Studium schloss er trotz mancher Nebenjobs 1971 als DiplomIngenieur-Ökonom ab. In den darauffolgenden Jahren hat Bosse „auf der Jugendstrecke gearbeitet“. Von 1971 bis 1983 hat er hauptamtliche Funktionen in der FDJ ausgeübt, war an der Hochschule, im Bezirk und im Zentralrat zuständig für die Einsätze der Studentenbrigaden. Von 1983 bis 1989 war er als Sektorenleiter im Amt für Jugendfragen für Jugendherbergen verantwortlich und wechselte 1990 als Referatsleiter ins Ministerium für Tourismus bzw. ❚ Ein Fotograf in der Kommunalpolitik Rainer Bosse ist ein dezidierter Kommunalpolitiker, denn für ihn „beginnt Politik im einfachen, täglichen Leben“. Dieses einfache Leben „unter demokratischen, friedlichen Verhältnissen für alle Menschen zu verbessern“, ist für ihn der „Grundsatz aller Politik“, und zwar „unabhängig vom Parteiprogramm“. Umso mehr ärgert es ihn, wenn „gute Ideen wegen Parteiengezänk oder Landes- und Bundespolitik untergehen“. In die Kommunalpolitik ist er durch Wohngebietsarbeit eingestiegen, hat sich zuerst in einem Wohnheim, dann in der Hausgemeinschaftsleitung eines „senkrecht stehenden Dorfes“ im Fennpfuhl engagiert und ist über diesen Weg 1989 in die BVV von Lichtenberg gelangt, wo er seither der Fraktion der SED, PDS und DIE LINKE angehört. Seit 25 Jahren ist Bosse Mitglied des Vorstandes der BVV und seit 1992 deren Vorsteher. Sein kommunalpolitisches Credo war stets, sich „um Bürgerinteressen zu kümmern, aber sachlich und ehrlich, ohne ideologischen Ballast“. Umso mehr freut er sich darüber, „mittlerweile von ganz unterschiedlichen Menschen als Kommunalpolitiker akzeptiert und anerkannt zu werden“. Beruflich hat sich Bosse trotz der soliden Ausbildung nach dem Ende der DDR vollkommen neu orientiert und „aus dem Stand“ aus seinem „langjährigen Hobby, dem Fotografieren, eine vollkommen neue Existenzgrundlage für mich und meine Familie aufgebaut“. In einer Foto GmbH arbeitete er sich als „Ungelernter“ vom Verkäufer zum Filialleiter und schließlich in die Geschäftsleitung hoch. Seit 15 Jahren unabhängig, betreibt er heute sein Fotogeschäft am Anton-Saefkow-Platz. „Wisse, dass Du die Welt allein nicht retten kannst, aber schöpfe das kleine Stückchen Deines Handlungsspielraums bis aufs Letzte aus“, lautet Bosses kategorischer Imperativ. Geografisch wäre als sein „Stückchen“ der Fennpfuhl zu bezeichnen, wo er seit 1978 lebt, arbeitet und im Bürgerverein aktiv ist, dem er seit 2010 auch vorsitzt. Wenn er in den Ruhestand geht, möchte sich Rainer Bosse neben dem Heimwerken, Vorlesen und klassischer Musik auch wieder mehr in die Heimatgeschichte des Stadtteils vertiefen – und wird es wahrscheinlich schaffen, seinem „Stückchen“ auch in dieser Richtung vollständig auf den Grund zu gehen. Heimatkrimis erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit. In Thüringen stolpert der etwas tollpatschige Anwalt Fickel in kriminelle Verwicklungen und trägt auf seine unkonventionelle Art zur Lösung der Verbrechen bei. Skurrile Personen, ein Hauch von liebevoller DDR-Nostalgie und eine grandiose Persiflage auf die Justiz tragen zum uneingeschränkten Lesevergnügen bei. Auch unkundige Leser werden durch launige Fußnoten auf den nötigen Wissensstand gebracht. ❚ Zu Bestellen unter: Hans-Henner Hess: Herrentag ISBN 978-3-8321-6246-7 Der Bobmörder ISBN 978-3-8321-6247-4 Beide Krimis erschienen im DUMONT Buchverlag Köln IMPRESSUM Herausgeber: DIE LINKE in der BVV Lichtenberg V.i.S.d.P. Hendrikje Klein, Daniel Tietze (Fraktionsvorsitzende) Adresse der Redaktion: Möllendorffstr. 6, 10367 Berlin E-Mail: fraktion@die-linke-lichtenberg.de Web: www.linksfraktion-lichtenberg.de Telefon: (030) 90 296 31 20 Fax: (030) 55 92 307 Redaktionsschluss: 25. September 2015 Gestaltung: Uta Tietze Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH INFO LINKS | OKTOBER 2015 AKTUELLES Auf dem Weg in die Notunterkunft Karlshorst sah ich aus dem Transporter zunächst nur einen Mann mit seiner Tochter, einen vollgeladenen Buggy und einen riesengroßen Koffer im Schlepptau. Ich war schon dran vorbei, bremste, fuhr zurück und fragte nach dem Weg. „Train, Train“ meinte der Mann nur. Ich bat um die Papiere, fand den Namen Eisenhüttenstadt und auf einem Netzplan war der Hauptbahnhof eingekreist... ‚Zum Hauptbahnhof?‘ dachte ich mir noch so und bat den Mann zu warten... Ich fuhr ins Camp, baute die Sitze in den Transporter wieder ein und fuhr an die Stelle zurück, wo die Familie auf mich wartete. Die war inzwischen zur Großfamilie geworden: Da standen der Mann, zwei kleine Mädchen, eine junge Frau, die noch ein kleines Kind in ihren Armen hielt. Als der Mann mich aus der Ferne sah, war die Freude groß: „Germany help, Germany help!“ Das war das erste Mal, dass ich tief Luft holen musste... Die Sachen waren schnell verstaut, die Familie nahm Platz, ich vergewisserte mich noch einmal, wo die LAGeSo den Mann in die Bahn setzen wollte und fuhr los - Richtung Hauptbahnhof. Auf der Hauptstraße in Rummelsburg kamen mir Zweifel: Warum wird der Mann mit seiner kleinen Familie zum Hauptbahnhof geschickt, wenn der Regio auch im Ostbahnhof hält. Also – Planänderung. Ich hielt am Ostbahnhof und erkundigte mich am Service, ob hier auch die Züge nach Eisenhüttenstadt halten. Bingo! Also zurück zum Auto... und nun wollte ich sicher gehen und den Familienvater nicht irritieren, ihn am Ostbahnhof in den Zug steigen zu lassen. Wer hilft in solchen Fällen? Na klar – Emil Hamdan-Schukran für das Dolmetschen am Telefon! Alle Kinder von Bord, die Sachen gepackt und zum Bahnsteig 2. Auf dem © DIRK KRESS Germany help – unterwegs mit dem NUK Bus 05 Ein Bus voller Spenden – gesammelt und gestiftet von einer Berliner Kita für die NUK. Weg dorthin schien die Rolltreppe ein unüberwindbares Hindernis für die beiden Mädels. Der Vater schnappte sich die eine Tochter, ich bot der anderen meine Hand an - gemeinsam ging es einfach besser. Oben angekommen, warteten wir dann auf den Regio. Als der einfuhr, verabschiedete sich der Mann mit einer Umarmung von mir und die Kinder nahmen meine Hände und küssten sie. Nun reichte es nicht mehr, tief Luft zu holen... Ich half den Kindern noch beim Einsteigen und verabschiedete mich dann mit einem ma’salama! Warum ich das alles schreibe? Um einfach Danke an alle jene zu sagen, die jeden Tag im NUK freiwillig einen verdammt guten Job machen, dieser Familie eine gute Zeit bei uns gaben und denen ich die Dankbarkeit der Familie weitergeben möchte! DIRK KRESS Auch in diesem Jahr war Gesine Lötzsch wieder mit 10 Jugendlichen aus ganz Deutschland auf Studienreise auf den Spuren des antifaschistischen Widerstandes. Die Reise führte nach Belgrad und Zagreb. Erste Station unserer Reise war ein eindrucksvolles Wandbild, das an die Studentenunruhen in Belgrad erinnert. Die Schlagworte des Bildes begleiteten uns auf der Reise: Kampf, Wissen, Gleichheit. In den darauffolgenden Ta gen besuchten wir das Jü di sche Museum in Belgrad, antifaschistische Jugendgruppen und das ehemalige Konzentrationslager Staro Sajmište. Antonio erstaunte das ehemalige KZ besonders. „An das Konzentrationslager Staro Sajmište in dem 6500 Juden, 650 Roma und 1000 Partisanen ermordet wurden, erinnert heute wenig.“, schreibt er in seinem Reisebereicht. Einen offiziellen Gedenkort gibt es an dieser Stelle nicht. Auch bei den Stadtrundgängen in Belgrad und Zagreb musste man Erinnerungstafeln an den Partisanenkampf suchen, 3000 wurden bisher demontiert. Nur die Gedenkstätte Jasenovac, Jugoslawiens größtes Konzentrationslager, bietet auch heute einen Ort des Gedenkens. Doch auch hier hat der © SEBASTIAN KOCH Eine Reise durch Vergangenheit und Gegenwart Gruppe am Gedenkstein für das ehemalige Konzentrationslager Staro Sajmište. Krieg in den 1990er Jahren Spuren hinterlassen: Dokumente fehlen, die Rekonstruktion ist schwierig. Auch aktuelle Geschehnisse begleiteten die Reise und hinterlassen Eindrücke der Solidarität. Am Belgrader Hauptbahnhof warteten hunderte Flüchtlinge auf die Beförderung zur ungarischen Grenze. Mit Rassismus gibt es bis- her wenige Probleme. Der Krieg und eigene Flüchtlingserfahrungen sind für viele noch keine 20 Jahre her. Es sind viele Informationen und Eindrücke die jetzt noch nachklingen. Antonio resümiert: „Geschichte ist nie zu Ende und kann nicht zu den Akten gelegt werden. Dies gilt insbesondere für die Zeit des deutschen Faschismus und des Zweiten Weltkriegs. Gerade die Entwicklungen der 90er Jahre im damaligen Jugoslawien lehren uns, wie unterschiedliche Sichtweisen auf die Vergangenheit in fataler Weise Gegenwart und Zukunft beeinflussen können“. ANIKA TASCHKE 06 PARTEILEBEN I N F O L I N K S | O K T O B E R 2 015 „Wir gehen neue Wege“ ❚ Welche Ziele hat sich der Bezirksverband für die Wahlen im kommenden Jahr gesetzt? Michael Grunst: DIE LINKE hat 2011 vier Direktwahlkreise gewonnen und ist in der BVV stärkste Partei. Hieran gilt es anzuknüpfen. Wir wollen alle Direktwahlkreise erringen und wieder stärkste Partei in der BVV werden. Grundlage hierfür ist, die Lichtenberginnen und Lichtenberger von unseren inhaltlichen und personellen Angeboten zu überzeugen. Evrim Sommer: Obwohl wir die stärkste Fraktion sind, haben wir das Bürgermeisteramt 2011 an die Zählgemeinschaft von SPD, CDU und Grünen verloren. Wir wollen im kommenden Jahr die Mehrheitsverhältnisse in der BVV verändern und wieder das Bürgermeisteramt gewinnen. ❚ Wie sind die Lage und Stimmung im Bezirk? Evrim Sommer: Lichtenberg wird immer wieder als „Boombezirk“ bezeichnet. Doch das ist nur eine Seite der Medaille, in Wahrheit nimmt die soziale Spaltung im Bezirk zu, das lässt sich mit Durchschnittswerten nicht vertuschen. Insbesondere sind Kinderund Altersarmut ein großes Problem. Michael Grunst: Die Rahmenbedingungen für Bezirkspolitik sind generell ja nicht einfach – besonders finanziell. Aber die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger sind hoch, ebenso wie unsere eigenen Ansprüche. Umso wichtiger ist es, dass wir als LINKE unser Handeln für die Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar machen, sie einbeziehen und beteiligen. ❚ Wie bereitet sich der Bezirksverband auf die Wahlen vor? Michael Grunst: In den kommenden Wochen werden wir in Stadtteilkonferenzen, persönlichen Gesprächen und Arbeitsgruppen mit der Partei und den Lichtenbergerinnen und Lichtenbergern das Bezirkswahlprogramm erarbeiten. Einher geht es darum, Kandidatinnen und Kandidaten für das Abgeordnetenhaus und die BVV zu gewinnen. Im Januar 2016 wollen wir das Bezirkswahlprogramm beschließen und unsere Kandidaten wählen. Evrim Sommer: Mit diesem partizipativen Ansatz gehen wir neue Wege. Selbstverständlich haben wir unsere konkreten politischen Vorstellungen – doch wir wollen die Partei sein, die die Anliegen der Menschen in die Politik trägt. ❚ Was werden die zukünftigen Aufgaben für DIE LINKE im Bezirk sein? Michael Grunst: Uns gegenüber Land und Bund für bessere Rahmenbedingungen einsetzen. Schwierige Rahmenbedingungen waren für uns aber nie Anlass, die Hände in den © ROMAN VERESSOV Ein Gespräch mit den Bezirksvorsitzenden Evrim Sommer und Michael Grunst über die Vorbereitungen der Lichtenberger LINKEN auf die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zur Bezirksverordnetenversammlung 2016 | Von ROMAN VERESSOV Wollen DIE LINKE 2016 zur stärksten Partei machen – die Bezirksvorsitzenden Evrim Sommer und Michael Grunst. Schoß zu legen. Wir versprechen, auch weiterhin für die Verbesserung der Lebenssituation im Bezirk zu kämpfen, Spielräume maximal auszuschöpfen und uns um die Anliegen jedes Einzelnen zu kümmern. Evrim Sommer: Konkret müssen wir dringend der sozialen Spaltung entgegenwirken. Wir brauchen mehr Schulplätze und kostenlose Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, außerdem ein Mietenmoratorium. Lichtenberg soll ein Bezirk sein, in dem alle Menschen gerne leben. Das Thema Flüchtlinge wird immer mehr Bedeutung bekommen. Der Berliner Senat hangelt sich von Notprogramm zu Notprogramm, wir müssen jedoch vorausschauend planen, um diesen Menschen eine Perspektive und die Möglichkeit der Integration zu bieten. Last but not least, Lichtenberg muss wieder eine Kommune der Bürgerinnen und Bürger mit verbindlichen Bürgervoten und einem funktionierenden Bürgerhaushalt werden. BU: fehlt „Sie feiern das Oktoberfest im September und das machen wir mit unserem Sommerfest auch.“ Mit diesen Worten eröffnete Evrim Sommer gemeinsam mit Michael Grunst den diesjährigen (Spät-)Sommerempfang zu dem DIE LINKE Lichtenberg in die KULTschule geladen hatte. Unser herzlicher Dank gilt Lyra e.V., die uns als Gastgeber an diesem lauen Altweibersommertag kulturell und kulinarisch einen unvergesslichen Nachmittag bereitet haben. Dr. Gesine Lötzsch begrüßte und sprach mit unserem Überraschungsgast, dem bekannten Schauspieler Jens Uwe Bogatke, der die gut 200 Gäste mit einer Heinrich-Heine-Darbietung zu begeistern wusste. Es wurden viele © KLAUS SINGER © KLAUS SINGER „Was die Bayern können, können wir schon lange!“ BU: fehlt Gespräche in lockerer Atmosphäre geführt, wie wir Lichtenberg gemeinsam noch sozialer und lebenswerter machen können. SEBASTIAN SCHLÜSSELBURG INFO LINKS | OKTOBER 2015 PARTEILEBEN 07 © AGENTUR FOX © PRIVAT Einheits-Fragen 25 Jahre Einheit aus der Sicht von zwei verschiedenen Generationen – Gesine Lötzsch, 54 Jahre, Mitglied des Bundestages, und Marcel Weigel, 25 Jahre, junger Genosse aus Lichtenberg, fragen nach. ❚ Frage von Marcel Weigel: Wieso hat DIE LINKE immer noch mit dem Ruf der SED-Partei zu kämpfen? Hätte die Linke sich deutlicher abgrenzen müssen? 1989/90 wurde der SED-PDS von den anderen Parteien dringlich empfohlen, sich aufzulösen und ihre Geschichte aufzuarbeiten. Wir haben uns nicht aufgelöst. Das war richtig. Die Menschen, die uns damals gewählt hatten, wollten, dass wir uns konkret um ihre Probleme kümmern. Es ging um Abwicklung der Kombi- nate, Massenarbeitslosigkeit, Renten- und Mietenberatungen usw. Um unsere Vergangenheit haben wir uns trotzdem gekümmert. Es gab unzählige Konferenzen, Bücher und Artikel über unsere Geschichte. Das wird von den anderen Parteien, die ihre Geschichte nicht aufgearbeitet haben, ignoriert. Hätten wir uns deutlicher abgrenzen sollen? Ich halte nicht viel vom Begriff der Abgrenzung. Ich bin für Auseinandersetzung. Abgrenzung klingt immer nach Abgabe von Verantwortung und nach Ausgrenzung. Wir leben in einer sich entsolidarisierenden Abgrenzungsgesellschaft. Ich will mich nicht von meinen eigenen Genossinnen und Genossen abgrenzen. Ich will mit ihnen über ihre und meine Ansichten und Erfahrungen sprechen. Wir brauchen weniger Abgrenzung und mehr Solidarität in unserer eigenen Partei. ❚ Frage von Gesine Lötzsch: Gibt es für dich noch einen Ost-WestUnterschied? Ganz klar: Jain. Weder in der Schule noch im Studium oder auf Arbeit habe ich bedingt durch die Herkunft Unterschiede im Miteinander bemerkt. Nur einmal musste ich schlucken, als ein Stuttgarter Student mit niedersächsischen Wurzeln mir erklärte, SPD und Mindestlohn seien zu sozial. Ich würde keine Sozialisierungsgrenze (mehr) zwischen Ost und West ziehen - schon eher zwischen ruralen und urbanen Räumen. Dies betrifft auch strukturelle Unterschiede. Auf dem ersten Blick mag es zwar noch Unterschiede zwischen Ost und West – nicht nur bei Renten und Hartz IV – geben, bei genauerer Analyse sind Strukturstärke und -schwäche jedoch kaum an Himmelsrichtungen festzumachen. Leider ist jedoch gerade in letzter Zeit deutlich geworden, dass es im Denken sowie im medialen Diskurs immer noch eine Mauer zu geben scheint. So wurden regionale Stereotypen vom rassistischen „Ossi“ und weltoffenen „Wessi“ bemüht, obwohl bewohnte Flüchtlingsunterkünfte im Westen brannten und die Gewaltspirale mit HoGeSa-Protesten in Köln begann – ohne Freital zu verniedlichen. Solchen immer noch existierenden Stereotypen gilt es genauso entgegen zu treten wie dem Sterben des europäischen Gedankens. Korrektur eines Lesers Die „info links“ vom Juni war sehr informativ. Wenn ich nur die Seite 3 hervorhebe, so weil mir die Themen besonders am Herz liegen. Das gilt auch für den Beitrag von Katrin Framke, in dem sich eine kleine, aber für mich nicht unwesentliche Ungenauigkeit eingeschlichen hat. Richtig ist, dass die UNO den 27. Januar 2005 zum Holocaustgedenktag erklärt hat. Da sich der Artikel aber mit der Situation in Deutschland beschäftigt, dem fragwürdigen Vorgehen am 20. Juni als Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung, sei hier daran erinnert, dass der 27. Januar seit 1996 in der BRD offizieller Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus ist. Es handelt sich bei diesem Hin- weis nicht um eine Formalie, da selbst bei den Gedenkstunden im Bundestag dies nicht eindeutig zum Ausdruck kommt. Es würde bedeuten, alle jene Opfer des Faschismus auszuklammern, die als politisch oder sonst Verfolgte dem Naziterror zum Opfer fielen. Die damalige Rede des Bundespräsidenten Roman Herzog vor den Überlebenden (neben meinen Eltern auch mein Bruder und ich – 14 Angehörige überlebten Auschwitz nicht) brachte diese Sicht sehr deutlich zum Ausdruck. Ich wäre froh, wenn gerade Die Linke allen Opfern des Naziterrors ohne Einschränkung diesen Gedenktag auch weiterhin widmet. CHARLES MELIS, Genosse aus Lichtenberg Die Geschäftsstelle der LINKEN in der Alfred-Kowalke-Straße14, hat wie folgt geöffnet: ❚ montags 10 - 16 Uhr ❚ dienstags 13 -17 Uhr ❚ donnerstags 13 -19 Uhr Außerhalb dieser Zeiten sind wir in der Regel nur nach telefonischer Vereinbarung erreichbar. Geschäftsstellenleiterin: Marina Richter-Kastschajewa ❚ Telefon: 030/512 20 47 ❚ info@die-linke-lichtenberg.de M I T R AT & T A T TERMINE ❚ Montag, 12.10.,18.30 Uhr: Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages zu Gast bei Harald Wolf, MdA, mit ihrem Buch: „Gottlose Type – Meine unfrisierten Erinnerungen“, Bürgerbüro, Alfred-Kowalke-Sraße 14 ❚ Dienstag, 13.10., 18 Uhr: DIE LINKE lädt zur Diskussionsveranstaltung mit Thomas Willms – Bundesgeschäftsführer VVN-BdA Deutschlands ein: „Warum gerade jetzt ein Erstarken des Rechtsextremismus“. Bernhard-Grzimek-Schule, Sewanstraße 184 ❚ Donnerstag, 5.11., 18.30 Uhr: Bürgerforum, Kinderhaus, Neustrelitzer Str. 57, „Was bedeutet der Mietspiegel für Alt-Hohenschönhausen“ mit Katrin Lompscher, MdA, und Wolfgang Albers, MdA SPRECHSTUNDEN ❚ Evrim Sommer, MdA: WK 1, fon 0151/156 023 56, 28.10., 18.30 Uhr, Wahlkreisbüro, Zingster Str. 12 ❚ Wolfgang Albers, MdA: WK 2, fon 030/960 631 27, 21.10., 17.30 Uhr, Wahlkreisbüro Zingster Straße 12, Anmeldung erwünscht ❚ Marion Platta, MdA: WK 3, fon 030/97 999 643, 11.11., 16.30 -19 Uhr, die erste Stunde gemeinsam mit Birgit Stenzel (Rechtsanwältin); Bürgerinitiative Ausländische Mitbürgerinnen e.V., Neustrelitzer Str. 63 ❚ Katrin Lompscher, MdA: WK 5, 9.10., ab 16 Uhr, am Stand am S-Bhf. Friedrichsfelde-Ost ❚ Harald Wolf, MdA: Wahlkreis 6, 12.10., 17 Uhr, Bürgerbüro A.-Kowalke-Str. 14 WOHNEN & MIETEN Die LINKE Lichtenberg bietet jeden 3. Montag von 14 -16 Uhr Rat und Hilfe für MieterInnen in ihrer Geschäftsstelle Alfred-Kowalke-Str. 14 an, nächster Termin: 19.10. Bei der LINKEN Berlin können MieterInnen sich jeden 4. Mittwoch von 14 -16 Uhr Rat und Hilfe zu Wohnungs- und Mietfragen im Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstr. 28, 10178 Berlin 08 GUTES LEBEN I N F O L I N K S | O K T O B E R 2 015 © VIVIEN HEIN Dorf in der Stadt – Auf ins Storchencafé In der 1. Berliner Naturscheune ist Meister Adebar immer gegenwärtig, sei es als ausgestopftes Prachtexemplar, sei es auf einer der vielen liebevoll gestalteten Tafeln oder auf dem Bildschirm. An dem wenige Meter entfernten Nest in luftiger Höhe ist eine Kamera angebracht, so dass das Ge- Das Storchencafé, in der Ausstellung LebensRäume der ersten Berliner Naturscheune integriert, bietet frisch zubereitete Speisen und selbstgebackene Kuchen und Torten in Bio-Qualität an. schehen im Nest live und ohne die Störche zu stören beobachtet werden kann. Das Storchencafé findet man in der Naturschutzstation Malchow. Hierhin lohnt sich zu jeder Zeit ein Ausflug. Der Bus 259 hält fast direkt vor der Tür. Wer lieber wandern möchte, kann vielleicht vorher um den Malchower See laufen. Für Stärkung ist von Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 17 Uhr gesorgt. Die Experimentierfreudigen trinken Dinkelbier – gibt es auch alkoholfrei – oder Potsdamer Stange. Die Chefin der Naturschutzstation, Beate Kitzman, empfiehlt Apfelsaft von den Streuobstwiesen. Besonders toll finde ich, dass man nach der Bestellung von Reibekuchen (berlinisch: Kartoffelpuffer) hört, wie in der Küche frisch gerieben wird. Außerdem gibt es Suppen und Salate, Kaffee und Kuchen. Bei jedem Wetter kann man in der Scheune sitzen, bei schönem Wetter auch draußen und nach den Störchen direkt Ausschau halten. Wer zu Hause feiern will, kann ein leckeres Bio-Catering bestellen. Wer gleich etwas mitnehmen möchte, geht in den Hofladen, der nach dem Umbau schöner und größer geworden ist. Verkäuferin Trixie Hübschmann berät so freundlich, wie es ihr Name verspricht. Alles kann gekostet werden: Wein, Käse, Schokolade. Getragen werden Cafe und Hofladen vom engagierten Verein Naturschutzstation Malchow. Noch ein Grund mehr, mal mit der ganzen Familie oder allein dieses schöne Fleckchen zu erkunden. GESINE LÖTZSCH ❚ Storchencafé Malchow, Dorfstraße 35, 13051 Berlin Fotorätsel ❚ Donnerstag, 8.10., 17–18:30 Uhr, Auftakt Lichtenberger Wohntisch: Nachbarschaftshaus ORANGERIE, Schulze-Boysen-Straße 38 ❚ Donnerstag, 8.10., 18:30 Uhr, Informationsabend der Lichtenberger Gruppe des VVN-BdA Lichtenberg e.V „Warum trägt die Albert Hößler Straße seinen Namen?“: Kiezspinne, SchulzeBoysen-Str. 38 FOTOAUSSTELLUNG ❚ bis Sonnabend, 17.10., „Hier bin ICH“: Nachbarschaftshaus ORANGERIE, Schulze-Boysen-Straße 38 KIEZFEST ❚ Sonnabend , 3.10., 11–17 Uhr, Drachenfest in Wartenberg: Wiese am Hagenower Ring www.howoge.de/Drachenfest ❚ Sonnabend, 10.10., 17 Uhr, Oktoberfest mit dem Projekt Katjuscha, Nachbarschaftshaus ORANGERIE, Schulze-Boysen-Str. 38, Eintritt 5 Euro KONZERT ❚ Sonntag, 4.10., 11 Uhr, Musiktheater für Kinder: Wie kommt der Ton in die Musik? Musiktheater für Kinder ab 4 Jahre mit C. Marx, Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112 ❚ Sonnabend, 31.10. , 20 Uhr Halloweenkonzert: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, Eintritt 5 Euro, mit Kostüm 4 Euro LITERATUR © ANIKA TASCHKE Wo befindet sich das Kachel-Gemälde? Die fünf Gewinner, die von den richtigen Einsendungen gezogen werden, können 2015 an einer Tagesfahrt in den Deutschen Bundestag teilnehmen. Auf dem Programm stehen u. a. ein Gespräch mit Gesine Lötzsch, eine Führung durch den Bundestag und der Besuch eines Bundesministeriums. Einsendeschluss: 30. Oktober. Bitte die Antworten an gesine.loetzsch@bundestag.de mailen oder per Post schicken: Deutscher Bundestag, Dr. Gesine Lötzsch, MdB, Platz der Republik 1, 11011 Berlin. Die Lösung des Julirätsels: Das Kunst stoffwerk ACETA liegt in der Hauptstraße 9 -13. Herzlichen Dank für die vielen Lösungen. Die Gewinner werden angeschrieben. KIEZTREFF „info links“ wird herausgegeben von: DIE LINKE - Landesvorstand Berlin V.i.S.d.P.: Daniel Tietze Redaktionsadresse: Geschäftsstelle der Partei DIE LINKE Alfred-Kowalke-Straße 14, 10315 Berlin Fon: (030) 512 20 47 Fax: (030) 516 592 42 Mail: info@die-linke-lichtenberg.de Web: www.die-linke-lichtenberg.de Redaktionsschluss: Ausgabe Oktober: 28. September Die nächste Ausgabe erscheint am Donnerstag, 5. November Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH Gestaltung: Uta Tietze ❚ Freitag, 30.10., 18 Uhr, Zu Gast bei Gesine Lötzsch: Walter Kaufmann liest aus seinem Buch: „Schade, dass du Jude bist“. Karl-Liebknecht-Haus, Anmeldung unter 24009-537 Die „info links“ wird durch Spenden finanziert. Spendenkonto: DIE LINKE. LV Berlin / Lichtenberg IBAN: DE 5910 0708 4805 2560 7803 BIC: DE UT DE DB 110 Bitte immer Verwendungszweck angeben: 810-503, info links, Ihr Name, Vorname SPORT ❚ Sonntag, 25.10., 14 Uhr, Fußball-Oberliga Spiel Lichtenberg 47-FSV Union Fürstenwalde: HOWOGE-Arena „Hans Zoschke“, Ruschestr. 90