Albrecht Graf Brandenstein
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Albrecht Graf Brandenstein
Zeitungsbericht 23.03.2006 ‐ Albrecht Graf Brandenstein‐Zeppelin: Der christliche Umgang mit Andersdenkenden Wiesau: „Tue nie etwas gegen den Willen deiner Frau.“ Mit diesem überraschenden Satz begann Albrecht Graf Brandenstein‐Zeppelin seinen Vortrag vor rund 60 interessierten Zuhörern im Pfarrzentrum Wiesau. Die Marianische Männerkongregation ‐ Bezirk Armesberg und Pfarrgruppe Wiesau – hatten den Grafen, der ein Urenkel des Luftschiffbauers Friedrich Graf Zeppelin ist, zu einem Referat eingeladen zum Thema „Der christliche Umgang mit Andersdenkenden nach Papst Johannes Paul II.“ „Alle denken anders“ stellte Graf Brandenstein fest und erklärte dies zunächst am Beispiel von Eheleuten. Amerikanische Psychologen hätten untersucht, wie ein Mann die Welt erkennt: Er erkennt logisch. „Wie erkennt eine Frau? Sie erkennt logisch, aber sie hat eine zweite Antenne und erkennt auch intuitiv.“ Aus diesen scheinbar einfachen Erkenntnissen leiteten die Wissenschaftler folgende Schlussfolgerungen ab: Weil die Frau doppelte Erkenntnis hat, funktioniert das Leben nur, wenn die Frau dem Mann die letzte Entscheidung lässt, sonst dominiert sie. Die Entscheidung des Mannes ist aber nur dann richtig, wenn er die intuitive Information der Frau abgefragt hat. „Intuitive Wahrnehmung ist Hilfe Gottes“ für die letzte Entscheidung des Mannes. Aber Frauen müssen bewusst bereit sein, dem Mann die letzte Entscheidung zu lassen, sonst ist die Ehre des Mannes verletzt. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Amerika stimmen auch mit der Bibel über: „Ihr Männer: Liebet eure Frauen. Ihr Frauen: Ehret eure Männer. Ordnet euch unter.“ Wissenschaftlich heißt das: Überlasst ihnen die letzte Entscheidung. In einem Exkurs zur Frage „Was ist Wahrheit“ erklärte Graf Brandenstein, dass es zur Wahrheit keinen Kompromiss gebe. Um Andersdenkende, Andersgläubige gelten zu lassen, ohne auf die Wahrheit verzichten zu müssen, biete sich an, zu fragen, welchen Anteil an der Wahrheit Andersdenkende bereits leben. Zum Beispiel kennen die Juden den Gott Abrahams, aber nicht den dreifaltigen Gott: Papst Johannes Paul sagte: „Ihr Juden seid unsere älteren Brüder. Wir glauben an den gleichen Gott Abrahams; wir haben das Alte Testament gemeinsam.“ Zu den Moslems sagte Papst Johannes Paul: „Wie schön Ihr betet und fastet. Ihr seid für uns Christen Vorbild im Gebet und Fasten. Euere Gebete kommen beim Gott Abrahams an.“ Wer so denkt, verbietet den Moslems nicht mehr, Moscheen zu bauen, denn sie beten dort zum Gott Abrahams. Mit den Protestanten verbindet die Katholiken der gleiche dreifaltige Gott, auch die Gemeinsamkeit von Altem und Neuem Testament. „Wie schön Ihr euch um die Schrift bemüht.“ So suchte der Papst überall das Gute. Die Unwahrheit, das Böse spricht er nicht an. Er lobte sie für das Gute. Das öffne ihr Herz und führe sie ein Stückchen in die Wahrheit. Sehr überzeugend sprach der Graf von der Begegnung des Papstes mit Fidel Castro, den der Papst zu einer Audienz eingeladen hatte. Nach der Audienz sagte Fidel Castro: „Der Papst ist der einzige Mensch, der mich versteht.“ Der Papst hatte zu ihm gesagt: „Im Innersten meinst du es gut. Du willst die Armut beseitigen. Damit hilfst du Christus.“ Zurück in Cuba hat Fidel Castro im Fernsehen eineinhalb Stunden von seiner Papstaudienz erzählt und schließlich den Papst nach Cuba eingeladen. Der Papst sagte dort zu Fidel Castro: „Du meinst es gut, aber geh einen Schritt weiter. Gewähre der katholischen Kirche Glaubensfreiheit.“ Und sie wurde tatsächlich auch einigermaßen zugelassen. Papst hat also immer erst anerkannt, was macht jemand oder eine Gruppe gut. Dafür gibt es Beifall. So müssen auch wir auf die Menschen zugehen. Der gesamte Vortrag war geprägt von exzellenter Rhetorik des Referenten. Graf Brandenstein, der auch seine Bekehrung erklärte, verstand es, Fragen des katholischen Glaubens und des Zusammenlebens der Menschen spannend und anschaulich darzustellen. Auch während der Diskussion, in der es u.a. um Beratungsschein, Selbstverwirklichung und die gesellschaftliche D:\Tausch\pb\mmc\Zeitungsberichte MMC Wiesau_Graf_Zeppelin.doc Situation in Deutschland ging, gelang es dem Grafen, die Materie trotz der Komplexität verständlich darzustellen und die Zuhörer förmlich zu fesseln. Nach dem Vortrag stellte er seine „Stiftung Family Care“ vor, die auf drei Säulen basiert: Einer wissenschaftlichen zur Erforschung der göttlichen Ordnung, einer pastoralen zur Heilung seelisch verletzter Menschen und schließlich die Medien wie „Kirche heute“ oder KTV, um diese Erkenntnisse weiterzugeben. Noch lange nach Ende des Vortrages diskutierten mehrere Zuhörer mit dem Grafen Inhalte und Fragen zum Vortrag. Text: Helmut Konrad D:\Tausch\pb\mmc\Zeitungsberichte MMC Wiesau_Graf_Zeppelin.doc