Wir lassen es blitzen und krachen
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Wir lassen es blitzen und krachen
DRESDEN Seite 18 Dienstag, 4. März 2014 Lehrwerkstätten, aber auch die Chance, mit Auszubildenden und erfahrenen Experten ins Gespräch zu kommen. Die DNN präsentieren die Industrienacht und stellen im Vorfeld die beteiligten Firmen vor. Heute: die Dresdner HochspannungsPrüftechnikfirma „Highvolt“. m 24. Juni öffnen 20 Industriebetriebe in und um Dresden erneut ihre Werktore für eine ganz besondere Leistungsschau: Die Unternehmen bieten zur „Langen Nacht der Industrie“ angemeldeten Besuchern einen unterhaltsamen Einblick in ihre Produktionsprozesse und A „Wir lassen es blitzen und krachen“ Konflikte richtig bewältigen i Von HEIKO WECKBRODT Das Mehrgenerationenhaus DresdenFriedrichstadt an der Adlergasse 14 lädt am 10. März von 14 bis 17 Uhr zu einer Weiterbildung über den Umgang mit Konflikten und Krisen. Die Soziologin Antje Hempel referiert darüber, wie Konflikte entstehen und wie sie gelöst werden können. Der Workshop will möglichst wenig Theorielast und viel Praxisnähe bieten. Ziel ist es, das Bewusstsein dahingehend zu sensibilisieren, dass im Alltag lösungsorientiert mit Konflikten umgegangen werden kann. Die Teilnahme kostet fünf Euro. Eine Anmeldung auf der Homepage des riesa efau ist notwendig. www.riesa-efau.de Informationstag im Berufsschulzentrum Die Anlagenmonteure Frank Hinderer (59, links) und Adrian Lommatzsch (25) justieren in der Highvolt-Halle die Elektroden an einer Gleichstrom-Prüfanlage, die demnächst nach Südkorea geliefert wird. Die Apparatur kann Spannungen von bis zu einer Million Volt erzeugen. Fotos (2): Christian Juppe breit die Aufgaben sind, die wir lösen müssen. Vielleicht animiert das den Einen oder Anderen, Elektrotechnik zu studieren oder bei uns anzufangen“ Und im Unternehmen sind längst nicht mehr nur Elektroningenieure und Monteure gefragt, sondern auch Kaufleute mit technischem Verständnis, sogar Informatiker. Denn Highvolt hat inzwischen eine eigene Software-Abteilung aufgebaut: Weil immer mehr Kunden hochautomatisierte, vernetzte Prüfanlagen wollen, die Datenprotokolle und Statistiken ganz allein erstellen können. „Wir leisten da einen Beitrag zum Trend ,Industrie 4.0’, zur vernetzten Fabrik“, meint Bergmann. Der Besuch zur Industrienacht werde sich für die Neugierigen jedenfalls lohnen: „Wir lassen es richtig blitzen und krachen.“ AUS DER GESCHICHTE 1904 wurde das Elektrounternehmen „Koch & Sterzel“ gegründet. 1948 entstand daraus der VEB Transformatoren- und Röntgenwerk (TuR). 1990/91 übernahm Siemens das TuR, gliederte aber außer der Trafo-Fertigung die anderen Betriebsteile aus oder schloss sie. 1995 gründeten ehemalige TuRPrüftechniker „Highvolt“, spezialisiert auf Hochspannungs-Prüfund Messtechnik. 2002 übernahm die ReinhausenGruppe die „Highvolt“. Seitdem hat sich die Belegschaft von 75 auf nun 250 Mitarbeiter erhöht. GAnmeldungen zur Industrienacht sind ab 24. März im Internet über www.langenachtderindustrie.de/standorte/dresden/anmeldung. html (Kurzadresse: tinyurl.com/bp8t95o) möglich. Da die Plätze limitiert sind, entscheidet bei Überbuchung das Los. Highvolt-Geschäftsführer Ralf Bergmann überprüft die Unterlagen für ein Transformatoren-Prüfsystem, das ein Kunde in Aserbaidschan bestellt hat. wie ein Salafist. Seine Medikamente nahm er nicht mehr. 2013 bekam er wieder einen Schub und ließ sich in eine Klinik einweisen. „Ich habe total übertrieben und hatte absurde Gedankengänge. Ich glaubte, dass ich der neue Messias bin. Am Tattag hatte es viel geregnet und ich dachte, es ist der Jüngste Tag. Ich wollte nach Syrien fahren, um zu kämpfen und so vor dem Herrn zu bestehen.“ Der Angeklagte bat um Ausgang, kaufte sich ein Messer und fuhr zum Bahnhof, um eine Fahrkarte zu kaufen. Da sein Geld dafür nicht reichte, beschloss er zu seiner Mutter zu fahren. Die Frau war allerdings noch auf Arbeit. Er sei wütend und zornig gewesen und sein Hass habe sich dann auf den Lebens- computer-oiger.de (mit Video) Bürgersprechstunde bei CDU-Abgeordnetem Der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Piwarz lädt morgen von 16 bis 18 Uhr zu einer Bürgersprechstunde in das Ortsamt Leben an der Hertzstraße 23 ein. Piewarz möchte sich mit Anwohnern über die Stadt- und Landespolitik unterhalten. Um eine Voranmeldung unter Telefon 3 23 16 66 wird gebeten. Gaslaternen werden in Pieschen diskutiert Das von der SPD geforderte Sofortprogramm für Gaslaternen wird heute Abend ab 18 Uhr bei der Sitzung des Ortsbeirates Pieschen im Rathaus Pieschen auf der Bürgerstraße besprochen. Die Sozialdemokraten wollen, dass die Stadt nachhaltig in die historische Straßenbeleuchtung investiert. Dresdner Initiatoren von Aktivtouren für Kranke prämiert Psychisch Kranker tötete den Lebensgefährten seiner Mutter getötet, ohne ein Mörder zu sein. Er wurde nach der Tat in der Psychiatrie in Arnsdorf untergebracht. Der Angeklagte leidet unter Schizophrenie und befindet sich seit Jahren in medizinischer Behandlung. Iwan I. wurde in Russland geboren und kam mit sieben Jahren nach Deutschland. Anfangs sei alles gut gegangen, seit 2001 habe er aber regelmäßig psychiatrische Episoden bekommen, erklärte Iwan I. vor Gericht. Da sei er immer total verwirrt gewesen. Dazwischen gab es aber immer Ruhepausen und der Angeklagte war unauffällig. 2010 hatte er sich dem Islam zugewandt, weil er dachte, dass dies ihm helfen könnte. Iwan I. ließ sich einen Bart wachsen und kleidete sich Mehr Infos: www.highvolt.de und Am Sonnabend öffnet das Berufsschulzentrums (BSZ) für Dienstleistung und Gestaltung an der Chemnitzer Straße 83 von 9 bis 14 Uhr seine Türen. Künftige Schüler und deren Eltern werden eingeladen, sich ein umfassendes Bild zu machen. Zum Tag der offenen Tür präsentieren die Schüler Ergebnisse der Unterrichtsprojekte und Projekttage. Seit einigen Jahren konzentriert sich die staatliche Bildungseinrichtung insbesondere auf Berufe im Dienstleistungssektor und auf die studienqualifizierende Ausbildung in der Fachoberschule mit der Fachrichtung Gestaltung. Folgende Bildungsgänge bietet das BSZ an: Fachoberschule mit der Fachrichtung Gestaltung sowie Berufsschulausbildungen für die Bereiche Lagerlogistik, Fachlagerist, Maß-, Mode- und Änderungsschneiderei sowie Modenäherei, Textilreiniger-Handwerk und Friseur-Handwerk. Hilfe für Bluter Wie im Wahn zugestochen Wegen des Verdachts des Totschlags muss sich seit gestern Iwan I. vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts verantworten. Der 30-Jährige soll am 21. Juni 2013 den Lebensgefährten seiner Mutter in einem Wohnhaus auf der Michelangelostraße erstochen haben. Der Angeklagte habe, so Oberstaatsanwalt Christian Avenaris, die Wohnungstür aufgebrochen und dann dem 67-Jährigen mit einem Messer mehrmals in den Hals und den Unterbauch gestochen. Als das Opfer in den Hausflur flüchtete, sei ihm der Angeklagte gefolgt, habe den Mann zwei Etagen tiefer noch einmal attackiert und das Messer in den Hals gerammt. Das Opfer erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Iwan I. hat Das Dresdner Drachenbootfestival findet erst am 28. und 29. Juni statt. Doch wer mit einer 18 Personen starken Mannschaft an den Start gehen will, sollte sich jetzt schon anmelden. Heute ab 17 Uhr wird die Anmeldung auf der Internetseite des Veranstalters Wassersportverein „Blaues Wunder“ freigeschaltet. Die Meldefrist läuft bis zum 30. April. Doch so lange sollte nicht gewartet werden. Erfahrungsgemäß sind die Startplätze schnell vergeben. www.wsv-dresden.de Prüftechnik aus Dresden ist weltweit begehrt – und beschert „Highvolt“ Umsatzrekorde Russen, Amerikaner und viele andere finden futuristische Prüftechnik aus Dresden hochspannend – und haben der Firma „Highvolt“ einen Wachstumsschub beschert: Rund 61 Millionen Euro setzte das an der Marie-CurieStraße ansässige Unternehmen im vergangenen Jahr weltweit mit seinen Trafo- und Kabelprüfanlagen um, 27 Prozent mehr als im Vorjahr. „Das ist für uns ein neuer Umsatzrekord“, sagte Geschäftsführer Ralf Bergmann. Wegen der guten Auftragslage hat „Highvolt“ kürzlich neun Millionen Euro in einen Ausbau investiert und seit 2012 rund 65 neue Jobs geschaffen. Knapp 250 Mitarbeiter hat die Firma nun, die Hälfte davon Ingenieure. „Wir verstehen uns als innovatives Ingenieurbüro mit angeschlossener Produktion.“ Spezialisiert ist „Highvolt“ auf raffinierte und recht futuristisch wirkende Prüf- und Messanlagen, die wie übergroße metallische Pilze aussehen. Die saugen sich mit Energie voll, bis sie gespannt sind wie ein Blitz – mit Tausenden, oft sogar Millionen Volt. Diese Spannung wird beim Kunden durch Trafos, Überland-Leitungen oder andere Energietechnik gejagt. Die künstlichen Blitze sollen kleinste Wickelfehler in den Spulen oder Kabelmängel ausmachen, bevor die Anlagen in Betrieb gehen. „Unsere Prüftechnik ist entscheidend für die Qualitätssicherung und die wird den Kunden immer wichtiger“, betont Bergmann. Was geschieht, wenn solche Tests nicht ernst genommen werden, hat ein „Blackout“ in Schanghai gezeigt: Da schmorte das Verbindungsstück in einem zentralen Stromkabel durch – auf einen Schlag gingen viele Lichter der chinesischen Metropole aus, blieben alle U-Bahnen stehen. Und wer so etwas vermeiden will, greift gerne zu „Highvolt“-Prüftechnik, denn die gilt als besonders hochwertig. Dank dieses Rufs konnten die Dresdner ihrer amerikanischen Konkurrenz in deren eigenen „Vorgarten“ jüngst einen fetten Auftrag wegschnappen: Für 13 Millionen Euro rüsteten sie ein Trafowerk von Mitsubishi in den USA mit Prüftechnik aus und setzten sich damit gegen den Mitbewerber vor Ort durch. Dieser internationale Erfolg ist kein Einzelfall: 90 Prozent der Produktion gehen in den Export. Derzeit stellt Highvolt eine Gleichstromprüfanlage für einen südkoreanischen Kunden fertig. Die sieht aus wie ein drei Stockwerke großer Pilzwald aus Stahl und Alu und wird bald mit einer Million Volt Spezial-Trafos in Fernost durchtesten. „Viele verbinden ,Elektroindustrie’ mit schmutzigen Kraftwerken und hässlichen Stromleitungen“, weiß Bergmann. „Wir machen bei der Industrienacht mit, um zu zeigen, wie hochtechnologisch es bei uns zugeht, wie Melde-Start für Drachenboot-Festival gefährten seiner Mutter konzentriert. Wie im Wahn stach Iwan I. auf den Mann ein, mit dem er sich eigentlich gut verstanden hatte. Er lief nach der Tat auch nicht weg. Die Tat hat auch das Leben einer Freundin der Familie verändert, die sich zufällig in der Wohnung befand und teilweise Zeugin der Tat wurde. Die 55-Jährige stand nach der Tat unter Schock und war drei Wochen im Krankenhaus. „Er hat noch gelebt, überall war Blut. Ich wollte ihm helfen, aber ich konnte nicht“, sagte sie unter Tränen.“ Seit der Tat ist sie in medizinischer Behandlung. „Ich kann noch heute kein Polizeiauto oder einen Krankenwagen sehen.“ Der Prozess wird fortgesetzt. ml Andrea und Andreas Mothes aus Dresden haben den mit 2500 Euro dotierten „PHILOS“-Publikumspreis des Pharma-Unternehmens „Bayer HealthCare“ gewonnen. Über die Vergabe hatten die Besucher der Internetseite „philos. bayer.de“ entschieden. Sie votierten mit großer Mehrheit für das in Dresden initiiertes Projekt der Deutschen Hämophiliegesellschaft zur Bekämpfung von Blutungskrankheiten, teilte Bayer mit. Seit zehn Jahren organisiert der selbst bluterkranke Andreas Mothes gemeinsam mit seiner Frau Andrea jährliche Ausflüge nach Burg im Spreewald, um anderen Betroffenen zu einem aktiveren und damit gesünderen Leben zu verhelfen. Die rund 40 Teilnehmern der Aktivwochenenden wandern, fahren mit dem Rad und paddeln, absolvieren dadurch ein vielseitiges Bewegungsprogramm, das jedem Alter und jeder Fitness gerecht wird, heißt es in der Laudatio für die Initiative der Familie. Seit Jahren beliebt seien besonders die Bootstouren, bei denen alle anpacken und sich gegenseitig helfen: Junge, kräftigere Teilnehmer tragen die Boote, lassen sie zu Wasser und helfen Älteren und weniger Beweglichen geduldig beim Einsteigen. „Einmal ‚eingeschifft‘ zeigen alle Paddler eine beachtliche Kondition und absolvieren sogar 20 Kilometer lange Touren problemlos. Dieser Erfolg motiviert viele Teilnehmer, auch im Alltag aktiver zu werden“, so Bayer. Hämophilie A, umgangssprachlich auch „Bluterkrankheit“ genannt, ist eine unheilbare genetische Erkrankung. Durch einen Mangel oder einen Defekt des Gerinnungsfaktors VIII ist die Blutgerinnung gestört. DNN Wenn der Hausbau schiefgeht Schauspieler steht wegen Beleidigung eines Architekten vor dem Amtsgericht In ungewohnter Rolle: Schauspieler Jürgen Polzin musste sich gestern vor dem Amtsgericht verantworten. Foto: Wolfgang Löffler Ob in „Winnetou“, „Old Shatterhand“ oder „Störtebecker“ , Schauspieler Jürgen Polzin hat auf vielen Bühnen für Gerechtigkeit gekämpft. So auch gestern. Allerdings war die Bühne ein Saal im Amtsgericht. Der 64-Jährige musste sich wegen Hausfriedensbruch, Beleidigung, Bedrohung und Nötigung verantworten. Grund war ein handfester Streit mit einem Architekten. Der Schauspieler wollte ein Gebäude zu einem Mehrfamilienhaus umbauen lassen, suchte sich einen Architekten und hatte dann nur Ärger. Da ging es um falsche Grundrisse, Bauverzögerungen und viel Geld. Die beiden waren sicher nicht das, was man beste Freunde nennt. Polzin soll, so die Anklage, im Büro der Firma gedroht haben, die Möbel durch die Gegend zu werfen, den Geschäftsmann per E-Mail als Hampelmann und Angsthase bezeichnet und eine bedrohliche E-Mail geschickt haben. Und er habe, obwohl dies nicht erwünscht war, das Büro und das Privatgrundstück des Architekten betreten haben. „Ich habe ihn nicht bedroht, das ist völlig aus der Luft gegriffen“, erklärte Polzin. „Beleidigt habe ich ihn auch nicht. Ein Hausverbot ist mir nie erteilt worden. Als gesagt wurde, ich soll gehen, bin ich auch gegangen.“ Etwas geschimpft hat der Schauspieler offenbar doch. „Herr Polzin ist ein etwas aufbrausender Mensch“, erklärte sein Verteidiger. „Er hat vielleicht gepoltert, aber niemanden bedroht.“ Der Prozess wird mit weiteren Zeugenaussagen fortgesetzt. ml Die Dresdner Andrea und Andreas Mothes (Mitte) freuen sich mit Bayer-Hämostaseologe Klaus Horn (l.) und Laudatorin Sybille Aumann. Foto: tm-photography.at