Grundlagen der Informatik
Transcription
Grundlagen der Informatik
1 Grundlagen der Informatik Du stehst in einem Computerladen vor einem nahezu unüberblickbaren Angebot. Für welches Gerät sollst du dich entscheiden? Was bedeuten Begriffe wie Megabyte, Gigabyte, Taktfrequenz, Mikroprozessor, RAM, DVD, Firewire oder USB? In diesem Kapitel erläutern wir wichtige Begriffe der Informatik. Wir sehen uns an, wie ein Computer arbeitet, aus welchen Bestandteilen er sich zusammensetzt und wie wir mit Bit und Byte rechnen können. Nach dem Durcharbeiten dieses Kapitels kennst du die wichtigsten Bezeichnungen rund um das Thema Hardware und du wirst die Begriffe auf den technischen Datenblättern im Computergeschäft verstehen. In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit ● den Datenverarbeitungsprozessen, ● den Begriffen Orgware, Hardware und Software, ● Bit und Byte sowie dem binären und hexadezimalen Zahlensystem, ● den Zeichencodierungen ASCII, ISO-Latin und Unicode, ● den Vorsilben Kilo, Mega, Giga und Tera für Maßeinheiten sowie ● den Bestandteilen eines PCs und deren Funktionen. Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen Lerneinheit 2: Personal Computer Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1 Computertechnik heute . . . . . . . . . . . . . 2 2 Datenverarbeitungsprozesse . . . . . . . . . 4 3 Verarbeitungsschichten . . . . . . . . . . . . . 5 4 Bit und Byte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 5 Zahlensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 6 Zeichencodierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 7 Vorsilben für Maßeinheiten . . . . . . . . . . 9 Üben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Lernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Arten von Computersystemen . . . . . . . 2 Bestandteile eines PCs . . . . . . . . . . . . . . . 3 Mainboard und Prozessor . . . . . . . . . . . . 4 Speicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Datenbus und Grafikkarte . . . . . . . . . . . 6 Schnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Massenspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Ausgabegeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Üben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 16 17 18 22 23 27 29 35 39 42 44 Informiere dich mit dem ergänzenden Material auf der SbX-CD, trainiere mit Online-Übungen und wende dein Wissen an! Achtung! In diesem Kapitel teile ich mein Expertenwissen mit besonders Interessierten! Ms. Check Mr. Expert Wirtschaftsinformatik Basic 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen Lernen Üben Sichern Wissen Lerneinheit 1 Begriffe und Grundlagen CD-ROM Alle SbX-Inhalte zu dieser Lerneinheit findest du unter der ID: 1101. In dieser Lerneinheit erarbeiten wir grundlegende Begriffe rund um die Computertechnik und du erfährst, wie ein Computer intern arbeitet. Mithilfe verschiedener Größenordnungsbegriffe kannst du Speichervolumen umrechnen und damit z. B. die technischen Angaben in Prospekten vergleichen. Lernen Eine Bildschirmpräsentation mit allen Abbildungen zum Schritt LERNEN findest du unter der ID: 1102. Die Formen der Vernetzung von PC und Unterhaltungselektronik, Internet-Telefonie (Voice-over-IP) und Foto-/Videobearbeitung sind zentrale Multimedia-Anwendungen. 1 Computertechnik heute Der Computer als zentrales Multimediagerät Fotos und Videofilme werden am Notebook oder PC bearbeitet, über das Handy, Wireless-LAN oder das Internet an andere Benutzer versendet, um schließlich am Fernseher in hochauflösender Qualität betrachtet zu werden: Herzlich willkommen in der multimedialen Welt! Personal Computer PDA Video Foto HDTV WLAN Die Intel ViiV-Technologie (gesprochen „Weif“) integriert sämtliche Services für den Wohnzimmer-PC. Internet Notebook Handy Der PC als zentrales Multimediagerät Elemente von Multimedia 1 Der Personal Computer (PC) ist das zentrale Gerät. Sony Vaio VA Mediacenter-PC Der PC dient als Bearbeitungsinstrument und Datenspeicher. Er steht im Zentrum des Multimediazeitalters. Wir können einen mit unserer Digitalkamera aufgenommenen Film bearbeiten und auf eine DVD speichern, eine MP3-Datei aus dem Internet herunterladen, über das Internet telefonieren, mit Freunden spielen und am PC fernsehen. 2 Netzwerke verbinden Geräte und Benutzer. Wireless-LAN (WLAN) ist ein Funknetzwerk. Wie kommunizieren unsere Geräte zu Hause miteinander? Der einfachste Weg ist WirelessLAN (WLAN). Das Mediacenter im Wohnzimmer lädt z. B. einen Film von der Festplatte des Büro-PCs, der Personal Digital Assistant (PDA) synchronisiert die Termine mit Outlook, mit dem Handy surfen wir im Internet und bestellen uns eine Pizza. Das Internet stellt die Verbindung zur Außenwelt her. Es ist die Schlüsseltechnologie für die weltweite Vernetzung. Wirtschaftsinformatik Basic 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen 3 Multimediale Peripheriegeräte bieten ungeahnte Möglichkeiten. Ein Peripheriegerät ist ein Zusatzgerät zum PC. Mr. What und Ms. Check Digitale Fotografie und Digital Video ermöglichen die Nachbearbeitung von Fotos und Videos durch den Benutzer. Optische Datenträger (CD, DVD, HD-DVD, Blu-ray) sind leistungsfähige Speichermedien. In den letzten Jahren wurden die analogen Technologien (wie Schallplatte, Tonbandkassette, VHS) durch digitale abgelöst (CD, MP3, DVD). Warum ist der PC heute auch im Bereich der Unterhaltungselektronik das zentrale Gerät? Die Digitalisierung von Bildern (Digitalkamera), Musik (CD, MP3) und Film (DVD, HD-DVD, Blu-ray) erlaubt die Veränderung von Inhalten durch den Konsumenten mittels Home-Computer. Der PC dient als Zentrale für alle multimedialen Anwendungen und öffnet überdies das Tor ins Internet. Welche Trends lassen sich für die nächsten Jahre erkennen? Viele Hollywood-Filme haben schon vor Jahren Trends vorgegeben (z. B. Flachbildschirme oder Mobilkommunikation), die heute zum Alltag gehören. Diese Entwicklungen werden sich fortsetzen. Starre Bilder auf Plakaten werden z. B. durch bewegte Bilder oder holografische 3D-Projektionen ersetzt werden. Welche Rolle wird der Computer in den nächsten Jahren spielen? Gordon E. Moore gründete 1968 gemeinsam mit Andy Grove und Robert Noyce die Firma Intel. Computertechnologie ist schon heute allgegenwärtig. Denken wir an das Navigationssystem im Auto, die Spielkonsole im Handy oder den digitalen Satellitenreceiver und den DVD-Rekorder im Wohnzimmer. Ein Handy um ein paar Euro bietet deutlich mehr Rechenleistung als die Computersysteme der Saturn-5-Mondrakete aus dem Jahr 1969. Das Moor'sche Gesetz aus dem Jahr 1965 besagt, dass sich die Leistungsfähigkeit der Mikroprozessoren alle 24 Monate verdoppelt. Tatsächlich konnte diese Entwicklung in den letzten Jahrzehnten beobachtet werden. Erhaltende und ablösende Technologien Clayton M. Christensen ist Professor an der Harvard Business School. 1997 erforschte Clayton Christensen die Auswirkungen von Innovationen auf den Markt und veröffentlichte seine Forschungsergebnisse unter dem Titel „The Innovator's Dilemma“. Danach vollziehen sich technologische Innovationen in Form von erhaltenden Technologien, welche die Marktposition verbessern (z. B. Fotohandy), und in Form von ablösenden Technologien, die etablierte Produkte verdrängen (z. B. Schallplatte CD MP3). L 1: Ablösung der VHS-Videokassette durch die DVD Den Unterschied zwischen erhaltender und ablösender Technologie können wir am Beispiel der VHS-Videokassette leicht erkennen. Um die VHS-Videokassette länger am Markt zu halten, wurde durch Super-VHS eine Verbesserung der Qualität erreicht. Die DVD löste schließlich die Videokassette ab und verdrängte sie mit der Zeit vollständig vom Markt. Ü 1: Überlege dir weitere Beispiele für erhaltende und ablösende Technologien! Barbara bearbeitet einen selbst gedrehten Urlaubsfilm mit einem Videoschnittprogramm am PC und brennt ihn auf eine DVD. Das Ergebnis zeigt sie ihren Freundinnen und Freunden. Sehen wir uns Schritt für Schritt an, wie sie bei der Bearbeitung des Videos vorgeht. Wirtschaftsinformatik Basic Lernen Üben Sichern Wissen 2 Datenverarbeitungsprozesse Die Verarbeitung von Daten am Computer Barbara hat mit einer Kamera ein Video aufgenommen. Dieser Prozess wird als Eingabe (Input) bezeichnet. Ihr Bearbeiten der Videodaten am PC bezeichnen wir als Verarbeitung (Processing). Das Speichern (Storage) des fertigen Videos auf eine DVD ermöglicht dessen spätere Verwendung. Im letzten Schritt präsentiert Barbara das fertige Video ihren Freundinnen und Freunden. Die Ausgabe (Output) der Videodaten erfolgt auf einem Computermonitor oder Fernseher. Mr. What und Ms. Check EVA = Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe Wie funktioniert der Datenverarbeitungsprozess beim Schreiben einer E-Mail? Nachricht schreiben (Input) – Senden-Knopf anklicken (Processing) – Versenden über das Internet (Output) – Speichern der E-Mail im Postausgang (Hilfsprozess) Datenverarbeitungsprozesse können wir also in vier Teilprozesse zerlegen. Die Kernprozesse sind Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe. Die Datenspeicherung unterstützt die Verarbeitung als Hilfsprozess. Input Processing Output Storage Datenverarbeitungsprozesse Die Teilprozesse der Datenverarbeitung Die Datenverarbeitungsprozesse finden bei jedem elektronischen Gerät Anwendung, das über einen Mikroprozessor verfügt, z. B. PC, Mobiltelefon und Navigationssystem. 1 Input (Eingabe) Die Eingabe von Daten in ein Datenverarbeitungssystem kann z. B. über die Tastatur, die Maus, den Scanner, den Fotoapparat oder die Videokamera erfolgen. 2 Processing (Verarbeitung) In diesem Schritt werden die eingegebenen Daten verarbeitet, indem z. B. Bilder nachbearbeitet, Videos geschnitten, Dokumente oder Kundendaten aktualisiert werden. 3 Output (Ausgabe) Das Ergebnis der Bearbeitung wird z. B. am Monitor oder Drucker ausgegeben. 4 Storage (Datenspeicherung) Damit die bearbeiteten Daten nicht verlorengehen, werden diese z. B. auf einer Festplatte, CD, DVD, MemoryCard oder einem USB-Stick gespeichert. Multimediageräte, wie PC, Videokamera, Fernseher und Handy, sind komplex in ihrem Aufbau. Daher unterscheiden wir bei der Entwicklung und Benutzung solcher Geräte drei Schichten. Wirtschaftsinformatik Basic 3 Verarbeitungsschichten Hardware, Software und Daten Anhand des Videofilms von Barbara haben wir gesehen, dass bei der Datenverarbeitung verschiedene Teilprozesse unterschieden werden können. Nun überlegen wir uns, aus welchen Schichten Datenverarbeitungsgeräte bestehen und wie wir diese Schichten sinnvoll unterscheiden können. Der Begriff Orgware bezeichnet Organisationstools wie Diagramme und Benutzerhandbücher. Für das organisierte Vorgehen bei der Planung von Hard- und Software werden Tools benutzt. Solche organisatorischen Tools bezeichnen wir als Orgware. Hardware Software Daten Begriffe Hardware, Software, Daten Hardware, Software und Daten 1 Als Hardware bezeichnen wir alle Geräte, aus denen ein Computersystem besteht. Zur Hardware zählen z. B. Zentraleinheit, Tastatur, Maus, Monitor, Drucker und Scanner, aber auch CD, DVD oder USB-Stick. Zur Software zählen Betriebssysteme, Programme und deren Daten. 2 Als Software bezeichnen wir Programme und ihre Bestandteile. Software im engeren Sinn sind Programme wie das Betriebssystem, die Textverarbeitung, die Tabellenkalkulation, die Datenbank oder das Videoschnittprogramm. Im weiteren Sinn zählen auch die Daten zur Software. 3 Daten sind das Ergebnis des Verarbeitungsprozesses. Um Daten zu produzieren, verwenden wir Programme. Wenn wir mit unserem Videoschnittprogramm ein Video bearbeitet haben, erhalten wir als Ergebnis einen Videofilm. Dieser gehört zur Datenschicht. Briefe, Rechnungen, erfasste Kunden oder Musik sind Daten, die ohne ein Programm nicht nutzbar wären. Ein Programm (Software) ist Voraussetzung, um Daten nutzen zu können. Die Software benötigt Hardware, um laufen zu können. Daten werden auf Speichermedien (z. B. CD, DVD, Festplatte, USB-Stick, Flash-Speicherkarten) abgelegt. Mr. What und Ms. Check Welche Hard- und Software verwenden wir in der Schule? Welche Formen von Daten gibt es? Wirtschaftsinformatik Basic Als Hardware verwenden wir einen PC mit Tastatur, Maus und Drucker, als Software das Betriebssystem und Anwenderprogramme. Wir unterscheiden Konfigurations-, Stamm- und Bewegungsdaten. 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen Lernen Üben Sichern Wissen 4 Bit und Byte So arbeitet ein Computer Eine Linkliste zu den Begriffen und Grundlagen der Informatik findest du unter der ID: 1102. In den 1980er-Jahren war die kleinste Informationseinheit eines Computers, das Bit, als Robot im Disneyfilm „Tron“ zu sehen. Das Bit unterstützte den Hauptdarsteller Kevin Flynn (Jeff Bridges) bei der actionreichen Navigation durch die digitale Welt eines Computers. Informationseinheiten 1 Ein Bit ist die kleinste vorstellbare Informationseinheit und unterscheidet True und False (1 und 0). Ein Computer arbeitet mit Binärzahlen, den Bits 1 und 0. Mit einem Bit können wir z. B. darstellen, ob es regnet oder nicht. Oder wir können speichern, ob jemand verheiratet ist oder nicht. Kombinieren wir mehrere Bit, können wir eine größere Anzahl unterschiedlicher Informationen speichern. 2 Ein Byte besteht aus 8 Bit. Damit ergeben sich 256 mögliche Werte, welche mit einem Byte dargestellt werden können. 1 Byte = 8 Bit Kombinieren wir 8 Bit, so ergeben sich daraus 2 hoch 8 oder 256 darstellbare Werte. Im Dezimalsystem gibt es 10 Ziffern (0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9). Die Basis für das Dezimalsystem ist daher 10. Im Binärsystem gibt es nur 2 Ziffern (0 und 1). Die Basis ist 2. Im Dezimalsystem kann mit 4 Stellen ein Zahlenwert zwischen 0 und 9999 dargestellt werden. Das ergibt 10 000 mögliche Zahlenkombinationen. Die Anzahl der möglichen Kombinationen wird mit der Formel BasisStellenanzahl berechnet, z. B. 104 = 10 000. Die Formel gilt auch für das Binärsystem. L 2: Bit kombinieren Wie viele mögliche Kombinationen können mit 3 Bit dargestellt werden? 23 = 8, folgende Kombinationen sind möglich: 000, 001, 010, 011, 100, 101, 110, 111. Ü 2: Wie viele Kombinationen sind mit a) 8, b) 16, c) 24 und d) 32 Bit darstellbar? Wir wissen nun, dass Computer nur mit Binärzahlen, also Kombinationen aus Bit, rechnen können. Doch wie rechnen wir eine Binärzahl in eine Dezimalzahl um? Dez 0 Bin 000 Dez 1 Bin 001 Dez 2 Bin 010 Dez 3 Bin 011 Dez 4 Bin 100 Dez 5 Bin 101 Dez 6 Bin 110 Dez 7 Bin 111 Ein Beispiel für die Anwendung von Binärzahlenberechnungen ist die Programmierung von digitalen Modelleisenbahnen. L 3: Umwandlung einer Binärzahl in eine Dezimalzahl Jede Stelle einer Binärzahl entspricht einer Zweierpotenz. In der Abbildung sehen wir die Zweierpotenzen rechts beginnend mit 20, dann 21 usw. bis 27. Die Dezimalzahl erhalten wir, indem wir jene Zweierpotenzen addieren, an deren Stelle in der Binärzahl eine 1 steht. In unserem Beispiel sind dies die folgenden Zweierpotenzen: 27 + 24 + 23 + 22 + 20 = 128 + 16 + 8 + 4 + 1 = 157 1 0 0 1 1 1 0 1 1·27 0·26 0·25 1·24 1·23 1·22 0·21 1·20 128 + 0 + 0 + 16 + 8 + 4 + 0 + 1 157 Wirtschaftsinformatik Basic Mr. What und Ms. Check Welche Dezimalzahl wird mit der Binärzahl 11001100 dargestellt? 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen 128 + 64 + 8 + 4 = 204 Ü 3: Wandle die Binärzahlen a) 11110010, b) 10101010 und c) 10011111 in Dezimalzahlen um! 5 Zahlensysteme Menschen, Computer und ihre Art zu rechnen 1 Hexziffer = 1 Nibble = 4 Bit Hex A Dez 10 Hex B Dez 11 Hex C Dez 12 Hex D Dez 13 Hex E Dez 14 Hex F Dez 15 Das für uns Menschen gebräuchliche Dezimalsystem mit den Ziffern 0 bis 9 ist für einen Computer nicht direkt verwendbar. Wie wir schon gesehen haben, benutzen Computer zur Verarbeitung und Speicherung von Werten binäre Zahlen, bestehend aus den Ziffern 0 und 1. Es wäre jedoch sehr unpraktisch, wenn wir eine Zahl z. B. als 11000110 eingeben müssten. Die Umrechnung von Binär- in Dezimalzahlen ist aber auf den ersten Blick schwer durchschaubar. Hexadezimales Zahlensystem Zur Darstellung von Zahlen wird häufig das hexadezimale Zahlensystem verwendet. Dabei werden jeweils 4 Bit zu einer Hexziffer zusammengefasst. Eine solche Ziffer kann 16 verschiedene Werte annehmen: die Ziffern 0 bis 9 sowie die Buchstaben A bis F (für dezimal 10 bis 15). L 4: Umwandlung einer Binärzahl in eine Hexadezimalzahl Die Gruppierung in Nibbles (4-Bit-Gruppen) erfolgt von rechts nach links. Jede Hexadezimalziffer kann mit 4 Bit (Nibbles) dargestellt werden. Daher ist die Umwandlung vom Binär- in das Hexadezimalsystem wesentlich einfacher als vom Binär- in das Dezimalsystem. 1100 0110 12 C 6 6 Hex C6 a) Welcher Hexadezimalzahl entspricht die Binärzahl 11000110? Die Abbildung zeigt die Umrechnung der Binärzahl 11000110 in die Hexadezimalzahl C6, indem jeweils 4 Bit (rechts beginnend) gruppiert und anschließend in eine Dezimalzahl umgerechnet werden. Bin 1100 Dez 8 + 4 = 12 Hex C Bin 0110 Dez 4 + 2 = 6 Hex 6 Bin 1100 0110 = Hex C6 b) Welcher Binärzahl entspricht ACE4 hex? Hex A Dez 10 = 8 + 2 Bin 1010 Hex C Dez 12 = 8 + 4 Bin 1100 Hex E Dez 14 = 8 + 4 + 2 Bin 1110 Hex 4 Dez 4 Bin 0100 Hex ACE4 = Bin 1010 1100 1110 0100 Ü 4: Wandle die Binärzahlen a) 11110010, b) 10101010 und c) 10011111 in Hexadezimalzahlen um! Ü 5: Wandle die Hexadezimalzahlen a) FEE, b) CAFE und c) AFFE in Binärzahlen um! Ein Beispiel für die Verwendung von Hexadezimalzahlen ist die Darstellung des Zeichencodes von Windows-Schriftarten, wie z. B. Arial und Times New Roman. Wirtschaftsinformatik Basic Lernen Üben Sichern Wissen 6 Zeichencodierung So kann ein Computer Buchstaben und Zahlen darstellen Ein Computer bedient sich einer Codierung, also eines Systems von Zeichen, die mit mehreren Bit dargestellt werden kann. Die Codierung wird auch Zeichensatz genannt und repräsentiert für jede Binärzahl ein Zeichen. Welche wichtigen Zeichensätze für einen PC gibt es? ASCII, ISO-Latin und Unicode ASCII = American Standard Code for Information Interchange Die ANSI (= amerikanische Normungsorganisation) hat 1968 den ASCII-Zeichencode genormt, weshalb häufig auch der Begriff ANSI- anstelle von ASCII-Code verwendet wird. UTF-7 ist kompatibel zu ASCII. 1 ASCII verwendet 7 Bit zur Zeichendarstellung und hat demnach einen Umfang von 128 darstellbaren Zeichen (2 hoch 7). So hat der Buchstabe A den Code 65, B den Code 66, C den Code 67 usw. Mit ASCII sind deutsche Sonderzeichen wie Ä, Ö und Ü nicht darstellbar. Daher wird dieser Zeichensatz heute kaum mehr eingesetzt. Er bildet aber die Basis für andere Zeichencodierungen. 2 ISO-Latin-1 verwendet 8 Bit zur Zeichendarstellung. Er baut auf dem ASCII-Code auf und ergänzt ihn um die wichtigsten sprachspezifischen Sonderzeichen. ISO-Latin-1 (ISO/IEC 8859-1) enthält alle Sonderzeichen der gängigsten Sprachen wie Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Dänisch, Finnisch etc. Dieser Zeichensatz wurde früher in Microsoft Windows verwendet, jedoch mittlerweile durch Unicode abgelöst. 3 Unicode verwendet 16 Bit (UCS-2) bzw. 32 Bit (UCS-4) zur Zeichendarstellung und ist ein internationaler Standard, der alle bekannten Schriftzeichen beinhaltet. Die Speicherung und Übertragung von Unicode-Zeichen erfolgt im UTF (Unicode Transformation Format). UTF-8 (z. B. Internet, Linux, NTFS-Dateisystem in Windows) bzw. UTF-16 (z. B. Microsoft .NET) sind heute die gängigsten Zeichensatz-Formate. L 5: Zeichencodierung in MS Windows Welche Form der Zeichencodierung verwendet eigentlich MS Windows? Die WindowsZeichentabelle stellt alle Zeichen einer Truetype-Schrift mit ihrem Unicode-Wert dar. Andere Schriften, wie z. B. Courier, enthalten 8-Bit-Zeichensätze. Font bedeutet Schriftart. Das ausgewählte Zeichen Alpha wird mit seinem Hexadezimalwert dargestellt. Windows-Zeichentabelle mit einem Unicode-Zeichen Du musst den Windows-Rechner im Menü Ansicht auf Wissenschaftlich umstellen! MS Windows verwendet den Unicode-Zeichensatz. Wenn wir die Zeichentabelle unter Start | Alle Programme | Zubehör | Systemprogramme aufrufen, wird das nebenstehende Fenster angezeigt. In der Statuszeile erkennen wir die Form der Zeichencodierung: für das Alpha Unicode 03B1. Aber nicht alle Schriftarten verwenden Unicode. Die Schriften Courier und System verwenden z. B. nur 8 Bit zur Darstellung. Ü 6: Welchen Unicode haben die Zeichen a) „Ü“, b) „&“, c) „#“ und d) „£“ (Pfund)? Gib die Zeichencodes als Hexadezimalzahlen und als Dezimalzahlen an und verwende zum Umrechnen den Windows-Rechner! Um mehrstellige Zahlen besser lesen zu können, werden diese durch Vorsilben für Maßeinheiten, wie z. B. Kilo, Mega, Giga oder Tera, ergänzt. Wirtschaftsinformatik Basic 7 Vorsilben für Maßeinheiten Kilo, Mega, Giga, Tera, Peta, Exa Wenn wir Bit oder Byte in großer Zahl kombinieren, z. B. wenn wir große Datenmengen speichern, wäre es unpraktisch zu schreiben, dass der Umfang der Daten 5,3 Millionen Byte beträgt. Kürzer und verständlicher ist 5,3 Megabyte. Die Präfixe (Vorsilben) Kilo, Mega, Giga, Tera, Peta und Exa entstammen dem SI-System der IEC: www.iec.ch/zone/si Das Präfix „k“ steht für Kilo und wird klein geschrieben. Ein großes „K“ bedeutet Kelvin. Ein großes „M“ wird als Abkürzung für Mega verwendet. Ein kleines „m“ bedeutet milli. Weitere bekannte Abkürzungen sind z. B. g (Gramm) und t (Tonnen). Giga und Tera werden mit Großbuchstaben abgekürzt. Die Vorsilben, z. B. Kilo, Mega oder Giga, entstammen dem SI-System. Darin sind weltweit die gültigen Vorsilben festgelegt, die wir auch im täglichen Leben verwenden. Beispiele dafür sind Kilogramm, Megawatt oder Gigahertz. Die Vorsilben Kilo, Mega, Giga, Tera, Peta und Exa werden auch für die Größenordnungen von Bit und Byte verwendet. Vorsilbe Abkürzung Potenz Zahl Tausend Kilo k 103 Mega M 106 Million Giga G 109 Milliarde Tera T 1012 Billion P 1015 Billiarde E 1018 Trillion Peta Exa Diese Vorsilben (Präfixe) können sowohl für Byte als auch für Bit in gleicher Weise benutzt werden. Kilobyte wird z. B. mit kByte oder kB abgekürzt. Üblicherweise werden Byte mit Groß- und Bit mit Kleinbuchstaben dargestellt. Die Abkürzung für Kilobit ist demnach kb. Wie in der Physik ist der Umrechnungsfaktor zwischen den einzelnen Größen 1000 (103). L 6: Speichergrößen Rechne die folgenden Speichergrößen in Byte um! Die Abkürzung für Bit ist ein kleines „b“. Speichergröße Byte Umrechnung 1 kB 1000 1 · 103 1 MB 1 000 000 1 · 106 1 GB 1 000 000 000 1 · 109 1 TB 1 000 000 000 000 1 · 1012 1 kb 125 1 · 103 : 8 125 000 1 · 106 : 8 1 Mb Hinweis: 1 kb = 1000 Bit : 8 = 125 Byte, 1 Mb = 1 000 000 Bit : 8 = 125 000 Byte = 125 kB Die folgende Abbildung veranschaulicht die Größeneinheiten am Beispiel von Textdaten. 1 Byte = 1 Zeichen 1 Kilobyte = 1 Seite 1 Megabyte = 1 Buch 1 Gigabyte = 1 Bibliothek 1 Terabyte = Das Weltwissen Wirtschaftsinformatik Basic 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen Lernen Üben Sichern Wissen Achtung! Expertenwissen: Binärpräfixe Expertenwissen für besonders Interessierte Der Umrechnungsfaktor für Binärpräfixe beträgt 1024. Eine Linkliste zu den Begriffen und Grundlagen der Informatik findest du unter der ID: 1102. KibiByte = KilobinaryByte Wie wir bereits erfahren haben, spielt das binäre Zahlensystem mit seinen Zweierpotenzen in der Informatik eine große Rolle. Dieser Umstand führte in der Vergangenheit häufig zu Missverständnissen im Zusammenhang mit den SI-Vorsilben, da z. B. die Vorsilbe Kilo einmal für 1000, ein anderes Mal für 1024 (210) verwendet wurde. Daher wurden im Jahr 1999 die Binärpräfixe mit der Norm IEC 60027-2 weltweit geregelt und in das SI-System übernommen. Vorsilbe Potenz Zahl Kibi Abkürzung Ki 210 1024 Mebi Mi 220 1 048 576 Gibi Gi 230 1 073 741 824 Tebi Ti 240 1 099 511 627 776 Pebi Pi 250 1 125 899 906 842 624 Exbi Ei 260 1 152 921 504 606 846 976 Der Unterschied zwischen Kilo und Kibi ist die Zahl, der die Vorsilbe entspricht: Kilo = 1000, Kibi = 1024. Je nachdem, welche Einheit verwendet wird, wird unterschiedlich gerechnet, z. B. 1 KiB = 1024 Byte, 1 kB = 1000 Byte. L 7: Gigabyte versus Gibibyte Wie viele Byte sind 45 GB bzw. 45 GiB? 45 GB · 109 = 45 000 000 000 Byte 45 GiB · 230 = 48 318 382 080 Byte Ü 7: a)In einem Verkaufsprospekt eines PCs ist die Größe der Festplatte mit 1 TB angegeben. Gib die Größe der Festplatte in GiB an! b)Die Speicherkapazität einer DVD beträgt 4,7 GB, jene einer CD 700 MiB. Gib die Größe beider Speichermedien in MB an! L 8: Speicherkapazitäten von Disketten Wie viele Byte passen auf eine Diskette? Verwirrend: Auf eine 1,44-MBDiskette passen nur 1,4 MiB. Auf eine zweiseitige Double Density (2DD) 3,5-Zoll-Diskette passen 512 Byte je Sektor und Spur. Jede Seite besteht aus 9 Sektoren und 80 Spuren. Wie groß ist die Kapazität in KiB? 512 B · 2 Seiten · 9 Sektoren · 80 Spuren = 720 KiB. Auf eine High-Density-Diskette kann die doppelte Datenmenge gespeichert werden, da 18 Sektoren Platz finden. Warum wird diese Diskette als 1,44-MB-Diskette bezeichnet? Disketten 512 B · 2 Seiten · 18 Sektoren · 80 Spuren = 1440 KiB. Bei der Markteinführung der HD-Diskette wurde ein Fehler begangen, da die Kapazität in Wahrheit 1440 KiB beträgt. Aus Marketinggründen wurde durch 1000 statt 1024 dividiert, was zu 1,44 MB führte. Tatsächlich beträgt die Speicherkapazität aber entweder 1,47 MB oder 1,41 MiB. SI-Präfixe und Binärpräfixe dürfen nicht gemischt verwendet werden! Speicherkapazitäten optischer Datenträger: CD: 700 MiB DVD: 4,7 GB 10 Die Nichtbeachtung der Unterschiede zwischen den Binärpräfixen und den herkömmlichen SIPräfixen kann zu verwirrenden Informationen über die Größe eines Speichermediums führen. Die Speicherkapazität einer CD beträgt z. B. 700 MiB, jene der DVD 4,7 GB, das sind aber nur 4482 MiB. Tatsächlich wird in der Praxis die Größe einer CD sehr häufig mit 700 MB angegeben, was streng genommen falsch ist. Wirtschaftsinformatik Basic Ms. Check und Mr. Expert Eine CD fasst 700 MiB. Wie viele MB sind das? 700 · 1024 · 1024 = 700 · 220 = 734 003 200 Byte = 734 MB Das Diskettenbeispiel L 8 zeigt uns, dass bei der Umrechnung von Vorsilben nicht immer der Faktor 1024 verwendet wird. Es werden zahlreiche Produkte angeboten, deren angegebene Speicherkapazität (Bruttokapazität) deutlich über der Nettokapazität liegt. Warum ist das so? Brutto- und Nettokapazität unterscheiden sich aus verkaufstechnischen Gründen. Festplatte Beachte 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen Festplattenhersteller geben aus verkaufstechnischen Gründen möglichst hohe Kapazitäten für ihre Laufwerke an. Eine 1-TB-Festplatte könnte somit 1 000 000 000 000 Byte speichern. Errechnen wir die Nettokapazität, so erhalten wir als tatsächlich nutzbare Speicherkapazität für unser Laufwerk im Rechner lediglich 0,909 TiB. Die Nettokapazität liegt um 9,05 % unter der Bruttokapazität. In der Praxis finden Binärpräfixe kaum Beachtung. Sie werden de facto nicht verwendet. Wir verzichten in weiterer Folge auf den Einsatz von Binärpräfixen und geben Speichergrößen ausschließlich in kB, MB, GB, TB usw. mit dem Umrechnungsfaktor 1000 an. Zur Umrechnung zwischen Größeneinheiten dienen die SI-Präfixe. Zusätzlich müssen wir beachten, ob die Größe in Bit oder Byte angegeben ist (1 Byte = 8 Bit). L 9: WLAN-Bandbreitenberechnung Die Datenübertragungsrate einer WLAN-Verbindung beträgt 54 Megabit/s. Wie viele Kilobyte bzw. Kibibyte können pro Minute übertragen werden? 54 Mb : 8 · 60 · 1000 = 405 000 kB 54 Mb : 8 · 60 · 106 : 210 = 395 508 KiB Eine 3,6 MB große MP3-Datei soll aus dem Internet heruntergeladen werden. Der Internetzugang hat eine Bandbreite von 768 kb/s. Wie lange dauert die Übertragung? 3,6 · 1000 · 8 : 768 = ca. 38 s Ü 8: Wie lange dauert der Download eines 45 MB großen Videos aus dem Internet, wenn eine Bandbreite von 56 Kibibit/s zur Verfügung steht? Ü 9: Ein Einzelbild eines Hollywoodfilms auf einer DVD hat eine Auflösung von 720 · 576 Bildpunkten. Pro Bildpunkt werden 24 Bit für die Farbinformation benötigt. Pro Sekunde werden 25 Einzelbilder dargestellt. Wie groß ist der Speicherplatzbedarf für einen Film mit einer Spieldauer von zwei Stunden? (Annahme: unkomprimierte Speicherung) GB: GiB: Wirtschaftsinformatik Basic 11 Lernen Üben Sichern Wissen Üben Übungsbeispiele Du findest diese Übungsbeispiele mit automatischer Aufgabenkontrolle unter der ID: 1103. Ü 10: Ordne die folgenden Begriffe durch Ankreuzen zu: Begriff Hardware Microsoft Word Auf dem PC geschriebener Brief Ü 2–Ü 9: w Digitalkamera Ü 11–Ü 15, Ü 17: w Ü 19: w Daten Zentraleinheit ✔ erledigt w Ü 10: w Software Mikrofon MP3-Musikdateien Bildbearbeitungsprogramm Internet Explorer CD Scanner Windows Ü 11: Wandle folgende Binärzahlen in Dezimalzahlen bzw. Hexadezimalzahlen um: Binärzahl Dezimalzahl Hexadezimalzahl 1111 0110 1001 0101 0010 0001 Ü 12: Wandle folgende Binärzahlen in Hexadezimalzahlen um: Binärzahl Hexadezimalzahl 1111 0110 1101 0011 1001 0101 1111 0000 0010 0001 0101 1010 Ü 13: Wandle folgende Hexadezimalzahlen in Binärzahlen um: Hexadezimalzahl Binärzahl F6 A145 FC88 Ü 14: Wie viele Bit sind 56 Byte? Ü 15: Die Speicherkapazität einer DVD beträgt 4,7 GB. Ein MP3-Titel benötigt durchschnittlich 3700 Kilobyte. Wie viele Musiktitel passen auf eine DVD? 12 Wirtschaftsinformatik Basic 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen Ü 16: Schreibe den Satz „Ich gehe in die 1. Klasse“ als ASCII-Code! Beispiele: ! = 21, + = 2B; A = 41; a = 61 ASCII-Code (hexadezimal): Abb.: ASCII-Zeichentabelle Ü 17: Ein Standardbrief von einer A4-Seite umfasst ungefähr 30 Zeilen mit durchschnittlich jeweils 50 Unicode-Zeichen. Wie viel Speicherplatz wird für den Brief benötigt? Berechne die Dateigröße in den Größeneinheiten kB und MB! Kilobyte: Megabyte: Ü 18 zum Expertenwissen: Du lädst eine Musikdatei mit einer Größe von 3 MB aus dem Internet herunter. Du hast allerdings nur ein 56k-Modem, d. h., pro Sekunde werden 56 Kibibit Daten übertragen. Wie lange musst du warten, bis der Song vollständig auf deine Festplatte kopiert wurde? ID: 1103 Weitere Übung auf der SbX-CD Ü 19: Bearbeite das Übungsbeispiel „Größeneinheiten“! Musterunternehmen Wirtschaftsinformatik Basic Ü 20: Bearbeite das Übungsbeispiel „Bandbreitenberechnung“ der Firma H2Ö! 13 Lernen Üben Sichern Wissen Sichern In dieser Lerneinheit haben wir wichtige Begriffe rund um die Computertechnik sowie Zahlensysteme und Größeneinheiten kennengelernt. Computertechnik heute Der Personalcomputer ist das zentrale Gerät für multimediale Anwendungen. Computertechnik und Unterhaltungselektronik sind miteinander verschmolzen. Datenverarbeitungsprozesse Die Kernprozesse der Datenverarbeitung sind Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe (EVA). Sie werden durch den Hilfsprozess der Speicherung unterstützt. Hardware, Software und Daten Computer und Geräte der Unterhaltungselektronik, wie Handy, DVD-Player oder HDTV, verfügen über Hard- und Softwarekomponenten, welche aufeinander abgestimmt sind. Mithilfe von Programmabläufen generiert ein Benutzer Daten. Bit und Byte Ein Byte besteht aus 8 Bit. Die Speicherung von Zahlen erfolgt im Computer in Binärform. Ein Bit kann die Werte True und False annehmen, die mit den Binärziffern 1 und 0 dargestellt werden. Zeichencodierung Der ASCII-Zeichensatz verwendet zur Darstellung 7 Bit und enthält keine länderspezifischen Zeichen wie Umlaute. Er ist die Basis für wichtige Zeichensätze wie ISO-Latin und Unicode. Das Internet, Linux und Windows verwenden Unicode zur Zeichencodierung. Zahlensysteme Zur einfacheren Darstellung von Binärzahlen wird in der Computerindustrie häufig das hexadezimale Zahlensystem verwendet. Es besteht aus 16 Ziffern (0 bis 9 und A bis F). Eine Hexziffer ist ein Nibble, das sind 4 Bit. Vorsilben für Maßeinheiten Der Umrechnungsfaktor zwischen den Größenordnungen Kilo, Mega, Giga, Tera, Peta und Exa beträgt 1000 (103). Binärpräfixe Der Umrechnungsfaktor zwischen den Binärpräfixen Kibi, Mebi, Gibi, Tebi, Pebi und Exbi beträgt 1024 (210). Brutto- und Nettokapazität Aus verkaufstechnischen Gründen wird bei Speicherkapazitäten meist die Bruttokapazität angegeben. Für die Angabe der Nettokapazitäten werden die Binärpräfixe verwendet. Zusätzlich zu dieser Zusammenfassung findest du auf der SbX-CD eine AudioWiederholung zur Wiedergabe mit dem Audio-Player und als MP3-Datei sowie eine Bildschirmpräsentation. ID: 1104 Wissen Kontrollfragen und -aufgaben 1.Nenne mindestens fünf Hardware-Elemente für den Multimedia-Einsatz zu Hause! 2.Beschreibe den Datenverarbeitungsprozess anhand einer Kundenverwaltung mit Rechnungsdruck! 3.Welchen Datenverarbeitungsprozessen ist das Schreiben eines Briefes mit einem Textverarbeitungsprogramm zuzuordnen? 14 Wirtschaftsinformatik Basic Du findest die Aufgaben 4 bis 16 mit automatischer Aufgabenkontrolle unter der ID: 1105. ✔ erledigt w Aufgaben 4–15: w Aufgabe 16: w 4.Benenne die Begriffe Hardware, Software und Daten in Zusammenhang mit Mobiltelefon, SMS und Adressbuch! 5.Ordne die Begriffe Hardware, Software und Daten der Film-DVD „Fluch der Karibik 3“ zu! 6.Wie viele Bit werden benötigt, um die Zahl 4000 darstellen zu können? 7.Wie viele Zahlenkombinationen sind mit einem 128-Bit-Passwort möglich? 8.Worin unterscheiden sich die Zeichencodierungen ASCII, Latin und Unicode? 9.Welche Dezimalzahl steht für die Binärzahl 11001100? 10.Welche Binärzahl steht für die Hexadezimalzahl FACE? 11.Welche Dezimalzahl steht für die Hexadezimalzahl BADBEE? 12.Wandle die Binärzahl 1111010100011100 in eine Hexadezimalzahl um! 13.Wie viel Speicherkapazität (in MB) wird benötigt, wenn ein Dokument 7 Mio. Zeichen im Unicode-Format enthält? 14.Eine Videothek lagert 2500 Filme auf DVD. Eine Film-DVD fasst rund 8,5 GB. Wie groß ist die Speicherkapazität aller DVDs zusammen (in TB)? 15.Wandle die Dezimalzahl 255 in das binäre und das hexadezimale Zahlensystem um! Weitere Aufgabe auf der SbX-CD ID: 1105 Ein kurzer Wissenscheck, bevor's weitergeht! Wie geht's weiter? Wirtschaftsinformatik Basic 16. Stelle dich einem Quiz mit fünf Fragen! Wissenscheck Kann ich Kann ich (noch) nicht Datenverarbeitungsprozess erklären Hardware, Software, Bit und Byte erklären Dezimal-, Binär- und Hexadezimalzahlen umrechnen Kilo, Mega, Giga und Tera zur Darstellung von Datenmengen verwenden In der folgenden Lerneinheit sehen wir uns die Bestandteile eines Computersystems genauer an und lernen deren Funktionsweisen kennen. 15 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen Lernen Üben Sichern Wissen Lerneinheit 2 CD-ROM Alle SbX-Inhalte zu dieser Lerneinheit findest du unter der ID: 1106. Personal Computer Laufend flattern Prospekte mit PC-Angeboten ins Haus. In dieser Lerneinheit beschäftigst du dich mit den Komponenten eines PCs, damit du die Angebote anhand der Leistungsdaten vergleichen kannst und die richtige Kaufentscheidung triffst. Lernen 1 Arten von Computersystemen Vom PDA bis zum Großrechner Eine Bildschirmpräsentation mit allen Abbildungen zum Schritt LERNEN findest du unter der ID: 1107. Als Mainframe werden extrem leistungsfähige Großrechner bezeichnet. Heute sind unterschiedliche Arten von Computersystemen erhältlich. Das Angebot reicht vom kleinen PDA, mit dem wir unsere Adressen und Termine verwalten können, über Desktop-PCs, Notebooks, Server für kleine und große Netzwerke bis hin zu leistungsfähigen Großrechnern bzw. Supercomputern. Netzwerkserver Notebook Der Server ist das zentrale Gerät in einem Computernetzwerk. PDA = Personal Digital Assistant Mainframe Leistung Desktop-PC PDA Preis Arten von Computersystemen nach Leistung und Preis Wir konzentrieren uns auf jene Geräte, die derzeit den größten Marktanteil haben: Personalcomputer. Sehen wir uns an, aus welchen Teilen ein moderner PC besteht. Ü 21: Welche Vor- und Nachteile haben Desktop-PCs gegenüber Notebooks? Einen Artikel über die Geschichte des PCs findest du unter der ID: 1107. 16 Ü 22: Lies den Artikel über die Geschichte des PCs auf der SbX-CD und beantworte die folgenden Fragen: a) Wann hat IBM den ersten PC der Öffentlichkeit vorgestellt und verkauft? b) Wie groß war der Hauptspeicher des ersten PCs? c) Auf welche Medien wurden die Daten gespeichert und wie groß war deren Kapazität? Wirtschaftsinformatik Basic 2 Bestandteile eines PCs Die Teile eines Multimedia-Desktops Jeder PC bietet Anschlussmöglichkeiten für diverse Zusatzgeräte, wie z. B. für Speichermedien, CD- und DVD-Laufwerke, Videokameras, Fotoapparate, Drucker, Netzwerkkomponenten, Internet usw. Wer seinen PC immer bei sich haben möchte, kann ebenfalls aus verschiedenen Angeboten auswählen. Zentraleinheit Monitor Lautsprecher Tastatur Maus Bestandteile eines Multimedia-Desktops Der Suspend schaltet den PC automatisch ab, wenn dieser nicht benutzt wird, und ermöglicht das rasche Weiterarbeiten, wenn der Benutzer eine beliebige Taste drückt. PDAs Notebook Tablet-PCs Varianten mobiler Personalcomputer Mr. What und Ms. Check Welche Vorteile bietet ein DesktopPC gegenüber einem Notebook? Welche Vorteile bietet ein Notebook gegenüber einem Desktop-PC? Mobile Geräte stehen den Desktop-PCs in puncto Leistungsfähigkeit keineswegs nach. Die Herausforderung bei der Entwicklung besteht vor allem im Erzielen einer möglichst langen Akkulaufzeit. Neben Stromsparfunktionen (SuspendModi) werden Notebooks mit speziellen Mobilvarianten von Mikroprozessoren ausgestattet, die sich auch während des Betriebes abschalten können, wenn nicht die volle Rechenleistung benötigt wird. Durch ihre geringere Leistungsaufnahme entwickeln sie weniger Hitze und benötigen weniger Strom. Der Desktop-PC kann leicht mittels Steckkarten oder Festplatten erweitert werden. Außerdem sind Zentraleinheit und Monitor getrennt, sodass man bei einem PC-Neukauf den Monitor weiterverwenden kann. Mit einem Notebook kann man überall arbeiten. Die Stromversorgung erfolgt über einen Akku, der auch gegen Stromausfall schützt. Ü 23: Ein Freund/Eine Freundin möchte sich einen PDA kaufen. Erkläre ihm/ihr den Unterschied zwischen einem PDA, einem Tablet-PC und einem Notebook. Recherchiere im Internet und nenne zu jeder Variante ein konkretes Modell und einen Preis! Wirtschaftsinformatik Basic 17 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Lernen Üben Sichern Wissen 3 Mainboard und Prozessor Wir machen einen Blick unter die „Haube“ des Desktops. DVD-RW Festplatte Prozessor mit Kühler Mainboard Asus P5K3 Speichersockel Netzteil Mainboard Bestandteile eines Desktop-PCs Bestandteile der Zentraleinheit Andere Begriffe für Mainboard sind Motherboard und Hauptplatine. 1 Das Mainboard enthält Prozessor-Sockel, Chipset, Steckplätze für Hauptspeicher und für Erweiterungskarten sowie I-/O-Schnittstellen für Ein- und Ausgabegeräte. Das Mainboard ist eine Platine, die mit zahlreichen hochintegrierten Schaltkreisen bestückt ist. Es enthält Anschlussmöglichkeiten (Schnittstellen) für Tastatur, Maus, USB-Geräte, Lautsprecher, Netzwerkkabel, Monitor usw. Erweiterungskarten können in freie Steckplätze (z. B. PCI-Express) eingebaut werden. 2 Die Hauptspeichermodule werden in die dafür vorgesehenen Sockel gesteckt. Beim Einbau von Speichermodulen ist darauf zu achten, dass der richtige Modulstandard gewählt wird, z. B. DDR2, DDR3, SODIMM, und dass der Hauptspeicher die Busgeschwindigkeit des Mainboards unterstützt. Diese wird in MHz angegeben, z. B. DDR3: 1333 MHz. Installierter DDR3Hauptspeicher am Mainboard 3 Über Flachbandkabel werden die Massenspeicher an einen Controller am Mainboard angeschlossen. Das Mainboard enthält Anschlüsse für Massenspeicher wie Festplatten, CD- oder DVD-Laufwerke sowie Controller für diese Geräte. 4 Alle Geräte der Zentraleinheit werden mit Strom aus dem Netzteil versorgt. Das Netzteil versorgt alle Bauteile des PCs mit Strom. Alle Teile des PCs befinden sich in einem Gehäuse, das mit einem Netzteil ausgerüstet ist und den Strom aus der Steckdose in eine Wechselspannung von 5 V und 12 V umwandelt. Netzteil 18 Die Leistungsfähigkeit des Netzteils wird in Watt angegeben und muss größer als die Gesamtleistung aller angeschlossenen Komponenten des PCs sein. Wirtschaftsinformatik Basic 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Ü 24: Öffne deinen PC, indem du die Abdeckung abnimmst. Suche die bezeichneten Teile und benenne sie richtig. Erstelle eine Skizze auf einem Blatt Papier! I-/O-Schnittstellen Mikroprozessor mit Kühler Steckplätze Chipset CPU bedeutet „Central Processing Unit“ und ist der englische Fachbegriff für Mikroprozessor. SpeicherSteckplätze Mikroprozessor Die wichtigsten Hersteller für PC-Mikroprozessoren sind die beiden kalifornischen Firmen Intel und AMD. Hergestellt werden Prozessoren in Reinräumen, also in partikelfreier Umgebung, auf sogenannten Wafern. Ein Wafer ist eine ca. 1 mm dicke Scheibe aus Silizium, auf der Chips hergestellt werden. Jeder Wafer enthält Cores (Kerne) für mehrere Prozessoren. AMD Athlon 64 FX Prozessor Mikroprozessor Wafer Core Die Produktion von Mikroprozessoren erfolgt in staubfreier Umgebung. Das Bild zeigt die Produktionsumgebung bei Intel. Wirtschaftsinformatik Basic Wafer und Prozessor-Cores 19 Lernen Üben Sichern Wissen Achtung! Expertenwissen: Aufbau eines Mikroprozessors Expertenwissen für besonders Interessierte Die Architektur eines Prozessors wurde von dem Mathematiker und Physiker John von Neumann im Jahr 1945 erstmals beschrieben. Nach ihr ist auch heute noch jeder Prozessor aufgebaut. Von-Neumann-Rechnermodell ALU = Arithmetic Logical Unit (Rechenwerk) XOR bedeutet entweder...oder. OR ist eine Kombination aus XOR und AND. NOT dreht alle Bit in ihr Gegenteil um. Intel-kompatibel bedeutet, dass der Prozessor die x86-Maschinensprache benutzt, die heute z. B. von Windows oder Linux unterstützt wird. 1 Das Rechenwerk (ALU) ist für arithmetische und logische Funktionen zuständig. Die arithmetische Einheit des Rechenwerks kann z. B. zwei Binärzahlen addieren. Durch wiederholtes Addieren in einer Schleife wird eine Multiplikation ausgeführt: z. B. 2 · 5 = 2 + 2 + 2 + 2 + 2 Eine häufig benutzte logische Operation ist die AND-Operation (logisches Und): z. B. 1010 AND 1100 = 1000. Nur wenn beide Bit 1 sind, ist das Ergebnis der Operation 1, sonst 0. Weitere logische Operationen sind OR, XOR und NOT. 2 Das Steuerwerk führt Befehle in Maschinensprache aus. Jeder Prozessor kennt seine eigene Maschinensprache. Wir unterscheiden bei der Befehlsverarbeitung zwei grundsätzlich verschiedene Code-Sets: CISC (Complex Instruction Set Code) verwendet eine große Zahl an fix im Prozessor gespeicherten Befehlen. PC-Prozessoren von Intel und AMD sind CISC-Prozessoren. RISC (Reduced Instruction Set Code) benutzt eine sehr kleine Zahl an fixen Prozessorbefehlen, die dafür aber sehr schnell abgearbeitet werden können. Vorteile sind u. a. kurze Entwicklungszyklen durch den einfacheren Aufbau und günstigere Produktionskosten. RISC-Prozessoren werden z. B. von Sony in der Playstation 3 (IBM-Cell-Prozessor – siehe Bild) oder Sun (Sun Sparc) verwendet. IBM-Cell-Prozessor Die Sony Playstation 3 hat einen IBM-CellProzessor (RISC). Cache ist ein sehr schneller Zwischenspeicher, der Speicherzugriffe beschleunigt. 3 Register sind kleine, extrem schnelle Speichereinheiten für Zwischenergebnisse, z. B. von Rechenoperationen. Zur Erhöhung der Rechengeschwindigkeit werden Prozessoren mit Caches und zusätzlichen Fließkommarechenwerken ausgestattet. Für die effizientere Bearbeitung von Befehlen wird das Pipelining verwendet. Die Taktfrequenz gibt den Rhythmus der Verarbeitung in MHz oder GHz an. ALU Arithmetic Logical Unit Peripherie-Bus Pipelining ermöglicht die Parallelverarbeitung von Befehlen. Die Geschwindigkeit eines Prozessors ist nicht nur von der Taktfrequenz abhängig. Steuerwerk Register Prozessor Von-Neumann-Rechnermodell RAM ROM János Neumann alias John von Neumann, geboren 1903 in Budapest, gestorben 1957 in Washington, war der Begründer des VonNeumann-Rechnermodells. Der von Intel im Jahr 1978 vorgestellte 8086-Mikroprozessor war der „Urgroßvater“ aller PCProzessoren und verwendete erstmals den x86-Befehlssatz. Folgende Architekturen haben sich im Lauf der Zeit entwickelt: 20 Wirtschaftsinformatik Basic 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit Lerneinheit2:2:Personal Personalcomputer Computer Architektur eines Mikroprozessors 1 16-Bit-Architektur 1978 stellte Intel die 8086- und 8088-Prozessoren für den IBM-PC vor. Wie der etwas später entwickelte 80286 verfügten diese Prozessoren über einen 16-Bit-x86-Befehlssatz. Die Zeit der 8-Bit-Prozessoren ging damit zu Ende. Der Intel Core2 Extreme QuadCore-Die (QX6850) fasst 582 Mio. Transistoren. Die Gatelänge eines Transistors beträgt 65 Nanometer. Mikrostruktur eines Intel Core-2-Prozessors Ms. Check und Mr. Expert 2 32-Bit-Architektur 1985 kam der Intel 80386-Prozessor auf den Markt. Er begründete eine neue Ära, die bis zum Pentium 4 andauerte. Der iA32-Befehlssatz erweiterte den x86-Befehlssatz der 16-BitArchitektur und war vollständig abwärtskompatibel. 3 64-Bit-Architektur 2003 begann für den x86 das „dritte Zeitalter“. AMD brachte einen zu x86 kompatiblen 64-Bit-Befehlssatz mit dem Namen AMD64 im Athlon-64-Prozessor auf den Markt. Intel musste wenig später den Erfolg von AMD anerkennen und mit dem EM64T-Befehlssatz nachziehen. Der von Intel favorisierte iA64-Befehlssatz für die Itanium-Prozessoren konnte sich mangels Kompatibilität zu x86 gegen AMD nicht durchsetzen. Der neue Befehlssatz AMD64/EM64T wurde von Linux und Windows XP Professional x64 Edition unterstützt. Eine breite Akzeptanz von x64 begann mit der Markteinführung von Windows Vista im Jahr 2007. Welche Prozessoren werden in Notebooks verwendet? Bei Notebooks werden zur Erzielung möglichst langer Akkulaufzeiten stromsparende Mobilprozessoren benutzt. Stimmt es, dass die Geschwindigkeit eines Prozessors nur von der Taktfrequenz abhängt? Nein, das stimmt nicht. Die Taktfrequenz ist nur ein Faktor, der für die Rechenleistung eines Prozessors ausschlaggebend ist. Andere Faktoren sind Architektur (16 Bit, 32 Bit, 64 Bit), Code-Set (CISC, RISC), Größe der Caches, Anzahl der Cores usw. Was bedeutet Quad-Core? Core steht für den Prozessorkern. Quad-Core bedeutet, dass in einem Prozessor vier Kerne enthalten sind. Dadurch kann bei gleicher Taktfrequenz die Leistung eines Prozessors gesteigert werden. Die Anzahl der Kerne ist noch weiter steigerbar (Multi-Core). Chipset und Front Side Bus Das Chipset steuert die Datenströme zwischen Prozessor, Hauptspeicher und Grafikkarte (Northbridge) sowie den Steckplätzen für Peripheriegeräte (Southbridge). Der Front Side Bus verbindet den Prozessor mit der Northbridge des Chipsets. Prozessor Front Side Bus Northbridge AMD hat beim Athlon 64 einen Teil der Northbridge bereits im Prozessor integriert. Serial-ATA Speicher Southbridge Grafikkarte PCI/PCIe I/O USB Ethernet Steckplätze Das Chipset verbindet den Prozessor mit den restlichen Teilen eines PCs. Die Northbridge stellt eine besonders schnelle Verbindung zu Grafikkarte und Hauptspeicher her. Die Southbridge ist für die Verbindung zu anderen Geräten, wie Festplatte, USB und Steckkarten, zuständig. AMD ging beim Athlon 64 erstmals dazu über, die Speicheranbindung der Northbridge direkt in den Prozessor zu integrieren. Bestandteile des Chipsets Wirtschaftsinformatik Basic 21 Lernen Üben Sichern Wissen 4 Speicher Die große Schreibtischlade für den Prozessor Der Prozessor hat mit seinen Registern nur ein sehr begrenztes Speichervolumen. Ein Computer benötigt daher einen vom Prozessor getrennten Arbeitsspeicher. Speicherkosten in Euro pro MB Arbeitsspeicher 1973: 75 000 1977: 5 000 1981: 400 1984:130 1987: 20 1990: 7 1995: 3 2001: 0,08 2008: 0,02 (Computer Bild) RAM Random Access Memory Prozessor RAM Arbeitsspeicher SODIMM-Hauptspeichermodul für Notebooks ROM Read Only Memory Basic Input Output System (BIOS) RAM und ROM am Beispiel des Personalcomputers Speicherarten 1 Der Hauptspeicher (RAM) wird als schneller Arbeitsspeicher für den Prozessor verwendet. Eine Speicherstelle kann vom Prozessor direkt adressiert werden. Im RAM werden Programme und Daten während der Arbeit mit dem PC abgelegt und laufend verändert. Diese Form des Speichers benötigt eine ständige Stromversorgung, um Daten halten zu können. Als Refresh wird das ständige Versorgen des RAM mit Strom bezeichnet. DDR3-Hauptspeichermodul 2 Persistente Speicher (ROM) benötigen keine Stromversorgung zur Datenhaltung. Der Zugriff auf die Daten erfolgt blockweise. BIOS = Basic Input Output System EEPROMs werden unter dem Namen Flash-Speicher verbreitet eingesetzt, z. B. bei Memory-Sticks und Speicherkarten. Beachte 22 Zum Betrieb eines PCs ist eine Betriebssoftware (BIOS) erforderlich, die den Start des Betriebssystems bewirkt. Das BIOS wird aus einem a)ROM (Read Only Memory), b)EPROM (Eraseable Programmable Read Only Memory) oder c) EEPROM (Electrically Eraseable Programmable Read Only Memory) geladen. Bei den ROM-Speichern handelt es sich generell um persistente Speicher, die Daten auch ohne Stromversorgung halten. Im Gegensatz zum RAM kann aber der Inhalt des Speichers nicht direkt adressiert, sondern nur blockweise gelesen werden. Deshalb ist der Zugriff deutlich langsamer als beim RAM. Der Gegenwert für 1 MB Arbeitsspeicher betrug im Jahr 1973 ein Haus, im Jahr 1984 ein Fahrrad, im Jahr 1990 ein Brathuhn und im Jahr 2008 ein Gummibärchen. Wirtschaftsinformatik Basic Ü 25: Die Tischlerei Holzwurm plant für die Installation von Windows Vista eine Speicheraufrüstung aller vorhandenen PCs. Insgesamt müssen 10 PCs von 512 MB auf 2 GB Hauptspeicher aufgerüstet werden. Welche Informationen benötigst du, um ein Angebot erstellen zu können? 5 Datenbus und Grafikkarte Ein PC kann jederzeit erweitert werden. Der Datenbus verbindet das Chipset und den Prozessor mit Peripheriegeräten, wie z. B. Grafikkarte, Netzwerkkarte oder Festplatten. Dem standardisierten Datenbus hat der PC seinen enormen Markterfolg zu verdanken. PCI, AGP und PCI-Express PCI = Peripheral Component Interconnect AGP = Accelerated Graphics Port PCIe PCI-Express ist skalierbar von x1 bis x32. 1 1992 stellte Intel den PCI-Bus vor. Gemeinsam mit dem AGP beherrschte diese Technologie den PC-Markt zehn Jahre lang. PCI arbeitete mit 32 oder 64 Bit und einer Taktrate von 33 oder 66 MHz. Die maximale Datentransferrate betrug 528 MB/s. Der AGP ermöglichte eine Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Prozessor und Grafikkarte. Als maximale Datenübertragungsrate konnten mit 8x-AGP 2133 MB/s erzielt werden. PCI und AGP gelten mittlerweile als überholt. Aus Gründen der Abwärtskompatibilität befindet sich dennoch ein PCI-Steckplatz in vielen PCs. 2 PCI-Express (PCIe) ist der Nachfolger von PCI. Er bietet einen höheren Datendurchsatz und mehr Flexibilität. PCI Bei PCI-Express beträgt der Datendurchsatz für jede 32 Bit breite Verbindung (= Lane) 250 MB/s pro Richtung. Durch die Koppelung von Lanes kann ein Vielfaches dieses Datendurchsatzes erzielt werden (z. B. 4000 MB/s bei PCIe-x16 für eine Grafikkarte). In Consumer-PCs werden PCIe-x16- und PCIe-x1-Slots eingebaut (siehe Bild). Für Netzwerkserver sind zusätzlich x2, x4, x8 und x32 vorgesehen. PCIe PCI-Express und PCI Pro Lane kann in einem Taktzyklus 1 Bit übertragen werden. Bei x16 werden demnach in einem Taktzyklus 16 Bit übertragen. PCI-Express Links und Lanes PCI-Express-Bandbreiten PCIe-Karte Durch die Verwendung von zwei Lanes kann die Bandbreite verdoppelt werden. Wirtschaftsinformatik Basic x1 250 MB/s x4 1000 MB/s x8 2000 MB/s x16 4000 MB/s PCI-Express-Bandbreiten pro Richtung 23 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Lernen Üben Mr. What und Ms. Check Sichern Wissen Kann eine PCIe-x1-Karte auch in einen x2- oder x4-Slot gesteckt werden? Ja, PCIe-Steckplätze sind abwärtskompatibel. Eine x1Karte kann daher in jeden PCIe-Slot gesteckt werden. Aber eine x16-Karte passt nur in einen x16- oder x32-Slot. Ü 26: Berechne die erforderliche Bandbreite für das Abspielen eines Films mit 25 Vollbildern pro Sekunde in einer Auflösung von 1280 · 720 Pixel (HDTV) und einer Farbtiefe von 24 Bit. Wie viele PCI-Express-Lanes werden dafür benötigt? Grafikkarte Grafikkarten bieten zwei Ausgänge: DVI Die Grafikkarte steuert die Anzeige auf dem Monitor. Moderne Grafikkarten sind selbst ein kleiner Computer, denn sie besitzen ihren eigenen Prozessor sowie ihren eigenen Speicher. VGA DVI ist ein digitaler Ausgang für Flachbildschirme mit hoher Auflösung. VGA ist ein analoger Ausgang für alle Monitortypen. Grafikprozessor PCIe-Grafikkarte PCI-Express-Grafikkarte mit eigenem Grafikprozessor Typen von Grafikkarten Die Auflösung wird in Bildpunkten (Pixel) angegeben: 15"1024 · 768 17 / 19"1280 · 1024 20"1600 · 1200 1 Onboard-Chips sind auf dem Mainboard integriert und sehr günstig, da keine eigene Karte benötigt wird. Die Farbtiefe wird in Bit angegeben: 8 Bit 256 Farben 16 Bit 65 536 Farben 24 Bit ~16 Mio. Farben 32 Bit ~4 Mrd. Farben 2 Business-Karten liefern gestochen scharfe Bilder und unterstützen die Ausgabe auf mehreren Monitoren. Diese Variante ermöglicht zwar die Darstellung hochauflösender 2D-Bilder mit bis zu 1600 · 1200 Pixel bei 32 Bit Farbtiefe, aber für Windows Vista und schnelle 3D-Spiele ist sie nicht geeignet. Business-Karten haben relativ wenig Grafikspeicher und nur eingeschränkte 3D-Funktionen, bieten dafür aber gestochen scharfe Bilder, einen TV-Ausgang und meist die Möglichkeit zum Anschluss von mehreren Monitoren. Marktführer bei diesen Karten ist die Firma Matrox. 3 Game-Karten sind für Computerspiele und 3D-Darstellungen optimiert und in allen Preisklassen verfügbar. Grafikkarten für Computerspiele kosten oft so viel wie ein ganzer PC. Die beiden Marktführer ATI und NVidia kommen laufend mit Neuerungen auf diesen heißumkämpften Markt. Ü 27: Wie viel Speicherplatz belegt ein 32-Bit-Farbbild mit einer Auflösung von 1920 · 1080 Pixel? 24 Wirtschaftsinformatik Basic Mr. What und Ms. Check Für welche Grafikkarte soll ich mich entscheiden, wenn ich meine privaten Urlaubsfilme schneiden und bearbeiten möchte? Für diese Art von Anwendung ist heute jede Grafikkarte sehr gut geeignet. Eine teure Game-Karte ist dafür nicht nötig. Kann ich mit einer Grafikkarte auch fernsehen? Eigentlich nicht, aber viele Karten haben einen TV-Ausgang. Über diesen Ausgang kann ein TV-Gerät mit dem PC verbunden werden. Über das DVD-Laufwerk am PC können dann Filme auf dem Fernseher angesehen werden. Will man allerdings TV-Programme sehen, benötigt man zusätzlich einen TV-Tuner. Tunerkarten sind als PCI- bzw. PCIe-Versionen erhältlich und verarbeiten Antennen- (DVB-T) bzw. SAT-Signal (DVB-S). Verwendung mehrerer Monitore für die Ausgabe, z. B. Monitor und Videobeamer Schieberegler für die Änderung der Bildschirmauflösung Den Betriebsmodus der Grafikkarte kann man in Windows Vista in den Anzeigeeinstellungen auswählen: Rechtsklick auf den Desktop | Anpassen | Anzeige Farbtiefe (Anzahl der darstellbaren Farben) 32 Bit = ~4 Mrd. Farben Anzeigeeinstellungen in Windows Vista Die Größe des Videospeichers beträgt heute zumindest 128 MB. Die Grafikkarte erstellt das Bild und sendet dieses Signal an den Monitor. Zur Erzeugung des Bildes bedient sich die Grafikkarte ihres eigenen Grafikprozessors und des eigenen Videospeichers. L 10: Speicherkapazität berechnen Toni hat mit seinem 2-Megapixel-Fotohandy ein Foto aufgenommen und möchte dieses nun mit einer Farbtiefe von 24 Bit am Bildschirm darstellen. Wie viel Videospeicher wird für die Darstellung des Bildes in der Grafikkarte benötigt? 2 000 000 Pixel · 24 Bit : 8 = 6 000 000 Byte = 6 MB Ü 28: Ein Actionspiel arbeitet mit einer Auflösung von 1440 · 900 Pixel und 32 Bit Farbtiefe. Pro Sekunde werden 25 Bilder dargestellt. Welches Datenvolumen muss die Grafikkarte in zehn Minuten Spielzeit bewältigen? Mr. What und Ms. Check Local Area Network (LAN) steht für lokales Netzwerk. Wirtschaftsinformatik Basic Was ist eine LAN-Party? Bei einer LAN-Party treffen sich spielbegeisterte Leute, um gegeneinander Computerspiele zu spielen. Zur Standardausrüstung eines Gamers gehören neben einem getunten PC auch ein Netzwerkanschluss und ein Headset, damit sich die Gamer während des Spielens unterhalten können. 25 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Lernen Üben Sichern Wissen Achtung! Expertenwissen: Grafikschnittstellen Expertenwissen für besonders Interessierte Eine Schnittstelle (engl. Interface) ermöglicht die Verbindung von zwei Systemen. Vor 1995 mussten Computerspiele die Grafikkarte direkt ansprechen, da es damals noch keine Softwareschnittstellen für Grafikkarten gab. Spielehersteller konnten mit ihren Spielen auch nur bestimmte Grafikkarten unterstützen. Mit einer falschen Karte konnte man das Game nicht spielen. Dies war für die Anwender/innen sehr mühsam. DirectX OpenGL DirectX und OpenGL unterstützen verschiedene Betriebssysteme. Die Grafikschnittstellen DirectX und OpenGL 1 DirectX wurde 1995 von Microsoft für das Betriebssystem Windows eingeführt. Es handelt sich um ein API für Spieleprogrammierer. API (Application Program Interface) ist eine Verbindung von zwei Softwaresystemen. DirectX bietet eine Softwareschnittstelle (API) zur 2D- und 3D-Grafikprogrammierung für Windows und die Xbox, ohne auf die speziellen Eigenheiten der jeweiligen Grafikhardware Rücksicht nehmen zu müssen und unter teilweiser Umgehung der Kontrolle durch das Betriebssystem. Ein Teil von DirectX ist Direct3D, das einen schnellen Zugriff auf 3D-Funktionen der Grafikkarte ermöglicht. Weitere Schnittstellen sind DirectSound (für Klangwiedergabe), DirectMusic (für Musikwiedergabe), DirectInput (z. B. für Joysticksteuerung), DirectPlay (für Netzwerkspiele im Multiplayerbetrieb) oder DirectShow (für Videowiedergabe). 2 OpenGL ist ein betriebssystemunabhängiger Schnittstellen-Standard für 3DGrafikanwendungen. Etwa 250 Befehle erlauben 3D-Darstellung in Echtzeit. OpenGL wurde ursprünglich von Silicon Graphics (SGI) entwickelt. Die Umsetzung übernimmt bei OpenGL der Grafiktreiber. Unterstützt die Grafikkarte den Befehl nicht, so wird dieser über den Hauptprozessor ausgeführt. Spiele, die OpenGL benutzen, sind z. B. „Doom“ und „Quake“. Ms. Check und Mr. Expert 26 Ich habe eine DirectX-fähige Grafikkarte. Kann ich damit jedes beliebige Computerspiel spielen, auch wenn es schon 15 Jahre alt ist? Nein, ältere Spiele haben DirectX noch nicht unterstützt, da es erst 1995 von Microsoft mit Windows 95 eingeführt wurde. Davor mussten Spiele mühsam händisch konfiguriert werden. Wirtschaftsinformatik Basic 6 Schnittstellen Anschluss externer Geräte Über Input- und Output-Schnittstellen können beliebige Geräte mit dem PC verbunden werden. Die Schnittstellen befinden sich am Mainboard und sind auf der Rückseite des Gehäuses der Zentraleinheit über verschiedene Anschlussbuchsen zugänglich. Videokamera Lautsprecher Maus Digitalkamera Tastatur Mikrofon Schnittstellen Drucker Netzwerk Typen von Schnittstellen 1 Die PS/2-Buchsen ermöglichen den Anschluss von Tastatur und Maus. Tastatur und Maus sind nach wie vor häufig über einen PS/2-Anschluss mit dem PC zu verbinden. Viele Geräte haben aber auch einen USB-Anschluss. PS/2-Schnittstelle 2 Parallele Buchsen ermöglichten früher den Anschluss eines Druckers. Am Drucker wurde diese Schnittstelle als Centronics bezeichnet. Parallele Schnittstelle Heute werden Drucker über USB- oder Netzwerkkabel angeschlossen. 3 Serielle (9-/25-polige) Stecker ermöglichten früher den Anschluss langsamer Geräte, wie z. B. eines Modems. Serielle Schnittstelle Geräte mit seriellem Anschluss findet man heute kaum noch. Es gibt aber im Bereich der industriellen Fertigung noch einige Spezialmaschinen, Prüf- und Messgeräte, die über serielle Anschlüsse verfügen. 4 Firewire und USB sind die Schnittstellen für die meisten heute verfügbaren Peripheriegeräte. USB und Firewire Firewire wird meist für Video-Datenübertragung, USB für PC-Peripheriegeräte eingesetzt. 5 Mittels einer RJ45-Netzwerkbuchse können andere Computer oder ein Router zur Internetverbindung angeschlossen werden. Netzwerk-Schnittstelle Moderne Mainboards haben einen Netzwerkanschluss mit 100 Mbit/s oder 1000 Mbit/s bereits eingebaut. 6 Soundbuchsen ermöglichen die Klangein- und -ausgabe. Über Soundbuchsen können Lautsprecher, Mikrofon oder eine Hi-Fi-Anlage angeschlossen werden. Audio-Schnittstellen Wirtschaftsinformatik Basic Während PS/2, parallele und serielle Schnittstellen bereits veraltete Technologien darstellen, gewinnen USB und Firewire zunehmend an Bedeutung. Sehen wir uns diese wichtigen Schnittstellen etwas genauer an. 27 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Lernen Üben Sichern Wissen Achtung! Expertenwissen: USB und Firewire Die Multimedia-Talente unter den Schnittstellen Expertenwissen für besonders Interessierte Die wichtigsten Standards für die Übertragung von Daten zu externen Geräten sind USB und Firewire. Unterschiede und Gemeinsamkeiten von USB und Firewire 1 USB wird zum Anschluss von externen Peripheriegeräten verwendet. Es gibt drei Steckertypen: Mini-USB, USB-A und USB-B. USB = Universal Serial Bus Jeder moderne Computer bietet Anschlussmöglichkeiten für bis zu 127 USB-Geräte. Die Geräte werden automatisch erkannt USB-mini-B, USB-A- und -B-Stecker und installiert (Plug&Play) und können während des PC-Betriebes an- und abgesteckt werden (hot plug/unplug). Wer mehr USB-Geräte anschließen möchte, als der PC Buchsen hat, kann dieses Problem mittels USB-Hub lösen. Es ist auch möglich, mehrere USB-Hubs aneinander anzuschließen, was als Kaskade bezeichnet wird. 2 Firewire wird zur Übertragung von Multimediadaten, wie z. B. Videos, benutzt. Firewire wird auch als IEEE 1394 oder i.Link bezeichnet. Firewire wurde zur Übertragung von Videos entwickelt und ist heute in jeder digitalen Videokamera vorhanden. Im Gegensatz zu USB benötigt Firewire keinen Host, der die Geräte verwaltet (bei USB ist das der PC). Es 1394a 6-polig, 1394a 4-polig und 1394b-Stecker können also auch zwei Firewiregeräte direkt miteinander verbunden werden (z. B. Videokamera und DVD-Rekorder). Die Tabelle verdeutlicht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Technologien: Wireless USB ermöglicht Datentransferraten von 11 bis 480 Megabit/s und eine Reichweite bis 70 m. Eigenschaft USB Firewire Maximale Anzahl an Geräten 127 63 Maximale Übertragungsrate 12 Mb/s (USB 1.1) 480 Mb/s (USB 2.0) 11–480 Mb/s (Wireless USB) 5 Gb/s (USB 3.0) 400 Mb/s (IEEE 1394a) 3200 Mb/s (IEEE 1394b) Plug&Play-Unterstützung ja ja Hot Plug-/Unplug-Unterstützung ja ja Integrierte Stromversorgung USB On-the-Go erlaubt die direkte Verbindung von zwei USBGeräten ohne einen PC als Hostcontroller. Ms. Check und Mr. Expert Maximale Kabellänge Topologie Host-Controller nötig Welche Schnittstellen verwenden Maus, Videokamera und ADSL-Router? Soll ich meine Festplatte über USB oder Firewire anschließen? 5 Volt 8–40 Volt 5 Meter 4,5 Meter (Kupferkabel) 100 Meter (Glasfaserkabel) Baum Stern ja nein Die Maus verwendet eine PS/2- oder eine USBSchnittstelle, die Videokamera nutzt Firewire oder USB. Ein ADSL-Router kann über USB oder RJ45 angeschlossen werden. Ich würde die Festplatte über USB anschließen, da Firewire eine niedrigere Datenübertragungsrate aufweist. 28 Wirtschaftsinformatik Basic 7 Massenspeicher Magnetische Datenspeicher Die Festplatte ist das wichtigste Speichermedium eines PCs. Sie speichert Betriebssystem, Anwenderprogramme und Daten. Einen Artikel zu den elektronischen Datenspeichern findest du unter der ID: 1107. Ü 29: Welche der folgenden Geräte haben eine Festplatte bzw. einen elektronischen Speicher eingebaut? a) iPod, b) USB-Stick, c) HDD-Videokamera, d) Navigationssystem Schrittmotor rpm (revolutions per minute): Der Wert gibt an, wie oft pro Minute sich die Platte um die eigene Achse dreht. Antrieb Der Antrieb bringt die Platte auf eine Geschwindigkeit von 7000 bis 15 000 rpm. Der Schreib-/Lesekopf wird vom Schrittmotor angetrieben und kann punktgenau über der Plattenoberfläche positioniert werden. Doch Vorsicht, die kleinste Erschütterung kann bereits die Oberfläche der Platte bei einem Leseoder Schreibzugriff zerstören. Schreib-/ Lesekopf Platten Rampe Festplatte mit ihren Bestandteilen Headcrash bezeichnet das Aufsetzen des Schreib-/ Lesekopfes auf der Plattenoberfläche. Die Übertragungsrate gibt an, wie viele MB pro Sekunde von der Platte gelesen bzw. auf die Platte geschrieben werden können. Die Zugriffszeit gibt die durchschnittliche Zeitspanne an, bis die gewünschte Information auf der Platte gefunden wird. Parkposition Wenn keine Lese- oder Schreibzugriffe stattfinden, befindet sich der Kopf in einer Parkposition. Dies verhindert einen Headcrash bei plötzlichen Erschütterungen (z. B. bei Notebooks). Parkposition Schreib-/Leseköpfe parken Funktionsweise Eine Festplatte besteht aus mehreren einzelnen Scheiben, die in einem Stapel übereinander angeordnet sind. Dieser Plattenstapel dreht sich permanent mit gleichbleibender Geschwindigkeit. Der Platz auf jeder Platte wird in Spuren und Sektoren unterteilt, wobei Kopfbewegung jeder sich dadurch ergebende Bereich gleich viele Byte aufnimmt. Eigentlich Schreib-/Lesekopf wird dadurch viel Speicherplatz vergeudet, denn außen würde viel mehr Raum für Daten zur Verfügung stehen als im Zentrum der Scheibe. Durch die EinteiAchse Antrieb lung in Spuren und Sektoren ergibt sich jedoch der Vorteil einer sehr niedrigen Zugriffszeit. Der Lese- bzw. SchreibvorSchrittmotor gang beginnt, sobald der Schrittmotor den Kopf auf der richtigen Spur positioniert hat und sich der richtige Sektor Funktionsweise einer Festplatte unter dem Kopf befindet. L 11: Mittlere Zugriffszeit Wie kann die mittlere Zugriffszeit für eine Festplatte ermittelt werden? Im ungünstigsten Fall muss der Schreib-/Lesekopf eine ganze Plattenumdrehung lang warten. Im günstigsten Fall befindet sich der gesuchte Sektor unter dem Kopf. Durchschnittlich muss für jeden Zugriff eine halbe Plattenumdrehung gewartet werden. Daher gilt: Je schneller sich die Platte dreht, desto kürzer ist die mittlere Zugriffszeit. Wirtschaftsinformatik Basic 29 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Lernen Üben Sichern Wissen Ü 30: Bearbeite den Artikel auf der SbX-CD und erstelle eine übersichtliche Präsentation oder ein Referat, in der/dem du die verschiedenen Festplattenstandards vergleichst! Speicherkapazitäten von Festplatten Artikel zu den verschiedenen Festplattenstandards sowie zu USBund Flashspeichern findest du unter der ID: 1107. Die Speicherkapazitäten von Festplatten sind seit der Markteinführung des IBM-PCs enorm gestiegen: Jahr, Hersteller und Typ Baugröße Kapazität 1980, Seagate ST506 5,25" 5 MB 1983, IBM PC XT 5,25" 20 MB 1991, IBM/Fujitsu 3,5" 145 MB 1998, Seagate Barracuda 3,5" 50 GB 2007, Hitachi Deskstar 3,5" 1 TB Optische Datenspeicher Eine Linkliste zu den externen Peripheriegeräten findest du unter der ID: 1107. Pit Land Daten befinden sich in Form von Vertiefungen (Pits) auf der reflektierenden Oberfläche (Land). Egal um welches Format es sich handelt, z. B. CD, DVD oder Blu-ray Disc, die Form der Informationsaufzeichnung ist immer die gleiche. Ein Laserstrahl tastet die Information ab, die von Pits und Lands unterschiedlich reflektiert wird. Das Lesen eines optischen Datenträgers beginnt beim Lead-in auf der Innenseite und endet beim Lead-out am Rand. Datenbereich Dazwischen befindet sich der Datenbereich. Die Lead-in Abtastung erfolgt in Spiralform unter optimaler Lead-out Ausnutzung des zur VerfüAufbau optischer Datenträger gung stehenden Platzes. Compact Disc (CD) CD-DA = Compact Disc Digital Audio Die CD wurde 1982 von den Firmen Philips und Sony auf dem Markt eingeführt. In den folgenden Jahren erfreute sich zunächst die Audio-CD immer größerer Beliebtheit. Dies führte am Beginn der 1990er-Jahre zu einer nahezu vollständigen Verdrängung der Schallplatte und später mit der Entwicklung beschreibbarer CDs auch zur Ablösung der Kompaktkassette und der Diskette. CD-Standards 1 Der Red-Book-Standard definiert das Format für die Audio-CD (CD-DA). Die Audio-CD (Compact Disc Digital Audio, kurz CD-DA) löste die Schallplatte ab. 2 Der Yellow-Book-Standard legt das Format für die Daten-CD (CD-ROM) fest. Die Moving Picture Experts Group (MPEG) wurde 1988 gegründet und entwickelt seither Kompressionsformate für Video und Audio, wie z. B. MPEG1, MPEG2 und MPEG4. 30 Eine CD-ROM fasst eine Datenmenge von 650 MB (74 min), 700 MB (80 min) oder 800 MB (90 min). 3 Der White-Book-Standard definiert das Format für die Video-CD (VCD). SVCD wurde als IEC-62107-Standard festgelegt und ist in China weit verbreitet. Eine VCD enthält bis zu 74 min MPEG1-komprimiertes Video mit einer Auflösung von 352 · 288 Pixel. Eine SVCD fasst bis zu 70 min MPEG2-komprimiertes Video mit einer Auflösung von 480 · 576 Pixel. Wirtschaftsinformatik Basic Mr. What und Ms. Check Das Fehlerkorrektursystem CIRC (Cross Interleaved Reed-Solomon Code) kommt bei der CD und der DVD zum Einsatz. Es ermöglicht das Lesen von zerkratzten Datenträgern. Kann ich eine zerkratzte CD noch lesen? Wie lange hält eine CD? Eine zerkratzte CD kann gelesen werden, da die Daten mittels Paritätsbits gesichert werden. Mit der CIRC-Technik können Kratzer bis zu einer Länge von 2,4 cm bei CD-ROMs und 8,5 cm bei CD-DAs ausgeglichen werden. Eine CD weist eine Haltbarkeit von etwa zehn bis fünfzig Jahren auf. Die zunehmende Beliebtheit der CD für den Audiobereich führte auch zu einem Nachdenken über das Speichern von Videos. Die CD mit ihren Standards VCD und SVCD setzte sich für das Speichern von Videos aufgrund ihrer zu geringen Speicherkapazität und der mangelhaften Bildqualität weltweit nicht durch. Daher wurde eine gleich große Scheibe entwickelt, die in der Lage ist, deutlich mehr Daten auf der gleichen Fläche zu speichern – die DVD. DVD DVD 4.7 GB Die dichtere Anordnung von Pits auf einer DVD ermöglicht eine größere Speicherkapazität als eine CD. Single-Side Double-Side Double-Layer Mikrometer (µm) Der Durchmesser eines menschlichen Haares beträgt ca. 70 µm. Der Spurabstand der DVD dagegen nur 0,74 µm. Ein Haar kann demnach 100 DVD-Spuren abdecken. DVD stand früher für Digital Versatile Disc. Heute steht DVD als Wortmarke für sich selbst. Der Durchmesser der Scheibe beträgt wie bei der CD 12 cm. Jedoch ist der Spurabstand deutlich geringer: 0,74 µm bei der DVD im Vergleich zu 1,6 µm bei der CD. DVDs können doppelseitig (Double-Side) bespielt werden. Außerdem können auf jeder Seite zwei Schichten vorhanden sein (Double-Layer). Daraus ergeben sich vier Formate: Single-Layer CD 700 MB DVD-Formate: DVD-5, DVD-9, DVD-10 und DVD-18 Die Abbildung zeigt den Inhalt einer Video-DVD. Die Namen der Dateien sind standardisiert und haben die Endungen BUP, IFO und VOB. Eine VOBDatei darf maximal 1 GiB groß sein. Wird eine Video-DVD in einen DVDPlayer eingelegt, so sucht der Player nach der Startdatei, die in der Regel das Menü beinhaltet. Film-DVD Inhalt einer Video-DVD Wirtschaftsinformatik Basic 31 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Lernen Üben Sichern Wissen DVD-Standards 1 1997 begann mit DVD-Video die Verdrängung der VHS-Kassette. Auf Druck der Filmindustrie einigten sich die Firmen Philips, Sony, Toshiba und Time Warner auf das DVD-Format. Es gibt drei DVD-Typen: DVD-Video, DVD-Audio und DVD-ROM Eine Hybrid-DVD enthält mehrere DVD-Typen. 2 Bei der DVD gibt es drei Typen: DVD-Video, DVD-Audio und DVD-ROM. Ein DVD-Typ ist anhand des Inhalts der DVD erkennbar. Bei DVD-Video befinden sich Videodateien im Ordner VIDEO_TS, bei DVD-Audio befinden sich Musikdateien im Ordner AUDIO_ TS und bei einer DVD-ROM können Dateien in beliebigen Ordnern gespeichert sein. 3 Eine Hybrid-DVD beinhaltet Video-, Musik- und Computerdaten. Eine Hybrid-DVD spielt im DVD-Player einen Spielfilm ab. Legen wir die DVD in das DVD-Laufwerk des Computers ein, können wir ein Spiel spielen oder eine Webseite aufrufen. HD-DVD und Blu-ray Disc (BD) Die Weiterentwicklung der DVD führte zu zwei Formaten, die beide blaue Laserdioden mit einer kürzeren Wellenlänge verwenden und eine deutlich höhere Speicherkapazität anbieten. 15 GB Single-Layer 25 GB Single-Layer 30 GB Double-Layer 50 GB Double-Layer PC-Kombiplayer für HD-DVD und BD HD-DVD und Blu-ray Disc im Vergleich HD-DVD und Blu-ray Disc im Vergleich Für die XBox 360 bietet Microsoft ein HD-DVD-Laufwerk an. 1 2003 stellte das DVD-Forum die HD-DVD als Nachfolger der DVD vor. Die Firmen NEC, Toshiba, Intel, IBM und Time Warner arbeiten an der HD-DVD mit einer Speicherkapazität von 15 GB je Layer für lesbare und 20 GB je Layer für beschreibbare Medien. Ein Vorteil dieses Systems ist unter anderem die Kompatibilität zur DVD, denn mit einem HD-DVD-Laufwerk können auch DVDs und CDs abgespielt werden. 2 2002 präsentierte die Blu-ray-Disc-Association die Blue-ray Disc. Die Sony Playstation 3 wird mit einem Blu-rayLaufwerk ausgeliefert. Die Firmen Sony, Philips, Matsushita, Pioneer, LG, Hitachi, Sharp, Samsung, Dell, HP und Apple arbeiten an der Blu-ray Disc (BD) mit einer Speicherkapazität von 25 GB je Layer für les- und beschreibbare Medien. Unterstützende Firmen aus der Filmindustrie sind 20th Century Fox, Disney und Warner Brothers. Ü 31: Welches Format ist für Datensicherungen besser geeignet: a) HD-DVD oder b) Blu-ray? Begründe deine Antwort! 32 Wirtschaftsinformatik Basic Beschreibbare optische Datenträger Ein moderner Multimedia-PC ist in der Regel mit einem Brenner ausgerüstet. Wir unterscheiden CD- und DVD-Brenner: Brenner und Rohlinge Das Beschreiben eines Rohlings wird als Brennen bezeichnet. Mit einem Laserstrahl werden die Pits auf der speziellen Beschichtung der Oberfläche des Rohlings erzeugt. Auf diese Weise „brennt“ der Laserstrahl die Daten in Form von Bit und Byte auf die Scheibe. 1 CD-Brenner können CD-R- und CD-RW-Medien beschreiben. CD-R-Rohling: Compact Disc Recordable CD-RW-Rohling: Compact Disc ReWriteable Es gibt zwei Formen von beschreibbaren CD-Medien: Die einmal beschreibbare CD-R und die mehrmals beschreibbare CD-RW. Eine CD-RW kann 50- bis 100-mal gelöscht und erneut beschrieben werden. CD-Rohlinge werden als CD-R74 (650 MB), CD-R80 (700 MB) und CD-R90 (800 MB) angeboten. Dies gilt auch für CD-R-Spindel CD-RW-Rohlinge. Aufgrund des rasanten Preisverfalls von DVDRohlingen und der deutlich geringeren Kapazität von CDs gehen die Marktanteile der CD-R und CD-RW ständig zurück. Auch Softwarehersteller und Fachzeitschriften bieten mittlerweile DVDs statt CDs an (z. B. Microsoft, SUSE, Chip, c't). 2 DVD-Brenner werden in vier Typen eingeteilt: DVD-minus-, DVD-plus-, DVD-RAMund Multiformat-Brenner. DVD–R und DVD–RW werden vom DVDForum, einer Vereinigung von mehr als 230 Firmen, unterstützt. DVD+R und DVD+RW werden von Firmen wie Dell, HP, Mitsubishi, Philips, Ricoh, Sony, Thomson und Yamaha unterstützt. DVD-RAM speichert Daten in Spuren und Sektoren. DVD+R-DLRohling Bei den beschreibbaren DVDs gibt es ebenso wie bei der CD einmal (DVD+R, DVD–R) und mehrmals beschreibbare Rohlinge (DVD+RW, DVD–RW, DVD-RAM). Multiformat-Brenner können alle Formate beschreiben. Das Lesen ist in der Regel mit allen DVD-Geräten, auch DVD-Playern, problemlos möglich (Ausnahme: DVDRAM). DVD–RW-Spindel Bei DVD±R und DVD±RW erfolgt die Aufzeichnung wie bei der CD spiralförmig. Einzig die DVD-RAM stellt eine Ausnahme dar. Wie eine Festplatte wird die DVD-RAM beim Beschreiben in Spuren und Sektoren eingeteilt. Betrachten wir eine DVD-RAM, so können wir diese Einteilung sogar mit freiem Auge erkennen. DVD-RAM-Rohling 3 HD-DVD- und Blu-ray-Disc-Brenner ermöglichen das Schreiben auf mehrere Layer (Multilayer). Beschreibbarer HDDVD-Rohling mit einer Schicht. Mr. What und Ms. Check Wirtschaftsinformatik Basic Im Gegensatz zur DVD, die maximal zwei Schichten (Layer) pro Seite unterstützt, können bei einer HD-DVD und bei einer BD mehrere Schichten pro Seite beschrieben werden, wodurch sich die Speicherkapazität vervielfacht. Beim Kauf von Rohlingen ist die Anzahl der Schichten angegeben. Eine HD-DVD speichert 15 GB, eine Blu-ray Disc 25 GB pro Schicht. BD-RE-Rohling mit zwei Schichten Wofür eignen sich DVD-RAMMedien besonders? DVD-RAM-Medien eignen sich zur Datensicherung, da nach dem Beschreiben auch eine Überprüfung stattfindet. Bei anderen Rohlingen (R, RW) ist dies nicht der Fall. 33 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Lernen Üben Sichern Wissen Achtung! Expertenwissen: Hochauflösendes Fernsehen High Definition Television (HDTV) Expertenwissen für besonders Interessierte Full-HD: LCD- und Plasma-Bildschirme der neuesten Generation ermöglichen Darstellungen mit einer Auflösung von 1920 · 1080 Pixel. HDTV bietet gestochen scharfe Bilder in den Formaten 720p, 1080i und 1080p. Bei 720p und 1080p sehen wir Filme in der Vollbilddarstellung (Progressive Scan). Die Auflösungen betragen 1280 · 720 Pixel (720p) bzw. 1920 · 1080 Pixel (1080p). Bei 1080i beträgt die Auflösung zwar 1920 · 1080 Pixel, jedoch erfolgt die Übertragung in Halbbildern (Interlaced). In der Praxis wird die Bildqualität von 720p und 1080i als etwa gleichwertig empfunden. Der technische Durchbruch von HDTV steht Experten zufolge unmittelbar bevor und wird von der HD-DVD bzw. der Blu-ray Disc vorangetrieben. Moderne LCD-TV- und Plasmageräte sind für HDTV vorbereitet und auch mit einem entsprechenden Logo gekennzeichnet. Topgeräte bieten Full-HD (1080p). HDTV-Panel mit Surround-Sound-System (LG) Das HD-ready-Logo kennzeichnet HDTVfähige Geräte. Die folgende Abbildung zeigt einen Größenvergleich zwischen HDTV und einer herkömmlichen DVD anhand eines Bildes aus dem Film „Harry Potter“ von Warner Bros. Pictures. HDTV 1080p (Full-HD) 1920 · 1080 Pixel HDTV 720p 1280 · 720 Pixel Bei einem HDTVFernsehbild lassen sich bei gleicher Bildschirmgröße deutlich mehr Details ausmachen. PAL 576i (DVD) 720 · 576 Pixel HDTV im Vergleich zur DVD Filmszene aus „Harry Potter und der Feuerkelch“ © 2005 Warner Bros. Ent. Harry Potter Publishing Rights © J.K.R. Ms. Check und Mr. Expert Welche Bedeutung hat HDTV für die Computertechnik? Kann ein PC mit einem HD-DVD- oder Blu-ray-Gerät nachgerüstet werden? Die zunehmende Verschmelzung von Unterhaltungselektronik und Computertechnik führt dazu, dass z. B. auch auf einem PC Kinofilme in hervorragender HDTV-Qualität betrachtet werden können. Ja, die Industrie bietet auch Kombigeräte an, die beide Formate abspielen können. Ü 32: Auf welchen Geräten lässt sich ein HDTV-Film darstellen: a) Röhrenfernseher, b) Plasma-TV, c) LCD-TV, d) Computer-LCD-Monitor? 34 Wirtschaftsinformatik Basic 8 Ausgabegeräte Flachbildschirm, Videoprojektor und Drucker Der Flachbildschirm war noch vor wenigen Jahren Science-Fiction. Mittlerweile gehört er zum täglichen Leben. Flachbildschirme finden wir heute in Autos, auf Kühlschränken und Videokameras sowie als Fernseher und Computermonitore. Im Jahr 2003 wurden erstmals mehr Flachbildschirme als CRT-Monitore verkauft. Organic Light-Emitting Diode (OLED) bezeichnet eine Leuchtdiode, die einen organischen Farbstoff verwendet. OLED Liquid Chrystal Display (LCD) bezeichnet eine Bildschirmtechnologie, die zur Darstellung Flüssigkristalle verwendet. Plasma LCD Einsatzmöglichkeiten verschiedener Formen von Flachbildschirmen Typen von Flachbildschirmen 1 TFT-LCDs werden vor allem für kleine Displays verwendet und können auch für höhere Auflösungen sehr gut eingesetzt werden. 108-Zoll-LCD-Panel von Sharp mit 1920 · 1080 Pixel (Sharp) TFT-LCDs finden wir als Minidisplays in Foto- und Videokameras, PDAs, GPS-Navigationssystemen in Autos sowie als Notebook- und Computerdisplays. Bei Computerdisplays sind heute Bilddiagonalen von 19 bis 24 Zoll Standard. Die Auflösungen reichen von 1280 · 800 bis 1920 · 1200 Pixel (im Widescreen-Format 16:10). 2 LCD-TVs ermöglichen es, den Fernseher als Bild an die Wand zu hängen. Der enorme Preisverfall bei den LCD-TVs macht diese durchwegs HDTV-fähigen Geräte auch für den Massenmarkt erschwinglich. Großbildgeräte sind derzeit bis zu einer Bilddiagonale von 108 Zoll, das entspricht 2,7 m, erhältlich. 150-Zoll-Plasma-Panel von Panasonic (CES Las Vegas 2008) 3 Plasmabildschirme eignen sich vor allem für den Einsatz in Geräten mit großen Bilddiagonalen bis 150 Zoll, das entspricht 3,8 m. Allerdings sind Stromverbrauch und Hitzeentwicklung sehr groß. Wer Kinofeeling im Wohnzimmer haben will, greift zu einem Plasmafernseher. Diese Technik eignet sich gut für sehr große Displays mit brillanter Farbdarstellung. 4 OLEDs sind organische Flachbildschirme. Sie sind wesentlich günstiger in der Herstellung als TFT-Displays und benötigen keine aktive Hintergrundbeleuchtung. Derzeit gibt es Displays bis zu einer Größe von 40 Zoll (siehe Bild). Auf der Consumer Electronics Show 2007 stellte Sony das erste Full-HD-OLED mit einer Bilddiagonale von 27 Zoll und einer Auflösung von 1920 · 1080 Pixel vor. Das Display ist nur 1 cm dick. 40-Zoll-OLED-Panel von Samsung mit 1280 · 800 Pixel (Samsung) Wirtschaftsinformatik Basic 35 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Lernen Üben Mr. What und Ms. Check Sichern Wissen Kann eigentlich jeder LCD- und Plasmafernseher HDTV darstellen? Nein. HDTV-fähige Geräte sind mit dem HD-Ready-Logo gekennzeichnet. Aber fast alle modernen Geräte unterstützen mittlerweile HDTV, die teuren Geräte sogar Full-HD (1080p). Kann ich die Auflösung bei einem TFT-LCD ändern? Skalierfehler bei verschiedenen Auflösungen auf einem TFT-LCD Ja, aber du solltest immer die für das Gerät optimale Auflösung einstellen, da andernfalls Skalierfehler entstehen und die Darstellung von Grafik und Text unscharf ist. Kann ich meinen PC auch an einen LCD- oder Plasma-Fernseher anschließen? Ja, sofern das Gerät einen VGA- oder DVI-Anschluss hat. Doch in der Regel sind die Auflösungen von LCD- und Plasma-TV-Geräten kleiner als jene von Computermonitoren. Videoprojektor Ein Videoprojektor (Beamer) ist ein Bildprojektor für einen PC oder DVD-Player. Mit einem Beamer machen wir unser Wohnzimmer zum Kinosaal oder wir projizieren eine Firmenvorstellung bei einem Geschäftstreffen. Mühelos erreichen wir Bilddiagonalen von mehreren Metern in guter Qualität, sofern wir den Raum abdunkeln oder ein entsprechend lichtstarkes Gerät verwenden. Liquid Chrystal Display (LCD) bezeichnet eine Bildschirmtechnologie, die zur Darstellung Flüssigkristalle verwendet. Digital Light Processor (DLP) wurde von Texas Instruments entwickelt und verwendet mikroskopisch kleine Spiegel auf einem DMD-Chip. Desktopgerät Kompaktgerät LCD DLP Typen von Videoprojektoren Beamer-Technik 1 Bei einem LCD-Beamer wird das Bild auf einem transparenten LCD-Panel erzeugt und mit einer extrem hellen Halogenlampe projiziert. LCD-Beamer sind relativ preiswert und sehr gut zur Darstellung von Texten geeignet. Für bewegte Bilder eignen sich LCD-Beamer weniger, da sie ein starkes Nachleuchten (Motion Blur) aufweisen. Digital Micromirror Device (DMD) wurde von Dr. Larry Hornbeck 1987 bei Texas Instruments entwickelt und besteht aus bis zu 2 Millionen mikroskopisch kleinen Spiegeln. 36 2 DLP-Beamer erzeugen das Bild auf einem DMD-Chip mittels mikroskopisch kleiner Spiegel und einem Farbrad. Bei hochwertigeren Geräten wird das Bild auf drei Chips erzeugt, sodass kein Farbrad erforderlich ist. Die DLP-Technik ermöglicht brillante Bilder mit hohem Kontrastverhältnis. Daher eignen sich diese Beamer vor allem zur Darstellung bewegter Bilder, weil sie weniger stark nachleuchten als LCD-Beamer. DMD-Chips werden auch in Rückprojektions-TV-Geräten und digitalen Projektoren in Kinos eingesetzt. Wirtschaftsinformatik Basic Mr. What und Ms. Check Einen Link zu einer Animation über die Funktionsweise von DLP findest du in der Linkliste unter der ID: 1107. 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Sind Standbilder schädlich für einen LCD-Beamer? Soll ich mir für mein Wohnzimmer einen LCD- oder einen DLP-Beamer kaufen? Bei langer Anzeigedauer von Standbildern kann ein Memoryeffekt entstehen, den wir löschen können, indem wir ein weißes Bild darstellen. Filme werden mit einem DLP-Beamer besser dargestellt, da das Nachleuchten kürzer ist. Tintenstrahldrucker Tintenstrahldrucker sind vor allem im Heimbereich sehr weit verbreitet. Die Möglichkeit, mit günstigen Druckern qualitativ hochwertige Fotoausdrucke in Farbe zu erstellen, ist vor allem zu einer Digitalkamera eine optimale Ergänzung. Doch sind die Druckkosten je Seite aufgrund der teuren Tintenpatronen relativ hoch. Ein Vergleich der Druckkosten pro Seite bei unterschiedlichen Geräten lohnt sich daher auf jeden Fall. Der erste Tintenstrahldrucker der Welt war der HP 2225A mit einer Auflösung von 96 dpi. Tintenstrahl- und Fotodrucker 1 Tintenpatronen kosten zum Teil fast so viel wie ein neuer Drucker. Der Wettbewerb hat bei Tintenpatronen zu einer sonderbaren Preispolitik geführt. Oft kommt es vor, dass eine Tintenpatrone fast so viel wie der ganze Drucker kostet. Für viele Hersteller sind Tintenstrahldrucker nur durch den Verkauf der Patronen ein Geschäft. Eine Alternative bieten Nachbaupatronen oder Nachfüllsets. Doch Vorsicht: Zuvor sollte geprüft werden, dass bei der Verwendung von Alternativpatronen die Herstellergarantie nicht verlorengeht. Plotter sind Großformatdrucker und ermöglichen Ausdrucke in Fotoqualität bis zur Größe DIN-A0. 2 Je nach Druckermodell gibt es unterschiedlich viele Patronen. Wer viel in Farbe druckt, benötigt öfter eine neue Farbpatrone. Bei früheren Druckermodellen gab es zum Teil nur zwei Patronen, eine schwarze und eine farbige. Die farbige Patrone beinhaltete die Grundfarben Magenta, Cyan und Gelb. War eine Farbe aufgebraucht, musste die Patrone gewechselt werden, auch wenn die Tanks der beiden anderen Farben noch nicht leer waren. Bei modernen Fotodruckern gibt es bis zu acht Patronen, die je nach Verbrauch der entsprechenden Farbe einzeln ausgetauscht werden können. William R. Hewlett und David Packard vor der „Gründungsgarage“ von Hewlett Packard in Palo Alto, Kalifornien. Mit der Gründung von HP am 1. Jänner 1939 wurde der Grundstein für die Entstehung des Silicon Valley gelegt. Mr. What und Ms. Check Wirtschaftsinformatik Basic Farbtintenstrahldrucker, HP Photosmart 8250 Kann ich ein Foto auf jedes beliebige Papier drucken? Um wirklich gestochen scharfe und brillante Bilder zu drucken, solltest du ein spezielles Fotopapier verwenden, das eine hochglänzende Oberfläche hat. Ich möchte mit einem Tintenstrahldrucker eine Overheadfolie bedrucken. Kann ich dafür einfach die Folien für Kopierer bzw. Laserdrucker verwenden? Nein, das wird nicht funktionieren. Folien für Tintenstrahldrucker haben eine ganz spezielle Oberflächenbeschichtung, die eine rasche Trocknung der Tinte ermöglicht. Bei normalen Folien trocknet die Tinte nicht bzw. verwischt sofort. 37 Lernen Üben Sichern Wissen Laserdrucker Laserdrucker sind im Businessbereich aufgrund der niedrigen Druckkosten und ihrer hohen Druckgeschwindigkeit sehr verbreitet. Der erste Laserdrucker wurde 1971 von der Firma Xerox entwickelt. Kopierer arbeiten nach demselben technischen Prinzip. Gary Starkweather entwickelte 1971 bei Xerox den ersten Laserdrucker. Dots per inch (dpi) bedeutet Punkte pro Zoll, 1 Zoll = 25,4 mm. Bei einem Laserdrucker werden die Bilddaten des gewünschten Ausdrucks mittels Laserstrahl auf die Belichtungstrommel übertragen, wo der Toner haften bleibt und auf das Papier aufgebracht wird. Die Fixiereinheit brennt den Toner unter großer Hitze in das Papier ein. Technische Daten von Laserdruckern 1 Die Auflösung bestimmt die Druckqualität bei einem Laserdrucker. Sie wird in der Einheit dpi angegeben. Laserdrucker bieten derzeit Auflösungen zwischen 600 und 2400 dpi. 2 Laserdrucker sind Seitendrucker. Die Druckgeschwindigkeit wird in Seiten/Minute (pages per minute, ppm) angegeben. Der HP Laserjet war der erste erfolgreiche Laserdrucker am Markt. Der Toner ist der vor allem in Fotokopierern und Laserdruckern verwendete Farbstoff. Geschwindigkeit ist eine Preisfrage – je schneller, desto teurer. Vor allem bei Farblaserdruckern müssen wir für schnellere Geräte deutlich tiefer in die Tasche greifen. Monochromlaserdrucker bieten relativ hohe Druckgeschwindigkeiten von 25 ppm und mehr. Farblaserdrucker werden mit Geschwindigkeiten von mindestens 8 bis über 20 ppm angeboten. 3 Die Druckkosten werden wesentlich von den Kosten für den Toner beeinflusst. Der Toner wird in Cartridges geliefert. Ist der Toner leer, wird das ganze Cartridge gewechselt. Neben den Originaltonern gibt es ein breites Angebot an Nachbau-Cartridges, die zum Teil deutlich billiger sind. Gesundheitliche Beeinträchtigung Der Toner von Laserdruckern und Kopierern enthält als schwarzes Farbpigment Ruß und bei bestimmten Sorten auch die Schwermetalle Blei und Cadmium. Ausgetretener Toner kann Schleimhäute, Atemwege und die Haut gesundheitlich beeinträchtigen. Laserdrucker und Kopierer sollten stets in gut durchlüfteten Räumen stehen, da technisch bedingt Ozon freigesetzt wird. Wird der Laserdrucker nicht gebraucht, sollte er stets ausgeschaltet sein, um die Ozonbelastung so gering wie möglich zu halten. Farblaserdrucker (HP Laserjet) Ü 33: Für einen Farblaserdrucker sollen die Druckkosten je Seite ermittelt werden. Ein schwarzes Cartridge kostet 90 Euro, Cartridges für die Farben Magenta, Cyan und Gelb kosten jeweils 105 Euro. Mit jedem Cartridge können durchschnittlich 2500 Ausdrucke produziert werden. Wie hoch sind die Druckkosten pro Seite in Schwarzweiß und in Farbe? Mr. What und Ms. Check 38 Was bedeutet die Eigenschaft „netzwerkfähig” bei einem Laserdrucker? Laserdrucker werden in Betrieben meist von mehreren Personen einer Abteilung gemeinsam benutzt. Netzwerkfähige Geräte können direkt mit einem Netzwerkkabel in das Netzwerk integriert werden. Sie fungieren als Druckserver (engl. Printserver). Wirtschaftsinformatik Basic Multifunktionsgeräte Multifunktionsgeräte (All-in-one-Geräte) vereinen die Funktionen von Scanner, Drucker, Kopierer und Fax. Mit diesen Geräten können Dokumente, Bücher und Bilder in den Computer eingelesen, bearbeitet und ausgedruckt werden. Scanner Fax Kopierer Drucker Multifunktionsgerät (Hewlett Packard) Barcode-Scanner zum Einlesen des EAN-Codes an der Supermarktkassa Mr. What und Ms. Check Die Geräte basieren entweder auf Laser- oder Tintenstrahldrucktechnik und enthalten einen Flachbett- oder Einzugsscanner sowie eine Druckeinheit. In der Regel werden die Geräte mittels USB mit dem PC verbunden, wobei die Kopierfunktion auch bei ausgeschaltetem PC verfügbar ist. Die Bedienung erfolgt über eine Menüsteuerung. Manche Geräte haben zusätzlich zu Scan-, Kopier- und Druckfunktion auch ein integriertes Fax. Sie werden an die Telefonbuchse angeschlossen und verfügen über eine Zifferntastatur für die Eingabe der Faxnummer. Neben den Flachbett- und Einzugsscannern, die für das Einlesen von Texten und Bildern verwendet werden, gibt es auch Scanner zur Erkennung von Barcodes. Sind All-in-one-Geräte wesentlich teurer als normale Drucker? All-in-one-Geräte liegen in der gleichen Preisklasse wie vergleichbare Drucker ohne Scan- und Faxfunktion. Sie sind ab einem Preis von 150 Euro erhältlich. Üben Übungsbeispiele Du findest dieses Übungsbeispiel mit automatischer Aufgabenkontrolle unter der ID: 1108. ✔ erledigt w Ü 26–Ü 29: w Ü 34: w Ü 34: Ordne die Begriffe den Abbildungen mittels Verbindungslinien zu: Server PDA Notebook Desktop-PC Smartphone Wirtschaftsinformatik Basic 39 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Lernen Üben Sichern Wissen Ü 35: Auf einem Flugzettel ist zu lesen: Multimedia-PC mit Dualcore-Prozessor, 2 GB RAM und 1 TB Festplatte. Erkläre diese Begriffe! Du findest diese Übungsbeispiele mit automatischer Aufgabenkontrolle unter der ID: 1108. ✔ erledigt w Ü 36–Ü 43: w Ü 36: Kreuze die richtigen Aussagen an: w w w w Das BIOS enthält alle Programme. Persistente Speicher behalten die Daten auch ohne Stromzufuhr. Der RAM-Speicher wird auch Arbeitsspeicher genannt. ROM bedeutet Release Once Memory. Ü 37: Ordne die Geräte mittels Verbindungslinien den richtigen Schnittstellen zu und schreibe die Bezeichnung der Schnittstelle zum jeweiligen Gerät: Ü 38 zum Expertenwissen: Kreuze an, zu welcher der beiden Schnittstellen die Aussagen passen: Aussage USB Firewire 127 Geräte anschließbar 8–40 V integrierte Stromversorgung Kabellänge bis 5 m maximal 3200 Mbit/s Datenübertragung leicht erweiterbar durch Hubs wird von Sony i.Link genannt PC wird zur Geräteverwaltung benötigt wird auch IEEE-1394 genannt Ü 39: Ein externer Brenner mit USB-Anschluss hat beim Schreiben eine Datentransferrate von 4800 kB/s. Wie lange dauert das Brennen von 4,7 GB auf eine DVD? Ü 40: Auf eine externe Festplatte mit einer Datentransferrate von 20 MB/s sollen über USB-2.0 5 GB Daten kopiert werden. Wie lange dauert es, bis die Daten auf der Festplatte gesichert sind? 40 Wirtschaftsinformatik Basic 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Ü 41 zum Expertenwissen: Beschrifte die Stecker mit den richtigen Bezeichnungen: Ü 42: Beschrifte die Bestandteile der Festplatte: Ü 43: Ordne zu, ob es sich um magnetische, optische oder elektronische Datenträger handelt: Merkmale magnetisch optisch elektronisch Magnetband CD-ROM Compact-Flash-Card Blu-ray Disc Festplatte USB-Stick DVD-Video Ü 44 zum Expertenwissen: a) In einer Digitalkamera befindet sich eine Speicherkarte mit 1 GB Speicherplatz. Für ein Foto in maximaler Auflösung benötigt die Kamera durchschnittlich 2500 kB. Wie viele Fotos passen auf den Speicher? b) Wie lange dauert es, bis alle Fotos auf der Festplatte gesichert sind, wenn ein USB-1.1Anschluss verwendet wird? Du kannst davon ausgehen, dass die maximale Übertragungsrate erzielt wird und die Karte voll mit Bildern ist. Wirtschaftsinformatik Basic 41 Lernen Üben Sichern Wissen Ü 45: Wie hoch sind die Druckkosten für eine Seite bei einem Schwarzweiß-Ausdruck bzw. bei einem Farbausdruck auf einem Laserdrucker? Die Kosten für das schwarze Cartridge betragen 70 Euro und für jeden Farbtoner 110 Euro (Magenta, Cyan und Gelb). Mit einer Tonerfüllung können ca. 3000 Ausdrucke gemacht werden. In der Anschaffung kostet der Laserdrucker 350 Euro. Wir gehen davon aus, dass wir 50 000 Schwarzweiß-Ausdrucke und 30 000 Farbausdrucke machen. Ü 46: Führe eine Internetrecherche durch und vergleiche einen Farbtintenstrahldrucker und einen Farblaserdrucker hinsichtlich folgender Merkmale: Merkmale Laserdrucker Tintenstrahldrucker Hersteller und Modellbezeichnung Druckgeschwindigkeit in Seiten pro Minute Druckauflösung in dpi Pufferspeicher (Größe des Zwischenspeichers im Drucker) Geräuschpegel in dB Druckvolumen (Anzahl der Seiten pro Monat) Blattkapazität der Papierlade Kosten pro Seite für Toner oder Patrone Anschaffungskosten Welches Gerät würdest du kaufen, wenn du pro Monat 1000 Seiten druckst? Du findest Ü 46 bis Ü 49 mit automatischer Aufgabenkontrolle unter der ID: 1108. ✔ erledigt w Ü 47: w Ü 48: w Ü 49: w Ü 50: w Weitere Übungen auf der SbX-CD Ü 47: Bearbeite das Übungsbeispiel „Chipset“! Ü 48: Bearbeite das Übungsbeispiel „Interne Peripheriegeräte“! Ü 49: Bearbeite das Übungsbeispiel „Druckeranschaffung“! Ü 50: Führe den Onlinetest zum Thema Personalcomputer durch! Sichern In dieser Lerneinheit haben wir wichtige Bestandteile von Computern und deren Funktionen kennengelernt: 42 Netzteil Das Netzteil versorgt die Komponenten des PCs mit Strom. Die Leistungsfähigkeit des Netzteils muss größer als die Gesamtleistung aller angeschlossenen Komponenten sein. Mainboard Das Mainboard integriert alle Komponenten eines PCs. Es enthält den/die Sockel für Prozessoren sowie Steckplätze für den Arbeitsspeicher und Erweiterungskarten. Chipset Das Chipset besteht aus Prozessor, Northbridge und Southbridge. Alle Komponenten des Chipsets sind optimal aufeinander abgestimmt. BIOS Das Basic Input Output System ist die Basis-Betriebssoftware für das Mainboard und die angeschlossenen Komponenten. Über ein Setup-Programm kann der PC konfiguriert werden. Das BIOS startet das Betriebssystem. Wirtschaftsinformatik Basic Prozessor Der Prozessor verarbeitet Befehle in Maschinensprache, kann Berechnungen durchführen und deren Ergebnisse speichern. Speicher Der Arbeitsspeicher (RAM) ergänzt die sehr geringe Speicherkapazität des Prozessors. Daten können direkt adressiert werden. Persistente Speicher (ROM) gibt es in verschiedenen Ausführungen. Sie unterscheiden sich vom RAM dadurch, dass sie Daten ohne Stromversorgung halten können und nur einen blockweisen Zugriff auf die Daten ermöglichen. Datenbus Der Datenbus bindet Erweiterungskarten in den PC ein. PCI-Express ist der aktuelle Standard. Bei PCIe können mehrere Datenleitungen (Lanes) zum Erzielen höherer Datentransferraten kombiniert werden, woraus sich die Bezeichnungen x1, x2, x4, x8, x16 und x32 ergeben. Grafikkarte Die Grafikkarte erzeugt das Bild, welches am Monitor ausgegeben wird. Flachbildschirme werden entweder über VGA oder DVI angeschlossen. USB Der Universal Serial Bus ist eine universelle Schnittstelle zum Anschluss von bis zu 127 Geräten, wobei diese von einem Host-Controller verwaltet werden. Firewire Firewire wurde für die Übertragung großer Datenmengen im Multimediabereich entwickelt. Bis zu 63 Geräte können direkt miteinander verbunden werden. Ein Host-Controller wird nicht benötigt. Festplatte Eine Festplatte speichert Daten auf Scheiben mit magnetisierbarer Oberfläche. Die Einteilung der Scheiben erfolgt in Spuren und Sektoren. Um Beschädigungen zu vermeiden, bewegt sich der Schreib-/Lesekopf nach dem Datenzugriff in eine Parkposition. Flachbildschirm LCD-Flachbildschirme werden vorwiegend für Computer, Notebooks und Fernseher eingesetzt. Sie bieten eine hohe Auflösung und haben einen geringen Platzbedarf. Plasma-Displays werden für sehr große Bilddiagonalen im TV-Bereich verwendet. Organische Displays werden derzeit für sehr kleine Bildschirme, wie z. B. in Digitalkameras und MP3-Playern, eingesetzt. Beamer LCD-Videoprojektoren benutzen zur Darstellung des Bildes ein transparentes TFT-LCD. Im Vergleich zur DLP-Technik neigen LCD-Beamer bei raschen Bildfolgen eher zum Nachleuchten, weshalb sie sich vor allem für die Projektion von Computerbildern (Standbildern) eignen. DLP-Videoprojektoren arbeiten mit einem DMD-Chip, der von Texas Instruments entwickelt wurde und aus Millionen von mikroskopisch kleinen Spiegeln besteht. Sie werden vor allem zur Darstellung bewegter Bilder eingesetzt, weshalb sie für Heimkino und digitale Kinoprojektoren besonders geeignet sind. Tintenstrahldrucker Ein Tintenstrahldrucker bringt mithilfe eines Druckkopfes Tinte aus einem Tintentank auf das Papier auf, auf dem die Tinte innerhalb weniger Sekunden trocknet. Tintenstrahldrucker verfügen über bis zu acht getrennte Tintentanks unterschiedlicher Farbe und eignen sich für fotorealistische Ausdrucke. Der Vorteil des geringen Anschaffungspreises wird meist durch sehr hohe Kosten für Tintenpatronen aufgewogen. Nachbaupatronen oder Refillservice gleichen diesen Nachteil teilweise aus. Laserdrucker Bei einem Laserdrucker wird das Tonerpulver auf eine von einem Laserstrahl vorbehandelte Rolle aufgebracht und in der Fixiereinheit mittels Hitze in das Papier eingebrannt. Wichtige technische Daten von Laserdruckern sind Auflösung (dpi) und Druckgeschwindigkeit. Multifunktionsgeräte Multifunktionsgeräte integrieren verschiedene Funktionen wie Drucken, Scannen, Kopieren und Faxen in einem Gerät. Zusätzlich zu dieser Zusammenfassung findest du auf der SbX-CD eine AudioWiederholung zur Wiedergabe mit dem Audio-Player und als MP3-Datei sowie eine Bildschirmpräsentation. ID: 1109 Wirtschaftsinformatik Basic 43 1 Grundlagen der Informatik Lerneinheit 2: Personal Computer Lernen Üben Sichern Wissen Wissen Kontrollfragen und -aufgaben 1.Nenne mindestens fünf Bestandteile einer Zentraleinheit! 2.Was versteht man unter „Dual Core“ bei einem Mikroprozessor? 3.Welcher Speichertyp wird bei Speicherkarten für Digitalkameras eingesetzt? Wodurch unterscheiden sich diese Speichertypen von RAM? 4.Welche Aufgaben hat das BIOS? 5.Im technischen Datenblatt eines Servers sind die Kürzel x86 und x64 zu finden. Erkläre diese Begriffe! 6.Welche Eigenschaften eines Prozessors sind für ein Notebook besonders wichtig? 7.Erkläre den Unterschied zwischen VGA- und DVI-Anschluss auf der Grafikkarte! 8.Nenne pro Schnittstelle mindestens zwei Geräte, die an sie angeschlossen werden können: a) PS/2, b) Parallel-Port, c) Serial-Port, d) USB, e) IEEE-1394, f) Audio 9.Erkläre die wesentlichen Unterschiede zwischen USB und Firewire! 10.Beschreibe Aufbau und Funktionsweise einer Festplatte! 11.Welche Formen von Flachbildschirmen gibt es und wofür eignen sich diese? 12.Welche Vorteile bieten DLP- gegenüber LCD-Beamern? 13.Welche Funktionen umfasst ein All-in-one-Gerät? Du findest die Aufgaben 15 bis 17 mit automatischer Aufgabenkontrolle unter der ID: 1110. ✔ erledigt w Aufgabe 15: w Aufgabe 16: w Aufgabe 17: w Ein kurzer Wissenscheck, bevor's weitergeht! 44 14.Jemand behauptet, er besitze einen PDA mit einem Plasma-Display. Wie ist diese Aussage zu beurteilen? Weitere Aufgaben in SbX 15. Stelle dich dem Quiz zum Thema „Komponenten eines PCs“! 16. Stelle dich dem Quiz zum Thema „Ausgabegeräte“! 17. Bearbeite den Onlinetest zum Kapitel 1! Wissenscheck Kann ich Kann ich (noch) nicht Bestandteile eines PCs aufzählen Funktionen von PC-Komponenten erklären Unterschiede optischer Datenträger nennen Technische Daten von Ausgabegeräten vergleichen Wirtschaftsinformatik Basic