Rede anlässlich der Verabschiedung von Rudolf

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Rede anlässlich der Verabschiedung von Rudolf
Rede von Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch
Verabschiedung von Geschäftsführer Herrn Rudolf Straub
am 26. Juni 2009, 16 Uhr, in der Reithalle Rastatt
Es gilt das gesprochene Wort
Sehr geehrter Herr Straub,
sehr geehrte Frau Straub,
meine verehrten Damen und Herren,
liebe Gäste,
ich begrüße Sie sehr herzlich in der Reithalle zur Verabschiedung
von Herrn Straub als Geschäftsführer der star.Energiewerke GmbH
& Co. KG, Leiter des Eigenbetriebs Stadtwerke, kaufmännischer
Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Rastatt mbH (VERA) und
Geschäftsführer des Zentrums für Innovation und Produktion GmbH
(zip).
Bei all diesen Titeln und Ämtern sprechen wir heute doch nur über
eine Person, Sie, sehr geehrter Herr Rudolf Straub.
Ich freue mich, Sie heute gleich in zweifacher Funktion begrüßen zu
dürfen:
Zum einen als Oberbürgermeister dieser Stadt und zugleich
Hausherr dieser Halle, zum anderen als Vorsitzender des
Aufsichtsrates der star.Energiewerke und der anderen
Gesellschaften.
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Dass heute so viele da sind – Gemeinderat, Kollegen,
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
Geschäftspartner und Weggefährten, ist Ausdruck der hohen
Wertschätzung und Anerkennung Ihrer Arbeit und Ihrer Person, Herr
Straub
Und wenn ich Sie hier heute betrachte, so jung geblieben und vital,
dann fällt es schon schwer, zu akzeptieren, dass Sie zum
30.06.2009 aus freien Stücken in den Ruhestand treten werden.
Aber wie so viele Dinge im Leben verschiedene Seiten haben, so
bietet ja gerade diese Tatsache auch eine attraktive persönliche
Perspektive für den Ruhestand:
Ich sehe hier nicht nur Ihre liebe Frau Elisabeth, sondern auch Ihre
Kinder Sandra Reiß und Christian Straub sowie weitere
Familienangehörige und eine ganze Reihe von Freunden, die es
sehr schätzen werden, wenn sie zukünftig mehr von Ihnen haben
werden, und das hoffentlich bei guter Gesundheit.
Ich freue mich ganz besonders, dass Sie, Frau Straub, unter uns
sind und damit nicht nur diesem Empfang mehr Glanz verleihen,
sondern damit auch an dem für Ihren Ehemann so wichtigen Tag
Beistand leisten.
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Ich habe vorhin davon gesprochen, dass so viele Gäste gekommen
sind. Erlauben Sei mir, dass ich einige, gerade auch Weggefährten
von Ihnen, Herr Straub, besonders begrüßen darf:
Mein besonderer Willkommensgruß geht an den Ehrenbürger der
Stadt Rastatt und ehemaligen Oberbürgermeister, Herr Prof. Dr.
h.c. Franz J. Rothenbiller.
Sie haben Herrn Straub eingestellt und in Ihre Amtszeit fallen im
Wesentlichen die Großinvestitionen und Ausweitung des
Versorgungsgebiets.
Stellvertretend für die Damen und Herren des Gemeinderates
begrüße ich die Fraktionsvorsitzenden:
• den Landtagsabgeordneten Herrn Karl-Wolfgang Jägel für
die CDU,
• Herrn Stadtrat Joachim Fischer als Vertreter der SPDFraktion,
• den Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler im Gemeinderat
Herrn Herbert Fraß sowie
• den Fraktionsvorsitzenden der ALG/FDP Herrn Stadtrat
Roland Walter.
Stadträte aus mehreren Fraktionen des Gemeinderates der Stadt
Rastatt sind in den Aufsichtsräten der Gesellschaften vertreten und
wirken so bei wichtigen Entscheidungen mit.
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Ferner begrüße ich den ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt
Rastatt, Herrn Klaus-Eckhard Walker, in dessen Amtszeit die
Umgründungen bzw. auch Neugründungen verschiedener
Gesellschaften fällt, in denen Herr Straub dann seine Karriere
fortsetzen konnte.
Ich freue mich besonders, den Nachfolger von Herrn Straub und
künftigen Geschäftsführer der star.Energiewerke GmbH und
weiterer Betriebe, Herrn Olaf Kaspryk, in unserer Mitte begrüßen
zu können.
Ich wünsche Ihnen, sehr geehrter Herr Kaspryk, einen guten Start
(den hatten Sie schon) und eine glückliche Hand bei Ihren
Entscheidungen.
Ich freue mich ferner über weitere Ehrengäste, und zwar begrüße
ich:
• den 1. Beigeordneten, Herrn Bürgermeister Wolfgang
Hartweg
sowie
• den stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden der
star.Energiewerke GmbH, Herrn Anton Schwamm, der
nachher im Namen der Belegschaft einige Worte an Herrn
Straub richten wird.
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Sehr gerne hätte ich heute den ehemaligen Technischen Leiter der
Stadtwerke Rastatt, Herrn Berthold Pfäffle, begrüßt.
Er hatte bereits für die heutige Feier seine Teilnahme zugesagt.
Ganz unerwartet ist er am vergangenen Dienstag verstorben.
Wir sind alle zutiefst betroffen von dieser Nachricht.
Der Familie von Herrn Pfäffle gilt unser aufrichtiges Beileid. Wir
werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
(kurze Pause)
Ich heiße weitere Ehrengäste willkommen:
• alle Vertreterinnen und Vertreter der Stadtwerke in der
Technologieregion Karlsruhe,
• Vertreterinnen und Vertreter der Institutionen und
Einrichtungen sowie Geschäftspartner der star.Energiewerke
GmbH und anderer städtischen Einrichtungen sowie
• Vertreter der Presse.
Und natürlich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Herzlich willkommen!
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Meine sehr verehrten Damen und Herren,
"Abschied ist immer die Geburt der Erinnerung": Diesen Satz von
Salvador Dali habe ich vor einigen Tagen gelesen.
Ich möchte ihn erweitern: "Abschied ist zugleich die Geburt eines
neuen Abschnittes in unserem Leben".
Unsere Gedanken haben sich also heute in zwei Richtungen zu
bewegen: zurück in die Vergangenheit und vorwärts in die Zukunft.
Sehr geehrter Herr Straub,
lassen Sie mich also zunächst einen kleinen Rückblick in die
Vergangenheit, auf Ihren beruflichen Lebensweg werfen:
Sie haben Ihre Ausbildung zum Industriekaufmann bei den
Stadtwerken Baden-Baden absolviert.
Nach zwei berufsbegleitenden Fortbildungen mit den
Schwerpunkten Informatik und Betriebswirtschaft übernahmen Sie
im Jahr 1972 die Leitung der Abteilung Organisation und
Datenverarbeitung bei den Stadtwerken Baden-Baden.
Um Bilanzsicherheit zu erreichen, haben Sie die
Bilanzbuchhalterprüfung bei der IHK abgelegt.
Mit Wirkung vom 1. April 1985 wurden Sie vom Gemeinderat der
Stadt Rastatt zum Kaufmännischen Werkleiter der Stadtwerke
Rastatt bestellt.
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Bereits in den ersten Jahren Ihres Wirkens haben Sie den
damaligen Eigenbetrieb entscheidend geprägt.
Neben den hohen fachlichen Voraussetzungen setzen die Leitung
des Eigenbetriebes Stadtwerke und die hierzu eingeräumten
Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit ein hohes Maß an
persönlicher Eignung voraus.
Einerseits muss die Versorgung sicher und gewissenhaft erfolgen;
andererseits durfte die Tätigkeit der kaufmännischen Verwaltung
nicht durch übertriebenen Bürokratismus eingeschränkt werden.
Gefordert waren schon damals die Orientierung an den
Bedürfnissen der Kunden, Diskretion und auch
Einfühlungsvermögen.
Allerdings sollte jeglicher kommunalpolitischer Geltungsdrang
vermieden und Unabhängigkeit bewahrt werden.
Sie, Herr Straub, haben das gelebt und umgesetzt. Das Vertrauen in
Sie war so groß, dass die zuständigen Gremien 1994 Ihnen die
Kaufmännische Geschäftsführung der neu gegründeten
Verkehrsgesellschaft und zwei Jahre später, 1996, die
Geschäftsführung des Zentrums für Innovation und Produktion, der
zip GmbH, übertragen haben.
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Im Jahr 2003, dem Jahr Ihres 40-jährigen Dienstjubiläums, sprach
Ihnen der Gemeinderat abermals sein uneingeschränktes Vertrauen
aus und ernannte Sie zudem zum alleinigen Geschäftsführer der
neu ausgegründeten star.Energiewerke GmbH & Co. KG.
Sehr geehrter Herr Straub, liebe Anwesende,
unsere Stadt zählt nunmehr fast 48.000 Einwohner, ist also im
Vergleich zu Ihrem Dienstbeginn, Herr Straub, um 10.000
Bürgerinnen und Bürger angewachsen.
Die Zahl der Wohngebäude wuchs auf rund 7.700 und die der
Wohnungen auf 22.000.
Die in den Impressionen eindrucksvoll dargestellte
Unternehmensentwicklung wurde also im gleichen Zeitraum
begleitet durch ein Wachsen der Stadt Rastatt, was nicht nur die
Verwaltungsaufgaben und die Sozialstrukturen vor neue und große
Herausforderungen gestellt hat.
Auch eine sichere und verlässliche Versorgung, eine den modernen
Anforderungen entsprechende Mobilität im Nahverkehr und die
Förderung und Sicherung der Wirtschaftskraft durch junge
Unternehmen waren und sind Größen, die entsprechend der
Bedeutung Rastatts als Mittelzentrum in der Region verändert
werden mussten.
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Sehr geehrter Herr Straub,
in all den Jahren haben Sie ganz zentral und intensiv die
Entwicklung unserer Stadt Rastatt mitgestaltet.
Diese im Einzelnen hier darzulegen, hieße die Stadtgeschichte der
vergangenen 30 Jahre im Aufriss darzustellen. Dennoch hier ein
paar Eindrücke, die wir auch vorhin schon beim Bildervortrag
erleben durften:
- Übernahme der Stromversorgung in den Stadtteilen Rauental,
Niederbühl und Förch von der Badenwerk AG,
- Anbindung der Riedgemeinden an die Gasversorgung,
- Erschließung des Geländes für das Mercedes Benz Werk
Rastatt mit Strom, Gas und Wasser sowie die
Infrastrukturmaßnahmen für das Industriestammgleis,
- Bauliche Neuordnung der Stadtwerke (Verwaltungsgebäude,
Zentrallager und Werkstattgebäude) mit begleitender
Altlastenentsorgung,
- Erweiterung und Modernisierung des Hallenfreibades zum
Familienbad ALOHRA,
- Reaktivierung Wasserkraftanlage in Niederbühl und in der
Josefstraße mit Fischtreppen,
- Nutzung von Geothermie in der Amalie-Struve-Schule, in der
Reithalle und im Landratsamt,
- Das weite Feld der Wirtschaftsförderung: Bau des Zentrums
für Innovation und Produktion GmbH (zip) einschließlich
Altlastenentsorgung,
- und und und.
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Wir haben Dank Ihrer Hilfe eine gute Energiepolitik betrieben und
die Weichen für die Zukunft gestellt.
Mit Ihrem Einsatz haben Sie viel zur Kontinuität und zur
Weiterentwicklung der Lebensqualität unserer Stadt beigetragen.
Das Vertrauen, das die Aufsichtsgremien der von Ihnen geleiteten
Unternehmen in Sie setzten, haben Sie stets gerechtfertigt.
Ergänzender Beweis dafür ist nach meiner Kenntnis, dass die
Beschlussgremien die Unternehmensausrichtung und -ziele durch
entsprechende Beschlüsse immer unterstützt haben.
Ihr unternehmerisches Denken, Ihre umfassenden Kenntnisse, aber
auch Ihre Besonnenheit und das pragmatische Handeln zeichnen
Sie aus.
Ich schätze Ihren Rat, Ihre Loyalität und Ihre Erfahrung bis zum
heutigen Tag und werde Sie als kompetente Führungskraft und
Ratgeber sehr vermissen.
Und ich denke, ich spreche für viele hier im Saal, wenn ich auch
sage: Vermissen werde ich auch Ihren Humor und Ihre freundliche
Art, die Themen anzugehen, diese zu vermitteln bzw. zu vertreten.
Auch das, werter Herr Straub, hat die Zusammenarbeit mit Ihnen
wertvoll gemacht.
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In den vielen Jahren Ihrer Geschäftsführung waren die städtischen
Unternehmen bei Ihnen in guten Händen.
Unüberlegte Schnellschüsse waren nie Ihre Sache.
Mit dem Ihnen übertragenen Vermögen der Stadt Rastatt sind Sie
stets verantwortungsbewusst umgegangen und haben an den
Interessen der Bürgerinnen und Bürger ausgerichtete
Entscheidungen getroffen.
Dabei sind die Vereine und Vereinigungen, die sozialen
Einrichtungen nie zu kurz gekommen. Soll heißen, die Vereine
hatten etwas von ihren Stadtwerken. Auch die Stadt mit ihren
Veranstaltungen.
Im Übrigen, wenn das so bleiben soll, sollten Sie alle, meine Damen
und Herren, Kunden der starEnergiewerke bleiben bzw. werden.
(soweit der Werbeblock dieses Nachmittags)
Lieber Herr Straub,
wenn Sie nun aus Ihrem aktiven Berufsleben ausscheiden, werden
Sie mir und uns allen mit Ihrem Rat, ihrem herausragenden
Fachwissen und Ihrer reichen Erfahrung leider nicht mehr zur
Verfügung stehen.
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Meine Damen und Herren, liebe Familie Straub,
ein Sprichwort sagt:
"Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten."
Auch Sie können die Zukunft - Ihre persönliche Zukunft - jetzt viel
freier gestalten.
Denn die Zukunft bedeutet für Sie: endlich das tun zu können, was
Sie schon immer vorhatten.
Oder auch einfach mal nichts zu tun, die Beine und die Seele
baumeln zu lassen. Sie haben es sich verdient.
Lieber Herr Straub,
unsere Stadt verdankt Ihnen viel. Ich sage Ihnen heute herzlichen
Dank!
Herzlichen Dank:
• für annähernd 25 Jahre engagiertes Wirken für die Stadt
Rastatt,
• für die Bürgerinnen und Bürger,
• für die von Ihnen geleiteten Unternehmen und die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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Eine schöne Zeit erwartet Sie, in der Sie sich Ihrer Familie, Ihren
fünf Enkelkindern, dem Sport und Ihren weiteren Hobbys, z.B. dem
Lesen, der Kultur und dem Reisen widmen können.
Wir alle gönnen es Ihnen von Herzen. Genießen Sie Ihre neue
Freiheit und Freizeit zusammen mit Ihrer Frau.
Liebe Frau Straub,
ich möchte Ihnen mit einer Weisheit von Kurt Tucholsky
ein herzliches Dankeschön aussprechen, die da lautet:
"Es gibt keinen Erfolg ohne Frauen."
In diesem Sinne verstehen Sie auch bitte den Blumenstrauß, den
ich Ihnen überreichen darf.
Ihnen, liebe Frau Straub, darf ich den freundschaftlichen Rat mit auf
den Weg geben: Behalten Sie Ihren Haushalt fest in der Hand –
sonst prüft Ihr Mann jetzt Ihre Ausgaben und Arbeitsabläufe auf
mögliche Einsparmöglichkeiten und Energieeffizienz.
Darf ich Sie nun beide zu mir bitten:
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Lieber Herr Straub,
als Abschiedspräsent überreiche ich Ihnen einen Reisegutschein
und wünsche Ihnen für den Ruhestand eine erfüllte und schöne Zeit.
Mögen alle Erwartungen, die Sie mit der neuen Lebensphase
verbinden, in Erfüllung gehen.
Herzlichen Dank!
Übergeben werden:
Geschenk: Reisegutschein
und Blumen für die Gattin