FIT - Bericht
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FIT - Bericht
t h c i r e B T I F FIT - Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik Projektdokumentation 2005-2007 Impressum: Herausgeber: Infineon Technologies Austria AG Projektcoach: Projektleitung: Redaktion: Christiana Zenkl Kerstin Erschnig Isabel Brugger Grafik & Layout: Fotonachweis: Druck: atelier CREmsner Infineon Technologies Austria AG, Manuela Prirsch, Dussmann-Gruppe / Kay Herschelmann Druckerei Theiss GmbH, St. Stefan i. L. Inhalt 1. Vorwort 2 2. Projektbeschreibung 6 Ausgangssituation, Team, Ziele des FIT-Projekts 3. Arbeitspakete a. Karenz Package Das KarenzmitarbeiterInnengespräch Kinderbetreuungseinrichtungen - Die Kleinsten bei Infineon Österreich Mama im Management b. Familien- und frauenfreundliche Rahmenbedingungen Internes Mentoringprogramm für Technikerinnen Das FIT-Netzwerk Studie zur beruflichen Entwicklung von Frauen in der Technik Employee Service - MitarbeiterInnen und deren Familien unterstützen ADVANCE Summer School - Forscherinnen fördern c. Gender Mainstreaming Workshop für Führungskräfte Vorträge im Haus - Matthias Horx und Sabine Asgodom FIT-Frühstück am Weltfrauentag 2006 d. Personalmarketing Technikerin des Quartals Der Shadowing Film - Berufsbild Technikerin BesucherInnengruppen bei Infineon Österreich - Ein Blick hinter die Kulissen FEMtech Technikerinnenforum Teilnahme an Befragungen Podiumsdiskussionen, Konferenzen, Vorträge 10 13 17 30 36 4. Ergebnisse 54 5. KooperationspartnerInnen 60 Vor wor t der beiden FIT-PatInnen CEO Monika Kircher-Kohl und CTO Reinhard Petschacher, Inf ineon Österreich 1. Vor wor t Frauen verstehen was von Technik - diesen Beweis mussten wir nicht antreten, als das Projekt „FIT - Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“ bei Infineon Österreich gestartet wurde. Denn eines war von vornherein klar: Frauen sind ausgezeichnete Technikerinnen. Vielmehr ging es darum, diesen Gedanken in den Köpfen zu festigen und damit die Vorraussetzung dafür zu schaffen, dass sich mehr junge Frauen dazu entschließen die technische Richtung einzuschlagen anstatt traditionelle, zumeist überlaufene und schlechter bezahlte Berufspfade zu beschreiten. Ausgehend vom Mangel an ExpertInnen in der industriellen Forschung und Technik war und ist es uns ein Anliegen zu zeigen, wie attraktiv die Jobs in der Technik sind. Das FIT-Projekt, vor rund zwei Jahren vom IFAT Vorstand initiiert, wurde zu einem wichtigen Motor für dieses Vorhaben. Mit Initiativen wie der Technikerin des Quartals, KarenzmitarbeiterInnengesprächen oder dem Internen Mentoringprogramm für Technikerinnen ist es uns gelungen, innerhalb und außerhalb des Unternehmens Bewusstsein für die Wichtigkeit des Themas zu schaffen. Ein herzliches Dankeschön gilt an dieser Stelle der Projektverantwortlichen Christiana Zenkl und der Projektleiterin Kerstin Erschnig, die mit ihrem Einsatz und Engagement wichtige Basisarbeit für mehr Frauen in der Technik bei Infineon geleistet haben. 2 Darauf wollen wir nun aufbauen mit dem Ziel, den Trend zu mehr Frauen in der Technik sukzessive zu verstärken. Wir können auf diese wichtigen PotenzialträgerInnen nicht verzichten. Nicht zuletzt sichern wir dadurch gut bezahlte Arbeitsplätze für Frauen und Männer sowie die wirtschaftlichen Chancen des Industriestandorts Österreich. Vor wor t Dr. Thomas Marquardt, Global Head of Human Resources Inf ineon In unserem Konzern sind derzeit 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Für Infineon Technologies ist die Rekrutierung qualifizierter Arbeitskräfte ein wichtiger Aspekt, um am globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Schlüssel für den zukünftigen Erfolg dabei ist, das Potenzial von Frauen zu erkennen und auch entsprechend im Unternehmen sichtbar zu machen. In diesem Zusammenhang ist die Förderung weiblicher Mitarbeiterinnen nicht nur eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern auch ein persönliches Anliegen. Vor allem in Bezug auf das derzeit aktuelle Thema „Diversity“ können Frauen durch ihre Fach- und Sozialkompetenz eine Erweiterung des Blickwinkels auf Problemstellungen im Arbeitsleben zur Verfügung stellen. Und auf diese wertvolle Bereicherung der Human Resources bei Infineon wollen und können wir nicht verzichten. Daher ist es ein erklärtes Ziel, Frauen und Männer gleichermaßen für naturwissenschaftlich-technische Berufsfelder zu begeistern und sie in allen Unternehmungsbereichen gezielt zu unterstützen. Mit dem Projekt „FIT - Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“ leistet Infineon Österreich einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Chancengleichheit im Rahmen unseres Konzerns. Vor wor t Thomas Klein, Senior Director Human Resources Inf ineon Österreich FIT - „Frauen in der Technik“ oder doch „Frauen in die Technik“? Die anfängliche Diskussion über die Beschreibung des Projekts veranschaulicht die Bandbreite der möglichen Aktionsfelder zu diesem Thema. Einerseits besteht die Notwendigkeit, das Potenzial von Frauen verstärkt auch für unser Unternehmen und die HighTech Industrie insgesamt zu nützen und damit „Frauen in die Technik“ als „kategorischen Imperativ“ für das Recruiting fungieren zu lassen. Andererseits gilt es auch, die bereits bei uns tätigen Mitarbeiterinnen mit gezielten Maßnahmen zu fördern und gleichzeitig durch Bewusstseinsbildung und entsprechend familienfreundlichen Rahmenbedingungen eine attraktive Arbeitswelt zu bieten. Dass auch wir als Unternehmen von dem Potenzial und Know-how unserer Mitarbeiterinnen profitieren, steht außer Frage. Ausgehend von diesen Grundüberlegungen wurde ein entsprechendes Maßnahmenpaket für neue sowie für bereits bei uns tätige Mitarbeiterinnen geschnürt, mit dem Ziel, einen möglichst ganzheitlichen Zugang zu gewährleisten. Daher erreichten wir in diesem Projekt gesetzte Schwerpunkte wie beispielsweise das KarenzmitarbeiterInnengespräch, das Interne Mentoringprogramm für Technikerinnen sowie Informationsveranstaltungen zum Thema Gender Mainstreaming. In diesem Sinne definierten wir FIT schlussendlich als Projekt, das „Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“ ermöglicht. 3 Vor wor t FIT-Projektcoach Christiana Zenkl, Senior Manager Human Resources Inf ineon Österreich Als wir vor zwei Jahren mit dem Projekt „FIT – Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“ starteten, war uns bewusst, dass traditionell geprägte Rollenbilder nicht von heute auf morgen verändert werden können. Aber wir hatten die Chance, Prozesse und Maßnahmen zu initiieren, die speziell das Thema Frau und Technik in den Mittelpunkt rückten. In einem bereichsübergreifenden Workshop mit Männern und Frauen war rasch klar, dass die drei wesentlichen Projektschwerpunkte folgende sein werden: eine generelle Bewusstseinsbildung, die Integration von mehr Frauen in den technischen Bereichen sowie eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer. Getragen wurde das Projekt durch eine starke Patenschaft in Person von Frau Kircher-Kohl und Herrn Petschacher, einer engagierten Projektleiterin Kerstin Erschnig sowie den 22 NetzwerkerInnen, die mit Begeisterung aber auch mit kritischen Inputs die Themen mitgestaltet haben. Dass wir heute ein standardisiertes KarenzmitarbeiterInnengespräch haben, welches von Frauen und Männern, die in Karenz gehen, genutzt wird; dass das Interne Mentoringprogramm für Technikerinnen bereits in die zweite Runde geht und heuer erstmals jeder zweite neu eingestellte Mechatronik-Lehrling ein Mädchen ist, sind ein paar Highlights, die aus dem FIT-Projekt geboren wurden und heute Realität sind. Für viele Frauen und Männer, Mütter und Väter bei Infineon Österreich ist es mittlerweile eine Selbstverständlichkeit ihren Telearbeitsplatz zu nutzen, um Privates und Berufliches besser unter einen Hut zu bringen. Davon profitiere ich selbst als Mutter einer vierjährigen Tochter sehr. Den vielzitierten Spagat zwischen Familie und Beruf zu meistern erfordert eine gute Organisation und ein hohes Maß an Flexibilität. „Mehr Frauen zu ermutigen den Schritt in die Technik zu wagen und Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen sie wachsen und sich entwickeln können“ - möge dieser „FIT-Gedanke“ noch lange (nach)wirken - zum Nutzen der Mitarbeiterinnen so wie des Unternehmens. 4 Vor wor t FIT-Projektleiterin Kerstin Erschnig, Manager Training and Education Inf ineon Österreich Es freut mich in einem Unternehmen zu arbeiten, das bei der Mitgestaltung unserer Gesellschaft eine aktive Rolle einnimmt. So wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu einer zentralen Fragestellung und einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor im ‚war for talents’. Infineon Technologies Österreich nimmt dabei auf Konzern- als auch auf Bundesebene eine Vorreiterrolle ein. Die Sensibilisierung für Frauenförderung in einem männerdominierten Unternehmen ist eine große Herausforderung. Diese Kulturveränderung zu begleiten war eine der spannendsten Aufgaben für mich. Durch den anregenden Austausch mit MultiplikatorInnen aus unserem FIT-Netzkwerk ist es gelungen, nachhaltige Maßnahmen wie beispielsweise das Interne Mentoringprogramm für Technikerinnen zu implementieren. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen WegbegleiterInnen bedanken, die das FIT-Projekt unterstützt und mir ihr Vertrauen entgegen gebracht haben. Es ist mir ein Anliegen, dass der „FIT-Gedanke“ im Unternehmen weitergelebt wird, um auch weiterhin von den Chancen und der Vielfalt durch Frauen in der Technik zu profitieren! FIT 00101011 10011100 10100101 Frauen 10000100 01101011 00010010 10011011 11010100 00000101 10100110 00101111 10110010 00001010 10000001 Technik 10100001 00110110 01101111 00000011 5 2. Projektbeschreibung Ausgangssituation Warum FIT? Nach wie vor ist der Frauenanteil in Österreichs Industrie, insbesondere in technischen Berufsfeldern, relativ gering. Obwohl die Aufstiegschancen wesentlich besser sind als in anderen Bereichen, werden technische Berufe von Mädchen und jungen Frauen nur selten in die Berufswahl miteinbezogen. Der Anteil [%] an Technikerinn im EU-weiten Vergleich Der Anteil an Technikerinnen im EU-weiten Vergleich 60% 53% 50% 48% 47% 44% 43% 43% 42% 41% 39% 39% 40% 37% 36% 36% 36% 35% 34% 31% 31% So zeigt sich, dass Absolventinnen technischer Berufe in Österreich sehr schwach vertreten sind. Wie aus der angeführten Grafik ersichtlich, liegt Österreich mit einem Anteil an Technikerinnen von 21% deutlich unter dem EU-Durchschnitt. 30% 30% 29% 29% 29% 28% 28% 28% 28% 21% 21% 19% 20% 17% 17% 12% 10% La t Lit ivia hu an Bu ia lg a Po ria rtu g Es al to Ro nia m an i Cr a oa S l t ia ov ak Ice ia la n Po d la nd Gr ee ce Sp ai Tu n rk Sw ey ed Hu en ng Sl ary ov en i Ire a la n Cy d pr u Fin s la n No d rw ay EU Italy E-2U De 52 5 n Cz ma ec rk h Re Be p. lg iu m F Sw ran itz ce er Au land Asu tsr Ge tiraia r Lu man xe y Ne mbu th r er g la nd s Ja pa n 0% Quelle: She Figures, 2006 6 Quelle: http://kif.nbi.dk/She_Figures_2006.pdf Dieser Trend spiegelt sich weiterführend auf der Unternehmensebene wider. So auch bei Infineon Technologies Austria AG (im Folgenden kurz „Infineon Österreich“ genannt). 50% 45% 40% 35% Infineon Österreich, mit Sitz in Villach, Forschungs- und Entwicklungszentren in Villach, Graz, und 47% Linz sowie der IT-Services GmbH in Klagenfurt und einem SalesOffice in Wien beschäftigt Österreichweit rund 2.750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon circa 900 in Forschung und Entwicklung. 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Im internationalen Vergleich zeigt 25% sich, dass der Frauenanteil 50% von 47% Infineon Österreich im 45% Verhältnis zu anderen Stand17% orten sehr gering ist. (Siehe Grafik rechts) 40% Durch den geringen Frauenanteil 35% in technischen Berufen bleiben auch die Frage- und Wertvorstel30% lungen in diesen Bereichen männlich geprägt. Ein breites 25% Spektrum Asien Deutschland an vielen Ideen bzw. Innovati- Europa * 20% onen geht damit möglicherweise verloren. Frauenanteil bei Infineon Österreich im internationalen Vergleich Der Frauenanteil bei Infineon Österreich im internationalen Vergleich 50% 47% 45% 40% 35% 30% 25% 25% Frauenan Frauenanteil Infineon 20% 17% 15% 17% 17% 10% 12% 12% 5% 0% Asien 25% Japan Deutschland Österreich Europa * Japan * ohn Deut Frauenanteil Infineon * ohne Deutschland Frauenanteil Infineon weltweit Quelle: Infineon, Stand: 30. 09. 2006 Quelle: Infineon, Stand:17%30. 09. 2006 7 17% 15% 12% 10% Österreich Das Infineon FIT-Team Um diesen Trend aktiv entgegenzuwirken, beschäftigte sich Infineon Österreich bereits vor Projektstart mit dem Thema Frauen und Technologie. Die österreichweiten FIT-Programme an Universitäten, Fachhochschulen und anderen Institutionen waren ein Anlass für uns, diese Linie der Chancengleichheit in technischen Berufen sowie die bereits bekannte Namensgebung für unser firmeninternes Projekt heranzuziehen. So entstand im Frühjahr 2005 bei Infineon Österreich das Projekt „FIT - Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“. Für die Implementierung unseres FIT-Projekts wurde eine eigene Position geschaffen. 8 Zwei Projektjahre hinweg arbeitete ein engagiertes Team, das sich aus Kernteam, NetzwerkerInnen, WegbegleiterInnen und KooperationsparternInnen weit über die Grenzen des Standortes Villach zusammensetzte, intensiv an der Etablierung einer frauen- und familienfreundlichen Firmenkultur. Das Kernteam des Projekts bestand aus den beiden FITPatInnen Monika Kircher-Kohl und Reinhard Petschacher, Christiana Zenkl als Projektcoach und Kerstin Erschnig als Projektleiterin. Das im Rahmen des Projekts entstandene FIT-Netzwerk weitete sich in den letzten zwei Jahren auf 22 NetzwerkerInnen aus. In regelmäßigen Treffen diskutierten die NetzwerkerInnen Maßnahmen und erarbeiteten Meilensteine, die zum Erreichen der Ziele notwendig waren. Darüber hinaus begleiteten und ergänzten zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen und Hierarchieebenen das Projekt mit wertvollen Beiträgen. Ausgewählte KooperationspartnerInnen (BfC Villach, abz*austria, FEMtech, FH Kärnten, Kindergruppe Sonnenstrahl, Mädchenzentrum Klagenfurt, Industriellenvereinigung Kärnten, Stadt Villach, Universität Graz, Universität Klagenfurt, WiTEC Österreich) unterstützten Infineon Österreich, Mädchen für diesen nicht-traditionellen Berufsweg zu begeistern bzw. Frauen in technischen Berufen sichtbar zu machen. Projektenstehung Kernteam, TeilnehmerInnen, Kooperationen Kernteam, TeilnehmerInnen, Kooperationen FEMtech BfC Kärnten Stadt Villach 95 WegbegleiterInnen Universität Klagenfurt FH Kärnten 22 NetzwerkerInnen WiTEC Österreich FIT-PatInnen Monika Kircher-Kohl / Reinhard Petschacher Projektcoach Christiana Zenkl Projektleitung Kerstin Erschnig abz*austria Universität Graz quer durch alle Hierarchien Mädchenzentrum Klagenfurt Kindergruppe Sonnenstrahl IV Kärnten Kernteam TeilnehmerInnen Kooperationen Ziele des FIT-Projekts: Unter der Patenschaft von CEO Monika Kircher-Kohl und CTO Reinhard Petschacher fiel im Frühjahr 2005 der Startschuss für das Projekt „FIT - Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“. Das Projekt wurde von FEMtech finanziell gefördert. Nach einem gemeinsamen Think Tank des Infineon Österreich FIT-Teams im Mai 2005 wurden folgende Ziele definiert, die man im Laufe der 2 Projektjahre verfolgte: FIT-Ziele: • mehr Frauen in die Technik bzw. in technologische Berufe integrieren • weibliche Lehrlinge für technische Berufe/Bereiche gewinnen • die Arbeitsbedingungen für Männer und Frauen stärker familienfreundlich gestalten 9 3. Arbeitspakete Zur Erreichung unserer Projektziele wurden vier Arbeitspakete definiert, die sich mit den verschiedenen Schwerpunkten wie folgt charakterisieren lassen: 1. Karenz Package • KarenzmitarbeiterInnengespräch • Kooperationen mit Kinderbetreuungseinrichtungen • Mama im Management 2. Familien- und frauenfreundliche Rahmenbedingungen • FIT- Netzwerk • Studie zur beruflichen • Workshopreihe für Führungskräfte 4. Personal-Marketing / Recruiting • Technikerin des Quartals • Shadowing Film Entwicklung von Frauen • FIT-Frühstück • BesucherInnengruppen in der Technik • Vorträge im Haus • FEMtech Technikerinnenforum • Employee Service • Internes Mentoringprogramm für Technikerinnen • ADVANCE Summer School 10 3. Chancengleichheit / Gender Mainstreaming • Teilnahme an Befragungen Das Karenz Package leistete einen Beitrag zur Verbesserung der Situation von Frauen und Männern, den beruflichen und den familiären Alltag besser vereinbaren zu können - dies besonders in den Phasen vor der Babypause bzw. des darauffolgenden Wiedereinstiegs. Gewährleistet wurde dies durch ein Maßnahmenpaket, welches folgende Themenschwerpunkte im KarenzmitarbeiterInnengespräch beinhaltet: Aufrechterhalten des Betriebskontaktes während der Karenz, Festhalten und Abgleichen gegenseitiger Vorstellungen, Erleichterung beim Wiedereinstieg nach der Karenzzeit sowie Förderung von Qualifizierung und Weiterbildung während der Karenz. Das KarenzmitarbeiterInnengespräch wurde nach dem Projektende ins Tagesgeschäft übergeführt. Um familien- und frauenfreundliche Arbeitsbedingungen zu schaffen, hat Infineon Österreich u.a. das FIT-Netzwerk gegründet. In regelmäßigen Netzwerktreffen wurden die laufenden Maßnahmen besprochen und Ideen generiert. Durch die Erstellung einer internen FIT-Homepage sind alle Informationen das Projekt betreffend auch nach dessen Beendigung für alle MitarbeiterInnen abrufbar. Die Homepage diente in den zwei Jahren vor allem als Informationsund Kommunikationsdrehscheibe. Ein weiteres Ziel war es, wirksame Maßnahmen zu identifizieren und implementieren, die gezielt Frauen förderten. So starteten wir beispielsweise das Interne Mentoringprogramm für Technikerinnen oder nahmen an der Studie zur beruflichen Entwicklung von Frauen in der Technik teil. An der Implementierung von Gender Mainstreaming im Unternehmen wurde bereits vor dem Projektstart gearbeitet. Das Ziel von Gender Mainstreaming ist es, soziale Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und bei allen Planungs- und Entscheidungsschritten bewusst wahrzunehmen und zu berücksichtigen. Durch Vorträge, Workshopreihen oder dem FIT-Frühstück schärften wir das Bewusstsein der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diese Thematik. Im Personalmarketing verfolgte man das Ziel, mehr Frauen für technische Berufe zu motivieren. Durch verstärkte Schul- und Hochschulkontakte und den dortigen Einbau des Projekts „FIT - Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“ von Infineon Österreich machte man bei Jobmessen speziell Frauen auf diesen Bereich aufmerksam. 11 12 KARENZ PACKAGE Das KarenzmitarbeiterInnengespräch Konkret bedeutet das KarenzMAG, Ein wesentliches Augenmerk unseres FIT-Projekts lag auf der Etablierung einer familienfreundlichen Firmenkultur, die speziell in der Phase des Ausstiegs auf bestimmte Zeit sowie des Wiedereinstiegs fokussiert war. Wir haben das KarenzmitarbeiterInnengespräch (kurz: KarenzMAG) im August 2005 flächendeckend eingeführt. Das KarenzMAG ist ein Gesprächsleitfaden, der MitarbeiterInnen und Führungskräfte bei der Vorbereitung auf die Karenz unterstützen soll und in weiterer Folge die Vereinbarkeit beruflicher wie familiärer Ziele erleichtert. In diesen zwei Projektjahren wurden 34 KarenzMAGs geführt, wovon auch vier Männer diese als Vorbereitung auf die Babypause in Anspruch nahmen. … dass der Kontakt zum Betrieb während der Karenz durch Möglichkeiten wie Teleworking, Kontakt mit der Führungskraft per Mail bzw. Telefon oder Einladungen zu internen Feierlichkeiten aufrechterhalten wird. Markus Ladurner mit Kindern Dr. Fanny Björk mit Sohn … dass die Vorstellungen über die Karenzzeit und den Wiedereinstieg der Mitarbeiterin/des Mitarbeiters sowie der Führungskraft festgehalten und abgeglichen werden. … dass der Wiedereinstieg nach der Karenzzeit durch die Betreuung seitens Human Resources erleichtert wird. … dass Weiterbildungen und Qualifizierungen gefördert werden. KARENZ PACKAGE 13 Wenn zwischen der Führungskraft und der Mitarbeiterin ein gutes Verhältnis vorherrscht, wie dies bei mir der Fall ist, dann ist solch ein Gesprächsleitfaden normalerweise nicht notwendig. Trotzdem war das KarenzMAG für mich dahingehend sehr hilfreich, da dadurch gewährleistet wird, dass vor der Karenzierung wichtige Dinge geklärt werden. Die Firma erweist sich diesbezüglich als sehr flexibel und bietet den MitarbeiterInnen verschiedenste Möglichkeiten an, um eine attraktive und individuelle Lösung zu finden. So kann ich meine Teilzeitarbeit überwiegend durch Teleworking abdecken und mich in der restlichen Zeit ganz meiner Tochter widmen. Susanne Pansi, System Engineer Design Automation 14 KARENZ PACKAGE Zur Geburt unseres zweiten Kindes haben meine Frau und ich beschlossen, eine Zeit gemeinsam unsere Kinder zu betreuen. So hat die Freude über den Nachwuchs auch den Alltag gut überdauert. Eine spannende Frage war: Wie geht der Arbeitgeber mit dieser Situation um? Das KarenzMAG hat mir hier Gewissheit gegeben, dass Infineon mir keine Steine in den Weg legt. In weiterer Folge haben wir darin gemeinsam unsere Erwartungen abgeglichen und den Ablauf von Karenz und den Wiedereinstieg festgehalten. Christian Samec, Staff Engineer Concept Engineering Kinderbetreuungseinrichtungen Die Kleinsten bei Infineon Österreich Mit unserem FIT-Projekt hat das Unternehmen aktive Impulse gesetzt, um die Dissonanzen zwischen dem Familienalltag und dem Berufsleben zu minimieren. Mit verschiedensten Prozessen trug man zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei: • Im April 2007 nahm Infineon Österreich im Rahmen des FITProjekts an der Entwicklungswerkstatt des abz*austria teil. Es wurde das Ziel verfolgt, ein Kompetenzzentrum zum Thema Karenz-Management aufzubauen. Vier halbtägige Workshops zu diesem Thema, in denen Lösungsansätze gefunden und Konzepte entwickelt wurden, fanden in Wien statt. Kerstin Erschnig nahm an einer abschließenden Podiumsdiskussion teil. • Im März 2006 veranstaltete unser FIT-Team einen Workshop für WiedereinsteigerInnen. Ziel war es, Erfahrungen und Ideen der TeilnehmerInnen einzuholen, um Maßnahmen zu identifizieren, welche die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern. WorkshopteilnehmerInnen: Bernhard Baptist, Amira Derado, Kornelia Geiger, Dr. Silvana Fister, Claudia Friza, Edith Trink, Petra Komposch, Dr. Susanne Macalka, Petra Petschar, Eva Tatschl-Unterberger, Britta Wutte • Infineon Österreich beteiligte sich maßgeblich an der Eröffnung einer zusätzlichen Gruppe der Savitri und Lenny Kindergruppe Sonnenstrahl, um Kindern von MitarbeiterInnen zusätzliche Betreuungsplätze zu sichern. • Im September 2006 fand eine Besichtigung des T-Systems Betriebskindergartens in Wien statt, bei der Projektcoach Christiana Zenkl und Projektleiterin Kerstin Erschnig gemeinsam mit Sigrid Müller (pädagogische Leiterin der Villacher Kindergärten), Gerda Sandrisser (Vizebürgermeisterin der Stadt Villach) und FIT-Patin Monika Kircher-Kohl vor Ort wertvolle Anregungen für die Integration von Technik im Kindergarten einholten. Im Kindergartenjahr 2007/2008 ist Technik auch in den Villacher Kindergärten ein zentrales Thema. • Im Kindergarten Perau wird einmal wöchentlich ein spielerisches Kennenlernen der englischen Sprache im Kindergartenjahr 2007/2008 angeboten. Ein vielfältiges Programm mit Sprache, Musik, Kreativität und Bewegung macht die Kinder mit der Fremdsprache vertraut. Frau Wood bringt den Kindern spielerisch erste englische Wörter bei Das Wirtschafts- und das Frauenreferat der Stadt Villach befassen sich seit 1997 intensiv mit der Thematik, Mädchen in technischen Ausbildungswegen und Frauen in technischen Berufsfeldern zu fördern. Ausgehend von der 2. Österreichischen Frauenkonferenz 1997 zum Thema „Frauen-Selbstständigkeit Neue Technologien“ in Villach wurden zahlreiche Initiativen gesetzt, um den Anteil von Frauen und Mädchen in technischen Berufen zu erhöhen. Besonders bewährt hat sich in den vergangenen Jahren die Veranstaltung zum Girls`Day. Im Namen der Stadt Villach danke ich der Firma Infineon Technologies, die für Frauen in der Technik ein wichtiger und verlässlicher Partner der Stadt Villach ist. Hilde Schaumberger, Referentin für Finanzen, Wirtschaft, Congress Center Villach und Frauen 15 KARENZ PACKAGE Mama im Management In Zusammenarbeit mit dem Business frauen Center (BfC) Kärnten unterstützten wir im Rahmen des FIT-Projekts mit unterschiedlichen Initiativen weibliche Angestellte. Die BfCInitiative „MiM - Mama im Management“ ist ein wirksames Managementtraining, in dem Frauen Kraft zur Entscheidung, Lust auf Führung, Freude an der Planung und Mut zur Verantwortung gegeben wird. Das Programm strebt nicht nur die Vereinbarkeit von Beruflichem und Privatem an, sondern durch Trainings und wertvollen Anregungen werden auch die Ressourcen und Potenziale der teilnehmenden Frauen systematisch gestärkt. 2006 nahm Dr. Fanny Björk an diesem Programm teil. In drei Modulen (Visionen und Ziele; Führung im Unternehmen und in der Familie; Balance- und Ressourcenmanagement) wurden erfolgsorientierte berufstätige Mütter ermutigt, Führung im Unternehmen und in der Familie anzunehmen und zu meistern. 16 Christiana Zenkl mit Tochter KARENZ PACKAGE Es würde mich freuen, wenn sich mehr Frauen für technische Berufe entscheiden würden. Da wirkt leider noch die jahrhundertelange Tradition nach. Das umzudrehen, ist ein Langzeitprojekt. Aber wir sind am richtigen Weg - vor allem durch Maßnahmen, die Beruf und Familie vereinbaren, werden wesentliche Akzente in die richtige Richtung gesetzt. Dr. Fanny Björk, Staff Engineer Technical Marketing Familien- und frauenfreundliche Rahmenbedingungen Internes Mentoringprogramm für Technikerinnen Junge Menschen im Unternehmen zu fördern, sichtbar zu machen und sie bewusst während ihrer beruflichen Laufbahn zu unterstützen ist vielerorts ein erklärtes Ziel. Mentoring ist dafür ein effizientes Personalentwicklungsinstrument. Im Vordergrund dabei steht die Weitergabe von Wissen und Erfahrung der Mentoren (eine erfahrene Person; ExpertIn), um den Mentees (der/die Lernende) auf ihrer/seiner beruflichen wie privaten Laufbahn durch gemeinsame Zieldefinitionen und kritischer reflexiver Auseinandersetzung mit der eigenen Situation unterstützend zur Seite zu stehen. Davon wollten auch wir Gebrauch machen, um unsere Mitarbeiterinnen mit dieser Personalentwicklungsmethode zu fördern. Daher riefen wir im Rahmen unseres FIT-Projekts zusammen mit dem Business frauen Center (BfC) Kärnten im Juni 2006 das „Interne Mentoringprogramm für Technikerinnen“ ins Leben. Die Technikerinnen (Mentees) konnten nicht nur die neu definierten Meilensteine hinsichtlich ihrer Karriereplanung als Vorteile aus diesem Programm ziehen: Durch intensive Gespräche mit dem Mentor wurden persönliche Fähigkeiten aufgezeigt und aktive Schritte diskutiert, um diese zu verbessern. Dadurch stärkte man nicht nur das Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen, sondern konnte auch Problemlösungen erarbeiten. In den Treffen, die im Schnitt alle vier bis sechs Wochen stattfanden, unterstützten die Mentoren die Technikerinnen durch gemeinsame Reflexion über ihre berufliche Situation. Darüber hinaus fanden die Mentees Eingang in neue Netzwerke. Vor allem die Vernetzung untereinander war für die Technikerinnen eine große Hilfestellung, da dadurch nicht nur Wissen und Erfahrung weitergegeben wurde, sondern für ähnliche Probleme schneller Lösungen gefunden werden konnten. Die Mentees der ersten Runde 17 Auch die sieben internen Mentoren profitierten von diesem Programm. Sie wurden nicht nur dazu angeregt, den eigenen beruflichen Werdegang bewusst zu reflektieren und sich kritisch mit der gegenwärtigen Situation auseinanderzusetzen, sondern sie stärkten durch aktives Zuhören und der Weitergabe von Wissen ihre Beratungskompetenzen. Mit der Auftaktveranstaltung am 9. Juni 2006 wurden die Mentoringpaare (Tandems) der ersten Runde bekannt gegeben. Nach einem ersten Kennenlernen und gemeinsamen Gesprächen wurde das Rahmenprogramm für die Mentees vorgestellt. Neben den individuellen Treffen mit den Mentoren nahmen die Technikerinnen auch an vier persönlichkeitsbildenden Workshops und zwei Supervisionen teil. Tandems der ersten Runde Irene Schuster und Dr. Franz Auerbach Elfriede Wellenzohn und Otto Graf Manfred Haas und Lucia Novello Gabriele Faller und Thomas Klein Sigrid Sima-Witasek und Stefan Rohringer Melanie Mischkulnig und Dr. Markus Schutti 18 Rahmenbedingungen Andreas Urschitz und Andrea Beit-Grogger • Der erste Workshop „Visionen und Ziele“ fand am 23. Juni 2006 am Standort Villach statt. Ziel des Workshops war es, die Planung der beruflichen wie privaten Zukunft mit einer kraftvollen Vision und umsetzbaren Zielen zu forcieren. • Am 15. September 2006 nahmen die Mentees an einem Outdoor Workshop zum Thema „Strategienentwicklung“ teil. Dabei erprobten sie den Zusammenhalt und das gemeinsame Anpacken bei einer Canyoningtour in der Wöllaschlucht.Durch das Überwinden von Ängsten und das Überschreiten ungewohnter Situationen und Grenzen wurde den Mentees gezeigt, welche Fähigkeiten in ihnen stecken. • Der darauffolgende Workshop hatte „Professionelles Selbstmarketing“ zum Inhalt. Mittels Strategien aus dem PR-Bereich wurde den Technikerinnen gezeigt, wie sie sich und ihre Leistungen darstellen und präsentieren können. Der Workshop fand am 12. März 2007 in Villach statt. • Der vierte Workshop „Stimme, Sprache, Körpersprache“ wurde am 07. Mai 2007 in Villach abgehalten. Hier wurden den Mentees Tipps und Tricks zum sicheren Auftreten bei Präsentationen sowie zum richtigen Einsatz von Stimme und Körpersprache gegeben. Die Workshops sowie die zweimal in Klagenfurt durchgeführten Supervisionen verfolgten nicht nur das Ziel, kritisch und selbstreflexiv die eigene Situation zu beleuchten. Vielmehr erhielten die Mentees wertvolle Inputs und Hilfestellungen für den beruflichen wie privaten Alltag. Abschluss fand das einjährige Programm am 06. Juli 2007 in Velden, wo gemeinsam auf die letzten zwölf Monate zurückgeblickt wurde. Die Mentees nutzten die Gelegenheit, um sich bei ihren Mentoren für die Unterstützung, das Aufzeigen neuer Perspektiven und den Erfahrungsaustausch zu bedanken und ihnen ein öffentliches und ehrliches Feedback zu geben. Mentees, Mentoren, Führungskräfte und Projektbeteiligte der ersten und zweiten Mentoring Runde 19 Ein Mentoringprogramm für Frauen ist in unserem Unternehmen eine ganz neue Idee, die wir Mentoren gerne aufgegriffen haben. Ich bin davon überzeugt, dass Technikerinnen einen unschätzbaren Mehrwert für unser Unternehmen bringen, weil sie neben ihren Projektbeiträgen wesentlich zu einer besseren Kultur, Kommunikation und Stimmung beitragen. Mentoring läuft meistens über eine größere „Abstandsspanne“, sei es in Bezug auf das Alter oder auch auf die Position im Unternehmen, und genau darin liegt der Vorteil für beide Seiten. Weitergabe von langjähriger Erfahrungen auf der einen Seite gepaart mit frischer unverblümter „Bodenhaftung“ auf der anderen Seite macht Mentoring so spannend. Und man glaubt es nicht, auch für einen Manager erweitert sich das Blickfeld im Unternehmen und führt zu neuem Verhalten - obwohl man denkt, dass man ohnehin schon alles kennt. Meine konkreten Mentoring-Erfahrungen sind geprägt von einem offenem, unkompliziertem und vertrauensvollem Umgang miteinander. So macht es Spaß, bei Problemen zu helfen, die man selbst längst überwunden hat und an die man sich jetzt mit viel weniger „Bauchweh“ zurückerinnert. Gleichzeitig stellt man fest, dass viele Themen, insbesondere die der Personalführung, die gleichen geblieben sind und immer noch das Zuhören, die aktive Zuwendung aber auch das Ergreifen von Initiative und Mut erfordern. Manfred Haas, Head of Design Center Villach Als das Interne Mentoringprogramm für Technikerinnen anfing, stellte ich mir die Frage: was wird mir das Mentoringprogramm bringen? Aus Berichten wusste ich, dass dieses Programm keine absolute Sicherheit für einen Karriereschritt ist. Jedoch beinhaltet es viel mehr: ein Mentoringprogramm wird zu dem, was man aus ihm macht. Denn Mentoring ist ein Werkzeug, und je besser man mit diesem Werkzeug umgehen kann, desto mehr Vorteile bringt es einem selbst. Meine Erwartung war, einen Schritt voran in Richtung Projektleitung zu schaffen - und diese hat sich auch erfüllt. Lucia Novello, System Engineering 20 RAHMENBEDINGUNGEN Um sich zu verändern und weiter zu entwickeln ist es wichtig, ab und an über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken, andere Sichtweisen kennen zu lernen und das vertraute Umfeld hinter sich zu lassen. Dies alles sind Aspekte, die im Internen Mentoringprogramm für Technikerinnen fokussiert werden. Daher sehe ich diese Initiative für unsere Mitarbeiterinnen hinsichtlich einer zielgerichteten Weiterentwicklung als eine äußerst positive Bereicherung. Durch die Sicht von außen, die primär durch Gespräche, Analysen und gemeinsamer Reflexion gewährleistet wird, werden die eigenen Stärken und Potenziale erkannt und neue Perspektiven eröffnet. Aber auch für mich als Mentor waren die Erfahrungen, die ich im Rahmen dieses Programms gemacht habe, spannend und lehrreich. Denn um der Mentee etwas mit auf den Weg zu geben, ist es unumgänglich Selbstreflexion zu betreiben und die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen. Erst wenn man sich dessen bewusst ist, kann man Unterstützung bieten und der Mentee durch gezielte Fragestellungen beim Erkennen des eigenen Potenzials sowie dem Aufzeigen neuer Richtungen zur Seite stehen. Andreas Urschitz, Senior Director Power Management & Supply Meine Erwartungen an das Interne Mentoringprogramm für Technikerinnen waren sowohl Unterstützung in ausgesuchten Themen zu bekommen und auch einen Ausblick zu erhalten, wo die berufliche Weiterentwicklung hingehen könnte. Die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit hat dazu geführt, dass ich mich heute wesentlich besser kenne als vor einem Jahr. Was aber noch viel spannender ist, ist dass damit ein Prozess in meiner persönlichen Weiterentwicklung in Gang gesetzt wurde, der nicht mit dem Projekt endet. Andrea Beit-Grogger, Specialist Digital Design 21 RAHMENBEDINGUNGEN Tandems der zweiten Runde Berthold Astegher und Karin Ballasch Hugo Auernig und Michaela Dorfer Die Abschlussveranstaltung der ersten Runde war gleichzeitig der Auftakt zur zweiten Runde des Internen Mentoringprogrammes für Technikerinnen. Nach einer Vorstellrunde der neuen TeilnehmerInnen wurden die Tandems verkündet. Andreas Bertl und Pascaline Igel Dr. Hartmut Dettmer und Irina Müller Andreas Henöckl und Alexandra Strohmaier Dr. Thomas Neidhart und Elvira Omerbegovic 22 RAHMENBEDINGUNGEN Peter Zeiner und Sabine Mory Nach einigen erfolgreich initiierten Mentoringprogrammen in Kärnten freut es mich besonders im Juni 2006 auch das Infineon Technikerinnen Mentoring begleiten zu dürfen. Ich bin überzeugt davon, dass gerade ein Internes Mentoringprogramm einen besonderen Beitrag leistet um junge erfolgsorientierte Technikerinnen zu fördern. Dieses Programm motiviert sie in ihre berufliche Karriere zu investieren und somit kompetent ihren Beitrag bei Infineon Technologies Austria AG zu leisten. Bereits eine einjährige Runde mit sieben Tandems wurde erfolgreich abgeschlossen und schon läuft die nächste Runde. Mein persönlicher Dank gilt jedem Mentor und jeder Mentee, die durch ihren persönlichen Einsatz zum Erfolg des Projekts beigetragen haben. Ich hoffe, dass alle Mentoren und Mentees sich gerne an dieses Mentoring-Jahr erinnern und das BfC Kärnten nicht vergessen! Abschließend danke ich den Mitarbeiterinnen des Personalbereichs Frau Christiana Zenkl und Frau Kerstin Erschnig, die das Projekt inhaltlich und organisatorisch hervorragend unterstützt haben. Daniela Stein, Geschäftsführerin BfC Kärnten 23 RAHMENBEDINGUNGEN Cross Mentoring Bei der im Jahre 2003 gestarteten Initiative „BfC Cross Mentoring“ (ein unternehmensübergreifendes Mentoringprogramm in Kärnten) war Infineon Österreich jedes Jahr durch eine Technikerin und eine Führungskraft vertreten. „Cross Mentoring“ setzt sich zum Ziel, den erfolgsorientierten jungen Frauen MentorInnen aus anderen Firmen zur Seite zu stellen und firmenübergreifende Tandems zu bilden. Die Mentees konnten vom Know-how erfahrener TopmanagerInnen profitieren. In diesen 4 Jahren wurden folgende Mentees von Kärntens TopmanagerInnen ein Jahr lang begleitet: Mentees unseres Unternehmens: 2003: Michaela Hafner (Senior Manager UPS Lead Engineer) und Miha Kampus (Prokurist bei Gasser und Partner GmbH) 2004: Irina Schell (Staff Engineer System Design) und Dr. Herta Stockbauer (Mitglied des Vorstandes für BKS Bank) 2005: Inka Jedamzik (Manager Product Engineering) und Dr. Heimo Penker (BKS Vorstand) 2006: Anja Kottmair (Manager Product Marketing Power Management & Supply) und Mag. Robert Ukowitz (M.A.S. Leiter Servicezentrum Wirtschaftskammer Kärnten) Mentoren unseres Unternehmens: 2003: Hannsjörg Galler (Personalleiter im Ruhestand) und Sabine Krakowitzer (Leiterin der Abteilung Risikocontrolling und Eigengeschäft, BKS Bank) 2004: Dr. Stefan Zerlauth (Senior Manager Test Engineer) und Katharina Tokarewicz (Leiterin des Umweltmanagements bei der Treibacher Industrie AG) 2005: Dr. Johann Haghofer (Director Business Administration) und Daniela Fuks (Verkaufsleiterin FunderMax) 2006: Robert Czetina (Director Research und Development) und Dr. Inga Kropfberger (Projektmanagerin bei impress decore Austria GmbH ) 24 RAHMENBEDINGUNGEN Das FIT-Netzwerk Um etwas zu bewegen, braucht es kreative Köpfe mit Weitblick und Pioniergeist, die bereit sind, gewohntes Terrain zu verlassen und neue Wege einzuschlagen. Im Sommer 2005 formierte sich nach einem Kick-Off Workshop unser FIT-Netzwerk, welches als Plattform diente, um Erfahrungen auszutauschen und Know-how weiterzugeben. Ziel war es, Mitarbeiterinnen zu fördern, Maßnahmen und Meilensteine zu identifizieren, den Nutzen von heterogenen Teams hervorzuheben und Infineon Österreich als attraktiven Arbeitgeber für Männer, Frauen und Familien zu etablieren. In diesen zwei Jahren ist das Netzwerk auf 22 Mitglieder gewachsen und setzte sich aus MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen Hierarchieebenen und Abteilungen zusammen. Als FIT-NetzwerkerInnen nahmen die Mitglieder regelmäßig an den Netzwerkmeetings teil und wahrten ihre MultiplikatorInnenrolle. Insgesamt zwölf Netzwerkmeetings fanden in diesen zwei Jahren statt, in denen unter anderem auch die Idee des „Internen Mentoringprogramms für Technikerinnen“ geboren wurde. NetzwerkerInnen: Peter Caldera, Robert Czetina, Timothy Dow, Kerstin Erschnig, Kornelia Geiger, Brigitte Griessnig, Birgit Harrer, Helmut Horvat, Inka Jedamzik, Mariella Koren, Evelyn Krickl, Dr. Martin Mischitz, Robert Müllneritsch, Lucia Novello, Marco Pertl, Stefan Rohringer, Irina Schell, Silke Sorger, Michael Staber, Sandra Weitenthaler-De Brito E Cunha, Sigrid Sima-Witasek, Christiana Zenkl Am Seminar „Durchsetzungsstrategien für Frauen“ von Sabine Asgodom nahmen Kornelia Geiger, Irina Schell und Silke Sorger teil. Dieses fand am 21. und 22. April 2006 im Business frauen Center (BfC) Klagenfurt statt. 25 RAHMENBEDINGUNGEN Ich bin Netzwerkerin, um einen Gedanken- und Ideenaustausch voranzutreiben, um meine Erfahrung weiterzugeben, rascher an relevante Daten zu gelangen und von den Kenntnissen meiner KollegInnen zu profitieren! Birgit Harrer, Staff Engineer Process Engineering Ich unterstütze das Netzwerk, weil Anregungen aus jeder Richtung notwendig sind, um unsere kreative Tätigkeit zu ermöglichen und weil es Spaß macht, zu geben und damit später meist sogar mehr zurückzubekommen. Durch das Netzwerk wird eine Vielfalt geschaffen, die unseren Arbeitsalltag bereichert und blinde Flecken aufzeigen kann. Ich bin Netzwerker, da langfristige Veränderungen die Unterstützung an allen Ecken und Enden benötigen - auch außerhalb der etablierten Wege. Stefan Rohringer, Vice President Development Center Graz 26 RAHMENBEDINGUNGEN Studie zur beruflichen Entwicklung von Frauen in der Technik Das gesellschaftliche Interesse, Gleichberechtigung zu schaffen und auch zu leben, spiegelt sich in den unterschiedlichsten Institutionen wider. Im universitären Bereich nähert man sich diesem Thema beispielsweise mit Erhebungen der tatsächlichen Situation von Frauen. So auch bei der „Studie zur beruflichen Entwicklung von Frauen in der Technik“. Die Durchführung erfolgt durch das Institut für Psychologie der Universität Graz in Kooperation mit der Grazer Gesellschaft für Personalpsychologie. Die Dauer beläuft sich auf insgesamt drei Jahre (Start der Studie: 2005 Ende der Studie: 2008). Mit der Teilnahme an der „Studie zur beruflichen Entwicklung von Frauen in der Technik“ erhalten acht Mitarbeiterinnen von Infineon Österreich die Möglichkeit, ihren persönlichen Entwicklungsbedarf aufzuzeigen und Maßnahmen zur Umsetzung zu erkennen und zu vollziehen. Ein weiterer Fokus der Studie liegt auf dem Aspekt des Geschlechterunterschieds und der Frage, ob für Frauen und Männer andere Persönlichkeitsmerkmale relevant sind, um beruflichen Erfolg zu erzielen. Insgesamt nehmen österreichweit 450 Personen aus 17 Unternehmen an dieser Studie teil. Infineon Österreich ist mit folgenden Teilnehmerinnen vertreten: Amira Derado Gabriele Faller Daniela Klemmer Natalie Knapp Andrea Kofler Evelyn Krickl Irene Schuster Negar Soufi Amlashi 27 RAHMENBEDINGUNGEN 8 0 0 0 employee MitarbeiterInnen und Familienservice 0 Employee Service - MitarbeiterInnen und deren Familien unterstützen 0 0 22.05.2007 For internal use only Copyright © Infineon Technologies 2007. All rights reserved. Infineon Österreich ist es ein Anliegen, die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen zu steigern sowie die Balance zwischen Privatem und Beruflichem zu gewährleisten. Daher hat man im August 2006 ein Pilotprojekt mit der Firma „employee service“ am Standort Graz gestartet. „employee service“ verfolgt das Ziel mit Information, Vermittlung und Beratung der Work-Life-Balance näher zu kommen. Diese Dienstleistung ist für alle MitarbeiterInnen des Grazer Standortes und deren im Haushalt lebenden Angehörigen kostenlos. Private Themen wie Schwangerschafts- oder Elternberatung, Personal Coaching oder Beratung im Umgang mit Überbelastung werden ebenso behandelt wie berufliche Fragen, die beispielsweise das richtige Verhalten bei Mobbing aber auch möglicher Neuorientierung behandeln. Ein professionelles BeraterInnen-Team steht an 365 Tagen im Jahr telefonisch zur Verfügung. Die Wahrung der Anonymität, der Diskretion und des Datenschutzes steht an oberster Stelle. Wie wichtig solche anonymen und neutralen Beratungsinstanzen sind, wird aus der Zwischenbilanz ersichtlich: 42 Personen haben in 63 Stunden dieses Service innerhalb von 10 Monaten in Anspruch genommen. 28 RAHMENBEDINGUNGEN Page 1 ADVANCE Summer School Forscherinnen fördern Weiterbildung ist für Infineon Österreich ein zentrales Thema, um am globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Möglichkeit von spezifischen Fortbildungen öffnet der beruflichen Laufbahn neue Türen. Daher sind weiterbildende Maßnahmen speziell für Frauen auch in unserem Projekt aufgegriffen und verfolgt worden. Die ADVANCE Summer School ist ein Programm, welches Frauen mit herausragenden Leistungen durch das Hervorheben der eigenen Stärken sichtbar macht und auf ihren beruflichen Wegen weiterbringt. Die Ziele der ADVANCE Summer School sind die Förderung des Frauenanteils in Forschung und Entwicklung, die Unterstützung von weiblichen Forscherinnen im Aufbau von Karriere/Management Skills sowie die weibliche Karriereentwicklung im Generellen. Das EU-Projekt ADVANCE, welches von der Donau Universität Krems zusammen mit fünf weiteren internationalen Partneruniversitäten durchgeführt wurde, fand in zwei Modul-Werkstätten im niederösterreichischen Krems statt. Insgesamt 33 internationale Teilnehmerinnen aus 12 europäischen Ländern wurden von einem Team hinsichtlich wissenschaftlicher, persönlicher und beruflicher Aspekte beraten und gecoacht. Dr. Tanja Zimmermann, Ingenieurin bei Infineon Österreich, nahm an diesem Programm begeistert teil. 33 internationale Teilnehmerinnen nahmen an diesem Programm teil. Modul 1: 23.07. – 03.08.2007 Universität Krems Modul 2: 07.09. – 09.09.2007 Universität Krems Dr. Tanja Zimmermann Für die erste ADVANCE Summer School kamen 33 Frauen aus 12 europäischen Ländern an der Uni Krems zusammen, um gemeinsam ihre Soft Skills zu verbessern. Das ist ein richtiger und wichtiger Schritt, um Frauen in typischen Männerberufen gezielt zu unterstützen. Bei Infineon hatte ich gute Möglichkeiten mich bezüglich Soft Skills fortzubilden, aber speziell die Themen Gender Unterschiede und Networking in der Summer School sind sehr wichtig und werden meine zukünftige Arbeit beeinflussen. Dr. Tanja Zimmermann, Senior Specialist Process Harmonization 29 RAHMENBEDINGUNGEN Eine externe Moderatorin führte die einzelnen Gruppen durch die Workshops und regte zu vielen Diskussionen an, in denen sich bereits die wesentlichen Themen herauskristallisierten, welche später im Rahmen des Projekts aufgegriffen wurden. Gender Mainstreaming ist ein Ansatz in der Genderforschung, der für eine Gleichberechtigung von Männern und Frauen in allen Lebenssituationen eintritt. Um im Unternehmen ein Bewusstsein für Gender Mainstreaming zu schaffen, war es unserem FIT-Team wichtig, die Führungskräfte dafür zu sensibilisieren und sie als MultiplikatorInnen zu gewinnen. Man widmete sich in Workshopreihen dieser Thematik und verfolgte das Ziel, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Frauen keinen Nachteil gegenüber ihren männlichen Kollegen haben. Im April 2005 startete eine Workshopreihe, an der 40 Führungskräfte teilnahmen. In vier Halbtagesworkshops setzten sich die MitarbeiterInnen aktiv mit Gender Mainstreaming in unserem Unternehmen auseinander und wurden so in Denk- und Bewusstseinsbildungsprozesse eingebunden. 30 GENDER MAINSTREAMING Durch diese Workshopreihen setzte man erste Akzente, die zur Sensibilisierung der Führungsmannschaft zu diesem Thema beitrugen. Im September 2005 wurden die gesammelten Inputs in einem Auswertungsworkshop präsentiert. Gender Mainstreaming Workshopreihe für Führungskräfte Auch das Sichtbarmachen interner Ingenieurinnen sollte in Zukunft vermehrt forciert werden. Timothy Dow und Negin Aghasi Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielte bei allen Beteiligten eine zentrale Rolle. Weiters wurde die Wichtigkeit der frühen Hinführung junger Frauen zur Technik dargestellt. Maßnahmen, mit dieser bereits in den ersten Schuljahren zu beginnen, wurden von allen befürwortet. von links: Florian Haas, Michael Staber, Miroslav Blanarik und Walter Göderle WorkshopteilnehmerInnen (alphabethisch geordnet) Negin Aghasi Dr. Helmut Angerer Andrea Beit-Grogger Miroslav Blanarik Michael Dahmen Ernst Dorfer Timothy Dow Kerstin Erschnig Gabriele Faller Kornelia Geiger Walter Goederle Florian Haas Dr. Gerhard Hafner Waltraut Hagauer Frank Heinrichs Gerald Holweg Karl Horst Hohenwarter Helmut Horvat Werner Kersche Petra Kost Katja Kienzl Armin Lammer Dr. Ingrid Lawicka Thomas Lentsch Karl Mayer Dr. Udo Mueller Dr. Martin Mischitz Schahjar Namwar Herbert Pairitsch Werner Porenta Stefan Rohringer Kuno Reis Andreas Sibrai Michael Staber Werner Stefaner Johann Trunk Manfred Zierler Jacob Zehndorfer Christiana Zenkl Dr. Stefan Zerlauth Das FIT-Projekt ist ein Erfolg versprechender Ansatz, den derzeit geringen Frauenanteil in technischen Berufen bei Infineon mittel- bis langfristig anzuheben. Eine Erhöhung der Transparenz der Berufsbilder halte ich für eine wichtige Voraussetzung, um das Interesse für Technik von Schülerinnen und Studierenden schon während der Ausbildung zu wecken. Wenn es uns gelingt, für BewerberInnen ein attraktiver und familienfreundlicher Arbeitgeber zu sein, werden wir als Unternehmen deutlich profitieren. Die bessere Atmosphäre und Kommunikation in gemischten Teams ermöglicht einfach kreativere Ansätze und dadurch vielfältigere Lösungsmöglichkeiten für uns und unsere Kunden. Dr. Stefan Zerlauth, Senior Manager Test Engineering Ich bin stolz in einem Unternehmen zu arbeiten, das bereit ist in so wichtige Ziele zu investieren. Weiters bin ich davon überzeugt, dass nicht nur Infineon als Unternehmen von dieser Initiative profitiert, sondern die Gesellschaft als Ganzes. Michael Staber, Senior Manager Research & Development 31 GENDER MAINSTREAMING Vorträge im Haus - Matthias Horx und Sabine Asgodom Einmal im Jahr organisierte unser FIT-Team Vorträge von TopReferntInnen, um den FITGedanken wieder zu entfachen. In diesem Sinne lud man Top-Vortragende ein, die im Haus für spannende Stunden sorgten und zu neuen Ideen anregten. Im Mittelpunkt standen dabei Themen wie „Diversity“ und die „Work-Life-Balance“. So beeindruckte Matthias Horx am 03. April 2006 knapp 200 interne und externe Gäste mit seinem Vortrag „Das Diversity-Prinzip das Erstarken des weiblichen Geschlechts“. Work-Life-Balance ist maßgeblich für die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und letztendlich für ihr Engagement, ihre Produktivität und Kreativität im Arbeitsprozess entscheidend. Matthias Horx von links: Rohringer, Kircher-Kohl, Horx, Zenkl, Erschnig, Petschacher, Klein, Haas 32 von links: Erschnig, Gaber, Stein, Klein, Zenkl Sabine Asgodom begeisterte am 08. März 2007 mit ihrer Darstellung über „Work-Life-Balance; Frauen oder Männer wer hat mehr vom Leben?“ über 300 ZuhörerInnen. Durch die Thematisierung und Auseinandersetzung mit FITrelevanten Aspekten wurden Diskussionen angeregt und Denkanstöße gegeben, die den Gedanken des Projekts verbreiteten. Sabine Asgodom von links: Stein, Haas, Asgodom, Klein, Graf, Zenkl, Erschnig 33 GENDER MAINSTREAMING Die BesucherInnen lauschten gespannt den Vortrag FIT-Frühstück am Weltfrauentag 2006 Den Weltfrauentag 2006 nahmen wir, die FIT-Initiatorinnen, zum Anlass, uns mit KollegInnen, Führungskräften und KooperationspartnerInnen bei einem gemeinsamen Frühstück auszutauschen. 34 GENDER MAINSTREAMING In anregender Atmosphäre führten die rund 50 geladenen Gäste - darunter auch die beiden FITPatInnen Monika Kircher-Kohl und Reinhard Petschacher - einen intensiven Meinungsaustausch und spannende Diskussionen, vor allem aber wurde die Zusammenkunft als Chance des gegenseitigen Kennenlernens und Networking genutzt. 2006 Von links: Kircher-Kohl, Dr. Dermutz, Bergner, Holzweber, Dullnig, Janshoff, Stein, Fruhmann, Zenkl, Erschnig Als Gäste von Seiten der KooperationspartnerInnen durfte Infineon Österreich beim FIT-Frühstück Brigitte Janshoff (Mädchenzentrum Klagenfurt), Daniela Stein (Business frauen Center Kärnten), Dr. Susanne Dermutz (Universität Klagenfurt), Sabine Bergner (Institut für Psychologie der Universität Graz), Sabine Dullnig und Angelika Holzweber (beide WiTEC), Gabriele Fruhmann (FEMtech Expertin des Monats Jänner 2006) sowie die FH Technikum Kärnten Stipendiatinnen Martina Heiligenbrunner, Karin Mayer, Patricia Steiner, Rosina Kreutzer und Tina Thelesklav begrüßen. Die fünf Studentinnen waren die Besten ihres Jahrgangs aus IT- und elektronahen Studiengängen und wurden von Infineon Österreich in Kooperation mit dem Fachverband für Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) gefördert und unterstützt. Stipendiatinnen der FH Kärnten 35 Personalmarketing Technikerin des Quartals FEMtech stellte im März 2005 die Initiative „Expertin des Monats“ vor. Diese Idee griff Infineon Österreich vom Kooperationspartner auf und adaptierte sie dem eigenen Bedarf entsprechend. Durch die Initiative „Technikerin des Quartals“ wurden Akzente dahingehend gesetzt, dass wir Technikerinnen in einer überwiegend von Männern dominierten Branche sichtbar gemacht haben. Darüber hinaus wurde ein positives Berufsbild für Technikerinnen nach innen wie nach außen vermittelt. Die Ingenieurinnen präsentierten sich mit einem persönlichen Werdegang sowohl im Intranet als auch im Internet, wirkten als Vorbilder für junge Kolleginnen und machten somit Mut zur und Lust auf Technik. 36 PERSONALMARKETING Eine Fachjury wählte aus den eingereichten Bewerbungen ihre Favoritin aus. Dabei wurde Augenmerk auf Kriterien wie „Erfolg für die Firma“, „Signalwirkung nach außen“ oder „Aktivitäten zur Förderung von Frauen“ gelegt. Die ausgewählte Jury setzte sich aus folgenden Mitgliedern unterschiedlicher Abteilungen, Standorte und KooperationspartnerInnen zusammen: Jurymitglieder: Kornelia Geiger (Infineon Villach) Elfriede Geyer (Infineon München) Brigitte Griessnig (Comneon) Dr. Richard Hagelauer (DICE) Birgit Harrer (Infineon Villach) Stefan Rohringer (Infineon Graz) Reingard Neto (FFG) Die Bewerbung stand allen Frauen im technischen Aufgabenbereich offen und erfolgte entweder durch die Empfehlung der eigenen Führungskraft und/oder durch Eigeninitiative. Die Initiative „Technikerin des Quartals“ von Infineon ist großartig, weil soviel positive Effekte damit verbunden sind. Es werden weibliche technische Größen ausgezeichnet, die bereits mit beeindruckendem Erfolg überzeugt haben. Sie werden vor den Vorhang geholt und ihre Leistungen auch entsprechend gewürdigt. Es war beeindruckend, welche tollen Lebensläufe diese Frauen mitbringen und die Entscheidung nur eine Technikerin zu nominieren ist nicht immer leicht gefallen. Die Auszeichnung macht die gewählten Technikerinnen sicher zu Recht stolz auf den eigenen Weg, die Arbeit und auch auf das Umfeld. Diese Initiative hat wirklich Vorbildcharakter, denn mit ihr werden neue Role Models für die Technik geschaffen, die zeigen, dass ein technischer Beruf nicht nur spannend und interessant ist mit guten Verdienstchancen, sondern er auch tolle Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung bietet. Eva Habres, FFG - Programmleiterin FEMtech Ich persönlich habe das Projekt „FIT“ aus voller Überzeugung unterstützt. Es war mir immer ein großes Anliegen die Frauen in der Technik für alle sichtbar zu machen. Da ging es mir nicht um eine Selbstbeweihräucherung der Frauen, sondern um die Initiative, dass technische Berufe sowohl für Frauen als auch für Männer eine Investition unserer Gesellschaft in die Zukunft sein sollte. Die Zukunft braucht die Kreativität der Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Nur durch das nach Außen sichtbar machen solcher Initiativen, können Hemmschwellen und Berührungsängste gegenüber technischen Berufssparten für Mädchen auf Dauer abgebaut werden. Ich hoffe, dass mit unserem Projekt einiges dazu beigetragen wurde diese Hemmschwellen kleiner zu machen. Kornelia Geiger, Projektmanagement 37 PERSONALMARKETING Insgesamt wurden vier Mitarbeiterinnen zur „Technikerin des Quartals“ gekürt. Als erste „Technikerin des Quartals“ (Drittes Quartal im Geschäftsjahr 2005/2006) kürte die Jury Sigrid Sima-Witasek. Nach ihrem Studium der Elektronik an der Fachhochschule Technikum Kärnten, sowie dem Praxissemester und der Diplomarbeit bei Infineon begann sie ihre Karriere im Development Center Villach als Digital Design Engineer und entwickelte gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen Empfängerchips für digitales terrestrisches Fernsehen. Zur zweiten Technikerin des vierten Quartals im Geschäftsjahr 2005/2006 wurde Irene Schuster ausgezeichnet. Nach ihrem Studium der Mechatronik an der Johannes Kepler Universität Linz mit Schwerpunkt Nachrichtentechnik begann sie ihre Karriere als Concept Engineer für Basisband ICs für Mobiltelefone bei der DICE. Für das erste Quartal im Geschäftsjahr 2006/2007 überreichte die Jury Amira Derado die Trophäe zur Technikerin des Quartals. Nach ihrem Studium der Elektrotechnik an der Technischen Universität Sarajevo und Graz begann sie ihre Karriere als Digital Design Ingenieurin bei Austria Microsystems. Seit September 2002 ist Amira Derado im Infineon Development Center Graz beschäftigt und für die Konzeptentwicklung im Bereich RFID (kontaktlose Speicherprodukte) verantwortlich. von links: Negar Soufi Amlashi, Sigrid Sima-Witasek und Irene Lepuschitz von links: Marion Vögele, Irene Schuster und Daniela Klemmer von links: Amira Derado, Michaela Hafner und Pascaline Igel 38 PERSONALMARKETING Ich finde es wichtig, Frauen in technischen Berufen sichtbar zu machen und dadurch eine Bewusstseinsveränderung zu erreichen. Mir ist der Kontakt zu anderen Frauen bei Infineon sehr wichtig, da Erfahrungen ausgetauscht werden können und Know-how weitergegeben wird. Durch das Programm „Technikerin des Quartals“ sowie durch das „Interne Mentoring Programm für Technikerinnen“ wird dies umgesetzt. Sigrid Sima-Witasek, Senior Engineer Digital Design Projekte zur Förderung von Frauen in technischen Berufen gibt es mittlerweile viele. Ebenso wie ich davon überzeugt bin, dass diese Projekte einen Beitrag dazu leisten werden, den Frauenanteil in technischen Berufen zu heben, bin ich von deren Wichtigkeit überzeugt. Die Technik stellt nicht nur ein interessantes Betätigungsfeld mit vielfältigen Möglichkeiten dar, sondern wird auch zukünftig immer stärker an Bedeutung gewinnen. Irene Schuster, Senior Engineer Concept Engineering Ich würde es mir wünschen, dass sich immer mehr Frauen für die naturwissenschaftlich-technische Studien und darüber hinaus naturwissenschaftlichtechnischen Berufen entscheiden. In diesen Bereichen sind leider immer noch viel zu wenige Frauen präsent, obwohl diese sehr gute Berufs- und Karriereaussichten bieten. Umso wichtiger finde ich jede Aktion, wie diese, die die Rolle von Frauen in der Technik fordert. Amira Derado, Concept Engineering Research and Development 39 PERSONALMARKETING Über die Auszeichnung „Technikerin des Quartals“ für das zweite Quartal im Geschäftsjahr 2006/2007 freute sich Katja Kienzl. Nach ihrem Studium der Telematik an der Technischen Universität Graz begann sie ihre Karriere bei Mikron GmbH, später arbeitete sie als Key Account Managerin bei Philips Semidconductors. Seit 2004 ist Katja Kienzl im Infineon Development Center Graz beschäftigt. von links: Barbara Winkler, Katja Kienzl und Irina Müller Die Förderung und Herausforderungen für Mädchen und Frauen, die sich für Technik interessieren halte ich für einen der wichtigsten Faktoren, um sich in dieses so vielfältige und spannende Umfeld von Technologie und Innovation zu wagen und dort zu etablieren. Besonders Mädchen und Frauen sollten sich früh etwaige „Andersartigkeiten“ in Bereichen des Denkens, in der Wahrnehmung und Kommunikation bewusst machen und ich wünsche mir, dass sie dies als Vorteil und Bereicherung erfahren. Katja Kienzl, Senior Manager Business Development CLmem & RFID 40 PERSONALMARKETING Der Shadowing Film - Berufsbild Technikerin Ein ambitioniertes Ziel unseres FIT-Projekts war es, junge Frauen und Mädchen für technische Berufe zu begeistern. Um dem Fachkräftemangel entgegenzusetzen, sind junge Mädchen, die vor der Berufswahl stehen, eine wichtige Zielgruppe. Aufgrund dessen nahm das Unternehmen an der EU-Initiative mit dem Titel „IT-Girls“ teil, welche von EUKommissarin Viviana Reding ins Leben gerufen wurde. Gemeinsam mit anderen internationalen HighTech-Unternehmen produzierte Infineon Österreich einen Film, der junge Frauen durch das Aufzeigen verschiedener technischer Berufsbilder für diese berufliche Möglichkeit begeistert. Bild: Dreh Lisa Hofer bei den Dreharbeiten in der Villacher Innenstadt Thomas Klein an einer Videokonferenz mit internationalen Infineon MitarbeiterInnen teil und besichtigte die Produktionshallen der Firma. Irina Schell und Lisa Hofer bei den Dreharbeiten in der Firma Durch den Tag bei Infineon Österreich erlangte die Schülerin Einblicke in den Beruf der Ingenieurin und konnte somit ihre Vorstellung, in einem technischen Beruf tätig zu sein, konkretisieren. Anfang Jänner 2007 fanden die Dreharbeiten für dieses Projekt am Standort Villach statt. Um den Berufsalltag einer Ingenieurin bei Infineon Österreich kennenzulernen, begleitete die Schülerin Lisa Hofer einen Tag lang die Technikerin Irina Schell und wurde mit technischen Aufgabenbereichen und Arbeitsprozessen vertraut gemacht. Die 16jährige konnte sich im Löten und Einsetzen eines Infineon Chips versuchen, nahm gemeinsam mit Infineon Vorstand Monika Kircher-Kohl und Personalchef Von links: Lisa Hofer, Kerstin Erschnig und Irina Schell PERSONALMARKETING 41 Der Filmbeitrag von Infineon Österreich wurden neben jenen von Nokia, Cisco Systems, British Telecom und Motorola in einer 10minütigen EU-Version am 08. März 2007 bei einer Pressekonferenz in Brüssel einem internationalen Publikum vorgestellt. Lisa Hofer war in Begleitung von Infineon Mitarbeiterin Christine Malliga vor Ort und konnte sich mit anderen Mädchen über die am Shadowing Tag gemachten Erfahrungen austauschen. Neben dieser EU-Version, in der alle beteiligten HighTech Unternehmen einer Schülerin die Möglichkeit gaben, einen Tag lang als Schatten eine Mitarbeiterin zu begleiten, produzierte Infineon Österreich eine eigene 5minütige Version. Intern wurde diese Infineon-Version des Films ebenfalls am Weltfrauentag 2007 im Zuge des Vortrags von Sabine Asgodom gezeigt. Rechtzeitig zum Start ins neue Schuljahr 2007/2008 wurden die beiden Filmbeiträge an Schulen, Institutionen und Interessensvertretungen versendet, um möglichst vielen jungen Frauen Eindrücke vom Berufsbild einer Technikerin zu vermitteln. Jungen Frauen wird heutzutage leider noch sehr oft ein veraltetes Bild technischer Berufe vermittelt. Das hat zur Folge, dass sich nur wenige Mädchen für einen technischen Beruf entscheiden. Mit dem Shadowing Projekt wollten wir zeigen, dass Frauen in einem technischen Beruf genau so erfolgreich sein können wie Männer und ihnen ihre Arbeit viel Spaß machen kann. Infineon beschäftigt bereits eine Vielzahl an Technikerinnen und bietet ihnen ausgezeichnete Entwicklungschancen. Technikerinnen werden durch verschiedene interne Programme bei der Entwicklung ihrer beruflichen Karriere aktiv unterstützt. Wir hoffen, mit dem Shadowing Projekt mehr Mädchen für die Technik begeistern zu können. Irina Schell, Chip-Package Co-Design 42 PERSONALMARKETING Der Shadowingtag war sehr interessant. Ich finde es super, dass bei Infineon so viele MitarbeiterInnen zusammen sind und dass diese unterschiedlichen Nationen angehören. Ich glaube nicht, dass es schwer ist für eine Frau in einem technischen Beruf zu arbeiten, denn die Zeiten haben sich geändert. Frauen werden immer mehr mit einbezogen. Lisa Hofer, Schülerin EU-Kommissarin Viviane Reding mit den Protagonistinnen Doch nicht nur der Shadowing Film brachte das FIT-Projekt in die Medien - weitere 21 Medienbeiträge konnten in den zwei Jahren verzeichnet werden, die Frauen und Technik bei Infineon Österreich thematisierten. Außerdem war Infineon Technologies an der Mitgestaltung zweier Broschüren beteiligt, die in Kooperation mit der Industriellenvereinigung Kärnten entstanden sind. „Die Industrie wird weiblich“ und „Das Jahrhundert der Frauen“ zeigen Mädchen vorbildhafte Karrierewege und berufliche Möglichkeiten im technischen Bereich auf. 43 PERSONALMARKETING BesucherInnengruppen bei Infineon Österreich - Ein Blick hinter die Kulissen Viele Schülerinnen und Schüler können sich schwer vorstellen, welche Berufsbilder es mit einer naturwissenschaftlich-technischen Ausbildung gibt. Daher war es unserem FIT-Team ein Anliegen, technikinteressierten Mädchen und Burschen die Möglichkeit zu geben, Infineon Österreich in Villach zu besichtigen und mehr über die Karriere einer Technikerin/eines Technikers bei Infineon Österreich zu erfahren. Insgesamt warfen über 200 SchülerInnen und Studierende bei Infineon Österreich einen Blick hinter die Kulissen und machten sich selbst ein Bild von der Tätigkeit und den Aufgabenbereichen einer Ingenieurin/eines Ingenieurs. • Das Mädchenzentrum Klagenfurt besuchte im Feber 2005 sowie im August 2006 mit je 20 Mädchen den Standort Villach. Für die jungen Frauen war es eine tolle Chance, mehr über die Möglichkeiten technischer Ausbildungswege zu erfahren. Mit der gemeinsamen Offensive von Infineon Österreich und dem Mädchenzentrum Klagenfurt ist es gelungen, junge Frauen am Mädchentag bei Infineon Villach für technische Berufe zu begeistern. So konnte der Anteil von weiblichen Lehrlingen in nichttraditionellen Berufen erheblich gesteigert werden. Die gute Zusammenarbeit hat gezeigt, dass es durchaus möglich ist, junge Frauen für technische Ausbildung zu interessieren und motivieren. Wünschenswert wäre es, wenn es mehr solche Kooperationen geschlossen würden, um den Zugang den jungen Frauen zu technischen Berufen zu erleichtern. 44 Brigitte Janshoff, Geschäftsführerin Mädchenzentrum Klagenfurt PERSONALMARKETING • Im Oktober 2006 begrüßten wir in Villach 40 StudentInnen der TU Graz, für die die Führungen durch das Unternehmen vor allem aufgrund fachlicher Aspekte sehr interessant waren. • Im Zuge des Girl’s Day 2006 und 2007 besuchten insgesamt 60 Mädchen aus zwei Kärntner Schulen (Gymnasium St. Martin/ Hauptschule Landskron) das Unternehmen. Für deren Zukunftsperspektiven war es wichtig, konkrete Vorstellungen vom Beruf der Technikerin zu bekommen. Durch die Besichtigung der einzelnen Bereiche im Unternehmen setzte man dahingehend einen entscheidenden Schritt. Girl´s Day 2006 • Im Mai 2007 arrangierte Infineon Österreich gemeinsam mit dem Mädchenzentrum Klagenfurt einen Mädchentag, an dem über 40 Schülerinnen Einblicke und Informationen über den technischen Berufsweg erhielten. • In Kooperation mit Industriellenvereinigung Kärnten veranstalteten wir in Villach im Juni 2007 den ersten NAWI (naturwissenschaftlichen) Tag, an dem 24 SchülerInnen aus Kärntner Schulen mit herausragenden Leistungen in den Fächern Mathematik, Physik oder Chemie an einem Ganztagesworkshop teilnahmen. Arbeitsgruppe NAWI-Tag Informationen aus erster Hand bewähren sich immer wieder als wirksames Instrument zur Meinungsbildung über die Industrie. Aus diesem Grund ist die IV Kärnten bestrebt das Netzwerk zwischen ihren Mitgliedsbetrieben und den Einrichtungen des Bildungswesens stetig zu vertiefen. In der Arbeitsgruppe „NWT“ der IV Kärnten arbeiten Vertreter von Betrieben und Schulen zusammen, um Jugendliche verstärkt für eine Ausbildung in einem technischen oder naturwissenschaftlichen Beruf zu gewinnen. Infineon ist in dieser Arbeitsgruppe nicht nur von Anfang an aktiv mit dabei sondern hat durch die Bereitstellung von Infrastrukur und personeller Unterstützung auch maßgeblich zum Erfolg des ersten NAWI-Tages im Juni 2007 für 24 Jugendliche beigetragen. Unternehmen wie Infineon ermöglichen es der IV Kärnten ihrer Öffentlichkeitsarbeit bei Jugendlichen zugunsten technischer und naturwissenschaftlicher Berufe die erforderliche Breitenwirkung und Nachhaltigkeit zu verleihen. Paul Wieser, Industriellenvereinigung Kärnten 45 PERSONALMARKETING Ich möchte mich recht herzlich für die Teilnahme am naturwissenschaftlichen Tag bei Infineon bedanken. Der Workshop war sehr lehrreich und interessant. Ich habe sehr viel Hilfreiches bezüglich Brainstorming und Projektmanagement gelernt und werde dies auch bei meinem Maturaprojekt erfolgreich anwenden. Ich möchte mich auch für die Bereitstellung von Mentoren bedanken, welche uns im kommenden Schuljahr unterstützen werden. Katharina Duregger, HTL-Schülerin • Darüber hinaus war Infineon Österreich 2005, 2006 und 2007 in der Jury zur Prämierung des jährlich verliehenen LilithLandesförderpreises vertreten. Dieses Projekt fordert junge Mädchen auf, sich intensiv mit nicht traditionellen Perspektiven und Berufswegen auseinanderzusetzen. 46 PERSONALMARKETING • Infineon Österreich übernahm bei der Verleihung des Johanna Dohnal Förderpreis 2007 die Patenschaft. Der Betrag von 800 Euro kam einer Studentin zugute, die für ihre Diplomarbeit in einem technischen Bereich ausgezeichnet wurde. FEMtech Technikerinnenforum Bewerbungsgespräche haben meist einen sehr formalen Charakter. FEMtech, ein Programm des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) zur Förderung von Frauen in Forschung und Technologie, wollte diesem Faktor mit der 2006 gestarteten Initiative „Technikerinnenforum“ durch die Schaffung einer Absolventinnenplattform entgegenwirken. Infineon Österreich war bislang bei allen vier Veranstaltungen vertreten und konnte sich neben anderen Unternehmen wie Siemens Austria, Telekom Austria, T-Systems oder Austria Card als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Durch anregende Diskussionen sowie fachlichem Austausch mit Infineon Technikerinnen konnten bereits vor Ort erste Kontakte geknüpft werden. Im Weiteren wurden konkrete Jobangebote ausgesprochen. Die Teilnahme hatte für Infineon Österreich nicht nur den Vorteil eines Kennenlernens naturwissenschaftlich-technischer Studentinnen in Österreich, sondern auch die Möglichkeit, sich als attraktives Unternehmen zu präsentieren, welches Technikerinnen fördert und sie auf ihren Karrierewegen unterstützt. Durch diese FEMtech Initiative stellte Infineon Österreich drei Ingenieurinnen ein. Termine der FEMtech Foren 1. FEMtech Forum NaWI)(Tech am 13. Juni 2006 im TechGate Vienna 2. FEMtech Forum NaWI)(Tech am 22. November 2006 im TechGate Vienna Das Technikerinnenforum bietet Absolventinnen naturwissenschaftlicher und technischer Studiengänge die Möglichkeit, in informeller Atmosphäre Unternehmen aus ganz Österreich kennen zu lernen und erste berufliche Kontakte zu knüpfen. 3. FEMtech Forum NaWI)(Tech am 27. März 2007 an der Technischen Universität Graz 4. FEMtech Forum NaWI)(Tech am 26. Juni 2007 im TechGate Vienna PERSONALMARKETING 47 Infineon ist nicht nur innerhalb seiner Branche ein sehr erfolgreiches Unternehmen, es ist auch vorbildhaft bei der Förderung von Diversität, ganz speziell auch Genderdiversität und Chancengleichheit. Sowohl das FIT-Projekt als auch und das Programm FEMtech verfolgen dieselben Ziele: jungen Frauen den Zugang zu technischen Berufen zu erleichtern, Frauen in Forschung und Entwicklung Karrieremöglichkeiten zu eröffnen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Getraud Oberzaucher, Programmverantwortung bmvit Meine Anstellung bei Infineon Technologies Austria in Villach wurde durch das FEMtech Treffen in Wien initiiert. Diese Treffen sind aus meiner Sicht sehr gut geeignet, um in entspannter Atmosphäre Kontakte zu Unternehmen herzustellen. Der Berufseinstieg bei Infineon wird von allen Seiten tatkräftig unterstützt. Die Integration der Technikerinnen im Firmennetzwerk wird in allen Ebenen der Firma begeistert angetrieben und mittels gezielter Programme gefördert. Dr. Alina Absmeier, Unit Process Sustaining Das Technikerinnenforum ist eine gelungene Idee, Absolventinnen und Industrie zusammenzuführen. Hier können in gelöster Atmosphäre wichtige Informationen ausgetauscht und Kontakte für die Zukunft geknüpft werden. Besonders für angehende Akademikerinnen ist es wichtig, die Wünsche und Vorstellungen zukünftiger Arbeitgeber zu kennen um sich rechtzeitig orientieren zu können. Dr. Ulrike Fastner, Engineering Research and Development 48 PERSONALMARKETING Infineon Österreich nahm an mehreren Berufsmessen teil, die auf die Schwerpunkte „Frauen, Mädchen und Technik“ spezialisiert waren. • Im Oktober 2006 besuchte Infineon Österreich die Abschlussveranstaltung „IT`s a Women`s World“, der FH Joanneum. Vor mehr als 150 BesucherInnen präsentierte sich das Unternehmen mit einem Messestand vor Ort. • Weiters war man jährlich fixer Partner an den FIT Tagen der Universität Klagenfurt. Durch die Teilnahme an Podiumsdiskussionen präsentierte Infineon Österreich seine Initiativen und Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen und Familien. • Auf der BOMM (Berufsorientierungsmesse für Mädchen) konnte Infineon Österreich gezielt Mädchen erreichen. 2006 und 2007 war Infineon Österreich vor Ort, um mit spannenden Präsentationen und interessanten Einblicken in den Tätigkeitsbereich einer Ingenieurin mehr als 1500 junge Frauen für Infineon und Technik zu begeistern. Der steigende Bedarf an Technikexperten und naturwissenschaftlich-technischen AbsolventInnen erfordert es, verstärkt das Potenzial der Frauen zu nutzen und zu heben. Das Infineon Projekt „FIT - Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“ ist eine exzellente Möglichkeit, Frauen eine aktive Hilfestellung und Karriereunterstützung zu geben. Infineon Österreich setzt somit wesentliche Impulse, um Chancengleichheit im Unternehmen nicht nur zu ermöglichen, sondern auch zu leben. Otto Graf, Vice President Production Frontend Villach/Regensburg 49 PERSONALMARKETING Teilnahme an Befragungen EU Forschungsprojekt PROMETEA Das IFZ (Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur) der Universität Graz führte im Oktober 2006 ein EU Forschungsprojekt durch, welches sich mit den Karrieren von Ingenieurinnen und Ingenieuren in der akademischen und industriellen Forschung beschäftigte. Ziel dieser Studie war es, basierend auf einem besseren Verständnis der Geschlechterdimensionen in der technischen Forschung, konkrete Maßnahmen und Empfehlungen abzuleiten, um die Karrierechancen von Ingenieurinnen zu verbessern. 50 PERSONALMARKETING Infineon Österreich nahm im Rahmen unseres FIT-Projekts zusammen mit 13 weiteren Ländern an dieser Befragung teil. Sechs Technikerinnen (Barbara Winkler, Katrin Deres, Sigrid Sima-Witasek, Dr. Aleksandra Kozarev, Tina Telesklav und Elfriede Wellenzohn) und vier Techniker von Infineon Österreich (Alexander Kahl, Herbert Eichinger, Michael Staber, Frank Heinrichs) wurden durch eine InstitutsMitarbeiterin zu einer Gruppendiskussion angeregt. Sandra Weitenthaler-De Brito E Cunha und Katja Kienzl (beide Standort Graz) wurden in Interviews zu ihrer beruflichen Laufbahn befragt. Projektleiterin Kerstin Erschnig gab in einem Interview Informationen über das FIT-Projekt. ErFra (Erhöhung des Frauenanteils mittels der Sozialwissenschaften) GleichbehandlungsBilanz der Grünen communications@career Das Projekt der Studiengänge Elektronik, Geoinformation und Soziale Arbeit der Fachhochschule Kärnten setzte sich zum Ziel, den Frauenanteil in technischen Studiengängen zu erhöhen bzw. auch männliche Studierende für soziale (eher frauendominierte) Studiengänge zu begeistern. Infineon Österreich wurde als Industrieunternehmen neben anderen ausgewählt, an dieser Studie teilzunehmen. Mittels Interviews mit drei Männern bzw. drei Frauen konnten im August 2005 einige Ursachen dafür eruiert werden, warum gewisse Studien eher von Männern, andere wiederum vermehrt von Frauen gewählt werden. Die InterviewkandidatInnen waren: Dr. Martin Mischitz, Dr. Michael Glavanovics, Robert Czetina, Silke Sorger, Sigrid Sima-Witasek und Claudia Kabusch. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Buch „[ErF(r)a]hungen“ präsentiert. Ziel der GleichbehandlungsBilanz war es, transparent darzustellen, ob die unternehmerische Gleichstellungspolitik für Männer und Frauen tatsächlich gewährleistet ist. Gemessen wurden die Entwicklung des Personalstands, die Repräsentation von Frauen und Männern in den einzelnen Hierarchieebenen und die Einkommensgerechtigkeit. Infineon Österreich war unter insgesamt 40 weiteren Firmen vertreten und schnitt sehr positiv ab. Kommunikation wird ein immer wichtigerer Bestandteil der alltäglichen Arbeit und die Nutzung der verschiedensten Kommunikationsmedien gehört zum Arbeitsalltag. Doch wie gestalten sich innerbetriebliche Kommunikation und Mediennutzung tatsächlich? Und ist die persönliche Art zu kommunizieren von Bedeutung für die Karriere? Diese Fragen wurden im Forschungsprojekt der TU Berlin communications@career gestellt. Im Rahmen einer Befragung von 30 MitarbeiterInnen beteiligte sich Infineon Österreich an diesem Projekt. 51 PERSONALMARKETING Podiumsdiskussionen, Konferenzen, Vorträge Durch die Brisanz des Themas „Frauen und Technik“ in den Medien war Infineon Österreich bei vielen Podiumsdiskussionen, Konferenzen und Vorträgen vertreten. Einige sollen hier genannt werden: • Austria Science Talk am 01. Oktober 2005 in New York • Technokontakte Seminar am 12. Dezember 2005 bei Infineon Villach Projektleiterin Kerstin Erschnig präsentierte die Zielsetzungen des Projekts „FIT-Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“ und zeigte Maßnahmen zur Erreichung dieser auf. • Linzer Campus Gespräch am 09. November 2005 in Linz Zum Thema „Frauen und Karriere Anspruch oder Widerspruch“ nahm Projektcoach Christiana Zenkl an einer Podiumsdiskussion teil. Der Austria Science Talk bot die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen im Bereich Technik und Forschung zu informieren und sich mit ExpertInnen aus den einzelnen Bereichen auszutauschen. FIT-Patin Monika Kircher-Kohl sprach über „Spitzenforschung braucht Personalentwicklung“. 52 PERSONALMARKETING gleichheit aufzuzeigen und neue Handlungsperspektiven in einem internationalen Kontext zu erarbeiten und zu diskutieren. FIT-Patin Monika Kircher-Kohl und Projektcoach Christiana Zenkl waren vor Ort. • EU Ministergipfeltreffen am 21. Jänner 2006 bei Infineon Villach • Re-Searching Women in Science and Technology am 15. Mai 2006 in Wien Als Österreich im Jänner 2007 die Präsidentschaft des Rates der Europäischen Kommission übernommen hat, fand ein Treffen der MinisterInnen bei Infineon Villach statt. Projektleiterin Kerstin Erschnig präsentierte das FIT-Projekt. Das bmvit organisierte im Rahmen von FEMtech gemeinsam mit der Europäischen Kommission und der WIST-Arbeitsgruppe eine europäische Konferenz zum Thema „Re-searching Women in Science and Technologie“. • Managing Diversity am 26. Jänner 2006 an der Universität Krems Das Frauennetzwerk der Universität Krems (THEANO) lud zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Managing Diversity Modetrend oder Erfolgsfaktor für Unternehmen?“. Projektcoach Christiana Zenkl nahm an dieser Diskussion teil. • MApEC Konferenz am 05. September 2006 in der Fachhochschule Joanneum MApEC steht für Mulitmedia Applications in Education Confernce. Bei der internationalen Konferenz im September 2006 präsentierte Christiana Zenkl zum Thema „Cutting-Edge Research Needs Diverstity - Women in a Male-Dominated Area“ Infineon Österreich. • Frauen in die Technik am 05. Oktober 2006 an der Universität Salzburg Projektpatin Monika Kircher-Kohl und Projektcoach Christiana Zenkl waren vor Ort und stellten das FIT-Projekt von Infineon Österreich vor. • karenz & karriere Konferenz am 26. April 2007 in Wien Das Ziel dieser Konferenz war es, Impulse auf österreichischer und europäischer Ebene zur Erhöhung des Frauenanteils in der industriellen Forschung zu setzen, Strategien für mehr Chancen- Im April 2007 fand im Strudlhof in Wien eine Konferenz mit dem Titel: „Lost in Transition? KarenzManagement als Erfolgsfaktor!“ statt. Kerstin Erschnig nahm an der Podiumsdiskussion teil. 53 PERSONALMARKETING 54 4. Ergebnisse Durch die unterschiedlichen Initiativen und Maßnahmen sowie die neu eingeführten Prozesse und Programme verzeichnen wir nach zwei Projektjahren nicht nur Erfolge in Bezug auf den Anstieg des Frauenanteils in einzelnen Fachbereichen, sondern wir konnten auch gezielt interne Mitarbeiterinnen fördern und unterstützen. In den zwei Projektjahren konnten wir… 500 MitarbeiterInnen und externe Gäste durch zwei Top-ReferentInnen (Matthias Horx, Sabine Asgodom) erreichen, um Bewusstseinsbildung zu gewährleisten 180 jungen Frauen den Standort Villach präsentieren 40 Führungskräfte in Workshops für Gender Mainstreaming sensibilisieren 34 MitarbeiterInnen durch das KarenzmitarbeiterInnengespräch unterstützen 22 MitarbeiterInnen zu unserem FIT-Netzwerk formieren 22 Medienberichte zu frauenrelevanten Themen im Zeitraum 10/2005 - 08/2007 erfassen 14 Technikerinnen in einem Internen Mentoringprogramm für Technikerinnen fördern 10 Podiumsdiskussionen und Vorträgen beiwohnen 4 Technikerinnen des Quartals küren 55 Infineon Österreich ist es ein Anliegen, Technik für Frauen attraktiv zu gestalten, Mädchen für diesen zukunftsträchtigen Bereich zu gewinnen und ihnen Lust auf Technik zu machen. Uns war von Anfang an bewusst, dass die Veränderung etablierter Rollenbilder nicht kurzfristig herbeigeführt werden kann, doch mit dem FIT-Projekt haben wir einen ersten Schritt nach vorne gemacht. Besonders erfreulich ist der Anstieg des Frauenanteils in den unterschiedlichen Fachbereichen bei Infineon Österreich, der in den letzten zwei Jahren zu verzeichnen ist. 56 55 In zwei Projektjahren konnten wir folgende Erfolge erzielen: Der Frauenanteil an MitarbeiterInnen gesamt in technischen Berufen ist um 1,1% gestiegen • Im Zeitraum September 2005 bis März 2007 konnte der Frauenanteil in technischen Berufen an MitarbeiterInnen gesamt bei Infineon Österreich von 5,6% auf 6,7% gesteigert werden. Dies bedeutet einen Zuwachs von 1,1%. Der Frauenanteil an TrainingspraktikantInnen ist um knapp 30% gestiegen • Im Bereich der TrainingspraktikantInnen bei Infineon Österreich zeigt sich ein deutlicher Anstieg des Frauenanteils. Waren im September 2005 9,1% der TrainingspraktikanInnen weiblich, so stieg der Anteil bis März 2007 auf 39%. Hier zeigt sich ein Zuwachs von insgesamt 29,9%. Der Frauenanteil an Neueinstellungen gesamt ist um 5,4% gestiegen • Auch bei den Neueinstellungen verzeichnen wir in den zwei Jahren einen Anstieg von insgesamt 5,4%. Aktuell sind 17% der neurekrutierten MitarbeiterInnen bei Infineon Österreich weiblich. Der Anteil weiblicher Lehrlinge betrug bei den Neuaufnahmen im September 2007 50% • Besonders erfreulich sind auch die Ergebnisse bei den im September 2007 neueingestellten Lehrlingen: von zehn Lehrlingen sind fünf weiblich. Dieser Trend ist richtungsweisend für die Zukunft von Infineon Österreich. Quelle: Infineon Wissensbilanz 2005 (Infineon Österreich); Infineon Österreich 2006 und 2007 Das FIT-Projekt endet nach zweijähriger Laufzeit mit diesem Bericht. In den vergangenen Jahren haben wir bewusst Akzente gesetzt, die den FIT-Gedanken der Chancengleichheit im Unternehmen präsent und auch (er)lebbar gemacht haben. Unser Ziel war es, Prozesse zu definieren, die auch nach Projektende im Unternehmen weitergeführt werden können. Die zahlreichen hier dokumentierten Beispiele zeigen, dass uns dies gelungen ist. Das Thema „Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“ ist in den Köpfen vieler manifestiert und wird damit bei Infineon Österreich auch in Zukunft forciert werden. 57 Das Industriezeitalter geht zu Ende. Man spürt das, wenn man sich moderne Fabriken anschaut: Vom Qualm und Ruß der alten Schwerindustrie ist heute selbst bei einem Stahlwerk nichts mehr zu sehen. Der „Proletarier“, jener schwerblütige Mann des Industriezeitalters, der durch Schweiß und Körperkraft sein Leben dem „Produktionsprozess“ opferte, stirbt aus. Und auch in den „oberen“ Bereichen, dort wo die „White Collars“ oder „Organisation Man“, die Männer der BüroKarriere sitzen, tut sich Einiges. Womit verdienen moderne Unternehmen ihr Geld - und damit auch die Löhne, Honorare und Gehälter ihrer Mitarbeiter? Durch Wissen, und natürlich Knowhow. Kein Wunder, dass Unternehmen heutzutage ihre Firmenzentralen „Campus“ nennen. Wissenserwerb und -Vermehrung, intelligente Kommunikation, gezielte Innovation - das ist der Stoff, aus dem der Erfolg ist. Nicht mehr in den „Dingen“ - und ihrer massenhaften, gleichförmigen Produktion - liegt der Erfolg einer Firma begründet. Sondern in der Veränderung, die auf den Weltmärkten zu jenem komparativen Vorteil führt, den man nicht so einfach kopieren kann. Früher brachten Frauen ihren (proletarischen) Männern das Pausenbrot in den Betrieb, bisweilen arbeiteten sie, als Näherinnen, Verkäuferinnen, im Vertrieb oder auch als Fabrikarbeiterinnen am Fließband. Heute sind die jüngeren Frauen, in Österreich, in Europa, im Schnitt bereits besser gebildet als die jungen Männer. In den technischen Berufen halten sie sich noch zurück. Aber oft nicht, weil sie nicht wollen. Sondern weil technische Laufbahnen, anders als andere Karrieren, noch SEHR in männlicher Hand sind. Future FITness 58 Dass sich das ändern wird, ändern muss, und ändern kann, spüren wir alle. Die Männer spüren es, weil die Frauen „irgendwie Druck machen“ – in der Beziehung, in der Familie, im Beruf, vor allem in der Bildung. Aber kluge Männer erdulden das nicht, sie freuen sich darauf, dass Frauen aus ihren zugewiesenen Rollen heraustreten. Männliche Teams, so zeigt sich immer wieder, sind in manchen Situationen einfach überfordert. Sie neigen dazu, zu sehr in EINE Richtung zu denken, zum Beispiel einen noch schnelleren Motor einzubauen, wenn der Zug der Zeit längst in eine andere Richtung geht. Technologische Entwicklung ist aber nicht mehr eindimensional, sondern vielfältig, fraktal, multidimensional. Wer in der Technologie nicht die richtigen Fragen stellt, sondern mit vorgefertigten Antworten operiert, der wird leicht abgehängt. Frauen denken und fühlen oft anders über Technik als Männer. Das heißt nicht, dass sie „technische Dinge nicht verstehen“. Sie verstehen sie nur anders. Mehr von der Gebrauchs-Seite her, vom Alltag, von der Vielfalt des Lebens. Frauen sind PionierAnwenderinnen „smarter“ Technik. Dieses weibliche Potential für die Technik zu erschließen, ist existentiell für die Technik-Leader von Morgen. Wir stehen am Beginn eines neuen Zeitalters, in der sich das „männliche“ Element der Technik mit dem „weiblichen“ zu einer neuen Human-Technologie verbindet. Mathias Horx, Trend- und Zukunftsforscher 59 5. KooperationspartnerInnen 60 abz*austria BfC Kärnten - Business frauen Center Kärnten FEMtech Das abz*austria, ist seit 1992 in den Bereichen Wiedereinstieg, Gestaltung von Auszeiten, Age Management, Frauen in atypischen Berufen tätig. Von 2005 - 2007 hat das abz*austria die Pilotphase des Wiener KarenzKarriereKompetenzZentrums im Rahmen des Projekts karenz und karriere koordiniert. Wir sehen die Notwendigkeit, das Thema Vereinbarkeit von Karenz und Karriere vom Frauenthema bzw. „Frauenproblem“ zu einem Strukturthema zu machen. Management von Karenz- oder Auszeiten steht im Mittelpunkt. Das Business frauen Center Kärnten wurde durch eine Privatinitiative von engagierten Frauen aus der Wirtschaft im November 2000 gegründet und setzt sich zum Ziel, aktive Frauenförderung zu betreiben und durch zielgruppenspezifische Projekte Frauen auf ihrem beruflichen Weg zu unterstützen. Seit der Gründung ist Mag. Daniela Stein Geschäftsführerin des BfC Kärnten. FEMtech ist ein Programm des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) zur Förderung von Frauen in Forschung und Technologie und zur Schaffung von Chancengleichheit in der industriellen und außeruniversitären Forschung sowie in Forschungs- und Technologieprogrammen. FEMtech vergibt Förderungen für die Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen zur Steigerung der Chancengleichheit von Frauen und Männern. Darüber hinaus werden zahlreiche weitere Aktivitäten durchgeführt, die zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung von Gender Mainstreaming beitragen (FEMtech Netzwerk, FEMtech Expertinnendatenbank, das FEMtech Berufsforum „Forum NAWi)(Tech“, Begleitforschung, etc.). FH Kärnten Kindergruppe Sonnenstrahl Mädchenzentrum Klagenfurt Die FH Kärnten hat sich seit ihrem Bestehen zu einer einzigartigen Bildungsinstitution in Kärnten entwickelt. Durch beständige Weiterentwicklung der Studiengänge der FH Kärnten und intensive Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft ist Studierenden eine zukunftsorientierte Ausbildung am Puls der Zeit sicher. Die FH Kärnten lebt das Leitbild des unmittelbaren Praxisbezugs. Haupt- und nebenberufliche MitarbeiterInnen sowie Gastvortragende aus Industrie und Wirtschaft sorgen für eine interdisziplinäre, international ausgerichtete Hochschulausbildung. Zur Zeit werden rund 30 Studiengänge in den Bereichen Bauingenieurwesen & Architektur, Technik sowie Wirtschaft, Gesundheit und Soziales angeboten. Die Kindergruppe Sonnenstrahl ist ein gemeinnütziger Verein, der von Eltern für Eltern im Jahr 1997 gegründet wurde. Kinder zwischen ein und drei (maximal vier Jahren) finden nicht nur neue Freunde, sondern ein gut geschultes Betreuerteam, das auf die individuellen Bedürfnisse der Kleinen eingeht. Durch die verlängerten Öffnungszeiten und individuelle Betreuungsmodelle, ist die Kindergruppe vor allem für berufstätige Eltern sehr attraktiv. Fähigkeiten entdecken, Alternativen entwickeln, Vielfalt erleben. Das Mädchenzentrum Klagenfurt, eine Einrichtung in der Mädchen im Zentrum stehen, wurde 1995 von einigen engagierten Frauen als unabhängiger gemeinnütziger Verein gegründet. Man schuf einen Raum, in dem sich Mädchen und Frauen in anonymer und angenehmer Atmosphäre beraten lassen, sich treffen, Erfahrungen austauschen und Bildung genießen können. 61 62 Industriellenvereinigung Kärnten Universität Klagenfurt Die Industriellenvereinigung Kärnten ist das Sprachrohr der Industrie in Kärnten. Sie ist ein kompetenter Partner in allen Belangen der Industrie und der Wohlstandsicherung. Als Interessenvertretung auf freiwilliger Basis vertritt sie die Anliegen von über 180 Industrieunternehmen und industrienahen Dienstleistern mit mehr als 28.000 Beschäftigten. Für ihre Mitglieder ist die Industriellenvereinigung Kärnten ein erfolgreicher Partner für Lobbying, Networking und maßgeschneidertes Service. FIT - Frauen in die Technik Kärnten findet jährlich als Kooperation zwischen der AlpenAdria-Universität Klagenfurt (ZFG, Zentrum für Frauen- und Geschlechterstudien), dem Mädchenzentrum Kärnten, der FH-Technikum Kärnten und rund 30 Schulen in Kärnten statt. Rund 100 Schülerinnen nehmen an den beiden Informationstagen an der Universität und an der FH Teil und lernen dabei neue Aspekte und Perspektiven technischer Studienrichtungen kennen. WiTEC Universität Graz WiTEC - Association for Women in Science, Engineering and Technology WiTEC setzt sich für die Förderung von Frauen in Forschung und Technik ein und setzt dabei auf eine intensive Kooperation mit der Industrie. Ziel von WiTEC ist es, die Anzahl von Frauen in technischen Studien und Ausbildungen zu erhöhen und Frauen in technologieorientierten Berufen zu unterstützen. Technikon Forschungsgesellschaft in Villach ist die offizielle österreichische Vertretungsstelle von WiTEC und koordiniert als WiTEC Headquarters die Vernetzung der WiTEC Partner in Europa. Stadt Villach 63 Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden! 00101011 10011100 10100101 10000100 01101011 00010010 10011011 11010100 00000101 10100110 00101111 10110010 00001010 10000001 10100001 00110110 01101111 00000011 Infineon Technologies Austria AG Weitere Standor te Standor t Villach Siemensstraße 2 9500 Villach Tel.: +43 (0)517 77 - 0 Fax: +43 (0)517 77 - 3501 www.infineon.com/austria Standor t Graz Babenberger Straße 10 8020 Graz Tel.: +43 (0)517 77 - 0 Fax: +43 (0)517 77 - 900 Standor t Wien Operngasse 20B/31 1040 Wien Tel.: +43 (0)517 77 - 0 Fax: +43 (0)517 77 - 11 500 DICE GmbH & Co OHG Freistädter Straße 400 4040 Linz Tel.: +43 (0)517 77 - 15 100 Fax: +43 (0)517 77 - 15 999 Comneon GmbH & Co OHG Freistädter Straße 400 4040 Linz Tel.: +43 (0)517 77 - 15 600 Fax: +43 (0)517 77 - 15 710 Inf ineon Technologies IT-Ser vices GmbH Lakeside B05 9020 Klagenfur t Tel.: +43 (0)517 77 - 0 Fax: +43 (0)517 77 - 4666 Inf ineon Technologies Romania SCS Bd. 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