FIT - Bericht

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FIT - Bericht
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FIT - Chancen und Vielfalt
durch Frauen in der Technik
Projektdokumentation 2005-2007
Impressum:
Herausgeber: Infineon Technologies Austria AG
Projektcoach: Projektleitung: Redaktion: Christiana Zenkl
Kerstin Erschnig
Isabel Brugger
Grafik & Layout:
Fotonachweis: Druck: atelier CREmsner
Infineon Technologies Austria AG, Manuela Prirsch,
Dussmann-Gruppe / Kay Herschelmann
Druckerei Theiss GmbH, St. Stefan i. L.
Inhalt
1. Vorwort
2
2. Projektbeschreibung
6
Ausgangssituation, Team, Ziele des FIT-Projekts
3. Arbeitspakete
a. Karenz Package
Das KarenzmitarbeiterInnengespräch
Kinderbetreuungseinrichtungen - Die Kleinsten bei Infineon Österreich
Mama im Management
b. Familien- und frauenfreundliche Rahmenbedingungen
Internes Mentoringprogramm für Technikerinnen
Das FIT-Netzwerk
Studie zur beruflichen Entwicklung von Frauen in der Technik
Employee Service - MitarbeiterInnen und deren Familien unterstützen
ADVANCE Summer School - Forscherinnen fördern
c. Gender Mainstreaming
Workshop für Führungskräfte
Vorträge im Haus - Matthias Horx und Sabine Asgodom
FIT-Frühstück am Weltfrauentag 2006
d. Personalmarketing
Technikerin des Quartals
Der Shadowing Film - Berufsbild Technikerin
BesucherInnengruppen bei Infineon Österreich - Ein Blick hinter die Kulissen
FEMtech Technikerinnenforum
Teilnahme an Befragungen
Podiumsdiskussionen, Konferenzen, Vorträge
10
13
17
30
36
4. Ergebnisse
54
5. KooperationspartnerInnen
60
Vor wor t der beiden FIT-PatInnen CEO Monika Kircher-Kohl
und CTO Reinhard Petschacher, Inf ineon Österreich
1. Vor wor t
Frauen verstehen was von Technik - diesen Beweis mussten wir nicht antreten,
als das Projekt „FIT - Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“ bei
Infineon Österreich gestartet wurde. Denn eines war von vornherein klar:
Frauen sind ausgezeichnete Technikerinnen. Vielmehr ging es darum, diesen
Gedanken in den Köpfen zu festigen und damit die Vorraussetzung dafür zu
schaffen, dass sich mehr junge Frauen dazu entschließen die technische Richtung
einzuschlagen anstatt traditionelle, zumeist überlaufene und schlechter bezahlte
Berufspfade zu beschreiten.
Ausgehend vom Mangel an ExpertInnen in der industriellen Forschung und
Technik war und ist es uns ein Anliegen zu zeigen, wie attraktiv die Jobs in der
Technik sind. Das FIT-Projekt, vor rund zwei Jahren vom IFAT Vorstand initiiert,
wurde zu einem wichtigen Motor für dieses Vorhaben. Mit Initiativen wie der
Technikerin des Quartals, KarenzmitarbeiterInnengesprächen oder dem Internen
Mentoringprogramm für Technikerinnen ist es uns gelungen, innerhalb und
außerhalb des Unternehmens Bewusstsein für die Wichtigkeit des Themas zu
schaffen. Ein herzliches Dankeschön gilt an dieser Stelle der Projektverantwortlichen Christiana Zenkl und der Projektleiterin Kerstin Erschnig, die mit ihrem
Einsatz und Engagement wichtige Basisarbeit für mehr Frauen in der Technik bei
Infineon geleistet haben.
2
Darauf wollen wir nun aufbauen mit dem Ziel, den Trend zu mehr Frauen in der
Technik sukzessive zu verstärken. Wir können auf diese wichtigen PotenzialträgerInnen nicht verzichten. Nicht zuletzt sichern wir dadurch gut bezahlte
Arbeitsplätze für Frauen und Männer sowie die wirtschaftlichen Chancen des
Industriestandorts Österreich.
Vor wor t Dr. Thomas Marquardt,
Global Head of Human Resources Inf ineon
In unserem Konzern sind derzeit 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschäftigt. Für Infineon Technologies ist die Rekrutierung qualifizierter
Arbeitskräfte ein wichtiger Aspekt, um am globalen Markt wettbewerbsfähig
zu bleiben.
Ein Schlüssel für den zukünftigen Erfolg dabei ist, das Potenzial von Frauen
zu erkennen und auch entsprechend im Unternehmen sichtbar zu machen.
In diesem Zusammenhang ist die Förderung weiblicher Mitarbeiterinnen nicht
nur eine wirtschaftliche Notwendigkeit, sondern auch ein persönliches Anliegen.
Vor allem in Bezug auf das derzeit aktuelle Thema „Diversity“ können Frauen
durch ihre Fach- und Sozialkompetenz eine Erweiterung des Blickwinkels
auf Problemstellungen im Arbeitsleben zur Verfügung stellen. Und auf diese
wertvolle Bereicherung der Human Resources bei Infineon wollen und können
wir nicht verzichten.
Daher ist es ein erklärtes Ziel, Frauen und Männer gleichermaßen für naturwissenschaftlich-technische Berufsfelder zu begeistern und sie in allen
Unternehmungsbereichen gezielt zu unterstützen. Mit dem Projekt
„FIT - Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“ leistet Infineon
Österreich einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Chancengleichheit
im Rahmen unseres Konzerns.
Vor wor t Thomas Klein,
Senior Director Human Resources Inf ineon Österreich
FIT - „Frauen in der Technik“ oder doch „Frauen in die Technik“?
Die anfängliche Diskussion über die Beschreibung des Projekts veranschaulicht die Bandbreite der möglichen Aktionsfelder zu diesem Thema.
Einerseits besteht die Notwendigkeit, das Potenzial von Frauen verstärkt
auch für unser Unternehmen und die HighTech Industrie insgesamt zu nützen
und damit „Frauen in die Technik“ als „kategorischen Imperativ“ für das
Recruiting fungieren zu lassen.
Andererseits gilt es auch, die bereits bei uns tätigen Mitarbeiterinnen mit
gezielten Maßnahmen zu fördern und gleichzeitig durch Bewusstseinsbildung
und entsprechend familienfreundlichen Rahmenbedingungen eine attraktive
Arbeitswelt zu bieten.
Dass auch wir als Unternehmen von dem Potenzial und Know-how unserer
Mitarbeiterinnen profitieren, steht außer Frage.
Ausgehend von diesen Grundüberlegungen wurde ein entsprechendes
Maßnahmenpaket für neue sowie für bereits bei uns tätige Mitarbeiterinnen
geschnürt, mit dem Ziel, einen möglichst ganzheitlichen Zugang zu gewährleisten.
Daher erreichten wir in diesem Projekt gesetzte Schwerpunkte wie beispielsweise das KarenzmitarbeiterInnengespräch, das Interne Mentoringprogramm für Technikerinnen sowie Informationsveranstaltungen zum
Thema Gender Mainstreaming.
In diesem Sinne definierten wir FIT schlussendlich als Projekt, das
„Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“ ermöglicht.
3
Vor wor t FIT-Projektcoach Christiana Zenkl,
Senior Manager Human Resources Inf ineon Österreich
Als wir vor zwei Jahren mit dem Projekt „FIT – Chancen und Vielfalt durch Frauen
in der Technik“ starteten, war uns bewusst, dass traditionell geprägte Rollenbilder nicht von heute auf morgen verändert werden können. Aber wir hatten die
Chance, Prozesse und Maßnahmen zu initiieren, die speziell das Thema Frau und
Technik in den Mittelpunkt rückten. In einem bereichsübergreifenden Workshop
mit Männern und Frauen war rasch klar, dass die drei wesentlichen Projektschwerpunkte folgende sein werden: eine generelle Bewusstseinsbildung, die
Integration von mehr Frauen in den technischen Bereichen sowie eine bessere
Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer. Getragen wurde
das Projekt durch eine starke Patenschaft in Person von Frau Kircher-Kohl und
Herrn Petschacher, einer engagierten Projektleiterin Kerstin Erschnig sowie den
22 NetzwerkerInnen, die mit Begeisterung aber auch mit kritischen Inputs die
Themen mitgestaltet haben.
Dass wir heute ein standardisiertes KarenzmitarbeiterInnengespräch haben,
welches von Frauen und Männern, die in Karenz gehen, genutzt wird; dass das
Interne Mentoringprogramm für Technikerinnen bereits in die zweite Runde geht
und heuer erstmals jeder zweite neu eingestellte Mechatronik-Lehrling ein
Mädchen ist, sind ein paar Highlights, die aus dem FIT-Projekt geboren wurden
und heute Realität sind. Für viele Frauen und Männer, Mütter und Väter bei
Infineon Österreich ist es mittlerweile eine Selbstverständlichkeit ihren
Telearbeitsplatz zu nutzen, um Privates und Berufliches besser unter einen Hut
zu bringen. Davon profitiere ich selbst als Mutter einer vierjährigen Tochter sehr.
Den vielzitierten Spagat zwischen Familie und Beruf zu meistern erfordert eine
gute Organisation und ein hohes Maß an Flexibilität. „Mehr Frauen zu ermutigen
den Schritt in die Technik zu wagen und Rahmenbedingungen zu schaffen,
unter denen sie wachsen und sich entwickeln können“ - möge dieser
„FIT-Gedanke“ noch lange (nach)wirken - zum Nutzen der Mitarbeiterinnen
so wie des Unternehmens.
4
Vor wor t FIT-Projektleiterin Kerstin Erschnig,
Manager Training and Education Inf ineon Österreich
Es freut mich in einem Unternehmen zu arbeiten, das bei der Mitgestaltung
unserer Gesellschaft eine aktive Rolle einnimmt. So wird die Vereinbarkeit von
Beruf und Familie zu einer zentralen Fragestellung und einem entscheidenden
Wettbewerbsfaktor im ‚war for talents’. Infineon Technologies Österreich nimmt
dabei auf Konzern- als auch auf Bundesebene eine Vorreiterrolle ein.
Die Sensibilisierung für Frauenförderung in einem männerdominierten
Unternehmen ist eine große Herausforderung. Diese Kulturveränderung zu
begleiten war eine der spannendsten Aufgaben für mich. Durch den anregenden
Austausch mit MultiplikatorInnen aus unserem FIT-Netzkwerk ist es gelungen,
nachhaltige Maßnahmen wie beispielsweise das Interne Mentoringprogramm
für Technikerinnen zu implementieren.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen WegbegleiterInnen bedanken, die das
FIT-Projekt unterstützt und mir ihr Vertrauen entgegen gebracht haben.
Es ist mir ein Anliegen, dass der „FIT-Gedanke“ im Unternehmen weitergelebt
wird, um auch weiterhin von den Chancen und der Vielfalt durch Frauen in der
Technik zu profitieren!
FIT
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Frauen
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Technik
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5
2. Projektbeschreibung
Ausgangssituation Warum FIT?
Nach wie vor ist der Frauenanteil
in Österreichs Industrie, insbesondere in technischen Berufsfeldern,
relativ gering. Obwohl die
Aufstiegschancen wesentlich
besser sind als in anderen
Bereichen, werden technische
Berufe von Mädchen und jungen
Frauen nur selten in die Berufswahl miteinbezogen.
Der Anteil [%] an Technikerinn im EU-weiten Vergleich
Der Anteil an Technikerinnen im EU-weiten Vergleich
60%
53%
50%
48%
47%
44%
43% 43%
42%
41%
39% 39%
40%
37%
36% 36% 36%
35%
34%
31% 31%
So zeigt sich, dass
Absolventinnen technischer
Berufe in Österreich sehr schwach
vertreten sind. Wie aus der
angeführten Grafik ersichtlich,
liegt Österreich mit einem Anteil
an Technikerinnen von 21%
deutlich unter dem
EU-Durchschnitt.
30%
30%
29% 29% 29%
28% 28% 28% 28%
21% 21%
19%
20%
17% 17%
12%
10%
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Ja
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n
0%
Quelle: She Figures, 2006
6
Quelle: http://kif.nbi.dk/She_Figures_2006.pdf
Dieser Trend spiegelt sich weiterführend auf der Unternehmensebene wider. So auch bei
Infineon Technologies Austria AG
(im Folgenden kurz
„Infineon Österreich“ genannt).
50%
45%
40%
35%
Infineon Österreich, mit Sitz in
Villach, Forschungs- und Entwicklungszentren in Villach, Graz, und
47%
Linz sowie
der IT-Services GmbH
in Klagenfurt und einem SalesOffice in Wien beschäftigt Österreichweit rund 2.750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon
circa 900 in Forschung
und Entwicklung.
30%
25%
20%
15%
10%
5%
0%
Im internationalen Vergleich zeigt
25%
sich, dass der Frauenanteil
50% von
47%
Infineon Österreich im
45%
Verhältnis zu anderen Stand17%
orten sehr gering ist.
(Siehe Grafik rechts)
40%
Durch den geringen Frauenanteil
35%
in technischen Berufen bleiben
auch die Frage- und Wertvorstel30%
lungen in diesen Bereichen männlich geprägt. Ein breites 25%
Spektrum
Asien
Deutschland
an vielen
Ideen bzw.
Innovati- Europa *
20%
onen geht damit möglicherweise
verloren.
Frauenanteil bei Infineon Österreich im internationalen Vergleich
Der Frauenanteil bei Infineon Österreich im internationalen Vergleich
50%
47%
45%
40%
35%
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25%
25%
Frauenan
Frauenanteil Infineon
20%
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10%
12%
12%
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Asien
25%
Japan
Deutschland
Österreich
Europa *
Japan
* ohn
Deut
Frauenanteil Infineon
* ohne
Deutschland
Frauenanteil Infineon weltweit
Quelle: Infineon, Stand: 30. 09. 2006
Quelle: Infineon, Stand:17%30. 09. 2006
7
17%
15%
12%
10%
Österreich
Das Infineon FIT-Team
Um diesen Trend aktiv entgegenzuwirken, beschäftigte sich
Infineon Österreich bereits vor
Projektstart mit dem Thema
Frauen und Technologie.
Die österreichweiten FIT-Programme
an Universitäten, Fachhochschulen
und anderen Institutionen waren
ein Anlass für uns, diese Linie
der Chancengleichheit in
technischen Berufen sowie die
bereits bekannte Namensgebung
für unser firmeninternes Projekt
heranzuziehen.
So entstand im Frühjahr 2005 bei
Infineon Österreich das Projekt
„FIT - Chancen und Vielfalt durch
Frauen in der Technik“.
Für die Implementierung unseres
FIT-Projekts wurde eine eigene
Position geschaffen.
8
Zwei Projektjahre hinweg arbeitete
ein engagiertes Team, das sich
aus Kernteam, NetzwerkerInnen,
WegbegleiterInnen und KooperationsparternInnen weit über die
Grenzen des Standortes Villach
zusammensetzte, intensiv an der
Etablierung einer frauen- und
familienfreundlichen Firmenkultur.
Das Kernteam des Projekts
bestand aus den beiden FITPatInnen Monika Kircher-Kohl und
Reinhard Petschacher, Christiana
Zenkl als Projektcoach und Kerstin Erschnig als Projektleiterin.
Das im Rahmen des Projekts
entstandene FIT-Netzwerk weitete
sich in den letzten zwei Jahren
auf 22 NetzwerkerInnen aus.
In regelmäßigen Treffen diskutierten die NetzwerkerInnen Maßnahmen und erarbeiteten Meilensteine, die zum Erreichen der
Ziele notwendig waren.
Darüber hinaus begleiteten und
ergänzten zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen und
Hierarchieebenen das Projekt
mit wertvollen Beiträgen.
Ausgewählte KooperationspartnerInnen (BfC Villach,
abz*austria, FEMtech, FH Kärnten,
Kindergruppe Sonnenstrahl, Mädchenzentrum Klagenfurt, Industriellenvereinigung Kärnten, Stadt
Villach, Universität Graz,
Universität Klagenfurt, WiTEC
Österreich) unterstützten Infineon
Österreich, Mädchen für diesen
nicht-traditionellen Berufsweg zu
begeistern bzw. Frauen in
technischen Berufen sichtbar
zu machen.
Projektenstehung
Kernteam, TeilnehmerInnen, Kooperationen
Kernteam, TeilnehmerInnen, Kooperationen
FEMtech
BfC Kärnten
Stadt Villach
95 WegbegleiterInnen
Universität
Klagenfurt
FH Kärnten
22 NetzwerkerInnen
WiTEC
Österreich
FIT-PatInnen
Monika Kircher-Kohl / Reinhard Petschacher
Projektcoach
Christiana Zenkl
Projektleitung
Kerstin Erschnig
abz*austria
Universität
Graz
quer durch alle Hierarchien
Mädchenzentrum
Klagenfurt
Kindergruppe
Sonnenstrahl
IV Kärnten
Kernteam
TeilnehmerInnen
Kooperationen
Ziele des FIT-Projekts:
Unter der Patenschaft von CEO Monika Kircher-Kohl und CTO Reinhard Petschacher fiel im Frühjahr 2005 der
Startschuss für das Projekt „FIT - Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“.
Das Projekt wurde von FEMtech finanziell gefördert.
Nach einem gemeinsamen Think Tank des Infineon Österreich FIT-Teams im Mai 2005 wurden folgende Ziele
definiert, die man im Laufe der 2 Projektjahre verfolgte:
FIT-Ziele:
• mehr Frauen in die Technik bzw. in technologische Berufe integrieren
• weibliche Lehrlinge für technische Berufe/Bereiche gewinnen
• die Arbeitsbedingungen für Männer und Frauen stärker familienfreundlich gestalten
9
3. Arbeitspakete
Zur Erreichung unserer Projektziele wurden vier Arbeitspakete definiert, die sich mit den verschiedenen
Schwerpunkten wie folgt charakterisieren lassen:
1. Karenz Package
• KarenzmitarbeiterInnengespräch
• Kooperationen mit
Kinderbetreuungseinrichtungen
• Mama im Management
2. Familien- und
frauenfreundliche
Rahmenbedingungen
• FIT- Netzwerk
• Studie zur beruflichen
• Workshopreihe für
Führungskräfte
4. Personal-Marketing /
Recruiting
• Technikerin des Quartals
• Shadowing Film
Entwicklung von Frauen
• FIT-Frühstück
• BesucherInnengruppen
in der Technik
• Vorträge im Haus
• FEMtech Technikerinnenforum
• Employee Service
• Internes Mentoringprogramm
für Technikerinnen
• ADVANCE Summer School
10
3. Chancengleichheit /
Gender Mainstreaming
• Teilnahme an Befragungen
Das Karenz Package leistete einen
Beitrag zur Verbesserung der
Situation von Frauen und Männern,
den beruflichen und den familiären Alltag besser vereinbaren
zu können - dies besonders in
den Phasen vor der Babypause
bzw. des darauffolgenden Wiedereinstiegs. Gewährleistet wurde
dies durch ein Maßnahmenpaket, welches folgende Themenschwerpunkte im KarenzmitarbeiterInnengespräch beinhaltet:
Aufrechterhalten des Betriebskontaktes während der Karenz,
Festhalten und Abgleichen
gegenseitiger Vorstellungen,
Erleichterung beim Wiedereinstieg
nach der Karenzzeit sowie
Förderung von Qualifizierung
und Weiterbildung während der
Karenz.
Das KarenzmitarbeiterInnengespräch wurde nach dem
Projektende ins Tagesgeschäft
übergeführt.
Um familien- und frauenfreundliche
Arbeitsbedingungen zu schaffen,
hat Infineon Österreich u.a. das
FIT-Netzwerk gegründet.
In regelmäßigen Netzwerktreffen
wurden die laufenden Maßnahmen
besprochen und Ideen generiert.
Durch die Erstellung einer
internen FIT-Homepage sind alle
Informationen das Projekt
betreffend auch nach dessen
Beendigung für alle MitarbeiterInnen abrufbar.
Die Homepage diente in den zwei
Jahren vor allem als Informationsund Kommunikationsdrehscheibe.
Ein weiteres Ziel war es, wirksame
Maßnahmen zu identifizieren
und implementieren, die gezielt
Frauen förderten. So starteten
wir beispielsweise das Interne
Mentoringprogramm für Technikerinnen oder nahmen an der Studie
zur beruflichen Entwicklung von
Frauen in der Technik teil.
An der Implementierung von
Gender Mainstreaming im Unternehmen wurde bereits vor dem
Projektstart gearbeitet. Das Ziel
von Gender Mainstreaming ist
es, soziale Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in
allen Bereichen und bei allen
Planungs- und Entscheidungsschritten bewusst wahrzunehmen
und zu berücksichtigen. Durch
Vorträge, Workshopreihen oder
dem FIT-Frühstück schärften wir
das Bewusstsein der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diese
Thematik.
Im Personalmarketing verfolgte
man das Ziel, mehr Frauen für
technische Berufe zu motivieren.
Durch verstärkte Schul- und Hochschulkontakte und den dortigen
Einbau des Projekts
„FIT - Chancen und Vielfalt durch
Frauen in der Technik“ von
Infineon Österreich machte man
bei Jobmessen speziell Frauen
auf diesen Bereich aufmerksam.
11
12
KARENZ PACKAGE
Das KarenzmitarbeiterInnengespräch
Konkret bedeutet das KarenzMAG,
Ein wesentliches Augenmerk
unseres FIT-Projekts lag auf der
Etablierung einer familienfreundlichen Firmenkultur, die speziell
in der Phase des Ausstiegs auf
bestimmte Zeit sowie des Wiedereinstiegs fokussiert war.
Wir haben das KarenzmitarbeiterInnengespräch (kurz: KarenzMAG)
im August 2005 flächendeckend
eingeführt.
Das KarenzMAG ist ein Gesprächsleitfaden, der MitarbeiterInnen
und Führungskräfte bei der Vorbereitung auf die Karenz unterstützen soll und in weiterer Folge
die Vereinbarkeit beruflicher wie
familiärer Ziele erleichtert.
In diesen zwei Projektjahren
wurden 34 KarenzMAGs geführt,
wovon auch vier Männer diese als
Vorbereitung auf die Babypause in
Anspruch nahmen.
… dass der Kontakt zum Betrieb
während der Karenz durch
Möglichkeiten wie Teleworking,
Kontakt mit der Führungskraft per
Mail bzw. Telefon oder
Einladungen zu internen
Feierlichkeiten aufrechterhalten
wird.
Markus Ladurner mit Kindern
Dr. Fanny Björk mit Sohn
… dass die Vorstellungen über die
Karenzzeit und den Wiedereinstieg
der Mitarbeiterin/des Mitarbeiters
sowie der Führungskraft festgehalten und abgeglichen werden.
… dass der Wiedereinstieg nach
der Karenzzeit durch die
Betreuung seitens Human
Resources erleichtert wird.
… dass Weiterbildungen und
Qualifizierungen gefördert werden.
KARENZ PACKAGE
13
Wenn zwischen der Führungskraft
und der Mitarbeiterin ein gutes
Verhältnis vorherrscht, wie dies
bei mir der Fall ist, dann ist solch
ein Gesprächsleitfaden normalerweise nicht notwendig.
Trotzdem war das KarenzMAG für
mich dahingehend sehr hilfreich,
da dadurch gewährleistet wird,
dass vor der Karenzierung
wichtige Dinge geklärt werden.
Die Firma erweist sich diesbezüglich als sehr flexibel und bietet
den MitarbeiterInnen
verschiedenste Möglichkeiten an,
um eine attraktive und
individuelle Lösung zu finden.
So kann ich meine Teilzeitarbeit
überwiegend durch Teleworking
abdecken und mich in der restlichen Zeit ganz meiner Tochter
widmen.
Susanne Pansi, System Engineer
Design Automation
14
KARENZ PACKAGE
Zur Geburt unseres zweiten
Kindes haben meine Frau und ich
beschlossen, eine Zeit gemeinsam
unsere Kinder zu betreuen. So hat
die Freude über den Nachwuchs
auch den Alltag gut überdauert.
Eine spannende Frage war:
Wie geht der Arbeitgeber mit
dieser Situation um?
Das KarenzMAG hat mir hier
Gewissheit gegeben, dass
Infineon mir keine Steine in den
Weg legt. In weiterer Folge haben
wir darin gemeinsam unsere
Erwartungen abgeglichen und den
Ablauf von Karenz und den
Wiedereinstieg festgehalten.
Christian Samec, Staff Engineer
Concept Engineering
Kinderbetreuungseinrichtungen Die Kleinsten bei
Infineon Österreich
Mit unserem FIT-Projekt hat das
Unternehmen aktive Impulse
gesetzt, um die Dissonanzen
zwischen dem Familienalltag und
dem Berufsleben zu minimieren.
Mit verschiedensten Prozessen
trug man zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei:
• Im April 2007 nahm Infineon
Österreich im Rahmen des FITProjekts an der Entwicklungswerkstatt des abz*austria teil.
Es wurde das Ziel verfolgt, ein
Kompetenzzentrum zum Thema
Karenz-Management aufzubauen.
Vier halbtägige Workshops zu
diesem Thema, in denen Lösungsansätze gefunden und Konzepte
entwickelt wurden, fanden in
Wien statt. Kerstin Erschnig nahm
an einer abschließenden Podiumsdiskussion teil.
• Im März 2006 veranstaltete
unser FIT-Team einen Workshop
für WiedereinsteigerInnen. Ziel
war es, Erfahrungen und Ideen
der TeilnehmerInnen einzuholen,
um Maßnahmen zu identifizieren,
welche die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf erleichtern.
WorkshopteilnehmerInnen:
Bernhard Baptist, Amira Derado,
Kornelia Geiger, Dr. Silvana Fister,
Claudia Friza, Edith Trink, Petra
Komposch, Dr. Susanne Macalka,
Petra Petschar, Eva Tatschl-Unterberger, Britta Wutte
• Infineon Österreich beteiligte
sich maßgeblich an der Eröffnung
einer zusätzlichen Gruppe der
Savitri und Lenny
Kindergruppe Sonnenstrahl, um
Kindern von MitarbeiterInnen
zusätzliche Betreuungsplätze zu
sichern.
• Im September 2006 fand eine
Besichtigung des T-Systems
Betriebskindergartens in Wien
statt, bei der Projektcoach
Christiana Zenkl und Projektleiterin Kerstin Erschnig gemeinsam mit Sigrid Müller (pädagogische Leiterin der Villacher
Kindergärten), Gerda Sandrisser
(Vizebürgermeisterin der Stadt
Villach) und FIT-Patin Monika
Kircher-Kohl vor Ort wertvolle Anregungen für die Integration von
Technik im Kindergarten einholten.
Im Kindergartenjahr 2007/2008
ist Technik auch in den Villacher
Kindergärten ein zentrales Thema.
• Im Kindergarten Perau wird einmal wöchentlich ein spielerisches
Kennenlernen der englischen
Sprache im Kindergartenjahr
2007/2008 angeboten.
Ein vielfältiges Programm mit
Sprache, Musik, Kreativität und
Bewegung macht die Kinder mit
der Fremdsprache vertraut.
Frau Wood bringt den Kindern
spielerisch erste englische Wörter bei
Das Wirtschafts- und das
Frauenreferat der Stadt Villach
befassen sich seit 1997 intensiv
mit der Thematik, Mädchen in
technischen Ausbildungswegen
und Frauen in technischen Berufsfeldern zu fördern. Ausgehend von der 2. Österreichischen
Frauenkonferenz 1997 zum Thema
„Frauen-Selbstständigkeit Neue Technologien“ in Villach
wurden zahlreiche Initiativen
gesetzt, um den Anteil von
Frauen und Mädchen in technischen Berufen zu erhöhen.
Besonders bewährt hat sich in
den vergangenen Jahren die
Veranstaltung zum Girls`Day.
Im Namen der Stadt Villach
danke ich der Firma Infineon
Technologies, die für Frauen in
der Technik ein wichtiger und
verlässlicher Partner der Stadt
Villach ist.
Hilde Schaumberger,
Referentin für Finanzen,
Wirtschaft, Congress Center
Villach und Frauen
15
KARENZ PACKAGE
Mama im Management
In Zusammenarbeit mit dem
Business frauen Center (BfC)
Kärnten unterstützten wir im
Rahmen des FIT-Projekts mit unterschiedlichen Initiativen weibliche Angestellte. Die BfCInitiative „MiM - Mama im
Management“ ist ein wirksames
Managementtraining, in dem
Frauen Kraft zur Entscheidung,
Lust auf Führung, Freude an der
Planung und Mut zur Verantwortung gegeben wird.
Das Programm strebt nicht nur
die Vereinbarkeit von Beruflichem
und Privatem an, sondern durch
Trainings und wertvollen Anregungen werden auch die Ressourcen und Potenziale der teilnehmenden Frauen systematisch
gestärkt.
2006 nahm Dr. Fanny Björk an
diesem Programm teil. In drei
Modulen (Visionen und Ziele;
Führung im Unternehmen und in
der Familie; Balance- und
Ressourcenmanagement) wurden
erfolgsorientierte berufstätige
Mütter ermutigt, Führung im
Unternehmen und in der Familie
anzunehmen und zu meistern.
16
Christiana Zenkl mit Tochter
KARENZ PACKAGE
Es würde mich freuen, wenn sich mehr Frauen für
technische Berufe entscheiden würden. Da wirkt leider
noch die jahrhundertelange Tradition nach.
Das umzudrehen, ist ein Langzeitprojekt. Aber wir sind
am richtigen Weg - vor allem durch Maßnahmen, die
Beruf und Familie vereinbaren, werden wesentliche
Akzente in die richtige Richtung gesetzt.
Dr. Fanny Björk, Staff Engineer Technical Marketing
Familien- und frauenfreundliche Rahmenbedingungen
Internes Mentoringprogramm für Technikerinnen
Junge Menschen im Unternehmen zu fördern, sichtbar zu machen und sie bewusst
während ihrer beruflichen Laufbahn zu unterstützen ist vielerorts ein erklärtes Ziel.
Mentoring ist dafür ein effizientes Personalentwicklungsinstrument. Im Vordergrund
dabei steht die Weitergabe von Wissen und Erfahrung der Mentoren (eine erfahrene
Person; ExpertIn), um den Mentees (der/die Lernende) auf ihrer/seiner beruflichen
wie privaten Laufbahn durch gemeinsame Zieldefinitionen und kritischer reflexiver
Auseinandersetzung mit der eigenen Situation unterstützend zur Seite zu stehen.
Davon wollten auch wir Gebrauch machen, um unsere Mitarbeiterinnen mit dieser
Personalentwicklungsmethode zu fördern.
Daher riefen wir im Rahmen unseres FIT-Projekts zusammen mit dem Business
frauen Center (BfC) Kärnten im Juni 2006 das „Interne Mentoringprogramm für
Technikerinnen“ ins Leben.
Die Technikerinnen (Mentees) konnten nicht nur die neu definierten Meilensteine
hinsichtlich ihrer Karriereplanung als Vorteile aus diesem Programm ziehen:
Durch intensive Gespräche mit dem Mentor wurden persönliche Fähigkeiten aufgezeigt und aktive Schritte diskutiert, um diese zu verbessern. Dadurch stärkte man
nicht nur das Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen, sondern konnte auch
Problemlösungen erarbeiten. In den Treffen, die im Schnitt alle vier bis sechs
Wochen stattfanden, unterstützten die Mentoren die Technikerinnen durch
gemeinsame Reflexion über ihre berufliche Situation.
Darüber hinaus fanden die Mentees Eingang in neue Netzwerke. Vor allem die
Vernetzung untereinander war für die Technikerinnen eine große Hilfestellung,
da dadurch nicht nur Wissen und Erfahrung weitergegeben wurde, sondern für
ähnliche Probleme schneller Lösungen gefunden werden konnten.
Die Mentees der ersten Runde
17
Auch die sieben internen
Mentoren profitierten von
diesem Programm.
Sie wurden nicht nur dazu
angeregt, den eigenen
beruflichen Werdegang
bewusst zu reflektieren und
sich kritisch mit der gegenwärtigen Situation auseinanderzusetzen, sondern
sie stärkten durch aktives
Zuhören und der Weitergabe
von Wissen ihre Beratungskompetenzen.
Mit der Auftaktveranstaltung
am 9. Juni 2006 wurden die
Mentoringpaare (Tandems)
der ersten Runde bekannt
gegeben.
Nach einem ersten Kennenlernen und gemeinsamen
Gesprächen wurde das
Rahmenprogramm für die
Mentees vorgestellt. Neben
den individuellen Treffen
mit den Mentoren nahmen
die Technikerinnen auch an
vier persönlichkeitsbildenden
Workshops und zwei Supervisionen teil.
Tandems der ersten Runde
Irene Schuster und Dr. Franz Auerbach
Elfriede Wellenzohn und Otto Graf
Manfred Haas und Lucia Novello
Gabriele Faller und Thomas Klein
Sigrid Sima-Witasek und Stefan Rohringer
Melanie Mischkulnig und Dr. Markus Schutti
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Rahmenbedingungen
Andreas Urschitz und Andrea Beit-Grogger
• Der erste Workshop „Visionen und Ziele“ fand am 23. Juni 2006 am Standort
Villach statt. Ziel des Workshops war es, die Planung der beruflichen wie privaten
Zukunft mit einer kraftvollen Vision und umsetzbaren Zielen zu forcieren.
• Am 15. September 2006 nahmen die Mentees an einem Outdoor Workshop zum
Thema „Strategienentwicklung“ teil. Dabei erprobten sie den Zusammenhalt und
das gemeinsame Anpacken bei einer Canyoningtour in der Wöllaschlucht.Durch
das Überwinden von Ängsten und das Überschreiten ungewohnter
Situationen und Grenzen wurde den Mentees gezeigt, welche Fähigkeiten in
ihnen stecken.
• Der darauffolgende Workshop hatte „Professionelles Selbstmarketing“ zum
Inhalt. Mittels Strategien aus dem PR-Bereich wurde den Technikerinnen gezeigt,
wie sie sich und ihre Leistungen darstellen und präsentieren können.
Der Workshop fand am 12. März 2007 in Villach statt.
• Der vierte Workshop „Stimme, Sprache, Körpersprache“ wurde am
07. Mai 2007 in Villach abgehalten. Hier wurden den Mentees Tipps und Tricks
zum sicheren Auftreten bei Präsentationen sowie zum richtigen Einsatz von
Stimme und Körpersprache gegeben.
Die Workshops sowie die zweimal in Klagenfurt durchgeführten Supervisionen
verfolgten nicht nur das Ziel, kritisch und selbstreflexiv die eigene Situation zu
beleuchten. Vielmehr erhielten die Mentees wertvolle Inputs und Hilfestellungen
für den beruflichen wie privaten Alltag.
Abschluss fand das einjährige Programm am 06. Juli 2007 in Velden, wo gemeinsam auf die letzten zwölf Monate zurückgeblickt wurde. Die Mentees nutzten die
Gelegenheit, um sich bei ihren Mentoren für die Unterstützung, das Aufzeigen
neuer Perspektiven und den Erfahrungsaustausch zu bedanken und ihnen ein
öffentliches und ehrliches Feedback zu geben.
Mentees, Mentoren, Führungskräfte und Projektbeteiligte der ersten und zweiten Mentoring Runde
19
Ein Mentoringprogramm für Frauen ist in unserem Unternehmen
eine ganz neue Idee, die wir Mentoren gerne aufgegriffen haben.
Ich bin davon überzeugt, dass Technikerinnen einen unschätzbaren
Mehrwert für unser Unternehmen bringen, weil sie neben ihren
Projektbeiträgen wesentlich zu einer besseren Kultur,
Kommunikation und Stimmung beitragen.
Mentoring läuft meistens über eine größere „Abstandsspanne“, sei
es in Bezug auf das Alter oder auch auf die Position im Unternehmen, und genau darin liegt der Vorteil für beide Seiten. Weitergabe von langjähriger Erfahrungen auf der einen Seite gepaart mit
frischer unverblümter „Bodenhaftung“ auf der anderen Seite macht
Mentoring so spannend. Und man glaubt es nicht, auch für einen
Manager erweitert sich das Blickfeld im Unternehmen und führt zu
neuem Verhalten - obwohl man denkt, dass man ohnehin schon
alles kennt.
Meine konkreten Mentoring-Erfahrungen sind geprägt von einem
offenem, unkompliziertem und vertrauensvollem Umgang miteinander. So macht es Spaß, bei Problemen zu helfen, die man
selbst längst überwunden hat und an die man sich jetzt mit viel
weniger „Bauchweh“ zurückerinnert.
Gleichzeitig stellt man fest, dass viele Themen, insbesondere die
der Personalführung, die gleichen geblieben sind und immer noch
das Zuhören, die aktive Zuwendung aber auch das Ergreifen von
Initiative und Mut erfordern.
Manfred Haas, Head of Design Center Villach
Als das Interne Mentoringprogramm für Technikerinnen anfing,
stellte ich mir die Frage: was wird mir das Mentoringprogramm
bringen? Aus Berichten wusste ich, dass dieses Programm keine
absolute Sicherheit für einen Karriereschritt ist. Jedoch beinhaltet
es viel mehr:
ein Mentoringprogramm wird zu dem, was man aus ihm macht.
Denn Mentoring ist ein Werkzeug, und je besser man mit diesem
Werkzeug umgehen kann, desto mehr Vorteile bringt es einem
selbst. Meine Erwartung war, einen Schritt voran in Richtung
Projektleitung zu schaffen - und diese hat sich auch erfüllt.
Lucia Novello, System Engineering
20
RAHMENBEDINGUNGEN
Um sich zu verändern und weiter zu entwickeln ist es wichtig,
ab und an über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken, andere
Sichtweisen kennen zu lernen und das vertraute Umfeld hinter sich
zu lassen. Dies alles sind Aspekte, die im Internen Mentoringprogramm für Technikerinnen fokussiert werden.
Daher sehe ich diese Initiative für unsere Mitarbeiterinnen hinsichtlich einer zielgerichteten Weiterentwicklung als eine äußerst
positive Bereicherung. Durch die Sicht von außen, die primär
durch Gespräche, Analysen und gemeinsamer Reflexion gewährleistet wird, werden die eigenen Stärken und Potenziale erkannt
und neue Perspektiven eröffnet.
Aber auch für mich als Mentor waren die Erfahrungen, die ich im
Rahmen dieses Programms gemacht habe, spannend und lehrreich.
Denn um der Mentee etwas mit auf den Weg zu geben, ist es unumgänglich Selbstreflexion zu betreiben und die eigenen Stärken
und Schwächen zu erkennen. Erst wenn man sich dessen bewusst
ist, kann man Unterstützung bieten und der Mentee durch gezielte
Fragestellungen beim Erkennen des eigenen Potenzials sowie dem
Aufzeigen neuer Richtungen zur Seite stehen.
Andreas Urschitz, Senior Director Power Management & Supply
Meine Erwartungen an das Interne Mentoringprogramm für Technikerinnen waren sowohl Unterstützung in ausgesuchten Themen zu
bekommen und auch einen Ausblick zu erhalten, wo die berufliche
Weiterentwicklung hingehen könnte.
Die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit
hat dazu geführt, dass ich mich heute wesentlich besser kenne als
vor einem Jahr. Was aber noch viel spannender ist, ist dass damit
ein Prozess in meiner persönlichen Weiterentwicklung in Gang
gesetzt wurde, der nicht mit dem Projekt endet.
Andrea Beit-Grogger, Specialist Digital Design
21
RAHMENBEDINGUNGEN
Tandems der zweiten Runde
Berthold Astegher und Karin Ballasch
Hugo Auernig und Michaela Dorfer
Die Abschlussveranstaltung
der ersten Runde war
gleichzeitig der Auftakt zur
zweiten Runde des Internen
Mentoringprogrammes für
Technikerinnen.
Nach einer Vorstellrunde
der neuen TeilnehmerInnen
wurden die Tandems
verkündet.
Andreas Bertl und Pascaline Igel
Dr. Hartmut Dettmer und Irina Müller
Andreas Henöckl und Alexandra Strohmaier
Dr. Thomas Neidhart und Elvira Omerbegovic
22
RAHMENBEDINGUNGEN
Peter Zeiner und Sabine Mory
Nach einigen erfolgreich initiierten Mentoringprogrammen in
Kärnten freut es mich besonders im Juni 2006 auch das Infineon
Technikerinnen Mentoring begleiten zu dürfen.
Ich bin überzeugt davon, dass gerade ein Internes Mentoringprogramm einen besonderen Beitrag leistet um junge erfolgsorientierte Technikerinnen zu fördern.
Dieses Programm motiviert sie in ihre berufliche Karriere zu
investieren und somit kompetent ihren Beitrag bei Infineon
Technologies Austria AG zu leisten.
Bereits eine einjährige Runde mit sieben Tandems wurde erfolgreich abgeschlossen und schon läuft die nächste Runde. Mein
persönlicher Dank gilt jedem Mentor und jeder Mentee, die durch
ihren persönlichen Einsatz zum Erfolg des Projekts beigetragen
haben.
Ich hoffe, dass alle Mentoren und Mentees sich gerne an dieses
Mentoring-Jahr erinnern und das BfC Kärnten nicht vergessen!
Abschließend danke ich den Mitarbeiterinnen des Personalbereichs
Frau Christiana Zenkl und Frau Kerstin Erschnig, die das Projekt
inhaltlich und organisatorisch hervorragend unterstützt haben.
Daniela Stein, Geschäftsführerin BfC Kärnten
23
RAHMENBEDINGUNGEN
Cross Mentoring
Bei der im Jahre 2003 gestarteten Initiative „BfC Cross Mentoring“
(ein unternehmensübergreifendes Mentoringprogramm in Kärnten) war Infineon
Österreich jedes Jahr durch eine Technikerin und eine Führungskraft vertreten.
„Cross Mentoring“ setzt sich zum Ziel, den erfolgsorientierten jungen Frauen
MentorInnen aus anderen Firmen zur Seite zu stellen und firmenübergreifende
Tandems zu bilden. Die Mentees konnten vom Know-how erfahrener
TopmanagerInnen profitieren.
In diesen 4 Jahren wurden folgende Mentees von Kärntens TopmanagerInnen
ein Jahr lang begleitet:
Mentees unseres
Unternehmens:
2003:
Michaela Hafner (Senior Manager UPS Lead Engineer)
und Miha Kampus (Prokurist bei Gasser und Partner GmbH)
2004:
Irina Schell (Staff Engineer System Design) und
Dr. Herta Stockbauer (Mitglied des Vorstandes für BKS Bank)
2005:
Inka Jedamzik (Manager Product Engineering) und
Dr. Heimo Penker (BKS Vorstand)
2006:
Anja Kottmair (Manager Product Marketing Power Management & Supply) und
Mag. Robert Ukowitz (M.A.S. Leiter Servicezentrum Wirtschaftskammer Kärnten)
Mentoren unseres
Unternehmens:
2003:
Hannsjörg Galler (Personalleiter im Ruhestand) und Sabine Krakowitzer
(Leiterin der Abteilung Risikocontrolling und Eigengeschäft, BKS Bank)
2004:
Dr. Stefan Zerlauth (Senior Manager Test Engineer) und Katharina Tokarewicz
(Leiterin des Umweltmanagements bei der Treibacher Industrie AG)
2005:
Dr. Johann Haghofer (Director Business Administration) und
Daniela Fuks (Verkaufsleiterin FunderMax)
2006:
Robert Czetina (Director Research und Development) und
Dr. Inga Kropfberger (Projektmanagerin bei impress decore Austria GmbH )
24
RAHMENBEDINGUNGEN
Das FIT-Netzwerk
Um etwas zu bewegen, braucht es kreative Köpfe mit Weitblick und Pioniergeist,
die bereit sind, gewohntes Terrain zu verlassen und neue Wege einzuschlagen.
Im Sommer 2005 formierte sich nach einem Kick-Off Workshop unser
FIT-Netzwerk, welches als Plattform diente, um Erfahrungen auszutauschen und
Know-how weiterzugeben.
Ziel war es, Mitarbeiterinnen zu fördern, Maßnahmen und Meilensteine zu
identifizieren, den Nutzen von heterogenen Teams hervorzuheben und
Infineon Österreich als attraktiven Arbeitgeber für Männer, Frauen und Familien
zu etablieren. In diesen zwei Jahren ist das Netzwerk auf 22 Mitglieder
gewachsen und setzte sich aus MitarbeiterInnen aus unterschiedlichen
Hierarchieebenen und Abteilungen zusammen.
Als FIT-NetzwerkerInnen nahmen die Mitglieder regelmäßig an den Netzwerkmeetings teil und wahrten ihre MultiplikatorInnenrolle. Insgesamt zwölf Netzwerkmeetings fanden in diesen zwei Jahren statt, in denen unter anderem auch
die Idee des „Internen Mentoringprogramms für Technikerinnen“ geboren wurde.
NetzwerkerInnen: Peter Caldera, Robert Czetina, Timothy Dow, Kerstin Erschnig, Kornelia Geiger,
Brigitte Griessnig, Birgit Harrer, Helmut Horvat, Inka Jedamzik, Mariella Koren,
Evelyn Krickl, Dr. Martin Mischitz, Robert Müllneritsch, Lucia Novello, Marco
Pertl, Stefan Rohringer, Irina Schell, Silke Sorger, Michael Staber,
Sandra Weitenthaler-De Brito E Cunha, Sigrid Sima-Witasek, Christiana Zenkl
Am Seminar „Durchsetzungsstrategien für Frauen“ von Sabine Asgodom nahmen
Kornelia Geiger, Irina Schell und Silke Sorger teil. Dieses fand am 21. und
22. April 2006 im Business frauen Center (BfC) Klagenfurt statt.
25
RAHMENBEDINGUNGEN
Ich bin Netzwerkerin, um einen Gedanken- und Ideenaustausch voranzutreiben, um meine Erfahrung weiterzugeben, rascher an relevante Daten zu gelangen und von
den Kenntnissen meiner KollegInnen zu profitieren!
Birgit Harrer, Staff Engineer Process Engineering
Ich unterstütze das Netzwerk, weil Anregungen aus jeder
Richtung notwendig sind, um unsere kreative Tätigkeit zu
ermöglichen und weil es Spaß macht, zu geben und damit
später meist sogar mehr zurückzubekommen. Durch das
Netzwerk wird eine Vielfalt geschaffen, die unseren Arbeitsalltag bereichert und blinde Flecken aufzeigen kann.
Ich bin Netzwerker, da langfristige Veränderungen die Unterstützung an allen Ecken und Enden benötigen - auch außerhalb der etablierten Wege.
Stefan Rohringer, Vice President Development Center Graz
26
RAHMENBEDINGUNGEN
Studie zur beruflichen Entwicklung von Frauen in der Technik
Das gesellschaftliche Interesse, Gleichberechtigung zu schaffen und auch zu
leben, spiegelt sich in den unterschiedlichsten Institutionen wider.
Im universitären Bereich nähert man sich diesem Thema beispielsweise mit
Erhebungen der tatsächlichen Situation von Frauen. So auch bei der
„Studie zur beruflichen Entwicklung von Frauen in der Technik“.
Die Durchführung erfolgt durch das Institut für Psychologie der Universität Graz
in Kooperation mit der Grazer Gesellschaft für Personalpsychologie.
Die Dauer beläuft sich auf insgesamt drei Jahre (Start der Studie: 2005 Ende der Studie: 2008).
Mit der Teilnahme an der „Studie zur beruflichen Entwicklung von Frauen in der
Technik“ erhalten acht Mitarbeiterinnen von Infineon Österreich die Möglichkeit,
ihren persönlichen Entwicklungsbedarf aufzuzeigen und Maßnahmen zur
Umsetzung zu erkennen und zu vollziehen.
Ein weiterer Fokus der Studie liegt auf dem Aspekt des Geschlechterunterschieds
und der Frage, ob für Frauen und Männer andere Persönlichkeitsmerkmale
relevant sind, um beruflichen Erfolg zu erzielen.
Insgesamt nehmen österreichweit 450 Personen aus 17 Unternehmen an dieser
Studie teil. Infineon Österreich ist mit folgenden Teilnehmerinnen vertreten:
Amira Derado
Gabriele Faller
Daniela Klemmer
Natalie Knapp
Andrea Kofler
Evelyn Krickl
Irene Schuster
Negar Soufi Amlashi
27
RAHMENBEDINGUNGEN
8
0
0
0
employee
MitarbeiterInnen und Familienservice
0
Employee Service - MitarbeiterInnen und
deren Familien unterstützen
0
0
22.05.2007
For internal use only
Copyright © Infineon Technologies 2007. All rights reserved.
Infineon Österreich ist es ein Anliegen, die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im Unternehmen zu steigern sowie die Balance zwischen Privatem und
Beruflichem zu gewährleisten.
Daher hat man im August 2006 ein Pilotprojekt mit der Firma „employee service“
am Standort Graz gestartet. „employee service“ verfolgt das Ziel mit Information,
Vermittlung und Beratung der Work-Life-Balance näher zu kommen.
Diese Dienstleistung ist für alle MitarbeiterInnen des Grazer Standortes und deren
im Haushalt lebenden Angehörigen kostenlos. Private Themen wie Schwangerschafts- oder Elternberatung, Personal Coaching oder Beratung im Umgang mit
Überbelastung werden ebenso behandelt wie berufliche Fragen, die beispielsweise das richtige Verhalten bei Mobbing aber auch möglicher Neuorientierung
behandeln.
Ein professionelles BeraterInnen-Team steht an 365 Tagen im Jahr telefonisch
zur Verfügung. Die Wahrung der Anonymität, der Diskretion und des Datenschutzes steht an oberster Stelle.
Wie wichtig solche anonymen und neutralen Beratungsinstanzen sind, wird aus
der Zwischenbilanz ersichtlich: 42 Personen haben in 63 Stunden dieses Service
innerhalb von 10 Monaten in Anspruch genommen.
28
RAHMENBEDINGUNGEN
Page 1
ADVANCE Summer School Forscherinnen fördern
Weiterbildung ist für Infineon
Österreich ein zentrales Thema,
um am globalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Möglichkeit von spezifischen
Fortbildungen öffnet der beruflichen Laufbahn neue Türen.
Daher sind weiterbildende Maßnahmen speziell für Frauen auch
in unserem Projekt aufgegriffen
und verfolgt worden.
Die ADVANCE Summer School ist
ein Programm, welches Frauen mit
herausragenden Leistungen durch
das Hervorheben der eigenen
Stärken sichtbar macht und auf
ihren beruflichen Wegen weiterbringt.
Die Ziele der ADVANCE Summer
School sind die Förderung des
Frauenanteils in Forschung und
Entwicklung, die Unterstützung
von weiblichen Forscherinnen im
Aufbau von Karriere/Management
Skills sowie die weibliche Karriereentwicklung im Generellen.
Das EU-Projekt ADVANCE, welches
von der Donau Universität Krems
zusammen mit fünf weiteren internationalen Partneruniversitäten
durchgeführt wurde, fand in zwei
Modul-Werkstätten im niederösterreichischen Krems statt. Insgesamt
33 internationale Teilnehmerinnen
aus 12 europäischen Ländern wurden von einem Team hinsichtlich
wissenschaftlicher, persönlicher
und beruflicher Aspekte beraten
und gecoacht.
Dr. Tanja Zimmermann, Ingenieurin
bei Infineon Österreich, nahm an
diesem Programm begeistert teil.
33 internationale Teilnehmerinnen
nahmen an diesem Programm teil.
Modul 1: 23.07. – 03.08.2007
Universität Krems
Modul 2: 07.09. – 09.09.2007
Universität Krems
Dr. Tanja Zimmermann
Für die erste ADVANCE Summer School kamen 33 Frauen aus
12 europäischen Ländern an der Uni Krems zusammen, um
gemeinsam ihre Soft Skills zu verbessern. Das ist ein
richtiger und wichtiger Schritt, um Frauen in typischen
Männerberufen gezielt zu unterstützen. Bei Infineon hatte ich
gute Möglichkeiten mich bezüglich Soft Skills fortzubilden,
aber speziell die Themen Gender Unterschiede und
Networking in der Summer School sind sehr wichtig und
werden meine zukünftige Arbeit beeinflussen.
Dr. Tanja Zimmermann, Senior Specialist Process Harmonization
29
RAHMENBEDINGUNGEN
Eine externe Moderatorin führte
die einzelnen Gruppen durch die
Workshops und regte zu vielen
Diskussionen an, in denen sich
bereits die wesentlichen Themen
herauskristallisierten, welche
später im Rahmen des Projekts
aufgegriffen wurden.
Gender Mainstreaming ist ein
Ansatz in der Genderforschung,
der für eine Gleichberechtigung
von Männern und Frauen in allen
Lebenssituationen eintritt.
Um im Unternehmen ein
Bewusstsein für Gender Mainstreaming zu schaffen, war es
unserem FIT-Team wichtig, die
Führungskräfte dafür zu sensibilisieren und sie als MultiplikatorInnen zu gewinnen.
Man widmete sich in Workshopreihen dieser Thematik und verfolgte das Ziel, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen
Frauen keinen Nachteil gegenüber
ihren männlichen Kollegen haben.
Im April 2005 startete eine Workshopreihe, an der 40 Führungskräfte teilnahmen. In vier Halbtagesworkshops setzten sich die
MitarbeiterInnen aktiv mit Gender
Mainstreaming in unserem Unternehmen auseinander und wurden
so in Denk- und Bewusstseinsbildungsprozesse eingebunden.
30
GENDER MAINSTREAMING
Durch diese Workshopreihen
setzte man erste Akzente, die zur
Sensibilisierung der Führungsmannschaft zu diesem Thema
beitrugen.
Im September 2005 wurden die
gesammelten Inputs in einem
Auswertungsworkshop präsentiert.
Gender
Mainstreaming
Workshopreihe für
Führungskräfte
Auch das Sichtbarmachen interner
Ingenieurinnen sollte in Zukunft
vermehrt forciert werden.
Timothy Dow und Negin Aghasi
Die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf spielte bei allen Beteiligten
eine zentrale Rolle. Weiters wurde
die Wichtigkeit der frühen Hinführung junger Frauen zur Technik
dargestellt. Maßnahmen, mit
dieser bereits in den ersten Schuljahren zu beginnen, wurden von
allen befürwortet.
von links: Florian Haas, Michael Staber,
Miroslav Blanarik und Walter Göderle
WorkshopteilnehmerInnen (alphabethisch geordnet)
Negin Aghasi
Dr. Helmut Angerer
Andrea Beit-Grogger
Miroslav Blanarik
Michael Dahmen
Ernst Dorfer
Timothy Dow
Kerstin Erschnig
Gabriele Faller
Kornelia Geiger
Walter Goederle
Florian Haas
Dr. Gerhard Hafner
Waltraut Hagauer
Frank Heinrichs
Gerald Holweg
Karl Horst Hohenwarter
Helmut Horvat
Werner Kersche
Petra Kost
Katja Kienzl
Armin Lammer
Dr. Ingrid Lawicka
Thomas Lentsch
Karl Mayer
Dr. Udo Mueller
Dr. Martin Mischitz
Schahjar Namwar
Herbert Pairitsch
Werner Porenta
Stefan Rohringer
Kuno Reis
Andreas Sibrai
Michael Staber
Werner Stefaner
Johann Trunk
Manfred Zierler
Jacob Zehndorfer
Christiana Zenkl
Dr. Stefan Zerlauth
Das FIT-Projekt ist ein Erfolg versprechender Ansatz, den
derzeit geringen Frauenanteil in technischen Berufen bei
Infineon mittel- bis langfristig anzuheben.
Eine Erhöhung der Transparenz der Berufsbilder halte ich für
eine wichtige Voraussetzung, um das Interesse für Technik
von Schülerinnen und Studierenden schon während der
Ausbildung zu wecken. Wenn es uns gelingt, für
BewerberInnen ein attraktiver und familienfreundlicher
Arbeitgeber zu sein, werden wir als Unternehmen deutlich
profitieren.
Die bessere Atmosphäre und Kommunikation in gemischten
Teams ermöglicht einfach kreativere Ansätze und dadurch
vielfältigere Lösungsmöglichkeiten für uns und unsere
Kunden.
Dr. Stefan Zerlauth, Senior Manager Test Engineering
Ich bin stolz in einem Unternehmen zu arbeiten,
das bereit ist in so wichtige Ziele zu investieren.
Weiters bin ich davon überzeugt, dass nicht nur Infineon
als Unternehmen von dieser Initiative profitiert,
sondern die Gesellschaft als Ganzes.
Michael Staber, Senior Manager Research & Development
31
GENDER MAINSTREAMING
Vorträge im Haus - Matthias Horx und Sabine Asgodom
Einmal im Jahr organisierte unser
FIT-Team Vorträge von TopReferntInnen, um den FITGedanken wieder zu entfachen.
In diesem Sinne lud man
Top-Vortragende ein, die im Haus
für spannende Stunden sorgten
und zu neuen Ideen anregten.
Im Mittelpunkt standen dabei
Themen wie „Diversity“ und die
„Work-Life-Balance“.
So beeindruckte Matthias Horx
am 03. April 2006 knapp 200
interne und externe Gäste mit
seinem Vortrag
„Das Diversity-Prinzip das Erstarken des weiblichen
Geschlechts“.
Work-Life-Balance ist maßgeblich
für die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und letztendlich für ihr Engagement, ihre
Produktivität und Kreativität im
Arbeitsprozess entscheidend.
Matthias Horx
von links: Rohringer, Kircher-Kohl, Horx, Zenkl, Erschnig, Petschacher, Klein, Haas
32
von links: Erschnig, Gaber, Stein, Klein, Zenkl
Sabine Asgodom begeisterte
am 08. März 2007 mit ihrer
Darstellung über
„Work-Life-Balance;
Frauen oder Männer wer hat mehr vom Leben?“
über 300 ZuhörerInnen.
Durch die Thematisierung und
Auseinandersetzung mit FITrelevanten Aspekten wurden
Diskussionen angeregt und Denkanstöße gegeben, die den
Gedanken des Projekts
verbreiteten.
Sabine Asgodom
von links: Stein, Haas, Asgodom, Klein, Graf, Zenkl, Erschnig
33
GENDER MAINSTREAMING
Die BesucherInnen lauschten gespannt den Vortrag
FIT-Frühstück am Weltfrauentag 2006
Den Weltfrauentag 2006 nahmen
wir, die FIT-Initiatorinnen, zum
Anlass, uns mit KollegInnen,
Führungskräften und
KooperationspartnerInnen bei
einem gemeinsamen Frühstück
auszutauschen.
34
GENDER MAINSTREAMING
In anregender Atmosphäre führten
die rund 50 geladenen Gäste
- darunter auch die beiden FITPatInnen Monika Kircher-Kohl
und Reinhard Petschacher - einen
intensiven Meinungsaustausch
und spannende Diskussionen,
vor allem aber wurde die
Zusammenkunft als Chance des
gegenseitigen Kennenlernens
und Networking genutzt.
2006
Von links: Kircher-Kohl, Dr. Dermutz, Bergner, Holzweber, Dullnig, Janshoff, Stein, Fruhmann, Zenkl, Erschnig
Als Gäste von Seiten der
KooperationspartnerInnen
durfte Infineon Österreich beim
FIT-Frühstück Brigitte Janshoff
(Mädchenzentrum Klagenfurt),
Daniela Stein (Business frauen
Center Kärnten), Dr. Susanne Dermutz (Universität Klagenfurt), Sabine Bergner (Institut für Psychologie der Universität Graz), Sabine
Dullnig und Angelika Holzweber
(beide WiTEC), Gabriele Fruhmann
(FEMtech Expertin des Monats
Jänner 2006) sowie die
FH Technikum Kärnten
Stipendiatinnen Martina
Heiligenbrunner, Karin Mayer,
Patricia Steiner, Rosina Kreutzer
und Tina Thelesklav begrüßen.
Die fünf Studentinnen waren die
Besten ihres Jahrgangs aus IT- und
elektronahen Studiengängen und
wurden von Infineon Österreich in
Kooperation mit dem Fachverband
für Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) gefördert und
unterstützt.
Stipendiatinnen der FH Kärnten
35
Personalmarketing
Technikerin des Quartals
FEMtech stellte im März 2005 die
Initiative „Expertin des Monats“
vor. Diese Idee griff Infineon
Österreich vom Kooperationspartner auf und adaptierte sie
dem eigenen Bedarf entsprechend.
Durch die Initiative „Technikerin
des Quartals“ wurden Akzente
dahingehend gesetzt, dass wir
Technikerinnen in einer überwiegend von Männern dominierten
Branche sichtbar gemacht haben.
Darüber hinaus wurde ein positives
Berufsbild für Technikerinnen nach
innen wie nach außen vermittelt.
Die Ingenieurinnen präsentierten
sich mit einem persönlichen
Werdegang sowohl im Intranet als
auch im Internet, wirkten als Vorbilder für junge Kolleginnen und
machten somit Mut zur und Lust
auf Technik.
36
PERSONALMARKETING
Eine Fachjury wählte aus den
eingereichten Bewerbungen ihre
Favoritin aus. Dabei wurde Augenmerk auf Kriterien wie „Erfolg für
die Firma“, „Signalwirkung nach
außen“ oder „Aktivitäten zur
Förderung von Frauen“ gelegt.
Die ausgewählte Jury setzte sich
aus folgenden Mitgliedern unterschiedlicher Abteilungen,
Standorte und KooperationspartnerInnen zusammen:
Jurymitglieder:
Kornelia Geiger (Infineon Villach)
Elfriede Geyer (Infineon München)
Brigitte Griessnig (Comneon)
Dr. Richard Hagelauer (DICE)
Birgit Harrer (Infineon Villach)
Stefan Rohringer (Infineon Graz)
Reingard Neto (FFG)
Die Bewerbung stand allen Frauen
im technischen Aufgabenbereich
offen und erfolgte entweder durch
die Empfehlung der eigenen
Führungskraft und/oder durch
Eigeninitiative.
Die Initiative „Technikerin des Quartals“ von Infineon ist
großartig, weil soviel positive Effekte damit verbunden sind.
Es werden weibliche technische Größen ausgezeichnet, die
bereits mit beeindruckendem Erfolg überzeugt haben.
Sie werden vor den Vorhang geholt und ihre Leistungen
auch entsprechend gewürdigt.
Es war beeindruckend, welche tollen Lebensläufe diese
Frauen mitbringen und die Entscheidung nur eine
Technikerin zu nominieren ist nicht immer leicht gefallen.
Die Auszeichnung macht die gewählten Technikerinnen
sicher zu Recht stolz auf den eigenen Weg, die Arbeit und
auch auf das Umfeld.
Diese Initiative hat wirklich Vorbildcharakter, denn mit ihr
werden neue Role Models für die Technik geschaffen, die
zeigen, dass ein technischer Beruf nicht nur spannend und
interessant ist mit guten Verdienstchancen, sondern er
auch tolle Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung bietet.
Eva Habres, FFG - Programmleiterin FEMtech
Ich persönlich habe das Projekt „FIT“ aus voller Überzeugung unterstützt. Es war mir immer ein großes Anliegen
die Frauen in der Technik für alle sichtbar zu machen.
Da ging es mir nicht um eine Selbstbeweihräucherung der
Frauen, sondern um die Initiative, dass technische Berufe
sowohl für Frauen als auch für Männer eine Investition
unserer Gesellschaft in die Zukunft sein sollte.
Die Zukunft braucht die Kreativität der Frauen in allen
gesellschaftlichen Bereichen. Nur durch das nach Außen
sichtbar machen solcher Initiativen, können Hemmschwellen
und Berührungsängste gegenüber technischen Berufssparten
für Mädchen auf Dauer abgebaut werden. Ich hoffe, dass
mit unserem Projekt einiges dazu beigetragen wurde diese
Hemmschwellen kleiner zu machen.
Kornelia Geiger, Projektmanagement
37
PERSONALMARKETING
Insgesamt wurden vier Mitarbeiterinnen zur „Technikerin des
Quartals“ gekürt.
Als erste „Technikerin des
Quartals“ (Drittes Quartal im
Geschäftsjahr 2005/2006) kürte
die Jury Sigrid Sima-Witasek.
Nach ihrem Studium der Elektronik
an der Fachhochschule Technikum
Kärnten, sowie dem Praxissemester und der Diplomarbeit bei
Infineon begann sie ihre Karriere
im Development Center Villach
als Digital Design Engineer und
entwickelte gemeinsam mit ihren
Kolleginnen und Kollegen
Empfängerchips für digitales
terrestrisches Fernsehen.
Zur zweiten Technikerin des
vierten Quartals im Geschäftsjahr
2005/2006 wurde Irene Schuster
ausgezeichnet. Nach ihrem
Studium der Mechatronik an der
Johannes Kepler Universität Linz
mit Schwerpunkt Nachrichtentechnik begann sie ihre Karriere als
Concept Engineer für Basisband
ICs für Mobiltelefone bei der DICE.
Für das erste Quartal im Geschäftsjahr 2006/2007 überreichte die
Jury Amira Derado die Trophäe zur
Technikerin des Quartals. Nach
ihrem Studium der Elektrotechnik
an der Technischen Universität
Sarajevo und Graz begann sie ihre
Karriere als Digital Design Ingenieurin bei Austria Microsystems.
Seit September 2002 ist Amira
Derado im Infineon Development
Center Graz beschäftigt und für
die Konzeptentwicklung im Bereich
RFID (kontaktlose Speicherprodukte) verantwortlich.
von links: Negar Soufi Amlashi, Sigrid
Sima-Witasek und Irene Lepuschitz
von links: Marion Vögele,
Irene Schuster und Daniela Klemmer
von links: Amira Derado,
Michaela Hafner und Pascaline Igel
38
PERSONALMARKETING
Ich finde es wichtig, Frauen in
technischen Berufen sichtbar
zu machen und dadurch eine
Bewusstseinsveränderung zu
erreichen.
Mir ist der Kontakt zu
anderen Frauen bei Infineon
sehr wichtig, da Erfahrungen
ausgetauscht werden können
und Know-how weitergegeben
wird. Durch das Programm
„Technikerin des Quartals“
sowie durch das „Interne
Mentoring Programm für
Technikerinnen“ wird dies
umgesetzt.
Sigrid Sima-Witasek,
Senior Engineer Digital Design
Projekte zur Förderung von
Frauen in technischen Berufen
gibt es mittlerweile viele.
Ebenso wie ich davon überzeugt bin, dass diese Projekte
einen Beitrag dazu leisten
werden, den Frauenanteil in
technischen Berufen zu heben,
bin ich von deren Wichtigkeit
überzeugt. Die Technik stellt
nicht nur ein interessantes
Betätigungsfeld mit vielfältigen Möglichkeiten dar,
sondern wird auch zukünftig
immer stärker an Bedeutung
gewinnen.
Irene Schuster,
Senior Engineer
Concept Engineering
Ich würde es mir wünschen,
dass sich immer mehr
Frauen für die naturwissenschaftlich-technische
Studien und darüber hinaus
naturwissenschaftlichtechnischen Berufen entscheiden. In diesen
Bereichen sind leider immer
noch viel zu wenige Frauen
präsent, obwohl diese sehr
gute Berufs- und Karriereaussichten bieten.
Umso wichtiger finde ich
jede Aktion, wie diese, die
die Rolle von Frauen in der
Technik fordert.
Amira Derado,
Concept Engineering
Research and Development
39
PERSONALMARKETING
Über die Auszeichnung
„Technikerin des Quartals“ für
das zweite Quartal im Geschäftsjahr
2006/2007 freute sich Katja Kienzl.
Nach ihrem Studium der Telematik
an der Technischen Universität
Graz begann sie ihre Karriere bei
Mikron GmbH, später arbeitete sie
als Key Account Managerin
bei Philips Semidconductors.
Seit 2004 ist Katja Kienzl im
Infineon Development Center Graz
beschäftigt.
von links: Barbara Winkler,
Katja Kienzl und Irina Müller
Die Förderung und Herausforderungen für Mädchen und
Frauen, die sich für Technik interessieren halte ich für
einen der wichtigsten Faktoren, um sich in dieses so
vielfältige und spannende Umfeld von Technologie und
Innovation zu wagen und dort zu etablieren. Besonders
Mädchen und Frauen sollten sich früh etwaige „Andersartigkeiten“ in Bereichen des Denkens, in der Wahrnehmung und Kommunikation bewusst machen und ich
wünsche mir, dass sie dies als Vorteil und Bereicherung
erfahren.
Katja Kienzl,
Senior Manager Business Development CLmem & RFID
40
PERSONALMARKETING
Der Shadowing Film - Berufsbild Technikerin
Ein ambitioniertes Ziel unseres
FIT-Projekts war es, junge Frauen
und Mädchen für technische
Berufe zu begeistern. Um dem
Fachkräftemangel entgegenzusetzen, sind junge Mädchen, die
vor der Berufswahl stehen, eine
wichtige Zielgruppe. Aufgrund
dessen nahm das Unternehmen an
der EU-Initiative mit dem Titel
„IT-Girls“ teil, welche von EUKommissarin Viviana Reding ins
Leben gerufen wurde. Gemeinsam
mit anderen internationalen
HighTech-Unternehmen
produzierte Infineon Österreich
einen Film, der junge Frauen
durch das Aufzeigen verschiedener
technischer Berufsbilder für diese
berufliche Möglichkeit begeistert.
Bild: Dreh
Lisa Hofer bei den Dreharbeiten
in der Villacher Innenstadt
Thomas Klein an einer Videokonferenz mit internationalen
Infineon MitarbeiterInnen teil und
besichtigte die Produktionshallen
der Firma.
Irina Schell und Lisa Hofer bei den
Dreharbeiten in der Firma
Durch den Tag bei Infineon
Österreich erlangte die Schülerin
Einblicke in den Beruf der
Ingenieurin und konnte somit
ihre Vorstellung, in einem
technischen Beruf tätig zu sein,
konkretisieren.
Anfang Jänner 2007 fanden die
Dreharbeiten für dieses Projekt
am Standort Villach statt. Um den
Berufsalltag einer Ingenieurin bei
Infineon Österreich kennenzulernen,
begleitete die Schülerin Lisa Hofer
einen Tag lang die Technikerin
Irina Schell und wurde mit technischen Aufgabenbereichen und
Arbeitsprozessen vertraut gemacht.
Die 16jährige konnte sich im Löten
und Einsetzen eines Infineon Chips
versuchen, nahm gemeinsam mit
Infineon Vorstand Monika
Kircher-Kohl und Personalchef
Von links: Lisa Hofer, Kerstin Erschnig
und Irina Schell
PERSONALMARKETING
41
Der Filmbeitrag von Infineon Österreich wurden neben jenen von Nokia,
Cisco Systems, British Telecom und Motorola in einer 10minütigen
EU-Version am 08. März 2007 bei einer Pressekonferenz in Brüssel
einem internationalen Publikum vorgestellt.
Lisa Hofer war in Begleitung von Infineon Mitarbeiterin Christine Malliga
vor Ort und konnte sich mit anderen Mädchen über die am Shadowing
Tag gemachten Erfahrungen austauschen.
Neben dieser EU-Version, in der alle beteiligten HighTech Unternehmen
einer Schülerin die Möglichkeit gaben, einen Tag lang als Schatten eine
Mitarbeiterin zu begleiten, produzierte Infineon Österreich eine eigene
5minütige Version.
Intern wurde diese Infineon-Version des Films ebenfalls am Weltfrauentag 2007 im Zuge des Vortrags von Sabine Asgodom gezeigt.
Rechtzeitig zum Start ins neue Schuljahr 2007/2008 wurden die beiden
Filmbeiträge an Schulen, Institutionen und Interessensvertretungen
versendet, um möglichst vielen jungen Frauen Eindrücke vom Berufsbild
einer Technikerin zu vermitteln.
Jungen Frauen wird heutzutage leider noch sehr oft ein
veraltetes Bild technischer Berufe vermittelt. Das hat zur
Folge, dass sich nur wenige Mädchen für einen
technischen Beruf entscheiden.
Mit dem Shadowing Projekt wollten wir zeigen, dass
Frauen in einem technischen Beruf genau so erfolgreich
sein können wie Männer und ihnen ihre Arbeit viel Spaß
machen kann.
Infineon beschäftigt bereits eine Vielzahl an Technikerinnen und bietet ihnen ausgezeichnete Entwicklungschancen. Technikerinnen werden durch verschiedene
interne Programme bei der Entwicklung ihrer beruflichen
Karriere aktiv unterstützt.
Wir hoffen, mit dem Shadowing Projekt mehr Mädchen
für die Technik begeistern zu können.
Irina Schell, Chip-Package Co-Design
42
PERSONALMARKETING
Der Shadowingtag war sehr interessant.
Ich finde es super, dass bei Infineon so viele MitarbeiterInnen zusammen sind und dass diese unterschiedlichen Nationen angehören.
Ich glaube nicht, dass es schwer ist für eine Frau in
einem technischen Beruf zu arbeiten, denn die Zeiten
haben sich geändert. Frauen werden immer mehr mit
einbezogen.
Lisa Hofer, Schülerin
EU-Kommissarin Viviane Reding mit den Protagonistinnen
Doch nicht nur der Shadowing Film brachte das FIT-Projekt in die
Medien - weitere 21 Medienbeiträge konnten in den zwei Jahren
verzeichnet werden, die Frauen und Technik bei Infineon Österreich
thematisierten.
Außerdem war Infineon Technologies an der Mitgestaltung zweier
Broschüren beteiligt, die in Kooperation mit der Industriellenvereinigung
Kärnten entstanden sind. „Die Industrie wird weiblich“ und
„Das Jahrhundert der Frauen“ zeigen Mädchen vorbildhafte
Karrierewege und berufliche Möglichkeiten im technischen Bereich auf.
43
PERSONALMARKETING
BesucherInnengruppen bei Infineon Österreich - Ein Blick hinter die Kulissen
Viele Schülerinnen und Schüler
können sich schwer vorstellen,
welche Berufsbilder es mit einer
naturwissenschaftlich-technischen
Ausbildung gibt.
Daher war es unserem FIT-Team
ein Anliegen, technikinteressierten
Mädchen und Burschen die
Möglichkeit zu geben, Infineon
Österreich in Villach zu besichtigen
und mehr über die Karriere einer
Technikerin/eines Technikers bei
Infineon Österreich zu erfahren.
Insgesamt warfen über 200 SchülerInnen und Studierende bei
Infineon Österreich einen Blick
hinter die Kulissen und machten
sich selbst ein Bild von der Tätigkeit und den Aufgabenbereichen
einer Ingenieurin/eines Ingenieurs.
• Das Mädchenzentrum Klagenfurt
besuchte im Feber 2005 sowie im
August 2006 mit je 20 Mädchen
den Standort Villach. Für die
jungen Frauen war es eine tolle
Chance, mehr über die Möglichkeiten technischer Ausbildungswege zu erfahren.
Mit der gemeinsamen Offensive von Infineon Österreich und
dem Mädchenzentrum Klagenfurt ist es gelungen, junge Frauen
am Mädchentag bei Infineon Villach für technische Berufe zu
begeistern. So konnte der Anteil von weiblichen Lehrlingen in
nichttraditionellen Berufen erheblich gesteigert werden.
Die gute Zusammenarbeit hat gezeigt, dass es durchaus
möglich ist, junge Frauen für technische Ausbildung zu
interessieren und motivieren.
Wünschenswert wäre es, wenn es mehr solche Kooperationen
geschlossen würden, um den Zugang den jungen Frauen zu
technischen Berufen zu erleichtern.
44
Brigitte Janshoff,
Geschäftsführerin Mädchenzentrum Klagenfurt
PERSONALMARKETING
• Im Oktober 2006 begrüßten wir
in Villach 40 StudentInnen der
TU Graz, für die die Führungen
durch das Unternehmen vor allem
aufgrund fachlicher Aspekte sehr
interessant waren.
• Im Zuge des Girl’s Day 2006
und 2007 besuchten insgesamt
60 Mädchen aus zwei Kärntner
Schulen (Gymnasium St. Martin/
Hauptschule Landskron) das
Unternehmen. Für deren Zukunftsperspektiven war es wichtig,
konkrete Vorstellungen vom Beruf
der Technikerin zu bekommen.
Durch die Besichtigung der einzelnen Bereiche im Unternehmen
setzte man dahingehend einen
entscheidenden Schritt.
Girl´s Day 2006
• Im Mai 2007 arrangierte
Infineon Österreich gemeinsam mit
dem Mädchenzentrum Klagenfurt
einen Mädchentag, an dem über
40 Schülerinnen Einblicke und
Informationen über den
technischen Berufsweg erhielten.
• In Kooperation mit Industriellenvereinigung Kärnten
veranstalteten wir in Villach im
Juni 2007 den ersten NAWI
(naturwissenschaftlichen) Tag,
an dem 24 SchülerInnen aus
Kärntner Schulen mit herausragenden Leistungen in den
Fächern Mathematik, Physik oder
Chemie an einem Ganztagesworkshop teilnahmen.
Arbeitsgruppe NAWI-Tag
Informationen aus erster Hand bewähren sich immer wieder als wirksames Instrument zur Meinungsbildung über die Industrie. Aus diesem Grund ist die IV Kärnten bestrebt das Netzwerk zwischen
ihren Mitgliedsbetrieben und den Einrichtungen des Bildungswesens stetig zu vertiefen. In der
Arbeitsgruppe „NWT“ der IV Kärnten arbeiten Vertreter von Betrieben und Schulen zusammen, um
Jugendliche verstärkt für eine Ausbildung in einem technischen oder naturwissenschaftlichen Beruf
zu gewinnen.
Infineon ist in dieser Arbeitsgruppe nicht nur von Anfang an aktiv mit dabei sondern hat durch
die Bereitstellung von Infrastrukur und personeller Unterstützung auch maßgeblich zum Erfolg des
ersten NAWI-Tages im Juni 2007 für 24 Jugendliche beigetragen. Unternehmen wie Infineon ermöglichen es der IV Kärnten ihrer Öffentlichkeitsarbeit bei Jugendlichen zugunsten technischer und
naturwissenschaftlicher Berufe die erforderliche Breitenwirkung und Nachhaltigkeit zu verleihen.
Paul Wieser, Industriellenvereinigung Kärnten
45
PERSONALMARKETING
Ich möchte mich recht herzlich für die Teilnahme am
naturwissenschaftlichen Tag bei Infineon bedanken.
Der Workshop war sehr lehrreich und interessant.
Ich habe sehr viel Hilfreiches bezüglich Brainstorming
und Projektmanagement gelernt und werde dies auch
bei meinem Maturaprojekt erfolgreich anwenden.
Ich möchte mich auch für die Bereitstellung von
Mentoren bedanken, welche uns im kommenden
Schuljahr unterstützen werden.
Katharina Duregger, HTL-Schülerin
• Darüber hinaus war Infineon
Österreich 2005, 2006 und 2007
in der Jury zur Prämierung des
jährlich verliehenen LilithLandesförderpreises vertreten.
Dieses Projekt fordert junge
Mädchen auf, sich intensiv mit
nicht traditionellen Perspektiven
und Berufswegen auseinanderzusetzen.
46
PERSONALMARKETING
• Infineon Österreich übernahm
bei der Verleihung des
Johanna Dohnal Förderpreis 2007
die Patenschaft.
Der Betrag von 800 Euro kam
einer Studentin zugute, die für
ihre Diplomarbeit in einem
technischen Bereich ausgezeichnet
wurde.
FEMtech Technikerinnenforum
Bewerbungsgespräche haben meist
einen sehr formalen Charakter.
FEMtech, ein Programm des
Bundesministeriums für Verkehr,
Innovation und Technologie
(bmvit) zur Förderung von Frauen
in Forschung und Technologie,
wollte diesem Faktor mit der 2006
gestarteten Initiative „Technikerinnenforum“ durch die Schaffung
einer Absolventinnenplattform
entgegenwirken.
Infineon Österreich war bislang
bei allen vier Veranstaltungen
vertreten und konnte sich neben
anderen Unternehmen wie Siemens
Austria, Telekom Austria, T-Systems
oder Austria Card als attraktiver
Arbeitgeber präsentieren. Durch
anregende Diskussionen sowie
fachlichem Austausch mit Infineon
Technikerinnen konnten bereits
vor Ort erste Kontakte geknüpft
werden. Im Weiteren wurden
konkrete Jobangebote ausgesprochen.
Die Teilnahme hatte für Infineon
Österreich nicht nur den Vorteil
eines Kennenlernens naturwissenschaftlich-technischer
Studentinnen in Österreich,
sondern auch die Möglichkeit,
sich als attraktives Unternehmen
zu präsentieren, welches Technikerinnen fördert und sie auf ihren
Karrierewegen unterstützt.
Durch diese FEMtech Initiative
stellte Infineon Österreich drei
Ingenieurinnen ein.
Termine der FEMtech Foren
1. FEMtech Forum NaWI)(Tech
am 13. Juni 2006
im TechGate Vienna
2. FEMtech Forum NaWI)(Tech
am 22. November 2006
im TechGate Vienna
Das Technikerinnenforum bietet
Absolventinnen naturwissenschaftlicher und technischer Studiengänge die Möglichkeit, in informeller
Atmosphäre Unternehmen aus
ganz Österreich kennen zu lernen
und erste berufliche Kontakte zu
knüpfen.
3. FEMtech Forum NaWI)(Tech
am 27. März 2007 an der
Technischen Universität Graz
4. FEMtech Forum NaWI)(Tech
am 26. Juni 2007
im TechGate Vienna
PERSONALMARKETING
47
Infineon ist nicht nur innerhalb seiner Branche ein
sehr erfolgreiches Unternehmen, es ist auch vorbildhaft bei der Förderung von Diversität, ganz speziell
auch Genderdiversität und Chancengleichheit.
Sowohl das FIT-Projekt als auch und das Programm
FEMtech verfolgen dieselben Ziele: jungen Frauen den
Zugang zu technischen Berufen zu erleichtern, Frauen
in Forschung und Entwicklung Karrieremöglichkeiten
zu eröffnen und die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf zu fördern.
Getraud Oberzaucher,
Programmverantwortung bmvit
Meine Anstellung bei Infineon Technologies Austria
in Villach wurde durch das FEMtech Treffen in Wien
initiiert. Diese Treffen sind aus meiner Sicht sehr gut
geeignet, um in entspannter Atmosphäre Kontakte zu
Unternehmen herzustellen.
Der Berufseinstieg bei Infineon wird von allen Seiten
tatkräftig unterstützt. Die Integration der Technikerinnen im Firmennetzwerk wird in allen Ebenen der
Firma begeistert angetrieben und mittels gezielter
Programme gefördert.
Dr. Alina Absmeier,
Unit Process Sustaining
Das Technikerinnenforum ist eine gelungene Idee,
Absolventinnen und Industrie zusammenzuführen.
Hier können in gelöster Atmosphäre wichtige
Informationen ausgetauscht und Kontakte für die
Zukunft geknüpft werden.
Besonders für angehende Akademikerinnen ist es
wichtig, die Wünsche und Vorstellungen zukünftiger
Arbeitgeber zu kennen um sich rechtzeitig orientieren
zu können.
Dr. Ulrike Fastner,
Engineering Research and Development
48
PERSONALMARKETING
Infineon Österreich nahm an
mehreren Berufsmessen teil, die
auf die Schwerpunkte „Frauen,
Mädchen und Technik“ spezialisiert waren.
• Im Oktober 2006 besuchte
Infineon Österreich die
Abschlussveranstaltung
„IT`s a Women`s World“,
der FH Joanneum. Vor mehr als
150 BesucherInnen präsentierte
sich das Unternehmen mit einem
Messestand vor Ort.
• Weiters war man jährlich fixer
Partner an den FIT Tagen der
Universität Klagenfurt.
Durch die Teilnahme an Podiumsdiskussionen präsentierte Infineon
Österreich seine Initiativen und
Maßnahmen zur Unterstützung von
Frauen und Familien.
• Auf der BOMM (Berufsorientierungsmesse für Mädchen)
konnte Infineon Österreich gezielt
Mädchen erreichen. 2006 und
2007 war Infineon Österreich
vor Ort, um mit spannenden
Präsentationen und interessanten
Einblicken in den Tätigkeitsbereich einer Ingenieurin mehr als
1500 junge Frauen für Infineon und
Technik zu begeistern.
Der steigende Bedarf an Technikexperten und naturwissenschaftlich-technischen AbsolventInnen erfordert es, verstärkt das
Potenzial der Frauen zu nutzen und zu heben. Das Infineon
Projekt „FIT - Chancen und Vielfalt durch Frauen in der Technik“
ist eine exzellente Möglichkeit, Frauen eine aktive Hilfestellung
und Karriereunterstützung zu geben. Infineon Österreich setzt
somit wesentliche Impulse, um Chancengleichheit im Unternehmen nicht nur zu ermöglichen, sondern auch zu leben.
Otto Graf, Vice President Production Frontend Villach/Regensburg
49
PERSONALMARKETING
Teilnahme an Befragungen
EU Forschungsprojekt PROMETEA
Das IFZ (Interuniversitäres
Forschungszentrum für Technik,
Arbeit und Kultur) der Universität
Graz führte im Oktober 2006
ein EU Forschungsprojekt durch,
welches sich mit den Karrieren
von Ingenieurinnen und
Ingenieuren in der akademischen
und industriellen Forschung
beschäftigte.
Ziel dieser Studie war es, basierend
auf einem besseren Verständnis
der Geschlechterdimensionen in
der technischen Forschung,
konkrete Maßnahmen und
Empfehlungen abzuleiten, um die
Karrierechancen von Ingenieurinnen zu verbessern.
50
PERSONALMARKETING
Infineon Österreich nahm im
Rahmen unseres FIT-Projekts zusammen mit 13 weiteren Ländern
an dieser Befragung teil.
Sechs Technikerinnen
(Barbara Winkler, Katrin Deres,
Sigrid Sima-Witasek,
Dr. Aleksandra Kozarev,
Tina Telesklav und Elfriede
Wellenzohn) und vier Techniker
von Infineon Österreich
(Alexander Kahl, Herbert Eichinger,
Michael Staber, Frank Heinrichs)
wurden durch eine InstitutsMitarbeiterin zu einer
Gruppendiskussion angeregt.
Sandra Weitenthaler-De Brito
E Cunha und Katja Kienzl
(beide Standort Graz) wurden in
Interviews zu ihrer beruflichen
Laufbahn befragt. Projektleiterin
Kerstin Erschnig gab in einem
Interview Informationen über das
FIT-Projekt.
ErFra (Erhöhung des Frauenanteils
mittels der Sozialwissenschaften)
GleichbehandlungsBilanz
der Grünen
communications@career
Das Projekt der Studiengänge
Elektronik, Geoinformation und
Soziale Arbeit der Fachhochschule
Kärnten setzte sich zum Ziel, den
Frauenanteil in technischen
Studiengängen zu erhöhen bzw.
auch männliche Studierende für
soziale (eher frauendominierte)
Studiengänge zu begeistern.
Infineon Österreich wurde als Industrieunternehmen neben anderen ausgewählt, an dieser Studie
teilzunehmen. Mittels Interviews
mit drei Männern bzw. drei Frauen
konnten im August 2005 einige
Ursachen dafür eruiert werden,
warum gewisse Studien eher von
Männern, andere wiederum vermehrt von Frauen gewählt werden.
Die InterviewkandidatInnen waren:
Dr. Martin Mischitz, Dr. Michael
Glavanovics, Robert Czetina, Silke
Sorger, Sigrid Sima-Witasek und
Claudia Kabusch.
Die Ergebnisse der Untersuchung
wurden im Buch „[ErF(r)a]hungen“
präsentiert.
Ziel der GleichbehandlungsBilanz
war es, transparent darzustellen,
ob die unternehmerische Gleichstellungspolitik für Männer und
Frauen tatsächlich gewährleistet
ist. Gemessen wurden die
Entwicklung des Personalstands,
die Repräsentation von Frauen
und Männern in den einzelnen
Hierarchieebenen und die
Einkommensgerechtigkeit.
Infineon Österreich war unter
insgesamt 40 weiteren Firmen
vertreten und schnitt sehr
positiv ab.
Kommunikation wird ein immer
wichtigerer Bestandteil der alltäglichen Arbeit und die Nutzung der
verschiedensten Kommunikationsmedien gehört zum Arbeitsalltag.
Doch wie gestalten sich innerbetriebliche Kommunikation und
Mediennutzung tatsächlich?
Und ist die persönliche Art zu
kommunizieren von Bedeutung für
die Karriere?
Diese Fragen wurden im
Forschungsprojekt der TU Berlin
communications@career gestellt.
Im Rahmen einer Befragung von
30 MitarbeiterInnen beteiligte sich
Infineon Österreich an diesem
Projekt.
51
PERSONALMARKETING
Podiumsdiskussionen, Konferenzen, Vorträge
Durch die Brisanz des Themas
„Frauen und Technik“ in den
Medien war Infineon Österreich
bei vielen Podiumsdiskussionen,
Konferenzen und Vorträgen
vertreten. Einige sollen hier
genannt werden:
• Austria Science Talk
am 01. Oktober 2005 in New York
• Technokontakte Seminar
am 12. Dezember 2005
bei Infineon Villach
Projektleiterin Kerstin Erschnig
präsentierte die Zielsetzungen des
Projekts „FIT-Chancen und Vielfalt
durch Frauen in der Technik“ und
zeigte Maßnahmen zur Erreichung
dieser auf.
• Linzer Campus Gespräch
am 09. November 2005 in Linz
Zum Thema „Frauen und Karriere Anspruch oder Widerspruch“ nahm
Projektcoach Christiana Zenkl an
einer Podiumsdiskussion teil.
Der Austria Science Talk bot die
Möglichkeit, sich über aktuelle
Entwicklungen im Bereich Technik
und Forschung zu informieren und
sich mit ExpertInnen aus den einzelnen Bereichen auszutauschen.
FIT-Patin Monika Kircher-Kohl
sprach über „Spitzenforschung
braucht Personalentwicklung“.
52
PERSONALMARKETING
gleichheit aufzuzeigen und neue
Handlungsperspektiven in einem
internationalen Kontext zu erarbeiten und zu diskutieren. FIT-Patin
Monika Kircher-Kohl und Projektcoach Christiana Zenkl waren vor
Ort.
• EU Ministergipfeltreffen am
21. Jänner 2006
bei Infineon Villach
• Re-Searching Women in Science
and Technology am 15. Mai 2006
in Wien
Als Österreich im Jänner 2007
die Präsidentschaft des Rates der
Europäischen Kommission übernommen hat, fand ein Treffen der
MinisterInnen bei Infineon Villach
statt. Projektleiterin Kerstin Erschnig präsentierte das FIT-Projekt.
Das bmvit organisierte im Rahmen
von FEMtech gemeinsam mit der
Europäischen Kommission und der
WIST-Arbeitsgruppe eine europäische Konferenz zum Thema
„Re-searching Women in Science
and Technologie“.
• Managing Diversity am
26. Jänner 2006 an der
Universität Krems
Das Frauennetzwerk der Universität Krems (THEANO) lud zu einer
Podiumsdiskussion zum Thema
„Managing Diversity Modetrend oder Erfolgsfaktor
für Unternehmen?“. Projektcoach
Christiana Zenkl nahm an dieser
Diskussion teil.
• MApEC Konferenz am
05. September 2006 in der
Fachhochschule Joanneum
MApEC steht für Mulitmedia
Applications in Education Confernce. Bei der internationalen
Konferenz im September 2006
präsentierte Christiana Zenkl zum
Thema „Cutting-Edge Research
Needs Diverstity - Women in a
Male-Dominated Area“ Infineon
Österreich.
• Frauen in die Technik
am 05. Oktober 2006 an der
Universität Salzburg
Projektpatin Monika Kircher-Kohl
und Projektcoach Christiana Zenkl
waren vor Ort und stellten das
FIT-Projekt von Infineon Österreich
vor.
• karenz & karriere Konferenz
am 26. April 2007 in Wien
Das Ziel dieser Konferenz war es,
Impulse auf österreichischer und
europäischer Ebene zur Erhöhung
des Frauenanteils in der industriellen Forschung zu setzen,
Strategien für mehr Chancen-
Im April 2007 fand im Strudlhof
in Wien eine Konferenz mit dem
Titel: „Lost in Transition? KarenzManagement als Erfolgsfaktor!“
statt. Kerstin Erschnig nahm an
der Podiumsdiskussion teil.
53
PERSONALMARKETING
54
4. Ergebnisse
Durch die unterschiedlichen Initiativen und Maßnahmen sowie die neu
eingeführten Prozesse und Programme verzeichnen wir nach zwei Projektjahren
nicht nur Erfolge in Bezug auf den Anstieg des Frauenanteils in einzelnen
Fachbereichen, sondern wir konnten auch gezielt interne Mitarbeiterinnen
fördern und unterstützen.
In den zwei Projektjahren konnten wir…
500 MitarbeiterInnen und externe Gäste durch zwei Top-ReferentInnen
(Matthias Horx, Sabine Asgodom) erreichen, um Bewusstseinsbildung zu gewährleisten
180 jungen Frauen den Standort Villach präsentieren
40
Führungskräfte in Workshops für Gender Mainstreaming sensibilisieren
34
MitarbeiterInnen durch das KarenzmitarbeiterInnengespräch unterstützen
22
MitarbeiterInnen zu unserem FIT-Netzwerk formieren
22
Medienberichte zu frauenrelevanten Themen im Zeitraum 10/2005 - 08/2007 erfassen
14
Technikerinnen in einem Internen Mentoringprogramm für Technikerinnen fördern
10
Podiumsdiskussionen und Vorträgen beiwohnen
4
Technikerinnen des Quartals küren
55
Infineon Österreich ist es ein Anliegen, Technik für Frauen attraktiv zu
gestalten, Mädchen für diesen zukunftsträchtigen Bereich zu gewinnen und
ihnen Lust auf Technik zu machen. Uns war von Anfang an bewusst, dass die
Veränderung etablierter Rollenbilder nicht kurzfristig herbeigeführt werden kann,
doch mit dem FIT-Projekt haben wir einen ersten Schritt nach vorne gemacht.
Besonders erfreulich ist der Anstieg des Frauenanteils in den unterschiedlichen
Fachbereichen bei Infineon Österreich, der in den letzten zwei Jahren zu
verzeichnen ist.
56
55
In zwei Projektjahren konnten wir folgende Erfolge erzielen:
Der Frauenanteil an MitarbeiterInnen gesamt in technischen Berufen
ist um 1,1% gestiegen
• Im Zeitraum September 2005 bis März 2007 konnte der Frauenanteil in
technischen Berufen an MitarbeiterInnen gesamt bei Infineon Österreich von
5,6% auf 6,7% gesteigert werden. Dies bedeutet einen Zuwachs von 1,1%.
Der Frauenanteil an TrainingspraktikantInnen ist um knapp
30% gestiegen
• Im Bereich der TrainingspraktikantInnen bei Infineon Österreich zeigt sich
ein deutlicher Anstieg des Frauenanteils. Waren im September 2005 9,1% der
TrainingspraktikanInnen weiblich, so stieg der Anteil bis März 2007 auf 39%.
Hier zeigt sich ein Zuwachs von insgesamt 29,9%.
Der Frauenanteil an Neueinstellungen gesamt ist um 5,4% gestiegen
• Auch bei den Neueinstellungen verzeichnen wir in den zwei Jahren
einen Anstieg von insgesamt 5,4%. Aktuell sind 17% der neurekrutierten
MitarbeiterInnen bei Infineon Österreich weiblich.
Der Anteil weiblicher Lehrlinge betrug bei den Neuaufnahmen im
September 2007 50%
• Besonders erfreulich sind auch die Ergebnisse bei den im September 2007
neueingestellten Lehrlingen: von zehn Lehrlingen sind fünf weiblich.
Dieser Trend ist richtungsweisend für die Zukunft von Infineon Österreich.
Quelle: Infineon Wissensbilanz 2005 (Infineon Österreich);
Infineon Österreich 2006 und 2007
Das FIT-Projekt endet nach zweijähriger Laufzeit mit diesem Bericht.
In den vergangenen Jahren haben wir bewusst Akzente gesetzt, die den
FIT-Gedanken der Chancengleichheit im Unternehmen präsent und auch
(er)lebbar gemacht haben.
Unser Ziel war es, Prozesse zu definieren, die auch nach Projektende im Unternehmen weitergeführt werden können. Die zahlreichen hier dokumentierten
Beispiele zeigen, dass uns dies gelungen ist. Das Thema „Chancen und Vielfalt
durch Frauen in der Technik“ ist in den Köpfen vieler manifestiert und wird damit
bei Infineon Österreich auch in Zukunft forciert werden.
57
Das Industriezeitalter geht zu
Ende. Man spürt das, wenn man
sich moderne Fabriken anschaut:
Vom Qualm und Ruß der alten
Schwerindustrie ist heute selbst
bei einem Stahlwerk nichts mehr
zu sehen. Der „Proletarier“, jener
schwerblütige Mann des Industriezeitalters, der durch Schweiß und
Körperkraft sein Leben dem
„Produktionsprozess“ opferte,
stirbt aus. Und auch in den
„oberen“ Bereichen, dort wo die
„White Collars“ oder „Organisation
Man“, die Männer der BüroKarriere sitzen, tut sich Einiges.
Womit verdienen moderne Unternehmen ihr Geld - und damit
auch die Löhne, Honorare und
Gehälter ihrer Mitarbeiter? Durch
Wissen, und natürlich Knowhow.
Kein Wunder, dass Unternehmen
heutzutage ihre Firmenzentralen
„Campus“ nennen. Wissenserwerb
und -Vermehrung, intelligente
Kommunikation, gezielte Innovation - das ist der Stoff, aus dem
der Erfolg ist. Nicht mehr in den
„Dingen“ - und ihrer massenhaften, gleichförmigen Produktion
- liegt der Erfolg einer Firma
begründet. Sondern in der Veränderung, die auf den Weltmärkten
zu jenem komparativen Vorteil
führt, den man nicht so einfach
kopieren kann.
Früher brachten Frauen ihren
(proletarischen) Männern das
Pausenbrot in den Betrieb,
bisweilen arbeiteten sie, als
Näherinnen, Verkäuferinnen, im
Vertrieb oder auch als Fabrikarbeiterinnen am Fließband.
Heute sind die jüngeren Frauen,
in Österreich, in Europa, im
Schnitt bereits besser gebildet als
die jungen Männer. In den
technischen Berufen halten sie
sich noch zurück. Aber oft nicht,
weil sie nicht wollen. Sondern
weil technische Laufbahnen, anders als andere Karrieren,
noch SEHR in männlicher Hand
sind.
Future FITness
58
Dass sich das ändern wird, ändern
muss, und ändern kann, spüren
wir alle. Die Männer spüren es,
weil die Frauen „irgendwie Druck
machen“ – in der Beziehung, in
der Familie, im Beruf, vor allem in
der Bildung. Aber kluge Männer
erdulden das nicht, sie freuen
sich darauf, dass Frauen aus ihren
zugewiesenen Rollen heraustreten.
Männliche Teams, so zeigt sich
immer wieder, sind in manchen
Situationen einfach überfordert.
Sie neigen dazu, zu sehr in EINE
Richtung zu denken, zum Beispiel
einen noch schnelleren Motor
einzubauen, wenn der Zug der Zeit
längst in eine andere Richtung
geht. Technologische Entwicklung
ist aber nicht mehr eindimensional, sondern vielfältig, fraktal,
multidimensional.
Wer in der Technologie nicht die
richtigen Fragen stellt, sondern
mit vorgefertigten Antworten
operiert, der wird leicht abgehängt.
Frauen denken und fühlen oft anders über Technik als Männer.
Das heißt nicht, dass sie „technische Dinge nicht verstehen“.
Sie verstehen sie nur anders.
Mehr von der Gebrauchs-Seite her,
vom Alltag, von der Vielfalt des
Lebens. Frauen sind PionierAnwenderinnen „smarter“ Technik.
Dieses weibliche Potential für
die Technik zu erschließen, ist
existentiell für die Technik-Leader
von Morgen. Wir stehen am Beginn
eines neuen Zeitalters, in der
sich das „männliche“ Element der
Technik mit dem „weiblichen“ zu
einer neuen Human-Technologie
verbindet.
Mathias Horx,
Trend- und Zukunftsforscher
59
5. KooperationspartnerInnen
60
abz*austria
BfC Kärnten - Business frauen
Center Kärnten
FEMtech
Das abz*austria, ist seit 1992 in
den Bereichen Wiedereinstieg,
Gestaltung von Auszeiten,
Age Management, Frauen in
atypischen Berufen tätig.
Von 2005 - 2007 hat das
abz*austria die Pilotphase des
Wiener KarenzKarriereKompetenzZentrums im Rahmen des Projekts
karenz und karriere koordiniert.
Wir sehen die Notwendigkeit, das
Thema Vereinbarkeit von Karenz
und Karriere vom Frauenthema
bzw. „Frauenproblem“ zu einem
Strukturthema zu machen.
Management von Karenz- oder
Auszeiten steht im Mittelpunkt.
Das Business frauen Center
Kärnten wurde durch eine Privatinitiative von engagierten Frauen
aus der Wirtschaft im November
2000 gegründet und setzt sich
zum Ziel, aktive Frauenförderung
zu betreiben und durch zielgruppenspezifische Projekte
Frauen auf ihrem beruflichen
Weg zu unterstützen. Seit der
Gründung ist Mag. Daniela Stein
Geschäftsführerin des BfC Kärnten.
FEMtech ist ein Programm des
Bundesministeriums für Verkehr,
Innovation und Technologie
(bmvit) zur Förderung von Frauen
in Forschung und Technologie und
zur Schaffung von Chancengleichheit in der industriellen und
außeruniversitären Forschung
sowie in Forschungs- und Technologieprogrammen. FEMtech vergibt
Förderungen für die Entwicklung
und Implementierung von Maßnahmen zur Steigerung der
Chancengleichheit von Frauen und
Männern. Darüber hinaus werden
zahlreiche weitere Aktivitäten
durchgeführt, die zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung
von Gender Mainstreaming
beitragen (FEMtech Netzwerk,
FEMtech Expertinnendatenbank,
das FEMtech Berufsforum „Forum
NAWi)(Tech“, Begleitforschung, etc.).
FH Kärnten
Kindergruppe Sonnenstrahl
Mädchenzentrum Klagenfurt
Die FH Kärnten hat sich seit ihrem
Bestehen zu einer einzigartigen
Bildungsinstitution in Kärnten entwickelt. Durch beständige Weiterentwicklung der Studiengänge der
FH Kärnten und intensive Zusammenarbeit mit Wirtschaft und
Wissenschaft ist Studierenden
eine zukunftsorientierte Ausbildung
am Puls der Zeit sicher.
Die FH Kärnten lebt das Leitbild
des unmittelbaren Praxisbezugs.
Haupt- und nebenberufliche MitarbeiterInnen sowie Gastvortragende
aus Industrie und Wirtschaft
sorgen für eine interdisziplinäre,
international ausgerichtete Hochschulausbildung. Zur Zeit werden
rund 30 Studiengänge in den
Bereichen Bauingenieurwesen &
Architektur, Technik sowie Wirtschaft, Gesundheit und Soziales
angeboten.
Die Kindergruppe Sonnenstrahl
ist ein gemeinnütziger Verein, der
von Eltern für Eltern im Jahr 1997
gegründet wurde. Kinder zwischen
ein und drei (maximal vier Jahren)
finden nicht nur neue Freunde,
sondern ein gut geschultes
Betreuerteam, das auf die
individuellen Bedürfnisse der
Kleinen eingeht. Durch die verlängerten Öffnungszeiten und
individuelle Betreuungsmodelle,
ist die Kindergruppe vor allem für
berufstätige Eltern sehr attraktiv.
Fähigkeiten entdecken,
Alternativen entwickeln,
Vielfalt erleben.
Das Mädchenzentrum Klagenfurt,
eine Einrichtung in der Mädchen
im Zentrum stehen, wurde 1995
von einigen engagierten Frauen
als unabhängiger gemeinnütziger
Verein gegründet. Man schuf einen
Raum, in dem sich Mädchen
und Frauen in anonymer und
angenehmer Atmosphäre beraten
lassen, sich treffen, Erfahrungen
austauschen und Bildung
genießen können.
61
62
Industriellenvereinigung Kärnten
Universität Klagenfurt
Die Industriellenvereinigung
Kärnten ist das Sprachrohr der
Industrie in Kärnten. Sie ist ein
kompetenter Partner in allen
Belangen der Industrie und der
Wohlstandsicherung.
Als Interessenvertretung auf
freiwilliger Basis vertritt sie die
Anliegen von über 180 Industrieunternehmen und industrienahen
Dienstleistern mit mehr als
28.000 Beschäftigten. Für ihre
Mitglieder ist die Industriellenvereinigung Kärnten ein erfolgreicher Partner für Lobbying,
Networking und maßgeschneidertes Service.
FIT - Frauen in die Technik
Kärnten findet jährlich als
Kooperation zwischen der AlpenAdria-Universität Klagenfurt
(ZFG, Zentrum für Frauen- und
Geschlechterstudien), dem
Mädchenzentrum Kärnten, der
FH-Technikum Kärnten und rund
30 Schulen in Kärnten statt.
Rund 100 Schülerinnen nehmen an
den beiden Informationstagen an
der Universität und an der FH Teil
und lernen dabei neue Aspekte
und Perspektiven technischer
Studienrichtungen kennen.
WiTEC
Universität Graz
WiTEC - Association for Women in
Science, Engineering and
Technology
WiTEC setzt sich für die
Förderung von Frauen in
Forschung und Technik ein und
setzt dabei auf eine intensive
Kooperation mit der Industrie.
Ziel von WiTEC ist es, die Anzahl
von Frauen in technischen Studien
und Ausbildungen zu erhöhen
und Frauen in technologieorientierten Berufen zu unterstützen.
Technikon Forschungsgesellschaft
in Villach ist die offizielle österreichische Vertretungsstelle von
WiTEC und koordiniert als WiTEC
Headquarters die Vernetzung der
WiTEC Partner in Europa.
Stadt Villach
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Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden!
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Infineon Technologies Austria AG
Weitere Standor te
Standor t Villach
Siemensstraße 2
9500 Villach
Tel.: +43 (0)517 77 - 0
Fax: +43 (0)517 77 - 3501
www.infineon.com/austria
Standor t Graz
Babenberger Straße 10
8020 Graz
Tel.: +43 (0)517 77 - 0
Fax: +43 (0)517 77 - 900
Standor t Wien
Operngasse 20B/31
1040 Wien
Tel.: +43 (0)517 77 - 0
Fax: +43 (0)517 77 - 11 500
DICE GmbH & Co OHG
Freistädter Straße 400
4040 Linz
Tel.: +43 (0)517 77 - 15 100
Fax: +43 (0)517 77 - 15 999
Comneon GmbH & Co OHG
Freistädter Straße 400
4040 Linz
Tel.: +43 (0)517 77 - 15 600
Fax: +43 (0)517 77 - 15 710
Inf ineon Technologies IT-Ser vices GmbH
Lakeside B05
9020 Klagenfur t
Tel.: +43 (0)517 77 - 0
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Inf ineon Technologies Romania SCS
Bd. Dimitrie Pompeiu nr. 6
Sector 2
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Fax: +40 (0)31 860 - 78 64
Herausgegeben von Inf ineon Technologies Austria AG
Info-austria@inf ineon.com
Inf ineon Technologies (Kulim) Sdn Bhd
Lot 10 & 11
Industrial Zone Phase II
Kulim Hi-Tech Park
09000 Kulim
Kedah Darul Aman
Malaysia