Erasmus-Erfahrungsbericht Warum ich mich für Madrid entschieden
Transcription
Erasmus-Erfahrungsbericht Warum ich mich für Madrid entschieden
Erasmus-Erfahrungsbericht Warum ich mich für Madrid entschieden habe Meine Wahl ist auf Madrid aus mehreren Gründen gefallen. Nachdem für mich klar war, dass ich ins Ausland gehen wollte, stand für mich die Sprache an erster Stelle bezüglich der endgültigen Wahl- es sollte ein spanischsprachiges Land sein. Da ich in Europa bleiben wollte, blieb nur Spanien, und von den dortigen Städten fiel meine Wahl direkt auf Madrid. Ich hatte mich in einem vorherigen Urlaub schon in die Stadt verliebt, hoffte, dass ich in der Hauptstadt am ehesten nahe dran sein würde an den politischen und sozialen Veränderungen, die Spanien derzeit durchlebt, zudem wollte ich für mich testen, ob mir das Leben in einer derartigen Großstadt (immerhin 3 Millionen Einwohner) gefallen würde. Das Renommee der Universidad Complutense tat ihr übriges, sodass mir die Wahl letztlich nicht schwer fiel. Die Vorbereitung Tatsächlich muss ich gestehen, dass meine Vorbereitung geringer ausgefallen ist, als ich es mir zunächst vorgenommen hatte. Ich hatte bereits 3 Jahre lang Spanisch in der Schule gelernt, und habe während des Studiums noch einen Sprachkurs am Sprachlabor absolviert, um wieder in die Sprache „reinzukommen“, außerdem habe ich einige spanische Bücher gelesen, bevor ich nach Madrid geflogen bin, aber darauf beschränkte sich meine Sprachvorbereitung auch schon. Ich habe die Homepage der Juristischen Fakultät studiert, um mir schon einmal einen Überblick über die angebotenen Kurse zu machen und das Learning Agreement ausfüllen zu können, allerdings wohlwissend, dass ich den Großteil vermutlich in den ersten Wochen noch ändern würde (was letztlich auch so ziemlich der Fall war). Zudem habe ich so früh wie möglich einen Flug gebucht (hierbei lohnt sich der Hinweis auf das Erasmus-Programm von Iberia: http://www.iberiajoven.com/ hier kann man nach Hochladen des Learning-Agreements wirklich klasse Flugangebote finden, und hat zudem das Recht, zwei (!) Koffer à 23 kg mitzunehmen- gerade für den Rückflug unglaublich praktisch!), einen großen Koffer gekauft und mir ein preiswertes Smartphone zugelegt (dessen Nutzen man nicht unterschätzen sollte- ich kenne viele, die mit einem einfachen SMS-TelefonieHandy ausgekommen sind, aber für mich waren vor allem die Möglichkeiten, mal eben Vokabeln raussuchen zu können, Busfahrzeiten zu kontrollieren und die Kommunikation über whatsapp etc. , unverzichtbar). Was ich leider nicht wusste, was allerdings wirklich sinnvoll ist: die Metro-Karte bereits im Voraus bestellen. Metro Madrid hat vor etwa einem Jahr auf eine „kontaktlose Karte“ umgestellt, die man bereits im Internet anfordern kann (http://www.tarjetatransportepublico.es/). Ich kam genau dann als, als die erste Umstellungsphase begonnen hatte, sodass ich rund 4 Wochen auf meine Karte warten musste, und bis dahin mit Zehnerkarten gefahren bin, was ich ein halbes Vermögen gekostet hat. Die Wohnungssuche Für mich stand von Anfang an fest, dass ich in einer Wohngemeinschaft wohnen wollte. Mit Spaniern ist dies allerdings nicht immer einfach- die meisten Spanier wohnen während des Studiums weiterhin zuhause bei ihren Eltern, (das sogenannte Problem der „hijos eternos“) und viele ziehen auch nicht unbedingt in eine andere Stadt zum Studieren. Es gibt allerdings viele Erasmus-WGs, oder WGs mit Studenten oder Arbeitenden aus Südamerika. Manchmal entscheidet jedoch alleine der Vermieter, wer einzieht, sodass man sich nicht immer die Mitbewohner aussuchen kann. Schon bevor ich angekommen bin, habe ich mir mehrfach die Angebote im Internet angesehen, allerdings ohne tatsächlich etwas auszuwählen- denn ich wollte die Wohnung schon gerne in real gesehen haben. Ich hab meine Suche auf „pisocompartido.com“ beschränkt, es gibt allerdings noch zahlreiche andere Seiten (idealista.com, fotocasa.es, easypiso.com…). Zudem habe ich ein Suchgebot online gestellt- und das war letztlich der ausschlaggebende Punkt für mein Wohnungssuche-Glückdenn auf dieses Gesuch meldete sich bald eine Studentin aus Buenos Aires, die gemeinsam mit einer Freundin in einer 3er-WG relativ im Herzen der Stadt wohnte und eine weitere Mitbewohnerin gesucht hat. Per Skype haben wir uns dann unterhalten, sympathisch gefunden und direkt vereinbart, dass ich am September bei den beiden einziehen würde. Damit habe ich mir eine stressige Wohnungssuche-Woche in Madrid gespart- allerdings haben diese auch viele andere überstanden, und man findet in Madrid eigentlich auch eine große Anzahl freier Wohnungen- man muss nur eben suchen und einige Tage in Kauf nehmen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Zimmer ein Fenster und eine Heizung hat (gerade letzteres ist nicht unbedingt Standard in Madrid, es kann im Winter allerdings empfindlich kalt werden!) Zum Wohnen zu empfehlen sind meiner Meinung nach vor allem die Stadtteile Chamberí und Malasana- beide liegen nahe der Calle Fuencarral, die eine der größten Einkaufsstraßen in Madrid ist, sind Viertel mit vielen Bars und Möglichkeiten auszugehen, liegen allerdings nicht direkt im Zentrum, sondern sind so ruhig, dass man nachts gut schlafen kann. Darüber hinaus ist der Weg zur Universität, die im Nordwesten der Stadt liegt, von dort nicht weit. Nahe der Linien 1,2, 3 der Metro ist allgemein eine gute Lage, denn mit diesen kommt man recht schnell überall hin. Die Uni liegt an der Metrolinie 6 (Ciudad Universitaria), was man ebenfalls nicht vergessen sollte. Ebenso zu empfehlen sind Wohnungen nahe Argüelles oder im Viertel Chueca. Die Mieten sind in etwa mit Heidelberg zu vergleichen- ich habe etwas weniger gezahlt wie in Heidelberg warm, hatte im Sommer keine hohen Nebenkosten, im Winter allerdings horrende Rechnungen wegen der Heizungsnutzung- in Madrid wird überwiegend mit elektrischer Energie die Wohnung geheizt, und da die Dämmung nicht mit der in Deutschland zu vergleichen ist, zahlt man teilweise recht viel. Man sollte deshalb ganz genau nachfragen, was in den Nebenkosten enthalten ist und wie die Abrechnung läuft. In meinem Fall kam die Wasserrechnung alle 2 Monate per whatsapp unseres Vermieters, Energie etwa alle 6 Wochen, Internet (das in Spanien teurer ist als in Deutschland!) hatten wir selber mit der Firma abgeschlossen und wurde bei uns auf die allgemeine Rechnung für Küchen- und Badartikel addiert. Grundsätzlich sollte man versuchen, eine Wohnung mit Vertrag zu bekommen- das ist in Madrid tatsächlich nicht gang und gebe. Viele haben keinen Vertrag, zahlen die Miete bar und haben dementsprechend keine Sicherheit. Auch die Zahlung der fianza (Kaution) sollte man sich unbedingt bestätigen lassen- und sich und dem Vermieter klar machen, dass diese NICHT von ihm einbehalten werden kann, falls man keinen Nachmieter findet. Ich hatte wirklich Glück mit meinem Vermieter (sobald es Probleme gab- Stromausfall, defekter Toilettendeckel, fehlende Leiter zum Glühbirnenwechseln) ist er entweder selber vorbeigekommen oder hat jemanden geschickt, und auch die Abrechnung etc. lief ohne Probleme), andere haben aber zum Beispiel nachts um 1 vor ihrer Abreise noch um ihre Kaution kämpfen müssen. Die ersten Wochen- was gilt es zu tun? Die ersten Wochen in Madrid werden definitiv nicht langweilig sein. Ich bin einige Tage vor dem Einstufungstermin zum kostenlosen Sprachkurs vor Vorlesungsbeginn angereist. Um in den ersten Tagen schon mal neben den Mitbewohnern Leute kennenzulernen, empfiehlt es sich, passende Facebook-Gruppen zu suchen (Erasmus Madrid 20xx oder ähnliches). So habe ich direkt Anschluss an andere Erasmusstudenten gefunden. Dann gilt es natürlich, sich mit der Stadt vertraut zu machen. Empfehlenswert ist zudem die Beantragung der „Carné Joven“- der spanischen Ausgabe der european Youth Card, die in ganz Europa Vergünstigungen bei Eintritten etc bietet. http://www.carnejovenmadrid.com/ Die Juristische Fakultät hat uns per Mail mehrfach darauf hingewiesen, dass wir aufgrund einer EURegelung dazu verpflichtet sind, uns offiziell in Madrid anzumelden (http://www.policia.es/documentacion/comunitarios/est_resid.html). Dies macht man im Ausländeramt in Latina- die genauen Infos kommen aber sicherlich auch noch mal per Mail vom Erasmusbüro der Fakultät. Melden muss man sich nach der Ankunft beim allgemeinen Erasmusbüro (Ciudad Universitaria, Jardin Botanico) und dann einschreiben beim Erasmusbüro der jeweiligen Fakultät. Wer mag, kann sich bei ESN (Erasmus-Student-Network) anmelden- diese Organisation bietet viele Angebote an (Reisen- Dinner, Führungen etc.). Zudem sollte man den Studentenausweis im edificio multiusos (nähe der Juristischen Fakultät) beantragen. Dieser nimmt einige Zeit in Anspruch und wird dann an das Erasmusbüro der eigenen Fakultät geschickt. Das Studium in Madrid Wer ein Studium wie in Deutschland erwartet, wird schnell eines Besseren belehrt- die Art des Studiums in Spanien unterscheidet sind grundlegend. An Fächern kann man alles aus dem BachelorProgramm auswählen- d.h. vor allem die grundlegenden Kurse in den drei Rechtsgebieten, zudem das was in Heidelberg unter „Grundlagenscheine“ läuft. Durch Einführung des Bologna-Systems hat man nun pro Fach theoretische und praktische Stunden- die praktischen können dabei aus Wortbeiträgen, Urteilskommentaren, Falllösungen etc. bestehen und teilweise bis zu 40% der Note ausmachen. Die Gruppen in diesen „practicas“ sind deutlich kleiner- zwischen 15 und 30 Studentenund die Atmosphäre entspannter. Die Examen selber sind vielfach eher auswendig lernen und runterschreiben als direkte Anwendung- ich durfte in keinem einzigen Examen einen Gesetzestext benutzen- und wenn dann nur an kleinen Fällen. Generell gibt es eine Klausurenphase am Ende jedes Semesters, allerdings kann es vorkommen, dass mitten im Semester auch kleinere Klausuren geschrieben werden. Die Mehrzahl meiner Klausuren waren schriftlich und genau die gleichen wie für die Spanier, lediglich in zwei Fächern hat uns der Professor eine mündliche Prüfung angeboten, die ich aufgrund der anderen Erfahrung dann auch gewählt habe. Die Inhalte der Klausuren beschränken sich in den meisten Fällen auf das, was der Professor zuvor behandelt hat, sodass sich mit den „apuntes“ (Mitschriften- die Spanier tendieren dazu, Mitschriften wie Romane zu machensind allerdings auch sehr hilfsbereit, wenn es darum geht, diese dann Erasmusstudenten zur Verfügung zu stellen. Allgemein habe ich immer Hilfe von spanischen Studenten bekommen, wenn ich sie gebraucht habe.) gut lernen lässt- lediglich im Verwaltungsrecht habe ich mir ein (im Vergleich zu Deutschland) recht teures Buch gekauft, dass allerdings auch seinen Preis wert war. Gegebenenfalls besteht die Möglichkeit, Hausarbeiten zu schreiben (dabei sollte man die neue Regelung in Deutschland jetzt beachten, dass man sich ausländische Arbeiten als Studienarbeit anrechnen lassen kann!)- die Spanier haben da allerdings eine ganze andere Herangehensweise, Fußnoten scheinen ihnen einfach fremd zu sein. Bezüglich der Zusammenstellung des Stundenplans kann man gut und gerne einen ganzen Tag veranschlagen- dadurch, dass die Spanier in Gruppen zusammengestellt werden, passen ihre Fächer gut zusammen- sobald man allerdings aus diesem System ausbricht, hat man schnell Überschneidungen. Auswählen konnten wir alles aus dem Bachelor- zudem habe ich im zweiten Semester noch eine Veranstaltung, die für die Spanier als freier Wahlbereich gilt, gewählt (Auswärtiges Handeln der EU). Außerdem kann man pro Semester bis zu zwei Fächer an einer anderen Fakultät besuchen (wer z.B. etwas aus dem Bereich der Politikwissenschaften besuchen möchte, sollte sich klarmachen, dass diese Veranstaltungen im Campus Somosaguas stattfinden- dort fährt zwar ein Bus vom Campus Moncloa aus hin, 30 min muss man für die Fahrt aber schon einplanen.) Man sollte unbedingt in verschiedene Fächer reinhören, bevor man sich fest einschreibt, denn gerade in der Anfangszeit kann es sein, dass man mit einigen Professoren aufgrund deren Aussprache weniger gut zurechtkommt. Die endgültige Immatrikulation muss 2 Wochen nach Vorlesungsbeginn stattfinden- was gut so ist, denn wenn man sich zu lange Zeit lässt, hat man eventuell schon wichtiges in den Prácticas verpasst. Die Ausstattung der Bibliothek soll sehr gut sein- das Problem ist jedoch, dass die meisten Bücher erst bestellt werden müssen und nicht in einem großen Lesesaal wie in Heidelberg direkt zur Verfügung stehen. Zur Klausurenzeit sind aktuelle Ausgaben jedoch kaum zu erhalten. Essen in der Uni findet in den „cafeterias“ der einzelnen Fakultäten statt- nicht unbedingt mit dem Essen im Marstall zu vergleichen. Am besten soll noch die Auswahl in der Zahnmedizinischen Fakultät sein. Das Leben in Madrid Fortbewegung in Madrid findet vor allem auf zwei Wegen statt- die Metro (die sich gerne rühmt, eine der besten der Welt zu sein- dies kann ich durchaus bestätigen. Sie ist zuverlässig (wenn nicht gerade gestreikt wird, allerdings gibt es selbst dann sogenannte servicios minimos, d.h. es fahren einfach weniger häufig Bahnen), sauber, sicher und damit definitiv zu empfehlen. Allerdings lässt sich in Madrid, wenn man nahe genug am Zentrum wohnt, auch fast alles zu Fuß machen. Zudem gibt es ein weit gefächertes Netz an Stadtbussen- das nicht immer einfach zu verstehen ist, allerdings hilft hier Google Maps gut weiter: einfach Start- und Zieladresse eingeben und sich den Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzeigen lassen. Sehr zuverlässig! Die Busse kommen nicht immer pünktlich nach Fahrplan, haben mir aber gute Dienste geleistet. DA die Metro nachts etwa ab 1.30 Uhr nicht mehr fährt (bis morgens um 6) gibt es ein System an Nachtbussen- am Wochenende fahren diese die Wege der Metrolinien, innerhalb der Woche ist dies leider nicht ganz so komfortabel. Aber im schlimmsten Fall kann man immer noch ein Taxi nehmen- diese gibt es zuhauf in Madrid und sie sind definitiv preiswerter als in Deutschland. Ich empfehle allerdings weiterhin das Laufen- Madrid ist ein Erlebnis bei Nacht, und ich habe es genossen, nachts durch die belebten Straßen zu laufen und das Leben zu betrachten. Fahrradfahren ist nicht unbedingt zu empfehlen- abgesehen von der Ruta Verde (am Fluss entlang Richtung Campus) gibt es kaum Radwege. Sicherheit: Ich habe mich selten so sicher gefühlt in einer Stadt wie in Madrid. Das mag mit dem Nachtleben der Stadt zusammenhängen, das dazu führt, dass selbst nachts eigentlich immer Menschen auf der Straße sind, oder der Anwesenheit der Polizei zu fast allen Tages- und Nachtzeiten, Fakt ist: ich habe das Pfefferspray, das ich aus Deutschland mitgebracht habe, von Anfang an im Koffer gelassen. Außer im Einwandererviertel Lavapies, in dem man nachts schon mal unangenehm angesprochen werden kann, wenn man als Frau alleine oder in einer kleinen Gruppe unterwegs ist, habe ich mich nie unwohl gefühlt. Allerdings: Vorsicht was Diebstählen angeht! Dass keine Überfälle stattfinden heißt nicht, dass nicht geklaut wird. Seit Beginn der Krise scheint diese Phänomen offenbar noch zugenommen zu haben- gerade in Bars, der Metro und überfüllten Straßen also IMMER die Tasche nahe am Körper, am besten mit der Hand sichern, und Wertsachen besser direkt am Körper tragen. So viele Diebstähle, wie ich in diesem einem Jahr mitbekommen habe, hatte ich vorher in meinem gesamten Leben noch nicht erlebt. Kultur und Sport: Madrid ist eine Perle der Kultur. Neben den drei großen Museen Prado, Reina Sofia und Thyssen-Bornemisza gibt es eine Vielzahl an kleineren Museen (sehr zu empfehlen ist dabei vor allem das Museo Sorrolla nahe der Metro Iglesia und das Romantikmuseum nahe der Metro Tribunal). Musicals finden sich vor allem auf Gran Vía, aber auch in anderen Bereichen. Die Oper soll ebenfalls einen Besuch wert sein, genau wie eine Vielzahl weiterer Theater ein interessantes Programm anbietet. Kino ist relativ teuer, wenn man nicht gerade die Spartage findet. Filme in Originalsprache mit spanischen Untertitel kann man im Cine Ideal 3D oder im Cine Princesa ansehen. Das Cine Callao bietet häufig Premieren oder andere Events. Klasse waren die Besuche der beiden Freizeitparks (Parque Warner und Parque de atracciones)Ausschau halten nach besonderen Angeboten (der Eintritt ist nicht ganz günstig) oder zu Halloween gehen, wenn es besondere Aktionen aufgrund dieses Festes gibt. Auch der Zoo soll einen Besuch wert sein. Live-Konzerte gibt es ständig (findet man zum Beispiel hier: http://www.guiadelocio.com/), besonders Jazz ist zu empfehlen (Cafe Populart oder Café Central kann ich persönlich empfehlen). Flamenco-Shows finden täglich statt (für einen Besuch der Eltern lohnt sich zum Beispiel diese Location: www.corraldelamoreria.com/) Sport kann man in Madrid zum Beispiel in den Parks machen (Joggen im Retiro, oder im extra dafür angelegten Parque Isabel II nahe der Metro Canal der eine 1,2km-Laufstrecke bietet, Casa de Campo, Parque de la Montana oder am Madrid Río, das allgemein unbedingt einen Besuch wert ist,). Fitnesscenter sind recht teuer, und der Unisport ist mäßig organisiert und kostet vielfach ebenfalls etwas. Die Mannschaftssportarten sind jedoch kostenlos und eine gute Möglichkeit, um noch besser mit Spaniern in Kontakt zu kommen- einfach Ausschau halten nach Aushängen im Gimasnio de la Facultad. Ein Besuch im Estadio Bernabéu oder im Vicente-Calderón lohnt sich, sollte aber gut geplant seinhäufig sind die Karten schnell ausverkauft (zumindest die, die erschwinglich sind). Wenn man sich allerdings schnell entscheidet, kann man dort ein geniales Erlebnis haben. einmal im Jahr organisiert die Stadt einen Marathon, und es gibt weitere zahlreiche Sportwettkämpfe, nach denen man etwas suchen muss- die Teilnahme ist aber dann ein unvergleichliches Erlebnis. Reisen in Spanien Madrid liegt genial im Herzen des Landes und eignet sich deshalb hervorragend zum Reisen. In unmittelbarer Nähe sind besonders Aranjuez (es lohnt sich, mit dem „Tren de la Fresa“ dorthin zu fahren), Toledo, Segovia, El Escorial, das Valle de los Caídos mit Francos Grab und die nahen Berge mit ihren Wandermöglichkeiten zu empfehlen- und im Winter in die Berge zu fahren, um Schlitten oder Ski zu fahren (zum Beispiel zum Puerto de Navacerrada). Darüber hinaus lohnt es sich, die Fallas in Valencia zu besuchen, unbedingt eine Reise nach Andalusien und ins Baskenland zu machen; auch Flüge nach Portugal sind z.B. mit Ryanair extrem günstig, selbiges gilt für Marokko und die spanischen Inseln. Weitere Ziele finden sich auf jeden Fall- je nach persönlichem Geschmack. ;) Nutzt die Chance, das Land und die Leute kennenzulernen- mir hat es unglaublich viel gebracht und die Erlebnisse waren unglaublich. Innerhalb des Landes empfiehlt es sich, mit dem Bus zu fahren (zum Beispiel mit Avanza, Alsa oder Socibus)- diese sind wirklich extrem preiswert und zwar etwas langsamer als die Züge, aber zuverlässig. Tipps Telefonieren: Als Anbieter eignen sich v.a. Vodafone oder Orange- andere Anbieter sind ggf. preiswerter, aber deren Netze sind weniger zuverlässig. Zum Abschließen des Vertrags für die Simkarte wird häufig der Reisepass gefordert. Bei der Santander-Bank kann man als Student ein kostenloses Girokonto einrichten. Passfotos braucht man immer wieder, sollte man also ruhig in großer Anzahl von Zuhause mitbringen. Falls man keine mehr hat, kann man auch preiswert welche in den Automaten machen, die man in vielen Metrostationen oder auf der Straße findet. Fazit Ich würde mich immer wieder für Madrid entscheiden. Die Erfahrungen, die ich in diesem Jahr gemacht habe, sind unbezahlbar, haben mir Europa viel näher gebracht, als ich es mir je hätte vorstellen können, haben mich persönlich weitergebracht und meine Sprachkenntnisse (sowohl im Spanischen, als auch im Englischen und Französischen) definitiv erheblich verbessert. Madrid ist eine unglaubliche Stadt mit einem Nachtleben, das so kaum ein zweites Mal zu finden ist. Trotz der Krise und der daraus resultierenden politischen Differenzen zwischen Spanien und Deutschland habe ich nie Anfeindungen erlebt- im Gegenteil, die Spanier sind ein unglaublich offenes Volk (besonders in Andalusien). Viele suchen sogar explizit den Diskurs mit Deutschen, und das Interesse an der deutschen Sprache war wohl noch nie so groß wie zurzeit. Die spanischen Studenten sind zwar nicht zwingend direkt an den Erasmusstudenten interessiert, da sie bereits feste Freundeskreise haben, haben mir aber immer geholfen, wenn ich sie um Hilfe gebeten habe. Deutlich interessierter an Erasmusstudenten sind diejenigen Spanier, die entweder bereits im Ausland waren oder planen, ins Ausland zu gehen. Auch über den Sport kann man wunderbar mit ihnen in Kontakt kommen. Das Studium mag zwar völlig anders sein als in Deutschland (die Bedeutung der Methodik wird in Deutschland definitiv deutlich größer geschrieben), aber trotzdem habe ich in diesem Jahr vieles gelernt, was mir zwar nicht unbedingt direkt für das Examen helfen wird- aber wie es in Jura eben ist: Je mehr man weiß, desto interessanter wird die Materie. Und das eine Jahr an „Rechtsvergleichung“ hat mich auch viele deutsche Herangehensweisen hinterfragen lassen und mir deshalb letztlich eine ganze Menge gebracht.