Madrid, Spanien

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Madrid, Spanien
Madrid, Spanien
Universidad Francisco de Vitoria – UFV
Erfahrungsbericht von Anna Zonina, KOMM VZ 2016
Eindrücke von Madrid
Madrid ist eine große, pulsierende Stadt, die viele Aktivitäten für Studenten bietet. Obwohl sie nicht
wie Wien, Paris oder Sankt Petersburg mit Sehenswürdigkeiten protzt, gibt es dort einiges zu sehen.
Monumente, Museen (die meisten für Studenten gratis), Parks und Paläste befinden sich alle zentral
und können in 2-3 Tagen besichtigt werden. Was die Stadt jedoch wirklich ausmacht, ist die
Stimmung und ihre Atmosphäre. Die kleinen Gassen im Zentrum, Künstlerbezirke wie Lavapiés oder
La Latina strahlen ein besonderes Flair aus, das Madrid erst so interessant macht. Was mir auf der
anderen Seite leider gefehlt hat, war das Wasser. Vor allem im Sommer bemerkt man, dass es
keinen Strand, keinen großen Badesee oder einen Fluss wie Donau in der Nähe gibt. Viele Studenten
treffen sich dann in den Parks (Retiro, Parque del Oeste), um Picknicks zu machen oder einfach
zum Entspannen. Nachts geht man ins Zentrum (Sol) oder in den Malasaña Bezirk, wo sich die
meisten Bars und Clubs befinden (Kapital, Independance, Gabana, Moondance…).
Leben in Spanien
Das Leben und der Lebensstil in Spanien unterscheiden sich gewaltig von unserem
österreichischen. An den Tagesablauf, die Zeiten, Pünktlichkeit und das Temperament muss man
sich erstmal anpassen. Die Spanier sind sehr laut und sehr direkt, oft fühlte ich mich in der Uni wie
in einem Kindergarten. Als Austauschstudenten wurden wir nicht in das „Klassenleben“ integriert –
im besten Fall sind die einheimischen Studenten nett und reden mit dir während der Pausen; im
schlechtesten, schließen Sie dich von den Gruppenarbeiten lautstark aus.
Auch Pünktlichkeit wird neben der Rücksicht auf Andere kleingeschrieben – Verspätungen von 10
bis 25 Minuten sind hier völlig normal.
Man sollte zudem auf jeden Fall bereits etwas Spanisch sprechen und sich ein gutes Niveau
schnellst möglich aneignen, da die meisten Spanier kein oder extrem schlechtes Englisch sprechen.
Das fällt aber wiederum positiv auf das Erlernen der Sprache aus ;)
Ankunft
Der Flughafen ist nicht weit von Madrid entfernt und bietet mit der Metro Linie 8 eine direkte
Verbindung in die Stadt. Als Tourist muss man für die An- und Abreise vom Flughafen über Metro
zusätzlich zu dem Ticket € 3,- Supplement zahlen (die man ebenso beim Ticketschalter kaufen
muss). Für die Besitzer des Abonnements oder beim Kauf der Tageskarten ist die Fahrt von und zu
Flughafen gratis. Die Metro fährt von 06:00 bis 01:30.
Weitere Möglichkeit, um in das Stadtzentrum zu kommen, bietet der Bus, der dich für € 5,- bis zur
Plaza de Cibeles bringt. Die Fahrt dauert ca. 35-40 min und ist vor allem nachts, wenn die Metro
keinen Betrieb hat, sehr praktisch.
Die letzte Möglichkeit ist das Taxi, das für einen Fixpreis von € 30,- zu jedem Teil der Stadt fährt.
Transport
Die öffentlichen Verkehrsmittel in Madrid sind sehr gut und umschließen die Metro, Busse und Züge.
Am schnellsten kommt man mit der Metro voran, die täglich zwischen 06:00 und 01:30 fährt. Die
Zugfolgezeit variiert von Linie zu Linie. In der Regel beträgt sie während der Hauptverkehrszeit 3
bis 4 Minuten, tagsüber 5 bis 7,5 Minuten und ab Mitternacht 15 Minuten.
Die Öffis in Madrid sind in Vergleich zu Wien relativ teuer.
Einzelfahrt:
10 Fahrten:
Tagestickets:
€ 1,50 (Zone A - umschließt ganz Madrid)
€ 12,20 (Zone A)
1 Tag: 8,40  2 Tage: 14,20  3 Tage: 18,40  5 Tage: 26,80  7 Tage: 35,40
Wer über längere Zeit in Madrid wohnt, sollte auf jeden Fall die Tarjeta de Transporte Público
(Monats-Abo) kaufen. Die Karte, auf welche monatlich zu einzahlen ist, kann man entweder online
bestellen (www.tarjetatransportepublico.es) oder direkt bei den Verkaufsstellen erwerben. Achtung:
ein Termin ist unbedingt notwendig, um die Karte bei einer Verkaufsstelle holen zu können, sonst
steht man blöd da :). Die Verkaufsstellen findet man bei großen Stationen wie Nuevos Ministerios,
Moncloa, Sol, Atocha Renfe, Avda. De América, Ciudad Universitaria, Plaza de Castilla, Principe Pío
und anderen (alle sind auf den Metro Plänen eingezeichnet). Monatlich kostet das € 35,- für die
Zone A wenn man unter 23 ist – ansonsten 54,60.  Ich habe allerdings in einem Zeitungsartikel
gelesen, dass die Preise ab 01.01.16 vermutlich viel günstiger werden!
Nützliche Apps für den Transport sind: Metro Madrid (Pläne, Tarife) und Moovit (vergleichbar mit
Scotty).
Unterkunft
Ich persönlich habe sehr viel Glück mit meiner Unterkunft gehabt. Auch wenn sie nicht ganz zentral
gelegen war (Cuatro Caminos), hatte ich eine schnelle Anbindung ins Zentrum (8 min) und einen
nicht zu langen Weg in die Uni. Ich wohnte in einer WG mit einer Madrilenerin und einem
Monegassen, die beide perfekt Spanisch konnten. Die Wohnung habe ich über erasmusu.com
gefunden. Andere nützliche Websites sind: idealista.es oder die FB Seite der ESN Compultense
Madrid. Die Preise für ein Zimmer belaufen sich durchschnittlich auf 300-450 Euro. Die zentral
gelegene Wohnungen werden meistens von 6 – 12 Personen bewohnt, sind teurer, haben
schlechtere Ausstattung, dafür aber die gute Lage zum Ausgehen. Wer etwas außerhalb des
Zentrums wohnt, kriegt mehr für weniger Geld, muss aber öfters mit Taxi heim.
Uni
Die Universidad Francisco de Vitoria ist eine Privatuniversität, die etwas außerhalb der Stadt in
Pozuelo liegt. Zu der Uni fahren Mo-Fr private Busse, die für Studierende gratis sind. Die Busse
fahren von Moncloa, Plaza de Castilla, Aluche und Colegios Mayores. (Fahrzeiten:
http://www.ufv.es/como-llegar). Die andere Möglichkeit ist, den öffentlichen Bus 657 von Moncloa
zu nehmen. Da die Uni nicht in der Zone A liegt, sondern in der B1 kostet eine Fahrt € 2,- (das
monatliche Abo für B1 kostet € 40,-). Der öffentliche Bus ist nicht nur teurer, der benötigt auch ganze
50 min zu der Uni, während der private, der direkt über die Autobahn fährt, bei guter Verkehrslage
15 min braucht.
Während der Einführungsveranstaltung auf der Uni bekommt man einen guten Überblick über den
Ablauf des Auslandssemesters, sowie über den Campus. Am Campus gibt es eine große Mensa,
drei Druckereien (hier kann man günstig Bücher für die Vorlesungen drucken lassen oder seine
Arbeiten binden), ein Sportzentrum, eine Bibliothek, Computerräume und mehr. Der Campus ist
relativ modern, wobei die Gebäuden aus den 90ern stammen und die Ausstattung der
„Klassenzimmer“ weniger ansprechend war (aber auf jeden Fall besser als auf den öffentlichen Unis
in Madrid).
In den ersten drei Wochen bekommt man die Zeit, um sich die richtigen Vorlesungen auszusuchen
– erst Ende Februar findet die Immatrikulation statt. Der Vorlesungsstil ist von Professor zu Professor
unterschiedlich – der Eine bereitet Aufgaben für den Unterricht vor und arbeitet interaktiv, der
andere liest 1,5 Stunden seinen Skript im schnellsten Spanisch vor, ohne dabei eine Präsentation
zu haben. Wichtig für die nicht Wirtschaft-Studierende ist, gut Spanisch zu sprechen oder es schnell
zu lernen, da nur Wirtschafsfächer in englischer Sprache angeboten werden. Die größte
Schwierigkeit beim Studieren lag für mich auf jeden Fall in Spanisch. Die Prüfungen zu schreiben
war aber eher leicht, da man nicht allzu viel Stoff zum Lernen hatte.
Bei allen möglichen Fragen, Problemen oder Unsicherheiten war das International Office für uns
immer da. Das Team von Mónica, Ana, Elizabeth und Co. war stets sehr hilfsbereit, herzlich und
persönlich.
Reisen
Aufgrund der zentralen Lage Madrids, sowie seiner Größe, war Reisen durch Spanien ziemlich
günstig. Ziele wie Barcelona, Bilbao, Granada, Sevilla, Zaragoza, Málaga, Valencia, Kanarische
oder Balearische Inseln, aber auch Portugal oder Marokko sind schnell und einfach zu erreichen.
Einige Reisen in die Vororte von Madrid (Segovia, Toledo…) wurden von der Uni angeboten. Andere
Reiseangebote erhielt man regelmäßig von City Life Madrid oder ESN. Wenn man selber eine Reise
organisieren will, waren folgende Seiten nützlich: blablacar.es, airbnb.com, ryanair.com,
vueling.com. Vor allem bei Ryanair gibt es immer wieder richtige Schnäppchenflüge zB nach Tanger
oder Ibiza!
Fazit
Das Auslandssemester in Madrid war für mich am Anfang eher eine Herausforderung, aber mit der
Zeit lernte ich die Stadt kennen und lieben, gewöhnte mich an den spanischen Lebensstill und an
die Spanier. Vor allem in der zweiten Hälfte sind erst richtige Freundschaften mit den anderen
Erasmusstudenten entstanden, die die Zeit in Madrid zu einer ganz besonderen machten. Am Ende
ist es eigentlich egal, ob man in Madrid, Barcelona oder San Sebastian ist – die Menschen, die man
während der Zeit kennen lernt, machen das Auslandssemester aus und es ist wirklich eine tolle
Erfahrung, die jeder machen sollte.
Bei Fragen zu Madrid als Auslandssemesterziel helfe ich sehr gerne: anna.zonina@outlook.com
Bilder Quellen: http://www.erlebnis-sprachreisen.ch/cms/upload/bilder/ES_Madrid.jpg
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