Review 2012 - Klinik Gut St. Moritz
Transcription
Review 2012 - Klinik Gut St. Moritz
Review 2012 Inhalt INTRO Wir sind anders… Flexibilität ist bei uns Standard. Wir zeigen Profil. Wir sind einen Schritt voraus. Wir schaffen ein Klima zur Förderung von Selbständigkeit und Eigenverantwortung. Wir begegnen unseren Kunden individuell, persönlich und charmant. Wir begleiten unsere Kunden über die Diagnose hinaus… und noch weiter. Wir sind ein Team. Wir sind die Klinik Gut und deshalb besser. EDITORIAL FELIX AMMANN JAHRESBERICHT DER GESCHÄFTSLEITUNG INTERVIEW MIT DENISE BUNDI, KLINIK-DIREKTORIN „KLINIK GUT RACERS“ AM ENGADIN SKI MARATHON 25 JAHRE KLINIK GUT UMBAU UND AUSBAU IN CHUR & ASCONA ERFOLGSRECHNUNG LEISTUNGSZAHLEN NEUORGANISATION IN DISPOSITION & SEKRETARIAT PORTRÄT DR. MED. MARCUS DEPLAZES PORTRÄT DR. MED. OLIVER HAUSMANN JAHRESBERICHT GUT TRAINING ORGANISATION AKKREDITIERTE ÄRZTE ADVISORY BOARD 05 06 08 10 12 15 16 18 20 22 24 27 28 30 33 KLINIK GUT review 2012 03 Editorial von Felix Ammann, Mitglied des Verwaltungsrates Liebe Leserin, lieber Leser 2012 war ein besonderes Jahr für die Klinik Gut: Nicht nur war es ein ausgesprochen erfolgreiches Geschäftsjahr, es war auch ein Jahr des Feierns. Vor 25 Jahren haben Prof. Dr. med. René Marti, Dr. med. Jean-Pierre Ackermann und Dr. med. Adrian Urfer die Klinik Gut in St. Moritz übernommen. Sie haben sie zu dem bemerkenswerten Unternehmen ausgebaut, welches die Klinik heute ist: einer der grössten Ganzjahresarbeitgeber in St. Moritz, ein Privatspital mit regionaler, nationaler und internationaler Ausstrahlung, ein Unternehmen mit Kompetenz und Erfolg. Allen, die auf dem langen, interessanten und erfolgreichen Weg ihren Teil dazu beigetragen haben, gebühren Dank und Respekt! Ab Seite 12 in diesem Jahresbericht erzählen die Gründer Prof. Dr. René Marti und Dr. Adrian Urfer von den Anfängen der Klinik Gut und von ihrem Weg. Anschliessend wirft CEO und Verwaltungsratspräsident Dr. Adrian Ufer in seinem Bericht der Geschäftsleitung u.a. einen Blick in die Zukunft der Klinik und auf das wichtigste Thema der nächsten Jahre: den dringend benötigten Neubau. Um die Situation im Schweizer Gesundheitswesen nach einem Jahr DRG und die Ausgangslage für die Klinik Gut geht es im Interview mit Klinik-Direktorin Denise Bundi. Bis Ende 2011 wurden die von den Spitälern erbrachten Leistungen auf der Basis der jeweils anrechenbaren Kosten vergütet. Mit dem Ziel, auch zwischen den Spitälern mehr Wettbewerb spielen zu lassen, wurde das Finanzierungssystem auf den 1. Januar 2012 komplett umgestellt. Anstelle einer Kostenrückerstattung basiert die Spitalfinanzierung nun auf leistungsbezogenen Fallpauschalen. Die Klinik Gut befürwortet das neue System der Spitalfinanzierung. Es belohnt Spitäler, welche ihre Leistungen effizient und zeitgemäss erbringen und setzt solche mit ineffizienten Strukturen unter Anpassungsdruck. Bei einer korrekten Umsetzung des neuen Systems könnte so ein erheblicher Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen erbracht werden. Die Klinik Gut liegt mit ihren Kosten seit Jahren wesentlich unter dem Durchschnitt vergleichbarer Spitäler. Dass sich die Verhandlungspartner auch nach mehr als einem Jahr noch nicht gefunden haben ist leider Tatsache. Dass zudem der Preisüberwacher die kostengünstigen Spitäler gezielt für ihre Effizienz bestrafen will, erinnert mich an das bekannte Zitat von Shakespeares Hamlet: „Ist es nicht Wahnsinn, so hat es doch Methode“. Weitere gute Nachrichten aus der Klinik Gut: die Klinik Gut Chur wurde um- und ausgebaut, und in Ascona haben wir eine neue Praxis eröffnet. Die Bereiche Disposition & Sekretariat wurden als Abteilungen getrennt und neu formiert, um ihre Dienstleistungen für Ärzte und Patienten zu optimieren, das Gut Training hat den Pacht-Zuschlag für das neue Fitness-Center Ovaverva bekommen und wird wachsen können – und die „Klinik Gut Racers“ haben am 45. Engadin Ski Marathon nicht nur gut abgeschnitten, sondern bei einem NotfallEinsatz auf der Loipe sogar noch Schutzengelqualitäten gezeigt (Seite 10). Ich wünsche Ihnen beim Lesen dieses Jahresberichtes viel Vergnügen! Felix Ammann, Mitglied des Verwaltungsrates An Erfreulichem gibt es indes noch einiges zu vermelden: Angefangen bei den Zahlen der Klinik Gut (Seiten 16 ff.). Sie zeigen deutlich, wie solid das Unternehmen geführt ist mit entsprechendem Erfolg auch unter dem Strich! An dieser Stelle sei den Ärztinnen und Ärzten sowie allen Mitarbeitenden der Klinik Gut St. Moritz / Chur gratuliert und gedankt! KLINIK GUT review 2012 05 Jahresbericht 2012 Von Dr. med. Adrian Urfer Um an den Jahresbericht 2011 anzuknüpfen: Die Irrwege des Schweizer Gesundheitswesens haben sich in der Zwischenzeit leider nicht geklärt – sondern sind sogar noch komplizierter geworden! Die heutigen Zustände sind für uns nicht mehr nachvollziehbar. Man sollte doch meinen, dass Vertragspartner, die über Jahre zusammenarbeiten, irgendwann eine für beide Seiten gute Übereinkunft finden. Dies ist leider im Gesundheitswesen offenbar nicht möglich. Zu viele Interessensgruppen – und leider auch dem Gesundheitswesen nicht vertraute Personen – sind in die Diskussionen involviert. So ist es nicht verwunderlich, dass die Tarife des Jahres 2012, geschweige denn diejenigen des laufenden Jahres 2013, noch nicht klar sind und gewisse Kreise von Rückzahlungen der Kliniken und Spitäler an die Krankenkassen sprechen. Wie Sie sich vorstellen können, ist dadurch die finanzielle Führung eines im Gesundheitssektor tätigen Unternehmens erheblich erschwert. Trotz dieser Unsicherheiten ist es dem Team der Klinik Gut wiederum gelungen, ein sehr erfreuliches Geschäftsergebnis zu erarbeiten. Die Leistung der Mitarbeitenden beeindruckt umso mehr, als sie weiterhin in sehr engen und komplizierten Platzverhältnissen ihre anspruchsvolle Tätigkeit ausüben müssen. Ihnen allen gebührt deshalb wiederum ein grosser Dank. Die Rückmeldungen unserer Patienten bestätigen eindrücklich, dass das Team hervorragende Arbeit leistet. In diesem Zusammenhang ist auch die erneute Re-Qualifikation der Swiss Leading Hospital Gruppe vom Oktober 2012 zu erwähnen. Diese zeigt, dass der hohe Qualitätsanspruch der Klinik in den letzten Jahren gehalten und sogar verbessert werden konnte. Die Re-Qualifikation und die positiven Rückmeldungen der Patien- 06 KLINIK GUT review 2012 ten ermuntern uns, in diesem Sinne weiterzumachen. Um den Platz- und Effizienzproblemen zu begegnen, plant die Klinik Gut seit langem eine neue Klinik an einem anderen Standort, dies sowohl in St. Moritz als auch in Nordbünden. Während in Nordbünden die Planung sehr schnell und unkompliziert voranschreitet, sind die Erfolge in St. Moritz bescheiden. Es ist wenig erfreulich. Im Engadin ist nun das Unternehmen Klinik Gut AG – notabene einer der grössten Ganzjahresarbeitgeber im Tal! – seit zwölf Jahren erfolglos auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Immer wieder wurden Vorhaben durch private Eigeninteressen und durch das mangelnde Engagement von Teilen der Behörden verhindert oder zumindest verzögert. Während die Unternehmung bis anhin der Meinung war, dass die Klinik an den Ort St. Moritz gehöre und deshalb Angebote aus umliegenden Gemeinden ausgeschlagen hat, ist sich der Verwaltungsrat nun einig, dass diese Strategie nicht zum Erfolg führt. Es finden nun auch Verhandlungen über Standorte in den umliegenden Gemeinden statt. Ich wurde vor einigen Wochen von einem Bewohner von St. Moritz offen gefragt, ob es eine Privatklinik wie die Klinik Gut im Engadin braucht. Grundsätzlich finde ich es richtig, dass man sich ab und zu hinterfragt. Ich bin aber klar der Meinung, dass eine sehr kompetente und subspezialisierte Klinik für den sogenannten Nobelkurort St. Moritz sehr wohl ein Vorteil und ein wichtiges Verkaufsargument gegenüber den Konkurrenzorten darstellt. Dieser Umstand dürfte sich in Zukunft für die Belebung der Zwischen- und Sommersaison durch den Medizintourismus noch akzentuieren. Auch im letzten Jahr konnten wir feststellen, dass unser Unternehmen durch weite Bevölkerungskreise im Kanton Graubünden getragen, unterstützt und geschätzt wird. Allen sei dafür grosser Dank ausgesprochen. Wir danken auch den zuweisenden Hausärzten für die gute Zusammenarbeit, die positiven Rückmeldungen und die konstruktive Kritik, die uns immer weiter bringt. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre des Geschäftsberichts 2012. Dr. med. Adrian Urfer, CEO, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates Interview: ein jahr neue spitalfinanzierung Klinik-Direktorin Denise Bundi im Gespräch zum Thema Fallpauschalen „Es kann doch einfach nicht sein, dass die effizienten Spitäler gestraft werden.“ „Wir haben noch keinen einzigen stationären Tarif. Das ist verrückt!“ Denise Bundi Direktorin der Klinik Gut „Eigentlich ist die Situation unhaltbar“ Die neue Spitalfinanzierung DRG ist in der Schweiz seit etwas mehr als einem Jahr in Kraft. Wie präsentiert sich die Situation für die Klinik Gut? Klinik-Direktorin Denise Bundi steht Rede und Antwort. Wie lautet Ihre Bilanz? Denise Bundi, wie lautet Ihre Bilanz nach einem Jahr DRG? Ich muss vorausschicken: Grundsätzlich hat das neue Tarifsystem ja zwei Komponenten. Zum einen sind dies die diagnosebezogenen Fallpauschalen, die flächendeckend eingeführt wurden. Die Klinik Gut hat mit diesem System in einer leicht anderen Version bereits schon vorher erfolgreich gearbeitet. Die zweite Komponente im neuen System ist der Basispreis, 08 KLINIK GUT review 2012 die so genannte Baserate. Der technische Teil ist geregelt und wird jedes Jahr aktualisiert. Damit können wir auch umgehen – das konnten wir schon früher. Aber? Der Basispreis muss nach wie vor mit der Krankenkasse – oder mit der SUVA – verhandelt werden. Und diese Basispreisverhandlung ist die Krux. Man hat sich im ganzen Jahr 2012 mit den Krankenkassen nicht einigen können. Und das gilt übrigens für fast alle Spitäler in der Schweiz. Es gibt nun also vorwiegend provisorische Basispreise. Die Klinik Gut hat sogar zu Beginn des Jahres 2013 noch provisorische Basispreise. Wir haben noch keinen einzigen stationären Tarif. Das ist verrückt! Und wir wis- sen nicht einmal, ob es mit den Krankenkassen bis Ende des laufenden Jahres eine Lösung geben wird. Wenn sich Spitäler und Kassen nicht finden, muss die Kantonsregierung einen Tarif festlegen. Auch der Kanton Graubünden? Wir erhielten Anfang 2013 eine erste Empfehlung von Seiten des Kantons für eine Festsetzung des Tarifes 2012. Der Vorschlag des Kantons wäre für die Klinik Gut allerdings eher kritisch. Warum? Der Kanton Graubünden will davon abkommen, für alle Anbieter denselben Basispreis festzulegen. Damit widerspricht er aber seiner eigenen, noch vor einem Jahr geäusserten, Haltung. Schweizweit sollten ursprünglich überall dieselben Basispreise gelten. Man realisierte aber schnell, dass das nicht geht, nicht zuletzt wegen der unterschiedlichen wirtschaftlichen Situation der Kantone. Also sollte jeder Kanton seine Preisgestaltung selber regeln. Graubünden hat vor Einführung der DRG gesagt: Wir stehen zu dem, was im System definiert ist, das heisst, dass alle Spitäler denselben Basispreis bekommen. Es sollte keine Kostenerstattung mehr geben, sondern neu einen Preis für eine Leistung. Spitäler, die ihre Kosten im Griff hatten, wurden vorher mit tieferen Vergütungen gewissermassen bestraft für ihre Effizienz. Das heisst, schon das vorherige System war ein Wettbewerbsnachteil für die Klinik Gut? Immer! Und mit der grundsätzlich neuen Finanzierung sollte auch diese Situation besser werden. Wir sollten denselben Basispreis erhalten wie die anderen Spitäler im Kanton Graubünden. Und was geschieht nun? Das System sah immer vor, einen KostenBenchmark zu errechnen. In Graubünden gibt es 12 Spitäler, mit teilweise grossen Unterschieden bei den Kosten. Die Krankenkassen haben nun einen cleveren Schachzug getan: Sie beziehen sich auf eine alte Verordnung, die besagt, dass im Grundversorgungsbereich kein Gewinn erzielt werden dürfe. Es gibt demnach nur eine Kostenerstattung. Mit dem neuen System macht das aber keinen Sinn. Wir haben keine Kostenerstattung mehr, sondern einen Preis für eine Leistung. Wir sagen deshalb: Die erwähnte Verordnung ist obsolet und nicht mehr anwendbar, weil das System geändert wurde. So werden die Spielregeln während des Spiels geändert? Ja! – Wer teurer oder um den Benchmark herum arbeitet, wird besser entschädigt. Wir zahlen letztlich das Defizit von Spitälern, die teurer arbeiten als wir. Das geht einfach nicht. Im Kanton GR liegen jetzt – mit uns zusammen – fünf Spitäler einiges unter dem Benchmark. Wir alle wollen nicht dafür bestraft werden, dass wir unsere Kosten im Griff haben. Und jetzt? Bis Anfang 2013 war der Kanton Graubünden der Meinung, dass gemäss kantonalem Spitalfinanzierungsgesetz alle denselben Basispreis erhalten sollen – nämlich den Benchmark-Preis. Die Idee dahinter wäre, dass die teuren Anbieter Kosten senken und mit der Zeit die Durchschnittskosten tiefer würden. Mit der aktuellen Lösung wird das nicht der Fall sein. Es ist eine Pervertierung der Grundidee des neuen Systems. Die Kassen haben aber gemerkt, dass sie mit dem Verweis auf den alten Verordnungsartikel günstiger fahren. Wie kann die Klinik Gut in dieser unsicheren Situation ihr Geschäft führen? Wir haben bis jetzt gut gearbeitet, weil wir seit Jahren unsere Kosten im Griff haben. Es ist aber nicht einfach. Ich musste im Herbst 2011 das Budget für 2012 abgeben. Damals wussten wir noch rein gar nichts betreffend Höhe der Tarife, während wir die Kosten wie immer recht präzis benennen können. Wir haben verschiedene Tarif-Varianten angenommen und die Rechnung 2012 mit dem provisorischen Tarif abgeschlossen. > Denise Bundi ist seit November 2004 Direktorin der Klinik Gut. Sie lebt in Maloja und ist ausgesprochen gerne im Engadin. Zuvor hat sie in den Jahren 1993 bis 2004 massgeblich am Aufbau der Klinik Pyramide am See, Zürich, mitgewirkt. KLINIK GUT review 2012 09 45. Engadin Skimarathon Klinik Gut Racers zum ersten Mal am Team-Wettbewerb Gut gelaufen: Klinik Gut Team am Engadin Skimarathon 45. Engadin Skimarathon Rund 12‘000 Teilnehmende vor dem start Die Klinik Gut Racers in Maloja Der Engadin Skimarathon ist ein Sportspektakel für das ganze Engadin mit internationalem Renommee und mit rund 12‘000 Teilnehmenden. Zum ersten Mal war ein Team der Klinik Gut am Start: die „Klinik Gut Racers“ – ein Jubiläumsevent mit Folgen. „Wir wollten unseren Mitarbeitenden zum 25 Jahre-Jubiläum der Klinik etwas Besonderes bieten“, sagt Chefarzt Dr. Andi Grünenfelder. „Und für uns, mit Tradition als Unfall- und Sportklinik, bot sich die Teilnahme am Engadin Skimarathon ja gerade zu an.“ Zum ersten Mal waren am 45. Engadin Skimarathon im März 2013 Unternehmensmannschaften zugelassen. Und so starteten im Dezember 2012 für die Klinik Gut St. Moritz 19 Frauen und Männer ins Abenteuer Skimarathon: die „Klinik Gut Racers“ waren geboren! 10 KLINIK GUT review 2012 Die Vorbereitung begann mit LaktatsenkeTest inkl. Anamnese und Auswertung im Gut Training. Danach wurde für alle Läuferinnen und Läufer je ein individueller Trainingsplan erstellt und alle zwei Wochen bis zum Rennen angepasst. Die Fachleute der Klinik Gut und des Gut Trainings hielten dem Marathon-Team Vorträge zu den Themen Leistungsdiagnostik, Motivation und Rumpfstabilität. Der Fachmann par Excellence, der Klinik Gut-Sportmediziner, frühere Spitzenlangläufer und Chef Rettung/ Sanität des Engadin Skimarathon Dr. Andi Grünenfelder hatte die Leitung des Projektes. Und er war natürlich auch für den zur Vorbereitung gehörenden Technik-Workshop (mit Videoanalyse) zuständig. Die Vorbereitungen des Teams wurden durch einen Vortrag zum Thema Wachs und einen gemeinsamen Vollmondlauf mit Nachtessen abgerundet. „Vor allem Wiedereinsteiger wollen ja möglichst viel trainieren. So funktioniert das aber nicht“, sagt Dr. Andi Grünenfelder. „Wichtig ist: das Richtige trainieren. Dann kann jeder am Marathon teilnehmen und seine persönliche Leistung bringen.“ Ansporn und Ergeiz Die Teilnehmenden waren begeistert, insbesondere vom Vorbereitungsprogramm. Andreas Schärlig, Leiter der Operations- und Bettendisposition: „Die richtige Technik ist ja auch extrem wichtig. Beim Langlauf muss man viel denken und koordinieren. Ist die Technik besser, kann man länger gleiten, braucht weniger Energie und steht sicherer auf den Skis.“ Das gemeinsame Training mit dem Team hat er sehr geschätzt: „Wir haben einander angespornt, da wurden wir also auch richtig ehrgeizig!“ Und sein persönliches Ziel hat Schärlig erreicht: unter drei Stunden ins Ziel kommen. Jetzt geht es weiter: „Im Sommer werde ich vermehrt joggen, Gut Training macht mir einen Plan. Es ist verblüffend: Wenn man richtig trainiert, holt man Leistungen aus sich heraus, die man nicht für möglich gehalten hätte.“ Läufers. „Wir haben ihn massiert und gelagert, aber das Warten auf Hilfe war furchtbar.“ Endlich landete die Rega im Tiefschnee, der Mann – Herzinfarkt mit 50 Jahren! – wurde nach Chur transportiert und sofort operiert. Er hat überlebt, Dank seiner Retterinnen. Notfall-Einsatz auf der Loipe Die vier Ersthelferinnen sind danach den Marathon noch zu Ende gelaufen. „Wir waren doch auch etwas ‚im Fieber drin‘. Man handelt in der Not halt einfach. Dieses Szenario kannte ich bis jetzt nur theoretisch, erlebt habe ich so eine Situation zum ersten Mal. Das gibt mir Sicherheit für ein andermal. Ich weiss jetzt: wenn es darauf ankommt, kann ich es.“ Einen Marathon, den sie nicht für möglich gehalten hätte, erlebte auch Anita Pfister, die 50 Prozent als Krankenschwester in der Klinik Gut tätig ist. Sie hatte schon 36 Kilometer absolviert, als sie unterhalb von La Punt stoppte, weil ein Mann kopfvoran im Schnee lang und keinen Wank mehr machte. „Kurz vor mir stieg eine Läuferin aus und reagierte super: sie drehte den Mann um und begann sofort mit der Herzmassage.“ Was für ein Glück: Anita Pfister alarmierte die Rettung. Mittlerweile kamen noch eine dritte Läuferin und ein vierter Läufer hinzu. Alle vier waren medizinisch ausgebildete Fachpersonen, gewissermassen die „Schutzengel-Equipe“ des verunglückten MARZELL PARPAN Einer der 19 “Klinik Gut Racer” Klinik Gut Racers Übrigens: Die Klinik Gut Racers belegten den guten 7. Platz. Das ist aber nicht der eigentliche Grund, weshalb Projektleiter Dr. Andi Grünenfelder zufrieden ist: „Die Teilnahme am Engadin Skimarathon war einfach eine gute Sache. Das hat uns allen zusammen viel Freude gemacht und viel gebracht.“ klinik gut racers Markus Hohbach (l.) Stefano Pini Boutellier Angela Büchi Patrizia Campell Corsina Gadient Manuela Grond Yvette Grünenfelder Carmen Herzog Andrea Hohbach Markus Martinovic Antonio Niebuhr Johannes Pfister Anita Pini Stefano Pozzi Michele Rutgersson Susanne Schärlig Andreas Strub Finn Stucki Karin Walker Christian Wersin Birgit KLINIK GUT review 2012 11 25 Jahre Klinik Gut Ein Blick zurück und ein Blick nach vorn – mit Prof. Dr. René Marti und Dr. Adrian Urfer Die Chancen immer wieder gepackt Vor 25 Jahren wurde die Klinik Gut in St. Moritz als hochmoderne Privatklinik nach einem vollständigen Um- und Ausbau neu eröffnet. Sie ist mit rund 220 Mitarbeitenden einer der grössten Ganzjahresarbeitgeber in St. Moritz. Das wichtigste Projekt für die Zukunft ist der Neubau. René Marti und Adrian Urfer übernahmen per Dezember 1987 die Klinik. Das Haus wurde vollständig umgebaut. Die Klinik Gut konnte 1988 als hochmodernes Privatspital neu eröffnen. Die Chancen immer wieder gepackt Von den drei Gründerärzten sind heute noch Fachvorträge hält. Dr. Jean-Pierre Ackermann ist 2008 nach längerer Krankheit verstorben. Er war bis zuletzt voll in der Klinik engagiert. Prof. Dr. med. René Marti war der erste Verwaltungsratspräsident der 2004 neu gegründeten Klinik Gut St. Moritz AG. Er kannte Dr. Paul DR. PAUL GUT UND GATTIN Spaziergang auf dem St. Moritzersee, ca. 1930 Klinikgründer Prof. Dr. René Marti und Dr. Adrian Urfer (r.) 1929 eröffnete Dr. med. Paul Gut in St. Moritz Bad eine Arztpraxis. Damit war der Anfang gemacht. Später baute der Arzt und Pionier den Rettungsdienst auf, und in den vierziger Jahren zog er mit seiner Klinik nach St. Moritz in die „Villa Beaulieu“. 1975 übernahm Dr. med. Rico Cavegn die Klinik Gut. Bereits damals investierte die Familie Gut in einen neuen Operationssaal: Einmal mehr wurden die Weichen entscheidend neu gestellt. Elf Jahre danach kam es zum Generationenwechsel: Die drei orthopädischen Chirurgen Jean-Pierre Ackermann, 12 KLINIK GUT review 2012 zwei aktiv in der Klinik Gut. Dr. Adrian Urfer ist nach wie vor Chefarzt und CEO der heutigen Klinik Gut St. Moritz / Chur AG mit den beiden Arztpraxen am Flughafen Zürich und in Asco- „Die Klinik ist nach wie vor gut. Ich habe meine Freude daran!“ Prof. Dr. René Marti, Mitbegründer Klinik Gut AG na. Und Prof. Dr. René Marti operiert gelegentlich immer noch eigene Patienten in St. Moritz, wenn er nicht gerade irgendwo auf der Welt Gut noch persönlich: „Sein Sohn studierte mit mir zusammen Medizin, so entstand ursprünglich der Kontakt,“ erzählt er. Der junge Gut sei nach dem Studium nach New York gegangen und dort geblieben. Nachfolger des Vaters wurde 1975 Dr. med. Rico Cavegn. René Marti erinnert sich: „Mitte der achtziger Jahre wollte Dr. Cavegn aufhören und rief mich an. Fast gleichzeitig meldeten sich bei mir die Erben des Sohnes, der in der Zwischenzeit gestorben war. Die Familie hatte in seinem Apartment in New York unsere Korrespondenz gefunden.“ Nach St. Moritz wechseln und die Klinik Gut übernehmen – das wollte Dr. René Marti allerdings nicht. „Die Infrastruktur der Klinik war in die Jahre gekommen. Ohne gewaltige Investitionen sah ich keine Zukunft für sie. Ausserdem war ich damals schon Direktor der Universitätsklinik in Amsterdam und wollte dies nicht aufgeben.“ Aber, Marti hatte ein Problem: die Warteliste für seine Patienten in Holland wurde immer länger. Er sah die Möglichkeit, mit einigen seiner Patienten nach St. Moritz zu reisen. „Ich begann also, nach den geeigneten Ärzten für eine neue Vision der Klinik zu suchen.“ So kamen die orthopädischen Chirurgen Adrian Urfer und Jean-Pierre Ackermann hinzu. Und die Gründerfamilie Gut wagte den kühnen Schritt: Sie war zu einem grossen Um- und Ausbau bzw. zum entsprechenden MillionenEngagement bereit. Die Klinik Gut wurde zur hochmodernen, privaten Spezialklinik umund ausgebaut. 25 Jahre gut gearbeitet Nach 25 Jahren ist die Klinik Gut ein überregional renommiertes Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie. In den vergangen zehn Jahren wurde das Ärzteteam gezielt subspezialisiert und die Klinikleitung verjüngt. Die vor dem grossen umbau Bis 1988 landeten die Rettungshelikopter noch im Garten Nachfolge der Gründergeneration ist geregelt. Prof. Dr. René Marti ist zufrieden: „Die Klinik ist nach wie vor gut. Ich habe meine Freude daran! Die Klinik kann sich sogar international messen. Und wenn es dann endlich mal einen Neubau gibt...“ Land, im Baurecht oder zum Kauf. Wir wollen in Zukunft unter guten Bedingungen effizient weiter arbeiten können.“ Neubau ist das Stichwort für Dr. Adrian Urfer. Der Chefarzt und CEO sieht heute seine wichtigste Aufgabe darin, die Klinik erfolgreich in die Zukunft zu führen. Seit zwölf Jahren setzt er sich dafür ein, mit einem Neubau die Voraussetzungen dafür zu schaffen: „Zwölf Jahre! Das muss man sich einmal vorstellen.“ Adrian Urfer ärgert sich auch: „Alle Beteiligten haben zusammen mittlerweile rund 2,8 Mio. Franken für Projektierungskosten eingesetzt – und das, ohne bis jetzt überhaupt eine Baueingabe machen zu können.“ „Wir brauchen 3000 m2 Bruttogeschossfläche in einem Gebäude von 15 Meter Höhe. Wir brauchen ein Stück > Mit insgesamt 220 Mitarbeitenden ist die Klinik Gut einer der grössten Ganzjahresarbeitgeber in St. Moritz. Jährlich werden 3500 Eingriffe und rund 40‘000 Konsultationen durchgeführt. Insgesamt 28 Ärztinnen und Ärzte sind an der Klinik Gut St. Moritz und Chur akkreditiert. 45 Prozent der Patientinnen und Patienten sind allgemein versichert, etwa 70 Prozent kommen nicht aus dem Engadin. Klinik Gut in Zahlen KLINIK GUT review 2012 13 Umbau in Chur, Ausbau mit Ascona „Es macht doch keinen Sinn, dass ein langjährig in St. Moritz ansässiges Unternehmen auf eine Nachbargemeinde ausweichen müsste.“ Dr. Adrian Urfer, Chefarzt und CEO Nur ein Stück Land Die Klinik hat viele Anläufe genommen. Marktkonforme Preise, wie in St. Moritz üblich, kann sie nicht bezahlen. Deshalb versuchte sie, zusammen mit einem Hotel und Wohnungen in einem Grossprojekt unter zu kommen. Dies scheitert nun an privaten Einsprachen. Die Gemeinde St. Moritz hat zwar wenige Landreserven, jedoch genügend, um der Klinik einen Bauplatz zur Verfügung zu stellen. Dr. Adrian Urfer: „Die Politik von St. Moritz muss nun entscheiden, ob ein ganzjähriges Unternehmen wie die Klinik für St. Moritz ausreichend wichtig ist, um knappe Landressourcen zur Verfügung zu stellen. Es macht doch keinen Sinn, dass ein langjährig in St. Moritz ansässiges Unternehmen auf eine Nachbargemeinde ausweichen müsste. Auch allfällige Einsprecher René Marti und Adrian Urfer „Gut ist doch einfach gut!“ 14 KLINIK GUT review 2012 Bessere Infrastruktur und neuer Patientenservice Chur: Neue Räume, mehr Patienten ende fünfziger jahre Ambulanzfahrzeug der Unfallklinik Dr. Gut müssen sich überlegen, was ein Wegzug für die Gemeinde bedeutet. Unsere Klinik ist komplett in der Hand von im Engadin wohnhaften und steuerpflichtigen Ärzten. Ich wünsche mir weitsichtige, visionäre Politiker in St. Moritz, die engagiert zukunftsweisende Projekte unterstützen und forcieren.“ Adrian Urfer gibt nicht auf. Dafür steht einfach zu viel auf dem Spiel. Nie stand übrigens zur Diskussion, den Namen der Klinik Gut zu ändern, denn „Gut ist doch einfach gut!“ Zeittafel der klinik Gut 1929 Eröffnung einer Arztpraxis durch Dr. med. Paul Gut in der «Villa Stahl» St. Moritz-Bad 1929 Organisation und Aufbau des S.O.S.-Rettungsdienstes in St. Moritz durch bis 1934 Paul Gut 1941 Kauf der 1868/69 durch Hans Joos-Robbi erbauten «Villa Beaulieu» in St. Moritz-Dorf; Dr. Gut richtet die Villa für medizinische Zwecke ein und verlegt seine Praxis an den heutigen Standort der Klinik Gut St. Moritz 1975 Übernahme der Klinik Dr. Gut durch Dr. med. Rico Cavegn; Bau eines Operationssaales und Einführung der modernen Osteosynthesetechnik 1987 Übernahme der Klinik Dr. Gut durch die drei orthopädischen Chirurgen Dr. Jean-Pierre Ackermann, Dr. René Marti und Dr. Adrian Urfer; vollstän diger Um- und Neubau 1993 Erweiterung der Klinik Gut St. Moritz (Tiefgarage, Ärztebüros, Lager, La bor, Therapie, Privathaus) 1996 Eröffnung des Airport Medical Centers in Zürich-Kloten 1996 Eröffnung Gut Training im Heilbadzentrum St. Moritz 2001 Eröffnung des ersten MRI im Engadin 2003 Klinik Gut wird Swiss Olympic Sport Medical Base 2003 Klinik Gut wird Sitz der Internationalen Gesellschaft für Schneesport sicherheit in der Schweiz 2004 Klinik Gut wird Aktiengesellschaft 2007Übernahme der Klinik Lürlibad in Chur, heute Klinik Gut Chur 2008 Belegarzttätigkeit Spital Thusis 2009 Medizinische Betreuung Swiss Ski Snowboard Halfpipe 2010 Belegarzttätigkeit Spital Savognin 2011 Medizinische Betreuung Hockey-Club St. Moritz 2012 Praxiseröffnung in Ascona; Um- und Ausbau Klinik Gut Chur Das Jahr 2012 war für die Klinik Gut in Chur vom Umbau und den Veränderungen der Infrastruktur geprägt. Die Patientenzahlen stiegen kontinuierlich. verkleinert und ein zusätzliches Sprechzimmer geschaffen. Damit verbessert sich die Orientierung für die Patientinnen und Patienten, aber auch der logistische Gesamtablauf. Darüber sind wir sehr froh.“ Nach langen Verhandlungen konnten im Nebenhaus der Klinik Gut Chur zusätzliche neue Räumlichkeiten angemietet und somit neuer Platz für die Büros der Finanzbuchhaltung und der Patientenabrechnung gewonnen werden. Dr. Martin Reese, Leiter der Klinik Gut Chur: „Dadurch bekamen wir die Möglichkeit, den Empfangsbereich der Klinik ins Erdgeschoss direkt beim Eingangsbereich zu verlegen. Wir haben das ehemalige Sekretariat im 1. Stock Mehr Platz, mehr Flexibilität Der Betrieb der Station und der Sprechstunden kann jetzt besser getrennt werden, und es steht mehr Platz zur Verfügung. Die Bauarbeiten wurden im Sommer bei laufendem Betrieb der Klinik vorgenommen. Dank einer guten Planung des Umbaus und einer ständigen Überwachung der Abläufe durch den Bauleiter, konnten die unvermeidlichen Störungen sowohl für die Patienten als auch für unser Personal in Grenzen gehalten werden. Auch der Zeitplan des Umbaus wurde genauestens eingehalten. Dr. Martin Reese: „In den neuen hellen Räumlichkeiten mit moderner Einrichtung fühlen wir uns sehr wohl! Wir geniessen die grössere Flexibilität bei der Betreuung unserer Patienten, die wir durch das vergrösserte Platzangebot gewonnen haben.“ Erfreulicherweise sind 2012 die Patientenzahlen in Chur, vor allem im ambulanten Bereich der Orthopädie kontinuierlich gestiegen. Zusätzlich wurde das Angebot durch die ambulante Augenchirurgie erweitert, die mit bereits mehr als 220 Augenoperationen im Jahr 2012 startete! Ascona: Neue Dienstleistung für Patienten Seit November 2012 steht in Ascona eine Praxis für Patientinnen und Patienten der Klinik Gut für die Nachbehandlung zur Verfügung. Chefarzt und Knie- und Schulterspezialist Dr. Georg Ahlbäumer ist für das neue Angebot der Klink Gut in Ascona verantwortlich. „Im Zentrum steht der Patient und im Fokus die Dienstleistung. Darum geht es“, sagt der Arzt und verweist auf die guten Erfahrungen der Klinik Gut mir der Praxis im Airport Medical Center am Flughafen Zürich seit 1996. Seit November 2012 führt die Klinik Gut nun eine eigene Praxis in den Räumlichkeiten von Allgemeinarzt Dr. Christian Knetsch im Zentrum von Ascona. In erster Linie dient dieser Service der Nachbehandlung, ist aber auf Wunsch auch Ort der Zweitmeinung für orthopädische Probleme. Dr. Georg Ahlbäumer: „Wir wollen damit unser Dienstleistungsangebot erweitern. Unseren Tessiner Patientinnen und Patienten legen wir unseren Service näher zu ihrem Wohnort.“ Das sei überdies auch nachhaltiger: „Es werden nur noch einmal Transportressourcen gebraucht, nämlich dann, wenn der Arzt ins Tessin fährt. Das Prinzip hat sich am Flughafen Zürich sehr bewährt. Es wird sehr geschätzt, dass der Chirurg nicht nur die OP durchführt, sondern auch die Nachbehandlung gewährleistet – und zwar heimatortnah.“ Die Klinik Gut ist zunächst mit Dr. Ahlbäumer einmal pro Monat im Tessin vertreten, im Verlaufe des Jahres 2013 werden weitere KlinikÄrzte hinzukommen, z.B. Dr. Patrick Baumann, Spezialist für Hüft-, Knie- und Sprunggelenkprothetik. KLINIK GUT review 2012 15 ERFOLGSRECHNUNG Januar – Dezember 2012 2012 CHF 2011 CHF Betriebsertrag 30‘617‘361.64 26‘529‘099.99 Direkter Aufwand Honorare Medizinische Fremdleistungen Medizinischer Bedarf Lebensmittelaufwand 12‘857‘614.75 6‘383‘764.06 2‘000‘685.60 4‘090‘022.84 383‘142.25 11‘360‘991.05 5‘221‘435.30 1‘946‘173.08 3‘835‘001.73 358‘380.94 Bruttogewinn I 17‘759‘746.89 15‘168‘108.94 Personalaufwand 10‘821‘035.48 10‘462‘211.53 Bruttogewinn II 6‘938‘711.41 4‘705‘897.41 Betriebsaufwand 4‘184‘517.09 1‘011‘189.45 220‘223.30 252‘914.25 861‘558.87 1‘357‘230.19 194‘623.55 286‘777.48 Raumaufwand Energie- und Entsorgungsaufwand Haushaltsaufwand Unterhalt und Reparaturen Büro- und Verwaltungsaufwand Versicherungen, Gebühren, Abgaben Übriger Sachaufwand Betriebsergebnis I Ertrag Nebenbetrieb Gut Training Aufwand Nebenbetrieb Gut Training Betriebsfremder Ertrag Betriebsfremder Aufwand EBITDA vor ausserordentlichem Ergebnis 2‘754‘194.32 697‘891.94 706‘559.93 707‘592.10 436‘835.04 Abschreibungen EBIT Finanzertrag Finanzaufwand EBT Steuern Unternehmensgewinn 2‘453‘240.45 902‘379.59 KLINIK GUT review 2012 17% 47% 853‘208.46 223% 628‘602.42 666‘776.74 686‘746.62 434‘702.53 1‘067‘078.23 147‘674.75 2‘492.80 1‘212‘260.18 278‘576.45 933‘683.73 160‘718.47 20‘729.26 1‘073‘672.94 171‘293.35 16 15% 3‘852‘688.95 995‘433.90 212‘701.35 256‘659.38 684‘168.35 1‘289‘762.16 166‘770.00 247‘193.81 3‘016‘283.39 212‘048.15 -60‘701.52 3‘289‘033.06 361‘072.30 2‘927‘960.76 97‘643.40 29‘660.21 2‘995‘943.95 542‘703.50 Ausserordentlicher Ertrag Ausserordentlicher Aufwand EBITDA Differenz % 183% 171% 214% 179% 172% Leistungszahlen Jahresbericht Eintritte/Fälle Stationär Übersicht Patientenzahlen ST. Moritz Chur Kennzahl 2011 2012 Differenz 2011 2012 Differenz Pflegetage 5‘491 5‘514 323 3‘135 3‘138 3 Ø Aufenthaltsdauer 4.06 Tage 3.89 Tage -0.17 Tage 4.58 Tage 4.64 Tage 0.06 Tage Eintritte/Fälle stationär 1‘287 1‘417 130 684 676 -8 Eintritte/Fälle ambulant 8‘645 9‘036 391 1‘485 2‘049 564 Eingriffe stationär operativ 2‘356 2‘678 322 1‘147 1‘183 36 Eingriffe ambulant operativ 622 354 -268 172 621 449 Versicherungsmix 2011 2012 Differenz 2011 2012 Differenz 46% 21% 33% Allgemein Halbprivat Privat 48% 21% 31% 2% 0% -2% 67% 21% 12% 67% 21% 12% 0% 0% 0% 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0 1’287 2011 St. Moritz 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 8’645 2011 St. Moritz Eingriffe stationär operativ 6.000 3.000 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 4.000 3.000 5‘191 5‘514 2.000 3‘135 3‘138 2011 Chur 2012 Chur 1.000 0 2011 St. Moritz 2012 St. Moritz 2012 St. Moritz 684 676 2011 Chur 2012 Chur 1’485 2’049 2011 Chur 2012 Chur 1’147 1’183 2011 Chur 2012 Chur Eintritte/Fälle Ambulant Pflegetage 5.000 1’417 2’356 2011 St. Moritz 9’036 2012 St. Moritz 2’678 2012 St. Moritz Versicherungsmix Ø Aufenthaltsdauer 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 4.58 4.06 2.0 4.64 3.89 1.5 1.0 0.5 0.0 2011 St. Moritz 18 KLINIK GUT review 2012 2012 St. Moritz 2011 Chur 2012 Chur 120 % 100 % 90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0% 33 % 31 % 21 % 21 % 46 % 48 % 2011 St. Moritz 2012 St. Moritz 12 % 12 % 21 % 21 % 67 % 67 % 2011 Chur 2012 Chur Privat Halbprivat Allgemein KLINIK GUT review 2012 19 Disposition und Sekretariat Neue Organisation optimiert Abläufe für Ärzte und Patienten Noch persönlicher, noch präziser, noch intensiver 2012 wurden in St. Moritz die Administration optimiert, mit der Aufteilung der Abteilungen Sekretariat und Disposition. Ziel war es, die Abläufe für Ärzte und Patienten zu verbessern. Seit September 2012 ist das ehemalige Sekretariat der Klinik Gut in zwei Abteilungen geteilt. Die Leitung der neuen Abteilung Sekretariat liegt bei Nadja Prevost. Sie ist seit fünf Jahren in der Klinik tätig und ist für die Betreuung und Administration von Dr. med. Patrick Baumann zuständig. Nadja Prevost: „Wir wollen die Abläufe in den Abteilungen optimieren. Bis anhin waren die Aufgaben so breit gefächert, dass die umfassende Betreuung der Chefärzte manchmal fast zu kurz kam. Die Schwerpunkte unserer Arbeit sind nun die Planung, Organisation und Koordination aller Aufgaben der Chefärzte. Da sie sehr engagiert und an mehreren Standorten tätig sind, gibt es einige Knacknüsse zu lösen.“ Optimaler für Ärzte und Patienten Nicht nur auf Seiten der Ärzte, auch für die Patientinnen und Patienten soll die neu geschaffene Abteilung Sekretariat mehr zur Verfügung stehen. Nadja Prevost: „Die persönliche Betreuung der Patientinnen und Patienten während der Privatsprechstunde, aber auch per E-Mail oder Telefon, bekommt mehr Raum. Jede Sekretärin soll über die Patientinnen und Patienten ihres zu betreuenden Arztes besser und genauer Bescheid wissen können als vorher.“ 20 KLINIK GUT review 2012 Jeder einzelne Patient soll nun von der Disposition und dem Sekretariat durch seinen ganzen Aufenthalt in der Klinik begleitet werden: vom ersten Besuch über eine eventuelle Operation mit stationärem Aufenthalt bis hin zu den Nachkontrollen wird jeder Patient – wenn irgendwie möglich – immer die gleichen Ansprechpersonen haben. Nadja Prevost: „Damit all dies reibungslos funktionieren kann, ist eine enge Zusammenarbeit und vor allem der Informationsfluss zwischen den beiden Abteilungen sehr wichtig. Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen und so liegt noch viel Arbeit und eine bestimmt spannende Zeit vor uns.“ Die Planung ist die grosse Herausforderung Die zweite neue Abteilung, die Disposition, wird seit September 2012 von Andreas Schärlig als „Leiter Operations- und Bettendisposition“ geführt. Er ist seit sechs Jahren in der Klinik Gut engagiert und war zuletzt Chef de Réception. Eine der grössten Herausforderungen in der Klinikadministration ist die Planung der Operationen. Durch die Anzahl der tätigen Ärzte und die zur Verfügung stehende Infrastruktur, d.h. die Anzahl Betten, stösst der Betrieb manchmal schnell an Grenzen. Andreas Schärlig: „Wir sind deshalb immer eng in Kontakt mit den verschiedenen Abteilungen, damit wir die optimale Auslastung von Operationssaal und Betten erreichen können.“ Immer mehr Zeit in Anspruch nimmt die Versicherungsabklärung sowie Organisation der Rehabilitation. Schärlig: „Die Bürokratie nimmt immer mehr zu, das merken auch unsere Ärzte. Sie müssen für die Versicherungen immer mehr Berichte schreiben.“ Hier einen Beitrag zu leisten ist dem DispoLeiter wichtig: „Das ist ein toller und sehr anspruchsvoller Job. Manchmal ist es nicht leicht, es allen recht zu machen. Doch gerade das ist die Herausforderung. Für die Patientinnen und Patienten gibt es mit der neuen Organisation nur Vorteile.“ Wenn es um einen Operationstermin geht, wird jeder Patient vom vierköpfigen Dispo-Team sehr kompetent beraten. „Wir achten auch darauf, dass immer die gleiche Kontaktperson für einen Fall zuständig ist. So entsteht auch ein persönlicher Kontakt zu unseren Kunden.“ Disposition Leila Ostlender, Eveline Mosko, Andreas Schärlig, Jacqueline Reuss (v.l.n.r.) Sekretariat Kirsten Bollinger, Ursula Aeschlimann, Nadja Prevost, Andrea Erb, Martha Schümperli (v.l.n.r.) In guten Händen – bei den Ärzten der Klinik Gut St. Moritz und Chur Porträt Dr. med. Marcus Deplazes, Facharzt FMH Anästhesie und Schmerztherpie „Der Patient soll sich in guten Händen wissen“ ein Patient ins Spital kommt, hat er häufig gar nicht so sehr Angst vor der Operation, sondern vor der Narkose. In der kurzen Zeit, die uns zur Verfügung steht, versuchen wir deshalb, sein Vertrauen zu gewinnen. Damit er weiss: ‚Der Anästhesist hilft mir durch die OP hindurch – und wieder zurück ins wache Leben. Ich bin in guten Händen.‘„ „Es gibt einen Moment, in dem sich der Patient total hingeben und die volle Verantwortung an uns übergeben muss.“ Dr. med. Marcus Deplazes Facharzt FMH Anästhesie und Schmerztherpie Marcus Deplazes ist als Anästhesist seit Anfang 2012 in der Klinik Gut St. Moritz tätig. Für den Bündner aus Chur, der lange Jahre in Bern gelebt und gearbeitet hat, war es gleichermassen ein nachhause kommen wie ein Auswandern. Und auch sein alter Bubentraum durfte mit ins Engadin. Die Familie Deplazes lebt mit den zwei Kindern in Pontresina, die kleine Tochter ist vor einem Jahr im Engadin zur Welt gekommen. „Das schafft natürlich schon eine spezielle Verbundenheit, ganz klar. Obwohl: Meine Frau und ich hatten schon lange einen guten Bezug zum Engadin. Wir kannten und mochten es, auch zu Nebensaisonzeiten.“ Eines Tages kam ein Anruf von Andi Grünenfelder, Chefarzt der Klinik Gut St. Moritz. Man kennt sich unter Anästhesisten in der Schweiz. Grünenfelder machte ein Angebot, und Marcus Deplazes begann, darüber nachzudenken. „Und dann haben wir den Start ins Engadin als Familienprojekt in Angriff genommen“, erzählt Marcus Deplazes nach 15 Monaten in der Klinik Gut. „Es musste für uns das Berufliche stimmen und das Private.“ Seit 2012 ist er nun als Anästhesist an der Klinik Gut St. Moritz tätig. „Wir haben den Start ins Engadin als Familienprojekt in Angriff genommen.“ 22 KLINIK GUT review 2012 Irgendwann selber im REGA-Heli sitzen Dass Marcus Deplazes Arzt und als solcher Anästhesist wurde hat mit seiner Herkunft viel zu tun: „Ich bin in Chur aufgewachsen. Und im Winter sah ich sehr oft den REGA-Helikopter zum Spital fliegen. Das hat mich schon als Bub fasziniert. Und für mich war klar: Ich will irgendwann einmal selber in diesem ‚Heli‘ sitzen und arbeiten. Und als Anästhesist hat man dafür beste Voraussetzungen.“ Als Jugendlicher hat er sich an einem REGA-Besuchstag in Untervaz, – „daran erinnere ich mich noch ganz genau“ auf den Stuhl des Arztes gesetzt und den Doktor gefragt, was er denn tun müsse, um mit ihm tauschen zu können. Und der sagte: „Du studierst Medizin, machst Chirurgie und Anästhesie, und dann kommt das gut.“ Und so war es auch. Marcus Deplazes hat in Bern studiert, hat als Assistenzarzt in einem regionalen Spitalzentrum im Kanton Bern gearbeitet und war danach viele Jahre im Inselspital Bern, inklusive der Zeit als Basisarzt der Rettungsflugwacht auf der REGA-Basis Bern-Belp. Anästhesie und Schmerztherapie sind seine Schwerpunkte. Die Anästhesie fasziniert ihn bis heute: „Wenn Vertrauen und Verantwortung Und das ist das oberste Ziel der Anästhesisten: dass Patienten und Patientinnen keine oder möglichst wenig Schmerzen haben. Gearbeitet wird mit verschiedensten Methoden, die beiden wichtigsten sind Voll- und Teilnarkose. „Ziel ist, dass der Mensch während der OP nichts spürt und nach der OP gewissermassen sanft landet.“ Marcus Deplazes: „Die Nadel ist unser invasiver Zugang zum Patienten. Wenn ich ihn in eine Vollnarkose bringen möchte, brauche ich einen Weg, um das Medikament ins Hirn des Patienten zu transportieren – damit er schlafen kann.“ Wohl deshalb ist für die allermeisten Menschen der Respekt vor der Narkose so gross. Der Anästhesist versteht das gut: „Es gibt einen Moment in dem sich der Patient total hingeben und die volle Verantwortung an uns übergeben muss.“ Für eine Vollnarkose braucht es drei verschiedene Medikamente: Schlafmittel, Schmerzmittel und ein Muskel-Relaxans. Die Kombination dieser Medikamente macht den Patienten bewusstlos. Er ist in einer tiefen Narkose und hat keine Schmerzen. Durch das Muskel-Relaxans funktioniert seine Muskulatur nicht mehr. „Auch die Atemmuskeln nicht, und das ist entscheidend“, erklärt Deplazes. „Der Patient kann nicht mehr selber atmen. Und das ist der heikle Moment. Wir müssen ihm helfen und intervenieren. Das heisst: ihn künstlich beatmen.“ Würde das nicht getan, dauerte es bei einem kleinen Kind nur wenige Minuten, bis man es verliert. Bei einem Erwachsenen sind die Sauerstoffreserven etwas grösser, und deshalb ginge es etwas länger. „Der Patient kann nicht mehr selber atmen. Und das ist der heikle Moment. Wir müssen ihm helfen und intervenieren. Das heisst: ihn künstlich beatmen.“ Marcus Deplazes ist zufrieden mit seinem Start im Engadin. Er ist in der Klinik Gut und die Familie in Pontresina gut angekommen. Und der Bubentraum durfte auch mitkommen ins Engadin: Zwei Tage im Monat leistet der Anästhesist Dienst bei der REGA in Samedan. > Dr. med. Marcus Deplazes (38), ist seit 2012 als Anästhesist an der Klinik Gut St. Moritz tätig. Lange Jahre war er am Inselspital in Bern und hat sich schwerpunktmässig mit Regionalanästhesie, Schmerztherapie und Notfallmedizin beschäftigt. Er lebt mit seiner Familie in Pontresina. KLINIK GUT review 2012 23 In guten Händen – bei den Ärzten der Klinik Gut St. Moritz und Chur Porträt PD Dr. med. Oliver Hausmann, Belegarzt und Facharzt FMH Neurochirurgie „Das Engadin ist für mich eine wunderbare Ergänzung“ Dr. Oliver Hausmann ist Wirbelsäulenchirurg und mit seinem Fachgebiet seit 2009 als Belegarzt an der Klinik Gut tätig. Hätte sein Bub damals in den Engadinferien nicht ärztliche Hilfe gebraucht, wäre es vielleicht gar nie zu dieser schönen Zusammenarbeit gekommen. „Ach, ins Engadin kommen – und auch jeweils in die Klinik Gut kommen –, das ist schon auch ein bisschen wie nachhause kommen,“ sagt Dr. Oliver Hausmann und strahlt. Aus der Fe- mein Fachgebiet eigentlich ein Nachfolger gesucht wurde. Und so fanden wir uns.“ Oliver Hausmann ist immer noch glücklich über diese Fügung: „Die Arbeit im Engadin ist eine wunderbare Ergänzung.“ Oliver Hausmann ist Neurochirurg und ergänzt die Orthopäden der Klinik Gut: „Ich bin gewissermassen der exotische Vogel im Haus. Allerdings haben drei meiner Ärztekollegen ebenfalls Erfahrung in der Wirbelsäulenchirurgie, was ein unschätzbarer Vorteil belsäule. Behandelt werden Bandscheiben, eingeengte Nerven, Rückenmarksveränderungen, verdickte Gelenke und Abnutzungen, Missbildungen von Geburt her, Tumore, Verletzungen, Blutungen. „Ein grosses Spektrum,“ erklärt Dr. Hausmann. Er hat die Chirurgie unter dem Mikroskop neu nach St. Moritz „Die mikroskopische Chirurgie ist Uhrmacherarbeit. Das hat mich schon immer fasziniert.“ „Ach, ins Engadin kommen ist auch ein bisschen wie nachhause kommen.“ PD Dr. med. Oliver Hausman Belegarzt und Facharzt FMH Neurochirurgie rienliebe zum Engadin ist in den letzten vier Jahren auch eine berufliche geworden. Dabei hat alles mit einer „Schnatter“ am Kopf von Felix begonnen, der mittlerweile acht jährig ist und längst wieder gesund. „Wir sind halt unter Ärzten ins Gespräch gekommen, wie das so ist. Dabei ergab sich, dass genau für 24 KLINIK GUT review 2012 ist. Die fachliche Betreuung ist gewährleistet, auch wenn ich zwei drei Tage nach der Operation abreise.“ Operieren unter dem Mikroskop Die Wirbelsäulenchirurgie betrifft Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und Lendenwir- gebracht: „Jeder Eingriff findet unter mikroskopischer Sicht statt. Das erlaubt nicht nur die Vergrösserung, sondern auch das Arbeiten im optimalen Licht. Und der Zugang – also der Schnitt – kann sehr viel kleiner gemacht werden.“ Stichwort minimal-invasiv, so wenig eingreifend wie möglich. Hausmann: „Ja, es ist eine absolut fokussierte und präzise Chirurgie am Ort des Problems.“ Dabei werde längst nicht mehr alles freigelegt, um Übersicht zu gewinnen. Sein Handwerk sei fast mehr „eine Uhrmacherarbeit. Das hat mich von Beginn weg fasziniert“. Ausgleich ist enorm wichtig.“ Man will sich das ja gar nicht so genau vorstellen: wenn der Chirurg mit einer Fräse den Wirbelkanal innen wieder weiter macht. Oder bei der Arbeit Nerven oder Rückenmark freilegt. „Wenn etwas schief geht, kann das für den Patienten Dabei hätte es auch ganz anders kommen können, wie so oft. Oliver Hausmann ist in Basel aufgewachsen und seine erste, grosse Liebe war das Wasser: „Segeln war immer mein Traum, und das Meer meine Leidenschaft. Ich wollte eigentlich zur See fahren und Kapitän werden. Den Bootsschein hatte ich jedenfalls schon vor der Matura.“ Und als Medizinstudent hat er grosse Segelschiffe überführt, etwa von Holland auf die Kanaren. Das Segeln als Leidenschaft und Ausgleich ist geblieben. Oliver Hausmann lebt mit seiner Familie in Meggen am Vierwaldstättersee. „Man hat mit der Zeit zwar die breiten Schultern und die Erfahrung – aber man hat auch sehr viel Respekt.“ Ausgleich ist enorm wichtig Im Engadin ist er sehr viel zu Fuss unterwegs, wenn er für die Klinik Gut im Dienst ist. Dr. Hausmann arbeitet als Belegarzt in Luzern an der St. Anna Privatklinik, die zur HirslandenGruppe gehört. Drei Tage pro Monat ist er in St. Moritz: am Donnerstag ist Sprechstunde, neue Patienten anschauen, am Freitag sind die Operationen und am Samstag die Nachkontrollen und Visiten. Die anspruchsvolle Arbeit kompensiert er mit Bewegung: „Ich bin oft draussen und gehe viel zu Fuss. Der eine Querschnittslähmung bedeuten. Das ist einem immer bewusst. Man hat mit der Zeit zwar die breiten Schultern und die Erfahrung – aber man hat auch sehr viel Respekt.“ Die meisten Patienten von Oliver Hausmann sind Einheimische aus der Region: Engadin, Bergell, Puschlav und so weiter. Dazu kommen Patientinnen und Patienten aus dem Tessin und dem nahen Ausland. „Sie kommen wegen des guten Rufes der Klinik Gut oder sie waren schon einmal mit Schulter, Knie oder Hüfte hier in Behandlung bei einem der Orthopäden und haben erst später Wirbelsäulenprobleme und erkundigen sich nach Möglichkeiten.“ Keine Frage, dass er dieses Vertrauen mit Engagement und Können rechtfertigen will. > Dr. Oliver Hausmann (48) ist seit 2009 Belegarzt der Klinik Gut St. Moritz/Chur mit Fachgebiet Wirbelsäulenchirurgie. Er ist ansonsten Belegarzt an der Hirslanden Klinik St. Anna in Luzern. KLINIK GUT review 2012 25 Gut Training Bericht von Viviane Schmitz Endlich: neue Perspektiven für das Gut Training 2012 war ein engagiertes und bewegtes Jahr für das Gut Training. Endlich konnten die Weichen für eine neue Perspektive gestellt werden. Viviane Schmitz Leiterin Gut Training Das Jahr startete mit der Abgabe der Pachtbewerbung für das Fitnesscenter OVAVERVA, und im Februar war es dann soweit: Das Gut Training, St. Moritz bekam den Zuschlag. Nach Jahren der Ungewissheit und nach fast 10 Jahren Engagement gehen wir nun also neuen Perspektiven entgegen: neue Räume, mehr Platz und ein attraktives Sportangebot in Kombination mit Hallenbad und Outdoorsportzentrum ab Juli 2014. Grossartig. Viel Arbeit wird auf uns zukommen, um den Übergang in den neuen Standort möglichst fliessend gestalten zu können. 30‘150 Besucherinnen und Besucher Nachdem die erste Freude darüber verklungen war, konzentrierten wir uns wieder auf das Tagesgeschäft: 2012 konnten wir 30‘150 Besucherinnen und Besucher registrieren, das waren rund 2‘500 im Monat bzw. knapp 100 pro Tag. Markus Guler führte 730 Massagen durch. Bedenkt man die Zwischensaisonmonate, dann ist das ein beachtlicher Betrieb. Der neue Standort in Samedan wurde erfolgreich in Betrieb genommen. Mit der Eröffnung des Sportzentrums Promulins im August 2012, öffneten sich auch für das Gut Training neue Tore. An zwei Abenden und einem Vormittag bieten wir nun eine Zweigstelle in Samedan an. Die Resonanz war und ist äusserst positiv. Der zusätzliche Standort lockte zahlreiche Mitglieder an, denen der Weg nach St. Moritz zu weit war. Im Sommer brachte ein besonderes Angebot zahlreiche Mitglieder auf den Silvaplana See: Yoga und SUP (Stand-up Paddelling). Geboten wurden unglaubliche Szenen und viel Eleganz auf dem Brett. Engagiertes Team Zum Jahresende hin begann die Vorbereitung des „Klinik Gut Racer“–Teams für den Engadiner Skimarathon. Wieder einmal stellten wir fest, wie viel Kapazität das Gut Training, trotz kleinem Raum noch immer bietet. Ein grosser Dank geht an das gesamte Team, ohne dessen unermüdlichen Einsatz und Engagement das alles nicht möglich wäre. KLINIK GUT review 2012 27 Organisation Klinik Gut St. Moritz/Chur VERWALTUNGSRAT Dr. med. Adrian Urfer, Präsident und Delegierter Felix Ammann, Mitglied Dr. med. Jürg Pfister, Mitglied Dr. med. Andreas Grünenfelder, Mitglied Claudia Troncana, Mitglied Dr. med. Adrian U. Urfer CEO Markus Hohbach leiter Pflege Andrea Rodig Leiterin OP-Pflege Christian Walker Leiter AnästhesiePflege Elvira Geronimi Leiterin Patientenadministration Dr. med. Jürg Pfister Manuela Gadient Leiterin Personalwesen Ariane Bieler Leiterin Finanz- und Rechnungswesen Maurizio Cecini Leiter Techn. Dienst Sibylle Diserens Leiterin Marketing, Kommunikation Susanna Giovannini Leiterin Notfall, Ambulatorium Luciana Codiferro Chef de Réception Iris Rüegg Leiterin Hausdienst Stefano Pini Küchenchef Andreas Schärlig Leiter Disposition Nadja Prevost Leiterin Sekretariat Viviane Schmitz Leiterin Gut Training Cornelia Fetz Dr. Ernesto Weidmann Arztdienst Dr. Jürg Bühler Anästhesie St. moritz & Chur Rochade im VR: An der GV vom 25. März 2013 wurde Felix Ammann zum neuen Präsidenten des Verwaltungsrates gewählt. Damit löst er per 1.1.2013 Dr. Adrian Urfer als VR-Präsident ab. Dr. Urfer bleibt Mitglied des VR und CEO der Klinik Gut AG. Denise Bundi Direktorin Dr. med. Adrian U. Urfer DelEgierter des VR St. moritz Dr. med. Georg Ahlbäumer Dr. med. Martin Reese VERWALTUNGSRAT Chur Geschäftsleitung Kader 28 KLINIK GUT review 2012 Dr. med. Andreas Grünenfelder Betriebsassistentin, leiterin Sekretariat/Hausdienst KLINIK GUT review 2012 29 Akkreditierte Ärzte Akkreditierte Ärzte Klinik Gut St. Moritz, stand 31.12.12 Unfallchirurgie Dr. med. Georg Ahlbäumer Dr. med. Patrick Baumann Dr. med. Jürg Pfister Dr. med. Martin Reese Dr. med. Adrian Urfer FUSSCHIRURGIE Dr. med. Patrick Baumann Dr. med. Martin Reese SCHULTER-/ELLENBOGENCHIRURGIE Dr. med. Georg Ahlbäumer Dr. med. Christoph Spormann Dr. med. Adrian Urfer Dr. med. Wolfgang Vogt (Prothetik) ALLGEMEINE CHIRURGIE/VENENCHIRURGIE Dr. med. Jürg Pfister HÜFTCHIRURGIE Dr. med. Patrick Baumann Prof. Dr. med. René K. Marti Dr. med. Marc Philippon (Arthroskopie) Dr. med. Martin Reese Dr. med. Adrian Urfer (Arthroskopie) KNIECHIRURGIE Dr. med. Georg Ahlbäumer Dr. med. Patrick Baumann Prof. Dr. med. René K. Marti Dr. med. Jürg Pfister Dr. med. Martin Reese Dr. med. Adrian Urfer SPRUNGGELENKCHIRURGIE Dr. med. Georg Ahlbäumer (Arthroskopie) Dr. med. Patrick Baumann Prof. Dr. med. René K. Marti Dr. med. Martin Reese Dr. med. Adrian Urfer (Arthroskopie) HANDCHIRURGIE Dr. med. Katrin Hagen Kinderorthopädie Dr. med. Stefan Dierauer Sportmedizin Dr. med. Andreas Grünenfelder Dr. med. Frédéric Peroni Anästhesie Dr. med. Marcus Deplazes Dr. med. Andreas Grünenfelder Dr. med. Wilma Rewitzer SCHMERZTHERAPIE Dr. med. Marcus Deplazes Dr. med. Andreas Grünenfelder Radiologie Dr. med. Jakob Bräm Dr. med. Andreas Jakobs Dr. med. Paul Suter Dr. med. Beat Walser Klinik Gut Chur, stand 31.12.12 Unfallchirurgie Dr. med. Georg Ahlbäumer Dr. med. Patrick Baumann Dr. med. Jürg Pfister Dr. med. Martin Reese Dr. med. Adrian Urfer SPRUNGGELENKCHIRURGIE Dr. med. Patrick Baumann Dr. med. Martin Reese SCHULTER-/ELLENBOGENCHIRURGIE Dr. med. Georg Ahlbäumer Dr. med. Christoph Spormann Dr. med. Adrian Urfer FUSSCHIRURGIE Dr. med. Patrick Baumann Dr. med. Martin Reese HÜFTCHIRURGIE Dr. med. Patrick Baumann Dr. med. Paul Giger Dr. med. Martin Reese Dr. med. Ernesto Weidmann KNIECHIRURGIE Dr. med. Georg Ahlbäumer Dr. med. Patrick Baumann Dr. med. Paul Giger Dr. med. Martin Reese Dr. med. Adrian Urfer Dr. med. Ernesto Weidmann WIRBELSÄULENCHIRURGIE PD Dr. med. Oliver Hausmann HANDCHIRURGIE Dr. med. Katrin Hagen Dr. med. Stefan Riederer ALLGEMEINE CHIRURGIE Dr. med. Martin Peterhans Dr. med. Jürg Pfister Augenchirurgie Dr. med. Filippo Simona Anästhesie Dr. med. Jürg Bühler VERSICHERUNGSMEDIZIN Dr. med. Valentin Rehli Psychosomatik und Psychotherapie Dr. med. Elisabeth Nagel WIRBELSÄULENCHIRURGIE PD Dr. med. Oliver Hausmann 30 KLINIK GUT review 2012 KLINIK GUT review 2012 31 Advisory Board Klinik Gut St. Moritz/Chur Prof. Dr. med. Reinhold Ganz Emeritus Universitätsklinik Balgrist CH 8008 Zürich Prof. Dr. med. René Marti Emeritus Academisch Medisch Centrum NL 1105 AZ Amsterdam Prof. Dr. med. Norbert P. Haas Charité-Klinik für Orthopädie D 13353 Berlin Prof. Dr. med. Antonio Pace Istituto San Raffaele Ospedale G. Giglio IT 90015 Cefalù Dr. med. David L. Helfet Hospital for Special Surgery USA New York, NY 10021 Dr. med. Marc J. Philippon The Steadman Clinic USA Vail, CO 81657 Prof. Dr. med. Dankward Höntzsch BG-Unfallklinik D 72076 Tübingen Prof. Dr. med. Pietro Regazzoni Emeritus Universitätsspital CH 4031 Basel Prof. Dr. med. Roland P. Jakob Emeritus Clinique de Chirurgie Prof. Dr. med. Christian Van der Werken Univ. Med. Centrum Utrecht NL 3508 GA Utrecht Orthopédique CH 1708 Fribourg KLINIK GUT review 2012 33 IMPRESSUM Konzept: Sibylle Diserens Gestaltung: FROST, Samedan Interviews und Textredaktion: www.christineloriol.ch Fotos: Daniel Martinek, Christian Walker, Peter Brandenberger Druck: SADE Design Auflage: 1‘500 Klinik Gut St. Moritz Via Arona 34 | CH 7500 St. Moritz Tel. + 41 81 836 34 34 | Fax + 41 81 836 34 35 info@klinik-gut.ch | www.klinik-gut.ch Klinik Gut Chur Lürlibadstrasse 12 | CH 7000 Chur Tel. +41 81 258 44 00 | Fax + 41 81 258 44 01 Praxis Klinik gut Zürich Airport Medical Center | CH 8058 Zürich-Flughafen Tel. + 41 43 816 60 00 | Fax + 41 43 816 56 26 airport-medical-center@klinik-gut.ch www.airportmedicalcenter.com Praxis klinik Gut Ascona Viale B. Papio 8, Palazzo Otello | CH 6612 Ascona Tel. +41 91 792 29 21 | Fax +41 81 836 34 36 Geschäftsleitung: Dr. med. Adrian Urfer | CEO Dr. med. Jürg Pfister Denise Bundi | Direktorin Dr. med. Georg Ahlbäumer Dr. med. Martin Reese Dr. med. Andreas Grünenfelder 34 KLINIK GUT review 2012 Gut Training St. Moritz Via Quadrellas 8 | CH 7500 St. Moritz Tel. + 41 81 834 41 41 | Fax + 41 81 834 41 40 info@gut-training.com | www.gut-training.com