Junge Hände auf alten Tasten
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Junge Hände auf alten Tasten
6 Region Eisenach–Erfurt Nr. 6 vom 9. Februar 2014 Letzter Sonntag nach Epiphanias Notiert Termine Ein Land ins Gebet nehmen 8. bis 14. Februar Wutha-Farnroda (mkz/sr) – Ihr Heimatland Ägypten sieht die muslimische Künstlerin wie eine große Lotosblume. Und so gestaltete sie auch das Titelbild der Gottesdienstordnung zum Weltgebetstag. Vorwiegend in den Farben Gelb, Grün und Blau wird sich dann am 7. März die Hörselberghalle in der Erbstromtalgemeinde Wutha-Farnroda präsentieren. Dorthin sind Gläubige aller Konfessionen und Interessierte ab 19 Uhr zum Gottesdienst eingeladen, um etwas über Land und Leute zu erfahren, um gemeinsam zu beten, zu singen und zu tanzen. Am Ende der Veranstaltungen werden landestypische Speisen angeboten. Bitte Besteck mitbringen. Kinder feiern parallel einen Kindergottesdienst. Der kostenlose Bustransfer bringt die Besucher zum Veranstaltungsort und gegen 21 Uhr wieder zurück. Abfahrt: Ruhla, Wintersteiner Straße 18 Uhr; Thal, Post 18.15 Uhr; Seebach, Unterdorf 18.20; Thal, Eiche 18.25 Uhr; Farnroda 18.40 Uhr Clara Först und Paul Leon Hort spielen sonntags an der elektronischen Ersatzorgel in der Iftaer Trinitatiskirche. Im Hintergrund die fast 300 Jahre alte Ebenhausen-Orgel, die in den nächsten Jahren saniert werden soll. Foto: Mirjam Petermann Juliane Schlegel beginnt ihren Dienst Sömmerda (mkz) – Nach nur sieben Monaten Vakanzzeit bekommt die Regionalgemeinde Sömmerda wieder eine neue Pfarrerin. Juliane Schlegel, die zurzeit in der Hansestadt Greifswald ihr Vikariat beendet, wird am 1. März ihren Dienst in Thüringen beginnen. Einstimmig hat der GKR Frau Schlegel in ihrem neuem Amt bestätigt. Sie wird als Pfarrerin im Entsendungsdienst für die nächsten drei Jahre in Sömmerda tätig sein. Danach entscheiden die Pfarrerin und der GKR, ob es eine Verlängerung gibt. Juliane Schlegel stammt aus Wernigerode. Lange Nacht des Klezmer Erfurt (mkz) – Nach dem überwältigenden Erfolg in den beiden Vorjahren wird nun im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit die dritte »Lange Nacht des Klezmer« für Erfurt vorbereitet. Am 8. März sind Klezmerfreunde unter dem Thema »Un wir sejnen ale Brider …« in die Reglerkirche eingeladen. Auf einer »Reise durch die Welt der jüdischen Musik« erleben die Zuhörer Musikgruppen, die sich in vielfältiger Weise mit jiddischer und jüdischer Musik auseinandersetzen. Für Kinder mit ihren Eltern gibt es an diesem Sonnabend bereits um 16 Uhr ein Familienkonzert mit Andrea Pancur und Gästen in der Kleinen Synagoge Erfurt. Junge Hände auf alten Tasten Die »Orgel des Monats« und zwei »Orgelengel« E twas holprig und träge tönt die Melodie von »O dass ich tausend Zungen hätte« durch die dunkle und eiskalte Mihlaer St.-Martins-Kirche. Ganz oben an der Orgel, auf der zweiten Empore brennt Licht. Anders als zu erwarten übt an dem imposanten weiß-goldenen Instrument kein älterer Herr, sondern der 15-jährige Paul. Deutlich sicherer spielt er eine zweite Melodie. Sie erklingt mit einer Ausdrucksstärke, die nur eine Orgel leisten kann. Neben ihm steht Clara. Sie ist 14 Jahre alt. Die Hände hat sie in den Hosentaschen vergraben und das Gesicht tief im Schal versteckt. Die Dritte, die sich bei diesen Temperaturen in die Kirche gewagt hat, ist Kantorin Ricarda Kappauf. Sie gibt den beiden seit anderthalb Jahren Unterricht auf der Orgel. »Wir üben alltagstaugliche Stücke, um die Gemeinde im Gottesdienst begleiten zu können«, erzählt Paul. »Clara spielt meistens die Vortragsstücke und ich die Liturgie«, beschreibt er die Aufgabenteilung. »Das nimmt uns den Druck, und wir sind spontaner einsatzfähig, weil wir nicht alles vorher üben müssen«, ergänzt Clara. Zwei Stunden zuvor saßen die beiden, die sich seit dem Kindergarten kennen, an einer Orgel: in ihrer Heimatkirche in Ifta (Kirchenkreis Eisenach-Gerstungen). Da war es ebenso Reglerkirche, 8. März, 19.30 Uhr. Kartenvorverkauf: Touristinformation Erfurt, Telefon (03 61) 6 64 01 00 oder per E-Mail-Bestellung <tickets@erfurt-tou rismus.de> »Wir haben so viele Ideen, da bekommen wir das Geld schon zusammen« erste Orgelsachverständige in Ifta. Im Anschluss haben sich Kirchenmitglieder ans Werk gemacht, Förderanträge geschrieben und Angebote eingeholt. »Das war alles ziemlich aufwendig«, erinnert sich Silke Först, Claras Mutter. Seit zwei Jahren sind »die Orgel‑ engel«, wie die Gemeinde ihre ehrenamtlich Engagierten nennt, nun dabei, Spenden zu sammeln. Neben Landesfördermitteln sowie Geldern der Sparkassenstiftung und der Denk- malpflege muss die Kirchengemeinde einen Eigenanteil leisten. 12 000 Euro wurden bereits gespendet, mehr als die Hälfte fehlt noch. Familie Först ist zuversichtlich: »Wir haben so viele Ideen, da bekommen wir das Geld schon zusammen.« Einen Beitrag hat jetzt die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland geleistet. Mit 4 000 Euro und der Auszeichnung als »Orgel des Monats Januar« würdigte sie das Bemühen um die Wiederherstellung des Instruments. Derzeit wirkt es eher angsteinflößend. Alle Pfeifen und Pedale, die Keilbalganlage und Klaviaturen wurden ausgebaut und haben riesige Lücken hinterlassen. Kahl steht nur noch das Holz-Skelett auf der Empore. Die zahlreichen Verzierungen in Blau, Weiß und Gold lassen die ursprüngliche Pracht erahnen. Auch das Imposante des Instruments ist für die beiden Neuntklässler ein Grund, es einst zu spielen. Beide haben Klavierspielen gelernt. Die Choräle und Liturgien üben sie deshalb genauso auf dem konventionellen Tasteninstrument oder auf der Orgel in der Mihlaer Kirche. Dort können sie jederzeit rein, haben sogar einen eigenen Schlüssel. In zwei bis drei Jahren werden sie hoffentlich auf der ältesten Orgel des Kirchenkreises spielen können. Mirjam Petermann Würdigung Ein aufrechter Streiter für den Frieden Frauen gehören ins Amt Erfurt (epd) – Die Reformationsbotschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat die Frauenordination gewürdigt. »Ich glaube, Frauen gehören ins Amt«, sagte Käßmann am 30. Januar in Erfurt beim Petersberger Disput zum Thema »Luther, der Zölibat und die Frauen«. Der katholische Kontrahent Käßmanns, der Erfurter Domkapitular Gregor Arndt, nannte die Frauenordination in der evangelischen Kirche »einen Impuls der reformatorischen Linie, für den ich dankbar bin«. Er sehe aber die Zukunft eher in der Entwicklung von »Kooperationen und Netzwerken«. Erwartungsgemäß kontrovers diskutierten Käßmann und Arndt in der Erfurter Thomaskirche das Thema Zölibat. Der Begriff »Zwangszölibat« stilisiere katholische Priester zu Opfern eines Zwangssystems. »Das geht an der Wirklichkeit vorbei«, sagte Arndt. dunkel und genauso kalt. An einer kleinen, elektronischen Orgel übten sie dort die Stücke, die später im Unterricht klappen müssen. Das in dieser Kategorie eher kompakte Instrument dient seit Jahren als Ersatz in den sonntäglichen Gottesdiensten. Die große Orgel, das Schmuckstück der barocken Dorfkirche, ist seit mehr als 20 Jahren nicht mehr bespielbar. Sie stammt aus dem Jahr 1724, aber große Teile des Pfeifenwerks und der technischen Anlage sind original erhalten. Nun soll sie nicht mehr nur Dekoration sein, sondern wieder einsatzfähig gemacht werden. Bereits 2003 war der Erfurt. 10. 2., 19.30 Uhr, Bildungsstätte St. Martin: Erfurter Vorträge – Viktor Liebrenz: »Was vom Allerbesten bleibt. Literarischer Jahresrückblick 2013« • 13. 2., 19 Uhr, Augustinerkloster: Augustinerdiskurs – PD Dr. Jochen Hippler (Universität Duisburg-Essen) und Roderich Kiesewetter (MdB): »Afghanistan, Pakistan, Libyen, Mali, Syrien … – Perspektiven deutscher Sicherheitspolitik nach Afghanistan« • 13. 2., 19 Uhr, Augustinerkloster: Vortrag »Ein Teufelsgespenst in Weimar 1573. Lutherischer Gespensterglaube in der Frühen Neuzeit« mit Dr. Miriam Rieger (Erfurt) und Dr. Daniel Gerth (Gotha) • 13. 2., 19.30 Uhr, Collegium maius: Vortrag – Prof. Christopher Spehr (Jena): »Thüringer Schätze der Reformation. Perspektiven für das Reformationsjubiläum 2017« • 13. 2., 20 Uhr, Offene Arbeit, Allerheiligenstraße 9: Themenabend »Nicht die Menschen, die Fluchtursachen bekämpfen« mit Stefan Schmidt, Mitarbeiter bei Cap Anamur Gotha. 9. 2., 10 Uhr, Augustinerkirche: Gottesdienst für Kinder und Erwachsene, anschl. Winterwanderung • 9. 2., 10.30 Uhr, Margarethenkirche: Predigtreihe »Beziehungen in der Bibel – Maria und Josef« – Pfarrer Martin Hundertmark • 12. 2., 9.30 Uhr, Augustinerkloster: Forum »Reformation und Politik – Zum gegenwärtigen Verhältnis zwischen Staat und Kirche« – Oberkirchenrat Christhard Wagner, Ev. Büro Thüringen Ingersleben. 13. 2., 20 Uhr, Pfarrhaus: Vortrag – Udo Hopf (Bauforscher aus Gotha): »Steinkirche und Königspfalz – die ehemalige Petri-Kirche in Ohrdruf« Kreuzebra. 8. 2., 16 Uhr, Kirche St. Sergius und Bacchus: Benefizkonzert für ein an Leukämie erkranktes Kind – mit dem Kammerchor der ev. Kirchengemeinde Bad Langensalza Mühlhausen. 11. 2., Evangelsiche Grundschule: Schnuppertag für Klasse 4 Niederorschel. 9. 2., 17 Uhr, kath. St.-Marien-Kirche: Gospelkonzert – Gospelchor Nordhausen, Leitung: Superintendent Michael Bornschein Sömmerda. 9. 2., 10 Uhr, Bonifatiuskirche: Familiengottesdienst mit anschließendem Brunch • 12. 2., 19 Uhr, Gemeindezentrum: Vorbereitung Weltgebetstag Volkenroda. 14. 2., 19.30 Uhr, Kloster: Segnungsgottesdienst zum Valentinstag Wiehe. 9. 2., 14 Uhr, St.-Bartholomäus-Kirche: Einführung des Pfarrerehepaars Susanne und Stefan Buchenau, anschließen Kaffeetrinken im Gemeinderaum Pfarrer Karl Metzner, Eva Pustzai und Wolfgang Nossen geehrt I n einer Feierstunde im »Gedenkort Topf & Söhne« am 25. Januar erhielt Pfarrer Karl Metzner den »Jochen-Bock-Preis« der Stadt Erfurt. Mit ihm wurden die Auschwitz-Überlebende Eva Pustzai und der frühere Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Wolfgang Nossen, mit dem Preis geehrt, der erstmals verliehen wurde. Der Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne will damit Menschen würdigen, welche die »Bürgerpflicht zum Neinsagen« (Fritz Bauer) gegen Antisemitismus, Antiziganismus und jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in ermutigender Weise wahrgenommen haben. 1943 hatte Karl Metzner gemeinsam mit vier Schulkameraden in Erfurt Flugblätter verteilt. Günter Bergmann, Jochen Bock, Helmut Emmerich, Karl Metzner und Joachim Nerke waren damals 15 bzw. 16 Jahre alt. Die Jugendlichen hörten illegal die Aufrufe des Nationalkomitees Freies Deutschland im Radio Moskau und verbreiteten deren Forderung auf selbst hergestellten Flugblättern. Die fünf Schüler wurden verhaftet und waren bis zu ihrer Verurteilung im Gefängnis in der Erfurter Andreasstraße eingesperrt. Bock galt als »Rädelsführer« und wurde erst mit Kriegsende 1945 aus der Haft entlassen. Er starb zwei Jahre später an Tuberkulose. »Karl Metzner blieb auch nach seiner Haftzeit als politischer Gefangener im Nationalsozialismus ein couragierter, unermüdlicher und immer wieder aneckender Streiter für Frieden, globale Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.« Mit diesen Worten wird die Verleihung in der Urkunde begründet. Altpropst Heino Falcke erinnerte in seiner Laudatio daran, dass Pfarrer Karl Metzner sich in vielen Gruppen, Vereinen, Arbeitsgemeinschaften und Initiativen engagierte. Es waren sehr verschiedene Gruppierungen mit sehr unterschiedlichem Profil. »Ich habe mich oft gefragt: Wie bringt er das alles zusammen? Aber ich wusste: Er bleibt immer er selbst. Er bleibt bei seiner Sache. Er lässt sich nicht instrumentalisieren. Wo er auch ist, er bleibt Karl Metzner, er hält seinen Kurs, er identifiziert sich nur mit dem, was er verantworten Das Friedenssymbol »Schwerter zu Pflugscharen« kann und will. Das ist seine Geradlinigkeit. So aber ist Pfarrer Karl Metzner bis heute wichtig. hat er auch Gräben übersprungen und überbrückt, Foto: Matthias Sengewald die in Gesellschaft und Kirche aufgebrochen waren.« So blieb Metzner Mitglied in der Christlichen Frie- kannter »Verfolgter des Naziregimes« zusammen mit denskonferenz, auch als sie sich immer mehr mit der vielen SED-Genossen, was ihn nicht davon abhielt, Politik der DDR identifizierte. Zugleich unterstützte die politischen Zustände in der DDR grundsätzlich er die unabhängige Friedensbewegung und ist bis zu kritisieren. Man kann ihn bis heute immer wieder heute mit deren Symbol »Schwerter zu Pflugscharen« donnerstags zum Friedensgebet in der Erfurter Loam Jackenärmel zu sehen. Er war in der DDR aner- renzkirche treffen. Matthias Sengewald Region Gera–Weimar 7 Nr. 6 vom 9. Februar 2014 Letzter Sonntag nach Epiphanias Termine Notiert Ermutigender Gedankenaustausch 8. bis 14. Februar Altenburg. 13. 2., 15 Uhr, Brüdergasse 11: Bibelstadtgespräch • 14. 2., 19.30 Uhr, Brüdergasse 11, Ev. Jugend: Jugendkirche: 3d – mit Gott im Kino Apolda. 14. 2., 15 Uhr, Carolinenheim: Kammerkonzert für zwei Flöten und Violoncello mit Frieder Gauer, Erfurt Bad Köstritz. Bis 6. 4., Schütz-HausGalerie: Ausstellung »490 Jahre Wittembergisches Gesangbuch« • 11. 2., 14 Uhr, Heinrich-Schütz-Haus: Musikalische Museumsrunde »Musik zu Kaiserkrönungen« – Arno Paduch (Wunstorf ) Jena. 9. 2., 15 Uhr, Stadtkirche: Chorwerke aus vier Jahrhunderten mit dem Kammerchor St. Michael • Während der vorlesungsfreien Zeit an der Uni, ESG: Offener Abend in KSG oder ESG • 14. 2., 18 Uhr, Katholische Kirche: Ökumenische Segensfeier für Verliebte, Liebende und Paare zum Valentinstag Krippendorf. 14. 2., 19 Uhr, Kirche: Segnungsgottesdienst zum Valentinstag Magdala. 9. 2., 17 Uhr, Gemeindesaal: Konzert-Gottesdienst – Lehrerkonzert mit Musikschule KISUM Rudolstadt. 9. 2., 17 Uhr, Lutherkirche: Konzert – Romantische Violinwerke: Kyli Dodds, Violine, und Frank Bettenhausen, Orgel Weimar. 10. 2., 20 Uhr, Foyer des Deutschen Nationaltheaters: Ein Gespräch über den Glauben, Zweifel und Hoffen – MDR-Moderator Thomas Bille und Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Rates der EKD • 14. 2., 18 Uhr, Gemeindehaus der Kreuzkirche: Klavierkonzert junger Pianisten (11 bis 16 Jahre), Klasse Prof. S. Lehmstedt • 14. 2., 18 Uhr, Hotel Elephant: Festvortrag zum 188. Todestag von Johannes Daniel Falk von Dekan i. R. Christoph Schmerl zum Thema »Falk im Süden …«, musikalische Umrahmung: Sarah Lindenmayer, Violine, und Eva Sperl, Klavier Gedenken Für eine Kirche für andere Jena (pdk) – Zwanzig Jahre lang war Adrian Nolde Pfarrer in Jena, zuerst in Lichtenhain und später in der größeren Region im Süden Jenas. Als er 2006 in den Ruhestand ging, war sein großes Ziel, den Jakobsweg bis Santiago de Compostella zu pilgern. Er ist diesen Weg gegangen und bis nach Südfrankreich gekommen. Adrian Nolde, der vor seiner Zeit in Jena als Vikar in Oesterbehringen, als Pfarrer in Großbehringen und als Superintendent der Superintendentur Sonneborn tätig war, legte in den Gemeinden am südlichen Jenaer Stadtrand großen Wert auf Zusammenarbeit mit anderen. Mit Pastorin Sieglinde Seibt und ehrenamtlichen Gemeindegliedern bildete er ein gutes Team, dem es gelang, aus vielen kleinen Einzelgemeinden die »Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde« aufzubauen. Dabei steht dieser Name für ein geistliches Programm: Kirche für andere und Kirche vor Ort in einem säkularisierten Neubaugebiet. Aus diesem Verständnis heraus wurde er auch Mitglied im ersten Stadtrat von Jena nach 1989 und Mitbegründer des Vereins »Asyl«. Nun ist Adrian Nolde im Alter von 70 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Den Menschen, die er begleitete, wird er in dankbarer Erinnerung bleiben. Die St.-Bonifatius-Kirche von Bechstedtstraß liegt an einer herausragenden Erhebung zwischen Weimar und Erfurt an der alten Salzstraße. Zur Rettung dieses Kleinods bildete sich 2006 ein Kirchbau- und Heimatverein mit dem Ziel, das Gotteshaus mit modernen denkmalpflegerischen Mitteln zu retten. Unser Bild zeigt die Mitglieder Christiane Lindae, Harald Rößner und Fred Geyer. Foto: Maik Schuck Ein hilfreiches Werkzeug 110 Kirchen des Kirchenkreises Weimar profitieren vom Erbe Folkard Bremers W ir wollen alle Kirchen erhalten. Aber wir werden nicht alle bis aufs Letzte restaurieren können«, sagt Superintendent Henrich Herbst im Blick auf den Kirchenkreis Weimar, in dem es 110 Gotteshäuser und 24 000 evangelische Christen gibt. Rein statistisch gesehen kommen damit auf eine Kirche 218 Gemeindeglieder. Enorme Anstrengungen sind notwendig, um all die traditionsreichen Gebäude für die Zukunft zu bewahren. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe! Kirchbauvereine stellen dabei eine wichtige Plattform dar, in denen oftmals Christen und Nichtchristen zusammenarbeiten. Zu ihnen gehört der von Bechstedtstraß, der sich über Jahre für die Rettung der baulich gefährdeten St.-Bonifatius-Kirche einsetzte und in Folkard Bremer (Waltrop) einen maßgeblichen Förderer fand. Dass daraus ein Vermächtnis weit über den Ort hinaus wurde, ist als besonderer Glücksumstand zu bezeichnen. So kann am Sonntag, 9. Februar, um 9.30 Uhr die »Folkard-Bremer-Stiftung für den Kirchenkreis Weimar in der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland« in einem Festgottesdienst in der Stadtkirche St. Peter und Paul (Herderkirche) in Weimar präsentiert werden. Als erster Stifter fungierte Folkard Bremer, der 2013 im Alter von 67 Jahren verstorben ist. Nach dem Gottesdienst wird bei einem Empfang im Herderzentrum an ihn erinnert. Außerdem werden Ziele und Arbeitsweise der Stiftung vorgestellt. Die Stiftung ist eine Unterstiftung der von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründeten Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Ziel der Bremer-Stiftung ist es, den Erhalt der 110 Kirchen des Kirchenkreises langfristig zu unterstützen. Folkard Bremer war seit 2005 Interessent an der Projektarbeit der Stiftung KiBa, dann Spender und später Mitglied des Fördervereins. Er hatte die Folkard-Bremer-Stiftung ursprünglich im Jahr 2008 gegründet, um Vorhaben zur Erhaltung von kirchlichen Baudenkmälern in ganz Deutschland zu fördern. Seit 2012 setzte er sich engagiert dafür ein, den Förderzweck auf die Kirchen im Kirchenkreis Weimar zu konzentrieren. Insgesamt stehen 149 000 Euro zur Verfügung, an denen der Kirchenkreis Weimar mit einer Zustiftung in Höhe von 30 000 Euro beteiligt ist. Im Gespräch mit »Glaube + Heimat« verweist Superintendent Henrich Herbst auf das Gründungsdatum. »Nach dem Fliegerangriff am 9. Februar 1945 lag die Weimarer Herderkirche in Schutt und Asche. Sie ist ein Zeichen für Zerstörung und für den Willen zum Wiederaufbau. Der 9. Februar ist deshalb ein guter Termin für den Start der Stiftung, mit der wir die Bewahrung der Stadt- und Dorfkirchen in Weimar und im Weimarer Land unterstützen wollen. Um unser Ziel zu erreichen, haben wir nun ein weiteres, hilfreiches Werkzeug!« Michael von Hintzenstern Buttstädt (mkz) – Ganz im Zeichen der Weiterbildung und Horizonterweiterung stand am vergangenen Sonnabend der Kirchenältestentag des Kirchenkreises Apolda-Buttstädt, an dem 85 Kirchenälteste teilnahmen. Dabei brachte Superintendentin Bärbel Hertel ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass sich unter ihnen zahlreiche junge Gemeindevertreter befanden, die diese Aufgabe neu übernommen haben. Um hierfür das notwendige Handwerkszeug zu erwerben, wurden mit Unterstützung des Kreiskirchenamtes Gotha fünf Workshops angeboten. Sie standen unter dem Motto »Glauben weitergeben«, »Geld verwalten«, »Rechte kennen«, »Gebäude erhalten« und »Gemeindekirchenrat organisieren«. Neben der Klärung vieler Detailfragen erwies sich das gegenseitige Kennenlernen als Bereicherung und Ermutigung. Der 22-jährige Kirchenälteste Max Hofmeister-Risch aus Alperstedt bezeichnete es als »wunderbar, auf diese Art Ideen austauschen zu können«. Auch der abschließende Gottesdienst stand im Zeichen der Motivation, sich den organisatorischen Herausforderungen im finanziellen und baulichen Bereich zu stellen, dabei aber stets die Bewahrung des Glaubens im Herzen zu tragen. Im Kirchenkreis Apolda-Buttstädt gibt es 18 264 Gemeindeglieder (Stand vom 31. 12. 2012). Bei insgesamt 74 554 Einwohnern beträgt der Bevölkerungsanteil evangelischer Christen 24,5 Prozent. Der Kirchenkreis verfügt über 52 Kirchengemeinden und vier Kirchengemeindeverbände mit 95 Kirchen und Kapellen. Mehr Informationen finden Sie demnächst im Kirchenkreis-Porträt. Ökumenischer Abend zum Valentinstag Gera (mkz) – Am Valentinstag, 14. Februar, wird 18 Uhr in der St.-Elisabeth-Kirche Gera ein Ökumenischer Gottesdienst gefeiert, in dem es um menschliche und göttliche Berührungen geht. Gemeinsam wird diese Feier von der katholischen und der evangelischen Gemeinde gestaltet. Im Anschluss wird zu einem Imbiss eingeladen. Nicht nur Paare, sondern alle, denen die Liebe am Herzen liegt, sind herzlich willkommen. Diakonie Paten für einzelne Familien gesucht Flüchtlingssozialarbeit betreut 220 Asylbewerber in Gera A ls Frau H. vor sechs Jahren aus dem Irak in das Geraer Asylbewerberheim in der Trebnitzer Straße kam, besuchte sie sogleich die Kurse zum Erlernen der deutschen Sprache, die mit Hilfe von Sozialministerin Heike Taubert aus Lottomitteln finanziert wurden. Sie und viele andere der nunmehr 220 Asylbewerber seien dafür »hoch motiviert«, sagt Andrea Dittrich, die mit zwei Mitarbeitenden für die Flüchtlingssozialarbeit bei der Diakonie Ostthüringen zuständig ist. Dieses Engagement halte unvermindert an. »Heute gibt es ein wohlgegliedertes System von Kursen, durchgeführt von der Diakonie und zum Teil auch gefördert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge«, berichtet sie weiter. Im Asylbewerberheim Gera wohnen Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, Tschetschenien, den Balkanstaaten – und eben auch die sympathische, lebensbejahende Frau H. aus dem Irak. Organisatorisch wird das Haus von der Stadt Gera geleitet, die inhaltliche Arbeit verantwortet jedoch die Diakonie. Eine neue Qualität stellt dar, dass viel Integrationsarbeit in den Geraer Kindertagesstätten geschieht. »Und das klappt prima; Kinder haben da kaum Probleme«, betont Andrea Dittrich. Die medizinische Versorgung sei soweit in Ordnung; jedoch lasse die Frau H. aus dem Irak psychosoziale Betreuung, die für etwa Foto: Hans-Peter Steinhäuser 40 Prozent der Asylbewerber nötig sei, zu wünschen übrig. Abschiebungsprobleme gebe es mitunter für Flüchtlinge aus den Balkanländern, insbesondere für Roma. Die Diakonie sucht Paten für einzelne Familien. Dabei geht es um kleinere Hilfestellungen wie Begleitung zu Dienststellen, Betreuung von Kindern und ähnliches. Es gibt auch einen »Freundeskreis für Flüchtlinge« in Gera. Wer sich dafür interessiert, sollte sich bei der Diakonie melden. Hans-Peter Steinhäuser Kontaktadresse: Diakonie Ostthüringen, Joliot-Curie-Str. 1 A, 07548 Gera, Telefon (03 65) 2 25 11 Der Glaubenskurs der mitteldeutschen Kirchenzeitungen bis März alle Tage in 8 Region Meiningen–Suhl Musik schlägt Brücken Notiert Katholische Kirche in der DDR Geisa (mkz) – Die Kirchen standen unter besonderer Beobachtung und unter dem Druck der SED-Diktatur. Auch die katholische Kirche spürte die Auswirkungen des Säkularisierungsdrucks und der ideologischen Durchdringung der Gesellschaft. Konfessionell betrachtet stellte der Katholizismus in der DDR nur eine Minderheit dar. Für die thüringische Rhön und das Eichsfeld hatte er jedoch eine herausragende Bedeutung. Am 21. und 22. März lädt die Point Alpha Akademie im Geisaer Schloss zu einem Seminar »Die katholische Kirche in der DDR« ein. Das Seminar untersucht die Grundlagen der SED-Kirchenpolitik und die staatlichen Repressionen, aber auch den Einfluss der katholischen Kirche auf Erziehung, Jugendarbeit und sozialen Zusammenhalt. Gemeinsam mit Zeitzeugen wird über den Einfluss der katholischen Kirche in Geisa diskutiert und die Ereignisse von 1989/90 reflektiert. Das Seminar ist eine Kooperationsveranstaltung der Point Alpha Akademie, dem Bonifatiushaus Fulda und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Information: Point Alpha Akademie, Schlossplatz 4, 36419 Geisa, Telefon (03 69 67) 5 96 42 71, E-Mail <liane.faber@ pointalpha.com> 8 http://pointalpha.com/ die-katholische-kirche-der-ddr Danke den Ehrenamtlichen Meiningen (mkz) – Im Januar hatte die Kirchengemeinde Meiningen ihre ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem Beisammensein mit festlichem Essen eingeladen. Zu den Ehrenamtlichen der Gemeinde gehören die Kirchenältesten, Mitarbeiter in Büro, Kinder- und Jugendarbeit, Lektoren, Posaunenbläser, Reinigungskräfte sowie der Küster. Das Leben der Kirchengemeinde ist ohne die Hilfe der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht denkbar. Sie tragen den Gemeindebrief aus, kochen bei Veranstaltungen Kaffee und Tee, übernehmen die Aufsicht in der Meininger Stadtkirche, wenn diese in den Sommermonaten geöffnet ist und sind für viele andere Aufgaben zuständig. Bereits zum achten Mal nahmen die Hauptamtlichen das Treffen als Gelegenheit, um all den Helferinnen und Helfern für ihr Engagement in der Kirchengemeinde zu danken. Nr. 6 vom 9. Februar 2014 Letzter Sonntag nach Epiphanias Kurse Chorleiter stellen sich vor Vorgestellt: Kirchenmusikdirektorin Katja Bettenhausen Meiningen (mkz) – Am 9. Februar wird um 19 Uhr zu einer musikalischen Andacht in die Kirche zum Heiligen Kreuz in Meiningen eingeladen. Anlass ist der Abschluss eines Grundlagenkurses für Chorleiter. Im Februar 2012 starteten im Propstsprengel Meiningen-Suhl, in Meiningen und Rudolstadt, je ein Grundlagenkurs »Chorleitung und Musiktheorie«. Nach zwei Jahren stellen sich die Teilnehmer des Meininger Kurses in der musikalischen Andacht als Chorleiter vor. Bereits im Januar hatten in Rudolstadt die Teilnehmer des dortigen Kurses ihr Können gezeigt. Die meisten werden auch 2014 den Chorleitungskurs besuchen. Zugleich besteht für Interessierte die Gelegenheit, sich als Chorleiter ausbilden zu lassen. Am 15. Februar beginnt für die Kirchenkreise Arnstadt-Ilmenau, Rudolstadt-Saalfeld und Sonneberg ein nächster Grundlagenkurs in Rudolstadt. Für die Kirchenkreise Bad Salzung-Dermbach, Hildburghausen-Eisfeld, Meiningen und Henneberger Land startet der Kurs am 8. März in Meiningen. Monatlich einmal sonnabends von 9.30 bis 13 Uhr treffen sich die Teilnehmer. D as kirchenmusikalische Leben in Rudolstadt (Kirchenkreis Rudolstadt-Saalfeld) ist vielseitig. Ein Blick in das Programm der ersten Monate des neuen Jahres zeigt, dass im Januar wieder zwei Chöre, der Kinder- und der Oratorienchor sowie das Kammerorchester am Saalebogen mit den Proben begonnen haben. Verschiedene Veranstaltungen, Konzerte, musikalische Gottesdienste und andere Projekte sind in den nächsten Monaten geplant. Dass die Kirchenmusik das Leben in Rudolstadt derart bereichert, ist dem Engagement des Kirchenmusikerehepaars Frank und Katja Bettenhausen zu verdanken, die seit zwölf Jahren in der Stadt arbeiten. Als Auszeichnung für ihr Wirken als Propsteikantorin für den Propstsprengel Meiningen-Suhl wurde Katja Bettenhausen im Dezember 2013 zur Kirchenmusikdirektorin ernannt. (Glaube + Heimat berichtete) Sie freut sich über ihre Ernennung zur Kirchenmusikdirektorin. Und hätte diese Auszeichnung auch ihrem Mann gewünscht, da sie die meisten Konzerte und Projekte gemeinsam mit ihm gestaltet. Für Katja Bettenhausen – 1972 in Stuttgart geboren – steht frühzeitig fest, dass sie Kirchenmusikerin werden will, etwa im Alter zwischen 11 und 13 Jahren. Ein wichtiger Impuls dafür ist die Begegnung mit der Musik Johann Sebastian Bachs. Als 11-jähriges Mädchen hört sie die Matthäuspassion und ist beeindruckt. »Das war ein einschneidendes Erlebnis.« Sie möchte mehr über das Werk wissen und es möglichst selbst mitsingen. 13-jährig tritt sie der Kantorei Stuttgart bei. Der Umzug der Familie nach Regensburg führt sie mit 15 Jahren in die dortige Kantorei, ein leistungsfähiger Chor, der jährlich drei bis vier große Werke aufführe, erinnert sie sich. Von 1992 bis 1997 studiert sie an der Hochschule für Musik in Detmold. Hier lernt sie ihren Mann kennen, der nach dem Studium seine erste Stelle als Kirchenmusiker in Rüsselsheim bei Frankfurt/ Main bekommt. Katja Bettenhausens geht nach dem Studium ein Jahr nach Rothenburg ob der Tauber, wo sie ein Kirchenmusikpraktikum absolviert. Ihr Wunsch ist es, sich in ganz Deutschland als Kirchenmusikerin bewerben zu können. Um in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern oder der Evangelischen Landeskirche in Württemberg arbeiten zu können, dafür ist das Praktikum Bedingung. Mit ihrem Lehrer in Rothenburg habe sie »das große Los gezogen«, 8 Termine Katja Bettenhausen vor ihrem Lieblingsgemälde, das die Wellen der Nordsee abbildet. Foto: Sabine Kuschel erzählt die Kantorin. Er habe ihr viel Verantwortung übertragen. Sie arbeitet mit Kindern und gestaltet große Konzertreihen. 1998 heiraten Katja und Frank Bettenhausen. Der gemeinsame Wohnort ist nun Rüsselsheim. Für drei Jahre übernimmt sie in Königstein im Taunus die Schwangerschaftsvertretung einer Kirchenmusikerin. Hier habe sie alles ausprobiert, vom Kinderchor bis zum Weihnachtsoratorium, erzählt Bettenhausen. In Bad Vilbel bekommt sie die Dekanatskantorenstelle, wo die Neugründung der Kantorei, wie sie sagt, ein wichtiger Punkt ist. In Trossingen macht sie eine Popularmusikausbildung. 2002 kommt das Ehepaar nach Rudolstadt, teilt sich eine A-Kirchenmusikerstelle. Sie ist zu 40 Prozent Kantorin, ihr Mann zu 60 Prozent Organist und Leiter des Posaunenchores, zudem Kreiskantor im Kirchenkreis Rudolstadt-Saalfeld. Seit drei Jahren ist Katja Bettenhau- sen Propsteikantorin im Propstsprengel Meiningen-Suhl, eine Aufgabe, für die, wie sie sagt, der Computer das Hauptinstrument ist. In dieser Funktion gehe es um Stellenbesetzungen und organisatorische Belange. Gemeinsam mit ihrem Mann bereitet sie anspruchsvolle Konzerte vor, es kommen Werke namhafter Komponisten zur Aufführung. Kinder- und Jugendchöre werden ins Leben gerufen und verschiedene andere Projekte angekurbelt. Eines davon ist der Grundlagenkurs »Chorleitung und Musiktheorie«, der vor zwei Jahren startete und jetzt eine zweite Auflage erlebt. Viele Verbindungen sind inzwischen entstanden. Die Thüringer Symnphoniker Saalfeld-Rudolstadt begleiten manche Kirchenkonzerte. Es gibt gute Kontakte zum Kinderhaus in Rudolstadt sowie zu den Schulen des Ortes. Ihr Anliegen sei es, so Katja Bettenhausen, mit der geistlichen Musik eine Brücke in die säkulare Welt zu schlagen. Sabine Kuschel Kunstprojekt In Form der Lutherrose wei Ereignisse bestimmen in den kommenden Jahren das öffentliche Leben in Schmalkalden – die Landesgartenschau 2015 und der Höhepunkt der Lutherdekade 2017. Beide sinnfällig zusammen bringt der Reformationsgarten. Das Projekt des städtischen Kunstvereins kombiniert Pflanzungen und Symbolik, indem es einen künstlerisch gestalteten Mosaik-Brunnen in Form einer Lutherrose in eine Oase einbettet. Den Entwurf dafür lieferte der Gartenbauingenieur Peter Laschenski, mit der Umsetzung betraute der Verein die Künstlerin Katja Jaroschewski aus Gotha. Unterstützt wird das Vorhaben durch einen städtischen Zuschuss in Höhe von 28 000 Euro. Der künftige Garten fügt sich ein in einen neuen Grüngürtel um die Altstadt, der den Verlauf der alten Stadtmauer nachzeichnet. Im vergangenen Sommer begannen die Erdarbeiten auf einem Areal zwischen Künkelsgasse und Pfaffengasse, nachdem dort zuvor durch den Abriss von Garagen Platz geschaffen worden war. Zu dieser Zeit nahm auch Katja Jaroschewski ihre Vorarbeiten auf, die derzeit an der Burg Giebichenstein in Halle Freie Kunst mit der Fachrichtung Plastik studiert und sich dabei auf Keramik spezialisiert hat. Zwei Wochen lang bastelte sie in ihren Semesterferien an einer vielteiligen Schablone aus Karton für die Rose, ihr Durchmesser beachtliche zwei Meter. »Abstrahiert habe ich sie nicht«, erklärt die 30-Jährige. Vielmehr war es ihre Aufgabe, Luthers berühmtes Briefsiegel für die Platte des Brunnens in ein übergroßes Mosaik zu zerlegen. 500 Teile wurden es schließlich, die größten etwa fünfzehn mal fünfzehn Zentimeter, die kleinsten nur wenige Zentimeter. Nach den Schablonen fertigte Katja Jaroschewski aus dem ausgewalzten Ton Teil um Teil – ein Vorgang, der dem Ausstechen von Plätzchen nicht unähnlich ist. Um jedem Mosaikstein später den richtigen Platz zuweisen zu können, ritzte sie eine entsprechende Beschriftung in den noch nassen Ton, bevor dieser zum ersten Mal bei 900 Grad Celsius gebrannt wurde. Das geschah in der Werkstatt des Meininger Kera- Foto: Wolfgang Benkert In Schmalkalden entsteht ein Reformationsgarten Z www.kirchenmusikmitteldeutschland.de Die Arbeiten an dem Brunnen in Gestalt einer Lutherrose haben begonnen. mikers Stefan Hasenöhrl. Noch warm, den, nicht erst zum Reformationsfest wurden die Teile mit einer farbigen 2017, sondern bereits bis zur LandesGlasur in Blau, Weiß, Gelb, Schwarz, gartenschau. Das gilt auch für ein zweites KunstGrün und Rot versehen, bevor sie ein zweites Mal bei 1 260 Grad Celsius ge- projekt, das der Schmalkalder Kunstbrannt wurden. Aufgelegt und fixiert verein voranbringt. Auf dem Neumarkt wurde das Mosaik erst im Oktober. Da- sollen vom kommendem Jahr an Marfür platzierte die Studentin die Einzel- tin Luther, Philipp Melanchthon und teile an der richtigen Stelle, Fliesenleger die heilige Elisabeth als überlebensklebten sie binnen weniger Stunden große Plastiken aus Bronze zusaman. Derzeit ruhen die Arbeiten, im mentreffen. Ein Kunstwerk, das anreFrühjahr geht es mit der Bepflanzung gen soll, in einer der wichtigen Städte los. Vollendet sein soll die kleine Park- der Reformation über Kirchenspaltung, anlage, in die auch fünf Holzplastiken Glaubenskrieg und Ökumene nachzuvon Katja Jaroschewski integriert wer- denken. Susann Winkel 8. bis 14. Februar Häselrieth. Pfarrhaus: 12. 2., 19.30 Uhr: Kirchenkino: Film »Musikalische Andacht in der Christnacht 2013 St. Wigbert Schleusingen. Gemeindezentrum: 11. 2., 20 Uhr: Glaubenskurs; 12. 2., 15.30 Uhr: Frauenkreis Walldorf. Alten- und Pflegezentrum: 8. 2., 14 bis 16 Uhr: Schulung der Gemeindekirchenräte Impressum Ausgabe Thüringen Herausgeber: Evangelischer Presseverband in Mitteldeutschland e.V. www.glaube-und-heimat.de Chefredaktion: Dietlind Steinhöfel (v.i.S.d.P.) E-Mail<redaktion@glaube-und-heimat.de> Redaktion Thüringen Michael v. Hintzenstern, Sabine Kuschel Redaktionsassistenz: Ramona Schurig Telefon (036 43) 24 61-20, Telefax -12 E-Mail<weimar@glaube-und-heimat.de> Gemeinsame Redaktion Mitteldeutscher Kirchenzeitungen (Seiten 2, 4 und 12) Chefredaktion: Harald Krille (v.i.S.d.P.) Redaktion: Sabine Kuschel Redaktionsassistenz: Birgit Heimann Telefon (036 43) 24 61-23, Telefax -12 E-Mail <gkz@wartburgverlag.de> Verlag: Wartburg Verlag GmbH Geschäftsführer: Torsten Bolduan, Barbara Harnisch Telefon (036 43) 24 61-14, Telefax -18 Mitglied im Evangelischen Medienverband in Deutschland (EMVD). 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