Projekte im Ausland
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Projekte im Ausland
DON BOSCO JUGEND DRITTE WELT Jahresbericht 2007 Inhalt Vorwort Aktivitäten in Deutschland Erbrechtstage Seminarreihe „Armutsbekämpfung – die Verantwortung der Eliten“ Erdenkinder Tag der Vereinten Nationen Don Bosco Forum KnastKinder Entwicklungspolitische Bildungsarbeit Discover Sudan – nachhaltigees globales Lernen in der Schule Discover Sudan – die Ausstellung Projekte im Ausland Projektschwerpunkt: Berufliche Bildung Ausbildung und Arbeitsvermittlung für benachteiligte Jugendliche in Krishnagiri und Dharmapuri/Indien Projektschwerpunkt: Straßenkinder Chicos de la Calle – Quito/Ecuador Don Bosco Volunteers Projektbereich: Gesundheitsprogramme Basisgesundheitsprogramm in der Provinz Moxico/Angola Projektbereich: Frauenförderung Förderung von Frauengruppen in Pune/Indien Projektbereich: Schulische Bildung Bau einer Grundschule in Longding/Nordostindien Projektbereich: Ländliche Entwicklung Watershedprogramm in Ahmednagar/Indien Projektbereich: Nothilfe Erdbebenhilfe Peru Hilfe für die Opfer der Überschwemmungen in Nordostindien Unterstützung für die Opfer des Tsunami auf den Salomonen Hilfe für die Opfer der gewalttätigen Ausschreitungen in Kenia Nachhaltige Projektarbeit: Sozialwerk in São Paulo – Itaquera/ Brasilien 3 4 4 4 4 5 5 6 6 Don Bosco JUGEND DRITTE WELT – für Kinder und Jugendliche weltweit Projektarbeit JUGEND DRITTE WELT fördert seit 1980 schwerpunktmäßig Projekte der schulischen und beruflichen Bildung, daneben ländliche Entwicklungsprogramme, Frauenprojekte, Gesundheitsversorgung und Nothilfemaßnahmen. Die Salesianer Don Boscos sind dabei die zuverlässigen und erfahrenen Partner vor Ort und garantieren den nachhaltigen Erfolg der Projekte. Entwicklungspolitische Bildungsarbeit 9 10 10 11 12 12 13 Mit Bildungskampagnen bringt JUGEND DRITTE WELT Themen der Entwicklungszusammenarbeit in die Öffentlichkeit und schafft in Deutschland ein Bewusstsein für globale Zusammenhänge. JUGEND DRITTE WELT unterstützt die Salesianer Don Boscos bei der Durchführung des internationalen Volontariates. Es ermöglicht jährlich 25 jungen Menschen eine intensive Lernerfahrung und Einsatz in den Projekten der Salesianer Don Boscos weltweit. 14 15 15 16 16 17 Die Jugendlichen von heute sind die Wurzeln unserer Erde, die diese zusammen halten und ihr Form geben. Jean Paul Muller Finanzen Finanzübersicht Erläuterungen zur Bilanz 18 20 Nachwort 25 Gremien 26 Kontakt 27 Titelbild: Graffiti „Entdecke deine Fähigkeiten“ von Schülerinnen des Programms der Salesianer „Life Choices“ in Capetown/Südafrika. „Life Choices“ bietet an öffentlichen Schulen insbesondere Mädchen Kurse zur Selbstbehauptung an und hat sich zum Ziel gesetzt die Rechte junger Menschen zu stärken. > Vorwort 3 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Förderer von JUGEND DRITTE WELT, eine grundlegende Erfahrung des vergangenen Jahres ist: Spenden braucht Vertrauen. Mit diesem Jahresbericht möchten wir Ihnen für Ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit danken und Ihnen von unserer Arbeit berichten. Transparenz, Engagement und Nachhaltigkeit sind für JUGEND DRITTE WELT wichtige Elemente in der Spendenwerbung und Projektarbeit. Verwaltung und Spendenwerbung sind notwendig, um Maßnahmen sachgerecht und kostengünstig durchzuführen und um neue Förderer zu gewinnen. Die Kosten für Verwaltung lagen im vergangenen Jahr bei 3,5 %, die Kosten für Spendenwerbung bei 8,3 %, berechnet nach den Kriterien des Deutschen Zentralinstitutes für Soziale Fragen – DZI. Dadurch konnten wir mit überschaubarem Mitteleinsatz die hohe Qualität der Projektarbeit vor Ort absichern. Der von der Prüfungsgesellschaft Price Waterhouse Coopers PwC geprüfte Jahresabschluss hat stets den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten. JUGEND DRITTE WELT führt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstitutes für Soziale Fragen DZI – ein Zeichen für Vertrauen. Über den möglichst hohen Mitteleinsatz für unsere Projekte hinaus liegt uns besonders die nachhaltige Wirkung unserer Projekte am Herzen. Salesianer Don Boscos und ihre Einrichtungen sind in 94 Ländern Afrikas, Asiens, Osteuropas und Lateinamerikas unse- re Partner vor Ort. Ihre Arbeit für benachteiligte Kinder und Jugendliche ist auf Dauer angelegt. Salesianer Don Boscos können personelle und finanzielle Lücken in den Projekten schließen, wann immer das in den Folgejahren nach Abschluss unserer Förderung notwendig sein sollte. Ihre langjährige Erfahrung und ihre stabile Infrastruktur sind ein wichtiger Faktor für den nachhaltigen Erfolg der von uns geförderten Projekte. Dies zeigt beispielhaft der Blick auf unser Projekt der beruflichen Bildung in São Paulo – Itaquera/ Brasilien. Das von uns schon in seiner Gründungsphase vor 16 Jahren geförderte Ausbildungszentrum bildet heute 1.500 junge Menschen aus und hat seit dem mehr als 7.000 jungen Menschen zu einem Arbeitsplatz oder einer selbstständigen beruflichen Existenz verholfen. São Paulo – Itaquera ist nur eines von vielen hundert Don Bosco Projekten, die wir in den vergangenen Jahren mit Ihrer Hilfe aufbauen konnten. Gemeinsam mit den Salesianern Don Boscos wollen wir auch künftig bedürftigen Kindern und Jugendlichen ein Zuhause schenken. Wir wollen ihnen durch eine solide Schul- und Berufsausbildung helfen, selbstständig zu werden und ihr Leben zu meistern. Ihre Spende und die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos sind unser Auftrag! Jürgen v. Danwitz Vorsitzender Br. Jean Paul Muller SDB Missionsprokurator > Aktivitäten in Deutschland Erbrechtstage JUGEND DRITTE WELT startete 2007 eine neue Veranstaltungsreihe rund um die Themen, „Erben und Vererben“ sowie „Stiften“. Den Auftakt bildete im März 2007 ein von der Kreissparkasse Köln gesponserter Informationsabend zum Thema „Erben und Vererben“ im Käthe-Kollwitz-Museum in Köln. Aufgrund der positiven Rückmeldung und der Gewinnung neuer Sponsoren konnten wir im Oktober den ersten „Bonner Erbrechtstag“ in Zusammenarbeit mit der Rheinischen Erbrechtsgesellschaft und weiteren Kooperatoren durchführen. Rechtsanwälte, Notare und Bankfachleute, Experten aus den Bereichen Wirtschaft und Soziales diskutierten vor und mit 120 Gästen die Themen Erbrecht und Testament unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Verantwortung über den Tod hinaus. Eine Fortführung der erfolgreichen Veranstaltungsreihe ist für das Jahr 2008 geplant. Seminarreihe „Armutsbekämpfung – die Verantwortung der Eliten“ Das letzte Regionalseminar der in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführten Veranstaltungsreihe fand im Juni 2007 in Nairobi/ Kenia statt. Vertreter von Hochschulen und Universitäten der Salesianer in Afrika trafen sich, um ihre Studieninhalte so zu gestalten, dass die Absolventen zur Übernahme von sozialer Verantwortung für die Entwicklung ihres Landes befähigt und motiviert werden. Bereits 2006 hatten in Lateinamerika und Asien Tagungen zur gleichen Thematik stattgefunden. Die Abschlussveranstaltung führte im Oktober 2007 Vertreter der drei Regionalseminare nach Bonn. Die Reihe wurde von einem Forschungsvorhaben der Salesianeruniversität ISRE in Venedig/Italien begleitet. Die Ergebnisse der Studie und der Seminarreihe wurden nach dem Abschlussseminar in der Publikation „Educating Leaders for Social Transformation“ zusammengefasst, die im Januar 2008 veröffentlicht wurde. Erdenkinder Nach der erfolgreichen Eröffnung der Ausstellung „Erdenkinder“ auf der Art Cologne im April 2007 in Köln war sie im September 2007 in Dortmund zu sehen und im Frühjahr 2008 in Hannover und Bonn. Es wurden Werke international renommierter Künstler wie Heinz Mack, Katharina Groß und Cornel Wachter präsentiert. „Türen öffnen“ ist das Motto und das Anliegen der Ausstellung: Türen zu jungen Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika, die auf die Hilfe von Partnern hier in Deutschland angewiesen sind. Die Ausstellung wurde von Sponsoren finanziert. Mit der Stiftung ihrer Werke leisteten die Künstler einen besonderen Beitrag für die benachteiligten jungen Menschen weltweit. Die Versteigerung der Kunstwerke fand am 27. Mai 2008 in Köln statt und wurde von der Kreissparkasse Köln und dem Auktionshaus CHRISTIE´S durchgeführt. Der Reinerlös geht an Projekte von JUGEND DRITTE WELT. Tag der Vereinten Nationen Am 21. 10. 2007 präsentierte sich JUGEND DRITTE WELT mit einem Informationsstand beim Fest der UN-Stadt Bonn anlässlich des Tages der Vereinten Nationen. Das Thema Armutsbekämpfung wurde von JUGEND DRITTE WELT anhand der Arbeit der Salesianer Don Boscos für zurückkehrende Flüchtlinge im Südsudan vorgestellt. Im Mittelpunkt standen besonders die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen. Für die Kinder gab es beim UN-Tag eine besondere Aktion: sie bauten kleine Lehmhütten aus Ton, symbolisch für den Wiederaufbau, den JUGEND DRITTE WELT im Sudan mit dem Bau von Dorfschulen vorantreibt. > Aktivitäten in Deutschland 5 Don Bosco Forum Anlässlich des Todestages von Don Bosco (31. 01.) fand am 26. und 27. 01. 2008 das Don Bosco Forum im Konferenzzentrum der Deutschen Post Worldnet AG in Bonn statt. Unter dem Motto „Schatten ausleuchten“ dis-kutierten Vertreter aus Kirche, Politik und Pädagogik die soziale Situation benachteiligter Kinder und Jugendlicher weltweit. Der chinesische Salesianer, Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, Erzbischof von Hong-Kong, Staatssekretär Dr. Hermann Kues und der Heidelberger Professor Hartwig Weber forderten neue Ansätze in der Jugendpolitik. Anklang fand auch das Rahmenprogramm: Jugendliche aus der SalesianerEinrichtung Kaszincbarcika/Ungarn präsentierten den 240 Teilnehmern Tanz und Akrobatik. KnastKinder Im Sommer 2007 startete das Theaterprojekt KnastKinder in Kooperation mit dem Verein „Tatort-Straßen dieser Welt“. Das Theaterprojekt soll den Fokus auf Kinder und Jugendliche richten, die weltweit gegen alle Kinderrechte in Gefängnissen festgehalten werden. Die Organisatoren stellen interessierten Schulen, Gruppen und Theatervereinen das Theaterstück KnastKinder zur eigenen Aufführung zur Verfügung. Beispielhaft wird das Schicksal des deutsch-philippinischen Jungen Jonas dargestellt. Über 50 Schulen und Gruppen haben das Stück 2007 bearbeitet und werden es 2008 insgesamt über 100 Mal aufführen. Im März 2008 wurde der Kampagne der Sonderpreis „Pädagogik“ von den Landesfilmdiensten verliehen. > Entwicklungspolititsche Bildungsarbeit Discover Sudan – nachhaltiges globales Lernen in der Schule „Stell Dir vor, du lebst im Sudan...“ Seit Herbst 2007 begaben sich Schulklassen und Jugendgruppen in ganz Deutschland auf eine visuelle Entdeckungsreise in den Sudan. Das größte Land Afrikas litt 21 Jahre lang unter einem der grausamsten Bürgerkriege in der afrikanischen Geschichte. „Discover Sudan“, so der Kampagnen-Titel, bot Pädagogen ein Paket mit Unterrichtsentwürfen, bildreich illustrierten Geschichten und einem aufwändig produzierten Film, um am Beispiel des Sudan die Themen Krieg, Versöhnung, Demokratie und den Wert von Bildung in schwach entwickelten Gesellschaften aufzuzeigen. Bis zu den Ellenbogen wühlten Schülerinnen und Schüler der unteren Klassen in schmatzender Lehmmasse und vollzogen die Geschichte von Frina nach, die im Alter von zehn Jahren bereits an zwei Häusern mit gebaut hat: An einem in den Flüchtlingslagern von Khartoum und an einem in ihrer neuen alten Heimat im Südsudan. Das Thema kam an in der deutschen Bildungslandschaft. Knapp 1.900 Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen in ganz Deutschland haben das Unterrichtsmaterial zu „Discover Sudan“ bestellt, das die deutsche UNESCO-Kommission als offizielles Projekt der Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auszeichnete. Das UNESCO-Gütesiegel bestätigte JUGEND DRITTE WELT und das Team der jungen Don-Bosco-Stiftung „Bildung ohne Grenzen“ in ihrer Herangehensweise. Globales und nachhaltiges Lernen ist schließlich eines der Hauptanliegen in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit von JUGEND DRITTE WELT. Globales Lernen bedeutet vor allem ganzheitliches Lernen. Die pädagogische Antwort auf Globalisierungsprozesse und die damit verbundenen Herausforderungen und Schwierigkeiten sind eng verknüpft mit handlungsorientierten Formen des Wissenserwerbs. „Discover Sudan“ bot daher jede Menge sinnlicher Erfahrungen für Kinder und Jugendliche. Im Zuge der Kampagne entstanden zum Beispiel überall in Deutschland südsudanesische Rundhäuser unterschiedlichster Größe – nach traditionellen Vorbildern und aus traditionellem Baumaterial. Jugendliche stellten aus dem gleichen Material Lehmsteine in Originalgröße her. Symbolisch vollzogen sie den Entschluss des 19jährigen Peter Wuor aus dem südsudanesischen Bentiu nach, sein zerstörtes Land nach dem Bürgerkrieg wieder aufzubauen, in dem es weder Schulen noch Infrastrukturen wie Wasserleitungen oder Stromnetze gibt. Peter war daher einen Monat lang zu Fuß zum Ausbildungszentrum der Salesianer Don Boscos in El Obeid marschiert, um Elektriker zu werden. „Ich will den Menschen in meiner Heimat das Licht bringen“, so das Lebensmotto des jungen Handwerkers. Die Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen, oft verbunden mit eigenen Spenden oder kreativen Benefizaktionen, finden derzeit ihre reale Entsprechung im Südsudan. JUGEND DRITTE WELT konnte, auch durch Unterstützung anderer Partner, ein Netz von Satellitenschulen um die Kleinstadt Tonj, einem Regionalzentrum im zentralen Südsudan, finanzieren. Eine Schule mit zwei Klassenräumen ist bereits fertig, drei weitere befinden sich derzeit im Bau und noch sechs in Planung. Für die Region bedeutet das eine deutliche Verbesserung der Bildungslandschaft, die bisher vor allem im ländlichen Raum noch Wüstencharakter hat. Flächendeckende Bildung ist jedoch für die weitere Entwicklung des Landes unabdingbar – knapp die Hälfte der Bevölkerung ist unter 15 Jahren, aber selbst im städtischen Raum rangiert der Anteil von Analphabeten bei 50 Prozent. > Entwicklungspolitische Bildungsarbeit 7 Mit „Discover Sudan“ setzt JUGEND DRITTE WELT seine entwicklungspolitische Bildungsarbeit fort, die seit „Ball und Bildung“, der Kampagne zur FußballWM 2002, kontinuierlich fortgeführt und weiterentwickelt wurde. Der Verein trägt damit dazu bei, die Debatte um die eigene Verantwortung gegenüber den Menschen in den ärmeren Ländern des Südens lebendig zu halten und die Bedeutung von Fairness und Solidarität und der Entwicklungszusammenarbeit gesellschaftlich stärker zu verankern. Altersgenossen im Südsudan. Sie erproben sudanesische Gerichte auf traditionellem Holzkohlefeuer, sie lesen die Geschichten von Frina und Peter und diskutieren über die Bedeutung der MillenniumsEntwicklungs-Ziele für eine gerechtere Weltordnung. Und sie suchen nach Möglichkeiten, von Deutschland aus am Aufbau des Sudan mitzuwirken. Den kreativsten Baumeistern winkt ein attraktiver Preis: Eine Wochenendfahrt für die ganze Klasse oder Jugendgruppe ins Aktionszentrum der Salesianer Don Boscos nach Benediktbeuern. Noch bis Ende des Jahres 2008 beschäftigen sich Schulklassen und Gruppen mit dem Leben ihrer Discover Sudan – die Ausstellung Die Rotunde des Kölner Fotokünstlers Egbert Mittelstädt, die bereits 2006 auf dem Katholikentag in Saarbrücken für Aufsehen sorgte, tourte im Jahr 2007 und 2008 durch Deutschland: Karlsruhe (Zentrum für Kunst und Medientechnik), Frankfurt (Haus am Dom) und Regensburg (Diözesanmuseum) waren Stationen der Reise. Neben den regulären Besuchern der Häuser reisten auch zahlreiche Schulklassen an, um den Sudan mithilfe der Panoramafotografien zu entdecken. Allein in Frankfurt und Regensburg sahen schätzungsweise fast 1 600 Zuschauer die Projektionen von Egbert Mittelstädt. Die bisher letzten Stationen der Ausstellung waren die Don-Bosco-Schule in Brüssel mit über 2000 Besuchern und das traditionelle Lernfest im salesianischem Kloster in Benediktbeuern. Viele der jugendlichen Besucher hatten bereits im Unterricht im Zuge der Schulkampagne einen Zugang zum Sudan gefunden. Andere bereiteten sich mit dem Besuch der Ausstellung auf die Unterrichtsreihe vor. Für alle anderen eröffneten Mittelstädts Bilder in ihrem Detailreichtum und ihrer Dichte eine bis dahin noch nicht gesehene Welt. Dabei begeisterte die ungewöhnliche Darstellungsform. „Die gucken mich ja alle an“, äußerte eine Besucherin in Frankfurt, als sie die Rotunde betrat und sich auf einem Marktplatz im südsudanesischen Wau wiederfand. Tatsächlich ist das Mittelstädts Ansatz: Begehbare Bilder zu schaffen, Lebenswelten sichtbar und erfahrbar zu machen. Integraler Bestandteil der Ausstellung „Discover Sudan“ sind aber auch einzelne Terminals, an denen Besucherinnen und Besucher selbst mit einer Computermaus in den Bildern auf Entdeckungsreise gehen können. Sie können sich in Bildausschnitte hineinzoomen, um aus einer detailreichen Totalen eine Nahaufnahme zu machen. Ein Mausklick und die Waren im Regal des kleinen Lebensmittelgeschäftes werden zum Stilleben. Jedes Detail, das im Ganzen untergeht, wird nun offenbart. Wer arabisch spricht, kann sogar lesen, was sich in den Verpackungen befindet. Die Ausstellung ergänzte damit wirkungsvoll das Engagement von JUGEND DRITTE WELT in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Im Gegensatz zur Schulkampagne wurden mit der Ausstellung auch Erwachsene angesprochen. Ein Projekt in Zusammenarbeit mit > Projekte im Ausland Die Projektarbeit bei JUGEND DRITTE WELT Unsere Projektarbeit richtet sich nach dem Grundprinzip: Hilfe zur Selbsthilfe. Unsere Projekte wenden sich hauptsächlich an Kinder und Jugendliche aus armen oder diskriminierten Schichten und unterstützen sie unabhängig von Religion, Nationalität oder Geschlecht. Ziel ist die Überwindung der Armut durch Bildung. Unsere Partner vor Ort sind die Einrichtungen der Salesianer Don Boscos, die heute in 132 Ländern dieser Erde tätig sind. 94 Länder liegen in Afrika, Asien, Osteuropa und Lateinamerika. Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort versuchen wir jungen Menschen in Not eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben zu geben. Das Engagement der Salesianer Don Boscos unterstreicht die Verlässlichkeit unserer Projekte. Sie geben uns die Garantie, dass unsere Projekte auch nach unserer Förderdauer gut weiterlaufen. Öffentliche Mittel „vervielfachen“ eigene Spenden JUGEND DRITTE WELT erhält für seine Projektarbeit Zuwendungen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der EU. Jeden Euro, den wir aus Spendenmitteln in unsere öffentlich geförderten Projekte investieren, können wir so vervielfältigen. In jedem Projekt sehen wir auch einen Eigenanteil der Salesianer als lokale Projektträger vor. Aus 51.376 Euro eigenen Spendenmitteln konnten wir so im auf Seite 7 beschriebenen Berufsbildungszentrum in Krishnagiri und Dharmapuri 385.320 Euro öffentliche Hilfe erzielen. > Projekte im Ausland 9 Projektschwerpunkt: Berufliche Bildung Bildung ist der Schlüssel zu jeglicher Entwicklung. Berufliche Ausbildung und Schulbildung sind deshalb ein Kernthema in unserer Arbeit. In über 500 Berufsbildungszentren der Salesianer Don Boscos in der ganzen Welt erhalten junge Menschen eine Berufsausbildung. Dabei werden die Ausbildungslehrgänge entsprechend dem Bedarf des örtlichen Arbeitsmarktes gewählt. Nach Abschluss der Ausbildung bieten Arbeitsvermittlung und Kleinkreditprogramme den Jugendlichen die Möglichkeit, eine eigenständige Existenz aufzubauen. Zum Beispiel: Ausbildung und Arbeitsvermittlung für benachteiligte Jugendliche in Krishnagiri und Dharmapuri/Indien In der Ortschaft Bagalur im Norden des Bundesstaates Tamil Nadu errichten die Salesianer mit finanzieller Unterstützung von JUGEND DRITTE WELT und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) derzeit ein Ausbildungszentrum für marginalisierte junge Menschen aus den Distrikten Krishnagiri und Dharmapuri. Diese beiden Distrikte zählen zu den am wenigsten entwickelten Regionen Indiens. Es gibt nur wenige Verdienstmöglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft und kaum Ausbildungsangebote für Jugendliche. Besonders betroffen hiervon sind die Kastenlosen, die sogenannten Dalits, die ca. 30 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Viele junge Dalits verfügen nur über eine sehr rudimentäre Schulbildung und keinerlei berufliche Qualifikationen. Hohe Arbeitslosigkeit, Armut und Perspektivlosigkeit sind die Folgen. Dies gilt in noch stärkerem Maße für junge Zigeuner. Sie stehen auf der untersten Sprosse der sozialen Leiter und stoßen häufig auf Vorbehalte und Ablehnung. Unter Ausgrenzung und Diskriminierung leiden schließlich auch Jugendliche aus Sri Lanka, die mit ihren Familien vor den Kämpfen zwischen der dortigen Regierung und den tamilischen Separatisten nach Indien geflohen sind. In einem der zahlreichen Flüchtlingslager fristen sie ihr Dasein. Ziel des im Bau befindlichen Ausbildungszentrums in Bagalur ist es, junge Menschen aus diesen Randgruppen durch berufliche Qualifikation und Unterstützung bei der Suche nach Arbeit oder dem Aufbau eines handwerklichen Kleinstbetriebes zu unterstützen. Es ist geplant, dass jedes Jahr 225 junge Männer und Frauen an sechs- bzw. zwölfmonatigen non-formalen Ausbildungskursen in den Bereichen Druckerei, Schreinerei, Schweißerei/Rohrfabrikation, Sanitärund Elektroinstallation, Computeranwendung und -hardware sowie Landwirtschaft und Wassermanagement teilnehmen werden. Ein Arbeitsvermittlungs- und Existenzgründungsprogramm wird Praktikumsplätze vermitteln, Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern knüpfen und Auszubildende sowie andere junge Daten und Fakten Projektlaufzeit: 01. 10. 2007 – 31. 12. 2010 Förderung BMZ: 385.320 Euro Förderung JUGEND DRITTE WELT: 51.376 Euro Eigenanteil der indischen Salesianerprovinz: 77.064 Euro Gesamtprojekt: 436.696 Euro Fördersumme 2007: Fördersumme 2008: Fördersumme 2009: Fördersumme 2010: 87.516 Euro 263.432 Euro 48.620 Euro 37.128 Euro Begünstigte: Insgesamt: 675 jugendliche Auszubildende 475 junge Arbeitssuchende 1.150 junge Menschen allein in den nächsten vier Jahren. Arbeitssuchende bei Bewerbungen und dem Abschluss von Arbeitsverträgen unterstützen. Das Programm wird in enger Zusammenarbeit mit „Vazhikaattii“ („Wegweiser“) stattfinden, einer Organisation der Salesianerprovinz Chennai, die seit Jahren im Bereich Arbeitsvermittlung und Existenzgründungen tätig ist und schon vielen tausend jungen Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt eröffnet hat. > Projekte im Ausland Projektschwerpunkt: Straßenkinder Mehr als 150 Millionen Kinder und Jugendliche leben laut Angaben der Vereinten Nationen auf der Straße. Weltweit setzen die Salesianer Don Boscos sich für diese Kinder ein, bieten ihnen Zuflucht, Schutz und führen sie zurück in ein geregeltes Leben mit Schule und Ausbildung. Zum Beispiel: Chicos de la Calle – Quito/Ecuador Das Programm „Chicos de la Calle“ (Straßenkinder), wurde vor 30 Jahren von den Salesianern Don Boscos in Quito / Ecuador ins Leben gerufen. Die Schwerpunkte des Programms liegen in der Schul- und Berufsausbildung, der gesundheitlichen Vorsorge und der sinnvollen Freizeitgestaltung für Straßenkinder. Ziel von „Chicos de la Calle“ ist es, die Heranwachsenden von der Straße zu holen, sie in ihrer Entwicklung zu begleiten und wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Das außergewöhnliche Unterrichtskonzept wurde bereits 1986 vom Bildungsministerium Ecuadors anerkannt. Neben den grundlegenden Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen werden den Schülern wichtige Werte mit auf den Weg gegeben: Sie lernen Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen zu übernehmen und einen Beitrag zum Aufbau von Zivilgesellschaft zu leisten. Nach einem erfolgreichen Schulabschluss schlagen nicht wenige Schüler den höheren Bildungsweg ein, machen das Abitur und besuchen die Universität. Andere nutzen das Angebot der Salesianereinrichtungen für eine Ausbildung in den Bereichen Schreinerei, Mechanik, Kfz-Mechanik und Elektrik. Ehemalige Don Bosco Schüler sind heute die besten Erzieher und Ausbilder. Die sinnvolle Freizeitgestaltung und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder ist ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit mit Straßenkindern. So wird z. B. in Jonglierund Akrobatikkursen das Selbstwertgefühl gestärkt. Chicos de la Calle steht für Schutz, Zuflucht, eine familiäre Umgebung, Grundversorgung, Schul- und Berufsausbildung, aber auch eine fröhliche und anspornende Freizeitgestaltung. In den vergangenen 30 Jahren haben tausende von Straßenkindern hier die Grundvoraussetzungen erhalten, ihren Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu gehen. „Chicos de la Calle“ umfasst verschiedene Teilbereiche. Neben der Kontaktaufnahme durch die Erzieher auf den Straßen der Stadt besteht das Angebot zur Übernachtung in einem der verschiedenen Aufnahmezentren für Straßenkinder. Die Kinder und Jugendlichen werden medizinisch versorgt, psychologisch betreut und erhalten eine Mahlzeit. Die Förderung der Schul- und Berufsbildung ist das wichtigste Standbein des Programms. Ausgehend vom persönlichen Bildungsstand der Schüler werden angepasste Unterrichtsmodule angeboten, die es ermöglichen, dass die Schüler zu jeder Zeit in den Unterricht einsteigen können. Durch Förderkurse können die Schüler die versäumten Lerninhalte nachholen, um somit einen Schulabschluss zu erlangen und weiterführende Bildungseinrichtungen zu besuchen. > Projekte im Ausland 11 Don Bosco Volunteers Im Straßenkinderzentrum „Chicos de la Calle“ absolvierte Ann-Kathrin Küpper im Jahr 2007 ein Volontariat. Gemeinsam mit den Patres kümmerte sie sich um die Kinder, die im Zentrum zur Schule gehen und dort auch betreut werden. Sie half den Mädchen und Jungen bei ihren Lernprogrammen und betreute sie bei den Hausaufgaben. Die Leitung des Jonglierkurses lag Ann-Kathrin besonders am Herzen. Das Erlernen des Jonglierens bedeutet für die Straßenkinder die Möglichkeit, für einige Zeit dem sonst so harten Leben auf der Straße zu entkommen. Mit Freude lernen sie, was es heißt, Ausdauer, Ehrgeiz und Willenskraft zu entwickeln, Eigenschaften, die ihnen auf ihrem weiteren Lebensweg zu Gute kommen. Auch für Ann-Kathrin war es ein Erfolg, wenn sich die Mädchen und Jungen vertrauensvoll an sie wandten und sie stolz waren, wenn ihnen ein Trick gelungen war. Ann-Kathrin ist eine von 25 Volontären, die durch das Programm Don Bosco Volunteers einen Einblick in die Kinder- und Jugendarbeit der Salesianer Don Boscos in sozialen Einrichtungen weltweit bekommen hat. Durch ihr ehrenamtliches Engagement unterstützen die Volontäre die Arbeit der Salesianer vor Ort und lernen den Alltag und die Lebensbedingungen benach- teiligter junger Menschen kennen. Der zwölfmonatige Einsatz in den Projekten des Ordens bietet nicht nur die Möglichkeit, Menschen in Not zu helfen, sondern auch direkt am Leben dieser Menschen teilzunehmen. Durch diese Erfahrungen entwickeln sich soziale Kompetenzen, die die jungen Menschen von heute ein Leben lang begleiten werden. Rückkehrertreffen in Deutschland bieten den ehemaligen Volontären die Möglichkeit, sich über das Erlebte auszutauschen und neuen Interessenten Mut zu machen, eigene Erfahrungen in einem Projekt der Salesianer zu sammeln. > Projekte im Ausland Im Sinne einer ganzheitlichen Entwicklung gehören zu unserer Projektarbeit auch weitere Arbeitsfelder und Zielgruppen. Projektbereich: Gesundheitsprogramme Zum Beispiel: Basisgesundheitsprogramm in der Provinz Moxico/Angola Die Provinz Moxico im Osten Angolas ist eine ländliche Region, die stark vom jahrzehntelangen Krieg geprägt ist. Bis vor kurzem war die Provinz nur auf dem Luftweg erreichbar. Bis heute sind die meisten Dörfer nur über nicht ausgebaute Straßen zugänglich. Die Menschen leben von der Landwirtschaft, die allerdings keine ausreichende Ernährung sichern kann. Medizinische Versorgung gab es bis vor kurzem für die Dorfbevölkerung kaum. Die einzigen beiden Krankenhäuser der Region befinden sich in der Provinzhauptstadt Lwena. Daten und Fakten Projektlaufzeit: 01. 11. 2005 – 31. 12. 2007 Förderung BMZ: 284.700 Euro Eigenanteil der Salesianerprovinz: 56.940 Euro Förderung JUGEND DRITTE WELT: 37.960 Euro Gesamtprojekt: Begünstigte: 379.600 Euro 37.000 Personen Mit Hilfe des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat Don Bosco JUGEND DRITTE WELT in den vergangenen drei Jahren ein Basisgesundheitsprogramm finanziert, fünf Gesundheitsstationen gebaut, Krankenschwestern und Laborkräfte ausgebildet, ein Labor für Diagnostik eingerichtet und mobile medizinische Dienste initiiert. Besonders wichtig war auch die Einführung regelmäßiger Impfkampagnen. So kann nun in einem Teil der Provinz eine Basisgesundheitsversorgung gewährleistet werden. Die Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Verbrauchsmaterial bleibt allerdings ein anhaltendes Problem. Projektbereich: Frauenförderung Zum Beispiel: Förderung von Frauengruppen in Pune/Indien Vor zwei Jahren haben die Salesianer auf Wunsch von ehemaligen Schülerinnen der Don Bosco Schule in der indischen Millionenstadt Pune damit begonnen, Frauen aus dem Viertel in Selbsthilfegruppen zu organisieren. Nach und nach wurden 22 Gruppen gegründet und in verschiedenen Bereichen geschult. Dabei ging es zunächst darum, das Bewusstsein für die Notwendigkeit bzw. die Vorteile von Selbsthilfegruppen zu vermitteln und einzelne Frauen für Leitungspositionen in den Gruppen auszubilden. Themen wie Frauen- und Bürgerrechte, religiöse Fragen, aber auch konkrete Hilfe in Bereichen wie Kindererziehung, Hygiene, Familieneinkommen und Konfliktlösung werden behandelt. Mittlerweile wissen die Frauen selbst, welche Probleme sie angehen möchten, wo sie Hilfe brauchen und wie sie anderen Frauen helfen können. 2007 unterstützte JUGEND DRITTE WELT das Projekt mit Schulungen und Trainingskursen für die Gruppenleiterinnen sowie Starthilfen für die Gründung weiterer Selbsthilfegruppen. Daten und Fakten Projektlaufzeit voraussichtlich: 01. 12. 2007 – 30. 11. 2009 Förderung JUGEND DRITTE WELT: 16.909 Euro > Projekte im Ausland 13 Projektbereich: Schulische Bildung Zum Beispiel: Bau einer Grundschule in Longding / Nordostindien Von der nächstgelegenen Bahnstation fährt man noch drei Stunden mit dem Jeep bis nach Longding im Bundesstaat Arunachal Pradesh, an der Grenze zu Myanmar. Seit Jahren versucht Salesianerpater Thomas Vattoth hier eine Schule zu bauen. Mit Hilfe von JUGEND DRITTE WELT konnte er Ende 2006 mit dem Bau beginnen. wie wichtig Bildung für die Zukunft ihrer Kinder und damit des ganzen Stammes ist. Warum ist eine Schule „am Ende der Welt“ so wichtig? „Ganz einfach“, sagt Pater Thomas, „es geht um das Überleben dieser Menschen“. So ist zum Beispiel die Kindersterblichkeit bei der hier vorwiegend lebenden Volksgruppe der Wanchos sehr hoch. Die Wanchos leben oft noch wie ihre Vorfahren vor hunderten von Jahren. „Mit einer Schule,“ so Pater Thomas, „können wir die Kinder endlich in ihrer eigenen Sprache unterrichten. Wir wollen ferner Gesundheitshelfer für die Dörfer ausbilden, damit wir die Kindersterblichkeit senken können.“ JUGEND DRITTE WELT hat 2007 mit Hilfe von verschiedenen Einzelspendern und Organisationen Mittel für den Bau einer Grundschule in Longding bereitgestellt. Auf Grund der geografischen Abgeschiedenheit und des schwierigen Terrains kann der Bau nur langsam umgesetzt werden. Dennoch sind die Menschen in Longding voller Hoffnung und Vorfreude auf ihre Schule. P. Thomas legt Wert darauf, die Kultur und die Traditionen der Wanchos nicht zu zerstören. „Es geht darum, gemeinsam einen Weg aus Not und Armut zu finden“, sagt er. Daten und Fakten Die Schule ist ein Symbol für die Menschen der Umgebung. Nicht nur die Kinder können hier lernen, die Schule ist auch ein soziales Zentrum und ein Zeichen für Aufbruch und Veränderung. Die Wanchos wissen, Projektlaufzeit voraussichtlich: 15. 06. 2007 – 31. 12. 2008 Förderung JUGEND DRITTE WELT: 120.500 Euro > Projekte im Ausland Projektbereich: Ländliche Entwicklung Zum Beispiel: Watershedprogramm in Ahmednagar/Indien Als Bruder Alex Gonsalves im Jahr 1986 in Ahmednagar im indischen Bundesstaat Maharashtra die Nichtregierungsorganisation Bosco Gramin Vikas Kendhra gründete, hatte er ein großes Ziel vor Augen: Er wollte die Lebenssituation der Menschen in den Dörfern der von extremer Trockenheit betroffenen Region verbessern. Eine bessere Wassernutzung und die Entwicklung von Einkommen schaffenden Maßnahmen sollten der Landflucht und dem Elend der Slums in den Städten entgegenwirken. Durch ein vielfältiges Kursangebot vermitteln Bruder Alex und seine Mitarbeiter Kenntnisse über einfache, aber effektive Bewässerungstechniken und Maßnahmen zur Wasserspeicherung, wie z.B. den Bau von Rückhaltebecken, Erdwällen oder kleinen Staudämmen. Die Erfolge sind deutlich sichtbar: Dort, wo Dorfgemeinschaften mit Bruder Alex das Watershedprogramm durchgeführt haben, ist auch in der Trockenzeit die Landschaft grün. Es können größere Ackerflächen bearbeitet werden, weil das Wasser auf den Feldern versickern kann. An die Stelle eintöniger Monokulturen sind vielfältige Bepflanzungen getreten. Bessere Erträge helfen, dass das tägliche Brot für viele sicherer geworden ist. Durch die Gründung von Selbsthilfegruppen in den Dörfern, die Kleintierzucht oder andere Aktivitäten betreiben, mit denen sie ein Einkommen erzielen können, nehmen auch die Frauen aktiv an der Verbesserung der Lebensumstände teil. Die Arbeit von Bruder Alex hat Schule gemacht: Immer mehr Dörfer wollen durch angepasste Landnutzung und die Anwendung von Watershedtechniken ihre Ernteerträge verbessern und den Weg aus der Armut schaffen. Daten und Fakten Projektlaufzeit: 01. 11. 2005 – 31. 12. 2009 Förderung EU: 367.385 Euro Eigenanteil der Salesianerprovinz: 73.477 Euro Förderung JUGEND DRITTE WELT: 48.985 Euro Gesamtprojekt: Die Liebe kennt keine Unterschiede der Hautfarbe, der Herkunft und der Nationen. Don Bosco Begünstigte: 489.847 Euro 3.900 Personen > Projekte im Ausland 15 Projektbereich: Nothilfe Schwerpunkt der Arbeit von JUGEND DRITTE WELT ist die nachhaltige und langfristige Entwicklungszusammenarbeit. Jedoch unterstützen wir unsere Partner vor Ort schnell und unmittelbar, wenn dringende Nothilfe in Katastrophensituationen notwendig ist. Die Salesianer leisten oft allererste Hilfe in den betroffenen Gebieten, da sie die jeweilige Region durch ihre langfristige Arbeit gut kennen und in der Lage sind, effizient und zielgerichtet zu helfen. Einige Beispiele aus dem vergangenen Jahr: Zum Beispiel: Erdbebenhilfe Peru Das schwere Erdbeben, das sich am 15. August 2007 in Peru ereignete, hinterließ ein Bild der Verwüstung. Mindestens 585 Menschen fanden den Tod, mehr als 1.800 wurden verletzt. Am stärksten betroffen war die Region in der Umgebung der Städte Ica, Chincha und Pisco an der südlichen Pazifikküste. Von insgesamt 246.000 Häusern wurden mehr als 52.200 komplett zerstört und 23.600 sehr stark beschädigt und damit unbewohnbar gemacht. In den ersten Tagen und Wochen nach dem Erdbeben verpackten die Salesianer Don Boscos mit vielen freiwilligen Helfern mehr als 20 Tonnen Lebensmittel und brachten diese mit LKWs in die Katastrophenregion, um den Menschen zu helfen. In der Provinz Chincha wurde ein „Oratorium der Hoffnung“ eingerichtet, in dem Kinder und Jugendliche von Volontären betreut und versorgt wurden. Immer noch leben viele Menschen in provisorischen Zeltunterkünften. Im Rahmen eines Wiederaufbauprogramms wollen die Salesianer nun dazu beitragen, den Erdbebenopfern zu neuen Wohnräumen zu verhelfen. In San José de los Molinos, einem Ort am Rande der Sierra von Ica, wird 2008 mit dem Bau von mindestens 50 Häusern begonnen. Daten und Fakten Projektlaufzeit (laufend) seit: 21. 8. 2007 Förderung JUGEND DRITTE WELT: Begünstigte: 106.480 Euro ca. 500 Familien Zum Beispiel: Hilfe für die Opfer der Überschwemmungen in Nordostindien Die ungewöhnlich schweren Regenfälle im September 2007 führten vor allem in vielen Teilen Nordostindiens zu Überflutungen. Die indische Regierung schätzt, dass im ganzen Land mehr als 200 Menschen umgekommen und 20 Millionen Menschen obdachlos geworden sind. Auch die Bundesstaaten Assam und Arunachal Pradesh waren betroffen. Im Dorf Palin, wo die Salesianer Don Boscos eine Schule, eine Krankenstation, ein Zentrum für Selbsthilfegruppen und eine Pfarrgemeinde betreuen, gab es wegen andauernder Regenfälle einen schweren Erdrutsch. Die in direkter Nachbarschaft der Salesianer-Niederlassung gelegenen Häuser wurden komplett zerstört, ebenso die Wasserversorgung und Sanitäranlagen der Salesianer-Einrichtung. Auch bestand in den betroffenen Gebieten die Gefahr, dass Krankheiten wie Malaria oder Cholera ausbrechen, da die hygienischen Zustände sehr kritisch waren. JUGEND DRITTE WELT leistete sowohl in Palin als auch in Guwahati Hilfe für betroffene Menschen. Unsere Projektpartner vor Ort kümmerten sich um Obdachlose und verteilten Lebensmittel. In Palin laufen die Wiederaufbauarbeiten an der Don Bosco Schule. Daten und Fakten Projektlaufzeit: voraussichtlich 20. 9. 2007 – 31. 12. 2008 Förderung JUGEND DRITTE WELT: 45.000 Euro > Projekte im Ausland Zum Beispiel: Unterstützung für die Opfer des Tsunami auf den Salomonen Ein Tsunami mit zehn Meter hohen Wellen überspülte am Montag, den 2. 4. 2007 die Salomonen. Über 5.400 Menschen verloren ihre Häuser, mindestens 40 Menschen kamen ums Leben. Salesianerpater Luciano Capelli, der damalige Leiter der Don Bosco Berufsschule und heutige Bischof von Honiara, der Hauptstadt der Salomonen, berichtete aus dem Krisengebiet: „Der Tsunami hat die Menschen völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Es gibt kein Trinkwasser mehr, die Menschen sind ohne Obdach, ohne Nahrung und ohne medizinische Versorgung. Die Insel Gizo, 350 km entfernt von Honiara, wurde vollkommen zerstört. Die einfachen Holzhäuser konnten den Wassermassen nicht standhalten.“ Mit Unterstützung von JUGEND DRITTE WELT konnten die Salesianer auf der Insel Simbo, eine der am schwersten betroffenen Inseln, erste Hilfe leisten. Mit Booten wurden Lebensmittel, Decken, Medikamente und Wasser für die Überlebenden auf die Insel ge- bracht. Die schnelle Hilfe der Salesianer Don Boscos wurde von dem Rannoggah Simbo Disaster Committee sehr begrüßt. Die Salesianer Don Boscos hatten am Osterwochenende 2007 das Motorschiff MS Isabella gechartert und Hilfsgüter nach Simbo transportiert. Reuben Lilo, der Vorsitzende des Komitees, sagte: „Die von Ihnen geleistete Hilfe ist mehr, als wir uns je vorgestellt hätten. Worte können nicht beschreiben, wie dankbar wir für Ihre Hilfe und Ihre Unterstützung sind.“ Mittlerweile ist ein Wiederaufbauprogramm für die Häuser in vollem Gang. Daten und Fakten Projektlaufzeit: 2. 4. 2007 – 31. 12. 2007 Förderung JUGEND DRITTE WELT: Begünstigte: 17.200 Euro ca. 500 Familien Zum Beispiel: Hilfe für die Opfer der gewalttätigen Ausschreitungen in Kenia Nach den gewalttätigen Ausschreitungen im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl Ende 2007 in Kenia, leisteten die Salesianer Don Boscos und JUGEND DRITTE WELT Nothilfe für die Opfer. Kinder und Jugendliche hatten am meisten unter der Gewalt zu leiden. Viele hatten Angehörige verloren, mussten mit eigenen Augen Gewalttaten ansehen oder wurden selbst deren Opfer. Die Salesianer Don Boscos in Nairobi verteilten Nahrungsmittel, Decken und Schulmaterial an betroffene Familien. Langfristig möchten die Salesianer einen nachhaltigen Beitrag zu Frieden und Versöhnung in Kenia leisten. In allen ihren Einrichtungen (wie Straßenkinderzentren, Schulen und Berufsbildungszentren) sollen Kinder und Jugendliche psychologische Hilfen finden, damit sie die erlittenen Traumata überwinden können. Die Kinder und Jugendlichen lernen ethnische Konflikte zu überwinden, damit ein friedliches Zusammenleben möglich wird. Dazu erstellen Fachleute Unterrichtsmaterial und kindgerechte Medien, die auch von anderen Einrichtungen eingesetzt werden können. Gleichzeitig wollen die Salesianer gemeinsam mit der Bevölkerung Schulen im ländlichen Bereich wiederaufbauen, die bei den Unruhen zerstört wurden. Don Bosco JUGEND DRITTE WELT will diese Friedensarbeit der Salesianer unterstützen. Daten und Fakten Projektlaufzeit: voraussichtlich 27. 12. 2007 – 30. 4. 2008 Förderung JUGEND DRITTE WELT: 10.000 Euro > Projekte im Ausland 17 Nachhaltige Projektarbeit: JUGEND DRITTE WELT fördert seit 16 Jahren ein Sozialwerk der Salesianer Don Boscos in São Paulo – Itaquera/ Brasilien Obra Social Dom Bosco in São Paulo – Ein Sozialwerk, das begeistert Pater Rosalvino gründete 1983 in einem der sozialen Brennpunkte der brasilianischen Metropole São Paulo die „Obra Social Dom Bosco“. Die Selbsthilfeeinrichtung in São Paulo-Itaquera ist heute eine der größten Jugendhilfe- und Sozialeinrichtungen der Stadt. So wundert es nicht, dass der 75-jährige P. Rosalvino und sein Werk bereits zweimal öffentlich ausgezeichnet wurden. Die „Obra Social Dom Bosco“ ist die Hoffnungsstätte in einem Gebiet mit Favelas und dicht aneinander gebauten Hochhäusern mit einfachsten Wohnungen. Aus einer kleinen Pfarrei, die P. Rosalvino schon vor 25 Jahren leitete, ist ein großes Sozialzentrum entstanden. Heute kommen täglich mehr als 6.000 junge Menschen in das Jugend- und Berufsbildungszentrum, um an Kursen, Freizeit- und Sportveranstaltungen teilzunehmen, 2.000 lernen einen Beruf. In sieben Häusern werden mehr als 150 Straßenkinder betreut. In drei Zentren mit Kinderkrippen finden alleinerziehende Mütter Betreuung für ihre Kinder. Auch für die ältere Generation gibt es verschiedene Hilfsangebote. Im Programm „Betreute Freiheit“ werden straffällig gewordene Jugendliche resozialisiert. In Zusammenarbeit mit der Stadt wurden 250 Wohnungen für Menschen in Not gebaut. Eigene Sportvereine und eine Sambaschule bieten den jungen Menschen sinnvolle Freizeitmöglichkeiten. Berufsausbildung – die große Chance Das bedeutendste Angebot des Sozialwerkes Don Bosco ist das Berufsbildungszentrum. Es wurde in den Jahren 1992 – 1994 mit Hilfe von JUGEND DRITTE WELT und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) errichtet, um 800 jungen Menschen eine berufliche Ausbildung in 13 Berufsbereichen zu bieten. Drei Jahre später waren die neuen Ausbildungswerkstätten des Zentrums bereits zu klein, so dass von JUGEND DRITTE WELT nun mit Hilfe der Europäischen Union eine zusätzliche Werkhalle für die Ausbildung von Mechanikern eingerichtet und ausgestattet wurde. Um einen Teil der Unterhaltskosten zu erwirtschaften wird auch produziert. Heute ist die Zahl der Auszubildenden bereits auf mehr als 1.700 junge Menschen angestiegen. Im Laufe der Jahre ist es gelungen, die Unterhaltskosten für das Zentrum durch kleine Produktionsbereiche in einzelnen Ausbildungszweigen weitgehend selbst zu finanzieren. Durch die Ansiedlung eines neuen Industriegebietes in unmittelbarer Umgebung haben sich im vergangenen Jahr neue Chancen auch für die Jugendlichen von Itaquera eröffnet. Die stetig ansteigende Zahl von Auszubildenden macht nun einen dritten Erweiterungsbau unumgänglich. So entstehen zurzeit neue Werkräume für Daten und Fakten Projektlaufzeit (laufend): seit 1992 Förderung öffentliche Mittel (BMZ, EU): 503.074 Euro Förderung JUGEND DRITTE WELT: 140.718 Euro Eigenanteil der Salesianerprovinz: 259.797 Euro Gesamtprojekt: 763.011 Euro Begünstigte: direkt 7.500 Personen indirekt 50.000 Personen die Ausbildungsbereiche Schreinerei, Autolackiererei, Bäckerei, Speiseeisherstellung, Frisörhandwerk. Elektrotechnik, Pneumatik, Grafikdesign und visuelle Kommunikation. Ab 2009 werden mehr als 2.000 Jugendliche bei P. Rosalvino eine berufliche Ausbildung absolvieren können. Die Berufsabschlüsse mit entsprechendem Diplom werden von der örtlichen Industrie anerkannt. Viele Firmen führen eigene Ausbildungsveranstaltungen im Don Bosco Zentrum durch und tragen damit zur Finanzierung der Maßnahmen bei. Die offene Aufnahme von Kindern und Jugendlichen sowie die berufliche Ausbildung und Qualifizierung für die Arbeitswelt ist für Tausende der Schlüssel vom menschenunwürdigen Dasein in eine sichere und eigenständige Existenz. Wie groß die Not ist, lässt sich an den täglich mehr als 6.000 kostenlos ausgegebenen Mahlzeiten erahnen. Der hohe Stellenwert des Don Bosco Zentrums wurde von der Stadt mit der Benennung einer eigenen U-Bahn-Station „Dom Bosco“ und mit der Auszeichnung als eine der besten philantropischen Einrichtungen Brasiliens unterstrichen. Was uns besonders freut, ist das Lob von Pater Rosalvino: „Ohne die Hilfe unserer Freunde aus Deutschland hätten wir heute in Itaquera sicher Tausende junger Menschen mehr auf der Straße und viel weniger Familien, die selbst mit anpacken, um die Not zu überwinden.“ > Finanzen Don Bosco JUGEND DRITTE WELT Bilanz zum 31. Dezember 2007 Aktiva 31. 12. 2007 31. 12. 2006 8.425,00 € 10.642,00 € 22.075,00 € 22.040,00 € 30.500,00 € 32.682,00 € 317.978,29 € 248.417,87 € II. Als Spende erhaltene und zur Weiterveräußerung gehaltene Wertpapiere des Umlaufvermögens 90.864,55 € 93.791,75 € III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 2.753.234,93 € 2.823.127,31 € 3.162.077,77 € 3.165.336,93 € 15.339,31 € 0,00 € 3.207.917,08 € 3.198.018,93 € 31. 12. 2007 31. 12. 2006 9.325,82 € 9.325,82 € 644.904,30 € 373.062,11 € 654.230,12 € 382.387,93 € 1.288.066,97 € 935.851,32 € 36.617,66 € 34.912,74 € 1.324.684,63 € 970.764,06 € 1.229.002,33 € 1.844.866,94 € 1.229.002,33 € 1.844.866,94 € 3.207.917,08 € 3.198.018,93 € 17.974.791,00 € 17.710.685,00 € 871.529,19 € 839.530,04 € A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen B. Umlaufvermögen I. Forderungen C. Rechnungsabgrenzungsposten Passiva A. Eigenkapital I. Vereinsvermögen II. Zweckgebundene Rücklagen B. Rückstellungen I. Projektrückstellungen II. Sonstige Rückstellungen C. Verbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten Haftungsverhältnisse Verbindlichkeiten an Treugeber > Finanzen 19 Don Bosco JUGEND DRITTE WELT Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2007 Erträge 31. 12. 2007 31. 12. 2006 1. Spenden, testamentarische Verfügungen, zugewiesene Bußgelder und Sachspenden 2.755.417,63 € 2.839.018,40 € 2. Zuschüsse BMZ und andere öffentliche Stellen 2.821.707,00 € 2.747.514,02 € 3. Zuschüsse anderer Projektpartner und Zweckspenden 2.383.786,81 € 3.235.161,48 € 191.934,73 € 214.541,09 € 8.152.846,17 € 9.036.234,99 € 6.567.068,69 € 7.826.537,66 € 422.635,45 € 409.810,99 € 88.581,02 € 101.322,10 € 10.816,64 € 10.063,13 € a) für Bewusstseinbildung und Spendenwerbung 731.342,29 € 647.717,54 € b) Projektbearbeitungskosten 117.379,00 € 92.378,22 € 0,00 € 9.203,25 € 0,00 € 172.531,82 € 7.937.823,09 € 9.269.564,71 € 215.023,08 € – 233.329,72 € 0,00 € 788,57 € 60.337,82 € 49.436,93 € 0,00 € 11.043,90 € – 3.518,71 € – 3.164,66 € 271.842,19 € – 175.224,98 € –271.842,19 € 175.224,98 € 0,00 € 0,00 € 4. Erstattung und Spenden für Verwaltungskosten Aufwendungen 5. Projektförderung 6. Personalkosten a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben 7. Abschreibungen 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen c) Pachtaufwendungen Übertrag Stiftungskapital 9. Erträge aus Wertpapieren des Umlaufvermögens 10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 11. Sonstige betriebliche Erträge 12. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 13. Ergebnis vor Rücklagenveränderung 14. Einstellung / Vorjahr Entnahme aus den zweckgebundenen Rücklagen 15. Jahresergebnis > Finanzen Erläuterungen zur Bilanz Allgemeine Angaben Der Jahresabschluss des JUGEND DRITTE WELT e. V. bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang sowie der Lagebericht sind nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und freiwillig nach den ergänzenden Vorschriften für große Kapitalgesellschaften aufgestellt. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Das Anlagevermögen ist mit den Anschaffungskosten und soweit abnutzbar, abzüglich planmäßiger Abschreibungen oder dem niedrigeren beizulegenden Wert gem. § 253 Abs. 2 S. 3 HGB angesetzt. Die Abschreibungen werden nach Maßgabe der steuerlichen Vorschriften unter Verwendung der linearen Methode über die voraussichtliche Nutzungsdauer ermittelt. Geringwertige Anlagegüter bis zu einem Anschaffungswert von 410 Euro werden im Anschaffungsjahr entsprechend der Monatsanteile abgeschrieben. Forderungen sowie Wertpapiere und Liquide Mittel werden zu Nennwerten angesetzt. Voraussichtliche Wertminderungen werden durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt. Gesunkene Börsenkurse haben zu einer entsprechenden Abwertung zum 31. 12. 2007 geführt. Forderungen in Fremdwährung bestanden am Bilanzstichtag in Höhe von 18.055,73 Euro. Guthaben in Fremdwährung bestanden am Bilanzstichtag in Höhe von 612,30 Euro. Rücklagen werden den gesetzlichen oder satzungsmäßigen Vorschriften entsprechend gebildet, verwendet oder aufgelöst. Sie entsprechen überwiegend den in den kommenden Jahren zu leistenden Eigenanteilen für Projekte, die auch öffentliche Zuwendungen erhalten und über die bereits eine vertragliche Fördervereinbarung abgeschlossen wurde. Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten und erkennbare Risiken gebildet. Die Höhe richtet sich nach der voraussichtlichen Inanspruchnahme. Die Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag bilanziert. Fremdwährungsverbindlichkeiten bestanden am Bilanzstichtag nicht. Aktiva Passiva A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände A. Eigenkapital I. Vereinsvermögen Es handelt sich hierbei um erworbene und planmäßig über 5 Jahre abzuschreibende EDV-Programme. II. Sachanlagen Die Sachanlagen betreffen Büroausstattung und EDV-Hardware, die über 13 Jahre und 3 Jahre abgeschrieben werden. B. Umlaufvermögen I. Forderungen Die Forderungen betreffen fast ausschließlich mitfinanzierte Projekte der EU und sonstiger Nichtregierungsorganisationen. II. Als Spende erhaltene und zur Weiterveräußerung gehaltene Wertpapiere des Umlaufvermögens Hierunter werden festverzinsliche Wertpapiere ausgewiesen, die zwar zur Veräußerung bestimmt sind, aber auf Grund der negativen Wertentwicklung weiter im Bestand gehalten werden. III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten Während der Projektabwicklung werden die noch nicht benötigten Finanzmittel überwiegend risikolos als Fest- oder Tagesgelder angelegt. Die Verzinsung entspricht der jeweiligen Marktlage. C. Rechnungsabgrenzungsposten Der ausgewiesene Rechnungsabgrenzungsposten betrifft eine Vorauszahlung für Altersvorsorge. Das Vereinsvermögen ist unverändert. II. Zweckgebunde Rücklagen In den zweckgebundenen Rücklagen werden Mittel für bestimmte zukünftige, aber bereits zum Stichtag geplante satzungsmäßige Projekte angesammelt. Mit diesen Mitteln werden zu erbringende Eigenanteile für diese Projekte im Rahmen der Projektzusammenarbeit mit dem BMZ und der EU abgesichert. Entsprechend dem Ergebnisverwendungsvorschlag des Vorstands wurde der Jahrsüberschuss in die Rücklage eingestellt. B. Rückstellungen 1. Projektrückstellungen Unter den Projektrückstellungen werden die in ihrer Höhe mit hinreichender Sicherheit feststehenden und zu leistenden Eigenanteile für bereits am Bilanzstichtag genehmigte Projekte in Zusammenarbeit mit dem BMZ und der EU ausgewiesen. Es werden sowohl die in 2008 und als auch bei mehrjährigen Projekten die in Folgejahren zu leistenden Eigenanteile zurückgestellt. 2. Sonstige Die Rückstellungen wurden gebildet für Urlaubsverpflichtungen, für eine Nachzahlung aus dem Bereich Altersversorgung und Jahresabschlusskosten. C. Verbindlichkeiten Der Ausweis betrifft fast ausschließlich Verpflichtungen für eigene und mit anderen Projektträgern vertraglich eingegangene Projekte. Daneben bestehen noch Verbindlichkeiten aus der Personalabrechnung für Dezember 2007. Die Verbindlichkeiten sind alle innerhalb eines Jahres fällig. > Finanzen 21 Haftungsverpflichtungen Hier werden bis zur abschließenden Prüfung der Verwendungsnachweise durch die Zuwendungsgeber BMZ und EU, die von diesen erhaltenen Mittel ausgewiesen. Auf Grund der unbedeutenden Rückzahlungen in der Vergangenheit rechnet der Vorstand nicht mit einer das Vereinsvermögen belastenden Inanspruchnahme. Treuhandvermögen und Treuhandverbindlichkeiten Es handelt sich hierbei um die treuhänderische Verwaltung einer unselbständigen Stiftung. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 HGB) aufgestellt worden. Die Bezeichnung und die Reihenfolge der Positionen berücksichtigen die Besonderheiten des Vereins. Darüber hinaus ist die Gewinn- und Verlustrechnung nach den Arbeitsbereichen von JUGEND DRITTE WELT (Satzungszwecke = Projektförderung, Selbstdarstellung und Mittelbeschaffung sowie Verwaltung) aufgegliedert worden. Hierbei sind die Vorgaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) beachtet worden. Von den Gesamtaufwendungen entfallen demnach 7,0 Mio. Euro auf die Projektförderung (88 %) und 0,9 Mio. Euro auf Selbstdarstellung, Mittelbeschaffung und Verwaltung (12 %). Erträge Die Erträge sind gegenüber dem Vorjahr um T€ 884 oder 9,8 % zurückgegangen. Gegenüber dem Tsunamijahr 2005 ist dies ein Rückgang sogar um das Doppelte = 19 %. Die Zuschüsse des BMZ und anderer öffentlicher Stellen sind dagegen zwar nur geringfügig aber immerhin um T€ 74 angestiegen während die Zuschüsse anderer Projektpartner und Zweckspenden um T€ 852 rückläufig sind. Ebenso sind die Erstattungen und Spenden für Verwaltungskosten um 10,5 % geringer ausgefallen. Erhaltene Sachspenden werden zu 50 % des vom Spender angegebenen Marktwertes bewertet. Insgesamt ist festzustellen, dass die Spenden aus verschiedenen Gründen im Berichtsjahr rückläufig sind. Aufwendungen Die Aufwendungen sind als Folge geringerer Erträge und der Erhöhung der Rücklagen insgesamt um T€ 1.332 gesunken, hiervon ist vor allem die Projektförderung betroffen. Die Personalkosten sind durch Gehaltssteigerungen und der Beschäftigung einer zusätzlichen Aushilfskraft geringfügig gestiegen. Als Reaktion auf die rückläufige Spendentätigkeit wurden die Aufwendungen für Bewusstseinsbildung und Werbung um T€ 84 oder 13 % erhöht. Auf Grund der erhöhten Projektanfragen stiegen die Projektbearbeitungskosten um T€ 25 oder 27 %. Ergebnis Unter Berücksichtigung der übrigen Erträge und Aufwendungen in Höhe von T€ 57, die gegenüber dem Vorjahr um T€ 1 rückläufig sind, ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von T€ 271, der den Rücklagen zugeführt wurde. Projektförderung Der Verein fördert vor allem Projekte der Salesianer Don Boscos, die weltweit in 132 Ländern der Erde vertreten sind und die Garantie bieten, dass die Fördermittel in voller Höhe den bewilligten Projekten zugute kommen. Obwohl die eigene Spendenakquisition seitens privater Einzelspender nur 32 % der Gesamterträge ausmachen, erfolgt doch durch die Beteiligung öffentlicher Stellen und privater Projektpartner ein Multiplikationseffekt. Im Berichtsjahr konnten 237 Projekte bearbeitet und 179 Projekte gefördert werden. Bezogen auf die Mitarbeiter in der Projektabteilung (5) sind das 47 Projekte je Mitarbeiter, die vom ihm bearbeitet, überwacht – teilweise über einen längeren Zeitraum – und schließlich abgerechnet werden. Berechnung von Spendenwerbung und Verwaltungskosten nach der Gewinn- und Verlustrechnung und den Anforderungen des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) Ausgaben 5. Projektförderung Kooperationsprojekte außerhalb der GuV (1) 6. Personalkosten - Löhne und Gehälter - Soziale Abgaben 7. Abschreibungen 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen - Projektbearbeitungskosten - für Bewusstseinbildung und Spendenwerbung 2007 ausgewiesen in der GuV 6.567.068,69 € Zur Berechnung der %-Anteile einschließlich Kooperationsprojekte für satzungsgemäße Aufgaben für Selbstdarstellung und Mittelbeschaffung 6.567.068,69 € 155.019,12 € 6.567.068,69 € 155.019,12 € 88.581,02 € 10.816,64 € 511.216,47 € 270.944,73 € 86.906,80 € 117.379,00 € 731.342,29 € 128.195,64 € 731.342,29 € 146.268,46 € 585.073,83 € 7.937.823,09 € 8.092.842,21 € 100 % 7.139.301,00 € 88,22 % 671.980,63 € 8,30 % für Verwaltung 422.635,45 € 153.364,94 € 128.195,64 € 281.560,58 € 3,48 % (1) Kooperationsprojekte sind Projekte mit europäischen Don Bosco Partnerorganisationen, bei denen der Mittelfluss an das Projekt nicht über die Konten von JUGEND DRITTE WELT erfolgt. Die in der Übersicht aufgeführten Kosten entsprechen den prozentualen Anteilen von JUGEND DRITTE WELT am Gesamtprojekt. > Finanzen Verwaltungskosten Die Kosten der Verwaltung in Höhe von T€ 282 (3,48 %) werden durch Zuwendungen und Spenden in Höhe von T€ 192 sowie den Erträgen aus der Anlage der flüssigen Mittel in Höhe von T€ 57 teilweise finanziert. Durch die Gründung der „Don Bosco JUGEND DRITTE WELT Stiftung“ und deren Erträge sollen langfristig die Verwaltungskosten abgedeckt werden, so dass zukünftig alle Spenden ausschließlich für Projekte verwendet werden. Die insgesamt außerhalb der Projektförderung angefallenen Aufwendungen in Höhe von T€ 1.371 (16,8 % der Erträge) setzen sich wie in vorstehender Tabelle zusammen. Zusätzliche Angaben: Sonstige finanzielle Verpflichtungen Es bestehen neben den in der Bilanz aufgeführten Haftungsverpflichtungen keine weiteren finanziellen Verpflichtungen aus eingegangenen Miet- und Leasingverträgen. Anzahl der Mitarbeiter Der Verein hat im Berichtsjahr durchschnittlich 9 Mitarbeiter beschäftigt. Geschäftsführung Laut Satzung des Vereins führt der Vorstand die Geschäfte des Vereins. Die Mitglieder des Vorstands und des Kuratoriums sind im Abschnitt „Gremien“ aufgeführt. Der Vorstand hat Herrn Hans-Jürgen Dörrich mit der Geschäftsführung beauftragt. Damit arbeitet der Vorstand im Sinne eines Aufsichtsorgans, das die Geschäftsführung überwacht und die gesetzlich vorgesehenen Geschäftsvorfälle und Projekte genehmigt. Zukünftige Entwicklung Der Verein wird auch in der Zukunft vor allem Projekte der Salesianer Don Boscos im Bereich der internationalen Jugendhilfe und Entwicklungsarbeit fördern. Unter Berücksichtigung der strategischen Ziele wurden folgende Schwerpunkte für 2008 festgelegt: • intensivere Zusammenarbeit mit den neueingerichteten Planungsbüros der Salesianer Don Boscos, • Ausbildung einer Mitarbeiterin zur Fachkraft für Evaluation, • Weiterentwicklung von Projekt- zu Programmansätzen, • Zusammenarbeit mit Firmen und Stiftungen, die nicht wie JUGEND DRITTE WELT über eine enge Partnerstruktur in den Empfängerländern verfügen, • Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der Ausrichtung auf entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Deutschland. Die Arbeit von Don Bosco JUGEND DRITTE WELT wird in hohem Maße von Spenden und privaten Zuwendungen getragen (5,0 Mio. Euro = 63,2 %). Die Betreuung von privaten Spendern ist eine zentrale Aufgabe des Vereins, die durch eine engere Zusammenarbeit mit institutionellen Gebern erweitert werden soll, um zusätzliche Mittel für die Projektarbeit zu generieren. Die Zusammenarbeit mit den Partnern und Projektträgern aus dem Umfeld der Salesianer Don Boscos in Afrika, Asien und Lateinamerika ist für Don Bosco JUGEND DRITTE WELT das Fundament für eine nachhaltige und erfolgreiche Projektarbeit. Die personellen und finanziellen Beiträge des Salesianerordens garantieren auch über den Förderzeitraum eines Projektes hinaus eine nachhaltige Entwicklung. Durch den stärkeren Einsatz der im Rahmen von Don Bosco Network mit entwickelten und verbreiteten Managementmethoden und Instrumenten der Planung, Steuerung/ Monitoring und der Kontrolle sind im Jahr 2008 und in den Folgejahren Effizienz, Effektivität und Nachhaltigkeit von Projekten zu verbessern. Mittelfristige Finanzplanung für 2008 und 2009 Die mittelfristige Finanzplanung hat zum Ziel, den Haushalt 2009 im Grundsatz ausgeglichen zu gestalten und ein leichtes Wachstum zu ermöglichen. Mittelfristig geht es Don Bosco JUGEND DRITTE WELT nicht nur um eine Ausdehnung der Tätigkeit durch das finanzielle Wachstum der Projektmittel. Durch geeignete Bildungsmaßnahmen soll der ganzheitliche Ansatz der Don Bosco Pädagogik und sein Beitrag zum Aufbau von Zivilgesellschaft sowie für die internationale Jugendhilfe und Entwicklungsarbeit weiter bekanntgemacht und umgesetzt werden. Im Rahmen der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit soll anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2010 die Schulkampagne „Champions for South Africa“ gemeinsam mit anderen europäischen Partnerorganisationen durchgeführt werden. Im Rahmen der internationalen Not- und Katastrophenhilfe soll das gemeinsam mit Don Bosco Network entwickelt Nothilfekonzept eingeübt und im Bedarfsfall mit den Partnern vor Ort zeitnah und effizient umgesetzt werden. Das voraussichtliche Ergebnis 2008 soll zur Verstärkung der Eigenmittel des Vereins in die zweckgebundenen Rücklagen eingestellt werden. Mit den geplanten Projektzuwendungen von 7.000 T€ werden im Jahr 2008 150 – 200 Projekte gefördert. 20 Projekte werden mit öffentlichen Mitteln kofinanziert. Für diese ist ein privater Eigenanteil von T€ 444 in die Rückstellungen eingestellt worden. > Finanzen 23 Damit werden unter anderem die folgenden Maßnahmen teilfinanziert: Land, Ort Projekttitel / Schwerpunkt Vorgesehene Projektmittel für 2008 Argentinien Trelew Berufliche Ausbildung und Arbeitsbeschaffung für marginalisierte Jugendliche. 263.500 Euro Angola Lwena Berufsbildung und Arbeitsmarktintegration für Jugendliche in der Provinz Moxico. Ausbildung, Existenzgründungsprogramm und Verbesserung der Versorgungslage. 287.881 Euro Indien Chinchwad-Pune Berufsbildung und Arbeitsvermittlung in der Region Chinchwad-Pune, Bundesstaat Maharashtra. Einrichtung von 600 neuen Ausbildungsplätzen in den Bereich Elektrik, Zweiradmechanik, Kühltechnik und EDV. 221.000 Euro Indien Chhota Udepur Ländliches Entwicklungsprogramm und Watershed Development im Gebiet Chhota Udepur, Bundesstaat Gujarat. 159.800 Euro Indien Guwahati Integratives Rehabilitations- und Entwicklungsprogramm für bedürftige Kinder und Jugendliche (Straßenkinder) in den Bundesstaaten Assam und Meghalaya. 172.672 Euro Indien Bagalur Non-formale Ausbildung für Schulabbrecher und Jugendliche aus sozialen Randgruppen in den ländlichen Regionen der Distrikte Krishnagiri und Dharmapuri, Bundesstaat Tamil Nadu. Das Programm wendet sich an Jugendliche zwischen 15 und 30 Jahren aus den stark marginalisierten Gruppen der Dalit, Zigeuner und der Flüchtlinge aus Sri Lanka. 311.610 Euro Indien Cuddalore Berufliche Bildung und Aufbau von Selbsthilfestrukturen zur Einkommenssicherung in der Region Cuddalore, Bundesstaat Tamil Nadu und Pondicherry. Die Küstenregion Cuddalore wurde nach dem Tsunami im Rahmen von Nothilfeprogrammen unterstützt. Jetzt soll eine nachhaltige Förderung die eigenständige Entwicklung der Zielgruppe sichern. 316.397 Euro Indien Namakkal Medizinische Versorgung und Betreuung von HIV-infizierten Menschen sowie Aufklärungsarbeit im Distrikt Namakkal, Bundesstaat Tamil Nadu. 198.050 Euro Chancen und Risiken Die Erträge des Vereins bestehen zu etwa je einem Drittel aus Spenden, Zuschüssen des BMZ und Zuschüssen anderer Projektpartner, so dass die weitere Entwicklung des Vereins davon abhängig ist, wie der Spendenanteil sich weiter entwickelt. Die eigenen Spenden sind Basis für die Zuschüsse der anderen Partner, da für deren Projektförderung ein entsprechender Anteil des Vereins vorausgesetzt wird. Dies bedeutet, dass durch die Erhöhung bzw. Senkung des Spendenaufkommens eine entsprechende Hebelwirkung ausgelöst wird, die dann entweder eine positive oder negative Auswirkung auf die Höhe der Projektförderung haben kann. Da der Verein vor allem Projekte mit dem Orden der Salesianer Don Boscos vor Ort durchführt, entfällt das Risiko der Suche nach geeigneten Projekten und Projektträgern, so dass ein nachhaltiger Erfolg so gut wie sichergestellt ist. Berichterstattung nach § 289 Abs. 2 HGB Es sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2007 eingetreten. Darstellung des Risikomanagements JUGEND DRITTE WELT verfügt über organisatorische Regelungen und Arbeitsanweisungen, die über Intranet allen Mitarbeitenden zugänglich sind. Eine diese Regelungen zusammenfassende Geschäftsordnung befindet sich in Vorbereitung. Die Kompetenzen von Vorstands- und Kuratoriumsmitgliedern werden in der Satzung geregelt. Datenschutzbeauftragter von Don Bosco JUGEND DRITTE WELT ist Thomas Köble, Bonn. Die durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer und die Kassenprüfer vorgenommene Jahresprüfung beinhaltet schwerpunktmäßig Einzelthemen aus dem Bereich der internen Revision, wie z. B. Arbeitsabläufe und Struktur. Eine gemeinsam mit öffentlichen Geldgebern und Don Bosco Network entwickelter Ratgeber und Handbuch für die Projektträger vor Ort zur Abwicklung und Abrechnung der Projekte liegt in verschiedenen Sprachen vor. In ihm sind unter anderem Richtlinien für Projektbeantragung, Buchhaltung oder Prüfung der Jahresabschlüsse veröffentlicht. > Finanzen Das Controlling, verstanden als Unterstützungsfunktion für Vorstand, Geschäftsführung sowie Referatsleitungen, wird mit folgenden Mitteln durchgeführt: – regelmäßige Projektbesuche In der Organisation: – Projektabrechnungen mit interner Evaluation – ständige Erfolgskontrolle der Spendenkampagnen – Einsatz externer Evaluierer – Jahresplanung – Maßnahmen der Strategiebildung und Erfolgskontrolle – Monatsübersicht, Quartalsabschluss, Jahresabschluss – Jahresberichte und Jahresabschlüsse von allen Projekten und Trägern Begleitung, Monitoring und Controlling der Projekte und Träger vor Ort haben folgende Zielsetzungen: – Prüfung durch Kassenprüfer – Prüfung durch unabhängige Wirtschaftsprüfer In Zusammenarbeit mit externen Partnern vor Ort: – Kooperationsabkommen mit Projektträgern – Jahresplanung (inhaltlich und finanziell) 1. Gewährleisten, dass die geförderten Projekte nachhaltig die Lebenssituation von Kindern, ihrer Familien und das Gemeinwesen verbessern; 2. sicherstellen, dass die Projektmittel zweckentsprechend effizient eingesetzt werden. – Projektfortschrittsberichte (einschließlich Budgetkontrolle) Don Bosco JUGEND DRITTE WELT dankt allen Spendern und Kooperatoren für die große Unterstützung im Jahr 2007. Wir werden alles daran setzen, auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für die Kinder in den Armutsregionen der Welt und für Spender und Kooperatoren in Deutschland sein. Karl-Heinz Müller Schatzmeister Manfred Peter Beisitzer Mitteleinsatz nach Kontinenten Hans-Jürgen Dörrich Geschäftsführer Projektzuwendungen nach Sektoren Afrika 11 % Osteuropa/ länderübergreifend 5 % 747.996,17 € 29 Projekte 566.426,12 € 16 Projekte Infrastruktur 2 % 110.285,80 € 15 Projekte Wasserversorgung/ Sanitäreinrichtung 0 % 18.300,00 € 2 Projekte Gesundheit 7 % 468.093,31 € 12 Projekte Straßenkinder 7 % 476.489,50 € 14 Projekte Latein- und Mittelamerika 18 % 1.182.824,77 € 43 Projekte Asien 66 % 4.280.206,58 € 91 Projekte Hausbau und Soziales 8 % 518.038,56 € 24 Projekte Humanitäre Hilfe 9 % 586.511,58 € 17 Projekte Schulische und berufliche Bildung 57 % 3.764155,63 € 84 Projekte Landwirtschaft 10 % 625.194,31 € 11 Projekte > Nachwort 25 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Förderer von JUGEND DRITTE WELT, am Ende des Jahresberichtes möchte ich Ihnen mit vier Themen eine kurze Perspektive für die Arbeit von JUGEND DRITTE WELT im Jahr 2008 geben. 1. Die Don Bosco JUGEND DRITTE WELT Stiftung Als gemeinnütziger Verein verwendet JUGEND DRITTE WELT seine Einnahmen zeitnah und unmittelbar. Rücklagen werden nur dann gebildet, wenn mehrjährige Projekte dies erfordern. Zur Absicherung der Verwaltungskosten des Vereins wurde bereits am 27.11.2006 die selbstständige „Don Bosco JUGEND DRITTE WELT Stiftung“ gegründet. Das Stiftungskapital soll vor allem aus Erbschaften und Zustiftungen aufgebaut werden. Die Erträge der Stiftung für die Verwaltungstätigkeit des Vereins tragen dazu bei, die Projektarbeit auf eine langfristig stabile Grundlage zu stellen. 2. Die entwicklungspolitische Bildungsarbeit Im vergangenen Jahr beteiligten sich 1.800 Lehrerinnen und Lehrer an der Kampagne „Discover Sudan“. Mehr als 100.000 junge Menschen in Deutschland arbeiteten mit den von uns erstellten didaktischen Materialien. Junge Menschen im Sudan haben heute eine Schule, weil junge Menschen in Deutschland sich für sie engagiert haben. Bereits heute wirft die Schulkampage 2009 /2010 ihre Schatten voraus: Unter dem Titel „Champions for South Africa – Join the Team“ wollen wir mehr als 220.000 junge Menschen in sechs europäischen Ländern erreichen. In einem interaktiven Computerspiel zeigen wir die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in Südafrika. 3. Das Ehrenamt JUGEND DRITTE WELT lebt vom ehrenamtlichen Engagement vieler Freunde in Deutschland und in den Projekten vor Ort, die unsere Arbeit mittragen. Eine enge Kooperation besteht zum Beispiel mit dem Senior Expert Service (SES). „Junge Senioren“ leisten als Fachkräfte ehrenamtliche Kurzzeiteinsätze in unseren Projekten. In zahlreichen Projekten sind „Don Bosco Volunteers“ ehrenamtlich tätig. JUGEND DRITTE WELT unterstützt die Vorbereitung und den Einsatz von jährlich 25 jungen Menschen, die als Volontäre für ein Jahr in Projekten der Salesianer mitarbeiten. Der Einsatz wird seit dem 1. Januar 2008 über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Rahmen des Programms „weltwärts“ gefördert. Don Bosco Volunteers sind eine wichtige Säule für die Arbeit der Salesianer vor Ort und nach ihrer Rückkehr die besten Botschafter für die Anliegen junger Menschen. 4. Begrenzte öffentliche Mittel und privates Engagement Die Perspektiven für öffentliche Zuwendungen werden sich im Jahr 2008 kaum verbessern. Die Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist konstruktiv. Allerdings sind die Fördermittel durch die große Zahl von Zuwendungsempfängern begrenzt. Der Prozess der „Dezentralisierung“ der Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union hat mit dem direkten Zugang von Einrichtungen aus den Südländern zu Fördergeldern der EU die Finanzierungsperspektiven für JUGEND DRITTE WELT und andere Nichtregierungsorganisationen im Norden nicht verbessert. Hier gibt es keine realistische Wachstumsperspektive. So bleiben viele Projekte in der Finanzierung offen, die nicht durch öffentliche Geldgeber ko-finanziert werden können. Für JUGEND DRITTE WELT wird es im Jahr 2008 darauf ankommen, noch mehr private Partner im Bereich der Freunde und Förderer sowie der Zusammenarbeit mit Firmen und Stiftungen zu finden. Am Ende steht jedoch ein hoffnungsvoller Ausblick: Viele Partner in Nord und Süd bestätigen immer wieder, wie aktuell der ganzheitliche Ansatz Don Boscos auch heute noch ist. Zwei Jahrestage geben Gelegenheit, dies zu reflektieren: Am 1. April 2009 feiern wir den 75. Jahrestag der Heiligsprechung Don Boscos, im Dezember 2009 jährt sich die Ordensgründung zum 150. Mal. Für uns sind diese beiden Jubiläen eine Herausforderung, uns im Geiste Don Boscos weltweit für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen junger Menschen einzusetzen. Welche Projekte können wir gemeinsam fördern? Welche neuen Aktionen sind denkbar? Wir freuen uns auf Ihre Anregungen, Ihr Engagement und Ihre Mitarbeit. Ihr Hans-Jürgen Dörrich Geschäftsführer > Gremien Vorstandsmitglied Jean Paul Muller zu Besuch in einer Salesianer-Schule/Ghana. Kuratorium Das Kuratorium berät den Vorstand und repräsentiert den Verein. Die Mitglieder des Kuratoriums werden für die Dauer von drei Jahren durch den Vorstand berufen. Vorsitzender Hans-Michael Heitmüller, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leasing AG 2. Vorsitzender Martin Wilde, Geschäftsführer des Bundes katholischer Unternehmer Vorstand Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, dem stellvertretenden Vorsitzenden und mindestens einem Beisitzer (Schatzmeister) als gewählten Mitgliedern, sowie dem jeweiligen Missionsprokurator der Salesianer in Bonn als geborenem Mitglied. Die Mitgliederversammlung wählt den Vorstand. Der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende werden für die Dauer von drei Jahren, der oder die Beisitzer auf die Dauer von zwei Jahren gewählt; wählbar sind die Mitglieder des Vereins. Jürgen v. Danwitz (Vorsitzender), Rechtsanwalt, Bonn Daniel Trutwin (2. Vorsitzender), Kaufmann, Wernigerode Karl-Heinz Müller (Schatzmeister), Vereidigter Buchprüfer, Steuerberater, Bonn Jean Paul Muller SDB (Beisitzer), Missionsprokurator, Bonn Alexander Knauss (Beisitzer), Rechtsanwalt, Bonn Manfred Peter (Beisitzer), Wirtschaftsprüfer, Wuppertal Pater Thomas Astan SDB, Berlin Jochen Dieckmann, Bonn Ewald Dietrich, Mainz Michael Dirkx, Geldern Marie-Luise Dött MdB, Berlin Dr. Helmut Geiger, Bonn Dr. Peter Liese MdEP, Meschede S. E. Bischof Adrian van Luyn, Rotterdam/Belgien Helmut Merkel, Dossenheim Prof. Dr. Walter Möbius, Bonn Dr. Dr. Anton Nakazi, Bonn Sissi Pöschl, Landshut Kaplan Jochen Reidegeld, Senden S. Em. Kardinal Oscar Rodríguez Maradiaga, Tegucigalpa/Honduras Dr. Klaus Winter, Bad Lauterberg Die Mitglieder von Vorstand und Kuratorium des Vereins sind ehrenamtlich tätig; sie erhalten für ihre Tätigkeit keine Bezüge und haben im vergangenen Jahr, wie auch in den Vorjahren, keine Aufwandsentschädigungen geltend gemacht. Die Partner Die lokalen Partner von JUGEND DRITTE WELT sind die Niederlassungen der Salesianer Don Boscos in den Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas. Öffentliche Geldgeber sind u.a. das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ sowie das Auswärtige Amt und die Europäische Union. JUGEND DRITTE WELT ist u.a. Mitglied in folgenden Netzwerken und Verbänden: – Don Bosco Network – Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) – Gemeinsam für Afrika – Erlassjahr.de „Ich unterstütze die Arbeit von Don Bosco JUGEND DRITTE WELT, weil sie weltweit jungen Menschen neue Chancen eröffnet. Junge Menschen sind unsere Zukunft!“ Hans-Michael Heitmüller, Vorsitzender des Kuratoriums > Kontakt 27 JUGEND DRITTE WELT – Ihre Spende ist unser Auftrag! Wir danken allen Gruppen, Schulen, Vereinen und Stiftungen sowie allen Freunden und Förderern für ihre großartige Unterstützung und ihr ehrenamtliches Engagement! Das JUGEND DRITTE WELT Team: Silvia Cromm, Annegret Spitz, Michaela Orizu, Gabriele Küpper, Karsten Overödder, Roswitha Maus, Hans-Jürgen Dörrich, Roland Strux, es fehlt Claudia Moll. Es gibt viele Möglichkeiten uns zu unterstützen: Mit einer einmaligen Spende, mit einer Spendenaktion zu Geburtstagen oder Jubiläen, mit einer Kranzspende, mit einer Testamentsspende, mit einem zinslosen Darlehen oder mit einer Zustiftung. Gerne stellen wir Ihnen für Ihre Aktionen Informationsmaterialien zur Verfügung. Mailen Sie uns oder rufen Sie uns an: info@jugend-dritte-welt.de, 0228-539 65 45. Testamentsspende Engagieren Sie sich für die Zukunft junger Menschen! Mit Ihrem Vermächtnis tragen Sie dazu bei, dass benachteiligte Kinder und Jugendliche die Geborgenheit und dauerhafte Unterstützung erhalten, die ihnen eine positive Entwicklung für ein eigenständiges Leben ermöglichen. Für ausführliche Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und freuen uns auf ein persönliches Gespräch! DON BOSCO JUGEND DRITTE WELT Verschiebt nicht das Gute auf morgen, wenn ihr es heute tun könnt. Don Bosco Herausgeber Don Bosco JUGEND DRITTE WELT e. V. Sträßchensweg 3 53113 Bonn Telefon +49 (0) 228-53965 45 Telefax +49 (0) 228-53965 66 info@jugend-dritte-welt.de www.jugend-dritte-welt.de Redaktion Don Bosco JUGEND DRITTE WELT e. V. JUGEND DRITTE WELT ist Mitglied von DON BOSCO network DON BOSCO network V.i.S.d.P. Hans-Jürgen Dörrich Fotos/Abbildungen Don Bosco Archiv, Bernd Weisbrod, Jan Runge, Dr. Martin Kasper, Fam. Dora und Hans Erkeling Gestaltung Joh. van Acken, Druckerei und Verlag, Krefeld Konto 870 005 JUGEND DRITTE WELT, Sparda Bank West eG, BLZ 370 605 90 Don Bosco JUGEND DRITTE WELT e.V. erhielt das Spendensiegel vom DZI als Zeichen für besondere Vertrauenswürdigkeit