Übungsaufgaben - Lehrstuhl Strömungsmechanik
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Übungsaufgaben - Lehrstuhl Strömungsmechanik
FAKULTÄT FÜR MASCHINENBAU UND SCHIFFSTECHNIK (MSF) Übungsaufgaben LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder Universität Rostock | Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik | Albert-Einstein-Straße 2 | D 18059 Rostock Fon +49(0)381 498-93 11 | Fax +49(0)381 498-93 12 | Mail sekretariat.lsm@uni-rostock.de | www.lsm.uni-rostock.de FAKULTÄT FÜR MASCHINENBAU UND SCHIFFSTECHNIK (MSF) Übung zur Vorlesung „Numerische Fluidmechanik“ 1. Aufgabenblatt: Panelverfahren Aufgabe 1 Berechnen Sie mit Hilfe des Panelverfahrens die Zylinderumströmung bei horizontaler Anströmung sowie die dadurch induzierte Druckverteilung im Strömungsfeld und an der Zylinderoberfläche. Wählen Sie für elliptische Zylinder mit den Achsenverhältnissen a/b = 1, 2 und 4 jeweils eine Diskretisierung der Zylinderoberfläche mit 4, 8, 16 und 32 Panels. Vergleichen Sie die berechneten Ergebnisse mit dem im Modul „Strömungsphysik“ abgeleiteten exakten Druckverlauf am Kreiszylinder (a/b = 1, cp = 1 – 4 sin2 φ) und den in Abb. 1 angegebenen potentialtheoretischen Druckverteilungen. Gegeben: |U∞| = 1,0 m/s; a/b = 1, 2, 4 Abb. 1: Potentialtheoretische Druckverteilung bei der Umströmung von elliptischen Zylindern mit den Achsenverhältnissen a/b = 1, 2 und 4 bei Anströmung parallel zur langen Achse a LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder Universität Rostock | Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik | Albert-Einstein-Straße 2 | D 18059 Rostock Fon +49(0)381 498-93 11 | Fax +49(0)381 498-93 12 | Mail sekretariat.lsm@uni-rostock.de | www.lsm.uni-rostock.de 1. Aufgabenblatt: Panelverfahren Aufgabe 2 Berechnen Sie mit Hilfe des Panelverfahrens die Umströmung symmetrischer NACA-Profile sowie die dadurch induzierte Druckverteilung im Strömungsfeld und an der Profiloberfläche. a) Wählen Sie für das Profil NACA-0012 bei horizontaler Anströmung (α = 0°, Ma = 0,4) eine Diskretisierung der Profiloberfläche mit 7, 16 und 25 Panels. Vergleichen Sie die berechneten Ergebnisse mit der in Abb. 2 angegebenen experimentellen Druckverteilung. Wie verändert sich die Druckverteilung in Abhängigkeit der Diskretisierung der Profiloberfläche? Die Kutta-Bedingung wird bei dieser Berechnung nicht berücksichtigt. b) Bestimmen Sie den Einfluss der Profildicke auf die Druckverteilung auf der Profiloberfläche. Verwenden Sie für die Profile NACA-0006, NACA-0012 und NACA-0024 bei horizontaler Anströmung (α = 0°, Ma = 0,4) eine Diskretisierung der Profiloberfläche mit 25 Panels. Wie entwickelt sich das Druckminimum in Abhängigkeit der Profildicke? Die Kutta-Bedingung wird bei dieser Berechnung nicht berücksichtigt. c) Berechnen Sie die Druckverteilung auf der Oberfläche der Profile NACA-0006, NACA-0012 und NACA-0024 bei den Anstellwinkeln α = 0°, 5°, 10°, 15° sowie 20°(Ma = 0,0) ohne und mit Berücksichtigung der KuttaBedingung. Verwenden Sie für die Diskretisierung der Profiloberfläche 25 Panels. Beobachten Sie die Strömung an der Profilhinterkante. Identifizieren Sie die Saug- und die Druckseite der Profile. Bestimmen Sie den Wert und die Lage des Druckminimums. Wie unterscheiden sich die Ergebnisse der Berechnungen ohne und mit Berücksichtigung der Kutta-Bedingung? Gegeben: |U∞| = 1,0 m/s * —— Panelverfahren Experiment (Amick) Abb. 2: Druckverteilung für das Profil NACA-0012 bei einem Anstellwinkel α = 0° und der Machzahl Ma = 0,4 (Quelle: Fletcher; Computational Techniques for Fluid Dynamics, vol. 1+2, Springer Verlag, 1988) 34 LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder 1. Aufgabenblatt: Panelverfahren Struktur des Programms FLU.exe LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder 35 1. Aufgabenblatt: Panelverfahren 36 LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder 1. Aufgabenblatt: Panelverfahren Bedienungsanleitung des Programms FLU.exe Eingabefeld 1 Nachdem Sie einen Zahlenwert angegeben haben, drücken Sie die [Enter]-Taste. Sie können mit Hilfe der [←]-Taste den angegebenen Wert korrigieren. Eingabefeld 2 Sind alle angegebenen Zahlen richtig, wählen Sie „OK“. Sonst „Cancel“. Anschließend bestätigen Sie Ihre Wahl durch Drücken der [Enter]-Taste. Wenn Sie „Cancel“ gewählt haben, können Sie die Eingabe wiederholen. Mit der TabulatorTaste können Sie zwischen „OK“ und „Cancel“ umschalten. Mit der [F3]-Taste verlassen Sie dieses Programm. LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder 37 1. Aufgabenblatt: Panelverfahren Darstellung der Druckverteilung Drücken Sie die [↑]-Taste, werden der Druck, die Geschwindigkeit und die Ortskoordinaten an jedem Kontrollpunkt angezeigt. Mit der [Enter]-Taste schließen Sie dieses Grafikfenster. Mit der [F3]-Taste verlassen Sie dieses Programm. Darstellung des Geschwindigkeitsfeldes Mit der [Enter]-Taste schließen Sie dieses Grafikfenster. Mit der [F3]-Taste verlassen Sie dieses Programm. 38 LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder 1. Aufgabenblatt: Panelverfahren Vergleich der Ergebnisse: „exakte potentialtheoretische Lösung – Panelrechnung“ Mit der [Enter]-Taste schließen Sie dieses Grafikfenster. Mit der [F3]-Taste verlassen Sie dieses Programm. Abschluss der Berechnung und Ergebnisausgabe Mit der [Tabulator]-Taste wählen Sie, ob Sie das Programm beenden oder mit diesem Programm weiter arbeiten wollen. LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder 39 FAKULTÄT FÜR MASCHINENBAU UND SCHIFFSTECHNIK (MSF) Übung zur Vorlesung „Numerische Fluidmechanik“ 2. Aufgabenblatt: Finite-Differenzen Verfahren Aufgabe 1 Lösen Sie die eindimensionale stationäre Konvektion-Diffusion-Gleichung mit Hilfe der Finiten-Differenzen Methode. Verwenden Sie für die Diskretisierung des Konvektionsterms (1. Ableitung) ein Verfahren niederer Ordnung (UDS1) sowie höherer Ordnung (CDS1) und des Diffusionsterms ein Verfahren höherer Ordnung (CDS2). Vergleichen Sie die Ergebnisse der Diskretisierungen (UDS1/CDS2, CDS1/CDS2) mit 10, 20 und 40 Elementen sowie der analytischen Lösung. Diskutieren Sie diese Ergebnisse im Hinblick auf die Begriffe Beschränktheit und Stabilität. Schätzen Sie den Diskretisierungsfehler ab. ∂(ρ u Φ) ∂ ⎛ ∂Φ ⎞ ∂x = ∂x ⎝ Γ ∂x ⎠ Φ(x = L) = ΦL Randbedingungen: Φ(x = 0) = Φ0; u = const.; ρ = const. eindimensionale stationäre Konvektion-Diffusion-Gleichung: ex·Pe/L – 1 analytische Lösung: Φ = Φ0 + ePe – 1 (ΦL – Φ0) (vgl. Abb. 1) ρ u L konvektiver Transport mit Peclet-Zahl Pe = Γ = diffusiver Transport Voraussetzungen: u ≥ 0 und Φ0 < ΦL Gegeben: L = 1,0 m; u = 1,0 m/s; ρ = 1,0 kg/m3; Γ = 0,02 kg/(m·s); Φ0 = 0,0; ΦL = 1,0 LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder Universität Rostock | Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik | Albert-Einstein-Straße 2 | D 18059 Rostock Fon +49(0)381 498-93 11 | Fax +49(0)381 498-93 12 | Mail sekretariat.lsm@uni-rostock.de | www.lsm.uni-rostock.de 2. Aufgabenblatt: Finite-Differenzen Verfahren Abb. 1: Analytische Lösung der eindimensionale stationäre Konvektion-Diffusion-Gleichung für verschiedene Peclet-Zahlen Pe 42 LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder FAKULTÄT FÜR MASCHINENBAU UND SCHIFFSTECHNIK (MSF) Übung zur Vorlesung „Numerische Fluidmechanik“ 3. Aufgabenblatt: Finite-Volumen Verfahren Aufgabe 1 Eine quadratische Platte hat über das gesamte Gebiet eine konstante Wärmequelle. An zwei gegenüberliegenden Seiten sei die Temperatur und an den beiden anderen Seiten der Wärmefluss vorgegeben (alle Temperaturen in K, siehe Abb. 1). stationäre Wärmeleitungsgleichung: -κ ΔT = ρ q ∂2T ∂2T -κ ⎛ ∂x2 + ∂y2 ⎞ = ρ q ⎝ ⎠ Randbedingungen: T|y = 0 = 20; κ·(∂T/∂x)|x=0 = -2·y3; T|y = L = 2·x3 – 8·x + 12; κ·(∂T/∂x)|x=L = -2·y3 + 24·y analytische Lösung: T(x, y) = x3 y – x y3 – 2 y2 + 20 Gegeben: L = 2,0 m; ρ = 1,0 kg/m3; q = 8,0 N·m/(kg·s); κ = 2 N/(K·s) a) Berechnen Sie die Lösung für die in Abb. 2 gezeigten Gitter mit Hilfe des Finiten-Volumen Verfahrens. Verwenden Sie für die Diskretisierung im Inneren ein zentrales Differenzenschema und am Rand ein Vorwärts- bzw. Rückwärtsdifferenzenschema. Vergleichen Sie die Ergebnisse mit der analytischen Lösung. b) Berechnen Sie die Lösung für äquidistante Gitter mit 10×10, 20×20 und 40×40 Elementen. Vergleichen Sie die Ergebnisse der Berechnungen untereinander sowie mit der analytischen Lösung. Schätzen Sie den Diskretisierungsfehler ab. LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder Universität Rostock | Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik | Albert-Einstein-Straße 2 | D 18059 Rostock Fon +49(0)381 498-93 11 | Fax +49(0)381 498-93 12 | Mail sekretariat.lsm@uni-rostock.de | www.lsm.uni-rostock.de 3. Aufgabenblatt: Finite-Volumen Verfahren T = 2·x3 – 8·x + 12 ∂T κ ∂x = -2·y3 ∂T κ ∂x = -2·y3 + 24·y T = 20 Abb. 1: Quadratische Platte mit einer über dem gesamte Gebiet konstanten Wärmequelle – Randbedingungen (alle Temperaturen in K) P3 P1 P3 P4 P1 P2 P4 P2 a) äquidistantes Gitter b) nicht äquidistantes Gitter Abb. 2: Quadratische Platte mit einer über dem gesamte Gebiet konstanten Wärmequelle – numerische Gitter 42 LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder 3. Aufgabenblatt: Finite-Volumen Verfahren Aufgabe 2 Eine skalare Größe Φ wird im Geschwindigkeitsfeld einer Eckenströmung (Staupunktströmung) transportiert (vgl. Abb. 3). Die rechte Begrenzung des Strömungsfeldes (x/L = 0) ist eine feste Wand mit einer linearen Verteilung der skalare Größe Φ(y). Die obere Seite (y/L = 1) besitzt die Einlassbedingung Φ = 0 und die linke Seite (x/L = 1) die Auslassbedingung ∂Φ/∂x = 0. Die Symmetriebedingung ∂Φ/∂y = 0 stellt die untere Begrenzung des Strömungsfeldes dar. Stofftransportgleichung: Geschwindigkeitsfeld: ∂ ∂xj (ρ Φ uj) dV = ∫ ∫ V V ∂ ⎛ ∂Φ⎞ ∂xj ⎝Γ ∂xj ⎠ dV l ⎧⎨ u ⎫⎬ ⎧⎨ x ⎫⎬ U = ⎩ v ⎭ = ⎩ -y ⎭ Stromlinien: x·y = const. Berechnen Sie die Lösung für äquidistante Gitter mit 10×10, 20×20 und 40×40 Elementen mit Hilfe des FinitenVolumen Verfahrens. Approximieren Sie den konvektiven Fluss mittels Mittelpunktsregel und Upwind-Differenzenschema (UDS) sowie zentralem Differenzenschema (CDS). Stellen Sie die Ergebnisse als Isolinien Φ = const. im Bereich 0,1 ≤ Φ ≤ 0,9 mit einer Schrittweite ΔΦ = 0,1 für die Diffusionskoeffizenten Γ = 0,01 und Γ = 0,001 dar. Vergleichen Sie die Ergebnisse der Berechnungen untereinander. Schätzen Sie den Diskretisierungsfehler ab. Hinweis: Auf jeder Zellseite im kartesischen Gitter ist die Normalenkomponente des Geschwindigkeitsvektors konstant, d. h. die Approximationen sind nur für die Berechnung der skalaren Größe Φ erforderlich. Gegeben: L = 1,0 m; ρ = 1,0 kg/m3; Γa) = 0,01; Γb) = 0,001; u = x; v = -y Einlass, Φ = 0 — Stromlinien, x·y = const. Wand, Φ = Φ(y) ∂Φ Auslass, ∂x = 0 ∂Φ Symmetrie, ∂x = 0 Abb. 3: Transport einer skalaren Größe in einer Staupunktströmung – Randbedingungen LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder 43 3. Aufgabenblatt: Finite-Volumen Verfahren Aufgabe 3 Berechnen Sie die instationäre Temperaturverteilung T(t, x) in einem Stab mit konstanten Materialeigenschaften und der Länge L. Die Randbedingungen lauten T(t, 0) = 0 und T(t, L) = 1. Als Anfangsbedingung ist die Temperaturverteilung T(0, x) = sin(π·x) + x im Stab vorgegeben (alle Temperaturen in K). ∂T ∂2T instationäre Wärmeleitungsgleichung: ∂t – α ∂x2 = 0 Randbedingungen: T(t, x=0) = 0; Anfangsbedingung: T(t=0, x) = sin(π·x) + x -α t π² analytische Lösung: T(t, x) = e κ mit α = ρ c P T(t, x=L) = 1 · sin(π·x) + x Gegeben: L = 1,0 m; α = 1,0 m2/s a) Verwenden Sie das Finite-Volumen Verfahren mit zwei äquidistanten Kontrollvolumen und zentralem Differenzenschema 2. Ordnung zur räumlichen Diskretisierung. Formulieren Sie die resultierenden gewöhnlichen Differentialgleichungen für die beiden Kontrollvolumen. Berechnen Sie mit Hilfe des expliziten und impliziten Euler-Verfahrens das zeitliche Temperaturverhalten bis zum Zeitpunkt t = 0,4s jeweils mit den Zeitschritten Δta) = 0,2s und Δtb) = 0,1s. Diskutieren Sie die Ergebnisse im Vergleich untereinander und zur der analytischen Lösung. b) Berechnen Sie die Lösung für äquidistante Gitter mit 10, 20 und 40 Elementen mit Hilfe des Finiten-Volumen Verfahrens (siehe Aufgabenteil a). Verwenden Sie für die Zeitdiskretisierung die ϑ-Methode, um Lösungen nach dem expliziten und impliziten Euler-Verfahren sowie dem Crank-Nicholson-Verfahren zu erhalten. Passen Sie die Zeitschritte Δt an die Gitterweite Δx an. Vergleichen Sie die Ergebnisse der Berechnungen untereinander sowie mit der analytischen Lösung. Schätzen Sie den Diskretisierungsfehler ab. 44 LEHRSTUHL STRÖMUNGSMECHANIK | Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder Universität Rostock Fakultät für Maschinenbau und Schifftechnik Lehrstuhl Strömungsmechanik Prof. Dr.-Ing. habil. A. Leder Sitz Statikgebäude / Haus IV Albert-Einstein-Straße 2 18051 Rostock Fon +49(0)381 498-93 11 Fax +49(0)381 498-93 12 Mail sekretariat.lsm@uni-rostock.de www.lsm.uni-rostock.de