Editorial Inhaltsverzeichnis Newsletter der Aktiven Bürgerschaft

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Editorial Inhaltsverzeichnis Newsletter der Aktiven Bürgerschaft
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 98, Januar 2010
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Januar 2010
98. Ausgabe
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Haiti: "Aktive Bürgerschaft aktuell" berichtet über die Appelle von NGOs zur Beteiligung der
haitianischen Zivilgesellschaft am Wiederaufbau (> Gesellschaft), nennt spendenfreudige
Unternehmen (> Aus den Unternehmen), kündigt ein vereinfachtes steuerliches
Nachweisverfahren für Spenden an (> Politik und Staat) und weist auf kritische Stimmen zur
internationalen Hilfe hin (> Presseschau). Rudolf Speth, Publizist und Professor in Vertretung
an der Universität Kassel, kommentiert die mediale Inszenierung der Wohltätigkeit. (> Aus
den Unternehmen)
In der Presseschau, die in diesem Monat besonders reichhaltig ausgefallen ist, berichten wir
über Ausbildung mit Moral, Kunstschnee-Kampagnen und zehn Jahre Attac, die Wiederkehr
der Religion und die Haiti-Spendengalas. (> Presseschau)
Zudem haben wir in diesem Monat vier Stellenausschreibungen in den verschiedensten
'Ausbildungsstufen' für Sie gesammelt. (> Karriere und Bildung)
Eine abwechslungsreiche Lektüre wünschen Ihnen
Elena Philipp
Redaktionsleitung "Aktive Bürgerschaft aktuell"
Stefan Nährlich
Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P.
Inhaltsverzeichnis
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2010: Bürger und Familie
sozialgenial-Informationsveranstaltung: Schüler berichten aus Projekten
Gesellschaft
NGOs mahnen zivilgesellschaftliche Beteiligung bei Haiti-Aufbau an
Soziologe Wolf Lepenies erhält Schader-Preis
Public Eye Award jetzt auch für Greenwashing
Nach Kopenhagen: Potsdamer Klimakonferenz 2010
Aus den Bürgerstiftungen
Verleihung des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2010
Bürgerstiftungen vergeben Preise für Engagement
Bürgerstiftung Wiesloch für Klimaschutz
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Wirtschaft
Leitfaden zum Engagement von Unternehmen in der Region erschienen
Theodor Heuss Preis 2010: Verantwortung in der Krise
World Economic Forum-Umfrage auf Facebook: Finanzkrise gleich Wertekrise
Aus den Unternehmen
Haiti-Hilfen aus deutschen Unternehmen
Kommentar: "Medial inszenierte Mildtätigkeit"
FASPO-Umfrage zu Sponsoring: Sport ist Spitzenreiter
Politik und Staat
Subventionsbericht benennt Steuerausfälle durch Spenden und Stiften
Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement wieder eingesetzt
Vereinfachtes Nachweisverfahren für Spenden
Presseschau
Fachmedien
Karriere und Bildung
Aus den Regionen
Aus anderen Ländern
Panorama
Abonnement
Impressum
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2010: Bürger und Familie
"Bürger und Familie – Wie Bürgerengagement Familien stärkt": Dieses Thema erörtern die
Diskutanten einer Gesprächsrunde anlässlich der Verleihung des Förderpreises Aktive
Bürgerschaft 2010 am 08.03.2010. Auf dem Podium: Holger Backhaus-Maul, Mitglied des
Vorstands Aktive Bürgerschaft, Aynur Boldaz, Unternehmerin aus Berlin, Stephan-Andreas
Casdorff, Chefredakteur Der Tagesspiegel, sowie Engagierte der ausgezeichneten
Bürgerstiftungen. Die Laudatio auf die Preisträger hält Bundeskanzlerin Angela Merkel, durch
das Programm führt Tagesschau-Moderatorin Susanne Daubner. (> Aus den
Bürgerstiftungen)
www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de
sozialgenial-Informationsveranstaltung: Schüler berichten aus Projekten
Auf der Informationsveranstaltung "Von Verantwortung lernen zu sozialgenial. Eine gute
Idee geht in die Fläche" der Initiative "sozialgenial – Schüler engagieren sich" berichteten
am 27.01.2010 im Handwerkskammer Bildungszentrum in Münster Lehrer und Schüler vor
über 50 Gästen aus Schule und gemeinnützigen Organisationen, wie sie Unterricht mit
bürgerschaftlichem Engagement verbinden. Projektleiterin Dr. Jutta Schröten informierte
am gleichen Abend live im WDR-Studio-Interview für die Lokalzeit Münsterland über
Umsetzungsmöglichkeiten und den Mehrwert der sozialgenial-Schulprojekte.
www.sozialgenial.de
www.wdr.de/.../lokalzeit_muensterland.xml
Gesellschaft
NGOs mahnen zivilgesellschaftliche Beteiligung bei Haiti-Aufbau an
Im Vorfeld des Außenministertreffens zur
Erdbebenkatastrophe in Haiti, das am 25.01.2010 im
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kanadischen Montréal stattfand, wiesen zahlreiche
Nichtregierungsorganisationen darauf hin, dass ein
nachhaltiger Aufbau nur mit Hilfe der haitianischen
Zivilgesellschaft gelingen könne. Katja Maurer von
medico international e.V. forderte am 20.01.2010: "Die
haitianische Bevölkerung muss stärker in die
Hilfsmaßnahmen einbezogen werden". Auch der Leiter
des Hilfswerks Caritas international, Oliver Müller, mahnte am 24.01.2010: "Eine Lehre der
Tsunami-Hilfe war, dass ein langfristig erfolgreicher Wiederaufbau nur gemeinsam mit den
betroffenen Menschen gelingt." Deutsche Hilfsorganisationen müssten sich nun vorrangig um
den Aufbau zivilgesellschaftlicher Partnerorganisationen kümmern, "damit es zu keiner
zweiten Kolonialisierung Haitis kommt".
"Der Wiederaufbau braucht eine massive Reaktion der internationalen Gemeinschaft und
eine langfristige Vision, erarbeitet von den Haitianern selbst", betonen am 22.01.2010 in der
ZEIT auch Mark Schneider und Bernice Roberston von der International Crisis Group (ICG).
Als die wichtigen Eckpunkte einer Wiederaufbaustrategie für den Karibikstaat nennt der
Hauptgeschäftsführer von CARE Deutschland-Luxemburg e.V., Anton Markmiller, am
24.01.2010 "Weiterführung der Soforthilfe, perspektivischer Wiederaufbau und Hilfe zur
Selbsthilfe". Der haitianische Ministerpräsident Jean-Max Bellerive erklärte bei dem
internationalen Treffen, dass der Karibikstaat selbst die Führung beim Wiederaufbau
übernehmen wolle.
www.medico.de/.../hilfe-fuer-die-opfer-des-erdbebens-in-haiti
www.caritas-international.de/1935.asp?id=23863&page=1&area=dcvcai
www.zeit.de/.../haiti-wiederaufbau?page=all
www.care.de/pressemitteilung-einzelmeldung+M5e1cb9258ce.html
www.focus.de/haiti-will-wiederaufbau-selbst-anfuehren.html
Soziologe Wolf Lepenies erhält Schader-Preis
Die Darmstädter Schader-Stiftung sprach dem Soziologen Wolf Lepenies am 22.01.2010 den
Schader-Preis 2010 zu. "Der 69-Jährige ist einer der wenigen deutschen Wissenschaftler, die
zwischen Wissenschaft und gesellschaftlicher Einmischung in Fragen der Zivilgesellschaft
keine Trennung vornehmen", begründete das Kuratorium der Stiftung seine Entscheidung.
Vor allem als Leiter des Wissenschaftskollegs zu Berlin habe sich Lepenies von 1986 bis 2001
erfolgreich als Vermittler zwischen Kulturen, Religionen und Disziplinen engagiert. Der mit
15.000 Euro dotierte Preis wird Anfang Mai 2010 in Darmstadt verliehen.
www.schader-stiftung.de/.../pm_schader-preis_2010.pdf
Public Eye Award jetzt auch für Greenwashing
Drei internationale Unternehmen wurden von Greenpeace Schweiz und der Erklärung von
Bern (EvB) am 27.01.2010 in Davos mit den Public Eye Awards 2010 ausgezeichnet. Die
Schmäh-Preise für Menschen und Umwelt verachtende Geschäftspraktiken wurden in vier
Kategorien verliehen: Den "Global Award" erhielt die Royal Bank of Canada, die den
umweltschädlichen Abbau von Öl aus Teersand im kanadischen Alberta mit finanziert. Der
"Swiss Award" und der über eine Online-Abstimmung ermittelte "People’s Award" gingen an
das Pharmaunternehmen Roche, das in China Transplantations-Medikamente vertreibt,
produziert und testet, obwohl in chinesischen Kliniken die Organe hingerichteter Gefangener
transplantiert werden. Den erstmals verliehenen "Greenwash Award" erhielt die United
Nations Organization (UNO), weil sie die Public-Private-Partnership "CEO Water Mandate"
(CWM) der weltweit größten Trinkwasserkonzerne unterstützt. Das CWM ist laut EvB und
Greenpeace ein nicht verpflichtender "Pseudo-Standard" für ökologische Verantwortung, der
vor allem den Unternehmensinteressen dient.
www.publiceye.ch
Nach Kopenhagen: Potsdamer Klimakonferenz 2010
Rund 200 Vertreterinnen und Vertreter von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und
Zivilgesellschaft trafen sich am 11.01.2010 in der Vertretung des Landes Brandenburg in
Berlin zur vierten Potsdamer Klimakonferenz. Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender der
Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch e.V., fragte in seinem Vortrag, ob die
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Zivilgesellschaft gut genug organisiert sei, um ihre Aufgabe als "Weltgewissen" wahrnehmen
zu können. Unternehmen müssten eine Vorreiterrolle einnehmen, um Klimaschutz als sozialtechnologische Herausforderung bewältigbar zu machen, mahnte Klaus-Peter Wiedmann
vom Institut für Marketing und Management der Leibniz Universität Hannover. Um das
'Zwei-Grad-Ziel' zu erreichen, müssten Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft "sehr
viel enger und intensiver kooperieren als bisher", betonte der Leiter des Potsdam-Institut für
Klimafolgenforschung (PIK), Hans Joachim Schellnhuber, bereits im Vorfeld. Ausgerichtet
wird die Konferenz von PIK, Honda Motor Europe (North) und dem Dachverband der
Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks EUROPARC Deutschland.
www.potsdamer-klimakonferenz.de
Aus den Bürgerstiftungen
Verleihung des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2010
Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht am 08.03.2010 in Berlin den Förderpreis Aktive
Bürgerschaft 2010. Als Laudatorin ehrt sie die Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs, die
Bürgerstiftung Bad Essen (1. Preis) und die BürgerStiftung Hamburg (2. Preis). Beide
erhalten die Auszeichnung für ihr vorbildliches bürgerschaftliches Engagement, mit dem sie
die Eigeninitiative, Teilhabe und Mitverantwortung von Familien stärken. Bei der
Preisverleihung stellen die Gewinner ihr Engagement vor und diskutieren in einer
Podiumsrunde das Thema "Bürger und Familie – Wie Bürgerengagement Familien stärkt".
www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de
Bürgerstiftungen vergeben Preise für Engagement
Die Bürgerstiftung Düren zeichnete am 20.01.2010 im
Rahmen ihres Schulwettbewerbs zur Dürener
Stadtgeschichte junge Menschen für ihr Engagement aus.
Die Bürgerstiftung Eppstein verlieh ihren Jugendpreis am
17.01.2010 unter anderem an den mit 13 Jahren
jüngsten Hobby-Imker Hessens. Sie möchte mit ihrem
Preis noch mehr Jugendliche dazu anregen, sich mit dem
Thema Natur zu beschäftigen. Die Bürgerstiftung Zivita
in Zittau vergab am 08.01.2010 bereits zum sechsten
Mal ihren Bürgerpreis an sieben Personen, die sich
beispielhaft für das Gemeinwohl in der Region einsetzen. Auch in Ahrensburg, Bad Nauheim,
Bremen, Fürstenfeldbruck, Osnabrück, Schwabach und Waltrop sowie vielen anderen Orten
ehren Bürgerstiftungen vorbildliches Engagement.
www.buergerstiftung-eppstein.de
www.zivita.de
www.buergerstiftung-dueren.de
Bürgerstiftung Wiesloch für Klimaschutz
Mit dem Projekt "10 machen ernst" setzt sich die Bürgerstiftung Wiesloch für Klimaschutz
ein. Seit Oktober 2009 unterstützt sie zehn Familien dabei, innerhalb eines Jahres den
CO2-Ausstoß ihrer Haushalte nachhaltig zu reduzieren. Die Bürgerstiftung berät die Familien
bei Maßnahmen zur CO2-Reduzierung und organisiert den Erfahrungsaustausch. Über die
Signalwirkung für alle Wieslocher Bürger sagte Projektleiter Dr. Matthias Gleis am
05.12.2009 in der Rhein-Neckar-Zeitung: "Im besten Fall ergreifen sie dann selbst die
Initiative, weil sie erkannt haben, dass Klimaschutz für jeden machbar ist."
www.buergerstiftung-wiesloch.de
Wirtschaft
Leitfaden zum Engagement von Unternehmen in der Region erschienen
Die Initiative "Unternehmen in der Region" der Bertelsmann Stiftung veröffentlichte im
Januar einen Leitfaden zur "Verantwortungspartner-Methode": Das Instrument dient der
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Vorbereitung, Durchführung und Verstetigung regionaler Partnerschaften zwischen
engagierten Mittelständlern, Politik sowie Vereinen und sozialen Organisationen. Vernetztes
und gebündeltes regionales Engagement zu Themen wie Bildung, Integration oder
demografischem Wandel erziele größere gesellschaftliche Wirkung als das strategische
Engagement eines einzelnen Unternehmens, so die Stiftung. Der Leitfaden,
Arbeitsmaterialien und weiterführende Expertenbeträge etwa von Holger Backhaus-Maul,
André Habisch oder Konrad Hummel können von den Internetseiten der Initiative
heruntergeladen werden.
www.unternehmen-fuer-die-region.de/leitfaden.0.html
Theodor Heuss Preis 2010: Verantwortung in der Krise
Die Unternehmer Michael Otto (Versandhaus Otto GmbH) und Berthold Leibinger
(Maschinenbauunternehmen Trumpf GmbH) erhalten den 45. Theodor Heuss Preis 2010 zum
Thema "Soziale Marktwirtschaft in der Globalisierung", wie die Theodor Heuss Stiftung am
26.01.2010 bekannt gab. Vorstand und Kuratorium der Stiftung zur Förderung der
politischen Bildung und Kultur begründen die Wahl: "Damit werden zwei Persönlichkeiten
ausgezeichnet, die in ihren Wirtschaftsbetrieben in ökonomischer wie ethischer Weise eine
neue vorbildliche Firmenkultur geschaffen haben, zugleich aber auch ein Beispiel für hohes
zivilgesellschaftliches Engagement geben." Mit den Theodor Heuss Medaillen 2010 werden
der Free Software Foundation Europe e.V. und Oxfam Deutschland e.V. ausgezeichnet, "die
sich durch neue Strategien der kooperativen Wertschöpfung und durch verantwortungsvolles
Handeln für eine gerechtere Welt einsetzen". Verliehen werden die undotierten Preise am
08.05.2010 in Stuttgart.
www.theodor-heuss-stiftung.de
World Economic Forum-Umfrage auf Facebook: Finanzkrise gleich
Wertekrise
Der Auffassung, "dass die derzeitige Wirtschaftskrise auch eine Krise der Ethik und der
Werte ist", sind zwei Drittel von insgesamt 130.000 Personen aus zehn G-20-Ländern, die im
Januar 2010 von der Stiftung World Economic Forum (WEF) über das soziale Netzwerk
Facebook zur Rolle des Glaubens bei internationalen Angelegenheiten befragt wurden.
Lediglich 25 Prozent von ihnen glauben, dass internationale Unternehmen in ihren
Tätigkeitsfeldern einen wertbasierten Ansatz verfolgen; kleinen und mittelständischen
Unternehmen hingegen trauen es mehr als 40 Prozent der Befragten zu. Der im Vorfeld des
WEF-Jahrestreffens in Davos veröffentlichte Bericht mit dem Titel "Faith and the Global
Agenda: Values for the Post-Crisis Economy" steht in englischer Sprache online zur
Verfügung.
www.weforum.org/.../PR_faithvalues_DE
www.weforum.org/faith
Aus den Unternehmen
Haiti-Hilfen aus deutschen Unternehmen
Zahlreiche deutsche Unternehmen unterstützen die Erdbebenopfer in Haiti: Die
Unternehmensgruppe Tengelmann, zu der unter anderem rund 700 Kaiser's- und
Tengelmann-Filialen und etwa 360 OBI-Märkte zählen, führt von jedem Einkauf einen Cent in
ihren Soforthilfefonds für Erdbebenopfer ab und hofft auf einen Spendenbetrag von
insgesamt 500.000 Euro. Der Medienkonzern Bertelsmann spendete 100.000 Euro für das
Kinderhilfswerk Plan, die Siemens Stiftung zahlte 20.000 Euro für eine mobile Klinik des
Deutschen Roten Kreuzes und legte einen Matching Fund für Mitarbeiterspenden auf, ebenso
wie der Lebensmittelhersteller Kellog (Deutschland) GmbH. Ein DHL Desaster Response
Team von Deutsche Post DHL betreut auf dem internationalen Flughafen in Port-au-Prince
logistisch das Eintreffen, die Lagerung und Verteilung von Hilfslieferungen.
Auch bei der Spendengala für Haiti im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF), die am
19.01.2010 insgesamt 17.859.462 Euro erzielte, beteiligten sich Unternehmen mit
Einzelspenden: Die Siemens AG, Tengelmann und das Modeunternehmen New Yorker sagten
laut BILD-Zeitung je eine Million Euro zu, die Branche der Land-, Agrar- und
Ernährungswirtschaft übergab bei der Gala den auf der Messe "Grüne Woche" bei
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Verbrauchern und Unternehmen gesammelten Betrag von 851.000 Euro, der Discounter Lidl,
die Supermarktkette Kaufland und das Montageunternehmen Adolf Würth GmbH & Co. KG
gaben je 500.000 Euro, die Bayer AG 250.000 Euro. (> Presseschau)
bertelsmann.de/.../Haiti_dt.pdf
www.siemens-stiftung.org/.../news-katastrophenhilfe-fuer-haiti.html
http://tengelmann.de/...
csr-news.net/.../unternehmen-helfen-erdbebenopfern-in-haiti
www.bauernverband.de/index.php?redid=326250
www.bild.de/.../ueber-17-millionen-gespendet.html
Kommentar: "Medial inszenierte Mildtätigkeit"
Rekordsummen wurden nach den Naturkatastrophen der
vergangenen Jahre gespendet. Doch steigt das
Spendenaufkommen auch insgesamt gesehen? Rudolf
Speth, Publizist und Professor in Vertretung an der
Universität Kassel, kommentiert die mediale
Inszenierung der wohltätigen Gaben und erinnert an das
eigentlich vordringliche Ziel von Katastrophenhilfe.
www.aktive-buergerschaft.de/...
/01_-_mediales_mitgefuehl
FASPO-Umfrage zu Sponsoring: Sport ist Spitzenreiter
148 Unternehmen aus Deutschland und der Schweiz beteiligten sich im Mai 2009 an einer
Umfrage des Fachverbandes für Sponsoring und Sonderwerbeformen e.V. (FASPO) über die
Sponsoringstrukturen in Unternehmen. Die Ergebnisse, die am 29.11.2009 veröffentlicht
wurden, zeigen, dass in den meisten Unternehmen die Geschäftsführung oder die
Marketingabteilung über Sponsoringmaßnahmen entscheiden, die dann vorwiegend von der
Marketing- oder Sponsoringabteilung umgesetzt werden. Für 82 Prozent der 131 auf diese
Frage antwortenden Unternehmen ist Sport das vorrangige Sponsoringfeld, gefolgt von
Kultursponsoring mit 34 Prozent. Soziales und Bildung bringen es dagegen nur auf jeweils 16
Prozent.
csr-news.net/.../sponsoring-sport-als-spitzenreiter-bildung-und-soziales-hintenan
www.faspo.de
Politik und Staat
Subventionsbericht benennt Steuerausfälle durch Spenden und Stiften
Am 13.01.2010 stellte das Bundesministerium der Finanzen (BMF) den Bericht der
Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der
Steuervergünstigungen für die Jahre 2007-2010 vor. Dem Subventionsbericht zufolge
werden für das Jahr 2010 Steuermindereinnahmen in Höhe von rund 1,5 Millarden Euro
aufgrund der Steuerbegünstigung von Ausgaben zur Förderung mildtätiger, kirchlicher und
gemeinnütziger Zwecke erwartet, davon 650 Millionen Euro zu Lasten des Bundes.
Insgesamt verzichtet der Bund im Jahr 2010 auf Steuereinnahmen in Höhe von 17,6
Millarden Euro und gewährt direkte Finanzhilfen in Höhe von weiteren 6,8 Millarden Euro.
Größter Subventionsempfänger ist nach wie vor die gewerbliche Wirtschaft.
www.bundesfinanzministerium.de/.../100113__Subventionsbericht.pdf
Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement wieder eingesetzt
In seiner 5. Sitzung am 27.01.2010 setzte der Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend des Deutschen Bundestages den Unterausschuss "Bürgerschaftliches Engagement"
wieder ein. Die Entscheidung fiel einstimmig, ein Termin für die Konstituierung steht jedoch
noch nicht fest. Der Aufgabenkreis des Unterausschusses wurde um die Themen Integration
und demografischer Wandel erweitert. Im Jahr 2006 war der Unterausschuss erstmals
berufen worden, um zur Umsetzung der Beschlüsse der Enquête-Kommission "Zukunft des
Bürgerschaftlichen Engagements" aus der 14. Legislaturperiode beizutragen.
www.bundestag.de
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Vereinfachtes Nachweisverfahren für Spenden
Wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) am 21.01.2010 mitteilte, plant die
Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern ein vereinfachtes Nachweisverfahren für
Spenden auf Sonderkonten und an anerkannte Hilfsorganisationen. Damit soll die hohe
Spendenbereitschaft nach der Katastrophe in Haiti unterstützt werden. Sobald die Regelung
in Kraft tritt, können Spenden in jeder Höhe durch einen Bareinzahlungsbeleg oder einen
Kontoauszug gegenüber dem Finanzamt geltend gemacht werden. Die sonst ab einer
Spendenhöhe von mehr als 200 Euro notwendige Zuwendungsbestätigung der
gemeinnützigen Empfängerorganisation ist im Rahmen dieser Ausnahmeregelung nicht
erforderlich.
www.bundesfinanzministerium.de/.../2010/004/100121__Haiti.html
Presseschau
Deutschlandfunk - Tagesspiegel: Ausbildung mit Sinn
"Wie bildet man nun Führungskräfte aus, in der Stunde
null?", fragt Moritz Rinke im Berliner Tagesspiegel vom
24.01.2010 und berichtet von seinem Besuch in der
Hertie School of Governance. Nach Begegnungen mit
Studierenden, Professoren und dem Dekan Helmut K.
Anheier stellt der Autor fest: "die Schule macht
irgendwie einen überraschend sinnvollen Eindruck". – Bei
Deutschlandfunk berichtet Mark Michel am 21.01.2010
über das Programm "Engagiert.Studiert" der Universität
Halle-Wittenberg, bei dem Studierende ein Semester
lang als Teil ihrer Fachausbildung eine ehrenamtliche Aufgabe übernehmen.
www.tagesspiegel.de/.../Hertie-School-Finanzkrise-Banken-Wirtschaftskrise
www.dradio.de/.../1110293
FAZ: "Ein Junge für eine Million Bäume" - Tagesspiegel: "Boxen für den
Kopf"
Zwei engagierte Menschen im Porträt: Den zwölfjährigen Felix Finkbeiner, der mit neun
Jahren die Umweltschutzorganisation "Plant-for-the-Planet" gründete und in jedem Land der
Erde eine Million Bäume pflanzen möchte, stellt Lisa Becker am 04.01.2010 in der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung vor. – Im Tagesspiegel porträtiert Friederike Schröter am
28.12.2010 die Hochschullehrerin des Jahres, Heather Cameron von der Freien Universität
Berlin. Die Integrationspädagogin unterrichtet neben ihrer Lehrtätigkeit sozial benachteiligte
Mädchen und Frauen in ihrem Sportstudio "Boxgirls" und verbindet das Engagement mit der
Forschung zur Evaluierung sozialer Projekte.
www.faz.net/.../Doc.html
www.tagesspiegel.de/.../FU-Heather-Cameron;art304,2985650
Deutschlandfunk - Tagesspiegel: Social Entrepreneurs
Reportagen über Sozialunternehmen veröffentlichen unter anderem der Tagesspiegel am
03.01.2010 und Deutschlandfunk am 09.01.2010.
www.dradio.de/.../1101297
www.tagesspiegel.de/.../Soziales;art271,2990630
NDR - spreeblick.de: "Religion und Bürgergesellschaft" von Paul Nolte
Der Norddeutsche Rundfunk (NDR Kultur) sendete am 10.10.2010 einen Beitrag von Paul
Nolte zum Thema "Rückkehr der Religion. Von der Bedrohung zur bürgergesellschaftlichen
Ressource". Der Autor führt die Neujahrspredigt von Margot Käßmann (> Gesellschaft) als
Beleg für eine "neue Überlagerung von Religion und Öffentlichkeit" an und betont den großen
Zusammenhang zwischen religiöser Bindung und bürgerschaftlichem Engagement. - In einer
Buchrezension auf dem Blog spreeblick.de erläutert Frédéric Valin am 11.01.2010, dass Paul
Nolte nicht von einem religiösen Staat spricht, sondern "von einem Staat, der mehr und
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mehr Terrain der Bürgergesellschaft abtritt". Die Grenzen von Religion müssten dabei von
einer offenen, demokratischen Gesellschaft bestimmt werden.
www.ndrkultur.de/.../audio24652.html
www.ndrkultur.de/.../radiotipps4250.html
www.spreeblick.com/.../paul-nolte-religion-und-burgergesellschaft
Tagesspiegel - stern.de: Attac – nach zehn Jahren im Mainstream
"[W]as macht ein Verband, dessen Forderungen vom politischen Mainstream übernommen
wurden?", fragt Manfred Kriener im Tagesspiegel vom 23.01.2010 vor seinem Besuch bei
dem globalisierungskritischen Netzwerk Attac, dessen deutscher Ableger vor zehn Jahren am
22.01.2000 gegründet wurde. – Im stern.de-Interview betont Attac- und CDU-Mitglied
Heiner Geißler am 23.01.2010 die wachsende Bedeutung zivilgesellschaftlicher
Organisationen wie Attac für die Entwicklung von Zukunftsperspektiven.
www.tagesspiegel.de/.../Attac-Globalisierung;art771,3009412
www.stern.de/.../10-jahre-attac-deutschland-wir-haben-argumentativ-gesiegt.html
FR - taz: "Protest auf Knopfdruck" – Kunstschnee gegen Klimawandel?
Als soziales Netzwerk organisiert die Graswurzelorganisation Campact online Kampagnen
und Proteste "für eine gerechte, nachhaltige und friedliche Gesellschaft". Steven Geyer
porträtiert den Campact-Mitgründer Christoph Bautz in der Frankfurter Rundschau vom
25.01.2010 und kommentiert den "politischen Protest 2.0". – Wie Protestformen zu
Werbezwecken missbraucht werden, beschreibt das Autoren-Duo "L. Strothmann & L.
Sander" in der tageszeitung vom 22.01.2010. Der hessische Stromanbieter Entega GmbH,
der sich bundesweit als Ökostromunternehmen profilieren möchte, tarnte eine Werbeaktion
auf dem Berliner Schlossplatz als "Schneemann-Demo gegen Klimaerwärmung". Die
taz-Autoren: "Wenn Werbeaktionen das Image der Graswurzelbewegung benutzten, nennt
man das in den USA 'Astroturfing', das kommt von 'Kunstrasen'. Entega benutzt
Kunstschnee."
www.taz.de/.../kunstschnee-gegen-den-klimawandel
www.fr-online.de/.../2228444_Portraet-Protest-auf-Knopfdruck.html
Deutschlandradio: Intransparente "Goodwill-Gesellschaft"
Robert Jacobis Buch "Die Goodwill-Gesellschaft. Das Milliardenspiel der Stifter, Spender und
Mäzene" bespricht Maximilian Steinbeis am 08.01.2010 bei Deutschlandradio Kultur. Die
"Gemeinnützigkeitsbranche" boome, doch über die Stifter, ihre Motive oder Erfolgskriterien
wisse man wenig. Jacobis Kernforderung, so Steinbeis: Wohltätigkeit müsse "sich an
Erfolgskriterien messen lassen und sei der Gesellschaft, die sie über Steuerbegünstigungen
mitfinanziert, Rechenschaft schuldig".
www.dradio.de/.../1100561
FR - ZEIT: Haiti-Hilfe mit Hintergedanken
In der ZEIT vermutet Sandra Weiss am 15.01.2010
hinter der Solidarität mit dem Karibikstaat auch
geostrategisches Interesse: "Die USA, Venezuela und
Brasilien kämpfen hart um die Führung in
Lateinamerika." Tilman Steffen schildert am 18.1.2010
den "Konkurrenzkampf der Helfer": Die US-Militärs
räumten auf dem überlasteten Flughafen von Haitis
weitgehend zerstörter Hauptstadt Port-au-Prince ihren
eigenen Flugzeugen offenbar Vorrang vor NGOs und
Hilfsgütertransporten ein. – Auch in der Frankfurter
Rundschau weist Pierre Simonitsch am 19.01.2010 auf die Abstimmungsprobleme zwischen
den Helfern und die ungeklärten Zuständigkeiten hin. Er zitiert den französischen
Entwicklungsminister Alain Joyandet mit den Worten, es gehe darum, "Haiti zu helfen, nicht
zu besetzen". Matthias Thieme erklärt am 19.01.2010 mit Blick auf die Tsunami-Katastrophe
2004, dass ein hohes Spendenaufkommen nicht unbedingt die Qualität der Hilfe steigert.
www.zeit.de/.../haiti-hilfe-regionaler-machtkampf
www.zeit.de/.../haiti-hilfe-koordination
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 98, Januar 2010
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http://www.aktive-buergerschaft.de/vab/newsletter_admin/newsletter/...
www.fr-online.de/.../2218082_Haiti-in-Not-Helfen-und-gesehen-werden.html
www.fr-online.de/.../2217914_Katastrophen-Viel-hilft-nicht-immer-viel.html
Berliner Zeitung et al.: "Spendengalas produzieren Spendengalas"
Anlässlich der "Ein Herz für Kinder"-Spendengala für Haiti im Zweiten Deutschen Fernsehen
kommentiert Klaus Raab in der Berliner Zeitung vom 21.01.2010, dass das Fernsehformat
Spendengala den Eindruck hervorrufe, es bestehe danach kein weiterer Handlungsbedarf:
"[D]ie Spendengala ändert nichts. Sie dient nur dazu, dass es irgendwann wieder eine geben
muss." Raab kritisiert zudem das "Dilemma der guten Sache: die strategische Demut der
Mediensociety, die eine Spendengala als Catwalk nutzt, als Modenschau der Leistungsträger,
bei der Hilfsbereitschaft und Gerechtigkeitssinn wie mit dem Nudelholz öffentlich ausgewalzt
werden". - Die Spendengalas von ARD und ZDF kommentieren auch Frankfurter Allgemeine
Zeitung, Frankfurter Rundschau und Süddeutsche Zeitung. (> Kommentar)
www.berlinonline.de/.../index.html
www.faz.net/.../Doc~.html
www.fr-online.de/...TV-Kritik-Haiti-Spendengala-Die-Hochglanz-Charity-Sause.html
www.sueddeutsche.de/.../text
Fachmedien
APuZ: Demokratische Probleme von Governance-Systemen
Heike Walk befasst sich in ihrem Beitrag "Krise der Demokratie und die Rolle der
Politikwissenschaft" in einer Dezember-Ausgabe von Aus Politik und Zeitgeschichte (52/2009
21. Dezember 2009) mit neuen Governance-Systemen. In diesen Verhandlungssystemen
werden kollektiv verbindliche Entscheidungen vorrangig zwischen Verwaltungsapparaten und
gesellschaftlich potenten Gruppen ausgehandelt und von den Parlamenten nur nachträglich
bestätigt. Ausgehend von einem partizipatorischen Demokratie-Begriff benennt Walk fünf
Probleme dieser Systeme, unter anderem die intransparente Beteiligung
zivilgesellschaftlicher und privater Akteure und fehlende Kontrollmöglichkeiten, besonders
für Bürgerinnen und Bürger. "Die Einbeziehung von Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
erfolgt vor dem Hintergrund ihrer konsultativen Funktion. Ihre Haupttätigkeit auf
internationaler Ebene ist Lobbyarbeit. Auf die Gestaltung der Willensbildungsprozesse
können sie aber nicht einwirken", so die Politikwissenschaftlerin.
www1.bpb.de/.../0FD4EB.pdf
brand eins: "Selber machen"
Um Selbständige in jeglicher Hinsicht geht es in der Januar-Ausgabe von brand eins (12.
Jahrgang Heft 01 Januar 2010) mit dem Schwerpunkt "Selber machen". Stefan Scheytt
besucht Michael Walter, Jürgen Staiger und Andrea Schneider, die in München mit der
I.S.AR. gGmbH Institut für Sozialpädagogische Arbeit ein florierendes Sozialunternehmen
betreiben. Mischa Täubner berichtet von der privaten Karlshochschule International
University in Karlsruhe, die von den Studierenden freundlich übernommen und gemeinsam
mit den Professoren zu einer innovativen Wirtschaftshochschule entwickelt wurde, und
Markus Albers schildert die Erfolge der Berliner Initiative enterability, die Behinderte auf
dem Weg in die Selbständigkeit begleitet.
www.brandeins.de/.../selber-machen.html
Stiftung&Sponsoring: "Stifterbild im Wandel"
Um dem Stifterwillen dauerhaft Geltung zu verschaffen, müssten die Zwecke von Stiftungen
nach dem Tode unveränderlich sein, so Ambros Schindler im Editorial von
Stiftung&Sponsoring (Ausgabe 6 | 2009). Zu Lebzeiten wünschten Stifter jedoch
"wandlungsfähige, nur durch die Schranken des Gemeinnützigkeitsrechts begrenzte und
überwachte" Stiftungen wie etwa Bürgerstiftungen. In der Ausgabe zum Thema "Stifterbild
im Wandel" spricht Christoph Mecking mit Ise Bosch über wirkungsbezogenes Spenden. Jörg
F. Maas lobt die partnerschaftliche Zusammenarbeit der Bill und Melinda Gates Stiftung mit
anderen Institutionen und Organisationen. Eva Neumann rät Zweckbetrieben des
gemeinnützigen Sektors, die mit Ethno-Marketing neue Zielgruppen erschließen möchten,
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zuerst die Herkunftsgruppen und ihre Kennzahlen vor Ort zu betrachten. Die Beilage Rote
Seiten erscheint zum Thema "Gremienmangagement und Vorstandsarbeit".
www.stiftung-sponsoring.de/.../ausgabe-62009.html
Karriere und Bildung
W3-Professur für BWL und Unternehmensethik in Hamburg zu besetzen
Die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg sucht zum
frühestmöglichen Zeitpunkt eine Universitätsprofessur W3 für den Bereich
Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensethik. Geeignete Kandidatinnen und
Kandidaten können sich bis zum 18.02.2010 bewerben.
http://csr-news.net/.../universitatsprofessur-w-3-insbesondere-unternehmensethik/
npm-Zentrum sucht Geschäftsführer/in
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt besetzt die npm
Zentrum für Nonprofit-Management gGmbH die halbe
Stelle eines/r Geschäftsführer/in. Bewerberinnen und
Bewerber mit einem abgeschlossenen wirtschafts- oder
sozialwissenschaftlichen Hochschulstudium, den
notwendigen betriebswirtschaftlichen Kenntnissen sowie
Führungserfahrung können ihre Unterlagen bis zum
28.02.2010 einreichen.
www.npm-online.de/.../Stellenausschreibung_2_.pdf
Stipendien für das Doktorandenkolleg "Bürgerschaftliches Engagement"
Das Centrum für soziale Investitionen und Innovationen (CSI) der Universität Heidelberg
und der Generali Zukunftsfonds schreiben zum dritten Mal Stipendien im Doktorandenkolleg
"Bürgerschaftliches Engagement" aus. Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und
-wissenschaftler sollen mit sozialwissenschaftlichen Methoden zum Thema Engagement von
oder für Menschen über 50 Jahren forschen. Bewerbungsschluss für den Stipendienbeginn
am 01.07.2010 ist der 31.03.2010.
www.csi.uni-heidelberg.de/kolleg_be
www.csi.uni-heidelberg.de/...Doktorandenkolleg_Ausschreibung_20102011.pdf
Civil Academy vergibt Stipendien für ehrenamtlich engagierte junge
Menschen
An Menschen im Alter zwischen 18 und 27 Jahren mit einer guten Projektidee für ihr
ehrenamtliches Engagement vergibt die Civil Academy zum zehnten Mal 24 Stipendien. In
einem Trainingsprogramm werden den Engagierten das Handwerkszeug und das Wissen in
Bereichen wie Projektmanagement, Kommunikation oder Ressourcenakquise vermittelt, um
ihre Idee in der Praxis erfolgreich umsetzen zu können. Interessierte können sich bis zum
07.03.2010 bei dem gemeinsamen Projekt von Deutsche BP AG, BP Foundation und
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement bewerben. Die Stipendiatinnen und
Stipendiaten werden von einer Jury freiwillig Engagierter im Alter der Bewerber ausgewählt.
www.civil-academy.de
Aus den Regionen
Bayern: Moosburg verleiht Bürgerbrief zur Volljährigkeit
Seit 2006 verleiht die Stadt Moosburg an der Isar jungen Einwohnerinnen und Einwohnern
zur Volljährigkeit den Bürgerbrief. "Mit allen Rechten und Pflichten" wurden am 08.01.2010
rund vierzig junge Erwachsene in die "mündige Bürgergesellschaft" aufgenommen.
Bürgermeisterin Anita Meinelt und Jugendreferent Johannes Becher regten die neuen Bürger
an, sich für das Gemeinwesen zu engagieren.
www.idowa.de/.../670702.html
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Hamburg: Abendblatt-Serie "Bürger 2020"
Das Hamburger Abendblatt forderte an Neujahr bekannte Einwohner dazu auf, ihre
Vorstellungen von einem "Bürger 2020" in einer Zeitungsserie darzulegen. Die Beiträge von
Klaus von Dohnanyi, Christine Ebeling, Michel Friedman, Joachim Lux und Thomas
Straubhaar, die zwischen 12.-18.01.2010 erschienen, sind online veröffentlicht.
www.abendblatt.de/.../Die-Stadt-braucht-die-kostbare-Zeit-ihrer-Buerger.html
www.abendblatt.de/.../Der-Staat-koennte-2030-abgeloest-werden.html
www.abendblatt.de/.../Selbstverantwortlichkeit-muss-Schluesselwort-werden.html
www.abendblatt.de/.../Ein-Buerger-der-sich-um-alles-in-der-Welt-sorgt.html
www.abendblatt.de/.../Deutschland-braucht-einen-neuen-Gesellschaftsvertrag.html
Saarland: "Sozialstudie Saar" zu zivilgesellschaftlicher Partizipation
Den Autorinnen und Autoren der am 07.01.2010 in Saarbrücken vorgestellten "Sozialstudie
Saar – Teilhabe und sozialer Zusammenhalt im Saarland" zufolge herrscht eine
überdurchschnittliche zivilgesellschaftliche Partizipation im südwestlichen Bundesland. Als
Indikatoren ziehen die Verfasser die Mitgliedschaft in Vereinen und Organisationen sowie die
Engagementquote heran. In der 230-seitigen Studie heißt es auf Seite 198 folgende mit
Bezug auf den Freiwilligensurvey 2004: "Im Vergleich der Bundesländer liegen zwar keine
gesonderten Ergebnisse für das Saarland vor, aber die hohen Engagementquoten der
nächstgelegenen Länder ... sowie die Trendaussage eines Gefälles zwischen geringerem
Engagement im Norden und höherem Engagement in den süddeutschen Ländern lässt darauf
schließen, dass auch im Saarland von einem überdurchschnittlichen Engagement der
Bürgerinnen und Bürger auszugehen ist." In Auftrag gegeben wurde die empirische Studie
vom Ministerium für Justiz, Arbeit, Gesundheit und Soziales des Saarlandes beim
Otto-Blume-Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e.V. (Köln).
www.saarland.de/61722.htm
www.saarland.de/.../Sozialstudie_Saar_Endbericht.pdf
Aus anderen Ländern
Indien-Pakistan: Bürgerrechtler organisieren Friedenskonferenz
Menschenrechtler, Friedensaktivisten, Künstler,
Akademiker, Medienvertreter, Exdiplomaten und
Politiker aus Indien und Pakistan trafen vom
10.-12.01.2010 in New Delhi zusammen, um unter dem
Titel "India-Pakistan: A Roadmap towards Peace" die
Wiederaufnahme des offiziellen Friedensdialogs zwischen
den Nachbarstaaten zu fordern. Die bilateralen
Beziehungen zwischen Indien und Pakistan ruhen seit
dem Terrorschlag pakistanischer Milizen in Mumbai am
26.11.2008. Zum Abschluss der dreitägigen
Friedenskonferenz verabschiedeten die Teilnehmer eine Deklaration, die im Internet
veröffentlicht ist. Die Organisatoren, darunter die Confederation of Voluntary Associations
(COVA), Focus on the Global South, India oder South Asians for Human Rights (SAHR) sowie
die Heinrich Böll Stiftung, planen eine Fortführung der Treffen.
focusweb.org/declaration-india-pakistan-conference-a-road-map-towards-peace.html
www.boell-india.org/.../Conference_Agenda_Tentative.pdf
www.jungewelt.de/.../023.php
Panorama
Michael Jackson posthum für gesellschaftliches Engagement geehrt
Die Veranstalter des Dresdner SemperOpernballs verliehen am 15.01.2010 den Dresdner St.
Georgs Orden posthum an den US-amerikanischen, im Juni 2009 verstorbenen Sänger
Michael Jackson für sein internationales soziales Engagement. "Michael Jackson hat 39
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Stiftungen und Charityprojekte unterstützt, seine eigene Stiftung (Heal The World
Foundation) gegründet und in Summe mehr als 300 Millionen US-Dollar gespendet",
begründete der Chef des Ball-Vereins, Hans-Joachim Frey, die Wahl. Jacksons Schwester La
Toya nahm das Schmuckstück, eine Nachbildung des Anhängers "Heiliger Georg zu Pferde"
aus dem Grünen Gewölbe in Dresden im Wert von mehr als 7.000 Euro, auf der
Veranstaltung entgegen.
www.dnn-online.de/.../120222.html
www.bild.de/.../unterhaltungs-telegramm,rendertext=11106620.html
www.semperopernball.de/.../PRESSEINFORMATION.pdf
Abonnement
Aktive Bürgerschaft aktuell ist der Online Nachrichtendienst Bürgergesellschaft der
Aktiven Bürgerschaft - Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Volksbanken und
Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund.
Aktive Bürgerschaft aktuell erscheint frei Haus 12 X im Jahr. Redaktionsschluss ist der 15.
des Monats.
Zum Nachrichtendienst-Archiv:
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Eine Liste der ausgewerteten "Fachmedien" ist einsehbar unter:
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Impressum
Aktive Bürgerschaft: Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der
Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund
Albrechtstraße 22, 10117 Berlin-Mitte
Tel. (030) 24 000 88-0, Fax (030)24 000 88-9
www.aktive-buergerschaft.de
Redaktion:
Elena Philipp, Redaktionsleitung Aktive Bürgerschaft Aktuell (Aus der Aktiven Bürgerschaft,
Gesellschaft, Wirtschaft, Presseschau, Fachmedien, Karriere und Bildung, Aus den Regionen,
Aus anderen Ländern, Panorama) nachrichtendienst@aktive-buergerschaft.de
Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft, V.i.S.d.P. (Politik und Staat,
Kommentar) stefan.naehrlich@aktive-buergerschaft.de
Bodo Wannow, Projektmanager Bürgerstiftungen (Aus den Bürgerstiftungen)
Sie möchten ein Thema zur Aufnahme in den Nachrichtendienst Bürgergesellschaft
vorschlagen? Senden Sie uns gerne eine E-Mail an: nachrichtendienst@aktivebuergerschaft.de
Copyright 2009, Aktive Bürgerschaft e.V.
Der Nachrichtendienst Aktive Bürgerschaft aktuell ist urheberrechtlich geschützt. Die
Nachrichten werden von der Aktiven Bürgerschaft aktuell recherchiert und fachkompetent
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aufbereitet. Nachrichten und Auszüge dürfen nicht ohne Angabe der Quelle übernommen und
veröffentlicht werden. Bitte senden Sie gegebenenfalls ein Belegexemplar an
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ISSN 1611-5686
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Ausgabe 98
Februar 2010
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Dritte Sektor zeigt in diesem Monat deutlich seine Licht- und Schattenseiten. In Dresden
verhinderten Bürgerinnen und Bürger den Nazi-Aufmarsch zum 65. Jahrestag der alliierten
Bombardierung (> Gesellschaft). Berlin hingegen meldet Skandale um die Frauennothilfe
Hatun und Can e. V., die von Alice Schwarzer der Veruntreuung von Spendengeldern
verdächtigt wird, und die Treberhilfe Berlin gGmbH, deren Geschäftsführer einen
extravaganten Dienstwagen fuhr (> Presseschau).
Anlässlich der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin, die am 21.02.2010 zu Ende gingen,
berichten wir über die Verleihung des 25. Friedensfilmpreises (> Gesellschaft), das
Themenheft "Bilder in Bewegung" von Stiftung&Sponsoring (> Fachmedien) und Aktionen für
Haiti rund um die Berlinale (> Panorama).
Holger Backhaus-Maul, Soziologe an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und
Vorstandsmitglied von Aktive Bürgerschaft, kommentiert die "Genshagener Erklärung" des
Bündnisses für Gemeinnützigkeit (> Gesellschaft).
Viel Vergnügen beim Lesen wünschen Ihnen
Elena Philipp
Redaktionsleiterin Aktive Bürgerschaft aktuell
Dr. Stefan Nährlich
Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e. V., V.i.S.d.P.
Inhaltsverzeichnis
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Neue Homepage von Aktive Bürgerschaft online
Förderpreis Aktive Bürgerschaft: Merkel ehrt Bürgerstiftungen
Gesellschaft
Bundesverband Deutscher Stiftungen stellt Stiftungszahlen 2009 vor
Genshagener Erklärung mahnt Politik zur Förderung von Ehrenamt
Kommentar: "Genshagen verstehen"
Nominierungsaufruf für Ashoka Fellows 2010
Bürger verhindern Nazi-Aufmarsch in Dresden
Friedensfilmpreis zum 25. Mal verliehen
Aus den Bürgerstiftungen
02.03.2010 14:40
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 98 - Februar 2010
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Bürgerstiftung Laichinger Alb fördert Gewaltprävention
Stets informiert: Presseschau Bürgerstiftungen
Wirtschaft
Internet-Plattform bündelt Nachhaltigkeitsinformationen
Aus den Unternehmen
Roland Berger Stiftung: Bildungsförderung "FairTalent"
VR-Banken: "Großer Stern des Sports" verliehen
Politik und Staat
3. Freiwilligensurvey: Engagement unverändert
SPD: Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement soll Arbeit aufnehmen
BMF präzisiert Verwaltungsregelungen für Haiti-Hilfe
Presseschau
Handelsblatt: Motivation von Spendern in den USA
FAZ: "Was die Wirtschaftsethik vom Papst lernen kann"
WirtschaftsWoche: Haiti-Spendenbetrug
ARD-rbb-Tagesspiegel-Welt: "Gemeinnützige Vereine im Kreuzfeuer"
Handelsblatt: Konzept zur Ermittlung des "Social Profit" von Nonprofits
taz: Erfolgreiche Schule für Flüchtlinge in München
Fachmedien
Harvard Business Manager: Strategieentwicklung für Nonprofits
NVSQ: Was, wenn ein Spender kompromittiert ist?
Stiftung&Sponsoring: "Bilder in Bewegung"
Karriere und Bildung
Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in Social Entrepreneurship in Lüneburg
Mercator Kolleg schult Führungsnachwuchs für internationale Organisationen
Active Philanthropy sucht Assistent/in der Geschäftsführung
Aus den Regionen
Brandenburg: Regierung will ehrenamtliche Arbeit stärken
NRW: Abstimmung zum Bürgerpreis "Unternehmen - engagiert in Köln"
Aus anderen Ländern
Schweiz: Überblicksstudie zu Philanthropie erschienen
Panorama
Prominente für Haiti
Abonnement
Impressum
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Neue Homepage von Aktive Bürgerschaft online
Der neue Webauftritt macht die Online-Ressourcen von Aktive Bürgerschaft noch
übersichtlicher und schneller zugänglich. Neue Inhalte lesen Sie im Bereich
Bürgergesellschaft: aktuelle Zahlen und Fakten rund um Engagement in Deutschland sowie
Basisinformationen zur Ideengeschichte, zur Entwicklung und zum Diskurs des Begriffs
Bürgergesellschaft. Im Glossar werden die wichtigsten Fachbegriffe der Bürgergesellschaft
erläutert. Alle Online-Angebote wie Ratgeber, der "Länderspiegel Bürgerstiftungen" oder die
Rundbriefe Bürgerstiftungen und Service Learning sind unter den gewohnten Links
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 98 - Februar 2010
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zugänglich.
www.aktive-buergerschaft.de
Förderpreis Aktive Bürgerschaft: Merkel ehrt Bürgerstiftungen
Die Gewinner des zwölften bundesweiten Wettbewerbs um den Förderpreis Aktive
Bürgerschaft 2010 werden am 08.03.2010 in Berlin ausgezeichnet. Bundeskanzlerin Angela
Merkel wird mit ihrer Laudatio das beispielhafte Engagement der Bürgerstiftungen Bad Essen
und Hamburg für Familien ehren. Während des feierlichen Festaktes geben Stifter und
Ehrenamtliche der Bürgerstiftungen Einblick in ihr Engagement. Vertreter des
Vorjahrespreisträgers, der Stiftung "Bürger für Leipzig", berichten, was die Auszeichnung
ihres Bildungsfonds "Musik macht schlau" für Kinder aus einkommensschwachen Familien
bewirkt hat. Die Moderatorin Susanne Daubner, Tagesschau, führt durch die Veranstaltung,
zu der 500 Gäste aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Medien erwartet werden.
www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de
Gesellschaft
Bundesverband Deutscher Stiftungen stellt Stiftungszahlen 2009 vor
Die aktuellen Stiftungszahlen für das Jahr 2009 stellte der Bundesverband Deutscher
Stiftungen am 03.02.2010 in Berlin vor. Zum 31.12.2009 existierten in Deutschland 17.372
rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts. 914 Stiftungen wurden im Jahr 2009 neu
gegründet - die dritthöchste Zahl in der Geschichte der Bundesrepublik. Im Vergleich zum
Vorjahr, in dem 1.020 Neugründungen erfolgten, ging die Zahl der Gründungen um etwa
zehn Prozent zurück. Platz eins unter den Bundesländern belegt nach absoluter Anzahl der
Stiftungen sowie Neugründungen 2009 nach wie vor Nordrhein-Westfalen mit 192 neuen
Stiftungen und 3.336 Stiftungen insgesamt.
www.stiftungen.org/index.php?baseID=78&strg=61_78&dataID=202&year=2010
Genshagener Erklärung mahnt Politik zur Förderung von Ehrenamt
Impulse für die Gestaltung einer künftigen Engagementpolitik möchte das Bündnis für
Gemeinnützigkeit mit der am 04.02.2010 veröffentlichten "Genshagener Erklärung" geben.
Neben Ausbau und Stabilisierung der Engagement-Infrastruktur fordert das Bündnis unter
anderem die Verabschiedung eines umfassenden Gesetzes zur Förderung des
bürgerschaftlichen Engagements sowie die Förderung von Engagementforschung und
Freiwilligendiensten. Im Bündnis für Gemeinnützigkeit arbeiten seit 2009 acht Dachverbände
gemeinnütziger Organisationen wie etwa die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien
Wohlfahrtspflege, der Bundesverband Deutscher Stiftungen oder der Deutsche Kulturrat
zusammen, um die Interessen des Dritten Sektors gegenüber Politik und Verwaltung zu
vertreten. (> Kommentar, > Politik und Staat)
www.stifterverband.info/.../genshagener_erklaerung/index.html
Kommentar: "Genshagen verstehen"
Vertritt das Bündnis für Gemeinnützigkeit mit der
"Genshagener Erklärung" tatsächlich die Interessen des
Dritten Sektors? Lesen Sie dazu den Kommentar von
Holger Backhaus-Maul, Soziologe an der Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg und Vorstandsmitglied von
Aktive Bürgerschaft.
www.aktive-buergerschaft.de/.../kommentare
/2010/02-genshagen_verstehen
www.aktive-buergerschaft.de/...
/vab_kommentar_2010-02.pdf
Nominierungsaufruf für Ashoka Fellows 2010
Praxisexperten können noch bis zum 15.03.2010 "herausragende Innovatoren im sozialen
Bereich" als Ashoka Fellows vorschlagen. Die ausgewählten Social Entrepreneurs werden
von Ashoka Deutschland gGmbH ab Herbst 2010 drei Jahre lang mit einem
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Lebensunterhaltsstipendium, durch Anschluss an Netzwerke und Beratung unterstützt.
Vorschläge können formlos mit einer kurzen Begründung und Kontaktdaten an Michael
Vollmann, Ashoka, gesandt werden (mvollmann@ashoka.org).
www.germany.ashoka.org
Bürger verhindern Nazi-Aufmarsch in Dresden
Mehr als 20.000 Menschen verhinderten am 13.02.2010, dem 65. Jahrestag des alliierten
Bombenangriffs auf Dresden, einen Aufmarsch von etwa 5.000 Neonazis in der Elbstadt. Drei
Bündnisse mobilisierten die Bürgerinnen und Bürger, nachdem der Protest im Vorjahr an
internen Streitigkeiten gescheitert war: Das von linken Parteien und Gewerkschaften
getragene Bündnis "Dresden nazifrei" blockierte mit über 10.000 Menschen den Abmarsch
der Rechtsextremen am Neustädter Bahnhof. In der Altstadt bildeten auf Initiative der Stadt
Dresden noch einmal so viele Bürgerinnen und Bürger eine Menschenkette. Ein
Friedensgebet "Erinnern & Handeln" organisierten die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft
"Kirche für Demokratie gegen Rechtsextremismus" und die Aktion Sühnezeichen
Friedensdienste, unterstützt durch die Amadeu Antonio Stiftung und das Kulturbüro Sachsen.
Erstmals seit zwölf Jahren fand der geschichtsrevisionistisch motivierte 'Trauermarsch', den
die Junge Landsmannschaft Ostdeutschland (JLO) organisiert, nicht statt.
www.zeit.de/politik/deutschland/2010-02/dresden-nazis-vorbereitungen
www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/die-rechte-kapitulation/
Friedensfilmpreis zum 25. Mal verliehen
"Son of Babylon" ist der Preisträger des 25. Friedensfilmpreises. Der Film von Mohamed
Al-Daradji schildert die Suche des kurdischen Jungen Ahmed und seiner Großmutter nach
Ahmeds Vater. Der mit 5.000 Euro dotierte Friedensfilmpreis wurde am 21.02.2010 in Berlin
im Rahmen der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin verliehen. Begründet von Berliner
Friedensgruppen im UNO-Jahr des Friedens 1986, wird er gestiftet von dem losen
zivilgesellschaftlichen Bündnis "Initiative Friedensfilmpreis" zusammen mit der HeinrichBöll-Stiftung und der Internationalen Vereinigung der Ärzte für die Verhütung des
Atomkriegs e.V. (IPPNW). Mit dem Preis werden Filme ausgezeichnet, die die ästhetischen
Mittel des Films in besonderer Weise in den Dienst des friedlichen Miteinanders und des
sozialen Engagements stellen.
www.friedensfilm.de
Aus den Bürgerstiftungen
Bürgerstiftung Laichinger Alb fördert Gewaltprävention
Das Bewusstsein und das aktive Handeln gegen Gewalt, Mobbing und Bullying unter
Jugendlichen möchte die Bürgerstiftung Laichinger Alb mit unterschiedlichen Maßnahmen
fördern. Sie kooperiert hierzu mit Therapeuten, Schulleitungen, der Schulsozialarbeit und
der Polizei. Mit einem Konzept zur Gewaltprävention spricht sie Jugendliche in den 5. Klassen
an. Einzeln und im Klassenverband sollen die Kommunikation untereinander und die
Gruppenstruktur gefördert, die Wahrnehmung geschult, und möglichen Gewalttaten schon in
jungen Jahren vorgebeugt werden. Weitere Bestandteile des Projekts "Gewaltfreie Schulen
auf der Laichinger Alb" sind unter anderem Streitschlichter, Schulbusbegleiter und ein mit
800 Euro dotierter Sonderpreis für Schüler und Schulklassen, die bei Gewalt nicht
wegschauen.
www.buergerstiftung-laichinger-alb.de
Stets informiert: Presseschau Bürgerstiftungen
Die "Presseschau Bürgerstiftungen" ist ein Service von Aktive Bürgerschaft. Hier finden Sie
aktuelle Berichte über Bürgerstiftungen aus den lokalen und überregionalen Medien.
"Wertvolle Hilfe für bedürftige Kinder" titeln die Erlanger Nachrichten über den Sonderfonds
der Bürgerstiftung Erlangen. Der Merkur Online meldet von der Bürgerstiftung Starnberg:
"Bürgerstiftung schüttet 24.000 Euro aus". Die Badische Zeitung berichtet über den
Jahresrückblick und die Zukunftsplanung der Bürgerstiftung Lörrach: "Endspurt bei
'Wiesionen'". Die Heilbronner Bürgerstiftung setzt sich für "Mehr Musik und weniger
02.03.2010 14:40
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Computer" ein, weiß die Heilbronner Stimme. Im vergangenen Jahr erzielte die
Hanseatische Bürgerstiftung Rostock einen Zinserlös von 20.000 Euro, mit dem sie
"Wichtiges Engagement" fördert, titelt der Warnow Kurier. Das Schwabacher Tageblatt
verkündet "Bürgerstiftung vergibt Preis" und bezieht sich auf den mit 3.000 Euro
ausgestattete Stiftungspreis der Bürgerstiftung "Unser Schwabach".
www.aktive-buergerschaft.de/presseschau-buergerstiftungen
Wirtschaft
Internet-Plattform bündelt Nachhaltigkeitsinformationen
Die Nachhaltigkeitsberichte von 250 Großunternehmen macht seit 23.02.2010 die Webseite
csr-reporting.net der Öffentlichkeit zugänglich. Auch Informationen über den Rang der
Unternehmen im IÖW/future-Ranking der Nachhaltigkeitsberichte oder dem Good Company
Ranking sowie ihre Mitgliedschaft im Global Compact sind verfügbar. Mit dem neuen
Internet-Angebot möchte die Informationsplattform CSR NEWS dem Thema gesellschaftliche
Unternehmensverantwortung "Aktualität, Transparenz und Prominenz" verleihen.
www.csr-reporting.net
www.csr-news.net/.../csr-reporting-net-nachhaltigkeitsinformationen/
Aus den Unternehmen
Roland Berger Stiftung: Bildungsförderung "FairTalent"
Eine Initiative zur Förderung begabter Schülerinnen und Schüler aus sozial benachteiligten
Familien startet die Roland Berger Stiftung, gefördert von der Deutschen Bank AG. Ziel von
"FairTalent" ist es, die Jugendlichen zur Hochschulreife zu bringen und die Chancengleichheit
im Bildungssystem zu erhöhen. Für die Stipendiaten wird ein individueller Förderplan mit
Seminaren, Präsentationskursen, Persönlichkeitstraining sowie Kunst-, Musik- oder
Sportförderung zusammengestellt. Persönlich begleitet werden sie von ehrenamtlichen
Mentoren. Das Programm startet in Hessen, Sachsen und Thüringen. Bewerben können sich
bis zum 01.04.2010 Kinder und Jugendliche von der 1.-11. Klasse an allgemeinbildenden
Schulen um je 50 Stipendien pro Bundesland.
www.rolandbergerstiftung.org/de/bildungsfoerderung/fair-talent.html
VR-Banken: "Großer Stern des Sports" verliehen
Die Auszeichnung für das soziale Engagement im
Breitensport, "Sterne des Sports", haben auf
Bundesebene der Deutsche Olympische Sportbund e. V.
(DOSB) und die Volksbanken Raiffeisenbanken zum
sechsten Mal verliehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel
überreichte am 02.02.2010 in Berlin die drei Hauptpreise
und hob die Bedeutung von Ehrenamtlichen im Sport
hervor: "Sie tragen dazu bei, auch Werte zu vermitteln,
die weit über die Sportausübung hinausgehen." Den
"Großen Stern des Sports" in Gold und 10.000 Euro
Preisgeld erhielt der Polizeisportverein Saar e. V. für seine Tanzkurse mit chronisch Kranken
und Behinderten. Mit dem zweiten Platz sowie 7.500 Euro wurden der Turn und Sportverein
1921 Ellern e. V. aus Rheinland-Pfalz für seine Kooperation mit weiteren sechs
Sportvereinen ausgezeichnet. Den dritten Platz und 5.000 Euro errang der Karower Dachse
e. V. Berlin mit seiner Gesundheitsinitiative "Karow aktiv".
www.sterne-des-sports.de
www.bvr.de/public.nsf/detail.html
Politik und Staat
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3. Freiwilligensurvey: Engagement unverändert
Insgesamt 36 Prozent der über 14-Jährigen in Deutschland waren im Jahr 2009
bürgerschaftlich engagiert, 37 Prozent in Westdeutschland und 31 Prozent in Ostdeutschland.
Im Vergleich zur Erhebung für das Jahr 2004 sind die Umfragewerte im 3. Freiwilligensurvey
unverändert, gegenüber dem 1. Freiwilligensurvey für das Jahr 1999 sind die Zahlen leicht
von 36 Prozent (Westdeutschland) bzw. 28 Prozent (Ostdeutschland) gestiegen. Der
Freiwilligensurvey ist eine im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend (BMFSFJ) von TNS Infratest Sozialforschung durchgeführte repräsentative
telefonische Bevölkerungsumfrage. Befragt wurden 2009 deutschlandweit mehr als 20.000
Personen. Erste Ergebnisse wurden am 16.02.2010 bekannt gegeben, der Gesamtbericht ist
für Juni 2010 angekündigt.
www.bmfsfj.de/.../freiwilligensurvey-3.pdf
SPD: Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement soll Arbeit
aufnehmen
Die SPD-Bundestagsfraktion fordert in einer Pressemitteilung vom 04.02.2010 die
Koalitionsfraktionen auf, die Aufnahme der parlamentarischen Arbeit im Unterausschuss
Bürgerschaftliches Engagement im Deutschen Bundestag voranzutreiben. Dabei begrüßt die
SPD die Genshagener Erklärung, mit der das Bündnis für Gemeinnützigkeit von der
Bundesregierung die Fortsetzung und Weiterentwicklung einer nachhaltigen Politik für die
Bürgergesellschaft einfordert.
www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,50717,00.html
BMF präzisiert Verwaltungsregelungen für Haiti-Hilfe
Das im Januar 2010 angekündigte vereinfachte Nachweisverfahren für Spenden zugunsten
der Erdbebenopfer in Haiti hat das Bundesfinanzministerium (BMF) mit Schreiben vom
04.02.2010 präzisiert. Die im Einvernehmen mit den obersten Finanzbehörden der Länder
getroffenen Verwaltungsregelungen, wie sie im Schreiben des BMF zusammengefasst sind,
gelten für den Zeitraum vom 12.01.2010 bis zum 31.07.2010.
www.bundesfinanzministerium.de/.../Aktuelles/BMF__Schreiben.pdf
Presseschau
Handelsblatt: Motivation von Spendern in den USA
Viele Menschen spenden nicht nur, um Gutes zu tun, sondern fügen sich sozialem Druck oder
beruhigen ihr Gewissen. Das belegt eine Feldstudie, die Forscher der Universitäten Berkeley
und Chicago in 9.000 US-amerikanischen Haushalten durchführten, wie Olaf Storbeck im
Handelsblatt vom 05.02.2010 berichtet. "Zwischen 70 bis 80 Prozent aller Spender hätten
auch dann Geld gegeben, wenn es überhaupt keinen sozialen Druck gegeben hätte.
Allerdings greifen viele dieser Leute aufgrund des Drucks tiefer in die Tasche."
www.handelsblatt.com.../motivation-wie-spender-ticken
FAZ: "Was die Wirtschaftsethik vom Papst lernen kann"
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 12.02.2010 analysieren Nils Goldschmidt und
André Habisch die päpstliche Enzyklika "Caritas in veritate" unter ordnungsethischen
Gesichtspunkten. "Der päpstliche Appell, Gemeinsinn und unentgeltliches soziales
Engagement als Potential für die Weiterentwicklung sozialer Ordnung der modernen
Gesellschaft ernst zu nehmen, könnte aktueller kaum sein." Soziale Innovationen aufgrund
persönlichen Verantwortungsgefühls seien mittlerweile ebenso wichtig wie Neuerungen aus
unternehmerischem Kalkül. Die Ordnungsethik müsse über die Kategorien Staat und Markt
hinausdenken und sich künftig etwa mit den Entstehungsbedingungen von Moral
beschäftigen, so die Autoren.
www.seiten.faz-archiv.de/faz/20100212/fd1201002122598043.html
www.kraus-und-partner.de/70/FAZ-Artikel?id=FD1201002122598043
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 98 - Februar 2010
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WirtschaftsWoche: Haiti-Spendenbetrug
500 Millionen Euro wurden laut der Vereinten Nationen innerhalb von vier Wochen für die
Erdbebenopfer in Haiti gespendet. Thomas Stölzel informiert am 16.02.2010 in der
WirtschaftsWoche über Betrugsfälle beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), gegen die die
Ermittlungsbehörden vorgehen, und über falsche Spendenaufrufe in sozialen Netzwerken wie
Facebook und Twitter.
www.wiwo.de/.../wie-betrueger-die-hilfsbereitschaft-der-deutschen-ausnutzen
ARD-rbb-Tagesspiegel-Welt: "Gemeinnützige Vereine im Kreuzfeuer"
Der Geschäftsführer der Treberhilfe Berlin gGmbH geriet
Mitte Februar wegen seines Dienstwagens, eines
Maserati, in die Kritik. Nach einer Diskussion über die
Angemessenheit des Fahrzeugs für eine gemeinnützige
Organisation musste Ehlert das Auto verkaufen und wird
sich künftig die sozialunternehmerische Verantwortung
für die Treberhilfe mit einem Vorstand des
Trägerverbands Diakonisches Werk teilen. Gegen die
Frauennothilfe Hatun und Can e. V. stellten
Emma-Chefredakteurin Alice Schwarzer,
Frauenrechtlerin Necla Kelek und der Fernsehsender RTL Strafanzeige wegen Verdachts auf
Veruntreuung von Spendengeldern; der Anwalt des Vereins prüft straf- und zivilrechtliche
Schritte gegen Schwarzer. Dem Vorsitzenden des Leipziger Tafel e. V. wird von aktiven und
ehemaligen Mitarbeitern vorgeworfen, die Finanzlage zu verschleiern. Über die Affären bei
Gemeinnützigen berichten zwischen 18.-23.02.2010 unter anderem die ARD, rbb Rundfunk
Berlin-Brandenburg, der Tagesspiegel und die Welt.
www.welt.de/vermischtes/article6444996/Treberhilfe-mit-Maserati-in-Radarfalle.html
www.tagesspiegel.de/berlin/Maserati-Treberhilfe;art270,3039477
www.rbb-online.de/a...abendschau_20100218_betrug.html
www.tagesspiegel.de/Frauennothilfe-Hatun-und-Can-Alice-Schwarzer
www.tagesspiegel.de/Hatun-und-Can-Alice-Schwarzer-Soziale-Projekte
www.mdr.de/fakt/7111298.html
Handelsblatt: Konzept zur Ermittlung des "Social Profit" von Nonprofits
Wie kann der monetäre Nutzen öffentlich geförderter sozialer Projekte berechnet werden?
Im Handelsblatt weist Claudia Schumacher am 09.02.2010 auf ein Verfahren zur Ermittlung
des "Social Profit" hin, das vom Beratungsunternehmen Kienbaum Management Consultants
GmbH und Peter Eichhorn, Emeritus an der Universität Mannheim, entwickelt wurde. Für die
Treberhilfe Berlin gGmbH, die sich um Obdachlose kümmert, errechnet die Studie eine
soziale Rendite von 15 Prozent im Jahr 2008, weil "Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Haft
oder Psychiatrie mit ihren jeweils hohen Kosten für den Staat vermieden wurden".
www.handelsblatt.com/.../non-profit-organisationen-eine-formel-fuerprofitabilitaet
taz: Erfolgreiche Schule für Flüchtlinge in München
Felix Müller schildert in der tageszeitung vom 10.02.2010 die Arbeit der Münchener SchlaUSchule für junge unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge, die von Stiftungen und Vereinen
finanziert wird. "Die Erfolge der Schule sind messbar. Über 90 Prozent der Flüchtlinge haben
in den letzten Jahren ihren Hauptschulabschluss geschafft, mit besseren Ergebnissen als im
bayerischen Durchschnitt."
www.taz.de/1/zukunft/bildung/artikel/1/bildung-fuer-rechtlose/
Fachmedien
Harvard Business Manager: Strategieentwicklung für Nonprofits
Klare Ziele zu definieren, diese effizient umzusetzen und
stetig Verbesserungen voranzutreiben, das raten Susan
Wolf Ditkoff und Susan J. Colby im Harvard Business
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 98 - Februar 2010
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Manager (1/2010) Philanthropen wie Stiftungsmanagern.
Besonders verweisen sie auf die nötige Disziplin, um mit
einer Stiftung oder Nonprofit-Organisation langfristige
Erfolge zu erzielen: "Da sich wohltätige Investoren meist
nicht gegenüber Außenstehenden verantworten müssen,
fehlt ihnen häufig der Anreiz, ihre Projekte und Ziele zu
optimieren." Wichtig sei es, Erfolgskriterien festzulegen,
Fakten und Werte bei Förderentscheidungen gleichermaßen zu berücksichtigen und
Mitarbeiter wie Prozesse den Zielen gemäß auszuwählen, so die Autorinnen von der
US-amerikanischen NPO-Beratungsagentur Bridgespan Group.
wissen.harvardbusinessmanager.de/.../artikel.html
NVSQ: Was, wenn ein Spender kompromittiert ist?
Welche Handlungsmöglichkeiten einer Nonprofit-Organisation offen stehen, wenn einer ihrer
Geldgeber in einen öffentlichen Skandal verwickelt wird, beschreibt Paul Dunn in der
Zeitschrift Nonprofit and Voluntary Sector Quartely (Volume 39 | Number 1 February 2010).
Die NPO könne das Geld behalten und sich weiterhin zum Spender bekennen (defiance), die
Spende behalten und den Geldgeber nicht mehr öffentlich würdigen (compromise) oder das
Geld ebenso wie die Verbindung zum Spender zurückweisen (acquiescence), schreibt Dunn in
"Strategic Responses by a Nonprofit When a Donor Becomes Tainted". Die Entscheidung
hänge davon ab, ob das Vergehen des Spenders in Gegensatz zu den Werten stehe, die die
NPO vertrete (value incongruence), welche Ansprüche die übrigen Stakeholder stellten
(coalescence) und wie groß die öffentliche Reaktion auf den Skandal sei (visibility) - und
natürlich davon, ob die Organisation auf die Spende dringend angewiesen sei.
nvs.sagepub.com/current.dtl
Stiftung&Sponsoring: "Bilder in Bewegung"
Anlässlich des 60. Jubiläums der Internationalen Filmfestspiele Berlin widmet sich
Stiftung&Sponsoring (Ausgabe 1 | 2010) dem Titelthema "Film in Kommunikation und
Förderung". Im Interview berichtet Berlinale-Leiter Dieter Kosslick vom World Cinema Fund
(WCF) der Kulturstiftung des Bundes und des Goethe-Instituts, der Filmschaffende in
ressourcenschwachen Ländern fördert. Vorgestellt werden das Sponsoringkonzept der
Berlinale und die Arbeit filmfördernder Stiftungen und Unternehmen. Jerome Braun und
Andrea Sensenschmidt widmen sich in ihren Beiträgen dem Film als Mittel der
Stiftungskommunikation, sei es, um Inhalte zu vermitteln oder die eigene Arbeit zu
präsentieren. - Franz-Georg Elpers, Anke Pätsch et al. nennen "Sieben Goldene Regeln" für
Qualitätsstandards in der Stiftungskommunikation, Uwe Trende und Patricia Lobinger
sprechen sich für betriebswirtschaftliche Leistungsmessung im Nonprofit-Bereich aus. Die
Beilage "Rote Seiten" gibt Tipps zur Erstellung eines Stiftungsberichts.
www.stiftung-sponsoring.de/top/archiv/ausgabe-12010.html
Karriere und Bildung
Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in Social Entrepreneurship in Lüneburg
Im Rahmen eines Forschungsprojekts zu Social Entrepreneurship schreibt das Centre for
Sustainability Management (CSM) an der Leuphana Universität Lüneburg zum 01.04.2010
eine halbe Stelle für eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in aus. Es besteht zudem die
Möglichkeit zur Promotion in den Themengebieten des Instituts wie Social Entrepreneurship,
Corporate Social Responsibility, Nachhaltigkeits- und Stakeholder-Management oder
Wirtschafts- und Unternehmensethik.
www.leuphana.de/.../wissenschaftlicher-mitarbeiterin-social-entrepreneurship.html
Mercator Kolleg schult Führungsnachwuchs für internationale
Organisationen
Hochschulabsolventen, die internationale Führungspositionen etwa in NonprofitOrganisationen anstreben, können sich bis zum 31.03.2010 für eine Aufnahme in das
Mercator Kolleg für internationale Aufgaben bewerben. Das 13-monatige Programm der
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 98 - Februar 2010
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Stiftung Mercator GmbH und des Studienstiftung des deutschen Volkes e. V. umfasst ein
monatliches Stipendium in Höhe von 1.250 Euro, Aufenthalte in zwei bis drei Organisationen,
Seminare und die Durchführung eines selbst gewählten Projektvorhabens. Der zweite
Jahrgang des Kollegs, der im September 2010 startet, bietet zwanzig Plätze für deutsche
Bewerberinnen und Berwerber.
www.mercator-kolleg.de
Active Philanthropy sucht Assistent/in der Geschäftsführung
Die Forum for Active Philanthropy gGmbH, die Einzelpersonen und Unternehmerfamilien in
Europa bei der Umsetzung ihrer Stiftungs- und Spendenstrategie unterstützt, sucht zum
nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Assistent/in der Geschäftsführung. Bewerber/innen für die
volle Stellen sollen ein abgeschlossenes Hochschulstudium und Kenntnisse des Dritten
Sektors vorweisen können.
www.activephilanthropy.org/ueber_uns.html
Aus den Regionen
Brandenburg: Regierung will ehrenamtliche Arbeit stärken
Das Land Brandenburg möchte die Bedingungen für ehrenamtliche Arbeit verbessern und
insbesondere Schwerpunkte bei der Unterstützung von Freiwilligenagenturen, im Aufbau von
Bürgerstiftungen, der Verbreitung unternehmerischer Verantwortung und in der
Nachwuchsgewinnung setzen. Das geht aus der Antwort der rot-roten Landesregierung vom
08.02.2010 auf eine kleine Anfrage der CDU-Fraktion hervor.
www.parldok.brandenburg.de/parladoku/w5/drs/ab_0300/378.pdf
NRW: Abstimmung zum Bürgerpreis "Unternehmen - engagiert in Köln"
Noch bis zum 08.03.2010 können Bürgerinnen und Bürger im Internet über den Bürgerpreis
der Initiative "Unternehmen - engagiert in Köln 2010" abstimmen. Zur Wahl stehen 19
private und öffentliche Unternehmen, die sich im Jahr 2009 mit Know How, Zeit-, Geld- oder
Sachspenden für die Domstadt engagiert haben, darunter auch die Stadt Köln. Getragen
wird die Initiative vom Kölner Netzwerk Bürgerengagement, der Kommunalstelle zur
Förderung und Anerkennung Bürgerschaftlichen Engagements im Amt des
Oberbürgermeisters, mit Unterstützung des Kölner Stadtanzeigers. Der Preis ist undotiert.
www.ksta.de/html/artikel/1218660685677.shtml
www.engagiert-in-koeln.de
Aus anderen Ländern
Schweiz: Überblicksstudie zu Philanthropie erschienen
Die neu erschienene Studie "Philanthropie in der
Schweiz" von Georg von Schnurbein und Steffen
Bethmann vom Centre for Philanthropy Studies (CEPS)
der Universität Basel schafft erstmals einen Überblick
über die verfügbaren Daten zum freiwilligen privaten
Engagement im Alpenland. Das Spendenvolumen von
Unternehmen, Privatpersonen und Stiftungen für den
gemeinnützigen Sektor schätzen die Autoren in ihrer
Sekundäranalyse auf jährlich rund 3 Milliarden Schweizer
Franken, den monetären Gegenwert freiwillig geleisteter
Arbeit mit Bezug auf das Jahr 2004 auf bis zu 31 Milliarden Franken. Die Spendenquote
beziffern sie mit etwa 75 Prozent. Für exakte Aussagen über die Leistungskraft des Dritten
Sektors in der Schweiz müssten jedoch künftig gesicherte empirische Daten erhoben
werden, fordern die Verfasser.
ceps.unibas.ch/forschung/publikationen/
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Panorama
Prominente für Haiti
An die hundert Stars wie Barbra Streisand, Céline Dion, Kanye West und Carlos Santana
nahmen am 01.02.2010 nach 25 Jahren den Welthit "We Are the World" zugunsten der
Erdbebenopfer in Haiti neu auf. - US-Popsängerin Beyonce Knowles vermarktet als
Fotomodell eine T-Shirt-Kollektion des Council Of Fashion Designers Of America, deren Erlös
dem Clinton Bush Haiti Fund zugute kommt. - Die Berlinale unterstützte die Nothilfe von
UNICEF Deutschland für Haiti mit dem Verkauf von Dokumentenmappen und
Utensilientaschen aus Berlinale-Recyclingmaterial. Auf dem roten Teppich erinnerten
Prominente mit einem Anstecker der Welthungerhilfe daran, Haiti nicht zu vergessen.
www.focus.de/...fuer-haiti-auf_aid.html
musik.aol.de/.../beyonce-modelt-fuer-fashion-for-haiti
www.berlinale.de/de/presse/pressemitteilungen/alle/Alle-Detail_5866.html#5866
www.welthungerhilfe.de/4240.html
Abonnement
"Aktive Bürgerschaft aktuell" ist der Online Nachrichtendienst Bürgergesellschaft von Aktive
Bürgerschaft - Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Volksbanken und
Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund.
"Aktive Bürgerschaft aktuell" erscheint frei Haus 11 x im Jahr. Redaktionsschluss ist der 20.
des Monats.
Zum Nachrichtendienst-Archiv:
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Aktive Bürgerschaft: Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der
Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund
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Redaktion:
Elena Philipp, Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell" (Aus der Aktiven Bürgerschaft,
Gesellschaft, Wirtschaft, Aus den Unternehmen, Presseschau, Fachmedien, Karriere und
Bildung, Aus den Regionen, Aus anderen Ländern, Panorama) elena.philipp@aktivebuergerschaft.de
Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft, V.i.S.d.P. (Politik und Staat,
Kommentar) stefan.naehrlich@aktive-buergerschaft.de
Bodo Wannow, Projektmanager Bürgerstiftungen (Aus den Bürgerstiftungen)
Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell", Ausgabe 98 -
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Februar 2010
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Eine Liste der ausgewerteten Fachmedien ist einsehbar unter:www.aktivebuergerschaft.de/buergergesellschaft/fachliteratur/fachmedien
Copyright 2010, Aktive Bürgerschaft e.V.
Der Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell" ist
urheberrechtlich geschützt. Die Nachrichten werden von Aktive Bürgerschaft aktuell
recherchiert und fachkompetent aufbereitet. Nachrichten und Auszüge aus Meldungen dürfen
nicht ohne Angabe der Quelle übernommen und veröffentlicht werden. Bitte senden Sie
gegebenenfalls ein Belegexemplar an nachrichtendienst@aktive-buergerschaft.de. Vielen
Dank.
ISSN 1611-5686
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 99 - März 2010
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Wenn der Nachrichtendienst nicht korrekt dargestellt wird, klicken Sie bitte hier.
Ausgabe 99
März 2010
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aufgabenteilung zwischen Bürgergesellschaft, Staat und Wirtschaft wird gegenwärtig
einer Revision unterzogen. Helmut K. Anheier etwa fordert mehr zivilgesellschaftliche
Beteiligung bei der Sanierung des Finanzsystems. Rudolf Speth, Publizist und Professor in
Vertretung an der Universität Kassel, stimmt im Prinzip zu, nennt in seinem Kommentar
aber auch die nötigen Vorbedingungen für mehr zivilgesellschaftliche Macht (> Presseschau).
Wer Verantwortung trägt, muss intern gut aufgestellt sein: Die Jugendfeuerwehren
veröffentlichen ein Trainingshandbuch zur Stärkung ihrer Verbandsstrukturen gegen
rechtsextreme Einflüsse, und die Naturschutzjugend bereitet sich mit einer Studie darauf
vor, ihre Kinder- und Jugendgruppenarbeit weiter zu entwickeln (> Gesellschaft). Dabei wird
der Ruf nach mehr Einbeziehung von Menschen, die nicht den klassischen
Engagementmilieus angehören, auch in der Politik lauter (> Politik und Staat).
Viel Vergnügen beim Lesen und schöne Ostertage wünschen Ihnen
Elena Philipp
Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell"
Dr. Stefan Nährlich
Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P.
Inhaltsverzeichnis
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2010 verliehen
sozialgenial: Informationsabende für Lehrer und Gemeinnützige gestartet
Gesellschaft
Trainingshandbuch: Demokratieprojekt der Jugendfeuerwehren
Internationale Unterschriftenaktion für Finanztransaktionssteuer
Naturschutzjugend: Studie zur Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit
Aus den Bürgerstiftungen
Förderpreis 2010 verliehen: Thema Familie
Bürgerstiftung Herdecke: Fotografische Spurensuche in der Stadt
Wirtschaft
FairWorldFonds mit Nachhaltigkeitskriterien aufgelegt
Publikation: "Ein neuer Gesellschaftsvertrag"
"Zehn Empfehlungen für Unternehmensstiftungen"
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Aus den Unternehmen
Klimapreise der Allianz Umweltstiftung und Deutsche BP AG verliehen
Feri Stiftungspreis ausgeschrieben
Textil-Discounter KiK engagiert sich in Bangladesh
Politik und Staat
Bundesfamilienministerin berichtet über engagementpolitische Vorhaben
Deutscher Städte- und Gemeindebund regt soziales Pflichtjahr an
Studien deuten auf starkes Bürgerengagement in Europa hin
Presseschau
ZEIT: Zivilgesellschaft soll Finanzwelt kontrollieren
Kommentar: "Mehr Zivilgesellschaft wagen"
taz: UN-Gleichstellungskommission ohne zivilgesellschaftliche Expertise
ZEIT: Tiroler Rettungsdienst vor Privatisierung?
Welt: Unternehmerisches Denken in der Entwicklungshilfe
Fachmedien
Alliance: Wirkungsmessung bei NPOs nicht nur finanziell
APuZ: Entwicklungspolitik reloaded
Blätter der Wohlfahrtspflege: Armutsberichterstattung
brand eins: "Geben und Nehmen" in der engagierten Altenpflege
zwfu: Ethik-Unterricht
Karriere und Bildung
Call for Papers: 4th International Conference on CSR
START-Stipendien für engagierte Schüler/innen mit Migrationshintergrund
Forscherverbund Social Entrepreneurship begründet
Recherche-Stipendien für Journalisten zum Thema Behinderung
Aus den Regionen
Baden-Württemberg: Studie zur Monetarisierung von Ehrenamt
Brandenburg: Zivilgesellschaft gegen Rechts erfolgreich
Aus anderen Ländern
USA: Facebook-Fundraising - Bank verteilt Zuwendungen online
Panorama
"Mutter Beimer" erhält Bundesverdienstkreuz für Engagement
Abonnement
Impressum
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2010 verliehen
Die Gewinner des zwölften bundesweiten Wettbewerbs um den Förderpreis Aktive
Bürgerschaft 2010 zum Thema Familie wurden am 08.03.2010 in Berlin ausgezeichnet.
Bundeskanzlerin Angela Merkel ehrte mit ihrer Laudatio das beispielhafte Engagement der
Bürgerstiftungen Bad Essen und Hamburg: "Beide Preisträger setzen auf Hilfe zur Selbsthilfe,
beide fördern Eigeninitiative und Mitverantwortung und beide leben Gemeinsinn aktiv vor."
In ihrem Video-Podcast vom 06.03.2010, "Ehrenamt verdient einen Preis", hatte die
Bundeskanzlerin die gesellschaftliche Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement
betont. Die Bundeskanzlerin bedankte sich, dass die Aktive Bürgerschaft "seit 1998 solche
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Projekte - stellvertretend für tausende andere - in den Mittelpunkt stellt und damit Menschen
aufmerksam macht." Bilder und Grußworte von der Veranstaltung sind online verfügbar. (>
Aus den Bürgerstiftungen)
www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de
www.bundeskanzlerin.de/.../2010-03-06-video-podcast.html
sozialgenial: Informationsabende für Lehrer und Gemeinnützige gestartet
Wie können Schülerinnen und Schüler für gesellschaftliches Engagement begeistert werden?
Antworten bieten die "Informationsabende Service Learning. Gesellschaftliches Engagement
im Unterricht" der Initiative "sozialgenial - Schüler engagieren sich" der
genossenschaftlichen WGZ BANK in Trägerschaft von Aktive Bürgerschaft e.V. Der erste
Informationsabend für Lehrer, Schüler und Vertreter gemeinnütziger Organisationen fand
am 22.03.2010 in Detmold statt. Weitere Veranstaltungen in Krefeld, Köln, Gelsenkirchen
und Arnsberg folgen im Zeitraum vom 03.-19.05.2010.
www.sozialgenial.de
Gesellschaft
Trainingshandbuch: Demokratieprojekt der Jugendfeuerwehren
Neu erschienen ist das Trainingshandbuch "Demokratie
steckt an" der Deutschen Jugendfeuerwehr im Projekt
"Jugendfeuerwehren strukturfit für Demokratie". Seit
2008 strebt die Deutsche Jugendfeuerwehr im Deutschen
Feuerwehrverband e.V. (DJF) mit dem
Demokratieprojekt eine systematische und strategische
Präventions- und Interventionsarbeit gegen
rechtsextreme Strukturen in ihrem Jugendverband an.
Das im Internet verfügbare Handbuch soll die
Handlungskompetenzen der Ausbilder und Engagierten
gegen Rechtsextremismus stärken. Auf 180 Seiten versammelt es Fallbeispiele, Module für
die Ausbildung der Jugendgruppenleiter, Spiele, Übungen und Diskussionspapiere, um
Zivilcourage und Sensibilisierung zu fördern und vertiefende Diskussionen anzustoßen. Das
Modellprojekt wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms "kompetent. für Demokratie Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus".
www.demokratie.jugendfeuerwehr.de
www.demokratie.jugendfeuerwehr.de/.../demokratie_steckt_an_trainingshandbuch.pdf
Internationale Unterschriftenaktion für Finanztransaktionssteuer
Eine Internet-Unterschriftenaktion für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer (FTT)
organisieren zivilgesellschaftliche Organisationen und Netzwerke aus ganz Europa, unter
anderem das European Attac Network. Mit der Aktion soll die Gruppe der zwanzig
wichtigsten Industrie- und Schwellenländer G20 aufgefordert werden, bei ihrem nächsten
Gipfel von 26.-27.06.2010 im kanadischen Toronto eine Umsatzsteuer auf den Handel mit
Finanzvermögen einzuführen.
www.steuergegenarmut.de
Naturschutzjugend: Studie zur Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit
Nachwuchssorgen auf lokaler Ebene haben den Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V.
und die Naturschutzjugend (NAJU) motiviert, erstmals die verbandliche Kinder- und
Jugendarbeit empirisch zu untersuchen, um Stärken und Defizite zu identifizieren und Ideen
zur Weiterentwicklung zu sammeln. In 37 Prozent aller NABU-Ortsverbände wird Kinder- und
Jugendgruppenarbeit betrieben, so die Ergebnisse, wobei die Kindergruppen bei Weitem
überwiegen. Um auch Jugendliche längerfristig für Umweltengagement zu begeistern, müsse
einerseits eine kontinuierliche, kompetente Betreuung sichergestellt werden und
andererseits den Jugendgruppen Verantwortlichkeit übertragen und Freiraum für
Selbstorganisation gewährt werden. Die Projektarbeit für Naturschutzengagement, bislang
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 99 - März 2010
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ein Bildungs- und Mittelschichtphänomen, müsse verstärkt an Kindergärten und
Grundschulen erfolgen, um auch Kinder aus bildungsfernen Schichten und Menschen mit
Migrationshintergrund anzusprechen (> Politik und Staat). Die Studie wurde vom
Umweltbundesamt (UBA) aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit (BMU) gefördert.
www.naju.de/projekte/verbandsprojekt/index.html
imperia.verbandsnetz.nabu.de/.../schlussbericht.pdf
Aus den Bürgerstiftungen
Förderpreis 2010 verliehen: Thema Familie
Von Bundeskanzlerin Angela Merkel nahmen die Bürgerstiftung Bad Essen und die
BürgerStiftung Hamburg am 08.03.2010 in Berlin den Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2010
entgegen. Im Mittelpunkt des bundesweiten Wettbewerbs für Bürgerstiftungen stand das
Thema Familie. Die Bürgerstiftung Bad Essen wurde für ihr Engagement für Familien mit
Migrationshintergrund mit dem ersten Preis (15.000 Euro) ausgezeichnet. Der zweite Preis
(5.000 Euro) ging an die BürgerStiftung Hamburg für ihren wegweisenden Stiftungsfonds
"Hamburger Anker", der Hilfsprojekte für junge Familien in der Großstadt unterstützt. Bei
einer Podiumsrunde diskutierten Vertreter der beiden Bürgerstiftungen gemeinsam mit
Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Medien zum Thema "Wie Bürgerengagement
Familien stärkt". Fazit: die Probleme von Familien nehmen zu. Deshalb gilt es, für das
Engagement von und für Familien zu werben. Zu der Preisverleihung, die von Susanne
Daubner, Tagesschau, moderiert wurde, kamen mehr als 500 Gäste aus Gesellschaft,
Politik, Wirtschaft und Medien.
www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de
Bürgerstiftung Herdecke: Fotografische Spurensuche in der Stadt
Einen Fotowettbewerb hat die Bürgerstiftung Herdecke im März 2010 gemeinsam mit der
Westfälischen Rundschau gestartet, um ihre Bekanntheit in der Stadt zu erhöhen. Zwölf
Monate lang sollen sich die Bürger der nordrhein-westfälischen Stadt zu wechselnden
Themen auf fotografische Spurensuche in ihrer Stadt begeben. Nach Ablauf eines Jahres
werden die Fotos auf einem Memory-Spiel veröffentlicht und im Großformat in einer Galerie
ausgestellt. Eine Auswahl der Bilder wird monatlich in der Zeitung abgedruckt. Neben einem
Preis der Jury mit Vertretern aus Bürgerstiftung, Zeitung und der Kunstszene wird es auch
einen Publikumspreis geben, der durch die Galeriebesucher vergeben wird.
www.buergerstiftung-herdecke.de
Wirtschaft
FairWorldFonds mit Nachhaltigkeitskriterien aufgelegt
Ziel des zum 11.03.2010 neu aufgelegten FairWorldFonds ist es, sozialverantwortliches
Handeln auf die Kapitalmärkte zu übertragen und neben sozialen und ökologischen auch
entwicklungspolitische Anlagekriterien zu berücksichtigen. Das Portfolio orientiert sich an
einer Kriterienliste, die die evangelische Hilfsaktion "Brot für die Welt" eigens gemeinsam
mit SÜDWIND e.V. - Institut für Ökonomie und Ökumene sowie Experten aus
Entwicklungsländern entwickelt hat. Die Emittenten des globalen Mischfonds sind die GLS
Gemeinschaftsbank eG, die KD-Bank für Kirche und Diakonie sowie die Union Investment
Service Bank AG.
www.fairworldfonds.de
www.fairworldfonds.de/.../Entwicklungspolitische_Kriterien.pdf
Publikation: "Ein neuer Gesellschaftsvertrag"
In der Publikationsreihe "CCCDebatte" beschreiben die Politikwissenschaftler Serge
Embacher und Roland Roth mit "Ein neuer Gesellschaftsvertrag - Rahmungen für Corporate
Citizenship" die neue Verantwortungsteilung zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
Die Grundannahme der Autoren ist, "dass den gesellschaftlichen Verwerfungen und
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Problemen der Gegenwart nur mit einem Mehr an Demokratie und Partizipation begegnet
werden kann". Der neue, in Aushandlung befindliche Gesellschaftsvertrag beruhe auf einer
aktiven Bürgerschaft und erfordere auch weiterhin ein stetes Aushandeln des
Zusammenspiels. Voraussetzungen seien Transparenz, Verständigung, Fairness,
Reversibilität und Öffentlichkeit. Der Debattenbeitrag, der am 25.03.2010 veröffentlicht
wurde, kann auf der Internetseite des Centrums für Corporate Citizenship Deutschland
heruntergeladen werden.
www.cccdeutschland.org/pics/medien/1_1268842262/CCCDebatte_04.pdf
"Zehn Empfehlungen für Unternehmensstiftungen"
Die im Bundesverband Deutscher Stiftungen organisierten Unternehmensstiftungen
veröffentlichten am 16.03.2010 ein Empfehlungspapier für Unternehmen, die selbst eine
gemeinnützige Stiftung gegründet haben oder dies planen. Sie fordern in den "Zehn
Empfehlungen für Unternehmensstiftungen" unter anderem eine möglichst große finanzielle,
personelle und inhaltliche Unabhängigkeit der Stiftung, damit diese als eigenständiger
Akteur in der Zivilgesellschaft auftreten kann. Hinweise auf zum Beispiel ethisches
Investment oder Transparenz hingegen fehlen. Die Empfehlungen sollen die Grundsätze
guter Stiftungspraxis des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen ergänzen.
www.stiftungen.org/index.php?baseID=78&strg=61_78&dataID=205&year=2010
Aus den Unternehmen
Klimapreise der Allianz Umweltstiftung und Deutsche BP AG verliehen
Für ihr Klimaschutzengagement wurden am 02.03.2010
in Berlin fünf Schulprojekte von der Allianz
Umweltstiftung mit dem zweiten Deutschen Klimapreis
geehrt. Je 10.000 Euro für Klimaschutzprojekte erhielten
das Fritz-Greve-Gymnasium Malchin für das Musikvideo
"Klimashow", eine neunte Klasse der MariaWard-Realschule Neuhaus (Inn) für ihre Vorschläge zu
Energiesparmaßnahmen, sowie die Energiesparfüchse
der Mathilde-Eller-Schule München, die Schülerfirma "Die
Blauen Engel" des Nelly-Sachs-Gymnasium Neuss und
die Umwelt- und Solar-AG des Otto-Hahn-Gymnasiums Gifhorn. Die Jury, der unter
anderem der Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung, die
Bundesschülerkonferenz und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit angehörten, ehrte fünfzehn weitere Schulen mit Anerkennungspreisen von
je 1.000 Euro.
Die Umsetzung von CO2-Minderungsprojekten an Schulen fördert die Deutsche BP AG mit
ihrem Klimaschutzpreis "Klima & Co", der am 15.03.2010 in Berlin verliehen wurde.
"Schulen verbrauchen im Durchschnitt etwa 70 Prozent mehr Energie als andere kommunale
Gebäude - da besteht nach Ansicht von Experten ein gewaltiges Sparpotenzial", heißt es im
Ausschreibungstext. Eine Vorjury aus Umwelt- und Technikfachleuten wählte aus über 200
Einsendungen dreizehn Finalisten. Nach einer Präsentation der Projekte kürte eine zweite
Jury, der unter anderem der Öko-Institut e.V., der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland e.V. (BUND) und die Bundesschülervertretung angehören, die drei Sieger.
50.000 Euro erhält das "Greenteam" des Goethegymnasiums Weimar für sein
Energiesparkonzept, 30.0000 Euro gingen an das Nelly-Pütz-Berufskolleg aus Düren und
20.000 Euro an das Uhland-Gymnasium in Tübingen. Weitere zehn Projekte erhielten je
10.000 Euro. "Klima & Co" wird mit je 100.000 Euro gefördert von der Deutschen BP AG und
dem Bundesumweltministerium im Rahmen der Klimaschutz-Initiative der Bundesregierung.
www.allianz-umweltstiftung.de
www.klima-und-co.de
Feri Stiftungspreis ausgeschrieben
Bis zum 30.04.2010 können sich Stiftungen um den Feri Stiftungspreis bewerben. Die Feri
Finance AG zeichnet Privatstiftungen aus, die "zukunftsweisend zur Lösung gesellschaftlicher
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Probleme beitragen". Der jährlich verliehene Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird 2010
erstmals auch in Österreich und der Schweiz ausgelobt. Verliehen wird er am 09.06.2010 in
Frankfurt am Main.
www.feri.de/de/feri-stiftungspreis/feri-stiftungspreis-2010.aspx
Textil-Discounter KiK engagiert sich in Bangladesh
Am 10.02.2010 erhielt der Partner der KiK Textilien und Non-Food GmbH, die
Hilfsorganisation CARE Bangladesh, in Hong Kong den "Gold Standard Award" für
Nachhaltigkeit des PR-Verbands Public Affairs Asia Ltd., wie der Discounter am 08.03.2010
meldete. In einem gemeinsamen Projekt fördern CARE und KiK in Bangladesh die
Herstellung von Flickenteppichen in der dörflichen Region um Rangpur. KiK kooperiert neben
CARE mit den lokalen NGOs Awaj Foundation und Phulki. Der Erlös der Teppichverkäufe in
Deutschland fließt zurück in das südasiatische Land. "Drei Arztstationen, drei Schulen und
sechs Kindertagesstätten werden vollständig daraus finanziert", so der Discounter. Das
Unternehmen wird seit Jahren wegen der Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferfirmen
kritisiert, unter anderem von der Kampagne für saubere Kleidung (CCC). KiK wurde im März
2009 zudem vom Landesarbeitsgericht Hamm in zweiter Instanz wegen Zahlung
sittenwidriger Löhne in Deutschland verurteilt.
www.openpr.de/.../CARE-und-KiK.html
csr-news.net/...kik-engagagiert-in-bangladesch/
www.care.org/.../care-bangladesh-sustainablity-award-kik-20100310.asp
www.saubere-kleidung.de/2008/ccc_discounter_lidl-kik.html
www.spiegel.de/spiegel/0,1518,651460,00.html
Politik und Staat
Bundesfamilienministerin berichtet über engagementpolitische Vorhaben
Der Unterausschuss "Bürgerschaftliches Engagement" des Deutschen Bundestags hat sich am
03.03.2010 konstituiert. In seiner zweiten Sitzung am 24.03.2010 berichtete
Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder (CDU) über die Vorhaben ihres Ministeriums
im Bereich der Engagementpolitik: Es sollen Zeit und Raum für gesellschaftliche
Verantwortung geschaffen und eine Verantwortungsgemeinschaft gefördert werden, so die
Ministerin. Ein wichtiges Instrument hierfür soll das künftige Freiwilligendienststatusgesetz
sein, das einheitliche Rahmenbedingungen für alle Freiwilligendienste sichern soll.
Freiwilligendienste sollen Menschen mit Migrationshintergrund und bildungsferne Schichten
stärker ansprechen, so Schröder. Weitere wichtige Bausteine sollen die Entwicklung einer
nationalen Engagementstrategie, die Förderung der Forschung zu bürgerschaftlichem
Engagement und das Engagement von Unternehmen sein. Unternehmensengagement wird
zudem Schwerpunktthema des nächsten Engagementberichts sein, der für das erste
Halbjahr 2012 angekündigt wurde. Dem Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement
gehören 13 Mitglieder des Deutschen Bundestages an. Vorsitzender ist Markus Grübel
(CDU/CSU), stellvertretende Vorsitzende Ute Kumpf (SPD).
www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a13/buerger_eng/index.jsp
Deutscher Städte- und Gemeindebund regt soziales Pflichtjahr an
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) kritisiert die Verkürzung des
Wehrdienstes auf sechs Monate, da dies "verheerende Folgen für den Zivildienst und damit
für die sozialen Dienste am Menschen" mit sich bringe, so Hauptgeschäftsführer Gerd
Landsberg am 18.03.2010 in Berlin. Die im Koalitionsvertrag ab Januar 2011 festgelegte
Verkürzung der Wehrpflicht könnte bereits ab Oktober 2010 umgesetzt werden, wie
Verteidigungsminister Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg (CDU) beim Parlamentarischen
Abend des Reservistenverbandes am 16.03.2010 in Berlin sagte. Vor diesem Hintergrund
schlägt der DStGB vor, die Einführung eines sozialen Pflichtjahres für junge Menschen zu
prüfen und damit den Zivildienst vom Wehrdienst zu entkoppeln. Ein solcher Dienst würde
nicht zuletzt den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken, so Landsberg.
www.dstgb.de/.../verkuerzung_des_wehrdienstes_gefaehrdet_zivildienst.html
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Studien deuten auf starkes Bürgerengagement in Europa hin
Eine Sekundäranalyse zum freiwilligen Engagement in allen Mitgliedsstaaten der
europäischen Union hat die EU-Kommission im Februar 2010 vorgestellt. Danach üben mehr
als 22 Prozent der Erwachsenen in der Europäischen Union, zwischen 92 und 94 Millionen
Menschen, eine ehrenamtliche Tätigkeit aus. Die ausgewerteten Datenquellen und
Länderstudien verwendeten jedoch unterschiedliche Erhebungsmethoden, weshalb die
Ergebnisse nur eingeschränkt für einen Vergleich zu verwenden seien, wie die Verfasser von
der Beraterfirma GHK Consulting anmerken. Jedoch lassen die Analysen europaweite Trends
erkennen. So zeigen die nationalen Berichte eine deutliche positive Korrelation zwischen
Bildungsniveau und Beteiligung an Freiwilligentätigkeit. Weiterhin sind in den meisten
EU-Ländern erwerbstätige Personen die aktivsten Freiwilligen. Die Studie "Study on
Volunteering in the European Union (Freiwilligentätigkeit in der EU)" wurde von GHK im
Auftrag der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur (EACEA) der EU-Kommission
durchgeführt.
ec.europa.eu/citizenship/news/news1015_en.htm
ec.europa.eu/citizenship/pdf/doc1020_en.pdf
Presseschau
ZEIT: Zivilgesellschaft soll Finanzwelt kontrollieren
"Die Neuordnung des globalen Finanzsystems geschieht unter Ausschluss der
Zivilgesellschaft", stellt Helmut K. Anheier in einem ZEIT-Beitrag am 09.03.2010 einleitend
fest. Eine kleine Gruppe von Regierungsvertretern, internationalen Organisationen und
Bankenchefs versuche ein System zu stabilisieren, "das sie selbst in höchste Gefahr gebracht
haben". NGOs, Bürgerinitiativen oder Verbraucherverbände als "unabhängige Kraft, die einer
Entgrenzung von Staat oder Markt vorbeugt", müssten stärker beteiligt werden und sich zu
diesem Zwecke international organisieren und vernetzen, so der Dekan der Hertie School of
Governance.
www.zeit.de/2010/10/Finanzkrise-Forum
Kommentar: "Mehr Zivilgesellschaft wagen"
Rudolf Speth, Publizist und Professor in Vertretung an
der Universität Kassel, kommentiert die neue
Aufgabenverteilung zwischen Staat, Wirtschaft und
Bürgergesellschaft. Welche Voraussetzungen müssen
Nichtregierungsorganisationen erfüllen, um eine
tragende Rolle spielen zu können?
www.aktivebuergerschaft.de/...mehr_zivilgesellschaft
www.aktive-buergerschaft.de/...
/vab_kommentar_2010-03.pdf
taz: UN-Gleichstellungskommission ohne zivilgesellschaftliche Expertise
Die UN-Frauenrechtskommission verabschiedete auf ihrer diesjährigen Sitzung vom
02.-12.03.2010 in New York eine Erklärung zu Frauenrechten, die den Fortschritt seit der
Vierten Weltfrauenkonferenz in Beijing 1995 festhalten sollte. Bereits kurz nach Beginn der
Sitzungswochen sei diese Abschlusserklärung abgesegnet worden, berichtet Christia
Wichterich am 06.03.2010 in der tageszeitung unter Berufung auf zivilgesellschaftliche
Teilnehmerinnen. Wichterich attestiert den UN einen Glaubwürdigkeitsverlust in
Gleichstellungsfragen, denn die Erklärung sei "vorab formuliert und abgestimmt worden,
ohne Transparenz und ohne jede Konsultation von zivilgesellschaftlichen Organisationen".
www.taz.de/1/politik/amerika/artikel/1/gipfel-der-ernuechterung-1/
ZEIT: Tiroler Rettungsdienst vor Privatisierung?
Ein dänischer Großkonzern schickt sich auf Betreiben der Tiroler Landesregierung an, das
bislang von Freiwilligen getragene Rettungswesen zu übernehmen. "Sollte der Dienstleister
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den Zuschlag erhalten, steht das Freiwilligensystem in ganz Österreich vor dem Umbruch",
befürchten Steffen Arora und Florian Gasser in der ZEIT vom 11.03.2010.
www.zeit.de/2010/11/A-Tirol
Welt: Unternehmerisches Denken in der Entwicklungshilfe
Hilfe nach unternehmerischen Grundsätzen oder Venture Philanthropy sei der neue Trend in
der Entwicklungshilfe, so Frank Stocker in der Welt vom 22.03.2010. Vor allem vermögende
Geldgeber sähen in unternehmerisch geführten Hilfsorganisationen eine Alternative zu
konventioneller Entwicklungshilfe, deren Bilanz nach fünfzig Jahren, so Stocker, ernüchternd
ausfalle. "Die herkömmliche Hilfe sei meist zu emotional und intuitiv, es fehle zudem
mitunter an einem professionellen Management." Wagniskapitalgeber hingegen orientierten
sich an der sozialen Wirkung einer Organisation, gäben Eigenkapital oder unterstützten die
Professionalisierung.
www.welt.de/.../Unternehmerisches-Handeln-nuetzt-Hilfsprojekten.html
Fachmedien
Alliance: Wirkungsmessung bei NPOs nicht nur finanziell
Das Thema Kleinstprojekte und sozialer Wandel ("why
small grants matter") ist der Schwerpunkt des aktuellen
Alliance Magazine (Vol 15 Number 1 March 2010). Eine
wohl überlegte, visionäre Kleinförder-Strategie könne
großen Einfluss (impact) haben - und sei nötig, weil
kleine Organisationen oft nur kleine Fördersummen
brauchten, so Chet Tchozewski in seinem einleitenden
Beitrag. - Der Charity Navigator, ein US-amerikanisches
Online-Tool zur Bewertung der Arbeit von Non-ProfitOrganisationen für soziale Investoren, überarbeitet sein
Rating-System. Die Auswertung beziehe künftig nicht nur finanzielle Daten von NPOs ein,
sondern auch Ergebnisse (outcome) und Verantwortlichkeit (accountability), schreiben der
CN-Präsident Ken Berger und der Berater Robert Penna. - Bruce Sievers ist der
Wirkungsmessung gegenüber skeptisch und kritisiert den "holy grail of impact". 'Impact' als
Begriff evoziere das Bild eines Auffahrunfalls. "But this metaphor oversimplifies the process
and belies the enormous complexity of the cultural and political factors involved in social
change." Tris Lumley hingegen lobt das Vorhaben des Charity Navigator, an der
Erfolgsmessung von NPOs zu arbeiten. "The more we do this, the more opponents of
analysing non-profits will find it hard to say that non-profits are too complex or unique to be
measured."
www.alliancemagazine.org/en/content/march-2010
APuZ: Entwicklungspolitik reloaded
Den langsamen Wandel des Entwicklungsdiskurses hin zu mehr Partizipation und
Zivilgesellschaft, Good Governance und Nachhaltigkeit beschreibt Aram Ziai im Themenheft
"Entwicklungspolitik" von Aus Politik und Zeitgeschichte (10/2010 08. März 2010). Jörg Faust
beleuchtet die Wirkungsevaluierung in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.
Verschiebungen im weltweiten Geflecht ökonomischer und politischer Beziehungen
beobachten Tanja Ernst und Ana María Isidoro Losada in ihrem Beitrag "NordSüd-Beziehungen: Globale Ungleichheit im Wandel?". Verstärkt komme es zu Süd-SüdKooperation und regionalen Integrationsversuchen nach dem Vorbild der EU. Private
Sicherheitsagenturen, Lobbygruppen, Nichtregierungsorganisationen oder soziale
Bewegungen gewännen an politischer Bedeutung.
www.bpb.de/publikationen/D37YQ5,0,Entwicklungspolitik.html
Blätter der Wohlfahrtspflege: Armutsberichterstattung
Die Blätter der Wohlfahrtspflege (2/2010) bilanzieren eine Fachtagung des Paritätischen
Wohlfahrtsverbands zu zwanzig Jahren paritätischer Armutsberichterstattung in Deutschland.
Auch wenn es nicht mehr bestritten werde, dass es in Deutschland Armut gebe, sei das Ziel
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wirksamer Armutsbekämpfung noch lange nicht erreicht, so Ulrike Bauer in ihrem
Eröffnungsbeitrag. Ulrich Schneider konstatiert die Wirkungslosigkeit der bisherigen
Armutsberichterstattung und stellt drei Forderungen: Der Armutsbericht müsse von einer
unabhängigen Sachverständigenkommission erstellt und vom Bundestag diskutiert werden,
um weder regierungsamtliche Politik zu legitimieren noch folgenlose "Hofberichterstattung"
zu bleiben. Die Berichte müssten zudem gesellschaftspolitische Ziele definieren, Teil einer
Strategie der Armutsbekämpfung sein - und sie müssten die Menschen für Armut
sensibilisieren und zum Handeln motivieren: "Armut muss berühren", so Schneider. Richard
Hauser mahnt, dass Armut nicht in einer allgemeinen Sozialberichterstattung untergehen
dürfe, und legt in zwölf Thesen die künftigen Ansprüche an eine Berichterstattung dar.
www.nomos-shop.de/productview.aspx?product=10330
brand eins: "Geben und Nehmen" in der engagierten Altenpflege
Sinkende Renten, weniger Bereitschaft, Angehörige zu pflegen, teure Pflegeleistungen und
arme Kommunen: Eine Seniorengenossenschaft im schwäbischen Riedlingen unterstützt aus
diesen Gründen seit 19 Jahren ältere Menschen durch bürgerschaftliches Engagement.
Kerstin Frieme beschreibt im Wirtschaftsmagazin brand eins (12. Jahrgang Heft 04 April
2010) die gelingende Selbstorganisation. Sie weist auf die finanziellen Anreize hin, die die
Verbindlichkeit des Engagements sichern: Die Helfer erhalten entweder einen Stundenlohn
von 6,15 Euro oder bekommen pro geleisteter Hilfsstunde eine Stunde Dienstleistungen für
ihre eigene Zukunft gutgeschrieben.
www.brandeins.de/aktuelle-ausgabe.html
zwfu: Ethik-Unterricht
Den Themenschwerpunkt Ethics Education wählt die Zeitschrift für Wirtschafts- und
Unternehmensethik (Jahrgang 10 / Heft 2 (2009)). Der Hauptbeitrag von Gerhard Kruip
konstituiert ein Menschenrecht auf ethische Bildung und umreißt ein Konzept zur Umsetzung
in der Lehre. "Ethik oder Moral - individuelle Verantwortung oder institutionelle
Arrangements?" fragt Gertrud Nummer-Winkler in ihrem Koreferat und betont die
Bedeutung fairen Interessenausgleichs und demokratischer Mitgestaltungschancen sowie der
Institutionalisierung geeigneter Anreiz- und Kontrollstrukturen. Michael S. Aßländer
bilanziert die Entwicklung der universitären Wirtschaftsethik in Deutschland. Ingo Pies,
Stefan Hielscher und Markus Beckmann plädieren für eine stärkere Verankerung der
Wirtschaftsethik in den Curricula. Das soziale Umfeld von Unternehmen habe sich geändert
und ethisches Wissen sei für die künftigen Führungskräfte wichtig.
www.zfwu.de/index.php?id=587
Karriere und Bildung
Call for Papers: 4th International Conference on CSR
Bis zum 31.05.2010 können Vortragsthemen für die 4. Internationale CSR-Konferenz an der
Humboldt-Universität zu Berlin eingereicht werden. Die Konferenz wird sich vom
22.-24.09.2010 mit "CSR-Challenges Around the Globe" befassen. Themen sind unter
anderem Corporate Social Responsibility in Asien und Afrika, die Bedeutung von Social
Entrepreneurship, CSR-Berichterstattung sowie Wirtschaft und Menschenrechte. Der Call for
Papers und eine Liste der Themenschwerpunkte können im Internet eingesehen werden.
www.csr-hu-berlin.org
START-Stipendien für engagierte Schüler/innen mit Migrationshintergrund
180 Stipendien für engagierte Schülerinnen und Schüler
mit Migrationshintergrund schreibt die START-Stiftung
gGmbH in allen deutschen Bundesländern außer Bayern
und Baden-Württemberg aus. Bis zum 30.04.2010
können sich Schülerinnen und Schüler der 9. oder 10.
Klassenstufe (bei 13-jähriger Schulzeit) beziehungsweise
der 8. oder 9. Klassenstufe (bei 12-jähriger Schulzeit)
bewerben. Ein Auswahlkriterium ist neben guten
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schulischen Leistungen das gesellschaftliche
Engagement. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten werden im Frühjahr und Sommer 2010
ausgewählt, die Förderung durch das START-Stipendienprogramm beginnt mit dem
Schuljahr 2010/11. START wird von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung getragen.
www.start-stiftung.de
Forscherverbund Social Entrepreneurship begründet
Die Zeppelin Universität Friedrichshafen (ZU) wird in Kooperation mit der Technischen
Universität München und der Universität Heidelberg den ersten nationalen Forscherverbund
zum Thema "Innovatives soziales Handeln - Social Entrepreneurship" leiten. Er soll
herausfinden, "ob und inwieweit Sozialunternehmen in Deutschland als ein besonderes
Modell für zivilgesellschaftliches Handeln dienen kann", so Stephan A. Jansen, Inhaber des
Lehrstuhls für Strategische Organisation & Finanzierung an der Zeppelin Universität.
Unterstützt wird der Verbund von der Stiftung Mercator GmbH mit 970.000 Euro.
www.uni-online.de/presse.php?id=360165
Recherche-Stipendien für Journalisten zum Thema Behinderung
Noch bis zum 12.04.2010 können sich Journalistinnen und Journalisten um drei vom
Deutschen Institut für Menschenrechte e.V. ausgeschriebene Recherche-Stipendium in Höhe
von je 1.500 Euro bewerben. Das Thema lautet "Menschen - Recht - Behinderung: Die neue
UN-Behindertenrechtskonvention". Prämiert werden herausragende Recherche-Konzepte für
journalistische Beiträge in den Sparten Print, Online und Hörfunk.
www.institut-fuer-menschenrechte.de/.../recherche-stipendium
Aus den Regionen
Baden-Württemberg: Studie zur Monetarisierung von Ehrenamt
Mit der Debatte um Entlohnung im Freiwilligensektor befasst sich das Zentrum für
zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) Freiburg in seiner explorativen Studie "Untersuchung
zur Monetarisierung von Ehrenamt und Bürgerschaftlichem Engagement in BadenWürttemberg". Auch wenn sich im Bereich öffentlicher und gemeinwohlorientierter Aufgaben
ein zweiter Arbeitsmarkt etabliert habe, geschehe freiwilliges Engagement nach wie vor
weitgehend unentgeltlich, so die Autorinnen und Autoren um Thomas Klie und Martina
Wegner. Sie entwerfen ein sechsstufiges "Schema für gemeinwohlorientierte Tätigkeiten"
zwischen den Polen "Berufliche Tätigkeitsformen mit Gemeinwohlbezug" und "Freiwillige und
ehrenamtliche Tätigkeit ohne geldwerte Leistung und Bezahlung". Für die Praxis raten sie,
jeglichen Geldwertbezug transparent zu handhaben, ihn terminologisch abzubilden und von
der reinen Zeitspende abzugrenzen. Die Studie, die im Auftrag des Ministeriums für Arbeit
und Soziales Baden-Württemberg entstand, soll die Diskussion innerhalb des badenwürttembergischen Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement fördern.
www.sozialministerium-bw.de/.../Abschlussbericht_Monetarisierung.pdf
www.zentrum-zivilgesellschaft.de
Brandenburg: Zivilgesellschaft gegen Rechts erfolgreich
Der brandenburgische Verfassungsschutzbericht 2009, den Innenminister Rainer Speer
(SPD) am 12.03.2010 in Potsdam vorstellte, meldet einen leichten Rückgang der
Mitgliederzahl in rechtsextremen Parteien. Grund für eine Entwarnung sei das nicht, so der
Minister. Die Auseinandersetzung mit den Rechtsextremisten bleibe die größte
Herausforderung für die Demokratie. Die brandenburgische Zivilgesellschaft habe jedoch viel
dazu beigetragen, die rechtsextremen Kräfte zu schwächen. Die Wählerinnen und Wähler
hätten im Jahr 2009 erstmals seit zehn Jahren keinen Abgeordneten von DVU oder NPD
mehr ins Parlament gewählt. - In der Märkischen Allgemeinen Zeitung pflichtet Volkmar
Kraus dem Innenminister bei: "Rechtsextremismus wird im Großen und Ganzen geächtet.
Freiwillige Feuerwehren, Sportverbände und Schützenvereine fragen ihre Mitglieder immer
häufiger danach, wie sie es mit der Demokratie halten. ... Brandenburg ist nicht mehr der
Hort des Rechtsextremismus wie unmittelbar nach der Wende."
www.verfassungsschutz.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.204154.de
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www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11752452/63629/
Aus anderen Ländern
USA: Facebook-Fundraising - Bank verteilt Zuwendungen online
Spenden in Höhe von insgesamt 5 Millionen US-Dollar verteilte das US-amerikanische
Finanzdienstleistungsunternehmen JPMorgan Chase & Co. Anfang 2010 via sozialem
Netzwerk. Nutzer von Facebook konnten unter dem Titel "Chase Community Giving: You
Decide What Matters" ab November 2009 online hundert lokale gemeinnützige
Organisationen auswählen, die von der Großbank je 25.000 US-Dollar erhielten. In einer
zweiten Runde kürten die Nutzer im Februar 2010 aus den hundert Finalisten sechs Sieger. 1
Million US-Dollar erhielt die Initiative Invisible Children Inc, die sich um die Linderung der
Kriegsfolgen in Uganda bemüht. Fünf weitere Hilfsorganisationen bekamen je 100.000
US-Dollar. Ein fünfköpfiger Beirat aus Prominenten, Experten und Vertretern von JPMorgan
Chase und Facebook wählte weitere 17 NPOs für eine finanzielle Förderung von insgesamt 1
Million Dollar aus. - Die Kampagne war nicht unumstritten: Drei gelistete NPOs, die sich für
die Freigabe von Drogen und die Legalisierung von Abtreibung einsetzen, hielten der Bank
vor, sie ohne Angabe von Gründen wegen ihrer missliebigen Mission vom Wettbewerb
ausgeschlossen zu haben. Kritisch angemerkt wurde zudem, dass Chase bei der
Registrierung zur Abstimmung umfassenden Zugang zu den Nutzerdaten erhielt.
apps.facebook.com/chasecommunitygiving/
www.nytimes.com/2009/12/19/us/19charity.html
Panorama
"Mutter Beimer" erhält Bundesverdienstkreuz für Engagement
Die Schauspielerin Marie-Luise Marjan, bekannt vor allem für ihre Rolle der "Mutter Beimer"
in der ARD-Fernsehserie "Lindenstraße", erhielt am 16.03.2010 von Bundespräsident Horst
Köhler das Große Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland. Die 69-jährige wurde unter anderem für ihr langjähriges ehrenamtliches
Engagement ausgezeichnet. Marjan ist seit zwanzig Jahren Patin des Kinderhilfswerks Plan
International Deutschland e.V. und seit 1993 dort Kuratoriumsmitglied.
www.bundespraesident.de/.../Verdienstorden-an-Marie-Luise-.htm
www.bunte.de/.../marie-luise-marjan-erhaelt-bundesverdienstkreuz.html
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 99 - März 2010
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Aktive Bürgerschaft: Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der
Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund
Aktive Bürgerschaft e.V.
Albrechtstraße 22, 10117 Berlin-Mitte
Tel. 030 2400088-0, Fax 030 2400088-9
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Gesellschaft, Wirtschaft, Aus den Unternehmen, Presseschau, Fachmedien, Karriere und
Bildung, Aus den Regionen, Aus anderen Ländern, Panorama) elena.philipp@aktivebuergerschaft.de
Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P. (Politik und Staat,
Kommentar) stefan.naehrlich@aktive-buergerschaft.de
Bodo Wannow, Projektmanager Bürgerstiftungen (Aus den Bürgerstiftungen)
Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell", Ausgabe 99 März 2010
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ISSN 1611-5686
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 100 - April 2010
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Ausgabe 100
April 2010
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
hiermit erscheint die "echte" Jubiläumsausgabe 100 des Online-Nachrichtendienstes
Bürgergesellschaft. Die gestern versandte Sonderausgabe von "Aktive Bürgerschaft aktuell"
versammelte fiktive Meldungen aus der und für die Bürgergesellschaft im Jahr 2020. Die
Zukunftsversion des Nachrichtendienstes können Sie auf unserer Internetseite auch in den
nächsten zehn Jahren nachlesen, um die Entwürfe mit der Wirklichkeit abzugleichen.
Nun aber zur Bürgergesellschaft im Jahr 2010: Die Missstände bei gemeinnützigen
Organisationen wie der Treberhilfe oder dem Frauenhilfsverein Hatun und Can beschäftigen
den Dritten Sektor ebenso wie die Politik. (> Presseschau, > Aus den Regionen) Stefan
Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft, kommentiert die Maßnahmen zur
Missstandsbeseitigung, die landauf, landab diskutiert werden. (> Presseschau)
Auch positive Meldungen aus der Bürgergesellschaft erreichen uns: Die Verbraucherzentrale
Hamburg e.V. und die Kampagne für saubere Kleidung bewegten den Discounter Lidl dazu,
eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. (> Gesellschaft) Die Bürgerstiftung Hannover
fördert einen Treff für so genannte Lückekinder (> Aus den Bürgerstiftungen), und
Nichtsregierungsorganisationen gewinnen den Glaubwürdigkeitstest (> Wirtschaft).
Wir wünschen Ihnen eine ernsthaft anregende Lektüre!
Elena Philipp
Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell"
Dr. Stefan Nährlich
Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft, V.i.S.d.P.
Inhaltsverzeichnis
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Fachtagung Service Learning 2010: "Freiwillig engagiert - aber mit Köpfchen!"
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2010 - Der Film
Neue Mitarbeiterin in Münster: Sabine Grieger
Gesellschaft
Lottoverband: Umsatzeinbrüche wirken sich auf Projektförderung aus
Verbraucherzentrale Hamburg bewegt Lidl zu Unterlassungserklärung
Dokumentation: Tagung zum Engagement von Menschen mit Behinderung
startsocial-Bundessieger gekürt
Aus den Bürgerstiftungen
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 100 - April 2010
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Benefiz-Paella der Bürgerstiftung Fürth
"Ich bin wertvoll, du auch": Bürgerstiftung Hannover fördert Jugendtreff
Bürgerstiftungen in den Medien
Wirtschaft
Nichtregierungsorganisationen glaubwürdiger als andere Branchen
Deutscher Fundraising Preis 2010 verliehen
Aus den Unternehmen
Deichmann-Förderpreis gegen Jugendarbeitslosigkeit ausgeschrieben
Vogel Business Media GmbH: Auszubildende spenden 16.000 Euro an Klinikum
basic-Biomärkte sammeln 20.157 Mahlzeiten für Children-Mittagstische
Förderpreis der Hamburg-Mannheimer-Stiftung ausgeschrieben
Volksbanken Raiffeisenbanken fördern den Karlspreis
Politik und Staat
Spenden an gemeinnützige Organisationen im EU-Ausland absetzbar
Bundesinnenministerium lobt Förderpreis für Ehrenamt aus
Bundeskabinett beschließt Matching-Programm für Stipendien
Presseschau
ddp - Tagesspiegel - SPIEGEL: Affären schrecken Spender ab
Kommentar: "Freiheit und Verantwortung statt Kontrolle oder Vertrauen"
Handelsblatt: Studie zum Zusammenhang von Spenden und Umsatz
FOCUS: Worldwatch-Studie - Appell an die Zivilgesellschaft
Borkener Zeitung: Ehrenamtliche Vorstände werden rar
Der Westen: Dorfgemeinschaft eröffnet in Eigenregie ein Ladenzentrum
Fachmedien
npoR: Zusammenführung von Stiftungen
NVSQ: "The Accountability Movement"
SSIR: "Merging Wisely" - Kooperationen statt Zusammenschluss
Stiftung&Sponsoring: Stiftungen als umweltpolitische Impulsgeber
Karriere und Bildung
Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in in Halle-Wittenberg gesucht
Dissertationspreis der Buchreihe "Bürgergesellschaft und Demokratie"
Stellenausschreibung: WINGS-Geschäftsführer/in in Brasilien
Aus den Regionen
Berlin: Treberhilfe beschäftigt den Senat
Aus anderen Ländern
USA: Studie zu Bürgerstiftungen erschienen
Panorama
Attac organisiert Bankentribunal gegen Finanzkrisenverursacher
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Aus der Aktiven Bürgerschaft
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Fachtagung Service Learning 2010: "Freiwillig engagiert - aber mit
Köpfchen!"
Am 01.07.2010 veranstaltet die Initiative "sozialgenial - Schüler engagieren sich" in
Düsseldorf die "Fachtagung Service Learning 2010. Freiwillig engagiert - aber mit Köpfchen!"
Fachleute werden in Kurzreferaten und einem Podiumsgespräch qualitative Aspekte des
Bildungskonzepts Service Learning wie Freiwilligkeit, Kompetenzentwicklung und
Wertschätzung vertiefen. Sie zeigen, wie Schulen und ihre Partner qualitativ fundierte und
attraktive Engagementformen entwickeln können. Erfahrene Praktiker geben in Workshops
Impulse. Die Teilnehmenden erfahren, wie sie Engagement mit Unterricht verbinden und in
den Stundenplan integrieren können. Damit Projekte rundum gelingen, werden Wege zu
außerschulischen Partnern und zur Finanzierung aufgezeigt. Zum Ausklang der Veranstaltung
erhalten Schülerinnen und Schüler sozialgenial-Zertifikate für ihre durchgeführten
Engagementprojekte. Die Anmeldung per E-Mail ist möglich bei Jutta Schröten,
Projektleitung Service Learning, sozialgenial@aktive-buergerschaft.de. "sozialgenial Schüler engagieren sich" ist eine Initiative der genossenschaftlichen WGZ BANK in
Trägerschaft von Aktive Bürgerschaft e.V.
www.sozialgenial.de
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2010 - Der Film
Die Verleihung des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2010 fand am 08.03.2010 im Forum
der DZ BANK am Brandenburger Tor in Berlin statt. Eine filmische Dokumentation ist nun auf
dem Internetportal des Wettbewerbs zu finden. Der knapp neun Minuten lange Film zeigt in
Ausschnitten die Preisträger aus den Bürgerstiftungen in Bad Essen und Hamburg, die
Podiumsrunde zum Thema "Bürger und Familie - Wie Bürgerengagement Familien stärkt"
sowie die Laudatio von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de
Neue Mitarbeiterin in Münster: Sabine Grieger
Seit Dezember 2009 arbeitet Sabine Grieger als Projektmanagerin bei Aktive Bürgerschaft,
seit April ist sie im Büro Münster als Projektmanagerin Service Learning tätig. Sie ist
zuständig für Pressearbeit und Ansprechpartnerin für Medienvertreter, Projektpartner und
Schulpartner. Die Diplom-Pädagogin hat an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
studiert und während ihrer Studienzeit in verschiedenen Praktika Erfahrungen in den
Bereichen Jugendhilfe, Gender Mainstreaming und bürgerschaftlichem Engagement
gesammelt.
www.aktive-buergerschaft.de/.../team/grieger
Gesellschaft
Lottoverband: Umsatzeinbrüche wirken sich auf Projektförderung aus
Der Deutsche Lottoverband e.V. verzeichnet von Januar bis März dieses Jahres einen
Umsatzeinbruch von 21,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Hochgerechnet auf
den Jahresumsatz 2010 bedeute dies für die staatlichen Lottogesellschaften ein
Einnahmeminus von rund einer Milliarde Euro, wie der Verband am 06.04.2010 mitteilte.
Den Bundesländern werden 2010 mehr als 400 Millionen Euro Steuern und Zweckerträge
fehlen. "Zahlreiche Projekte aus Sport, Wohlfahrt und Kultur, die aus dem Lotto-Topf
gefördert werden, müssen daher mit tiefen Einschnitten rechnen", so der Verband.
www.deutscherlottoverband.de/114.html
Verbraucherzentrale Hamburg bewegt Lidl zu Unterlassungserklärung
Am 06.04.2010 reichte die Verbraucherzentrale
Hamburg e.V. (VZHH) beim Landgericht Heilbronn eine
Klage gegen den Discounter Lidl wegen unlauteren
Wettbewerbs ein. Das Unternehmen habe in einem
Werbeprospekt aus dem Januar 2010 behauptet, sich
weltweit für faire Arbeitsbedingungen einzusetzen. Der
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Discounter weise zudem öffentlich auf seine
Mitgliedschaft im Unternehmensnetzwerk Business Social
Compliance Initiative (BSCI) hin und erwecke so den
Eindruck, Sozialstandards in seiner Lieferkette umgesetzt zu haben. Die Klage, die mit Kritik
auch an der intransparenten Arbeit von BSCI einher ging, wurde von der Kampagne für
Saubere Kleidung (CCC) und dem European Center for Constitutional and Human Rights e.V.
(ECCHR) unterstützt. In einer am 08.04.2010 veröffentlichten Begleitpublikation zur Klage
listet CCC zahlreiche Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen bei Lieferanten von Lidl in
Bangladesh auf, darunter überlange Arbeitszeiten, Lohnabzüge als Strafmaßnahmen oder
das Verhindern von Gewerkschaftsbildung. Das Unternehmen täusche die Verbraucher mit
"Social Washing" über die tatsächlichen Arbeitsbedingungen bei seinen Zulieferern, so VZHH
und CCC. Als Reaktion auf die Klage unterzeichnete die Handelskette am 14.04.2010 eine
Unterlassungserklärung, der zufolge sie künftig nicht mehr behaupten darf, die in ihrem
Sortiment geführten Textilien kämen aus fairer Produktion.
www.saubere-kleidung.de/ccc-40_kampagnen/ccc-42_discounter.html
www.saubere-kleidung.de/downloads/2010-04-08_Studie_Klage-gegen-Lidl.pdf
www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2010-04/lidl-klage-dumpinglohn
www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2010-04/lidl-kleidung-werbung
Dokumentation: Tagung zum Engagement von Menschen mit Behinderung
Bei ihrem 2. Bundestreffen diskutierten Freiwilligenkoordinatorinnen und -koordinatoren in
der Lebenshilfe unter dem Titel "Alle brauchen alle - Bürgerschaftliches Engagement von
Menschen mit geistiger Behinderung" von 22.-23.02.2010 über die Möglichkeiten, Menschen
mit Behinderung bei ihrem Engagement zu fördern und ihre Arbeit sichtbar zu machen.
Ausgewählte Präsentationen sowie Presseartikel über die Tagung der Bundesvereinigung
Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. im Schloss Rauischholzhausen bei
Marburg sind nun online einsehbar.
www.lebenshilfe-aktiv.de/wFreiwilligenprojekt/bundestreffen/2010/index.php
startsocial-Bundessieger gekürt
Sieben soziale Initiativen erhielten am 23.04.2010 in Berlin aus den Händen von
Schirmherrin Angela Merkel den mit jeweils 5.000 Euro dotierten startsocial-Bundespreis
2009. Ausgezeichnet wurden von der Wirtschaftsinitiative startsocial e.V. unter anderem der
Hamburger Verein "Gefangene helfen Jugendlichen" zur Gewaltprävention, die "Mobile
Akademie" aus Stollberg in Sachsen, die sich für Integration und Verbesserung der
Bildungschancen behinderter Menschen einsetzt, und das Friedrichshafener
Sozialunternehmen "Rock Your Life!", das Schülerinnen und Schüler aus sozial
benachteiligten Verhältnissen coacht. Der Sonderpreis der Bundeskanzlerin ging an die
Berliner Initiative "Boxgirls International". Ziel von startsocial ist es, die Umsetzung von
Projekten und Projektideen zur Lösung sozialer Probleme durch Beratung und wirtschaftliche
Expertise zu fördern.
www.startsocial.de
Aus den Bürgerstiftungen
Benefiz-Paella der Bürgerstiftung Fürth
Bereits zum zweiten Mal veranstaltete die Bürgerstiftung Fürth ihre Aktion "Benefiz-Paella",
mit der sie sich gezielt an potentielle Stifter und Spender wendet. Zu der Veranstaltung in
einem Fürther Restaurant kamen am 27.03.2010 rund 65 Gäste, um das vom Vorstand der
Bürgerstiftung eigenhändig zubereitete spanische Gericht zu kosten. Die Bürgerstiftung
konnte am Ende des Abends einen Gewinn in Höhe von 1.500 Euro für ihre Projekte und
sechs Zustiftungen in Höhe von insgesamt 3.500 Euro verbuchen.
www.buergerstiftung-fuerth.de
"Ich bin wertvoll, du auch": Bürgerstiftung Hannover fördert Jugendtreff
Einen dritten Öffnungstag pro Woche ermöglichen die
Bürgerstiftung Hannover und ein weiterer Sponsor dem
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Kinder- und Jugendtreff "butze 22" mit einer finanziellen
Unterstützung von zunächst 5.000 Euro im Jahr 2010.
Das Angebot des Kinder- und Jugendreffs im
Hannoveraner Ortsteil Bomerode richtet sich unter dem
Motto "Ich bin wertvoll, du auch" an so genannte
'Lückekinder' im Alter von 9 bis 13 Jahren, die noch zu
jung sind für den Besuch von Jugendclubs, aber schon zu
alt für den Schulhort. Monika Schneider, Projektleiterin bei der Bürgerstiftung, sagt zur
Zusammenarbeit: "Es ist gut und wichtig, dass hier nun zuverlässig an einem weiteren Tag
in der Woche geöffnet ist." Neben der finanziellen Förderung möchte die Bürgerstiftung ihr
Netzwerk einbringen und weitere Menschen für ein Engagement in dem Treff gewinnen.
Gesucht sind Personen, die zum Beispiel bei den Hausaufgaben helfen oder sich mit den
Kindern handwerklich betätigen. Geplant ist auch ein gemeinsames Musikprojekt.
www.buergerstiftung-hannover.de
Bürgerstiftungen in den Medien
Die "Presseschau Bürgerstiftungen" ist ein Online-Service von Aktive Bürgerschaft. Im
Internet finden Sie aktuelle Berichte über Bürgerstiftungen aus den lokalen und
überregionalen Medien. Einige Schlagzeilen der letzten Wochen: "Bürgerstiftung verwaltet
504.000 Euro" titelt die Kölnische Rundschau über das Stiftungskapital der Bürgerstiftung
Bad Honnef. "Integration durch Bildung" meldet die Leipziger Volkszeitung über das neue
Flüchtlingsrat-Projekt der Stiftung "Bürger für Leipzig", nachdem diese der Zeitung einen
Besuch abgestattet hatte. "Bürgerstiftung gibt Anschub": Mit 7.000 Euro fördert die
Bürgerstiftung Vechta das Sozialprojekt "Kleines Kaufhaus", dessen Warenangebot sich
besonders an Bedürftige richtet. NWZ Online berichtet über die Eltern-Kurse der
Bürgerstiftung Varel und Friesische Wehde: "Säuglings-Signale richtig deuten". Die
Bürgerstiftung Lebensraum Aachen vergibt Stipendien im Rahmen eines
Integrationsprojekts; die Aachener Nachrichten haben bei den Stipendiaten nachgefragt und
herausgefunden: "Anerkennung ist Stipendiaten wichtiger als das Geld". Die Stuttgarter
Zeitung berichtet über das öffentliche Bücherregal der Bürgerstiftung Kernen: "Kultureller
Kristallisationspunkt".
www.aktive-buergerschaft.de/presseschau-buergerstiftungen
Wirtschaft
Nichtregierungsorganisationen glaubwürdiger als andere Branchen
In ihrem zweiten Vertrauensindex stellte die Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA)
e.V. im Februar 2010 die Zusatzfrage: Wie stark vertrauen Sie gemeinnützigen
Organisationen? In der Umfrage, die für acht Branchen der deutschen Wirtschaft das ihnen
entgegengebrachte Vertrauen ermittelt, erzielten NGOs 78 von 100 möglichen Punkten. Die
übrigen Branchen, darunter Gesundheit, Automobil, Energie, Finanzen oder Lebensmittel,
erreichten durchschnittlich einen Index-Wert von 38,8 Punkten, wie der Wirtschaftsverband
bereits am 22.02.2010 mitteilte. Die Befragung unter jeweils 1.051 Personen wird viermal
jährlich von dem Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid als rechnergestützte persönliche
Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse werden als Mittelwert aus den fünf
Vertrauensdimensionen Ehrlichkeit, Gesellschaftliche Verantwortung, Umgang mit
Mitarbeitern, Umgang mit Kunden sowie Kompetenz und Qualität gewichtet und dann auf
100 Punkte berechnet.
prreport.de/aktuell/gpra-vertrauensindex/februar-2010/
www.spiegel.de/panorama/0,1518,687940,00.html
Deutscher Fundraising Preis 2010 verliehen
Amnesty International Deutschland e.V., Oxfam Deutschland e.V. und die Beraterin Marita
Haibach erhielten am 15.04.2010 in Fulda den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten
Deutschen Fundraising Preis 2010. Mit der seit 1999 vergebenen Auszeichnung würdigt der
Berufsverband der deutschen Mitteleinwerber besonderes Engagement im gemeinnützigen
Bereich. Die siebenköpfige Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und
Fundraising sprach Marita Haibach für ihre außergewöhnlichen Verdienste im Fundraising den
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mit 3.000 Euro dotierten Deutschen Fundraising Preis zu. In der erstmals ausgelobten
Kategorie Beste Fundraising Innovation wurde der Online-Geschenkshop "OxfamUnverpackt"
ausgezeichnet; die Beschenkten erhalten eine persönliche Grußkarte, das Geld für das
Geschenk - eine Ziege oder ein Moskitonetz - fließt an Projekte der Hilfsorganisation in
armen Ländern. Amnesty International überzeugte die Mitglieder des Deutschen Fundraising
Verbandes in einer Online-Abstimmung mit der Mailing-Kampagne "Denkzettel verteilen.
Menschenrechte schützen."
www.fundraising-preis.de
www.wuv.de/nachrichten/.../deutscher_fundraising_preis
Aus den Unternehmen
Deichmann-Förderpreis gegen Jugendarbeitslosigkeit ausgeschrieben
Engagierte Betriebe, öffentliche Initiativen und Schulen, die mit ungewöhnlichen Projekten
Arbeitsplätze und Ausbildungsmöglichkeiten für benachteiligte Jugendliche schaffen, können
sich bis zum 30.06.2010 um den Deichmann-Förderpreis gegen Jugendarbeitslosigkeit
bewerben. Der mit insgesamt 100.000 Euro dotierte Preis des Schuheinzelhändlers
Deichmann SE wird 2010 in den Kategorien "Schulische Präventivmaßnahmen" und
"Berufliche Förderung durch Unternehmen, Vereine und öffentliche Initiativen" zum sechsten
Mal vergeben. Die fünf besten bundesweiten Projekte beider Kategorien werden im Oktober
2010 ausgezeichnet. Insbesondere sollen Projekte gewürdigt werden, die sich auch aus
selbst erwirtschafteten Erträgen finanzieren.
www.deichmann-foerderpreis.de
Vogel Business Media GmbH: Auszubildende spenden 16.000 Euro an
Klinikum
Mit ihrem eigenständig produzierten Stadtmagazin "Der
Würzburger" erzielten die Auszubildenden der Vogel
Business Media GmbH im Jahr 2009 Erlöse in Höhe von
16.000 Euro. Am 12.04.2010 übergaben die Azubis des
Fachmedienanbieters gemeinsam mit der
Geschäftsleitung je 8.000 Euro an den Elternverein
"KIWI e.V. - Interessensgemeinschaft zur Förderung der
Kinder der Würzburger Intensivstation" und an das
"Frühdiagnosezentrum Würzburg" des
Universitätsklinikums. Das Verlagshaus spendet die
gesamten Anzeigenerlöse des "Würzburger" seit der ersten Ausgabe vor 25 Jahren für den
guten Zweck.
www.vogel-media.de/index.cfm?pid=1450&pk=694
www.der-wuerzburger.de
basic-Biomärkte sammeln 20.157 Mahlzeiten für Children-Mittagstische
Gemeinsam mit der Kinderhilfsorganisation Children for a better World e.V. unterstützt die
Bio-Supermarktkette basic AG seit 2004 in ihren sechzehn Filialstädten je eine soziale
Einrichtung, die einen warmen Mittagstisch für benachteiligte Kinder und Jugendliche
anbietet. Das Unternehmen spendet zudem für jeden Einkauf in einem seiner Märkte einen
Cent an die Kinderhilfsorganisation. Mit der Ein-Cent-Aktion und dem Sonderverkauf "Eine
warme Mahlzeit für Kinder" von 01.-31.03.2010 sammelten die Biomärkte insgesamt 20.157
Mahlzeiten im Gegenwert von über 40.000 Euro für das Children-Programm "Hunger in
Deutschland".
www.basic-bio-genuss-fuer-alle.de/wir/sozial-de.html
www.children.de/_deutsch/03projekte/frameset02.htm
Förderpreis der Hamburg-Mannheimer-Stiftung ausgeschrieben
Noch bis zum 17.05.2010 können sich gemeinnützige oder öffentliche Träger von
kunstpädagogischen Projekten wie etwa Vereine, Wohlfahrtsverbände, Stiftungen und
Schulen um den Nationalen Förderpreis 2010 der Hamburg-Mannheimer-Stiftung "Jugend &
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Zukunft" bewerben. Die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung für Initiativen, die Kinder
und Jugendliche in ihrer Entwicklung unterstützen, wird am 22.11.2010 in Hamburg
verliehen.
www.hamburg-mannheimer-stiftung.de
Volksbanken Raiffeisenbanken fördern den Karlspreis
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) ist neuer
Hauptsponsor der Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen, wie der Verband am
15.04.2010 bekannt gab. Der Karlspreis 2010 wird am 13.05.2010 vom Rat der Stadt
Aachen und der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen
e.V. an den Premierminister der Republik Polen, S. E. Donald Tusk, verliehen. Mit dem
undotierten Preis, der 1950 auf Anregung der Aachener Bürgerschaft erstmals vergeben
wurde, werden Persönlichkeiten oder Institutionen gewürdigt, die sich um Europa und die
europäische Einigung verdient gemacht haben. Ausgezeichnet wurden bislang unter anderem
Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, die Europäische
Zentralbank oder der Schriftsteller György Konrád.
www.bvr.de/...
www.karlspreis.de
Politik und Staat
Spenden an gemeinnützige Organisationen im EU-Ausland absetzbar
Das "Gesetz zur Umsetzung steuerrechtlicher EU-Vorgaben sowie zur Änderung steuerlicher
Vorschriften", das am 14.04.2010 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde, ermöglicht es
ab jetzt, Spenden an gemeinnützige Organisationen im EU-Ausland in Deutschland steuerlich
abzusetzen. Der Bundesrat hatte in seiner 868. Sitzung am 26.03.2010 beschlossen, dem
vom Deutschen Bundestag am 05.03.2010 verabschiedeten EU-Vorgaben-Umsetzungsgesetz
zuzustimmen. Anfang 2009 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGh) entschieden (AZ:
C-318/07), dass die Beschränkung der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden an
inländische Empfänger gegen den Grundsatz der Kapitalverkehrsfreiheit verstößt und damit
EU-rechtswidrig ist.
www2.bgbl.de/Xaver/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl
www.steuerrat24.de/data/frei/steuersparbrief04-2010.pdf
Bundesinnenministerium lobt Förderpreis für Ehrenamt aus
Bis zum 20.06.2010 können sich Einzelpersonen und Organisationen, die sich ehrenamtlich
im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes engagieren, für den Förderpreis "Helfende
Hand" bewerben oder für den Preis vorgeschlagen werden. Der Preis des
Bundesinnenministeriums (BMI) ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert und wird am
05.12.2010 zum zweiten Mal verliehen.
www.helfende-hand-foerderpreis.de
Bundeskabinett beschließt Matching-Programm für Stipendien
Am 21.04.2010 hat das Bundeskabinett den Gesetzesentwurf des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung (BMBF) zur Schaffung eines nationalen Stipendienprogramms
(Stipendienprogramm-Gesetz - StipG) beschlossen. Danach sollen die Hochschulen von
Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen Gelder für die Finanzierung von
Studierendenstipendien einwerben, die dann von Bund und Ländern gemeinsam auf eine
monatliche Stipendienhöhe von 300 Euro verdoppelt werden. Der Gesetzentwurf soll noch
vor der parlamentarischen Sommerpause im Deutschen Bundestag beraten und
verabschiedet werden. Starten soll das Stipendienprogramm im Wintersemester 2010/11.
www.bmbf.de/de/14295.php
www.bmbf.de/pub/entwurf_breg_stipg.pdf
Presseschau
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ddp - Tagesspiegel - SPIEGEL: Affären schrecken Spender ab
Das Vertrauen der Spender in Einrichtungen mit hoher sozialer Verantwortung ist durch die
Missbrauchsfälle etwa bei der Treberhilfe und dem Verein Hatun und Can "nachhaltig
erschüttert", schreibt Stephan Wiehler im Tagesspiegel vom 12.04.2010. (< "Aktive
Bürgerschaft aktuell", Ausgabe 98 - Februar 2010) "Affären schrecken vom Geben ab",
betitelt auch die Nachrichtenagentur ddp ein Interview mit dem Geschäftsführer des
Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI), Burkhard Wilke, am 14.04.2010. Anna
Reimann berichtet am 07.04.2010 auf Spiegel Online unter dem Titel "Vertrauen gestohlen,
Hoffnungen zerstört" über die Vorwürfe gegen den Frauenhilfeverein Hatun und Can. (>
Kommentar, > Aus den Regionen)
www.tagesspiegel.de/zeitung/vertrauen-ist-besser/1787072.html
www.themenportal.de/.../affaeren-schrecken-vom-geben-ab
www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,687597,00.html
Kommentar: "Freiheit und Verantwortung statt Kontrolle oder Vertrauen"
Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft,
ordnet in seinem Kommentar der "Maserati-Affäre" um
den ehemaligen Treberhilfe-Geschäftsführer Harald
Ehlert das Beispiel des "Machiavelli der Mildtätigkeit" bei
und fragt, ob die jetzt von Politik und
Wohlfahrtsverbänden diskutierten Maßnahmen dauerhaft
gegen die Missstände wirken können. (> Aus den
Regionen)
www.aktive-buergerschaft.de/.../kommentare
/2010/04_-_freiheit_verantwortung
www.aktive-buergerschaft.de/.../vab_kommentar_2010-04.pdf
Handelsblatt: Studie zum Zusammenhang von Spenden und Umsatz
Soziales Engagement eines Unternehmens führt zu höheren Umsätzen, fasst Hans Christian
Müller die US-amerikanische Studie "Is Doing Good Good for You?" aus dem Februar 2010
am 18.03.2010 im Handelsblatt zusammen. "Im Schnitt brachte ein Dollar mehr Spenden
sechs Dollar mehr Umsatz und 1,6 Dollar mehr Gewinn." Allerdings gelte das vorwiegend für
den Endkundenmarkt: "Die Konsumenten honorieren es, wenn ein Unternehmen spendabel
ist."
www.handelsblatt.com/...../wie-spenden-konzernumsaetze-nach-oben-treiben-koennen
FOCUS: Worldwatch-Studie - Appell an die Zivilgesellschaft
Michael Odenwald bilanziert im FOCUS vom 12.04.2010 den "Bericht zur Lage der Welt
2010", den die Heinrich-Böll-Stiftung und der Verein für Nord-Süd-Gerechtigkeit
Germanwatch e.V. im März 2010 herausgegeben haben. Unter dem Titel "Transforming
Cultures" fordert der Bericht einen Wandel der Konsumkultur zu einem nachhaltigeren
Lebensstil. Odenwald listet ermutigende Beispiele für den globalen Kulturwandel.
www.focus.de/.../worldwatch-studie-besser-leben-fuer-anfaenger.html
Borkener Zeitung: Ehrenamtliche Vorstände werden rar
Mehr als 250.000 Menschen sind als Mitglieder in Münsteraner Vereinen registriert. Dennoch
ist es für jeden zweiten Verein schwierig, Ehrenamtliche für die Vorstandsämter zu finden,
bezieht sich Karin Völker in der Borkener Zeitung vom 13.04.2010 auf die Ergebnisse einer
Studie des Instituts für Non-Profit-Management an der Universität Münster.
www.borkenerzeitung.de/.....Vorstaende_verzweifelt_gesucht.html
Der Westen: Dorfgemeinschaft eröffnet in Eigenregie ein Ladenzentrum
Im Herbst 2007 schloss der letzte Laden im nordrhein-westfälischen Dorf Völlinghausen am
Möhnesee. Die Einwohnerinnen und Einwohner gründeten daraufhin einen Verein und
eröffneten ihr eigenes DORV-Zentrum, das Dienstleistungen und Ortsnahe RundumVersorgung anbietet. Joachim Karpa berichtet am 09.04.2010 in Der Westen von der
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Geschäftseröffnung.
www.derwesten.de/.....Ein-Dorf-am-Moehnesee-blueht-wieder-auf.html
Fachmedien
npoR: Zusammenführung von Stiftungen
Eine Zusammenlegung von Stiftungen kann sinnvoll sein, wenn eine eigenständige
Fördertätigkeit aufgrund geringer oder fehlender Erträge nicht mehr sinnvoll möglich ist.
Matthias Baus führt in seinem Beitrag "Zusammenführungen von Stiftungen - auch aus
wirtschaftlichen Motiven?" in der Zeitschrift für das Recht der Non Profit Organisationen (Heft
1/2010) die rechtlichen Voraussetzungen aus. Während das Bürgerliche Gesetzbuch die
Zusammenführung nicht vorsieht, ist das Zusammengehen der Organe mehrerer Stiftungen
zu einer neuen Stiftung den Landesstiftungsgesetzen zufolge in allen Bundesländern außer
Bayern möglich. Die npoR ist im Internet veröffentlicht.
www.law-school.de/fileadmin/user_upload/medien/BLS-Publikationen/npor_2010_1.pdf
NVSQ: "The Accountability Movement"
Effizienz- und Wirkungsmessung werden im Dritten
Sektor immer wichtiger. Joanne G. Carman
argumentiert in ihrem Beitrag, dass in Fachkreisen zwar
eine Auseinandersetzung über die Notwendigkeit
derartiger Instrumente stattfindet, zu wenig aber über
die Mängel dieser Instrumente in der praktischen
Anwendung diskutiert wird. Carman will den Blick hier
auf ein besseres Verständnis lenken. In ihrem Artikel
"The Accountability Movement. What's Wrong With This
Theory Of Change?" in der aktuellen Nonprofit and
Voluntary Sector Quartely (Volume 39 | Number 2 April 2010) kritisiert die Autorin
insbesondere, dass Leistungs- und Wirkungsreportings vor allem gegenüber externen
Stakeholdern eingesetzt werden. Um die Arbeit der Nonprofit-Organisation zu verbessern,
müssen sie aber auch nach innen gerichtet sein, um organisationales Lernen zu fördern.
nvs.sagepub.com
SSIR: "Merging Wisely" - Kooperationen statt Zusammenschluss
David La Piana berichtet in der Stanford Social Innovation Review (Spring 2010 | Volume 8,
Number 2) vom wachsenden Druck auf US-Nonprofit-Organisationen, sich aus
Effizienzgründen zusammenzuschließen. "Merging Wisely" bedeutet für La Piana hingegen,
vor allem andere Formen der Kooperation wie gemeinsame Programmarbeit in Erwägung zu
ziehen, da eine Zusammenlegung von Organisationen sowohl aufwändig als auch riskant sei.
Der Artikel ist im Internet veröffentlicht.
www.ssireview.org/articles/entry/merging_wisely
Stiftung&Sponsoring: Stiftungen als umweltpolitische Impulsgeber
Klaus Töpfer und Bernhard Lorentz ermutigen Stiftungen in der aktuellen
Stiftung&Sponsoring (Ausgabe 2|2010), nach dem gescheiterten UN-Klimagipfel von
Kopenhagen zu Impulsgebern in umweltpolitischen Prozesse zu werden. Ihnen sei es
möglich, gesellschaftspolitische Ziele längerfristiger zu verfolgen als NGOs. Durch
Kooperationen und Netzwerkbildung könnten bei Stiftungen "die Fäden des
zivilgesellschaftlichen Engagements für den Klimaschutz in Deutschland zusammenlaufen",
so die Autoren. - Markus Heugel schreibt zum Titelthema "Basis oder Elite - Was die
Gesellschaft zusammenhält". Der Rechtsanwalt rät Bildungsstiftungen angesichts von
Vermögensverlusten und den im Vergleich zu öffentlichen Haushalten noch immer geringen
Förderleistungen, im Spannungsfeld zwischen Eliten- und Benachteiligtenförderung
Prioritäten zu bilden und eine direkte Staatsentlastung in jedem Falle auszuschließen. Verschiedene Rechtsformen für die Organisation von Venture Philanthropy-Vorhaben von der
gAG bis zur Stiftung nennt Stefan Stolte.
www.stiftung-sponsoring.de/top/archiv/ausgabe-22010.html
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Karriere und Bildung
Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in in Halle-Wittenberg gesucht
Am Internationalen Graduiertenkolleg "Formenwandel der Bürgergesellschaft. Japan und
Deutschland im Vergleich" der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist zum
01.10.2010 die für zwei Jahre befristete Vollzeitstelle einer/eines Wissenschaftlichen
Mitarbeiterin/Mitarbeiters (Post-Doc) zu besetzen. Bewerbungen sind bis zum 25.05.2010
möglich, Voraussetzungen sind eine nicht länger als sechs Jahre zurück liegende Promotion
mit Japanbezug und gute Japanischkenntnisse. Aufgaben sind Forschungs- und Lehrtätigkeit
im Rahmen des Kollegs. Details zur Bewerbung sind im Internet veröffentlicht.
www.igk-buergergesellschaft.uni-halle.de/ausschreibungen/offene_stellen/
Dissertationspreis der Buchreihe "Bürgergesellschaft und Demokratie"
Einen mit 1.000 Euro dotierten Preis für eine herausragende Dissertation aus dem
Themenbereich "Bürgergesellschaft und Demokratie" lobt der Wiesbadener VS Verlag für
Sozialwissenschaften aus, der die gleichnamige Buchreihe publiziert. Die von den
Herausgebern ausgewählte Arbeit wird in der Reihe veröffentlicht, der Verlag übernimmt die
Satz-, Produktions- und Werbungskosten. Die Dissertation soll im Jahr 2009 oder 2010 bei
einer Universität eingereicht und mit mindestens "magna cum laude" bewertet worden sein.
Die Einreichung kann sowohl durch die Betreuer der Arbeit als auch den Autor oder die
Autorin selbst erfolgen. Einsendeschluss ist der 15.09.2010.
www.aktive-buergerschaft.de/.../Ausschreibung_Dissertationspreis.pdf
www.vs-verlag.de/Reihe/21575/Buergergesellschaft-und-Demokratie-27.html
Stellenausschreibung: WINGS-Geschäftsführer/in in Brasilien
Bis zum 21.05.2010 können sich berufserfahrene, mehrsprachige Kandidatinnen und
Kandidaten um den Posten als Geschäftsführer/in (Executive Director) der Worldwide
Initiatives for Grantmaker Support (WINGS) bewerben. Die Stelle bei dem globalen
Netzwerk, das Stifter und Spender beziehungsweise Stiftungen und spendensammelnde
Organisationen unterstützt, ist zum 01.11.2010 ausgeschrieben. WINGS verlegt am
01.01.2011 sein Büro von Manila, Philippinen, nach Sao Paulo in Brasilien.
www.wingsweb.org/News/news_item.cfm?id=93
Aus den Regionen
Berlin: Treberhilfe beschäftigt den Senat
Das Berliner Abgeordnetenhaus beriet aus Anlass des
Treberhilfe-Skandals am 25.03.2010 in einer Aktuellen
Stunde über "Transparenz und Kontrolle der sozialen
Einrichtungen und Unternehmen". Die
Unregelmäßigkeiten bei der Berliner
Obdachlosenhilfsorganisation stellten den gesamten
sozialen Sektor unter Generalverdacht, so Ülker
Radziwill von der SPD. Als Vorschläge zur Vermeidung
von Amts- und Mittelmissbrauch in gemeinnützigen
Organisationen werden ein freiwilliger Transparenzkodex
für Berliner Non-Profit-Organisationen und Gehaltsobergrenzen für gemeinnützige
Unternehmen ebenso diskutiert wie eine öffentliche Ausschreibung für soziale Maßnahmen
und Projekte. - Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales unter Carola
Bluhm (Linke) geht Hinweisen auf Qualitätsmängel bei der Treberhilfe nach und prüft
derzeit, die Zuwendungen an die Treberhilfe zu stoppen. (> Presseschau)
www.parlament-berlin.de/.../pp16_061.pdf
www.tagesspiegel.de/berlin/sozialsenatorin-ueberprueft-leistungen-der-treberhilfe.html
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 100 - April 2010
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Aus anderen Ländern
USA: Studie zu Bürgerstiftungen erschienen
Hat sich die Unbeständigkeit der Finanzmärkte auf das Vermögen der US-amerikanischen
Bürgerstiftungen (Community Foundations) ausgewirkt? Diese Frage beantwortet der "2009
Columbus Survey" des zentralen Datenregisters für Community Foundations, CF Insights,
mit einem klaren Ja. Die Wirtschaftskrise führte im Jahr 2008 bei den US-Community
Foundations zu einem Vermögensverlust von 12 Prozent. 2009 wuchs das Vermögen der
Bürgerstiftungen wieder und lag zum 31.12.2009 bei den hundert größten Stiftungen mit
rund 40 Milliarden US-Doller nur noch knapp 2 Prozent unter dem Wert von 2006. Das Jahr
2009 war der Erhebung zufolge "a mix of recession and recovery": Die Spendeneinnahmen
und Zustiftungen an die hundert größten Community Foundations seien im Vergleich zu 2008
noch einmal um 14 Prozent gesunken und seien damit geringer als die konstant gebliebenen
Ausschüttungen von Fördermitteln. Die Daten lassen laut CF Insights darauf schließen, dass
die US-Bürgerstiftungen bemüht seien, trotz der in geringerer Höhe verfügbaren Ressourcen
sowohl ihre Arbeitsfähigkeit als auch ihre Förderbemühungen aufrecht zu erhalten.
www.cfinsights.org/home/index.php?s=file_download&id=81
Panorama
Attac organisiert Bankentribunal gegen Finanzkrisenverursacher
Einen symbolischen Zivilgesellschaftsprozess gegen die Verursacher der Finanzkrise
inszenierte das globalisierungskritische Netzwerk Attac von 09.-11.04.2010 an der Berliner
Volksbühne. Auf dem Bankentribunal sollten "die Ursachen des Finanzcrashs, die Beugung
der Demokratie durch fragwürdige Rettungsmaßnahmen und die fahrlässige Vorbereitung
neuer Krisen öffentlichkeitswirksam beleuchtet" werden - "...weil die Krise System hat!", so
das Motto des dreitätgigen Events. Angeklagt waren unter anderem die aktuelle
Bundesregierung und ihre beiden Vorgängerinnen, die Deutsche Bank, der Bundesverband
deutscher Banken und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Die Anklage lautete auf
"Aushöhlung der Demokratie und Vorbereitung der Krise", "Zerstörung der ökonomischen
Lebensgrundlagen in Nord und Süd" sowie "Verschärfung der Krise". Die Rolle der Richter
und Ankläger übernahmen Wissenschaftler, NGO-Vertreter und Journalisten, unter den fünf
Richtern waren Terre-des-Hommes-Geschäftsführerin Danuta Sacher und der
Wirtschaftsethiker Friedhelm Hengesbach. Die Angeklagten wurden schuldig gesprochen,
eine Strafe wurde nicht verhängt. Das Urteil kann auf der Attac-Website nachgelesen
werden. Vorbild für das Bankentribunal war das "Russell-Tribunal", bei dem im Jahr 1966
Forscher, Künstler und Bürgerrechtler auf Initiative des britischen Mathematikers und
Philosophen Bertrand Russell die Kriegsverbrechen der USA im Vietnamkrieg untersuchten.
www.attac.de/aktuell/krisen/bankentribunal/startseite/
www.fr-online.de/...Bankentribunal-Die-Krise-ist-keine-Naturgewalt.html
www.berlinonline.de/.../2010/0412/feuilleton/0026/index.html
www.jungewelt.de/2010/04-12/053.php
Abonnement
"Aktive Bürgerschaft aktuell" ist der Online Nachrichtendienst Bürgergesellschaft von Aktive
Bürgerschaft - Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Volksbanken und
Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund.
"Aktive Bürgerschaft aktuell" erscheint frei Haus 11 x im Jahr. Redaktionsschluss ist der 20.
des Monats.
Zum Nachrichtendienst-Archiv:
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Aktive Bürgerschaft: Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der
Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund
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Tel. 030 2400088-0, Fax 030 2400088-9
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Redaktion:
Elena Philipp, Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell" (Aus der Aktiven Bürgerschaft,
Gesellschaft, Wirtschaft, Aus den Unternehmen, Presseschau, Fachmedien, Karriere und
Bildung, Aus den Regionen, Aus anderen Ländern, Panorama) elena.philipp@aktivebuergerschaft.de
Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P. (Politik und Staat,
Kommentar) stefan.naehrlich@aktive-buergerschaft.de
Bodo Wannow, Projektmanager Bürgerstiftungen (Aus den Bürgerstiftungen)
Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell", Ausgabe 100 April 2010
Sie möchten ein Thema zur Aufnahme in den Nachrichtendienst Bürgergesellschaft
vorschlagen? Senden Sie uns gerne eine E-Mail an: nachrichtendienst@aktivebuergerschaft.de
Eine Liste der ausgewerteten Fachmedien ist einsehbar unter: www.aktivebuergerschaft.de/buergergesellschaft/fachliteratur/fachmedien
Copyright 2010, Aktive Bürgerschaft e.V.
Der Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell" ist
urheberrechtlich geschützt. Die Nachrichten werden von Aktive Bürgerschaft aktuell
recherchiert und fachkompetent aufbereitet. Nachrichten und Auszüge aus Meldungen dürfen
nicht ohne Angabe der Quelle übernommen und veröffentlicht werden. Bitte senden Sie
gegebenenfalls ein Belegexemplar an nachrichtendienst@aktive-buergerschaft.de. Vielen
Dank.
ISSN 1611-5686
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 101 - Mai 2010
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Ausgabe 101
Mai 2010
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Debatte über Transparenz bei gemeinnützigen Organisationen, ausgelöst von den
Veruntreuungsskandalen bei Treberhilfe & Co., zeitigt im Dritten Sektor Folgen: Die
Initiative Transparente Zivilgesellschaft definiert zehn Kerninformationen, die Non-ProfitOrganisationen veröffentlichen sollen, der Deutsche Spendenrat und das Deutsche
Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) verschärfen ihre Grundsätze. In seinem Kommentar
fragt Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft, unter welchen Bedingungen
Transparenzmaßnahmen wirken können. (> Gesellschaft)
Eine Debatte um die Freiwilligendienste war bereits entbrannt, bevor das Bundeskabinett
Mitte Mai endgültig die Verkürzung von Wehr- und Zivildienst beschloss. Der Berliner Think
Tank Bürgergesellschaft schlägt in einem Positionspapier vor, die Freiwilligendienste in
zivilgesellschaftlicher Regie zu übernehmen. (> Politik und Staat)
Zudem kündigt sich die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika an. (> Fachmedien, >
Panorama)
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!
Elena Philipp
Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell"
Dr. Stefan Nährlich
Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P.
Inhaltsverzeichnis
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Aktive Bürgerschaft ideelle Gesellschafterin der Phineo gAG
Fachtagung Service Learning 2010: Programm und Anmeldung
Gesellschaft
Initiative: Dritter Sektor für mehr Transparenz
Kommentar: "Transparenz muss wirken"
Kindergipfel verabschiedet "Zukunftsvertrag 2010"
Journalistenpreis Bürgerschaftliches Engagement ausgeschrieben
Erster WZBrief Zivilengagement erschienen
Aus den Bürgerstiftungen
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Bürgerstiftung Donaueschingen erbt 210.000 Euro
Bürgerstiftungen ziehen Konsequenzen aus Finanzkrise
Gewusst wo: Bürgerstiftungsfinder
Wirtschaft
Preisverleihungen: Unternehmerengagement geehrt
Studie Institut für Mittelstandsforschung: Öffentliche CSR-Förderung
Aus den Unternehmen
Kroschke Stiftung: Förderpreis "Hilfe für kranke Kinder" ausgeschrieben
Volksbank Saaletal eG fördert Jenaer Preis für Zivilcourage 2010
Henkel AG: "Projekt Futurino" ausgeschrieben
Politik und Staat
Zivildienst - freiwilliger Zivildienst - Freiwilligendienst
Monitor Engagement zum Freiwilligensurvey erschienen
Europäischer Gerichtshof liberalisiert Rettungsdienst
Spenderschutz: Keine Erkenntnisse, kein Handlungsbedarf
Presseschau
Der Westen - WAZ : Erweitertes Führungszeugnis für Vereinsbetreuer?
ZEIT: Getarnter Lobbyismus
FOCUS: "Handaufhalten für den guten Zweck"
Der Standard: Führen in Nonprofits - der Mensch als "Mittel.Punkt"
SPIEGEL: Weltwärts muss zuhause bleiben
taz: Präsident Medwedjew und NGOs in Russland - eine Annäherung?
Fachmedien
APuZ: Lobbying und Politikberatung
brand eins: Nachhaltigkeit - viel Gerede, wenig Messung
FJNSB: Engagement in Ostdeutschland - Fußball
Karriere und Bildung
Förderprogramm "Hochschulen in der Gesellschaft" ausgeschrieben
Stellenausschreibung: Projektleiter/in "EmS-Engagement macht Schule"
Max-Weber Preis für Wirtschaftsethik verliehen
Projektmanager/in für Engagementberatung gesucht
Aus den Regionen
Baden-Württemberg: Gasversorger schreibt Bildungswettbewerb aus
NRW: Naturschutzbund veröffentlicht "Bürgerwaldkonzept"
Aus anderen Ländern
Türkei: Bericht zu "Freedom of Associations"
Panorama
United Charity: Auktionen für den guten Zweck
Abonnement
Impressum
Aus der Aktiven Bürgerschaft
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Aktive Bürgerschaft ideelle Gesellschafterin der Phineo gAG
Am 10.05.2010 startete in Berlin offiziell Phineo - Plattform für Soziale Investoren. Die
gemeinnützige Aktiengesellschaft unterstützt Spender und Förderer. Sie identifiziert mittels
Recherchen, Analysen und Forschung Erfolg versprechende gemeinnützige Organisationen
und Projekte, um Transparenz im gemeinnützigen Sektor zu schaffen und Engagement
wirkungsorientiert zu gestalten. Ein erster Themenreport zu Projekten der Umweltbildung ist
erschienen, weitere Reports aus den Themenfeldern Bildung, Gesellschaft, Gesundheit und
Umwelt folgen. Hauptgesellschafter der Phineo gAG sind die Bertelsmann Stiftung und die
Deutsche Börse sowie das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG und die
Stiftung Mercator GmbH. Aktive Bürgerschaft unterstützt Phineo als ideeller Gesellschafter.
Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft, äußert sich zum Start der Plattform:
"Was bewirke ich mit meinem Engagement? Auch auf diese Fragen wollen Stifter und
Spender, gemeinnützige Organisationen und engagierte Unternehmen zunehmend eine gute
Antwort finden. Die Phineo gAG will ihnen dabei helfen. Das unterstützen wir als ideelle
Gesellschafter sehr gerne."
www.phineo.org
www.phineo.org/.../PHINEO_TR_Fair_handeln.pdf
www.phineo.org/.../Statements_Gesellschafter.pdf
Fachtagung Service Learning 2010: Programm und Anmeldung
Wie können Lehrer bürgerschaftliches Engagement mit dem Stundenplan verbinden? Bei der
"Fachtagung Service Learning 2010. Freiwillig engagiert - aber mit Köpfchen!", die die
Initiative "sozialgenial - Schüler engagieren sich" am 01.07.2010 in Düsseldorf veranstaltet,
vertiefen Fachleute in Workshops und einem Podiumsgespräch qualitative Aspekte des
Service Learning wie Freiwilligkeit, Kompetenzentwicklung und Wertschätzung. Damit
Projekte rundum gelingen, erfahren Teilnehmende, wie sie Engagement mit
Unterrichtsinhalten verbinden, wie Schulen und gemeinnützige Organisationen, Vereine und
Stiftungen zusammenfinden und wie sie ihre Projekte finanzieren können. Alle Lehrerinnen
und Lehrer weiterführender Schulen in Nordrhein-Westfalen sowie gemeinnützige
Organisationen sind eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos. Programm und Anmeldung
können auf der Webseite der Initiative "sozialgenial - Schüler engagieren sich"
heruntergeladen werden.
www.sozialgenial.de
Gesellschaft
Initiative: Dritter Sektor für mehr Transparenz
Angeregt von Transparency International Deutschland e.V. haben Akteure aus der
Zivilgesellschaft und der Wissenschaft im Rahmen der Initiative Transparente
Zivilgesellschaft zehn grundlegende Punkte definiert, die jede zivilgesellschaftliche
Organisation der Öffentlichkeit zugänglich machen soll. Dazu zählen unter anderem die
Satzung, die Namen der wesentlichen Entscheidungsträger sowie Angaben über
Mittelherkunft, Mittelverwendung und Personalstruktur. Ab Juni 2010 können sich
Unterzeichner der Initiative freiwillig verpflichten, diese zehn Informationen auf ihrer
eigenen Webseite leicht zugänglich zu veröffentlichen. "Ziel der Initiative Transparente
Zivilgesellschaft ist es, ein möglichst breites Aktionsbündnis innerhalb der Zivilgesellschaft
herzustellen, das sich auf die wesentlichen Parameter für effektive Transparenz einigt", heißt
es im Entwurf der Selbstverpflichtung. Zum Trägerbündnis der Initiative, das
stichprobenartig die Veröffentlichung der zehn Punkte durch die Unterzeichner prüfen wird,
zählen der Bundesverband Deutscher Stiftungen, das Deutsche Zentralinstitut für soziale
Fragen (DZI), der Deutsche Fundraising Verband, der Deutschen Spendenrat, das Maecenata
Institut und der Verband für entwicklungspolitische Organisationen Venro.
Die Mitgliederversammlung des Deutschen Spendenrats e.V. hat am 05.05.2010 in
Friedrichsdorf/Taunus neue Grundsätze verabschiedet. Unter dem Titel "Dem Gemeinwohl
und dem Spender verpflichtet" sollen die Grundsätze wie bislang die ethischen Prinzipien des
Spendenwesens in Deutschland wahren und stärken sowie einen ordnungsgemäßen,
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 101 - Mai 2010
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treuhänderischen Umgang mit Spendengeldern durch freiwillige Selbstkontrolle sichern. Die
Mitglieder des Deutsczhen Spendenrats veröffentlichen künftig zudem auf ihrer Webseite
eine nachvollziehbare Erläuterung, falls strukturbedingt einzelne Regeln der
Rechnungsprüfung nicht anzuwenden sind. Die neuen Grundsätze sollen Spenden sammelnde
Organisationen zu noch mehr Transparenz anregen.
Auch das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) will seine Vergabekriterien für das
Spenden-Siegel verschärfen. Unter anderem wird die Stiftung, die Spenden sammelnde
Organisationen dokumentiert und ihre Tätigkeit bewertet, künftig eine konsequente
Trennung zwischen Leitungs- und Aufsichtsorgan sowie Angaben zu den Gehältern von
Führungskräften in den Organisationen fordern. Außerdem müssen die Organisationen ihren
Spendern Auskunft erteilen, ob gewerbliche Dienstleister an Spendenkampagnen beteiligt
sind. Der aktuelle Entwurf der Vergaberichtlinien, der beim DZI-Spenden-Siegelforum am
27.04.2010 in Berlin vorgestellt wurde, befindet sich noch im Konsultationsverfahren. Die
neuen Standards sollen am 01.07.2010 in Kraft treten; den jetzigen 255 Siegelträgern
werden Anpassungsfristen von bis zu drei Jahren eingeräumt.
www.transparente-zivilgesellschaft.de
www.spendenrat.de/index.php?id=94,167,0,0,1,0
www.spendenrat.de/download.php?f=b85b6bb25620381fbcb08ed651db82d1
www.dzi.de/spenden-siegel-forum-2010/index.htm
www.social-times.de/nachricht.php?nachricht_id=16798&newsrubrik_id=
Kommentar: "Transparenz muss wirken"
Zivilgesellschaftliche Organisationen starten eine
Initiative für mehr Transparenz im Dritten Sektor. Ist
der Katalog der Informationen, die NPOs veröffentlichen
sollen, sinnvoll? Kann eine auf Freiwilligkeit beruhende
Initiative wirken? Stefan Nährlich, Geschäftsführer
Aktive Bürgerschaft, kommentiert.
www.aktive-buergerschaft.de/.../kommentare
/2010/05_-_wirksame_transparenz
www.aktive-buergerschaft.de/...
/vab_kommentar_2010-05.pdf
Kindergipfel verabschiedet "Zukunftsvertrag 2010"
Auf dem Kindergipfel, zu dem vom 13. bis 16.05.2010 das Marburger Kinder- und
Jugendparlament (KiJuPa) einlud, verabschiedeten die rund 100 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer im Alter von 12 bis 15 Jahren mit dem "Zukunftsvertrag 2010" ihre Ideen für
eine gerechtere Welt. Der Zukunftsvertrag listet Forderungen und Selbstverpflichtungen der
Gipfelteilnehmer, die sich zum Beispiel für Umweltschutz, Integration, Gleichberechtigung,
den Schutz der Privatsphäre und eine faire Wirtschaft einsetzen. Die Themen des Gipfels,
der unter dem Motto "Eine Welt. Eine Zukunft. Unsere Chance. Wir fairändern!" stand,
erarbeitete ein Kinderrat mit sechzehn Mitgliedern im Vorfeld eigenständig. Der
Zukunftsvertrag wurde in Marburg Landes-, Bundes- und Europa-Politikern vorgestellt; er
wird zudem Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel überreicht und mit der Bitte um
Stellungnahme an alle Bundestagsabgeordneten verschickt. Beim nächsten Kindergipfel in
zwei Jahren soll überprüft werden, ob Kinder und Politiker ihre Ziele erreicht haben.
Veranstaltet wird der Kindergifpel seit 2000 vom Jugendverband des NaturFreunde
Deutschlands e.V., gefördert wurde er 2010 von Inwent - Internationale Weiterbildung und
Entwicklung gGmbH aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (BMZ).
www.kindergipfel.de
Journalistenpreis Bürgerschaftliches Engagement ausgeschrieben
Mit dem Journalistenpreis Bürgerschaftliches Engagement zeichnet die Robert Bosch Stiftung
GmbH jährlich Autorinnen und Autoren hervorragender Medienbeiträge zum Thema
"Bürgerschaftliches Engagement" aus. Prämiert werden Beiträge, die beispielhaft darstellen
und hinterfragen, wie und warum Menschen freiwillig für sich und für andere Verantwortung
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übernehmen. Der Preis wird in den Kategorien Print, Fernsehen und Hörfunk vergeben und
ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Journalisten bis zu einem Alter von 30 Jahren nehmen
automatisch am Wettbewerb um den Marion-Dönhoff-Förderpreis teil, der für Zeitungs- und
Zeitschriftenbeiträge vergeben wird und mit 5.000 Euro dotiert ist. Einsendeschluss ist der
17.08.2010. Die Preisverleihung findet am 11.12.2010 in Stuttgart statt.
www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/1044.asp
Erster WZBrief Zivilengagement erschienen
Im ersten WZBrief Zivilengagement, den das Wissenschaftszentrum Berlin für
Sozialforschung gGmbH (WZB) am 27.05.2010 veröffentlichte, bündelt der
Politikwissenschaftler Dieter Rucht Studien und Erhebungen zu "Engagement im Wandel.
Politische Partizipation in Deutschland". Das politische Interesse, eine Voraussetzung von
Partizipation, sei in der Gesamtbevölkerung in den letzten beiden Jahrzehnten relativ stabil
geblieben. Große Teile der Bürgerschaft wünschten eine Erweiterung politischer
Beteiligungsmöglichkeiten. Die bestehenden Möglichkeiten wie etwa Bürgerbegehren würden
in erheblichem Umfang wahrgenommen; die institutionell geregelten und durch
Großorganisationen wie Gewerkschaften kanalisierten Beteiligungsformen verlören jedoch
an Gewicht. "Die politische Beteiligung wird vielgestaltiger und variantenreicher. Sie ist
Ausdruck einer insgesamt konfliktreichen politischen Kultur, die immer stärker von einer
selbstbewussten und aktiven Bürgerschaft geprägt wird", fasst der Autor zusammen. Der
WZBrief Zivilengagement soll Interessierten mehrmals pro Jahr aktuelle
Forschungsergebnisse vorstellen.
bibliothek.wzb.eu/.../WZBriefZivilengagement012010_rucht.pdf
Aus den Bürgerstiftungen
Bürgerstiftung Donaueschingen erbt 210.000 Euro
Mindestens 210.000 Euro in Form von Barvermögen und einer Eigentumswohnung erhält die
Bürgerstiftung Donaueschingen als Erbschaft von einer im März verstorbenen Bürgerin, die
bereits zu Lebzeiten zum Stifterkreis gehörte. Die 2007 gegründete Bürgerstiftung kann
ihren aktuellen Kapitalstock damit verdoppeln. Gerhard Fischer, ehrenamtlicher
Geschäftsführer der Bürgerstiftung, sagt: "Wir sind sehr dankbar und sehr froh über die
Erbschaft und uns bewusst, dass diese auch große Verpflichtungen gegenüber der
Verstorbenen mit sich bringt. Wir freuen uns, dass wir jetzt mit den höheren Zinserträgen
weitaus mehr erreichen können als bislang geplant. Für die Bürgerstiftung bedeutet das
einen großen Aufschwung."
www.buergerstiftung-donaueschingen.de
Bürgerstiftungen ziehen Konsequenzen aus Finanzkrise
Die anhaltende Niedrigzinsphase in Folge der Finanzkrise betrifft auch die deutschen
Bürgerstiftungen. Wie der "Länderspiegel Bürgerstiftungen 2009" von Aktive Bürgerschaft
zeigt, konnten die deutschen Bürgerstiftungen im Jahr 2008 ihr Vermögen trotz der
Finanzkrise um 21,7 Millionen Euro erhöhen. Nur etwa einem Dutzend der Bürgerstiftungen
gelang es nicht, Wertverluste des Stiftungskapitals durch Zustiftungen mindestens
auszugleichen. Dennoch ziehen Bürgerstiftungen vielerorts Konsequenzen für die Zukunft.
Michael Eckstein, Vorstand der Bürgerstiftung Region Ahrensburg, sagt: "Wir haben daraus
die Lehre gezogen, mehr projektgebundene Spenden einzuwerben und neue FundraisingAktionen zu starten." Angelika Kell und Thomas Golzer, Vorstände der Stiftung "Bürger für
Leipzig", kommentieren: "Mit der Krise haben wir verstanden, dass wir uns viel stärker
selbst um unser Anlagevermögen kümmern müssen, wissen, was im Portfolio ist und wie
sich die Anlagen entwickeln." Ausführliche Statements der Bürgerstiftungen finden sich in der
aktuellen Ausgabe von "mitStiften - Der Rundbrief Bürgerstiftungen" von Aktive
Bürgerschaft.
www.mitstiften.de
Gewusst wo: Bürgerstiftungsfinder
Mit dem "Bürgerstiftungsfinder" von Aktive Bürgerschaft gelangen Stifter, Spender,
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Engagierte und Interessierte schnell und einfach zur Bürgerstiftung in ihrer Nähe.
www.aktive-buergerschaft.de/buergerstiftungsfinder
Wirtschaft
Preisverleihungen: Unternehmerengagement geehrt
Den Deutschen Stifterpreis 2010 verlieh der
Bundesverband Deutscher Stiftungen am 07.05.2010 an
Jens Mittelsten Scheid für seine vorbildliche stifterische
Leistung. Der gemeinwohlorientierte Unternehmer aus
der Vorwerk-Dynastie, Gründer mehrerer Stiftungen,
habe bereits vor über zwanzig Jahren erkannt, dass die
Integrationskraft von Erwerbstätigkeit abnehme, so der
Bundesverband Deutscher Stiftungen. Mit seinen
Stiftungen fördere er in Stadtteilzentren,
Nachbarschaftsgärten oder Offenen Werkstätten
"Strukturen, die Eigeninitiative, Kreativität und Selbstorganisation ermöglichen".
Der 45. Theodor Heuss Preis der gleichnamigen Stiftung wurde am 08.05.2010 den beiden
Unternehmern Berthold Leibinger und Michael Otto verliehen. Damit ehrt die Theodor Heuss
Stiftung nicht nur die wirtschaftlichen Erfolge, sondern auch das zivilgesellschaftliche
Engagement der beiden Unternehmer. Berthold Leibinger, Aufsichtsrat und ehemaliger
Vorsitzender der Geschäftsführung des Maschinenbauunternehmens Trumpf GmbH & Co. KG,
sei vor allem als Mäzen und Stifter für soziale, kulturelle und kirchliche Einrichtungen
hervorgetreten. Michael Otto habe als Aufsichtsrat und ehemaliger Vorstandsvorsitzender
der Otto Group die Einhaltung von Umweltschutz und Sozialstandards in der Lieferkette
seines internationalen Versandhandels durchgesetzt. Mit einer Medaille der Theodor Heuss
Stiftung ausgezeichnet wurden auch zwei Nichtregierungsorganisationen: der Free Software
Foundation Europe (FSFE) e.V. und die Hilfsorganisation Oxfam Deutschland e.V.
www.stiftungen.org/...leonhardtfebecm_pi1[id]=189
www.theodor-heuss-stiftung.de
Studie Institut für Mittelstandsforschung: Öffentliche CSR-Förderung
Die Möglichkeiten öffentlicher Förderung von Unternehmensengagement beleuchtet die
Untersuchung "Wirtschaftspolitische Ansätze zur Unterstützung von Corporate Social
Responsibility-Aktivitäten" des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn, die im März
2010 veröffentlicht wurde. Autor Frank Maaß kommt mit Bezug auf die intensiv und
kontrovers geführte (Fach-)Diskussion zu dem Schluss, dass sich der Politik wenig Spielraum
biete: 94,3 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) übernähmen bereits
freiwillig Verantwortung für soziale und ökologische Belange. Ihr Handeln durch weitere
Regulierungen zu begrenzen, hält der Autor für nicht zielführend. Kooperationsförderung, die
Verbreitung von Informationen zur CSR-Praxis oder die Sichtbarmachung
unternehmerischen Engagements etwa durch Qualitätssiegel könnten sinnvolle Instrumente
der CSR-Politik sein. Eine Berichtspflicht oder ein an CSR-Grundsätzen ausgerichtetes
staatliches Beschaffungswesen seien hingegen auch fachlich umstritten, lautet das Fazit der
Untersuchung, die auch online veröffentlich wurde. Das IfM, eine Stiftung des privaten
Rechts, wird von der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Nordrhein-Westfalen
gefördert.
www.ifm-bonn.org/index.php?id=843
www.ifm-bonn.org/assets/documents/IfM-Materialien-194.pdf
csr-news.net/main/2010/05/10/politisches-engagement-wirkungslos/
Aus den Unternehmen
Kroschke Stiftung: Förderpreis "Hilfe für kranke Kinder" ausgeschrieben
Zum achten Mal lobt die Kroschke Stiftung für Kinder den mit 15.000 Euro dotierten
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Förderpreis "Beispielhafte Hilfe für kranke Kinder" aus. Ausgezeichnet werden
Elterninitiativen, Selbsthilfegruppen oder Menschen, die ehrenamtlich für Kindergesundheit
arbeiten und in Deutschland neue Wege zu mehr Lebensqualität für chronisch kranke und
behinderte Kinder oder für alle Kinder durch Gesundheitsvorsorge beschreiten. Eine
unabhängige Fachjury entscheidet im September 2010 über die Vergabe des Förderpreises
und der Anerkennungspreise. Die Verleihung findet am 29.10.2010 in Hamburg statt.
Bewerbungsschluss ist der 14.08.2010. Die Privatstiftung wurde 1993 von den Brüdern
Christoph und Klaus Kroschke gegründet, deren Unternehmen KfZ-Dienstleistungen und
-Zubehör anbieten.
www.kinderstiftung.de
Volksbank Saaletal eG fördert Jenaer Preis für Zivilcourage 2010
Den neunten Jenaer Preis für Zivilcourage, der am am 17.05.2010 verliehen wurde, dotierte
mit 1.000 Euro erstmals die Volksbank Saaletal eG. Die Bank möchte damit ein
"Zeichen gegen Intoleranz in der Gesellschaft und für selbstloses und couragiertes Handeln"
setzen. Ausgezeichnet wurde von der Jury - sieben Vertreter der Jenaer Zivilgesellschaft,
Wissenschaft, Wirtschaft und Politik - das Projekt "miteinAnderS" des Vereins QueerWeg.
MiteinAnderS widmet sich an Jenaer Schulen der Aufklärung über lesbische, schwule,
bisexuelle und transgender Lebensweisen.
www.vb-saaletal.de
www.miteinanders-jena.de
Henkel AG: "Projekt Futurino" ausgeschrieben
Entwicklungs- und Bildungsprojekte für Kinder rund um das Thema Natur und Umwelt in
Deutschland fördert die Henkel AG & Co. KGaA zum vierten Mal mit dem "Projekt Futurino".
Bis zum 31.07.2010 können gemeinnützige Träger Projektvorschläge von Kindergärten,
Schulen, Vereinen, Verbänden oder sozialen und karitativen Einrichtungen einreichen. Die
Projekte sollen das Naturerleben und das Umweltbewusstsein von Kindern im Alter bis zu 14
Jahren stärken. Eine unabhängige Jury unter Schirmherrschaft des Henkel Friendship
Initiative e.V. entscheidet über die Vergabe der Fördergelder in Höhe von insgesamt
150.000 Euro. Die maximale Förderung eines Projekts beträgt 10.000 Euro.
www.persil.de/rund-um-persil/projekt-futurino
Politik und Staat
Zivildienst - freiwilliger Zivildienst - Freiwilligendienst
Das Bundeskabinett hat am 19.05.2010 den
Gesetzesentwurf zur Änderung wehr- und
zivildienstrechtlicher Vorschriften beschlossen. Danach
soll der Zivil- und Wehrdienst von derzeit neun auf sechs
Monate verkürzt werden. Gleichzeitig soll es die
Möglichkeit einer freiwilligen Verlängerung des
Zivildienstes um bis zu sechs Monate geben. Während
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) die
Vereinbarung begrüßte, kritisierten die Zentralstelle für
Recht und Schutz der Kriegsdienstverweigerer aus
Gewissensgründen e.V. (KDV) und Bündnis90/Die Grünen den Gesetzesentwurf. Die
Interessenvertretung der Zivildienstleistenden warnt vor der Schaffung eines
Billiglohnsektors mit Pflichtdienststrukturen, die Grünen-Bundestagsfraktion fordert den
Ausstieg aus Wehr- und Zivildienst und lehnt diese als nicht mehr legitimierbare
Zwangsdienste ab. Stattdessen sollen Freiwilligendienste wie zum Beispiel das Freiwillige
Soziale Jahr (FSJ) massiv ausgebaut werden. Der Berliner Think Tank Bürgergesellschaft
schlägt hierzu in einem Positionspapier von Rudolf Speth vor, die verschiedenen
Freiwilligendienste in zivilgesellschaftlicher Regie zu übernehmen und sich zugleich
grundlegende, innovative Gedanken über deren künftige Ausgestaltung zu machen: "Wir
plädieren dafür, dass zivilgesellschaftliche Organisationen ihre Chance ergreifen und nicht
länger auf staatliche Entscheidungen und Direktiven warten." Der Gesetzesentwurf zur
Verkürzung des Wehr- und Zivildienstes geht nun in das parlamentarische Verfahren.
01.06.2010 18:33
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 101 - Mai 2010
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www.bmfsfj.de/BMFSFJ/zivildienst,did=140572.html
dip21.bundestag.de/dip21/btp/17/17042.pdf
www.zentralstelle-kdv.de/presse-zeigen.php?index=167&bereich=artikel
www.gruene-bundestag.de/...ausstieg_aus_den_pflichtdiensten.pdf
www.freiwilligendienste-entstaatlichen.de
Monitor Engagement zum Freiwilligensurvey erschienen
Weitere Ergebnisse aus dem 3. Freiwilligensurvey zum bürgerschaftlichen Engagement in
Deutschland hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
am 12.05.2010 veröffentlicht. Die zweite Ausgabe des "Monitor Engagement" fasst Trends
und Entwicklungen der dritten Erhebungswelle zusammen. Der Gesamtbericht soll im
Sommer 2010 erscheinen. (< Ausgabe 98 - Februar 2010)
www.bmfsfj.de/...bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf
www.aktive-buergerschaft.de/.../buergerschaftliches_engagement
Europäischer Gerichtshof liberalisiert Rettungsdienst
Rettungsdienstaufgaben wie Notfallhilfe und Krankentransport werden in Deutschland
überwiegend von der öffentlichen Feuerwehr und privatgemeinnützigen Hilfsorganisationen
durchgeführt. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 29.04.2010 in der Rechtssache
C-160/08 nun entschieden, dass es nach EU-Recht erforderlich ist, die Vergabe von
Aufträgen über öffentliche Notfall- und qualifizierte Krankentransportleistungen bekannt zu
machen. Der Gerichtshof urteilte damit gegen die Bundesrepublik Deutschland, welche die
Auffassung vertrat, dass die Wahrnehmung rettungsdienstlicher Leistungen Ländersache und
somit eine hoheitliche Aufgabe sei, die nicht den europäischen Marktgesetzen unterliege.
Geklagt hatte die EU-Kommission, nachdem sich private Rettungsdienste bei der Behörde
über die Vergabepraxis in mehreren deutschen Bundesländern beschwert hatten. Nach dem
Urteil rechnet sich auch der dänische Falck-Konzern Chancen auf Aufträge in Deutschland
aus: Wie verschiedene Medien berichten, verhandelt Europas größter gewerblicher
Rettungsdienstanbieter mit Kommunen in Nordrhein-Westfalen.
curia.europa.eu/=rettungsdienst&resmax=100
www.derwesten.de/.../daenischer-Konkurrenz-id2941003.html
www.derwesten.de/...gute-Tat-oder-ein-gutes-Geschaeft-id2945214.html
www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,692136,00.html
Spenderschutz: Keine Erkenntnisse, kein Handlungsbedarf
Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse vor, ob sich die Abschaffung der
Sammlungsgesetze in vielen Bundesländern bewährt hat. Die Bundesregierung hat weiterhin
keine Erkenntnisse darüber, wie viele strafrechtliche Verfahren deutsche Gerichte in den
Jahren 2007-2009 gegen Verantwortliche von Vereinen und Stiftungen mit einem Urteil oder
Strafbefehl abschlossen. Gesetzliche Regelungen zum Schutz von Spendern und
Vereinsmitgliedern plant die Bundesregierung nicht. Dies antwortete die Bundesregierung
am 11.05.2010 (Drucksache 17/1712) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis90/Die
Grünen vom 03.05.2010 (Drucksache 17/1515).
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/017/1701712.pdf
Presseschau
Der Westen - WAZ : Erweitertes Führungszeugnis für Vereinsbetreuer?
Als Reaktion auf den Missbrauch von Minderjährigen in Schulen und kirchlichen Einrichtungen
erwägt die Bundesregierung, von ehrenamtlichen Vereinsbetreuern und Übungsleitern ein
erweitertes polizeiliches Führungszeugnis zu fordern. Dietmar Seher schildert im OnlinePortal Der Westen am 15.05.2010 die Reaktion von Sport- und Jugendverbänden, die den
Plan unverhältnismäßig und nicht praktikabel finden. Er verhindere spontanes Ehrenamt und
sei zudem wirkungslos: "Das Zeugnis könne falsche Sicherheit vorgaukeln". Der Autor
kommentiert die Debatte um das Führungszeugnis am 14.05.2010 auch in der
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
www.derwesten.de/...Fuehrungszeugnis-fuer-Betreuer.html
01.06.2010 18:33
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 101 - Mai 2010
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www.presseportal.de/pm/55903/1614096/westdeutsche_allgemeine_zeitung
ZEIT: Getarnter Lobbyismus
In der ZEIT vom 12.05.2010 schildert Christian Fuchs, wie Pharmakonzerne mit Hilfe von
PR-Agenturen ihre Lobbyaktionen als Bürgerprotest tarnen und "den Vertrauensvorschuss
von 'Bewegungen von unten' ausnutzen". (> Fachmedien)
www.zeit.de/2010/19/Patienten-Lobbyismus?page=all&print=true
FOCUS: "Handaufhalten für den guten Zweck"
"Gute Werke sind ein Geschäft wie jedes andere." Über
die Millardenumsätze und die nicht immer
gemeinnützigen Spielregeln der Wohlfahrtsindustrie
schreiben Armin Fuhrer, Hans-Jürgen Moritz und Cordula
Tutt im FOCUS vom 12.04.2010. Sie konstatieren mit
Bezug auf die Skandale der letzten Monate: "Immer
öfter taucht die Frage auf, ob die Wohltäter wohl Täter
sind."
www.focus.de/.../handaufhalten-fuer-den-gutenzweck.html
Der Standard: Führen in Nonprofits - der Mensch als "Mittel.Punkt"
"Führung wird häufig tabuisiert, vor allem in kleinen Organisationen", zitiert Oliver Mark im
Standard vom 10.05.2010 den Organisationsberater Michael Patak. Gemeinsam mit
Beraterin und Soziologieprofessorin Ruth Simsa referierte Patak auf einer Veranstaltung des
Fundraising Verbandes Austria in Wien über die Herausforderungen an Führungskräfte in
Nonprofit-Organisationen. Persönliche Glaubwürdigkeit sei wichtig, ebenso wie klar verteilte
Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen. Man müsse mit Basisdemokratie und den
losen Strukturen in Freiwilligenorganisationen umzugehen wissen und dennoch auf Effizienz
achten: Der einzelne Mitarbeiter sei nicht "Mittelpunkt, sondern ein Mittel. Punkt".
derstandard.at/.../Fuehrung-in-NPOs-Viele-muss-man-zum-Heimgehen-animieren
SPIEGEL: Weltwärts muss zuhause bleiben
Das nicht unumstrittene Freiwilligenprogramm Weltwärts des Bundesministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird vom Bund mit elf Millionen Euro
weniger gefördert als im Bundeshaushalt 2010 geplant. Lenz Jacobsen und Johannes
Pennekamp besuchen für SPIEGEL Online vom 12.05.2010 unter anderem eine Abiturientin,
der - wie vielen anderen Jugendlichen - kurzfristig die Trägerorganisation für ihren
Auslandseinsatz absagte. Für die Bewerbung um einen Studienplatz sei es zu spät, zitieren
die Autoren die "Helferin im Wartestand": "Ich hätte nie gedacht, dass die Politik mich als
freiwillige Helferin so behandelt."
www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/0,1518,694357,00.html
taz: Präsident Medwedjew und NGOs in Russland - eine Annäherung?
Swetlana Gannuschkina, Mitbegründerin der russischen Menschenrechtsorganisation
Memorial, berichtet in der tageszeitung vom 19.05.2010 über die Zivilgesellschaft in
Russland. Präsident Dimitri Medwedjew habe im April 2009 erstmals den in seinem Ressort
angesiedelten, auch mit NGO-Vertretern besetzten Rat zur Förderung von Zivilgesellschaft
und Menschenrechten einberufen. Erste Erfolge der Zusammenarbeit gebe es trotz
Hindernissen - am 05.04.2010 wurde das vom Menschenrechtsrat überarbeitete NGO-Gesetz
verabschiedet. Doch noch immer seien in Russland Menschenrechtsverletzungen an der
Tagesordnung, etwa im Nordkaukasus, so Gannuschkina.
www.taz.de/1/.../medwedjews-anweisungen-sind-beunruhigend/
Fachmedien
01.06.2010 18:33
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 101 - Mai 2010
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APuZ: Lobbying und Politikberatung
Zum Thema "Lobbyismus und Politikberatung" erscheint Aus Politik und Zeitgeschichte
(19/2010 10. Mai 2010). Thomas Leif legt dar, wie lobbyistisch vertretene
Partikularinteressen im politischen Prozess zunehmend Gemeinwohlinteressen ersetzen,
etwa wenn Politiker Anwaltskanzleien die Formulierung von Gesetzesvorhaben übertragen.
In seinem Beitrag "Von der Symbiose zur Systemkrise" fordert Leif: Der Bundestag solle
einen Lobbybeauftragten bestellen, Lobbyisten müssten transparent arbeiten, und
Bürgerinnen und Bürger müssten sich einmischen und die Abgeordneten an ihren öffentlichen
Auftrag erinnern. Rudolf Speth beschreibt die veränderten politisch-administrativen,
medialen und organisationalen Rahmenbedingungen für "Das Bezugssystem Politik - Lobby Öffentlichkeit". Kathrin Voss erklärt "Grassrootscampaigning und Chancen durch neue
Medien" für NGOs und weist auf das als 'Astroturfing' bezeichnete Trittbrettfahren von
Unternehmen hin.
www.bpb.de/publikationen/GGDWP7,0,Lobbying_und_Politikberatung.html
brand eins: Nachhaltigkeit - viel Gerede, wenig Messung
Thomas Ramge kritisiert in brand eins (11. Jahrgang Heft 05 Mai 2010) mit dem
Schwerpunktthema "Irrationalität" nachhaltige Unternehmensführung als "Wohlfühl-Utopie".
Der Trend der Nachhaltigkeit verstopfe die Kommunikationskanäle. "Nachhaltigkeit wird in
Gewinn- und Verlustspalten der Bilanzen nicht ausgewiesen - und zählt daher nicht". Ob sie
Mensch und Umwelt nütze, werde nicht erhoben.
www.brandeins.de/.../die-wohlfuehl-utopie.html
FJNSB: Engagement in Ostdeutschland - Fußball
Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika
erscheint das Forschungsjournal Neue Soziale
Bewegungen (Heft 2 - Juni 2010) zum Schwerpunkt
"Fußball und Gesellschaftspolitik". Sebastian Braun stellt
"Thesen zum vereins- und verbandsorganisierten Fußball
als zivilgesellschaftlichem Mitspieler" auf. Angesichts von
Mitgliederschwund und Dienstleistungsorientierung drohe
der Fußball seine Sozialisations-, Integrations- und
Partizipationsfunktion zu verlieren. Die Fußballverbände
und -vereine müssten ein zivilgesellschaftliches Leitbild
entwerfen, so Braun, um ihren Wert als zivilgesellschaftlicher Akteur herauszustellen und
"eine systematische staatliche Förderpolitik [...] inhaltlich fundiert legitimieren zu können".
Mark Terkessidis untersucht das Verhältnis von Fußball, Kommerzialisierung und Migration.
Neokoloniale und emanzipatorische Aspekte des internationalen Fußballs thematisieren
Gerald Hödl, der die Auswirkungen der WM 2010 auf die soziale und politische Situation
Südafrikas prognostiziert, und Kurt Wachter, der sich mit Fußball als entwicklungspolitischem
Instrument in Afrika befasst.
Der Sonderschwerpunkt "20 Jahre nach der friedlichen Revolution - ein Blick auf das
bürgerschaftliche Engagement in Ostdeutschland" dokumentiert Zwischenergebnisse des
Forschungsprojekts "Erinnerungskultur und Zivilgesellschaft in Ostdeutschland - Lokale
Erfahrungen". Es wurde von 2008 bis 2010 vom Beauftragten der Bundesregierung für die
neuen Bundesländer gefördert und untersuchte Formen bürgerschaftlichen, nonkonformen
Engagements in den 1980er Jahren in der DDR, die bislang kaum bekannt sind. Darüber
hinaus widmeten sich die Wissenschaftlerinnen, die an den Forschungsverbund SoPro e.V.
angedockt waren, der Entwicklung des Engagements nach 1990 und den Biografien der
damals Aktiven.
fjnsb.parallel-universum.info/fjnsb/pages/frame1.htm
www.engagiert-in-ostdeutschland.socius.de
Karriere und Bildung
01.06.2010 18:33
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 101 - Mai 2010
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Förderprogramm "Hochschulen in der Gesellschaft" ausgeschrieben
Am 03.05.2010 startete das Programm "Mehr als Forschung und Lehre! Hochschulen in der
Gesellschaft", mit dem der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. und die
Stiftung Mercator GmbH innovative Konzepte von Hochschulen zur Stärkung ihrer
gesellschaftlichen Rolle fördern wollen. In einem wettbewerblichen Auswahlverfahren
wählen die Förderer und eine Gutachterkommission, die mit Vertretern von Wissenschaft,
Wirtschaft, Non-Profit-Organisationen und Politik besetzt ist, zunächst rund zehn
Hochschulen aus. Sie erhalten eine Fördersumme von jeweils 10.000 Euro und präsentieren
sich auf einer internationalen Konferenz vom 17. bis 18.02.2011 in Berlin. Während der
Konferenz werden bis zu sechs Konzepte ausgewählt, deren Umsetzung zwei Jahre lang mit
jeweils bis zu 250.000 Euro gefördert wird. Die Hochschulen sollen so darin unterstützt
werden, gesellschaftliches Engagement über bestehende Einzelprojekte hinaus als
strategisches Element ihrer institutionellen Weiterentwicklung in den Blick zu nehmen. Bis
zum 30.07.2010 können staatlich anerkannte Hochschulen ihr Konzept als "Hochschule in der
Gesellschaft" einreichen.
www.stifterverband.org/.../hochschulen_in_der_gesellschaft_ausschreibung.pdf
Stellenausschreibung: Projektleiter/in "EmS-Engagement macht Schule"
Die Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis e.V. sucht zum 01.07.2010 eine/n Leiter/in in
Teilzeit für das Projekt "EmS-Engagement macht Schule". Ziel von EmS ist die Etablierung
und Verbreitung des Lehr- und Lernkonzepts Service Learning an Schulen aller Schulformen
in Sachsen-Anhalt. Eine Bewerbung ist noch bis zum 11.06.2010 möglich.
www.projektems.de/index.php/news
Max-Weber Preis für Wirtschaftsethik verliehen
Die Juniorprofessoren Markus Beckmann und Nick Lin-Hi sind die diesjährigen Preisträger
des mit 8.000 Euro dotierten Max-Weber-Preises für Wirtschaftsethik, den das Institut der
deutschen Wirtschaft Köln (IW) e.V. am 18.05.2010 in Berlin verlieh. Der mit 1.500 Euro
dotierte Nachwuchsförderpreis ging an Eva Maria Lucke. Alle zwei Jahre zeichnet das private
Wirtschaftsforschungsinstitut gemeinsam mit dem Wuppertaler Unternehmer Klaus Tesch
wissenschaftliche Beiträge aus, die sich mit wirtschaftsethischen Fragen unter besonderer
Berücksichtigung des unternehmerischen Handelns zwischen ökonomischer und sozialer
Verantwortung befassen.
www.iwkoeln.de/tabid/143/ItemID/24660/language/de-DE/Default.aspx
Projektmanager/in für Engagementberatung gesucht
Eine Stelle als Projektmanager/in für Beratungsprojekte aus dem zivilgesellschaftlichen
Themenbereich schreibt die Forum for Active Philanthropy gGmbH für ihre
Tochtergesellschaft, die ECP Europäisches Center für Philanthropie GmbH, aus. Aufgabe ist
unter anderem die strategische Konzeption und Begleitung des Engagements von privaten
und institutionellen Stiftern und Spendern sowie die Auswahl geeigneter Förderprojekte des
Dritten Sektors. Bewerber sollen ein abgeschlossenes Hochschulstudium und im Idealfall
auch Erfahrung in der Management- oder Strategieberatung vorweisen können.
Bewerbungen werden bis zum 20.06.2010 postalisch oder per E-Mail entgegengenommen.
www.active-philanthropy.org/.../Stellenanzeige_Beratung.pdf
Aus den Regionen
Baden-Württemberg: Gasversorger schreibt Bildungswettbewerb aus
Noch bis zum 10.06.2010 können sich alle öffentlichen und gemeinnützigen Einrichtungen aus
Baden-Württemberg für den Wettbewerb "Energie für Bildung" der GasVersorgung
Süddeutschland bewerben. Gesucht werden Projekte, die Kinder und Jugendliche für
naturwissenschaftlich-technische Themen begeistern. Im Pilotjahr 2010 unterstützt das
Energieunternehmen mit seiner Nachwuchsinitiative von September bis Dezember monatlich
je ein Projekt mit 1.000 Euro.
www.gvs-energiefuerbildung.de
01.06.2010 18:33
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 101 - Mai 2010
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NRW: Naturschutzbund veröffentlicht "Bürgerwaldkonzept"
In einem Gutachten für den Naturschutzbund
Deutschland (NABU) Landesverband Nordrhein-Westfalen
e.V., das am 17.05.2010 veröffentlicht wurde, schlägt
der Forstexperte Wilhelm Bode eine umwelt- und
bürgergerechte Privatisierung der Landeswälder vor.
Das Land Nordrhein-Westfalen hatte im Jahr 2009 rund
2.600 Hektar Staatswald in der Eifel zur
Haushaltssanierung an einen Großinvestor verkaufte.
Auch wenn der Kostendruck im öffentlichen Dienst hoch
sei, müsse die Gemeinwohlorientierung der
Waldbewirtschaftung dauerhaft gesichert werden, so die Umweltschutzorganisation. Das
Bürgerwaldkonzept sieht vor, die Schutzgebietsflächen des Landesbetriebs Wald und Holz
NRW in eine Stiftung zu überführen. Für die Wirtschaftswälder im Landesbesitz favorisiert
der NABU die Gründung einer Bürgerwald-Aktiengesellschaft, deren Satzung Grundlagen
einer ökologisch und ökonomisch optimierten Waldbewirtschaftung festschreiben soll. Mit
dem Bürgerwaldkonzept regte der Umweltverband wie gewünscht eine Diskussion an:
NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) lehnt das Bürgerwald-Konzept ab, die
SPD-Fraktion steht einer naturnahen Bewirtschaftung aufgeschlossen gegenüber, wenn diese
höhere Erträge verspricht.
nrw.nabu.de/themen/wald/waldkonzept/index.html
www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,694962,00.html
www.derwesten.de/.../NABU-fordert-Buergerwald-statt-Ausverkauf.html
Aus anderen Ländern
Türkei: Bericht zu "Freedom of Associations"
Mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen für zivilgesellschaftliche Organisationen in der
Türkei und ihrem Monitoring befasst sich das Projekt "Freedom of Association in Turkey".
Einen Zwischenbericht veröffentlichte jetzt die Third Sector Foundation of Turkey (TÜSEV) in
Kooperation mit der Civil Society Development Center Association (STGM). "Barriers to
Freedom of Association of Associations in Turkey" beinhaltet eine Evaluation des 2004
geänderten Vereinsgesetzes (Associations Law) und Vorschläge für seine Verbesserung.
Unter anderem fordern die nicht namentlich genannten Autoren, dass ein unabhängiges
Gremium den Gemeinnützigkeitsstatus an Nichtregierungsorganisationen verleihen solle und
nicht der Ministerrat; zudem sollten die Vorschriften für die Rechnungslegung gelockert
werden und Bußgelder gesenkt oder nur nach einer Warnung und Zeit für eine Reaktion
verhängt werden. In einem zweiten Teil des Berichts wird die in Entwicklung befindliche
Monitoringmethode vorgestellt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse in englischer Sprache
ist auf der Webseite von TÜSEV zu finden. Das Projekt wird gefördert von der Europäischen
Initiative für Demokratie und Menschenrechte (EIDHR).
www.tusev.org.tr/content/default.aspx?c=68&s=89
www.tusev.org.tr/.../Monitorin%20Project_executive%20summary.pdf
Panorama
United Charity: Auktionen für den guten Zweck
Auf der Internetplattform United Charity werden Erlebnisse und Objekte versteigert, "die
man für gewöhnlich nicht kaufen kann". Der Erlös fließt zu 100 Prozent an Hilfsprojekte
weltweit, so die gemeinnützige Stiftungs GmbH, die vom Inhaber des
Touristikunternehmens L'TUR, Karlheinz Kögel, und seiner Frau Dagmar geführt wird. Im
Mai konnten Bieter den Flug mit der deutschen Fußballnationalmannschaft nach Südafrika
oder ein Treffen mit Nationaltrainer Joachim Löw ersteigern; die Auktion für ein von allen
WM-Teilnehmern signiertes DFB-Trikot läuft noch bis zum 05.06.2010, zwei Tickets für das
WM-Spiel Deutschland gegen Ghana sind bis zum 11.06.2010 zu ersteigern. Der
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 101 - Mai 2010
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Auktionserlös kommt Einrichtungen für schwer kranke Kindern zugute.
www.unitedcharity.de
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"Aktive Bürgerschaft aktuell" ist der Online Nachrichtendienst Bürgergesellschaft von Aktive
Bürgerschaft - Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Volksbanken und
Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund.
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der 20. des Monats.
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Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund
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Redaktion:
Elena Philipp, Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell" (Aus der Aktiven Bürgerschaft,
Gesellschaft, Wirtschaft, Aus den Unternehmen, Presseschau, Fachmedien, Karriere und
Bildung, Aus den Regionen, Aus anderen Ländern, Panorama) elena.philipp@aktivebuergerschaft.de
Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P. (Politik und Staat,
Kommentar) stefan.naehrlich@aktive-buergerschaft.de
Bodo Wannow, Projektmanager Bürgerstiftungen (Aus den Bürgerstiftungen)
Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell", Ausgabe 101 Mai 2010
Sie möchten ein Thema zur Aufnahme in den Nachrichtendienst Bürgergesellschaft
vorschlagen? Senden Sie uns gerne eine E-Mail an: nachrichtendienst@aktivebuergerschaft.de
Eine Liste der ausgewerteten Fachmedien ist einsehbar unter: www.aktivebuergerschaft.de/buergergesellschaft/fachliteratur/fachmedien
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urheberrechtlich geschützt. Die Nachrichten werden von Aktive Bürgerschaft aktuell
recherchiert und fachkompetent aufbereitet. Nachrichten und Auszüge aus Meldungen dürfen
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gegebenenfalls ein Belegexemplar an nachrichtendienst@aktive-buergerschaft.de. Vielen
Dank.
ISSN 1611-5686
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 102 - Juni 2010
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Ausgabe 102
Juni 2010
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
sind die Ehrenamtlichen der Tafeln "Handlanger einer verfehlten Sozialpolitik"? Diesen
Vorwurf erhob ein Vertreter der Linkspartei anlässlich des 16. Bundestreffens der Tafeln in
Berlin. Gisela Jakob, Professorin für Erziehungswissenschaften an der Hochschule Darmstadt,
beteiligt sich mit einem Kommentar an der Debatte und regt die ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, ein neues bürgerschaftliches Selbstverständnis zu
entwickeln. (> Gesellschaft)
Der Zusammenhang von Verarmung und freiwilligem Engagement ist auch ein Thema in der
Rubrik Fachmedien. In dieser Ausgabe berichten wir zudem über die Kritik des
Bundesrechnungshofs an der Steuerermäßigung für gemeinnützige Organisationen (> Politik
und Staat), über die Transparenz-Initiative im Dritten Sektor (> Presseschau), deren
Anliegen wir bereits in der vorigen Ausgabe kommentierten, und wir bieten Ihnen eine
exklusiven Leseprobe aus dem Sammelband "Venture Philanthropy" (> Gesellschaft).
Das Ereignis Fußball-Weltmeisterschaft 2010 rollt an der Juni-Ausgabe des OnlineNachrichtendiensts Bürgergesellschaft beinahe vorbei - doch eine Meldung gönnen wir uns
und stellen Ihnen die Menschenrechts-Elf von Amnesty International vor. (> Panorama)
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und schöne Sommertage!
Elena Philipp
Redaktionsleiterin Aktive Bürgerschaft aktuell
Dr. Stefan Nährlich
Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P.
Inhaltsverzeichnis
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Wettbewerbsstart Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011
Gesellschaft
16. Bundestreffen der Tafeln: Staatsversagen im Kampf gegen die Armut?
Kommentar: "Tafeln: Helfen allein genügt nicht!"
Maecenata Schriften: Leseprobe "Venture Philanthropy"
Ausschreibung: KOMPASS für Stiftungskommunikation
Katholische Organisationen verabschieden Papier zum Ehrenamt
Preise des Transatlantischen Ideenwettbewerbs USable verliehen
Bewerber gesucht: PHINEO-Themenreport "Engagement 55plus wirkt!"
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 102 - Juni 2010
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Grundrechte-Report 2010 und Amnesty Jahresbericht erschienen
Aus den Bürgerstiftungen
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011 für Bürgerstiftungen
"Hochschulperle" für Dresdener Treuhandstiftung
Bürgerstiftungen in den Medien
Wirtschaft
"Handbuch Biodiversitätsmanagement": Leitfaden für die betriebliche Praxis
Aus den Unternehmen
Bank für Sozialwirtschaft AG: Wettbewerb Sozialkampagne ausgeschrieben
Robert Bosch Stiftung GmbH: Deutscher Schulpreis 2010 verliehen
Allianz Umweltstiftung: Deutscher Klimapreis ausgeschrieben
Politik und Staat
Bundesrechnungshof kritisiert Steuerermäßigung für Gemeinnützige
Unterausschuss diskutiert über Zuwendungsrecht
Gutachten für Nationales CSR-Forum veröffentlicht
Bildungsbericht zum Engagement von Schülern
Presseschau
FTD - taz: EU-Parlamentarier für zivilgesellschaftliche Finanzexpertise
FR: Transparenz im "Geschäft mit dem Mitleid"
Tagesspiegel: "Razzia in Berliner DRK-Kliniken"
Rheinischer Merkur: Kirchen als "Marktführer" des Sozialsystems
SPIEGEL - sternTV: 'Bürgerarbeit' für Hartz IV-Empfänger?
taz: Soziales Jahr für alle
Fachmedien
Alliance: Soziale Wirkung und "Scale-Up"
brand eins: "Unternehmertum statt Ehrenamt"
Stiftung&Sponsoring: Kontrollierte Risikobereitschaft in der Krise
Voluntas: Spendenverhalten von Paaren - Sozialunternehmen
WZB Mitteilungen: Verarmung gleich Abschied vom freiwilligen Engagement?
Karriere und Bildung
Call for Papers: Neue Zeitschrift "Open Citizenship"
Fellowships Senior und Emerging Leaders-Programm ausgeschrieben
Stellenausschreibung: Bewegungsstiftung sucht Vermögensverwalter/in
Aus den Regionen
Baden-Württemberg: Eine-Welt-Preis ausgeschrieben
Schleswig-Holstein: Methodenhandbuch EhrenamtMessen
Aus anderen Ländern
EU: Kampagne für Reformen zur Unternehmensverantwortung
Panorama
WM-Menschenrechts-Elf von Amnesty International
Abonnement
Impressum
Aus der Aktiven Bürgerschaft
30.06.2010 17:16
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 102 - Juni 2010
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Wettbewerbsstart Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011
Der 13. bundesweite Wettbewerb um den Förderpreis Aktive Bürgerschaft ist erneut speziell
für Bürgerstiftungen ausgeschrieben. Im Wettbewerbsjahr 2011 tritt der Förderpreis mit
einem neuen Konzept an, das die Hauptaufgaben von Bürgerstiftungen in den Vordergrund
stellt. Bewerbungsschluss ist der 01.09.2010. Der Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011 ist
mit 30.000 Euro dotiert und wird im März 2011 in Berlin verliehen. (> Aus den
Bürgerstiftungen)
www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de
Gesellschaft
16. Bundestreffen der Tafeln: Staatsversagen im Kampf gegen die Armut?
Vom 03.-05.06.2010 fand in Berlin das 16. Bundestreffen der "Tafeln" statt. Mehr als eine
Million Menschen nutzten mittlerweile die Lebensmittelangebote der Tafeln, berichtete Gerd
Häuser, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Deutsche Tafel e.V. bei der
verbandlichen Jahrespressekonferenz am 02.06.2010. "Sollte die Zahl der Bedürftigen im
Zuge der Krise weiter steigen, wären die Kapazitäten der Tafeln bald erschöpft", warnte er.
Häuser forderte von der Politik mehr Einsatz im Kampf gegen die Armut und erneuerte unter
anderem den Aufruf an die Bundesregierung, einen Armutsbeauftragten einzusetzen.
Wolfgang Wieland, Bundestagsabgeordneter der Grünen, wertete die Tafeln bei der
Abschlussveranstaltung des Bundestreffens am 05.06.2010 als einen Ausdruck wachsender
Armut und Versagen des Staates. Werner Schulten, Bundesvorstandsmitglied der
Linkspartei, forderte bei dem gleichen Anlass die Überwindung des Tafel-Systems: "Die
Versorgung Bedürftiger gehört zu den Aufgaben des Staates und nicht eines CharityModells." Schulten bezeichnete die Ehrenamtlichen zudem als instrumentalisierte
"Handlanger einer verfehlten Sozialpolitik". Unter dem Titel "Schaden die Tafeln den
Armen?" griff die tageszeitung am 19./20.06.2010 die Debatte auf und veröffentlichte
Stellungnahmen unter anderem von Stefan Selke und Gerd Häuser.
www.tafel.de/pressemitteilungen/.../keine-sparpolitik-zu-lasten-der-aermsten.html
www.jungewelt.de/2010/06-07/041.php
www.tafel.de/.../taz_-_Streit_der_Woche.pdf
www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2010_06/berliner_tafel_kritisiert.html
Kommentar: "Tafeln: Helfen allein genügt nicht!"
Gisela Jakob, Professorin für Erziehungswissenschaften
an der Hochschule Darmstadt, weist in ihrem
Kommentar auf die gesellschaftliche Bedeutung der
Tafelarbeit hin und macht zugleich darauf aufmerksam,
dass sich die ehrenamtlichen Dienstleister stärker mit
den Folgen und Nebenwirkungen ihrer Arbeit
auseinandersetzen sollten. Die Tafeln müssten sich noch
aktiver in die politische Debatte um Armut und deren
Bewältigung einmischen.
www.aktive-buergerschaft.de/.../kommentare
/2010/06_-_helfen_genuegt_nicht
www.aktive-buergerschaft.de/.../vab_kommentar_2010-06.pdf
Maecenata Schriften: Leseprobe "Venture Philanthropy"
Der Sammelband "Venture Philanthropy in Theorie und Praxis", erschienen in der Reihe
Maecenata Schriften, versammelt geistes- und sozialwissenschaftliche Analysen zum
Transfer ökonomischer Handlungsmaximen in den Dritten Sektor. In den USA seit Ende der
1990er Jahre bekannt und etabliert, wird Venture Philanthropy, "die ihre Aktivitäten als
Investition in gemeinwohlorientierte Organisationen begreift und dazu auf Methoden aus
Venture Capital und Betriebswirtschaft zurückgreift", in Deutschland und Europa noch selten
umgesetzt. Erschienen ist der von Philipp Hoelscher, Thomas Ebermann und Andreas
Schlüter herausgegebene Band im April 2010 in der Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft mbH,
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 102 - Juni 2010
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er kostet 42 Euro. Als Leseprobe veröffentlicht Aktive Bürgerschaft mit freundlicher
Zustimmung des Verlags den Beitrag "Kooperative Lernräume als Erfolgsfaktor Instrumente der Wirkungsmessung in der strategischen Philanthropie" von Knut Bergmann
und Susanna Krüger.
www.aktive-buergerschaft.de/.../VenturePhilanthropy_BergmannKrueger.pdf
www.luciusverlag.com...Venture-Philanthropy-in-Theorie-und-Praxis.html
Ausschreibung: KOMPASS für Stiftungskommunikation
Mit dem KOMPASS zeichnet der Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V. 2010 zum fünften
Mal Beispiele erfolgreicher Stiftungskommunikation aus. Ziel des Preises ist es, zu einer
weiteren Professionalisierung der Stiftungskommunikation beizutragen, Beispiele guter
Stiftungspraxis zu zeigen und den Stiftungsgedanken stärker in die Öffentlichkeit zu bringen.
Bewerben können sich Stiftungen aller Rechtsformen mit einem konkreten
Kommunikationsprojekt; Einsendeschluss ist der 03.08.2010. Die von der Fachjury
ausgewählten Preisträger werden am 11.11.2010 in Berlin geehrt und erhalten ein
viertelseitiges Advertorial in den Stiftungssonderseiten der Wochenzeitung Die Zeit.
www.stiftungen.org/kompass
Katholische Organisationen verabschieden Papier zum Ehrenamt
Das Zentralkommitee der Katholiken (ZDK) veröffentlichte am 19.06.2010 ein
Positionspapier zum freiwilligen Engagement. "Der Glaube von Christinnen und Christen
findet im freiwilligen Engagement einen besonderen Ausdruck", heißt es einleitend.
Engagement, soziales Lernen und die selbständige Übernahme von Verantwortung seien
"konstitutiv für eine lebendige Demokratie". Das ZDK, in dem Diözesanräte, katholische
Verbände und Laien organisiert sind, betont in dem Papier den Vorrang individueller
Bedürfnisse der Freiwilligen vor einer institutionellen oder politischen Logik. Gefordert
werden unter anderem politische Rahmenbedingungen, die eine bessere Vereinbarkeit von
Ausbildung, Erwerbsarbeit, Familie und freiwilligem Engagement ermöglichen, und die
Anerkennung freiwilliger Arbeit analog zu formalen Bildungsabschlüssen. Das Positionspapier
dient einerseits der Verständigung innerhalb der katholischen Organisationen und soll
andererseits in die Arbeit des Ökumenischen Arbeitskreises Ehrenamt und das Nationale
Forum für Engagement und Partizipation eingebracht werden. Die Evangelische Kirche in
Deutschland (EKD) hatte im Oktober 2009 eine Kundgebung "Ehrenamt. Evangelisch.
Engagiert" beschlossen (< Ausgabe 96, November 2009).
www.zdk.de/erklaerungen/erklaerung.php?id=191&page=
Preise des Transatlantischen Ideenwettbewerbs USable verliehen
Die Körber-Stiftung verlieh am 25.06.2010 drei Initiativen die mit je 20.000 Euro dotierten
Hauptpreise des Transatlantischen Ideenwettbewerbs USable. 2009/10 war der Wettbewerb
zum Thema "Beweger gesucht! Engagement der Generation 50+" ausgeschrieben.
Ausgezeichnet wurden der Arbeitskreis Schriesheimer Senioren, in dem sich vierzig
Engagierte unter dem Motto "agil - erfahren - hilfsbereit" für den Zusammenhalt der
Generationen in ihrer Stadt einsetzen. Über altersgerechtes Wohnen informiert die Mobile
Wohnberatung Südniedersachsen, die mit einem eigenen Kleinbus im Raum Göttingen
unterwegs ist. Die Werkstatt der Generationen an der Montessori Schule in München fördert
generationsübergreifendes Lernen; engagierte Ältere besuchen die Schüler im Unterricht,
um ihr Wissen und ihre Erfahrung mit der jungen Generation zu teilen.
www.usable.de
Bewerber gesucht: PHINEO-Themenreport "Engagement 55plus wirkt!"
Gemeinnützige Organisationen, die gezielt das Erfahrungswissen Älterer nutzen und von
dieser Altersgruppe aktiv getragen werden, können sich bis zum 12.08.2010 kostenfrei für
die Aufnahme in den PHINEO-Themenreport "Erfahrungssache - Engagement 55plus wirkt!"
bewerben. Die PHINEO gAG empfiehlt Spendern wirkungsvolle Projekte für ein finanzielles
Engagement.
www.phineo.org/themenreports/ausschreibungen/
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Grundrechte-Report 2010 und Amnesty Jahresbericht erschienen
Der jährliche Report zur Lage der Bürger- und
Menschenrechte in Deutschland wurde am 20.05.2010
zum 14. Mal veröffentlicht. 1997 erstmals erschienen,
versteht sich der Grundrechte-Report als "alternativer
Verfassungsschutzbericht". Neun Bürger- und
Menschenrechtsorganisationen, darunter die
Humanistische Union e.V., ProAsyl e.V., die Vereinigung
demokratischer Juristinnen und Juristen e.V. oder die
Internationale Liga für Menschenrechte, dokumentieren
in diesem Jahr zwei Trends: Zum Einen werde die
Durchsetzung der Grundrechte zunehmend von internationalem Recht beeinflusst, und zum
Anderen würden Grundrechte "vermehrt aus wirtschaftlichen Interessen missachtet". Die
meisten Eingriffe in die Grundrechte erfolgten jedoch noch immer durch Maßnahmen der
staatlichen Exekutive, so die Herausgeber.
Am 27.05.2010 erschienen ist der "Amnesty International Report 2010. Zur weltweiten Lage
der Menschenrechte". Der Jahresreport, der in Deutschland zum 34. Mal veröffentlicht wird,
berichtet für 159 Länder über die im Jahr 2009 begangenen Menschenrechtsverletzungen.
Noch immer seien Menschenrechtsverstöße von ethnischer Diskriminierung bis zu Folter und
Todesstrafe zu dokumentieren, doch einen Fortschritt sieht Amnesty International darin,
dass die Verantwortlichen für Menschenrechtsverletzungen nicht mehr davon ausgehen
könnten, straffrei zu bleiben. Beide Publikationen sind kostenpflichtig und im Fischer Verlag
erschienen.
www.humanistische-union.de/.../grundrechte_report/2010/
www.amnesty.de/amnesty-international-report-2010
Aus den Bürgerstiftungen
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011 für Bürgerstiftungen
Der 13. bundesweite Wettbewerb um den Förderpreis Aktive Bürgerschaft ist gestartet. Mit
dem Förderpreis zeichnet die Aktive Bürgerschaft jährlich gemeinnützige Organisationen
aus, die mit wegweisenden Beispielen aktiv Verantwortung für das soziale und kulturelle
Leben vor Ort übernehmen. Im Wettbewerbsjahr 2011 tritt der Förderpreis mit einem neuen
Konzept an, das die Hauptaufgaben von Bürgerstiftungen in den Vordergrund stellt. Gesucht
werden herausragende Konzepte in den vier Kategorien "mitStiften", "mitGestalten",
"mitMachen" und "mitBestimmen". Der Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011 ist mit 30.000
Euro dotiert. Über die Bewerbungen entscheidet eine unabhängige Jury. Bewerbungsschluss
ist der 01.09.2010.
www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de
"Hochschulperle" für Dresdener Treuhandstiftung
Für ihre innovativen Projekte, mit denen sie die Qualität des Studiums nach dem Prinzip
"Studierende fördern Studierende" an der Technischen Universität Dresden aktiv verbessert,
wurde die Studentenstiftung Dresden am 01.06.2010 mit der nicht dotierten, bundesweit
verliehenen "Hochschulperle" des Stifterverbands der Deutschen Wissenschaft für den Monat
Juni 2010 ausgezeichnet. In der Studentenstiftung, die 2005 von Studierenden und
Absolventen der TU Dresden unter dem Dach der Bürgerstiftung Dresden gegründet wurde,
leisten Studierende, Absolventen, Unternehmen und Bürger freiwillige Beiträge durch
Mitarbeit, Spenden und Zustiftungen. Die Bürgerstiftung Dresden verwaltet insgesamt
zwanzig Treuhandstiftungen mit einem Vermögen von über zwei Millionen Euro.
www.studentenstiftung.de
www.stifterverband.info/.../hochschulperle/2010-06/index.html
Bürgerstiftungen in den Medien
Die "Presseschau Bürgerstiftungen" ist ein Online-Service von Aktive Bürgerschaft. Im
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Internet finden Sie aktuelle Berichte über Bürgerstiftungen aus den lokalen und
überregionalen Medien. Einige Schlagzeilen der letzten Wochen: "Erntewagen rollt auf Platz
eins" titelt die Schwäbische Post über den Fotowettbewerb der Bürgerstiftung Essingen. Die
Ostfriesen Zeitung meldet von der im Jahr 2003 gegründeten Bürgerstiftung Norden:
"Norder Bürgerstiftung ist sehr erfolgreich". Sie verfügt mittlerweile über ein Vermögen von
nahezu 500.000 Euro. Die Bürgerstiftung Bramsche informierte auf einer Veranstaltung über
das erfolgreiche Jahr 2009. Präsentiert wurde auch das naturwissenschaftliche Projekt "Haus
der kleinen Forscher" für Kinder. "Experimente aufmerksam verfolgt" berichten dazu die
Bramscher Nachrichten. "Neun Jahre Gutes für die Region" schreiben die Lübecker
Nachrichten über die Bürgerstiftung Region Ahrensburg. Vor neun Jahren wurde sie von neun
Bürgerinnen und Bürgern gegründet. In 27 Gemeinden engagiert sich die Bürgerstiftung
mittlerweile. Das Westfalen-Blatt berichtet ausführlich über die Bürgerstiftung Salzkotten.
Deren "Zweites Beachvolleyball-Turnier mit Mittsommerparty" soll mit dem Erlös besonders
Aktionen zur Stärkung des Bürgersinns unterstützen. Die Bürgerstiftung Rheinfelden gibt
"Nachhilfe in Ortsgeschichte" schreibt der Südkurier. Sie versieht Straßenschilder mit
Zusatzinformationen.
www.aktive-buergerschaft.de/presseschau-buergerstiftungen
Wirtschaft
"Handbuch Biodiversitätsmanagement": Leitfaden für die betriebliche
Praxis
Das "Handbuch Biodiversitätsmanagement", am 30.06.2010 vom Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) herausgegeben, soll Unternehmen bei der
Integration von Aspekten der Biodiversität in das unternehmerische Handeln unterstützen.
Das auch online veröffentlichte Handbuch zeigt mögliche Handlungsfelder und Business
Cases auf und vermittelt anhand von Beispielen praxisnah Methoden und Instrumente des
Biodiversitätsmanagements. Die Publikation ist ein Ergebnis der Unternehmensinitiative
"Biodiversity in Good Company", die 2008 vom BMU ins Leben gerufen wurde und von der
Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH umgesetzt wird. Sie soll
Corporate Social Responsibility-Maßnahmen zur Biodiversität in Unternehmen fördern und so
zur Umsetzung des "Übereinkommens über die biologische Vielfalt" (CBD) der Vereinten
Nationen im Privatsektor beitragen.
www.business-and-biodiversity.de
www.bmu.de/dossier_biologische_vielfalt/doc/45497.php
Aus den Unternehmen
Bank für Sozialwirtschaft AG: Wettbewerb Sozialkampagne
ausgeschrieben
Zum siebten Mal schreibt die Bank für Sozialwirtschaft AG in diesem Jahr ihren bundesweiten
Wettbewerb Sozialkampagne für die innovativsten und aufmerksamkeitsstärksten
Werbekampagnen zu sozialen Themen aus. Teilnehmen können Einrichtungen und
Organisationen des Sozial- und Gesundheitswesens beziehungsweise deren Agenturen sowie
Grafiker und Grafikerinnen, die seit 2008 eine Werbekampagne zu einer sozialen
Fragestellung realisiert haben. Der Wettbewerb Sozialkampagne 2010 ist mit insgesamt
18.000 Euro dotiert, Einsendeschluss ist der 31.10.2010. Verliehen wird der Preis
voraussichtlich im Mai 2011 in Magdeburg.
www.sozialbank.de/?id=337
Robert Bosch Stiftung GmbH: Deutscher Schulpreis 2010 verliehen
Den mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2010, ausgelobt von der Robert Bosch
Stiftung GmbH und der Heidehof Stiftung GmbH, überreichte Bundeskanzlerin Angela Merkel
am 09.06.2010 in Berlin an die Sophie-Scholl-Schule aus dem bayerischen Bad HindelangOberjoch. Vier weitere Schulen zeichnete die zwölfköpfige Fachjury mit Preisen in Höhe von
jeweils 25.000 Euro aus; der "Preis der Akademie" und der "Preis der Jury" sind mit jeweils
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15.000 Euro ausgestattet. Den Deutschen Schulpreis erhalten seit 2006 die "besten
deutschen Schulen" - Schulen, die pädagogisch richtungsweisend arbeiten und die es trotz
unterschiedlicher Rahmenbedingungen schaffen, für Leistung und Kreativität zu begeistern,
Lernfreude und Lebensmut zu stärken und zu Fairness und Verantwortung zu erziehen.
schulpreis.bosch-stiftung.de/content/language1/html/index.asp
Allianz Umweltstiftung: Deutscher Klimapreis ausgeschrieben
Der Wettbewerb um den dritten Deutschen Klimapreis der Allianz Umweltstiftung startete
am 31.05.2010. Bis zum 30.10.2010 können sich Schülerteams der Jahrgangsstufen 7-13
aller staatlich anerkannten Haupt- und weiterführenden Schulen mit ihren
Klimaschutzprojekten bewerben. Der Deutsche Klimapreis, der von einer Fachjury vergeben
wird, ist mit insgesamt 65.000 Euro dotiert und wird im März 2011 in Berlin verliehen.
www.allianz-umweltstiftung.de/veranstaltungen/klimapreis/index.html
Politik und Staat
Bundesrechnungshof kritisiert Steuerermäßigung für Gemeinnützige
In einem Sonderbericht über den ermäßigten
Umsatzsteuersatz, der am 28.06.2010 vorgestellt wurde,
kritisiert der Bundesrechnungshof zahlreiche Defizite bei
den Ermäßigungstatbeständen. Die einzelnen
Regelungen seien häufig nicht mehr nachvollziehbar und
würden hohe Verwaltungskosten bei ihrer Umsetzung
und Kontrolle verursachen. Außerdem stünden einzelne
Bereiche teilweise im Widerspruch zu EU-Recht, wie
unter anderem auch die Begünstigung von
gemeinnützigen Einrichtungen. "Die in Deutschland
gewährte Steuervergünstigung", so der Sonderbericht, "geht damit weit über den Spielraum
hinaus, den das Gemeinschaftsrecht den Mitgliedstaaten zum ermäßigten Steuersatz
einräumt". Der Bundesrechnungshof empfiehlt der Bundesregierung, den Katalog der
Steuerermäßigungen grundlegend zu überarbeiten und Ermäßigungstatbestände
abzuschaffen, die den Kriterien der Klarheit, Nachvollziehbarkeit und Steuergerechtigkeit
nicht Stand halten.
bundesrechnungshof.de/...uberprufung-der-zahlreichen-umsatzsteuerermasigungen
bundesrechnungshof.de/.../sonderberichte/erm-umsatzsteuer.pdf
Unterausschuss diskutiert über Zuwendungsrecht
Der Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement beschäftigte sich am 16.06.2010 in
seiner 5. Sitzung auch mit den Vorschlägen des Deutschen Vereins für öffentliche und private
Fürsorge (DV) e.V. zur Modernisierung und Entbürokratisierung des Zuwendungsrechts.
Handlungsbedarf sieht der DV in seinen Empfehlungen unter anderem bei der Anerkennung
bürgerschaftlichen Engagements als Eigenmittel. Dadurch sollen gemeinnützige
Organisationen besser in die Lage versetzt werden, die für eine öffentliche Finanzierung
notwendige Eigenleistung auch durch ehrenamtliche Arbeit erbringen zu können. Ferner
empfiehlt der DV der Bundesregierung, den Vereinen und Stiftungen bessere Anreize für das
Einwerben von Spenden zu geben und diese nicht - wie bei der Fehlbetragsfinanzierung - von
öffentlichen Zuwendungen abzuziehen. Aus dem Kreis der Abgeordneten wurde in Richtung
der anwesenden Vertreter aus den Ministerialverwaltungen kritisiert, dass eine
Modernisierung des Zuwendungsrechts bereits seit vielen Jahren ein Thema sei. Da es nicht
an konkreten Vorschlägen fehle, mangele es offenbar am Willen zur Reform. In der nächsten
Sitzung des Unterausschusses am 07.07.2010 wird Staatssekretär Josef Hecken aus dem
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) über den Stand der
geplanten nationalen Engagementstrategie berichten. Die Sitzungsprotokolle werden auf den
Internetseiten des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement eingestellt.
www.deutscher-verein.de/.../2009/pdf/DV%2009-09.pdf
www.bundestag.de/.../buerger_eng/Oeffentliche_Sitzungen/Protokolle/index.html
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Gutachten für Nationales CSR-Forum veröffentlicht
Das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAS) hat am 01.06.2010 die Gutachten
und Präsentationen veröffentlicht, die von externen Fachleuten für die sechs Arbeitsgruppen
des Nationalen Forums für Corporate Social Responsibility (CSR) erstellt wurden. Während
sich 16 Gutachten mit der Schaffung eines CSR-förderlichen Umfelds oder der Integration
von CSR in Bildung, Qualifizierung, Wissenschaft und Forschung beschäftigen, fragt nur ein
Gutachten nach dem Beitrag von CSR zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen.
Das Nationale CSR-Forum unterstützt die Bundesregierung bei der Entwicklung einer
deutschen CSR-Strategie. Die Gutachten können von der Homepage CSR in Deutschland
heruntergeladen werden.
www.csr-in-deutschland.de/portal/generator/14194/2010__gutachten.html
Bildungsbericht zum Engagement von Schülern
Am 17.06.2010 präsentierten die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der
Bundesrepublik Deutschland (KMK) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) gemeinsam den von unabhängigen Experten erarbeiteten Bericht "Bildung in
Deutschland 2010". Danach deutet sich an, dass die Umstellung auf das achtjährige
Gymnasium (G8) negative Auswirkungen auf die Ausübung freiwilligen Engagements hat.
Schülerinnen und Schüler des G8 sind laut Bericht zu rund 10 Prozent weniger
bürgerschaftlich engagiert als Schüler des neunjährigen Gymnasiums. Die Gruppe der 14bis 19-jährigen Gymnasiasten ist dennoch gesellschaftlich engagierter als ihre
Altersgenossen auf Real- und Hauptschulen. Zwischen 2004 und 2009 hat sich der Abstand
hier vergrößert. "Jugendliche mit erhöhter Bildungsaspiration", so der Bericht, "nehmen
somit auch im Bereich non-formaler Lernorte häufiger die sich ihnen bietenden
Bildungschancen wahr, was bestehende soziale Ungleichheiten eher verstärkt". Der
Bildungsbericht 2010 behandelt das Thema Engagement im Kapitel "Allgemeinbildende
Schule und non-formale Lernwelten im Schulalter". Der Bericht kann im Internet
heruntergeladen werden.
www.bildungsbericht.de/daten2010/wichtige_ergebnisse_presse2010.pdf
www.bildungsbericht.de
Presseschau
FTD - taz: EU-Parlamentarier für zivilgesellschaftliche Finanzexpertise
Die Gründung finanzpolitisch tätiger Nichtregierungsorganisationen regten 22 Abgeordnete
des Europäischen Parlaments am 21.06.2010 an, um "der Lobby des Banken- und
Finanzsektors zur Regulierung der Finanzmärkte in Brüssel Einhalt zu gebieten", wie Martin
Kaul in der tageszeitung vom 22.06.2010 schreibt. In der Financial Times zitiert Reinhard
Hönighaus am 22.06.2010 aus dem fraktionsübergreifenden Aufruf der Parlamentarier:
"[D]as Ungleichgewicht zwischen der Macht dieser Lobby und mangelnden Gegenexpertisen
erscheint uns als Gefahr für die Demokratie."
www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/banker-lobby-beherrscht-bruessel/
www.ftd.de/politik/europa/:agenda-ignoriert-die-finanzlobby/50131804.html
FR: Transparenz im "Geschäft mit dem Mitleid"
Die "Misswirtschaft bei Wohltätern" und den
"grenzenlosen Vertrauensvorschuss von Seiten der
Spender" nimmt Matthias Thieme in der Frankfurter
Rundschau vom 21.06.2010 als Ausgangspunkt, um die
Initiative Transparente Zivilgesellschaft (< Ausgabe 101
- Mai 2010) vorzustellen. Burkhard Wilke,
Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für
soziale Fragen (DZI), hofft im Gespräch mit Felix Guth
und Matthias Thieme anlässlich des Starts der
Transparenz-Initiative auf eine rege Beteiligung
zivilgesellschaftlicher Organisationen. "Bleibt die Resonanz hinter unseren Erwartungen
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zurück, dann nimmt der öffentliche Druck auf den Gesetzgeber weiter zu, staatlicherseits
mehr Transparenz zu verordnen", so Wilke.
www.fr-online.de/...Spendenindustrie-Geschaeft-mit-dem-Mitleid.html
www.fr-online.de/...Interview-Spendensammler-staerker-kontrollieren.html
Tagesspiegel: "Razzia in Berliner DRK-Kliniken"
Ein Chefarzt und die beiden Geschäftsführer der gemeinnützigen DRK Kliniken Berlin wurden
am 09.06.2010 wegen Verdachts auf bandenmäßigen Abrechnungsbetrug und
Körperverletzung verhaftet, wie Jörn Hasselmann und Rainer Woratschka im Tagesspiegel
vom 10.06.2010 melden. Die Staatsanwaltschaft konnte zum Zeitpunkt der Verhaftung 128
Fälle falscher Abrechnung mit 170.000 Euro Schaden nachweisen.
www.tagesspiegel.de/zeitung/razzia-in-berliner-drk-kliniken/1855194.html
Rheinischer Merkur: Kirchen als "Marktführer" des Sozialsystems
Die Kirchen seien "mit Abstand die größten Katalysatoren des freiwilligen Engagements" in
Deutschland, schreibt Wolfgang Thielmann im Rheinischen Merkur vom 17.06.2010. "Jeder
dritte Kindergartenplatz, jedes vierte Krankenhaus und etwa jeder vierte Platz in einer
Einrichtung für Behinderte werden von den Kirchen gestellt. Damit fungieren die Kirchen als
ein großer Wärmespender der Gesellschaft, abgesehen davon, dass sie zu den Marktführern
eines hoch professionellen Sozialsystems gehören." Caritas und Diakonie müssten künftig
verstärkt für die öffentliche Anerkennung und Sichtbarkeit kirchlich geprägten freiwilligen
Engagements eintreten, so der Autor.
www.merkur.de/2010_24_cwkom_diakonie.42876.0.html?&no_cache=1
SPIEGEL - sternTV: 'Bürgerarbeit' für Hartz IV-Empfänger?
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen plant die Einführung von "Bürgerarbeit" für
Langzeitarbeitslose, um sie wieder in Arbeit zu vermitteln, meldet der SPIEGEL vom
31.05.2010. Rund 33.000 Erwerbslose könnten für gemeinnützige Tätigkeiten wie das
Reinigen von Straßen und Parks 900 Euro im Monat erhalten. Am 02.06.2010 fragt sternTV
unter dem Titel "Was soll die Bürgerarbeit bringen?" nach dem Nutzen des Konzepts.
www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,697643,00.html
www.stern.de/tv/...was-soll-die-buergerarbeit-bringen.html
taz: Soziales Jahr für alle
In der tageszeitung vom 16.06.2010 kommentiert Mathias Greffrath die Verkürzung der
Wehrpflicht und schlägt ein soziales Jahr für alle Jugendlichen vor. "Das
Wirtschaftswachstum, das uns erlaubte, Tätigkeiten, die vordem der Familie, der
Nachbarschaft, der Gemeinde oblagen, zu professionalisieren und zu monetarisieren, wird
kaum wiederkehren." Einen sozialen Dienst statt sozialer Dienstleistungen, deren Qualität
vom individuellen Vermögensstand abhänge, hält Greffrath für eine "wirksamere, sozialere
Wende".
www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/staatsbuerger-ohne-uniform/
Fachmedien
Alliance: Soziale Wirkung und "Scale-Up"
Das Alliance Magazine (Vol 15, Number 2 June 2010)
erscheint zum Schwerpunkt "Rethinking scale". Ekkehard
Thümler und Nicole Bögelein vom Centre for Social
Investment (CSI) Heidelberg fragen nach "The limits to
growth": Die finanziellen Ressourcen europäischer
Stiftungen seien im Vergleich zu ihren Anliegen gering.
Um die Entfaltung einer substanziellen sozialen Wirkung
zu unterstützen, identifiziere das länderübergreifende
Forschungsprojekt "Strategies for Impact in
Philanthropy" hochwirksame Programme im
europäischen Stiftungssektor. Kriterium für den nachhaltigen Projekterfolg: die Lösung eines
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spezifischen sozialen Problems. Scaling-Up, der Ausbau und die Verbreitung des Programms,
sei nicht zwingend nötig und nicht immer die beste Strategie, um die Wirksamkeit zu
erhöhen, so die Verfasser. Die Fokussierung auf Wachstum könne sich sogar negativ
auswirken - je kostenintensiver und komplexer ein Programm, desto schwieriger ist es über
längere Zeiträume aufrecht zu erhalten. "Prudent project design is more important than
extensive growth, large funds and huge organizations", schließen die Autoren.
In ihrem Beitrag "Reflections on the meaning of 'scale'" konstatiert Pamela Hartigan einen
Wandel in der Diskussion über "scale for impact". Statt nach dem Vorbild der Wirtschaft auf
eine einzelne Organisation zu fokussieren, um die erfolgreiche Verbreitung sozialer
Innovation zu erreichen, setze man zunehmend auf Kooperation. "Massive social changes
have never been attributed to a single organization", schreibt die Direktorin des Skoll Centre
for Social Entrepreneurship an der University of Oxford. "Only when all enterprises are social
enterprises, with the good of society utmost in their commercial activities, will we achieve
the 'scale' we so passionately seek."
www.alliancemagazine.org/en/content/june-2010
brand eins: "Unternehmertum statt Ehrenamt"
In brand eins (12. Jahrgang Heft 07 Juni 2010) veröffentlichen Stephan A. Jansen, Leiter des
Mercator-Forschungsnetzwerks zu Sozialunternehmen, und Felix Oldenburg,
Hauptgeschäftsführer der Ashoka Deutschland gGmbH, einen Beitrag zu "Unternehmertum
statt Ehrenamt". Sie raten zur "Umstellung von Spenden auf Investitionen" und
argumentieren: "Der Sozialsektor braucht keine Spender, er braucht Investoren und
Vermittler - zur Förderung der Sozialunternehmen. Und zur Entlastung der Zivilgesellschaft
und des Staates selbst."
www.brandeins.de
Stiftung&Sponsoring: Kontrollierte Risikobereitschaft in der Krise
Stiftung&Sponsoring (Ausgabe 3 | 2010) widmet sich dem Umgang mit gesunkenen Erträgen
im Zuge der Finanzkrise und der Herausforderung, als Stiftung trotzdem das Fördervolumen
beizubehalten. Kontrollierte Risikobereitschaft ermögliche höhere Erträge und nachhaltige
Wertsteigerungen, so Ambros Schindler im Editorial. Franziska Grüner stellt das Pooling von
Stiftungsvermögen in einem gemeinsamen Spezialfonds als eine besonders für kleinere und
mittlere Stiftungen geeignete Alternative zu bestehenden Anlageformen vor. Cordula HaaseTheobald empfiehlt, durch Diversifikation der Anlagen systematische Risiken zu minimieren,
um auch im Niedrigzinsumfeld Erträge zu generieren. Stefan Tölg und Uwe Venzke geben
Tipps zur Auswahl des richtigen Investmentmanagers. Die eigenen Strategien zu überprüfen,
rät Barbara Meyn: "Die Krise bietet die Chance, einen frischen Wind durch die Stiftung
wehen zu lassen. Die eigene Effizienz steht auf dem Prüfstand." - Die Beilage Rote Seiten
widmet sich der Skalierung von Stiftungsprojekten und ihrer Verbreitung.
www.stiftung-sponsoring.de/top/archiv/ausgabe-32010.html
Voluntas: Spendenverhalten von Paaren - Sozialunternehmen
In Voluntas (Volume 21, Number 2 June 2010) berichten Pamala Wiepking und René
Bekkers in ihrem Artikel "Does Who Decides Really Matter?" über das Spendenverhalten von
Paarhaushalten. Separat über Finanzen entscheidende Paare spendeten am wenigsten, so
die Auswertung der Giving in the Netherlands Panel Study mit 1.101 Haushalten.
Paarhaushalte, in denen der männliche Partner entscheidet, seien die größten Spender bei
strukturelleren und größeren Spenden. Der Partner mit dem relativ höheren
Bildungsabschluss habe die größere Entscheidungsbefugnis.
Janelle A. Kerlin beschreibt in "A Comparative Analysis of the Global Emergence of Social
Enterprise" auf Grundlage der Social Origins Theory die Unterschiede von
Sozialunternehmen in sieben Weltregionen von Argentinien über Westeuropa, USA und
Japan bis Zimbabwe. Sozioökonomische Umstände wie Leistungsfähigkeit von
Zivilgesellschaft, Staat und Markt sowie der Zufluss von Entwicklungshilfe prägten die je
eigene Verortung von Sozialunternehmen zwischen den Sektoren.
www.springerlink.com/...pi=0
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 102 - Juni 2010
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WZB Mitteilungen: Verarmung gleich Abschied vom freiwilligen
Engagement?
Je höher das Einkommen, desto größer das freiwillige Engagement. Petra Böhnke und
Dietmar Dathe weisen in ihrem Beitrag "Rückzug der Armen" für die WZB Mitteilungen (128
- Juni 2010) auf wissenschaftliche Forschungsergebnisse hin, die den positiven
Zusammenhang zwischen Einkommen, Engagement, aber auch Bildung und Persönlichkeit
belegen. Die Autoren fragen darüber hinaus nach dem Zusammenhang von Verarmung und
dem Engagementniveau. "Der Abstieg in die Armut mindert zwar, unabhängig etwa von
Arbeitslosigkeit oder Scheidung ehrenamtliche Aktivitäten - allerdings nicht besonders stark.
Es verarmen vor allem Menschen, die bereits vorher zu den sogenannten armutsnahen
Einkommensgruppen gehörten", so die Autoren. Die Abkehr vom freiwilligen Engagement
sei daher nur selten eine direkte Folge von Verarmung.
www.wzb.eu/publikation/pdf/wm128/wm_128_gesamt.pdf
Karriere und Bildung
Call for Papers: Neue Zeitschrift "Open Citizenship"
Wissenschaftliche Artikel zum Thema europäische
Bürgerschaft und zu den positiven wie negativen
Auswirkungen ihrer gegenwärtigen rechtlichen Definition
können bis zum 25.07.2010 bei der neuen Zeitschrift
"Open Citizenship - The Journal" eingereicht werden. Die
Herausgeber von Citizens for Europe e.V. möchten mit
der Zeitschrift die Diskussion über einen neuen
europäischen Bürgerbegriff anregen und befördern:
Immer mehr Europäer lebten einen transnationalen
Lebensstil, aber die Bürgerrechte und -pflichten seien
nach wie vor national definiert. Das Journal wird im November 2010 erstmals erscheinen,
über die Annahme von Beiträgen informiert die Redaktion bis zum 08.08.2010.
www.citizensforeurope.org
Fellowships Senior und Emerging Leaders-Programm ausgeschrieben
Das Center on Philanthropy and Civil Society (CPCS) der City University of New York
schreibt für Herbst 2010 und Frühjahr 2011 in zwei internationalen Programmen mehrere
Stipendien aus. Führungskräfte aus dem Non-Profit-Sektor im Alter ab 35 Jahren (Senior
Leaders) haben die Gelegenheit, einen Monat lang in New York Seminare zu belegen und zu
forschen; der Führungskräftenachwuchs (Emerging Leaders) im Alter von bis zu 36 Jahren
wird drei Monate lang mit Seminaren und der Möglichkeit angewandter Forschung zum
Thema Bürgerstiftungen gefördert. Die Bewerbung für Wissenschaftler und Praktiker ist bis
zum 22.09.2010 möglich.
www.philanthropy.org/programs/ifp/senior2010.html
www.philanthropy.org/programs/intnl_fellows_program.html
Stellenausschreibung: Bewegungsstiftung sucht Vermögensverwalter/in
Zum 01.10.2010 oder früher sucht die Bewegungsstiftung eine/n
Bankkauffrau/Bankkaufmann in Teilzeit für die Vermögensverwaltung nach ethischnachhaltigen Kriterien. Der Aufgabenbereich umfasst die Auswahl neuer
Anlagemöglichkeiten, die Pflege des bestehenden Portfolios sowie die Vorstellung der
Anlagekriterien in der Öffentlichkeit. Tätigkeitsort ist Verden/Aller, Bewerbungen per PDF
sind bis zum 05.07.2010 möglich.
www.bewegungsstiftung.de/jobs.html
Aus den Regionen
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 102 - Juni 2010
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Baden-Württemberg: Eine-Welt-Preis ausgeschrieben
Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ), 1991 vom Land
Baden-Württemberg gegründet, vergibt zum vierten Mal den mit insgesamt 12.000 Euro
dotierten Eine-Welt-Preis für herausragendes entwicklungspolitisches Engagement.
Bewerben können sich bis zum 30.07.2010 Nichtregierungsorganisationen, kommunal und
landesweit agierende Gruppen, Privatpersonen, Kirchengemeinden, Unternehmen, Schulen,
Kinder- und Jugendeinrichtungen, die ihren Sitz in Baden-Württemberg haben und ein
mehrjähriges entwicklungspolitisches Engagement vorweisen können. Eine sechsköpfige Jury
mit Fachvertretern unter anderem der Landeszentrale für politische Bildung, dem
Landesjugendring Baden-Württemberg e.V. oder dem Städtetag Baden-Württemberg e.V.
wählt vier Preisträger aus; die SEZ ehrt darüber hinaus eine Persönlichkeit für ihr
Lebenswerk in der Entwicklungszusammenarbeit. Die Preisverleihung findet am 13.11.2010
in Stuttgart statt.
www.sez.de/aktuelles.php?sub=6
Schleswig-Holstein: Methodenhandbuch EhrenamtMessen
Die BürgerStiftung Ahrensburg veröffentlichte für das EhrenamtNetzwerk Schleswig-Holstein
im Frühjahr 2010 ein Methodenhandbuch EhrenamtMessen. Es stellt das Konzept und die
Organisationsstruktur der EhrenamtMessen Norddeutschland vor, bei denen Ehrenamtliche
und Initiativen zusammenfinden und um öffentliche Anerkennung für ehrenamtliches
Engagement geworben wird. Das Methodenhandbuch gibt Tipps zu Fundraising, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit oder Projektmanagement. Arbeitsmaterialien, Checklisten und Beispiele
zur Zeitplanung, Flyer- oder Ausstellungsgestaltung finden sich in einem gesonderten
Anlagenband, der - wie das Methodenhandbuch - im Internet veröffentlicht ist.
www.ehrenamt-im-norden.de
www.ehrenamtmessen.de/.../Methodenhandbuch_EhrenamtMessen_2010.pdf
Aus anderen Ländern
EU: Kampagne für Reformen zur Unternehmensverantwortung
Mit der europaweiten Kampagne "Rechte für Menschen - Regeln für Unternehmen" fordern
zivilgesellschaftliche Organisationen die politischen Entscheidungsträger der Europäischen
Union auf, Gesetze zu erlassen, mit denen in der EU ansässige Unternehmen für die
weltweiten negativen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit haftbar gemacht werden
können. Getragen wird die am 11.05.2010 gestartete Kampagne von der European Coalition
for Corporate Justice (ECCJ) in Brüssel. Das zivilgesellschaftliche Netzwerk setzt sich für eine
stärkere Etablierung von Unternehmensverantwortung auf EU-Ebene ein. ECCJ besteht aus
über 250 zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaften in fünfzehn europäischen
Ländern. Für Deutschland beteiligt sich das CorA-Netzwerk, in dem
Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften, kirchliche und entwicklungspolitische
Organisationen, Verbraucher- und Umweltverbände zusammenarbeiten. Bis Ende 2010 kann
auf der Kampagnenwebseite eine Petition an die Staats- und Regierungschefs der EU und
den Präsidenten der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso, unterzeichnet werden.
Am 10.11.2010 findet ein europaweiter Aktionstag statt.
www.rechtefuermenschen.de
www.rightsforpeople.org/.../studie_eu-reformvorschlage_mai2010.pdf
www.cora-netz.de
Panorama
WM-Menschenrechts-Elf von Amnesty International
Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in
Südafrika stellt die Menschenrechtsorganisation Amnesty
International in einer Kampagne die
Menschenrechtsmannschaft Stand Up United vor. Elf
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 102 - Juni 2010
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internationale Verteidiger der Menschenrechte
präsentiert die NGO auf ihrer Internetseite, um auf
Menschenrechtsverletzungen in Ländern wie Russland,
China oder Kamerun aufmerksam zu machen. Die
jeweiligen Anliegen der Elf können online unterstützt
werden.
www.amnesty.de/unsere-wm-elf-verteidiger-der-menschenrechte
www.amnesty.org/en/worldcup2010
Abonnement
"Aktive Bürgerschaft aktuell" ist der Online Nachrichtendienst Bürgergesellschaft von Aktive
Bürgerschaft - Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Volksbanken und
Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund.
"Aktive Bürgerschaft aktuell" erscheint frei Haus 11 x im Jahr. Redaktionsschluss ist der 20.
des Monats.
Zum Nachrichtendienst-Archiv:
www.aktive-buergerschaft.de/buergergesellschaft/nachrichtendienst/archiv
Nachrichtendienst abbestellen:
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Impressum
Aktive Bürgerschaft: Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der
Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund
Aktive Bürgerschaft e.V.
Albrechtstraße 22, 10117 Berlin-Mitte
Tel. 030 2400088-0, Fax 030 2400088-9
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Redaktion:
Elena Philipp, Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell" (Aus der Aktiven Bürgerschaft,
Gesellschaft, Wirtschaft, Aus den Unternehmen, Presseschau, Fachmedien, Karriere und
Bildung, Aus den Regionen, Aus anderen Ländern, Panorama) elena.philipp@aktivebuergerschaft.de
Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P. (Politik und Staat,
Kommentar) stefan.naehrlich@aktive-buergerschaft.de
Bodo Wannow, Projektmanager Bürgerstiftungen (Aus den Bürgerstiftungen)
Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell", Ausgabe 102 Juni 2010
Sie möchten ein Thema zur Aufnahme in den Nachrichtendienst Bürgergesellschaft
vorschlagen? Senden Sie uns gerne eine E-Mail an: nachrichtendienst@aktivebuergerschaft.de
Eine Liste der ausgewerteten Fachmedien ist einsehbar unter: www.aktivebuergerschaft.de/buergergesellschaft/fachliteratur/fachmedien
30.06.2010 17:16
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 102 - Juni 2010
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Copyright 2010, Aktive Bürgerschaft e.V.
Der Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell" ist
urheberrechtlich geschützt. Die Nachrichten werden von Aktive Bürgerschaft aktuell
recherchiert und fachkompetent aufbereitet. Nachrichten und Auszüge aus Meldungen dürfen
nicht ohne Angabe der Quelle übernommen und veröffentlicht werden. Bitte senden Sie
gegebenenfalls ein Belegexemplar an nachrichtendienst@aktive-buergerschaft.de. Vielen
Dank.
ISSN 1611-5686
30.06.2010 17:16
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 103 - Juli 2010
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Wenn der Nachrichtendienst nicht korrekt dargestellt wird, klicken Sie bitte hier.
Ausgabe 103
Juli 2010
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Wohlhabende aus der westlichen Welt rufen Kampagnen aus, um auch andere Vermögende
zu motivieren, einen Großteil ihres Geldes für gemeinnützige Zwecke abzugeben. In den
USA starteten Bill und Melinda Gates sowie Warren Buffett im Juli 2010 "The Giving Pledge"
(> Aus anderen Ländern), in Deutschland wird über den "Appell Vermögensabgabe"
berichtet (> Presseschau).
In seinem Kommentar zum Modellprojekt Bürgerarbeit des Bundesarbeitsministeriums fragt
Holger Backhaus-Maul, Soziologe an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und
Vorstandsmitglied von Aktive Bürgerschaft, ob die sozial- und arbeitsmarktpolitische
Maßnahme zu Recht mit bürgerschaftlichem Engagement assoziiert wird. (> Politik und
Staat)
Anlässlich der Urlaubssaison stellen wir eine Publikation des WWF vor, die die Transparenz
von Umweltinformationen bei Reiseveranstaltern analysiert (> Wirtschaft). Und wir
berichten über das Votum der 1. Lübecker Bürgerkonferenz zur Prioritätensetzung im
Gesundheitswesen (> Aus den Regionen).
Eine anregende Lektüre und eine schöne Sommerzeit wünschen Ihnen
Elena Philipp
Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell"
Dr. Stefan Nährlich
Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P.
Inhaltsverzeichnis
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Fachtagung Service Learning 2010: "sozialgenial - Der Film"
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011: Ausschreibung läuft
Gesellschaft
Deutscher Kulturrat: Freiwilligendienste in der Kultur stärken
Ausschreibung: Wettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz"
Unterschriftenkampagne des Fundraising-Verbandes gegen 'Porto-Steuer'
Leitfaden zum Berichtsstandard für soziale Unternehmen veröffentlicht
Aus den Bürgerstiftungen
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 103 - Juli 2010
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Internationale Unterstützung für Bürgerstiftungen wird gebündelt
BürgerKolleg der Wiesbaden Stiftung qualifiziert Ehrenamtliche
Gewusst wo: Bürgerstiftungsfinder
Wirtschaft
NGOs kommentieren OECD-Leitsätze zur Unternehmensverantwortung
Nachhaltig Reisen: WWF analysiert Transparenz bei Reiseveranstaltern
Aus den Unternehmen
Verlag Das Beste GmbH: Leser prämieren "Ehrenamt des Jahres"
Microsoft Deutschland GmbH: Software für Gemeinnützige Organisationen
Politik und Staat
Staatssekretär informiert über Nationale Engagementstrategie
Modellprojekt Bürgerarbeit gestartet
Kommentar: "Bürgerarbeit aufgehübscht"
Gutachten zur Engagementförderung des Bundes
Presseschau
ZEIT: "Der König der unteren Zehntausend" - Dossier Treberhilfe
ZEIT ONLINE: Serie Sozialunternehmen - "Die Bessermacher"
heise online: Spenden und Profit zugleich erhöhen
ZEIT ONLINE: "Das 100-Milliarden-Euro-Geschenk"
ARD: Wohlfahrtsverbände nutzen Ehrenamt zur "Tarnung von Billigjobs"
ZEIT ONLINE: Watchblogs als "gesellschaftliches Desinfektionsmittel"
FR - Freitag - Deutschlandfunk: NGOs gegen Niebels Afghanistan-Konzept
Fachmedien
NVSQ: Schlüsselfunktionen von Nonprofit-Gremien
zfwu: Kritische Perspektiven der Wirtschaftsehtik
Karriere und Bildung
stiftung neue verantwortung: Associates für Forschungsprojekt gesucht
Neue Direktoren am Institut für Wirtschaftsethik St. Gallen
Aus den Regionen
Baden-Württemberg: Mittelstandspreis 2010 für soziale Verantwortung
Berlin: Franz-von-Mendelssohn-Medaille für engagierte Unternehmen
Schleswig-Holstein: Lübecker Bürgerkonferenz zum Gesundheitswesen
Aus anderen Ländern
USA: The Giving Pledge - Vermögende rufen zum Spenden auf
Panorama
Charity-Collier: Schmuck für das Internationale Rote Kreuz
Abonnement
Impressum
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Fachtagung Service Learning 2010: "sozialgenial - Der Film"
Premiere feierte am 01.07.2010 bei der "Fachtagung Service Learning 2010. Freiwillig
engagiert - aber mit Köpfchen!" in Düsseldorf "sozialgenial - Der Film". Der Kurzfilm zeigt,
wie engagierte Schüler und Lehrer in Dortmund, Leverkusen und Hagen ihre
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Engagementideen zu erfolgreichen "sozialgenial-Schulprojekten" entwickeln. "sozialgenial Schüler engagieren sich" ist die Service Learning-Initiative der genossenschaftlichen WGZ
BANK in Trägerschaft von Aktive Bürgerschaft e.V.
www.sozialgenial.de
www.aktive-buergerschaft.de/.../sozialgenial_-_der_film
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011: Ausschreibung läuft
Noch bis zum 01.09.2010 können sich Bürgerstiftungen um den Förderpreis Aktive
Bürgerschaft 2011 bewerben. Im Wettbewerbsjahr 2011 stellt die Ausschreibung mit den
Kategorien mitStiften, mitGestalten, mitMachen und mitBestimmen erstmals die
Hauptaufgaben von Bürgerstiftungen in den Vordergrund. Die Auszeichnung ist mit 30.000
Euro dotiert und wird im März 2011 in Berlin verliehen.
www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de
Gesellschaft
Deutscher Kulturrat: Freiwilligendienste in der Kultur stärken
Der Spitzenverband der Bundeskulturverbände fordert in einer Resolution am 22.07.2010
von Politik und Kultureinrichtungen, die Jugendfreiwilligendienste im Kulturbereich zu
stärken. Aufgrund der hohen Nachfragen sollten Träger und lokale Kultureinrichtungen bis
2020 die zur Verfügung stehenden Plätze um das Zehnfache aufstocken, so der Deutsche
Kulturrat e.V. Ab September 2010 stehen 1.100 Einsatzstellen im Freiwilligen Sozialen Jahr
Kultur (FSJ Kultur), in den internationalen Freiwilligendiensten Kulturweit und Weltwärts
sowie im Freiwilligen Sozialen Jahr in der Denkmalpflege bereit. Finanziell absichern
müssten die geforderten 11.000 Einsatzstellen der Bund und die Länder, so der Kulturrat;
der Kulturbereich könne diese nicht eigenständig refinanzieren, wie das etwa über
Leistungsentgelte beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) möglich sei. Der Spitzenverband
wendet sich zudem gegen eine Übertragung von Aufgaben im Bereich der Freiwilligendienste
an das Bundesamt für den Zivildienst: "Das Prinzip der Subsidiarität und das
zivilgesellschaftliche Profil müssen gewahrt bleiben", heißt es in der Resolution, die im
Internet veröffentlicht ist.
www.kulturrat.de/detail.php?detail=1835&rubrik=4
Ausschreibung: Wettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz"
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt (BfDT) sucht mit
dem Wettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz" zum zehnten Mal nach vorbildlichen,
zur Nachahmung geeigneten zivilgesellschaftlichen Projekten. Bewerben können sich
ehrenamtlich organisierte und in der Praxis bewährte Projekte und Initiativen, die
insbesondere die Integration oder Maßnahmen zur Gewaltprävention und Stärkung von
Zivilcourage fördern, die einen generationenübergreifenden Ansatz verfolgen oder gegen
Diskriminierung, Rassismus und Extremismus wirken. Die vom Beirat des Bündnisses
ausgewählten Preisträger erhalten einen Projektzuschuss in Höhe von 1.000 bis 5.000 Euro;
Bewerbungsschluss ist der 20.09.2010.
www.buendnis-toleranz.de
Unterschriftenkampagne des Fundraising-Verbandes gegen 'Porto-Steuer'
Gegen die Erhebung der Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf bislang umsatzsteuerbefreite
Postdienstleistungen wie etwa Pressepost und Infobrief wendet sich der Deutsche
Fundraising Verband e.V. mit einer Informationskampagne und Unterschriftensammlung im
Internet. Für gemeinnützige Organisationen bedeuteten die mit der 'Porto-Steuer'
verbundenen Mehrkosten "ein dramatisches Problem", so der Verband. Er warnt auf der seit
Mitte Mai 2010 betriebenen Kampagnen-Webseite, dass "Millionenbeträge nicht den
eigentlichen Organisationszwecken zugute kommen werden". Am 29.06.2010 forderte der
Fundraising Verband daher eine Ausnahmeregelung für gemeinnützige Organisationen bei
den Portobestimmungen, die seit dem 01.07.2010 wirksam sind. Das "Gesetz zur Umsetzung
steuerrechtlicher EU-Vorgaben sowie zur Änderung steuerlicher Vorschriften", das die
Mehrwertsteuerbefreiung der Deutsche Post AG bei Geschäftskundenprodukten aufhebt,
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 103 - Juli 2010
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wurde am 26.03.2010 verabschiedet.
www.stopp-porto-steuer.de
www.dfrv.de/index.php?id=12
Leitfaden zum Berichtsstandard für soziale Unternehmen veröffentlicht
Die Ashoka Deutschland gGmbH hat am 27.07.2010 auf ihren Internetseiten den "Leitfaden
zur wirkungsorientierten Berichterstattung für Social Entrepreneurs und soziale
Organisationen" veröffentlicht, mit dem soziale Unternehmen, Organisationen und Projekte
einheitlich ihre Wirkung dokumentieren und über Fortschritte berichten sollen. Der Leitfaden
ist Teil eines Gemeinschaftsprojekts zur Entwicklung eines "Social Reporting Standard"
(SRS), an dem Ashoka, die Auridis GmbH, die BonVenture Management GmbH, die Schwab
Stiftung und die PriceWaterhouse Coopers AG sowie Wirtschaftswissenschaftler der
Technischen Universität München (TUM) und der Universität Hamburg (UHH) beteiligt sind.
Hervorgegangen ist der Leitfaden aus einer Analyse und Zusammenstellung bereits
vorliegender Berichtsstandards; neue Indikatoren zur Wirkungsmessung sollen in dem
Projekt erst noch erarbeitet werden.
www.germany.ashoka.org/srs
Aus den Bürgerstiftungen
Internationale Unterstützung für Bürgerstiftungen wird gebündelt
Um die Entwicklung von Bürgerstiftungen international
besser und effektiver zu unterstützen, will das Netzwerk
Worldwide Initiatives for Grantmaker Support
(WINGS-CF) in Zukunft verstärkt mit dem Global Fund
for Community Foundations und dem Transatlantic
Community Foundation Network (TCFN) kooperieren.
Insbesondere die Entwicklung von Materialien und Tools
sowie Angebote zur Vernetzung und zum
Erfahrungsaustausch untereinander sollen gebündelt
werden. Außerdem wollen die drei internationalen
Supportorganisationen für Bürgerstiftungen einen Business Case, also eine
Nutzenargumentation für potentielle Stifter oder Förderer erarbeiten, um mehr
Anerkennung und finanzielle Ressourcen für die Bewegung zu generieren.
www.tcfn-cfc.ca/.../moving-together-to-support-community-foundations
BürgerKolleg der Wiesbaden Stiftung qualifiziert Ehrenamtliche
Ab Herbst 2010 bildet ein von der örtlichen Bürgerstiftung initiiertes BürgerKolleg die
Wiesbadener für ihre Aufgaben im Ehrenamt fort, wie die Wiesbaden Stiftung am 24.06.2010
bekannt gab. Engagierte können im Rahmen des BürgerKolleg einen Abschluss erwerben,
entweder für junge Ehrenamtliche und Einsteiger oder für Erfahrene mit
Führungsverantwortung ("Ehrenamts-Management"). Zusätzlich will die Stiftung die
Anerkennung der Ehrenamtlichen und die Vernetzung untereinander fördern. Das Angebot
soll alle Engagementbereiche wie Bildung, Kultur oder Sport abdecken. Die Teilnahme an
den Seminaren ist kostenlos. Finanziert wird das Projekt von der Wiesbaden Stiftung
gemeinsam mit der Stadt und der R+V Versicherung AG. Ausführende Partner sind die
Volkshochschule Wiesbaden und die Hochschule Rhein-Main.
die-wiesbaden-stiftung.de/projekte/buergerkolleg.html
Gewusst wo: Bürgerstiftungsfinder
Mit dem "Bürgerstiftungsfinder" von Aktive Bürgerschaft gelangen Stifter, Spender,
Engagierte und Interessierte schnell und einfach zur Bürgerstiftung in ihrer Nähe.
www.aktive-buergerschaft.de/buergerstiftungsfinder
Wirtschaft
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NGOs kommentieren OECD-Leitsätze zur Unternehmensverantwortung
Die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen müssten "zu einem wirksamen
Instrument gegen unternehmerisches Fehlverhalten" ausgestaltet werden. Das forderten am
30.06.2010 Germanwatch e.V., Transparency International Deutschland e.V. (TI) und das
Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR e.V. Die Richtlinien der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), 1976 verabschiedet und im Jahr 2000
überarbeitet, definieren Standards für weltweit verantwortliches Handeln von Unternehmen
in Bereichen wie Arbeitsrecht, Umweltschutz oder Korruptionsbekämpfung. Die Leitsätze, die
als das derzeit am weitesten reichende Instrument zur Stärkung der globalen
Unternehmensverantwortung gelten, seien zwar potentiell wertvoll, schreibt auch das
zivilgesellschaftliche Netzwerk OECD Watch in einem am 30.06.2010 online veröffentlichten
Bericht. Doch ohne Reformen blieben sie "inadequate as a global mechanism to improve the
operations of multinationals". Hauptkritikpunkte von OECD Watch, dem auch Germanwatch
und TI angehören, sind der geringe politische Wille zur Umsetzung, fehlende
Sanktionsmöglichkeiten und die mangelnde Kohärenz in der Implementierung der Regeln.
Seit Ende Juni 2010 berät die OECD über eine Neufassung der Leitsätze; das
Revisionsverfahren soll bis Mitte 2011 abgeschlossen sein.
www.transparency.de/index.php?id=1652
oecdwatch.org/publications-en/Publication_3550
csr-news.net/main/2010/07/01/reformbedurftig-oecd-leitsaetze/
www.germanwatch.org/zeitung/2010-4-web.pdf
www.oecd.org/....html
Nachhaltig Reisen: WWF analysiert Transparenz bei Reiseveranstaltern
Die Umweltstiftung WWF Deutschland analysiert in einer am 22.07.2010 veröffentlichten
Umfrage unter Reiseveranstaltern die Transparenz von Umweltinformationen bei
Reiseangeboten. Von 80 in der Transparenzanalyse erfassten Reiseveranstaltern sind laut
WWF nur sieben auf einem guten Weg dahin, Informationen zur Nachhaltigkeit transparent
und verbraucherfreundlich zur Verfügung zu stellen. Die Umweltstiftung hatte im Februar
und März 2010 die 62 umsatzstärksten deutschen Reiseveranstalter und 18 stichprobenartig
ausgewählte kleine Reiseveranstalter angeschrieben, von denen sich 24 an der Umfrage zu
Ressourcenverbrauch, Umweltlabel oder CO2-Kompensation beteiligten. Anlass für die
Befragung war eine Sonderfrage in der Reiseanalyse 2009 der Forschungsgemeinschaft
"Urlaub und Reisen" im Auftrag des WWF; sie hatte ergeben, dass mehr als 25 Prozent der
Deutschen bei der Urlaubsbuchung künftig auf die Einhaltung bestimmter Umweltstandards
achten wollen. Da das Thema Nachhaltigkeit bei Reiseveranstaltern noch nicht transparent
genug kommuniziert werde, ermutigt der WWF Verbraucher, die entsprechenden
Informationen aktiv beim Anbieter zu erfragen.
www.wwf.de/presse/details/news/umweltfreundlich_urlauben_aber_wie/
www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/pdf_neu/Umfrage_Reiseveranstalter.pdf
Aus den Unternehmen
Verlag Das Beste GmbH: Leser prämieren "Ehrenamt des Jahres"
Mit der Auszeichnung "Ehrenamt des Jahres 2010" würdigten die Leserinnen und Leser des
Monatsmagazins Reader's Digest Deutschland in diesem Jahr Stefan Haas. Der 38-jährige
Jurist aus Landshut engagiert sich ehrenamtlich als Rettungssanitäter beim Roten Kreuz.
Chefredakteur Andreas Scharf überreichte ihm die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung am
17.07.2010 in Landshut. Weitere 2.500 Euro stiftete Reader's Digest dem Bayerischen Roten
Kreuz für ein EKG mit eingebautem Frühdefibrillator. Die seit 2004 vergebene Auszeichnung
wurde zum siebten Mal verliehen.
www.rd-presse.de/...ehrenamt-des-jahres201c-an-stefan-haas-aus-landshut-1
Microsoft Deutschland GmbH: Software für Gemeinnützige Organisationen
In einem Spendenprogramm stellt die Microsoft Deutschland GmbH gemeinsam mit der
Stiftungszentrum.de Servicegesellschaft mbH seit Oktober 2008 Software für gemeinnützige
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 103 - Juli 2010
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Organisationen bereit. Seit 22.07.2010 können NGOs im Programm "Stifter-helfen.de - IT
for Nonprofits" online nun auch das Softwarepaket Office 2010 beantragen. Die von
Stiftungszentrum.de ausgewählten Nonprofits zahlen eine Verwaltungsgebühr und vier
Prozent des empfohlenen Verkaufspreises. 3.000 Spendenanträge wurden über das
IT-Spendenportal von 2008 bis Juni 2010 in Deutschland bereits realisiert; die beteiligten
Non-Profit-Organisationen sparten dadurch nach Schätzungen der Betreiber über 16
Millionen Euro.
www.microsoft.com/germany/unternehmen/citizenship/ngo/default.mspx
www.microsoft.com/... /it-spenden.mspx
www.stifter-helfen.de
Politik und Staat
Staatssekretär informiert über Nationale Engagementstrategie
In der letzten Sitzung des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement vor der
Sommerpause des Bundestags berichtete Josef Hecken, Staatssekretär im
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), am 07.07.2010 zum
Stand der geplanten Nationalen Engagementstrategie. Die gemeinsame Strategie des
Bundes und der Länder soll voraussichtlich im Oktober 2010 als Kabinettsbeschluss
verabschiedet werden. Relevante Eckpunkte, so Hecken, seien unter anderem die
Unterstützung von Bürgerstiftungen, die Partnerschaft mit Unternehmen und außerschulische
Bildung wie Service Learning. Im Gespräch seien auch die Förderung von
Sozialunternehmern durch ein entsprechendes Förderprogramm und eine Anlaufstelle für
sozial innovatives Handeln beim BMFSFJ. Gemeinsam mit der Nationalen
Engagementstrategie soll auch die Nationale CSR-Strategie des Bundesministeriums für
Arbeit und Soziales (BMAS) vom Bundeskabinett beschlossen werden.
www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a13/buerger_eng/index.jsp
Modellprojekt Bürgerarbeit gestartet
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) startete am 15.07.2010 bundesweit
das Modellprojekt Bürgerarbeit. Langzeitarbeitslose können ab Januar 2011 auf einen von
34.000 so genannten Bürgerarbeitsplätzen bei Städten und Gemeinden,
Wohlfahrtsverbänden oder Vereinen vermittelt werden und dort gemeinnützige Arbeiten
verrichten. Voraussetzung ist, dass durch die Bürgerarbeit keine regulären Jobs verdrängt
werden und für die Bewerber zuvor in einem Zeitraum von sechs Monaten keine Stelle auf
dem ersten Arbeitsmarkt zu finden war. Das Arbeitsentgelt und der
Sozialversicherungsaufwand des Arbeitgebers werden für bis zu drei Jahre durch
Steuermittel finanziert. Finanziert wird das Bundesprogramm Bürgerarbeit, das an ein
Pilotprojekt im sachsen-anhaltinischen Bad Schmiedeberg anknüpft, aus dem Bundesetat
und Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Für die geplante dreijährige Laufzeit stehen rund
1,5 Millarden Euro zur Verfügung.
www.bmas.de/portal/46740/2010__07__09__buergerarbeit.html
Kommentar: "Bürgerarbeit aufgehübscht"
Holger Backhaus-Maul, Soziologe an der Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg und Vorstandsmitglied von
Aktive Bürgerschaft, thematisiert in seinem Kommentar
die Anteile zivilgesellschaftlicher und staatlicher Logik im
Modellprojekt Bürgerarbeit. Welches Bild der
Bürgergesellschaft liegt dem Konzept des
Bundesarbeitsministeriums zugrunde?
www.aktive-buergerschaft.de/.../kommentare
/2010/07_-_huebsche_buergerarbeit
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 103 - Juli 2010
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Gutachten zur Engagementförderung des Bundes
Der Bund darf bürgerschaftliches Engagement auf der Ebene der Länder und Kommunen
finanziell fördern. Zu diesem Ergebnis kommt das vom Kieler Sozialrechtler Gerhard Igl
vorgelegte Rechtsgutachten "Fördermöglichkeiten des Bundes bei lokalen und regionalen
Infrastrukturvorhaben auf dem Gebiet des bürgerschaftlichen Engagements". Das Gutachten
wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in
Auftrag gegeben, um Zuständigkeiten, Kompetenzen und Instrumente einer
Bundesförderung zu untersuchen. Igl zufolge ist der Bund bei der Förderung nicht auf
Modellprojekte und Netzwerke beschränkt. Um die Kompetenzrechte der Länder zu sichern,
sollen diese durch Kooperations- und Koordinationsabsprachen frühzeitig über
Bundesförderungen informiert werden und Einflussrechte erhalten. Kritik an Igls
Einschätzung äußern in ihren Stellungnahmen der Bundesrechnungshof (BRH) und das
Bundesministerium der Finanzen (BMF). So bewertet das BMF am 05.05.2010 die im
Gutachten dargelegten Meinungen "sowohl unter verfassungsrechtlichen und
haushaltsrechtlichen als auch unter haushaltspolitischen sowie demokratiepolitischen
Gesichtspunkten" als nicht tragfähig. Die Ergebnisse des "Igl-Gutachtens" sind Thema der
nächsten Sitzung des Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement am 29.09.2010.
www.aktive-buergerschaft.de/.../Igl_Engagementfoerderung.pdf
www.aktive-buergerschaft.de/.../Stellungnahme_BMF.pdf
www.aktive-buergerschaft.de/.../BRH-Antwort.pdf
Presseschau
ZEIT: "Der König der unteren Zehntausend" - Dossier Treberhilfe
Den Gründer und Chef der Berliner Treberhilfe, Harald Ehlert, porträtieren Henning
Sussebach und Stefan Willeke im ZEIT-Dossier vom 01.07.2010: "Harald Ehlert hat das Gute
in obszöner Offenheit mit dem Schönen vermengt, sich an der Symbolik einer
Wirtschaftsbranche vergangen, die ihr Bild der selbstlosen Helfer pflegt. Für die Männer mit
den traurigen Augen, die an der Spitze von Wohlfahrtsverbänden stehen, ist ein Mann mit
dem Lachen eines Zirkusdirektors nichts als eine Provokation."
www.zeit.de/2010/27/DOS-Berliner-Treberhilfe
ZEIT ONLINE: Serie Sozialunternehmen - "Die Bessermacher"
Mit einem Bericht über das Sozialunternehmen Streetfootballworld, das mittels Fußball
weltweit Jugendlichen soziales Verhalten vermittelt, eröffnet Johannes Pennekamp am
02.07.2010 auf ZEIT ONLINE die Serie "Die Bessermacher". Wöchentlich werden
Unternehmen vorgestellt, "für die es mehr gibt als nur den reinen Profit". Im Juli sind das
Evoswitch, der Betreiber eines CO2-neutralen Rechenzentrums in den Niederlanden, die
Loick AG für nachwachsende Rohstoffe und der Versandhandel memo AG.
www.zeit.de/themen/serie/index?q=die-bessermacher
heise online: Spenden und Profit zugleich erhöhen
Über den Feldversuch US-amerikanischer Forscher mit einem Preismodell, das Gewinn und
Spendeneinnahmen zugleich maximiert, berichtet Matthias Gräbner am 16.07.2010 auf dem
Internetportal heise online. Die Wissenschaftler experimentierten mit der Preisgestaltung für
den Fotoverkauf in einem Vergnügungspark. Profit und Spendensumme stiegen, wenn die
Käufer den Preis für die Souvenirfotos frei wählen konnten und die Verkäufer ihnen vorher
zusicherten, 50 Prozent der Summe für gemeinnützige Zwecke zu spenden. "Die Forscher
vermuten, dass durch die Kombination beider Modelle der Trittbrettfahrer-Effekt verringert
wird", so Gräbner.
www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32968/1.html
ZEIT ONLINE: "Das 100-Milliarden-Euro-Geschenk"
"Wir Reichen haben mehr als genug und müssen der
Gemeinschaft etwas abgeben." Mit diesen Worten zitiert
Bastian Brinkmann bei ZEIT ONLINE am 01.07.2010 den
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Berliner Arzt Dieter Lehmkuhl, der im Mai 2009
gemeinsam mit anderen vermögenden Deutschen den
"Appell Vermögensabgabe" startete. "Die Initiatoren
fordern, dass Menschen mit einem Gesamtvermögen
von über 500.000 Euro zwei Jahre lang fünf Prozent
davon an den Staat überweisen. Nach ihren
Berechnungen brächte dies 100 Milliarden Euro", so Brinkmann. Danach solle eine
Vermögenssteuer von einem Prozent eingeführt werden, um Arbeitsplätze in Bildungs- und
Gesundheitseinrichtungen zu schaffen und höhere Sozialausgaben zu finanzieren. Das
Bundesfinanzministerium lehne eine Vermögenssteuer bislang ab, schließt der Autor.
www.zeit.de/wirtschaft/2010-07/vermoegen-solidaritaet
ARD: Wohlfahrtsverbände nutzen Ehrenamt zur "Tarnung von Billigjobs"
"Caritas, Malteser & Co bezahlen ihren Mitarbeitern offenbar immer wieder Teile des Lohns
als 'Aufwandsentschädigung' nach der sogenannten 'Übungsleiterfreibetrags-Regelung'",
berichten Tamara Anthony, Anna Orth und Tina Roth am 01.07.2010 im ARD-Politmagazin
Panorama. Vor allem Wohlfahrtsverbände nutzten diese Gesetzeslücke, um Kosten zu
sparen: "So bekommen Pflegehilfskräfte auf 400-Euro-Basis jeden Monat noch 175 Euro
abgabenfrei obendrauf. Sie werden also für ein und dieselbe Tätigkeit zugleich als abhängig
Beschäftigter bezahlt und als freiwilliger, ehrenamtlicher Helfer entschädigt."
daserste.ndr.de/panorama/archiv/2010/panoramacaritas100.html
www.b-b-e.de/index.php?id=aktuelles_meldung&tx_ttnews
ZEIT ONLINE: Watchblogs als "gesellschaftliches Desinfektionsmittel"
Unter dem Titel "Wächter über dem Mainstream" widmet sich Stefan Mesch bei ZEIT ONLINE
am 12.07.2010 dem Phänomen Watchblogs. "All diese Seiten verbinden Expertise und
aufklärerische Leidenschaft mit den Stärken der Blogs: Geschwindigkeit, Vernetzung, flexible
Formen. [...] Viele Interessen- und Randgruppen dokumentieren durch Media Monitoring
Diskriminierung und schaffen klare Gegenstimmen."
www.zeit.de/digital/internet/2010-07/watchblogs-deutschland
FR - Freitag - Deutschlandfunk: NGOs gegen Niebels Afghanistan-Konzept
Tobias Schwab berichtet in der Frankfurter Rundschau vom 22.07.2010 über den Konflikt
zwischen Nichtregierungsorganisationen und Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel, der NGOs
in sein Konzept einer "vernetzten Sicherheit" für Afghanistan integrieren möchte. "Für die
NGOs bedeutet das: Wer Bundesmittel beantragt, muss mit dem Militär kooperieren", so
Schwab. In einem Kommentar betont er, "dass humanitäre Hilfe nicht mit politischen Zielen
geschweige denn militärischen Missionen verknüpft werden darf". - Als ein "Synonym für die
militärzivile Kooperation unter Dominanz des Militärs" bezeichnet auch Ute Scheub das
Konzept der vernetzten Sicherheit. Sie kritisiert in Der Freitag vom 11.07.2010 den 3.
Bericht zum Aktionsplan Zivile Krisenprävention der Bundesregierung. Der Mitte Juni 2010
veröffentlichte Bericht zeige "die strategische Herunterwirtschaftung eines hoffnungsvollen
Ansatzes. Nicht etwa die Zivilgesellschaft taucht als maßgeblicher Akteur auf. Der Report
zählt als angebliche Krisenlöser auf: G8, Nato, Bundeswehr, Blauhelmtruppen, Grenzpolizei,
Militärhilfe, Terrorismusbekämpfung", so Scheub. - Niebel wies die Kritik der NGOs unter
anderem in einem Deutschlandfunk-Interview mit Jasper Barenberg am 22.07.2010 zurück.
www.fr-online.de/wirtschaft/hilfe-ohne-bedingung/-/1472780/4498540/-/index.html
www.fr-online.de/wirtschaft/humanitaer/-/1472780/4498548/-/index.html
www.freitag.de/politik/1027-milit-rzivil-versandet
www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1230474/
Fachmedien
NVSQ: Schlüsselfunktionen von Nonprofit-Gremien
Dreizehn Hauptaufgaben von Gremienmitgliedern in gemeinnützigen Organisationen
beschreiben William A. Brown und Chao Guo in ihrem Artikel "Exploring the Key Roles for
Nonprofit Boards" in der aktuellen Ausgabe von Nonprofit and Voluntary Sector Quartely
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(Volume 39 | Number 3 June 2010). Die Wissenschaftler befragten 121 Führungskräfte
(executives) US-amerikanischer Bürgerstiftungen zu den ihrer Meinung nach vordringlichen
Aufgaben der Gremien. Am Wichtigsten fanden die Nonprofit-Manager Vermögensaufbau,
Strategieentwicklung, Kontrolle der Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit. Den Vorrang
bestimmter Schlüsselfunktionen erklären die Forscher unter anderem mit der Ungewissheit
über die Entwicklung des institutionellen Umfelds und dem Maß der organisatorischen
Komplexität.
nvs.sagepub.com/content/vol39/issue3/
zfwu: Kritische Perspektiven der Wirtschaftsehtik
Die Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik
(Jahrgang 10 / Heft 3 (2009) - erschienen im Juli 2010)
widmet sich kritischen Perspektiven der
Wirtschaftsehthik. Stefanie Hiß konstatiert einen Wandel
von Corporate Social Responsibility in Deutschland:
Unternehmensverantwortung entwickle sich "von einer
sich implizit in Institutionen und Gesetzen
manifestierenden Verantwortung hin zu einer explizit
freiwilligen Verantwortungsübernahme". Da die neue,
freiwillige CSR-Infrasruktur mit der Entbindung von
verpflichtenden Regeln und Gesetzen einhergehe, erhöhe sich jedoch die
gesamtgesellschaftliche Summe unternehmerischer Verantwortungsübernahme nicht, so die
Autorin. Möglicherweise komme es gar zu einem realen Verantwortungsverlust. Zudem sei
die neue Verantwortungsform nicht mehr dem Wettbewerb enthoben und nicht mehr
einklagbar. "Mehr Anerkennung für weniger Verantwortungsübernahme, könnte das
zugespitzte Fazit lauten." - Birger P. Priddat fragt in seinem Beitrag "Kann es
'Wirtschaftsethik' geben? - Ein Zustandsbericht" nach dem Verhältnis von Moral und
Ökonomie und schließt nach einem Streifzug durch wirtschaftsethische Theorien mit der
Feststellung: "Wirtschaftsethik, obwohl sie so auftreten mag, ist keine eigne Disziplin, die die
Ökonomie ersetzt oder dirigiert." Der moralische Diskurs sei jedoch ein Diskurs über die
Änderungsbedarfe und Verschiebungen in Gesellschaft und Wirtschaft. "Das zu notieren ist
eine Kompetenz, die in der Wirtschaft noch schwach ausgeprägt ist. Deshalb ist die
Wirtschaftsethik ein Diskurszusammenhang, der dafür sensibilisiert", schließt der Autor.
www.zfwu.de/index.php?id=91
Karriere und Bildung
stiftung neue verantwortung: Associates für Forschungsprojekt gesucht
Für das interdisziplinäre Forschungsprojekt "Neue Vermögenskultur - Leitlinien sozialer
Investitionen in Deutschland" sucht die stiftung neue verantwortung bis zu neun
"Associates". Die exzellenten Nachwuchskräfte sollen sich von November 2010 bis August
2011 in einem interdisziplinären und sektorübergreifenden Arbeitsprozess mit dem Thema
auseinandersetzen. Bewerbungsschluss für berufserfahrene Persönlichkeiten aller Studienund Arbeitsschwerpunkte mit sehr guten Deutschkenntnissen ist der 31.08.2010. Die stiftung
neue verantwortung, ein seit 2008 in Berlin eingetragener Verein, fördert die Entwicklung
neuer Ideen und Lösungsansätze zur Gestaltung gesellschaftspolitischer Herausforderungen
in Deutschland.
www.stiftung-nv.de/Associate-Programm
Neue Direktoren am Institut für Wirtschaftsethik St. Gallen
Die Wirtschaftswissenschaftler Thomas Beschorner und Florian Wettstein werden ab Februar
2011 als neue Direktoren das Institut für Wirtschaftsethik (IWE-HSG) der Universität St.
Gallen leiten. Wie die Universität am 30.06.2010 bekannt gab, bestätigte die Regierung des
Kantons St. Gallen die Wahl der beiden Professoren durch Senat und Universitätsrat. Sie
treten die Nachfolge des altersbedingt ausscheidenden Institutsleiters Peter Ulrich an.
www.unisg.ch/.../2010/Juni/Professur-fuer-Wirtschaftsethik-30Juni2010.ashx
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Aus den Regionen
Baden-Württemberg: Mittelstandspreis 2010 für soziale Verantwortung
Drei mittelständische Unternehmen erhielten am 30.06.2010 in Stuttgart den
Mittelstandspreis 2010 für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg. Die Auto & Technik
Gassert GmbH, Preisträger in der Kategorie bis 20 Mitarbeiter, unterstützt den
Neckargemünder Tafel e.V. seit seiner Gründung 2007. Das lokale Engagement für
bedürftige Menschen der Holz-Hauff GmbH aus Leingarten wurde in der Kategorie bis 150
Mitarbeiter geehrt. In der Kategorie bis 500 Mitarbeiter siegte die Geuder AG aus
Heidelberg. Der Hersteller augenchirurgischer Instrumente und Gerätesysteme engagiert
sich zusammen mit dem Christoffel Blindenmission Deutschland e.V. und dem Deutsches
Komitee zur Verhütung von Blindheit e.V. dafür, weltweit vermeidbare Erblindung von
Menschen zu verhindern und zu reduzieren. Einen Sonderpreis erhielt die Hyundai Motor
Deutschland GmbH Neckarsulm für ihre strategische Unterstützung des Caritasverbandes
der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Ausgewählt hatte die Preisträger eine elfköpfige Jury aus
Fach-, Wirtschafts- und Medienexperten unter 252 Bewerbern nach Kriterien wie Umfang des
Engagements, Nachhaltigkeit, Bezug zur Kernkompetenz des Unternehmens,
gesellschaftlicher Wirkung und Innovation. Verliehen wurde der Mittelstandspreis von der
Caritas in Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium BadenWürttemberg 2010 zum vierten Mal.
www.csr-bw.de/70.html
www.dicv-rottenburg-stuttgart.caritas.de/...Nr=1
Berlin: Franz-von-Mendelssohn-Medaille für engagierte Unternehmen
Die Handwerkskammer und die IHK Berlin ehrten am 30.06.2010 drei Berliner Unternehmen
für ihr soziales Engagement. Die Franz-von-Mendelssohn-Medaille in Gold erhielt der Malerund Lackierermeister Horst Schollmeyer aus dem Neuköllner Ortsteil Buckow, der
Jugendsportmannschaften unterstützt und sozial schwachen und drogenabhängigen
Jugendlichen eine Ausbildungschance bietet. Mit der Silbermedaille wurde die Heymann
Brandt de Gelmini Werbeagentur AG ausgezeichnet; sie arbeitet für Organisationen wie etwa
Terre des Femmes e.V. gratis und gestaltet eine weltweite Kampagne gegen
Genitalverstümmelungen bei Frauen. Dritter wurde die Weihnachtszauber Gendarmenmarkt
Berlin GmbH, die Not leidende Menschen sowie Kulturprojekte in Berlin unterstützt. Für ihr
Unternehmenskonzept zu Corporate Social Responsibility erhielt die Fluggesellschaft Air
Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG einen undotierten Sonderpreis. Die mit insgesamt 10.000
Euro dotierten Franz-von-Mendelssohn-Medaillen für soziales Engagement wurden 2010 zum
sechsten Mal verliehen.
www.hwk-berlin.de/...franz-von-mendelssohn-medaille.html
www.berlin.ihk24.de/.../Mendelssohn-Medaille.jsp
Schleswig-Holstein: Lübecker Bürgerkonferenz zum Gesundheitswesen
Die erste regionale Bürgerkonferenz in Deutschland zum
Thema Prioritätensetzung im Gesundheitswesen tagte
zwischen 07.05.- 04.07.2010 in Lübeck. Neunzehn per
Zufallsstichprobe ausgewählte Bürgerinnen und Bürger
im Alter von 20 bis 76 Jahren mit unterschiedlichem
Bildungs- und Berufshintergrund berieten an vier
Wochenenden über ethische Fragen in der medizinischen
Versorgung. Am 05.07.2010 stellten sie ihr
"Bürgervotum" öffentlich vor. In dem Dokument
definiert die Bürgerkonferenz Grundwerte und Kriterien
für die Gewährung medizinischer Leistungen. Sie fordert auch künftig die Beteiligung von
Bürgern an einem transparenten Prozess der Priorisierung, das heißt, der möglichst
gerechten Verteilung begrenzter Mittel und Ressourcen anhand von Ranglisten und Leitlinien.
Ihr Votum wird an Landesministerien, Krankenkassen, Fachgremien und Ärzteverbände
ebenso verschickt wie an Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler, der Priorisierung im
Gesundheitswesen bislang ablehnt. Geplant und organisiert wurde die Bürgerkonferenz vom
Institut für Sozialmedizin der Universität zu Lübeck.
www.mu-luebeck.de/aktuelles/pdfldateien/100705votum.pdf
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www.unser-luebeck.de/content/view/2199/171/
www.zeit.de/2010/27/Gesundheitspolitik-Buergerentscheid-Priosisierung
Aus anderen Ländern
USA: The Giving Pledge - Vermögende rufen zum Spenden auf
Mit der Kampagne "The Giving Pledge" rufen Warren Buffett sowie Bill und Melinda Gates
seit 16.06.2010 nicht nur US-amerikanische Milliardäre dazu auf, mindestens die Hälfte ihres
Vermögens philanthropischen Zwecken zukommen zu lassen, testamentarisch oder zu
Lebzeiten. Wer sich dem freiwilligen Versprechen anschließt, tut dies mit einem öffentlichen
Brief - wie Microsoft-Mitgründer Paul Allen, der am 15.07.2010 erklärte, mindestens die
Hälfte seines vom US-Magazin Forbes auf 13,5 Millarden US-Dollar geschätzten Vermögens
vor allem für wissenschaftliche Forschung zu hinterlassen. Buffett und das Ehepaar Gates,
die die Initiative seit Mai 2009 vorbereiteten, sind laut Forbes-Liste die drittbeziehungsweise zweitreichsten Menschen der Welt; sie wollen über 90 Prozent ihrer
Milliarden-Vermögen spenden.
givingpledge.org/SplashPage
www.philanthrocapitalism.net/2010/06/taking-the-gates-buffett-giving-pledge/
features.blogs.fortune.cnn.com/2010/06/16/...600-billion-dollar-philanthropy-challenge/
www.charlierose.com/view/interview/11063
www.guardian.co.uk/technology/2010/jul/15/microsoft-paul-allen-charity
Panorama
Charity-Collier: Schmuck für das Internationale Rote Kreuz
Einen Spendenscheck über 103.824 Euro übergab das in Wien ansässige
Schmuckunternehmen Pierre Lang Europe am 23.07.2010 dem Generalsekretär des
Österreichischen Roten Kreuzes, Dr. Wolfgang Kopetzky, stellvertretend für das
Internationale Rote Kreuz. Anlässlich des 150. Gründungsjubiläums der humanitären
Nonprofit-Organisation verkauft das Unternehmen seit August 2009 europaweit ein
"Rotkreuz-Collier". Pro Schmuckstück, einem mit roten Kristallsteinen besetzten,
kreuzförmigen Anhänger auf Textilbandcollier für 39 Euro, erhält das Internationale Rote
Kreuz 3 Euro. "Deutschland zeigte sich bei dieser Charity-Aktion am spendenfreudigsten", so
das Unternehmen. Der Spendenerlös wird vom Österreichischen Roten Kreuz anteilig an die
jeweiligen Nationalen Rotkreuz-Gesellschaften verteilt.
www.pierre-lang.com/pierrelang_web/redcross.htm
www.roteskreuz.at/.../2010/07/22/rotkreuz-collier-ueber-34000-mal-verkauft/
Abonnement
"Aktive Bürgerschaft aktuell" ist der Online Nachrichtendienst Bürgergesellschaft von Aktive
Bürgerschaft - Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Volksbanken und
Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund.
"Aktive Bürgerschaft aktuell" erscheint frei Haus 11 x im Jahr. Redaktionsschluss ist der 20.
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 103 - Juli 2010
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Aktive Bürgerschaft: Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der
Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund
Aktive Bürgerschaft e.V.
Albrechtstraße 22, 10117 Berlin-Mitte
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Redaktion:
Elena Philipp, Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell" (Aus der Aktiven Bürgerschaft,
Gesellschaft, Wirtschaft, Aus den Unternehmen, Presseschau, Fachmedien, Karriere und
Bildung, Aus den Regionen, Aus anderen Ländern, Panorama) elena.philipp@aktivebuergerschaft.de
Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P. (Politik und Staat,
Kommentar) stefan.naehrlich@aktive-buergerschaft.de
Bernadette Hellmann, Projektleiterin Bürgerstiftungen, Bodo Wannow, Projektmanager
Bürgerstiftungen (Aus den Bürgerstiftungen)
Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell", Ausgabe 103 - Juli
2010
Sie möchten ein Thema zur Aufnahme in den Nachrichtendienst Bürgergesellschaft
vorschlagen? Senden Sie uns gerne eine E-Mail an: nachrichtendienst@aktivebuergerschaft.de
Eine Liste der ausgewerteten Fachmedien ist einsehbar unter: www.aktivebuergerschaft.de/buergergesellschaft/fachliteratur/fachmedien
Copyright 2010, Aktive Bürgerschaft e.V.
Der Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell" ist
urheberrechtlich geschützt. Die Nachrichten werden von Aktive Bürgerschaft aktuell
recherchiert und fachkompetent aufbereitet. Nachrichten und Auszüge aus Meldungen dürfen
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gegebenenfalls ein Belegexemplar an nachrichtendienst@aktive-buergerschaft.de. Vielen
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ISSN 1611-5686
30.07.2010 10:20
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 104 - August 2010
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Ausgabe 104
August 2010
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
im Fokus dieser Ausgabe steht die Debatte über "The Giving Pledge", das
Spendenversprechen US-amerikanischer Milliardäre, von dem wir in der Juli-Ausgabe
berichteten. In den Medien entzündete sich eine hitzige Debatte über den Vorbildcharakter
der US-Milliardäre, die mindestens die Hälfte ihres Vermögens für das Gemeinwohl geben
wollen: Von "großartiger Impuls" bis "obszön" reichten die Reaktionen. In einer
ausführlichen Presseschau versammeln wir noch einmal die wichtigsten Beiträge (>
Presseschau). Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft, fragt in seinem
Kommentar, ob die Superreichen das geeignete Referenzmodell für privates Engagement in
Deutschland sein könnten (> Gesellschaft).
Eine Analyse zur lange eher zurückhaltenden Spendenbereitschaft für die Flutopfer in
Pakistan lesen Sie in der Presseschau. Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) kündigte
nun erneut, wie schon nach dem Erdbeben in Haiti, ein vereinfachtes Nachweisverfahren für
Spenden an (> Politik und Staat).
Aktuelle Zahlen und Fakten zum Engagement in Russland belegen die relative Schwäche der
dortigen Zivilgesellschaft, die mit dem Rücktritt der Menschenrechts-Beauftragten Ella
Pamfilowa Ende Juli 2010 nochmals einen schweren Schlag erlitt (> Aus anderen Ländern).
Ermutigend ist demgegenüber das Interview mit Kazim Erdogan, das Bernadette Hellmann
und Bodo Wannow für den Rundbrief Bürgerstiftungen mit dem Gründungsmitglied der
Bürgerstiftung Neukölln führten (> Aus den Bürgerstiftungen).
Wir wünschen Ihnen daher wie stets eine anregende Lektüre!
Elena Philipp
Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell"
Dr. Stefan Nährlich
Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P.
Inhaltsverzeichnis
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Forschungsstipendiat Aktive Bürgerschaft: Peter Friedrich
Regionalforen für Bürgerstiftungen in Ost, West, Süd
Gesellschaft
The Giving Pledge: Reaktionen im Dritten Sektor
Kommentar "Giving Pledge: Auch in Deutschland, aber anders"
31.08.2010 18:44
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 104 - August 2010
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WZBrief ZivilEngagement 02: Mitgliedschaften und Engagement
Ausschreibung: Europäischer Schülerwettbewerb zur Freiwilligentätigkeit
Leitfaden: Entscheidungshilfe "Stiften, Spenden, Investieren?"
Aus den Bürgerstiftungen
Regionalforen in Berlin, Münster, Schwäbisch Hall
Stifterinterview: Kazim Erdogan
BürgerStiftung Hamburg erhält 15 Millionen Euro
Bürgerstiftungen in den Medien
Wirtschaft
Ausschreibung: "European Employee Volunteering Awards"
Publikation: Corporate Social Responsibility im Mittelstand
Aus den Unternehmen
dm-drogerie markt GmbH: Nachhaltigkeitspreis ausgeschrieben
defacto.stiftung: Projekt "Hauptschul-Power"
UFA Film & TV Produktion GmbH: Medienaktion "Du hast die Macht"
Politik und Staat
Private Spenden sollen BildungsCard für alle Kinder ermöglichen
Vereinfachter Nachweis für Pakistan-Spenden
Parteinahe Stiftungen zum Bürgerengagement
Presseschau
Debatte um "The Giving Pledge"
SZ: Pakistan - "Die globale Moral der Hilfe"
ARD - NDR: "Die KiK-Story"
SPIEGEL: Bertelsmann - "Mit Liz und Tücke"
Tagesspiegel: Greenpeace - Umweltorganisation wird 30 Jahre alt
taz: Deutscher Schützenbund wift Bürgerinitiative Volksverhetzung vor
Fachmedien
NVSQ: Performancemessung und Organisationserfolg
SSIR: Messung sozialer Wertschöpfung und soziale Medien
Karriere und Bildung
Peter-Löscher-Lehrstuhl für Wirtschaftsethik in München besetzt
Wettbewerb: Ernst & Young Win-Win-Award "Think social!"
Aus den Regionen
Baden-Württemberg: Ehrenamtspreis "Echt gut!" ausgeschrieben
Thüringen: Adam-Mickiewicz-Preis verliehen
Aus anderen Ländern
Russland: Informationen zum freiwilligen Engagement
Sri Lanka: Online-Magazin zur Zivilgesellschaft
Panorama
Fotokampagne: Engagierte schmücken die Berliner Siegessäule
Abonnement
Impressum
Aus der Aktiven Bürgerschaft
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 104 - August 2010
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Forschungsstipendiat Aktive Bürgerschaft: Peter Friedrich
Peter Friedrich ist ab 01.09.2010 Forschungsstipendiat von Aktive Bürgerschaft. Im Rahmen
seiner Promotion beschäftigt er sich mit dem Verhältnis von Wirtschafts- und
Bildungssystem. Das Stipendium wird gefördert von der WGZ BANK AG. Peter Friedrich,
geboren 1979, studierte von 2000-2007 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Diplom-Erziehungswissenschaften mit den Schwerpunkten betriebliche Erwachsenenbildung,
Organisationstheorie und gesellschaftliches Engagement von Unternehmen. Er arbeitete von
2007-2010 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in mehreren Forschungsprojekten und begleitet
darüber hinaus seit mehreren Jahren in Halle ein lokales Unternehmensnetzwerk zum
Thema gesellschaftliches Engagement.
www.aktive-buergerschaft.de/aktive_buergerschaft/team/friedrich
Regionalforen für Bürgerstiftungen in Ost, West, Süd
Wie in den Jahren zuvor treffen sich auch 2010 Bürgerstiftungen und Gründungsinitiativen
auf Einladung von Aktive Bürgerschaft zum Erfahrungs- und Wissensaustausch in
Deutschland Ost, West und Süd (> Aus den Bürgerstiftungen).
www.aktive-buergerschaft.de/forum
Gesellschaft
The Giving Pledge: Reaktionen im Dritten Sektor
Das Spendenversprechen der US-Milliardäre wird von Verbänden des Dritten Sektors in
Deutschland überwiegend positiv beurteilt. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.
begrüßte die US-Initiative am 05.08.2010: "Was für ein großartiger Impuls für unsere
Gesellschaft könnte von einer ähnlichen Gemeinschaftserklärung deutscher Vermögender
ausgehen. Wenn sich nur einige weitere der 53 Milliardäre in Deutschland die Aktion von
Gates und Co. zum Vorbild nehmen, wird sich das Gesamtkapital der Stiftungen in Höhe von
aktuell rund 100 Milliarden Euro auf einen Schlag erhöhen. In den Händen der
Wohlhabenden liegt ein starker Hebel, den sie gemeinsam nutzen sollten."
Auch der Deutsche Fundraising Verband e.V. plädierte am 09.08.2010 für eine europäische
Reichen-Initiative. "So könnte in der Öffentlichkeit ein höheres Bewusstsein dafür geschaffen
werden, wie stark sich viele Menschen finanziell engagieren."
Felix Kolb, Mitglied des Stiftungsrats der Bewegungsstiftung, betont am 08.08.2010 im
Deutschlandfunk, dass eine höhere Besteuerung von Vermögen gerechter und
demokratischer wäre als große Spenden Einzelner.
Rupert Graf Strachwitz, Direktor des Maecenata Institut für Philanthropie und
Zivilgesellschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, lobt in einer Stellungnahme am
09.08.2010 das US-amerikanische Spendenversprechen: "Die Aktion von Buffett und Gates
wird nicht nur unsere Philanthropie, sondern auch unsere Gesellschaft insgesamt
grundlegend verändern. [...] Freiwilligkeit hat eine neue Dimension bekommen. Auch
Deutschland wird davon erfasst werden." Strachwitz betont, dass zum freiwilligen Handeln
jedoch auch das nötige Wissen gehöre: "Oft liegt die Kompetenz bei denen, die über
Engagement, aber gerade nicht über große finanzielle Mittel verfügen. Sie bilden den Kern
der Zivilgesellschaft und dürfen von den Philanthropen nicht an die Wand gedrückt werden."
www.stiftungen.org/.../_pi1[id]=361
fundraisingverband.de/...news=2469
www.bewegungsstiftung.de/radio.html
www.maecenata.eu/.../100809-pm-rs-milliardaere.pdf
Kommentar "Giving Pledge: Auch in Deutschland, aber anders"
Bill Gates und Warren Buffett sei ein Coup gelungen,
schreibt Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive
Bürgerschaft, in seinem Kommentar zur Giving Pledge.
Angesichts des intensiven Medienechos in Deutschland
stellt er die Frage, ob die Superreichen auch hierzulande
das richtige Referenzmodell für privates Engagement
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sind oder sein können.
www.aktive-buergerschaft.de/.../kommentare
/2010/08_-_giving_pledge
WZBrief ZivilEngagement 02: Mitgliedschaften und Engagement
Die Mitgliedschaftszahlen in gesellschaftlichen Großorganisationen wie Vereinen, Verbänden,
Gewerkschaften und Glaubensbündnissen in Deutschland seien, anders lautenden Meldungen
zum Trotz, seit 1991 insgesamt annähernd gleich geblieben, so die Autoren der zweiten
Ausgabe des WZBrief Zivilengagement, Dietmar Dathe, Eckhard Priller und Marleen
Thürling. Allerdings zeichne sich eine Verlagerung der Themen und Bereiche ab: Parteien
und Gewerkschaften verzeichneten in diesem Zeitraum einen drastischen Mitgliederverlust,
während die Mitgliederzahlen aus dem Sport- und vor allem dem Umweltbereich beträchtlich
wuchsen. Auch sozialdemografisch wandle sich die Mitgliederstruktur: Akademiker und
Selbständige, Beamte und Angestellte seien seit 1991 stärker vertreten, Frauen, Jugendliche
und Arbeiter hingegen weiterhin unterrepräsentiert. Stark sei nach wie vor der
Zusammenhang zwischen Mitgliedschaft und weiterem Engagement. "Wer Mitglied ist,
engagiert sich mit höherer Wahrscheinlichkeit als ein Nichtmitglied", aber die Mitgliedschaft
sei keine Voraussetzung mehr für ein Engagement, so die Autoren von "Mitgliedschaften und
Engagement in Deutschland".
bibliothek.wzb.eu/.../WZBriefZivilengagement022010.pdf
Ausschreibung: Europäischer Schülerwettbewerb zur Freiwilligentätigkeit
Schülerinnen und Schüler aller Schularten in Deutschland sowie deutscher Schulen im
Ausland können sich bis Februar 2011 für den 58. Europäischen Wettbewerb 2011 bewerben.
Thematisch orientiert sich der Wettbewerb am Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit,
dem Motto der Europäischen Union für 2011. Die Schüler können sich - je nach
Jahrgangsstufe und Alter in einem von vier Modulen - in schriftlichen, bildnerischen oder
multimedialen Arbeiten mit Beispielen freiwilligen Engagements im europäischen Vergleich
befassen, die Möglichkeiten von Kinder- und Jugendparlamenten erforschen oder ein
Konzept entwerfen, mit dem Jugendliche ohne Ausbildungsplatz für den Europäischen
Freiwilligendienst motiviert werden sollen. Honoriert werden die Gewinner ab Mitte April
2011 mit Geldpreisen oder der Einladung zu europäischen Jugendbegegnungen und
Seminaren. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb seit 1954 jährlich vom Netzwerk
Europäische Bewegung Deutschland, einem überparteilichen Zusammenschluss der
Interessengruppen im Bereich Europapolitik; Förderer sind unter anderem das
Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Auswärtige Amt und die Kultusbehörden
der Länder.
www.europaeischer-wettbewerb.de
Leitfaden: Entscheidungshilfe "Stiften, Spenden, Investieren?"
Eine Orientierungshilfe für Stifterinnen, Spender und soziale Investoren, die mit ihrem
gemeinnützigen Engagement gerade beginnen oder eine neue Finanzierungsform
ausprobieren wollen, bietet die Forum for Active Philanthropy gGmbH mit dem Ratgeber
"Stiften, Spenden, Investieren? - Entscheidungshilfe für soziale Geldgeber" von Anne-Kathrin
Kuhlemann. Die im Juni 2010 erschienene Publikation liefert einen Überblick über die
gängigsten Finanzierungsinstrumente im sozialen Bereich wie Spenden und Stiften, Kredite,
Bürgschaften sowie Gründungs- und Beteiligungskapital. Checklisten helfen bei der Wahl des
geeigneten Instruments.
www.activephilanthropy.org/.../Stiften_Spenden_Investieren_100602.pdf
Aus den Bürgerstiftungen
Regionalforen in Berlin, Münster, Schwäbisch Hall
Auch im Jahr 2010 veranstaltet die Aktive Bürgerschaft ihre Regionalforen für
Bürgerstiftungen und Gründungsinitiativen. Dort werden wichtige Arbeitsfelder für
Bürgerstiftungen thematisiert: Stifter gewinnen, Engagierte gewinnen und anerkennen sowie
effektive Gremienarbeit. Zu jedem dieser Themen wird es einen kurzen Impulsbeitrag von
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Vertreterinnen und Vertretern von Bürgerstiftungen geben. Am 15.10.2010 findet das
Regionalforum Ost gemeinsam mit der Amadeu Antonio Stiftung in Berlin statt. Dort wird es
um die beiden ersten Themen gehen. Alle drei Themen werden beim Regionalforum Süd am
22.10.2010 in Schwäbisch Hall aufgegriffen und ebenso beim Regionalforum West am
29.10.2010 in Münster.
www.aktive-buergerschaft.de/forum
Stifterinterview: Kazim Erdogan
In mehr als 257 Bürgerstiftungen engagieren sich
Menschen mit Geld, Zeit und Ideen. Einer von ihnen ist
der Psychologe Kazim Erdogan, Gründungsstifter der
Bürgerstiftung Neukölln. Der anerkannte Experte zum
Thema Integration hat die "Woche der Sprache und des
Lesens" sowie zahlreiche weitere Initiativen ins Leben
gerufen. In der am 30.08.2010 erschienenen Ausgabe
des Rundbriefs mitStiften berichtet Erdogan über die
Motive und Hintergründe seines Engagements. Seine
Empfehlung an Bürgerstiftungen, die im Bereich
Integration arbeiten, lautet: "gleiche Augenhöhe, eine verständliche Sprache, die die
Menschen verstehen, und direkter Kontakt."
www.mitstiften.de/interview
BürgerStiftung Hamburg erhält 15 Millionen Euro
Die im Jahr 1999 gegründete BürgerStiftung Hamburg hat eine Zustiftung in ihr
Stiftungskapital über 15 Millionen Euro erhalten. Eine besondere Zweckbindung besteht
nicht. Anfang Juli 2010 stellte ein Hamburger Bürger diese Summe zur Verfügung. Er möchte
anonym bleiben. Johanna von Hammerstein, Sprecherin des Vorstands, sagt: "Wir sind
überwältigt von diesem enormen Vertrauensbeweis. Es ist großartig, dass wir mit dieser
Zustiftung die vielen Pläne, die wir haben, mit Leben erfüllen können. Wir freuen uns, dass
die BürgerStiftung Hamburg als vertrauenswürdiger Partner für Stifter wahrgenommen wird.
Wir sind uns der großen Verantwortung bewusst, die uns damit übertragen wird."
www.buergerstiftung-hamburg.de
Bürgerstiftungen in den Medien
Die "Presseschau Bürgerstiftungen" ist ein Online-Service von Aktive Bürgerschaft. Im
Internet finden Sie aktuelle Berichte über Bürgerstiftungen aus den lokalen und
überregionalen Medien. Einige Schlagzeilen der letzten Wochen: "Schüler lernen spielerisch
Demokratie" schreibt die Märkische Oderzeitung über das Kinderrechte-Dorf der
Bürgerstiftung Barnim-Uckermark. Ziel: Kindern Erfahrungen mit Demokratie, Kinderrechten
und Mitbestimmung ermöglichen. "Ältere Dame kommt mit 200 000 Euro" schreibt die
Nordwest Zeitung und erzählt, wie die Oldenburgische Bürgerstiftung unverhofft ihr
Vermögen mehr als verdoppeln konnte. Die Bürgerstiftung Mudau bringt ein "Spektakel mit
allerlei Kurzweil" auf die Bühne, so die Fränkischen Nachrichten über ein lokales
Theaterprojekt, das in der unweit von Mudau gelegenen Wildenburg spielt.
"Deutschlandstuhl-Aktion: Halterner besuchten Papst Benedikt XVI." titelt die Halterner
Zeitung über die Begegnung der Halterner Bürgerstiftung mit dem Oberhaupt der
katholischen Kirche im Vatikan. Die Badische Zeitung schreibt über den Museumsfonds
Bürgerstiftung Lörrach: "Fonds hilft Kulturgüter sichern". Dieser ist mittlerweile mit mehr als
240.000 Euro ausgestattet. Mit "Cybermobbing: Das geht alle etwas an" berichtet FOCUSSCHULE über die Bürgerstiftung Westmünsterland, die unter anderem einen Kurzfilm zum
Thema gedreht hat. "Jugendliche Trainer wecken Kreativität", weiß der Mannheimer
Morgen. Das tun sie im Rahmen der von der Bürgerstiftung Ludwigshafen organisierten
fünften Kids- & Teens-Akademiewerkstatt. Die Neue Rottweiler Zeitung schreibt über die
Bürgerstiftung Rottweil: "Erster Rottweiler Regenschirm ab August erhältlich". Dieser kommt
zu 100 Prozent der Bürgerstiftung zugute.
www.aktive-buergerschaft.de/presseschau-buergerstiftungen
Wirtschaft
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Ausschreibung: "European Employee Volunteering Awards"
Erstmalig schreiben 22 gemeinnützige Organisationen an der Schnittstelle von Wirtschaft und
Gesellschaft national in 22 Ländern sowie europaweit die "European Employee Volunteering
Awards" aus. Der Wettbewerb ehrt Unternehmen, die bürgerschaftliches Engagement ihrer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern, um benachteiligte oder ausgegrenzte Personen wie
Langzeitarbeitlose, Ältere oder jugendliche Schulabbrecher wirkungsvoll beim
Kompetenzerwerb zu unterstützen und damit ihre Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern.
Unternehmen und öffentliche Verwaltungen aus Deutschland können sich vom
02.09.-22.10.2010 beim deutschen Projektpartner "Unternehmen: Partner der Jugend" (UPJ)
e.V. bewerben. Koordiniert wird der Wettbewerb von dem Unternehmensnetzwerk Business
in the Community aus Großbritannien, die Europäische Kommission ist Kofinanzier. Die
deutschen Preisträger, die voraussichtlich im Februar 2011 mit dem undotierten "Generali
Employee Volunteering Award - Deutschland" ausgezeichnet werden, nehmen im Februar
2011 automatisch an der europäischen Endausscheidung teil. Kurzentschlossene können sich
bei UPJ noch für den kostenfreien Auftaktworkshop am 07.09.2010 in Köln anmelden, bei
dem detaillierte Informationen zur Bewerbung vermittelt werden.
www.upj.de/nachrichten....Hash=2a407db5dd
Publikation: Corporate Social Responsibility im Mittelstand
Gute Beispiele gelungener Unternehmensverantwortung und Anregungen für die
Integrierung von Corporate Social Responsibility (CSR) in das Handeln mittelständischer
Unternehmen versammelt die Publikation "Corporate Social Responsibility im Mittelstand.
Chancen und unternehmerische Verantwortung im Kerngeschäft" der TÜV Rheinland Bildung
und Consulting GmbH. Das Praxishandbuch, das im August 2010 erschienen ist, fasst die
Ergebnisse des Pilotprojekts "CSR im Berliner Mittelstand" zusammen. Ziel des 2008-2010
vom Europäischen Sozialfonds und dem Land Berlin geförderten Projekts war die Beratung
von zehn Berliner kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der Entwicklung und
Umsetzung einer unternehmensspezifischen CSR-Strategie. Dieser Prozess wird in der
Publikation aus Sicht der Trägerorganisation, der Berater und von acht am Projekt
beteiligten Unternehmen geschildert. Das 120-seitige Handbuch kann im Internet
heruntergeladen werden.
www.tuv.com/de/pilotprojekt_csr_in_berliner_kmu.html
Aus den Unternehmen
dm-drogerie markt GmbH: Nachhaltigkeitspreis ausgeschrieben
Einen Wettbewerb "Ideen Initiative Zukunft" lobt die
dm-drogerie markt GmbH + Co. KG zusammen mit der
Deutschen UNESCO-Kommission aus. Alle, die eine
zukunftsfähige Idee haben oder sich in einem bereits
laufenden Projekt engagieren - Vereins- oder
Verbandsgruppen, Privatpersonen, Schulklassen,
Familien, Initiativen oder andere
Interessengemeinschaften -, können sich bis zum
15.10.2010 mit einem vorbildhaften, umsetzbaren
Projekt bewerben, das nachhaltiges Handeln auf
ökologischer, sozial-kultureller oder wirtschaftlicher Ebene fördert. Nach der Vorauswahl
durch eine Jury bestimmen die Kunden der Drogeriemärkte im Januar 2011 die
Gewinnerprojekte, die mit 1.000 Euro ausgezeichnet werden. Im Frühjahr 2011 erhalten
drei dieser Zukunftsprojekte, ausgewählt von einer Jury aus Unternehmen und UNESCOKomission, den dm-Nachhaltigkeitspreis und eine Reise für jeweils fünf Personen zum Sitz
der UNESCO in Paris.
www.ideen-initiative-zukunft.de
www.fr-online.de/.../milliardaer-mit-revolutionaeren-ideen.html
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defacto.stiftung: Projekt "Hauptschul-Power"
Um Hauptschülern den Start ins Berufsleben zu erleichtern, startet die defacto.stiftung ab
September 2010 in der Metropolregion Nürnberg zum vierten Mal das Projekt "HauptschulPower". Rund 100 Schülerinnen und Schüler nehmen im Schuljahr 2010/11 an acht
Wochenend-Workshops teil, die Kernkompetenzen und Grundwerte vermitteln, das
praktische Erleben verschiedener Berufsfelder durch Betriebsbesichtigungen und Praktika
ermöglichen und die Jugendlichen bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle unterstützen.
Wer das achtmonatige Programm erfolgreich beendet, erhält ein Zertifikat. Aus dem ersten
Jahrgang 2007 konnten zudem 40 von 46 Teilnehmern erfolgreich in eine Ausbildung
vermittelt werden. Organisation und erlebnispädagogische Betreuung der Jugendlichen
liegen beim Hubert-Schwarz-Zentrum, das Motivationsseminare und Teamschulungen und
Sportevents anbietet. Das Projektkonzept der Erlanger defacto-Gruppe für Dialogmarketing
kann lizenzfrei auch von anderen Organisationen übernommen werden.
www.hauptschul-power.de
www.defacto-stiftung.de
www.stiftung-sponsoring.de/.../hauptschul-power-soll-bundesweit-etabliert-werden.html
UFA Film & TV Produktion GmbH: Medienaktion "Du hast die Macht"
Jugendliche für eine aktive Beteiligung an der Demokratie zu begeistern, ist das Ziel der
Medieninitiative "Du hast die Macht" von UFA Film & TV Produktion GmbH in Kooperation mit
der Robert Bosch Stiftung GmbH. Am 27.08.2010 wurde die interaktive Webseite
freigeschaltet, die vier Jugendlichen im Alter von 17 bis 22 Jahren zwischen Juli und
Dezember 2010 eigenständig produzieren. Die Redaktion startete mit einer
Deutschlandreise, auf der sie Jugendliche zu ihren politischen Vorstellungen befragte. Das
Motto der Aktion, "Du hast die Macht", soll "den Jugendlichen vor Augen führen, dass sie
gehört und gesehen werden können, wenn sie sich beteiligen", sei es durch Wahlen, den
Beitritt zu politischen Organisationen oder Vereinen der Zivilgesellschaft. Bei erfolgreichem
Projektverlauf sollen die Projektergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt und an
Politiker herangetragen werden. Zudem könnte mit Trägern der schulischen und
außerschulischen politischen Jugendbildung ein Ergebnistransfer angeregt werden, so die
Robert Bosch Stiftung, die das Vorhaben mit 750.000 Euro fördert.
www.duhastdiemacht.de
www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/29972.asp
www.tagesspiegel.de/.../jugendliche-sollen-machthungrig-werden.html
Politik und Staat
Private Spenden sollen BildungsCard für alle Kinder ermöglichen
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) plant, Kindern von Langzeitarbeitslosen
mit einer BildungsCard Zugang zu verschiedenen Leistungen vom Schulessen bis zur Nutzung
von Musik- und Sportangeboten zu ermöglichen. Die schrittweise Ausweitung des Angebots
auch auf Kinder von Geringverdienern und dann auf alle Kinder soll durch private Mittel
bezuschusst werden. In einem Interview mit dem Wochenmagazin DER SPIEGEL zeigte sich
die Ministerin am 15.08.2010 zuversichtlich, "dass wir die großen Stiftungen, die Wirtschaft,
aber auch private Spender dafür gewinnen können, bei dieser großen Bildungsaufgabe
mitzumachen". Ob und in welchem Umfang mit Spenden und Sponsorings gerechnet werden
kann, ist noch offen. Spitzenverbände der Wirtschaft und aus dem Stiftungsbereich haben
sich bislang nicht zum Vorschlag von der Leyens geäußert. Die BildungsCard ist nach dem
Nationalen Stipendienprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
ein weiteres Regierungsvorhaben, das die Beteiligung der Bürgergesellschaft einplant (<
Ausgabe 100 - April 2010).
www.bmas.de/portal/47370/2010__08__16__spiegel.html
www.dstgb.de/.../Die-Familien-Card-in-Stuttgart/
www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,712367,00.html
www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,712598,00.html
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Vereinfachter Nachweis für Pakistan-Spenden
Das Anfang 2010 angewandte vereinfachte Nachweisverfahren für Spenden zugunsten der
Erdbebenopfer in Haiti (< Ausgabe 97 und 98 - Januar und Februar 2010) soll auch für die
Pakistan-Hilfe gelten. Dies berichtet die Frankfurter Rundschau unter Berufung auf einen
Sprecher des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) am 18.08.2010. Demnach sei wieder
geplant, dass die Finanzämter Überweisungen an Hilfsorganisationen für die Flutopfer in
Pakistan in unbegrenzter Höhe auch ohne Spendenquittung akzeptierten.
www.fr-online.de/.../regierung-macht-spenden-leichter.html
Parteinahe Stiftungen zum Bürgerengagement
In der Reihe "Themen zum bürgerschaftlichen Engagement" der Konrad-Adenauer-Stiftung
schreibt der frühere Integrationsminister Nordrhein-Westfalens, Armin Laschet, in der
Juli-Ausgabe (Nr. 13/2010) über die Förderung bürgerschaftlichen Engagements in NRW und
fragt: "Wieso sollte ein Teenachmittag für ältere Muslime in der Moschee Parallelgesellschaft
sein, während der Kaffee-Nachmittag in einer katholischen Pfarrgemeinde als
ehrenamtliches Engagement gilt?" Die Erfahrung einer wirksamen Teilhabe am
Gemeinwesen machen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte nur dann, so Laschet, wenn
sie sehen, dass ihr Engagement in den eigenen Organisationen ebenso gewünscht und
anerkannt wird wie in den Organisationen der Mehrheitsgesellschaft.
Mit den Perspektiven der Bürgergesellschaft für Demokratie und Governance hat sich auch
der Arbeitskreis Bürgergesellschaft und Aktivierender Staat der Friedrich Ebert Stiftung in
seiner letzten Sitzung am 02.07.2010 beschäftigt. Die politische Aufnahme des Themas
Bürgerengagement, so Ansgar Klein, Herausgeber des Forschungsjournals Neue Soziale
Bewegungen, entstand auf dem Boden der zuvor geführten und von den sozialen
Bewegungen maßgeblich initiierten Demokratisierungsdebatten. Dennoch, so attestiert
Klein, ist der Zusammenhang zwischen Engagement- und Demokratiepolitik weder in der
Politik noch in der Zivilgesellschaft eine Selbstverständlichkeit.
www.kas.de/wf/doc/kas_20273-544-1-30.pdf?100804150144
www.fes.de/buergergesellschaft/.../38_PROTOKOLL_100702.pdf
Presseschau
Debatte um "The Giving Pledge"
Das von Bill und Melinda Gates zusammen mit Warren Buffett initiierte Spendenversprechen
US-amerikanischer Milliardäre beschäftigte die deutschen Medien ab dem 04.08.2010
beinahe drei Wochen lang. In einer Sonderausgabe der Presseschau bilanziert Aktive
Bürgerschaft die Diskussion, die zwischen den Polen Staat versus Privat, Diskretion wider
Öffentlichkeit, Gemeinnutz gegen Egoismus und Zwang contra Freiwilligkeit pendelte und in
der die Unterschiede zwischen den Spendenkulturen in Deutschland und den USA deutlich zu
Tage traten.
www.aktive-buergerschaft.de/.../presseschau/giving_pledge
SZ: Pakistan - "Die globale Moral der Hilfe"
Andreas Zielcke kommentiert in der Süddeutschen
Zeitung vom 22.08.2010 den Einsatz der internationalen
Gemeinschaft im überfluteten Pakistan, der ebenso der
Linderung von Not diene wie dem Zurückdrängen des
Einflusses der Taliban. "Wir sehen eine
Momentaufnahme der globalen Zivilgesellschaft", so
Zielcke. "Während beim Erdbeben in Haiti vor einem
halben Jahr oder bei der Tsunamitragödie vor sechs
Jahren weitgehender Einklang zwischen den staatlichen
Hilfsmaßnahmen und den privaten Spenden und
Initiativen herrschte, fallen diese beiden Ebenen bei Pakistan auffällig auseinander. Nicht nur
die Deutschen halten sich bei den Spenden für das überschwemmte Land zurück. Nach
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Auskunft eines karitativen Aktionsbündnisses wurde innerhalb desselben Zeitraums nach
dem Eintritt der Katastrophe für Haiti spontan rund 50-mal so viel gespendet wie jetzt für
Pakistan. Das ist kein Indiz für die Erschöpfung des humanitären Engagements, vielmehr
dafür, dass man mit Pakistan in erster Linie Krieg, Terror und islamischen Radikalismus
verbindet."
www.sueddeutsche.de/...die-globale-moral-der-hilfe
ARD - NDR: "Die KiK-Story"
Zwei Reportagen über den Textildiscounter KiK, dessen fragwürdige Produktionsmethoden in
Ländern wie Bangladesh und Dumpinglöhne in Deutschland, zeigten ARD und NDR am
04.08.2010. Vor der Ausstrahlung von war der Discounter gerichtlich gegen die Ausstrahlung
vorgegangen, hatte jedoch vor dem Hamburger Landgericht gegen die Fernsehsender
verloren.
daserste.ndr.de/panorama/aktuell/panoramakik104.html
SPIEGEL: Bertelsmann - "Mit Liz und Tücke"
Über den Einfluss der Familie Mohn auf die Bertelsmann Stiftung schreibt Thomas Schuler,
Autor des Anfang August 2010 veröffentlichten Buches "Bertelsmann Republik Deutschland.
Eine Stiftung macht Politik", am 16.08.2010 im SPIEGEL. Mittels der 2007 gegründeten
BVG-Stiftung sichere sich Liz Mohn den Einfluss in Unternehmen wie Bertelsmann Stiftung
gleichermaßen. "Die Kernfrage lautet: Wer kontrolliert die Stiftung? [...] Mit Hilfe ihres
wissenschaftlichen Know-hows tummelt sich die Stiftung heute in allen Bereichen der
Gesellschaft. Dabei bereitet sie bisweilen - Zufall oder nicht - dem Unternehmen das Feld."
www.spiegel.de/spiegel/print/d-73290134.html
Tagesspiegel: Greenpeace - Umweltorganisation wird 30 Jahre alt
Mit Dieter Rucht vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung unterhält sich Lissy
Kaufmann am 26.08.2010 über das 30. Jubiläum von Greenpeace Deutschland.
Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace seien nach wie vor unverzichtbar, so Rucht:
"Sie sind wichtig, weil sie wenig Rücksicht nehmen müssen auf Machterwerb, Parteipolitik
und Wahlkämpfe. Sie können ihre Ziele ohne Kompromisszwänge verfolgen." Allerdings
müsse die Umweltorganisation "endlich von der top-down Politik wegkommen" und den
Aktiven vor Ort mehr Verantwortung und Eigeninitiative ermöglichen.
www.tagesspiegel.de/politik/greenpeace-ist-extrem-zentralistisch-organisiert.html
taz: Deutscher Schützenbund wift Bürgerinitiative Volksverhetzung vor
Der Deutsche Schützenbund e.V. wirft der Initiative "Keine Mordwaffen als Sportwaffen"
Volksverhetzung und Verleumdung vor, wie Ingo Arzt in der tageszeitung vom 01. und
02.08.2010 berichtet. Die von Eltern der Opfer des Winnenden-Amoklaufs gegründete
Bürgerinitiative hatte Ende Juli 2010 eine Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe eingereicht,
weil sie das deutsche Waffengesetz für verfassungswidrig hält. Es stelle das Interesse von
Sportschützen an ihrem Hobby über das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
Laut Schützenbund suggeriere die Initiative, dass Sportschützen jederzeit morden könnten.
www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/schuetzen-wittern-volksverhetzung/
www.taz.de/Hash=70921ae8a6
www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/volksbegehren-gegen-waffenlobby/
Fachmedien
NVSQ: Performancemessung und Organisationserfolg
Im Nachgang zum Symposium "Accountability and Performance Measurement", das im
Oktober 2008 an der Cleveland State University (Cleveland, Ohio) stattfand, veröffentlicht
die Nonprofit and Voluntary Sector Quarterly (Volume 39 | Number 4 August 2010) fünf
Beiträge zum Thema Performancemessung. In ihrem Beitrag "Does Performance
Measurement Improve Strategic Decision Making?" stellen Kelly LeRoux und Nathaniel S.
Wright fest, dass die Anwendung von Systemen der Leistungsmessung (performance
measurement systems) die strategische Entscheidungsfindung verbessert (improves
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strategic decision making). Die Autoren werten Daten der Meeting the Needs of America’s
Communities-Studie über 314 US-amerikanische gemeinnützige Sozialdienstleister (social
service organizations) aus.
Mel Gill rezensiert die Studie "7 Measures of Success: What Remarkable Associations Do
That Others Don’t", herausgegeben vom Center for Association Leadership. Erfolgsfaktoren
sind der Publikation zufolge eine Mitglieder- und Dienstleistungsorientierung ("'going the
extra mile' for members"); die klare Ausrichtung von Produkten und Services an der
Mission, wobei die Stakeholder nicht als Marktteilnehmer betrachtet würden, an die man
etwas verkaufen wolle; daten- und informationsbasierte Strategiefindung; partnerschaftliche
und dialogorientierte Arbeitsbeziehungen; Geschäftsführer, die sich als Vermittler und
Ideengeber verstünden; kontinuierliches Lernen und steter Organisationswandel sowie das
Schmieden von Allianzen.
nvs.sagepub.com/
SSIR: Messung sozialer Wertschöpfung und soziale Medien
Mit sozialer Wertschöpfung und Wirkungsmessung
befasst sich Geoff Mulgan in der aktuellen Ausgabe der
Stanford Social Innovation Review (Summer 2010 |
Volume 8, Number 3). In seinem Artikel "Measuring
Social Value" listet er die Beschränkungen gängiger
Instrumente wie Kosten-Nutzen-Analyse oder Social
Return on Investment auf. "Their main obstacle is
assuming that social value is objective, fixed, and
stable". Bessere Resultate ließen sich erreichen, wenn
man soziale Wertschöpfung als subjektiv und variabel
begreife, so Mulgan.
Soziale Medien in gemeinnützigen Organisationen sind das Thema von Diana Scearce,
Gabriel Kasper und Heather McLeod Grant in ihrem Beitrag "Working Wikily". Mit Blogs,
Facebook oder Twitter veränderten manche Organisationen fundamental ihre Art zu arbeiten
und steigerten ihre soziale Wirkung (impact), indem sie sich mit anderen Aktiven
vernetzten. "Working wikily" bedeutet für die Autorinnen "an approach that is characterized
by greater openness, transparency, decentralized decision making, and collective action".
Nicht immer und nicht für alle Organisationen sei die Offenheit jedoch sinnvoll, etwa dann,
"when the organization needs to maintain firm control of a product or process, or when
responsibility needs to be clearly assigned - you wouldn't want nonexperts counseling
abused children".
www.ssireview.org/articles/entry/measuring_social_value/
www.ssireview.org/articles/entry/working_wikily/
Karriere und Bildung
Peter-Löscher-Lehrstuhl für Wirtschaftsethik in München besetzt
Die Technische Universität München (TUM) gab am 03.08.2010 die Besetzung des neuen
Peter-Löscher-Lehrstuhls für Wirtschaftsethik bekannt: Der Philosoph und
Wirtschaftsinformatiker Christoph Lütge, der bislang den Reinhard-Mohn-Stiftungslehrstuhl
für Unternehmensführung, Wirtschaftsethik und gesellschaftlichen Wandel an der Universität
Witten/Herdecke sowie den Lehrstuhl für Philosophie an der Technischen Universität
Braunschweig vertrat, wird ab dem Wintersemester 2010/2011 Wirtschaftswissenschaftler,
Ingenieure, Naturwissenschaftler, Mediziner und künftige Lehrer unterrichten. Gestiftet hatte
den Lehrstuhl Peter Löscher, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG, im März 2010 mit 1,76
Millionen Euro aus seinem Privatvermögen.
idw-online.de/pages/de/news381533
portal.mytum.de/.../news_article.2010-03-01.6846344136
Wettbewerb: Ernst & Young Win-Win-Award "Think social!"
Studierende kurz vor ihrem Examen und Absolventinnen und Absolventen aller
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Fachrichtungen können sich noch bis zum 26.09.2010 für die Teilnahme am erstmals
ausgelobten Ernst & Young Win-Win-Award "Think social!" bewerben. Im Rahmen des Events
"Think social!", das die Wirtschaftsprüfung- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young GmbH
mit ihrem Recruiting-Partner access KellyOCG GmbH vom 28.-30.10.2010 in Berlin
veranstaltet, sollen rund 36 Studierende Strategiekonzepte für die gemeinnützige
Organisation NFTE e.V., das Network For Teaching Entrepreneurship, erarbeiten: Wie kann
die Non-Profit-Organisation ungenutzte Potenziale erschließen, etwa im Hinblick auf Kosten,
Prozesse oder Umsatz? Das Siegerteam erhält einen Überraschungspreis, ein Jobangebot
von Ernst & Young ist nicht ausgeschlossen.
www.access.de/.../ernst-young-win-win-award-think-social/
www.nfte.de
Aus den Regionen
Baden-Württemberg: Ehrenamtspreis "Echt gut!" ausgeschrieben
Noch bis zum 16.09.2010 können sich in Baden-Württemberg ansässige Einzelpersonen,
Gruppen, Vereine, Projekte und Initiativen für den Preis "Echt gut! - Ehrenamt in BadenWürttemberg" der Landesregierung bewerben, der Anfang 2011 verliehen wird. Gesucht
werden herausragende Aktivitäten des bürgerschaftlichen Engagements in sechs Kategorien.
Den sechs Gewinnern winken 2.500 Euro Preisgeld, die jeweils Zweit- und Drittplatzierten
erhalten 500 Euro.
www.echt-gut-bw.de
Thüringen: Adam-Mickiewicz-Preis verliehen
Das Komitee zur Förderung der deutsch-französisch-polnischen Zusammenarbeit e.V.
("Weimarer Dreieck") vergab am 29.08.2010 in Weimar zum fünften Mal den
Adam-Mickiewicz-Preis für Verdienste um die deutsch-französisch-polnischen
Zusammenarbeit in Europa. Um die wachsende Bedeutung der trilateralen Zusammenarbeit
insbesondere für die Zivilgesellschaft zu würdigen, zeichnete das Komitee den Freistaat
Thüringen, die Wojewodschaft Malopolska und die Region Picardie aus. Seit 1999 bestehen
enge Kontakte zwischen Thüringen und der bei Krakau liegenden Region Malopolska, vor
allem bei Aus- und Weiterbildung, aber auch auf parlamentarischer Ebene und zwischen
einzelnen Kommunen. Seit 1994 kooperieren Hochschulen und Vereinen, Schulen und
Kommunen aus Thüringen und der nordfranzösischen Picardie. Der nach dem polnischen
Nationaldichter benannte, undotierte Preis wurde 2006 anlässlich des 15. Jahrestags der
Gründung des Weimarer Dreiecks geschaffen, eines zivilgesellschaftlich initiierten, losen
außenpolitischen Gesprächs- und Konsultationsforums der drei Länder. In diesem Jahr wird
er zum letzten Mal verliehen, da sich der Trägerverein zum 01.09.2010 auflöst: "Ohne
echtes Interesse des für das Weimarer Dreieck federführenden Auswärtigen Amtes macht
die Weiterführung seiner zivilgesellschaftlich orientierten Arbeit keinen Sinn", so KlausHeinrich Standke, der Präsident des Komitees.
www.weimarer-dreieck.eu/index.php?id=194
www.weimarer-dreieck.eu/.../Pressemitteilung_Komitee_Weimarer_Dreieck.pdf
www.thueringer-allgemeine.de/.../Mickiewicz-Preis-in-Weimar-entgegengenommen
Aus anderen Ländern
Russland: Informationen zum freiwilligen Engagement
Das Centre européen du volontariat (CEV) in Brüssel
veröffentlichte am 30.07.2010 neue Zahlen und Fakten
zu freiwilligem Engagement in Russland. Rund fünf
Prozent der russischen Bevölkerung, etwa acht Millionen
Menschen, engagierten sich freiwillig in
zivilgesellschaftlichen Organisationen. Rund vier Prozent
seien in Parteien, Gewerkschaften, öffentlichen oder
religiösen Organisationen aktiv und ein bis zwei Prozent
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 104 - August 2010
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in Nichtregierungsorganisationen (NGOs).
Bürgerschaftliches Engagement, aber auch das Mitarbeiterengagement in Unternehmen,
wird dem Autor Ivan Ginga zufolge seit 2006 ein zunehmend wichtigeres Betätigungsfeld.
Die Publikation, die im Rahmen der Serie "Facts and Figures on Volunteering in Europe"
erscheint, schildert die Entwicklung freiwilligen Engagements in Russland seit dem 18.
Jahrhundert und beschreibt Grundzüge der Infrastruktur für Bürgerengagement in der
russischen Föderation.
Die von der Friedrich Ebert Stiftung im April 2010 veröffentlichte Studie "Zivilgesellschaft und
bürgerschaftliches Engagement in Russland" nennt nach Einschätzung von russischen
Experten eine Engagementquote von 0,5-1 Prozent als Schätzwert. Die offiziellen Zahlen, die
für das Jahr 2009 rund 23 Prozent der russischen Bevölkerung als früher oder gegenwärtig
an NGOs beteiligt angaben, seien zu hoch gegriffen. "Die russischen Bürgerinnen und Bürger
sehen kaum Gestaltungsmöglichkeiten durch bürgerschaftliches Engagement, ihre Motivation
hierzu ist in der Folge gering. Informelles Engagement, z. B. in Form von
Nachbarschaftshilfe, findet sich jedoch häufig", so die Autorinnen Susanne Lang, Alexandra
Härtel und Michael Bürsch. Statt einer radikalen Oppositionsstrategie habe sich die
organisierte Zivilgesellschaft zur kritischen Kooperation mit der Staatsmacht entschlossen,
was die Einsetzung des Rates für Menschenrechte und Entwicklung der Zivilgesellschaft beim
russischen Präsidenten 2004 gezeigt habe. Die Ratsvorsitzende Ella Pamfilowa trat am
30.07.2010 von ihrem Amt zurück, einen Tag, nachdem das umstrittene Gesetzes zur
Ausweitung der Macht des Inlandsgeheimdienstes FSB rechtskräftig geworden war.
www.cev.be/.../CEV_Facts_and_Figures_Russia_2010.pdf
library.fes.de/pdf-files/id/07173.pdf
www.zeit.de/politik/ausland/2010-07/kreml-pamfilowa-ruecktritt
Sri Lanka: Online-Magazin zur Zivilgesellschaft
Einmal monatlich berichtet Sri Lanka Advocacy seit Juni 2010 online zur Zivilgesellschaft in
dem südostasiatischen Land. Getragen wird das Webportal von einem Lobby- und AdvocacyNetzwerk deutscher Hilfs- und Entwicklungsorganisationen, dem unter anderem die Essener
Asienstiftung angehört. Mit dem Online-Magazin möchte das Netzwerk die Arbeit von
Menschen- und Bürgerrechtsaktivistinnen auf Sri Lanka unterstützen und sich für die
politische und juristische Aufarbeitung des dreißigjährigen Bürgerkriegs einsetzen.
www.lanka-advocacy.org
Panorama
Fotokampagne: Engagierte schmücken die Berliner Siegessäule
Die Hauptstadtkampagne "be Berlin" des Marketingunternehmens Berlin Partner GmbH
wirbt mit der Fotoaktion "Berlin, dein Gesicht" um Aufmerksamkeit für Engagement in der
deutschen Hauptstadt. Die überlebensgroßen Fotos ausgewählter Engagierter auf einer
1.300 Quadratmeter großen Plane verhüllen seit dem 11.08.2010 die Siegessäule, während
diese renoviert wird. Die 204 Kampagnen-Botschafterinnen und -Botschafter wurden von
Berliner Bürgerinnen und Bürgern vorgeschlagen. Ausgewählt wurde von einer Jury aus
Experten des Dritten Sektors unter anderem Kazim Erdogan von der Bürgerstiftung Neukölln
(> Aus den Bürgerstiftungen).
www.berlin-dein-gesicht.de
www.sei.berlin.de
Abonnement
"Aktive Bürgerschaft aktuell" ist der Online Nachrichtendienst Bürgergesellschaft von Aktive
Bürgerschaft - Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Volksbanken und
Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund.
"Aktive Bürgerschaft aktuell" erscheint frei Haus 11 x im Jahr. Redaktionsschluss ist der 20.
des Monats.
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Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund
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Elena Philipp, Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell" (Aus der Aktiven Bürgerschaft,
Gesellschaft, Wirtschaft, Aus den Unternehmen, Presseschau, Fachmedien, Karriere und
Bildung, Aus den Regionen, Aus anderen Ländern, Panorama) elena.philipp@aktivebuergerschaft.de
Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P. (Politik und Staat,
Kommentar) stefan.naehrlich@aktive-buergerschaft.de
Bernadette Hellmann, Projektleiterin Bürgerstiftungen, Bodo Wannow, Projektleiter
Förderpreis Aktive Bürgerschaft (Aus den Bürgerstiftungen)
Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell", Ausgabe 104 August 2010
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ISSN 1611-5686
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 105 - September 2010
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Ausgabe 105
September 2010
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
90.000 Zivildienststellen könnten ab Mitte 2011 nicht mehr besetzt werden, falls die
Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht von der Bundesregierung wie geplant beschlossen
wird. Nachdem CDU-Politiker einen Pflichtdienst forderten, um die soziale Infrastruktur zu
erhalten, schlug Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) im August einen
"freiwilligen Zivildienst" in bundesstaatlicher Verantwortung vor. Gisela Jakob, Professorin
am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit der Hochschule Darmstadt,
fragt in ihrem Kommentar, ob ein Freiwilligendienst in staatlicher Regie sinnvoll ist (> Politik
und Staat).
Mehrere Neuerscheinungen widmen sich im September der Vermessung des Dritten Sektors.
Wir stellen Ihnen einige davon vor, darunter den soeben veröffentlichten "Länderspiegel
Bürgerstiftungen 2010" (> Aus der Aktiven Bürgerschaft), den DZI-Spendenbericht (>
Gesellschaft) und den ersten World Giving Index (> Aus anderen Ländern).
Wir wünschen Ihnen schöne Herbsttage und eine anregende Lektüre!
Elena Philipp
Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell"
Dr. Stefan Nährlich
Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P.
Inhaltsverzeichnis
Aus der Aktiven Bürgerschaft
"Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2010" erschienen
Gesellschaft
Shell Jugendstudie: Jugendliche engagierter als im Vorjahr
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger kürt "Bürger des Jahres"
Maecenata-Studie: Bund der Vertriebenen zivilgesellschaftlich legitimiert?
DZI-Spendenbericht Deutschland 2010: Rückgang der Spenden
Aus den Bürgerstiftungen
Länderspiegel 2010: 292 Bürgerstiftungen in Deutschland
Sonderumfrage Länderspiegel 2010: Engagierte in Bürgerstiftungen
SchülerAustausch-Messe der BürgerStiftung Region Ahrensburg
Gewusst wo: Bürgerstiftungsfinder
Wirtschaft
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Deutscher Kulturförderpreis an engagierte Unternehmen verliehen
Dritter Monitor Engagement: Unternehmensengagement
Aus den Unternehmen
Bayer AG: Aspirin Sozialpreis ausgeschrieben
Volksbanken und Raiffeisenbanken: Engagementbericht erschienen
Politik und Staat
Bundesfamilienministerium berichtet zum Zivildienst
Kommentar: "Freiwilligendienste nicht in staatlicher Regie!"
Bundesprogramm "Zusammenhalt durch Teilhabe" gestartet
Nationale Engagementstrategie: Keine konkreten Ziele
Umsatzsteuerermäßigung für gemeinnützige Organisationen
Presseschau
ZEIT ONLINE: Alternativen zum "freiwilligen Zivildienst"
Handelsblatt: Mehr Gesellschaft in die Volkswirtschaftslehre
SPIEGEL - taz - ZEIT: 30 Jahre Alternativer Nobelpreis
WDR: Thementag - engagierte Bürger in armen Kommunen
ZEIT: Staat untersagt gemeinnützige Umweltlotterie
STERN-Blog: "Es heißt nicht mehr konservativ!"
SPIEGEL - Tagesspiegel: "Die Dagegen-Republik"
Fachmedien
Alliance Magazine: Stifter- und Spenderberatung
WZB Mitteilungen: Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Engagement
Karriere und Bildung
Civil Society Center an der Zeppelin University gegründet
Ausschreibung: Studie zur aktiven Bürgerschaft in Europa
Call for Papers: Zeitschriftenartikel über Unternehmensverantwortung
Aus den Regionen
Baden-Württemberg: Memorandum "Wirtschaft & Ehrenamt"
Hamburg - Berlin: Preise für interkulturellen Gemeinsinn ausgeschrieben
Aus anderen Ländern
UK: World Giving Index veröffentlicht - Australier am spendabelsten
Polen: Gewerkschaft Solidarnosc verleiht Dankbarkeitsmedaillen
Abonnement
Impressum
Aus der Aktiven Bürgerschaft
"Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2010" erschienen
Zum fünften Mal in Folge erscheint anlässlich des bundesweiten Tags der Bürgerstiftungen
am 01.10.2010 der "Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2010" der Aktiven
Bürgerschaft. Der Länderspiegel dokumentiert die wesentlichen Entwicklungen von
Bürgerstiftungen in Deutschland und den Bundesländern, informiert über Finanzdaten und
den Zugang der Bevölkerung zu Bürgerstiftungen. Eine Sondererhebung gibt Auskunft über
die ehrenamtlichen Gremienmitglieder von Bürgerstiftungen. (> Aus den Bürgerstiftungen)
www.aktive-buergerschaft.de/laenderspiegel
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Gesellschaft
Shell Jugendstudie: Jugendliche engagierter als im Vorjahr
39 Prozent der Jugendlichen in Deutschland engagieren sich oft für soziale oder
gesellschaftliche Zwecke, sechs Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren. Das ist ein Ergebnis
der 16. Shell Jugendstudie, die am 14.09.2010 in Berlin vorgestellt wurde. Das Engagement
ist bildungs- und schichtabhängig: Je gebildeter und privilegierter die Jugendlichen sind,
desto häufiger sind sie im Alltag sozial engagiert. Für die 16. Shell Jugendstudie befragte
TNS Infratest Sozialforschung GmbH 2.604 Jugendliche im Alter von 12 bis 25 Jahren aus
dem gesamten Bundesgebiet zu ihrem Interesse an Politik, zu Themen wie Globalisierung,
Bildung, Religion, Familie oder sozialem Engagement. Konzipiert wurde die Untersuchung
von Sozialwissenschaftlern der Universität Bielefeld. Herausgegeben wird die
kostenpflichtige Jugendstudie seit 1953 alle vier Jahre von der Deutsche Shell Holding
GmbH, um Sichtweisen, Stimmungen und Erwartungen von Jugendlichen zu dokumentieren.
www.shell.de/jugendstudie
www.faz.net/.../Doc~EC34098B4A49A4287B40B99606A105CA4.html
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger kürt "Bürger des Jahres"
Der Cellist Thomas Beckmann, der sich ehrenamtlich für Obdachlose engagiert, ist
"Deutschlands Bürger des Jahres". Am 20.09.2010 wurde er vom Bundesverband Deutscher
Zeitungsverleger e.V. (BDZV) im Rahmen des Zeitungskongresses in Essen mit dem
"Bürgerpreis der Deutschen Zeitungen" geehrt. Vorgeschlagen hatte den Preisträger die
Rheinische Post, ausgewählt wurde er von den rund 270 Chefredakteurinnen und
Chefredakteuren der BDZV-Mitgliedszeitungen. Der erstmals verliehene und mit 20.000 Euro
dotierte Preis würdigt herausragendes bürgerschaftliches Engagement. Er soll künftig
jährlich vergeben werden.
www.buergerpreis-der-zeitungen.de
Maecenata-Studie: Bund der Vertriebenen zivilgesellschaftlich legitimiert?
Eine kritische Studie zum politischen Mandat des BdV - Bund der Vertriebenen e.V.
publizierte das Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft an der Humboldt
Universität zu Berlin im September 2010. In der Untersuchung "Transparenz, Akzeptanz und
Legitimität. Der Bund der Vertriebenen in zivilgesellschaftlicher Perspektive" bezweifeln Eva
Maria Hinterhuber und Rupert Graf Strachwitz die Legitimität des BdV, als
zivilgesellschaftliche Institution angemessene Formen des kollektiven Gedächtnisses zu
verhandeln. Im Verhältnis zu seiner politischen Durchsetzungsmacht sei die gesellschaftliche
Akzeptanz des BdV gering, so die Verfasser der 38-seitigen Studie, die online veröffentlicht
ist. Sie regen einen öffentlichen Diskurs über das Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft und
Staat an, "um zwischen legitimer Vertretung von Positionen, Themen und Interessen
einerseits und Entscheidungshoheit von Parlamenten und Regierungen abzugrenzen".
www.maecenata.eu/images/Dokumente/Institut/Opuscula/100913op44.pdf
www.derwesten.de/.../Forscher-halten-Steinbachs-BdV-fuer-ueberbewertet.html
DZI-Spendenbericht Deutschland 2010: Rückgang der Spenden
Für das Jahr 2009 seien ein leichter Rückgang der Spenden sowie der Spendenbereitschaft
zu verzeichnen, vermutlich aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise, so Jana Sommerfeld
und Rolf Sommerfeld im "Spendenbericht Deutschland 2010. Daten und Analysen zum
Spendenverhalten". Den Bericht, eine Sekundäranalyse vorliegender Erhebungen,
veröffentlichte die Stiftung DZI - Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen am 24.09.2010.
Angesichts der nicht verlässlichen Datenlage fordert Jana Sommerfeld eine nationale
Spendenberichterstattung. Der Sammelband umfasst neben den Zahlen und Fakten zum
Spenden in Deutschland auch Beiträge zur Spendenforschung sowie Informationen zur
Spendenkultur in Ostdeutschland, zum Spendenverhalten von Migranten oder zu
Unternehmensspenden. Er ist kostenpflichtig beim DIZ erhältlich.
www.dzi.de/index.htm
www.dzi.de/pressemitteilungen/DZI-PM_Spendenbericht2010.pdf
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Aus den Bürgerstiftungen
Länderspiegel 2010: 292 Bürgerstiftungen in Deutschland
292 Bürgerstiftungen setzen sich aktuell bundesweit für
Jugend, Bildung, Kultur, Umwelt oder andere
gemeinnützige Anliegen in ihrer Stadt, Gemeinde oder
Region ein (Stand: 30.06.2010). Baden-Württemberg
belegt unter den Bundesländern den Spitzenplatz mit der
größten Bürgerstiftungsdichte von 6,8 Bürgerstiftungen
pro eine Million Einwohner. Es folgen Niedersachsen
(5,9) und Nordrhein-Westfalen (4,5), unter den
ostdeutschen Bundesländern liegt Thüringen mit 2,6
Bürgerstiftungen auf eine Million Einwohner vorn. Zu
diesen Ergebnissen kommt der "Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2010"
der Aktiven Bürgerschaft. Das Vermögen der deutschen Bürgerstiftungen wuchs 2009 auf
insgesamt 151,9 Millionen Euro. Trotz der Finanzkrise ist dies eine Steigerung um 11 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr. Die Bürgerstiftungen haben 2009 mit 8,1 Millionen Euro die
höchste Summe an Spenden seit ihrem Bestehen eingeworben und mit 9,7 Millionen Euro
mehr finanzielle Mittel denn je für die Förderung gemeinnütziger Zwecke zur Verfügung
gestellt. Die ostdeutschen Bürgerstiftungen lagen im vergangenen Jahr mit ihren Spenden
und der Förderung gemeinnütziger Projekte im Durchschnitt klar vor den westdeutschen.
Der "Länderspiegel Bürgerstiftungen 2010", alle Grafiken sowie die Beilage "Gemeinsam
mehr erreichen" über das Engagement der Volksbanken und Raiffeisenbanken für
Bürgerstiftungen können im Internet heruntergeladen werden.
www.aktive-buergerschaft.de/laenderspiegel
Sonderumfrage Länderspiegel 2010: Engagierte in Bürgerstiftungen
4.000 Bürgerinnen und Bürger engagieren sich bundesweit ehrenamtlich in Vorstand und
Kuratorium der 292 Bürgerstiftungen, so das Ergebnis einer Sondererhebung im Rahmen des
"Länderspiegels Bürgerstiftungen 2010" der Aktiven Bürgerschaft zu den ehrenamtlichen
Gremienmitgliedern. Sie sind in hohem Maße kompetent, engagiert und lokal verankert. Die
ehrenamtlichen Gremienmitglieder sind überdurchschnittlich gut ausgebildet: 73,4 Prozent
haben als höchste Qualifikation einen Hochschulabschluss, teilweise mit Promotion. Sie
bringen aus Ausbildung und Beruf Kompetenzen und Netzwerke mit, die auch für die
Bürgerstiftungen nützlich sein können. Die Vorstandsmitglieder investieren besonders viel
Zeit in die ehrenamtliche Leitung der Bürgerstiftung: Jeder Vierte engagiert sich 11-20
Stunden im Monat, weitere 15,3 Prozent sogar mehr als 20 Stunden. Die Gremienmitglieder
sind lokal verankert: Fast 90 Prozent der Vorstände und Kuratoren leben seit elf oder mehr
Jahren in der Region, in der ihre Bürgerstiftung aktiv ist.
www.aktive-buergerschaft.de/laenderspiegel
SchülerAustausch-Messe der BürgerStiftung Region Ahrensburg
Mehr als 3.000 Jugendliche und ihre Eltern besuchten am 18.09.2010 die SchleswigHolsteiner SchülerAustausch-Messe in Bargteheide, um sich über Angebote, Zielländer,
Kosten und Fördermöglichkeiten eines Schüleraustauschs zu informieren. Die Messe mit
fünfzig Ausstellern wurde von der BürgerStiftung Region Ahrensburg und ihrer
Partnerstiftung, der Deutschen Stiftung Völkerverständigung, ausgerichtet. Dr. Michael
Eckstein, Vorstand der Bürgerstiftung, sagt zu den seit 2005 jährlich stattfindenden Messen:
"Wir fördern den internationalen Jugendaustausch. Damit verbinden wir die Förderung
junger Menschen, die Stärkung des Ehrenamtes und den Gedanken der Völkerverständigung
- für uns ein ideales Förderprojekt." Die nächste Messe findet am 30.10.2010 in Hamburg
statt. Ehrenamtlich engagierte Schülerinnen und Schüler aus Bremen, Hamburg,
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen oder Schleswig-Holstein können sich noch bis
Ende 2010 um Austauschstipendien im Wert von 40.0000 Euro für das Schuljahr 2011/12
bewerben.
www.schueleraustausch-messe.de
www.buergerstiftung-region-ahrensburg.de/.../erfahrungen-sammeln.html
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Gewusst wo: Bürgerstiftungsfinder
Mit dem "Bürgerstiftungsfinder" der Aktiven Bürgerschaft gelangen Stifter, Spender,
Engagierte und Interessierte schnell und einfach zur Bürgerstiftung in ihrer Nähe.
www.aktive-buergerschaft.de/buergerstiftungsfinder
Wirtschaft
Deutscher Kulturförderpreis an engagierte Unternehmen verliehen
Drei engagierten Unternehmen verlieh der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. am 09.09.2010 in Berlin zusammen mit seinen
Partnern Süddeutsche Zeitung und Handelsblatt den Deutschen Kulturförderpreis 2010. Den
Preis in der Kategorie Großunternehmen gewann die BASF SE für die Förderung des
theaterpädagogischen Modellprojekts "Junges Theater im Delta" in der Metropolregion
Rhein-Neckar. Als mittelgroßes Unternehmen wurde die Deutsche Kreditbank AG für die
"Berlin-Brandenburgische Kinderchorwerkstatt" geehrt. Die Intervideo Filmproduktion GmbH
wurde von der 13-köpfigen Jury aus Vertretern von Wirtschaft, Kultur, Politik und Medien für
den "Intervideo Nachwuchspreis" als Kleinunternehmen ausgezeichnet. Der Deutsche
Kulturförderpreis ist undotiert und wird seit 2006 jährlich vergeben.
www.kulturkreis.eu/...content&task=blogcategory&id=254&Itemid=384
Dritter Monitor Engagement: Unternehmensengagement
Kooperationen zwischen Unternehmen und Non-Profit-Organisationen einzugehen und sie
professionell auszugestalten, sei eine wichtige Zukunftsaufgabe für engagierte Unternehmen
und ihre gesellschaftlichen Partner, um einen Nutzen für Unternehmen wie Gesellschaft zu
realisieren. Diese Herausforderung nennt der Monitor Engagement Nr. 3, der am 02.09.2010
zum Thema "Bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen in Deutschland - Zwischen
Tradition und Innovation" erschienen ist. Eine weitere wichtige Zukunftsaufgabe sei die
Einbettung von Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship in die
Geschäftsstrategie von Unternehmen. Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (BMFSFJ) herausgegebene Broschüre fasst Daten und Fakten zum
Unternehmensengagement zusammen, beschreibt die deutsche Tradition und stellt
innovative Beispiele des Unternehmensengagements vor. Die 49-seitige Publikation ist
online veröffentlicht.
www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationen,did=152616.html
Aus den Unternehmen
Bayer AG: Aspirin Sozialpreis ausgeschrieben
Innovative, gemeinnützige Sozialprojekte und Initiativen, die vorbildliche Arbeit im Bereich
Gesundheit leisten, fördert die Bayer Cares Foundation zum zweiten Mal mit dem Aspirin
Sozialpreis 2010. Der Preis wird im Frühjahr 2011 in Berlin verliehen und ist mit insgesamt
30.000 Euro dotiert. Zusätzlich hat jedes Projekt die Chance, in einem Online-Voting den
Publikumspreis in Höhe von 5.000 Euro zu gewinnen. Bewerbungsschluss ist der 30.11.2010.
www.aspirin-sozialpreis.de
Volksbanken und Raiffeisenbanken: Engagementbericht erschienen
Mehr als 90 Prozent des gesellschaftlichen Engagements von Volksbanken und
Raiffeisenbanken kommen Kindern und Jugendlichen sowie der Förderung örtlicher Vereine
zugute. Das ist ein Ergebnis des Berichts, den die genossenschaftliche Bankengruppe Anfang
September in Berlin zu ihrem gesellschaftlichen Engagement vorlegte. Spenden und
Sponsoring der Genossenschaftsbanken beliefen sich im Jahr 2009 demnach auf 121
Millionen Euro (2007: 96, 2005: 80). Neben Zahlen und Fakten zu den aufgewendeten Mitteln
veranschaulichen Reportagen Beispiele für das Engagement der Volksbanken und
Raiffeisenbanken vor Ort. Der Engagement-Bericht wird seit 2005 vom Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) herausgegeben.
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www.bvr.de/csr_jahresbericht/book.html
www.bvr.de/public.nsf/index.html
Politik und Staat
Bundesfamilienministerium berichtet zum Zivildienst
Der mögliche Wegfall des Zivildienstes als "institutionalisierte Zeit für Verantwortung" habe
Konsequenzen nicht nur für die soziale Infrastruktur, sondern führe unter anderem auch zu
Mehrkosten von etwa 1,8 Milliarden Euro. Zu dem Ergebnis kommt der Bundesbeauftragte
für den Zivildienst, Jens Kreuter, in seinem Bericht zu den "Auswirkungen möglicher
Veränderungen der Wehrpflicht für den Zivildienst". Den Bericht legte
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder am 15.09.2010 dem Bundstag vor.
Berücksichtigt sind in der Veröffentlichung die Stellungnahmen der Mitglieder des Beirats für
den Zivildienst, der 632 größten Zivildienststellen sowie der betroffenen Verbände. Etliche
Verbände des Dritten Sektors hatten sich gegen den von Bundesfamilienministerin Schröder
im August 2010 vorgeschlagenen "freiwilligen Zivildienst" in bundesstaatlicher
Verantwortung gewandt, der die zum 01.07.2011 von der Bundesregierung geplante
Aussetzung der Wehrpflicht kompensieren soll. Die Verbände warnten davor, staatliche
Parallelstrukturen zu den bereits existierenden Freiwilligendiensten zu schaffen und
forderten statt dessen deren Ausbau. Stellungnahmen aus dem Dritten Sektor
veröffentlichte das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement auf seiner Homepage.
www.bmfsfj.de/BMFSFJ/zivildienst,did=158764.html
www.b-b-e.org/index.php?id=14631
Kommentar: "Freiwilligendienste nicht in staatlicher Regie!"
Ist der freiwillige Zivildienst, wie ihn die
Bundesfamilienministerin vorgeschlagen hat, eine
sinnvolle Maßnahme? Gisela Jakob, Professorin am
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Soziale
Arbeit der Hochschule Darmstadt, nennt in ihrem
Kommentar die Gründe, die gegen den geplanten Dienst
sprechen.
www.aktive-buergerschaft.de/...kommentare//2010
/09_-_freiwillig_statt_staatlich
Bundesprogramm "Zusammenhalt durch Teilhabe" gestartet
Der Bundesminister des Innern und Beauftragte der Bundesregierung für die Neuen
Bundesländer, Thomas de Maizière, gab am 03.09.2010 den Start des Bundesprogramms
"Zusammenhalt durch Teilhabe" bekannt. Mit dem Programm fördert das
Bundesinnenministerium Projekte für demokratische Teilhabe und gegen Extremismus in
Ostdeutschland. Das Programm unterstützt mit zunächst 18 Millionen Euro bis 2013
insbesondere Bürgerbündnisse und -initiativen in strukturschwachen Regionen
Ostdeutschlands, Modellprojekte zur Stärkung von Teilhabe und Engagement, Mitarbeiter in
Vereinen, Verbänden, Kommunen und Landkreisen in ihrer Funktion als Multiplikatoren
bürgerschaftlichen Engagements sowie Kooperationen zwischen Verwaltung, freien Trägern
und Wirtschaft. Anträge für die erste Förderphase können bis zum 31.10.2010 gestellt
werden.
www.zusammenhalt-durch-teilhabe.de
Nationale Engagementstrategie: Keine konkreten Ziele
Kern der 70-seitigen Nationalen Engagementstrategie, mit der die Bundesregierung
bürgerschaftliches Engagement fördern und weiter entwickeln will, sei die bessere
Abstimmung der verschiedenen Engagementprojekte und Maßnahmen zwischen den
Bundesministerien und mit den Ländern und Kommunen. Das berichtete Christoph Linzbach,
Unterabteilungsleiter des federführenden Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend (BMFSFJ), vor dem Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement am
29.09.2010. Auf die Formulierung konkreter Engagementziele habe man verzichtet und sei
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stattdessen bemüht gewesen, die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements bei der
Bewältigung gesellschaftlicher Aufgaben darzustellen, so Linzbach. Bereits vor der
parlamentarischen Sommerpause hatte BMFSFJ-Staatssekretär Josef Hecken über geplante
Inhalte der Nationalen Engagementstrategie informiert (< Ausgabe 103 - Juli 2010). In der
selben Unterausschuss-Sitzung war auch das sogenannte "Igl-Gutachten" zu
Engagementmöglichkeiten des Bundes behandelt worden. Das Protokoll der Sitzung des
Unterausschusses "Bürgerschaftliches Engagement" vom Juli 2010 steht mittlerweile im
Internet zur Verfügung. MdB Britta Haßelmann (B'90/Die Grünen) warf dem BMFSFJ in der
aktuellen Unterausschuss-Sitzung vor, mit dem Gutachten Hoffnung auf Förderung bei vielen
zivilgesellschaftlichen Organisationen zu wecken, sich jetzt aber weder inhaltlich zu dem
Gutachten noch zur Kritik des Bundesrechnungshofs und des Bundesfinanzministeriums zu
positionieren.
www.bundestag.de/.../6__Sitzung_Kurzprotokoll.pdf
Umsatzsteuerermäßigung für gemeinnützige Organisationen
Ein vom Bundesministerium der Finanzen (BMF) in Auftrag gegebenes und am 23.09.2010
veröffentlichtes Gutachten zur ermäßigten Umsatzsteuer fordert, die Steuersatzermäßigung
für gemeinnützige Organisationen zu streichen. Als Instrument zur Förderung
gemeinnütziger Organisationen sei die Steuersatzermäßigung unverhältnismäßig und zudem
nicht erforderlich, so die Gutachter. Grundsätzliche Bedenken gegen
Umsatzsteuerermäßigung für Leistungen von gemeinnützigen Organisationen bestünden
jedoch verfassungsrechtlich nicht. Aufgrund der im europäischen Unionsrecht zwingenden
gemeinnützigkeitsrelevanten Umsatzsteuerbefreiungen seien "die bedeutsamsten Leistungen
im Ergebnis ohnehin steuerbefreit".
www.bundesfinanzministerium.de/.../2010/09/20100923-PM33.html
Presseschau
ZEIT ONLINE: Alternativen zum "freiwilligen Zivildienst"
Alternativen zu einem freiwilligen Zivildienst unterbreiten zwei Autoren von ZEIT ONLINE am
27.08.2010. Karsten Polke-Majewski schlägt vor, eine "Zivilzeit" analog zur Elternzeit
einzuführen und den Ehrenamtlichen die Arbeitsstelle, den Studien- oder Ausbildungsplatz
auch während ihres Einsatzes rechtlich zu sichern. Marc Young fände einen "BildungsZivildienst" sinnvoll: "Vom Wehrdienst abgekoppelt könnten Männer und Frauen einen
Master-Studiengang gebührenfrei absolvieren, wenn sie in der Altenpflege oder Jugendarbeit
als Zivis des 21. Jahrhunderts ihren Dienst geleistet haben."
www.zeit.de/politik/deutschland/2010-08/zivildienst-pflichtdienst-ehrenamt
www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-08/Zivildienst-Studium?page=all
Handelsblatt: Mehr Gesellschaft in die Volkswirtschaftslehre
Die Volkswirtschaftslehre dürfe in ihren Modelltheorien die gesellschaftliche Verantwortung
von Unternehmen nicht länger vernachlässigen. Das forderte Martin Hellwig, Direktor des
Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn, in einem Vortrag
anlässlich der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik, wie Olaf Storbeck am 13.09.2010
im Handelsblatt berichtet.
www.handelsblatt.com/...warum-ein-oekonom-seine-zunft-aufmischt
SPIEGEL - taz - ZEIT: 30 Jahre Alternativer Nobelpreis
Den Alternativen Nobelpreis würdigt Christiane Grefe in
der ZEIT vom 14.09.2010 anlässlich des 30. Jubiläums
seiner Begründung. "'Boten aus der Zukunft' sollte der
Preis ehren. Nach dreißig Jahren zeigt sich: Häufig haben
die Jury und der Stifter Jakob von Uexküll erstaunliche
Weitsicht bewiesen", so die Autorin. - Von der
Jubiläumskonferenz in Bonn berichtet ZEIT ONLINE am
20.09.2010, dass die anwesenden Preisträger aus über
40 Nationen Deutschland zum Atomausstieg
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 105 - September 2010
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aufforderten. In der tageszeitung vom 17.09.2010 informiert Annette Jensen über die
Tagung und die Anliegen der Ausgezeichneten. - Die Preisträger des diesjährigen Right
Livelihood Award, der am 30.09.2010 unter dem Motto "Macht des Wandels von unten"
vergeben wurde, stellt Anika Kreller bei SPIEGEL ONLINE am 30.09.2010 vor: den Bischof
Erwin Kräutler, der sich für die Rechte der indigenen Bevölkerung Brasiliens einsetzt,
Shrikrishna Upadhyay, der in den ärmsten Regionen Nepals den Menschen Hilfe zur
Selbsthilfe bietet, den nigerianischen Umweltaktivisten Nnimmo Bassey und die
Ärztevereinigung Physicians for Human Rights-Israel.
www.zeit.de/2010/37/Alternativer-Nobelpreis
www.zeit.de/.../2010-09/alternative-nobelpreistraeger-atomkraft
www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/den-kurs-der-welt-wechseln/
www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,720374,00.html
WDR: Thementag - engagierte Bürger in armen Kommunen
Zehn Bürgerprojekte aus Nordrhein-Westfalen, die Alternativen zu den Einsparplänen ihrer
Kommunen entwickelt haben, stellte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am 22.09.2010
anlässlich des Thementags "Raus aus der Pleite - wer rettet meine Stadt?" vor. Die
Fernsehzuschauer wählten die "WuppertalBewegung" zur interessantesten Initiative: Der
Verein baut die ehemalige Nordbahntrasse zu einem Rad- und Skaterweg vom Bergischen
Land bis ins Ruhrgebiet aus.
www.wdr.de/themen/homepages/thementag.jhtml
ZEIT: Staat untersagt gemeinnützige Umweltlotterie
Seit 1993 engagiert sich die Stiftung für Umwelt und Entwicklung in Köln für die Idee einer
gemeinnützigen Umweltlotterie, an der sich unter anderem Misereor, die Welthungerhilfe,
Unicef, Greenpeace und der WWF beteiligen. Im Wege steht der Initiative das staatliche
Glücksspielmonopol, wie Marcus Rohwetter und Claas Tatje am 17.09.2010 in der ZEIT
berichten. Knapp ein Viertel der Lotto-Einnahmen würden für gemeinnützige Zwecke
gespendet - vorrangig für Sport und Kultur und nicht für Entwicklungshilfe oder
Umweltschutz. "Der Staat will ja nicht seine eigenen Kritiker fördern", zitieren die Autoren
den Stiftungsvorstand Udo Weiß. "Eine staatliche Stelle würde vielleicht neue Bäume für
einen Schulhof sponsern, aber sicher niemanden, der eine Demonstration gegen die
Missstände im Atommülllager Asse organisieren könnte."
www.zeit.de/2010/38/Monopol-Gluecksspiele-Bundeslaender
STERN-Blog: "Es heißt nicht mehr konservativ!"
Als "eine grundsätzliche Debatte über die Richtung, in die unsere Gesellschaft gehen soll",
bezeichnet Alexander Görlach die Auseinandersetzung darüber, was heute konservativ sein
bedeute. In seinem Weblog auf stern.de definiert Görlach drei für ihn zentrale Werte einer
konservativen Gesellschaft: Bildung, Leistung und Engagement. "Gesellschaftliches
Engagement, die starke Bürgergesellschaft erwächst aus Bildung und Leistung. Die, die es
geschafft haben, übernehmen Verantwortung. Bitte nicht immer nach dem Staat rufen. Der
Staat kann nicht alles und der Staat muss auch nicht alles können", so der Autor.
www.stern.de/blogs/alexanderplatz/es-heist-nicht-mehr-konservativ/
SPIEGEL - Tagesspiegel: "Die Dagegen-Republik"
Auf seinem Titelblatt ruft DER SPIEGEL (Ausgabe 35/2010) vom 30.08.2010 "Die DagegenRepublik" aus. "Ob gegen einen neuen Bahnhof in Stuttgart, eine Schulreform in Hamburg,
für ein Nichtrauchergesetz in Bayern - es wird demonstriert, geklagt und abgestimmt, als
sollten die Politiker entmachtet werden. Ihre Beschlüsse zählen nur noch wenig, das Volk
baut seine Macht aus." Die Autoren fragen, ob das Engagement immer dem Gemeinwohl
diene oder ob es nicht gelegentlich von Eigeninteressen motiviert sei. "Fast alle Proteste
werden von wohlhabenden und gebildeten Bürgern getragen. Die ärmeren Schichten
brauchen Gewerkschaften und Politiker, damit ihre Interessen zur Geltung kommen, sie
brauchen Repräsentanten. Wenn also der Bürgerprotest Einfluss gewinnt zu Lasten der
Politik, dann gewinnt die Mittelschicht an Einfluss. Die Architektur der Gesellschaft ändert
sich." - Dem Bild von der "Dagegen-Republik" widerspricht der Protestforscher Wolfgang
Kraushaar im Tagesspiegel vom 23.09.2010: "Wir blicken auf lauter Ausschnitte, die nicht
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ohne Weiteres ein Gesamtbild ergeben." Die Rede vom "Aufstand des Bürgertums" sei "eine
marktschreierische These", so Kraushaar im Gespräch mit Christian Schröder. Die
bundesdeutsche Protestkultur seit den späten 1960er Jahren sei vielmehr stets von sowohl
alternativen als auch bürgerlichen Strömungen geprägt gewesen.
www.spiegel.de/spiegel/print/d-73479952.html
www.tagesspiegel.de/.../widerstand-ist-eine-klassenfrage.html
Fachmedien
Alliance Magazine: Stifter- und Spenderberatung
Das aktuelle Alliance Magazine (Vol 14, Number 3 September 2009) erscheint zum
Schwerpunkt Spender- und Stifterberatung ("Philanthropy advice"). Gasteditorin der
Ausgabe ist unter anderem Felicitas von Peter von der Berliner Forum for Active
Philanthropy gGmbH. In ihrem Artikel "A profession in search of standards" vertritt sie die
Meinung, dass mehr Transparenz und das Offenlegen von Eigeninteressen auf Seiten der
Berater im relativ jungen und noch wenig strukturierten, aber wachsenden philanthropischen
Beratungssektor nötig und wirkungsvoll seien. - Melissa Berman schlägt in ihrem Beitrag
vor, einen Kodex einzuführen, um den philanthropischen Beratern eine Balance zwischen
dem Wahrnehmen von Kundeninteressen und den Standards der Branche zu ermöglichen. Caroline Hartnell beschreibt in ihrem Beitrag "Banks and philanthropy advice: are there
dangers?" das Anliegen von Privatbanken, Kunden und deren Vermögen an sich zu binden
und zugleich fundierte Beratung zu leisten.
www.alliancemagazine.org
WZB Mitteilungen: Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Engagement
Mareike Alscher weist in den aktuellen WZB Mitteilungen 129 (September 2010) darauf hin,
dass die allgemeine Fokussierung auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf anderen
Tätigkeiten wie etwa dem bürgerschaftlichen Engagement wenig Raum lasse. Anhand von
Zahlen und Fakten zum Engagement von Männern und Frauen benennt die Autorin die
Geschlechterunterschiede in der Zeitaufteilung zwischen Familie, Arbeit und Engagement:
Frauen verteilten ihre Zeit auf alle drei Bereiche, "Männer hingegen scheinen sich oft auf die
Felder Arbeit und Engagement zu konzentrieren". Nur 32 Prozent der Frauen in Deutschland
seien ehrenamtlich engagiert, aber 40 Prozent der Männer. Lösungsansätze, um Frauen eine
bessere Balance der unterschiedlichen Lebensbereiche zu ermöglichen, sind Alscher zufolge
"die gerechte Aufteilung der Familienarbeit, der Ausbau privater Netzwerke sowie mehr
öffentliche, privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Unterstützung, beispielsweise
durch bessere Möglichkeiten zur Kinderbetreuung."
www.wzb.eu/publikation/pdf/wm129/Mitteilungen-129.pdf
Karriere und Bildung
Civil Society Center an der Zeppelin University gegründet
Wie die Zeppelin University am 17.09.2010 bekannt gab,
hat mit dem Civil Society Center (CiSoC) ein
interdisziplinär zur Zivilgesellschaft des 21. Jahrhunderts
forschendes Institut in Friedrichshafen seine Arbeit
aufgenommen. Das CiSoC wird sich insbesondere der
Erforschung von Sozialunternehmen widmen, beschäftigt
sich aber auch mit der Debatte um die Zukunft der
Zivilgesellschaft und mit der Aushandlung
gesellschaftlicher Aufgaben durch verschiedene Akteure.
Untersucht werden sollen die Emergenz,
Funktionsweisen, Akteure und Interdependenzen "dieses neuen Gesellschaftsspiels".
Kooperationspartner in einem Forschungsnetzwerk sind unter anderem das Center for
Entrepreneurial and Financial Studies (CEFS) der Technischen Universität München und das
Centrum für Soziale Investitionen und Innovationen (CSI) in Heidelberg. Gefördert wurde
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 105 - September 2010
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die Einrichtung des CiSoC durch die Stiftung Mercator für die deutschsprachige
Sozialunternehmensforschung und die Siemens Stiftung für internationale Länderstudien der
Zivilgesellschaft und der ökonomischen Selbstentwicklungspotentiale.
www.zeppelin-university.de/deutsch/lehrstuehle/cisoc/index.php
www.zeppelin-university.de/.../2010_09_17_24773771_meldung.php?navid=296
Ausschreibung: Studie zur aktiven Bürgerschaft in Europa
Die Exekutivagentur Audiovisuelles, Bildung und Kultur (EACEA) der Europäischen
Kommission veröffentlichte Anfang September eine Ausschreibung, in der sie freie
Forschungsinstitutionen aufruft, sich für die Durchführung einer Studie zur aktiven
Bürgerschaft in Europa zu bewerben. Die Studie soll das Verständnis des Konzepts der
aktiven Bürgerschaft vertiefen. Mithilfe der Studie möchte die Kommission zudem ermitteln,
wie das Engagement und die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern bestmöglich
gefördert werden können und inwiefern die aktive Bürgerschaft einen Beitrag zur Erreichung
der strategischen EU-Ziele auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet leistet. Bewerbungen
können bis zum 29.10.2010 bei der EACEA eingereicht werden.
eacea.ec.europa.eu/about/call_tenders/2010/call_tenders_02_2010_en.php
Call for Papers: Zeitschriftenartikel über Unternehmensverantwortung
Eurostudia, die Transatlantische Zeitschrift für Europaforschung, ruft zur Einsendung von
Beiträgen für die voraussichtlich im Januar 2011 erscheinende Ausgabe "Corporate Social
Responsibility: European and Transatlantic Perspectives" auf. Einsendeschluss ist der
01.11.2010. Hinweise zu den genauen Einsendebedingungen und den zentralen
Fragestellungen finden sich online. Besonders willkommen sind Beiträge von Doktoranden
oder jungen Wissenschaftlern. Gasteditor für die genannte Ausgabe ist unter anderem
Thomas Beschorner von der Universität St. Gallen, Schweiz. Herausgegeben wird das
dreisprachige Fachjournal vom Canadian Center for German and European Studies (CCEAE)
an der Université de Montréal (CA), das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst e.V.
(DAAD) gefördert wird.
www.cceae.umontreal.ca/IMG/pdf/Call_for_Papers_Eurostudia-2.pdf
Aus den Regionen
Baden-Württemberg: Memorandum "Wirtschaft & Ehrenamt"
Einen Appell, "ehrenamtliches Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu
ermöglichen und zu fördern", richteten Vertreter der Landesregierung und von
Wirtschaftsverbänden Baden-Württembergs am 17.09.2010 in Stuttgart an die
Personalverantwortlichen aus Industrie, Handel, Dienstleistungen, Handwerk und
öffentlichem Dienst. "Das Ehrenamt erfordert und fördert Schlüsselqualifikationen wie
Teamfähigkeit, Führungsverantwortung, Toleranz und Selbstständigkeit", so das 3-seitige
Papier. Konkrete Maßnahmen jenseits der Bekanntmachung des Memorandums durch die
Wirtschaftsverbände sind vorerst nicht geplant.
www.kultusportal-bw.de/servlet/PB/menu/1274574/index.html?ROOT=1176394
www.kultusportal-bw.de/.../Memorandum-Wirtschaft-Ehrenamt.pdf
Hamburg - Berlin: Preise für interkulturellen Gemeinsinn ausgeschrieben
Die "Tulpe für interkulturellen Gemeinsinn 2011" der Hamburger Körber-Stiftung ist in Berlin
und Hamburg ausgeschrieben. In Hamburg können sich bis zum 30.11.2010 Menschen mit
und ohne familiärer Zuwanderungsgeschichte für die neunte Ausschreibung des mit 10.000
Euro dotierten Preises bewerben, sofern sie sich in gemeinsamen Projekten für das
interkulturelle Miteinander in Hamburg engagieren. - Ehrenamtliche Projekte aus Berlin, die
gemeinsam von deutschen und türkischstämmigen Berlinerinnen und Berlinern betrieben
werden, können sich ebenfalls bis zum 30.11.2010 bewerben oder vorgeschlagen werden.
Unter dem Motto "Deutsch-türkischen Gemeinsinn in Berlin stärken" wird die Berliner Tulpe
für Privatpersonen, eingetragene Vereine und informelle Initiativen zum dritten Mal
ausgeschrieben. In beiden Städten werden von einer Jury mit Vertretern aus Politik, Kultur
und Wirtschaft je 10.000 Euro an Preisgeldern vergeben.
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www.hamburger-tulpe.de
www.berliner-tulpe.de
Aus anderen Ländern
UK: World Giving Index veröffentlicht - Australier am spendabelsten
The World Giving Index 2010, den die britische
Non-Profit-Organisation Charities Aid Foundation (CAF)
am 08.09.2010 erstmals veröffentlichte, gibt Auskunft
über die Spenden- und Hilfsbereitschaft weltweit. Die
Auswertung einer repräsentativen Umfrage des GallupInstituts unter 195,000 Menschen in 153 Ländern ergibt
laut CAF, dass sich ein Fünftel der Weltbevölkerung
ehrenamtlich engagierte und ein Drittel spendete. Am
freigiebigsten setzen dem Index zufolge Australier und
Neuseeländer Zeit und Geld zum Wohle anderer ein. In
Malta wird am meisten gespendet, und in Liberia helfen die Menschen am bereitwilligsten
einem Fremden. Deutschland erreicht zusammen mit Hong Kong, Dänemark und Guinea im
World Giving Index 2010 den 18. Rang.
www.cafonline.org/default.aspx?page=19479
www.guardian.co.uk/news/datablog/2010/sep/08/charitable-giving-country#
www.zeit.de/2010/39/IG-Hilfe
Polen: Gewerkschaft Solidarnosc verleiht Dankbarkeitsmedaillen
Elf Deutschen verlieh das Europäische Zentrum Solidarnosc (ECS) mit Sitz in Danzig für ihre
Solidarität mit der polnischen Oppositionsbewegung in den 1980er-Jahren am 03.09.2010 in
Berlin eine Dankbarkeitsmedaille. Die undotierte Auszeichnung wurde anlässlich des
30-jährigen Jubiläums der polnischen Gewerkschaftsbewegung von ehemaligen SolidarnoscMitgliedern "an alle mutigen und edlen Menschen verliehen, die Polen im Kampf um Freiheit
und Solidarität unterstützt haben". Unter den insgesamt 325 Preisträgern befinden sich unter
anderem der russische Schriftsteller Lew Kopelew und der französische Außenminister
Bernard Kouchner. Die geehrten Deutschen sind die Menschenrechtsaktivisten Hans-Henning
Hahn, Ruth Henning und Elisabeth Weber, die Journalisten und Publizisten Helga Hirsch,
Christian Semler, Wolfgang Stock, Joachim Trenkner und Reinhold Vetter, sowie die
DDR-Bürgerrechtler Roland Jahn, Ludwig Mehlhorn und Wolfgang Templin. Die polnische
Opposition war in den 1980er Jahren unter anderem ein Vorbild für den DDR-Widerstand
gegen das SED-Regime.
www.ecs.gda.pl/medaille
www.superillu.de/aktuell/Polen_ehrt_Ex-DDR-Buergerrechtler_1774749.html
Abonnement
"Aktive Bürgerschaft aktuell" ist der Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft von Aktive
Bürgerschaft - Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Volksbanken und
Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund.
"Aktive Bürgerschaft aktuell" erscheint frei Haus 11 x im Jahr. Redaktionsschluss ist der 20.
des Monats.
Zum Nachrichtendienst-Archiv:
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Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund
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Redaktion:
Elena Philipp, Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell" (Aus der Aktiven Bürgerschaft,
Gesellschaft, Wirtschaft, Aus den Unternehmen, Presseschau, Fachmedien, Karriere und
Bildung, Aus den Regionen, Aus anderen Ländern, Panorama) elena.philipp@aktivebuergerschaft.de
Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P. (Politik und Staat,
Kommentar) stefan.naehrlich@aktive-buergerschaft.de
Bernadette Hellmann, Projektleiterin Bürgerstiftungen, Bodo Wannow, Projektleiter
Förderpreis Aktive Bürgerschaft (Aus den Bürgerstiftungen)
Christiane Biedermann, Leiterin Presse und Kommunikation
Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell", Ausgabe 105 September 2010
Sie möchten ein Thema zur Aufnahme in den Nachrichtendienst Bürgergesellschaft
vorschlagen? Senden Sie uns gerne eine E-Mail an: nachrichtendienst@aktivebuergerschaft.de
Eine Liste der ausgewerteten Fachmedien ist einsehbar unter: www.aktivebuergerschaft.de/buergergesellschaft/fachliteratur/fachmedien
Copyright 2010, Aktive Bürgerschaft e.V.
Der Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell" ist
urheberrechtlich geschützt. Die Nachrichten werden von Aktive Bürgerschaft aktuell
recherchiert und fachkompetent aufbereitet. Nachrichten und Auszüge aus Meldungen dürfen
nicht ohne Angabe der Quelle übernommen und veröffentlicht werden. Bitte senden Sie
gegebenenfalls ein Belegexemplar an nachrichtendienst@aktive-buergerschaft.de. Vielen
Dank.
ISSN 1611-5686
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Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 106 - Oktober 2010
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Ausgabe 106
Oktober 2010
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
die erste Nationale Engagementstrategie der Bundesregierung wurde Anfang Oktober 2010
verabschiedet. Auf ihrer Grundlage soll das Verhältnis zwischen Staat, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft neu gestaltet werden. Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft,
kommentiert, inwieweit das Strategiepapier zielführend ist. Zusammengetragen haben wir
zudem Stellungnahmen von Fachleuten aus dem Dritten Sektor. (> Politik und Staat)
Mangelnde Kommunikation oder defizitäre Demokratie? Das fragen sich nicht nur die Medien
anlässlich der Bürgerproteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21. Anhaltend wird noch
immer über die Frage diskutiert, ob hier "Wutbürger" oder "Mutbürger" auf die Straße
gehen. (> Presseschau) Das Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin befragte
Demonstrierende genauer nach ihren Motiven. (> Gesellschaft) Vielfach gilt der Protest als
Ausdruck des Wunsches nach mehr Mitbestimmung und direkter Demokratie. Wir berichten
über Erfahrungen mit partizipativen Verfahren wie Bürgerhaushalten (> Fachmedien) oder
Bürgerbegehren (> Aus den Regionen).
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!
Elena Philipp
Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell"
Dr. Stefan Nährlich
Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P.
Inhaltsverzeichnis
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Regionalforen für Bürgerstiftungen
Gesellschaft
Stuttgart 21: Protestierende unzufrieden mit Demokratie in Deutschland
Online-Voting zum Thema des nächsten Phineo-Reports
Kongress "Öffentlichkeit und Demokratie"
4. Studentenwerkspreis für engagierte Studierende verliehen
Aus den Bürgerstiftungen
Poetry Slam der Bürgerstiftung Remscheid
Erfahrungsaustausch bei Regionalforen für Bürgerstiftungen
Bürgerstiftungen in den Medien
Wirtschaft
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Einzelhändler erhalten Nachhaltigkeitsauszeichnung der Verbraucher Initiative
Aus den Unternehmen
McDonald's Kinderhilfe Stiftung erzielt über 1 Million Euro bei Benefizgala
Coca Cola GmbH: Aktionsmonat Nachhaltigkeit
Politik und Staat
Nationale Engagementstrategie und Aktionsplan CSR verabschiedet
Kommentar: "Warten auf Nummer Zwei"
Nationale Engagementstrategie: Reaktionen aus dem Dritten Sektor
Kleine Anfrage beantwortet: Ehrenamt wohl kein Jobkiller
Rheinland-Pfalz scheitert mit Antrag zu Freiwilligendiensten
Presseschau
Deutschlandradio: Intransparentes Stiftungswesen
ftd - ZDF: "Bürger gegen Politik" - Proteste für mehr Mitbestimmung
SPIEGEL - SZ - ZEIT: "Wutbürger" oder "Mutbürger"?
FAZ: Nationales Stipendienprogramm für Studierende läuft schleppend an
SZ - ZEIT u.a.: Friedensnobelpreis an Liu - Demokratiebewegung gestärkt?
Fachmedien
APuZ: Chinas Zivilgesellschaft - Bürger 'von oben'
brand eins: Die Erfolgsgeschichte der Bürgerhaushalte
FJNSB: "Politische Öffentlichkeit - Alles in Ordnung?"
NML: Rollenkonflikte bei der Einführung von Wirkungsmessung
SSIR: Kritik an 'instrumenteller Philanthropie'
Stiftung&Sponsoring: Vordenker Dahrendorf
Karriere und Bildung
Wissenschaftliche Mitarbeiter im WZB-Schwerpunkt Zivilgesellschaft gesucht
Call for Papers: Neue Fachzeitschrift "Nonprofit Policy Forum"
Aus den Regionen
Baden-Württemberg: 20 Jahre staatliche Engagementförderung
Bayern: 15 Jahre Bürgerbegehren
Aus anderen Ländern
Singapur: CSR-Netzwerk Südasien gegründet
Panorama
"Kiezbier": Sinnvoll trinken
Abonnement
Impressum
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Regionalforen für Bürgerstiftungen
130 Vertreterinnen und Vertreter von Bürgerstiftungen und Gründungsinitiativen tauschten
sich im Oktober 2010 bei drei Regionalforen der Aktiven Bürgerschaft über effektive
Gremienarbeit und erfolgreiche Praxisbeispiele zur Gewinnung von Stiftern und Engagierten
aus. Das Forum Ost am 15.10.2010 veranstaltete die Aktive Bürgerschaft gemeinsam mit
der Amadeu-Antonio Stiftung und der Bürgerstiftung Neukölln in Berlin, das Forum Süd am
22.10.2010 mit der Bürgerstiftung Schwäbisch Hall und das Forum West am 29.10.2010 mit
der Stiftung* Bürger für Münster. (> Aus den Bürgerstiftungen)
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Gesellschaft
Stuttgart 21: Protestierende unzufrieden mit Demokratie in Deutschland
84 Prozent der Demonstrierenden gegen das
Bahnprojekt Stuttgart 21 sind unzufrieden mit dem
Funktionieren der Demokratie in Deutschland. (>
Presseschau) Das ergab eine Umfrage der
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
(WZB), deren erste Ergebnisse am 27.10.2010
veröffentlicht wurden. 800 Demonstrierende waren am
18.10.2010 im Stuttgarter Schlosspark befragt worden.
Die Hauptgründe für ihre Ablehnung von Stuttgart 21
sind neben den hohen Projektkosten und der ungleichen
Verteilung der Profite vor allem die Demokratiedefizite bei der Planung und beim Umgang
mit Projektkritikerinnen und -kritikern. Die meisten der Demonstrierenden sind "situativ
Engagierte" mit geringer Protesterfahrung. Die Protestierenden stammen den Forschern
zufolge überwiegend "aus der linken Mitte", sind zu mehr als 60 Prozent im Alter von 40-64
Jahren und haben im Vergleich zur Bevölkerungsstruktur in Deutschland mehr als doppelt so
häufig einen Fachhochschul- oder Hochschulabschluss. Mehr als zwei Drittel würden bei einer
Wahl Bündnis 90/Die Grünen ihre Stimme geben. Die Ergebnisse der Umfrage sind online
veröffentlicht.
www.wzb.eu/aktuell/pdf/Handout_final.pdf
Online-Voting zum Thema des nächsten Phineo-Reports
Illegal in Deutschland lebende Menschen, Integration Straffälliger, Depression oder häusliche
Gewalt? Über das Thema des nächsten Phineo-Reports für Soziale Investoren, der
gemeinnützige Organisationen hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit und des
Wirkungspotenzials ihrer Projekte analysiert, kann man bis zum 05.12.2010 online
abstimmen. Der Themenbereich mit den meisten Stimmen wird von der Phineo gAG Anfang
2011 bearbeitet.
www.phineo.org/themenreports/themenvoting
Kongress "Öffentlichkeit und Demokratie"
In der Abschlusserklärung des Kongresses "Öffentlichkeit und Demokratie", der vom
01.-03.10.2010 in Berlin stattfand, rufen Initiatoren und interessierte Teilnehmer dazu auf,
eine demokratische Öffentlichkeit zu schaffen. Konkret fordern sie unter anderem ein
"verpflichtendes, sanktionsbewehrtes Lobbyisten-Register", einen besseren Schutz von
Whistleblowern ('Hinweisgebern') vor Repressalien und Nachteilen, mehr Initiativen, die im
Wirtschaftsbereich über Produktionsverhältnisse und Produkte informieren und Konsumenten
so zu bewussten Entscheidungen befähigen, und Strukturen wie Stiftungen und Vereine, die
unabhängigen Journalismus fördern. Initiiert und organisiert wurde der Kongress von dem
Personenbündnis "Initiative Öffentlichkeit und Demokratie", dem Engagementexperten wie
Dieter Rucht oder Journalisten wie Thomas Leif angehören. Zu den Trägerorganisationen
zählen Journalistenverbände, politische Stiftungen und Vereine. Diskutiert werden sollte laut
Aufruf zum Kongress, wie die politische Öffentlichkeit in Deutschland momentan strukturiert
ist und wie sie aussehen müsste, um demokratische Teilhabe zu ermöglichen. Die
Abschlusserklärung, Videos einzelner Vorträge und Materialien zum Kongressthema sind
online veröffentlicht. (> Fachmedien)
www.oeffentlichkeit-und-demokratie.de
4. Studentenwerkspreis für engagierte Studierende verliehen
Zwei Studierende und fünf studentische Gruppen, "die sich in herausragender Weise
ehrenamtlich für ihre Kommilitonen einsetzen", ehrte der Deutsches Studentenwerk e.V.
(DSW) am 25.10.2010 in Berlin mit dem 4. Studentenwerkspreis für besonderes soziales
Engagement 2009/2010. Die sieben Gewinner der mit insgesamt 14.500 Euro dotierten
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Auszeichnung sind die Tübinger Umweltinitiative "Greening the University", das Osnabrücker
Austauschprojekt für gehörlose Studierende aus Slowenien und Deutschland, "Na strane
ticha/Jenseits der Stille", die Initiative "Arbeiterkind.de" und ihre Gründerin Katja Urbatsch
sowie Studentische Eltern Leipzig e.V. und der Verein "Studieren ohne Grenzen" aus
Frankfurt am Main, der Menschen aus Konfliktländern wie Afghanistan oder dem Kongo über
Vollstipendien ein Studium in Deutschland ermöglicht. Als Einzelpersonen ausgezeichnet
wurden der Maschinenbauer Narcisse Njoya Ngatat, der sich für die Integration
ausländischer Studierender engagiert, sowie Hannes Endler, der seit Studienbeginn einen
gehörlosen Kommilitonen unterstützt. Mit dem Wettbewerb möchte das DSW auf
ehrenamtlich engagierte Studierende und ihre sozialen Projekte aufmerksam machen,
Studierende zum Engagement ermutigen und die Anerkennungskultur für unterschiedliche
Formen des freiwilligen Engagements auf dem Campus fördern. Ausgewählt wurden die
Preisträger von einer Jury mit Mitgliedern aus Hochschule, Engagementberatung und Medien
unter 155 Nominierten.
www.studentenwerke.de/main/default.asp?id=04300
www.studentenwerke.de/presse/2010/251010a.pdf
www.zeit.de/studium/uni-leben/2010-10/Ehrenamt-Bundeswettbewerb
Aus den Bürgerstiftungen
Poetry Slam der Bürgerstiftung Remscheid
Zum ersten Mal verlieh die Bürgerstiftung Remscheid am
25.09.2010 den Karl-Michael-Vogler-Preis für
Sprachförderung. Vogler war Gründungsstifter und
bekannt aus seinen zahlreichen Rollen im deutschen
Fernsehen. Er verstarb im Jahr 2009. Den mit 600 Euro
dotierten Preis lobte die Bürgerstiftung im Rahmen eines
Poetry Slams aus. Dort präsentierten junge Menschen
als Dichter und Autoren ihre eigenen Werke dem
Publikum. Zum Sieger kürten die Zuschauer den
jüngsten Teilnehmer am Poetry Slam, den 15-jährigen
Fabian Köster. Mit dieser Form des Engagements zur Sprachförderung von Jugendlichen will
sich die Bürgerstiftung Remscheid auch bei jüngeren Menschen bekannt machen.
www.buergerstiftung-remscheid.de
Erfahrungsaustausch bei Regionalforen für Bürgerstiftungen
Drei Regionalforen für Bürgerstiftungen im Osten, Süden und Westen Deutschlands
veranstaltete die Aktive Bürgerschaft im Oktober 2010 gemeinsam mit den Bürgerstiftungen
in Berlin-Neukölln, Schwäbisch Hall und Münster. Im Zentrum stand der Wissens- und
Erfahrungsaustausch über die Menschen in Bürgerstiftungen: Wie können Bürgerstiftungen
Stifter und Engagierte gewinnen und an die Stiftung binden? Wie können die
Gremienmitglieder ihre Arbeit noch effektiver gestalten? Insgesamt nahmen 130
Vertreterinnen und Vertreter von Bürgerstiftungen und Gründungsinitiativen an den drei
Veranstaltungen teil. "Ich habe heute viele Ideen gehört. So ein Gedankenaustausch ist
sehr, sehr wertvoll", fasste Regine Wetzig von der Parchimer Bürgerstiftung am Ende des
Regionalforums Ost zusammen. mitStiften - Der Rundbrief Bürgerstiftungen 06/2010
berichtet über die Foren in Berlin-Neukölln und Schwäbisch Hall.
www.aktive-buergerschaft.de/fp_files/VAB_Rundbrief_mitStiften_2010-5.pdf
www.aktive-buergerschaft.de/forum
Bürgerstiftungen in den Medien
Die "Presseschau Bürgerstiftungen" ist ein Online-Service der Aktiven Bürgerschaft. Im
Internet finden Sie aktuelle Berichte über Bürgerstiftungen aus den lokalen und
überregionalen Medien. Einige Schlagzeilen der letzten Wochen: Die Schaumburger Zeitung
berichtet unter der Schlagzeile "Wer 'LOL' und 'plz' schreibt, liest 'l8er' besser" über das
Projekt Leselust der Bürgerstiftung Schaumburg, das Lesekompetenz fördert. "Das Haus der
Bürger füllt sich mit Leben", berichten die Stuttgarter Nachrichten über die Bürgerstiftung
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Remseck. Diese hat vor zwei Monaten Räume im Haus der Bürger bezogen, in denen sie
zum Beispiel Gedächtnistraining oder Computerschulungen für Senioren anbietet.
"Existenzsicherung für Ponyhof in Hilbeck", titelt der Westfälische Anzeiger über die unter
dem Dach der Bürgerstiftung Hellweg Region neu gegründete Schulze-Kump-Stiftung. Diese
will Kindern und Jugendlichen einen Ort geben, an dem sie mit Unterstützung lernen, sich in
einem neuen Umfeld weiterzuentwickeln. "Aus dem Richter wird ein Lehrer": Die Lippische
Landes-Zeitung hat einen Richter im Ruhestand begleitet, der sich als einer von 120
ehrenamtlichen Sozialpaten der Bürgerstiftung Detmold um ein kurdisches Geschwisterpaar
kümmert. "Auf die innere Einstellung kommt es an", weiß die Rhein-Neckar-Zeitung über
das vielfältige Engagement im Neckar-Odenwaldkreis zu berichten. Dort hat die
Bürgerstiftung Mosbach in einem Festakt auch in diesem Jahr wieder ihren Ehrenamtspreis
verliehen. Mit einer Auflage von 1.000 Stück hat die Bürgerstiftung Norderney einen
Kalender mit Kinderzeichnungen herausgebracht, der Erlös kommt Projekten auf der Insel
zugute. Die Norderneyer Badezeitung beschreibt im Titel eines der Motive: "Das Chamäleon
und das Paradies". Echo Online berichtet über das Projekt Breuberg-Detektive der
Bürgerstiftung Breuberg. "Hin zu Mehl, Milch und Geld" schickte die Bürgerstiftung Kinder auf
Erkundungstour durch ihre Stadt. Bereits jetzt steht die Weihnachtsaktion der Bürgerstiftung
Region Neumarkt fest: "Der Advents-Los-Kalender lockt mit 455 Gewinnen", steht auf
nordbayern.de. Im letzten Jahr hatte die Stiftung mit dieser Aktion einen Erlös von über
31.000 Euro erzielen können
www.aktive-buergerschaft.de/presseschau-buergerstiftungen
Wirtschaft
Einzelhändler erhalten Nachhaltigkeitsauszeichnung der Verbraucher
Initiative
Vier Einzelhandelsunternehmen ehrte der Verbraucher
Initiative e.V. am 19.10.2010 mit der undotierten
Auszeichnung "Nachhaltiges Einzelhandelsunternehmen
2010". Gold erhielt der ökologische Büroartikelvertrieb
memo AG, Silber wurde dem Bürobedarfshändler Lyreco
Deutschland GmbH und der Galeria Kaufhof GmbH
zugesprochen. Bronze ging an das Hamburger
Schmuckatelier Thomas Becker. Die ausgezeichneten
Einzelhändler sollen anderen Unternehmen als Vorbild im
Bereich Nachhaltigkeit dienen und Verbrauchern
Informationen für den nachhaltigen Einkauf bieten. Beinahe 500 Unternehmen hatte der
Bundesverband kritischer Verbraucherinnen und Verbraucher im Frühsommer 2010 zur
Nachhaltigkeit entlang ihrer Produktionskette befragt und die Preisträger anhand einer
eigens entwickelten Kriterienliste ausgewählt. In diesem Jahr war der Unternehmens-Check
den Branchen Uhren und Schmuck, Schreibwaren und Spielwaren gewidmet. 2009 hatte die
Initiative die sozialen und ökologischen Aktivitäten der sechs umsatzstärksten
Einzelhandelsbranchen untersucht. Die Kriterien für den Unternehmens-Check sind online
veröffentlicht.
www.nachhaltig-einkaufen.de/unternehmens-check
www.verbraucher.org/.../Zu+wenig+Transparenz+im+Einzelhandel
Aus den Unternehmen
McDonald's Kinderhilfe Stiftung erzielt über 1 Million Euro bei Benefizgala
Für schwer kranke Kinder und deren Familien warb die McDonald's Kinderhilfe Stiftung bei
ihrer 7. Benefizgala am 17.10.2010 in Berlin 1.263.269 Euro von den rund 500 Gästen aus
Wirtschaft, Politik, Sport und Gesellschaft ein. Der Erlös kommt vollständig dem Bau und
Unterhalt der Ronald McDonald-Häuser zugute, in denen Eltern und Angehörige an
mittlerweile 16 deutschen Klinikstandorten nahe bei ihren schwer kranken Kindern wohnen
können. In den vergangenen Jahren erzielte die Restaurantkette mit der jährlichen
Galaveranstaltung damit insgesamt rund 6,4 Millionen Euro für ihre Unternehmensstiftung.
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www.mcdonalds-kinderhilfe.org
www.presseportal.de/pm/52942/1700353/mail
Coca Cola GmbH: Aktionsmonat Nachhaltigkeit
Das Mitarbeiterengagement förderte Coca Cola mit dem europaweit ausgerufenen
"Aktionsmonat Nachhaltigkeit". Im Oktober 2010 engagierten sich schätzungsweise mehr als
500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für 30 soziale und gesellschaftliche Projekte in
Deutschland, die Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen. Genaue Zahlen werden Anfang
November 2010 veröffentlicht. Der Aktionsmonat ist Teil der weltweiten
Nachhaltigkeitsstrategie des Getränkekonzerns im Bereich Gesellschaft. Im August 2010
veröffentlichte der deutsche Ableger des US-Getränkekonzerns, die Coca Cola GmbH,
erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht, der in sieben verschiedenen Bereichen von
Klimaschutz über Wasser bis Arbeitsplatz und Gesellschaft die Ergebnisse bis zum Jahr 2009
darstellt und Nachhaltigkeitsziele für das Jahr 2010 und die Zukunft definiert. Coca Cola
möchte unter anderem "eines der wassereffizientesten Unternehmen der
Erfrischungsgetränkeindustrie" werden. In den Jahren 2004 bis 2009 gelang es dem
Unternehmen laut eigener Aussage, seinen Wasserverbrauch im Verhältnis zum
Produktionsvolumen um zwölf Prozent zu senken.
www.cceag.de
Politik und Staat
Nationale Engagementstrategie und Aktionsplan CSR verabschiedet
Vier strategische Ziele verfolgt das Bundeskabinett mit der am 06.10.2010 beschlossenen
ersten Nationalen Engagementstrategie, so das Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (BMFSFJ): eine bessere Abstimmung engagementpolitischer Vorhaben
von Bundesregierung, Ländern und Kommunen, die Einbindung von Stiftungen und
Wirtschaftsunternehmen, eine größere Anerkennung und Wertschätzung der Leistungen von
freiwillig Engagierten und bessere Rahmenbedingungen für das freiwillige Engagement. Mit
der Engagementstrategie sucht die Bundesregierung die Unterstützung der
Bürgergesellschaft und der Wirtschaft bei der Bewältigung der vor ihr liegenden
gesellschaftlichen Herausforderungen im Bildungsbereich, bei der Integration, beim
Umweltschutz oder der Bewältigung des demographischen Wandels. (> Kommentar, <
Ausgaben 103 und 105 - Juli und September 2010) Im Deutschen Bundestag verteidigte
Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder (CDU) am 06.10.2010 die Nationale
Engagementstrategie gegen die Einwände der Opposition, die unter anderem die fehlende
finanzielle Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements und die Gefahr der Verdrängung
bezahlter Arbeitsverhältnisse kritisierte. Zugleich mit der Engagementstrategie wurde die
Nationale Strategie zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen ("Aktionsplan
CSR" - Corporate Social Responsibility) verabschiedet, die vom Bundesministerin für Arbeit
und Soziales (BMAS) eingebracht wurde. Der "Aktionsplan CSR" soll "die gesellschaftliche
Verantwortung in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen besser verankern sowie
verstärkt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) für Corporate Social Responsibility (CSR)
gewinnen und die Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit hiervon erhöhen".
www.bmfsfj.de/BMFSFJ/engagementpolitik,did=161502.html
www.aktive-buergerschaft.de/...
/bg_bmfsfj_NationaleEngagementstrategie2010-10-06.pdf
www.aktive-buergerschaft.de/.../bg_bmas_AktionsplanCSR2010-10-06.pdf
dipbt.bundestag.de/dip21/btp/17/17064.pdf#P.6713
Kommentar: "Warten auf Nummer Zwei"
Ist die Nationale Engagementstrategie der
Bundesregierung eine Strategie oder lediglich eine
Bestandsaufnahme bereits existierender Maßnahmen?
Kann sie - wie geplant - dazu beitragen, das Verhältnis
zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft neu zu
gestalten? Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive
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Bürgerschaft, kommentiert.
www.aktive-buergerschaft.de/.../kommentare
/2010/10_-_warten_auf_nummer_zwei
Nationale Engagementstrategie: Reaktionen aus dem Dritten Sektor
Experten aus dem Dritten Sektor hat die Aktive Bürgerschaft nach ihrer Meinung zur
Nationalen Engagementstrategie gefragt. Stellung nehmen Holger Backhaus-Maul, Gabriele
Bartsch, Daniel Dettling, Adalbert Evers, Rudolf Speth und Annette Zimmer.
www.aktive-buergerschaft.de/.../politik_und_staat/engagementstrategie
Kleine Anfrage beantwortet: Ehrenamt wohl kein Jobkiller
Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse vor, dass ehrenamtliches Engagement
bezahlte Arbeit verdrängt. Gleichzeitig sieht sie keinen Anlass zur Sorge, der Bestand
regulärer Beschäftigungsverhältnisse werde durch bürgerschaftliches Engagement bedroht.
Dies antwortete die Bundesregierung am 01.10.2010 (Drucksache 17/3133) auf eine Kleine
Anfrage der Fraktion Die Linke, die wissen wollte, in welchem Ausmaß nach Erkenntnissen
der Bundesregierung ehrenamtliche Arbeit auch in Bereichen geleistet wird, welche ebenso
gut mit regulär bezahlter Arbeit abgedeckt werden könnten. Die Linke befürchtet, dass die
Stärkung bürgerschaftlichen Engagements, wie es sowohl durch die Nationale
Engagementstrategie als auch durch die beabsichtigte Einführung des Freiwilligendienste
Statusgesetzes (FWDStG) angestrebt wird, zu Lasten bezahlter Beschäftigung geht.
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/031/1703133.pdf
Rheinland-Pfalz scheitert mit Antrag zu Freiwilligendiensten
Keine Mehrheit bei den übrigen Bundesländern fand der Antrag der Landesregierung von
Rheinland-Pfalz für einen einheitlichen "Freiwilligen sozialen Dienst" in der 875. Sitzung des
Bundesrates am 15.10.2010. Rheinland-Pfalz wandte sich mit dem Antrag gegen die Pläne
der Bundesregierung, einen freiwilligen Zivildienst des Bundes neben dem Freiwilligen
Sozialen Jahr (FSJ) und Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) der Länder einzuführen, da
dieser zu "einer existenziellen Gefährdung der seit Jahrzehnten bestehenden
Jugendfreiwilligendienste" führen würde. Die Landesregierung wollte dagegen über eine
gemeinsame Aktion im Bundesrat die Bundesregierung auffordern, einen Gesetzentwurf
vorzulegen, mit dem die Weichen für einen einheitlichen Freiwilligendienst durch den
konsequenten Ausbau der bestehenden Jugendfreiwilligendienste gestellt werden. Mitte
November 2010 will die Bundesregierung ihren Gesetzesentwurf zum freiwilligen Zivildienst
vorstellen. (< Ausgaben 101 und 105 - Mai und September 2010)
www.bundesrat.de/.../Plenarprotokoll-875.pdf
www.bundesrat.de/...File.pdf/576-10.pdf
Presseschau
Deutschlandradio: Intransparentes Stiftungswesen
Soziologe Frank Adloff von der Universität Erlangen-Nürnberg kritisiert im Gespräch mit
Liane von Billerbeck am 14.10.2010 die Intransparenz im deutschen Stiftungswesen. Dass
von Stiftungen bislang nicht verlangt werde, der Öffentlichkeit Rechenschaft abzulegen, sieht
Adloff im "Nimbus" von Stiftungen begründet: "Bisher haben Stiftungen einfach ein positives
Image", so der Stiftungsforscher im Deutschlandradio. "Wichtig wäre meines Erachtens,
zunächst mal dafür zu sorgen, gesetzlich auch durchzusetzen, dass das Stiftungswesen
transparenter wird, dass es eine Pflicht gibt, Jahresberichte zu publizieren."
www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1296011/
ftd - ZDF: "Bürger gegen Politik" - Proteste für mehr Mitbestimmung
Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21, Anti-Atom-Demonstrationen, Volksbegehren
für ein absolutes Rauchverbot und eine Abkehr von den Volksparteien: "Bürger gegen Politik
- überall im Lande", bemerkt das Zweite Deutsche Fernsehen in der Sendung "Volkes Zorn"
vom 10.10.2010. Erhard Eppler (SPD) rät im Interview, den Bürgern durch Volksbegehren
eine Kurskorrektur der Politik zu ermöglichen. "Eine Grundgesetzänderung also, damit die
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Politik auf jene hört, von denen alle Staatsgewalt ausgeht: den Bürgern, dem Volk",
schließen die Autoren. - Mit der mangelnden Bindungskraft der fünf großen Parteien befasst
sich Knut Bergmann in der Financial Times Deutschland vom 17.10.2010. Er fordert die
"Einbindung des Volkes: Aus Mangel an politischer Nestwärme", zum Beispiel mittels
partizipativer Verfahren wie Bürgerforen. "Von den Parteien und ihren Protagonisten
verlangt dies viel Offenheit und nicht zuletzt: Mut. Es gilt, Allzuständigkeitsansprüche über
Bord zu werfen und der Kraft der Zivilgesellschaft zu vertrauen", so Bergmann.
www.zdf.de/.../Volkes-Zorn-Buerger-gegen-Politik
www.ftd.de/.../einbindung-des-volkes-aus-mangel-an-politischer-nestwaerme.html
SPIEGEL - SZ - ZEIT: "Wutbürger" oder "Mutbürger"?
Für die Protestierenden in Stuttgart findet Dirk
Kurbjuweit im SPIEGEL 41/2010 vom 11.10.2010 das
Schlagwort vom egoistischen "Wutbürger": "Der
Wutbürger buht, schreit, hasst. Er ist konservativ,
wohlhabend und nicht mehr jung. Früher war er
staatstragend, jetzt ist er zutiefst empört über die
Politiker. Er zeigt sich bei Veranstaltungen mit Thilo
Sarrazin und bei Demonstrationen gegen das
Bahnhofsprojekt Stuttgart 21." Als Reaktion darauf
antwortet Barbara Supp im SPIEGEL 42/2010 vom
18.10.2010 mit dem gemeinsinnorientierten "Mutbürger": Der Stuttgarter Protest lege "den
Finger auf die Wunde: das Fehlen von Transparenz in dieser Demokratie". "Die Krise der
repräsentativen Demokratie - dagegen hilft nicht Basta, sondern das Gegenteil eher: frühe
Bürgerbeteiligung, Volksentscheide", so Supp. Die Demonstrierenden seien die "Bürger, die
er in Wahrheit braucht, dieser Staat". - "Hat der Protest in Deutschland eine neue Qualität?"
fragen Kai Biermann und Markus Horeld am 15.10.2010 auf ZEIT ONLINE. "Alles schon
dagewesen", ist die Meinung von Markus Horeld, der die Auseinandersetzungen um das
Kernkraftwerk Wyhl in den 1970ern oder die Demonstrationen gegen Hartz IV Anfang der
2000er Jahre als bürgerliche Proteste aufzählt. "Neu ist der Wunsch nach Transparenz", sagt
hingegen Kai Biermann: "Ja, es gab in Deutschland schon immer Demonstrationen, auch
große. Trotzdem ist 'Stuttgart 21' ein Symptom für einen Paradigmenwechsel. Denn die
bisherigen indirekten Wege der Bürgerbeteiligung erscheinen vielen Menschen inzwischen als
zu mühsam und veraltet. Sie wollen ihre Interessen nicht mehr nur durch Wahlen und
Lobbygruppen vertreten sehen. Sie wollen auch selbst verhandeln", so Biermann. - Heribert
Prantl schreibt in der Süddeutschen Zeitung vom 02.10.2010 unter dem Titel "Demo,
Demos, Demokratie": "Man kann die Demonstrationen in Stuttgart als die vehemente
Aufforderung an die Politik verstehen, zu überprüfen, ob sich aufgrund von neuen
Erkenntnissen die Geschäftsgrundlage für das Projekt grundlegend verändert hat. Der
Massenprotest ist also kein Angriff auf die repräsentative Demokratie. Womöglich ist er aber
auch ein Vorgriff auf sich neu bildende Mehrheiten."
www.spiegel.de/spiegel/print/d-74184564.html
www.spiegel.de/spiegel/print/d-74549707.html
www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-10/stuttgart-21-protest-pro-contra
www.sueddeutsche.de/.../proteste-gegen-suttgart-demo-demos-demokratie
FAZ: Nationales Stipendienprogramm für Studierende läuft schleppend an
Von 160.000 geplanten Plätzen im Nationalen Stipendienprogramm für Studierende stellt die
Bundesregierung für das Sommersemester 2011 nur 10.000 in Aussicht. In der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung vom 17.10.2010 berichtet Philip Plickert, dass die Vorbereitungen für
die Einwerbung der geforderten Stipendienbeiträge von Unternehmen, Vereinen und
Privatpersonen an den Hochschulen "schleppend" laufen. Ein Ausbau der privaten
Stipendienfinanzierung sei jedoch dringend nötig, weil die öffentlich finanzierten Förderwerke
lediglich ein Prozent der Studierenden unterstützten, so Plickert, der eine Kultur des privaten
Gebens und Förderns an Hochschulen vermisst.
www.faz.net/-01ivtr
SZ - ZEIT u.a.: Friedensnobelpreis an Liu - Demokratiebewegung gestärkt?
Für "seinen langen und gewaltlosen Kampf für fundamentale Menschenrechte" zeichnete das
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norwegische Nobelkomitee in Oslo am 08.10.2010 den 54-jährigen chinesischen Dissidenten
Liu Xiaobo mit dem Friedensnobelpreis aus. International stieß die Entscheidung des
Nobelkomitees auf positive Resonanz. "Auch chinesische Intellektuelle werteten die
Entscheidung als Ermutigung für die demokratischen Kräfte in China", berichtet die ZEIT am
08.10.2010. "Niemand erwartet, dass ein solcher Preis über Nacht die Demokratisierung
Chinas einen großen Schritt voranbringen wird", schreibt hingegen Henrik Bork in der
Süddeutschen Zeitung vom 10.10.2010. "Von der Verleihung des Nobelpreises erhofft sich
die marginalisierte Demokratiebewegung eine Belebung", kommentiert Till Fähnders in der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 09.10.2010, "doch wird sie auch Gegenschläge mit sich
bringen. Chinas Führung wird aufpassen, dass sie dem Preisträger nicht noch mehr Ehre
zuteil werden lässt." Der Schriftsteller und Bürgerrechtler Liu, Mitautor der "Charta 08", war
im Dezember 2009 wegen "Anstachelung zur Untergrabung der Staatsgewalt" zu einer
elfjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
www.tagesschau.de/ausland/friedensnobelpreis132.html
www.zeit.de/politik/ausland/2010-10/friedensnobelpreis
www.zeit.de/politik/ausland/2010-10/friedensnobelpreis-xiaobo
www.tagesspiegel.de/.../bundesregierung-begruesst-nobelpreis-fuer-liu-xiaobo.html
www.sueddeutsche.de/.../friedensnobelpreis-fuer-liu-xiaobo-dynamit-fuer-peking
www.faz.net/-01io0w
www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,669002,00.html
www.faz.net/-00mw8w
Fachmedien
APuZ: Chinas Zivilgesellschaft - Bürger 'von oben'
Thomas Heberer beschreibt in Aus Politik und Zeitgeschichte (39/2010 - 27. September
2010) "Chinas zivilgesellschaftliche Entwicklung: Von Massen zu Bürgern?". Historisch sei die
soziale Solidarität in China auf die Familie oder den unmittelbaren Bezugsraum beschränkt
gewesen, so der Politikwissenschaftler. Eine Vorstellung vom sozial verantwortlichen und
unabhängig vom Staat engagierten Bürger, wie sie den europäischen Begriff der
Zivilgesellschaft prägt, sei in China bislang nicht entwickelt. Gleichwohl entstünden die
Voraussetzungen für "die Herausbildung von Bürgern", vor allem durch die
Individualisierungsprozesse im Zuge der Modernisierung Chinas, so Heberer. Wichtigster
Akteur bei der Entwicklung einer "neuen Bürgermoral" sei bislang der chinesische Staat:
"Der Staat sucht von oben Strukturen zu schaffen und Werte zu propagieren, die dieser
Herausbildung förderlich sind. [...] Mangelnde 'bürgerliche' Freiheitsrechte und fehlende
Rechtssicherheit wirken hier allerdings beschränkend", so der Autor über den chinesischen
"Versuch der Schaffung von Bürgern 'von oben'".
www.bpb.de/publikationen/JS34XN,0,0,China.html
brand eins: Die Erfolgsgeschichte der Bürgerhaushalte
Bürgerhaushalte als Instrumente zur Kontaktpflege zwischen Bürgern und Politik und zur
Aktivierung von Bürgern stellen Lenz Jacobsen und Johannes Pennekamp in ihrem Beitrag
"L'État, c'est toi" in brand eins (12. Jahrgang | Heft 11 November 2010) vor. "In Zeiten, in
denen sich Lokalpolitiker schon gegenseitig auf die Schulter klopfen, wenn sich jeder Dritte
zur Kommunalwahl aufrafft und sich Volksvertreter und Volk immer mehr entfremden, ist
der Bürgerhaushalt mehr als nur eine Modeerscheinung. Für viele Kommunen ist er eine
Brücke, die anderswo längst eingestürzt ist", so die Autoren.
www.brandeins.de
FJNSB: "Politische Öffentlichkeit - Alles in Ordnung?"
Das Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen (Heft 3 - September 2010) erscheint zum
Schwerpunktthema "Politische Öffentlichkeit zwischen Pressekrise und digitaler Revolution".
In seiner Analyse "Politische Öffentlichkeit - Alles in Ordnung?" nennt Dieter Rucht zahlreiche
Defizite in der medialen Vermittlung zwischen Gesellschaft und Staat:
Monopolisierungstendenzen im Zeitungsmarkt, externe Einflussnahme auf redaktionelle
Inhalte, steigernder Quotendruck oder Vernachlässigung der Recherche seien "irritierende
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Befunde". - Nancy Fraser aktualisiert in "Kritische Theorie im neuen Strukturwandel der
Öffentlichkeit" Habermas' Öffentlichkeitskonzept, und Friedhelm Neidhardt stellt ein
soziologisches Modell öffentlicher Meinungsbildung vor. Ute Pannen ist euphorisch, was die
Möglichkeiten der Sozialen Medien für eine auf Dialog und Teilhabe beruhende "neue
Architektur politischer Kommunikation" betrifft; Andreas Elter ist weniger optimistisch.
www.fjnsb.org/node/1700
NML: Rollenkonflikte bei der Einführung von Wirkungsmessung
Wie verändert sich die Beziehung zwischen Förderinstitution und ihren Förderempfängern,
wenn erstere Instrumente der Wirkungs- oder Erfolgsmessung einführen, um ihren
Geldgebern gegenüber Rechenschaft abzulegen? Die Spannungen zwischen der Rolle als
philanthropischem Partner und Rechenschaftsgeber schildert Lehn M. Benjamin in seinem
Beitrag "Funders as Principals. Performance Measurement in Philanthropic Relationships" in
Nonprofit Management & Leadership (Volume 20 | Number 4 Summer 2010). Als
philanthropische Partner seien Förderer und Geförderter durch gemeinsame Interessen und
Anliegen verbunden; in einer hierarchischen Rechenschaftsbeziehung (accountability
relationship) seien die Geförderten hingegen angehalten, die Vorgaben und Interessen des
Förderers umzusetzen. Um die Spannung zwischen den beiden Rollen zu mindern, schlägt
Benjamin vor, sich bei der Einführung von Instrumenten der Wirkungsmessung drei Fragen
zu stellen: Hat der Förderer bei der geförderten Institution genügend Kompetenzen
geschaffen, um die erwünschten Resultate zu erreichen? Sind die Ressourcen ausreichend?
Hat die geförderte Institution ihrerseits Ziele oder Zielvereinbarungen mit eigenen
Stakeholdern, die die Resultate beeinflussen könnten?
onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/nml.v20:4/issuetoc
SSIR: Kritik an 'instrumenteller Philanthropie'
Eine Erosion der Zivilgesellschaft in den USA
diagnostiziert Bruce Sievers in seinem Artikel "What Civil
Society Needs" in der Stanford Social Innovation Review
(Fall 2010 | Volume 8, Number 4). Symptome seien der
schwindende individuelle Einsatz für das Gemeinwohl und
die immer geringere staatsbürgerliche Funktion (civic
function) der Medien. Philanthropen richteten ihre
Förderung meist auf die in den Medien präsentesten
Probleme und schenkten dem Erhalt der
zivilgesellschaftlichen Institutionen, Werte und Normen
wenig Aufmerksamkeit. Sievers kritisiert die "instrumentelle Philanthropie" und ihre
Akteure, die soziale Probleme behandelten "as if they were trying to practice social
engineering or maximize their return on their investment". Letztlich werde die
Zivilgesellschaft durch diese Verengung des Ansatzes unfähig, die dringlichen
gesellschaftlichen Probleme in Bildung, Gesundheit oder Umweltschutz zu lösen. "[M]ost of
the social problems that philanthropy seeks to solve are defined by characteristics of
randomness, innumerable variables, the absence of the conditions of controlled
experimentation, and indeterminate time horizons, all of which run exactly counter to the
scientific method, which relies on prediction, limited variables, repeatable experiments, and
control", so der Autor.
www.ssireview.org
Stiftung&Sponsoring: Vordenker Dahrendorf
Eine der "zentralen intellektuellen und integrierenden Persönlichkeiten" sei der Soziologe
Ralf Dahrendorf in den vergangenen dreißig Jahren für die organisierte Zivilgesellschaft
gewesen, schreibt Bernhard Lorentz in seinem Beitrag "Dahrendorfs Vermächtnis" in
Stiftung&Sponsoring (Ausgabe 5 | 2010). Drei seiner zukunftsweisenden Anregungen gelte
es aufzugreifen: Die organisierte Zivilgesellschaft könne "angesichts der Überforderung von
Staat und Markt in einer globalisierten Welt eine zentrale Rolle als Moderator übernehmen",
weil moderne Gesellschaften neuer Institutionen zum Konfliktmanagement bedürften; die
Rolle von Individuen, insbesondere von "Public Intellectuals", sei für das 21. Jahrhundert zu
überdenken; für die Finanzwirtschaft seien wertebasierte Regeln nötig, fasst Lorentz
zusammen.- Über "Soziale Wirkung in der Praxis" schreiben Ekkehard Thümler und Nicole
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Bögelein in der ersten Folge einer Artikelserie zum Forschungsprojekt "Strategies for Impact
in Philanthropy (SIP)", das "nachweisbar wirkungsvolle" Stiftungsvorhaben identifizieren
sollte. Als soziale Wirkung einer Aktivität definieren die SIP-Forscher, dass sie "hinsichtlich
der beabsichtigten sozialen Veränderung einen wahrnehmbaren und dauerhaften
Unterschied macht". - Rechtsanwalt Stefan Stolte benennt wichtige Instrumente der Venture
Philanthropy im Finanzbereich: Spenden, Darlehen, Wandelspenden oder Recoverable
Grants und Eigenkapitalbeiträge ermöglichten eine nachhaltige und strategische Kooperation
zwischen sozialem Investor und Gefördertem, so Stolte. - Die Beilage Rote Seiten
erscheinen zum Thema "Dienstleistungsorientiertes Stiftungsmanagement".
www.stiftung-sponsoring.de/top/archiv/ausgabe-52010.html
Karriere und Bildung
Wissenschaftliche Mitarbeiter im WZB-Schwerpunkt Zivilgesellschaft
gesucht
Für die beiden Drittmittelprojekte "Jugendliche in zivilgesellschaftlichen Organisationen" und
"Veränderungen in Dritte-Sektor-Organisationen und ihre Auswirkungen auf die Arbeits- und
Beschäftigungsverhältnisse" sucht die Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
gGmbH (WZB) jeweils eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter/in. Die Halbtagsstellen für
Sozialwissenschaftler/innen sind auf zwei Jahre befristet und werden nach E 13 TVöD
vergütet. Bewerbungsschluss ist der 15.11.2010.
www.wzb.eu/aktuell/jobs/
Call for Papers: Neue Fachzeitschrift "Nonprofit Policy Forum"
Internationale Forschungsergebnisse zu politischen Themen und Prozessen mit Bezug auf
Nonprofit-Organisationen publiziert ab voraussichtlich Ende 2010 die neu gegründete
Fachzeitschrift "Nonprofit Policy Forum" (NFP). Hauptziel ist die "Bereitstellung von leicht
verständlichen und praktisch relevanten Analysen" für Wissenschaftler, Führungskräfte und
politische Entscheidungsträger weltweit. Ab sofort können englischsprachige, bislang
unveröffentlichte Beiträge aller Fachrichtungen eingesandt werden. Mitglied im
Herausgeberbeirat der bei Berkeley Electronic Press erscheinenden Fachzeitschrift ist unter
anderen Helmut K. Anheier, Direktor des Centrum für Soziale Investitionen und
Innovationen (CSI) an der Universität Heidelberg.
www.bepress.com/npf/
www.csi.uni-heidelberg.de/report/pdf/CSI_report_08__2010-10_deutsch.pdf
Aus den Regionen
Baden-Württemberg: 20 Jahre staatliche Engagementförderung
Mit der Ausschreibung für das Modellprojekt "Seniorengenossenschaften" startete die
Landesregierung Baden-Württemberg 1990 die landesweite Förderung bürgerschaftlichen
Engagements. "Das Wissensmagazin" der Stabsstelle Bürgerengagement und
Freiwilligendienste im baden-württembergischen Sozialministerium berichtete in einer
Sonderausgabe im September 2010 über "20 Jahre Engagementförderung". Am 02.12.2010
soll ein Symposium in der Berliner Landesvertretung die zentralen Herausforderungen für
die Förderung der "selbstbestimmte[n] Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern" in BadenWürttemberg klären.
www.aktive-buergerschaft.de/.../Baden-Wuerttemberg_Wissensmagazin03_2010.pdf
www.buergerengagement.de
Bayern: 15 Jahre Bürgerbegehren
Am 01.10.1995 stimmten die bayerischen Bürger in
einem Volksentscheid für Bürgerbegehren und -entscheid
in ihren Kommunen und Landkreisen. Das süddeutsche
Bundesland sei damit "zur Lokomotive in Sachen direkter
Bürgerbeteiligung" geworden, schreibt der Verein Mehr
29.10.2010 14:54
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Demokratie e.V in seiner Broschüre anlässlich des 15.
Jahrestages. 977 direktdemokratische Verfahren seien
bis Ende August 2010 in Bayern zur Abstimmung gelangt,
wobei die Wahlbeteiligung in den Gemeinden
durchschnittlich bei 51,4 Prozent lag. Generell sei festzustellen, "dass bei Bürgerbegehren
Alternativen ernsthaft und öffentlich diskutiert werden und keine Fälle beobachtet wurden,
wo eine 'Blockade um der Blockade willen' angestrebt wurde", so die Initiative in ihrer Bilanz
zu 15 Jahren bayerischen Bürgerbegehrens. In vielen Gemeinden sei eine demokratische
Kultur entstanden, in der Bürger und Politiker in einem Dialog "auf gleicher Augenhöhe"
gemeinsam Entscheidungen für die Zukunft ihrer Gemeinwesen träfen. In einem Vergleich
der gesetzlichen Regelungen aller Bundesländer für die direkte Demokratie, dem
"Volksentscheids-Ranking 2010", bewertete der Verein Hamburg und Berlin als Vorbilder mit
der Note "gut". Als bundesweite Durchschnittsnote vergibt die Initiative nur eine 3,7. Es
gebe daher "noch einen großen Reformbedarf auf dem Weg zu fairen und bürgerfreundlichen
Volksentscheiden", so der Verein, der sich für das Recht auf Volksabstimmung einsetzt.
www.mehr-demokratie.de/buergerentscheide-in-bayern.html
www.mehr-demokratie.de/ranking.html
www.sueddeutsche.de/bayern/jahre-buergerbegehren-in-bayern
Aus anderen Ländern
Singapur: CSR-Netzwerk Südasien gegründet
Mehr als 300 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft riefen im Rahmen des
International Singapore Compact CSR Summit vom 06.-07.10.2010 in Singapur das
Netzwerk CSR ASEAN ins Leben. Das ASEAN Corporate Social Responsibility (CSR) Network
soll die Verankerung von Unternehmensverantwortung im Verband südostasiatischer
Staaten (Association of South East Asian Nations - ASEAN) stärken. Unter anderem soll das
von der ASEAN Foundation koordinierte Netzwerk ein Modell für die CSR-Politik in den zehn
Mitgliedsstaaten entwickeln, den Privatsektor zur Unterstützung der Institutionen im
CSR-Bereich stärker einbinden und die Implementierung internationaler CSR-Standards
fördern.
www.csrsingapore.org
www.aseanfoundation.org/csr/index.php
csr-news.net/.../regional-network-launched-in-south-east-asia/
Panorama
"Kiezbier": Sinnvoll trinken
Wer für zehn Euro einen Kasten Bier der Marke "Quartiermeister" kauft, spendet drei Euro
an den gemeinnützigen Berliner Verein bildog Bildung ohne Grenzen e. V. im Neuköllner
Richardkiez. Das "Kiezbier" vertreibt der Rechtsreferndar Sebastian Jacob unter dem Motto
"Sinnvoller ist Bier noch nie getrunken worden" seit August 2010 in den Berliner Bezirken
Neukölln, Kreuzberg und Wedding. Soziale Projekte in allen Berliner Kiezen, in denen
Quartiermeister verkauft wird, sollen aus dem Gewinn des Nonprofit-Projekts demnächst
gefördert werden.
www.quartiermeister.org
www.tagesspiegel.de/.../sozialbier-quartiermeister-zechen-fuer-den-kiez.html
Abonnement
"Aktive Bürgerschaft aktuell" ist der Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft von Aktive
Bürgerschaft - Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der genossenschaftlichen
FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken.
"Aktive Bürgerschaft aktuell" erscheint frei Haus 11 x im Jahr. Redaktionsschluss ist der 20.
des Monats.
29.10.2010 14:54
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 106 - Oktober 2010
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Impressum
Aktive Bürgerschaft: Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der
Volksbanken Raiffeisenbanken im genossenschaftlichen FinanzVerbund
Aktive Bürgerschaft e.V.
Geschäftsstelle
Albrechtstraße 22, 10117 Berlin-Mitte
Tel. 030 2400088-0, Fax -9
info@aktive-buergerschaft.de
www.aktive-buergerschaft.de
Redaktion:
Elena Philipp, Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell" (Aus der Aktiven Bürgerschaft,
Gesellschaft, Wirtschaft, Aus den Unternehmen, Presseschau, Fachmedien, Karriere und
Bildung, Aus den Regionen, Aus anderen Ländern, Panorama) elena.philipp@aktivebuergerschaft.de
Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P. (Politik und Staat,
Kommentar) stefan.naehrlich@aktive-buergerschaft.de
Christiane Biedermann, Leiterin Presse und Kommunikation
Bernadette Hellmann, Projektleiterin Bürgerstiftungen, Bodo Wannow, Projektleiter
Förderpreis Aktive Bürgerschaft (Aus den Bürgerstiftungen)
Fotos: istockphoto.com, Jens Zehnder / pixelio.de (Stuttgart 21), Bürgerstiftung Remscheid,
S. Hofschlaeger / pixelio.de (Bürgerbegehren)
Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell", Ausgabe 106 Oktober 2010
Sie möchten ein Thema zur Aufnahme in den Nachrichtendienst Bürgergesellschaft
vorschlagen? Senden Sie uns gerne eine E-Mail an: nachrichtendienst@aktivebuergerschaft.de
Eine Liste der ausgewerteten Fachmedien ist einsehbar unter: www.aktivebuergerschaft.de/buergergesellschaft/fachliteratur/fachmedien
Copyright 2010, Aktive Bürgerschaft e.V.
Der Online-Nachrichtendienst Bürgergesellschaft "Aktive Bürgerschaft aktuell" ist
urheberrechtlich geschützt. Die Nachrichten werden von Aktive Bürgerschaft aktuell
recherchiert und fachkompetent aufbereitet. Nachrichten und Auszüge aus Meldungen dürfen
nicht ohne Angabe der Quelle übernommen und veröffentlicht werden. Bitte senden Sie
gegebenenfalls ein Belegexemplar an nachrichtendienst@aktive-buergerschaft.de. Vielen
Dank.
ISSN 1611-5686
29.10.2010 14:54
Newsletter der Aktiven Bürgerschaft - Ausgabe 107 - November - Dez...
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Ausgabe 107
November - Dezember 2010
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
zum Jahresende blicken unsere Kommentatoren in ihren vier Sonderbeiträgen auf das Jahr
2010 zurück. Rudolf Speth untersucht die "Grenzverschiebungen" zwischen Staat und
Bürgergesellschaft (> Gesellschaft). Holger Backhaus-Maul widmet sich den blinden Flecken
im Thema Unternehmensverantwortung (> Wirtschaft). Stefan Nährlich benennt die nötigen
Konsequenzen, die aus den Skandalen im Dritten Sektor zu ziehen wären (> Politik und
Staat), und Gisela Jakob befasst sich mit dem Bürgerschaftlichen Engagement als
Bildungsort (> Karriere und Bildung).
Der Jahreszeit gemäß weisen wir Sie auf Tipps zum Spenden hin (> Gesellschaft, >
Presseschau) und vermelden die Entgegennahme von Preisen für freiwilliges Engagement
und Medienbeiträge zu sozialen Themen (> Gesellschaft) sowie Nachhaltigkeit (> Wirtschaft)
- oder deren Ablehnung (> Aus den Regionen).
Mit der vorliegenden Doppelausgabe November-Dezember 2010 verabschieden wir uns für
dieses Jahr von Ihnen.
Wir wünschen Ihnen frohe Feiertage und einen guten Start in das Jahr 2011!
Elena Philipp
Redaktionsleiterin "Aktive Bürgerschaft aktuell"
Dr. Stefan Nährlich
Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft e.V., V.i.S.d.P.
Inhaltsverzeichnis
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011: Preisträger stehen fest
sozialgenial-Botschafterin: Fußballerin Annike Krahn
Neue Anschrift der Aktiven Bürgerschaft
Gesellschaft
Jahresrückblick 2010: "Zum Verhältnis von Bürgergesellschaft und Staat"
Stiftung Warentest prüft Straßenwerbung von Spendenorganisationen
Journalistenpreise zu sozialen Themen verliehen
Coaching für Hauptschüler: Rock your Life! startet bundesweit
Preise für ehrenamtliches Engagement überreicht
Aus den Bürgerstiftungen
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Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011: Beispielhaftes Engagement
Versöhnendes Vermächtnis an Bürgerstiftung Haltern
Bürgerstiftungen in den Medien
Wirtschaft
Jahresrückblick 2010: "Blinde Flecken - unübersehbar"
Norm zur gesellschaftlichen Verantwortung ISO 26000 in Kraft
Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2010 verliehen
Aus den Unternehmen
Stiftung RTL: Spendengala für Kinder erzielt 8 Millionen Euro
PricewaterhouseCoopers AG: Transparenzpreis 2010 vergeben
Politik und Staat
Jahresrückblick 2010: "Ende der Illusionen" - Skandale im Dritten Sektor
Michael Hüther leitet Kommission zum Unternehmensengagement
Freiwilligensurvey: Vorstandsämter werden seltener ausgeübt
Deutschlandstipendium für 10.000 Studierende
Presseschau
taz: Nationales Stipendienprogramm - "Universitäten lernen Betteln"
SZ: Stuttgart 21-Schlichtung - "Wiederentdeckung des Bürgers"
Welt: "Tue Gutes - und tue es wie ein Manager"
ARD - Tagesspiegel: "Spenden: So kommt die Hilfe an"
SPIEGEL - ZEIT: Modell Mikrokredit in der Krise
FAZ - FOCUS - n-tv: Bundesfreiwilligendienst nimmt Kontur an
Fachmedien
Verbands- und Nonprofit-Management: "Vorstände verzweifelt gesucht"
ZögU: Mitarbeiter motivieren - Spender binden
Karriere und Bildung
Jahresrückblick 2010: "Engagement als Bildungsort stärken!"
Stiftungslehrstuhl für Social Business der Danone GmbH
Studentisches Netzwerk fordert mehr Wirtschaftsethik in der Ausbildung
Aus den Regionen
Berlin: Bundesratsinitiative für Kontrolle sozialer Dienstleister erfolgreich
Sachsen: Vereine lehnen Auszeichnungen ab
Aus anderen Ländern
Großbritannien: "Big Society" ist Wort des Jahres
Panorama
Biographie-Wettbewerb: Engagierte Persönlichkeit gesucht
Abonnement
Impressum
Aus der Aktiven Bürgerschaft
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011: Preisträger stehen fest
Die Gewinner des 13. bundesweiten Wettbewerbs um den Förderpreis Aktive Bürgerschaft
2011 stehen fest. Die Bürgerstiftungen Vechta (Niedersachsen), Arnsberg und
EmscherLippe-Land (Nordrhein-Westfalen) sowie Barnim Uckermark (Brandenburg) werden
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für ihr beispielhaftes Engagement am 16.03.2011 in Berlin ausgezeichnet. Im
Wettbewerbsjahr 2011 tritt der Förderpreis Aktive Bürgerschaft mit einem neuen Konzept
an, das die Hauptaufgaben von Bürgerstiftungen in vier Kategorien in den Vordergrund
stellt. "Sie beschaffen finanzielle Mittel, sie fördern damit gemeinnützige Projekte, sie
beraten Stifter und Spender und unterstützen Menschen darin, sich bürgerschaftlich in ihrer
Region zu engagieren. Die vier Preisträger setzen dies in ausgezeichneter Weise um", sagt
Werner Böhnke, Juryvorsitzender und Vorstandsvorsitzender der WGZ BANK. Seit 1998
verleiht die Aktive Bürgerschaft jährlich den Förderpreis Aktive Bürgerschaft an
gemeinnützige Organisationen, die auf herausragende Weise die Eigeninitiative von Bürgern
stärken und aktiv Verantwortung vor Ort übernehmen. (> Aus den Bürgerstiftungen)
www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de
sozialgenial-Botschafterin: Fußballerin Annike Krahn
Annike Krahn, Welt- und Europameisterin im Fußball, ist im Schuljahr 2010/2011
Botschafterin der Service Learning-Initiative "sozialgenial - Schüler engagieren sich" der
genossenschaftlichen WGZ BANK in Trägerschaft von Aktive Bürgerschaft e.V. Sie sagt:
"Meine Erfahrung ist, dass man nur als Team gewinnen kann. Ich bin gern sozialgenialBotschafterin, denn in den sozialgenial-Schulprojekten engagieren sich Schüler gemeinsam.
Sie lernen auch außerhalb des Klassenzimmers. Dadurch investieren sie nicht nur in ihre
eigene Zukunft, sondern gestalten Schule und Gesellschaft aktiv mit."
www.aktive-buergerschaft.de/.../sozialgenial-botschafter/annike_krahn
www.aktive-buergerschaft.de/.../benefiz-fussballturnier
Neue Anschrift der Aktiven Bürgerschaft
Ab sofort ist die Geschäftsstelle der Aktiven Bürgerschaft in der Reinhardtstraße 25, 10117
Berlin-Mitte zu erreichen. Die Telefon- und Faxnummern sowie die E-Mail-Adressen bleiben
unverändert.
www.aktive-buergerschaft.de
Gesellschaft
Jahresrückblick 2010: "Zum Verhältnis von Bürgergesellschaft und Staat"
"Der Staat in Gestalt der Bundes- und
Landesregierungen hat an Macht gegenüber den
bürgergesellschaftlichen Organisationen gewonnen. Er
modelliert sich eine Bürgergesellschaft nach seinen
Vorstellungen", schreibt Rudolf Speth, Publizist und
Professor in Vertretung an der Universität Kassel, in
seinem Jahresrückblick 2010 über die
"Grenzverschiebungen" zwischen Staat und
Bürgergesellschaft. Seine Frage lautet: "Haben sich auf
der Seite der Bürgergesellschaft Gegengewichte
gebildet?"
www.aktive-buergerschaft.de/...jahresrueckblick_2010/rudolf_speth
Stiftung Warentest prüft Straßenwerbung von Spendenorganisationen
Wie Spendenorganisationen bei der Straßenwerbung von Dauerspenden vorgehen, hat die
Stiftung Warentest im September 2010 untersucht. Drei Wochen lang ließen sich drei
geschulte Tester auf den Straßen von Berlin, Hamburg und München ansprechen - von
Tierfreunden und Umweltschützern, Menschenrechtsaktivisten oder Katastrophenhelfern.
Insgesamt zehn Spendenorganisationen wurden in der Stichprobe erfasst, darunter große
Vereine wie Amnesty International, Greenpeace oder der Malteser Hilfsdienst, aber auch
kleine Organisationen wie Rote Nasen e.V. Clowns im Krankenhaus. Bei den beiden
Tierschutzorganisationen in der Stichprobe rät Stiftung Warentest von einer Spende ab. Die
übrigen Organisationen überzeugten: "Die Dialoger in unserer Stichprobe sprachen unsere
Testpersonen durchweg höflich an, erläuterten die Aktionen und Ziele 'ihrer' Organisation
kompetent und verständlich. Kein Tester fühlte sich gedrängt. Fakten und Emotionen
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standen meistens in ausgewogenem Verhältnis." Die Ergebnisse und daraus folgende
Ratschläge für Spender sind online und in der Zeitschrift "test" 12/2010 veröffentlicht.
www.test.de/.../Spendenorganisationen-Gern-geben
www.dzi.de/downloads/DZI-Spenden-Siegel-Leitlinien-2010.pdf
Journalistenpreise zu sozialen Themen verliehen
Vier Medienpreise zu sozialen Themen von Kinderrechten bis Unternehmensengagement
wurden im November und Dezember 2010 verliehen: der 12. Medienpreis der Kindernothilfe
e.V., der Deutsche Sozialpreis 2010 der Wohlfahrtsverbände, der econsenseJournalistenpreis 2010 und der Journalistenpreis Bürgerschaftliches Engagement 2010 der
Robert Bosch Stiftung. Die meisten der Siegerbeiträge aus Printmedien, Radio und
Fernsehen sind online veröffentlicht.
www.kindernothilfe.de/.../Medienpreis/Nominierte+Beiträge+2010.html
www.bagfw.de/deutscher-sozialpreis/
www.econsense.de/_PRESSE/_JOURNALISTENPREIS/index.asp
www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/32172.asp
Coaching für Hauptschüler: Rock your Life! startet bundesweit
Den Zugang von Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Milieus zu höherer Bildung
möchte die sozialunternehmerische Initiative Rock Your Life! gGmbH steigern. Seit
29.10.2010 stiftet die Initiative bundesweit Coaching-Beziehungen zwischen Schülern,
Studierenden und Unternehmen. Aufgebaut werden soll ein bundesweites
Unternehmensnetzwerk, um den Schülern den Einstieg in die Berufswelt zu erleichtern.
Erprobt wurde das Modell für mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit am
Pilotstandort Friedrichshafen. Dort wurde Rock Your Life! Ende 2008 von Studierenden der
privaten Zeppelin Universität gegründet.
www.rockyourlife.de
Preise für ehrenamtliches Engagement überreicht
Ehrenamtliches Engagement anerkennen und anregen sollen die beiden bundesweiten
Preise, die im November und Dezember 2010 verliehen wurden: der Deutsche
Engagementpreis 2010 und der Deutsche Bürgerpreis.
Den zum zweiten Mal verliehenen Deutschen Engagementpreis erhielten am 04.12 2010 in
Berlin fünf Engagierte und gemeinnützige Projekte: der Bundesverband Menschen in
Insolvenz und neue Chancen e.V. für die Beratung Verschuldeter, die Stadt Arnsberg für das
Konzept "Mehr Lebensqualität im Alter - Jung und Alt meistern die Zukunft!", die Zeitung
"B.Z." mit ihrem Projekt "Berliner Helden", Kazim Erdogan, der in Berlin-Neukölln eine
Selbsthilfegruppe für türkische Männer gründete und in der Bürgerstiftung Neukölln aktiv ist
(< Ausgabe 104 - August 2010), sowie der Verein "Schüler helfen Leben", der Jugendliche in
ganz Deutschland für soziales Engagement begeistern möchte. Der mit 10.000 Euro dotierte
Publikumspreis ging an Ali Dogan vom Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland
e.V. Der Engagementpreis wird im Rahmen der Kampagne "Geben gibt." verliehen.
Getragen wird sie vom "Bündnis für Engagement", in dem sich 2009 Wohlfahrtsverbände,
Netzwerke und Initiativen aus dem Dritten Sektor zusammenschlossen. Hauptförderer sind
der Zukunftsfonds der Generali Deutschland Holding AG und das Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Mit dem Deutschen Bürgerpreis wurden am 30.11.2010 zehn Initiativen, Projekte und
Einzelpersonen zum Thema "Retten, helfen, Chancen schenken" geehrt. Verliehen wird der
Bürgerpreis seit 2003 jährlich von der Initiative "für mich. für uns. für alle.", die 2003 von
Bundestagsabgeordneten, den Städten, Landkreisen und Gemeinden Deutschlands sowie
dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V. gegründet wurde. Erstmalig wählten die
Nutzer der VZ Online-Netzwerke einen Publikumssieger: Den ersten VZ Award für ein
Kurzvideo zum bürgerschaftlichen Engagement erhielt das Projekt "wheelmap.org" des
Berliner Vereins "Sozialhelden", das eine umfassende Online-Datenbank rollstuhlgerechter
Orte erstellen möchte. Auf den zweiten Platz gelangten das Schülerprojekt "Chile 2011" und
die "Neuköllner Talente" der Bürgerstiftung Neukölln.
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www.geben-gibt.de/preistraeger_2010.html
www.deutscher-buergerpreis.de
Aus den Bürgerstiftungen
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011: Beispielhaftes Engagement
Die vier Gewinner des Förderpreises Aktive Bürgerschaft
2011 stehen fest. Die Bürgerstiftung Vechta wird für ihre
Fundraisingaktion "Bürgerparty 2010 - Bürger gehen
stiften" in der Kategorie "mitStiften" ausgezeichnet. Die
BürgerStiftung Arnsberg setzte sich mit ihrem
Ideenwettbewerb "Arnsbergs Helden" in der Kategorie
"mitGestalten" durch. Für ihr stifterisches Engagement
wird die Bürgerstiftung EmscherLippe-Land in der
Kategorie "mitMachen" ausgezeichnet. Die Bürgerstiftung
Barnim Uckermark überzeugte in der Kategorie
"mitBestimmen". Mit ihrem Projekt "Kinder haben Rechte" zeigt sie, wie Kinder in ihrem
Lebensumfeld mitbestimmen können. Der Förderpreis ist mit insgesamt 35.000 Euro dotiert.
Die Bürgerstiftung Barnim Uckermark erhält 20.000 Euro. Die Jury unterstreicht damit die
Bedeutung von Kinderrechten für eine funktionierende Demokratie und Bürgergesellschaft.
Je 5.000 Euro gehen an die drei übrigen Bürgerstiftungen. Werner Böhnke, Juryvorsitzender,
sagt: "Die Bewerbungen um den Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011 verdeutlichen
eindrucksvoll, wie Bürgerstiftungen in Deutschland Verantwortung für das soziale und
kulturelle Leben vor Ort übernehmen".
www.foerderpreis-aktive-buergerschaft.de
Versöhnendes Vermächtnis an Bürgerstiftung Haltern
Die Bürgerstiftung Haltern verwaltet einen neuen Fonds in Gedenken an Alexander
Lebenstein. Der gebürtige Halterner überlebte den Holocaust, emigrierte in die USA und
brach alle Kontakte in seine Heimat ab. Als zwei Halterner Realschülerinnen, die sich im
Unterricht mit dem Holocaust beschäftigten, ihm einen Brief schrieben, kehrte er 1995
erstmals in die nordrhein-westfälische Stadt zurück. Seither setzte er sich für Erinnerung und
Versöhnung ein. Lebenstein baute eine enge Beziehung zu der Schule auf, die nach ihm
benannt wurde. Als er Anfang 2010 verstarb, sollte sein Vermächtnis dauerhaft der Schule
zugute kommen. Die Bürgerstiftung Haltern richtete dafür unter ihrem Dach einen Fonds
ein. Die Alexander Lebenstein-Stiftung fördert die Verständigung zwischen Menschen und
Kulturen sowie Toleranz. "Das Anliegen von Alexander Lebenstein ist auch uns wichtig. Über
die Bürgerstiftung erhält sein Name eine zweite Verankerung in der Stadt", erklärt Beate
Mertmann, die Vorsitzende der Bürgerstiftung.
www.buergerstiftung-haltern.de
Bürgerstiftungen in den Medien
Die "Presseschau Bürgerstiftungen" ist ein Online-Service der Aktiven Bürgerschaft. Im
Internet finden Sie aktuelle Berichte über Bürgerstiftungen aus den lokalen und
überregionalen Medien. Einige Schlagzeilen der letzten Wochen: Der Westen titelt
"Arbeitsgemeinschaft: Bürgerstiftung unterstützt interaktives Projekt". Jugendliche mit
Behinderung und Realschüler basteln, sägen und hämmern gemeinsam. Gefördert durch die
Bürgerstiftung Breckerfeld fertigen sie Vogelhäuser, die auf dem Weihnachtsmarkt verkauft
werden. 170 Besucher kamen zur zweiten heimatgeschichtlichen Aufführung der
Bürgerstiftung Rheinfelden. "Wir haben noch jede Menge Themen" für weitere
Veranstaltungen, sagte die Bürgerstiftung dem Südkurier. Über "20.000 Euro für die
Bürgerstiftung" Titisee Neustadt weiß die Badische Zeitung zu berichten. Ein kanadischer
Auswanderer stiftete zum wiederholten Male an die Bürgerstiftung seiner Heimatstadt und
erhöhte dadurch das Stiftungskapital auf knapp 120.000 Euro. "Zeit zu verschenken" hat laut
Wormser Zeitung die Bürgerstiftung Rheinhessen. Ihr Zeitschenker-Projekt entlastet
Alleinerziehende, die Kinder mit Behinderungen haben. Sie bekommen von Ehrenamtlichen
Zeit geschenkt, die sie für sich nutzen können. "Wir brauchen noch 20 Ehrenamtliche",
schreibt das Delmenhorster Kreisblatt über die Delmenhorster Bürgerstiftung. Sie benötigt
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weitere Lesepaten, denn auch dort ist das Projekt ein Erfolg. Der Bedarf sei riesig, so der
Geschäftsführer Jürgen Schulz. Die Borkener Zeitung berichtet über die Stiftung* Bürger für
Münster "Bürgerpreis-Verleihung: Kostenloses Wohnen ist Gold wert". Erster Sieger wurde
ein Konzept, das es Studierenden ermöglicht, kostenlos bei Senioren zu wohnen. Zu
Semesteranfang sind in der Studentenstadt die Wohnmöglichkeiten knapp. Die
Bürgerstiftung Billerbeck freut sich über eine Zuwendung von 4.800 Euro. Die Summe haben
die Geburtstagsgratulanten der dortigen Bürgermeisterin statt Geschenken gespendet.
Verwendungszweck soll sein: "Bürgerstiftung setzt sich für Kinder ein".
www.aktive-buergerschaft.de/presseschau-buergerstiftungen
Wirtschaft
Jahresrückblick 2010: "Blinde Flecken - unübersehbar"
"Die blinden Flecken der normativ oftmals
überfrachteten Unternehmensverantwortung traten 2010
im Zeichen der Finanzkrise relativ ungeschminkt
zutage", schreibt Holger Backhaus Maul, Soziologe an
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und
Vorstandsmitglied von Aktive Bürgerschaft, in seinem
Jahresrückblick 2010. Die Leerstellen suche nun die
Politik zu füllen.
www.aktivebuergerschaft.de/...jahresrueckblick_2010
/holger_backhaus-maul
Norm zur gesellschaftlichen Verantwortung ISO 26000 in Kraft
Zu November 2010 ist der Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung (ISO 26000) der
International Organization for Standardization (ISO) in Kraft getreten. ISO 26000 dient als
Leitlinie für Unternehmen, Behörden und gemeinnützige Organisationen, gesellschaftliche
Verantwortung in ihre Praktiken zu integrieren. Sieben Kernthemen stehen im Mittelpunkt
der Ethik-Norm: verantwortungsvolle Unternehmensführung, Menschenrechte, gerechte
Arbeitsbedingungen, faire Produktion, Umweltschutz, Verbraucherschutz und die
Einbeziehung der Stakeholder. Die Ethik-Norm ist nicht unumstritten: NGOs halten die
Entwicklung zum Marketingtool für möglich, das darauf abziele, Beratern neue
Geschäftsfelder zu eröffnen. Unternehmen fürchten hohe Kosten, falls ISO 26000 ausdrücklich als freiwillige Norm gedacht - doch zur Zertifizierung von Organisationen
herangezogen würde. Der von der Bundesregierung berufene Rat für Nachhaltige
Entwicklung weist darauf hin, dass "die teils vage formulierte ISO 26000" über bisher in
westlichen Industrienationen gängige Sozial- und Umweltstandards nicht hinausgehe. Ab
Januar 2011 wird ISO 26000 vom Deutschen Institut für Normung e.V. (DIN) übernommen.
Die Leitlinie ist lediglich als kostenpflichtige Verlagspublikation erhältlich.
www.iso.org/sr
csr-news.net/.../csr-norm-iso-26000-in-diesem-jahr-auf-der-zielgeraden/
www.henkeldiversity.com/...iso-26000-ethik-kodex.html
csr-news.net/.../deutsche-enthaltung-bei-csr-norm-schadet-ansehen
www.nachhaltigkeitsrat.de/.../iso-leitfaden-zu-verantwortung-von-unternehmen-in-kraft/
Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2010 verliehen
Nachhaltigstes Unternehmen 2010 ist die Fischmanufaktur "Deutsche See". Am 26.11.2010
wurde sie in Düsseldorf mit dem undotierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2010 geehrt.
Der Sportartikelhersteller PUMA AG, das Berliner Wohnungsunternehmen GESOBAU AG und
Studiosus Reisen München GmbH erhielten die Auszeichnung für ihre nachhaltigen
Zukunftsstrategien. Den Marken-Preis erhielt der Energieversorger LichtBlick AG. Die REWE
Group setzte sich in der Kategorie "Initiativen" durch. Für die "nachhaltigsten Produkte"
wurden die Daimler AG und die C&A Mode KG geehrt. Mit dem Deutschen
Nachhaltigkeitspreis prämiert das Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE)- EBEN
Deutschland e.V. seit 2008 "Unternehmen, Produkte und Marken, die vorbildlich
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wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Schonung der Umwelt verbinden".
www.deutscher-nachhaltigkeitspreis.de
Aus den Unternehmen
Stiftung RTL: Spendengala für Kinder erzielt 8 Millionen Euro
Nach über 24 Stunden Dauersendung erzielte der 15. RTL-Spendenmarathon mit 7.941.398
Euro eine neue Rekordsumme für die "Stiftung RTL - Wir helfen Kindern e. V.". Damit steigt
die Gesamtspendensumme, die seit dem ersten Charity-Event des Privatsenders 1996
zusammengekommen ist, auf mehr als 90 Millionen Euro. Die am 18.11.2010 gesammelten
Spenden würden "ohne einen Cent Abzug an ausgewählte Kinderhilfsprojekte in Deutschland,
Afrika und auf Haiti weitergeleitet", versichert RTL Television.
www.rtl.de/.../spendenmarathon-2010-neuer-rekord.html
PricewaterhouseCoopers AG: Transparenzpreis 2010 vergeben
Das Deutsche Komitee für UNICEF e.V. erhielt am 02.12.2010 in Berlin den mit 15.000 Euro
dotierten Transparenzpreis 2010 des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers AG
(PwC). Jeweils ein zweiter Preis und 10.000 Euro gingen an die Stiftung Deutsche
Schlaganfall-Hilfe und das christliche Hilfswerk World Vision Deutschland e.V. Die
Kinderhilfsorganisation Plan International Deutschland e.V. wurde mit dem 3. Preis und
5.000 Euro bedacht. Für eine vorbildliche Berichterstattung zeichnet PwC deutsche
Spendenorganisationen seit 2005 aus. Im Themenfokus des Transparenzpreises standen in
diesem Jahr Aufsichts- und Führungsorgane von Nonprofit-Organisationen und deren
Zusammenwirken.
www.pwc.de/de/engagement/transparenzpreis.jhtml
Politik und Staat
Jahresrückblick 2010: "Ende der Illusionen" - Skandale im Dritten Sektor
Über die Skandale im Dritten Sektor und die
Konsequenzen, die daraus zu ziehen wären, schreibt
Stefan Nährlich, Geschäftsführer Aktive Bürgerschaft, in
seinem Jahresrückblick 2010. Er bietet zudem einen
Überblick über die wichtigsten Schlagzeilen zu
"Skandalen und Skandälchen" aus dem vergangenen
Jahr.
www.aktivebuergerschaft.de/...jahresrueckblick_2010
/stefan_naehrlich
Michael Hüther leitet Kommission zum Unternehmensengagement
Mit dem bürgerschaftlichen Engagement von Unternehmen beschäftigt sich eine neue
Sachverständigenkommission der Bundesregierung unter Vorsitz von Michael Hüther. Neben
dem Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. gehören dem Gremium
weitere acht Mitglieder aus Universitäten, Verbänden und einem Unternehmen an. Mit der
Einsetzung der Kommission folgt die Bundesregierung einem Beschluss des Bundestages.
Danach soll in jeder Legislaturperiode ein wissenschaftlicher Bericht mit Stellungnahme der
Bundesregierung vorgelegt werden. Die Kommission nahm am 04.11.2010 ihre Arbeit auf,
wie das Bundesfamilienministerium mitteilte. Der Bericht zum Unternehmensengagement
soll voraussichtlich im Frühjahr 2012 vorliegen. "Aktive Bürgerschaft aktuell" hat die
Sachverständigen gebeten, ihre Sichtweise auf das Unternehmensengagement in einem
kurzen Statement darzulegen.
www.aktive-buergerschaft.de/.../sachverstaendigenkommission
bmfsfj.de/BMFSFJ/aktuelles,did=164174.html
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Freiwilligensurvey: Vorstandsämter werden seltener ausgeübt
Während die Zahl der bürgerschaftlich Aktiven zwischen 1999 und 2009 stabil blieb, nahmen
in diesem Zeitraum immer weniger Engagierte ein Vorstandsamt oder eine andere
Leitungsfunktionen in gemeinnützigen Organisationen wahr. Zu diesem Ergebnis kommt der
3. Freiwilligensurvey, den das Bundesfamilienministerium Ende November 2010
veröffentlichte. Von 100 Engagierten üben nur noch 32 ein Vorstandsamt aus, vor zehn
Jahren waren es noch 38. Dabei geht die Schere zwischen Männern und Frauen weiter
auseinander. Heute haben fast 40 Prozent der engagierten Männer eine Leitungsfunktion
inne, während die Leitungsquote von Frauen bei nur 24 Prozent liegt. Diese und andere
Zahlen zum bürgerschaftlichen Engagement finden sich im Hauptbericht des
Freiwilligensurveys 2009. Erste Ergebnisse der von TNS Infratest Sozialforschung GmbH
nach 1999 und 2004 zum dritten Mal durchgeführten Untersuchung lagen bereits im April
2010 vor (< Ausgabe 101 - Mai 2010). (> Fachmedien)
www.bmfsfj.de/BMFSFJ/...165004.html
www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/...pdf
Deutschlandstipendium für 10.000 Studierende
Ab dem Sommersemester 2011 sollen rund 10.000 Studierende mit dem Nationalen
Stipendienprogramm gefördert werden. Die Regierungskoalition hat am 11.11.2010 hierfür
den Weg freigemacht und den Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des
Stipendienprogramm-Gesetzes beschlossen. Monatlich sollen Stipendiaten 300 Euro
erhalten, von denen die Hochschulen zunächst 150 Euro bei Unternehmen, Stiftungen oder
Alumni einwerben müssen. Die Stipendien werden von den einzelnen Hochschulen nach
Leistung und Begabung vergeben. Berücksichtigt werden sollen aber auch persönliche
Lebensumstände und gesellschaftliches Engagement. Ursprünglich war das Programm auf
160.000 Stipendien angelegt. Dieses Ziel solle nun mittelfristig erreicht werden, da die
Hochschulen ihre Fundraisingstellen erst aufbauen müssten, teilte die Bundesregierung auf
eine Anfrage der Opposition mit. In welchem Umfang sich private Geldgeber an dem
Nationalen Stipendienprogramm beteiligen werden, ist noch nicht absehbar (< Ausgabe 100,
April 2010). (> Presseschau)
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/028/1702896.pdf
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/033/1703359.pdf
www.bundestag.de/dokumente/protokolle/.../17071.pdf
www.deutschland-stipendium.de
Presseschau
taz: Nationales Stipendienprogramm - "Universitäten lernen Betteln"
"Das nationale Stipendienprogramm kommt nicht in Schwung", berichtet Anna Lehmann in
der tageszeitung vom 22.11.2010. Bundesbildungsministerin Annette Schavan biete den
Universitäten mittlerweile eine kostenlose Fundraising-Schulung an, um sie für das
Einwerben ihrer Hälfte der Stipendienmittel bei Firmen und Mäzenen fit zu machen. Von den
430 Millionen Euro, die für die geplanten 160.000 Stipendienplätzen nötig wären, habe die
Bundesregierung lediglich 10 Millionen Euro im Haushalt 2011 eingeplant. Davon seien 1,65
Millionen Euro "für Anzeigenkampagnen reserviert und ebenjene Schulungen", an denen
bislang ein geringes Interesse bestünde, wie Lehmann unter dem Titel "Universitäten lernen
Betteln" schreibt.
www.taz.de/1/zukunft/bildung/artikel/1/universitaeten-lernen-betteln-1/
SZ: Stuttgart 21-Schlichtung - "Wiederentdeckung des Bürgers"
"Politiker werden künftig mit ihren Bürgern anders umgehen müssen", schreibt Heribert
Prantl in seinem Kommentar zum Schlichtungsspruch von Heiner Geißler beim Bahnprojekt
Stuttgart 21. "Die Schlichtung war die Wiederentdeckung des Bürgers", so Prantl in der
Süddeutschen Zeitung vom 01.12.2010. "Das nutzt zwar nicht mehr Stuttgart, aber der
Demokratie."
www.sueddeutsche.de/.../stuttgart-schlichtungsspruch-geissler-ein-projekt-mit-zukunft
15.12.2010 17:16
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Welt: "Tue Gutes - und tue es wie ein Manager"
"Die neuen Wohltäter denken wirtschaftlich", schreibt
Inga Michler in der Welt am Sonntag vom 28.11.2010.
Vermögende, die sich "nicht leiten lassen vom wohligen
Gefühl der guten Tat", investierten strategischunternehmerisch in soziale Ideen. "Social Venture", die
Kombination von "Visionen und Wertvorstellung mit dem
Instrumentenkasten des Top-Management", identifiziert
Michler neben Sozialunternehmen und "Impact
Investment" als einen Trend in der Philanthropie. Ihnen
gemeinsam sei das Interesse an schnellem Wandel.
Zwischen der neuen Form der Philanthropie und dem langfristigen Denken etwa in einer
Stiftung, so Michler, liege der richtige Weg "wohl irgendwo in der Mitte".
www.welt.de/.../Tue-Gutes-und-tue-es-wie-ein-Manager.html
ARD - Tagesspiegel: "Spenden: So kommt die Hilfe an"
In der Weihnachtszeit haben Tipps zum Spenden Konjunktur. Im Tagesspiegel vom
07.11.2010 stellt Karin Schädler einige Organisationen vor, die Informationen für Spender
bereit halten. Auf den Ratgeberseiten der ARD gibt Stefanie Senfter am 29.11.2010 Tipps
zum "Spenden: So kommt die Hilfe an".
www.tagesspiegel.de/berlin/erst-infos-sammeln-dann-spenden/1977188.html
www.ard.de/ratgeber/.../spenden
SPIEGEL - ZEIT: Modell Mikrokredit in der Krise
Von einer "Mikrokreditmafia" ist in Indien die Rede, seit sich die Berichte über Selbstmorde
von Kreditnehmerinnen häufen. Große, rein gewinnorientierte Banken drängen zunehmend
auf den Mikrokreditmarkt, seit der Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus 2006 den
Friedensnobelpreis erhielt. Seine sozialunternehmerische Idee: mittellose Menschen in
Entwicklungsländern mit Kleinstkrediten zu Unternehmern zu machen. Über Boom und Krise
der Branche in Indien berichtet Georg Blume in der ZEIT vom 18.11.2010. Yunus spricht im
Interview mit Petra Pinzler am gleichen Tag von einem Missbrauch seiner Idee und fordert
den indischen Staat auf, das Mikrokreditwesen zu regulieren. - "Es war eine große Idee",
schreibt Hasnain Kazim am 28.11.2010 bei SPIEGEL Online. "Doch jetzt droht dem Modell in
Indien der Kollaps. Denn viele Arme gründen mit dem Geld keine Firmen - sie brauchen es
fürs nackte Überleben."
www.zeit.de/2010/47/Mikrokredite-Indien
www.zeit.de/2010/47/Indien-Nobelpreistraeger-Yunus
www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,730952,00.html
www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/helfer-unter-beschuss/
FAZ - FOCUS - n-tv: Bundesfreiwilligendienst nimmt Kontur an
Auf 35.000 Freiwillige hofft Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, die am 18.11.2010
ihren Entwurf für den geplanten Bundesfreiwilligendienst vorstellte. Der neue Dienst soll ab
Juli 2011 den Wegfall des Zivildienstes aufgrund der Wehrpflichtaussetzung kompensieren.
Die Opposition kritisiere die Doppelstrukturen mit den bestehenden Freiwilligendiensten, so
der Nachrichtensender n-tv am 18.11.2010. Sie halte das Vorhaben zudem für "falsch in der
Sache" und zu teuer. FOCUS Online berichtet, dass der Bundesfreiwilligendienst laut
Familienministerium jährlich 300 Millionen Euro kosten wird.
www.faz.net/-01k6s0
www.n-tv.de/politik/Schroeder-sucht-35-000-Buerger-article1963311.html
www.focus.de/.../bundesfreiwilligendienst.html
Fachmedien
Verbands- und Nonprofit-Management: "Vorstände verzweifelt gesucht"
Beinahe jeder zweite Verein hat Schwierigkeiten bei der
15.12.2010 17:16
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Besetzung frei werdender Vorstandsämter. Zu diesem
Ergebnis kommen André Christian Wolf und Annette
Zimmer in ihrem Beitrag "Besetzung ehrenamtlicher
Vereinsvorstände - Vorstände verzweifelt gesucht".
Veröffentlicht ist er in der Fachzeitschrift für Verbandsund Nonprofit-Management (36. Jahrgang, Ausgabe 3
(2010)). Am häufigsten treffe die Besetzungsproblematik
die Sportvereine, dicht gefolgt von Vereinen im Sozialund Gesundheitswesen. Unprofessionelle Vorstandsarbeit
sei dabei nicht die Folge der Besetzungsproblematik, so die Autoren, sondern deren Ursache.
Im Umgang mit den Problemen verdichte sich der Eindruck, "dass Vorstandsbildung in
Vereinen häufig nach dem Zufallsprinzip erfolgt und strategische Ziele und
Prioritätensetzungen bei der Personalentwicklung fehlen."
www.vmi.ch/?idnav=335
www.aktive-buergerschaft.de/.../VMI_3_2010_Vereinsvorstaende_Wolf_Zimmer.pdf
ZögU: Mitarbeiter motivieren - Spender binden
"Wie sollten Non-Profit-Organisationen ihre Mitarbeiter vertrauensvoll motivieren?" fragen
Ann-Marie Nienaber und Jan Tietmeyer in der Zeitschrift für öffentliche und
gemeinwirtschaftliche Unternehmen ZögU (4 | 2010). Ihre vergleichende Analyse bei
gemeinnützigen und renditeorientierten Unternehmen ergab, dass Mitarbeiter
gemeinnütziger Organisationen intrinsisch höher motiviert sind als Mitarbeiter von
Profitunternehmen. Non-Profit-Organisationen (NPOs) hätten zugleich weniger
Möglichkeiten, Mitarbeiter durch äußere Anreize wie etwa eine hohe finanzielle Entlohnung
zu motivieren. Für das Management in NPOs geben Nienaber und Tietmeyer daher drei
Handlungsempfehlungen: NPO-Mitarbeiter fühlten sich für ihre Arbeit stärker verantwortlich,
daher dürfe man sie mit zu viel Verantwortung nicht überfordern. Um den Mitarbeitern den
meist eher abstrakten Nutzen und die Bedeutung ihrer Tätigkeit immer wieder zu
vermitteln, sei eine gezielte Kommunikation nötig. Zudem sollten die Führungskräfte kleine
Meilensteine zur Verdeutlichung der Leistungsergebnisse definieren. Die Empfehlungen
orientieren sich an den drei wesentlichen Einflussfaktoren auf die intrinsische Motivation, die
die Autoren ihrer Untersuchung zugrunde legten: erlebte Verantwortlichkeit, erlebte
Bedeutsamkeit und Wissen des Erlebten. Befragt wurden 128 NPO-Mitarbeiter und 132
Unternehmensmitarbeiter im Münsterland.
Die Konkurrenz um Spendenmittel wächst mit steigender Anzahl von NPOs. Julia Naskrent
und Philipp Siebelt widmen sich in ihrem Beitrag "Spenderbindung - Behavioristische
Einflussgrößen und Implikationen für Nonprofit-Organisationen" der Bindung aus
Spendersicht. In 364 Telefoninterviews mit vorzugsweise älteren Spendern untersuchten sie
Commitment (Verbundenheit), Vertrauen, Zufriedenheit und Involvment (wahrgenommene
Wichtigkeit) als die wesentlichen Einflussgrößen für eine dauerhafte Bindung von Spendern
an eine NPO. Im Falle von Commitment und Vertrauen können die Autoren einen positiven
Zusammenhang mit der Spenderbindung feststellen. Involvment hingegen sei zwar eine
Grundvoraussetzung für das Spenden, habe aber keinen direkten Einfluss auf die
Spenderbindung. Auch die Zufriedenheit des Spenders habe keinen großen Einfluss, so die
Autoren, wirke jedoch als indirekte Determinante, etwa über das Commitment. Um daher
alle vier Determinanten zu stärken, empfehlen Naskrent und Siebelt NPOs, ihre Spender mit
Anerkennung und "qualitativen, emotionalen Erfolgsmeldungen" an sich zu binden.
www.zoegu.nomos.de/?id=1757
Karriere und Bildung
Jahresrückblick 2010: "Engagement als Bildungsort stärken!"
"Bürgerschaftliches Engagement muss in jeder
Generation neu gelernt werden. Dafür sind öffentliche
Orte und Gelegenheiten notwendig", schreibt Gisela
Jakob, Professorin für Erziehungswissenschaften an der
Hochschule Darmstadt, in ihrem Jahresrückblick 2010.
15.12.2010 17:16
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Die Aufmerksamkeit für das Thema Engagementlernen
sei gewachsen, doch zwei wesentliche
Herausforderungen gelte es zu bewältigen, um den
Bildungsort Bürgerschaftliches Engagement nachhaltig zu
stärken.
www.aktive-buergerschaft.de/...jahresrueckblick_2010/gisela_jakob
Stiftungslehrstuhl für Social Business der Danone GmbH
An der privaten EBS Universität für Wirtschaft und Recht (i.Gr.) gGmbH in Wiesbaden
stiftete die Danone GmbH zum 01.11.2010 einen Lehrstuhl für Social Business. Er ist Teil
eines neuen Kompetenz- und Forschungszentrums für innovative soziale Geschäftsmodelle,
des Center of Responsible Economy (CORE). Schirmherr des Lehrstuhls ist der
Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus. Seine Mikrokreditbank Grameen produziert und
vertreibt gemeinsam mit Danone in Bangladesh einen besonders nährstoffreichen Joghurt,
um Mangelernährung bei Kindern vorzubeugen. Über die Summe der Unterstützung durch
den Lebensmittelhersteller äußerte sich die EBS "Aktive Bürgerschaft aktuell" gegenüber
nicht, doch der Lehrstuhl ist mit dem Betrag für die kommenden fünf Jahre voll finanziert.
Besetzt wird die Professur voraussichtlich zum Frühjahr 2011.
www.ebs.edu/.../101101_PM_Danone_sponsort_Social_Business_Lehrstuhl.pdf
www.danone.de/grameen.html
Studentisches Netzwerk fordert mehr Wirtschaftsethik in der Ausbildung
In einem offenen Brief an Bundesbildungsministerin Annette Schavan, die Kultus- und
Wissenschaftsminister der Länder sowie 311 deutsche Hochschulpräsidenten forderte das
studentische Netzwerk sneep am 01.12.2010, "Wirtschafts- und Unternehmensethik in die
akademische Ausbildung Ihrer Hochschule, insbesondere in die wirtschaftswissenschaftlichen
Studiengänge, zu integrieren". "sneep - student network for ethics in economic education
and practice" ist ein von Studierenden für Studierende organisiertes Netzwerk und
organisatorisch eine Fachgruppe des Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik (DNWE) - EBEN
Deutschland e.V. Seit 2004 setzt sich sneep für die Stärkung von Wirtschafts- und
Unternehmensethik ein, in der Überzeugung, "dass Akademiker Grundlagen ethischen
Handelns für ihr Berufsleben erlernen müssen - die Finanzkrise hat das deutlich gezeigt".
www.sneep.info
Aus den Regionen
Berlin: Bundesratsinitiative für Kontrolle sozialer Dienstleister erfolgreich
Im Rahmen ihrer "Transparenzoffensive" für den gemeinnützigen Sektor brachte die Berliner
Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales im Bundesrat eine Gesetzesinitiative
für schärfere Kontrollen sozialer Dienstleister ein. Der Vorschlag zur Änderung des
Sozialgesetzes wurde vom Bundesrat am 26.11.2010 angenommen. Neben anlassbezogenen
Prüfungen erlaubt der Gesetzesentwurf des Berliner Senats nun auch routinemäßige
Kontrollen sozialer Betriebe. Im Falle einer Pflichtverletzung durch den Sozialdienstleister
können die Zuwendungen an die jeweilige Einrichtung gekürzt werden. Zur besseren
Vergleichbarkeit von Leistungen und für mehr Transparenz sollen zudem Personalschlüssel
für die Mitarbeiter festgelegt werden. Die Bemühungen des Berliner Senats um mehr
Transparenz im Dritten Sektor sind eine Reaktion auf die Affäre um die Treberhilfe (>
Jahresrückblick Stefan Nährlich). Zustimmen muss den Änderungen im Sozialgesetzbuch nun
noch der Bundestag.
www.bundesrat.de/.../2010/0301-400/394-1-10.pdf/394-1-10.pdf
www.tagesspiegel.de/berlin/soziale-traeger-sollen-offener-agieren/3358740.html
Sachsen: Vereine lehnen Auszeichnungen ab
Gleich zwei sächsische Vereine lehnten im November 2010 Preise für ihre Tätigkeit ab:
AKuBIZ e.V. den Sächsischen Förderpreis für Demokratie, und Internationale Gärten
Dresden e.V. den Sächsischen Integrationspreis.
15.12.2010 17:16
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Der Verein "Internationale Gärten Dresden e.V." (IGD), der sich für die Begegnung und den
Austausch von Deutschen und Migranten in Gemeinschaftsgärten einsetzt, lehnte am
12.11.2010 den mit 1.500 Euro dotierten zweiten Platz beim Sächsischen Integrationspreis
ab. Der Verein protestierte damit gegen die Residenzpflicht und die "entwürdigende
Zwangsunterbringung" von Asylsuchenden und geduldeten Flüchtlingen in Dresden und dem
Freistaat. "Unter diesen Umständen lehnen wir es ab, vom Büro des Sächsischen
Ausländerbeauftragten als ein Beispiel für gelungene Integration und für das viel
beschworene weltoffene Sachsen instrumentalisiert zu werden", begründete Vereinsmitglied
Safi Safa in ihrer Erklärung während der Preisverleihung die Ablehnung. Der zweite
Sächsische Integrationspreis wurde vom Staatsministerium für Soziales und
Verbraucherschutz und dem Sächsischen Ausländerbeauftragten vergeben.
Das Alternative Kultur- und Bildungszentrum AKuBIZ e.V. aus Pirna, das sich aktiv mit den
Themen Rassismus und Antisemitismus auseinandersetzt, verweigerte am 09.11.2010 die
Annahme des mit 10.000 Euro dotierten Sächsischen Förderpreises für Demokratie. Grund
war die Extremismusklausel, die die Nominierten auf Wunsch des sächsischen
Innenministeriums unterzeichnen sollten. In ihr bekennen sich die Preisträger zur
freiheitlichen demokratischen Grundordnung, sie verpflichten sich aber auch, ihre
Projektpartner eigenverantwortlich auf "Extremismus" prüfen. "Die Aufforderung an uns,
unsere Kooperationspartner_innen auszuleuchten, erinnert eher an Methoden der Stasi und
nicht an die Grundlagen einer Demokratie", erklärte der AKuBIZ-Vorsitzende Steffen Richter
am Tag der Preisverleihung.
gaerten-ohne-grenzen.org/media/Integrationspreis_Ablehnung.pdf
www.soziales.sachsen.de/integrationspreis.html
kulturhaus-pirna.de/akubiz/.../news/article.php?storyid=382
kulturhaus-pirna.de/akubiz/.../news/article.php?storyid=386
www.demokratiepreis-sachsen.de
www.spendenagentur.de/.../vereine-lehnen-preise-des-freistaates-sachsen-ab.html
www.fr-online.de/politik/preistraeger-mag-nicht-spitzeln.html
Aus anderen Ländern
Großbritannien: "Big Society" ist Wort des Jahres
"Big Society" bezeichnet das Konzept des britischen
Premierministers David Cameron zum Transfer von
staatlicher Verantwortung auf lokale Gemeinschaften
und Freiwillige. Oxford University Press wählte es am
24.11.2010 zum englischen "Word of the Year" (WOTY).
"Big Society" setzte sich gegen Wörter wie Vuvuzela oder
Tea Party durch. Es sei ein Spiegel des Zeitgeistes, so
die Erfinderin von WOTY, Susie Dent, in ihrer
Begründung für die Auswahl, und es sei rasch in den
Sprachschatz eingegangen: "[W]hen the new PM visited
China, both the Times and the Guardian headlined his challenge as 'Cameron confronts the
biggest society'". Bereits im November 2009 hatte Cameron, Kandidat der konservativen
Tory-Partei, "Big Society" als Gegenmodell für einen aufgeblähten Regierungsapparat ("big
governement") zu einem wesentlichen Baustein seiner politischen Agenda erklärt. Kritiker
sehen darin den Versuch, die Verschlankung des Sozialstaates positiv zu verbrämen.
www.oxforddictionaries.com/page/woty
www.ncvo-vol.org.uk/policy-campaigns-research/-big-society/big-society
www.conservatives.com/.../2009/11/David_Cameron_The_Big_Society.aspx
www.independent.co.uk/.../the-big-society-a-genuine-vision-or-just-empty-rhetoric.html
Panorama
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Biographie-Wettbewerb: Engagierte Persönlichkeit gesucht
Prägt Ihr Engagement Ihre Biographie und lässt sich Ihr Engagement so anschaulich
schildern, das andere daraus lernen können? Oder kennen Sie eine entsprechende
Persönlichkeit? Wer mit Ja antwortet, kann sich beim Biographie-Wettbewerb "Was für ein
Leben!" bewerben. Mit ihrem Wettbewerb suchen die Stiftung Deutsches Historische Museum
(DHM), der Zukunftsfonds der Generali Deutschland Holding AG und ad.eo filmbiografien
einen Menschen, dessen Biographie durch den Einsatz für andere geprägt ist. Bis zum
28.01.2011 kann man sich online in den Kategorien Engagement, Persönlichkeit und
Zeitzeuge bewerben; eingegebene Anträge werden automatisch online veröffentlicht. Das
Leben der Gewinnerin oder des Gewinners wird 2011 in einem 30-minütigen
Dokumentarfilm im Wert von 15.000 Euro verfilmt und im DHM archiviert. Der BiographieWettbewerb soll zeigen, dass auch das Leben von nicht-prominenten Menschen
dokumentierenswert ist.
www.was-fuer-ein-leben.de
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