Edition 45: Toyota feiert mit großen Preisvorteilen

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Edition 45: Toyota feiert mit großen Preisvorteilen
Wirtschaftszeitung für Marketing & Sales
medianet.at
16. Jahrgang
No. 2031
Euro 4,–
Freitag,
15. April 2016
business promotion
Aygo Rekordverdächtige
1.800 Euro Ersparnis im
preisgünstigen Segment II
Verso Familienauto mit
1.740 l Kofferraum und
3.800 Euro Preisvorteil III
Auris Touring Sports
Großzügige 1.580 l Kofferraum zum Bestpreis III
Neuer RAV4 Mit Diesel
aus Österreich schon ab
26.990 Euro IV
Edition 45: Toyota feiert
mit großen Preisvorteilen
sondermodelle
Bis zu 3.800
Euro günstiger
45 Jahre T
­ oyota in ­Österreich
­Toyota Frey Austria sagt „­Danke“
für rund 590.000 verkaufte ImportFahrzeuge und feiert das Jubiläumsjahr 2016 mit der Edition 45. Die
Sondermodelle bieten den österreichischen Kunden ein besonders
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für
die beliebtesten Modelle.
© Toyota (5)
P.b.b. 02Z03s0468 T ••• „medianet“ Verlag AG, Brehmstraße 10/4, 1110 Wien ••• Retouren an Postfach 100, 1350 Wien
Toyotas beliebteste Modelle im Jubiläumsjahr: günstiger Zugang
zu ­Toyota Safety Sense®, Hybrid und Diesel aus Österreich. II
EDITION 45. Gute Autos
für gutes Geld – mit diesem
Bestre­ben ist ­Toyota seit
45 Jahren auf der Überholspur.
Wie keine andere Marke steht
­Toyota für Qualität. Innovationen wie ­Toyotas führende
­Hybridtechnologie setzten
Maßstäbe beim Treibstoffverbrauch und senken auch die
restlichen Betriebskosten entscheidend. Die neuen, in Österreich gefertigten Dieselmotoren zählen zu den sparsamsten
Selbstzündern am Markt. Wie
sehr sich ­Toyota um einen
leichten Zugang zu Innovationen bemüht, machen auch
die günstigen Konditionen
für die ­Toyota Safety Sense®
Sicherheitssysteme deutlich.
2016 feiert ­Toyota 45 Jahre in
Österreich und ist besonders
bestrebt, den Kunden günstigen Zugang zu innovativer
Technologie zu ermöglichen.
Daher werden die beliebtesten
Baureihen im Jubiläumsjahr
als Edition 45 mit herausragendem Preis-LeistungsVerhältnis angeboten: Die
Modelle sind als Sondermodell
verfügbar. Bei den Editionsmodellen von ­Aygo, Yaris, Auris,
Auris Touring Sports und Verso
addieren sich Jubiläumsbonus,
Finanzierungsbonus und die
deutlich aufgewertete Ausstattung zu einem Kundenvorteil
von bis zu 3.800 Euro (Beispiel
Verso).
Führende Hybrid-Technologie Unschlagbarer Verbrauch, Toyota Safety Sense® Ein Bündel von
niedrige Betriebskosten, bester Fahrkomfort in der Stadt.
neuesten Sicherheitstechnologien.
II business promotion
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
Aus Liebe zum Spiel
Aygo Spektakulärer Auftritt in der Stadt: Ein Aygo ist
kein normaler Kleinwagen, sondern ein bis ins Detail
­individualisierbares Design-Statement. Zum Sonnenanbeter
wird er mit dem großen, elektrischen Textil-Faltdach.
D
richtig dimensioniert: Agil startet man von
der Ampel, sparsam bilanziert man an der
Tankstelle. Mehrmals wurde der innovative
1,0-Liter-Dreizylinder dafür als Motor des
Jahres ausgezeichnet. In der neuesten Generation hat ­Toyota zudem am Klang gefeilt. Die
Lautstärke wurde gedämpft, der Sound selbst
aber etwas sportiver getrimmt – eine nette
Begleitmusik, während wir flott die Gänge
des Schaltgetriebes wechseln. Wer sich lieber
zurücklehnen und die Gänge automatisch
wechseln lassen will, kann übrigens optional
auf das x-shift-Getriebe zurückgreifen – es
hat einen Automatikmodus und für die eiligeren Fahrten auch Schaltwippen am Lenkrad. Apropos Extraliste: Auf der steht auch
ein großes, elektrisches Textil-Faltdach, das
speziell in der Stadt ein Tipp ist; man genießt
Frischluft fast wie im Cabrio, erhält sich aber
die Privatsphäre eines geschlossenen Autos.
amit die Blicke der Passanten hängen
bleiben, hat ­Toyota seinem Kleinwagen
starke Effekte ins Blech gezeichnet, vor
allem den „X-Faktor“ an der Front, die LEDLichtsignaturen und das hexagonal geformte
Heck. Für Lack, die Front- und Heckpaneele,
Zierleisten, Dachfarben und Felgen gibt es
unzählige Farben und Designs. Wer sich ein
bisschen in die Materie vertieft, merkt, dass
man den Aygo in sehr unterschiedliche Richtungen stylen kann: dezent-elegant, poppigverspielt, markant-sportlich. Das Einzigartige ist aber, dass sich alle Teile zur Individualisierung kurzfristig tauschen lassen, auch
noch nach Jahren. Kostenpunkt? Für rund
450 Euro plus eine kleine Werkstattrechnung
kann man den Aygo optisch in ein komplett
neues Auto verwandeln.
Ein wendiges Wesen
Das Lenkrad ist handlich-klein und dick wie
in einem Sportauto – was der Aygo in diesem
Teil der Stadt in gewisser Weise auch ist: Je
enger die Gassen, desto deutlicher hängen
wir die anderen Autos ab. Dass der Aygo nur
gut 900 Kilo wiegt, macht ihn wunderbar
handlich; mit der steiferen Karosserie und
den dickeren Stabilisatoren haben die Ingenieure zusätzliche Wendigkeit hineingebracht.
Der 69 PS starke Motor ist für die Stadt genau
AYGO EDITION 45 MIT BIS ZU
1.800 EURO PREISVORTEIL
Die Aygo Edition 45 verwöhnt mit zahlreichen Extras: Leichtmetallfelgen, abgedunkelte Fondscheiben, Nebelscheinwerfer
und das x-Touch Multimediasystem mit
Rückfahr­kamera sind inklusive!
Im preisgünstigen
Segment setzt der
Aygo durch spektakuläres X-Design
und kreative
Individualisierung
Maßstäbe. Er
lässt sich radikal
umstylen, sogar
noch nach Jahren.
Das ­Toyota Safety
Sense®-Paket
umfasst Sicherheitssysteme,
die Leben retten
können.
Der Yaris ist der einzige Kleinwagen, der immer den passenden Antrieb hat: Benzinmotoren für Einsteiger,
einen Dieselmotor für Vielfahrer und den einzigartigen ­Toyota Hybridantrieb, der neue Komfortmaßstäbe setzt.
Revolution in der Stadt
Yaris Revolutioniert den Stadtverkehr vor allem in der Hybridversion: Herrlich gleichmäßig und unglaublich leise entsteht
ein Komforterlebnis, das andere Antriebe nicht bieten.
D
er durch das X-Design markante Yaris
Hybrid revolutioniert den Stadtverkehr
vor allem in der Hybridversion: Herrlich gleichmäßig und unglaublich leise entsteht ein entspanntes Komforterlebnis, das
andere Antriebe nicht bieten.
Mit dem einzigartigen Hybridantrieb von
­Toyota wird der Yaris zum sparsamsten
Großserien-Stadtauto der Welt. Sensationelle Normverbrauchswerte unter vier Liter
und einzigartig niedrige Emissionen lassen
die Konkurrenz aufhorchen. Auch die niedrigen Betriebskosten brechen alle Rekorde. Der
durch das X-Design markante Yaris Hybrid
revolutioniert den Stadtverkehr aber auch
mit seinem komfortablen Fahrstil: Er fährt
gleichmäßig wie kein anderer Kleinwagen
und fast ohne Geräusch – eine Komfort-Revolution in der Stadt, an die herkömmliche
Antriebe nicht herankommen. Weil jede Antriebsart spezifische Vorteile hat, fährt der
Yaris auch mit effizienten Benzinmotoren,
die mit besonders attraktiven Einstiegspreisen und hervorragendem Preis-LeistungsVerhältnis brillieren. Oder mit dem 1,4 D-4D
Dieselmotor, der dank moderner Spartechnik
Eco-Bestleistungen erzielt: 3,5 Liter Normverbrauch trotz kräftiger 90 PS!
45 Jahre Toyota in Österreich:
­Aufstieg zum Technologieführer
© Toyota (9)
Als die Firma Frey 1971
mit dem Import begann,
war ­Toyota ein hierzulande völlig un­bekannter
­Hersteller. Heute ist ­Toyota
größter Autohersteller der
Welt und mit Hybrid zum
grünen Technologieführer
aufgestiegen. In Österreich
zählt man inzwischen fast
600.000 Import-Fahrzeuge.
Toyota und Frey – eine erfolgreiche Partnerschaft
Die 45-jährige Erfolgsgeschichte von ­Toyota in Österreich ist untrennbar mit der Firma Frey verbunden. Im August 1970 unterzeichnen
KR Ernst Frey und Friedrich Frey den Importvertrag mit ­Toyota in Nagoya. KR Friedrich Frey erinnert sich: „Das Entscheidende war von
Anfang an das gegenseitige Vertrauen.“ 120 Händler, Filialen- und Werkstättenpartner umfasst die ­Toyota Frey Austria GmbH heute.
Dr. Friedrich Frey leitet als Geschäftsführer den Importbetrieb der beiden Marken ­Toyota und Lexus. Anja Frey führt ­Toyota Frey Retail und
ist damit für das gesamte Filialnetz von ­Toyota Frey in Österreich sowie der British Luxury Cars als Geschäftsführerin verantwortlich.
Multimedia und großes Sicherheitsnetz
Das smarte Multimedia-Navigationssystem
­Toyota Touch® 2 & Go kann zum Beispiel mit
Apps Restaurants empfehlen, das Wetter
vorhersagen, einen freien Parkplatz und die
günstigste Tankstelle finden oder beim Einparken helfen. Wie in der Oberklasse integriert es Telefon, iPod und Google-Suche. Aber
auch ganz pragmatische Stärken zeigen, wie
erwachsen der Yaris inzwischen ist: Trotz
besonders kompakter Länge sind Innen- und
Laderaum größer als bei vielen Konkurrenten. Und mit Technologie von ­Toyota Safety
Sense® macht der Yaris die kleine Klasse zu
attraktiven Preisen sicher wie noch nie.
YARIS EDITION 45 MIT BIS ZU
2.300 EURO PREISVORTEIL
Die Yaris Edition 45 beeindruckt mit
­kostenloser Topausstattung: ­Toyota
Touch 2® Multimediasystem, Leicht­
metallfelgen, Nebelscheinwerfer, elek­
trische Fenster­heber vorn und hinten
sowie abgedunkelte Fondscheiben sind
inklusive! Besonders preisgünstig ist
auch ­Toyota Safety Sense®.
Grünste Marke der Welt
Toyota ist die grünste Marke aller Branchen: Viermal
hat das Interbrand-Institut die Studie „Best Global
Green Brands“ bisher veröffentlicht – ­Toyota ging
dreimal als Sieger hervor und wurde einmal Zweiter.
In einem 360-Grad-Ansatz reduziert ­Toyota schädliche Auswirkungen auf die Umwelt nicht nur im Fahrzeug, sondern auch in den „unsichtbaren“ Ebenen
wie Entwicklung, Produktion und Entsorgung.
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business promotion III
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Stark wie noch nie
Auris & Auris Touring Sports Spannende ­Antriebsvarianten
für die europäische Kompaktklasse: Der extrem leise und
komfortable Hybridantrieb, der 1,6 D-4D Diesel aus Österreich und der ebenfalls neue 1,2 Turbo Benzinmotor.
Gehört zur Familie
Verso Mit bis zu sieben Sitzen oder ebener
­Riesenladefläche. Zum modernen Familienfreund machen ihn auch der sparsame 1,6 D-4D
Dieselmotor aus Österreich und die serien­
mäßigen ­Toyota Safety Sense®-Systeme.
M
it stilvollem Design meldet sich der
Auris an der Spitze der europäischen
Kompaktklasse zurück. Chromspan­
gen und scharf geschnittene LED-Schein­
werfer sorgen für einen edlen Auftritt, der
sich im Innenraum fortsetzt: hochwertige
Oberflächen, sportliche Rundinstrumente
und ein TFT-Farbdisplay steigern die wahr­
nehmbare Qualität. Das Multimedia-System
­Toyota Touch® 2 setzt mit Tablet-Anmutung
und Funktionen wie Rückfahrkamera und
Internet-Apps Maßstäbe.
Drei innovative Antriebsarten
Als einziges Auto in dieser Klasse kann der
Auris drei Antriebsarten anbieten – jede An­
triebsart hat ganz besondere Vorteile. ­Hybrid
überzeugt mit Eco-Rekorden und niedrigen
Betriebskosten, bringt aber vor allem die
Fahrfreude zurück in den stressigen Verkehr:
Herrlich gleichmäßig und unglaublich leise,
entsteht ein entspanntes Komforterlebnis,
AURIS EDITION 45 MIT BIS ZU
2.800 EURO PREISVORTEIL
Viele Extras sind in der Auris Edition 45
kostenlos dabei: ­Toyota Touch 2® Multimediasystem, Leichtmetallfelgen, Smart Entry
& Start, Tempomat, Regensensor, Scheinwerfer-Ein-/Aus-Automatik mit Lichtsensor,
automatisch abblendender Innenspiegel
und abgedunkelte Fondscheiben!
Mit modernem
Dieselmotor aus
Österreich und bis
zu sieben Sitzen
bietet der Kompaktvan perfekte
Familienplanung.
Beruhigende Innovationen: Mit Technologie von
­Toyota Safety Sense® macht der Auris die Kompaktklasse zu attraktiven Preisen extrem sicher.
das andere Antriebe nicht bieten. Die wei­
teren Motorvarianten, darunter ein Diesel
aus österreichischer Produktion mit Norm­
verbrauchswerten ab 3,9 Liter sowie ein 1,2
Turbo Benzinmotor, sind besonders sparsam
und spritzig. Mit Technologie von ­Toyota Sa­
fety Sense® macht der Auris die Kompakt­
klasse zu attraktiven Preisen extrem sicher:
Das Automatische Fernlichtsystem erledigt
das Auf- oder Abblenden autonom, der Ver­
kehrszeichen-Assistent liest Straßenschilder,
und der Spurwechselwarner erkennt Fahr­
bahnmarkierungen. Wenn es doch einmal
eng wird, warnt das Pre-Collision-System
vor drohenden Unfällen und bremst im Not­
fall auch selbstständig.
Kombi für Familie und Business
Kompakte Kombis sind familienfreundlich
und im Business preislich attraktiv. Der
­Toyota Auris Touring Sports bietet groß­
zügige 530 Liter Ladevolumen. Praktisch: Die
Kofferraumabdeckung umfasst auch ein zu­
sätzliches Trennnetz zum Passagierraum. Die
Rücksitze sind im Verhältnis 60:40 umklapp­
bar, das ­Toyota Easy-Flat-System garantiert
leichte Bedienung und eine ebene Ladefläche,
die mit bis zu 1,65 Metern besonders lang ist
– das Kofferraumvolumen steigt auf bis zu
1.580 Liter!
E
inen Van mit flottem Auftritt sieht man
selten. ­Toyota änderte das mit dem
­neuen Verso: Die seitliche Charakterli­
nie, der Trapezgrill aus schwarzem Klavier­
lack und die zugespitzte Chromspange sind
Kniffe der Designer, dazu kommen Details
wie die markant eingefärbten Hecklichter
und neue Außenfarben. Ein Auto wie der
­Verso gehört quasi zur Familie: Sowohl in
der zweiten als auch in der dritten Reihe
verfügt der Van über Einzelsitze, die man mit
wenigen, einfachen Handgriffen im Boden
versenken kann. Die Sitze der zweiten Reihe
sind zudem fast 20 Zentimeter verschiebbar,
um wahlweise den Kofferraum oder die Bein­
freiheit der Passagiere zu optimieren. Alles
ist möglich – und vor allem leicht bedienbar.
Blitzschnell versenkt man fünf der bis zu sie­
ben Sitze im Boden und verfügt dann über
VERSO EDITION 45 MIT BIS ZU
3.800 EURO PREISVORTEIL
In der Verso Edition 45 ist T
­ oyota ­Safety
Sense® mit Pre-Collision-System, Spurwechselwarner und automatischem
Fernlicht serienmäßig. Zudem sind T
­ oyota
Touch 2® Multimediasystem, Alufelgen,
abgedunkelte Fondscheiben, Tempomat
und Regensensor inkludiert!
eine Ladefläche mit beachtlichen Abmessun­
gen: 1,57 Meter Länge und 1,37 Meter Breite.
Das bedeutet 1.740 Liter maximales
­Ladevolumen! Und die Gepäckraumabde­
ckung kugelt nicht im Auto herum, wenn
sie einmal abgenommen wird; stattdessen
kann man sie fein säuberlich in einem sicht­
geschützten Fach unter dem Ladeboden ver­
stauen.
Modernste Dieseltechnik aus Österreich
Der moderne Dieselmotor mit 112 PS – er
stammt aus der BMW-Kooperation und wird
in Österreich produziert – senkt den Norm­
verbrauch auf 4,5 Liter. Perfekt für längere
Strecken sind auch die extrem reduzier­
ten Innengeräusche und das hochwertige
Fahrwerk. ­Toyota hat diese Bereiche beim
Modellwechsel besonders aufwendig über­
arbeitet. Das optionale Skyview-Panorama­
glasdach im Verso weist eine sensationelle
Größe auf, das erzeugt wohnliche Atmo­
sphäre. Mit dem neuesten ­Toyota Touch® 2
Multimedia-System wird der Verso zum
rollenden Smart­phone. Beschützt wird mit
der modernsten Technik: Mit den serien­
mäßigen ­Toyota Safety Sense®-Systemen wie
Pre-Collision System, Spurhalte- und Fern­
lichtassistent ist die Sicherheit im Verso auf
einem neuen Niveau.
Mit 4x4-Leidenschaft zur Weltmarke
Toyota stellt den Menschen in den Mittelpunkt.
Der Anspruch, Autos für alle Menschen zu bauen,
hat die 4x4-Leidenschaft geprägt: Allradmodelle
wie Land Cruiser und Hilux haben ­Toyota in fast
alle Länder der Welt geführt. In den Gegenden
der Welt wurde der legendäre Qualitätsanspruch
der Marke geprägt – das Fundament für den
Aufstieg zum weltgrößten Autohersteller. Später
wurde der RAV4 zum Vorbild für die neue SUVKlasse. Mit 4x4-Leidenschaft begeistert ­Toyota die
Menschen – auf der ganzen Welt.
Größter Autohersteller der Welt
Toyota ist der weltweit größte Autohersteller und produzierte zuletzt über
zehn Millionen Autos pro Jahr. Laut Interbrand-Studie 2014 gehört ­Toyota
zusammen mit Unternehmen wie Coca-Cola, Apple und Google zu den
sechs wertvollsten Marken der Welt.
Legendäre Qualität: ein Auto wie ein Freund
Unabhängige Statistiken belegen ­Toyotas Führungsposition bei der Qualität. ­Toyota ist die erfolgreichste
Marke im TÜV-Report 2015, der die Fahrzeuge
mit den geringsten Mängeln erhebt. Bestätigt wird
das Ergebnis vom Auto Bild-Qualitätsreport: Die
Rangliste für Zuverlässigkeit, Langzeitqualität und
Kundenzufriedenheit führte zuletzt regelmäßig T
­ oyota
an. Auch bei der alljährlichen J.D. Power Kunden­
zufriedenheitsstudie konnte ­Toyota einen souveränen
Mehrfach-Erfolg einfahren. Besonders zuverlässig
sind die Hybridmodelle, bei denen der Kilometerzähler im Kundenbetrieb immer wieder die Millionengrenze knackt – ohne nennenswerte Reparaturen.
Fortsetzung auf Seite IV IV business promotion
Freitag, 15. April 2016
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© Toyota (3)
Mit einem schmalen Kühlergrill
und den ebenso
flachen Scheinwerfern schlägt
der RAV4 eine
dynamische
Designrichtung
ein. Tagfahrlicht
und zugespitzte Rücklichter
zeichnen schöne
Lichtsignaturen
dazu. Das edle
LED-Abblendlicht
glänzt, wenn der
RAV4 Hybrid leise
durch die Nacht
gleitet.
Immer mir nach­
Der neue RAV4 Das erste kompakte SUV der Welt war ein RAV4. Jetzt fährt der
Pionier wieder voraus – mit Hybridantrieb oder Dieselmotor aus Österreich. Wichtig
für Familien sind die Bestwerte beim Kofferraumvolumen: 501 bis 1.735 Liter!
U
nabhängig voneinander nahmen zwei
Erfolgsgeschichten in den letzten 20
Jahren ihren Lauf: Der Hybridantrieb
entwickelte sich von der revolutionären Idee
zur weltweit führenden Technologie; zeitgleich wurde das SUV vom Nischenmodell
zum Weltauto. Beide Entwicklungen wurden
von ­Toyota angestoßen, jetzt treffen sie im
RAV4 Hybrid erstmals aufeinander: Mit dem
Hybridantrieb fährt der SUV-Pionier erneut
voraus – und bringt neuen Schwung in das
überlaufene Segment.
So leise und sanft können 197 PS sein
So leise und entspannt wie mit dem RAV4
Hybrid konnte man in diesem Segment bisher noch nicht dahingleiten: Oft zieht sich
der 2,5-Liter-Benzinmotor ganz zurück und
überlässt dem Elektromotor die Arbeit; dann
ist es im Innenraum vollkommen ruhig.
Aber auch wenn sich der Benziner wieder
einschaltet, wird er weniger gefordert und
bleibt unauffällig – ein neues, leises Komforterlebnis. Weil der E-Motor die Beschleunigung in Watte packt und die stufenlose
Automatik sanft in einem Zug beschleunigt,
entsteht auch eine beeindruckende Gleichmäßigkeit. So bringt Hybrid sogar in den
hektischen Verkehr die Fahrfreude zurück.
Dass die zusätzliche Kraft des E-Motors
für eine Systemleistung von 197 PS sorgt,
hindert die überlegene Technik nicht daran,
bisher unerreichte Normverbrauchswerte ab
4,9 Liter zu erzielen. Neben dem frontgetriebenen RAV4 Hybrid gibt es auch eine besonders sparsame Allradversion: Das elektrische
E-Four-System mit 50 kW starkem Elektromotor an der Hinterachse ist deutlich sparsamer als konventionelle Allradsysteme.
Sparsamer Dieselmotor aus Österreich
Der neue RAV4 hat noch mehr Überraschungen im Talon. Speziell auf der Langstrecke
extrem sparsam ist ein neuer Österreicher:
Der 2,0 D-4D Dieselmotor aus der BMW-Kooperation wird im oberösterreichischen Steyr
produziert und verbindet 143 PS mit 4,7 Liter
Normverbrauch. Alle RAV4-Varianten profitieren gleichermaßen von Nachschärfungen
bei der Fahrdynamik, und auch im Innenraum
ist es während der Fahrt noch etwas leiser.
Mit ­Toyota Safety Sense® verfügt der RAV4
über ein neues Bündel an Sicherheitssystemen, die Leben retten können – und neben-
RAV4 MIT DIESELMOTOR AUS
­ÖSTERREICH AB 26.990 EURO.
DESIGN-PAKET ZUM HALBEN PREIS
Der neue RAV4 ist mit Dieselmotor aus
Österreich ab 26.990 Euro erhältlich.
­Zudem gibt es für den beliebten RAV4 Active das Designpaket derzeit zum halben
Preis – inklusive 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, abgedunkelten Scheiben hinten und
elektrischem Kofferraumdeckel EasyLoad.
bei wunderbar bequem sind: Zum Beispiel
hält der adaptive Tempomat automatisch
einen Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und bremst automatisch,
wenn jener sich verringert. Ist die Fahrbahn wieder frei, beschleunigt das System
zurück auf die eingestellte Geschwindigkeit – so als hätten Sie einen Autopiloten
an Bord.
Genial ist im Alltag auch der 360-GradMonitor, der mit vier Kameras einen Panoramablick auf die Fahrzeugumgebung aufs
Display zaubert. Im Innenraum sind es wieder Details, die den Komfort über das klassenübliche Niveau heben – etwa ein neues
4,2-Zoll-Display zwischen den Rundinstrumenten, das alle Informationen direkt in das
Blickfeld des Fahrers rückt.
Fortsetzung von Seite III
Von der Eco-Vision zum Technologieführer
Lange bevor „Grüne Mobilität“ zum großen Thema wurde, hat ­Toyota den
Umweltschutz zur Basis aller Entscheidungen gemacht. Die Eco-Vision
hat die Entwicklungen der Marke wegweisend gemacht: ­Toyota hat dem
Umweltschutz höchste Priorität eingeräumt und ist damit zum Technologieführer aufgestiegen. 19 Jahre nach dem Start des ersten HybridSerienautos hat die inzwischen vierte Prius-Generation (unten links) noch
keine direkten Gegner. Während die meisten Hersteller am Anfang der
Entwicklung stehen, hat ­Toyota eine Hybrid-Familie mit bereits acht Modellen gegründet. Im Premium-Segment bieten die sieben Hybridmodelle
von Lexus ebenfalls führende Technologie. Inzwischen macht ­Toyota mit
Hybrid als Basis den nächsten Schritt: Im Mirai (unten rechts) geht schon
die Technik der nächsten 100 Jahre in Serie – die einzige Emission des
Brennstoffzellenautos ist Wasser!
Das Versprechen: Always a better way
Seit diesem Jahr macht ­Toyota seine Vision mit einem neuen Markenversprechen deutlich: „Always a better way“
steht künftig unter dem Logo, und dieses Versprechen ist stark von der japanischen Kaizen-Philosophie der
ständigen Verbesserung geprägt. Auf dem Weg in die Zukunft der Mobilität nimmt ­Toyota eine Führungsrolle ein:
Der größte Autohersteller der Welt will das Leben der Menschen mit den sichersten, saubersten und stressfreiesten Fahrzeugen bereichern. Perfekte Qualität, ständige Innovationen und der Respekt für den Planeten sollen die
Erwartungen der Kunden übertreffen. Im Mittelpunkt steht immer der Mensch, dem ­Toyota ein Lächeln entlocken
will: „Wenn es keinen Spaß macht, ist es kein Auto“, sagt Präsident Akio Toyoda und gibt damit ein Versprechen
für immer bessere Autos ab. Jüngstes Beispiel: der spektakuläre C-HR (im Bild), ein Kompakt-SUV mit CoupéDesignlinie und Hybridantrieb. Start schon Ende 2016!
Wirtschaftszeitung für Marketing & Sales
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Freitag,
15. April 2016
Das Telefon ist tot
Jugendstudie von Market­
agent.com und DocLX 10
Markenmacher Im Talk
über Zucker, Steuern,
starke Marken 26
Janusköpfig WohnimmoMarkt zwischen Mangel
und Leerstand 34
Ausbaufähig Richter
Pharma wächst trotz
schwierigem Umfeld 42
Industrie ankurbeln
Neues Förderkonzept von
BMVIT, AIT und FFG 50
Was kosten Berater?
Preise nicht immer
­vernünftig kalkuliert 60
Customize it! Kunden lieben
die „elitäre“ Massenware
Mass Customization: Der Markt experimentiert noch, aber Angebot
und Nachfrage nehmen bei hochindividuellen Produkten rasant zu.
Großformate
jetzt easy
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6
XLweb2print.com
Atradius
© APA/AFP/Ye Aung Thu
WIEN. In Österreich sind etwa 90% der Unternehmen von
schlechter Zahlungsmoral
betroffen, ergab eine Untersuchung des Kreditversicherers
Atradius für Westeuropa.
Damit liegt Österreich leicht
über dem Westeuropa-Schnitt
(88,5%). Jedes fünfte österreichische Unternehmen (21%)
verschiebt wegen Zahlungs­
verzögerungen auch Investitionen. „Dies ist der höchste Wert
aller befragten Länder und
liegt fast doppelt so hoch wie
der europäische Durchschnitt“,
so der Kreditversicherer. (red)
Der medianet
Sonder­themenplan
2016 ist hier
­abrufbar!
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Die Schokoladenseite
des E-Commerce!
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Es hapert bei der
Zahlungsmoral
Online-Payment für E- und M-Commerce
Kredit- und Debitkarten, Bankensysteme,
Rechnungs- und Ratenkauf, Lastschrift,
paybox, mpass, paysafecard, PayPal, ...
Pleitegeier statt Lindwurm Kärnten
könnte jetzt der Konkurs drohen. 36
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6 coverstory
Freitag, 15. April 2016
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Der nächste Mega-Trend
Mass Customization, die kundenindividuelle Massenproduktion, könnte der nächste Mega-Trend werden.
Schon über 1.000 Online-Konfiguratoren sind derzeit in den westlichen Industrienationen im Einsatz.
der Kunden zur Partizipation an
der Produktentwicklung richtig
umgehen. Der Entscheidungsraum,
den ein Konfigurator bietet, muss
genau durchdacht werden.
Vorreiter Mymuesli
Auch im Food-Bereich setzen Kunden vermehrt auf den eigenen
­Geschmack. Mymuesli ist wohl einer der bekanntesten Anbieter und
Trendsetter, der mit Mynussmix,
My-Pizza, Mysaftbar, Myswisschocolate oder Meine-Mettwurst viele
Nachahmer gefunden hat. Deinsekt, Deinbonbon, Deinetorte und
Design-a-tea sind weitere Beispiele dafür, wie beliebt Konfiguratoren
im Food-Bereich mittlerweile sind.
Die österreichische Traditionsmarke Julius Meinl Kaffee setzt dabei
neue Maßstäbe – und bietet mit
MyMeinl ihren Kunden sogar die
Möglichkeit, den Röstgrad der Bohnen einzustellen und so ein einzigartiges Genusserlebnis zu schaffen.
Customize
Your Everything
2015 wurden insgesamt 173 neue
Konfiguratoren
eingeführt, das
ist ein Zuwachs
von 18%. Die
Fahrzeugbranche
zeigt im aktuellen
Jahresvergleich
den stärksten
Zuwachs, von 58
auf 87 Konfiguratoren; das ist ein
Zuwachs von 52%
bei geringer Fluktuation (nur zwei
Prozent wurden
eingestellt).
52%
Plus
Der Trend zum Einsatz von Online-Konfiguratoren zeigt einen
kontinuierlichen Anstieg. Zum
Start der Recherchen im Jahr 2007
konnten wir im Internet 600 Konfiguratoren identifizieren; die erste
Publikation des Reports vor drei
Jahren enthielt 900, die zweite 970
und die neueste, aktuelle Ausgabe
genau 1.050 Webseiten, die ihre
eCommerce-Lösungen mit ProduktKonfiguratoren erweitert haben.
Der Markt ist offenbar noch in
einer Phase des Experimentierens.
So waren zehn Prozent der Angebote 2014 (exakt 93 von 970) ein
Jahr später nicht mehr verfügbar.
Anderseits wurden 2015 insgesamt
173 neue Konfiguratoren eingeführt, das ist ein Zuwachs von 18%.
Die Fahrzeugbranche zeigt im aktuellen Jahresvergleich den stärksten
Zuwachs, von 58 auf 87 Konfiguratoren. Das ist ein Zuwachs von 52%
bei geringer Fluktuation (nur zwei
Prozent wurden eingestellt).
Für Schuh-Hersteller sind Konfiguratoren offenbar eine besonders große Herausforderung: 21%
der Angebote sind wieder vom
Markt verschwunden, aber 33%
sind neu dazugekommen. Sportausrüstungen halten sich mit 13%
Plus und 14% Minus in der Waage.
Accessoires (17% Plus/13% Minus),
Bekleidung (12% Plus/7% Minus),
Food (17% Plus/10% Minus) sowie
Haus und Garten (33% Plus/13%
Minus) haben unterm Strich deutlich zugelegt.
Klasse oder Masse? Kein Thema
Die Theorie, wonach Unternehmen
für ihre Produkte die Entscheidung
zwischen Klasse oder Masse treffen
müssen, wird durch Mass Customization einem Paradigmenwechsel
unterworfen. Früher waren maßgeschneiderte und beratungsintensive
Produkte logischerweise teurer als
Produkte aus der Massenfertigung.
Mit dem Siegeszug der digitalen
Kommunikation ist jedoch das Erfassen und Automatisieren der individuellen Kundeninformation in
der Produktion möglich geworden.
Mit Mass Customization greifen
zwei Wirkungsfelder ineinander:
Auf der einen Seite stehen Konfiguratoren, die einfach über die Website des Anbieters bedient werden
können. Auf der anderen Seite stehen Produktionsprozesse, die mit
neuen Technologien wie 3D-Druckern und direkter Ansteuerung
der Produktionsmaschinen dazu
führen, dass Individualprodukte
zum gleichen Preis hergestellt werden können wie Massenware.
Drei Dimensionen der Produkt­
individualisierung können unterschieden werden:
• Form oder Cosmetic Customization: im Wesentlichen eine
Produktveredelung (z.B. Applikationen bei einem T-Shirt, LaserGravuren von Kundennamen bei
Produkten).
• Functional Customization: Anpassung von Produktkomponenten nach gewünschten Funktionen (z.B. Anpassung der Komponenten in einem Computer, die
Farbe, Materialien, etc. bei Autos,
auch die Müslimischung nach
persönlichen Vorlieben).
• Fit Customization: auf individuelle Körper- oder Raummaße abgestimmte Produkte (z.B. in der
Bekleidungs- oder in der Möbelindustrie).
Finanzieller Mehrwert
Unternehmen treffen heute auf einen selbstbewussten, oft auch fordernden Käufer. Durch die Anpassung an persönliche Bedürfnisse
erhöht sich die Käuferidentifikation, und der wahrgenommene Wert
des Produkts ist im Vergleich zu einem Massenprodukt deutlich höher.
Weiters steigen Empfehlungsbereitschaft, Wiederkaufbereitschaft
und Loyalität bei den Käufern. Sie
agieren mitunter sogar als Multiplikatoren für ein Unternehmen
und dessen Produkte. Der Kunde ist
aufgrund der Individualisierung
auch bereit, mehr zu zahlen. Im Idealfall wird das individuelle Produkt
aufgrund der modernen Fertigungstechnologie aber zum gleichen Preis
des Massenprodukts hergestellt, so
lukriert das Unternehmen einen finanziellen Mehrwert.
Auf der Nutzerseite können die
vielen Angebote und Wahlmöglichkeiten, manchmal auch die schlechte Usability von Konfigurationen,
zu einer Überlastung führen. Der
auch als Mass Confusion bezeichnete Effekt tritt ein, wenn der Nutzer mit einer verwirrenden Vielzahl
an Individualisierungsoptionen
alleingelassen wird. Unternehmen
müssen daher mit der Bereitschaft
Über den Autor
Paul Blažek, CEO
von cyLedge und
Mitgründer von
Combeenation,
recherchiert (mit
den Co-Autorinnen Martina
Partl und Clarissa
Streichsbier) weltweit Trends und
Entwicklungen
im Bereich von
Online-Konfiguratoren. Blažek ist
Gründungsmitglied des International Institute for
Mass Customization and Personalization (IIMCP) und
Mitglied der Smart
Customization
Group des MIT.
© Combeenation.com
WIEN. Wer 30.000 € für ein Auto
ausgibt, der möchte auch ein paar
persönliche Extras. Das gilt umso
mehr, wenn ein Käufer für einen
Neuwagen 100.000 € oder mehr
auslegen will. So ist es schlüssig,
dass Autohersteller wie Opel, Ford,
Fiat und Seat, die vorwiegend für
den Massenmarkt produzieren,
ebenso Produkt-Konfiguratoren
anbieten wie Premiumhersteller
Audi, BMW und Lexus. Und natürlich können auch Kunden des
Luxussegments, von Bugatti über
Ferrari bis Rolls-Royce, mit OnlineKonfiguratoren ihre individuelle
Anfertigung in Auftrag geben.
Der Configurator Database Report, der demnächst in der dritten
Ausgabe erscheint, listet dem entsprechend an erster Stelle Autos
als am häufigsten verbreitete Produkte, die via Online-Konfiguratoren im wahrsten Sinn des Wortes
maßgeschneidert werden können.
An zweiter Stelle folgt die Kleidung.
Der Report dokumentiert aber
auch, wie breit das Thema mittlerweile aufgestellt ist – sowohl
im B2C- als auch im B2B-Bereich:
Damenhandtaschen, Armbanduhren, Schuhe, Fahrräder, Kosmetika, Spielkarten, Bücher, Computer,
Möbel, Türen und ganze Häuser
können individuell konfiguriert
werden.
© Nike
••• Von Paul Blažek
Gigantische Potenziale
Mass Customization – übersetzt
als kundenindividuelle Massenproduktion – rückt die unternehmerische Wahrnehmung des Kunden von einer Social Media-Dialogebene tief in die Dimension eines
eigenständigen Produktgestalters.
Anders gesagt: In der Differenzierung stecken gigantische Potenziale. Viele Unternehmen bekommen
dadurch die Chance, neue Qualitäts- und Alleinstellungsmerkmale in ihre Produkte einzubringen.
Gerade im Zeitalter der aus Nutzersicht austauschbaren Massenprodukte und Plagiate führen
­unverwechselbare Produkte, die
nicht kopiert werden können, zu
einem großen Wettbewerbsvorteil.
Der Paradigmenwechsel führt
letzten Endes zum Aufbrechen geschlossener Innovationsprozesse,
der Nutzer wird zum Co-Innovator.
Ich bin überzeugt, dass Konsumenten die Individualisierung zu einem
neuen Standard in den Produktwelten erheben. Doch auf dem Weg
zur Steigerung der Kundenloyalität
und der Internet-Verkäufe gibt es
auch Stolpersteine.
Mass Customization hat das Potenzial, eine disruptive Veränderung in der gesamten wirtschaftlichen Produktion und dadurch in
der unternehmerischen Arbeitswelt hervorzurufen. Die Herausforderung aus unternehmerischer
Sicht besteht darin, den Nutzer
als mündigen Kunden in die Produktentwicklung einzubinden; dafür müssen dann auch die richtigen
Schnittstellen geschaffen werden.
Viele Unternehmen basteln
selbst Konfiguratoren und unterschätzen die Komplexität der Integration in bestehende eCommerce-,
ERP- und Social-Media-Lösungen.
Die Folge bei diesen Projektumsetzungen sind explodierende Kosten,
verzögerte Abwicklung bis hin zum
Scheitern der Projekte.
Der Configurator Database Report
2015 ist demnächst über Amazon
und den Buchhandel erhältlich. Als
Angebot für medianet-Leser erfolgt
eine Gratis-Zusendung als eBook
bis Ende April auf Mailanfrage:
Paul.Blazek@combeenation.com
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 prime news 7
ITdesign holt
sich imposult
WIEN. Schon Anfang April hat der
Wiener IT-Dienstleister ITdesign
den Data Warehouse und Business
Intelligence Spezialisten imposult
übernommen. „Alle Mitarbeiter
und Aufträge“, heißt es vonseiten
der beiden Unternehmen, „gingen
nahtlos an ITdesign über“.
imposult wurde im Jahr 2001 gegründet und hat sich als Spezialist
für Data Warehouse und Business
Intelligence-Lösungen etabliert
– auch über die Landesgrenzen
hinaus; unter anderem mit Lösungen für A1 Telekom, Bank Austria,
ÖSTAT, Musgrave Irland und Spar
Deutschland.
Teams“, bestätigt ITdesign-Marketingverantwortliche Anita Tuma.
Über ITdesign
ITdesign ist seit 15 Jahren einer
der führenden herstellerunabhängigen IT-Dienstleister und Consultants Österreichs. Auf die Experti-
se in den Bereichen Infrastruktur,
Cloud und IDM sowie auf zahlreiche ITdesign-Eigenentwicklungen
vertrauen Kunden wie Österreichische Kontrollbank, Vossen, Salinen
Austria, ÖAMTC, Lkw Walter, Licht
für die Welt, Frischeis, EVVA und
das Bundesrechenzentrum. (red)
© Michael Kammeter
IT-Gipfeltreffen in Wien: Der heimische IT-Dienstleister
ITdesign hat den Data-Warehouse- und Business
Intelligence-Spezialisten imposult übernommen.
ITdesign-Geschäftsführer Michael Botek (l.) und Thomas Kindl (vorm. imposult).
Neue Brainpower
„Wichtig war“, sagt ITdesign-­
Geschäftsführer Michael Botek,
„dass wir mit imposult nicht nur
unser Portfolio erweitern, sondern
auch Spezialisten ins Team holen,
die zu unserem hohen Qualitätsanspruch passen und uns ergänzen.“
Mit der Erweiterung des Port­
folios um die zukunftsträchtigen
Geschäftsfelder Business Intelligence und Data Warehouse rüste
sich ITdesign für die bevorstehende Digitalisierung und den immer
wichtigeren Bereich Big Data.
Die Kunden, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung,
profitierten vom neuen Know-how
sowohl bei Consulting, Planung als
auch in der Umsetzung der neuen Bereiche – als eigenständige
­Lösung oder auch in Verbindung
mit den bestehenden ITdesign Spezialgebieten: Infrastruktur, Cloud
und IDM.
„Startbereit“
„Wir stehen in den Startlöchern.
Die neuen Mitarbeiter sind vom
ersten Tag an vollwertiger Teil des
Mit Charity-Effekt
Capgeminis Umzug
in höhere Sphären
WIEN. Das Österreich-Team des
IT-Beratungsunternehmens Capgemini hat in Wien ein neues Büro
bezogen: Ab sofort logieren die
rund 100 Beschäftigten im Millennium-Tower. Im Zuge der Housewarming-Feier wurde ein Spendenscheck an den Verein „Contrast“ übergeben. Dieser Verein
betreut sehbehinderte und blinde
Kinder von null bis sechs Jahren.
„Wir sind ein sehr nachhaltig orientiertes Team hier in Österreich
und wollten die alten Büromöbel
nicht einfach wegwerfen“, umriss
der Vorstandsvorsitzende von
Capgemini Österreich, Bernd Bugelnig, den Ursprung des CharityGedankens: Jeder Mitarbeiter
konnte sich daher aus dem alten
Büro Möbel oder andere Einrichtungsgegenstände mit nach Hause
nehmen und dafür eine freiwillige
Spende entrichten. So kamen 2.600
€ zusammen, die nun für sinnvolle
Projekte mit den Kindern eingesetzt werden können. (red)
ERFOLGREICHE B2BKOMMUNIKATION IST
MANCHMAL EIN SCHMUTZIGES GESCHÄFT
Gerhard Preslmayer
Geschäftsführender Gesellschafter
Wissen, Begeisterung und Komplettservice sind für uns die Basis herausragender B2B-Kommunikation. Um alles über Ihre Marke zu erfahren, gehen wir tief rein:
in Ihre Produktion, in Ihre Reinräume und Labore oder auf Ihre Teststrecke und in Ihren Windkanal. So wird Komplexes einfach. So wird ein Versprechen für die
Zielgruppe relevant. So wird B2B-Kommunikation überraschend und aufmerksamkeitsstark. Das alles macht uns zu dem, was wir für unsere Kunden sind:
Die treibende Kra der B2B-Kommunikation.
SPS MARKET ING GmbH | B 2 Businessclass | Linz, Stuttgart | agency@sps-marketing.com | www.sps-marketing.com | www.e3network.com
8 kommentare
Freitag, 15. April 2016
Wehret denen, die auf
dem Wasser wandeln
Zitat der Woche
„Bild Digital“-Chefredakteur
Julian Reichelt im Interview
(www.meedia.de).
Ich sehe keinen
Grund, unsere
Inhalte radikal für Google
zu optimieren.
Unsere Inhalte
sind für unsere
User ­optimiert.
Es wird zunehmend irrelevant, ob man Nachrichten via Standard,
Presse, ORF konsumiert – oder über Postillon und Tagespresse.
klärungsdiskussionen zur Kärntner Hypo allen
Ernstes, sie habe a) die Banker eh geschimpft, b)
gegenüber Brüssel für Österreich „wie eine Löwin gekämpft“ – und den „Rucksack dieses Molochs, den ich übernommen habe, erleichtert“,
und zwar um Milliarden (c). Sich in die Tasche
zu lügen, ist offenbar leichter, wenn man vorher
für genügend Leere gesorgt hat.
Leitartikel
••• Von Sabine Bretschneider
Roboter-Antidot
Studie zu „sicheren Jobs“
Eine Studie der Oxford University hat sich mit dem Wegfall
diverser Jobs als Folge der
Digitalisierung auseinandergesetzt. „Aber nicht alle Berufe
sind gleich anfällig für eventuelle
Automatisierung“, schreiben die
Studienautoren. Daraus errechnete man die Wahrscheinlichkeit
für diverse Professionen, dem
Ersatz durch Roboter zum Opfer
zu fallen. Hier ist eine Rangliste
jener Jobs, die am schwersten
durch Maschinen ersetzt werden
können – „The 22 safest jobs
during the robot revolution“:
Auf Platz 1 landete – mit einer
Ersatz-Wahrscheinlichkeit für die
nächsten Dekaden von 3,8%
– der Tierarzt; Haustierbesitzer
würden sich von einem Veterinär
mehr Empathie und Fürsorge erwarten, als ein Roboter aufbringen könne … Als weitere sichere
Professionen gelten beispielsweise Fitnesstrainer, Ernährungsberater, Visagisten, Zahnärzte,
Förster, Feuerwehrmänner,
Floristen, Fotografen, Chirurgen,
Anwälte … und Psychologen –
unter Umständen für jene, die
in einer dieser Branchen mit
der Produktivität von Robotern
mithalten müssen. (red)
denteurem militärischem Overkill eine Reihe
von vollkommen „failed states“ produzierten, das
macht Europa diplomatisch und mit feiner Klinge: Man schließt zuerst überhastet verhandelte
Abkommen mit der Türkei und derem von diktatorischem Überschwang gefährdeten Staatsoberhaupt. Dann wundert man sich über die Konsequenzen und wirft den Menschenrechten mit
Schwung und viel Einsatz die Meinungsfreiheit
hinterher. Nach Happy Ending klingt das nicht.
Noch gibt es keine tragfähige Einigung, ob
man etwa den Propheten jetzt eigentlich auf wie
auch immer belustigende Art und Weise abbilden darf – und darüber, wie wir den Blasphemieparagrafen handhaben, da tut sich schon die
nächste Hürde auf: Wie verfahren wir mit der
belustigenden Darstellung diesseitiger Auf-demWasser-Wandler? Schade halt, dass man nicht
jegliche Entscheidung so dahinschleppen kann
wie die österreichische Föderalismusreform.
Bleiben wir beim sakralen Unterton: „Die Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf,
damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht
anders arbeiten als nach dem Bibelwort: ‚Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten.‘ (…) Was
darf die Satire? Alles.“ (Kurt Tucholsky). Darf sie?
Muss sie? Und wenn sie darf und sollte: Definiere
Satire … „Satiren, die der Zensor versteht, werden mit Recht verboten.“ (Karl Kraus).
Impressum
Medieninhaber:
„medianet“ Verlag AG
1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG
http://www.medianet.at
Gründungsherausgeber: Chris Radda
Herausgeber: Germanos Athanasiadis,
Mag. Oliver Jonke
Vorstand: Markus Bauer
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Chefredakteurin/Redaktionsleitung:
Mag. Sabine Bretschneider, Stv.: Dinko Fejzuli
Warum aus Big Data
oftmals Bad Data werden
Kontakt:
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Fotoredaktion: fotored@medianet.at
Wenn die Märkte auf Konjunkturdaten überreagieren …
Gastkommentar
••• Von Didier Le Menestrel
STATISTIKEN. „Die Zahlen sind besser, als
erwartet“ bzw. „Die Zahlen bleiben hinter
den Erwartungen zurück“. Wer freitags gegen 14:30 Uhr, wenn die US-Beschäftigungszahlen bekannt gegeben werden, durch einen
Handelssaal geht, kommt definitiv an einem
der beiden Sätze nicht vorbei – mitunter ausgeschmückt mit einem enttäuschten Fluch
oder einem klangvollen „Yes!“ Sobald China
etwas früher am Tag einmal andere Zahlen
veröffentlicht haben sollte, hat man sicherlich die Gelegenheit, das unvermeidliche
„You cannot trust Chinese statistics“ (viele
Broker sind Angelsachsen) zu vernehmen.
Alternative Kennzahlen
Wenn schon Einigkeit darüber besteht, dass
chinesische Statistiken nicht vertrauenswürdig sind, stellt sich die Frage, ob wir dann anderen Statistiken tatsächlich vertrauen können. Ist es richtig, den Konjunkturdaten so
viel Bedeutung beizumessen, und was sollen
die Märkte damit anfangen? Knifflige Fragen,
die in einer fundierten Studie der UBS gestellt
wurden.
Wenn die Märkte auf Konjunktur­daten
überreagieren, dann sicherlich deswegen,
weil die Börsianer sie für sehr zuverlässig
halten. Nehmen wir etwa die Verbraucherdaten: Während in den 80er-Jahren 85% der im
Rahmen von Meinungsumfragen befragten
Personen antworteten, sind es heute nur noch
etwa 65%, und die Antworten sind häufiger
ausweichend. Die Statistiker versuchen, diesen Rückgang zu umgehen, indem sie Daten
direkt im Web suchen, aber damit messen sie
© LFDE
© APA/AFP/Jewel Samad
LUSTIG? Es war wieder eine ereignisreiche
Woche. Spannend, skurril – und manchmal nur
mehr zum Hinsetzen und Gut-sein-lassen. Der
Umgang mit den Scherzen des deutschen Satirikers Böhmermann löst einen geopolitischen
Kontinentaldrift aus, der niederösterreichische
Landesfürst lässt seinen Chef im Bund als armen Tropf dastehen, um den aufwendigen Anlauf zu den eigenen Herrschaftsjubiläumsfeierlichkeiten hübscher gestalten zu können. Und
die ehemalige Finanzministerin Fekter sagt bei
einem Auftritt im Rahmen der unendlicher Auf-
Failed Jokes
Liest man derzeit die Nachrichten zu den wichtigsten wochenpolitischen Themen (um den
Rhythmus dieser Publikation zu berücksichtigen), dann ist es weitgehend egal, ob man sie via
Standard und Presse konsumiert – oder über
Postillon und Tagespresse. Die permanente satirische Überhöhung, der sich die politischen
Abläufe selbst unterziehen, stellt auch die, die
von Berufs wegen überzeichnen, vor Herausforderungen. Das ZiB2-Interview des Vizekanzlers hätten auch die Synchronkabarettisten von
Maschek nicht besser hinbekommen. Wiewohl:
„Besser“ ist der falsche Ausdruck, „übler“ trifft
es eher. Der Versuch, eine Sachlage, die man augenscheinlich selbst verflucht, dennoch vehement zu verteidigen, aber zwischen den Zeilen
doch Unmut kundzutun, ließ dem Zuseher die
Gänsehaut über den Kopf kriechen.
Zurück zum Beginn: Was die Amerikaner in
Nahost verbockt haben, indem sie mit milliar-
Analysen
Didier Le Menestrel ist Chairman
von La Financière
de l’Echiquier,
einer der markt­
führenden
un­abhängigen
Fonds­gesell­
schaften in
Frankreich.
Die Kommentare geben die
Meinung des
Verfassers wieder.
Wir behalten uns
das Recht auf
Kürzung vor.
dem Verbrauch außerhalb des ­Internets zu
wenig Bedeutung bei. Der Weg von den „Big
Data“ zu den „Bad Data“ ist nicht mehr weit:
Auch wenn die Daten heute viel detaillierter
sind, ist die tatsächliche Zuverlässigkeit der
Zahlen nicht unbedingt größer geworden.
Wenn Anleger die veröffentlichten Statistiken dahingehend etwas relativieren, dürfte
ihnen dies zu mehr Gelassenheit verhelfen.
Ebenso die Betrachtung weniger wichtiger,
aber mitunter durchaus relevanter Statistiken. Ein Beispiel? Heute bereiten 50% der
Menschen in Shanghai ihre Mahlzeiten nicht
mehr allein zu, sondern lassen sie sich liefern. Diese Zahl ist letztendlich aussagekräftiger als ein unsicheres BIP und sie beruhigt
– sowohl in Bezug auf den Wandel der chinesischen Wirtschaft in Richtung einer Dienstleistungswirtschaft als auch in Bezug auf
deren Wachstumsaussichten.
medianet.at
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(sb – DW 2173)
Chef vom Dienst: Rudolf Grüner (rg – DW 2176)
medianet marketing & media
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­Schmid, Berat Qelaj Anzeigen­produktion:
­Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck
und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at &
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Service-Hotline: 795 00-60, service­center-wien@
redmail.at“ Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr)
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meldung nur zum Ende des vereinbarten
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gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen
Geschäftsbedingungen; Ge­richts­stand ist Wien.
Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung
der Redaktion decken.
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Freitag, 15. April 2016 cover 9
marketing
& media
Europaweit Die Umfrage
„Generation What?“ ist
gestartet 11
Postdigital Wenn das
Menschliche wieder
­wichtiger wird 12
Außenwerbung Neu­
artiges Produkt: auf­
blasbare LED-Walls 14
Jubiläum Studiengang
Media- und Kommunika­
tionsberatung 15
Gastkommentar Oliver
Voigt über die Erhebungs­
methoden der MA 16
© leisure.at/Roland Rudolph
© Mediengruppe Österreich/Chris Singer
DocLX Holding-Gründer Alexander Knechtsberger und Studienautor und Marketagent.com-Geschäftsführer Thomas Schwabl bei der Studien-Präsentation.
Die Jugend von heute:
traditioneller als gedacht
Bereits zum fünften Mal fragten der Jugendmarketing-Spezialist ­DocLX
und Marketagent.com nach, wie die Jugend von heute so lebt. 10
(www.medianet.at)
Erfolgreich mit „Pimp My Campaign“
Punktlandung: Optimierte Kampagnen – treffsichere Kundenansprache!
Wie dreht man ganz gezielt
an der Responseschraube?
Mit welchem Mailingkonzept gewinnt man die jeweilige Zielgruppe und animiert
sie zur Interaktion?
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Zusammenarbeit mit
dem DMVÖ, liefert
© Österreichische Post AG
hierzu passgenaue Antworten
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zu gestalten.
Messbare Erfolge
Die Ergebnisse bereits
absolvierter Kampagnen
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Gepimpte Direct Mailings
weisen signifikante
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Auch dieses Jahr haben Unternehmen die Möglichkeit, ihre
Dialogkampagnen mit
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Womit Le Club AccorHotels
punkten konnte, lesen Sie
auf Seite 11 dieser Ausgabe.
PROMOTION
Der medianet
Sonder­themenplan
2016 ist hier
­abrufbar!
10 coverstory
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
Im Großen und Ganzen zufrieden
Marketagent.com
und DocLX nahmen
zum fünften Mal das
Leben von Österreichs Jugend unter
die Lupe, u.a auch
den Medienkonsum.
WIEN. Die Generation Y gilt als
große Herausforderung für den Ar­
beitsmarkt, und in zahlreichen Stu­
dien wird von einer gänzlich neu­
en Generation gesprochen, die mit
neuen Wertesystemen, Wünschen
und Vorstellungen heranwächst.
Wie die Millennials wirklich
­ticken, untersuchen im Rahmen
des Jugend Trend Monitors, der
größten Jugendstudie hierzulan­
de, das Marktforschungsunterneh­
men Marketagent.com und DocLX,
­Ö sterreichs größte Event- und
­Jugendmarketingagentur mit tou­
ristischem Schwerpunkt.
Im Jänner und März 2016 wur­
den insgesamt 1.763 Jugendliche
im Alter zwischen 14 und 29 Jah­
ren zu ihrem Tagesablauf befragt,
der ein sehr homogenes Bild von
einer grundsätzlich zufriedenen
Jugend zeichnet.
Keine Rebellengeneration
Bei der gestrigen Studienpräsenta­
tion im Palais Schönborn, welches
auch der neue Sitz und gleichzeitig
Eventlocation der DocLX ist, fasst
DocLX Holding-Gründer Alexan­
der Knechtsberger zusammen: „Die
Jugendlichen finden sich im gere­
gelten Alltag sehr gut zurecht, wo­
bei sich das Bedürfnis nach einer
ausgeglichenen Work-Life-Balance
schon in jungen Jahren erkennen
lässt. Wenig Sport steht eine gesun­
de und ausgewogene Ernährung
gegenüber. Deutlich zu erkennen
ist die Bedeutung des Smartpho­
nes als ständiger Begleiter, das al­
lerdings kaum mehr für klassische
Telefonate genutzt wird.“
Studienautor und Marketagent.
com-Geschäftsführer Thomas
Schwabl betont: „Der große Auf­
ruhr um die Generation Y in den
Medien scheint übertrieben: Wir
sehen eine Generation, die bewusst
mit ihrer Zeit umgeht und weitge­
hend zufrieden ist. Die jungen Er­
wachsenen und Jugendlichen sind
keine Rebellengeneration, sondern
haben sich mit dem System und
seinen Mechanismen angefreun­
det.“
Wie kommunizieren Jugendliche?
Neben der Abfrage über das alltäg­
liche Leben im Tagesablauf wurde
© Panthermedia.net/Benis Arapovic
••• Von René Ach
und Dinko Fejzuli
Der große Aufruhr um die
Generation Y in den Me­
dien scheint über­trieben.
auch ganz genau hingesehen, wie
junge Menschen von heute kom­
munizieren.
Geht man nach den Studien­
ergebnissen, passiert dies nicht
auf die Art und Weise, wie es viel­
leicht noch vor wenigen Jahren der
Fall war: „E-Mail und Telefon sind
tot“, so Knechtsberger überspitzt.
Und in der Tat: Bei einer täglichen
Nutzungsdauer von beachtlichen
zwei Stunden wird das Smartpho­
ne zum Telefonieren genützt, wobei
sich klar zeigt, dass umso weni­
ger telefoniert wird, je jünger die
37%
Zeitungsleser
Zeitungen werden
bevorzugt in ihren
Onlineausgaben
konsumiert und
zwar von 37% der
Befragten.
Befragten sind. Durchschnittlich
werden nur vier Telefonate am Tag
geführt, jedoch 53 Kurznachrichten
versandt und noch weit mehr über
WhatsApp. Hier gilt: je jünger, des­
to fleißiger beim Tippen. Die 14- bis
19-Jährigen verschicken pro Tag 81
Kurznachrichten, bei den 25- bis
29-Jährigen sind es hingegen nur
27. Auch E-Mails stehen schlecht in
der Gunst: Nur drei pro Tag werden
verschickt.
Kommunikation via Facebook
Obwohl gerade in dieser Zielgruppe
längst totgesagt, ist, wenig überra­
schend, Facebook das meistgenutz­
te Soziale Medium, das von 80% der
Befragten fünfmal täglich genutzt
wird. Platz zwei geht an den Vi­
deodienst YouTube, auf den 60%
zugreifen, und Platz drei holt sich
Instagram mit 36,5% der Befragten.
Twitter, Tinder, Pinterest und Xing
spielen bei den 14- bis 29-Jährigen
so gut wie keine Rolle.
81% geben an, mit ihren Freun­
den Kontakt über Kurznachrich­
ten zu haben, und 60% haben ihre
Freunde gestern persönlich ge­
troffen. Nur 38% haben zum Hörer
Jugendversteher
DocLX HoldingGründer Alexander Knechtsberger
und Studienautor
und Marketagent.
com-Geschäftsführer Thomas
Schwabl gehen
dem Leben der
14- bis 29-Jährigen auf die Spur.
Von der Frage,
wie viele Bussis
sie am Morgen
nach dem Aufwachen bekommen,
bis hin zur Frage
wie und über
welche Kanäle
sie Nachrichten
konsumieren.
Informationen
Der „Jugend
Trend Monitor“
von Marketagent.
com und DocLX
nimmt bereits zum
5. Mal das Leben
von Österreichs
Jugend unter die
Lupe; die aktuelle
Studie untersucht
den Tagesablauf
und Medienkonsum der 14- bis
29-Jährigen und
begleitet knapp
1.800 Jugendliche und junge
Erwachsene einen
ganzen Tag lang
durch die demoskopische Brille.
gegriffen. Die Kommunikation mit
Freunden wird von 80% der Be­
fragten überwiegend positiv emp­
funden.
Nachrichten kommen an
Erfreuliches für die heimische
Printbranche: Auch diese wird ge­
nutzt, aber dann eher in der digi­
talen Form; 37% der Befragten ho­
len sich News über die Onlineaus­
gaben der heimischen Zeitungen.
Insgesamt nehmen rund 70%
der jungen Menschen Nachrichten
zumindest am Rande war, wobei
chronikale Nachrichten und aktu­
elles Tagesgeschehen, Politik sowie
lokale und regionale Geschehnis­
se die Wahrnehmung dominieren.
Nach Hörfunk und TV bestimmen
bereits Artikel in Sozialen Medien
die Nachrichtenwahrnehmung. Als
traditionsreiches Digitalmedium
hat der Teletext noch nicht ausge­
dient: Er rangiert als Informations­
quelle noch vor Wochenzeitungen
und Magazinen.
Immerhin zwei Drittel der Mil­
lennials geben an, täglich zwei
Stunden vor dem klassischen
Fernseher zu verbringen. Der PC
liegt mit einer durchschnittlichen
Nutzungsdauer von drei Stunden
durch 72% der Befragten bereits
vor dem linearen TV-Gerät.
Jugendliche Frühaufsteher
Die Jugendlichen und jungen
­E rwachsenen sind keine Lang­
schläfer: Unter der Woche beginnt
ihr Tag um 6:30 Uhr und auch am
Wochenende verlassen sie das Bett
schon um 9:30 Uhr. Fast die Hälf­
te der Befragten (48,1%) wird vom
Smartphone oder Tablet aus dem
Schlaf geholt; der klassische We­
cker beendet nur mehr die Träume
von 13,6% der Umfrageteilnehmer.
20,6% benötigen gar keine techni­
schen Hilfsmittel, sondern wachen
von allein auf.
Trotz des frühen Starts in den
Tag ist die Laune überwiegend
(41,2%) in den Morgenstunden gut,
deutlich besser wird sie allerdings
am Wochenende. Schlecht gelaunt
in den Tag starten nur 3,6% der
Millennials.
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 medien 11
Ein elektronisches
Selfie der Jugend
Befragung als Unterhaltung
18- bis 34-Jährige aus zwölf eu­
ropäischen Ländern (Deutsch­
land, Spanien, Italien, Frankreich,
Griechenland, Tschechien, Wales,
Belgien, Irland, Niederlande, Lu­
xemburg und Österreich) sind ein­
geladen, 149 Fragen zu beantwor­
ten. Erhoben werden persönliche
Einstellungen zum den Themen
­Familie, Freundschaften, Sexuali­
tät, Freizeit, Zukunft bis hin zu ge­
sellschaftlich relevanten Themen
wie Bildung, Arbeitsplatz, Migra­
tion usw.
In der Umfrage selbst gibt es je­
doch nicht nur die Möglichkeit, die
Fragen zu beantworten; durch eine
interaktive Gestaltung kann man
zusätzlich per Klick die Umfrage­
ergebnisse der anderen Länder
abfragen und vergleichen sowie
Antworten von Befragten auch in
Form von Videos ansehen. Abrufbar
ist die Befragung unter oe3.ORF.at/
generation-what.
2016 andauert; koordiniert werden
die Aktivitäten dazu im ORF vom
Public-Value-Kompetenzzentrum.
Der ORF widmet dem Vorhaben
einen umfangreichen Programm­
schwerpunkt, sowohl in allen Ra­
dios, Fernsehsendern, auf ORF.at,
der TVthek und im Teletext. Rund
16.000 Österreicher haben bereits
in den ersten Stunden teilgenom­
men. Die Ergebnisse werden kon­
tinuierlich ausgewertet. Im No­
vember wird das Projekt in einer
europaweiten Themenwoche der
europäischen öffentlich-rechtli­
chen Medien bilanziert. (rach)
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Gabi Hiller mit PhilippHansa (beide Ö3).
█Direkt zum Erfolg mit Gold &█
█Platinum, Classic & Silver█
Top-Resultate für crossmediales Tourismusmailing:
+50%
29
%
Response Response
bei Elite-Kunden
bei Classic & Silver Kunden
Das Ziel von AccorHotels,, Bonus-Kundenkartenbesitzer zum
Opt-in für den E-Mail Newsletter zu gewinnen, wurde dank
Pimp My Campaign erfolgreich umgesetzt: Je nach Kundenklassifizierung wurde mit einem individuellen Direct Mailing mit
der Option, einen exklusiven Dubai-Urlaub zu gewinnen, sowie
ergänzenden crossmedialen Massnahmen (personalisierte
Landingpage / Facebook ReTargeting) ein beeindruckendes
Ergebnis erzielt.
Wenn auch Sie mit Ihrer Direct-Mail-Kampagne mehr
Response erzielen möchten, dann melden Sie sich
noch heute für Pimp My Campaign 2016 an.
Wir unterstützen Sie gerne.
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melden █
n
a
t
z
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e
█j
IGN.AT
YCAMPA
M
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WW
█W
Europaweite Koordination
Die Ergebnisse der Umfrage wer­
den in allen Ländern von wissen­
schaftlichen Instituten ausge­
wertet, für den ORF übernimmt
diese Aufgabe das Institut SORA.
Die EBU (European Broadcasting
Union) ist verantwortlich für das
Projekt Generation What?, das eu­
ropaweit zeitgleich am 11. April
gestartet wurde und bis November
POST_PMC_Accor_INS_216x288_RZ_JuniorpageMedianet.indd 1
Credits: Trendmarketing Austria AccorHotels | KBPRINTCOM.AT | Österreichische Post AG | DMVÖ – Dialog Marketing Verband Österreich
WIEN. Auch der ORF widmet sich
seit dieser Woche dem Thema Ju­
gend. Mit „Generation What?“ wur­
de am vergangenen Montag eine eu­
ropaweite Umfrage zur Erforschung
jugendlicher Bedürfnisse gestartet.
Präsentiert wurde das Projekt im
jugendliche Rahmen – am Dach­
boden des „25 hours Hotel“ in WienNeubau, unter anderem von ORFGeneraldirektor Alexander Wrabetz
und den beiden Ö3-Moderatoren
Gabi Hiller und Philipp Hansa. Die
Umfrage ist jedoch keine, wie man
sie kennt; durch zahlreiche unter­
halterische Elemente versucht man
die Generation What zur Teilnahme
zu bewegen. Die Infos:
Der ORF unternimmt gemeinsam
mit 14 weiteren öffentlich-recht­
lichen Medien in zwölf europäi­
schen Ländern dieses Experiment
und wird zur Plattform für die
Vermessung der Lebenswelt der
Generation mit den vielen Namen:
der Generation What. In 149 Fragen
ergründet eine interaktive OnlineUmfrage Wünsche, Haltungen, Zie­
le, Sorgen und Hoffnungen junger
Menschen. So soll ein Porträt der
jungen Generation Europas entste­
hen. Ö3 hostet die Online-Umfrage,
die am 11. April auf der Homepage
von Ö3 startete.
Beim ORF ist man stolz darauf,
Teil des Projekts zu sein: „Ziel von
‚Generation What?‘ ist es, medien­
übergreifend ein authentisches
Bild junger Menschen aus allen Be­
reichen der Gesellschaft zu zeich­
nen“, erklärt Wrabetz bei der Prä­
sentation. Die „Generation What“
solle dadurch ein elektronisches
Selfie von sich machen, ergänzte er.
© ORF/Milenko Badzic
Der ORF und 14 weitere öffentlich-rechtliche Medien führen
ein Projekt in zwölf Ländern durch; die interaktive Umfrage
„Generation What?“ will so Jugendthemen erforschen.
30.03.16 14:55
12 feature
Freitag, 15. April 2016
Beziehungen im
postdigitalen Zeitalter
© Panthermedia.net/Aliaksei Luskin
Wenn das Menschliche wieder wichtiger wird als die Algorithmen, dann braucht es
ein neues Beziehungsmodell für Menschen, Dinge und Marken.
••• Von Stefan Baumann und Europa Bendig
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 feature 13
B
eziehungen und ihre Muster verändern
sich im Zuge der Digitalisierung dramatisch und tief greifend. Dafür sehen wir
vor allem drei Treiber: digitale Dauerpräsenz, Granularisierung und Multioptionalität.
Erstere bezeichnet das Phänomen, über das Internet durchgängig mit dem Bekannten- und
Familienkreis verbunden zu sein.
Diese Verbundenheit verändert
das menschliche Verhalten – sie
erzeugt mehr Kontakte, kontinuierliche Kommunikation und ein stetiges Umgebungsbewusstsein; der
Kommunikationswissenschaftler
Andreas Kaplan nennt dies „Ambient Awareness“. Dabei gehen substanzielle Bindungen allerdings
oftmals aufgrund der Vielzahl an
pseudonahen Verbindungen verloren. Menschen fühlen sich also als
Teil eines großen Netzwerks – und
doch immer einzigartiger.
Die immense Datenmenge, die
wir im Internet hinterlassen, wird
von immer intelligenteren Algorithmen ausgewertet und genutzt, um
uns als Konsumenten Vorschläge
und Angebote zu machen; dabei
gleicht keines dem anderen. Der
Autor Christoph Kucklick bezeichnet dies als „Granularisierung“.
Werden wir als Mensch so einzigartig angesprochen, schmeichelt
das unserer Eitelkeit, doch bedeutet es in der Konsequenz, dass wir
kaum mehr gemeinsame Nenner
mit anderen haben. Das Ergebnis:
Wir werden sozial inkompatibel.
Haben wir dann doch einmal einen passenden Partner, eine schöne
Wohnung oder einen interessanten
Job gefunden, lässt uns die radikal
auf Optionen ausgerichtete Gesellschaft diese Entscheidung stets
hinterfragen. Optionen bekommen
wir im digitalen Kontext reichlich
aufgezeigt – und absolute Passgenauigkeit suggeriert. Doch schlagen wir eine Richtung ein, bedeutet
das stets, dass wir uns gegen viele
andere entscheiden. Das lässt uns
zweifeln oder erst gar nicht festlegen. Multioptionalität begünstigt
somit Bindungsschwäche.
Menschliche Maschinen
Zugleich wird unsere Sehnsucht
nach dem Menschlichen immer
stärker, je mehr das Digitale unseren Alltag bestimmt, je weniger Berührung und persönlichen Kontakt
wir erleben. Gerade der Erfolg der
Digitalisierung bereitet also den
Boden für eine neue postdigitale
Entwicklung. Zwischen den Bildschirmen, über die wir kommunizieren, und der Logik der Algorithmen sehnen wir uns nach Gesichtern, nach überraschendem und
irrationalem Verhalten. Kurzum:
nach einem menschlichen Element.
Erstaunlicherweise wird dieses
menschliche Element durchaus
auch in Marken und Produkten gesehen – in den Mitarbeitern hinter
dem Unternehmen, den Spielern
oder Fans eines Fußballvereins.
Selbst empathische, überraschend
reagierende Maschinen können
menschlich wirken. Im Film „Her“
verliebt sich Joaquin Phoenix in
sein Betriebssystem. Das mag Science-Fiction sein, doch schon heute
gibt es Menschen, die ihrem Saugroboter Spitznamen geben und
ihn nicht mehr mit einer echten
Haushaltshilfe tauschen möchten.
Wenn wir vom Menschlichen
sprechen, dann sprechen wir von
Beziehungen. Welche zentrale Be-
len lässt, beim Streaming-Dienst
­Spotify, der aus der unüberschaubaren Masse an Musik individualisierte und treffsichere Playlists kuratiert. Loyalität spielt im ChanceModus keine Rolle mehr. Nur wer
sein Angebot ständig verbessert
oder mit neuen Spielregeln überrascht, verhindert, dass seine Kunden zur Konkurrenz abwandern.
Die Purpose-Beziehung bindet
über Teilhabe und Sinnstiftung. Besonders die ganz Jungen der Generation Z vernetzen sich weltweit mit
Gleichgesinnten, um eine gemeinsame Vision zu verfolgen und Veränderungen zu bewirken. Das kann der
verantwortungsvolle Umgang mit
der Natur sein, wie in einer Aktion
des Outdoor-Ausstatters Patagonia, der seine Kunden motivierte,
beschädigte Kleidung nicht wegzuwerfen, sondern selbst zu reparieren; oder ein Aufruf zur Kollaboration wie in Nikes App „Making“, in
der Produktdesigner aus aller Welt
ihr Wissen um die Qualität verschiedener Materialien teilen.
deutung Beziehungen für uns haben, weiß jeder selbst am besten.
Und auch die Wissenschaft bestätigt den gesunden Menschenverstand: Die seit 75 Jahren laufende
Grant-Studie der Harvard University belegte zuletzt erneut, dass es
Beziehungen sind, die ein Leben lebenswert machen.
Universelles Modell für Bindung
Aber nicht alle Beziehungen sind
zwischenmenschlich: Menschen
bauen auch zu Marken und Produkten Bindungen auf. Und diese
Mensch-Ding-Bindung folgt den
gleichen Mustern wie Freundschaften oder Partnerschaften.
Zu dieser Erkenntnis kommt unsere Studie „Committed“, in der wir
Beziehungsmodelle für die digitale
Ära untersuchten und uns fragten, worin sich das Bindungsverhalten der Generationen X, Y und
Z unterscheidet. Wir wollten die
Sehnsüchte und Verhaltensweisen
aufdecken, die Menschen heute in
Beziehungen hegen. Dabei erkannten wir typische Beziehungs-Modi,
die weniger mit dem Alter zu tun
haben als mit bestimmten Wegen,
wie Menschen verarbeiten, was die
Digitalisierung mit ihnen macht.
Der US-Schuhhändler Zappos
­feierte das längste Kundentelefonat
­seiner Geschichte: acht Stunden.“
Loving „Her“
Maschinen
können menschlich wirken. Im
Oscar-prämierten
Film „Her“ verliebt
sich Joaquin
Phoenix in sein
Betriebssystem.
Das mag ScienceFiction sein, doch
schon heute gibt
es Menschen, die
ihrem Saugroboter Spitznamen
geben und ihn
nicht mehr mit
einer echten
Haushaltshilfe tauschen möchten.
Um zu verstehen, wie Bindung
heute funktioniert, zwischen Menschen, aber auch zwischen Mensch
und Marke, Mensch und Maschine,
haben wir drei Beziehungstypen
definiert, die das digitale Zeitalter bestimmen. Diese lassen sich
durch ihr Bezugsfeld beschreiben
als Suche oder Sehnsucht nach Intimität, Chancen und Sinn.
Die Intimacy-Beziehung bindet
über gemeinsame Erlebnisse und
Nähe. Sie wird besonders gepflegt
von Vertretern der Generation X,
also den 35- bis 54-Jährigen. Eine Intimacy-Beziehung ist höchst
persönlich, verstehend und spricht
besonders das einzelne Individuum
an. Bezogen auf Marken, heißt das:
Produkte sind nicht nur Angebote,
sondern menschlich interagierende Beziehungspartner; Beispiele
hierfür sind etwa die Möglichkeit
für Mitarbeiter der Deli-Kette Pret
a Manger, ihre Kunden individuell
zu beschenken, die Chronik von Facebook, in der wir in Erinnerungen
schwelgen und neue gemeinsame
Erlebnisse antizipieren, oder der
Lufthansa-Service „Bedtime Stories“, der für reisende Eltern persönliche Gutenachtgeschichten ins
Kinderzimmer schickt.
Gegensätze bereichern
Die Chance-Beziehung bindet
über Möglichkeiten und Zugänge.
Hier finden sich vor allem Vertreter der Generation Y wieder, die
21- bis 34-Jährigen. Eine ChanceBeziehungssucht nach bereichernden Gegensätzen, die dasselbe
Ziel verfolgen. Marken können eine Plattform bieten, auf der sich
Gleichgesinnte vernetzen – so beim
Car-Sharing-Portal Audi Unite, das
private Haushalte ein Auto tei-
© GDI Impuls
medianet.at
„GDI Impuls
1.2016“
Vertiefenden Lesestoff zum Thema
und die ungekürzte Version dieses
Texts finden Sie in
GDI Impuls 1.2016
„Die Zukunft wird
flauschig – mehr
Bitgefühl: ein
erster Blick ins
postdigitale Zeitalter“. Einzelnummer: 31 €; Bezug:
www.gdi.ch/de/
gdi-impuls
Beziehungsarchitektur
Dass diese drei Arten der Beziehung nicht nur für die natürlichste
Art von Bindung gelten – die von
Mensch zu Mensch –, dürfte Entscheidungsträger in Unternehmen
inspirieren. Sie sind ebenso übertragbar auf Beziehungen von Menschen zu Marken, auf die Bindung
von Unternehmen mit ihren Kunden und die Bindung von Firmen
mit ihren Mitarbeitern. So lassen
sich Strategien in der Innovation,
im Marketing, für Human Resources und generell zum Thema Leadership ganz neu denken.
Ein Tool namens „Relationship
Architect“ soll Unternehmen und
Marken dabei unterstützen, Beziehungen aufzubauen und mit ihnen umzugehen. Es schlägt jeweils
mehrere Spielarten des Umgangs
mit seinen Mitarbeitern und Kunden entlang der drei Beziehungsmuster vor. Je nachdem, welcher
Modus in der Beziehung zwischen
Mensch und Marke fokussiert
werden soll, besteht so eine Reihe
von konkreten Handlungsmöglichkeiten. Im Stile eines chemischen
Periodensystems kombiniert der
­„Relationship-Architect“ die drei
Beziehungsmuster Intimacy, Chance und Purpose mit den drei Phasen, die jede Art von Beziehung
durchläuft: Initiieren, Ausbauen
und Halten. Jeder dieser Phasen
werden konkrete Taktiken zugeordnet, die sich besonders gut eignen,
um in diesem Modus Beziehungen
zu pflegen. Anbieter können über
die Beziehungsmodi erkennen, welche Wünsche und Anforderungen
Menschen an Beziehungen richten,
um im Anschluss ihre Produkte,
Dienstleistungen oder Organisationsstrukturen daraufhin zu überprüfen. Ist der Status quo erfasst,
bieten die verschiedenen Taktiken
die Möglichkeit, Beziehungen je
nach Phase und Modus entsprechend diesen Wünschen auszurichten und zu designen.
Einige Beispiele
Die zentralen Eigenschaften von
Interaktionen im Intimacy-Modus
sind ihre Menschlichkeit und ihre
individuelle Ausrichtung – selbst
wenn der Beziehungspartner eine
Maschine ist. Eine Taktik für den
Aufbau einer solchen Beziehung ist
etwa „Thick Presence“ – Momente
der ungeteilten Aufmerksamkeit.
Ein Extrembeispiel aus der Praxis: Der US-Schuhhändler Zappos
feiert das längste Kundentelefonat
seiner Geschichte, sagenhafte acht
Stunden.
Ein anderes Beispiel aus dem
Intimacy-Modus: die Taktik „Predictive Caring“. Wer sich nicht nur
um die Sorgen und Sehnsüchte von
heute kümmert, sondern die Bedürfnisse von morgen voraussieht,
beweist, wie gut er seinen Beziehungspartner kennt. Amazon hat
sich diese Strategie zur Kundenbindung sogar patentieren lassen:
Dank der präzisen Auswertung
von Nutzerverhalten liegt die Bestellung der Zukunft schon in der
nächstgelegenen Verteilerstation
bereit.
Die Taktik „Easy Matching“ ist
der Inbegriff der Chance-Beziehung. Hier bildet die Marke eine
Plattform, die Menschen, die sich
suchen, zusammenbringt. Besonders oft geschieht das durch intuitive Algorithmen, die sich am
menschlichen Verhalten orientieren.
Die Taktik „Collaborative Filtering“ machte zuerst Amazon vor,
heute gehört es zum Retail-Einmaleins: „Das könnte dir auch gefallen“. Intelligente Algorithmen bieten Produkte und Services an, die
auf dem Verhalten anderer, ähnlich
gestrickter Nutzer basieren. Und
Konsumenten im Chance-Modus
sind durchaus bereit, ihre Daten zu
teilen, wenn sie dafür das bessere
Angebot bekommen.
Vernetzte Löffel
Dass dies auch in der realen Welt
funktioniert, zeigt eine Aktion des
Senfherstellers Maille: Kunden probieren verschiedene Senfsorten mit
einem vernetzten Löffel. Der Löffel speichert den Lieblingssenf ab,
wertet die verschiedenen Daten aus
und stellt sie zu einem individuellen Geschmacksprofil zusammen.
Der Kunde bekommt daraufhin
individuelle Rezeptvorschläge zugeschickt. In einer reglementierten
und vereinzelten Gesellschaft bieten
Marken und ihre Angebote im Purpose-Modus weniger ein Image als
vielmehr eine sinnstiftende Vision.
Jeder Schritt im Sinne dieses Ziels
ist ein bedeutender Schritt – nicht
nur für den Einzelnen, sondern für
alle Gleichgesinnten. Mit der Taktik „Shared Progress“ können diese
Erfolge geteilt und gefeiert werden.
Die Plattform Airbnb, über die Privatpersonen ihr Zuhause vermieten, beglückwünscht Gastgeber zu
neuen Gästen und macht sie so zu
Mitstreitern in ihrer Vision einer
gastfreundlicheren Welt.
Diese Beispiele zeigen: Menschen wünschen sich mehr als eine Produkterfahrung; sie wollen
verstanden werden, nicht allein
sein, ermächtigt werden. Sie möchten sich mit anderen austauschen,
ihren persönlichen Zielen näher
kommen, an einer Vision teilhaben. Für die Markenführung der
Zukunft bedeutet das, Services,
Interaktionen und Erlebnisse in
diesem Sinne menschlich zu gestalten. Markenführung ist also immer
auch Beziehungsdesign. Die neuen
Beziehungstypen Intimacy, Chance
und Purpose machen sichtbar, welche Art von Bindung Menschen zu
anderen und zu Dingen knüpfen.
Denn wer Beziehungen von Mensch
zu Mensch ermöglicht und managt,
schafft eine emotionale Verbindung. Ein Commitment.
Stefan Baumann und Europa Bendig sind Gründer und Managing
Partner von Sturm und Drang.
www.sturmunddrang.de
14 Marketing
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
Ein leuchtendes
Werbeereignis
© LED Air Motion (2)
Die LED Air Motion GmbH brachte 2015 europaweit LEDProdukte auf den Markt. Schnelligkeit, Gewicht, Flexibilität
und Kreativität sind dabei die größten Vorteile.
Außenwerbung einmal anders: die LED-Wall von LED Air Motion in Kitzbühel
WIEN. Im Jahr 2015 gründeten
Werbeprofi Robert Steininger und
Unternehmer Philipp von Horn
die LED Air Motion Gmbh. Ein Unternehmen, welches sich mit der
Entwicklung von aufblasbaren
LED-Video Walls und LED-Banner
beschäftigt.
Die Besonderheit ihrer aufblasbaren LED-Werbewalls liegt unter
anderem in ihrem unkomplizierten
Aufbau. Es werden keine aufwendigen und schweren Stahlkonstruktionen benötigt, wodurch die LEDs
schnell aufgebaut und spielbereit
sind.
Diese Walls und Banden werden
vorrangig für Outdoor-Events und
Promotions vermietet, da diese
Konstruktionen auch wasserdicht
sind und allen Witterungen Stand
halten. Weitere Vorteile sind der
schnelle Aufbau, das Gewicht und
die Flexibilität der LED-Walls.
Neben seinem teschnischen
Know- how bringt Steininger vor
allem sein kreatives Potenzial als
ehemaliger Werber in den gestalterischen Prozess der LEDs mit ein.
„Ich habe in meinem früheren Job
in Werbeagenturen jahrelang Erfahrungen in der Branche sammeln
LASST DIE SPIELE BEGINNEN
DIALOG NEU ERLEBEN
können, wurde von vielen bestärkt
bei meinem Traum, Unternehmer zu
werden und bin auf Grund unseres
Produkts und der tollen Resonanz
in der Zielgruppe vom Erfolg der
LED Air Motion überzeugt“.
„Mein Schwerpunkt“, so der
zweite Partner, von Horn, „in unserer Partnerschaft liegt sicher in der
kreativen Weiterentwicklung unserer Produkte, und nachdem ich als
innovativer Tüftler immer neues
anstrebe, wird in Sachen Entwicklung neuer Ideen in der Zukunft sicher noch viel passieren.“
Zu Lande und zu Wasser
Die aufblasbaren LED-Wände sind
auch an Orten einsetzbar, die bisher nicht LED-tauglich waren und
das mit einer tageslichttauglichen
Qualität. Einsatzorte sind u.a. luftige Höhen und nasses Gelände.
Steininger und von Horn sind dabei mehr als nur Techniklieferanten. Gemeinsam mit ihren Kunden
entwickeln sie auch Konzepte, wie
etwa beim vergangenen Hahnenkammrennen in Kitzbühel, bei dem
direkt an der Rennstrecke eine LED
Air Wall mit knapp 20 m2 im Einsatz war.
LED Air Motion-Gründer Robert
­Steininger (li.) und Philipp von Horn.
PR-Etat
Brandenstein
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AWARD
WIEN. Die Wiener PR-Agentur
Brandenstein Communications
­betreut ab sofort die Kommunikation des österreichischen Hausbetreuungs- und Winterdienstunternehmens Attensam.
Brandenstein Communications
wurde 2008 von Christina Brandenstein gegründet. Die Agentur
verfügt über Erfahrungen im Bereich Strategieberatung, PR-Konzeptionen und Social Media.
„Wichtig bei der Auswahl war
uns, dass wir von einer Agentur
betreut werden, die über langjährige Erfahrung in der Kommunikation für Marken, Produkte und
Unternehmen verfügt. Mit Brandenstein Communications haben
wir einen idealen Partner gefunden“, meint Nikolaus Langhammer, Bereichsleiter Marketing bei
Attensam, über die zukünftige Zusammenarbeit mit der PR-Agentur.
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 medien 15
Eine Dekade
Fachausbildung
ST. PÖLTEN. Der Studiengang
­„Media- und Kommunikations­
beratung“ der Fachhochschule
St. Pölten feiert dieses Jahr sein
10-jähriges Bestehen.
Aus diesem Anlass veranstaltet
der Studiengang eine Kamingesprächsreihe mit hochkarätigen
Expertinnen und Experten.
Als Gesprächspartner der ersten Veranstaltung konnten MediaExperte Gerhard Turcsanyi und
­Johanna Grüblbauer, stellvertretende Institutsleiterin des Instituts
für Medienwirtschaft und Leiterin
des Usability- und Beratungslabors
des Departments Medien und Wirtschaft an der FH St. Pölten, gewonnen werden. Die Kamingesprächsreihe selbst richtet sich in erster
Linie an Expertinnen und Experten
aus dem Marketing- und Kommunikationsbereich. Die Moderation
übernahm Horizont-­Medienexperte
und Journalist H
­ erwig Stindl.
Expertinnen und -experten, sondern auch langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Studiengangs Media- und Kommunikationsberatung für unsere Jubiläums-Gesprächsreihe gewinnen
konnten“, so Helmut Kammerzelt,
Studiengangsleiter Media- und
Kommunikationsberatung und Ini­
tiator der Kamingesprächsreihe.
„Die Veranstaltung soll einen exklusiven Rahmen bieten, um sich
mit Kolleginnen und Kollegen aus
der Kommunikationsbranche auszutauschen und den Fachdialog
anzuregen.“ (red)
© FH St. Pölten/Mario Ingerle
Der Studiengang Media- und Kommunikationsberatung
der FH St. Pölten feiert sein zehnjähriges Bestehen, unter
­anderem mit einer Kamingesprächsreihe.
Monika Vyslouzil, Leiterin FH-Kollegium der FH St. Pölten, Media-Experte
Gerhard Turcsanyi, Johanna Grüblbauer vom Institut für Medienwirtschaft,
Moderator Herwig Stindl und Studiengangsleiter Helmut Kammerzelt.
Messen und Befragen
Gerhard Turcsanyi und Johanna
Grüblbauer lieferten beim ersten
Kamingespräch interessante Einblicke in die verschiedenen Herangehensweisen der Marktforschung
und zeigten einmal mehr auf, dass
jedes Verfahren für sich seine eigenen Maßstäbe setzt.
Einen sinnvollen Weg sehen die
Expertin und der Experte in der
Kombination von Messen und Befragung, denn auch große Datenmengen ergeben nur Sinn, wenn
man diesen die richtigen Fragestellungen voranstellt.
„Ich werde skeptisch, wenn man
nur mehr an die Menge glaubt.
Durch apparative Methoden erhält
man sehr viele Zahlen, aber was
macht man damit?“, so Gerhard
Turcsanyi, der 1988 die Turcsanyi
Mediaberatung gründete und dort
seit 2005 als Senior Consultant
­tätig ist.
Sinnvolles Verfahren: Eyetracking
Ein sinnvolles Verfahren sieht
Turcsanyi allerdings in der Methode Eyetracking: Mithilfe von Eyetracking können Blickverläufe gemessen und auf diese Weise auch
Vorgänge, die eigentlich unbewusst
passieren, für Forschungszwecke
herangezogen werden.
„Die Methode ermöglicht dem
Untersuchenden, die Welt durch
die Augen eines anderen zu betrachten. So können beispielsweise
Suchmuster am Point of Sale erhoben oder auch Stolpersteine bei
der Bedienung von Softwareprogrammen herausgefiltert werden“,
erklärt Johanna Grüblbauer.
„Es freut mich sehr, dass wir
mit Gerhard Turscanyi und Johanna Grüblbauer nicht nur zwei
hochkarätige Marktforschungs-­
Facts
Nächster Termin
Das nächste
Kamingespräch
findet am 28. April
unter dem Motto
„Alles Digital!
Oder was?“ im
Parkhotel Schönbrunn statt.
Das Beste für Ihren Event!
Cateringkultur.at
16 kommentare
Freitag, 15. April 2016
Schweigekanzler, ein
­internationales Phänomen
Zitat des Tages
Beatrice Cox-Riesenfelder
ORF-Enterprise
Gegen große
Plattformen
wird man
nicht ankommen, man
muss eine
­Nische finden
und diese ausbauen.
Wolfgang Schüssel wurde von den Medien als solcher tituliert. Aktuell finden die
­Deutschen, dass ihre Kanzlerin Merkel vor allem an den falschen Stellen schweigt.
„Fast“ deshalb, weil im Unterschied zu einem
beleidigten Bundespräsidenten die Mizzi Huber
selbst entscheiden kann, ob sie sich beleidigt
fühlt, und dann eben klagt oder nicht. Für den
Staatsmann Fischer müsste aber die Behörde,
wie es so schön heißt, „von Amts wegen“ einschreiten; tut es aber in der Regel nicht.
Das Strafmaß ist übrigens das selbe, egal ob
man die Mizzi Huber oder den Bundespräsidenten beleidigt. Die (theoretische) Höchststrafe
­beträgt drei Monate Haft.
Kommentar
••• Von Dinko Fejzuli
UNIKAT. „Wer öffentlich oder vor mehreren Leuten einen anderen beschimpft, verspottet, am
Körper misshandelt oder mit einer körperlichen
Misshandlung bedroht, ist, wenn er deswegen
nicht nach einer anderen Bestimmung mit strengerer Strafe bedroht ist, mit Freiheitsstrafe bis
zu drei Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 180
Tagessätzen zu bestrafen.“
So lautet der Paragraf 15 Österreichisches
Strafgesetzbuch und regelt den Tatbestand der
Beleidigung, wobei es (fast) egal ist, ob der Beleidigte Mizzi Huber oder Heinzi Fischer heißt.
Der lange Schatten des persischen Schahs
Anders sieht die Sache in Deutschland aus. Hier
droht dem Satiriker und TV-Macher Jan Böhmermann wegen eines Gedichts, in dem er den
türkischen Staatspräsidenten aufs Korn nimmt,
im schlimmsten Fall eine Freiheitsstrafe von
zehn Jahren, geregelt im Paragraf 103 des deutschen Stafgesetzbuchs.
Ironie in der Sache: Im deutschen Volksmund
heißt der Paragraf 103 auch „Schah-Paragraf“
und zwar deshalb, weil sich das damalige Oberhaupt des Iran, der nicht gerade für seine demokratische Gesinnung bekannte Schah Reza
Pahlavi, gegen öffentliche Angriffe gegen ihn in
Deutschland juristisch wehrte und sich dabei
immer auf diesen Paragrafen berief.
Aktuell regt sich in Deutschland immer mehr
öffentlicher Unmut in der Causa Böhmermann
– vor allem deshalb, weil, so finden die Kritiker,
die deutsche Kanzlerin an den genau falschen
Stellen in dieser Sache schweige.
Konkreter Vorwurf: Während sie aus politischer Räson zu den Schließungen von regierungskritischen Zeitungen und TV-Stationen
durch den türkischen Präsidenten Erdogan geschwiegen habe, hätte sie sich als Reaktion auf
die Satire von Jan Böhmermann gegen Erdogan
völlig unnötig zu Wort gemeldet und, ohne Anlass und ohne dazu berufen zu sein, dafür auch
noch entschuldigt.
Sie habe also an der falschen Stelle geschwiegen – genauso wie an einer zweiten falschen
Stelle das Wort ergriffen.
Digitale Gegenwehr
Und genau diese Vorgangsweise scheint nicht
nur Jan Böhmermann, der mittlerweile übrigens
unter Polizeischutz steht, sondern auch vielen
„Normalbürgern“ nicht zu passen.
Eine Onlinepetition zur Unterstützung des Satirikers haben binnen weniger Tage über 170.000
Menschen unterschrieben, und es ist kein wirkliches Ruhmensblatt für die deutsche Bundes­
regierung, dass ihr hier schon die EU-Kommission in Form von deren Präsidenten Juncker, wenn
man ehrlich ist, korrigierend zur Seite springen
muss, wenn er meint, die Causa bringe die Türken Europa nicht wirklich näher.
In Wien herrschen immer
noch die Zünfte
Lasst uns über
Gefühle sprechen
Gianna Schöneich
Der goldene
Handschuh
DÜSTER. Der schreckliche
Held heißt Fritz Honka – für
in den Siebzigerjahren aufgewachsene Deutsche der
schwarze Mann ihrer Kindheit,
ein Frauenmörder aus der
untersten Unterschicht, der
1976 in einem spektakulären
Prozess schaurige Berühmtheit
erlangte. Honka, ein Würstchen, wie es im Buche steht,
geistig und körperlich gezeichnet durch eine grausame
Jugend voller Missbrauch und
Gewalt, nahm seine Opfer aus
der Hamburger Absturzkneipe
„Zum Goldenen Handschuh“
mit. Immer wieder unternimmt
der Roman indes Ausflüge in
die oberen Etagen der Gesellschaft. Am Ende treffen sich
Arm und Reich, zwischen Alkohol, Sex, Elend und Verbrechen.
Rowohlt, 256 Seiten;
ISBN: 9783 498064365
Gastkommentar
••• Von Oliver Voigt
UNVERGLEICHBAR. Die Media-Analyse ist
mal wieder in aller Munde, und das ist gut
so. Gut dabei ist, dass wir über diesen wichtigen Verein sprechen. Weniger gut dabei ist
der Anlass, denn erneut zeigen sich fragwürdige Ergebnisse, welche beim besten Willen
– mir zumindest – nicht plausibel erscheinen.
So hat die Frauenzeitschrift Maxima in der
CAWI-Print 26% mehr Leser als in der MA.
Warum ist das so? Na klar, „diese Studien
sind nicht miteinander vergleichbar“.
So einfach ist das – damit ist jede Diskussion im Keim erstickt.
Ein Auflagenverlust bedeutet Lesergewinn
Auffällig ist weiter, dass ein Auflagenverlust
natürlich einen Lesergewinn bedeutet. Wer
Verbreitung steigert, verliert natürlich Leser.
Es ist schon klar, dass eine steigende Verbreitung nicht automatisch mehr Leser bedeutet,
doch dass gerade Medien mit großen verbreiteten Auflagen Reichweite verlieren sollen,
und andere deutlich ihre verbreitete Auflage
reduzieren und im Kontrapunkt deutlich Leser gewinnen, ist zumindest sehr irritierend.
Und dann soll es Zeitungen geben mit einem Mitlesefaktor von 4 in Wien; schon interessant, bei 50% Single-Haushalten und weiteren 25% 2-Personen-Haushalten. Da müssen aber schon ganz viele Exemplare dieser
Zeitung gelesen werden. Nur von wem? Ein
Schelm, wer Böses dabei denkt.
In Österreich haben die sogenannten
Gratismedien im internationalen Vergleich
deutlich weniger Leser pro Exemplar. In Österreich sitzen auch nicht alle Vertreter die-
© Mediengruppe Österreich/Chris Singer
© Rowohlt Verlag
Oliver Voigt, Mediengruppe Österreich, über die Zukunft der MA.
bUch der woche
Mediengruppe
Oliver Voigt ist
Geschäftsführer
der Mediengruppe
Österreich.
medianet.at
ser Medien im Vorstand der Media-Analyse.
­Warum ist das so?
Uns und den Vertretern der Tageszeitung
Heute wird der Zutritt in den Vorstand der
MA seit Jahren konsequent und erfolgreich
verwehrt. Es ist an der Zeit, dass Medien, die
einen Markt nachhaltig neu definiert haben,
auch in den Entscheidungsgremien wichtiger
Studien stattfinden.
Die abgedruckten Gastkommentare geben
­ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder.
Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.
Die EmoWatch App ist da. Nein,
keine Applikation für Jugendli­
che mit auffallend schwarzen,
fettigen Haaren und emotionalen
Tiefgängen. Nein, leider. In Tokio
wurde EmoWatch Anfang April
gelauncht, und mit Vorfreude darf
man auf so viel Unsinn auch im
deutschsprachigen Raum war­
ten. Diese neue Applikation ist für
die AppleWatch und das iPhone
verfügbar. Heruntergeladen, hat
man zwei bis drei Sekunden Zeit,
dem Gerät einen Satz entgegen­
zuschleudern – unabhängig vom
Satzinhalt, lediglich anhand von
Sprachmelodie, Lautstärke und
Geschwindigkeit des Gesagten.
Und dann? Die App sagt, was
der Sprecher fühlt: Freude, Wut,
Kummer oder Gelassenheit.
Und dann? Nichts. Es sei gut zu
wissen, in welchem emotionalen
Zustand man sich befinde, heißt
es in Beschreibungen von Emo­
Watch. Wenn man noch nicht
einmal mehr seinen Gefühls­
zustand allein bestimmen kann,
ist diese App ein Hit. Personen
ohne Apple-Produkte sollten an
dieser Stelle ihren Stimmungs­
ring von 1975 auspacken; der
hat genauso viel Aussagekraft,
und man braucht noch ­nicht ein­
mal zu sprechen: an den Finger
gesteckt, und die Sache ist klar.
Könnt ihr denn gar nichts mehr
selbst?
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 cover 17
marketing
& media
Journalismustage Was
kann man den Medien
noch glauben? 20
Romy Am Samstag findet
die Gala statt – hier
­interessante Zahlen 20
Kochbar Die Agentur
kraftwerk für die Kenwood Koch.Akademie 21
ÖMG Business Lounge:
Die Außenwerbung ist
online 22
Präsentation Der
­Oldtimer Guide wurde
vorgestellt 24
© Merlicek & Grossebner
© Warda/Gregor Turecek
Lukas
­ rossebner
G
© ORF/Thomas Ramstorfer
© Wirtschafsbund Wien
Cannes Lion
Die ORF-Enterprise entsendet den neunfachen Cannes
Lions-Gewinner und Mitgründer
von Merlicek&Grossebner zum
Cannes Lions International
Festival of Creativity. Lukas
Grossebner wird als österreichischer Juror für die Kategorie
„Direct“ entsendet.
Lukas Lechner
Heute erfolgreich, morgen
unkalkulierbar?
Wirtschaftsbund Wien
Lukas Lechner übernimmt
als neuer Pressesprecher die
Leitung der Breiche Presse
und Politik beim Wirtschaftsbund Wien. Der 27-Jährige war
zuletzt als Consultant bei einer
PR-Agentur beschäftigt und
bringt Erfahrungen aus Brüssel
und Bratislava mit.
Beatrice Cox-Riesenfelder über die Verkaufserfolge des ORF
bei der MIPTV und künftige Herausforderungen. 18
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Wahl Der ORF berichtet nicht nur mit altbekannten
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18 Marketing
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
Die Zukunft? – Unkalkulierbar
medianet sprach mit Beatrice Cox-Riesenfelder, Co-GF ORF-Enterprise und verantwortlich für den internationalen Contentverkauf, über die vergangene Programmmesse MIPTV und welche Trends dort zu sehen waren.
medianet: Frau Cox-Riesenfelder,
wie ist Ihr Resümee der MIPTV?
Beatrice Cox-Riesenfelder: Es hat
sich in den letzten Jahren etwas
verändert. Die großen US-Studios
lassen die MIPTV aus, da die LA
Screenings bereits im Mai stattfinden und somit relativ nah sind.
Aufgrund von Budgetkürzungen
wird nur mehr eine Messe wahrgenommen. Den ORF betrifft das allerdings weniger, wir zielen primär
auf den europäischen und asiatischen Markt ab.
medianet: Also war die MIPTV für
den ORF dennoch erfolgreich?
Cox-Riesenfelder: Ja, heuer ganz
besonders. Unser Line-up enthielt
33 ‚Universum‘-Dokumentationen.
Das ist enorm. Auf der Messe selbst
werden keine Verträge unterzeichnet, dafür wäre die Zeit gar nicht
da. In den nächsten Wochen wird
sich noch vervielfachen, was bisher
zugesagt wurde.
medianet: Wird auf der MIPTV
vier Tage lang ferngesehen?
Cox-Riesenfelder: Es handelt sich
um eine reine Verkaufsmesse. Im
Vorfeld werden Termine mit verschiedenen Einkäufern vereinbart.
Jeder Verkäufer hat circa 60 Termine an drei Tagen, es bleibt also
gar keine Zeit, zu screenen. Wir
haben einen Katalog, dieser wird
im Vorfeld verschickt und ist auch
online verfügbar. Sind Einkäufer
interessiert oder entscheiden sie
sich zum Kauf, wird im Nachhinein
ein Link versendet, über welchen
Heuer war die ORF-Enterprise mit 33 „Universum“-Dokumentationen bei der MIPTV verteten – eine enorme Anzahl, so Beatrice Cox-Riesenfelder.über die Content-Präsenz.
die P
­ roduktionen gesehen werden
können.
medianet: Das Dokumentationsformat Universum gilt als der ORFVerkaufsschlager. Was sind Ihre
Verkaufsargumente?
Cox-Riesenfelder: Universum ist
international. Ein Tierfilm kommt
ohne Sprache aus, der lokale Touch
bleibt aus. Universum zählt zu den
großen Natur- und Tierfilmproduzenten, darüber gibt es nicht viele.
Universum ist der einzige Slot, der
im ORF schon von vornherein international produziert wird, auch
auf Englisch.
medianet: Bei anderen Produktionen denkt man nicht an den Verkaufbarkeit?
Cox-Riesenfelder: Nein, das geht
auch nicht. Der Auftrag des ORF
ist, Content für österreichische Gebührenzahler zu produzieren. Die
‚Vorstadtweiber‘ werden beispielsweise nicht mit dem Hintergrund
produziert, dass sie ein internationaler Verkaufsschlager werden.
Allerdings gibt es auch Kooperationen mit ausländischen Sendern,
beispielsweise Italien; hier wird
gemeinsam produziert. Mit kleinen
Handgriffen kann außerdem dafür
gesorgt werden, dass etwas nicht
absolut unverkäuflich ist.
medianet: Zum Beispiel?
Cox-Riesenfelder: Man sollte vermeiden, zu stark auf die Location
© ORF/Hans Leitner
Man muss eine
Nische ­finden
und diese
­ausbauen.
oder Spezifika eines Landes einzugehen. Sehr landesspezifisch ist
auch der Humor. Wir würden uns
schwer tun, über eine koreanische
Comedy-Serie zu lachen, das ist eine ganz andere Erzählart. Humor
ist sehr länderspezifisch, er ist das
regionalste überhaupt. Die Serie
‚Braunschlag‘ ist bei uns in Österreich ein Hit, sie verkauft sich
international aber sehr schwer. Allerdings ist David Schalko ein ausgezeichneter Drehbuchautor, der
auch international gefragt ist. Die
Drehbücher und das Format haben
wir an Sony Pictures verkauft, die
machen jetzt etwas komplett Eigenes daraus.
formen auf Revenue-Shares. Erst
wenn eines unserer Produkte über
eine Plattform gesehen wird, erhalten wir einen Anteil. Wenn Sie nicht
wissen, dass Universum auf einer
Plattform angeboten wird, werden
Sie es auch nicht sehen.
medianet: Das klingt sehr unkalkulierbar.
Cox-Riesenfelder: Ja, das ist es.
Deswegen hat sich der ORF mit seinen Tochterfirmen ORS und ORFEnterprise an Flimmit beteiligt,
damit österreichische Filme und
Serien vorkommen. Plattformen
wie Netflix wollen nur die Creme
de la Creme der Produktionen, die
Quotenstars.
medianet: Wie haben sich die
­P reise im Laufe der Zeit ent­
wickelt?
Cox-Riesenfelder: Es wird weniger gezahlt, gleichzeitig bleiben die
Kosten für eine Produktion gleich.
Geringer kann es nicht werden, es
ist ein Limit erreicht worden.
Ein Erfolg kann sein, gleich von
Anfang an international zu koproduzieren.
Für die Universum-Produktion
‚Wilder Iran‘, eine Tierdokumentation, hat der ORF mit dem iranischen Staatsfernsehen zusammengearbeitet; man hat dann Leute vor
Ort, die unter anderem die Sprache
beherrschen oder Genehmigungen
beschaffen können.
medianet: Sie verkaufen also auch
Ideen?
Cox-Riesenfelder: Genau.
medianet: Wer kauft gern vom
ORF?
Cox-Riesenfelder: Im fiktionalen
Bereich verkaufen wir an deutschsprachige Länder, Skandinavien
oder Osteuropa. Aber auch Italien
ist ein guter Kunde für Serien wie
‚Vier Frauen und ein Todesfall‘.
Im Dokumentationsbereich kann
man keine Einschränkungen vornehmen. Auf einer Messe verkaufen
wir aber auch ältere Produktionen.
medianet: Wie viel Umsatz macht
die ORF-Enterprise für den ORF?
Cox-Riesenfelder: Im Vergleich
zu Einnahmen aus Gebühren und
Werbung ist das minimal, im einstelligen Prozentbereich.
medianet: Welche Trends zeichnen
sich ab?
Cox-Riesenfelder: TV ist nicht
tot. Das ist eine wichtige Message.
­Allerdings geht es stark zu OverThe-Top-Content und Video-OnDemand-Plattformen. Es gibt es
Tausende Plattformen, wie auch
flimmit, wo der ORF mitbeteiligt
ist. Durch Netflix ist das Thema
sehr populär geworden.
Wir stehen heute vor einem sehr
fragmentierten Markt, es lässt sich
nur schwer Geld verdienen, und an
die großen Anbieter kommt man
nicht heran. Oft bauen die Platt-
Auch heuer
war unser Verkaufsschlager
­‚Universum‘.
© APA/Georg Hochmuth
WIEN. Vom 4. bis 7. April fand
die MIPTV, die größte Fachmesse für den TV- und Digitalmarkt,
in Cannes statt. Und nicht nur
­Richard Grasl zeigte sich gegenüber m
­ edianet über die MIPTV
erfreut, als er meinte: „In Cannes
erreichen wir alle internationalen
Player auf einem Fleck. Neunzig
Prozent unserer TV-Verkaufsumsatzes resultieren aus Messen wie
dieser, vornweg war auch heuer
wieder unser Verkaufsschlager
‚Universum‘.“
Auch die zweite Geschäftsführerin der ORF-Enterprise, Beatrice Cox-Riesenfelder, die u.a den
internationalen Content Sale beim
ORF verantwortet, war mit ihrem
Team vor Ort und brachte die ORF-­
Eigenproduktionen an den Markt.
Im Interview mit medianet sprach
sie über Erfolgsformate, den Verkauf von Ideen und sich abzeichnende Trends.
© ORF Enterprise
••• Von Gianna Schöneich
medianet: Wenn die Zuschauer
immer häufiger auf VOD-Platt­
formen zurückgreifen und auch
Over-The-Top-Content immer bedeutender wird, wie verdient eine
ORF-Enterprise dann noch Geld?
Cox-Riesenfelder: Das ist eine
große Frage. Diese Bewegungen
am Markt sind natürlich die interessantesten. Vor acht bis zehn
Jahren gab es sehr viele Plattformen dieser Art, die es heute nicht
mehr gibt. Wenige sind noch da,
jetzt werden es wieder mehr, und
es wird sich auch wieder konsultieren. Gegen große Plattformen
wird man nicht ankommen, man
muss eine Nische finden und diese
ausbauen.
Die Weltrechte bleiben hier beim
ORF, im Gebiet Iran, kann das iranische Staatsfernsehen über die
Dokumentation verfügen. Generell gilt: Wer mehr einbringt, erhält die meisten Rechte. Bei den
Einnahmen kann man ungefähr
so rechnen: Wenn der ORF 40 Prozent beigesteuert hat, wird er vom
Verkaufserlös ebenfalls 40 Prozent
erhalten.
Generell gilt, dass diese Kooperationen enorm wichtig sind, gerade
im Hinblick auf große Anbieter. Es
kann nicht jeder sein eigenes Ding
machen, sonst kommt man nicht
weiter. Wir müssen in Europa zusammenhalten, nicht nur in diesem
Sinne.
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 Medien 19
BP-Wahl: ORF mit
Info-Offensive
Schwerpunkt auf allen Kanälen
Neben den Fernsehformaten informieren auch die Radiosender des
ORF über den Präsidentschaftswahlkampf. Ö1 berichtet jeweils in
seinen Journalen, zusätzlich gibt es
in den Mittagsjournalen Interviews
mit allen Kandidaten. Auch Ö3 berichtet in den Ö3-Nachrichten und
in einer Interview-Serie sowie einer
Reportagereihe über die Positionen
der Anwärter. Zusätzlich informieren auch FM4 und die ORF-Regionalradio-Nachrichtenredaktionen.
Kernpunkte des Online-Packages
von ORF.at und der ORF-TVthek.
Auch der ORF Teletext informiert
laufend im Rahmen eines redaktionellen Schwerpunkts und
liefert am Wahlabend alle Hochrechnungen und Detailergebnisse.
(rach)
Marie-Claire Zimmermann und Tarek Leitner moderieren abwechselnd „2 im Gespräch“.
ÖSTERREICH mit größtem Zugewinn:
34.581 Auflage PLUS
VERBREITETE *
* Vergleich: Verbreitete Auflage ÖAK 2/2015 zu ÖAK 2/2014
ÖSTERREICH intern
WOLFGANG FELLNER
Die einzig wahren
Media-Zahlen sind die
der Auflagen-Kontrolle
Im Abstand von nur wenigen Tagen sind soeben zwei
Erhebungen zu Auflagen und
Reichweiten der heimischen
Tageszeitungen erschienen.
Das Absurde: Die beiden Erhebungen haben völlig gegensätzliche Ergebnisse.
ÖAK: Gratis-Zeitungen gewinnen in der
Verbreitung*
Laut Auflagen-Kontrolle
ÖAK sind die Gratis-Tageszeitungen – und hier insbesondere ÖSTERREICH – die
großen Gewinner in der verbreiteten Auflage.
In Wien haben die GratisZeitungen ÖSTERREICH
und Heute laut ÖAK bereits
einen Marktanteil von mehr
als 70% an verbreiteten Exemplaren jener Tageszeitungen, die für dieses Bundesland separat ausweisen.
ÖSTERREICH ist dabei besonders erfolgreich und hat
seine verbreitete Auflage in
Wien um mehr als 10 % gesteigert, im gesamten Bundesgebiet um über 7 %.
Die Auflagen-Kontrolle ist
dabei ein völlig unbestrittenes Messinstrument. Die
von den Verlagen gemeldeten Auflagezahlen werden
bis ins kleinste Detail überprüft – jedes verbreitete Exemplar kommt also tatsächlich an einen Abnehmer.
MA: Junge Leser
nicht erreicht*
Die Media-Analyse (MA) beruht im Gegensatz zur ÖAK
nicht auf harten Zahlen,
sondern auf Umfragen.
Die vorliegende MA ist
das Ergebnis einer Methodenumstellung, in der aus
„Ersparnisgründen“ die
Erhebung von einer
persönlichen Face-to-faceBefragung größtenteils
auf eine Internet-Umfrage
geändert wurde.
Das Ergebnis: Die jungen, urbanen, mobilen Leser werden von der MA
nicht mehr richtig erreicht – als Folge verlieren
Gratis-Zeitungen, die junge, urbane, mobile Leser
haben, Reichweite.
So haben ein Kurier und
ein Standard in der MA fast
gleich viele Leser, obwohl
sie in der ÖAK nicht einmal ein Drittel (!) der verbreiteten Auf lage von
ÖSTERREICH erreichen.
Angeblich lesen den
Standard 4,7 Leser pro Exemplar, ÖSTERREICH 1,2
Leser.
Das glaubt nicht einmal
die Jeti-Tante, weshalb der
einzig richtige Schluss ist:
Vertrauen kann man nur
den ÖAK-Daten, denn
die beruhen auf harten
Fakten.
* Quelle: ÖAK, 2. Halbjahr 2015 im Vergleich ÖAK 2. HJ 2014
MA 2015 im Vergleich MA 2014, LpA Tageszeitungen
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rre olg
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Neues Informations-Format
Seit dem gestrigen Donnerstag
folgt mit „2 im Gespräch“ ein weiteres Wahl-Format. Erstmals wurden dafür um 20:15 Uhr in ORF2,
nach dem Prinzip „Jeder mit jedem“, Zweiergespräche zu aktuellen poli­tischen Themen geführt.
Daran teilnehmen dürfen lediglich jene fünf Kandidaten (Griss,
­Hofer, Hundstorfer, Khol und Van
der Bellen), die nach einer vom
ORF in Auftrag gegebenen Studie
die größten Chancen haben, die
Stichwahl zu erreichen. Moderiert
wird die Sendung abwechselnd von
­M arie-Claire Zimmermann und
­Tarek Leitner. Jedes Gespräch dreht
sich 15 Minuten lang um ein von
der Redaktion vorgegebenes Thema zur Zukunft des Landes – mit
anschließender Analyse in der ZiB2.
Der Abschluss der Vorwahl-Berichterstattung im ORF-Fernsehen
ist die „Runde der Kandidaten“ mit
Ingrid Thurnher und allen sechs
Bewerbern am 21. April um 20:15
Uhr in ORF2. Für den wahrscheinlichen Fall einer Stichwahl treffen
am 17. Mai bei Peter Resetarits in
einem „Bürgerforum“ die beiden
Kandidaten auf österreichische
Wähler und ihre Fragen. Das Finale
bestreitet auch hier Ingrid Thurnher mit dem Duell der Kandidaten
am 19. Mai.
Aktuelle Schwerpunktberichterstattung im Wahlkampf und
am Wahlabend, ein multimediales Special mit Storys, Videos und
Daten sowie grafisch aufbereitete
Wahlergebnisse und Live-Streams
und Video-on-Demands aller TVSendungen zur Wahl sind die
Österreich gesamt umfasst die tägliche Auflage ÖSTERREICH-Stamm, OÖ und Länder
WIEN. Der ORF sieht sich vor Wahlen stets als Plattform für alle zur
Wahl antretenden Gruppierungen
und Personen, um der Bevölkerung
ein umfassendes Bild als Entscheidungsgrundlage zu liefern. Auch
bei der anstehenden Bundespräsidentenwahl soll allen sechs Kandidaten die Gelegenheit geboten werden, in zahlreichen ORF-Wahlsendungen ihre Positionen darzulegen.
Die Wahl-bezogene Berichterstattung im TV wurde bereits vor
Wochen mit einer Interviewreihe
mit den Kandidaten in der ZiB2
eingeleitet und soll dort auch weiterhin fortgeführt werden. Auch
Hanno Settele hat bereits von 31.
März bis 7. April jeweils zur Prime­
time in ORFeins die Kandidaten
auf dem Beifahrersitz Platz nehmen lassen. Außerdem stehen alle Kandidaten in einer Reihe von
„Pressestunden“ heimischen Innenpolitikjournalisten Rede und Antwort. Jeweils zwei aufeinanderfolgende Pressestunden werden dazu
seit dem 3. April ausgestrahlt; den
Abschluss machen am kommenden
Sonntag Andreas Khol und Rudolf
Hundstorfer.
© ORF/Thomas Ramstorfer
Der ORF berichtet bis zum Wahlsonntag am 24. April
in Fernsehen, Radios, ORF.at und ORF Teletext – mit zum
Teil etablierten Formaten und einem neuen TV-Format.
ÖAK: Verbreitete Auflage
Österreich gesamt
Montag bis Freitag
(im Durchschnitt)
ÖSTERREICH und „Heute“ sind als
Tageszeitung gratis, alle
restlichen Titel sind Kaufzeitungen.
ÖAK für das 2. Halbjahr 2015.
Im Pfeil: Veränderung zum
2. Halbjahr 2014.
2.HJ2014
814.854
618.160
506.678
299.727
157.199
85.183
ÖSTERREICH steigert die verbreitete Auflage auf 541.259
Die neue ÖAK (Auflagenkontrolle)
für das 2. Halbjahr 2015 weist
ÖSTERREICH im Wochenschnitt
(Mo.–Fr.) den höchsten Zugewinn
aller Tageszeitungen in der verbreiteten Auflage aus. Ein klares
Plus von 34.581 Zeitungen im Vergleich zum Vorjahr – mehr Zugewinn hat keine andere Tageszeitung.
Alle Zeitungen außer der „Kleinen“
(+2.654) verlieren in der verbreiteten Auflage: Die „Krone“ verliert
4.691 Zeitungen täglich, der
„Kurier“ 3.823, „Heute“ nur 777.
Gewinner & Verlierer
Österreich gesamt
So veränderte sich
die verbreitete
Auflage national im
Vergleich 2. HJ 2015
zu 2. HJ 2014.
In den Grafiken wird der Zugewinn oder Verlust deutlich, welcher sich aus der Differenz der „verbreiteten Auflage“ ÖAK 2. Halbjahr 2014 und ÖAK 2. Halbjahr 2015 ergibt. In der Hauptgrafik
„Verbreitete Auflage Wochenschnitt national“ werden die genauen Auflagenwerte ausgewiesen.
20 marketing
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
netzwerk
WIEN. PROI Worldwide, das
weltweite Partnernetzwerk
von insgesamt 75 eigentümergeführten PR-Agenturen auf
allen Kontinenten, verzeichnete
2015 ein Wachstum von über
14%. Mit einem akkumulierten
Umsatz von rund 620 Mio. €
und rund 6.300 Kunden ist
PROI das fünftgrößte PR-Netzwerk weltweit.
Österreichpartner von PROI
ist comm:unications; deren
Geschäftsführerin Sabine
Pöhacker (Bild) dazu: „Die Partnerschaft mit einem der führenden PR-Netzwerke weltweit
hat unsere Agentur stark nach
vorn gebracht. Heute zählen
wir namhafte internationale
Kunden, die einerseits vom
internationalen Know-how
der Gruppe, und zugleich von
unserem lokalen Wissen profitieren.“ (rach)
„Bauer sucht frau“
Bald auch mit
Magazin
WIEN. In Kooperation mit der
Styria Content Creation und
der Post bringt ATV das Magazin zu „Bauer sucht Frau“
heraus. Das Magazin soll den
Leser sympathisch und authentisch unterhalten und die
Lust am Landleben wecken.
Mit insgesamt sechs Heften
wird die 13. Staffel von Bauer
sucht Frau nun auch in Print
begleitet – erhältlich ist das
Magazin ab 30. Mai in allen
Postfilialen. (rach)
ggk mullenlowe
Jahrbuch 15/16
ist erschienen
© Alex Baldissera/medianet
© comm:unications/Wolfgang Simlinger
PROI Worldwide
weiter gewachsen
Einen ganzen Tag lang diskutierten bei den Österr. Journalismustagen Medienmacher über die Glaubwürdigkeit der Medien.
Medien wird noch
immer vertraut
Die diesjährigen Journalismustage boten erneut Raum
für einen Diskurs über die österreichische Medienlandschaft.
Der ­Fokus lag dabei auf dem Thema Glaubwürdigkeit.
das Vertrauen in den Journalismus
beim Leser zurückzugewinnen und
eine demokratische Bildungsfunktion der Medien zu gewährleisten.
Denn auch das Publikum werde
kritischer und verlange vermehrt
nach „Offenlegung und Trans­
parenz der Medien“, so Zimmermann.
••• Von Alex Baldissera
WIEN. Zahlreiche Journalisten,
Presse- und Medienmenschen versammelten sich am 14. April im
MuseumQuartier Wien, um der Frage der Glaubwürdigkeit des Journalismus in der heutigen Zeit auf
den Grund zu gehen.
Laut Josef Barth – Gründer der
Journalismustage – gehe es dabei
nicht um die reine Informationsfunktion des Journalismus, sondern vielmehr um dessen Qualität
und Transparenz.
Es gelte auch, so Astrid Zimmermann vom Presseclub Concordia,
Wandel des Journalismus
Das die Berichterstattung heutzutage anderen Kriterien folge,
erklärt Klaus Brinkbäumer, Chef­
redakteur von Der Spiegel, in seinem Beitrag zum Thema Glabwürdigkeit so: „Die technische Revolu-
tion und der Strukturwandel des
Journalismus bringen neue Herausforderungen mit sich. In einer
Zeit, in der praktisch jeder etwas
publizieren kann, entscheidet mehr
denn je die Qualität der Arbeit.
­Guter Journalismus ist nicht mehr
so vom Geld abhängig wie früher;
insbesondere die Wahrheit wird zu
etwas relativ Unabhängigem“.
Gerüchte, Kampagnen und Desinteresse zählen laut Brinkbäumer
zu den großen Gefahren des heutigen Journalismus.
Doch was machen Journalisten
dagegen? „Journalismus braucht
mehr Gelassenheit und Geduld.
© GGK Mullenlowe/Bernhard Schramm
Die Romy in Zahlen
WIEN. In dem diese Woche
erschienen Jahrbuch „Change“
von GGK Mullenlowe haben
Rudi Kobza, Michael Kapfer
und Dieter Pivrnec das Jahr
2015/2016 auf über 200 Seiten
zusammengefasst. Sie lassen
mit Making of Material und
Selfie-Collagen in die Kampagnen blicken. Zusätzlich gibt es
Gastkommentare von Florian
Gschwandtner und Daniel
Cronin.
Das Jahrbuch kann unter
change@ggk-mullenlowe.com
kostenfrei bestellt werden.
(rach)
WIEN. Morgen, am Samstag, wird
der Österreichische Filmpreis die
Romy zum 27. Mal verliehen. Die
Gala findet in der Wiener Hofburg
statt und wird ab 21:10 in ORF2
live übertragen. Eine Wiederholung ist derzeit um 02:25 Uhr in
der Nacht vom 16. auf den 17. April
geplant. Erstmals wird die Romy
Gala heuer auch am Sonntag, den
17. April, um 10:15 Uhr via 3sat in
Deutschland sowie in der Schweiz
zu sehen sein.
Die Romy Gala lässt sich auch
in Zahlen und Fakten ausdrücken;
die Prominenz wird dabei am Gala-Abend über einen 93 Laufmeter
langen roten Teppich vom Eingang
bis zur Feststiege geleitet.
Für das leibliche Wohl der Gäste sorgen 25 Köche, 90 Servicemit­
arbeiter und 10 Barkeeper. Serviert
© ORF/Milenko Badzic
Am 16. April wird die Romy verliehen; dabei beeindruckt
sie auch durch Details wie Zahlen und Fakten.
Die beiden Moderatoren der Romy Gala, Andi Knoll und Katharina Straßer.
wird den rund 700 geladenen Gästen ein drei Gänge-Menü.
Im Schnitt werden acht Romys vergeben, dabei ist eine Tro-
phäe 30,5 cm groß, ein Kilogramm
schwer und mit 24 Karat vergoldet.
Insgesamt wurden bisher über
200 Romys in 27 Jahren vergeben.
Zusammenhänge sollen erklärt
und besonderes Augenmerk auf die
Recherche und Analyse von Inhalten gelegt werden. Man sollte auch
mehr Zeit und Geld in Investigativteams und Lokalreporter investieren“, so der Spiegel-CR.
Doch auch Haltung und Rückgrat spielen laut Brinkbäumer eine
entscheidende Rolle. Das habe man
auch schon bei der Spiegel-Redaktion lernen müssen. Zu dieser Haltung gehört auch der Kontakt mit
dem Leser auf Augenhöhe sowie
das Eingestehen von Fehlern.
„Leser sind so kritisch wie noch
nie. Gerade deshalb ist es wichtig,
ihnen auf einer Ebene zu begegnen
und sie ernst zu nehmen, sozusagen einen Diskurs zu erzeugen“,
erklärt Gerlinde Hinterleitner,
­Geschäftsführerin von derstandard.at. So können auch Fehler
schneller bemerkt und darauf reagiert werden.
Vier Hauptkriterien
Und diese Fehler passieren. Täglich. Doch laut Dieter Bornemann,
Wirtschaftssprecher des ORF,
muss man sich auch Fehler leisten
können. „Diese neue Fehlerkultur
im Journalismus ist wichtig für
dessen Überleben. Sie ermöglicht
mehr und genauere Recherche und
legt auch besonderen Fokus auf die
interne Kontrolle in der Redaktion.
Denn alles können wir Journalisten auch nicht richtig machen. Aber
dafür transparenter. Und Transparenz ist das Gegenmittel für jegliche Verschwörungstheorie.“
Neben dem Schlagwort Trans­
parenz zählen auch Unabhängigkeit, Glaubwürdigkeit und Relevanz zu den laut Bornemann vier
wichtigsten Kriterien des Journalismus. Mit deren Erfüllung bzw.
Beachtung komme man dem Thema Glaubwürdigkeit einen großen
Schritt näher. „Eine kleine Minderheit wird immer ‚Lügenpresse!‘
rufen, die Mehrzahl der Menschen,
und das zeigen die Studien, vertrauen den Medien aber nach wie
vor.“ Die Glaubwürdigkeitskrise
wird teilweise von Medien selbstüberspitzt dargestellt; beachten
sollte und muss man sie dennoch.
Die musikalische Untermalung des
Abends übernimmt Sonic Interiors
feat. Iris Camaa.
Das österreichische Label
­E lfenkleid stattet die rund 20
­Romy-Hostessen aus, und auch die
Moderatorin wird von diesem eingekleidet sein.
200 dimmbare Scheinwerfer
199 LED-Module oder insgesamt
knapp 47 m2 hochauflösende LEDWall sind für die Zuspielungen und
das Live-Bild aufgebaut.
Die gesamte Bühnengestaltung
besteht aus einem 128 m2 großen
LED-Vorhang mit insgesamt 1.134
Stripes.
Über 200 Moving Heads und
Scheinwerfer sorgen für Effektlicht
auf der Bühne und auch im Saal.
An die 200 dimmbare Scheinwerfer produzieren „Weißlicht“ für das
Kamerabild. Das gesamte Bühnendesign kommt von Ina Peichl.
Der Auf- und Abbau für die R
­ omy
Gala dauert sechseinhalb Tage,
zwei Tage sind dabei für die Proben
gedacht. Für die Bühne werden 40
Mitarbeiter, für die Ordnung und
Sicherheit 50 Securities zuständig
sein. (red)
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 marketing 21
Mit kraftwerk
hinter den Herd
Kochschulen
Haya Molcho
Kochschule Neni,
Wien
Ingrid Pernkopf
Landhotel Grün­
berg, Gmunden,
Oberösterreich
Erich Bauer
art cooking, Wien
Günther
­Grahammer
Wein-Raum,
Salzburg
Hubert Wallner
See Restaurant
Saag am Wörther­
see, Kärnten
Jürgen Paulitsch
Aufgetischt,
Deutschlands­
berg, Steiermark
Umsetzung und Konzept der Kenwood Koch.Akademie stammen von kraftwerk.
ÖSTERREICH in Wien
3x so stark wie KRONE
ÖAK: Verbreitete
Auflage
Wien
(Montag bis Freitag)
(im Durchschnitt)
ÖSTERREICH und „Heute“
sind als Tageszeitung gratis,
alle restlichen Titel sind
Kaufzeitungen.
ÖAK für das 2. Halbjahr
2015. Im Pfeil: Veränderung
zum 2. Halbjahr 2014.
Michael Ritter
Kochagentur,
Dornbirn, Vor­
arlberg
Österreich gesamt umfasst die Auflage ÖSTERREICH-Stamm, OÖ und Länder
Die Spitzenköche
für die Umsetzung verantwortlich,
fügt hinzu: „Die Umsetzung war eine inspirierende Aufgabe wie das
Kochen selbst. Das Kreative liegt in
der gelungenen Kombination von
Online und Print, mit der es gelingt,
bei den Kochbegeisterten die Liebe
zum Kochen zu entfachen.“ (red)
ÖAK:
Verbreitete
Auflage
Österreich
gesamt Sonntag
lg g
fo ta
Er nn
So
am
Kreative Vier-Gänge-Menüs
Die Kurse finden in den Kochschulen der jeweiligen Küchenchefs
statt; dabei werden Vier-GängeMenüs zubereitet. Gebucht werden
können die Kurse über die neue
Website, die von kraftwerk gestaltet wurde.
„Mit dem neuen Konzept der
Kenwood Koch.Akademie greifen
wir den Zeitgeist und das Lebensgefühl auf − bewusstes Zeitnehmen
für Freunde und Familie.
Die sieben Kochschulen in ganz
Österreich bieten dafür das per-
fekte Ambiente, die neue Website www.kenwoodkochakademie.
at mit der online Kursbuchung
den optimalen Rahmen“, so Vanja
­Kuzet, Marketing Managerin von
Kenwood.
Angelika Hammer, gemeinsam
mit Anna Wessely von kraftwerk
E
in rfo
W lg
ien
WIEN. Ein Unternehmen für Küchengeräte und Spitzenköche gehen eine Partnerschaft ein. Was
entsteht? Eine Neuauflage der Kenwood Koch.Akademie.
Konzept und Umsetzung stammen von der Wiener Kreativagentur kraftwerk. Im Rahmen der
Kenwood Koch.Akademie werden
Kochkurse zu unterschiedlichsten
Themen angeboten. Von Wien bis
Bregenz hat jeder die Möglichkeit,
mit den Profiköchen die Kochlöffel
zu schwingen.
© Kenwood/kraftwerk
Die Kenwood Koch.Akademie startet in den Frühling.
­Umsetzung und Konzept stammen von der Wiener
­Kreativagentur kraftwerk.
*
*
(im Durchschnitt)
ÖAK für das 2. Halbjahr 2015.
Im Pfeil: Veränderung zum 2. Halbjahr 2014.
UCI Kinowelt
Eine Kinokarte
– alle Filme
WIEN. UCI Kinowelt macht Kinofans ein Angebot: Für 24,92 € im
Monat gibt es eine Kino-Flat.
Wer sich die UCI Unlimited Card
sichert, kann alle Filme des regulären Programms an allen Tagen,
auf allen Plätzen und in allen UCI
Kinowelten in Österreich sehen
– ohne Limit. Zuschläge für 3D, Loge, VIP-Loge sind bereits im Preis
enthalten. Die Mindestlaufzeit der
Karte beträgt ein Jahr und ist danach jeden Monat kündbar. „Viele
Menschen wollen öfter ins Kino
gehen“, erklärt Geschäftsführer
Jens Heinze. „Es gibt eine so große
Auswahl an tollen Filmen, welche
die Besucher wegen der Gesamtkosten nicht alle sehen können.
Wir freuen uns, wenn unsere Besucher das Kinoerlebnis schätzen
und wegen der Unlimited häufiger
zu uns kommen.“ (red)
Informationen unter:
www.uci-unlimited.at
2.HJ2014
387.568
316.684
109.725
60.885
2.HJ2014
1.303.723
436.275
352.373
285.400
In Wien legt ÖSTERREICH
um 34.704 Exemplare zu
Am Sonntag verbreitet ÖSTERREICH
als Einziger 22.487 Zeitungen mehr
Erfolg in Wien. Laut
ÖAK setzt ÖSTERREICH
den Erfolgs-Run in der
Hauptstadt fort. Heute
verliert in Wien 9.622 an
verbreiteter Auflage –
ÖSTERREICH legt dagegen um 34.704 verbreitete Exemplare zu. Der
Vorsprung von Heute
schmilzt von einst über
100.000 Zeitungen auf
weniger als 27.000 verbreitete Exemplare –
das ist fast Gleichstand
(s. o.).
Der Sonntag wird laut Auflagenkontrolle zum Erfolgstag
von ÖSTERREICH. Am Sonntag,
wo alle Zeitungen Kaufzeitungen sind, steigt die verbreitete ÖSTERREICH-Auflage um
22.487 Exemplare auf 458.762
Zeitungen. Nur die Krone verbreitet mehr, hat aber im
2. Halbjahr 2015 über 20.000
Exemplare (!) gegenüber dem
Vorjahr (ÖAK 2/2014) verloren.
Auch Kurier (–12.383) und Presse am Sonntag (–5.865) mussten Verluste in der Verbreitung
am Sonntag hinnehmen.
*
*Verbreitete Auflage
Gewinner & Verlierer
Wien
So veränderte sich die
verbreitete Auflage Wien
im Vergleich 2. HJ 2015
zu 2. HJ 2014.
Gewinner & Verlierer
am Sonntag
So veränderte sich die
verbreitete Auflage
national im Vergleich
2. HJ 2015 zu
2. HJ 2014 lt. ÖAK.
In den Grafiken wird der Zugewinn oder Verlust deutlich, welcher sich aus der Differenz der „verbreiteten Auflage“ ÖAK 2. Halbjahr 2014 und ÖAK 2. Halbjahr 2015 ergibt.
In der Hauptgrafik „Verbreitete Auflage Wien“ werden die genauen Auflagenwerte ausgewiesen.
22 marketing
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
Amadeus award
Ab 2017 wieder
beim ORF
Facts
© Christoph H. Breneis
WIEN. Der Musikpreis „Amadeus Austrian Music Award“
soll ab dem nächsten Jahr wieder vom Ursprungssender ORF
übertragen werden, berichtet
tv media in seiner jüngsten
Ausgabe.
Die letzten beiden Jahre
wurde die Musik-Show auf
ATV ausgestrahlt, der Veranstalter IFPI (Verband der österreichischen Musikwirtschaft)
soll sich aber bereits über eine
Zusammenarbeit mit dem ORF
ab 2017 geeinigt haben.
Laut dem Artikel hätte
ATV zwar die Option auf eine
Verlängerung der TV-Rechte
gehabt, mit einer Quote von
67.000 Zuschauern seien die
Ergebnisse aber hinter den
Erwartungen des Veranstalters
geblieben. (rach)
Gabriele Stanek, Vorstandsmitglied der ÖMG,, mit Horst Brunner, Vorstand VAMP, Verband Ambient Media Promotion und DOOH.
schwerpunkt
© Panthermedia.net/Bertl123
ORF III feierte
Salzburg
SALZBURG. ORF III Kultur und
Information setzte am gestrigen Donnerstag einen umfangreichen Programmschwerpunkt zum 200-Jahr-Jubiläum
von Salzburgs Zugehörigkeit zu
Österreich mit einem Themenabend fort; neben spannenden
Dokumentationen standen
der offizielle Festakt des Bundeslandes sowie eine Spezialausgabe des Politformats „60
Minuten.Politik“ direkt aus der
Salzburger Residenz auf dem
Programm. Die ORF-TVthek
stellt alle ORF-III-Sendungen,
für die entsprechende Lizenzrechte vorhanden sind, als
Live-Stream und als Video-onDemand bereit. (ds)
puls 4
Rekordquote für
Start-up-Show
Außenwerbung
ist online
Die ÖMG lud zu einer Business Lounge in den
Wiener Stadtwirt. Thema: DOOH und die Möglichkeiten der neuen Werbeform.
sentation die Möglichkeiten dieser
neuen Werbeform, die rasch Aufmerksamkeit und hohe Bekanntheit generieren kann.
Außerdem, wie sich der „Öffentliche Bereich“ und „Online“ verbinden lassen.
WIEN. ÖMG-Präsident Peter D
­ robil
lud den jungen Verband VAMP, Verband Ambient Media, Promotion und DOOH, zu einer Business
Lounge vergangenen Mittwoch in
den Wiener Stadtwirt ein.
Vor knapp zwei Jahren wurde im
Verband VAMP eine eigene Sparte
für den immer wichtiger werdenden Bereich Digital Out Of Home
(DOOH) gegründet, dessen Vorstand Horst Brunner nun Gast der
Business Lounge war.
Brunner, seines Zeichens Unit
Director bei Goldbach Media Austria, erläuterte in einer kurzen Prä-
Ein „Enabler“ für Kunden
„Mit der Anbindung von Screens im
öffentlichen Bereich an AdservingTechnologien können Werbetreibende jetzt ihre Onlinestrategien
in den Außenwerbebereich tragen.
Wir verstehen uns hier als ‚Enabler‘ für die Kunden- und die Me-
dienagenturen, um ihre Kampagne
zielgerichtet und logisch fortzusetzen. In den kommenden Wochen
und Monaten werden viele Learnings aus den umgesetzten Kampagnen gezogen werden, ebenso
entstehen über die Ideen unserer
Kunden in den nächsten 1 bis 2
Jahren sehr viele neue und aufregende Einsatzgebiete.
Beispielsweise die Kombination
von Videowalls im Straßenbereich,
kombiniert mit Radiospots, die
zeitgleich ausgesteuert werden,
Messung von Frequenzdaten in
Echtzeit, Multiscreen-Kampagnen
Mode hoch „Oben“ im Loft
Leo Hillinger, Michael Altrichter, Marie-Helene Ametsreiter, Hans Peter
Haselsteiner und Heinrich Prokop.
WIEN. „2 Minuten 2 Millionen
– Die Puls 4 Start-up-Show“ erreichte am Dienstagabend erneut Rekordquoten. Mit 12,6%
Marktanteil und Spitzen bis
zu 241.600 Zusehern war das
Showformat die meistgesehene
Sendung unter den österreichischen Privaten. Im Durchschnitt verfolgten 181.400 Seher die Pitches der Jungunternehmer. Mit insgesamt 765.000
€ wurde zudem wieder kräftig
investiert. (rach)
WIEN. Unternehmer sind die Entdecker unserer Zeit. Sie sind getrieben von Ideen und Visionen, die
Welt ein kleines Stück besser zu
machen. Diese Entdecker zieht es
allerdings nicht mehr in die Ferne,
sie alle wollen nämlich nur noch
eines: nach oben.
Deshalb lädt das Vangardist
­M agazine zur Launchparty am
19.4. ins Loft ein, um eine neue
Edition ihres Magazins zu präsentieren; zusätzlich startet eine neue
Eventreihe für Creatives, CEOs und
Enabler.
Business as usual
Die neue Ausgabe des Vangardist
Magazine behandelt das Thema
Business Adventure und den dazu
gehörigen Style. Dafür werden z.B.
sieben Business-Typen anhand ih-
© Vangardist Magazine
© Puls4/Gerry Frank
Das Vangardist Magazine präsentiert Business-Ausgabe
und neue Eventreihe für Creatives und CEOs.
Die neue Vangardist-Eventreihe „Oben“ startet am 19. April im „Das Loft“ im Sofitel.
res Outfits analysiert. Weiters wird
es ein Mode-Editorial geben, welches am ehemaligen Set von „Krieg
der Sterne“ in der tunesischen
Wüste gedreht wurde. Zusätzlich
bietet die Business-Edition ein
Die ÖMG
Auf Anfrage des
Deutschen Marketing Verbands
(DMV) wurde das
österreichische
Pendant ÖMG im
Jahr 2002 gegründet. Die Mitglieder
setzen sich aus
der Konsum- und
Investitionsgüterindustrie, Dienstleistungsunternehmen, Medien
sowie Beratungsunternehmen, wie
Werbeagenturen,
Unternehmensberater, etc.
zusammen.
Neben der jährlichen Großveranstaltung, dem
Österreichischen
Marketing-Tag,
bietet die ÖMG
eine Reihe von
Veranstaltungen,
wie den Business
Lounges, mit Impulsreferaten und
anschließender
Diskussion. Außerdem erscheint
jedes Jahr ein
neuer Band aus
der MarketingReihe der ÖMG.
Der Verband hat
es sich zum Ziel
gesetzt, als eine
Wissens- und
KompetenzPlattform für alle
Marketing-minded
people zu dienen.
Außerdem will sie
die Zusammenarbeit zwischen
Hochschulen, Personalberatungen
und der gesamten
Marketing- und
Werbebranche
fördern.
(Online, Mobile, SmartTV, DOOH)
per Knopfdruck und viele weitere
Konzepte“, so Brunner.
Als Beispiel konnte Brunner ein
Projekt mit dem Telekomanbieter
Drei präsentieren, das in dieser
Form weltweit erstmalig durch­
geführt wurde:
Pionierabeit durch Österreich
Die erste über drei Netzwerke gesteuerte Adserver-Kampagne im
DOOH – hier leistet Österreich
Pio­nierarbeit (medianet berichtete vergangene Woche). Nach einer Fragerunde wurde im Stadtwirt noch weiter diskutiert. Unter
den Gästen waren unter anderem
Thomas ­Aichelbrug-Rumerskirch
(BrandCom), Josef Ecker (Ecker
Gmbh), Christine Grünwald und
Walter Ringsmuth (mediaprint),
Roman Guggenberger (YWC),
Bernhard Hofer und Peter Cibulka
(Plakativ), Martina Hofmann und
Martin Kaindl (Manstein), Torsten
Korn (Megaboard), Andreas Ladich
(Flughafen Wien) und Sheela Rapf
(Infoscreen). (red)
Interview mit den Gründern von
Number26 und einen „How to survive in Silicon Valley“-Bericht.
„Oben“ soll vereinen
Neben der Präsentation der neuen Ausgabe soll die Veranstaltung
auch die Wiener Gründerszene
zusammenbringen. Generell sind
Start-ups bekannt für Events in
Co-Working-Spaces, Vangardist
möchte aber eine Stufe höher und
wählt daher das Loft im Sofitel mit
dem einprägsamen Titel „Oben“ als
Veranstaltung aus.
Julian Wiehl, CEO des Vangardist Magazine, freut sich besonders auf diesen Abend: „Wir würden uns freuen, wenn in diesem
Rahmen hier regelmäßig Kreative,
Unternehmer und Investoren in
entspannter Atmosphäre aufeinander treffen und auf hohem Niveau
ihre Visionen austauschen.“
Meet and Greet
Die neue Eventreihe für Creatives und CEOs findet am 19. April
im Loft im Sofitel, Praterstraße 1,
statt. Zu den Partnern zählen neben
Sofitel auch Tedx und Mobile Marketing Day. (red)
© Wolfgang Prummer
SEE YOU
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24 BIZ-Talk
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
© Brandenstein Communications
Karriere
Katharina
Karmel
1
1
Kampagne
MUTIG. Auch 30 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl erkranken und sterben Kinder
in der Region an Krebs. Mit dem zugespitzten Kampagnen-Motto „Glatze oder Spende“ rufen die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000
und die Werbeagentur TBWA\Wien dazu auf, nicht
auf diese Katastrophe zu vergessen. Sie lassen mit
der Kampagne dem Publikum nur zwei Möglichkeiten: Entweder mit einer selbstgeschorenen und auf
Facebook geposteten Glatze ein Zeichen der Solidarität zu setzen und diese Glatze belohnen zu lassen,
oder einfach selbst Geld zu spenden.
2
© www.lindia.sk
Die Haare sind ab
Dana
­Blechova
Die Devise lautet: Haare ab
In einem Live-Scher-Event bei Friseur Herold im 1.
Wiener Bezirk bekam die Aktion am vergangenen
Montag noch mehr Momentum. Denn für jeden, der
sich eine Glatze scheren ließ, zahlten die Sponsoren oekostrom AG und Münzer 1.000 € in den Spendentopf. Insgesamt zwölf Freiwillige haben sich
beim Event eine Glatze scheren lassen.
Zu den zahlreichen Gästen haben unter anderem
Christoph Otto und Reinhard Uhrig von Global
2000 sowie Irene Sagmeister, Geschäftsführerin
der TBWA\Wien, gesprochen. Weiters anwesend
waren Moderatorin Diana Lueger, Tanja Duhovich
(Ex-Miss Austria) und Alamande Belfor (Event­
manager). (rach)
Leading Search Partners Das auf Executive
Search spezialisierte
Beratungsunternehmen
Leading Search Partners
verstärkt sein Team mit
Dana Blechova und erweitert so das Kooperationsnetzwerk um einen
Standort in Bratislava.
Sie ist auf die Vermittlung von nationalen und
internationalen Managementpositionen in der
Slowakei, Tschechien
und Ungarn spezialisiert.
3
Zeichen setzen 1. Die zwölf Helden des Events; 2. TBWA\Geschäftsführerin Irene Sagmeister schert Martin Aschauer
von Global 2000; 3. Friseur und Gastgeber Markus Herold,
Tanja Duhovich, Alamande Belfor; 4. Die Haare der Dame
werden für eine Kinderperücke gespendet.
3
4
© Warda/Gregor Turecek (5)
© TBWA Wien (4)
Brandenstein Communications Katharina Karmel verstärkt seit Kurzem
das Team der Wiener
PR-Agentur Brandenstein Communications
als Senior Consultant.
Die PR-Beraterin war zuletzt als Pressesprecherin des Life Ball tätig und
greift auf PR-Erfahrung
auf Unternehmens- als
auch Agenturseite für die
Privatwirtschaft, NGOs
und öffentliche Stellen
zurück.
2
5
Jubiläumspräsentation
10 Jahre Oldtimer Guide
TRENDIG. Die Oldtimer-Szene gab sich am 12.
April, anlässlich der Präsentation des Oldtimer
Guides 2016 durch Autor und Herausgeber Christian Schamburek, ein Stelldichein in der Wiener
Prozellanmanufaktur Augarten und feierte 10 Jahre Oldtimer Guide. Zahlreiche Gäste nutzten den
Abend, um mit dem Oldtimer eine Ausfahrt zu machen; unzählige klassische Automobile schmückten
das Ambiente der Wiener Porzellanmanufaktur.
Unter anderem anwesend waren Helmut Zwickl
(Ennstal Classic), Hans Schubert (Fotograf), Alexander Seidl (CEO Zenith Austria/CEE), Germanos
Athanasiadis („medianet“ Verlag AG), KR Robert
Krickl (Präsident ÖMVV). (rach)
Präsentation 1. Alexander Seidl (CEO Zenith),
Niki Fürstauer (Saalbach
Classic); 2. Hans Schubert
(Fotograf); 3. Georg Brown
(ÖAMTC); 4. Ruth Payer
(Prokuristin Donauchemie) + Christoph Payer
(Herausgeber Extra Golf),
Irmie Schüch-Schamburek
(Herausgeberin Shopping
Guide); 5. Thomas König
(GF Porzellanmanufaktur
Augarten), Albert Löcker
(Herausgeber Oldtimer
Teilemagazin), Christian
Schamburek (Herausgeber), Germanos Athanasiadis (Herausgeber medianet).
Alle Bilder des Abends gibt es auf der Facebookseite
des Oldtimer Guides zum Nachsehen.
4
BUCHTIPPs
Der Rotstift
Im Reich der
Pubertiere
HILFREICH. Wie viel
kostet Werbung? Egal
ob Werbeagenturen,
Freelancer oder deren
Kunden, diese Frage
beschäftigt die Branche: Wie viel kostet
Werbung, und was ist
für welchen Auftrag
ein realistischer und
marktgerechter Preis?
werbecheck, 401 Seiten;
ISBN: 9783 000393297
ÖKONOMISCH. Wirtschaft bestimmt unseren Alltag, und doch
überlassen wir viele
Dinge gern vermeintlichen Experten. Aber
verhalten sich Wirtschafts-Akteure wirklich rational? Formt die
Wirtschaft das Internet
oder umgekehrt?
campus, 282 Seiten;
ISBN: 9783 593505725
UNTERHALTSAM. Chaos, Pickel und Hormone
– Pubertiere. Der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen
Vertretern dieser Art
erscheint signifikant.
Doch ohne Pubertiere
wäre das Leben arm
und langweilig, und
das Haus still und leer.
Kindler, 165 Seiten;
ISBN: 9783 463406619
Analysiert Karin Strahner,
Gabriela Schnabel (trend),
Bernhard Gily (medianet)
mit dem neuen trend.
© Sabine Klimpt
Welt der
Wirtschaft
Diskussion
© Kindler Verlag
© Werbecheck
© Campus Verlag
K.S.-Circle: die ersten 100 Tage … der neue „trend“
BUNTER. In Karin Strahner’s Wirtschaftsclub K.S.-Circle wurde diesmal der neue trend auf den Prüfstein
gestellt. Der Hintergrund: Mit Jänner 2016 wurde das wöchentliche Wirtschaftsmagazin Format eingestellt; den bis dato monatlichen trend gibt es seither wöchentlich, wobei die letzte Ausgabe, der Premium
trend, mit umfangreicheren Stories erscheint. Die Optik ist bunter geworden, und insgesamt ist der neue
trend noch stärker auf die wirtschaftlich interessierte Leserschaft fokussiert.
Unter anderem diskutierten Bernhard Gily (Verlagsleiter medianet), Dagmar Lang (MansteinVerlag), Bettina Baar-Barenfels (Wirtschaftsanwältin), Hans Kerres (BurgerKing), Harald Hauke
(­AustriaGlasrecycling), Hannes Wieser (Schöller), Brigitte Sinhuber (Amalthea-Verlag), Josef Fink (Strabag) und Franz Englhofer (CorpoorateBiz). (rach)
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 cover 25
retail
schokolade & süßwaren
Schlecker Strafrecht­
liches Nachspiel für
Familie Schlecker 27
Gastro Bewusstsein für
Lebensmittel muss gestei­
gert werden 28
RegioData Verkaufs­
flächendichte im Einzel­
handel sinkt weiter 29
Schokolade Was passiert
mit Saison- und Bruch­
ware nach dem Fest? 31
will haben Süße, saftige
softe und knusprige
Produktneuheiten 32
© Ingwerer
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FÜR HANDEL
& INDUSTRIE
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© Eskimo/Daniel Mikkelsen
Barbara
Postl
Sandra Holub (WWG Forum Marketing), Gunnar Widhalm, Harald Melwisch (beide Unilever), Wolfgang Mayerhofer (WUW) bei der Präsentation des neuen Eskimo-Buchs.
Ein Gespräch über Zucker,
Steuern und starke Marken
WKO Oberösterreich
Mit April übernahm Barbara
Postl die Geschäftsführung der
Fachgruppe Handel III, die aus
den Fachgruppen Versiche­
rungsagenten, Handelsagenten, Direktvertrieb, Markthandel,
Außenhandel, Versandhandel
und allgemeiner Handel
besteht, in der WKO Oberös­
terreich. Postl besitzt bereits
langjährige Erfahrung in der
Interessenvertretung und Servi­
cierung der WKO-Mitglieder.
Die Stärke von Eigenmarken ist ein Zeichen von Schwäche der Marken­
artikler, sagt Unilever Austria-GF Harald Melwisch im Interview. 26
Der medianet
Sonder­themenplan
2016 ist hier
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26 CoverStory
Freitag, 15. April 2016
„Bio ist nicht interessant“
Mit medianet sprach Unilever Austria-Geschäftsführer Harald Melwisch über erfolgreiche Marken, das Thema Zuckersteuer und die Bedeutung der Nachhaltigkeit.
••• Von Daniela Prugger
WIEN. Unilever ist weltweit einer
der größten Hersteller von Verbrauchsgütern. Zwar haben Währungseffekte den Jahresstart erschwert – der Konzernumsatz sank
im ersten Quartal um zwei Prozent
auf 12,5 Mrd. €. Währungseffekte
sowie Zu- und Verkäufe herausgerechnet, legte der Umsatz um
4,7 Prozent zu. Für den österreichischen Markt bleibt Unilever
Austria-Geschäftsführer Harald
Melwisch dennoch optimistisch.
Zahlen gibt er wie gewohnt nicht
preis, lediglich, dass man im vergangenen Jahr zwischen 200 und
300 Mio. € umgesetzt habe.
Während die umsatzstärkste
Marke des niederländisch-britischen Unternehmens gesamt gesehen Knorr bleibt, fällt der Hersteller von Fertigsuppen in Österreich
auf Platz zwei. „Wir sind mit Eskimo nicht nur die größte Eismarke
in Österreich und haben über 60
Prozent Marktanteil, wir sind auch
die mit dem größten Werbespending“, erklärt Melwisch.
Allein auf ihrer Bekanntheit könne sich heute keine Marke mehr
ausruhen. 1927 gab es den Eskimo
Eislutscher zum ersten Mal. Heute
sind die Verbraucher anspruchsvoller – sie wünschen mehr Transparenz und Nachhaltigkeit, dafür
weniger ­Z ucker und Fett. Auch
der Argwohn gegenüber großen
Konzernen wächst. Besonders in
Österreich greifen Konsumenten
mittlerweile gern auf die Produkte
von kleinen, regionalen Produzenten zurück.
Eine erfolg­reiche
Marke muss
eine Relevanz
im Leben des
Konsumenten
haben und nicht
nur ein Produkt
sein.
hervorhebt: 95% der Inhaltsstoffe
stammten aus rein nachhaltigem,
kontrolliertem Anbau und kämen
ohne Geschmacksverstärker aus.
Seit Jahren versuche Unilever, Salz
und Zucker schrittweise zu reduzieren. „Wovon ich aber nichts halte, ist, das Ganze mit Steuern zu
lösen.“ Damit ist der Unilever Austria-Chef auf Kurs mit dem Fachverband der Lebensmittelindustrie
an. „Steuern auf Lebensmittel oder
einzelne Nährstoffe wie Zucker
oder Fett sind bereits in verschiedenen Staaten wie Dänemark gescheitert und weisen in die falsche
Richtung“, kritisiert etwa Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des
Verbands.
© Eskimo/Konstantin Taufner-Mikulitsch
Ein Zeichen von Schwäche
Es gibt auf der Welt sehr viele,
mehr oder weniger erfolgreiche
Marken, meint Melwisch. „Aber nur
wenige sind etwas Besonderes und
haben im Leben und Herzen des
Verbrauchers einen echten Platz.“
Mit Eskimo habe man eben das erreicht – ein bestimmtes Gefühl zu
vermitteln, Kindheitserinnerungen
zu wecken, den Kunden zu binden.
Eine erfolgreiche Marke müsse
mehr sein als nur ein Produkt. Allerdings, ein Leichtes sei es nicht,
die notwendige Relevanz Jahr für
Jahr neu zu erzeugen.
Die starke Konkurrenz durch
Eigenmarken kann wohl niemand
kleinreden. Für Melwisch sind sie
aber das eigentliche Zeichen von
Schwäche: „Eigenmarkenprodukte
sind immer dann stark, wenn der
medianet.at
Eigenmarken sind eigent­
lich ein Zeichen von
Schwäche. Eigenmarken­
produkte sind dann stark,
wenn Markenartikler ih­
ren Job nicht gut machen.
eigentliche Markenartikler seinen
Job nicht gut gemacht hat.“ Höhere Qualität allein sei nicht ausreichend. Die emotionale Aufladung
der Marke und Innovationen verhülfen den Unilever-Marken zu ihrem Erfolg. ­Melwisch: „Das können
die Eigenmarken nicht leisten, die
sind darauf angewiesen, nachzumachen, was die anderen besser
machen.“
Herausforderung für Industrie
Auch in anderen Bereichen ist die
Lebensmittelindustrie gefordert.
Die Weltgesundheitsorganisation
(WHO) schlägt Alarm: Mehr und
mehr Menschen leiden weltweit an
Diabetes. Die Zahl der Erkrankten
habe sich innerhalb von 35 Jahren
vervierfacht. Und: Fast 90% der Betroffenen leiden an Diabetes mellitus Typ 2, der meist gemeinsam
mit Übergewicht und Bewegungsmangel einhergeht. Für manche
Regierungen (in Großbritannien
z.B.) und Konsumentenschützer ist
die Einführung einer Zuckersteuer
auf Junkfood, Zucker, Transfette
oder gesättigte Fettsäuren bei einer
gleichzeitigen Subventionierung
von Obst und Gemüse naheliegend.
Laut Armin Fidler, Chefberater
für Gesundheitsfragen der Weltbank, würden Steuern dieser Art
Geld für Gesundheitsprävention in
die Staatskassen spülen und damit
volkswirtschaftlich außerordentlich nützlich sein. Eine Reihe von
Ländern setzt bereits auf Abgaben
auf Fette und Zucker.
Gegen die Zuckersteuer
„Das, was hinter der Zuckersteuer
liegt, ist was Gutes. Wir müssen
uns bemühen, dass wir gewisse
Dinge in den Nahrungsmitteln reduzieren, weil wir das der Bevölkerung schulden“, kommentiert
Melwisch, der besonders Knorr
Harald Melwisch
ist Geschäfts­
führer von
­Unilever Austria.
Nachhaltigkeit – ein großes Wort
Nachhaltigkeit, sagt Melwisch, sei
ein viel wichtigeres Thema. Unilever versuche die Produkte so zu
formulieren, dass sie nachhaltig
sind. Deshalb bediene man keine Bio-Nische. „Wir glauben, dass
der Konsument daran gerade nicht
interessiert ist.“ Doch welche Bedeutung hat der Begriff Nachhaltigkeit heute eigentlich noch? Für
viele Verbraucher ist er schwammig, unklar, nichts Konkretes. Das
liegt auch daran, dass Produzenten
ihn zu häufig und unbedacht in den
Mund nehmen. „Meine Lieblings­
definition von Nachhaltigkeit“,
erläutert Melwisch: „Man bewegt
sich auf dem Planeten in einer Art
und Weise, dass man ihm nicht zur
Last fällt. Nachhaltigkeit heißt Reproduzierbarkeit, zum Beispiel.“
Und wie definiert der Konzern
Unilever, der mehr als die Hälfte
seines Geschäfts in den Schwellenländern umsetzt, Nachhaltigkeit?
„Wir steuern langfristig darauf
hin, auf dem Planeten keine Emissionen und Abfälle zu hinterlassen
und bei der Rohstoffbeschaffung
nichts zu beschaffen, das nicht
reproduzierbar wäre.“ Ab 2020
soll die Rohstoffbeschaffung komplett nachhaltig gestaltet werden.
Und bis 2030 wolle man die gesamte Produktion nicht etwa klimaneutral, sondern „klimapositiv“,
­gestalten.
Umsatz von Unilever 2005–2015
West-/
Asien, Afrika,
Nord-/
Jahr
MitteleuropaOsteuropa Südamerika
2005 14.94010.28213.179
2006 15.00010.86313.779
2007 13.32713.41813.442
2008 12.85314.47113.199
2009 12.07614.89712.850
2010 12.01517.68514.562
2011 13.49317.72315.251
2012 13.87920.35717.088
2013 13.50620.08516.206
2014 13.21919.70315.514
2015 13.55322.42517.294
Angaben in Mio. €; Quelle: statista.de/Unilever
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 AKTUELLES 27
Familie Schlecker
soll vor Gericht
FRANKFURT/WIEN. Für den Firmengründer und seine Familie hat
die Pleite der Drogeriemarkt-Kette
Schlecker nun ein strafrechtliches
Nachspiel. Gestern, Donnerstag, erhob die Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Anton Schlecker Anklage wegen vorsätzlichen Bankrotts.
Auch seine Frau Christa und seine
beiden Kinder Lars und Meike sollen sich vor Gericht verantworten.
Vorgeworfen wird dem ehemaligen Milliardär, vor der Insolvenz
vor vier Jahren in 36 Fällen Vermögenswerte beiseitegeschafft zu
haben, obwohl ihm klar gewesen
sei, dass die einst größte deutsche
Drogeriekette vor der Zahlungs­
unfähigkeit stehe. Insgesamt geht
es nach Angaben der Staatsanwaltschaft um mehrere Mio. Euro. Seine Frau und die Kinder sollen ihm
dabei geholfen haben.
sammenhang damit auch vor dem
Insolvenzgericht gelogen.
Schlecker-Insolvenzverwalter
Arndt Geiwitz hatte die Vermögensübertragungen bereits 2013
erfolgreich angefochten. Nach dem
Insolvenzrecht müssen solche Geschäfte in der Regel rückgängig
­ emacht werden, wenn sie innerg
halb von vier Jahren vor der Insolvenz über die Bühne gehen. Schleckers zahlten 10,1 Mio. €, die an
die Gläubiger flossen. Im Gegenzug
durfte die Familie unter anderem
ihr luxu­riöses Anwesen in Ehingen
behalten. (red)
© dpa/Jan-Philipp Strobel
In Deutschland erhebt die Staatsanwaltschaft ­Anklage
gegen Familie Schlecker – sie soll vor der Pleite der
­Drogeriemarkt-Kette Geld beiseitegeschafft haben.
Für den Firmengründer und seine Familie hat die Schlecker-Pleite nun ein Nachspiel.
uNveRGLeiCHLiCH ZART uNd SAFTiG
Von Schlecker bis dayli
Auch in Österreich war Schlecker
sehr aktiv. Als auch hierzulande die
Rollbalken heruntergingen, übernahm die Filialen die neu gegründete Firma dayli, die bereits nach
kurzer Zeit furios scheiterte. Von
den vollmundigen Ankündigungen
von dayli-Chef Rudolf Haberleitner
blieb nichts übrig, gegen ihn ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Infolge der
Pleite hatten mehr als 11.000 Mitarbeiter – hauptsächlich Frauen –
ihren Arbeitsplatz verloren.
Auf der Anklagebank wollen die
deutschen Staatsanwälte auch zwei
Wirtschaftsprüfer der Stuttgarter
Prüfungsgesellschaft EY (Ernst &
Young) sehen; sie sollen Bilanzen
für 2009 und 2010 testiert haben,
obwohl sie erkannt hätten, dass
Schlecker diese manipuliert habe.
Anton Schlecker selbst habe im Zu-
HAUBENKÜCHE
FÜR ZU HAUSE
SOuS vide GeGART
ROASTBeeF vOM JuNGRiNd
SIGNA HOLDING
Karstadt-Mutter
übernimmt Outfitter
WIEN. Die österreichische
Karstadt-Mutter Signa Retail hat
sich mehrheitlich am deutschen
Online-Sportartikelhändler Outfitter beteiligt. Outfitter wurde 1998
gegründet und erzielte 2015 mit
rund 130 Mitarbeitern einen Nettoumsatz von 40 Mio. €. Die operative Führung liegt bei Ron Berger
und seinem Mitgeschäftsführer
Thorsten Bichowski. Der Plan ist,
mit der Koppelung von Karstadt
Sports und Outfitter Voraussetzungen für die angestrebte Marktführerschaft in Deutschland zu
schaffen: „Mit der Beteiligung an
Outfitter kommen wir dem Ziel näher, die Nummer eins im Sportbereich in Deutschland zu werden“,
so Signa-Retail-Geschäftsführer
Wolfram Keil. Die Zustimmung der
Kartellbehörden zu der Transaktion steht noch aus. (APA)
PFANdL-SCHWeiNSBRATeN
eNTeNBRuSTFiLeT
BARBARie
MAiSHeNdLBRuST SuPReMe
„ich bin überzeugt von der Sous vide-Zubereitung
(vakuum-Garmethode) und begeistert vom
Geschmack der neuen Wiesbauer-Range.“
r
e
d
t
r
a
t
S
e:
n
g
a
p
m
TV-K a
016
2
i
a
M
.
16
erster 4-Haubenkoch Österreichs & Koch des Jahrzehnts von Gault Millau
www.haubenkueche.at
28 AKTUELLES
medianet.at
© Christian Wirth/Wikimedia/CC BY-SA 3.0
Freitag, 15. April 2016
PFEIFFER Handelsgruppe
TRAUN. Von der oberösterreichischen Handels­
gruppe Pfeiffer ist nach der Pleite von Zielpunkt
und dem Verkauf des Großhandelsbetriebs C+C
Pfeiffer nicht mehr viel übrig. In der Bilanz des
Geschäftsjahres 2014/15 klafft ein Millionenloch.
Wie aus dem Jahresbericht hervorgeht, beläuft
sich der Jahresverlust auf fast 36 Mio. €, nach ei­
nem Gewinn von 5 Mio. € zuvor. Der Verlust ist vor
allem auf Aufwendungen für Zielpunkt zurückzu­
führen. Pfeiffer konzentriert sich künftig auf die
Lebensmittelkette Unimarkt und Pfeiffer Groß­
handel (Lieferant für selbstständige Nah&FrischKaufleute). Für das Einzelhandelsgeschäft verlief
das neue Geschäftsjahr bisher „dem Markt ent­
sprechend zäh“, hält Pfeiffer im aktuellen Lage­
bericht fest. Der Verlust der Einkaufsmacht durch
die Zielpunkt-Insolvenz und den Verkauf von C+C
Pfeiffer sei durch eine Einkaufskooperation mit
dem neuen C+C Pfeiffer-Eigentümer Transgour­
met kompensiert worden, heißt es. Das ehemalige
Flaggschiff fährt seit Jahresanfang unter der
Transgourmet-Flotte und firmiert seit wenigen
Wochen auch unter einem neuen Namen: Trans­
gourmet Österreich.
Für das Geschäftsjahr 2015/16 erwartet sich
das Management ein ausgeglichenes Ergebnis.
(APA/red)
© Panthermedia.net/Feng Yu
Übrig blieb ein Budgetloch
Bitte einpacken!
Lebensmittelverschwendung: 60% der Österreicher empfinden
es nicht als unangenehm, Essen im Restaurant übrig zu lassen.
NESTLÉ
Umsatz auf Vorjahresniveau
VEVEY. In den ersten drei Monaten des Jahres hat
der Schweizer Nahrungsmittelmulti Nestlé 19,2
Mrd. € umgesetzt – gleich viel wie im Vorjahres­
zeitraum. Das organische Wachstum betrug 3,9
Prozent und setzt sich zu drei Prozent aus dem in­
ternen Realwachstum und zu 0,9 Prozent aus den
Preisanpassungen zusammen. Den relativ gerin­
gen Anteil der Preisanpassungen am organischen
Wachstum erklärt der Konzern mit dem deflatio­
nären Umfeld sowie den tiefen Rohstoffpreisen.
Dass der Umsatz nominal stagnierte, hängt einer­
seits mit Wechselkurseffekten zusammen; diese
wirkten sich mit 2,8 Prozent negativ aus. Anderer­
seits wurde das Wachstum durch Veräußerungen
von Unternehmensteilen um ein Prozent gedrückt.
Nestlé habe in den meisten Kategorien und Ge­
schäftsbereichen Marktanteile hinzugewonnen.
Auch regional war das organische Wachstum
breit abgestützt, am stärksten fiel es in Nord- und
Südamerika aus (+5,5 Prozent). Insbesondere das
Geschäft mit Tiefkühlkost in Nordamerika sei gut
gelaufen, schreibt Nestlé. In der Region Europa,
Naher Osten und Nordafrika (+3 Prozent) waren
Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien
die Wachstumstreiber. Vor allem Nescafe, Produk­
te für Heimtiere, Tiefkühlpizza und Eis schnitten
gut ab. (APA)
WIEN. Empfinden Sie es als unan­
genehm, wenn Ihnen im Restaurant
Essen im Teller übrig bleibt, weil
die Portion zu groß oder der Hunger
zu klein ist? Falls „ja“, dann sind Sie
Teil einer Minderheit. Denn einer
österreichweit repräsentativen Kon­
sumentenbefragung von MindTake
Research im Auftrag von United
Against Waste (UAW) zufolge haben
60% der Österreicher kein Problem
damit, wenn sie außer Haus essen
und ihnen Speisereste übrig bleibt.
„Dass die Mehrheit es nicht als
unangenehm empfindet, wenn
Essen übrig bleibt, zeigt, dass es
noch immer zu wenig Problem­
bewusstsein bei den Gästen gibt“,
sagt Hildegard Aichberger, Leiterin
der ORF-Umweltinitiative Mutter
Erde, die sich zum Ziel gesetzt hat,
Menschen für Lebensmittel zu sen­
sibilisieren und sie an ihren Wert
zu erinnern.
Bewusstseinsbildung
„Speisen, die am Teller oder am
Buffet übrig bleiben und entsorgt
werden müssen, machen in der
Außer-Haus-Verpflegung einen
wesentlichen Teil der vermeidba­
Es gibt noch immer zu
wenig Problembewusstsein bei den Gästen.
Hildegard Aichberger
Initiative Mutter Erde
ren Lebensmittelabfälle aus“, sagt
Josef Pirker, Geschäftsführer von
AGM und Mitbegründer von UAW.
„Hier spielen die Erwartungen der
Gäste zum Beispiel hinsichtlich der
Portionsgrößen oder der Vielfalt
des Angebotes eine wichtige Rolle.“
Essen wird u.a. deswegen nicht
mitgenommen, da so wenig übrig
bleibt, dass es sich kaum lohnt,
es einpacken zu lassen. Die Um­
frage kommt außerdem zu dem
Ergebnis, dass die Mehrheit der
Befragten die Portionsgrößen über
alle Betriebstypen hinweg als „ge­
rade richtig“ empfindet. Der Anteil
jener Befragten, die die Portio­
Im Einsatz
Christine Ehrenhuber (Koordinationsstelle von
United Against
Waste), Hildegard
Aichberger (Mutter
Erde) und Josef
Pirker (AGM)
gemeinsam mit
Sodexo Küchenchef Daniel.
© United Against Waste
© APA/AFP/Fabrice Coffrini
••• Von Nataša Nikolic
Mitnahme
82% der Gäste
würden ihre
Essensreste mit
nach Hause nehmen, wenn ihnen
diese Möglichkeit
aktiv vom Betrieb
angeboten und
eine angemessene Transportmöglichkeit zur
Verfügung gestellt
wird.
nen als zu groß empfinden ist bei
Frauen (34%) deutlich höher als
bei Männern (22%). Mit 35% emp­
finden auch mehr ältere Personen
(zwischen 60 und 80 Jahren) die
Portionen eher zu groß als jüngere
(22% bei den 30- bis 39-Jährigen).
„Diesen Unterschied zwischen den
Geschlechtern und Altersgruppen
sehen wir auch bei der Einstel­
lung: Das Motto ‚Lieber zu viel am
Teller als zu wenig‘ gilt vor allem
für Männer. Diese stimmen mit 57%
der Aussage deutlich öfter zu als
Frauen mit 44%. Ebenfalls ist die
Zustimmung zu dieser Aussage bei
jüngeren Personen wesentlich hö­
her als bei älteren“, erklärt Pirker.
Aktiv statt passiv
Erfreulich ist, dass die Österrei­
cher zumindest für Maßnahmen
zur Reduktion von Lebensmittel­
abfällen offen sind. Eine davon ist
die Bereitschaft, Essensreste aus
dem Restaurant mitzunehmen; sie
ist größer, wenn diese Möglichkeit
vom Betrieb aktiv angeboten und
eine angemessene Transportver­
packung zur Verfügung gestellt
wird. Außerdem haben 83% der
Befragten Verständnis dafür, wenn
in einer Kantine oder einem Be­
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 AKTUELLES 29
Verkaufsflächen im
Handel nehmen ab
Laut RegioData sinkt die Verkaufsfläche bis 2020 um 1,5 Mio. m2.
Verantwortlich sind nicht nur Filialschließungen aufgrund
von I­nsolvenzen, sondern auch die getrübte Expansionslust.
© Panthermedia.net/Zoooom
WIEN. Während der Onlinehandel
boomt, geht die Verkaufsfläche im
stationären Handel in Österreich
laut RegioData weiter zurück. In
den letzten beiden Jahren sei die
Verkaufsflächendichte (Verkaufs­
fläche pro Einwohner) in Österreich
– nach 50 Jahren des stetigen An­
stiegs – signifikant geringer gewor­
den (-2,5%). RegioData geht auch
in den nächsten Jahren von einer
Fortsetzung dieses Trends aus – je­
denfalls solange der Onlinehandel
weiter wächst. Österreich hätte
trotz allem, mit knapp 1,7 m² pro
Einwohner, eine der größten Ver­
kaufsdichten in Europa.
triebsrestaurant gegen Ende der
Öffnungszeiten nicht mehr alle
Speisen verfügbar sind. Bei Buffets
sind immerhin 78% verständnis­
voll, wenn nicht mehr alles bis zur
letzten Minute erhältlich ist. Auch
wünscht sich die Mehrheit (60%),
zwischen Portionsgrößen und Bei­
lagenzusammenstellung selber
wählen zu dürfen.
„Die Befragung zeigt deutlich,
dass Maßnahmen gegen Lebensmit­
telverschwendung bei den Gästen
auf positive Resonanz stoßen“, sagt
Aichberger. Darauf könnten Verpfle­
gungsbetriebe aufbauen und dem­
entsprechend ihr Angebot anpas­
sen. Von den Gästen wünscht sich
Aichberger, dass sie aktiver werden,
indem sie zum Beispiel nach klei­
neren Portionen oder nach Mitnah­
memöglichkeiten fragen, wenn der
Hunger einmal nicht so groß ist.
DÜSSELDORF. Der deutsche
Handelskonzern Metro ordnet
bei seinem Sorgenkind Real
das Management neu. Der
bisherige Chef Didier Fleury
werde durch eine Doppelspitze
ersetzt, teilte der Konzern am
Donnerstag mit. Den Vorsitz
der Geschäftsführung überneh­
men demnach mit sofortiger
Wirkung Finanzchef Henning
Gieseke und Einkaufschef
Patrick Müller-Sarmiento.
Der 60-jährige Fleury, der im
August 2012 Vorsitzender der
Geschäftsführung von Real
Deutschland wurde, werde
neue strategische Aufgaben im
Konzern übernehmen. MetroChef Olaf Koch lobte Fleury für
seine „herausragende Arbeit
für Real“ in den vergangenen
Jahren, unter dessen Regie sich
das Unternehmen stabilisiert
habe und entscheidende Wei­
chen für die Modernisierung
des SB-Warenhausgeschäfts
gestellt worden seien. (APA)
Schokokonzern
verdient weniger
Rückgänge in der Verkaufsflächen­
dichte sind aber nicht nur der In­
solvenz größerer Einzelhandels­
unternehmen oder einer teilwei­
sen Verlagerung des Handels auf
Online-Kanäle geschuldet, sondern
auch der mangelnden Expansion.
Expansionsfreude ist getrübt
„Die Filialnetzdichte der meisten
größeren Einzelhandelsunterneh­
men scheint ausgereizt. Zusätzlich
zu diesen Faktoren wirkt sich auch
die steigende Bevölkerungszahl
rein rechnerisch negativ auf die
Entwicklung der Verkaufsflächen­
dichte in Österreich aus“, konsta­
tiert RegioData. Den Höchststand
bei der Verkaufsflächendichte hat­
te Österreich 2013 mit 1,8 m² pro
Einwohner (so viel hätte laut den
aktuellen Ergebnissen derzeit nur
die Schweiz). Seit 2013 ging die
Verkaufsflächendichte kontinuier­
lich zurück. Für für das Jahr 2020
ist von einem Wert von unter 1,5
m² pro Einwohner auszugehen,
was einem Minus von ungefähr 1,5
Mio. m² entspricht. Die niedrigsten
Werte im europaweiten Vergleich
weisen Albanien und die Republik
Moldau mit jeweils knapp 0,1 m²
pro Einwohner. In Deutschland,
Luxemburg und Norwegen sind es
1,5 m² pro Einwohner.
Neueröffnungen internationaler
Retailer, wie Max Mara und H&MTochter Weekday, bestätigen aber,
dass Österreich ein interessantes
Expansionsziel ist. (nn)
Denn’s Biomarkt hat die erste von fünf ehemaligen Zielpunkt-Filialen
wieder eröffnet – 50 Zielpunkt-Mitarbeiter haben wieder einen Job.
Mareike Nossol, Geschäftsführerin
von denn’s Biomarkt.
Personalrochade
bei Real
Barry callebaut
Zielpunkt wird zu denn’s
© denn‘s
Maßnahmen kommunizieren
Die Initiative fordert Betriebe au­
ßerdem dazu auf, ihr Engagement
gegen Lebensmittelverschwendung
auch zu kommunizieren, denn die
Reduktion von Lebensmittelabfall
liegt mit 35% neben den Aspekten
Regionalität (52%), Saisonalität
(47%) und Engagement für die Mit­
arbeiter (43%) unter den meistge­
nannten Nachhaltigkeitsthemen,
zu denen sich der Gast ein Engage­
ment von Verpflegungs- und Touris­
musbetrieben erwartet. „Es kommt
bei den Kunden also gut an, wenn
man aktiv seine Maßnahmen zum
sorgsamen Umgang mit Lebens­
mitteln kommuniziert“, so Pirker.
Neben der Portionsgröße, die vor
allem in Restaurants ausschlag­
gebend ist für übrig gelassenes
Essen, ist in Kantinen und Gesund­
heitseinrichtung vorrangig, dass
das Essen nicht schmeckt – dort
bleibt auch insgesamt betrachtet
mehr Essen übrig als in Restau­
rants und Gaststätten.
Möbelhandel wächst weiter
Betrachtet man die einzelnen Bran­
chen, so gibt es bei der Verkaufs­
flächenentwicklung starke Unter­
schiede: Speziell bei Baumärkten,
aber auch im Lebensmittel-, Spiel­
waren- und Buchhandel, sind deut­
liche Rückgänge zu verzeichnen.
Diese seien hauptsächlich auf Fi­
lialschließungen aufgrund von In­
solvenzen (z.B. bauMax, Zielpunkt,
Eybl) zurückzuführen, da nicht
alle Filialen von anderen Markt­
teilnehmern übernommen wurden.
Mitverursacher seien auch Schlie­
ßungen von kleineren Geschäften
aufgrund fehlender Nachfolger.
Positives gibt es hingegen aus
der Möbelbranche zu berichten.
Hier gab es einen deutlichen Flä­
chenzuwachs, der hauptsächlich
auf die Expansion der Lutz-Gruppe
in Österreich in den letzten beiden
Jahren zurückzuführen ist. Neben
einem etwas größeren Flächen­
zuwachs durch Expansion des
Filalnetzes in der Branche Droge­
rie gibt es auch im Bekleidungs –
und Elektrohandel leicht positive
Veränderungen der Verkaufsfläche.
Metro
WIEN. Gestern eröffnete die ers­
te von insgesamt fünf ehemaligen
Zielpunkt-Filialen, die von der Bio­
Supermarktkette denn‘s übernom­
men wurde, in der Wiener Alser
Straße. Die restlichen vier Märkte
folgen jeweils im Wochenrhythmus
unmittelbar im Anschluss – bis 12.
Mai wird die Eröffnungswelle ab­
geschlossen sein.
„Es freut mich sehr, dass der
Umbau so schnell und reibungslos
vonstatten gehen konnte, und dass
wir eine große Zahl ehemaliger
Zielpunkt-Mitarbeiterinnen und
-Mitarbeiter nun in unseren Rei­
hen begrüßen dürfen“, sagt Marei­
ke Nossol, Geschäftsführerin von
denn’s Biomarkt. Alle Standorte
wurden saniert und umgebaut. Mit
den fünf neuen wächst das Filial­
netz von denn’s auf insgesamt 26
Biomärkte in Österreich, davon 17
in Wien und Umgebung.
Mitarbeiter übernommen
Insgesamt wurden 50 ehemalige
Zielpunkt-Mitarbeiter übernom­
men: „Das entspricht ziemlich ge­
nau der Anzahl, die zuvor in den
fünf Filialen gearbeitet hat. Die 50
neuen Mitarbeiter werden bereits
in allen unseren Märkten verteilt
eingesetzt“, heißt es auf medianetAnfrage.
Die denn’s Biomärkte sind Teil
der dennree Naturkost GmbH,
welche in Österreich in zwei Ge­
schäftszweigen tätig ist: Dem BioGroßhandel dennree, welcher sich
auf die Belieferung des Bio-Fach­
handels spezialisiert hat, und dem
Bio-Einzelhandel unter dem Mar­
kenauftritt denn’s Biomarkt. (nn)
ZÜRICH. Der weltgrößte
Kakao- und SchokoladenHersteller Barry Callebaut hat
im ersten Geschäftshalbjahr
2015/16 weniger verdient. Der
Konzerngewinn schrumpfte
von September bis Ende Febru­
ar um knapp 19% auf 99,2 Mio.
€. Neben dem starken Franken
lasteten hohe Kakaopreise auf
dem Ergebnis.
Die Verkaufsmenge stieg um
4,5 Prozent. Barry Callebaut
beliefert große Nahrungsmit­
telkonzerne und SchokoladenHersteller mit Schokolade und
Kakaoprodukten. Sie stellen
daraus dann ihre eigenen Pro­
dukte her. „Wie angekündigt,
wird das laufende Jahr bezüg­
lich Profitabilität wegen des
gegenwärtigen Kakaomarkts
weiterhin einige Herausfor­
derungen bereithalten“, sagte
Konzernchef Antoine de SaintAffrique. Die mittelfristigen
Finanzziele bestätigte das
­Unternehmen. (APA)
TESCO
Guter Start ins
Geschäftsjahr
LONDON. Großbritanniens
führende Supermarktkette
Tesco hat sich im Konkurrenz­
kampf mit Aldi und Lidl etwas
Luft verschafft. Erstmals seit
drei Jahren erzielte der Ein­
zelhändler im abgelaufenen
Quartal wieder ein Umsatzplus
auf dem Heimatmarkt. Wie das
Unternehmen am Mittwoch
mitteilte, stiegen in den drei
Monaten bis Ende Februar die
vergleichbaren Erlöse auf der
Insel um 0,9%. Dazu trug ins­
besondere das überraschend
starke Weihnachtsgeschäft bei.
Gleichzeitig warnte Tesco aber
davor, dass der Preiskampf
auch im laufenden Jahr auf
den operativen Gewinn drü­
cken werde. (APA)
30 Retail International
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
Bilaterales Treffen
in Moskau
© BMLFUW/Peter Lechner
Österreichs Minister waren auf Staatsbesuch in Moskau.
Man sei auf gutem Wege, die bilateralen Beziehungen
­wieder zu normalisieren, so Andrä Rupprechter.
Handshake: Wladimir Putin empfing Landwirtschaftsminister Rupprechter in Moskau.
WIEN/MOSKAU. „Wir sind auf gutem Wege, die traditionell guten
bilateralen Beziehungen zwischen
Russland und Österreich wieder zu
normalisieren und weiter auszubauen“, sagt Bundesminister Andrä
Rupprechter anlässlich eines Russland-Besuchs. „Das Interesse an
einer Zusammenarbeit im Agrarbereich ist auf beiden Seiten groß.
Wichtig ist, dass wir jetzt bereits
mit den Vorbereitungen beginnen,
damit unsere Betriebe so rasch
wie möglich wieder nach Russland
liefern können, wenn es zu einer
Lockerung des russischen Embar-
gos für Lebensmittel kommt“, so
der Landwirtschaftsminister, der
gemeinsam mit Bundespräsident
Heinz Fischer, BM Sebastian Kurz
und Wirtschaftskammer-Präsident
Christoph Leitl auf Staatsbesuch
bei Wladimir Putin war. Eine Einigung hätte Vorteile für beide Seiten.
Bilaterales Arbeitsgespräch
Rupprechter sprach auch mit dem
russischen Landwirtschaftsminister Alexander Tkatschow über
Kooperationsmöglichkeiten in der
Land- und Forstwirtschaft. Tkatschow erklärte, dass Russland
vor allem an Projekten im Bereich
Viehzucht oder Weinbau, an den
österreichischen Erfahrungen im
biologischen Landbau sowie an
Joint Ventures bei Agrar- und Umwelttechnologie interessiert sei.
Vereinbart wurde außerdem ein
Prozess, dass bei einer Lockerung
oder dem Auslaufen des russischen
Embargos sofort wieder österreichische Produkte zugelassen werden. Dazu ist die neuerliche Zertifizierung der Exportbetriebe durch
die russischen Behörden notwendig, Vertreter der zuständigen Veterinärbehörden sollen im Juli nach
Österreich kommen. Im Juli findet
auch die nächste Sitzung der österreichisch-russischen Arbeitsgruppe Landwirtschaft statt.
Rupprechter versprach auch,
sich beim nächsten Agrarministerrat dafür einzusetzen, dass Lieferabkommen für Schweinespeck
mit einzelnen Ländern, wo es keine
Schweinepestfälle gibt, ermöglicht
werden. Derzeit darf Speck wegen
der afrikanischen Schweinepest
in baltischen Ländern nicht nach
Russland geliefert werden – fällt
aber wohlgemerkt nicht unter das
Embargo. (red)
investitionen
Einzelne Regionen
trotzen der Krise
MOSKAU. Die Wirtschaft im
krisengeschüttelten Russland
schrumpfte im Jahr 2015 nach
vorläufigen Schätzungen der russischen Statistikbehörde Rosstat
um 3,7%, die Industrieproduktion
um 3,4%; der Einzelhandel musste
Einbußen von rund 10% hinnehmen. Die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) sanken um sagenhafte 92% – laut der Konferenz
der Vereinten Nationen für Handel
und Entwicklung (UNCTAD) ein
Rekordtief für das heutige Russland. Laut der russischen National
Rating Agency NRA seien die wichtigsten Regionen Russlands aber
auf Wachstumskurs. Generaldirektor Victor Chetverikov hebt die
Republik Tatarstan, Oblasten Leningrad und Kaluga hervor, die die
Krise gut gemeistert hätten „indem
sie Investitionsprojekte umgesetzt
und damit die Wirtschaftskraft erhalten haben“. (red)
medianet.at
Schoko- und süSSwaren 31
Freitag, 15. April 2016
War der Hase mal
ein Nikolo?
WIEN. Ein großes Thema der letzten Wochen ist sicherlich Lebensmittelverschwendung bzw. ihre
Vermeidung.
Einer der Gründe für Lebensmittelabfälle, die im Handel und der
Produktion aufkommen, speziell
auch im Bereich Süßwaren und
Schokolade, sind saisonale Produkte und Bruchware. medianet
hat bei Zotter, Manner und PEZ
nachgefragt, was mit Saisonartikeln passiert, wenn sie keinen Käufer finden, und was an dem Mythos
dran ist, dass Schoko-Nikolos später zu Schoko-Osterhasen werden
(und umgekehrt).
keine Bruchware“, so die PEZ International GmbH. Sollten Produkte
Verpackungsfehler aufweisen, werden sie gespendet: „Auch hier ist die
Menge sehr gering. Was jedoch anfällt, wird karitativen Einrichtungen zur Verfügung gestellt.“ An dem
Mythos, dass Schoko-Nikolos ein-
geschmolzen werden und zu Schoko-Osterhasen mutieren, sei nichts
dran, bekräftigt Walser: „Dass die
Schokolade der Oster­hasen eingeschmolzen wird und Nikolos für
das Weihnachtsgeschäft daraus gemacht werden, ist ein Mythos, der
nicht stimmt.“ (nn)
© APA/dpa/Sebastian Gollnow
Zotter, Manner und PEZ verraten, was mit Bruchware und
Saisonartikeln nach dem Weihnachts- bzw. Osterfest passiert
und lüften den Mythos rund um deren Einschmelzung.
Werden Schoko-Osterhasen und -Weihnachtsmänner wieder eingeschmolzen?
Produktion in kleinen Mengen
Einer, der auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt für biologisch und fair produzierte Schokolade ist, ist die steirische Schokoladen Manufaktur Zotter. „Bei
uns landet sogenannte Bruchware
direkt in den Verkostungsstationen
im Schokoladentheater“, heißt es
aus dem Unternehmen. Dort würde
sie täglich von vielen Naschkatzen
verputzt werden, sodass nichts
im Müll landet. Auch bei Manner
bleibt Bruchware nicht lang im
hauseigenen Werksshop im 17.
Bezirk. „Zunächst planen wir zusammen mit dem Handel die Produktionsmengen und haben hier
ja schon etwas Erfahrung damit“,
sagt Verkaufsdirektor Mathias
Walser. Osterware, die im Handel
übrig bleibt, wird dort meist nach
dem Fest abverkauft – Manner
selbst nimmt keine Ware retour, so
Walser. „Ware, die bei uns zu viel
produziert wurde – zu Ostern ist
das im einstelligen Prozentbereich
der Gesamtware –, wird auf verschiedenen Kanälen untergebracht:
Ein Teil wird an die Sozialmärkte
vergeben, ein anderer Teil an kari­
tative Einrichtungen gespendet
oder bei uns in den Shops abverkauft.“
Umgang mit Rohstoffen
Abfallvermeidung durch genaue
Planung und Produktionen in kleineren Mengen – daran hält sich
auch Zotter: „Als Bio-Betrieb und
Partner des fairen Handels gehen
wir sehr sorgsam mit Rohstoffen
um; wir produzieren nur in kleinen Mengen, so wird kaum Überschuss hergestellt, sondern lieber
öfter und frisch produziert nach
Bedarf“, heißt es auf medianetAnfrage. „Müll wird bei uns generell vermieden – so landen die
Kakaobohnenschalen im hauseigenen Heizkraftwerk –, und Strom
gewinnen wir aus der hauseigenen
Photovoltaikanlage. Ressourcenschonend zu arbeiten, ist ein wichtiges Unternehmensziel, das durch
die EMAS-Zertifizierung auch nach
außen getragen wird.“
Stimmt der Mythos?
Auch beim Hersteller der kultigen
PEZ-Bonbons, die es bereits seit
1927 gibt, kennt man keine unverkäufliche Saisonware; Bruchware
gäbe es ebenfalls nicht: „Aufgrund
der Art des Produkts gibt es nahezu
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Es wird rosa im Müsliregal, denn Manner
launcht das Manner Knusper Müsli. Das
knusprige Frühstückserlebnis mit original
Manner-Zutaten ist auch mit 52% Vollkornanteil ballaststoffreich. Aufgrund des
geringen Zuckeranteils – das Manner Müsli
hat 30% weniger Zucker als herkömmliche
Knuspermüslis – wird auch „weniger Zucker“ auf der Verpackung ausgelobt.
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Freitag, 15. April 2016cover 33
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Cashcows Europas Banken
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Tech-Affin aws Mittelstandsfonds investiert in Nischen­
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Wohnbauoffensive In St. Pölten werden zahlreiche Projekte
auf Schiene gebracht 40
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ATX (Schluss 13.4.) 2.293,92
2,43%
11,45% -2,01%
Schoeller-Bl.
Wienerberger
Top 5 ATX Prime
▲ Schoeller-Bleckmann11,45%
▲ Porr9,05%
▲ RHI8,07%
▲ Palfinger4,53%
▲ Immofinanz4,39%
Flop 5 ATX Prime
© Immobilienring IR
▼ Wienerberger-2,01%
▼ Valneva-1,86%
▼ Warimpex-1,46%
▼ AT&S-1,39%
▼ conwert-1,31%
IR-Präsident Georg Spiegelfeld (l.) und IR-Vizepräsident Andreas G. Gressenbauer erklären die neuen Immobilientrends.
Einheitliche Trends? – „Nichts
Genaues weiß man nicht“
IATX 6.–13. April 2016
Zwischen Wohnungsnot und Leerstand – Der heimische Markt für
Wohnimmobilien verzeichnet sehr heterogene Entwicklungen. 34
IATX (Schluss 13.4.) © Dorda Brugger Jordis Rechtsanwälte
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4,39%
-1,46%
Immofinanz
Warimpex
Immofinanz4,39%
CA Immo0,98%
S Immo0,82%
Atrium0,54%
Buwog0,16%
conwert-1,31%
Warimpex-1,46%
34 IMMOBILIENMARKT
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
Die Urbanität geht aufs Land
„Am Markt für Wohnimmobilien zeichnen sich sehr heterogene Entwicklungen ab“, sagt Georg Spiegelfeld,
Präsident des größten Maklernetzwerks des Landes mit mehr als 60 Kanzleien (Immobilienring IR).
••• Von Paul Christian Jezek
Leerstand vs. Wohnungsnot
Über ein sehr großes Angebot verfügt der Markt der exklusiven Wohnungen im Bereich der 4 Mio.-€Marke. „Hier sind Anfrage und Angebot nicht im Gleichklang“, sagt
IR-Präsident Georg Spiegelfeld. „Es
gibt nur sehr wenige Interessenten
für hochpreisige Wohnungen, diese sind daher sehr schwer zu verwerten.“ Verkäufer würden diese
Wohnungen aber eher leer stehen
lassen, um das Preisgefüge nicht
zu stören. Auch Mietwohnungen
jenseits der 2.000 bis 2.500 €-Grenze wären zurzeit nicht nachgefragt.
Spiegelfeld: „Im mittleren und
unteren Bereich können wir in
Wien und Graz bereits von einer
extremen Wohnungsnot sprechen.
Es werden nicht einmal halb so
viele Wohnungen gebaut, wie benötigt werden.“ Obwohl der starke Zuzug in Wien seit Längerem
prognostiziert wurde, könne die
gestiegene Nachfrage nicht kompensiert werden. Deshalb wünscht
sich Spiegelfeld mehr Anreize, um
privates Investment zu forcieren.
„So könnten sich Bauträgergesellschaften gründen, die erschwingliche Wohnungen bauen.“
Eine verschärfte Situation zeigt
sich in Salzburg; es wird geschätzt,
dass es gleich viele leer stehende
Wohnungen wie Wohnungssuchende gibt. Seitens der Politik gibt es
deshalb Überlegungen zu einer
Solidaritätsabgabe. Gressenbauer:
gesellschaft zustimmen, und das
kann schwierig werden. Wir brauchen dringend Lösungen, um einen
Wertverfall zu vermeiden.“
In Salzburg sei die Situation laut
Gressenbauer anders: „Die Gebäude
sind in erster Linie aus dem 17. und
18. Jahrhundert und haben eine
andere Eigentümerstruktur. Es gibt
oft nur eine kleine Anzahl an Miteigentümern, welche die Wohnungen zudem meist selber nützen.“
Solche, die als Mietwohnungen genutzt werden, würden des Öfteren
leer stehen, da die Eigentümer mit
den vorgegebenen Nutzungsbedingungen (Widmungen, Garagen, etc.)
nicht einverstanden sind.
„Salzburg Stadt verfügt über keine
Bodenressourcen mehr. Es kann
nur mehr an der Peripherie gebaut
werden.“ Aber auch dort seien Lebensqualität, Infrastruktur und
Nahversorgung gut und private wie
gewerbliche Bauträger aktiv.
Wie die Grenzen verschwimmen
Regionale Kleinstädte, mit Bahnanschluss, guter Nahversorgung
und einem attraktiven Schulangebot verzeichnen vermehrt einen
Zuzug der Wiener. „Homeoffice und
dezentrales Arbeiten nehmen dem
Pendeln den Schrecken“, erklärt
Spiegelfeld den Trend.
Ist eine öffentliche Anbindung
vorhanden, stellt auch die tägliche Fahrt zum Arbeitsplatz nach
Wien kein Problem dar. „Regionale
Städte sind lebenswert und bieten
leistbaren Wohnraum“, so Spiegelfeld. Deshalb würde die Grenze
zwischen Stadt und Land immer
mehr verschwimmen und urbaner
Lifestyle Einzug in ländliche Regionen halten.
Bausubstanz Zinshaus erhalten
Viele Wiener Zinshäuser wurden
in den vergangenen Jahren von
Grund auf saniert, die Wohnungen
parifiziert und verkauft. Gerade in
den Wiener Zinshäusern gibt es
nun viele Miteigentümer, und Spiegelfeld befürchtet, dass sich in 20
oder 30 Jahren massive Probleme
daraus ergeben könnten: „Häuser,
die heute super saniert und schön
sind, könnten bei der nächsten
notwendigen Investition ein Problemfall werden. Wohnungskäufer
sind Miteigentümer am gesamten
Objekt. Bei einer Kreditaufnahme
muss die Mehrheit der Eigentümer
Wissenspark
Westösterreichs
größtes Bauvorhaben – der
Wissens­park (Bild
oben) – entsteht
im Salzburger
Puch-Urstein
(Tennengau).
Das 100-Mio.-€Projekt wird in vier
Bauschritten
hergestellt.
Eigentümer ist die
Sapeg GmbH,
die zu 70% dem
Salzburger Immobilienbüro Stiller &
Hohla und zu 30%
dem Hilfswerk
Salzburg gehört.
100
Mio. €
Ein Blick auf die Gewerbeimmos
„Im Osten Österreichs ist die Situation ruhig“, erklärt Spiegelfeld. Es
gäbe zwar größere Übersiedlungen
in neue Gebäude, etwa durch Zentralisierung von Organisationen,
aber kaum Neubau. Erst für 2017
sieht Spiegelfeld wieder das Entstehen neuer Flächen.
Im Handel herrsche zwar ein Verdrängungswettbewerb, aber grundsätzlich sei die Welt hier „noch in
Ordnung“. In Salzburg liege der
Leerstand bei rund fünf bis sieben
Prozent, berichtet Gressenbauer. Es
würden keine großen Einheiten gebaut, da in Salzburg keine Flächen
vorhanden sind.
Das Interesse internationaler Investoren an Österreich und im Speziellen an Wien ist noch immer ungebrochen – vor allem Bürohäuser
und Fachmarktzentren sind nach
wie vor gefragt. „Fachmarktzentren
nur auf die grüne Wiese zu stellen,
ist vorbei“, erklärt Gressenbauer.
In Salzburg werde nur nahe von
© Immobilienring IR/APA-Fotoservice/Preiss
„Silver Ager“ sichern Wohlstand
In den nächsten Jahren werden in
Wien und naher Umgebung verstärkt Villen auf den Markt kommen. Villenbesitzer, die schon in
Pension sind und deren Kinder
im Ausland leben und/oder kein
Interesse am elterlichen Haus
haben, meiden die hohen Sanierungs- und Investitionskosten, die
zur Erhaltung notwendig sind. Die
Werte­erhaltung des Hauses für
die Familie rückt gegenüber dem
persönlichen Wohlstand in den
­Hintergrund.
„Um ihren Wohlstand zu halten,
planen viele, ihre Immobilie zu
verkaufen und sich mit dem Geld
in servicierte Residenzen einzukaufen oder einzumieten“, erkennt
Immobilienring IR-Vizepräsident
Andreas G. Gressenbauer einen
neuen Trend. In Salzburg sei diese Entwicklung im Moment zwar
noch nicht spürbar, aber das wäre
nur eine Frage der Zeit.
© APA/Kadawittfeld Architektur
WIEN. Auf dem österreichischen
Immobilienmarkt häuft sich ein
Sammelsurium gegensätzlicher
Entwicklungen: „Silver Ager“ verkaufen ihre Villen; Wohnungen im
Hochpreissegment sind schwer
verwertbar, hingegen herrscht im
mittleren und unteren Segment in
den Großstädten Wohnungsnot.
Regionale Kleinstädte sind die
Gewinner, sofern diese über eine
­öffentliche Anbindung verfügen.
Die Erhaltung der Bausubstanz
von Zinshäusern könnte in 20 Jahren ein Problem werden. Im Osten
ist es im Bereich rund um Gewerbeimmobilien ruhig, aber im Salzburger Tennengau entsteht mit
dem Wissenspark das größte Bauprojekt Westösterreichs ...
Immobilienring
IR Das größte
Maklernetzwerk
des Landes zählt
mehr als 60 Kanzleien und rund 400
Immobilienexperten an mehr als 80
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immobilienring.at
Im Bild: IR-Präs.
Georg Spiegelfeld
und Vizepräsident
Andreas G.
Gressenbauer (l.).
Ballungszentren in entsprechende
Größen mit guten Ankermietern
investiert.
Weniger DINKS, mehr Singles
Waren im Westen Österreichs bei
der IR-Maklerbefragung im ersten Quartal 2015 noch vorwiegend
DINKS (= Double Income, no Kids)
und Familien auf Wohnungssuche,
hat sich das im ersten Quartal 2016
völlig geändert. „Der Anteil wohnungssuchender Singles hat sich
innerhalb eines Jahres beinahe
verdoppelt“, so Gressenbauer.
Im Osten Österreichs stieg der
Anteil, basierend auf einem bereits
hohem Niveau, nur leicht.
Interessant und fast unerwartet entwickelt sich ein neues Kundensegment bei den IR-Maklern:
Zunehmend mehr Studenten verlassen sich nicht mehr auf Soziale Netzwerke, sondern suchen im
Netz oder wenden sich direkt an
Makler. Spiegelfeld: „Vor allem Auslandsstudenten, die zum Studium
nach Österreich ziehen, lassen sich
bei der Wohnungssuche von lokalen Immobilienmaklern helfen.“
medianet.at
BLICKPUNKT/KARRIERE 35
Freitag, 15. April 2016
Start-up setzt auf WGs
WOHNIMMOBILIEN
Neuer Job bei
Colliers Intern.
UP! Uniting People will „exklusive Wohngemeinschaften“ realisieren.
Die erste WG im achten Wiener Bezirk (Josefstadt) ist bereits „komplett“.
Ruhaltinger-Mader zunächst auf
der funktionalen Ebene. „Man bewohnt nicht 30, sondern 190 m² im
frisch renovierten Altbau mit hohen Räumen, edlen Parkettböden,
hohen Kastenfenstern und herrschaftlichen Doppeltüren.“
Emotional und sozial werde damit das gemeinschaftliche Leben
gefördert, das Menschen aus ihrer
Isolierung holt und somit für mehr
Lebensqualität sorgt. „Es geht um
das Schaffen von Solidarität und
gegenseitiger Unterstützung im
Alltag.“
WIEN. Gemeinschaftliches Wohnen ist auch in Österreich kein
Randthema mehr. 70% haben von
einer solchen Wohnform bereits gehört – vor allem Frauen, Ältere, Personen mit höherem Bildungs­niveau
und Auslandserfahrung können
sich grundsätzlich vorstellen, eine
solche Wohnform in Anspruch zu
nehmen.
50% würden es laut einer GallupStudie bevorzugen, mit Personen
unterschiedlichen Alters mit ähnlichen Interessen zusammenzuwohnen. „Dieser Trend entsteht
dadurch, dass der Wohnungsmarkt
immer teurer wird – ein Problem
für die gehobene Mittelschicht, die
gewohnt war, immer gut zu wohnen“, erklärt Charlotte Kirchgaesser. „Andererseits lösen sich traditionelle Familienstrukturen immer
mehr auf.“
Soziales Umfeld schaffen
Kirchgaesser führt gemeinsam mit
Renate Ruhaltinger-Mader das
Wiener Start-up UP! Uniting People, das sich des Themas „Gemeinschaftliches Wohnen“ angenommen hat. „Es geht dabei um Vereinen, Verbinden, gemeinschaftliche
­Nutzung, soziales Umfeld schaffen.“
© UP! Uniting People
••• Von Paul Christian Jezek
Renate Ruhaltinger-Mader (l.) und Charlotte Kirchgaesser leiten UP! Uniting People.
UP! nutzt dabei als vorhandene
Ressourcen große, schöne Altbauwohnungen in guten Wiener Lagen.
Das Unternehmen mietet diese
Wohnungen, übernimmt dabei die
Position des Hauptmieters, stattet
die Wohnungen WG-gerecht aus,
betreut den laufenden Betrieb und
bringt die „richtigen“ Menschen zusammen.
Den Mehrwert bzw. die Win-WinSituation sehen Kirchgaesser und
Ein Plus auch für die Vermieter
Für die Vermieter großer Altbauwohnungen in guten Lagen wiederum sorgt UP! für schnellere
und langfristige Vermietung und
dadurch für geringe bis gar keine
Leerstandszeiten.
Der erste Prototyp in Wien-­
Josefstadt ist bereits in Betrieb;
2016 will UP! weitere sechs bis
acht neue Wohngemeinschaften
dazugewinnen und danach jedes
Jahr weitere acht UP!-Wohnungen
schaffen. „Mittel- bis langfristiges Ziel ist es, die Idee auch in
­anderen Städten umzusetzen“, sagt
­Ruhaltinger-Mader. „Nicht ‚nur‘
in Österreich, sondern in ganz
­Europa – und in weiterer Folge
weltweit.“
WIEN. Petra Teufelsdorfer
übernimmt die Gesamtverantwortung für den Bereich
Wohnimmobilien bei Colliers
International. Sie verfügt über
umfangreiche Erfahrung im
Bereich Luxusimmobilien,
Käufer- und Verkäuferberatung. Davor war sie einige Jahre bei EHL Immobilien tätig.
Teufelsdorfer begann ihre
Laufbahn im Bereich Marketing und Vertrieb und war viele
Jahre selbstständig tätig. Sie
absolvierte ein Masterstudium
in General Management an der
Universität Salzburg. (pj)
EINKAUFSZENTREN
Karriere bei
CBRE Österreich
WIEN. Silvia Stassler (52), ist
neuer Associate Director bei
CBRE Österreich. In dieser
Funktion obliegt der Steirerin
die Vermietung von Geschäftsflächen in Einkaufszentren und
Einkaufsstraßen.
Von 2001 bis 2008 war Stassler bei der Shopping City Süd
Erweiterungsbaugesellschaft
mbH & Co. Anlagenvermietung
u.a. für Centermarketing &
Centermanagement zuständig.
Ab 2008 war Stassler für die
Unibail-Rodamco Austria Verwaltungs GmbH als Leasing
Spezialist & Manager tätig. (pj)
W E B E R & C O.
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36 INVEST:PORTEFEUILLE
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
© panthermedia.net/ohmaymay
Wappentier
Wenn es für
Kärnten schlecht
ausgeht, könnte
sogar der
Lindwurm unter
den Hammer
kommen. Das
neue Wappentier
könnte zum Pleitegeier werden.
D
Pleitegeier
statt Lindwurm?
Dem südlichsten Bundesland könnte jetzt der Konkurs drohen.
Verwertbares Vermögen für Gläubiger gibt es reichlich.
••• Von Reinhard Krémer
besitzen würde“, sagt der Wiener Verfassungsexperte Bernhard
Müller.
Des Weiteren, so Müller, gibt es
Meinungen von Rechtsexperten –
insbesondere Professor Michael
Potacs, der das Land Kärnten berät
und praktisch alles außer das rein
kommerzielle Landesvermögen
von einer etwaigen Insolvenz ausgeschlossen, mithin der Befriedi-
© Dorda Brugger Jordis Rechtsanwälte
er Super-GAU ist
eingetreten – die Finanzmarktaufsicht
(FMA) hat am Sonntag einen Schuldenschnitt für die Heta,
die „Bad Bank“ der
Kärntner Hypo Alpe-Adria, publik
gemacht, nachdem die Verhandlungen mit den Hypo-Anleihe­
gläubigern endgültig gescheitert
­waren. Vorrangige Gläubiger verlieren jetzt 54%, nachrangige ihre gesamten Forderungen. Damit
werden gleiche Bedingungen wie
in einem Insolvenzverfahren hergestellt.
Kärnten muss jetzt mit 6,4 Mrd.
€ für das Hypo-Desaster geradestehen – um diesen Betrag fallen die
Inhaber von Anleihen, für die das
Land haftet, um. Am Zug sind jetzt
die Zivilgerichte – und das kann
für Kärnten richtig ins Geld und
ans Eingemachte gehen. Eine Insolvenz des Bundeslandes könnte
die Folge von erfolgreichen Klagen
der Gläubiger sein, Pfändungen
von Landesvermögen inklusive.
Zum Vergleich: 6,4 Mrd. € an Haftungen steht ein Jahresbudget mit
Gesamteinnahmen von 2,2 Mrd. €
gegenüber.
Und auch wenn Landeshauptmann Peter Kaiser vor einiger
Zeit im ORF quasi ein wortreiches
Armutsgelübde ablegte und versuchte, Gläubigern und allfälligen
Konkursverwertern weiszumachen,
dass es im südlichsten Bundesland
ohnehin nix zu holen gäbe, zeigt
sich bei genauerem Hinsehen ein
gänzlich anderes Bild.
„Ich habe dieses Interview (mit
dem Kärntner Landeschef; Anm.)
leider nicht gesehen. Man muss
hier allerdings differenzieren:
Einer­seits liegt ein großer Anteil
des Vermögens des Landes Kärnten in der Kärntner Landesholding
und wird nicht direkt von Kärnten
gehalten, was freilich nichts daran ändert, dass die Kärntner Landesholding zu 100% das Land Kärnten ist. So kann man allerdings formell etwas ‚schummeln‘ und sagen,
dass das Land Kärnten doch nichts
gung der Gläubiger entzogen sieht.
„­Potacs argumentiert etwa, dass
Bundes- und Landesstraßen – ein
Teil der Bundesstraßen sind nämlich aufgrund des Bundesstraßenübertragungsgesetzes 2004 mittlerweile eigentlich Landesstraßen,
werden aber irreführenderweise
weiter als Bundesstraßen bezeichnet – der Verwertung durch Gläubiger gänzlich entzogen wären, weil
es einen gesetzlichen Auftrag gäbe,
diese Straßen zu bauen und zu erhalten. So argumentiert Potacs darüber hinaus, dass eigentlich überall dort, wo es einen gesetzlichen
Auftrag gibt, dass das Land Kärnten etwa eine Leistung erbringt beziehungsweise zur Verfügung stellt,
eine Verwertung in der Insolvenz
nicht möglich wäre“, sagt der Verfassungsexperte.
Beim Immobilienbesitz Kärntens
kann überhaupt kein Zweifel ­daran
bestehen, dass er zur B
­ efriedigung
der Gläubiger herangezogen
­werden kann.
Bernhard Müller
Verfassungsexperte
Alles außer Spitäler versteigert?
Blickt man auf die Beispiele von
Gemeinden, wo es in den 1930erJahren einige gab, die in Konkurs
gingen beziehungsweise einen Ausgleich schlossen, so zeigt sich ganz
klar, dass das nicht der Fall ist, so
Müller: „Nur im Bereich der Daseinsvorsorge unbedingt notwendige Einrichtungen wie Spitäler – die
im Übrigen ja auch sondergesetzlich geschützt sind – fallen nicht in
die Konkursmasse.
Das kann aber nicht für jedwedes
andere Landesvermögen, wie etwa
Landesmuseen, nur deshalb gelten,
weil es sich hier um einen öffentlich-rechtlichen Kulturauftrag des
Landes Kärnten handelt. So wichtig
die Kultur sein mag, kann das Land
Kärnten eine solche Leistung eben
nur dann erbringen, wenn es eine
ausreichende budgetäre B
­ edeckung
dafür hat.“ Ist dies jedoch nicht
vorhanden, dann gibt es eben keine Landesmuseen mehr oder sind
sie an die privaten Betreiber gegen
das Recht, Entgelt einzuheben, zu
übertragen, meint Bernhard Müller: „Und wenn es um Immobilien­
vermögen geht, dann kann überhaupt kein Zweifel bestehen, dass
hier eine sehr umfassende und
weitreichende Verwertung möglich
ist.
Es mag also politisch taktisch
sinnvoll sein, Kärnten so darzustellen, dass es kein Vermögen hätte; dies entspricht allerdings nicht
den Tatsachen, ist aber logisch
nachvollziehbar. Und zwar deshalb,
weil mittlerweile ja zwischen dem
Land Kärnten beziehungsweise der
Kärntner Landesholding und den
Gläubigern Verhandlungen über
­eine ‚Quote‘, mithin eine teilweise Befriedigung, stattfinden. Hier
ist es natürlich taktisch klar zu
verstehen, dass das Land Kärnten
behauptet, es wäre praktisch vermögenslos.“
Das Armutsgelübde zieht nicht
Insolvent ist Kärnten dann, wenn
es faktisch seine Rechnungen nicht
mehr bezahlen kann: „Dann würde
das Gemeinwesen zusammenbre-
INVEST:PORTEFEUILLE 37
80
Landesschätze
Die Landesimmobiliengesellschaft
Kärnten GmbH
soll über 80 Objekte und rund 3,6
Mio. m² Flächen
im Wert von 200
Mio. €, bei 164
Mio. € Schulden,
besitzen. Das
Kärntner Straßennetz ist eines
der wertvollsten
Assets des
Landes Kärnten
und schlägt sich
mit 2,43 Mrd. € zu
Buche.
Ins Museum zur Schuldentilgung
Gläubiger könnten jedenfalls im
Falle einer Verwertung Kärntner
Landesvermögens nach einem
Konkurs sogar die Eintrittsgelder der Landesmuseen kassieren,
ist der Verfassungsexperte sicher:
„Ja, warum nicht? Landesmuseen erfüllen zwar einen öffentlichrechtlichen Kulturauftrag; anders
als beispielsweise Spitäler sind sie
allerdings nicht so unverzichtbar,
dass sie im Falle einer Insolvenz
Seegrundstücke
werden im Insolvenzfall schnell
unter den Hammer kommen.
Klagenfurter
Landeskrankenhaus kann nicht in
die Konkursmasse
fallen.
Kärntens von vornherein nicht in
die Insolvenzmasse einbezogen
werden dürften.“
Realistischer ist allerdings, so
Müller, dass das Land Kärnten bei
öffentlichen Einrichtungen wie
Museen zwar den Betrieb zurückfährt, aber eine gänzliche Verwertung zu verhindern trachten wird.
„Etwa sollen jetzt schon Förderungen, insbesondere auch im Kulturbereich gestrichen werden, damit
Geld für die Befriedigung der Gläubiger der Heta ‚freigeschaufelt‘
herangezogen werden kann, sollte
das Land Kärnten das Geld nicht
anderweitig aufbringen.“
Experte Müller weiter: „Laut Medienberichten verfügt das Land
Kärnten einschließlich des ‚mystischen‘ Zukunftsfonds – angeblich
nur mehr 520 Millionen Euro; das
ist das Geld aus dem Verkauf der
Hypo Alpe Adria an die Bayern –
über ein Vermögen im Ausmaß von
rund 3,1 Mrd. Ein Großteil davon
befindet sich in der sogenannten
Kärntner Landesholding.
mit 2,43 Mrd. Euro zu Buche“, erläutert Bernhard Müller. „Schon
schwieriger ist die Verwertung von
Landesstraßen durch Gläubiger;
eine Bemautung ist aber nicht von
vornherein ausgeschlossen.“ Und
wenn der FPÖ-Fraktionsführer im
damaligen Hypo-U-Ausschuss, Elmar ­Podgorschek, volmundig verkündete: „Was will ein Gläubiger
bei Kärnten machen? Wollen sie
die Straßen pfänden?“, hat er die
Tragweite des Problems wohl nicht
erkannt.
Die Gläubiger werden nun zum
Land Kärnten gehen und sagen:
‚Wir möchten gern unsere
Haftungen eingelöst haben‘.
© FMA/Dieter Steinbach
chen, außer die ‚normale‘ Insolvenzordnung oder ein mittlerweile
geschaffenes Länderinsolvenzrecht
würde eine geordnete Abwicklung
des Landes ermöglichen. Selbstverständlich würde das Land Kärnten
dabei als Bundesland bestehen
bleiben“, sagt Müller.
Aber auch wenn es keine spezifischen Regelungen für den Fall
einer Insolvenz Kärntens geben
sollte, wird sich das Land im Falle einer faktischen Zahlungsunfähigkeit von seinen wesentlichen
Vermögenswerten trennen müssen.
„Die ‚Gretchenfrage‘ ist nur, welche Vermögenswerte Kärntens einer Exekution durch die Gläubiger
zugänglich sind und damit in eine
Insolvenzmasse fallen können, und
welche eben nicht“, gibt der Verfassungsexperte zu bedenken.
Anders nämlich als für Gemeinden, bei denen es bereits Präzedenzfälle von Insolvenzen gibt,
existiert keine spezifische gesetzliche Regelung für Bundesländer,
die Vermögensgegenstände des
Landes von Exekution und Insolvenz ausnimmt, weil sie dem Gemeinwesen beziehungsweise der
Daseinsvorsorge gewidmet sind.
„Klar ist es nur bei den Spitälern:
Diese sind einer Verwertung durch
die Gläubiger jedenfalls entzogen.
Ähnliches wird allerdings auch
für Schulen, Kindergärten und
Dergleichen gelten. Auch hier sind
sich die Experten relativ einig, dass
die öffentliche Daseinsvorsorge im
Falle einer Insolvenz Kärntens weiterlaufen muss“, bringt Bernhard
Müller Licht ins juristische Dunkel.
© Kärnten Werbung/Franz Gerdl
Freitag, 15. April 2016
© tinefoto.com/Martin Steinthaler
medianet.at
Klaus Kumpfmüller
Finanzmarktaufsicht FMA
wird. Reicht ein rigoroses Sparprogramm nicht aus, dann ist nicht
ausgeschlossen, dass auch die
Landesmuseen ,unter den Hammer
kommen´. So unverzichtbar sind sie
nämlich jedenfalls nicht“, sagt der
Jurist.
„Sparbüchse“ Landesholding …
Interessant wird es bei den Immobilien – denn ein Gläubiger könnte
auch Landesimmobilien versteigern lassen oder Miete vom Land
für die Benützung kassieren: „Ja,
selbstverständlich, hier gibt es
einige Seegrundstücke“, erläutert
Müller. „Hinsichtlich des Immobilienbesitzes des Landes Kärntens
kann überhaupt kein Zweifel daran bestehen, dass dieser zur Befriedigung der Gläubiger der Heta
Die Immobilien befinden sich
aber in der Landesimmobiliengesellschaft Kärnten GmbH; diese soll
über 80 Objekte und rund 3,6 Mio.
m² Flächen im Wert von 200 Mio.
Euro, bei 164 Mio. Euro Schulden,
besitzen. Selbstverständlich könnte man diese Liegenschaften verkaufen und teilweise zurückmieten
oder -leasen, sofern das Land Kärnten dieser Liegenschaften unbedingt selbst zur Benützung bedarf.
Gerade die Immobilien, insbesondere die Seegrundstücke, werden
eines der ersten Objekte sein, das
im Falle einer Insolvenz verwertet
würde, weil dies verhältnismäßig
einfach bewerkstelligbar ist.“
Das Kärntner Straßennetz ist
eines der wertvollsten Assets des
Landes Kärnten: „Es schlägt sich
Denn sogar Mautstellen könnten
auf Landesstraßen errichtet werden, sagt der Jurist, aber: „Besonders wahrscheinlich ist dies nicht,
weil sich das Gläubiger­interesse an
Landesstraßen in Grenzen halten
dürfte.“
… „Black-Box“ Strom-Schachtel
Schwieriger wird es bei der Kelag:
„Die Kelag selbst könnte an private
Gläubiger auch im Falle einer Insolvenz des Landes Kärnten nicht
verkauft werden, weil sie aufgrund
eines Bundesverfassungsgesetzes
– wie alle anderen Elektrizitätsgesellschaften auch – zu zumindest
51 Prozent im Eigentum des Bundes oder der Länder – zumindest
indirekt – stehen muss“, erklärt der
Verfassungsexperte. „Bei der Kelag
ist sowieso schon aufgrund des gewählten ‚Schachtelmodells‘ fraglich, ob diese Vorgabe derzeit noch
erfüllt wird.
Das ist natürlich insofern
schmerzlich, als der 51prozentige Anteil des Landes Kärnten an
der Kärntner Energieholding, die
wiederum 51 Prozent an der Kelag besitzt, einen realen Wert von
1,75 Mrd. Euro haben soll.“ Fazit:
„Die Kelag beziehungsweise der Anteil des Landes Kärnten an der Kelag könnte freilich vom Bund oder
von der Verbundgesellschaft oder
anderen österreichischen Elektrizitätsunternehmen übernommen
werden, um den Land Kärnten Liquidität zur Schuldentilgung zu
verschaffen“, sagt Bernhard Müller.
Damit sind die Geldbeschaffungsvarianten auf dem Sektor
Immobilien aber noch nicht erschöpft, denn: „Das Land Kärnten beziehungsweise die Kärntner
Landesholding sind auch an einigen Skigebieten in Kärnten sowie
Tourismuseinrichtungen beteiligt,
welche selbstverständlich auch
verwertet werden könnten“, zeigt
Verfassungsexperte Bernhard Müller auf.
Jetzt sind, wie gesagt, die Gerichte am Wort, oder, wie es FMAChef Klaus Kumpfmüller in einem
ORF-Gespräch formulierte: „Die
Gläubiger werden nun zum Land
Kärnten gehen und sagen: ‚Wir
möchten gern unsere Haftungen
eingelöst haben‘. Das Land Kärnten hat jedenfalls selber im Jahr
2012 die Gültigkeit seiner Haftungen bestätigt und über Jahre hinweg auch Haftungsprovisionen
kassiert; das macht die Gläubiger
optimistisch, den Rechtsstreit für
sich entscheiden zu können. Potenzielle Kläger, wie Banken und
Versicherungen, die die Hypo-Anleihen mit Landeshaftung gekauft
hatten, sitzen nicht nur im Ausland: „Wir bereiten nun rechtliche
Schritte gegen Kärnten vor“, teilte
der Bankvorstand der Hypo Vorarlberg mit, wo man ebenfalls auf die
Haftung des Bundeslandes Kärnten
beharrt.
38 Banking/InSURANCE:WATCH/FINANCE:PEOPLE
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
finanz-personalia
Kaller, Linke,
­Polak, Kuljic neu
neue JUvE-Analyse
fwp führend im
Finanzbereich
WIEN. Die aktuelle Analyse
des Juve-Verlags für juristische Informationen bestätigt
die führende Position von Fellner Wratzfeld & Partner (fwp)
im Bank- und Finanzrecht und
konstatiert fwp eine besonders
starke Rolle bei Akquisitionsfinanzierungen. Während laut
Juve am Markt nach wie vor
der exzellente Ruf von Nameund Group-Head-Partner Markus Fellner für besonders prestigeträchtige Mandate sorgt,
wird auch durch die Rückkehr von Bernhard Köck als
Contract-Partner von fwp der
Bereich Bankrecht & Finanzierungen neuerlich verstärkt.
Ausschreibung startet
Bank Austria
­Sozialpreis 2016
WIEN. Der Bank Austria Sozialpreis prämiert österreichische Sozialprojekte aus allen
Bundesländern; Bewerbungen
sind ab sofort bis 20. Mai möglich. Insgesamt 85.000 € Förderung werden österreichweit
an gemeinnützige Initiativen,
Organisationen und Vereine
vergeben. Die Bewerbung ist
via Online-Formular unter http://sozialpreis.bankaustria.at
möglich.
Amis im Aufwind
© AFP/Saul Loeb
WIEN. Markus Kaller, 45, wurde zum Mitglied der Geschäftsführung der Erste Sparinvest
bestellt. Kaller, seit 2001 in der
Erste Group, ist für den Fondsvertrieb für Privatkunden in
Österreich zuständig.
Die Uniqa hat gleich zwei
neue Personalia zu vermelden:
Robert Linke, 52, ist neuer
Konzernpersonalchef der
Uniqa Gruppe; der studierte Psychologe, Theologe und
Master of Business Administration war auch beim skandinavischen Holz-, Papier- und
Verpackungskonzerns Stora
Enso, davor beim kanadischen Schienenfahrzeugbauer
Bombardier und beim Verpackungskonzern Mondi in HRLeitungsfunktionen tätig. Die
Uniqa hat auch Thomas Polak,
43, als Chief Innovation Officer
an Bord geholt. Die Funktion
wurde neu geschaffen; Polak
war Investmentbanker und
Entrepreneur in Zukunftsbranchen wie Telekommunikation,
Software, Pharma, Life Science
oder ­Design und Medien.
Das Wiener FinTec-Unternehmen payolution hat mit
Tanja Kuljic, 32, eine ausgewiesene Finanz- und Risikoexpertin ins Team geholt; die ausgebildete Juristin, vorher auch
Head of Payments and Fraud
Management bei TIB Consulting und Payments und Fraud
Manager bei Planetwin365,
leitet das unternehmenseigene Risk Management und ist
damit für Planung, Steuerung
und Umsetzung aller Maßnahmen in den Bereichen Customer und Merchant Risk sowie
Fraud verantwortlich.
Die Bank of America holte 2015 satte 16 Mrd. US-Dollar (14 Mrd. €). Die Deutsche Bank rechnet hingegen mit 6,7 Mrd. € Verlust.
Europas Banken
steigern Gewinn
US-Großbanken sind aber dreimal so profitabel
wie die europäischen Top-Banken – und der Abstand
­vergrößert sich weiter.
••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Den Banken geht´s rund
um den Globus wieder besser, die
Gewinne steigen. Dank der guten
Konjunkturentwicklung und rückläufiger Strafzahlungen konnten
die europäischen und US-amerikanischen Großbanken im vergangenen Jahr ein kräftiges Gewinnplus
erwirtschaften, meldet das Beratungsunternehmen EY.
Die zehn größten Geldinstitute
der USA steigerten ihren Netto­
gewinn um 34% von umgerechnet
82 auf knapp 110 Mrd. €.
Die europäischen Top-Banken
schafften einen Gewinnanstieg um
22% von 23,6 auf fast 29 Mrd. €.
Damit hat sich allerdings der Abstand der US-Banken zu ihren
europäischen Wettbewerbern in
Sachen Profitabilität noch weiter
vergrößert: Die Eigenkapitalrentabilität, der sogenannte Return on
Equity (RoE), lag bei den europäischen Top-Banken im vergangenen
Jahr bei gerade einmal 3,4% (Vorjahreszeitraum: 2,9%).
Die US-Banken erwirtschafteten
hingegen einen RoE von 10,1% (Vorjahr: 8,9%).
Auch bei der bilanziellen Eigenkapitalausstattung haben die USBanken die Nase vorn: Die durchschnittliche Eigenkapitalquote
stieg in Europa um 0,4 Prozentpunkte auf 5,8%, in den USA um
0,5 Prozentpunkte auf 7,5% – die
US-Banken können also im Durchschnitt eine deutlich höhere Eigenkapitalquote vorweisen.
Weniger Strafe zahlen
Ein – nicht zu unterschätzender
– Grund für die sowohl dies- als
auch jenseits des Atlantiks verbesserte Gewinnsituation sind laut
Denkmodell Pflege
Die Nürnberger-Versicherung hat erhoben, wie sich die Öster­reicher
die ideale Form der Pflegebetreuung vorstellen.
••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Der Gedanke an Pflege
wächst oft naturgemäß mit jedem
Geburtstag über den 60er hinaus.
Die Nürnberger Versicherung hat
in einer Umfrage, durchgeführt
vom IGF Institut für Grundlagenforschung Salzburg, erhoben, was
sich die Alpenrepublikaner davon
erwarten.
My Home is my Castle
In den eigenen vier Wänden gepflegt zu werden, stellt für rund
70% der Österreicher die ideale Form der Pflegebetreuung dar.
48% wünschen sich eine mobile
Betreuung, 23% präferieren eine
Rundum-Betreuung zu Hause; 20%
können sich ein Leben in betreuten
Einrichtungen vorstellen. Nur 9%
denken bei dieser Frage an ein Pflegeheim. Mit welchen Kosten im Anlassfall zu rechnen ist, ist oft nicht
klar – dieses Wissen verändert sich
aber naturgemäß mit dem Alter.
Während bei den jüngeren Menschen 25% angeben, eine konkrete
Vorstellung von den Pflegekosten
110 Mrd. Euro
Mit einem
Gesamt-Konzernergebnis von umgerechnet knapp
110 Mrd. € lag
der Gewinn der
zehn führenden
US-Kreditinstitute
erheblich höher
als bei der europäischen Konkurrenz
– und das bei
einer gleichzeitig
etwas niedrigeren
Bilanzsumme.
Zudem übertraf
er abermals das
Vorkrisenniveau
deutlich: Im Jahr
2006 erwirtschafteten die TopUS-Banken ein
Net Income von
umgerechnet 73
Mrd. €. In Europa
hingegen ist das
Gewinn-Niveau
mit insgesamt
knapp 29 Mrd.
€ derzeit immer
noch deutlich
niedriger als 2006
mit über 71 Mrd. €.
EY rückläufige Strafzahlungen, mit
denen Verstöße gegen Börsenregularien und staatliche Wirtschaftssanktionen, manipulierte Devisenkurse und umstrittene Hypothekengeschäfte geahndet wurden:
Im vergangenen Jahr hatten noch
hohe Strafen den Großbanken vor
allem in den USA den Gewinn verhagelt – insgesamt umgerechnet
fast 47 Mrd. € mussten die jeweils
zehn größten Geldinstitute diesund jenseits des Atlantiks im Jahr
2014 an Strafen zahlen.
Im Jahr 2015 lag die Gesamt­
höhe der von den 20 untersuchten
Banken zu zahlenden Strafen „nur“
noch bei rund 20 Mrd. € – ein Rückgang um 57%.
Während die Strafzahlungen der
US-Banken um 70% von umgerechnet 36,3 auf 10,9 Mrd. € zurückgingen, lag der Rückgang in Europa
bei 15% – von 10,5 auf 9 Mrd. €.
Die höchsten Belastungen mussten im vergangenen Jahr die britische Großbank Barclays (3,4 Mrd.
€), die US-amerikanische Bank
Morgan Stanley (2,8 Mrd. €) und die
Deutsche Bank (2,7 Mrd. €) hinnehmen. Insgesamt wurden die europäischen Banken in 40 Fällen und
die US-amerikanischen Banken in
59 Fällen mit Strafen von mehr als
einer Mio. € belegt.
zu haben, sind es bei den über
45-Jährigen bereits 40%. Konkret
schätzen die Befragten die Kosten
für den ambulanten Pflegedienst
im Durchschnitt auf rund 1.000 €
monatlich, für die 24-Stunden-Betreuung zu Hause auf rund 2.000 €
und für die stationäre Betreuung
im Pflegeheim auf rund 3.000 €.
Wahre Kosten liegen viel höher
„Tatsächlich können die Kosten
für ambulante Pflege von ein paar
Stunden im Monat bis hin zur 24hBetreuung mit einem Richtwert
von 3.500 € monatlich gehen. Die
Kosten für die stationäre Pflege
sind abhängig von der Pflegestufe
und liegen in der Praxis zwischen
rund 2.500 und 5.500 € pro Monat,
je nach Bundesland und Pflegeheim“ sagt Kurt Molterer, CEO der
Nürnberger Versicherung Österreich.
Rund 36% können sich vorstellen, 15 € im Monat in eine private
Pflegevorsorge zu investieren; 28%
wären bereit, 30 € monatlich für
die private Absicherung im Pflegefall wegzulegen, und 13% der
Befragten wollen jedoch dafür gar
kein Geld ausgeben.
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 FINANCE:MARKETS 39
aws setzt weiter
auf Technologie
••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Ohne Technologie gibt´s
keine Zukunft – das sieht man of­
fenbar auch bei der Beteiligungs­
gesellschaft aws Mittelstands­
fonds genauso. Und daher hat
man als logische Konsequenz das
Technologie-Beteiligungsportfolio
erneut erweitert, und zwar um die
Grazer Tech-Schmiede Tectos.
Dort ist man schon seit 2004 auf
Engineering-Dienstleistungen und
die Herstellung von Prototypen für
Antriebsstrangsysteme und Prüf­
standsaufbauten für die Automo­
bil- und Rennsportindustrie spe­
zialisiert.
ist Tectos bereit für eine nächs­
te Wachstumsphase, die der aws
­Mittelstandsfonds als Finanzinves­
tor nun begleitet.“
Das Design und die hohe Qua­
lität der Produkte sind natürlich
zusätzliche Assets. „Durch die
Unterstützung des aws Mittel­
standsfonds wird unsere Stellung
als Engineering-Experte weiter
gefestigt; zudem wollen wir unse­
re Expansion nach Asien, Austra­
lien und Südamerika vorantreiben
und unsere Position als Nischen­
player stärken“, sagt Dieter Höfler,
­Geschäftsführer von Tectos.
Von Austria nach Australia
Weil das ein Nischenmarkt ist, der
bei vielen Wettbewerbern nur zum
Nebengeschäft gehört, konnte sich
Tectos dort breitmachen und hat
seine Marktanteile kontinuierlich
ausgebaut.
Tectos ist besonders innovativ,
weil man dort aus der langjährigen
Zusammenarbeit mit hochqualifi­
zierten Herstellungsbetrieben und
dem angesammelten, sehr speziel­
len Know-how profitiert. Durch die
schnelle und flexible Entwicklung
von Prüfstandslösungen werden
die Prüfstand-Leerzeiten beim
Kunden signifikant verringert.
Die effiziente Zusammenarbeit
von Konstruktion, Berechnung,
Softwareentwicklung und Mess­
technik führt zur Entwicklung
von individuellen und effizienten
­Lösungen für Kunden.
„Technologisch und marktseitig
ist Tectos als Nischenplayer her­
vorragend positioniert“, ist Karl
Lankmayr, aws-Geschäftsführer,
überzeugt. „Durch die eingeleite­
te weitere Internationalisierung
© aws/Foto Wilke
Der aws Mittelstandsfonds investiert in den aufstrebenden
Nischenplayer Tectos und holt sich gleich 40 Prozent der
Geschäftsanteile.
Karl Lankmayr, aws: „Mittelstandsfonds begleitet Tectos nun als Finanzinvestor.“
45.000
Immobilien
Monat
400.000 UC/
erseiten
5.000 Ratgeb
6 Mio. Page
Impressions
www.wohnnet.at
UBM ausgezeichnet
Beste Emittentin
des Jahres
WIEN. Die renommierte deutsche
Fachzeitschrift Bond Magazine
hat UBM Development unter den
kleineren und mittleren Gesell­
schaften als beste Emittentin des
Jahres 2015 ausgezeichnet. Be­
wertungskriterien waren die gute
Strukturierung der im November
2015 begebenen Anleihe in Bezug
auf Volumen, Mittelverwendung,
Coupon und Covenants, die opera­
tive Entwicklung der Gesellschaft
und die hohe Qualität der Kommu­
nikation zwischen Unternehmen,
Anleihegläubigern und sonstigen
Stakeholdern. Bemerkenswert: Die
Emission der Unternehmensanlei­
he 15–20 wurde nicht von einem
österreichischen Geldinstitut be­
gleitet, sondern von der Berliner
Quirin Bank – für UBM-CEO Karl
Bier ein Meilenstein auf dem Weg
zu mehr Unabhängigkeit bei der
Mittelbeschaffung.
s für
Branchennew ider
Top-Entsche
Events - Köpfeends
r
Meinungen - T
Personalisiert
& Top aktuell
BAUEN
WOHNEN
www.wohnnet.at/business
IMMOBILIEN
LIFESTYLE
40 QUER DURCH ÖSTERREICH
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
RENNWEG 88
9.945
Süba übergibt
an Wienwert
Großauftrag für
VST Building
WIEN. Die österreichische VST
Building Technologies – Anbieter von Technologielösungen
im Hochbau, hat einen Auftrag
über 2,2 Mio. € erhalten. Für
den Bau einer Immobilie in
Wien mit 46 Wohnungen sollen
insgesamt mehr als 5.000 m²
VST-Wände geliefert werden.
Der Auftrag umfasst darüber
hinaus die Rohbauerstellung
sowie die Statik-Konzeption
des Gebäudes mit einer geplanten Bruttogeschossfläche von knapp 6.600 m². Das
Projekt soll bereits bis Ende
September abgeschlossen sein
und ist somit 2016 vollständig
ertragswirksam. (pj)
WERKSTOFF ALUMINIUM
Alu-ArchitekturPreis 2016
WIEN. Das Aluminium-Fenster-Institut (AFI) schreibt in
Zusammenarbeit mit der Architekturstiftung Österreich
und der IG Architektur den mit
10.000 € dotierten AluminiumArchitektur-Preis aus.
„Mit dem Preis werden innovative, herausragende architektonische Leistungen ausgezeichnet, welche die gestalterischen sowie technischen
Möglichkeiten von Aluminiumprofilen aufzeigen“, erklärt
AFI-GF Harald Greger. Die Einreichfrist endet am 15.9.
www.alufenster.at/aap2016
IMMO-HUMANA
Aktion für Mütter
in Wohnungsnot
WIEN. Der Verein für Mütter in
Wohnungsnot, immo-humana,
veranstaltet am 7. und 8. Mai
in der Burggasse 44 (1070
Wien) jeweils von 11 bis 18 Uhr
einen „MutterTag der offenen
Tür“, wo über die laufende Arbeit berichtet wird.
Vor Kurzem konnte immohumana z.B. einer Flüchtlingsmutter aus Afghanistan mit
ihren zwei Kindern mit einer
Zweizimmerwohnung helfen.
www.immo-humana.at
Bürgermeister M. Stadler, Vorstandsdirektor H. Haslinger, GF M. Pisecky, Obmann W. Gelb (v.l.), Petra Wagner (s Real).
In der Hauptstadt
wird viel gebaut
In St. Pölten sollen in den nächsten Jahren neue Stadtteile
erschlossen und mehr als 4.000 Wohnungen gebaut werden.
Dazu haben sich mehrere Partner zusammengefunden.
attraktiven und qualitativ hochwertigen Wohnraum zu leistbaren
Preisen zu schaffen.“ Mit derzeit
370 ha gewidmetem Wohnbauland
verfügt die Stadt über ausreichend
Flächenreserven, um auch auf lange Sicht den Wohnungsmarkt positiv zu beeinflussen.
••• Von Paul Christian Jezek
ST. PÖLTEN. Im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten seien die
Wohnungskosten deutlich günstiger, meint Bürgermeister Matthias
Stadler. „Die Stadt hat eine sehr
­hohe Lebensqualität und sie ist
verkehrstechnisch mit dem Umland und besonders mit Wien hervorragend verbunden.“
Das Preis-Leistungs-Verhältnis
stimmt, sagt Stadler. „Unser Ziel ist
ein kontrolliertes Wachstum der
Einwohnerzahl bei gleichbleibend
hoher Lebensqualität – dafür setzen wir gezielte Maßnahmen, um
Projekt „Junges Wohnen“
Als Beispiel nennt Stadler dabei das Projekt „Junges Wohnen“
der Allgemeinen gemeinnützigen
Wohnungsgenossenschaft mit Unterstützung der Stadtgemeinde in
Form eines Baurechtsgrunds, einer
Förderung durch die NÖ Landes­
regierung sowie optimierter Baukosten und fachgerechter Umsetzung durch St. Pöltner Handwerksfirmen.
Ein Objekt in der Tauschergasse
ist bereits fertiggestellt und vergeben, der Spatenstich für das nächste Projekt im Süden St. Pöltens in
der Karl-Pfeffer-Gasse mit 129
Wohnungen erfolgte am 5.4.
Neben moderner Raum- und
Außengestaltung zeichnen sich
die Wohnungen durch niedrigen
Energieverbrauch aus. Die Energiekennzahl HWB-ref liegt zwischen
21 und 27 kWh/m²a, fGEE 0,75, je
nach Gebäudetyp.
Zur Offenheit von Holz
In Kooperation mit dem Linzer Architekten Wolfgang Wimmer realisiert
m-haus ein innovatives Architektenhaus mit offenem Wohnkonzept
••• Von Paul Christian Jezek
WALDING. Konzepte mit offener
Wohnform werden in aktuellen
Studien als „Wohnen der Zukunft“
präsentiert. Die Firma m-haus setzt
diesen Trend jetzt in die Tat um.
Kernstück des 126 m² großen
Bungalows „design.17“ ist die nach
allen Seiten offene Lounge, um die
sich die Wohnräume anordnen. Der
Grundriss lässt sich nach Belieben
gegen die Himmelsrichtungen drehen und passt so auf jedes Grundstück.
Eine völlig neue Form
Der Bungalow bietet sowohl für
architekturaffine Jungfamilien als
auch für designorientierte Paare
gemeinschaftliches Wohnen und
Rückzugsraum zugleich.
© m-haus/Mathias Lauringer
WOHNBAU
Zum Vergleich
Eine 80 m²Mietwohnung
kostet in der
Bundeshauptstadt
derzeit jährlich
etwa 13.948 €,
während eine
vergleichbare
Wohnung in
St. Pölten bereits
um zirka 9.945 €
zu haben ist.
© Sparkasse NÖ Mitte West
WIEN. Die Wienwert AG hat
die Anteile der Süba AG am
gemeinsamen Entwicklungsprojekt Rennweg 88 (R88) übernommen. Die Liegenschaft war
von den beiden Unternehmen
im Juli 2013 erworben worden.
Beim Projekt entstehen 59
Wohneinheiten sowie 34 Garagenplätze. Die Nutzfläche
beträgt rund 3.200 m², das
Gesamtinvestitionsvolumen erreicht 12,2 Mio. €. Die Verwertung erfolgt in Form eines Abverkaufs als Eigentums- oder
Vorsorgewohnungen und wird
zeitnah noch vor dem Sommer
beginnen. Mittlerweile ist der
Rohbau in den Obergeschoßen
angelangt. Die Fertigstellung
durch den Generalunternehmer Porr ist für September
vorgesehen. (pj)
Euro
Architekt Wolfgang Wimmer (l.) und GF Bernhard Mittermayr mit m-haus design.17.
„design.17 ist vor allem auch für
den urbanen Raum und für Grundstücksgrößen ab 450 m² geeignet“,
erklären Claudia und Bernhard
Mittermayr von m-haus. „Kreative
Lösungen und Fertighaus schlie-
Ein weiterer Partner der St. Pöltner Wohnbauoffensive 2016 ist
die Sparkasse NÖ Mitte West, die
bei der Wohnbauoffensive 2016
Projektfinanzierung, Vermarktung
und Endverbraucherfinanzierungen übernimmt. „St. Pölten ist in
diversen Immobilienzeitschriften
und Internetplattformen nicht oder
mit zu geringem Angebot vertreten“, sagt Vorstandsdirektor Helge
Haslinger. „Das wollen wir ändern
und vor allem bei der regionalen
und überregionalen Vermarktung
ansetzen. Mit Projekt- und Themenpräsentationen und diversen
Veranstaltungen werden wir im
Rahmen einer permanenten Immobilienmesse im Privatkundencenter
Domgasse 5 auf die neuen Wohnmöglichkeiten hinweisen und eine
Drehscheibe für den Wohnungsmarkt in St. Pölten werden.“
Aufschwung für die Region
Darüber hinaus haben sich die
Ini­tiatoren der Wohnbauoffensive
2016 mit der s Real den größten
Wohnimmobilienmakler Österreichs für eine Vermarktungsoffensive an Bord geholt.
Die s Real hatte laut GF Michael Pisecky schon Anfang 2013 das
große Potenzial der Region St. Pölten erkannt und ihr einen merklichen Aufschwung in den nächsten
Jahren prophezeit. Kurz davor war
nämlich die neue Hochleistungsstrecke der ÖBB eröffnet worden,
wodurch Züge nach Wien-Westbahnhof nur noch 25 Minuten
benötigen – damit ist man aus St.
Pölten etwa gleich schnell an einem
Wiener Arbeitsplatz wie jemand,
der in Wien wohnt und arbeitet.
ßen einander schon lange nicht
mehr aus – bereits viele namhafte
Architekten wie Gustav Peichl oder
Matteo Thun haben dem Baustoff
Holz eine maßgebliche Bedeutung
gegeben, und m-haus setzt diese
Tradition jetzt fort.“
Ökologische Holzhäuser
m-haus wird heuer rund 200 Baustellen zwischen Oberösterreich
und Wien realisieren, wobei der
Schwerpunkt auf der Errichtung
von Einfamilienhäusern, Aufstockungen und dem Gewerbebau
liegt.
Die Firma wurde vor knapp acht
Jahrzehnten gegründet und hat mit
dem Bau von ökologischen Wohnhäusern in Holzriegel- und Holzmassivbauweise eine Vorreiterrolle
übernommen.
In einer 3.000 m² großen, modernen Produktionshalle in Passivhausqualität werden die Bauteile
der Häuser unabhängig von Witterungseinflüssen hergestellt, und im
Schauraum wird das m-haus-System mit seinen Wand- und Deckenaufbauten anschaulich präsentiert.
Aktuell sind bei m-haus 40 Mitarbeiter beschäftigt.
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 cover 41
health
economy
Wachstum Angelini
steuert aus Österreich
auch deutschen Markt 43
Spitäler In Linz fusionieren zwei Ordenskliniken zum Großspital 45
Investition Octapharma
investiert in Standort
Wien 13,5 Mio. € 46
Interview Roche-Manager
Schmidt pocht auf Hilfe
für Innovationen 46
Technik Steirisches Startup forscht mit Hilfe aus
dem Weltraum 47
© Richard Tanzer
© Roche/Harald Eisenberger
Obfrau macht
weiter
© Richter Pharma/APA-Fotoservice/Hautzinger
© Georg Mair/Vetmeduni Vienna
Ingrid Reischl
Der Vorstand der WGKK
bestätigte Obfrau Ingrid Reischl
für eine weitere fünfjährige
Funktionsperiode. Reischl steht
seit 2009 Österreichs größtem
heimischen Krankenversicherungsträger vor; sie ist außerdem Vorsitzende der Trägerkonferenz im Hauptverband.
Preis für
­ rebsforscherin
K
Richter Pharma wächst trotz
schwierigem Marktumfeld
Die Richter Pharma AG mit Sitz in Wels hat im Vorjahr den Umsatz
um 18% auf 493 Mio. € gesteigert. Jetzt plant man den Ausbau. 42
Veronika Sexl
Krebsforscherin Veronika Sexl
vom Institut für Pharmakologie
und Toxikologie der Vetmeduni
Vienna erhält einen Förderpreis
des Europäischen Forschungsrats. Mit dem mit 2,5 Mio. €
dotierten „Advanced Grant“
will sie neue Möglichkeiten der
Krebstherapie aufzeigen.
Gesundheit
Kassen setzen mehr
auf Prävention
Wie Medikamente die Welt verändern
Mehr Lebensqualität durch moderne Therapien
Gestern
Heute
Vor etwa 100 Jahren gab es keine Möglich­
keit, Hämophilie zu behandeln.
Die durchschnittliche Lebenserwartung
betrug nur 16 Jahre. Kaum ein Betroffener
erreichte das 30. Lebensjahr.
In Österreich leben rund 800 Menschen mit
Hämophilie. Dank moderner Therapie­ und
Prophylaxe­Möglichkeiten haben sie heute
eine Lebenserwartung von rund 70 Jahren
bei guter Lebensqualität.
www.pfizer.at/vom/haemophilie
Morgen
Pfizer forscht weiter
an neuen Hämophilie­
Therapien. Derzeit befinden
sich zwei Wirkstoffe in der
Pipeline.
PP-PFE-AUT-0035/04.2016
WIEN. Nur acht Prozent der
­Österreicher fühlen sich frei von
gesundheitlichen Problemen; 92%
klagen einer aktuellen Umfrage
zufolge zumindest über gelegentliche Beschwerden. Dabei geht
es laut der Umfrage des Linzer
market-Instituts nicht nur um
körperliche Beschwerden, sondern
zunehmend auch um psychische.
Hauptverbandsvorsitzende Ulrike
Rabmer-Koller und andere Experten fordern nun mehr Engagement
im Präventionsbereich. Seite 44
Hämophilie –
42 coverstory
Freitag, 15. April 2016
Politisches
Kleingeld
Die Länder verhandeln einen
neuen Finanzausgleich mit dem
Bund und wollen mehr Geld für
ihre Krankenhäuser. Denn die
sind defizitär, haben steigende
Ausgaben und sollen dennoch
nicht gestrafft werden. Immerhin
sind die Kliniken die größten
Arbeitgeber in den Ländern, da
nimmt man ein Defizit gern in
Kauf.
Was liegt also näher, als ein
bisschen auf die Mitfinanziers,
die Krankenkassen, hinzuhauen? Würden die sparen, bliebe
mehr Geld übrig, so die simple
Überlegung. In Oberösterreich
regt sich etwa Widerstand gegen
Zahlungen in den Ausgleichsfonds, aus dem defizitäre
Krankenkassen subventioniert
werden. „Das können wir uns
nicht länger gefallen lassen“,
wettert Landeshauptmann Josef
Pühringer (ÖVP).
Für Landeshauptmann Pühringer, der auch ein maßgeblicher
Verhandler bei der Neuordnung
des Finanzausgleichs zwischen
Bund, Ländern und Gemeinden
ist, sind die Unterstützungszahlungen aus Oberösterreich „ein
Zustand, der nicht unendlich
fortgesetzt werden darf“. Sie
würden weit darüber hinaus
gehen, was unter dem Stichwort
„Ausgleich struktureller Nachteile“ zu rechtfertigen wäre.
Unwichtig ist bei diesem lokal­
politischen Kirchturmdenken,
dass das Kassensystem genau
auf dieser Solidarität fußt: Gesunde zahlen für Kranke, Kassen
mit besseren Risiken für Ärmere.
Das scheint in Zeiten knapper
Budgets aber egal.
© Richter Pharma/APA-Fotoservice/Hautzinger
Martin Rümmele
Eigentümer Florian Fritsch (li.) und CEO Roland Huemer sind trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf Expansionskurs.
Richter Pharma
wächst kräftig
Die Unternehmens-Gruppe Richter Pharma AG ist auf
­Expansionskurs. 2015 gab es hohe Steigerungsraten, nun
wurden Flächen für Produktionserweiterungen zugekauft.
••• Von Martin Rümmele
WELS. Die Welser Richter Pharma AG hat ein Rekordjahr hinter
sich und ihren Umsatz 2015 auf
493 Mio. € (2014: 417 €) gesteigert.
Das Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit (EGT) stieg auf
6,2 Mio. €. Der Konzern rechnet mit
einem weiteren Wachstum in den
kommenden Jahren und hat daher
in Wels 14.400 Quadratmeter Bauland erworben. Bisher hat das Familienunternehmen mit 399 Mitarbeitern drei Standorte in Wels und
einen in Groß Enzersdorf bei Wien.
Mit dem neu erworbenen Areal
wurde Platz für die Produktion,
den Großhandel und die Pharma
Logistik geschaffen, erläuterte CEO
Roland Huemer. Damit trage man
dem Expansionskurs Rechnung.
Bekenntnis zum Standort
„Der Zukauf dieses Grundstücks ist
eine logische Konsequenz unserer
Wachstumsstrategie und sichert
langfristig den Sitz des Unternehmens und somit auch die Arbeitsplätze“, betont Huemer. „Auch dem
Wunsch der Eigentümerfamilie die
Fortführung der Welser Tradition
von Richter Pharma zu sichern,
wird mit dem Zukauf Rechnung ge-
tragen“, ergänzt Florian Fritsch, Eigentümer der Richter Pharma AG.
„2015 wurde gemeinsam mit der
gesamten Führungsmannschaft
ein umfassendes Unternehmensentwicklungsprogramm sowie ein
Update der Unternehmensstrategie bis 2020 umgesetzt. Unsere
künftigen strategischen Initiativen
machen es erforderlich, für ein weiteres Wachstum des Unternehmens
vorzubauen“, erklärte Huemer bei
der Vorstellung der Ergebnisse.
Die Richter Pharma AG fußt auf
vier Standbeinen. So ist sie vollsortierter Arzneimittelgroßhändler
für öffentliche Apotheken und
medianet.at
ärztliche Hausapotheken in Österreich. Zudem ist das Unternehmen
marktführender Distributor für alle
heimischen Tierärzte. Weiteres Geschäftsfeld ist die Eigenproduktion,
vor allem auf dem Sektor Schmerzmittel im Veterinärbereich. „Seit
2012 wurden zehn Verfahren mit
zusätzlichen 140 Veterinärzulassungen abgeschlossen. Zehn weitere sind in der Pipeline“, erklärte
der CEO. Insgesamt halte man 350
Zulassungen.
Sehr erfolgreich entwickelte sich
die 100-prozentige Tochter Pharma
Logistik Austria (PLA), die voriges
Jahr zum Gesamtumsatz 298 Mio.
€ beitrug und damit ein Wachstumsplus von 21 % erzielte. Mittlerweile
ist die PLA für 48 Industriefirmen
in Österreich als Logistikdienstleister tätig.
Druck auf Großhandel
Im klassischen Pharmahandel erfüllt Richter Pharma die Funktion
als vollversorgender Großhändler
in einem Umfeld immer schwieriger
werdender wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Seit 2016 leiste
der pharmazeutische Großhandel
einen höheren Solidarbeitrag zur
Finanzierung der Krankenkassen
in Form des neu verhandelten Rahmen-Pharmavertrags. Außerdem
beschäftigt den Pharmahandel
auch die degressive Spannenentwicklung. Das bedeutet, dass die
Aufschläge in Abhängigkeit der Höhe des Preises eines Arzneimittels
bis zur einem Fixbetrag von 23,74
€ sinken. Das sind bei sehr teuren
Arzneimitteln nur noch 0,15 %, womit die Distributionskosten nicht
mehr abgegolten werden können.
In Summe steht das Unternehmen jedoch stabil auf vier Standbeinen. „Die Vorteile der vier unterschiedlichen Geschäftsfelder
werden gemeinsam strategisch
genutzt“, erklärt Huemer. Die Eigenkapitalquote des Konzerns betrug 37,5 Prozent, teilte Fritsch mit.
2013 zog er sich aus dem Vorstand
zurück und wechselte auf den Posten des Aufsichtsratschefs. Neben
Huemer ist noch Friedrich Pöcherstorfer, verantwortlich für die Finanzen, im Vorstand.
Zytoprotec holt Experten
© Zytoprotec
Das Wiener Biotechunternehmen Zytoprotec sieht sich gut unterwegs
mit einer neuen, gewebeschützenden Dialyse-Flüssigkeit.
Der internationale Biotech-Experte Norbert Riedel verstärkt das Zytoprotec-Team.
WIEN. Das Biotech-Unternehmen
Zytoprotec erweitert seinen Aufsichtsrat durch zwei international
anerkannte Biotech-Experten als
neue Aufsichtsratsmitglieder: Jörg
Vienken und Norbert Riedel. „Zwei
höchst renommierte Forschungsmanager mit umfassender Erfahrung in industrieller Produktentwicklung und unvergleichlichem
wissenschaftlichen Netzwerk“,
sagt Aufsichtsratschef Uwe Schlokat. „Die klinische Entwicklung
unseres Hauptprodukts PD-protec
wird noch 2016 einen wichtigen
Meilenstein am Weg zur Marktzulassung erreichen – umso mehr
begrüßen wir die industrielle
­Expertise.“
Zytoprotec entwickelt unter anderem eine innovative DialyseFlüssigkeit mit zellschützenden
Eigenschaften. Das Produkt, das
derzeit eine Phase II-Studie durchläuft, soll die Behandlung von Millionen Patienten mit chronischem
Nierenversagen verbessern.
Schutz vor Schäden
PD-protec enthält einen Wirkstoff,
der Gewebeschädigungen nachhaltig verringern soll. Das Mittel
ist seit Mitte 2014 in der Phase II
der klinischen Entwicklung und
steht kurz vor deren Abschluss. Ziel
dieser Studie ist der Nachweis der
klinischen Wirksamkeit und der
Verträglichkeit des Produkts an
einer größeren Patientengruppe.
Abschluss der Studie ist für Ende
2016 geplant.
Vienken ist ein international
ausgewiesener Fachmann für Medizintechnik, Biomaterialien und
künstliche Organe. Er repräsentierte von 1996 bis 2013 als Vice
President den Bereich BioSciences
des Medizintechnik-Konzerns und
Dialyse-Anbieters Fresenius Medical Care (FMC).
Norbert Riedel war zwölf Jahre
Forschungsleiter des Medizintechnik- und Biopharma-Konzerns Baxter. Der kürzlich abgespaltene Bereich Baxalta ist auch in Österreich
mit Forschung und Produktion vertreten. Riedel war und ist als Gründer, Berater und Vorstand in internationalen Biotech-Unternehmen
wie ARIAD, Naurex und Aptinyx,
der irischen Jazz Pharmaceuticals
sowie der deutschen Medigene AG
involviert. Prof. Riedel ist außerdem im Wissenschaftlichen Beirat
der amerikanischen Cell Therapy
Foundation aktiv. (red)
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 Pharma:report 43
Angelini setzt
Erfolgsstory fort
WIEN. Neun Prozent Wachstum
waren für das Vorjahr geplant,
13 sind es schlussendlich geworden – ein Ergebnis, auf das Peter ­Wimmer, Country-Manager
von ­Angelini, sehr stolz ist: „Das
Wachstum ist aus meiner Sicht
noch umso schöner, weil die Rahmenbedingungen am Markt ungemein schwierig wurden. Die
Pharmaindustrie ist aktuell zwischen dem Kostendruck der Sozialversicherung und den teuren
Produktentwicklungen hin- und
hergerissen. Angelini setzt dabei
strategisch auf drei Säulen: rezeptpflichtige Medikamente, OTC-Produkte und den Privatmarkt.
Ausbau in Deutschland
Wimmer freut sich, dass man in all
diesen Bereichen zulegen konnte.
„21 Prozent bei OTC, und am Privatmarkt haben wir mit der in den
vergangenen Jahren erfolgreich
eingeführten Goldspirale im Verhütungsbereich reüssiert.“ Dem 1919
in Italien gegründeten und noch
heute in privater Hand befindlichen Familienunternehmen ist die
Zusammenarbeit mit Ärzten und
Apotheken ein zentrales Anliegen.
Tantum Verde ist dabei die bekannteste Marke.
Das Unternehmen ist aber auch
in anderen Bereich aktiv: Erkältung, Neurologie/Psychiatrie,
Schmerz/Infektiologie, Gynäkologie und Onkologie. „In diesen
Bereichen wollen wir Fuß fassen,
alle anderen betreuen wir im Moment nicht“, erklärt Wimmer. Auch
Generika sind bei Angelini derzeit
kein Thema; man sehe sich als Originalanbieter von Produkten mit
Mehrwert.
Bei Angelini hat man außerdem
eine Vision für 2020 entwickelt:
„Wir wollen von der Regionalliga,
von der wir 2010 gestartet sind,
in die Bundesliga aufsteigen. Ein
Wachstumsziel ist Deutschland,
das von Österreich mitbetreut
wird, und wo wir im vergangenen
Jahr mit einem unserer wichtigsten Produkte, Tantum Verde, erst-
mals fünf Prozent Marktanteil
erreicht haben.“ Dabei setzt man
strategisch auf ein firmenintern
entwickeltes, sogenanntes VierVektor-Modell, mittels welchem
alle für Angelini relevanten Ziel­
gruppen effizient abgedeckt werden. (cr/kw)
© medianet
Die Erfolgsstory des Hidden Champions Angelini geht ­weiter:
Die Österreich-Tochter des italienischen Pharmakonzerns
­konnte um 13 % zulegen und expandiert nach Deutschland.
Peter Wimmer, Country-Manager von Angelini, ist auf Wachstumskurs.
Das Hotel Beau Rivage Pineta
Jesolo. In der ruhigsten und grünsten Gegend von Lido di Jesolo, im Herzen der veträumten Pineta, in
einer Pinienoase mit 13.000 m² Grundfläche direkt am Meer, liegt das Hotel Beau Rivage Pineta. Die Gäste
des Hauses fühlen sich in diesem familiengeführten Hotel so wohl, dass sie sich gleich zuhause fühlen.
Die meisten sind seit vielen Jahren Stammgäste. Mit einer Bewertung von 5,4 von 6 Punkten und einer
Weiterempfehlungsrate von 92% liegt das Beau Rivage im Spitzenfeld in der Gästezufriedenheit bei
Holidaycheck. Auch Tripadvisor hat dem Haus das Zertifkat für Exzellenz verliehen.
tourismus
Salzburger setzen
auf Gesundheit
SALZBURG. Der Salzburger Lungau, seit 2011 UNESCO-Biosphärenpark, will sich verstärkt mit
alpinen Gesundheitsangeboten
positionieren. Ein Baustein dieser
Bemühungen ist der Kongress
„Heilkraft der Alpen“, der am Wochenende auf der Burg Mauterndorf stattfindet. Der Kongress werde künftig jedes Jahr abgehalten,
kündigt Regionalmanager Markus
Schaflechner an. Organisiert wird
der Kongress vom Gesundheits­
forum Alpiner Lebensraum, einem
privaten Verein. Man wolle das
Gesundheitspotenzial der Alpen
stärker bekannt machen und zur
Vernetzung beitragen, sagte Kongresspräsidentin Ulrike Köstler.
Sie versteht den Kongress als
Plattform für Mediziner, Wissenschafter, Gesundheitstourismus
und Regionalentwicklung.
buchungen
Hotel Beau Rivage Pineta ****
Piazza Europa 6 – 30016 – Jesolo – Italia
www.beaurivagepineta.com
info@beaurivagepineta.com
www.facebook.com/hotelbeaurivagejesolo
Tel. 0039 0421 961074
44 health:care
medianet.at
© SVA
Freitag, 15. April 2016
SVA-BERATUNGSZENTRUM
WIEN. Seit der Eröffnung des Wiener Beratungszentrums der SVA-Landesstelle Wien im Jänner
2005 wurden vor Ort eine Million SVA-Versicherte
betreut. Die millionste Kundin der Landesstelle
Wien, Daniela Soykan, wurde nun von SVA-VizeObmann Alexander Herzog (Bild re.), seinem Kollegen Wilhelm Turecek sowie dem Vorsitzenden der
Landesstelle Wien, Gerhard Flenreiss, persönlich
willkommen geheißen und mit einem Blumenstrauß überrascht. „Für die SVA steht Kundenorientierung und Servicequalität im Vordergrund, um
Österreichs Selbstständige bestmöglich zu betreuen. Das gesamte Team in der Kundenzone Wien
leistet großartige Arbeit und dafür möchte ich an
dieser Stelle Dankeschön sagen. Gemeinsam kommen wir unserem Ziel immer näher, Europas bestes Versicherungsunternehmen für Selbstständige
zu werden”, sagte Herzog.
Die Landesstelle Wien betreut in etwa 100.000
Wirtschaftstreibende, 50.000 Angehörige und
30.000 Pensionisten. Im Durchschnitt liegen die
Wartezeiten bei knapp zehn Minuten, pro Tag
werden mehr als 400 Kundenvorsprachen durchgeführt; im vergangenen Jahr waren es sogar fast
450 pro Tag. Die Kundenzone ist eine Beratungs­
zone der kurzen Wege. Die Kunden erhalten
Informationen zu ihrer Versicherung, zum Pensionskonto, zu den Gesundheitsleistungen der SVA
sowie zu allem rund um die Geburt. (red)
© Hauptverband der österr. SV-Träger/APA-Fotoservice/Hinterramskogler
Kurze Wege und Wartezeit
Diskutierten über Prävention: Karin Pollak, Christian Müller-Uri, Pamela Rendi-Wagner, Karl Forstner, Ulrike Rabmer-Koller und Franz Kolland. (v.li.)
Vorsorge ausbauen
Umfrage: Der Gesundheitszustand der Österreicher verschlechtert sich.
Hauptverbandsvorsitzende Rabmer-Koller will nun Prävention stärken.
© APA/Wirtschaftsbund/Michael Strobl
••• Von Ina Karin Schriebl
UMVERTEILUNG
Kritik von Rabmer-Koller
WIEN. Die Vorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Ulrike Rabmer-Koller, fordert im Zuge des neuen Finanzausgleichs zusätzliches Geld für niedergelassene Ärzte, wenn diese
mehr Leistungen von Spitälern übernehmen. Sie
pocht auf die Berücksichtigung des Prinzips „Geld
folgt Leistung“. Konkrete Zahlen, wie viel Geld
vom Spitals- zum niedergelassenen Bereich verlagert werden sollte, seien Teil der Verhandlungen.
Rabmer-Koller verweist darauf, dass die Sozialversicherung mehr als fünf Mrd. € für den
Spitalsbereich aufwende. Diese Mittel seien an
die Entwicklung der Beitragseinnahmen gekoppelt und deshalb zuletzt stärker gestiegen als die
Zahlungen der Länder; hier müsse es „einen fairen
Ausgleich“ geben.
Die Umsetzung der Gesundheitsreform gestaltet
sich laut Rabmer-Koller „sehr schwierig“. Hauptverantwortlich dafür macht sie die Ärztekammer,
der sie eine „Blockadehaltung“ beim Aufbau der
neuen Primärversorgung zur Entlastung der Spitäler vorwirft. Mit neuerlich geschalteten Inseraten gegen die Primärversorgung verunsichere die
Ärztekammer die Patienten. Dem Ziel, bis Jahresende ein Prozent der Bevölkerung mit der neuen
Primärversorgung zu erreichen, hinke man hinterher, kritisierte die Hauptverbands-Chefin. (red)
WIEN. Nur acht Prozent der Österreicher fühlen sich frei von gesundheitlichen Problemen. 92%
klagen einer aktuellen Umfrage zufolge zumindest über gelegentliche
Beschwerden. Dabei geht es laut
der Umfrage des Linzer marketInstituts nicht nur um körperliche
Beschwerden, sondern zunehmend
auch um Psychische. Vor diesem
Hintergrund und anlässlich des
von der WHO ausgerufenen Weltgesundheitstages diskutierte vergangene Woche ein renommiert besetztes Podium über Prävention als
„Chance und Dilemma“. Ulrike Rabmer-Koller, Vorsitzende im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger und Gastgeberin der Abendveranstaltung, bat
Sektionschefin Pamela Rendi-Wagner, Vize-Ärztekammerpräsident
Karl Forstner, den Vizepräsidenten
der Apothekerkammer, Christian
Müller-Uri, sowie den Soziologen
Franz Kolland zur Diskussion.
Günstiger als Reparaturmedizin
Rabmer-Koller hielt fest, dass Gesundheitsförderung und Prävention in erster Linie als große Chance
zu begreifen ist: „Zahlreiche Studien belegen, dass es langfristig
günstiger kommt, Krankheiten zu
vermeiden anstatt sie zu heilen.
Aber neben den nackten Zahlen
geht es vor allem um ein Mehr an
Lebensqualität und ein Mehr Lebensjahren bei guter Gesundheit.“
„Ein Präventionsbereich, der mir
als Mutter besonders am Herzen
liegt, ist die bestmögliche Begleitung unserer Kinder ins Erwachsenenalter. Im Teenageralter werden
wichtige Entscheidungen getroffen
über Ernährungsgewohnheiten,
den Raucheinstieg oder das Bewegungsverhalten. Suchtrisiken müssen beachtet werden und auch die
psychische Gesundheit der jungen
Generation“, sagte die Hauptverbands-Chefin. „Derzeit endet mit
dem Mutter-Kind-Pass beim sechsten Lebensjahr die Gesundheitsbegleitung, und die kostenlose Vorsorgeuntersuchung setzt erst wieder ab dem 18. Lebensjahr ein. Wir
müssen hier mehr als zehn Lebensjahre erschließen, Risikofaktoren
im Auge behalten, Angebote machen und aktive Prävention betreiben. Wir brauchen daher ein maßgeschneidertes Vorsorgeprogramm
für Kinder und Jugendliche.“
Einer Studie des IHS zufolge liege das Einsparungspotenzial durch
den forcierten Einsatz gesundheitsfördernder und präventiver Maßnahmen bei 3,6 Mrd. € oder 1,7%
des BIP. Die Gesundheits­reform
sieht jährlich bis zu 3,5 Mio. € für
Vorsorgemaßnahmen vor –angesichts von 27,1 Mrd. € (2014) jährlichen öffentlichen Ausgaben für
Gesundheit ein geringer Beitrag.
Rabmer-Koller: „Es geht auch um
Bewusstseinsbildung, die Stärkung der Gesundheitskompetenz
und Eigenverantwortung in allen
Altersgruppen.“ Dass dabei bereits
im Kindesalter begonnen werden
muss, darin waren sich alle einig.
Pamela Rendi-Wagner: „Vor allem bei den schulpflichtigen Kin-
dern müssen wir den schulärztlichen Dienst viel mehr als bisher in
die Pflicht nehmen.“ Generell seien
Investitionen im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention
sehr langfristig zu sehen und meist
erst in 20 bis 30 Jahren wirksam,
so Rendi-Wagner. Risikofaktoren
und gesundheitsschädliches Verhalten wie Rauchen, schlechte Ernährung oder Bewegungsmangel
könnten jedenfalls nur gemeinsam mit den Versicherten und entsprechenden begleitenden gesellschaftspolitischen Strategien und
Maßnahmen reduziert werden.
47%
Krankes Land
Österreich leidet:
Häufigster Grund
zur Klage sind
Rücken- beziehungsweise
Wirbelsäulenprobleme. Darunter
leiden 47% der
Befragten.
Es geht vor allem um ein
Mehr an Lebensjahren
bei guter Gesundheit.
Verschlechterung festgestellt
Das Linzer market-Institut hat für
seine „Gesundheitsstudie 2016“ im
März 1.004 Personen, die über 16
Jahre alt sind, online interviewt.
Frauen und Männer klagen demnach annähernd gleich stark über
Beschwerden. Jüngere, besser Gebildete fühlen sich deutlich gesünder als Ältere und Leute ohne Matura. Teilweise wurden die Zahlen
mit früheren Jahren verglichen,
wobei sich eine Verschlechterung
zeigte. So hatten 2013 noch 14%
angegeben, keine gesundheitlichen
Probleme zu haben. Dieser Anteil
hat sich seither fast halbiert. Umgekehrt haben die Gesundheitsprobleme offenbar zugenommen:
Hatten 2013 noch 20% gesagt, dass
ihnen solche zu schaffen machen,
waren es heuer bereits 27%.
Häufigster Grund zur Klage sind
Rücken- bzw. Wirbelsäulenprobleme; darunter leiden 47% der Befragten, die zumindest ab und zu
Beschwerden haben. Übergewicht
macht 41% zu schaffen, der Bewegungsapparat 38%. Allergien (18%),
Verdauungsprobleme (17%) oder
Migräne (11%) liegen im Mittelfeld, und neun Prozent leiden unter
chronischen Schmerzen. Erstmals
hat market auch psychische Leiden
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 health:care 45
Barmherzige Schwestern und Elisabethinen in
Linz schließen sich zum Ordensklinikum Linz zusammen; Belegschaften werden übernommen.
© kliniksuche.at
Ordensspitäler
fusionieren
TRANSPARENZ
kliniksuche.at ist online
Ordensdeal
Die beiden Linzer
Ordensspitäler
erbringen knapp
17% der medizinischen Leistung in
Oberösterreich.
17%
Dieser reagiert jedenfalls positiv
auf die Veränderung: Gespag-Vorstandssprecher Karl Lehner erwartet „einen positiven Einfluss auf
unsere regionalen Spitalstandorte“. Auch Landeshauptmann Josef
Pühringer (ÖVP) begrüßt die Fusion als „wichtige Weiterentwicklung für Oberösterreich“. Als Reaktion auf das Zusammengehen des
städtischen Allgemeinen Krankenhauses (AKh) mit der Landesnerven- und der Landes-Frauen- und
Kinderklinik zum Kepler Universitätsklinikum will man die Fusion
nicht sehen. „Die Zeit der Konkurrenz ist vorbei“, erklärt Michael
Heinisch, Geschäftsführer Vinzenz
Gruppe. (iks)
© IAKW-AG/Ludwig Schedl
Zahlreiche Ergänzungen
Die Barmherzigen Schwestern
und die Elisabethinen haben bereits bisher kooperiert. Zu den
Schwerpunkten der Schwestern
zählen Onkologie, Orthopädie und
Kindermedizin, die „Liesln“, wie
sie in Linz genannt werden, sind
ebenfalls auf Onkologie sowie auf
Kardiologie, Nierenerkrankungen,
Dermatologie, Akutgeriatrie und
Palliativbetreuung spezialisiert.
„Es gibt fast keine Überschneidungen, nur Ergänzungen“, betont
EvTH-Geschäftsführer-Raimund
Kaplinger. Daher ist auch noch offen, ob Anteilungen abgetauscht
werden. Die Kooperation der Barmherzigen Schwestern mit den Barmherzigen Brüdern soll ebenfalls
weitergeführt werden, auch die
strategische Allianz der Elisabethinen mit dem Landesträger gespag.
WIEN. Die neue Website kliniksuche.at soll in
Zukunft in Österreich die Therapieangebote im
Spitalsbereich transparenter machen. Die Bundeszielsteuerungskommission für die Gesundheitsreform von Bund, Ländern und Sozialversicherung
beschloss nun die Freigabe für die Öffentlichkeit.
Es geht vor allem darum, die Anbieter für geplante
Eingriffe samt Kriterien publik zu machen.
„Die neue Website bietet qualitätsgesicherte
Information und transparente Kriterien für Krankenhausaufenthalte“, erklärte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ). Mit dem Service
kommt man einer seit langem von Patientenvertretern geäußerten Forderung nach.
Die Website bietet neutrale Informationen darüber, in welchen Krankenhäusern bestimmte Krankenbehandlungen wie häufig und unter welchen
Bedingungen angeboten werden. Die Plattform
bietet Auskunft über jene Behandlungen, für die
qualitätsgesicherte Daten zur Verfügung stehen.
Konkret sind das Gallenblasen-, Gebärmutter- und
Schilddrüsen-Entfernungen, Geburten, das Einsetzen von Herzschrittmachern, Hüftprothesen und
Knieprothesen sowie Behandlungen von Leistenbrüchen und Mandeloperationen. Datengrundlagen sind Routinedaten der Krankenanstalten-Abrechnung sowie die Informationen der der Plattform „Qualitätsberichterstattung“ der Gesundheit
Österreich GmbH (GÖG). (red)
© Krankenhaus der Elisabethinen Linz
LINZ. Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern und jenes der
Elisabethinen schließen sich mit
1. Jänner 2017 zum neuen „Ordensklinikum Linz“ zusammen. Das gaben die Trägergesellschaften Vinzenz Gruppe und die Elisabeth von
Thüringen GmbH (EvTH) bekannt.
Das neue Spital wird fast 3.500
Mitarbeiter und über 1.134 Betten
haben. Derzeit versorgen die beiden Häuser gemeinsam gut 76.000
Patienten stationär pro Jahr, führen fast 22.000 Operationen durch
und erbringen knapp 17% der medizinischen Leistung in Oberösterreich. Die neue Trägergesellschaft
Ordensklinikum steht zu je 50%
im Eigentum der Vinzenz-Gruppe
und der EvTH. Die Belegschaft
beider Häuser und vorerst auch
Namen, Kollegiale Führungen und
Geschäftsführung sollen erhalten
bleiben.
KONGRESS-BOOM
Menschlichkeit gefragt
Meinungsaustausch über Effizienz und Ökonomisierung
im Spitalswesen fokussiert auf humanistische Werte.
WIEN. Können Spitäler mit den
gleichen wirtschaftlichen Kriterien
geführt und gemessen werden wie
andere Wirtschaftsbereiche? Ökonomen und Mediziner diskutierten auf Einladung von AKH Wien,
Vinzenz Gruppe und WU Executive
Academy kürzlich beim 13. Forum
Hospital Management über Effizienz und Ökonomisierung im Krankenhaus. Tenor: Man dürfe den
menschlichen Weg in der Medizin
nicht aus den Augen verlieren, Effizienz dürfe nicht zur Abschaffung
des Menschlichen führen.
Neben AKH-Direktor Herwig
Wetzlinger, Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe, und WU-Professor Johannes
Steyrer diskutierten auch Gast­
referenten wie der Mediziner und
Philosoph Giovanni Maio vom In-
stitut für Ethik und Geschichte der
Medizin der Uni Freiburg, Thomas
Czypionka, Forschungsleiter des
IHS, Wolfgang Mückstein, Arzt für
Allgemeinmedizin, und Christoph
Sauermann, Geschäftsführer von
mediclass. (red)
© Vinzenz Gruppe/Nußbaum
abgetestet: Von jenen, die zumindest gelegentlich Probleme verspüren, klagten die meisten über Energielosigkeit (29%) und Schlafstörungen (27%); Burnout plagen 9 %.
Als stärkste psychische Belastung
gaben die Befragten Mobbing (78%)
und Arbeitslosigkeit (76%) an.
Diskussion
Herwig Wetzlinger,
Johannes Steyrer
und Michael Heinisch (v.li.) orten
Industrialisierung.
Weitere Tagungen in Wien
WIEN. Alzheimer und Parkinson sowie gynäkologische Onkologie: Das Team im Austria Center Vienna überzeugte zwei weitere Großkongresse davon ,
2017 in Österreichs größtem Kongresszentrum zu
tagen. Auch der Kongress der World Credit Union
konnte gemeinsam mit dem Vienna Convention
­Bureau (VCB) für Juli 2017 gewonnen werden.
Ende März 2017 werden bis zu 3.500 internationale Alzheimer- und Parkinson-Spezialisten
zur International Conference on Alzheimer’s und
Parkinson’s Disease and Related Neurological Disorders kommen, Anfang November ist der europäische Kongress für gynäkologische Onkologie (Congress of the European Society of Gynaecological
Oncology) mit bis zu 3.300 Teilnehmern im Haus.
Beide Kongresse werden von der Kenes Group,
einem der international führenden Kongressorganisatoren, betreut.
„Sehr stolz sind wir auch, dass wir die amerikanische World Credit Union Conference mit 1.800
Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Juli 2017
für uns gewinnen konnten“, erklärte Michael Part
vom Austria Center Vienna. Gerade US-Unternehmen seien schwieriger zu gewinnen, die Konkurrenz an passenden Locations ist international
und europaweit groß. Das Austria Center Vienna
erfreut sich zumehmend großer Beliebtheit.
46 pharma:report
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
UN-Lösung
GSK verzichtet
auf Patente
Merck und Pfizer
kooperieren
NEW YORK. Die Pharma­
unternehmen Merck und
Pfizer haben die Behandlung
des ersten Patienten in einer
Phase-III-Studie zu Avelumab
bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom bekannt gegeben.
Bei Avelumab handelt es sich
um einen in Prüfung befindlichen, rein humanen, monoklonalen IgG1-Antikörper,
der an den programmierten
Zelltod-Liganden 1 bindet. „Die
Behandlung des ersten Patienten im Rahmen dieser zulassungsrelevanten Studie stellt
einen wichtigen Meilenstein
für die strategische Allianz von
Merck und Pfizer in der Immunonkologie dar”, sagte Alise
Reicin, Leiterin Global Clinical
Development im BiopharmaGeschäft von Merck.
Forschung II
Sanofi meldet
Studienergebnisse
PARIS. Sanofi und Regeneron
Pharmaceuticals gaben positive Ergebnisse der Phase
3 Studie „Odysse Escape“
bekannt; diese untersucht
die Alirocumab-Injektion bei
Patienten mit einer erblichen
Form erhöhten Cholesterins,
bekannt als heterozygote familiäre Hypercholesterinämie,
deren Cholesterinspiegel eine
fortlaufende wöchentliche oder
zwei­wöchentliche AphereseTherapie erfordert. Die Studie erreichte ihren primären
Wirksamkeitsendpunkt, der
zeigt, dass bei Patienten, die
Alirocumab zusätzlich zum
bestehenden Therapieregime
erhielten, die Häufigkeit der belastenden Apherese-Therapie,
verglichen mit Placebo, signifikant um 75% reduziert wurde.
Octapharma investiert in Wien kräftig und wird heuer bereits mehr als 1.000 Mitarbeiter in Österreich beschäftigen.
Octapharma baut
Standort Wien aus
Standort wächst auf 1.000 Jobs
In den ersten drei Monaten des
heurigen Jahres wurden bereits 50
neue Arbeitsplätze in Österreich
geschaffen, und bis Ende 2016 soll
der Standort bereits über 1.000
Personen umfassen. Darunter sind
auch standortübergreifende Abteilungen wie die internationale
Zulassung unter der Leitung von
Barbara Rangetiner, die zentrale
Arzneimittelsicherheit sowie die
Forschungs- und Entwicklungs­
abteilung Plasma, die Pharmakologie & Toxikologie und die klinische
Forschung.
In den Forschungs- und Produktionsanlagen in Wien-Favoriten
wird derzeit ein neues FibrinogenKonzentrat des Unternehmens zur
Marktreife geführt – es wurde auch
in Wien präklinisch entwickelt.
Erst im Jahr 2015 erfolgte, ebenfalls unter Beteiligung des Wiener
Standorts, die Zulassung für das
Medikament Nuwiq, ein rekombinantes Faktor VIII-Konzentrat aus
humaner Zelllinie. Die Zulassung
bedeutet für Octapharma den erfolgreichen Eintritt in das Gebiet
der rekombinanten Arzneimittel,
sagte Weinberger. (red)
Hersteller von Arzneimitteln aus menschlichem Plasma leitet
neue Wachstumsstrategie ein und wertet den Standort Wien
mit neuem F&E-Gebäude auf; investiert werden 13,5 Mio. €.
WIEN. Mit dem jüngsten Spatenstich für das neue Forschungs- und
Entwicklungszentrum in WienFavoriten leitet das Pharmaunternehmen Octapharma die nächste
Phase seiner Wachstumsstrategie
ein. Das Unternehmen beschreibt
sich selbst als der weltweit größte, in Familienbesitz befindliche
Hersteller von Arzneimitteln aus
menschlichem Plasma beziehungsweise auf Basis rekombinanter
Technologie. Seit der Gründung
im Jahr 1983 durch den deutschen
Unternehmer Wolfgang Marguerre
hat sich Octapharma auf die Entwicklung und Herstellung von Prä-
paraten aus menschlichem Plasma
spezialisiert. Schwerpunkte liegen
auf Arzneimitteln zur Therapie
von Erkrankungen in den Bereichen Blutkrankheiten, Immunologie und in der Intensivmedizin. In
Wien betreibt Octapharma den am
längsten in operativem Betrieb befindenden Standort des Unternehmens mit 930 Beschäftigten in der
Produktion, Forschung und Administration.
100 neue Arbeitsplätze
Und künftig sollen es noch mehr
werden: für 13,5 Mio. € errichtet
das Unternehmen ein neues For-
schungs- und Entwicklungsgebäudes in Wien-Favoriten. Der planmäßige Fertigstellungstermin wird im
Mai 2017 sein, im April 2017 startet
der Probebetrieb. Insgesamt wird
das Bauwerk sechs Stockwerke
umfassen und rund 100 hochqualifizierten Personen aus den Abteilungen Forschung & Entwicklung
und klinischer Forschung einen
modernen, zukunftssicheren Arbeitsplatz bieten. 13 Labors und 39
Büros sind ebenso vorgesehen wie
eine Dachterrasse und ein barrierefreier Zugang zum Gebäude.
Das Unternehmen, das im Jahr
2015 mit mehr als 6.200 Beschäf-
Perspektivenwechsel nötig
wegen. Mit neuen diagnostischen
Services werden wir den Weg in
die Ära der Personalisierten Medizin 2.0 beschreiten. Bahnbrechende Entwicklungen gibt es ebenso
in der Neurologie, besonders bei
Multipler Sklerose, aber auch in
der Parkinson- und Alzheimerforschung. Außerdem verfolgen wir
interessante Ansätze in der Immunologie, Augenheilkunde sowie
bei seltenen Erkrankungen wie der
Spinalen Muskelatrophie. (rüm)
Roche verknüpft Diagnostik mit Therapie. Im Interview forderte
­Geschäftsführer Wolfram Schmidt mehr Innovationshilfe der Kassen.
medianet: Die Krankenkassen
machen Druck bei den Arzneimittelpreisen. Gibt es hier genügend
Spielraum für Innovationen?
Wolfram Schmidt: Innovationen
in der Medizin dauern lang und
sind aufwendig. Dadurch können
für Forschungsunternehmen Kosten in Milliardenhöhe entstehen.
Doch die Herausforderungen liegen in anderen Bereichen. Im Gesundheitssystem gibt es mit rund
elf Prozent vom BIP ausreichend
Ressourcen, sie müssen nur richtig
eingesetzt werden. Optimierungspotenzial gäbe es genug, doch leider stockt die Gesundheitsreform,
und wichtige Maßnahmen wie die
Optimierung der Liegezeiten in den
Kliniken starten nicht. Stattdessen
stehen einfach messbare Themen
wie die Arzneimittelpreise im Fo-
kus, die nur für zwölf Prozent der
Ausgaben im Gesundheitssystem
verantwortlich sind. Diese sind
im Vorjahr deutlich unter den Erwartungen der Krankenkassen geblieben und in manchen Bereichen
sogar rückläufig. Hier wäre ein
Perspektivenwechsel angebracht,
um die vorhandenen Mittel für Innovationen bereitzustellen.
medianet: Wie beurteilen Sie den
neuen Rahmenvertrag mit den
Krankenversicherungen?
Schmidt: Dieses Modell ist sicher
ein besonderes in Europa und unterstreicht einmal mehr eine österreichische Stärke – sich an einen
Tisch zu setzen und zum Wohle des
Patienten eine gemeinsame Lösung
zu finden. Mit dem Rahmen-Pharmavertrag ist es gelungen, einen
Interessenausgleich zwischen den
Krankenversicherungen und der
Pharmawirtschaft – zwei wichtigen Partnern im österreichischen
Gesundheitsbereich – zu schaffen.
Die Erhöhung des Solidarbeitrags
um das Siebenfache hat die Pharmawirtschaft allerdings an die
Grenzen der Belastbarkeit geführt.
medianet: Wo liegen die Schwerpunkte von Roche in Österreich
außerhalb der Onkologie?
Schmidt: Roche ist weltweit führend in der Onkologie, hat eine der
stärksten Pipelines und wird diesen Bereich auch in Österreich weiter ausbauen. Der Bereich Immunonkologie ist besonders spannend;
hier werden wir in den kommenden
Jahren mit neuen Wirkstoffen und
Kombinationstherapien einiges be-
© Roche/Harald Eisenberger
Forschung I
tigten in 32 Ländern nach eigenen
Angaben einen Rekordumsatz von
1,51 Mrd. € erzielen konnte, verfolgt einen langfristigen Wachstumskurs, betonte Josef Weinberger, Vorstandsmitglied des Unternehmens, beim Spatenstich in
Wien: „Octapharma ist auf Wachstum eingestellt und wird seinen
maximalen Beitrag dazu leisten,
dass zukünftig noch mehr Menschen von unseren Arzneimitteln
profitieren und ihre Lebensqualität mit unserer Hilfe verbessern
können. Die zentrale Anforderung
dabei ist die Verdoppelung unseres
Plasma-Durchsatzes innerhalb von
fünf Jahren.“ Das erfordere einen
deutlichen Ausbau der Produktionsanlagen mit einer Investitionssumme von 400 Mio. € in über 200
bereits laufende oder sich in Planung befindende Projekte und die
Aufstockung der Teams. „Im Jahr
2015 haben wir bereits 240 Millionen Euro investiert.“
© Octapharma/APA Fotoservice/Arman Rastegar
LONDON. Zum Treffen des UN
High Level Panels on Access
to Medicines hat das Pharma­
unternehmen GSK eine Reihe
von Maßnahmen vorgestellt,
die dazu beitragen sollen, dass
mehr Menschen in den ärmsten Ländern der Welt Zugang
zu innovativen GSK-Arzneimitteln haben. GSK verpflichtet
sich, die Gesundheitsversorgung zu verbessern, indem
innovative neue Arzneimittel
entwickelt werden und der Zugang zu diesen Medikamenten
weltweit vergrößert wird. Aus
diesem Grund baut GSK den
mehrstufigen Lösungsansatz
bezüglich der Beantragung
und Geltendmachung von Patenten aus, damit der Schutz
die wirtschaftliche Reife eines
Landes reflektiert. Für die am
wenigsten entwickelten Länder und Länder mit geringem
Einkommen wird GSK keine
Patentanträge stellen, um
Generika-Herstellern Klarheit
und Zuversicht zu bieten, generische Formen von GSK Arzneimitteln in diesen Ländern
herstellen und ausliefern zu
können.
Roche Austria General Manager Wolfram
Schmidt sieht Optimierungspotenzial.
Medizin:technik 47
Freitag, 15. April 2016
Inspiration aus
dem Weltraum
kooperation
Neuer Partner
für MedAustron
vorsorge geeignet. Langfristig soll
die Technologie dafür allerdings
noch kompakter und günstiger
werden.
Joysys hat seinen Betrieb im vergangenen Jahr mit fünf Mitarbeitern im Innovationszentrum Weiz
aufgenommen. Bis Ende 2016 soll
die Zahl der Mitarbeiter verdoppelt
und ein Vertrieb im deutschsprachigen Raum und Großbritannien
aufgebaut werden. Die Geschäftsführung erhofft sich eine Umsatzsteigerung von 350.000 auf 800.000
€. Das Unternehmen will sein
Wachstum bis 2020 über PrivateEquity-Organisationen, Investoren
und Crowdfunding-Plattformen
­finanzieren, Gespräche dazu stehen
kurz vor dem Abschluss.
Steirisches Start-up entwickelt aus Sensorjacke für
­Kosmonauten neue Möglichkeiten für den Einsatz in Sport,
Therapieüberwachung und Gesundheitsvorsorge.
© Frankl/HTS
Weitere Projekte geplant
Joysys hat noch weitere Projekte in petto. „Erstens beginnt eine
Forschungszusammenarbeit mit
der Wiener Medizinischen Universität mit Richard Crevenna im
Bereich onkologische Rehabilitation und eine Zusammenarbeit mit
der ProMente-Gruppe im Bereich
psychosoziale Rehabilitation“, erklärt Thomas Hassler. „Zusätzlich
startet eine Kooperation mit einem
deutschen Technologieunternehmen, das Teile unserer Software
lizenziert und uns Zugänge zu deren Vertriebspartnern ermöglicht.“
Der Fokus liegt zurzeit auf dem
Gesundheitsexpertenmarkt. Rund
4 Mio. € will das Unternehmen nun
investieren, um die Lücke zum Konsumenten mit medizintechnischen
Lösungen zu schließen.
Auch die steirische Politik zeigt
sich über die Dynamik im Humantechnologie-Cluster erfreut:
„Durch die enge Zusammenarbeit
zwischen Forschungseinrichtungen
und Unternehmen entstehen Wertschöpfung und Arbeitsplätze. Joysys ist ein gutes Beispiel dafür und
zeigt den unternehmerischen Spirit im steirischen MedizintechnikSektor“, sagt Wirtschaftslandesrat
Christian Buchmann (ÖVP). „Im gesamten Stärkefeld Humantechnologie werden mit rund 28.000 Beschäftigten jährliche Umsätze von
rund drei Mrd. Euro erzielt.“
Landesrat Christian Buchmann, Franz Viehböck und Thomas Hassler (v.li.) bei der Vorstellung der neuen Technologie.
••• Von Ulli Moschen
GRAZ. Das steirische Medizintechnik-Start-up Joysys arbeitet an einer neuen Technologie zu Messung
der Aktivitäten des autonomen
Nervensystems, die ursprünglich
für die Überwachung des Gesundheitsstatus von Kosmonauten im
Weltraum entwickelt wurde.
Franz Viehböck, heute Vorstand
der Berndorf AG, war 1991 als erster Österreicher im Rahmen des
Austromir-Weltraumprojekts im
All. Anhand einer Sensorjacke, vom
Projektteam des Grazer Forschers
Maximilian Moser entwickelt, wur-
den gesundheitsrelevante Daten
des Kosmonauten aufgezeichnet;
im Mittelpunkt stand die Herz­
ratenvariabilität, die über Sensoren
im Brustbereich gemessen wurde.
„Die Daten, die wir mit dieser Sensorjacke gewinnen konnten, zeigten
erstmals, wie sich das vegetative
Nervensystem in der Schwerelosigkeit verhält“, erklärte Viehböck.
Höchste Genauigkeit
Mittlerweile ist das System in acht
Generationen weiterentwickelt
worden. „Wir messen die Aktivitäten des autonomen Nervensystems
mit höchster Genauigkeit aus dem
Herzschlag“, sagt Thomas Hassler,
Geschäftsführer von Joysys. „Wir
erheben so, wie gesund, beziehungsweise gestresst der Organismus ist, und helfen, mit erprobten
Interventionen diesen zu verbessern und zu stabilisieren.“
Hassler sieht eine Vielzahl von
Anwendungsmöglichkeiten für
das Messgerät. Es sei sowohl im
Freizeit- und Hochleistungssport
einsetzbar als auch in der Diagnose und Therapieüberwachung von
Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs
oder entzündlichen Krankheiten
und sowohl für die allgemeine als
auch die betriebliche Gesundheits-
© ProCure
medianet.at
MedAustron wird noch heuer
seinen Betrieb aufnehmen.
WIENER NEUSTADT. Das neue
Zentrum für Ionentherapie und
Forschung, MedAustron, und
das US-amerikanische Protonentherapiezentrum ProCure
haben eine Kooperation über
die Weiterbildung von Ärzten
und Medizinphysikern geschlossen. Die heimischen Experten können ihren Kollegen
bei ProCure im täglichen Patientenbetrieb über die Schultern schauen und wertvolles
Wissen mitnehmen.
Das ProCure Zentrum in
New Jersey an der US-amerikanischen Ostküste behandelt
Krebspatienten bereits seit
2012 erfolgreich mit der Protonentherapie. Rund 2.000 Patienten haben dort bereits von
der Methode der Strahlentherapie profitiert. MedAustron
wird heuer seinen Betrieb aufnehmen und zunächst ebenfalls mit Protonen-Strahlen
­Tumorerkrankungen behandeln.
Die Ionen- oder auch Partikeltherapie ist eine junge
Methode der Strahlentherapie,
die Vernetzung der Zentren
untereinander daher wichtig
für ihre Weiterentwicklung.
­MedAustron pflegt enge Beziehungen zu anderen Ionentherapie-Einrichtungen, aber auch
zu allen heimischen Kliniken,
an denen die „konventionelle“
Strahlentherapie angeboten
wird.
Forschung trifft Wirtschaft
LINZ. Zum ersten Mal veranstaltete
der Oberösterreichische Medizintechnik-Cluster im Zuge der Initiative „MedTech.Transfer – Business
meets research“ einen Workshop
mit dem Titel „MedTech.Factory“.
MedTech.Factory ist ein Workshop
zur Förderung der Produktentwicklung in der Medizintechnik und
soll helfen, es von der Idee über
das Produkt bis zur Unternehmensgründung zu schaffen.
Besucher konnten sich mit Experten aus den Bereichen Medizinprodukte, Medical Software, regionale und nationale Förderungen
sowie Patente und Gründungen
austauschen. Neben einem Best
Practice eines oberösterreichischen
Start-ups aus der Medizintechnik fanden Kurzvorträge zu den
Themenbereichen des Workshops
statt. Im Anschluss ermöglichte ein
interaktiver Workshop den direkten Know-how-Transfer mit Fach­
leuten aus den unterschiedlichen
Bereichen.
235 Partner
Der Medizintechnik-Cluster der
oö. Wirtschaftsagentur Business
Upper Austria ist die zentrale
Schnittstelle zwischen Wirtschaft,
Wissenschaft und Medizin. Ziel ist
es, die rund 235 Partner im Bereich
der Medizintechnik zusammenzuführen und gemeinsame Projekte
zu initiieren. Seit Gründung des
Clusters im Jahr 2002 konnten
bereits 50 Ideen der MedTechBranche in Cluster-Kooperationsprojekten mit 177 Partnerbetrieben erfolgreich umgesetzt werden.
Bei der Medizintechnik handelt es
sich um ein multidisziplinäres Forschungs- und Anwendungsfeld, da
es Kenntnisse aus verschiedensten
Bereichen kombiniert. Laufende
technologische Entwicklungen
bringen enorme Fortschritte und
Veränderungen in den einzelnen
Feldern der MedTech-Branche und
erhebliche Verbesserungen für
­Patienten.
Die aktuelle Wirtschaftslage
der hochinnovativen MedTechBranche deutet auf eine positive
Entwicklung in den kommenden
Jahren hin. Mit der Errichtung
der Medizinischen Fakultät an der
­Johannes Kepler Universität (JKU)
und dem MedTech.Transfer des
Medizintechnik-Clusters soll es
auch in Oberösterreich einen Ausgangspunkt für ein Medical Valley
geben. (red)
© Business Upper Austria/Medizintechnik-Cluster
Der oö. Medizintechnik-Cluster fördert den Erfahrungsaustausch,
von der Idee zum Medizinprodukt bis hin zur Firmengründung.
Medizintechnik ist ein multidisziplinäres Forschungs- und Anwendungsfeld.
Extrem begehrt!
Der Universitätslehrgang Marketing & SalesWU
end
b
a
o
f
n
I
e
› Der „neue“ Werbelehrgang
Onlin
016
› Neues Format – geblockte Module
12. Mai 2
18 Uhr
Freitag nachmittags und Samstag ganztägig
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medianet.at
Freitag, 15. April 2016 cover 49
industrial
technology
Hightech Vorarlberg setzt
verstärkt auf Technische
Textilien 51
Best of Bio Auszeichnung für drei neue ÖkoKunststoffe 53
Roland Berger Studie
zeigt Potenziale des
3D-Drucks auf 54
Akquisition Hoerbiger
übernimmt Explosionsschutz-Experten 55
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WIEN. Den größten Sportevent
des Jahres, die Olympischen
Spiele in Rio de Janeiro,
nimmt die Aussenwirtschaft
Austria zum Anlass, um Unternehmen im Rahmen einer
Marktsondierungsreise vom
7. bis 14. August die aktuellen
Geschäftschancen im größten
Markt ­Lateinamerikas zu präsentieren. Auf dem Programm
stehen unter anderem ein
„Austrian Business Day“, der in
Zusammenarbeit mit der Rio
Business Agency organisiert
wird, sowie zahlreiche B2BMeetings. (red)
Schaeffler
v.li: Innovationsminister Gerald Klug, Hannes Androsch (Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologieentwicklung) und Anton Plimon (Managing Director des AIT).
„Neue Technologien sind
größte Chance für Industrie“
HERZOGENAURACH. Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler wurde für die Innovation und Entwicklung des
aktiven elektromechanischen
Wankstabilisators mit dem
„Deutschen Innovationspreis
2016“ in der Kategorie „ Großunternehmen“ ausgezeichnet.
(red)
© Brau Union Österreich/Voglhuber
© Österreichischer Biomasse-Verband/APA-Fotoservice/Preiss
Neues Förderkonzept von BMVIT, AIT und FFG soll die Chancen
­heimischer Unternehmen auf den Weltmärkten weiter verbessern. 50
Auszeichnung
für Innovation
Industrie 4.0 NÖ plant neues Maßnahmenpaket für Unternehmen. 50
Energiewende Studie des Umweltbundesamts
macht die wirtschaftlichen Vorteile deutlich. 52
50 coverstory
medianet.at
© Messe München
Freitag, 15. April 2016
automatica München 2016
MÜNCHEN. „Mensch-Roboter-Teams, sogenannte
Cobots, ebnen mittelständischen Betrieben einen
revolutionären neuen Weg, ihre Fertigung auf
technischem Spitzenniveau zu automatisieren und
damit kostensparend die eigene Wettbewerbs­
position zu sichern“, sagt Martin Lechner (Bild),
Leiter Technologiemessen der Messe München
und zuständig für die Automatica, die vom 21.
bis 24. Juni stattfindet und auf der – neben zahl­
reichen anderen Automatisierungsinnovationen
– auch die neuesten Entwicklungen im Bereich der
kollaborierenden Roboter präsentiert werden.
Laut der International Federation of Robotics
(IFR) wird der Markt für professionelle Service­
robotik weiterhin enorm wachsen – allein im
vergangenen Jahr betrug die Wachstumsrate in
diesem Bereich solide 11,5%. Wichtigste Anwen­
dungen im zivilen Bereich sind Landwirtschaft,
Logistik und Medizin.
Henrik A. Schunk, Geschäftsführer von Schunk,
bringt es auf den Punkt: „Die Servicerobotik be­
findet sich mitten in der Implementierung; sie
hat das Potenzial, die industrielle Revolution
massiv nach vorn zu bringen.“ Sein Unternehmen
hat einen mobil einsetzbaren, anthropomorphen
Greifarm entwickelt, der sich intuitiv und virtu­
ell programmieren lässt, auf Kollisionen reagiert
und unmittelbar nacheinander unterschiedlichste
Greifoperationen ausführen kann. (red)
© bmvit/Johannes Zinner
Die Serviceroboter kommen
Wollen den österreichischen Standort stärken: Klaus Pseiner (FFG), Bundesminister Gerald Klug, Hannes Androsch (RTF) und Anton Plimon (AIT).
Mehr Hightech
BMVIT, AIT und FFG erarbeiten spezielles Förderkonzept, um die
­heimische Industrie im Bereich der Hochtechnologie zu stärken.
Und in diesem Bereich kann man
Österreich wirklich nicht Taten­
losigkeit vorwerfen. Ganz im Ge­
genteil wurden die Maßnahmen
kontinuierlich ausgebaut. Im letz­
ten Jahr wurden über die Österrei­
chische Forschungsförderungsge­
sellschaft (FFG) insgesamt 465 Mio.
€ für neue und laufende Projekte
ausbezahlt und rund 2.800 Projekte
mit einem Gesamtvolumen von 473
Mio. € neu bewilligt. Im Fokus ste­
hen dabei vor allem Industrie 4.0,
IKT, und Energie & Umwelt
„Gemeinsam mit unseren Auf­
traggebern verfolgen wir eine
konsequente Interventionslogik
und haben besondere Impulse ge­
setzt. Dazu zählen die Stiftungs­
professuren, die erste Industrie
4.0-­Pilotfabrik, die letztes Jahr
eröffnet wurde, und unsere inten­
siven Internationalisierungsaktivi­
täten. Diese Initiativen werden
2016 noch weiter verstärkt und
ausgebaut“, so die FFG-Geschäfts­
führer Henrietta Egerth und Klaus
Pseiner.
So wird heuer etwa ein eigenes,
mit 13 Mio. € dotiertes Förderpro­
gramm für gemeinsam genutzte
Forschungsinfrastrukturen starten.
NÖ Industrie goes Digital
Neues Förderprogramm
ST. PÖLTEN. Um die Unternehmen bei der Digita­
len Transformation noch besser zu unterstützen,
entwickelt das Wirtschaftsressort des Landes
Niederösterreich jetzt mit der Wirtschaftskammer
Niederösterreich und der Industriellenvereinigung
Niederösterreich ein gemeinsames Maßnahmen­
paket.
Erster Schritt wird eine Studie sein, um die
Bedürfnisse der Klein- und Mittelunternehmen
sowie der Industriebetriebe herauszufinden. Die­
se werde noch vor dem Sommer präsentiert. Der
Masterplan soll dann im September dieses Jahres
stehen, so Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav
(Bild) und weist auf die zahlreichen Maßnahmen
hin, von denen die NÖ Unternehmen bereits heute
profitieren können.
So gibt es zum Beispiel für entsprechende Inves­
titionen und Forschungsprojekte Finanzierungs­
hilfen, es werden spezielle Fördercalls geboten,
und für Kooperationen bieten die Cluster Nieder­
österreich eine optimale Unterstützungsplattform.
„Die Technopole bieten Know-how bezüglich des
3D-Drucks“, so Bohuslav, die weiters hervorhob,
dass sich Unternehmen im Rahmen des Projekts
„Enterprise 4.0“ zu bestimmten Themen austau­
schen können. Mit diesem Bündel an Maßnahmen
möchte man die Betriebe auf Industrie 4.0 vorbe­
WIEN. Vom großen Ziel, unter die
globalen Innovations-Leader und
Top-Industriestandorte aufzustei­
gen, ist Österreich trotz diverser
Maßnahmen, die in den vergange­
nen Jahren gesetzt wurden, und
einer Vielzahl von Unternehmen,
die auch in wirtschaftlich schwie­
rigen Zeiten stark auf F&E setzen
(mit einer F&E-Quote von 3% liege
Österreich deutlich über dem EUSchnitt), nach wie vor ein gutes
Stück entfernt.
Im Gegenteil: In so gut wie allen
internationalen Wettbewerbs-Ran­
kings ist die Alpenrepublik zurück­
gefallen.
Dringender Aufholbedarf
Schuld daran sind, wie die Unter­
nehmensberatung Deloitte vor Kur­
zem in einer Studie ermittelt hat,
verschiedene Faktoren, darunter
hohe Steuern und Abgaben, zu viel
Bürokratie, fehlende Fachkräfte, Fi­
nanzierungsprobleme für KMU und
Start-ups und eine im Vergleich zu
anderen Industrienationen noch
unzureichende IKT-Infrastruktur.
„Im niedrigen und mittleren
Technologiebereich sind wir her­
vorragend aufgestellt. Österreich
hat aber auch das Potenzial, sich
im Hightech-Segment erfolgreich
zu positionieren“, ist Infrastruk­
turminister Gerald Klug überzeugt
und will diesen Bereich entspre­
chend stärken. Gemeinsam mit der
Österreichischen Forschungsför­
derungsgesellschaft FFG und dem
AIT (Austrian Institute of Techno­
logy) soll ein Hightech-Förderkon­
zept erarbeiten werden; im Fokus
stehen Infrastrukturinvestitionen
in Höhe von 25 Mrd. € in Schiene,
Straße und Breitband.
„Das ist ein Standortfaktor, der
gar nicht hoch genug eingeschätzt
werden kann“, erklärt Klug.
Dem steigenden inter­
nationalen Wettbewerb
müssen wir mit mehr
­Innovation begegnen.
Gerald Klug
Innovationsminister
20
Abgerutscht
In diversen
internationalen
Rankings hat
Österreich in den
letzten ­Jahren
schlechter ab­
geschnitten.Im
Global Competitiveness Index des
World Economic
Forum liegt die
Alpenrepublik
mittlerweile nur
noch auf Rang 20.
Erfolgsfaktor Innovation
Große Zustimmung zu dem Vorha­
ben kommt aus der Industriellen­
vereinigung (IV).
Generalsektretär Christoph
Neumayer: „Wir können als Indus­
trieland am Weltmarkt nur über
Innovation punkten. Ob Industrie
4.0, Breitband oder Forschungsför­
derung – man darf hier keinesfalls
auch nur in einem Bereich den An­
schluss an den Weltmarkt verpas­
sen. Mit Billiglohnländern wollen
und können wir nicht konkurrie­
ren – aber auch gegenüber dem
europäischen Mitbewerb haben
wir, aufgrund der extrem hohen
Abgaben- und Steuerlast sowie der
überbordenden Bürokratie, zuneh­
mend Schwierigkeiten.“
Wirtschaft & Forschung
„Es ist wichtig, die industriel­
le ­Basis zu erhalten, zu sichern,
zu stärken und zu erweitern“,
sagt Hannes Androsch, Vorsitzen­
der des Rats für Forschung und
Technologie­entwicklung (RFTE).
Neben einer modernen Infra­
struktur sieht er vor allem die För­
derung der industriellen Investitio­
nen mit Schwerpunkt Industrie 4.0
als einen wesentlichen Faktor.
© Johannes Zinner
© Brau Union Österreich/Voglhuber
••• Von Britta Biron
IV-Generalsekretär Christoph Neumayer:
„Können nur mit Innovationen punkten.“
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 innovation & unternehmen 51
Industrie im
Westen gibt Stoff
••• Von Britta Biron
DORNBIRN. Zwar haben nicht ­alle
Vorarlberger Textilproduzenten
den Strukturwandel der letzten
Jahre überlebt – darunter selbst
einstige Big Player wie Hämmerle,
Mäser oder Rhomberg –, doch die
verbliebenen stellen nach wie vor
eine wichtige Säule der Industrie
des westlichsten Bundeslandes
dar.
„Schon heute werden in Vorarl­
berg ca. 50 Prozent der textilen
Wertschöpfung mit Technischen
Textilien erwirtschaftet, und in
diesem Bereich gibt es weiter ein
großes Wachstumspotenzial“,
­betonte Landesstatthalter Karl­
heinz Rüdisser.
Forschung weiter stärken
Forschung und Entwicklung spie­
len dabei eine zentrale Rolle.
„Dementsprechend ist der Ausbau
der Forschungskapazitäten auf
dem Gebiet der Technischen Tex­
tilien eines der wesentlichen Ziele
des neuen Lehrstuhls für Advan­
ced Manufacturing“, erklärt Tung
Pham, Professor an der Universität
Innsbruck.
Unter seiner Leitung wird mit
den zur Verfügung stehenden Mit­
teln – insgesamt drei Mio. € in den
nächsten fünf Jahren – am Institut
für ­Textilchemie und Textilphysik
in Dornbirndie die Forschungs­
gruppe „Textile Verbundwerkstoffe
und Technische Textilien“ aufge­
baut.
„Das größte Potenzial liegt in der
Kombination der textilen Technolo­
gien mit neuartigen Materialkon­
zepten. Wir werden dazu beitragen,
neue Märkte und Anwendungs­
felder für Textilien und textile Ver­
bundwerkstoffe zu erschließen“,
erläutert Pham.
Neu Produkte und Märkte
„Die neue Stiftungsprofessur
schafft für uns die Voraussetzung,
die Textiltechnologie der Zukunft
zu entwickeln und unsere Markt­
führerposition weiter auszubauen“,
erklärt Günter Grabher, Inhaber
der Grabher Group, einem Unter­
nehmen, das sich bereits erfolg­
reich in dem neuen Marktsegment
positionieren konnte.
Der international tätige Textil­
veredler hat unter anderem ein
neuartiges Verfahren zur Herstel­
lung flammgeschützter Gewebe
entwickelt, das die bisherigen
nass-chemischen Verfahren sowohl
in der Performance übertrifft als
auch ohne umweltschädliche Halo­
gen und Fluorkarbone auskommt.
Für dieses Projekt erhielt die Grab­
her GmbH 2014 den Innovations­
preis des Landes Vorarlberg.
Ein weiteres Beispiel für die
bisherigen textilen Innovationen
„Made in Vorarlberg“ ist eine von
der Enja International GmbH ent­
wickelte Spezialfaser, mit der die
porentiefe und umweltschonende
Reinigung ohne Putzmittel, nur mit
Wasser, möglich ist.
© Textilveredelung Günter Grabher
Die neue Stiftungsprofessur „Advanced Manufacturing“
ermöglicht der Vorarlberger Textilindustrie, sich noch stärker
auf den Bereich Technische Textilien zu fokussieren.
Technische Textilien und Faserverbundstoffe gewinnen eine immer größere Bedeutung.
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Tung Pham, Stiftungsprofessor für Textile
Verbundwerkstoffe & Technische Textilien.
52 energie & ressourcen
medianet.at
© Siemens
Freitag, 15. April 2016
Auftrag für Siemens
WIEN/KLAGENFURT. Siemens hat von der KNG
– Kärnten Netz GmbH und den Stadtwerken Kapfenberg einen Auftrag über ein Gesamtsystem aus
intelligenten Messgeräten (Smart Metern), Übertragungstechnik sowie IT-Systemen zur Datenerfassung und -verarbeitung inklusive Schnittstellen zur bestehenden Infrastruktur der KNG, wie
dem SAP-System und dem Online-Netzkundenportal erhalten.
Bis Herbst 2016 wird die KNG mit der digitalen
Smart-Grid-Plattformlösung EnergyIP ausgerüstet
und bis 2018 in der ersten Tranche 95.000 analoge
Stromzähler durch Smart Meter ersetzt. Für den
flächendeckenden Rollout besteht eine Option auf
insgesamt 345.000 Smart Meter.
Dem Auftrag ging ein erfolgreicher Feldversuch
in der Gemeinde Ferlach voraus. Erfahrungen aus
diversen Smart-Grid-Pilotprojekten in ganz Österreich, wie Smart City Villach, fließen in das Projekt
ein.
„Das Know-how und die Forschungsaktivitäten, die Siemens in Österreich bündelt, markieren
einen wesentlichen Wegpunkt im Übergang vom
klassischen Stromnetz hin zum Smart Grid. Die
Ergebnisse unserer Anstrengungen bringen klare
Vorteile für Kunden und Netzbetreiber: sichere, effiziente und flexible Stromnetze“, erklärt Wolfgang
Hesoun, Generaldirektor von Siemens Österreich.
(red)
© Österreichischer Biomasse-Verband/APA-Fotoservice/Preiss
Smarte Netze für Kärnten
Stefan Moidl (IG Windkraft), Jürgen Schneider (Klima- und Energieexperte Umweltbundesamt), Josef Plank (Österreichische Biomasse-Verband)und Peter Püspök (Da
Die Wende ist machbar
Eine Studie des Umweltbundesamts zeigt: Erneuerbare können
die ­fossilen Energieträger bereits 2030 hinter sich lassen.
© Glechner
••• Von Britta Biron
gründer übernehmen wieder
Pellets made in Austria
SALBURG/MATTIGHOFEN. Die deutsche Südpell
GmbH hat kürzlich einen Vertrag geschlossen,
wonach das Eigentum an der Mattighofner Hot’ts
Gruppe wieder an Gerhard (Bild links) und Bernhard Glechner (Bild rechts) geht, die Hot’ts vor
mehr als 20 Jahren gegründet hatten.
Das Unternehmen produziert rund 90.000 t
qualitativ hochwertiger Holzpellets pro Jahr an
den Standorten Mattighofen, Oberweis/Gmunden
und in Pfarrkirchen/Niederbayern und betreibt
Vertriebsniederlassungen in Niederösterreich und
Oberösterreich.
Hot’ts nimmt damit am Endkundenmarkt eine
bedeutende Rolle ein und versorgt in Deutschland
und Österreich derzeit insgesamt rund. 25 000
Endkunden, wobei die Hauptabsatzgebiete Oberösterreich, Niederösterreich, Wien, Burgenland
und Salzburg sind.
„Hot’ts ist für seine hohen Qualitätsansprüche
bekannt und im österreichischen Privatverbrauchermarkt tief verwurzelt. Wir sind stolz, nun
wieder die volle unternehmerische Verantwortung
für die Gruppe zu übernehmen“, kommentiert
­Gerhard Glechner. (red)
WIEN. Das Umweltbundesamt hat
auf Basis des bestehenden Szenarios und unter Berücksichtigung der
Potenzialerhebungen der erneuerbaren Energieverbände erstmals
eine Studie erstellt, die zeigt, dass
eine weitgehende Dekorbonisiserungg des österreichischen Energiesystems bis 2050 möglich ist.
Die Studie umfasst eine Fülle von
Maßnahmen, die dazu führen, dass
gegenüber dem Basisjahr 2010 der
Energieverbrauch bis 2030 um
20% reduziert wird und der Anteil der erneuerbaren Energien bis
2030 auf 61% und bis 2050 auf 91%
steigt. Gleichzeitig wird bis 2030
eine 100%ige erneuerbare Stromversorgung (bilanziell) sowie ein
Anteil erneuerbarer Fernwärme
von 78% realisiert und der Primärenergieeinsatz von Kohle, Öl und
Erdgas im Gesamtenergiesystem
bis 2050 um 78% gesenkt.
Energie aus Biomasse
„Die vorliegende Studie zeigt, dass
für ein Dekarbonisierungs-Szenario die nachhaltig vorhandenen
Biomasse-Potenziale nicht ausgeschöpft werden müssen. Das darf
aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiterhin massive Anstrengungen zur Mobilisierung von
bisher ungenutzten Potenzialen in
der Land- und Forstwirtschaft und
der gleichzeitige Ausbau der Verwertungskapazitäten für niederwertige Holzsortimente vonnöten
sind, will man nicht auf Importe
zurückgreifen“, betont Josef Plank,
Präsident des Österreichischen
Biomasse-Verbands.
Der Marktanteil (inklusive
Strom- und Fernwärmeproduktion) der Bioenergie wird von 18%
(2010) bis 2050 auf 35% steigen.
In der Forcierung der stofflichen
Verwertung von Holz in Massiv-
Eine ambitionierte ­Klimaund Energie­strategie
ist besonders für die
­Wirtschaft essenziell.“
Peter Püspök
Präsident des Dachverbands
Erneuerbare Energie Österreichs
holzprodukten sieht Plank einen
zentralen Schlüssel zum Erfolg
der Bioenergie. „Entlang der Wertschöpfungskette Holz vom Wald
bis ins Wohnzimmer entstehen
genug Koppel- und Nebenprodukte für alle weiteren Anwendungsbereiche. Die vollen Lager unserer
Biomasseanlagen und die drohenden Schadholzmengen beweisen,
wie dringend Verwertungskapazitäten für niederwertige Holzsortimente notwendig sind.“
„Nach unserem Szenario sinken
die Treibhausgase auf 20,3 Mio. t
CO2-eq im Jahr 2050. 2005 waren es
noch 92,5 Mio. Tonnen CO2-eq. Die
gesamten THG-Emissionen würden
im Szenario erneuerbare Energie
im Jahr 2030 um 50 Prozent und
im Jahr 2050 um 78 Prozent gegenüber 2005 sinken“, erläutert Jürgen
Schneider, Klima- und Energieexperte im Umweltbundesamt.
Effizienz in allen Sektoren
Insgesamt wird eine Reduktion
des Endenergieverbrauchs in allen Bereichen auf knapp über 900
PJ bis 2030 angenommen, im Gebäudebereich vor allem durch Sanierung und hohe Baustandards
große Energiemengen. Im Transportwesen soll die Verlagerung
des Personenverkehrs in Richtung
öffentliche Verkehrsmittel und des
Gütertransportes zur Bahn sowie
eine breite Einführung elektrischer
Antriebe eine deutliche Effizienzsteigerung bringen. Für die Industrie wurde bis 2030 eine leichte
Erhöhung des energetischen Endverbrauchs auf 320 PJ und 2050
eine leichte Reduktion auf 273 PJ
angesetzt.
Bringt mehr, als es kostet
Kritik über zu hohe Kosten für
die Energiewende lässt Schneider
nicht gelten: „Sie bringt deutlich
mehr als sie kostet. Sie sollte gerade jetzt als Beschäftigungs- und
Konjunkturmotor genutzt werden.
Hinzu kommt, dass die Schäden
durch den Klimawandel minimiert
werden müssen. Das Umweltbundesamt hat zusammen mit dem
Wegener Center die derzeitigen
Kosten des Klimawandels mit einer Milliarde Euro pro Jahr abgeschätzt. Bis Mitte des Jahrhunderts könnte dieser Wert auf 8,8
Milliarden Euro steigen.“
Auch Peter Püspök, Präsident
Brut
Energi
Kohle
Öl
Gas
Abfälle
Biomas
Umgeb
Stromim
Wasse
Wind Photov
Wasse
Quelle: Um
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 energie & ressourcen 53
Ausgezeichnete
Bio-Werkstoffe
Grossauftrag für abb
Hochspannung
für Öko-Strom
ZÜRICH. ABB hat einen Auftrag
im Wert von 80 Mio. USD von
Rentel NV in Belgien für die
Lieferung eines hochentwickelten Kabelsystems erhalten, das
die Offshore-Unterstation des
vor der belgischen Küste gelegenen Rentel-Windparks mit
dem Festnetz in der Nähe von
Zeebrugge verbinden wird.
Die Windparkverbindung
Rentel in der belgischen
Nordsee wird einen wichtigen
Beitrag zur Erreichung von
Belgiens Umweltzielen bis zum
Jahr 2020 leisten: den Anteil
der Erneuerbaren Energien an
der gesamten Stromerzeugung
auf 13% zu steigern. (red)
Die Nachfrage nach hochwertigen Kunststoff-Materialien
steigt, die besten Innovationen wurden kürzlich gekürt..
••• Von Britta Biron
ttoinlandsverbrauch Energie
ieträger in PJ
201020302050
142,7 46,5 1,2
548,6 308,3 82,3
343,9 216,6
135,1
e 27,5 27,9 24,4
sse
236,9 319,0
282,1
bungswärme 12,7 40,5 53,6
mporte 8,4 50,9 71,0
erkraft
138,1 153,8
163,0
7,4 62,7 75,9
voltaik 0,3 53,4 84,8
erstoff 0,0 1,0 21,2
mweltbundesamt, 2016
Steigende Nachfrage
Dämpfend auf die biobasierten
Massenprodukte wirkt sich derzeit
allerdings der niedrige Ölpreis aus.
Gleichzeitig steigt aber die Nachfrage nach speziellen Feinchemikalien und hochwertigen Materialien
– etwa für Barriereverpackungen,
bioabbaubare Outdoor-Produkte
oder Spielwaren – und aufgrund
der vielen F&E-Maßnahmen der Industrie kommen immer mehr innovative Materialien auf den Markt.
Die drei besten Neuheiten wurden vor Kurzem im Rahmen der
International Conference on Biobased Materials in Köln mit dem
Preis „Bio-based Material of the
Year 2016“ ausgezeichnet.
Touch of Nature von Orineo BVBA ist ein bio-basiertes Harz aus
Leinöl, Kaffeesatz und anderen Naturstoffen, wie Kork, Beerensamen
oder Blättern; Verwendung findet
es in der Herstellung nahtloser
17,5 MW für
US-Wüstenprojekt
© Bayer MaterialScience
des Dachverbandes Erneuerbare
Energie Österreichs (EEÖ), ist überzeugt, dass sich eine ambitionierte
Klima- und Energiestrategie für die
Wirtschaft rechnet. „Die Unternehmen brauchen Investitionssicherheit und Anschub für einen der
Megatrends dieses Jahrhunderts,
der Energiewende, weg von den
klimazerstörenden Energien Kohle,
Öl und Erdgas, hin zu den sauberen Erneuerbaren, die Österreich in
großem Ausmaß hat. Man muss die
Chancen des Ausbaus der erneuerbaren Energien nutzen und rasch
diese Entwicklung umkehren“, fordert auch Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.
Österreich hat sich seit 2000 vom
Stromexporteur zum Importeur
gewandelt –mit negativen Auswirkungen auf die CO2-Emissionen.
Schon zu Beginn des nächsten
Jahrzehnts könnte diese Entwicklung aber wieder gestoppt und
Österreich unabhängig von ausländischem Strom werden. Denn
laut Szenario steigt die inländische
Stromproduktion aus erneuerbaren
Energien um 80% bis 2030 bzw. um
mehr als 36 TWh an (verglichen mit
2010).
„Damit das aber auch Realität
wird, bedarf es einer Reformierung
des Ökostromgesetzes und eines
Umbaus des europäischen Strommarktes“, bemerkt Stefan Moidl,
Geschäftsführer der IG Windkraft.
„Das Wirtschaftsministerium ist
jetzt gefordert, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen. 230
Windkraftanlagen stehen in Startlöchern, können aber im Augenblick aufgrund des Reformstaus
nicht realisiert werden.“
solarworld
Impranil eco von Covestro ist eine innovative Beschichtung für Textilien.
­ odenbeläge, Tisch- und Möbel­
B
oberflächen.
Die Evonik Nutrition & Care
GmbH wurde für die Entwicklung
für das Reinigungsmittel Rewoferm SL 446 ausgezeichnet. Das
Tensid besteht zu 100% aus natürlichen, gentechnikfreien Hefen,
in Europa produziertem Zucker
und Ölen, verfügt über sehr gute
Reinigungseigenschaften, ein ausgezeichnetes toxikologisches und
ökologisches Profil und ist vollständig biologisch abbaubar.
Hochleistungs-Textilien
Ein weiterer Preis ging an Covestro; das Unternehmen hat eine Technologie entwickelt, die hohe Anteile
an nachwachsenden Rohstoffen in
Polyurethan-Dispersionen erlaubt.
Impranil eco kann in allen Schichten von Hochleistungstextilien
verwendet werden und ermöglicht
einen Anteil von 43%–65% an erneuerbarem Kohlenstoff in den Beschichtungen.
„Die Produkte sind gute Beispiele
für wirtschaftlich und ingenieurtechnisch gelungene Umsetzungen von innovativen Ideen“, sagte
Gordana Hofmann-Jovic aus dem
Engineering von InfraServ Knapsack, dem Sponsor des Preises.
Das Unternehmen stellt Herstellern von bio-basierten Werkstoffen
und Chemikalien darüber hinaus
Produktionsstandorte im eigenen Chemiepark mit umfassender
­Infrastruktur bereit.
DiY-Kreislaufwirtschaft
Industriedesigner Dave Hakkens stellt im Internet kostenlose Baupläne
und Anleitung für Recyling-Kleinanlagen zur Verfügung.
HELMOLD. Bei Maschinen für
Kunststoff-Recycling denkt man –
zu Recht – an Hightech, aber der
niederländische Industriedesigner
Dave Hakkens ist überzeugt, dass
es auch anders geht und stellt über
das Internet kostenlose Konstuktionspläne, CAD-Daten und Bauanleitungen für DiY-Modelle zur
Verfügung.
Wissen teilen
Das Sortiment von Precious Plastics, so der Name des Projekts,
umfasst vier Maschinen: einen
Shredder, einen Extruder und zwei
Geräte zur Herstellung von Kunststoffformteilen. Weiters gibt es
umfangreiche Informationen zu
den verschiedenen Kunststoffarten,
den wichtigsten Verarbeitungs­
methoden und dem Formenbau.
Dave Hakkens
„Mein Ziel ist
es, dass so viel
Kunststoff wie
möglich wiederverwertet wird.
Das kommt der
Umwelt zu Gute
und ermöglicht
Menschen neue
Einnahme­
quellen.“.
© Precious Plastics
achverband Erneuerbare Energie Österreichs).
KÖLN. Der Gesamtmarkt für biologisch abbaubare und kompostierbare Kunststoffe in Europa liegt
derzeit – wie eine aktuelle Studie des deutschen Nova-Instituts
zeigt – bei rund 100.000 t jährlich, ­könnte bis 2020 aber auf gut
300.000 t ansteigen.
Eine wesentliche Voraussetzung
dafür liegt in der Schaffung der
richtigen gesetzlichen Rahmenbedingungen. Als Beispiel nennt
die Studie Italien, wo beim Thema
Plastiktaschen (hier hatte die EU
im Vorjahr ein Gesetz zur Reduzierung des Verbrauchs beschlossen) zwischen herkömmlichen und
kompostierbaren unterschieden
wird. Das habe dazu geführt, dass
in Italien der Markt für Bio-Kunststoffe deutlich gewachsen ist.
Laut Hakkens sind für den Nachbau handwerkliches Geschick,
Standardwerkzeuge und ein wenig
technisches Verständnis ausreichend.
Bei der Konstruktion der Maschinen hat er zudem großen Wert
darauf gelegt, dass die Materalien
leicht zu beschaffen und kostengünstig sind.
Als Konkurrenz zu den klassischen Maschinenbauern sieht sich
der kreative Jungunternehmer
nicht. Denn sein Ziel ist weniger
wirtschaftlicher, sondern viel mehr
ökologischer Natur. (red)
BONN. SolarWorld hat ein weiteres Megawattprojekt in den
USA gewonnen. Die amerikanische Tochtergesellschaft SolarWorld Americas liefert 17,5
MW Solarstrommodule für eine Anlage in der Mojave-Wüste
westlich von Las Vegas.
Zum Einsatz kommen hocheffiziente 340-Watt-Module
aus der SolarWorld-Produktion
in Hillsboro/Oregon. Bombard
Renewable Energy, langjähriges Partnerunternehmen von
SolarWorld Americas, übernimmt die Installation der
über 51.000 Module.
Das Projekt soll noch diesen
Sommer fertiggestellt werden.
„Die steigende Zahl der
Großprojekte zeigt, dass auch
im Megawattbereich Wert
auf hohe Leistung und Qualität gelegt wird. Hochwertige
Module, die über Jahrzehnte
zuverlässig Strom erzeugen,
sind auf lange Sicht eben günstiger“, erklärt Frank Asbeck,
Vorstandsvorsitzender von
­SolarWorld. (red)
Vattenfall
Mega-Windpark
in Wales
BERLIN. Im Süden von Wales,
unweit von Cardiff, errichtet
Vattenfall seinen bislang größten Onshore-Windpark mit
­einer installierten Leistung
von 228 Megawatt (MW).
Das erste der insgesamt 76
Windräder (Lieferant ist Siemens) steht bereits, bis Ende
2016/Anfang 2017 soll die
komplette Anlage namens Pen
y Comoedd fertiggestellt sein
und in Betrieb gehen.
Das Investitionsvolumen für
Pen y Comoedd beläuft sich
auf 400 Mio. £ (500 Mio. €).
Im Dauerbetrieb soll der
Windpark eine jährliche
Strommenge erzeugen, die dem
Bedarf von rund 140.000 britischen Haushalten entspricht.
(red)
54 innovation & unternehmen
Übernahmen in
China & Spanien
LINZ. Vor einem halben Jahr
eröffnete die Metal Forming
Division der voestalpine AG ein
neues Werk für die Produktion
hochfester Automobilkomponenten in Shenyang, China.
Nun übernimmt die Special
Steel Division des Konzerns ihren langjährigen Vertriebspartner ATT mit Sitz in Shanghai
und setzt damit den nächsten
Expansionsschritt in China.
Die zweite Akquisition tätigt
die Special Steel Division in
Europa, wo sie die vier Vertriebs- und Servicestandorte
der Sermetal Gruppe in Spanien und Portugal erwirbt. Sermetal gilt auf der Iberischen
Halbinsel als Marktführer im
Segment Kunststoffformenstahl für die Automobilindustrie.
„Mit den beiden Akquisitionen folgen wir unserer
Strategie, vor allem in der
Zukunftsbranche Mobilität
weiter zu wachsen und die
Wertschöpfungskette in Richtung Endkunden konsequent
zu verlängern“, erklärt Franz
Rotter, Vorstandsmitglied der
voestalpine AG und Chef der
Special Steel Division. (red)
VorreiterRolle
Digital Leader
Award 2016
BAD HOMBURG. Die Bewerbungsphase für den diesjährigen Digital Leader Award wurde bis 11. Mai verlängert.
Teilnehmen können Personen und Teams, die im eigenen
Unternehmen bzw. in einem
Teilbereich der Organisation
ein Digitalisierungsprojekt umgesetzt hat. Auch Dienstleister,
die für Kunden Digitalisierungsprojekte realisiert haben,
können sich bewerben.
„Der Digital Leader Award
deckt eine große Bandbreite
der Digitalen Transformation
ab, die alle denkbaren Geschäftsbereiche betrifft – von
der Unternehmensstrategie
über die Produktentwicklung,
den Kundenkontakt, die Unternehmensorganisation und
das Personalwesen bis hin zur
Entwicklung neuer Märkte“,
erläutert Sven Heinsen, CEO
bei Dimension Data Deutschland, die die Auszeichnungen
gemeinsam mit IDG Business
Media vergibt. (red)
Ihre vorherrschende Marktmacht werden die
deutschen A
­ nlagenhersteller laut der neuen Roland
Berger-Studie k­ ünftig aber nicht halten können.
••• Von Britta Biron
MÜNCHEN. Der Markt für Additive Manufacturing ist seit 2004
jährlich um durchschnittlich rund
20% gewachsen. Inzwischen hat
die Technologie in etlichen Industriesparten, darunter etwa Medizinprodukte, Luft- und Raumfahrt
oder Turbinenbau, Serienreife erreicht, und entsprechende Lieferketten sind bereits im Aufbau ­– etwa in Norddeutschland, wo gerade
eine neue Lieferantenlandschaft
entsteht, um die Flugzeugindustrie
mit metallischen Bauteilen zu versorgen
Der große Boom des 3D-Drucks
– aktuell liegt sein Anteil am globalen Werkzeugmarkt erst bei rund
einem Prozent – steht aber noch
bevor.
„Für die kommenden Jahre geht
unsere aktuelle Studie davon aus,
Vor allem das Thema Software für
die Konstruktion von komplexen
3D-Bauteilen wird immer wichtiger
– der Markt der entsprechenden
Anbieter konsolidiert sich gerade.
„Mittel- bis langfristig wird sich
auch die Arbeitsweise in den Entwicklungsabteilungen etwa von
Maschinenbauern ändern“, sagt
Langefeld. „Denn durch den 3DDruck wird der Entwicklungsprozess mechanischer Bauteile dem
von Software immer ähnlicher.“
Die Vielzahl an Innovationen sowie die steigende Nachfrage lassen in
den kommenden Jahren
Wachstumsraten von
30 Prozent und mehr
­erwarten.“
Bernhard Langefeld
Experte für Additive Manufacturing
bei Roland Berger
ein jährliches Branchenwachstum
von mehr als 30 Prozent zu erwarten“, sagt Bernhard Langefeld,
Partner von Roland Berger und
­Experte für Additive Manufacturing.
Die Roland Berger-Studie fokussiert vor allem auf Innovationen
und Trends in den Bereichen Software & Engineering, Anlagentechnologie, Materialentwicklung, Post
Processing, Service und die deren
Auswirkungen auf die Kostensituation, das Marktwachstum sowie
den Aktienmarkt.
Marktkonsolidierung
Die Autoren beschreiben eine
Vielzahl von neuen Technologien,
Trends und Anwendungsfeldern
und konstatieren, dass die Innovationsgeschwindigkeit in diesem Bereich weiterhin hoch bleiben wird.
70%
Made in Germany
Bisher dominiert
Deutschland mit
einem Marktanteil
von 70% ganz klar
das globale Geschäft für Additive
ManufacturingSysteme. Doch
diese Vormachtstellung wird auf
lange Sicht nicht
zu halten sein, so
die Autoren der
Roland BergerStudie.
Mehr Sicherheit im Netz
Die Unterwriters Laboratories bringen CAP – ein Programm zur
Sicherstellung der Cybersicherheit – auf den Markt.
TOKYO. Reed Exhibitions
­Japan Ltd., Japans größter
Messeveranstalter, wird ab
2017 zeitgleich mit der Automotive World zwei neue
Automatisierungs-Fachmessen
abhalten.
Die RoboDEX widmet sich
dem Thema Industrie- und
Serviceroboter und den damit
verbundenen Entwicklungstechnologien. Bei der Smart
Automotive Factory Expo dreht
sich alles um die intelligente
und vernetzte Fahrzeugproduktion. (red)
NORTHBROOK. Die steigende Vernetzung von Unternehmen, Maschinen, Anlagen und Produkten bringt
einerseits neue Geschäfts- und
Wachstumsmöglichkeiten, andererseits aber auch höhere Risiken.
So geht eine Untersuchung des
internationalen Beratungsunternehmens IDC Research davon aus,
dass bis 2018 66% aller weltweiten
Netzwerke eine IoT-Sicherheits­
lücke aufweisen werden.
Für viele Branchen
Durch den raschen technischen
Fortschritt sowie die immer raffinierteren Hacker wird es gleichzeitig aber zunehmend schwierig und
vor allem teurer, sich gegen Cyberattacken zu schützen.
Hilfestellung wollen hier die
­Unterwriters Laboratories (UL) mit
© Panthermedia.net/Gudella
reed exhibition japan
Neue RobotikFachmesse
medianet.at
Sattes Wachstum
beim 3D-Druck
© Renishaw plc.
voestalpine
Freitag, 15. April 2016
CAP bietet neue Möglichkeiten zum Schließen verschiedeneer Sicherheitslücken.
ihrem neuen Programm „UL Cybersecurity Assurance Program“ (kurz:
CAP) bieten. Laut Rachna Stegall,
Director of Connected Technologies
bei UL, bietet CAP dabei fundierte
Kriterien zur Cybersicherheit für
netzwerkfähige Produkte und Systeme.
Preise werden sinken
Auch bei der 3D-Druck-Technologie
selbst gibt es deutliche Fortschritte.
„Durch Additive Manufacturing
können neue Materialien und Materialkombinationen geschaffen
werden. Das bietet ein Innovationspotenzial für viele Branchen und in
Verbindung mit der Digitalisierung
und Industrie 4.0 komplett neue
Produktionskonzepte“, so Langefeld, der künftig auch vollautomatische 3D-Fabriken für durchaus
realistisch hält.
Für die deutschen Anlagenbauer, die beim Thema Additive Fertigung derzeit mit gut 70% Anteil
den Weltmarkt klar dominieren,
werden trotz des Booms die Zeiten
aber härter.
„Mittelfristig wird dies zu fallenden Anlagenpreisen führen sowie
den Innovationswettbewerb zwischen den Herstellern weiter anheizen“, prognostiziert Langefeld.
Das Programm erstellt Einschätzungen der Software-Schwachstellen, minimiert diese, bekämpft
bekannte Schadsoftware und prüft
Sicherheitskontrollen.
CAP ist für eine Vielzahl von
Branchen ausgelegt und verfügt
unter anderem über Funktionen
für industrielle Steuerungssysteme, medizinische Geräte, Automobilindustrie, Klimaanlagen, Beleuchtung, intelligentes Wohnen,
Haushaltsgeräte, Alarmsysteme,
Brandschutz, Gebäudetechnik, intelligente Messgeräte, Netzwerkausrüstung sowie Unterhaltungselektronik.
„Mit dem Programm erhalten
Hersteller, Einkäufer und Endnutzer sowohl aus dem öffentlichen
als auch aus dem privaten Sektor die Möglichkeit methodischer
­Risikoberatungen und Bewertungen“, erläutert Stegall.
Kostenloses Webinar
Am 26. April um 11:00 Uhr Central
Standard Time (6 Uhr MEZ) bietet UL ein kostenloses Webinar zu
CAP; Registrierungen dafür sind ab
sofort unter http://bit.ly/CAPWeb1
möglich.
medianet.at
Freitag, 15. April 2016 innovation & unternehmen 55
Explosive
Übernahme
© Hoerbiger Holding
Der deutsche Explosionsschutz-Experte
Brilex verstärkt den Bereich Sicherheits­
lösungen der Hoerbiger Holding AG.
Die Hoerbiger Holding AG baut den Geschäftsbereich Safety Solutions weiter aus.
ZUG. Durch die kürzlich erfolgte
Übernahme des deutschen Explosionsschutz-Experten setzt die
Hoerbiger-Gruppe einen weiteren
Schritt beim strategischen Ziel, den
Bereich Sicherheitstechnik weiter
auszubauen.
Hoerbiger und
Brilex haben
gemeinsam
exzellente, internationale
Wachstumsmöglichkeiten.“
Martin Komischke
CEO Hoerbiger Holding AG
Sektor mit viel Potenzial
„In der Sicherheits- und Explosionsschutz-Technologie gibt es
weiterhin attraktive Entwicklungspotenziale. Hoerbiger und
Brilex haben gemeinsam exzellente, internationale Wachstumsmöglichkeiten“, so Martin ­Komischke,
CEO und Vorsitzender der Konzernleitung der Hoerbiger Holding AG. „Unser Ziel ist es, uns
mit performance­b estimmenden
Sicherheitslösungen noch stärker
als bisher als Lösungsanbieter für
Sicherheitstechnik in der Prozessindustrie zu positionieren.“
Dafür wurden in den letzten Jahren bereits zwei strategisch wichtige Akquisitionen getätigt: Die USamerikanische IEP Technologies,
Technologieführer bei Explosionsschutz- und Rückschlagventilen
für Öl-, Gas-, Ruß- und Staub-Anwendungen im Maschinen- und
Anlagenbau, ist seit September
2015 Teil der Hoerbiger-Gruppe;
die britische Newson Gale, Spezialist für die elektrostatische Erdung
in explosionsgefährdeten Bereichen, folgte im Jänner 2016. (red)
© Brilex
Das Portfolio von Brilex umfasst
die im eigenen Haus entwickelten,
patentierten und ATEX-zertifizierten Berstscheiben sowie flammenlose Druckentlastungssysteme.
Das 1993 gegründete Unternehmen
zählt zu den Weltmarktführern im
Explosionsschutz, verfügt über
modernste Produktionseinrichtungen, einen erfahrenen Direktver-
trieb und ein ausgedehntes Netzwerk von Handelsvertretungen.
Martin Bunse, Gründer und bisheriger Geschäftsführer von Brilex:
„Die von Hoerbiger gebotene Möglichkeit, unseren Wachstumskurs
schneller und effektiver voranzutreiben und damit die Chancen des
schnell wachsenden Marktes in
vollem Umfang zu nutzen, hat mich
überzeugt.“
Viel Potenzial
Mit steigendem
Sicherheitsbewusstsein
und strengeren
gesetzlichen Vorschriften erhöht
sich in praktisch
allen Industriesektoren die
Nachfrage nach
Produkten zum
Schutz von Produktionsanlagen
und Menschen.
56 transport & logistik
Freitag, 15. April 2016
Elogistics Awards
Obere Reihe v.l.: Gene Seroka, Port of Los
Angeles; Ho-Chul Park, Port of Busan;
Stephen Abraham, Port of Felixstowe; Luc
Arnouts, Port of Antwerp; Untere Reihe
v.l.: Goh Kwong Heng, Port of Singapore;
Patrick Wong, Shenzen Port Association;
Jens Meier, Hamburg Port Authority; Wirtschaftssenator Frank Horch; Kieran Ring,
Global Institute of Logistics.
Ausgezeichnete
neue Ideen
Neuer Service in
der Testphase
LENGERICH. Die Sievert
Handel Transporte GmbH
(sht) wird ihren Kunden für
Teil- und Komplettladungen
eine ausführliche Sendungsverfolgung ermöglichen und
hat dafür ein webbasiertes
Kundenportal in Betrieb genommen, das entsprechende
Informationen liefert und nun
im Rahmen von zwei Pilot­
projekten getestet wird.
„Wir haben viel Zeit in die
Entwicklung unseres Systems gesteckt; nun hoffen wir,
dass es von unseren Kunden
rege genutzt wird“, so Stefan
Wurthmann, Leiter des Prozessmanagements der sht.
Sobald der Belastungstest
abgeschlossen ist und die gewonnenen Erkenntnisse verarbeitet wurden, werde das System von allen Kunden genutzt
werden können. „Läuft alles
nach Plan, soll dies zur Mitte
des Jahres der Fall sein.“ (red)
swisslog
Neues Lager
für Alnatura
LORSCH. Aufgrund der kontinuierlich steigenden Nachfrage
erweitert der Bio-Lebensmittelhändler Alnatura seine Logistikkapazitäten.
Das vor zwei Jahren in Betrieb genommene, vollautomatische Hochregallager im
südhessischen Lorsch wird um
das Kleinteile-Lagershuttle­
system CycloneCarrier von
Swisslog erweitert. Ausgelegt
ist das Projekt vorläufig auf
13.480 Behälterstellplätze, aufgrund der räumlichen Gegebenheiten ist eine spätere Erweiterung problemlos möglich.
In Betrieb gehen soll die
neue Anlage Anfang 2017. (red)
Globales Netz
smarter Häfen
Hamburg, Busan, Singapur, Shenzhen, Los Angeles,
­Felixstowe und Antwerpen haben sich im Projekt
ChainPort zusammengeschlossen.
Antwerpen im ChainPort-Netzwerk
zusammengeschlossen.
Frank Horch, Senator der Stadt
Hamburg, dazu: „Die enorme Zunahme der internationalen Arbeitsteilung und das rasante Wachstum
der Weltwirtschaft stützen sich in
hohem Maße auf den internationalen Seeverkehr. Mehr denn je sind
wir darauf angewiesen, voneinander zu lernen. Denn auch wenn wir
in Konkurrenz und Wettbewerb
zueinander stehen, sind wir doch
auch darauf angewiesen, uns auszutauschen.“
Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port
Authority (HPA), der Betreibergesellschaft des Hamburger Hafens,
••• Von Britta Biron
HAMBURG. Mehr und immer größere Containerschiffe, der Trend zu
mehr Nachhaltigkeit und Ökologie
im Gütertransport oder auch die
wachsenden Möglichkeiten und
Notwendigkeiten, immer mehr
Informationen rund um Waren,
Transportmittel und -wege zwischen den in die Supply Chain involvierten Unternehmen auszutauschen. Viele gute Gründe für Hafenbetreiber, verstärkt auf smarte
Technologien zur Optimierung der
Abläufe zu setzen.
Jetzt haben sich die Häfen von
Hamburg, Busan, Singapur, Shen­
zhen, Los Angeles, Felixstowe und
ergänzt: „Damit haben wir den
Grundstein für eine noch bessere
Vernetzung untereinander gelegt,
um gemeinsam innovative Ideen
und Lösungen zu entwickeln, die
einen Mehrwert für die globalen
Warenströme und die Häfen haben.“
Globale Herausforderungen
Ziel von ChainPort ist es, Hafen­
managements und ihre Stakeholder
zusammenzubringen, um Benchmarks zu teilen und gemeinsam
Strategien zu entwickeln. Neben
Digitalisierung und Vernetzung
stehen auch Umweltthemen und
die Verbesserung der Abläufe auf
der To-do-Liste des Netzwerks. Ein
Moderne Logistik à la mode
Für den Modehändler Witt realisierte die TGW-Gruppe
ein Warenverteilzentrum mit dreistöckigem Kartonlager.
WELS/WEIDEN. Als Multi-Channel-Unternehmen – Kataloge, Filialen, Webshops – investierte die
Witt-Gruppe in den letzten sieben
Jahren rund 100 Mio. € in ein neues
Logistikzentrum. Jüngster Zubau
ist das Warenverteilzentrum III
(WVZ III).
„Während der Planung stellte
sich heraus, dass eine Shuttle-­
Lösung sehr große Leistungs­
reserven beinhaltet hätte, die wir
für die Reservelagerhaltung nicht
benötigen. Außerdem wäre dafür
ein wesentlich höheres Investment
erforderlich gewesen“, erklärt
­Roland Dietz, Bereichsleiter Logistik bei Witt, die Entscheidung
für eine außergewöhnliche Lösung
von TGW: Ein dreistöckiges Hochregallager (HRL) für Kartons. Es
ist 28 Meter hoch, 48 Meter breit
© TGW
alles im Blick
weiteres wichtiges Thema wird der
Umgang mit dem Größenwachstum
von Containerschiffen sein. Von der
gemeinsamen Nutzung intelligenter Systeme und Daten erwarten
sich die ChainPort-Partner natürlich auch wirtschaftliche Vorteile.
© HPA
SAARBRÜCKEN. Seit mittlerweile 17 Jahren zeichnet der
Arbeitskreis AKJ Automotive
im Rahmen seiner Jahreskonferenz innovative Projekte, die
Logistik und Informationsverarbeitung verbinden und signifikante Verbesserungen in den
Prozessen ermöglichen, mit
dem elogistics Award aus.
In der Kategorie „Planungstool“ überzeugt der steirische
Magna-Konzern, der gemeinsam mit dem Dienstleister
RISC Software eine IT-Plattform entwickelt hat, über die
unternehmensübergreifend
Logistikprozesse und -systeme
standardisiert geplant werden
können.
Weitere Preisträger sind
DHL (Vision Picking per Datenbrille), Schaeffler Gruppe (Materialfluss-Integration), odelo
Slovenjia d.o.o. (Digitalisierung
der Materialversorgung) und
Dräxlmaier Group (webbasiertes Tool zur Planung und Steuerung von Transporten). (red)
medianet.at
Über eine 70 Meter lange gläserne Brücke ist das WVZ III mit dem WVZ II verbunden.
und 132 Meter lang und bietet
450.000 Stellplätze. Insgesamt 30
TGW-Regalbediengeräte (RBG)
vom Typ Mustang Evolution mit ei-
ner Gesamtleistung von rund 3.500
Doppelspielen pro Stunde versorgen die drei Ebenen mit je zehn
Gassen.
Chancen nutzen
Neben der Partnerschaft im internationalen Netzwerk setzt die
Hamburger Hafen und Logistik
AG (HHLA) derzeit eine Reihe von
Maßnahmen, um sich im härter
werdenden Wettbewerb zu behaupten. Dazu zählt der Ausbau in der
Containerabfertigung besonders
großer Schiffe sowie die weitere
Automatisierung von Prozessen.
Zudem wird das Netzwerk der Intermodalgesellschaften mit neuen
Verbindungen und Standorten erweitert; aktuell wird etwa ein weiteren Hub-Terminal in Budapest
errichtet.
„Wir werden auch unsere Suche
nach attraktiven Hafenprojekten in
Wachstumsmärkten intensivieren
und Chancen konsequent nutzen“,
erläutert HHLA-Vorstandsvorsitzender Klaus-Dieter Peters.
Das Netzwerk bietet uns die Möglichkeit, voneinander zu lernen
und gemeinsam
innovative Ideen
und Lösungen zu
entwickeln.“
Jens Meier
Vorsitzender der Geschäfts­
führung der HPA
„Wir haben auch noch die Möglichkeit, die Leistung zu erhöhen,
indem wir eine weitere Vorzone
auf der gegenüberliegenden Seite installieren. Aber zum jetzigen
Zeitpunkt ist die Leistung absolut
ausreichend. Normalerweise sind
etwa 420.000 Stellplätze belegt,
sodass wir noch ein bisschen Luft
zum Atmen haben“, erläutert dazu
Dietz.
Gläserne Brücke
In der HRL-Vorzone befinden sich
Loop und Puffer für die vorsortierten Kartons. Um die vorsortierten
Kartons aus dem HRL zur Kommissionierung ins WVZ II zu transportieren, wurde eine 70 Meter lange
Brücke aus Glas zwischen den
beiden Gebäuden errichtet. Diese
dient allerdings nicht nur dem Warentransport, sondern erleichtert
auch den Mitarbeitern den Wechsel
zwischen den Gebäuden.
Neben dem HRL für die Reservelagerhaltung umfasst das WVZ
III auch den neuen Wareneingang
sowie Arbeitsplätze für Nachbearbeitung, Qualitätsmanagement,
­C-Kommissionierung und manuelle
Palettierung. (red)
medianet.at
cover 57
Freitag, 15. April 2016
advisory
Job-Börse Die Auf- und
Umsteiger des Monats
im Kurzportrait 58
Standards Quality
­Austria veröffentlicht
neue Positionspapiere 59
Registrierkassa Es kann
auch mit einem Mail
funktionieren 62
Praktisch Die Kanzlei fwp
ver­anstaltet Praxistage
für High Potentials 62
Expansiv Accenture und
Capgemini (GF Bugelnig,
Bild) auf Erfolgskurs 63
© Eisenberger & Herzog
© Foto Wilke
Nidal Karaman
© Panthermedia.net/Olly18
© LBG/Nadine Bargad
KWI-Gruppe
Die Geschäftsanteile an der
KWI Corporate Verwaltungs
GmbH wurden an die Shanghai
Safbon Water Service Co., Ltd.,
einer an der Börse Shenzhen
gelisteten Firma, veräußert. Die
verkaufenden Gesellschafter
wurden bei dieser Transaktion
von Eisenberger & Herzog unter
der Federführung von RA Nidal
Karaman (Bild) beraten.
Ganz unter uns: Was sind
Berater denn wirklich wert?
Speziell die „One-Man-Shows“ unter den Consultern haben ihre
Preise betriebswirtschaftlich nicht wirklich sauber kalkuliert. 60
Erfolgreich mit Compliance
Das Praxishandbuch zur ISO 19600
© Panthermedia.net/Peshkova
für Compliance Officer, Risikomanager, interne
und externe Prüfer sowie Führungskräfte
Unterstützung in der praktischen Umsetzung
eines Compliance-Management-Systems
(CMS)
zahlreiche Praxistipps und anschauliche
Beispiele
Strategien Laut Roland Falb werden CSOs bei der
Erfolgsmessung nicht ausreichend berücksichtigt. 63
Bestellen Sie gleich unter:
www.austrian-standards.at/webshop
Thomas
­Klikovics
LBG Österreich
hat Thomas Klikovics (38) in die
Geschäftsführung berufen – ­er
soll das Geschäftsfeld „Digitalisierung, kaufmännische Organisation & BusinessSoftware“
weiter ausbauen. Der gebürtige
Burgenländer sammelte reiche
Berufserfahrung u.a. bei Hochtief, Mondi und Siemens.
58 LAW
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
Job-Börse
Die Auf- und
­Umsteiger des Monats
im Kurzportrait
Eva Heil
© Dorda Brugger Jordis
Wolf Theiss Eva Heil, seit 2014 Mitglied der Wolf Theiss Praxisgruppe
Gewerblicher Rechtsschutz und Information Technology, ist nunmehr Se­nior
Associate bei Österreichs größter Anwaltssozietät. Zu ihren Spezialgebieten zählen unlauterer Wett­bewerb mit
Schwerpunkt Patent- und Markenrecht
sowie UWG, Internet- & Vertragsrecht.
© APA/ÖRAK/Julia Hammerle
© Wolf Theiss/Michael Himml
denten der neun Anwaltskammern
hätten sich einstimmig für Widerstand ausgesprochen.
Rupert Wolff: „Falls das kommt, könnten wir als Kammer verbieten, dass Mitglieder solche interdisziplinären Gesellschaften eingehen.“
Die Anwälte wollen
„solo“ bleiben
Österreichs Rechtsanwälte drohen mit Kampfmaßnahmen
gegen mögliche „multidisziplinäre Partnerschaften“.
Auch die Kronzeugenregelung ist nicht (mehr) erwünscht.
Heinrich
­Kühnert
© www.preslmayr.legal
DBJ Kartellrechtsexperte Heinrich
Kühnert, bisher Partner bei bpv Hügel,
ist zu Dorda Brugger Jordis gewechselt, wo er die Leitung des Competition & Antitrust Desk übernimmt und
damit Stephan Polster nachfolgt.
Martin Preslmayr
Start-Up Martin Preslmayr (50) hat
in Wien die Kanzlei preslmayr.legal
Rechtsanwälte GmbH gegründet.
Zuvor war der erfahrene Wirtschaftsanwalt in der von seinem Vater Karl
Preslmayr
gegründeten
Kanzlei
Presl­
mayr Rechtsanwälte OG zwei
Jahrzehnte als Rechtsanwalt und
Equity-Partner führend tätig gewesen.
aussehen könnte. Diese fließen nun
im Wirtschaftsministerium in die
Vorarbeiten zu einem IGG-Bundesgesetz ein.
Der Gesetzestext könnte nach
Ministeriumsangaben bereits im
Sommer stehen. Zuletzt haben
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und WirtschaftskammerPräsident Christoph Leitl auf einer
gemeinsamen Pressekonferenz ihren Willen, die Gesetzespläne umzusetzen, nochmals untermauert.
Die Rechtsanwälte laufen hingegen Sturm gegen die drohende Einführung solcher multidisziplinärer
Gesellschaften. Dadurch wäre die
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Der Reformdialog Verwaltungsvereinfachung – ein Arbeitspapier des Bundeskanzleramts
vom Juni 2015 – geht von einem
Zuwachs von immerhin 880 Mio. €
oder 0,3% beim BIP sowie 6.000
zusätzlichen Arbeitsplätzen aus,
wenn die Schranken für Interdisziplinäre Gesellschaften (IGG) zwischen freien Berufen und Gewerbetreibenden fallen würden.
Noch Ende des Vorjahres lieferte eine Arbeitsgruppe aus Justiz- und Wirtschaftsministerium
erste Ergebnisse, wie eine Reform
anwaltliche Verschwiegenheit gefährdet, droht Rupert Wolff, Präsident des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages (ÖRAK),
mit Kampfmaßnahmen, sollte die
Regierung „dem Druck der Wirtschaftskammer nachgeben“.
Deren Wunsch sei es, Rechtsanwälte wie auch Wirtschaftstreuhänder, Steuerberater, Notare und
Architekten zu zwingen, die Vergesellschaftung mit Gewerbetreibenden (also Banken, Versicherungen,
Bauunternehmen, Unternehmensberatern, etc.) zuzulassen, erklärt
Wolff. Alle freien Berufe würden
dies vehement ablehnen. Die Präsi-
Normen in harten Zeiten
Austrian Standards übernimmt trotz erschwerter Bedingungen
Verantwortung und bleibt in österreichischer Hand.
Hanita Veljan
PHH Hanita Veljan (29) steigt mit
ihrer Angelobung zur RA bei PHH
intern auf – sie verstärkt das Team
rund um Maria Hoffelner und betreut
Mandanten bei allen Familienangelegenheiten, von Eheverträgen und
Testamenten bis zu Scheidungen,
Kindesobsorge und Erbstreitigkeiten.
WIEN. Aus Verantwortung für den
Wirtschafts- und Beschäftigungs­
standort Österreich und im Wissen
um das hohe Vertrauen der Stakeholder setzt das Austrian Standards Institute trotz erschwerter
Bedingungen seine Arbeit – jetzt im
Rahmen des Normengesetzes 2016,
das in seinen wesentlichen Teilen
mit 1.4. in Kraft getreten ist – als
weiterhin rein österreichische Organisation fort.
Das hat die Vollversammlung von
Austrian Standards Institute am
30.3. beschlossen.
Austrian Standards Institute
übernimmt diese Verantwortung,
allerdings im Bewusstsein, dass
sehr wichtige Fragen noch immer
offen sind – so zum Beispiel das
© Austrian Standards/Thomas Maria Laimgruber
© PHH
••• Von Paul Christian Jezek
Austrian Standards Direktorin Elisabeth Stampfl-Blaha.
endgültige Finanzierungsmodell
sowie die Prüfung der Mitgliedschaftskriterien bei CEN und ISO.
Direktorin Elisabeth Stampfl-
Blaha: „Dies geschieht auch im
Vertrauen darauf, dass die an der
Normung teilnehmenden und an
Standards interessierten Organi-
Selbstverwaltet, autonom & frei
Der ÖRAK als Dachorganisation
überlegt Kampfmaßnahmen, sollte die Regierung das Vorhaben
umsetzen wollen. Diese „werden
sicherlich über die Einstellung
der unentgeltlichen Auskunft hinausgehen“, kündigt Wolff harten ­Widerstand an. Er hofft aber,
dass die Politik „nicht einfach über
80.000 Freiberufler drüberfährt“.
Rechtsanwälte seien eine selbstverwaltete, autonome und freie
Berufsgruppe, die man nicht mit
Gewerbetreibenden in eine Gesellschaft stecken könne. In interdisziplinären Unternehmen würden
die wirtschaftlichen Interessen der
Mitgesellschafter überwiegen – und
die anwaltliche Verschwiegenheit,
für die Klienten geschützt durch
das Berufsgeheimnis, wäre gefährdet. Denn sie könnte nicht garantiert werden, „wenn z.B. ein Bauunternehmer als Mitgesellschafter Einsicht in Scheidungs­akten
nimmt, weil er die Verrechnung
kontrollieren will“, erläutert Wolff.
Schon 2010 habe es solche Bestrebungen gegeben; damals habe
der Gesetzgeber aber festgestellt,
dass es keinen Bedarf an interdisziplinären Gesellschaften gibt.
Wolff hofft, dass dies auch heute
noch so gesehen wird.
Noch ein ÖRAK-Wunsch
Beim Beschluss der „großen Kronzeugenregelung“ 2010 erhoffte
sich die Justiz einen effizienteren
Kampf gegen Korruptions- und
Wirtschaftskriminalität. Wer in
solchen Fällen mit den Behörden
kooperiert und zur Aufklärung beiträgt, kann einer Anklage entgehen.
ÖRAK-Präsident Wolff spricht
sich dafür aus, auf die Kronzeugenregelung ersatzlos zu verzichten,
weil sie – wenig attraktiv - nur selten zur Anwendung kam. Weitere
Bedenken der Anwälte: „Es spricht
nicht für einen guten Rechtsstaat,
dass jemand, der eine Straftat begangen hat, straffrei bleibt, weil er
einen anderen verpfeift.“
sationen in gleicher Weise ihrer
Verantwortung für das Normungssystem nachkommen.“
„Das Beste daraus machen“
Denn das Normengesetz werde
Konsequenzen für die Normungsarbeit und für alle mit ihr Befassten mit sich bringen. „Austrian
Standards wird alles daran setzen,
dass es trotz der notwendigen Leistungsreduktionen und der möglichen Maßnahmen auf der Einnahmenseite weiterhin – und auf Dauer
– die neutrale, unabhängige und
auch in Zukunft rein österreichische Normungs­organisation bleibt,
damit weiterhin auf europäischer
und internationaler Ebene die
öster­reichischen Interessen wirksam vertreten werden können.“
Man habe seit der Kundmachung
des Normengesetzes am 28. Dezember 2015 zahlreiche Gespräche mit
Stakeholdern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Gesellschaft geführt und sei „vom Vertrauen, das uns entgegengebracht
wird, tief beeindruckt: Wir sehen es
als gemeinsamen Arbeitsauftrag,
anzupacken und aus der Situation
das Beste zu machen“.
medianet.at
STANDARDS 59
Freitag, 15. April 2016
Das Audit als
Wegweiser
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Die vielfältigen Herausforderungen im gegenwärtigen Wirtschaftsleben wie Digitalisierung,
Energie- und Ressourceneffizienz,
Compliance-Anforderungen sowie
Veränderungen im interkulturellen Umfeld erfordern zunehmend
Agilität, um in einer dynamischen
Umwelt erfolgreich zu sein.
Im Rahmen von Audits werden
Leistung und Wirksamkeit bestehender Managementsysteme aufgezeigt; durch die Ableitung von
Stärken und Optimierungsmaßnahmen aus den Ergebnissen des
Audits können Firmen konkreten
wirtschaftlichen Nutzen erzielen.
Konrad Scheiber, CEO von Quality
Austria: „Ein Integriertes Managementsystem besteht nicht nur aus
Systembeschreibungen und den jeweiligen Anforderungen. Zur Weiterentwicklung der Organisation
ist die Integration in das tägliche
Handeln und die unternehmerische
Praxis erforderlich. Solche Audits
können als wertschöpfende Interventionen gesehen werden.“
in der heutigen Wirtschaft geforderte Agilität von Unternehmen“,
erläutert Scheiber. Schließlich wird
im Positionspapier die zentrale Bedeutung von kontinuierlichen Audits hervorgehoben, um den nachhaltigen Mehrwert des IMS für die
Organisation zu stärken. Als bran-
chenübergreifende Managementsystemstandards bilden u.a. die
Qualitätsmanagementnorm ISO
9001, die umwelt- und energiespezifischen Standards ISO 14001 und
ISO 50001 sowie die OHSAS 18001
(zukünftig ISO 45001) einen Orientierungsrahmen für Unternehmen.
© www.annarauchenberger.com /Anna Rauchenberger
Vor dem Hintergrund der komplexen Herausforderungen
im aktuellen Wirtschaftsgeschehen hat die Quality Austria
zwei neue Positionspapiere erstellt.
Quality Austria-CEO Konrad Scheiber (l.) mit Gemeindebund-Präs. H. Mödlhammer.
www.bfi.wien/business
HIER BILDET
SICH DIE
DIGITALE ZUKUNFT
Kontinuierliche Audits
Aufgrund der dynamischen Wirtschaftsentwicklung und der umfassenden Veränderung relevanter
Systemnormen wurde das bisherige Positionspapier „Das Integrierte
Managementsystem“ vollständig
überarbeitet. Die aktualisierte,
vierte Fassung beinhaltet die Gestaltung, den Aufbau und die Weiterentwicklung eines Integrierten
Managementsystems (IMS), das
wesentlich zur Steigerung der Unternehmensqualität beiträgt.
„Das IMS stellt die Basis für rasche Anpassungen an ein verändertes Umfeld dar und ermöglicht die
S
BUSINES
SERVICE 0
8-1016 @
01/8117
ervice
-s
business.wien
bfi
30% FREIBETRAG
Weniger Steuer
für Expatriates
Smarte Gesellschaften
brauchen smarte Köpfe.
Die digitale Zukunft ist heute.
Arbeitsabläufe, Produktzyklen
– ja ganze Branchen
ändern sich über Nacht.
Wer hier am Ball bleiben will,
braucht bestens geschultes
Personal. Mit dem BFI Wien sind
Sie ideal für diese und andere
Herausforderungen
der Zukunft gerüstet.
WIEN. Ausländische Fachkräfte
(Expatriates), die für eine begrenzte Zeit nach Österreich ziehen, um
hier zu arbeiten, haben oft hohe
bzw. doppelte Kosten zu tragen.
Seit Jahresbeginn können Expatriates nun bis zu 10.000 € als
Werbungskosten von der Steuer
absetzen.
Für Wissenschaftler und Forscher, deren Arbeit im öffentlichen
Interesse liegt, wurde eine zusätzliche steuerliche Begünstigung
geschaffen, die verhindern soll,
dass die ausländischen Einkünfte
durch den Zuzug steuerlich mehrbelastet werden.
In den ersten fünf Jahren in
Österreich steht den Wissenschaftlern ein Freibetrag von 30%
der zum Tarif besteuerten in- und
ausländischen Einkünfte aus wissenschaftlicher Tätigkeit zu (d. h.,
dass nur 70% dieser Einkünfte der
Steuerpflicht unterliegen). (pj)
2016_Medianet_216x288_Formatadaption.indd 1
09.03.16 14:59
60 WAS BERATER KOSTEN
Die Honorare
der Consulter
„Wie hoch ist Ihr Tagessatz? Was ist Ihr Honorar?“
Wenn potenzielle ­Kunden diese Frage stellen, geraten die
allermeisten Berater der meisten Branchen doch ziemlich
ins Schwitzen. Denn sie haben ihre Preise weder sauber
kalkuliert, noch können sie diese begründen – und
können sie deshalb auch oft nicht durchsetzen.
© Panthermedia.net/Maryna Pleshkun
••• Von Bernhard Kuntz
Freitag, 15. April 2016
medianet.at
WAS BERATER KOSTEN 61
Freitag, 15. April 2016
G
äbe es für meine Leistungen doch auch so etwas wie
das Rechtsanwalts- bzw.
das Notariatstarifgesetz
oder eine Gebührenordnung – dann hätte ich für
meine Preisgestaltung eine
Orientierung.“ Diesen Wunsch hegen viele
selbstständige Berater – unabhängig davon,
ob auf ihrer Visitenkarte als Berufsbezeichnung Unternehmens- oder IT-Berater, Coach
oder Managementtrainer, Supervisor oder
Mediator steht.
Denn wenn potenzielle Kunden sie um ein
Angebot nebst Preis bitten, sind sie meist
ähnlich unsicher wie Stellensucher, die in Bewerbungsschreiben ihre Gehaltsvorstellung
nennen sollen – unter anderem, weil sie insgeheim befürchten: Wenn ich einen zu hohen
Preis nenne, fliege ich aus dem Rennen um
den begehrten Auftrag. Teilweise zu Recht,
denn ihre Leistungen werden im Markt oft
zu völlig verschiedenen Preisen angeboten.
Ein weiterer Grund, warum viele Berater
bei der Preisgestaltung unsicher sind, ist:
Sie haben ihre Preise nie betriebswirtschaftlich sauber kalkuliert. Würden sie ihre Preise
nüchtern kalkulieren, kämen sie rasch zum
Schluss: Mein Tagessatz muss mindestens
1.000 € betragen. Warum? Das sei an einem
Beispiel illustriert.
kanzleien und Ingenieurbüros häufig der
Fall, die selbst hohe Tagessätze haben.
Spezialisten sind gefragt
Obige Ausführungen zeigen: Der Preis, den
Berater für ihre Leistungen verlangen, ist
aus Kundensicht stets eine relative Größe.
Oder anders formuliert: Sie können jeden
Preis verlangen – solange für Ihre Leistung
die erforderliche Nachfrage besteht und Sie
den Preis argumentativ verkaufen können.
Hierfür ein Beispiel: Ein mir bekannter Präsentationstrainer fordert für seine Seminare
ein Tageshonorar von 3.200 € – und erhält es.
Doch nicht nur dies: Seine Kunden vergüten ihm zudem bei jedem Seminar die
Vor- und Nachbereitung mit einem halben
Tagessatz, also 1.600 €. Und das, obwohl Seminare zum Thema Präsentieren tendenziell
eher schlecht bezahlt werden. Der Grund:
Der Trainer, der von Haus aus Elektroingenieur ist, hat sich auf die Mitarbeiter von Forschungs- und Entwicklungsabteilungen und
-einrichtungen spezialisiert, die häufig neue
technische Lösungen fachfremden Personen
präsentieren und diese hierfür begeistern
müssen. Welche Preise ein Berater erzielen
kann, hängt primär davon ab, inwieweit er
seinen Zielkunden das Gefühl vermittelt:
„Genau diesen Berater will/muss ich haben.“
Und dies ist wiederum abhängig von seiner Kompetenz und davon, inwieweit sich
diese in seinen Selbstaussagen und seiner
Selbstvermarktung widerspiegelt.
Mindestens 1.000 €
Wenn ein Berater als „Einzelkämpfer“ pro
Monat ein zu versteuerndes Einkommen von
5.000 € erzielen möchte, sollte sein monatlicher Umsatz circa 10.000 € betragen. Denn
er muss auch ein Büro mieten und sein Auto
­finanzieren, außerdem als Selbstständiger allein für Krankenversicherung und Altersvorsorge aufkommen. Auch persönliche Weiterbildung und Marketing kosten Geld – schnell
kommt man auf einen Umsatz von 10.000 €,
den der Berater pro Monat erzielen sollte.
Ein Monat hat im Schnitt jedoch nur 18
Arbeitstage – und davon gehen noch sechs
bis acht für administrative Tätigkeiten, für
die Produktentwicklung sowie die Kunden­
akquise und -betreuung drauf. Also verbleiben maximal zehn bis zwölf Tage, an denen
der Consulter als Berater arbeiten und den
monatlichen Gesamtumsatz von 10.000 €
einfahren kann. Folglich sollte sein Tages­
honorar mindestens 800 bis 1.000 € betragen
– abhängig von der Zahl der Beratertage, die
er im Monatsschnitt fakturieren kann.
Dass ein selbstständiger Berater so kalkulieren muss, ist vielen Personen und Organisationen, die sich für Beratungsleistungen
interessieren, nicht klar. Versuchen Sie als
Berater erst gar nicht, es ihnen zu erklären: Die angestellten „Einkäufer“ glauben es
­Ihnen ohnehin nicht. Arbeiten Sie lieber daran, Ihren Kunden zu vermitteln, dass Sie Ihr
Honorar wert sind.
Bernhard Kuntz
ist Inhaber der PRofilBerater GmbH (www.
die-profilberater.de)
und u.a. Autor des
BeratungsmarketingFachbuchs „Die Katze
im Sack verkaufen:
Wie Sie Bildung und
Beratung mit System
vermarkten – offline
und online“.
© Die PRofilBerater/Lichtbildatelier Eva Speith
„Teuer“ ist relativ
Generell gilt: Was „hochpreisig“ ist, ist relativ. Denn für die verschiedenen Trainingsund Beratungsthemen sind verschiedene
Preise „markt-üblich“. So zahlen Unternehmen für Seminare, in denen es um das Vermitteln von Arbeitstechniken geht, in der Regel weniger als für Führungsseminare.
Auch von Branche zu Branche sind die
Preisniveaus verschieden. So zahlen z.B.
­Industrieunternehmen und Finanzdienstleister für dieselbe Beraterleistung meist mehr
als Handelsunternehmen.
Deshalb lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen machen, welche Preise ein
Trainer oder Berater verlangen und am
Markt durchsetzen kann. Mit Vorsicht zu genießen sind jedoch Aussagen, wie sie ein Beraterverband vor einiger Zeit traf: Ab einem
Tagessatz von 1.500 € sei es schwierig, das
gewünschte Honorar durchzusetzen. Denn in
manchen Marktsegmenten erfordert schon
ein Tageshonorar von 1.000 € eine sehr überzeugende Verkaufsargumentation – dies gilt
z.B. für den gesamten Non-Profit-Bereich und
für viele staatliche bzw. kommunale Einrichtungen. Für andere Marktsegmente hingegen
gilt: Wenn Sie dort „nur“ einen Tagessatz von
1.500 € fordern, nehmen Ihre Zielkunden Sie
nicht ernst.
Das ist zum Beispiel bei großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Anwalts-
Kaufargumente für die Kunden
Und hier fängt das Problem an. Als kompetent erachtet sich jeder Berater, und viele
sind es auch. Doch leider können manche ihre Kompetenz ihren Zielkunden nicht überzeugend darlegen – denn sie haben aus ihrer
Biografie keine nachprüfbaren Argumente
abgeleitet, warum Unternehmen gerade sie
und keinen Mitbewerber engagieren sollten.
Anders ist dies bei einem auf die Finanzbranche spezialisierten Berater, der auf seiner Website unter der Überschrift „8 Gründe,
warum Sie mich kontaktieren sollten“ Folgendes schreibt:
Jeder Berater braucht
eine Strategie, wie
er die Aufmerksam­
keit von Noch-nichtKunden wecken und
sie dann zur Kauf­
entscheidung führen
kann.“
Egal, welche Leistun­
gen Berater offerie­
ren, sie haben stets
Mitbewerber. Also
­benötigen sie hand­
feste ­Argumente,
­warum ihre Ziel­
kunden sie und kei­
nen Mit­bewerber
­engagieren sollten.“
„Es gibt viele Managementtrainer und -berater. Deshalb nenne ich Ihnen einige Gründe, warum Sie mich engagieren sollten:
1. Als ausgebildeter Bankkaufmann und Diplombetriebswirt weiß ich, dass sich alles
rechnen muss – auch Training und Beratung.
2. Als langjähriger Mitarbeiter einer renommierten Privatbank habe ich erlebt, wie
viel Kompetenz und Liebe zum Detail nötig sind, um anspruchsvolle Kunden zu
begeistern.
3. Aufgrund meiner zwölfjährigen Führungserfahrung kenne ich die Strukturen und
internen Zwänge in Geldinstituten und
weiß ich, wo es in ihrem Führungsalltag
oft klemmt.
4. Wollen Sie weitere Gründe erfahren? Dann
rufen Sie mich an.“
Der Berater nennt seinen (Noch-nicht-)
Kunden also aus seiner Biografie abgeleitete,
nachprüfbare Gründe, warum sie ihn engagieren sollten. Und mit ihnen begründet er
auch seinen Preis – 2.800 € pro Trainingsund 3.500 € pro Beratungs- oder Coachingtag.
Kennzeichnend für Berater, die eine so klare Kauf- und Preisargumentation haben, ist:
Sie haben ihre Stärken analysiert und ihre
Zielgruppen klar definiert.
So gibt es zum Beispiel in fast jeder Branche Trainer- und Beratergurus, die außerhalb
der Branche „kein Mensch kennt“. Auch unter
ihren Berufskollegen sind sie weitgehend unbekannt. Das stört die betreffenden Berater
aber wenig. Denn ihre Zielkunden sind nicht
ihre Berufskollegen, sondern zum Beispiel
Logistikunternehmen, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften oder Ingenieurbüros. Also arbeiten sie auch primär daran, sich bei diesen
den Ruf „Experte für ...“ aufzubauen.
Zielgruppen definieren
So verhält es sich auch bei einem Vertriebsberater, der sich auf Industriezulieferer
spezialisiert hat, deren Markt oligarchische
Strukturen hat. Zu seinen Zielkunden zählen
zum Bespiel die zahlreichen Automobilindus­
trie-Zulieferer im deutschsprachigen Raum,
die alle um die Gunst der wenigen Autohersteller wie BMW, VW, Daimler und Opel buhlen. Sein Tagessatz als Berater beträgt 8.000
€ aufwärts. Und Konzeptionstage im Büro
lässt er sich mit mindestens 4.000 € vergüten – und dieses Honorar erhält er!
Denn angenommen, ein Automobilindustriezulieferer steht vor der Frage: Wie kommen wir mit BMW oder VW ins Geschäft?
Oder: Wie können wir unseren Lieferanteil
und -umfang bei Daimler erhöhen? Oder: Wie
können wir in den Vertragsverhandlungen
mit Opel um 3 bis 4% höhere Stückpreise erzielen – was unsere Gewinnmarge verdoppeln
würde? Dann ist es dem Zulieferer „piepegal“,
was der Berater kostet. Haupt­sache, er löst
das Problem. Und dem Berater? Dem ist es
wiederum „piepegal“, dass andere Vertriebssowie Verkaufstrainer und -berater einer
breiteren (Fach-)Öffentlichkeit viel bekannter
sind. Denn er erzielt mit seinem Team aufgrund seiner Spezialisierung deutlich höhere
Umsätze und Gewinnmargen als sie.
© detailsinn.at
medianet.at
Online-Plattform
für Beratung
Tina Deutsch, Klaiton
Klaiton wurde im Jänner 2015
von Nikolaus Schmidt und mir
gegründet. Kern des Unternehmens ist eine innovative
Online-Plattform zur Vermittlung
hochqualifizierter Berater an
Unternehmen mit konkretem
Projektbedarf.
Klaiton-Kunden profitieren von
der hohen Transparenz im Suchprozess, der Expertise erfahrener
Berater und fairen Preisen. Die
selbstständigen Berater können
auf dem innovativen Marktplatz
schnell und einfach aktuelle Projektmöglichkeiten einsehen und
haben im Rahmen des KlaitonNetzwerks die Möglichkeit,
sich mit anderen Top-Beratern
auszutauschen.
Großes Potenzial sehen wir
vor allem noch bei KMU, die
dem Einsatz externer Berater
oft reserviert gegenüberstehen
oder schlechte Erfahrungen mit
ihnen gemacht haben. Wir legen
bei der Aufnahme in unsere
Community großen Wert auf
Qualität – die Berater, die bei
Klaiton gelistet sind, arbeiten mit
viel Erfahrung im Hintergrund
und sind sehr umsetzungsorientiert; sie malen nicht nur schöne
Folien. Organisationen sind
immer wieder überrascht, wie
unkompliziert und schnell sie
ihre Projekte bei uns posten können, und dass sie innerhalb von
wenigen Tagen mit einem – oder
mehreren – Beratern ihr Projekt
starten können.
Der Namenspatron des Unternehmens ist Clayton Christensen, Professor an der Harvard
Business School, der für seine
Forschungen im Bereich Disruptive Innovation bekannt ist.
62 LAW/DEALS
Freitag, 15. April 2016
BIG DEAL IM LÄNDLE
Wirtschafts­
kammer WienPräsident
Walter Ruck
beim Registrierkassen-Test.
Ardian erwirbt
Gantner Holding
SCHRUNS. Der Vorarlberger
Elektronik-Spezialist Gantner gehört zu den europaweit
führenden Anbietern von Systemen, die auf Basis der RFIDTechnologie (Radio Frequency
Identification) das automatische und berührungslose Identifizieren ermöglichen.
Beim soeben erfolgten Erwerb der Gantner Holding
haben Binder Grösswang (bei
der Due Diligence und dem SPA
sowie bei der Ausgestaltung
der Beteiligungen des Managements) sowie Willkie Farr &
Gallagher LLP (Frankfurt) den
Käufer Ardian (vormals AXA
Private Equity) beraten. (pj)
Peer-to-Peer
Crowdinvesting
in Slowenien
WIEN/LAIBACH. Schönherr
hat den webbasierten Crowd­
investing-Plattformbetreiber
Conda AG bei einer Vielzahl
von rechtlichen Aspekten im
Zusammenhang mit der Etablierung der ersten OnlineCrowdinvesting-Plattform in
Slowenien beraten.
„Damit wird der Weg für
künftige alternative Finanzierungsmodelle geebnet, die für
die Entwicklung von Start-ups
in Slowenien von größter Bedeutung sind“, erklärt Anwalt
Branko Cevriz. (pj)
SCHIEDSRECHTSEXPERTEN
Bergsten Lecture
in der WKO
WIEN. Im Rahmen der diesjährigen Bergsten Lecture
hielt Franz T. Schwarz (Wilmer
Cutler Pickering Hale and Dorr
LLP, London) einen Vortrag mit
dem Titel „Systematic Case
Management and the Burden
of Proof: Taking Evidence Across Cultural Divides”.
Danach leitete Dekan Paul
Oberhammer eine Podiumsdiskussion mit Gerold Zeiler und
István Varga (Budapest). (pj)
Es „geht“ auch
mit einem Mail
Wenn Firmen die Bar-Belege per E-Mail zukommen lassen,
kann auf den Drucker zur Registrierkasse verzichtet werden.
Die Rechnung muss aber auch wirklich „ankommen“.
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Die Belegerteilungspflicht
ist für viele Firmen eine enorme
Belastung und lästige Pflicht –
vor allem für solche, die nur eine
überschaubare Anzahl an Belegen
erstellen müssen, verursacht doch
die Belegerteilungspflicht Anschaffungskosten eines Druckers und
hohe Druck- und Papierkosten.
„Die Möglichkeit der E-MailZustellung des Kassenbelegs öffnet viele Vorteile – denn neben
der Einsparung der Kosten für die
Anschaffung des Druckers, Kosten
für Druckerfarbe und Druckpa-
© www.lindeverlag.at
WIEN. Baker & McKenzie hat
die beiden Immobilieninvestoren Betha Zwerenz & Krause
und APM Holding beim Erwerb
des Vienna Hilton-Komplexes
beraten. Verkäuferin war die
benachbarte Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, die das
am Wiener Stadtpark gelegene
Hotel 2008 übernommen hatte.
„Bei der Transaktion wurde
nicht nur ein hohes Volumen
gestemmt, sondern auch eine Vielzahl an Nebenthemen
abgearbeitet, die sich aus der
längeren Geschichte der Immobilien ergaben“, erklärt BakerPartner Stephan Größ. „Das
betraf besonders Dienstbarkeiten mit benachbarten Grundstücken. Weiters mussten eine
komplexe Finanzierungsstruktur aufgestellt und das Engagement des Hotelbetreibers
abgesichert werden.“ (pj)
Das SWK-Spezial
„Registrierkassenund Belegerteilungspflicht“ gibt
einen umfassenden Überblick
über die neuen
Bestimmungen.
pier, schützen die Unternehmen
dabei auch noch die Umwelt“,
sagt M
­ artin Puaschitz, Obmann
der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie in der Wirtschaftskammer Wien. Auch Kunden
profitieren von der Zustellung des
Belegs per E-Mail.
So haben diese die Rechnung
online im E-Mail-Programm abgespeichert, und Rechnungen können
nicht mehr verloren gehen. Zusätzlich können die Unternehmer an
die Rechnung noch Produktinformationen wie Betriebsanleitungen
anhängen.
UmsatzgrenzenRKP
mV + UG im Jänner erreicht
ab Mai 2016
mV + UG im Februar erreicht ab Juni 2016
qV + UG im März erreicht ab Juli 2016
qV + UG im Juni erreicht
ab Oktober 2016
qV + UG im September erreicht
ab Jänner 2017
RKP = Registrierkassenpflicht; mV = monatlicher Voranmeldungszeitraum, qW = quartalsweiser
Voranmeldungszeitraum, UG = Umsatzgrenze; Quelle: Moore Stephens City Treuhand
Praktisch für die Praxis
fwp Rechtsanwälte gelten als „landesweit herausragende Restrukturierungspraxis“ und veranstalten Praxistag für High Potentials.
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Am 7.4. lud die Rechtsanwaltskanzlei Fellner Wratzfeld &
Partner (fwp) in Kooperation mit
ELSA Austria (The European Law
Students’ Association) zum „Praxistag Finanzierungen“.
fwp als attraktiver Arbeitgeber
Dabei hatten ausgewählte TopStudenten die Möglichkeit, anhand
eines Fallbeispiels ihr Know-how
und Talent unter Beweis zu stellen
und nicht nur einen spannenden
Nachmittag, sondern auch einen
Abend im Kreise der fwp-Partner
und Rechtsanwälte zu erleben.
„Ziel unseres Praxistags ist es,
die juristische Expertise der Studierenden zu vertiefen und gleichzeitig nach qualifizierten Mitarbei-
fwp-RA Christian Thaler (l.) und fwp-Partner Florian Kranebitter.
tern Ausschau zu halten“, erklärt
fwp-Partner Kurt Wratzfeld. „Seit
Jahren freuen wir uns über das Engagement und das Fachwissen, mit
Holen Sie sich Ihr SWK-Spezial!
Nicht vergessen: Ab dem 1.1.2017
müssen die Registrierkassen auch
über eine spezielle technische
­Sicherheitseinrichtung verfügen,
welche die Unveränderbarkeit der
Aufzeichnungen sicherstellt.
Das SWK-Spezial „Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht“
gibt einen umfassenden Überblick
über die neuen Bestimmungen;
­dabei werden die Barumsatzverordnung 2015 und die Registrierkassensicherheitsverordnung bereits berücksichtigt.
Der Fokus liegt auf der zeitlichen
Umsetzung der neuen Regelungen,
den Ausnahmen und den abgabenund finanzstrafrechtlichen Konsequenzen; zahlreiche Beispiele
und ein umfangreicher Anhang mit
Gesetzes- und Verordnungstexten
runden die Erläuterungen ab.
medianet verlost drei Exemplare des SWK-Spezials – E-Mail mit
Kennwort „Registrierkassa“ bis
30.4. an p.jezek@medianet.at!
Pflicht! – Ab wann?
© photographer.zone|Gregor Turecek
Der Verkauf des
größten Hotels
Der Kunde hat dann Rechnung,
Garantieschein und Betriebsanleitung in einem E-Mail gesammelt.“
Der Versand eines E-Mail-Belegs
setzt jedoch voraus, dass der Unternehmer sicherstellt, dass die
Rechnung auch beim Kunden tatsächlich ankommt.
© Florian Wieser
VIENNA HILTON
medianet.at
dem die Studierenden an die von
uns gestellten Aufgaben herangehen.“ Mit der Durchführung dieses
Events präsentierte sich die Kanz-
lei als attraktiver Arbeitgeber für
Top-Studenten, die den Anspruch
haben, an ihren Aufgaben zu wachsen und sich zu starken Persönlichkeiten zu entwickeln.
fwp als attraktiver Arbeitgeber
Der Praxistag Finanzierungen
wurde von Florian Kranebitter
und Christian Thaler gestaltet und
durchgeführt; die Hauptthemen
waren die Bearbeitung eines internationalen Finanzierungsvertrags
sowie die Erläuterung unterschiedlicher Finanzierungsszenarien.
fwp war zuletzt im Magazin für
Wirtschaftsjuristen, Juve, zitiert
bzw. gelobt worden: „Erneut ist
die landesweit herausragende Restrukturierungspraxis der dominierende Part der im Bankenrecht
häufig empfohlenen Kanzlei. Egal,
ob es um die Alpine-Pleite, den
HETA-Komplex, die Pleite von Teak
Holz oder andere Restrukturierungen geht, an Namenspartner Markus Fellner führt kein Weg vorbei.“
Darüber hinaus wurde durch die
Rückkehr von Bernhard Köck als
Contract-Partner von fwp der Bereich Bankrecht & Finanzierungen
neuerlich verstärkt.
STRATEGIEN 63
Freitag, 15. April 2016
© Melzer PR
medianet.at
INNOVATION UND INDUSTRIALISIERUNG
Capgemini wächst weiter
© Panthermedia.net/Peshkova
WIEN. Schon 2014 hatte Capgemini eine solide
Rückkehr zu organischem Wachstum realisiert.
Dabei profitierten die Consulter besonders von der
exzellenten Performance in Nordamerika, wo ein
Wachstum von 8,5% und die höchste Profitabilität
innerhalb der Gruppe (12,6%) erreicht wurden.
„Dazu kam, dass die Umsätze mit unseren inno­
vativsten Angeboten um 25% zugelegt haben“, er­
klärt Bernd Bugelnig (Bild), Vorstandsvorsitzender
von Capgemini in Österreich. „Um den Erwartun­
gen unsere Kunden noch besser zu entsprechen,
bieten wir nicht nur Dienstleistungen rund um
Cloud Computing, Big Data sowie Digital, sondern
mit dem Start eines neuen globalen Dienstleis­
tungsangebots auch Leistungen im Bereich Cyber­
security.“
Nach einer sehr guten Performance im ersten
Halbjahr 2015 hat die Gruppe ihre Expansion
fortgesetzt: +17,2% Umsatzwachstum und +1,5%
organisches Wachstum. Die Kundennachfrage war
vorwiegend durch Innovation getrieben und re­
sultierte in einem 21%igen Wachstum im Bereich
SMAC (Social, Mobile, Analytics, Cloud). Bugelnig:
„Wir haben neue Services unter dem Titel ‚Cloud
Choice‘ erfolgreich auf den Markt gebracht und
uns als wichtiger Partner im Umfeld Innovation
und Industrialisierung positioniert.“ (pj)
Chefstrategen sollten ihre Aktivitäten verstärkt bereichsübergreifend koordinieren und transparenter kommunizieren.
Taktiker unter sich
••• Von Paul Christian Jezek
Kommunikation & Koordination
Zentrale Aufgaben der Chefstrate­
gen bestehen deshalb darin, ein­
zelne Teilstrategien ihrer Firma
zusammenzuführen und zu koordi­
nieren und sie in eine Gesamtstra­
tegie zu überführen. „Entsprechend
70%
Chefstrategen
Sieben von zehn
Befragten haben
angegeben, dass
CSO-spezifische
Beurteilungskriterien nur unregelmäßig oder gar
nicht angewandt
werden.
© Foto Wilke
WIEN/ST. GALLEN. Unsichere wirt­
schaftliche und politische Entwick­
lungen sowie sich ständig ändern­
de Rahmenbedingungen machen
die Arbeit der Strategieabteilungen
immer komplexer, harte Sparmaß­
nahmen setzen die Chief Strategy
Officers (CSOs) in vielen Firmen
unter Druck. Daher wird es immer
wichtiger, die Arbeit der Strategie­
abteilungen sinnvoll zu messen
und sowohl im Unternehmen als
auch bei den Stakeholdern trans­
parent zu kommunizieren, emp­
fiehlt die neue Studie „­ Revealing
the chief strategist´s hidden value“
von Roland Berger und der Univer­
sität St. Gallen (HSG), die auf einer
Umfrage unter mehr als 100 Strate­
gieleitern europäischer Unterneh­
men aus verschiedenen Branchen
basiert.
Obwohl 94% der befragten Un­
ternehmen eine zentrale Strategie­
abteilung in ihrem Headquarter
haben, ist diese nicht allein verant­
wortlich für die Erarbeitung und
Umsetzung der Gesamtstrategie. So
haben 44% auch Strategie-Teams
in anderen Abteilungen oder Lan­
desgesellschaften eingerichtet. Vor
allem M&A-Abteilungen beschäfti­
gen sich intensiv mit der Erarbei­
tung und Weiterentwicklung von
Strategien (54%), und für spezielle
Strategieprojekte holen sich 70%
der Befragten auch externe Unter­
stützung.
Die Einbindung anderer Abtei­
lungen oder lokaler Tochtergesell­
schaften hat einen guten Grund:
Große Firmen brauchen einen umfassenden Überblick und den Input
aller Beteiligten, wenn sie schnell
und flexibel auf Kundenwünsche
und Markttrends reagieren wollen.
anspruchsvoll ist das Profil der
CSOs“, erklärt Markus Menz vom
Institut für Management der Uni­
versität Genf. „Neben der Durch­
führung quantitativer Analysen
müssen sie auch ausgeprägte kom­
munikative Fähigkeiten besitzen
und als Moderatoren einzelne Inte­
ressen in Einklang bringen.“
Die Bedeutung der Chefstrate­
gen zeigt sich daher auch in der
Personalstruktur der Firmen: Mehr
als 70% der befragten Chefstrate­
gen berichten direkt an den CEO.
„Durch den direkten Zugang zur
obersten Führungsebene können
die CSOs schwierige Entschei­
Mitarbeiter sind
­motivierter und eher
­bereit, die neue Strategie
zu akzeptieren und zu
implementieren, wenn
diese nicht einfach von
oben vorgesetzt wird.
Roland Falb
Managing Partner Roland Berger, Wien
dungen schneller treffen, denn
sie genießen die Rückendeckung
der Vorgesetzten“, sagt Günter
Müller-Stewens vom Institut für
Betriebswirtschaft der HSG. Trotz­
dem kostet die umfangreiche Ko­
ordinationsarbeit viel Zeit. So ver­
bringen viele CSOs mehr als die
Hälfte ihrer Arbeitszeit mit der
Koordination und Überwachung
des Strategieprozesses. „Die Arbeit
der Chefstrategen hat sich in den
letzten Jahren stark gewandelt“,
kommentiert Roland Falb, Mana­
ging Partner von Roland Berger in
Wien. „Sie müssen heute sehr viel
mehr als ‚collaboration hub ma­
nager‘ auftreten, um eine Strategie
erfolgreich umzusetzen.“
Strategien in Zahlen messen
Geht es um die Beurteilung der
Leistungen von Chefstrategen,
tun sich viele Unternehmen und
ihre CEOs allerdings immer noch
schwer. Normalerweise werden
CSOs an den gängigen Finanz­
zahlen wie etwa Umsatz- oder
EBITDA-Entwicklung gemessen.
Alternativ steht die strategische
Performance der Firma etwa nach
Marktanteilen und Kundenzufrie­
denheit im Vordergrund. Hinzu
kommen individuelle Beurteilun­
gen, gemessen an der Anzahl er­
folgreich abgeschlossener Projekte
oder durch Feedback-Gespräche.
Zudem sollte die Arbeit der CSOs
nicht isoliert, sondern immer im
Zusammenhang mit der Gesamtentwicklung des Unternehmens
bewertet werden. Umso wichtiger
ist es, dass der CEO die Bewer­
tungskriterien eindeutig festlegt.
So sollten die einzelnen Tätigkei­
ten in Aufgabenbereiche unterteilt
und in messbare Key Performance
Indicators (KPIs) überführt werden,
rät Falb. „Nur so kann ein mehr­
dimensionales Bewertungssystem
in Form eines ‚CSO Value Cock­
pit‘ entstehen, das die vielfältigen
Aufgaben der CSOs für die Unter­
nehmensführung transparent und
auch nachvollziehbar messbar
macht.“
© Accenture/Martina Draper
Roland Berger warnt: Das Aufgabenprofil der Chief Strategy Officers
(CSOs) wird bei der Erfolgsmessung nicht ausreichend berücksichtigt.
ACCENTURE ÖSTERREICH
Zettel löst Malle ab
WIEN. Das weltweit tätige Beratungsunternehmen
Accenture beruft Michael Zettel (Bild) per 1.6. an
die Spitze der österreichischen Geschäftsführung.
Er folgt Klaus Malle nach, der nach 26 Jahren
– davon gut die Hälfte als Country Managing
­Director – seine Tätigkeit im Unternehmen mit
­Ende Dezember beenden wird.
Zettel studierte Wirtschaftsinformatik an der
Technischen Universität Wien und an der Leeds
University in England. Er startete seine Karriere
bei Accenture vor mehr als 15 Jahren und baute
den Bereich Health & Public Services im Unter­
nehmen auf. 2009 wechselte er zum Austria Wirt­
schaftsservice (aws); als CEO der Camadeus Film
Technologies lebte und arbeitete er eineinhalb
Jahre in Los Angeles.
Seit 2011 leitet Zettel als GF das Geschäftsfeld
Health & Public Services bei Accenture Österreich
und verantwortet richtungsweisende IT- und
Transformationsprojekte im öffentlichen Sektor
und Gesundheitsbereich. „Die Digitalisierung ist
heute der Treiber der Wirtschaft und betrifft alle
Branchen“, sagt Zettel. „Nur wenn wir digitale
Technologien strategisch nutzen, kann unser Wirt­
schafts- und Innovationsstandort konkurrenzfä­
hig bleiben. Ich möchte die heimischen Unterneh­
men zu digitalen Vorreitern zu machen.“ (pj)
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