Georg Luif: Neoliberalismus und neue Organisierung der Ökonomie

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Georg Luif: Neoliberalismus und neue Organisierung der Ökonomie
Drei Jahrzehnte Neoliberalismus in Lateinamerika:
Bilanz und Perspektiven.
Ein Seminar des Interdisziplinären Lehrgangs für Höhere
Lateinamerikastudien am Österreichischen Lateinamerika-Institut.
„Neoliberalismus und neue Organisierung der
Ökonomie“
Georg Luif
WS 2003/2004
Lateinamerikalehrgang WS 2003/04 Dez.2003
Fachseminar Johannes Jäger
Neoliberalismus und neue Organisierung der Ökonomie: Der Handel
zwischen Regionalisierung und Globalisierung
Georg Luif
ABSTRACT
Die Beschäftigung mit den Handelnden und ihren Interessen zeigt die Veränderungen
und die neue Strukturierung des Handels in Lateinamerika. Die USA treiben
Regionalisierungen unter ihrer Hegemonie voran. Sie dienen der kostenseitigen
Entlastung der Transnationalen Unternehmen. Diese regionalen Handelsabkommen
brechen mit multilateralen Vereinbarungen der WTO.
Die unter der Führung der USA abgeschlossenen regionalen Handelsverträge wie die
NAFTA schaffen die versprochene wirtschaftliche Entwicklung in Lateinamerika
durch Freihandel nicht. Die lokale Akkumulation findet nicht statt.
Regionale wirtschaftliche Zusammenschlüsse lateinamerikanischer Staaten wie
Mercosur stellen Herrschaftsansprüche der USA in Amerika in Frage. Die großen
Interessengegensätze der Länder untereinander führen aber nur zu einer langsamen
Integration.
Einleitung.......................................................................................................................3
1.
EINBLICKE IN DEN HANDEL...........................................................................8
2.
HANDELNDE UND IHRE INTERESSEN........................................................11
2.1.Die nationalen Organisationen des Handels in Lateinamerika ..........................11
2.2. Die globalen Handelsorganisationen ................................................................14
2.3.Unternehmen......................................................................................................15
2.4.Nationale Regierung als Nationalstaat...............................................................23
2.5.Transnationale Bürokratien................................................................................32
2.6.organisierte Arbeiter und Gewerkschaften ........................................................56
2.7.Informelle Sektor ...............................................................................................57
3.
LATEINAMERIKANISCHE INTERESSENSLAGE ........................................58
3.1.Lokale Unternehmer Lateinamerikas haben geringes Interesse ........................58
3.2.Staat als treibende Kraft.....................................................................................58
3.3. Regionalisierung und die Interessen der USA ..................................................59
3.4.Regionale Wirtschaftsorganisationen und WTO ...............................................59
2
4. WIDERSPRÜCHE DER NEOLIBERALEN GLOBALISIERUNG IM
HANDEL .....................................................................................................................60
5.
NEUE STRUKTUREN DER WIRTSCHAFT LATEINAMERIKAS................62
5.1. Mexiko und MCCA stützen sich auf Maquilaindustrie ....................................62
5.2.Veränderung der Exportstruktur der Produkte...................................................62
5.3.Konzentration der Exportstruktur ......................................................................62
5.4.Industrielle Verarbeitung der Rohstoffe verstärkt sich......................................63
5.5.Verstärkte Subsistenzwirtschaft der Landwirtschaft in Mexiko........................63
5.6.NAFTA und USA: Auslagerung der Arbeit ......................................................64
5.7.NAFTA und Mexiko: Konzentration und Sinken der lokalen Wertschöpfung .65
5.8.MCCA: Orientierung nach Norden....................................................................66
5.9.Mercosur – kein Zwang zur Integration.............................................................66
5.10.CAN – nichts Neues.........................................................................................67
5.11.CHILE bleibt bei seiner Exportstruktur...........................................................67
5.12. Multilateraler Handel als Umorganisation der Produktion.............................67
5.13.Lohnverhältnisse als internationale Verhältnisse.............................................67
5.14. Schwankende Terms of Trade ........................................................................68
5.15. Wettbewerb durch Produkte aus Asien...........................................................68
5.16. Unsichere Präferenzabkommen ......................................................................68
6.BETRACHTUNGEN ÜBER DIE THESEN............................................................69
6.1.Treibende Kraft sind USA und TNU .................................................................69
6.2.Kostenseitige Entlastung und Steigerung der Gewinne.....................................69
6.3.Mehr Abhängigkeit und keine lokale Akkumulation.........................................70
SCHLUSSGEDANKEN ZUM GLOBALISIERTEN HANDEL ...............................70
3
Indem sich die Diktatur des Kapitals hinter blinden und anonymen
„Gesetzen des Marktes“ verschanzt, zwingt sie uns die Vorstellung
von einer geschlossenen und unveränderlichen Welt auf. Sie
verwirft jede menschliche Initiative, jedes geschichtliche Handeln,
das aus der subversiven Tradition des noch nicht Bestehenden, noch
nicht Erreichten, mit einem Wort: der Utopie, hervorgeht. Sie sperrt
die Zukunft aus.1
Einleitung
Der Neoliberalismus organisiert die Weltwirtschaft im Sinne einer ungeregelten
Marktwirtschaft. Die „Gesetze des Marktes“ teilen die Ressourcen zu und verteilen
das Einkommen.
Voraussetzung der neoliberalen Organisierung
Die nationalen Grenzen als Grenzen (Zölle, Vorschriften,...) des wirtschaftlichen
Handelns werden durchlässiger.2 Die Voraussetzungen für die Transformation der
Weltwirtschaft sind3
• Politische Maßnahmen ermöglichen den freien Handel von Kapital (Aufheben
von Devisenkontrollen, Kapitalsverkehrskontrollen), senken die Kosten des
Warenverkehrs durch gering besteuerten und beschränkten Güterhandel
(Deregulierung und Zollsenkung), geben Schutz für Investitionen auf
transnationaler Ebene
• Privatisierungen nationalstaatlicher Betriebe, die auf den lokalen Markt
ausgerichtet sind, ermöglichen den TNU (Transnationalen Unternehmen),
diese zu erwerben und in den Weltmarkt zu integrieren.
• Der Eintritt der planwirtschaftlich gesteuerten staatskapitalistischen Länder in
den Markt erweitert den Weltmarkt.
• Technischer Fortschritt im Bereich des Verkehrs und der Kommunikation: der
Transport von Waren (Container, Jumbojet) und der Austausch von
Informationen (Internet, Satelliten) geschieht so schnell und günstig wie
niemals zuvor.4
1
Jean Ziegler: Die neuen Herrscher der Welt, S 54
2
Dies bedeutet aber nicht, dass die Grenzen für die Menschen gefallen sind. „Ein 3200 Kilometer
langer Grenzstreifen, bestückt mit Wachtürmen, Stacheldrahtzäunen und unüberwindlichen
Hindernissen, trennt die USA von Mexiko. Nach amtlichen Angaben der amerikanischen Border
Guards sind im Jahre 2001 an dieser Grenze 491 Menschen zu Tode gekommen,...“ S62, Jean Ziegler:
Die neuen Herrscher der Welt
3
„So entsteht ein ökonomischer Raum, der nicht mehr durch nationalstaatliche Grenzen und das in
ihnen geltende Regelwerk umschrieben wird. Die Deregulierung dieses nationalstaatlichen Regelwerks
hat eine Kehrseite, nämlich globale Regeln, die im Rahmen von internationalen Organisationen
ausgehandelt worden sind...“ Elmar Altvater und Birgit Mahnkopf, Grenzen der Globalisierung, S32
4
Für die Bestellung von Handelsware in Indien oder Peru musste Ende 1970 mindestens mit einem
Monat Bestellvorgang gerechnet werden. Über Telex wurden Anfragen gestellt. Genauere Angaben
über Schnitte und Größen mussten per Brief erledigt werden. Das Aufkommen der Faxgeräte um 1985
verkürzte den Bestellvorgang erheblich. Das Internet (E-Mail) ab 1998 ermöglichte es, Produktfotos in
4
• Die Produktstandardisierung und Zertifizierung ermöglicht räumlich und
betrieblich getrennte Produktion von Bestandteilen eines Produktes5 Neben
der Kostenersparnis schafft die Standardisierung einen Schub an ProduktInnovationen.
• Die Aufteilung der Produktion in kleine standardisierte Arbeitsschritte
ermöglicht eine erweiterte Arbeitsteilung und ein Outsourcing von
Produktionsschritten.
• Die weiteren Zusammenschlüsse von Großbetrieben (Mergers) zu
transnationalen Konzernen in den Neunzigerjahren schaffen den TNU die
wirtschaftliche Macht, in vielen Ländern tätig zu sein.6 Die Konzernzentralen
(Headquarters) trennen sich von den Produktionsstandorten.
• Steuerliche Kostenminimierung und Gewinntransfer bringt der freie
Kapitalverkehr.
• Die Stärkung der internationalen Organisationen, die Hegemonie der USA und
die wirtschaftliche Stärke der EU verringerte das unternehmerische Risiko der
wirtschaftlichen Tätigkeit in ferneren Ländern.
• Der politische und wirtschaftliche Zusammenbruch des Blocks der
kommunistisch regierten Länder fördert das Entstehen einer neuen
wirtschaftpolitischen Gedankenwelt.
Globalisierung ist eine Phase der kapitalistischen Wirtschaft. Die Möglichkeiten der
Kapitalvermehrung sind auf nationaler Ebene insbesondere in den Industrieländern
beschränkt. Die Gewinne im Verhältnis zum vorhandenen Kapital sinken. Der Ruf
nach dem „Shareholder Value“, nach mehr Gewinn, wird lauter. Die Koordinierung
einer Weltproduktion ist aus den oben genannten Gründen möglich geworden und
ergibt Kostenersparnisse.
Problemsituation in den Industrieländern zu Beginn der 1990er Jahre
Es zeigt sich folgendes Bild in den Industrieländern zu Beginn der Neunziger:
• Die Lohnverhältnisse sind geregelt und „unflexibel“. Die Lohnkosten können
auf nationaler Ebene kaum gesenkt werden.
• Wirtschaftliche Konkurrenz wird über Währungspolitik ausgetragen. Eine
hohe Sparneigung stellt viel Finanzkapital zu Verfügung. Die Weltleitwährung
der US-Dollars geht von der Bindung an das Gold ab und die Währungen
lösen ihre Bindung an den US-Dollar.
Farbe zu senden bzw. sofort zu empfangen. Für Luftfracht mussten 4-5 US$/kg Ende 1970 gerechnet
werden. Jetzige Kosten belaufen sich auf 2-3.-US$/kg.
5
Der Computer ist das Produkt-Beispiel dieser Standardisierung. Die Teile des Computers werden in
den verschiedensten Ländern und Betrieben erzeugt und können ohne Schwierigkeiten und Fachwissen
zusammengesetzt werden. Die Verbindungen des Computers nach außen über Telefon, ISDN, LAN,
Blue Tooth etc. sind vereinheitlicht und funktionieren in allen Ländern. Sogar die unterschiedliche
Stromversorgung in den Ländern konnte mit Ausnahme der Stromstecker gelöst werden. Ähnlich
versuchen nun die großen Autohersteller, gemeinsame Plattformen für die unterschiedlichen Modelle
zu schaffen, um so Kostenersparnisse zu erreichen.
6
„Die 200 mächtigsten multinationalen Gesellschaften kontrollieren 23 Prozent des Welthandels.“ Jean
Ziegler: Die neuen Herrscher der Welt, S 60
5
• Die Konkurrenzverhältnisse werden
Antimonopolgesetze aufrechterhalten.
in
den
Industrieländern
durch
• Auflagen und Verbote im Umweltbereich erhöhen die Produktionskosten der
Unternehmen.
• Der Dienstleitungssektor entwickelt sich überproportional – der Bedarf nach
Kapital wird geringer, da der Dienstleistungsbereich nicht kapitalintensiv ist.
Die Unternehmer suchen nach Möglichkeiten, die Kosten zu senken. Die
Kapitalakkumulation und die Produktion der Unternehemen in den Industrieländern
werden von nationaler auf internationale Ebene verlegt. Die internationale
Arbeitsteilung stößt dabei an die nationalen Grenzen. Die Transaktionskosten (Zölle,
Versicherung,...) heben die Vorteile der internationalen Arbeitsteilung zum Teil
wieder auf.
Die Wirtschaft Lateinamerikas zeigt unterschiedliche Strukturen
In Lateinamerika zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen zu USA und Europa:
• Ein großer Anteil der Arbeiter befindet sich in ungeregelten
Arbeitsverhältnissen oder im sogenannten informellen Sektor. Politische
Kämpfe um bessere Lebensbedingungen des informellen Sektors richten sich
auch gegen Gewerkschaften.7 Es entstehen dabei auch Mikrounternehmer, die
eine Art Subsistenzwirtschaft betreiben.8
•
Vorgeschriebene Mindestlöhne sind durch hohe Arbeitslosigkeit oft nicht
durchsetzbar. Gewerkschaften sind stark in Parteien bzw. Staat integriert, Sie
vertreten aber nur die organisierte Arbeiterschaft.
• Die Geldpolitik ist instabil – staatliche Finanzierung über Inflation schafft
Probleme am Währungsmarkt. 9
7
siehe Kristina Pirker, Der Herbst des Patriarchen S 257
8
„Ein weiteres Phänomen trat im Zuge bislang erfolgter Liberalisierung auf. Aus dem informellen
Sektor bildete sich eine „petty bourgoisie“, die sofern sie z.B. Kunsthandwerk exportieren konnte oder
anders an Devisen kam (Schwarzhandel), nicht im Sinne eines Schumpeterischen Unternehmers
agierte. Schließlich können sie nicht mit Importsubventionen für Kapitalgüter, mit Schutzzöllen für
ihre Produkte oder mit staatlicher Hilfe für Exporte rechnen. Die Neigung, nicht in der Hoffnung auf
künftige Gewinne zu sparen und zu reinvestieren, sondern zu konsumieren, wird dadurch eher
wahrscheinlich. Bei der Annahme, aus Privatpersonen, die nun zu Devisen kommen, würden in
kürzester Zeit global players, ist von daher Skepsis angebracht.“ Gabi Hesselbein, Die WTO und
Afrika S59
9
Andere Ansichten gehen von dem Problem der Außenschulden aus: „Der Anstieg der Inflation
entstand nicht aufgund exzessiver Umverteilung, sondern, im Gegenteil, aufgrund einer sehr
ungleichen Belastung mit Außenschulden, die durch die Analyse perverserver Effekte der
Anpassungspolitiken aufgedeckt wurde. Diese Analyse hat gezeigt, dass der rapide Anstieg der
Inlandsschuld im gleichen Zeitraum ablief (Salama/Valier 1990). Die Abwertung verlangte nach einer
raschen Senkung der Importe, um jene notwendigen Handelsbilanzüberschüsse zu erzielen, die das
Bedienen der Außenschuld erlauben würden. ..Die Inflation stellte somit eine unsichtbare, aber außerst
regressive Steuer dar, die eine Verteilung der Kosten der Außenschulden vornahm. ... Das war der
Preis, den man zu zahlen hatte, um vermittels geld- und währungspolitischer Instrumente
Verteilungskonflikte stillzulegen, die zunehmend schwieriger politisch zu entschärfen waren.“ Jaime
Marques-Pereira, Geld, politische Legitimität und regionale Integration S142ff
6
• Geringe Sparneigung oder Sparvermögen der Bevölkerung erfordern hohe
Zinsen zur Kapitalaufbringung. Der Staat fördert nicht die Bevorzugung der
Investitionen bzw. den Kapitalbildungsprozess gegenüber dem Konsum.
• Die sinkenden Erträge des Außenhandels und geringere hereinkommende
Auslandsinvestitionen erfordern höhere Auslandschulden.
• Die nationalen Produzenten und Händler sind durch hohe Zölle geschützt.
Monopole und kaum vorhandene Konkurrenz ermöglichen hohe Gewinne und
die Zahlung von hohen Zinsen an die Banken.10 Die Produktion beschränkt
sich auf Konsumgüter (mit der Ausnahme von Brasilien) .11
• Das Warenangebot ist beschränkt. Die Preise für die Produkte sind hoch und
die Qualität ist mangelhaft.
• Die Umweltkosten für Betriebe sind gering. Eine weitere Aneignung der
Natur- und Bodenschätze ist ohne viel Umstände möglich.
• Die internationalen Verflechtungen beruhen auf dem Export von Rohstoffen
und Agrarprodukten.
• Staatliche Behörden beschäftigen sich mit der Verschuldung und den
Finanzkrisen des Staates.
Theoretische Überlegungen
Theorien sind Handlungsanleitungen. Sie entstehen aus Wirklichkeiten und formen
sie. Theorien erklären wirtschaftliche Zusammenhänge und Geschehen und stellen
gleichzeitig Forderungen auf. Das Erklären trägt in sich das Handeln.12
Zur Erklärung des Entstehens und der Entwicklung der Zusammenhänge in ihrer
zeitlichen und räumlichen Dimension gehören die Handelnden, die Akteure. Ihre
Interessen und Machtstrategien schaffen und verändern Wirklichkeiten.
Die politische Ökonomie setzt die Politik und die Wirtschaft in einen Zusammenhang.
Die Handelnden sind Bestandteil der Erklärung und werden sichtbar gemacht.
Ich werde mich in meinem Referat zuerst mit den Handelnden beschäftigen. Welche
gesellschaftliche Gruppen und Organisationen mit welchen Interessen reorganisieren
den Welthandel im besonderen in Lateinamerika. Die geschaffenen Institutionen und
Strukturen sind Ausdruck dieser Interessen. Gleichzeitig wirken diese Strukturen und
Institutionen auf die Handelnden zurück. An Hand dieser Strukturen sind die
Interessen und Mächtigen sichtbar, die den Handel bestimmen.13
10
Dies erklärt die Fähigkeit der Unternehmer hohe Zinsen zu bezahlen (zB in Costa Rica 36% Zinsen
bei einer Inflation von 24%) und trotzdem nicht in Konkurs zu gehen. In den Bilanzen der Banken
sollten daher große Gewinne aufscheinen.
11
“Die Importsubstitution beschränkte isch weitgehend auf die Konsumgüterindustrie,… Weder das
nationale Kapital noch das Auslandskapital zeigten Interesse an der Entwicklung einer lokalen
Kapitalgüterindustrie.”, Joachim Becker, Regionale Integration S125
12
„Umgekehrt akzeptierten die reichen Staaten diese zu Passivität und Fatalismus aufrufende
Handelstheorie niemals“ (Theorie komparativer Kostenvorteile), S67... „Der homo oeconomicus
beschreibt aber nicht bloß einen Menschen, er konstruiert ein Menschenbild und trägt damit dazu bei,
homines oeconomici zu produzieren.“ S92 Andreas Novy, Entwicklung gestalten
13
„Interpretieren heißt, sowohl den Kontext als auch die Struktur zu kennen. Kontextwissen liefert das
notwendige Wissen über das konkrete Milieu, die konkrete Situation vor Ort, die zu deuten ist.
7
In meiner Arbeit will ich nicht die „Gesetze des Marktes“ durchleuchten und
Rechenmodelle entwerfen. Mich interessiert die neoliberale Organisierung der
Wirtschaft und des Handels. Wer versteckt sich hinter den „Gesetzen des Marktes“
und wer organisiert den Markt? Wer sind die handelnden Personen und Gruppen? Ich
werde die Interessens- und Machtfrage stellen:
(1) Welche Gruppen der Gesellschaft in Lateinamerika treiben die Globalisierung
bzw. Regionalisierung voran.14 Die nationalen Handelsstrukturen werde ich in
Beziehung zur internationalen Organisierung setzen. THESE: Die treibende
Kraft für eine neoliberale Globalisierung ist die USA und die Transnationalen
Unternehmen (TNU).
(2) Welche Interessensgegensätze und Widersprüche ergeben sich aus der
Globalisierung/Regionalisierung und wer hat Vorteile von der neuen
Organisierung. THESE: Der neoliberale Welthandel bringt den TNU eine
kostenseitige Entlastung im Bereich der Arbeitskosten und höhere
Gewinnraten.
(3) Welche Rolle spielt der Handel in der Transformation der Wirtschaft in
Lateinamerika im Sinne der neoliberalen Globalisierung? THESE:
Lateinamerikanische Staaten erzeugen mit der Orientierung von regionalen
Freihandelszonen nach den USA und der Übernahme von Zollfreizonen im
neoliberalen Sinn mehr Abhängigkeit und keine lokale Kapitalakkumulation.
Wie Mosaiksteinchen werde ich die Informationen betreffend den Handelnden
zusammentragen, um ein Bild zusammenzusetzen. Das Bild zeigt die durch die
Interessen geschaffenen Handlungsmuster und Tendenzen im Handel und beleuchtet
die Veränderungen in der Regulation des Kapitalismus durch den Handel. Im
Hintergrund spielt der Kapitalismus die Musik der Verwertung des Kapitals. Dessen
Ziel ist es, Gewinn aus dem eingesetzten Kapital zu erzielen. Dieser Gegensatz von
politischer Macht, Interessen und Strukturen, und wirtschaftlichen Verwertungszielen
führt zu Widersprüchen und neuen Formen des Zusammenwirkens.
Ich werde nicht die modellhaften Überlegungen einer Entwicklung darzustellen, ich
werde die Interessenslagen innerhalb einer Phase einer kapitalistischen Entwicklung
offen legen und daraus die Möglichkeiten einer Entwicklung und deren Änderungen
auszuloten. Nicht die Nachfrage- und Angebotskurven bestimmen den Preis und die
Menge, sondern die Verteilung der wirtschaftlichen Macht und die Entscheidungen
der Mächtigen.
Die Fragestellung betreffend der Thesen stelle ich in einen Gesamtzusammenhang,
woraus sich zusätzliche Gedanken und Thesenformulierungen ergeben. Ich
beschränke mich nicht auf die ausschließliche Behandlung der Thesen, was meine
Sicht einschränken würde.
Beschränkungen
Strukturwissen wiederum liefert das Wissen, das den konkreten Kontext in einen größeren
Zusammenhand einbettet, nämlich in die gesellschaftliche Totalität.“ Andreas Novy, Entwicklung
gestalten S 31
14
“Die Antwort auf die Frage nach dem Gewicht der Globalisierung ist daher schon durch die Art der
Bildung von Einheiten und die Festlegung von Ort und Gegenstand der Datenerhebung
prädeterminiert.”, Elmar Altvater und Birgit Mahnkopf, Grenzen der Globalisierung, S37
8
Meine Untersuchung des Handels in Lateinamerika wird sich auf den Bereich der
Güter beschränken und Fragen im Bereich des Handels mit Dienstleistungen nicht
einbeziehen. Der Austausch der Güter als Güterkreislauf hat einen Gegenpart mit dem
Geldkreislauf. Diesen Geldkreislauf und den Kapitalverkehr werde ich nicht
behandeln.
Die Vertiefung der Analyse der Handelnden wie zum Beispiel der Nationalstaaten
kann aus Zeit- und Platzgründen nur ansatzweise stattfinden.
1. EINBLICKE IN DEN HANDEL
Der Welthandel ist auf nationale Gegenseitigkeit angelegt. Werte, die ein Land
importiert, müssen letztendlich mit Ausfuhrerlösen bezahlt werden. Kurz- und
mittelfristig sind aber andere Finanzierungen möglich:
• Überweisungen von Auswanderern in das Heimatland
• Finanzierungen durch Entwicklungshilfegelder
• Kurz- oder mittelfristige Aufnahme von Devisenkrediten
• Das IWF/IMF übernimmt
(Sonderziehungsrechten)
die
kurzfristig
Ausgleichsfinanzierung
Die Idee des Freihandels hat die Wirtschaftswissenschaften immer dominiert. Die
Wirklichkeit der Handelsbeziehungen hat aber unterschiedliche Formen gehabt.
Freihandel war der Gegenpol zum nationalen Merkantilismus. Adam Smith hat
Freihandel im Gegensatz zum Merkantilismus als beste Form der Zuteilung und
Verwendungsnutzen des Kapitals gefordert. Freihandel bringt Konkurrenz und damit
den optimalen Einsatz des Kapitals.
Ricardo hat die theoretische Untermauerung des Freihandels als Wachstumsmotor der
Wirtschaft mit der Theorie des komparativen nationalen Kostenvorteils geliefert.
Jedes Land kann mit seinen Produkten unabhängig von deren Produktivität am
Weltmarkt konkurrenzfähig sein. Durch die Erweiterung des Marktes kommt es zu
Produktivitätsfortschritten der nationalen Wirtschaft und zu Wachstum. Die
vorhandenen Ressourcen eines Landes werden effizient ausgenützt. Arbeit und
Kapital werden den produktivsten Branchen zugeteilt.15
Diese theoretische Überlegung der komparativen Kostenvorteile stimmten aber mit
den erhobenen Daten aus den Entwicklungen der Wirtschaft durch Exportindustrien
15
“Symbolic as the repeal of the Corn Law may have been, it was only after 1860 that most tariffs were
abolished. However, the era of free trade did not last very long. It ended when Britain finally
acknowledged that it had lost its manufacturing eminence and re-introduced tariffs on a large scale in
1932 (Bairoch, 1993, pp. 27–8). Thus seen, contrary to the popular belief, Britain 's technological lead
that enabled this shift to a free trade regime had been achieved “behind high and long-lasting tariff
barriers” (Bairoch, 1993, p. 46). … Many U.S. intellectuals and politicians during the country's catchup period clearly understood that the free trade theory advocated by the British classical economists
was unsuited to their country. Indeed, it was against the advice of great economists like Adam Smith
and Jean Baptiste Say that the Americans were protecting their industries. ” Ha-Joon Chang, Kicking
Away the Ladder , Siehe auch Anhang Tabelle 1 und 2
9
nicht überein.16 In den 1950er Jahren entwickelte sich daher der Begriff der
Schlüsselindustrien und Entwicklungspole. Einige Industrien schaffen durch
Transmissionseffekte und Verbindungen (Linkages) mehr nationales Wachstum.
Insbesondere bei Exportindustrien gibt es Voraussetzungen, die mehr Wachstum
erzeugen.17
• Verwendung von qualifizierter Arbeit in der Produktion
• Skalenerträge durch Massenproduktion
• Gesellschaftliche Auswirkungen der Produktion
• Produktart
CEPAL (Comisión Econónomica para América Latina y el Caribe) hat im Gegensatz
dazu sein Augenmerk auf die Analyse der Nachfrageseite der Exportprodukte
gerichtet.18 Die geringe bzw. sinkende Nachfrage nach lateinamerikanischen
Exportprodukten, vor allem Rohstoffe, schafft nicht die notwendigen Devisen, um
Kapitalgüter zu importieren. Die Nachfrage nach Rohstoffen sinkt durch technischen
Fortschritt, geringe Einkommenselastizität der Rohstoffe im Gegensatz zu den
Konsumgütern und Protektion der Industrieländer gegenüber landwirtschaftliche
Produkte. Prebisch als Vertreter der CEPAL verwarf die Möglichkeit daher, durch
Exporte von Rohstoffen in Lateinamerika Erlöse und Wachstum zu erzeugen. Der
Export bringt den Mehrwert aus Produktivitätsfortschritten in die Zentren. Die
gegebenen Exportstrukturen lassen keine Entwicklung zu.
Es folgt die Politik des Aufbaus von importsubstituierenden Industrien (ISI) und von
nationalen Industrien in Lateinamerika. Es gibt theoretische Überlegungen, sich völlig
aus dem Weltmarkt zurückzuziehen. Schwierigkeiten ergeben sich im Absatz der
Produkte durch die kleinen lokalen Märkte. Hohe Zölle schützen die entstehenden
Industrien, heben aber durch mangelnde Konkurrenz das Preisniveau und senken die
Qualität der Produkte. Das Angebot an Waren ist gering.
16
“Empirical evidence showed that the nature of trade specialization was a major factor to convert
trade into an engine of growth, particularly since the transmission effects from the export sector to
other producing sectors differ according to the characteristics of exporting industries.”, in Vivianne
Ventura-Dias, Mabel Cabezas and Jaime Contador, Trade reforms and trade patterns S7
17
“1. skill requirements, including entrepreneurial skill: exports that require skilled labour generate
more favorable linkages than those using unskilled labour; 2. economies of scale: substantial
economies of scale in the production of the export good seemed to favour its contribution to intensive
growth; 3. social overhead capital (activities associated with the construction of social overhead capital
favoured intensive growth); and 4. some characteristics of the export commodity would favour local
processing industries (perishable commodities, their relative bulk, i.e., the volume of shipping space
required per unit of FOB value, in comparison with the volume required by an equivalent value unit of
the goods for which it is typically traded.” in Vivianne Ventura-Dias, Mabel Cabezas and Jaime
Contador, Trade reforms and trade patterns, S 8
18
“Exports were essential to provide foreign exchange to pay for critical imports of capital and
intermediate goods, but insufficient international demand for commodity exports limited Latin
American capacity to import and hence its economic growth. One ECLAC document of 1951 put
together classical features of the demand for primary products that prevented their exports to be a
dynamic source of growth: 1. technical progress led to more efficient use of raw materials; therefore,
the demand for primary products would increase at lower rates than total production of final goods; 2.
primary products had low income elasticity, as final consumption goods, and 3.agricultural
protectionism in industrial countries prevented growth in competing exports from developing countries
(ECLAC, 1951, chapter II, pp.28-45)” in Vivianne Ventura-Dias, Mabel Cabezas and Jaime Contador,
Trade reforms and trade patterns S 8
10
Das Entstehen der Europäischen Wirtschaftgemeinschaft in den 1960er Jahren gibt
den Anstoß zur Bildung von regionalen Organisationen.19. Die kubanische Revolution
läßt auf politisch-ideologischer Seite die Suche nach wirtschaftlichen Alternativen
aufkommen. 1960 entstehen regionale Wirtschaftszonen wie der Mittelamerikanische
Wirtschaftsintegrationsvertrag und die Lateinamerikanische Freihandelsassoziation.
Weitere regionale Organisationen wie die karibische Gemeinschaft folgen oder es
bilden sich innerhalb größerer Verbände kleinere Wirtschaftsregionen wie der CAN
oder Mercosur. Der Umfang dieser Handelsregionen geht von der Bildung einer
Freihandelszone, über Zollunion bis hin zur Schaffung eines gemeinsamen Marktes
mit der Umsetzung von makroökonomischen Zielen und der Einbeziehung von
Währungsfragen.
In den 1980er Jahren gewinnen die theoretischen Überlegungen des Handels als
Impulsgeber für Innovationen und Bringer von Technologien für die nationale
Industrie an Bedeutung. Import, Imitation und Anpassung der Technologien sollte
allmählich einen Innovationsschub in der lokalen Wirtschaft erzeugen. Der Handel
und der Weltmarkt sollen die Motoren der Wirtschaftsentwicklung werden.
Auch CEPAL ändert seine Überlegungen betreffend der Rohstoffe als Folge der
Entwicklungen in der chilenischen Wirtschaft. Der Export von Rohstoffen und dessen
Verarbeitungen mit entsprechendem technologischen Einsatz kann Wachstum
erzeugen.20 Technologie und Konkurrenz sind die Motoren der Wirtschaft. Die
Marktöffnung fordert den nationalen Unternehmer. Er macht Innovationen und
erzeugt konkurrenzfähige Produkte. Dazu bringt der Import Maschinen und Geräte
mit neuer Technologie. Kurzfristig werden sich die nationalen Unternehmer auf die
komparativen Vorteile Lateinamerikas stützen: Rohstoffe und billige Arbeitskraft.
Langfristig steigern sie die Produktivität mit Hilfe von neuen Technologien, wozu sie
durch die internationale Konkurrenz auf dem Heimmarkt gezwungen werden. Nach
CEPAL-Tradition ist dabei für den Zusammenhang von Wirtschaftswachstum und
Handel die Exportstruktur der Waren kennzeichnend.21
Das Kennzeichen des letzten Jahrzehntes ab 1990 ist die steigende Bedeutung der
Exporte der Informations- und Kommunikationsgüter22, die nun rund 20% Anteil am
19
„Los países iberoamericanos se percataron enseguida de que la mejor manera para que las empresas
estuviesen en condiciones de competir en los mercados internacionales y, al mismo tiempo, pudiesen
establecer un cambio de estrategia en sus respectivas políticas comerciales – con el fin de contrarrestar
la integración económica europea o aumentar la fuerza colectiva de los miembros en lo que erespecty a
las cuestiones de política comercial – era a través del fomento de agrupaciones regionales.” Francisoc
Conde: Los acuerdos de Integración Regional, S 119,
20
“At the end of the 1980s,ECLAC was stressing the need for (1) higher absorption of technical
progress by productive activities in Latin America, which included the ability to imitate, adapt, and
develop production processes, goods and services not previously existing in the economy, and (2) for
higher levels of competitiveness. … Nevertheless, inspired by the Chilean experience of modernization
of agriculture that preceded an export boom, ECLAC indicated that exports based on natural resources
could provide a gateway to the exportation of manufactures having a greater technological content.” in
Vivianne Ventura-Dias, Mabel Cabezas and Jaime Contador, Trade reforms and trade patterns S 9
21
“In this paper, following the ECLAC tradition, we consider the composition of exports as a crucial
determinant of the relationship between exports and growth although our purpose is basically
descriptive.” in Vivianne Ventura-Dias, Mabel Cabezas and Jaime Contador, Trade reforms and trade
patterns, S 5
22
Diese Güter umfassen Computer und Peripheriegeräte (Nummer nach Harmonisiertem Zollsystem
8471, 8473 wie Festplatten, Bildschirme, Tastaturen), Bürogeräte (8469, 8470, 9009 wie Kopierer,
11
Weltexport haben. Lateinamerika hat dabei aber nur eine geringe Bedeutung mit
einem Anteil von 4%. Davon erzeugt Mexiko fast 90% und den Rest exportieren
Brasilien und Costa Rica.23
Der Anteil des Handels am Bruttoweltprodukt stieg von 14.9% (1973) auf 29.0%
(2002) und ist damit doppelt so gross wie 1973. Der Anteil der Industriegüterexporte
am Weltgesamtexport ist steigend und erreicht im Jahre 2000 74%.24 Der globale
Handel spielt sich vor allem zwischen Europa, USA und Asien ab.
2. HANDELNDE UND IHRE INTERESSEN
2.1.Die nationalen Organisationen des Handels in Lateinamerika
Außenhandelsgesellschaften „Casa de Importación / Exportación“ und
Handelsvertreter
Außenhandelsgesellschaften sind bedeutende Unternehmen in Lateinamerika und
besitzen einen wichtigen Kapitalanteil eines Landes. Sie sind vor allem im Import von
Konsumgütern tätig. Meist schützen nationale Gesetze ihre Vertretung von
ausländischen
Unternehmen
und
führen
bei
Vertragsauflösung
zu
25
Entschädigungszahlungen der Lieferanten.
Speditionen und Warenumschlag
Ihre Vertretung vor den Zollbehörden bei Importen ist oft monopolartig geschützt und
dementsprechend sind ihre Kosten. Die Betreibung von Häfen und Flughäfen wird
zumeist vom Staat betrieben.
Transporteure
Das Transportwesen stützt sich auf den LKW-Verkehr und auf Kleinunternehmen. Sie
sind meist nur national tätig.26 Transnationaler LKW bzw. Containerverkehr existiert
nur in geringem Ausmaß. Schiffsverkehr und Luftfracht sind das Transportmittel im
transnationalen Bereich. Der Verkauf der nationalen Fluglinien an europäische und
Rechner), Kommunikationsgeräte (8517, 8524 10, 8524 20 wie Telefone, Handy, Radargeräte),
Semikonduktoren (8540, 8541, 8542 wie Dioden, Transistoren, integrierte Schaltkreise), diverse
elektronische Komponenten (8504, 8532,... wie Kondensatoren, Widerstände, Schaltkreise,
Unterbrecher, Disketten, Magnetbänder,...), Video- und Audiogeräte (8519, 8520, 8521,... wie CD- und
DVD Spieler, TV Geräte, Videokameras,...) und Messgeräte (8543, 9014,...wie industrielle
Messgeräte, optische Geräte,...) siehe Definitionen Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La
calidad de la inserción internacional S61
23
GRAFIK Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad de la inserción internacional S32
24
Siehe Anhang Tabelle 12
25
„Vertretungs- und Distributionsverträge mit zentralamerikanischen Firmen sollten primär nach
österreichischem und ergänzend nach dem im jeweiligen zentralamerikanischen Land geltenden Recht
abgefaßt werden, .... Soweit wie möglich, sollte jedoch zentralamerikanisches Recht vermieden
werden. Es empfiehlt sich vor Abschluß eines Vertrages mit zentralamerikanischen Firmen auf alle
Fälle einen zentralamerikanischen Anwalt .... einzuschalten, um nicht in irgendeine Falle zu tappen
(welche gerade bei Auflösung von bereits abgeschlossenen Verträgen hohe Entschädigungssummen
nach sich ziehen kann).“ AWO Nachrichten, 48/2003
26
So ist es in Mittelamerika nur möglich von Staat zu Staat zu reisen. Auch der international tätige
TICA Bus erfordert immer eine Übernachtung im Land bevor die Reise weitergeht.
12
US-amerikanische Unternehmen hat zur Konzentration und Internationalisierung auf
diesem Sektor beigetragen.
Einkaufsmärkte des Großhandels
Es entstehen nach US-amerikanischem Vorbild Großhandelseinkaufsmärkte.
Bedeutend bleiben aber die Außenhandelsgesellschaften, die auch den Großhandel
dominieren.
Inländischer Konsumgüterhändler
Im städtischen Bereich haben Einkaufszentren (Centro Comercial/Shopping Center)
in der Peripherie der Städte in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. In
diesen Einkaufszentren sind viele Franchise-Unternehmer tätig, die zumeist USamerikanische Marken vertreten. Franchise Unternehmen sind mit lokalem Kapital
gegründete Unternehmen, die importierte ausländische Markenprodukte mit einem
Franchise-Vertrag verkaufen.
Supermarktketten mit lokalen Besitzern erobern den Lebensmittelmarkt. Die
Erweiterung des Lebensmittelsangebotes auf Gebrauchsgüter erfolgt durch
Hypermärkte.
In der Innenstadt befinden sich die traditionellen Kleinhandelsbetriebe in
Einkaufsstrassen, die günstige Konsumprodukte aus Asien anbieten. Der Schmuggel
oder „präferentielle“ Zollbehandlung über Bekannte und Verwandte ermöglichen
niedrige Preise. Eine bedeutende Einkaufsquelle für diese Konsumgüter ist Panama.
Auf innerstädtischen Groß- und Kleinhandelsmärkten werden Lebensmittel wie Obst,
Gemüse, Fisch und Fleisch umgeschlagen und verkauft.
Artesaniemärkte verkaufen in kleinen handwerklichen Betrieben hergestellte
Gebrauchsgüter für den lokalen Gebrauch, aber auch als Souvenirs für Touristen.
Bedeutende Märkte befinden sich in Mexiko, Guatemala, Ekuador, Peru.
Informeller Sektor: Hausierer, fliegende Händler („polaco“) verkaufen an der
Haustür, in Büros ihre Waren. Sie übernehmen auch die Funktion eines
Konsumkredites „Anschreiben lassen“ und Sparvereins. Mit Anzahlungen
(„apartados“) wird der Kaufpreis angespart und dann erst gekauft.
Straßenhändler verkaufen an die Passanten Obst, Getränke und kleine
Zwischenmahlzeiten. Ihr Verkaufsstand ist ein Karren und ihr Kapital ist der
Warenvorrat.
Im dörflichen Bereich wie auch in den ärmeren städtischen Bereichen und Vororten
befinden sich Kleinsthändler als Gemischtwarenhändler „pulperias“ mit geringer
Kapitalausstattung. Das Angebot an Produkten ist beschränkt. Es werden
Lebensmittel – aber kaum Frischprodukte wie Gemüse und Obst – Getränke, kleine
Naschereien und Non-Food Artikel wie Waschmittel verkauft. In der Stadt oder
Innenstadt müssen Bekleidung, Bücher, Werkzeug etc. gekauft werden.
13
Inländischer Kapitalgüterhändler
Staatliche Exportorganisationen und Förderungen
Staatliche Exportorganisationen fördern den Handel durch Steuererleichterungen oder
Exportrückvergütungen. 27 Es wird dabei in traditionelle und nicht traditionelle
Produkte unterschieden. Die Teilnahme der Unternehmen an Messen wird gefördert.
Unterstützungen werden für Marktbearbeitungen gewährt.
Staatliche Handelsorganisationen
Verschiedene staatliche Organisationen greifen in die nationale Vermarktung ein. In
Mexiko wurde mit CONASUPO eine Verkaufsorganisation geschaffen, die
Grundnahrungsmittel vertreibt. Vor allem greift der Staat in den Handel mit
landwirtschaftlichen Produkten ein. Einerseits wird die Landwirtschaft mit Inputs wie
Dünger und Saatgut versorgt, andrerseits werden die landwirtschaftlichen Erzeugnisse
zu festgesetzten Preisen aufgekauft, um Spekulationen zu vermeiden. Zusätzlich
importieren staatliche Stellen direkt oder beauftragen den Import von
Grundnahrungsmitteln.
Eine Umorientierung findet ab Mitte der 1980er statt: Der Staat zieht sich aus der
Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte zurück und Preisgarantien werden
aufgehoben.
Genossenschaften
Das Genossenschaftswesen erfährt in den 1960er mit dem USEntwicklungsprogramm Alianza para el Progreso einen raschen Aufschwung. Vor
allem im Handel mit Agrargütern und im Kreditwesen werden nach dem Vorbild der
Raiffeisengenossenschaften in Europa Genossenschaften gebildet, die staatliche
Förderungen genießen. Sie sind der Dritte Weg zwischen Kapitalismus und
Kommunismus. Sie integrieren die ländliche Bevölkerung in den Markt.
Konsumgenossenschaften dagegen beschränken sich auf den lokalen Bereich.
Staatliche Zollfreizonen für Handel mit Konsumgüter
Durch die Schaffung von Zollfreizonen und dem Veredelungsverkehr erlaubt der
Staat den Unternehmen die Zölle zu vermeiden. Zusätzlich beschränkt der Staat in
den Zollfreizonen die Bürokratie auf ein Mindestmaß. Bekannteste Zollfreizonen sind
die Duty-Free Zonen im Reiseverkehr auf Flughäfen, Grenzstationen und Schiffen.
Aber es werden auch Gebiete im Inland als Zollfreizonen erklärt, wo von der
Bevölkerung zollfreie Konsumgüter erworben werden können. Als Beispiel seien hier
Golfito in Costa Rica, Colón in Panama und die Isla de San Andrès in Kolumbien
angeführt.
Staatliche Zollfreizonen für Produktion
Zollfreizonen (Zona-Franca/ Duty-Free Trade Zones)28 sind extraterritoriale Gebiete
eines Landes, worin Unternehmen produzieren oder handeln können, ohne von den
27
Beispielhaft seien angeführt: Costa Rica (PROCOMER) mit Certificado de Abono Tributario (CAT)
von 5-20% Steuergurtschrift und für den Tourismus befristete Einkommensteuer- und Zollfreiheit für
Importe.Kolumbien mit Certificado de Reembolso Tributario (CERT) von 20% Steuergutschrift vom
Exportwert und zollfreier Import der Inputs. Ekuador: Förderung der Garnelenzucht durch
Qualitätskontrolle und Umweltkontrolle. Peru mit dem CERTEX
28
LEY GENERAL DE ADUANAS Costa Rica 2002 Anhang TEXTE 1
14
Zollvorschriften betroffen zu sein. Zusätzlich erhalten die Unternehmen
einkommenssteuerliche Vorteile. Diese Zonen sollen Auslandsinvestitionen
anziehen,29 und dadurch Arbeitsplätze schaffen, Technologien vermitteln und die
Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Diese Unternehmen (Maquila) produzieren vor allem
Textilien und exportieren direkt30
Produktveredelung
Eine weitere Form der Zollvermeidung ist die Passive Veredelung: Produkte werden
zum Zweck der Bearbeitung zollfrei eingeführt und werden danach wieder ausgeführt.
Die Produktionsstätten sind aber im Gegensatz zur Zollfreizone im Land integriert.
Grosse Agrarexporteure
Grosse Produzenten der Agrarindustrie exportieren zumeist direkt. Neben den TNU,
die Bananen, Ananas, etc. exportieren, finden sich nationale Großproduzenten und
Verbände, die im Bereich Bananen und Kaffee tätig sind.
2.2. Die globalen Handelsorganisationen
Transnationale Unternehmen (TNU)
Einen bedeutenden Anteil am Welthandel hat der Handel innerhalb der TNU. In den
1990er Jahren beginnen die TNU im Bereich der Agrargüter wie MONSANTO
(Pestizide, Hybridsamen und Gentechnik) den Direktvertrieb ihrer Produkte in
Lateinamerika zu organisieren. Insbesondere ist das Vordringen von WALMART –
eine US-amerikanische Hypermarktkette – nach Mexiko anzumerken. Die Bedeutung
dieser TNU ist daran zu erkennen, dass allein WALMART 14% der
Bekleidungsexporte von Bangladesh in die USA aufkaufte.31
Klein- und Mittelbetriebe (KMU) und Internet
Die Erweiterung des nationalen Marktes durch das Internets hat die Möglichkeiten für
Klein- und Mittelbetriebe (KMU) eröffnet, weltweit tätig zu sein. Die Bedeutung
dieses Handels nimmt zu. In den USA wird er 2001 auf rund 213000 Betriebe mit
einem Export von 130 Mrd.US$ geschätzt.32
29
Ley de Régimen de Zonas Francas, Nº 7210 del 23 de noviembre de 1990 y sus reformas siehe
Anhang TEXTE 2
30
The Continuous Product Development Program was initially used by companies in the textile and
metal-mechanic sectors. The companies in this program are able to operate in the national territory
since duty taxes are suspended on imports of materials that will be transformed, repaired or rebuilt and
sent out of Costa Rica. Most of these companies, known as "maquiladoras", are established under this
regime even when they are entitled to operate in a Duty Free Zone. Internetseite von COMEX, Costa
Rica
31
32
siehe Bericht in www.verite.org/news/frameset.htm vom 10.2.2004
“ Gayle Warwick Fine Linen is a multinational player. Its high-end, handmade bed and table linens
are woven in Europe, embroidered in Vietnam and sold in Britain and the United States. Sales are
soaring, and its full-time staff recently doubled - to two: Gayle Warwick and the assistant she hired in
March. These days, going global is all the rage for American small businesses. With surprising
rapidity, they have discovered foreign markets; the Department of Commerce says the number of
companies with fewer than 100 employees that export merchandise increased to almost 213,000 in
2001 from 96,000 in 1992. Collectively, in 2001, they generated almost $130 billion in exported goods,
the department said.“ New York Times 1.Jänner 2004
15
Internationale Integrationsformen des Handels
Es haben sich drei Formen der Integration herausgebildet:33
• Freihandelszone,:Zölle zwischen Ländern werden
Beschränkungen betreffend Waren werden reduziert.
gesenkt
und
• Zollunion: Länder haben einen gemeinsamen Außenzoll gegenüber
Drittstaaten
• Gemeinsamer Markt: Neben den Freiheiten im Güterhandel können sich
Kapital und Arbeit frei bewegen.
2.3.Unternehmen
2.3.1.Industrie
US-Großbetriebe und Wirtschaftsmacht
Die „Großen“ der USA im Handel, Automobilsektor und Erdölindustrie haben durch
ihre ökonomische Macht einen bestimmenden Einfluss auf die Weltwirtschaft. 34 Ihre
ökonomischen
Größen
übertreffen
die
wirtschaftliche
Größe
vieler
lateinamerikanischer Länder.
Unternehmen (2002)35
Wal-Mart/Handel
Exxon Mobil/Mineralöl
General Motors/Auto
Ford/Auto
General Electric/Elektro
Argentinien BIP
Costa Rica BIP
Umsatz
Mrd.US$
244.5
204.5
186.7
162.6
131.6
268.6
16.1
Gewinn
Mrd.US$
8.0
11.5
1.7
-0.9
14.1
Beschäftigte
Mio.
1.38
0.10
0.35
0.36
0.31
Ein Blick auf die großen Textilhandelsunternehmen der USA zeigt eine starke
Transnationalisierung der Produktion, aber eine geringere internationale Expansion
im Handel. In Lateinamerika werden anteilsmäßig nur geringe Umsätze erreicht. In
33
“En una zona de libre comercio -considerada como la primera etapa-, el único compromiso es la
apertura recíproca de los mercados nacionales que se consigue eliminando aranceles y restricciones el
comercio; en una Unión Aduanera, a la apertura interna se añade la adopción de un arancel externo
común, uniforme aplicable a las importaciones provenientes de los no socios; y en un Mercado Común,
se agrega a la liberación del comercio de bienes y servicios, la de los factores productivos (capital y
trabajo).” Siehe Internetseite des CAN www.comunidadandina.org/mercado/mercado.htm vom
13.1.2004
34
“Washington lobbyist for the, James R. Olson spent years developing relationships on Capitol Hill
and in the White House. But in 1995, he thought that his political world had come to an end. That May,
Mr. Olson watched in dismay as the Clinton administration threatened to place a 100 percent tariff on
sales of Japanese luxury cars in the United States, part of a trade war with Japan over American
companies gaining access to its market But as one of the first Americans to join a Japanese company,
Mr. Olson has felt Detroit's bite. On the day he resigned from Ford's public relations department, he
said, he was given an hour to pack his things and was escorted out of Ford's headquarters by security
workers. … When Mr. Olson retired this month after 18 years as Toyota's field general in the American
political and economic wars, he was pretty confident that the automaker was finally safe from Detroit's
protectionist volleys”, New York Times 28.12.2003
35
Daten aus Der Fischer Weltalmanach 2004
16
den letzten Jahre ist eine Übernahme der Auslandsgeschäfte von Lizenznehmern und
vor allem ein Eintritt in den europäischen Markt durch Übernahme von Unternehmen
zu erkennen.36 Diese TNU sind in verschiedene Organisationen vertreten, die den
Freihandel fördern.37
VF Corporation als größter Jeansproduzent der USA erzeugte 2001 nur mehr 15% der
verkauften Produkte in den USA, 45% in eigenen Fabriken und 40% in
Vertragsproduktionen in Mexiko und Mittelamerika/Karibik. Der größte Teil seiner
Produktion wurde ausgelagert.38
Die Ertragslage ist ab 2000 für die meisten Betriebe schlechter geworden. Die Höhe
der Bruttogewinnspanne ist unterschiedlich. Als Beispiel sei das Unternehmen Tomy
Hilfiger angeführt. Trotz der Umsatzstagnation und hoher Verluste im Jahre 2003
wurde der Bruttogewinn gesteigert.
Bilanz und Ertrag Tommy Hilfiger (in Mio. US$)
Fiskaljahr
Umsatzerlöse Netto (Net revenue)
Warenkosten (Cost of goods sold)
Bruttogewinn (Gross profit)
Bruttogewinn/Umsatz in %
Gewinn aus Ord.Geschäft
2003
1,888
1,058
829
43.94
-29
2002
1,876
1,073
803
42.82
185
2001
1,880
1,116
764
40.65
197
Industrieunternehmer in Lateinamerika
Die Industrieunternehmer in Lateinamerika produzieren vor allem Konsumgüter. Ihr
Kapital haben sie oftmals aus dem Außenhandel erzielt, was auch zumeist ihr zweites
Standbein ist.39 Brasilien weist einen relativ hohen Anteil von
Industriegüterproduktion auf.
Die Bauindustrie ist lokal orientiert und sie betonen die Aufgaben des Staates in der
Errichtung und Erhaltung der nationalen Infrastruktur.
36
Siehe Tabelle 13
37
“With these global operations, Sara Lee is firmly in favour of free trade liberalisation which would
facilitate even greater expansion, as well as bringing lower taxes and duties on international produce,
and fewer environmental and labour rights regulations for it to deal with. It is a member of a number of
free trade lobby groups, including the International Chamber of Commerce and the World Economic
Forum. It also belongs to the US Council for International Business…”, Siehe vom 8.2.2004
www.ethicalconsumer.org/magazine/corpwatch/saralee.htm
38
“Over the last three years, the amount of domestic sales derived from products manufactured in
lower cost locations outside the United States has increased each year to where 78% was obtained from
international locations during 2001. Once the 2001 restructuring actions have been effected, 15% of
our United States sales will be obtained from products manufactured in our domestic plants, 45% will
be manufactured in our facilities in Mexico and the Caribbean basin and 40% manufactured by
contractors primarily in Mexico, the Caribbean or Asia. Similarly, to support our sales in foreign
markets, we have shifted our sourcing from higher cost owned plants located primarily in Western
Europe to lower cost owned and contracted production in locations outside of Western Europe.”
Jahresbericht 2001 http://ir.thomsonfn.com/investorrelations/IRfiles/9765/pdfs/ar/VF2001AR.pdf
39
siehe Joachim Becker, Regionale Integration S125
17
Transnationale Unternehmen (TNU)
In Mexiko entstand mit dem Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada
(NAFTA) eine modernisierte Autoproduktion mit hohem technologischen Standard.40
Die vorher vor allem für Mexiko und den lateinamerikanischen Markt produzierenden
Tochterfirmen der TNU erzeugten nun Produkte für den US-amerikanischen Markt.
Durch die Möglichkeit, den Vorteil eines Freihandels mit der politischen
Unterstützung der jeweiligen Nationalstaaten zu verbinden und die daraus
entstehenden nationalen Standortkonkurrenzen auszunützen, wird dies zur
interessantesten Integrationsform für TNU.
Für den Absatz ihrer Produkte erwarten sich die TNU durch Freihandelszonen
erweiterte Märkte ohne zusätzliche Kosten.
Lateinamerikanische Wirtschaftsorganisationen
Vereinigung iberoamerikanischer Handelskammern (AICO)
Die AICO wurde 1975 in Spanien gegründet und vereinigt eine Vielzahl
verschiedenster Handelskammern Lateinamerikas.
Die strukturellen Defizite des Handels mit den USA beunruhigen die
Handelskammern betreffend einer gesamtamerikanischen Freihandelszone.41 Sie
stellen Forderung an die Verhandlungen für die Schaffung einer Freihandelszone:
• Die Verhandlungen dürfen nur in einem Gesamtblock wie mit dem Mercosur
geführt werden
• Die US-amerikanischen Subventionen für die Landwirtschaft und nichttarifären Behinderungen werden abgelehnt
• Die Interessen der USA sind vor allem auf die Öffnung der öffentlichen
Dienstleistungen und auf Beschaffungen durch die öffentliche Hand gerichtet.
Die Aufgabe des öffentlichen Interesses zu Gunsten von Marktentscheidungen
ist zu verhindern.42
• Das Öffentliche Gesundheitswesen darf nicht den Markt- und
Geschäftsinteressen geopfert werden.
• Auch der Zivilgesellschaft soll ein Klagerecht bei Vertragsverstössen
ermöglicht werden.
• Die Kennzeichnung des Ursprungs der Waren soll aufrecht erhalten bleiben.
40
Daimler-Chrysler in Toluca (PT Cruiser), Volkswagen in Puebla (Beetle), General Motor in Silao
(Lastwagen, Chevrolet Suburban SUV), geplant ist eine Fabrik von General Motors in Ramos Arizpe
2002, Ford in Hermosillo (Volvo) 2004, ein Qualitätsvergleich der in den USA und Mexiko erzeugten
Autos weist auf eine gleiche Qualität in der Herstellung hin, siehe Harley Shaiken, The New Global
Economy S246
41
“Desde el punto de vista estrictamente comercial, parece lógico que los sectores que hoy enfrentan
todo tipo de restricciones no arancelarias y procesos antidumping por parte de Estados Unidos se
ilusionen con la desaparición de esas barreras y promuevan el avance del acuerdo. Sin embargo, estos
sectores son minoritarios y no es mucho lo que se puede esperar de un eventual, ... Por otro lado, una
zona de libre comercio hemisférica significa perder las preferencias que nuestro país tiene en otras
áreas del continente, especialmente en Brasil y en el resto de ALADI“ Consejo Directivo de A-I.E.R.A.
(Argentinische Handelskammer) 17.11.2003 in http://www.aico.org/
42
“Las compras del estado son un elemento de política económica y social al que las economías en
desarrollo no pueden renunciar. Bregamos por el mantenimiento de los mecanismos de compre
nacional a todo nivel. Su eliminación como contrapartida de similar trato por parte de las economías
más desarrolladas dela región constituye una puerilidad.” Consejo Directivo de A-I.E.R.A.
(Argentinische Handelskammer) 17.11.2003 in http://www.aico.org/
18
Interamerikanische Föderation der Bauindustrie (FIIC)
Die FIIC wurde 1960 in México gegründet. Der Föderation gehören 18 Mitglieder
lateinamerikanischer Staaten an. Die US-amerikanische Bauindustriekammer General Contractors of America (AGC) - verließ die Föderation, da
Interessenskonflikte mit den lateinamerikanischen Mitgliedern auftraten.
Die Bauindustrie sieht in der mangelnden Infrastruktur und im großen Fehlbestand an
Wohnungen, große Möglichkeiten tätig zu werden. Ihre Interessen sind lokal
ausgerichtet und sie sehen staatliche Maßnahmen im Infrastrukturbereich als
vordringlich an.43 Die Freihandelsverträge mit den USA ermöglichen USamerikanische Bauunternehmer staatliche Aufträge zu erhalten. Dies versetzt die
lateinamerikanische Bauindustrie in Angst.44
Lateinamerikanische Industriekammer (AILA)
Die AILA wurde 1963 in Mexiko gegründet. Sie dient vor allem als Sprachrohr der
nationalen Industriekammern und als Vertreter vor lateinamerikanischen
Organisationen.
Industrielle Klein- und Mittelbetriebe (KMU/PYME) und ihre Möglichkeiten
Die KMU tendieren zu einer importsubsituierenden Produktion.
Die Möglichkeiten für KMU in Lateinamerika sind:
• Teilnahme an einem Leitbetrieb - TNU oder nationaler Großbetrieb, der Teile
seiner Produktion aus Kostengründen anderen Betrieben überlässt
„Outsourcing“ - mit langfristigen Verträgen als „local sourcing“ Betriebe.
Dies bildet meist eine Zusammenballung von Betrieben (Cluster) in der
gleichen Branche (z.b. verschiedene Autoteile) oder als Teil einer
Produktionskette. Beispiele einer Clusterbildung sind in Mexiko (Puebla,
Ramos Arizpe, Aguascalientes) und in Brasilien (Curitiba, Resende, Juiz de
Fora) zu finden.
• Filialbetrieb eines ausländischen TNU als OEM-Erzeuger in der Produktion
oder als Franchising Betrieb. Diese Art von Filialbetrieben sind in Mexiko
(Tijuana) und Brasilien (Manaus) entstanden.
• Bildung von nationalem Cluster von KMU. Lokale KMU verbinden sich in
horizontaler oder vertikaler Form, um Kostenvorteile und Skalenerträge zu
43
“Y en verdad, hoy en día existe un reconocimiento casi generalizado del fracaso de las políticas
públicas en resolver los problemas asociados a la pobreza crítica y los grandes rezagos sociales en
general. Por múltiples razones, la brecha social ha tendido a ampliarse, debido a que, en general, los
gobiernos han sido poco exitosos para conciliar el esfuerzo que significa atender las necesidades más
elementales de la población, con el papel subsidiario que debe jugar el Estado en una economía que se
rige orientada hacia el mercado. ... Sin embargo, la realidad es que la nueva actitud empresarial que se
está desarrollando con relación a los problemas sociales, tiene como fundamento el reconocimiento de
que el éxito de la inversión productiva se garantiza mejor, en un clima de armonía entre los distintos
actores sociales y en un ambiente donde se contribuye más directamente al mejoramiento de las
condiciones de vida de aquellos sectores vulnerables.” http://www.fiic.org.mx/ccromeyer.htm vom
15.1.04
44
“Las constructores de América Central se mostraron atemorizados de que el Tratado de Libre
Comercio (TLC) que se negocia con Estados Unidos sea empujado por intereses políticos antes que
sectoriales, y termine de manera bilateral”. Siehe Pressebericht vom 22.11.03 El Diario de Hoy, San
Salvador
19
erhalten. Diese Cluster können die Vorteile der Massenproduktion durch
erweiterte Arbeitsteilung im lokalen Bereich schaffen. Beispiele sind in
Brasilien die Lederindustrie in Nuevo Hamburgo, die Eisen und
Holzverarbeitung, in Argentinien die Ölsaatenverarbeitung und in Chile die
Kupfer- und Holzverarbeitung
• Entstehung von Industriebetrieben aus der Artesanieproduktion (handwerklich
hergestellte Konsumprodukte wie Keramik, Möbel und Textilien) Diese
Betriebe finden sich zumeist in bestimmten Orten zentriert und bilden ein
Cluster. Beispiele sind in Mexiko Keramikindustrie in Tonolá und
Möbelindustrie in Puebla, in Peru Textilindustrie in Puno und Lima.
• Die Produktion über Elektronischem Handel (e-commerce) ermöglicht „buildto-order“ oder „just-in-time“ Produktionen.
• Die Weiterverarbeitung der Rohstoffe aus dem Bergbau wie Erdöl, Kupfer,
Zink, Silber, Gold und Eisen, aus der Landwirtschaft wie Sojabohnen,
Früchte, Bananen, Kaffee, Kakao, Tabak und Fleisch, aus dem Fischfang
bringt den Produzenten höheren Wert und stabilere Preise. Beispielhaft sei
hier Chile angeführt, das den Aufbau von Obst- und Weinkulturen, von
Forstwirtschaft durch universitäre Ausbildung von Forst-Ingieneuren, von
Lachszucht gefördert hat.
2.3.2.Sonderwirtschaftszonen (Zona-Franca) als
Phantome der Wirtschaft
Die in den Sondenwirtschaftszonen, auch als Maquila oder Sweatshop benannt,
angesiedelte Betriebe sind:
• mit im Ausland angesiedelte TNU verbundene Betriebe
• Betriebe mit zumeist asiatischen Eigentümern aus Taiwan, Südkorea45
Sie führen Auftragsarbeiten für ausländische Unternehmen durch. Sie haben keine
eigene Forschung und Entwicklung. Sie werden nicht selbst aktiv, um Märkte zu
erschließen und Aufträge zu erhalten. Es sind abhängige Betriebe, denen die
Eigenschaft eines Unternehmens im Schumpeterischen Sinn abgesprochen werden
kann.46 Ihr Handel ist auf den Auftraggeber bzw. Muttergesellschaft ausgerichtet. Die
Vorprodukte werden von Auftraggebern geliefert. Die Integration in den lokalen
45
„En cuanto al origen del capital, Estados Unidos aportaba 43% del total, seguidos por paises asiáticos
(Hong Kong, China, provincia china de Taiwán y república de Corea), empresas de capital nacional y
otros paises centroamericanos (Costa Rica, Guatemala y Panamá).” Mikio Kuwayama und Jodeé
E.Durán Lima, La calidad de la inserción internacional S25f
46
Meine eigenen Erfahrungen belegen diese Art der Unternehmen. Diese Unternehmen sind auf keinen
Messen, Ausstellungen zu finden. Ihre Produkte werden nicht auf den lokalen Märkten angeboten.
Diese Betriebe sind zumeist nicht in den Außenhandelskatalogen der jeweiligen Länder zu finden,
keine Erwähnung in den Gelben Seiten und es besteht kein Interesse, an einer Kontaktaufnahme. Sie
sind anonyme Betriebe. Natürlich gibt es aber diese Betriebe. Berichte über die Maquiladoras,
Etiketten auf Bekleidungsstücke weisen auf deren Existenz hin. Post Scriptum: Auf einer Reise in
Miami zur Ausstattung unseres Hauses in Costa Rica bestellten wir typisch amerikanische
Gartenmöbel zum Versand nach Costa Rica, die wir in Costa Rica nicht gefunden hatten. Nach dem
Verkauf dieses Hauses schickten wir diese Gartenmöbel nach Österreich. Als wir diese Möbel
auspackten, fiel uns erst die Etiketten auf: Made in COSTA RICA.
20
Markt findet nicht statt.47 Es werden 10-13% für Beschäftigte bezahlt, rund 6% für
lokalen Aufwand (Miete, Gebäudeinvestitionen, Energie, Wasser, Transporte) und nur
rund 2% für lokale Vorprodukte. Sie werden zur Auslagerung (Outsourcing) von
arbeitsintensiven einfachen Tätigkeiten geschaffen.
MÉXICO: Anteile am Bruttoproduktionswert (BP) der Maquila 1980-200148
(In Prozent)
Jahr
1980
1985
1990
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
importierte
lokale
Vorprodukte Vorprodukte
69.3
75.1
74.8
80.8
81.4
79.8
78.4
76.6
75.6
73.1
1.2
0.7
1.3
1.4
1.7
1.8
2.2
2.4
2.4
2.7
Kosten
des
Personals
Sonstige
Kosten
Gewinne
18.2
12.8
13.0
9.4
9.0
10.0
10.5
11.4
12.4
13.3
6.2
6.6
6.8
5.6
5.5
5.7
5.9
6.4
6.9
7.5
5.1
4.8
4.1
2.8
2.4
2.7
3.0
3.3
2.7
3.5
Der Anteil der Maquila an der verarbeitenden Industrie und am Export ist für Mexiko
und den MCCA groß. Insbesondere in Honduras dominiert die nationale
Wertschöpfung der Maquila die verarbeitende Industrie mit einem Anteil von 55.8%
(2001) an der Wertschöüfung und beschäftigt über 100.000 Personen. Über 60% der
Maquila in Honduras arbeiten im Textilbereich.49 In Mexiko arbeiten in der Maquila
für elektronische Güter 2001 rund 460.000 Personen in rund 700 Unternehmen.50
47
„Diese Strukturen sind ohne Zweifel nicht nur Ergebnis der Politik und der fehlenden Kapazität der
in Mexiko angesiedelten Unternehmen. Vielmehr entspringen sie der „transnationalen Rationalität“ der
in Mexiko angesiedelten Unternehmen, welche die „temporären Einfuhren zur Wiederausfuhr“
durchführen und welche von den Entscheidungen in den Muttergesellschaften abhängen. Diese
Unternehmen werden, da sie keine lokalen, regionalen und/oder nationalen Zulieferer finden, weiterhin
ihre Vor- und Zwischenprodukte importieren. Dadurch wird der Abstand zwischen den nationalen
Produzenten, die sich nicht in den Weltmarkt integrieren können, und den transnationalen
Unternehmen, die kein ihren Anforderungen (z.B hinsichtlich Lieferzeit, Qualität, Sicherheit etc.)
entsprechendes Warenangebot vorfinden, ständig erhöhen.“ Peters: Globalisierung auf Mexikanisch
S236f
48
Fuente: CEPAL, División de Comercio Internacional e Integración, sobre la base de información del
Instituto Nacional de Estadística, Geografía e Informática (INEGI) de México
(http://www.inegi.gob.mx/).Tabelle siehe Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad de la
inserción internacional, S 22
49
„Entre las 212 empresas que operaban en 2000 bajo los dos esquemas de maquila (ZOLI y ZIP), 140
pertenecían al subsector textil y de la confección, que se dedica principalmente a la manufactura de
prenda de vestir de marca de grandes firmas.” Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad
de la inserción internacional S 25
50
Siehe Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad de la inserción internacional S 38
(www.ebnews.com)
21
MÉXICO und ZENTRALAMERIKA: Anteil der Maquila an Industrie, BIP, Gesamtexport51(In Prozent)
Land
Nationale Wertschöpfung
der Maquila zu industriellen
Wertschöpfung
1990
1995
2001
Nationale Wertschöpfung
der Maquila am BIP
1990
1995
Anteil des Exports der
Maquila am Gesamtexport
2001
1990
1995
2001
México/MCCA
6.9
9.6
17.9
1.4
2.0
3.3
32.7
38.4
49.3
México
7.1
9.5
17.8
1.5
2.0
3.3
34.1
39.1
48.5
Costa Rica
10.1
11.5
13.3
2.0
2.3
2.5
22.6
26.1
54.6
El Salvador
2.2
8.6
15.6
0.5
1.8
3.6
12.6
39.2
58.2
Guatemala
3.4
8.0
15.7
0.5
1.1
2.0
22.8
32.4
54.1
Honduras
7.7
26.5
55.8
1.0
4.1
9.8
25.5
41.8
64.2
Nicaragua
…
7.5
23.8
…
1.3
3.4
…
15.0
56.0
2.3.3.Landwirtschaft und ländliche Gesellschaft
2.3.1.Nationale Produzenten
Mexiko
In den 1980er Jahren verfügen in Mexiko rund 60% der Bauern über weniger als 5ha.
Das sind insgesamt 3.8 Mio. Bauern und 22% aller Beschäftigten. 50% der Bauern
betreiben Subsistenzwirtschaft und nur 25% sind im Markt integriert. Öffentliche
Kredite erreichen ca. 40% der Bauern, 32.4% verwenden verbessertes Saatgut.
Die staatliche Vermarktungsorganisation CONASUPRO
landwirtschaftliche Produktion und deren Vermarktung.
übernimmt
die
2.3.4.Dienstleistungen
Nationale Dienstleister
Der Tourismus spielt eine bedeutende Rolle als Dienstleistungsexport in den
karibischen Kleinstaaten. Ihr Anteil am Welttourismus liegt bei 3.7%. In etwas
geringerem Ausmaß ist der Tourismus für Zentralamerika bedeutsam mit 0.7% am
Welttourismus und in Südamerika mit 2.4% Anteil am Weltmarkt.
Internationale Ketten
Handelsbetriebe und Franchise
Das Vordringen von US-amerikanischen Handelsketten in lateinamerikanische
Länder beginnt ab Mitte der 1990. Üblicherweise geschieht dies mit einem lokalen
Partner, in Form von Franchise oder Produktlizenzen. Die Form des FranchiseVertrages ermöglicht es großen Handelsketten ihren Wirkungsbereich ohne großen
Kapitaleinsatz weltweit auszudehnen. Mittels Zahlung einer Franchisegebühr, die
oftmals vom Umsatz berechnet wird, und einer Eintrittsgebühr kann der
Franchisenehmer den Firmennamen, die Gestaltung des Geschäftes und an der
Werbung der Kette teilnehmen. So eröffnete Wal-Mart in Brasilien 1995 mit Lojas
Americanas seine ersten Geschäfte und im gleichen Jahr in Argentinien. J.C.Penney
eröffnete eine Filiale in Chile. Sie treten dabei in diesen Ländern in direkter
51
Fuente: CEPAL, División de Comercio Internacional e Integración, sobre la base de información
oficial de los países. Siehe Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad de la inserción
internacional, S 25
22
Konkurrenz zu großen europäischen Firmen wie Carrefour aus Frankreich und Makro
aus Holland, die schon vor ihnen in diesen Märkten eingedrungen waren. Die lokalen
Handelsbetriebe werden durch diese großen Konkurrenzbetriebe aus dem Markt
gedrängt.52
Die kulturelle Durchdringung mit US-amerikanischen Marken erleichtert das
Vordringen der Handelsbetriebe bzw. der Franchise-Unternehmen. So waren 1993 in
Brasilien 85% der ausländischen Franchisebetriebe aus den USA, in Chile waren
es1995 60 % 53
Andrerseits ermöglicht wirtschaftliche Krisen wie in Venezuela mit hoher Inflation,
Arbeitslosigkeit und Kapitalverkehrskontrollen, die ausländische Betriebe an
Investitionen in diesen Ländern hindern, das Auftreten von lokalen Unternehmen, die
die US-amerikanischen Ketten-Betriebe imitieren.54
Gastgewerbe
Für die US-Franchise-Betriebe im Restaurantbereich wie McDonalds, Burger King,
Kentucky Fried Chicken, Taco Bell, Outback, Pizza Hut etc. sind folgende Punkte
kennzeichnend:
• Ein Teil der verabreichten Essensportionen wird vorgefertigt importiert.55
• Übertragung von US-amerikanischer Eß- und Lebenskultur
• Nationale Unternehmer stellen Kapital für die Errichtung der Verkaufsketten
Tourismus
US-amerikanische Hotelketten dominieren das Hotelangebot im 4 und 5 Sterne
Bereich. Aber auch europäische Ketten im besonderen spanische haben in Kuba und
Mittelamerika den Sonnentourismus besetzt.
52
“Meanwhile, local retailers are undergoing deep retrenchment, as consolidations and closures
reportedly affected more than 40,000 retail businesses in Argentina alone in 1995. In Brazil, the
anticipation of price stability following the adoption of a new currency, reductions in certain taxes, and
reforms in investment regulation contributed to an increase in foreign investment in that country’s
retail sector, evidenced by rapid expansion in the number of shopping malls and an increase in the size
of supermarkets.” General Agreement on Trade in Services: Examination of South American Trading,
S 3-2
53
General Agreement on Trade in Services: Examination of South American Trading S 3-2
54
“The market for franchising services in Venezuela is very different from that in the three countries
discussed previously. While existing franchisors continue to expand selectively, high unemployment,
inflation, recession, and exchange controls in Venezuela reportedly have discouraged potential foreign
franchisors from entering the country. Venezuelans have partially filled the gap by creating local
enterprises modeled after U.S. operations, which could inhibit U.S. firms’ future market entry.”
General Agreement on Trade in Services: Examination of South American, S 3-3
55
“Costa Rica cerró fronteras el 24 de diciembre a la importación de carne de EE. UU., aunque esta es
relativamente baja. En casos específicos, la medida podría causar trastornos. Eso ocurriría, por
ejemplo, con el restaurante Outback, en Escazú, que tiene franquicia internacional. Marco Malé, socio,
confirmó que por la especialidad de cortes servidos estos son importados desde ese país y calculan que
la reserva, que ingresó certificada antes de la alerta, alcanzará para poco más de un mes. Ahora trabajan
en conjunto con la casa matriz de la franquicia en la definición de suplidores alternativos, entre los que
no se descarta el mercado local, aunque el tipo de corte requerido no es muy común aquí. La restricción
también afecta a varias tiendas delicatessen, así como a algunos supermercados que venden cortes
congelados.” Bericht der La Nacion nachdem der Fleischimport aus den USA wegen BSE Fleisch
unterbunden wurde. 7.1.2004
23
2.4.Nationale Regierung als Nationalstaat
USA
Die USA tritt 1975 dem Präferenzsystem der Entwicklungsländer bei. Neben
Freihandelsverträgen mit Israel 1985, Kanada 1989 und Mexiko 1994 werden
Präferenzabkommen mit den mittelamerikanischen und karibischen Staaten 1983
(Caribbean Basin Initiative/ Caribbean Basin Economic Recovery Act-CBERA) und
1991 mit Bolivien, Kolumbien, Ekuador und Peru (Andean Trade Preferences ActATPA) abgeschlossen. Diese beiden Präferenzabkommen gehen weiter als das
allgemeine Präferenzsystem (GSP). Es gibt keine Rückstufung bei Überschreiten
gewisser Importanteile bei einem Produkt. Auch spielt das Pro-Kopf-Einkommen in
einem Land keine Rolle. Die Ursprungsregeln werden erleichtert. Produktteile aus den
USA werden zum Ursprung dazugerechnet. Der CBERA wurde 2000 mit dem
Caribbean Basin Trade Partnership Act (CBTPA) – gültig bis 2008 - erweitert, der
eine Gleichstellung der mittelamerikanischen und karibischen Länder mit dem
NAFTA Vertrag insbesondere im Textilbereich bringt.
Die USA importierte 1999 aus den Freihandelszonen mit Kanada, Mexiko und Israel
unter Freihandelsbedingungen 18.7%, unter den Bedingungen der Carribean Basin
Initiative und Andean Trade Preference Act 0.45%, unter Präferenzbedingungen der
GSP 1.3%, unter politischen Konditionen 8.4% und der Rest rund 71% unter GATT
Bedingungen vom Gesamtimport.56 Die Zollpolitik zeigt eine deutliche Reduzierung
der Zolltarife gegenüber den NAFTA Partnern.57
Die USA sehen den Mercosur Ende der 1990er Jahren als möglichen
Kristallisationspunkt lateinamerikanischer wirtschaftlicher Einigungsbemühungen
und als deren Sprecher.58
Bilateraler Handel U.S.-Mercosur 1990-1997 (Million Dollar)59
1990 1991 1992 1993
U.S. Importe 9,494 8,293 9,111 9,267
U.S. Exporte 6,493 8,357 8,993 9,909
1994
10,746
12,845
1995
10,972
16,038
1996
11,400
17,556
1997
11,974
21,923
Die hauptsächlichen Exportprodukte der USA in den Mercosur sind Güter der
Informationstechnologie, Bau- und Industriemaschinen, chemische Industriegüter und
56
Siehe Anhang Tabelle 3. “Since it was implemented in 1992, ATPA has had a minimal effect on the
overall economy of the United States. In each year from 1992 through 2002, the value of ATPA dutyfree U.S. imports has been 0.02 percent or less of U.S. gross domestic product.“ United States
International Trade Commission: The Impact of the Andean Trade Preference Act, S 3-1, Ninth Report
2002, http://www.usitc.gov/pub3637/pub3637.pdf
57
Siehe Anhang Bild 1 und Tabelle 14
58
“With NAFTA expansion delayed, Mercosur has taken on increasing importance in promoting
hemispheric economic integration and as a vehicle for coordinating member country relations with the
United States. Mercosur has already become a regional hub for trade agreements among South
American countries. Ongoing talks between Mercosur and both Canada and Mexico, in addition to
negotiations with members of the Andean Pact, could make Mercosur the first trade agreement to span
the hemisphere.” Market Developments in Mercosur Countries S 4
59
Market Developments in Mercosur Countries S 7
24
Transportgeräte. Der steigende Handelsbilanzüberschuss zu Gunsten der USA wird
auf die Marktliberalisierungen zurückgeführt.60
Die Politik schwankt je nach Interessenslage zwischen Protektionismus und
Freihandel:
Handel ist ein wirtschaftliches Instrument, um die Versorgung der Wirtschaft mit
Rohstoffen zu günstigen Preisen sicherzustellen. Andrerseits werden Absatzmärkte
für die überschüssige Produktion des Landes benötigt. Die Handelsmaßnahmen der
USA sind darauf gerichtet,
• Einerseits in Bereichen, in denen komparative Kostenvorteile verloren gingen
wie
insbesondere
in
arbeitsintensiven
Produktionsprozessen,
Handelshindernisse aufzubauen und vom Freihandel auszunehmen. USA
schützen ihre Industrien in vielfältiger Weise. Die gefährdeten
Wirtschaftsbereiche werden nicht nur durch Zölle, sondern auch durch
Sanktionen, „freiwilligen“ Verzicht, Förderung der landwirtschaftlichen
Infrastruktur, Exportunterstützungen, staatliche Ausgaben für Entwicklung
und Forschung etc. geschützt, obwohl USA eigentlich eine entwickelte
Wirtschaft ist.61
• Andrerseits erlaubt das Production Sharing, eine Art aktive Lohnveredelung,
den US-Firmen, Teile ihrer Produktion in das Ausland zu verlagern und bei
der Wiedereinfuhr Abgaben nur vom Zusatzproduktionswert (value added) zu
zahlen. Das Ziel dieser Handelsmaßnahme ist es, der Kostenkonkurrenz bei
arbeitsintensiven Produktionen durch Teilauslagerung von Produktionsteilen
entgegenzutreten und dadurch die US-Unternehmen konkurrenzfähig zu halten
und sie nicht an das Ausland zu verlieren. Es erleichtert die Zerlegung der
Produktion in Einzelschritte und trägt zum Entstehen und mächtigen
Anwachsen des intra-industriellen Handels bei.62
Handel ist ein politisches Instrument, das zum Wohlverhalten der Länder und der
Unternehmen eingesetzt wird:
60
“The rapid increase in exports to the region can be attributed to the overall market expansion
resulting from trade liberalization, GDP growth, privatization, and a positive investment climate in
Mercosur countries.” Market Developments in Mercosur Countries S 10
61
“However, it should be noted that the United States never practiced free trade to the same degree as
Britain did in its free trade period (1860 to 1932). It never had a zero-tariff regime like Britain and it
was much more aggressive in using “hidden” protectionist measures. These included: VERs (voluntary
export restraints); quotas on textile and clothing (through the Multi-Fibre Agreement); protection and
subsidies for agriculture (cf. the repeal of the Corn Law in Britain ); and unilateral trade sanctions
(especially through the use of anti-dumping duties).” Ha-Joon Chang, Kicking Away the Ladder
62
“There are scarce references in the literature as to how industrial countries avoided important
adjustments burdens by increasing intra-industry specialisation while keeping high barriers in the
sectors in which they had lost comparative advantage. As it was mentioned, Helleiner was an
exception. He analysed the political economy of United States trade policy emphasising that skewed
structure of trade barriers against labour-intensive industries. There was a positive correlation between
the height of United States effective protection rates on the one hand and unskilled labour intensity of
the protected industries on the other. … The offshore assembly programme of the United States known
as Production Sharing … was created through a provision of the Tariff Act of 1930 and has been
operating since the early 1960s. It was initially applied to steel enterprises with production plants in
Canada, Asian countries and in small scale to Mexico… Value added tariff programmes exist in the
majority of the industrialised countries.”, Viviane Ventura-Días, What can we say about trade and
growth S21f
25
• Das Helms-Burton Gesetz 1998 verhängt Sanktionen gegen ausländische
Unternehmen, die mit Kuba wirtschaftliche Beziehungen aufrechterhalten.
Ähnliches Vorgehen erfolgt gegen Libyen und Iran.
• Schwierigkeiten und Ungleichheiten beim Güteraustausch mit einzelnen
Ländern werden mit Sanktionen bestraft: Das große Handelsdefizit mit Japan
hatte 1997 den „Hafenstreit“ zwischen Japan und USA zur Folge - USA
verhängen Strafgebühren von US$ 100000 - gegen japanische
Containerschiffe, da japanische Häfen von US-Schiffen überhöhte Gebühren
verlangen würden. Im gleichen Jahr werden Zölle von 454% auf japanische
Supercomputer erhoben, da sie zu Dumpingpreisen angeboten würden.
• Das Präferenzsystem für Entwicklungsländer wurde kommunistischen Staaten
nicht gewährt. Auch Staaten, die sich der OPEC anschlossen bzw. an keinen
Ölembargos teilnehmen, wurde der präferentielle Zugang zum US-Markt nicht
ermöglicht.
• Argentinien wird 1997 ein Teil der Präferenzen während des Streites mit den
USA über intellektuelle Eigentumsrechte entzogen.
• Nicaragua 1985, Paraguay 1987 und Chile 1988 werden aus Gründen der
Missachtung von Arbeiterrechten die Präferenzen bis 1991 ausgesetzt.
• Der Einsatz des Freihandels bzw. der Zugang zum US-Markt erfolgt selektiv
und dient vor allem in bilateralen Verhandlungen Zugeständnisse anderer
Länder zu erreichen.
• Pakistan im Zuge des „war against terrorism“ 2002 erhöhte Importquoten im
Bereich von Textilien zugestanden.
Die Handelsmaßnahmen der US-Regierung sind vielfältig:
• Die „Investigation under Section 301“ gemäß dem Trade Act 1974 untersucht
Klagen von interessierten Personen bei dem USTR (US Trade Representative)
betreffend Behinderung von US-Exporten. Es werden auch Strategien zur
Exporterweiterung in bestimmten Ländern und Bereichen geplant.
Insbesondere wird die Einhaltung der geistigen Eigentumsrechte durch andere
Länder überwacht.63
• Antidumping Maßnahmen werden ergriffen, wenn der Importpreis in die USA
unter dem ausländischen Marktpreis liegt. 2001 wurden 69 Antidumping
Untersuchungen neu gestartet und 54 abgeschlossen. Bei 31 Fällen wurden
erhöhte Zölle verlangt.64 Für 2002 wurden 36 neu gestartet und in 26 Fällen
wird erhöhter Zoll verlangt.65
63
“The “super 301” law directs the USTR to review trade expansion priorities each year and to identify
so-called “priority foreign country practices” that, if eliminated, are likely to have the most potential to
increase U.S. exports.42 The identification of a “priority foreign country practice” triggers the
initiation of a section 301 investigation with specified procedures and timetables. … The “special 301”
law provides that, each year, the USTR shall identify countries that deny adequate and effective
protection of intellectual property rights (IPR) or that deny fair and equitable market access for persons
who rely on intellectual property protection.” The Year in Trade 2001 S 5-11
64
Siehe The Year in Trade 2001 S 5-13
65
Siehe The Year in Trade 2001 S 2-13
26
• Countervailing Duty wird erhoben, wenn die ausländischen Produkte
Subventionen erhalten. Dies war 2001 für 7 Produkte insbesondere
Stahlprodukte der Fall. 2002 waren 10 Produkte vor allem angereichertes Uran
davon betroffen.
• Die „Investigation under Section 337“ wird durchgeführt, falls importierte
Produkte geistige Eigentumsrechte von US-Firmen (Patent, Copyright,
Warenzeichen) verletzen. 2001 wurden 37 Untersuchungen durchgeführt,
wovon 2 zu Ausschlüssen aus dem US-Markt führten. Ende 2001 sind
insgesamt 48 Produktausschlüsse aufrecht. Sie bestehen vor allem im
Informations- und Kommunikationsbereich.
• Notstandsmaßnahmen (Safeguard Measure) zur Abwendung von Schäden der
einheimischen Industrie waren im Jahre 2002 auf Stahlprodukte erhoben
worden.
Die Forderungen der USA auf Einbeziehung von Sozialklauseln oder Mindestlöhne in
die Handelsverträge ist vor allem auf den Druck der Gewerkschaften und NGO
zurückzuführen. Statt „Free Trade“ soll lieber „Fair Trade“66 die Richtlinie für
Handelsverträge sein, um die Abwanderung der Arbeit zu stoppen.
Das „Trade Adjustment Assistance“ Programm erlaubt dem Staat Vorsorge für
Firmen und Arbeiter zu treffen, die von Importen in ihrer Existenz betroffen werden.
Dieses Programm wurde 2002 erweitert und die ähnlichen Regelungen im NAFTAVertrag in dieses Programm mit einbezogen. Dieses Programm sieht Geldleistungen
und Leistungen für Arbeitssuche, Umzug und Weiterbildung vor. Von 2001 auf 2002
ist ein deutlicher Anstieg der Personen und Firmen zu sehen, die in dieses Programm
einbezogen werden. Die Zahl der betroffenen Arbeiter67 stieg von 135110 (2001) auf
232195 (2002) Personen, Die Ausgaben des Programms von 248 Mio.US$ (2001) auf
253.4 Mio.US$ (2002).68
Die Analyse des US-Handels wird von der U.S. International Trade Commission
(USITC) durchgeführt und liefert dem Kongress Entscheidungsgrundlagen.
Lateinamerika
Die Wünsche der politischen Vertreter des Staates an den Freihandel sind:
• Die Exportwirtschaft kann durch Freihandel mehr Produkte exportieren. Diese
Exportsteigerung erfordert bzw. bewirkt einen stärkeren Zufluss an
ausländischen Investitionen in die Exportwirtschaft. Ausländische
Direktinvestitionen finanzieren den weiteren Aufbau des Exportsektors.
Dadurch wird das Wirtschaftswachstum gesteigert und eine Reduktion von
Armut erreicht.
66
“Walking a thin line between bemoaning globalization and flirting with protectionism, Senator John
Kerry of Massachusetts said he would stop the stream of jobs overseas by only negotiating fair-trade
agreements that contained labor and environmental standards. "I will not allow everyone to go, you
know, to the bottom," he said. Senator John Edwards of North Carolina repeated what could be the
emerging Democratic trade policy: "We've been so focused on free trade we don't ask for fair trade.",
Bericht der New York Times, 3.2.2004
67
Die Arbeiter sind vom Programm betroffen (“eligible”), müssen aber für Förderungen selbst
ansuchen.
68
Siehe The Year in Trade 2002, S 2-6
27
• Der internationale Handel setzt die traditionellen Strukturen der lokalen
Unternehmer der Konkurrenz aus und die lokalen Unternehmer werden
gezwungen, ihre Betriebe zu modernisieren und ihre Produkte zu verbessern.
Andernfalls werden sie auf dem Markt ihre qualitativ schlechteren Produkte
nicht mehr verkaufen bzw. mit den Preisen der internationalen Konkurrenz
nicht mithalten können. Der Staat bietet den lokalen Unternehmern Zuckerbrot
und Peitsche. Sie sollen sich gefälligst bemühen, konkurrenzfähiger zu
werden. Es winkt die Möglichkeit einer Markterweiterung im Ausland.
• Eine Standortpolitik soll Bedingungen für die Ansiedlung ausländischer
Unternehmen schaffen. Die komparativen Kostenvorteile von billigen
Arbeitskräften und vorhandenen Rohstoffen schaffen Anreize für ausländische
Direktinvestitionen.69
Der Freihandel übernimmt die Aufgaben des Entwicklungsstaates.
Hand in Hand mit der neoliberalen Organisation der Weltwirtschaft tritt in
Lateinamerika eine Wirtschaftspolitik einer exportorientierten Industrialisierung
(EOI) auf. Mit Hilfe der EOI soll der Weltmarkt bzw. die Konkurrenz die
Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken. Die
Liberalisierung der Importe für Vorprodukte, die Zugriff auf Auslandskapital und
Währungsstabilität soll die Unternehmen fit für den Weltmarkt machen.
CEPAL liefert wissenschaftliche Grundlagen für die Regierungen und erforscht die
wirtschaftlichen Entwicklungen in Lateinamerika.
MEXIKO:
Beginn der Importsubstituierenden Industrialisierung (ISI) findet in Mexiko mit
Lázaro Cárdenas (1934-1940) mittels Subventionen, Zoll- und Handelspolitik statt.
Die Finanzierung der ISI erfolgt über die Einnahmen in der Landwirtschaft, die aber
ab 1960 keine Handelsbilanzüberschüsse mehr erzeugt. Daraufhin erfolgte
Finanzierung bzw. die Kapitalbereitstellung durch Verschuldung im Ausland, wie es
die Zunahme der Auslandsverschuldung von 6 Mrd.US$(1970) auf 70 Mrd (1981)
zeigt, und die Einnahmen aus Erdölausfuhren.70
Eine neue Entwicklungsstrategie ab 1988 basiert auf der Kapitalaufbringung für die
industrielle Entwicklung durch die Erlöse aus dem Export von Waren und durch den
Zufluss von Auslandskapital.71. Die Geldwertstabilität soll Auslandskapital zu
69
Es stellt sich hier die Frage, sollen die inländischen Unternehmer durch Ansiedelung von Betrieben
oder durch Marktöffnung für Produkte konkurrenziert werden? Beim Beitritt zur EU wurde in
Österreich die Marktöffnung gewählt.
70
„Zur Krise der ISI kam es auch, weil der private Sektor, der viele Jahre umfangreiche Subventionen
und andere Förderungen erhalten hatte, nicht in der Lage war, sich auf internationalen Märkten zu
behaupten.“ Peters: Globalisierung auf Mexikanisch S225
71
„Mit dem Amtsantritt von Carlos Salinas de Gortari im Jahre 1988 wurde in Mexiko eine neue
Entwicklungsstrategie eingeschlagen. Sie zielte auf Exportorientierung und makroökonomische
Stabilität..., aber auch auf Marktöffnung für Importe. Mexiko’s Bemühungen, sich verstärkt in den
Weltmarkt zu integrieren, haben sich in zahlreichen bilateralen und multilateralen
Freihandelsverträgen, insbesondere dem Nordamerikanischen Freihandelsvertrag (NAFTA),
niedergeschlagen.“ Peters: Globalisierung auf Mexikanisch S223
28
Investitionen in Mexiko anregen72 Als die Kennzeichen einer Geldwertstabilität
werden ein geringes Haushaltsdefizit und geringe Inflation angesehen. Die Inflation
geht erheblich in den 1980er Jahre zurück und das Haushaltsdefizit wird unter der
Marke von 3% gehalten. Die staatliche Industriepolitik wird eingestellt. Die Exporte
sollen durch eine auf Freihandel gerichtete Handelspolitik gesteigert werden.
Unterstützt wird diese Politik durch die Zentralbank: Der Wechselkurs der Währung
dient der internen Geldwertstabilität (sogenannte harte Währung). Es soll eine
niedrige Inflation erreicht werden. Hohe Realzinsen sollen Auslandskapital anziehen.
Die Exporte steigen von 30.7 Mrd US$ (1988) auf 166.4 Mrd.US$ (2000). Der
Exportkoeffizient als Anteil der Exporte am BIP (in Klammer Exportkoeffizient der
Industrie) steigt von 15% (31.6%) 1988 auf 30% (65%) 2000. Dabei kommt es zur
Konzentration auf die Sektoren Automobil, Autoteile und Elektronik (42%Anteil am
Gesamtexport). Bei den Importen gibt es einen Anstieg von 12.4% (1988) auf 21.7%
(2000).
Anteil Mexikos an den Importen der Welt und Regionen 1989, 1993, 199973
Importe nach
1989
1993
1999
WELT
0.83 % 1.37 % 2.44 %
USA
. 3.73 % 7.15 % 11.69 %
Süd/Mittelamerika 38.75 % 16.04 % 24.55 %
Asien
0.30 % 0.13 % 0.16 %
Europa
0.20 % 0.17 % 0.23 %
Die mexikanische Zollpolitik zeigt die Öffnung der Märkte ab 1986: Absolut gesehen
sanken einige Zölle von über 100% auf unter 20%. Die Zollsätze sanken von
durchschnittliche 22% auf 10% innerhalb von 10 Jahren.74
Die Auslandsinvestitionen belaufen sich jährlich durchschnittlich auf 9.5MrdUS$.
Der produktive Sektor kann sich durch die hohen Zinsen nur mehr zu geringem Teil
durch die Banken finanzieren, hauptsächlich erhält er die Finanzmittel kurzfristig über
Lieferantenkredite (zu über 53.3% 2000).75
COSTA RICA
Costa Rica ist seit 1962 Mitglied im Zentralamerikanischen Markt. Die Exporte
dorthin sind mit Ausnahme von Röstkaffee, alkoholische Getränke, Weizenmehl und
Erdölprodukte zollfrei.
Der Export in die USA erfolgt durch die Caribbean Basin Initiative (CBI) und den
Präferenzabkommen (GSP) mit Ausnahme von Textil- und Bekleidungsprodukten,
Schuhe und Lederprodukte, Thunfisch in Dosen, Uhrenteile und Erdölprodukte
zollfrei. Im Falle von Bekleidung ist der Export auch zollfrei insoweit die
Vorprodukte wie Stoffe aus den USA stammen.
Mit Mexiko wurde ein Freihandelsabkommen geschlossen, das 1.1.1995 in Kraft trat..
Mit Kanada besteht ab 2002, mit Chile besteht seit dem 15.2.2002 ein
72
„Während
mit
makroökonomischer
Stabilität
vor
allem
Geldwertstabilität
und
Haushaltsgleichgewicht gemeint war, sollten die Auslandsinvestitionen die neue Entwicklungsstrategie
der exportorientierten Industrialisierung finanzieren“ Peters: Globalisierung auf Mexikanisch S224
73
Laurie-Ann Agama ua., The NAFTA Preference. S28
74
Siehe Bild 2
75
siehe Peters: Globalisierung auf Mexikanisch S228ff
29
Freihandelsabkommen. Weiters laufen mit Panama seit 1973 und mit Trinidad and
Tobago seit 2002 Verhandlungen über Handelsverträge.
Die Dominikanische Republik hat mit dem Zentralamerikanischen Markt ein
Freihandelsabkommen 1998 unterzeichnet, das aber noch der Ratifizierung aller
Länder bedarf.
PERU
Peru ist Mitglied des Andenmarktes.
Der Export in die USA erleichtert das Präferenzabkommen des Andenmarktes
(ATPA). Peru ist der wichtigste Rohstofflieferant von Kupferkathoden in die USA mit
einem Anteil von über 30%.76 Weiters werden Spargel, Zwiebel und Goldschmuck
von Peru exportiert. Aus den USA wird vor allem Weizen als wichtigstes Produkt
importiert. Maschinen und Geräte wie Baumaschinen, Telephone und Computerteile,
dann Plastik- und Chemieprodukte, Sojabohnen, Goldbarren und Düngemittel sind
weitere Güter die aus den USA importiert werden.
2002 erreicht Peru nach 12 Jahren zum ersten Mal eine positive Handelsbilanz. Die
Auslandsschuld bleibt weiter hoch und erreicht 51% vom BNP.
EKUADOR
Ekuador ist Mitglied des Andenmarktes.
Der Export in die USA erleichtert das Präferenzabkommen des Andenmarktes
(ATPA). Der Erdölexport in die USA ist für Ekuador bedeutsam. Schwankungen im
Export sind vor allem auf diesen Bereich zurückzuführen. Der Schnittblumenexport
hat durch das Präferenzabkommen mit den USA erst große Bedeutung für Ekuador
erhalten. Weiters ist noch der Export von tropischen Früchten und Holzprodukte zu
erwähnen. Aus den USA werden vor allem Maschinen und Geräte, insbesondere auch
Ausrüstungen für Erdölerzeugung importiert
Die Dollarisierung durch die Anbindung der Währung an den US-Dollar hat das
Handelsbilanzdefizit erhöht und Exporte kaum wachsen lassen.
KOLUMBIEN
Kolumbien ist Mitglied des Andenmarktes.
Das Präferenzabkommen des Andenmarktes (ATPA) hat Kolumbien zum größten
Schnittblumenimporteur in die USA gemacht. 2002 kamen 54.7% der Importe aus
Kolumbien.77 Kolumbien ist der größte Exporteur des Andenmarktes in die USA.78
Weitere wichtige Exportprodukte sind Erdölprodukte, Farbpigmente und Zigaretten.
Ebenfalls ist Kolumbien auch der bedeutendste Importeur der Andenstaaten aus den
USA. Sinkende Exporte an Maschinen und Geräte stehen steigende Exporte für
Flugzeuge und Hubschrauber, Getreideprodukte, organische Chemieprodukte,
Papierprodukte, Baumwollprodukte und Düngemittel gegenüber. Hauptexport der
USA nach Kolumbien ist Mais.
76
The Impact of the Andean Trade Preference Act, S 2-14
77
“The Dole Fresh Fruit International Co. owns and operates 23 flower farms in Colombia and
Ecuador through its subsidiary, Americaflor Limitada, the world’s largest grower of fresh flowers.”,
The Impact of the Andean Trade Preference Act, S 2-21
78
Siehe Anhang Tabelle 10 und 11
30
Die sinkenden Erträge in der Erdölproduktion und geringe Nachfrage aus USA und
Lateinamerika führten zu sinkenden Exporterlösen. So wurde auch im Jänner 2003
eine neue Standby-Vereinbarung mit dem IWF über 2.1 Mrd. US$ abgeschlossen.
BOLIVIEN
Bolivien ist Mitglied des Andenmarktes.
Der Anteil des Exports in die USA ist gering. Vor allem wird Goldschmuck
exportiert. Der Import aus den USA fällt. Vor allem Maschinen, Geräte werden
importiert, danach folgen Getreideprodukte, Schmuck, Chemieprodukte und
pharmazeutische Produkte.
Die Handelsbilanz verschlechterte sich 2002 weiter. Weiters stieg der Kapitalabfluss.
ARGENTINIEN
Argentinien ist Mitglied des Mercosur.
Argentinien hat große Rohstoffvorkommen von Kupfer, Eisenerz, Blei, Mangan,
Erdöl, Erdgas, Uran und Zinn und eine bedeutende Viehzucht und landwirtschaftliche
Produktion von Getreide, Ölsaaten, Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak und Tee.
1989 wurde ein Stabilisierungsprogramm gestartet und mit Privatisierung staatlicher
Betriebe begonnen. 1991 wurde unter Menem eine Währungsreform mit der
Anbindung des Pesos an den US-Dollar und dem Umtauschverhältnis von 1:1
durchgeführt. In der Folge sank die Inflation und die Währung war stabil. Aber 1995
führte ein Kapitalabzug von ausländischen Anlegern aus Argentinien zu einer Krise.
Die konnte durch Hilfen des IWF gestoppt werden. Die Bedingungen des IWF
erforderten weitere Sparmaßnahmen für die Regierung. 1997 ergaben sich im Laufe
der Ostasien-Finanzkrise weitere wirtschaftliche Turbulenzen. Ab 2000 befand sich
Argentinien in einer schweren Wirtschaftskrise und die Dollarparität musste
aufgegeben werden.
Die Öffnung der Wirtschaft führte ab 1990 zu einem Anstieg des Außenhandels.
Steigende Exporte von Industriegütern und Erdölprodukte und höhere Importe von
Kapitalgütern kennzeichneten den Außenhandel.
BRASILIEN
Brasilien ist Mitglied des Mercosur und dominiert ihn durch seine Größe und
Wirtschaftsleistung.
Brasilien hat große Rohstoffvorkommen von Bauxit, Eisenerz, Mangan, Nickel Erdöl,
und Uran. Landwirtschaftliche Produktion stützt sich auf Sojabohnen, Kaffee, Zucker,
Reis, Mais, Orangen, Baumwolle, Getreide und Viehzucht. Die Industrieproduktion
stützt sich auf petrochemische Produkte, Stahl, Chemie, Auto, Flugzeug, Zement,
Holz, Textilien und Schuhe.
1994 wurde mit dem „Real Plan“ Stabilisierungsmaßnahmen eingeleitet. Der Real
wurde an den Dollar angebunden, staatliche Ausgaben wurden gekürzt, die
automatische Anpassung an die Inflation abgeschafft. Privatisierungen wurden
durchgeführt. Die Inflation ging dramatisch zurück und die starke Währung führte zu
verstärktem Import von Konsumgütern. Die Finanzierungen für Importe und Konsum
wurden erschwert. Hohe Zinsen behinderten aber die Investitionen.
31
Ab 1990 wurden Zölle gesenkt und Mengenbeschränkungen beim Import aufgehoben
oder erleichtert. Ab 1995 wurden aber durch das steigende Handelsbilanzdefizit Zölle
wieder erhöht. Dies betraf vor allem Konsumgüter wie Schuhe und Autos.
PARAGUAY
Paraguay ist Mitglied des Mercosur.
Paraguay ist ein agrarisch dominiertes Land und exportiert vor allem Baumwolle,
Sojabohnen, Holz und Vieh. Der größte Arbeitgeber ist der Staat.
Die Liberalisierungsmaßnahmen begannen 1989. Der Wechselkurs der Währung
wurde freigegeben, die Zins- und Kreditkontrollen wurden aufgehoben. Die
Abhängigkeit der staatlichen Einnahmen von den Zöllen wurde durch die Einführung
eine Mehrwertsteuer und Erweiterung der Steuergrundlagen verringert. 1995 wurden
nach einer Finanzkrise wieder Kontrollen der Banken eingeführt. Ein Militärputsch
scheiterte 1996.
1992 wurden die Zolltarife vereinfacht und gesenkt. Bei den nun ermöglichten und
geplanten Privatisierungen wurde nur ein Teil durchgeführt. Im Bereich der geistigen
Eigentumsrechte wurde gegen Paraguay 1998 durch die USA ein Verfahren nach
Sector 301 durchgeführt und Paraguay beschuldigt, ein regionales Zentrum für
Markenfälschungen zu sein.79
Um Auslandsinvestitionen anzuziehen, wurde 1997 ein Gesetz betreffend Freie
Produktionszonen nach dem mexikanischen Maquila Modell erlassen.80 Betriebe aus
Argentinien und Brasilien nützen die niedrigen Arbeitslöhne in Paraguay. Aus dem
Mercosur kommt Kritik, da die Kontrolle der Ursprungsregeln durch solche Zonen
erschwert wird und den Produkt- und Ursprungsfälschungen Vorschub leistet.
URUGUAY
Uruguay ist Mitglied des Mercosur.
Uruguay ist ein kleines Land und sein Export stützt sich auf landwirtschaftliche
Produkte wie Reis und Wolle und verarbeitende landwirtschaftliche Güter wie
Textilien, Leder und Fleisch. Diversifizierungen der Exportgüter wie chemische
Produkte und Konsumgüter hatten gewisse Erfolge in den 1970er und 1980er Jahren
zu verzeichnen.
Uruguay ist eine regionales Finanzzentrum und hat eine bedeutende
Tourismusindustrie. Seit 1990 werden Zolltarife gesenkt. Privatisierungen umfassen
öffentliche Dienstleistungen wie Hafenanlagen, Flughafen, Bahn, Wasserversorgung,
79
“Paraguay is a regional distribution and assembly center for counterfeit merchandise in part due to its
large reexport trade to Brazil, which caters to consumer demand for electronics, audio tapes, compact
discs, and designer clothing and footwear, among other items.” Market Developments in Mercosur
Countries, S 10
80
“Paraguay offers foreign investors low-cost labor for the sewing of apparel; nearby forests as a
source of lumber for use in furniture production; and low-cost energy from the hydroelectric complex
at Iguazu. Because of lower labor costs in Paraguay, Brazilian suppliers of poultry and other
agricultural products have establish processing plants in Paraguay. The maquila law allows Brazilian
agricultural products to enter Paraguay free of duty for the purpose of export processing, even though
Paraguay has “excepted” many agricultural products from duty-free treatment under the Mercosur
agreement.”, Proparaguay, Paraguay: Centro de Produccion y de Servicios, undated. According to Dr.
Emilio Baez Maldonado in an interview with Commission staff in Washington, D.C. on Apr. 24, 1998,
32
Maut,
Telekommunikation,
Banken
und
Sozialversicherungswesen wurde teilweise privatisiert.
Versicherungen.
Das
Zollfreizonen
Die Schaffung von Sonderwirtschaftszonen als Zollfreizonen, von extraterritorialen
Gebieten war vom Wunsch der Nationalstaaten geprägt, einerseits weiter das
Zollsystem aufrechtzuerhalten, aber andrerseits den Freihandel zu ermöglichen. Der
Nationalstaat wird in diesem Bereich abgeschafft und die Gebiete werden an die
internationalen Märkte angeschlossen. Diese Form der Zollfreizonen oder Maquilas
entstand 1965 in Mexiko und wurde dann nach Zentralamerika und in die Karibik
ausgedehnt. Das Wachstum dieser Betriebe in Mexiko erfolgte rasch:81
Jahr
1966
1979
1989
1997
Betriebe
12
540
1660
2609
Beschäftigte
3000
11370
430000
900000
Die staatlichen Behörden nehmen an, dass diese Zollfreizonen neben dem
kurzfristigen Erfolg im Bereich der Beschäftigung und Devisen mittelfristig positive
Auswirkungen auf folgende Bereiche der lokalen Wirtschaft haben:
• Aus- und Weiterbildung der Beschäftigten
• Übertragung von Technologien
• Neues Wissen in bezug auf Organisation und Management
• Beispielgebend und Katalysator für den Aufbau neuer Industrien
Durch die Schaffung der Zollfreizonen werden im Sinne der neoliberalen
Vorstellungen ohne Eingreifen und Ausgaben für den Staat die Entwicklung der
nationalen
Unternehmen
vorangetrieben.
Trotz
dem
Bekenntnis
zur
„Selbstentwicklung“ finden sich in Mexiko mit CADALEC (Cadena Productiva de la
Electrónica) und Costa Rica mit PROVEE Institutionen, die eine Verbindung der
vorhandenen lokalen Betriebe mit den Betrieben in die Zollfreizonen fördern.
Interessanterweise werden diese Zollfreizonen nicht nur für die Produktion
geschaffen, sondern es werden auch steuerfreie Konsumzonen errichtet. Dadurch
sollen Arbeitsplätze in benachteiligten Zonen geschaffen werden. Die Folge ist das
Ansteigen eines Zollfrei-Tourismus mit Flugzeugen bzw. stundenlanges Autofahren
in abgelegene Gegenden.
2.5.Transnationale Bürokratien
2.5.1. Die globalen/multilateralen Handelsorganisationen
IWF/IMF/FMI (Internationale Währungsfond/International Monetary
Fund/Fondo Monetario Internacional)
Der IWF wurde 1945 als Teil der Bretton-Woods Institutionen gegründet. Der IWF
unterstützt den Welthandel, indem er bei Zahlungsbilanzschwierigkeiten eines Landes
ausgleichende Finanzmittel zur Verfügung stellt. Diese Mittel sollen es dem
betroffenen Land ermöglichen, die Kapitalprobleme zu lösen, ohne den Handel
einstellen zu müssen. Die Zusammenarbeit zwischen IWF und der WTO (World
81
siehe Viviane Ventura-Días, What can we say about trade and growth
33
Trade Organisation) verstärkte sich mit einem Abkommen vom Dez.1996 zur
Koordinierung ihrer Politik. So führte die Meldung 1997 des IWF, dass Indien keine
Zahlungsbilanzprobleme mehr hat, zum Druck der WTO auf Indien, seine
Importbeschränkungen aufzuheben.
WELTBANKGRUPPE IBRD,IDA,IFC,MIGA
Die Weltbank wurde 1945 als Teil der Bretton-Woods Institutionen gegründet. Sie
setzt sich aus der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD)
und die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) – gegründet 1960 zusammen. Zur Weltbankgruppe zählen noch die Internationale Finanzkorporation
(IFC) – gegründet 1956, die mit Privatinvestoren zusammenarbeitet und neben
Krediten auch technische Hilfe und Beratung gibt, und die Multilaterale
Investitionsgarantie-Agentur (MIGA), die Direktinvestitionen vor nichtkommerziellen
Risiken schützt. Die Weltbankgruppe ntscheidet aber nicht nur über Projekte im
Rahmen der Kreditvergaben, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei den
Auftragsvergaben im Rahmen der Projekte.82
GATT – WHO/WTO/OMC (Welthandelsoranisation/World Trade
Organisation/Organización Mundial de Comercio)83
Der GATT(General Agreement on Tariffs and Trade) tritt am 1.1.1948 in Kraft, das
ein Teil einer Internationalen Handelsorganisation (ITO) sein soll.84 Die Organe sind
die jährliche Vollversammlung, wobei jedes Land eine Stimme hat. Der Rat der
82
„Österreichische Unternehmen und Konsulenten konnten in den letzten zwei Jahren 44 Aufträge mit
einem Gesamtwert von 212 Mio US-Dollar unterzeichnen, welche durch die Weltbank in
Entwicklungsländern finanziert werden. "Mit einem Anteil von rund 7% aller Beschaffungen aus
OECD-Ländern sind österreichische Unternehmen bei der Weltbank viel stärker präsent als es den
kleinen österreichischen Kapitalanteil von 0,7% bei der Weltbank entspricht", freut sich Walter Koren,
Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ. Da die Weltbank nun auch wieder verstärkt
die Finanzierung von Infrastrukturprojekten übernimmt, sieht Koren auch für die nächsten Jahre
österreichische Liefer- und Beratungsmöglichkeiten, insbesondere für Südosteuropa und Zentralasien.
Die größten Lieferaufträge in den Weltbank-Finanzjahren 2002 und 2003 (vom 1. Juli 2001 bis 30. Juni
2003) gingen an die VA TECH Hydro GmbH & Co KG für die Errichtung des
Wasserspeichkraftwerkes Tongbai in China (81 Mio USD) sowie an die VA TECH WABAG für die
Planung, den Bau und den Betrieb der Kläranlage Teheran-Süd im Iran (61 Mio USD). Großaufträge
gab es ferner für die Siemens AG Österreich für die Verbesserung der Energienetze in Kasachstan
(15,4 Mio USD), die AVL GmbH für die Lieferung eines Motorlabors nach Brasilien (9,2 Mio USD)
sowie die Fa. Waagner-Biro Brückenbau AG für die Errichtung von temporären Stahlbrücken in
Äthiopien (2,8 Mio USD).“ Siehe AWO Nachrichten 51/2003
83
84
siehe Der Fischer Weltalmanach 2004, S1029ff
„ITO ist Teil der von Keynes vorgeschlagenen drei Bretton-Woods Institutionen. Das Entstehen der
ITO verhinderte die USA.“ Das System geht ursprünglich auf eine Idee von John Maynard Keynes
zurück, der sein wirtschaftspolitisches Ideal einer gesteuerten Wachstumsökonomie auch auf globaler
Ebene umsetzen wollte. Sein Vorschlag zur Umsetzung dieser Ziele beruhte auf vier institutionellen
Säulen: Der Errichtung einer ‚Weltzentralbank‘, die für globale Liquiditätssteuerung und die
Unterstützung von Ländern mit Exportüberschuss (also jene, die die Weltwirtschaft stabilisieren)
verantwortlich ist (er schlug dafür die Schaffung der Weltwährung ‚Bancor‘ vor), eines ‚Fonds für
Wiederaufbau und Entwicklung‘, der geförderte Kredite für einkommensschwache Länder zur
Verfügung stellt, einer Internationalen Handelorganisation, die insbesondere für die Preisstabilität der
Primärgüterexporte sorgt sowie eines institutionalisierten ‚soft aid programme‘ in der Nähe der
Vereinten Nationen, über das primär nicht rückzahlbare Zuschüsse vergeben werden sollten.“ Andreas
Novy und Johannes Jäger, Internationale Politische Ökonomie S 63
34
Mitgliedsländer und das GATT-Sekretariat führen die laufenden Geschäfte.85 Ihr Sitz
befindet sich in Genf.
Die Prinzipien des GATT sind
• Gegenseitigkeit: die handelspolitischen Leistungen, die gegenseitig
eingeräumt werden, müssen gleichwertig sein.
• Nicht-Diskriminierung: ausländische Waren müssen auf Inlandsmärkten
gleich behandelt werden
• Liberalisierung: Es findet ein fortschreitender Abbau von Zöllen und
nichttarifären Handelshemmnissen statt.
• Meistbegünstigung („Most Favored Nation“): Handelsvorteile, die sich zwei
Mitglieder gegenseitig einräumen, kommen allen anderen zugute.
Ziele sind die Erhöhung des Lebensstandards, Vollbeschäftigung, Erhöhung der
Realeinkommen, Steigerung der weltweiten Nachfrage und weltweite Erschließung
der Ressourcen.
Ausnahmeregelungen vom Abkommen sind in folgenden Fällen möglich:
• Sektorale Marktstörungen
• Recht zum Zusammenschluss von Zollunionen und Freihandelszonen
• Bei Zahlungsbilanzschwierigkeiten sind mengenmäßige Beschränkungen
erlaubt.
• Den Entwicklungsländern werden Ausnahmen vom Prinzip der
Gegenseitigkeit gestattet
Verschiedene Verhandlungsrunden erweitern das Abkommen und senken die
Zollsätze:
JAHR ORT/Name
85
Inhalt
Staaten
1947 Genf
Tarifsenkung
23
1949 Annecy
Tarifsenkung
13
1951 Torquay
Tarifsenkung
38
1956 Genf
Tarifsenkung
26
1960-1961 Genf/Dillon Runde
Tarifsenkung
26
1964-1967 Genf/Kennedy Runde
Multilaterale Verhandlungen über Vereinheitlichung der
unterschiedlichen
Zollsätze.
Zugunsten
der
Entwicklungsländer wird das Prinzip der Gegenseitigkeit
eingeschränkt.
62
„Alle Versuche in der Vergangenheit, das GATT durch eine Rechtsgrundlage für eine Organisation
zu ergänzen, ... ereilte dasselbe Schicksal wie die ITO selbst. In der Folge ntwickelte sich das GATT
auf pragmatischem Wege zu einer quasi-universellen Organisation des Welthandels mit
gewohnheitsrechtlicher Völkerrechtspersönlichkeit...“ Die Welthandelsorganisation, S 2
35
1973-1979 Genf/Tokyo Runde
Beseitigung nichttarifärer Handelshemmnisse (technische
Normen,
Hygienevorschriften,
Einfuhrund
Zulassungsbestimmungen, Subventionen im Agrar- und
Textilbereich, Anti-Dumping). Es wurde in den vorherigen
Runden ein Zollabbau für Industriegüter von 40% auf 4.7%
erzielt. Trotzdem nimmt der Protektionismus zu – 60% des
Welthandels erfolgt nach GATT Regeln, 1987 sinkt der
Anteil auf ca.40%.86
102
1986-1994 Genf/Uruguay Runde
Durch die Hereinnahme neuer Themen
wie
Dienstleistungen,
geistige
Eigentumsrechte
und
Landwirtschaft werden die Kompetenzen weit über die
Handelspolitik im engeren Sinne hinaus ausgedehnt. Es
werden Liberalisierungen des Agrar- und Textilbereiches
und Dienstleistungen, Schutz des geistigen Eigentums und
weiterer Zollabbau um 38% beschlossen. Das
Multifaserabkommen
wird
durch
ein
neues
Textilabkommen erneuert und mit einem Ablaufdatum
versehen. Als neue Organisation wird die WTO geschaffen.
123
Gründung der WTO 1994
Am 15.4.1994 wird die WTO in Marrakesch gegründet und am 1.1.1995 tritt der
Vertrag der WTO als Nachfolgeorganisation des GATT mit 144 Mitgliedern in Kraft.
Finanzierung erfolgt durch die Mitgliedsstaaten. Das Budget für 2003 beträgt rund
155 Mio. SFr. und ca. 550 Beamte werden beschäftigt. Das Vertragswerk der WTO
umfasst mehr als 20.000 Seiten.
Die Prinzipien des GATT werden übernommen. Die WTO organisiert die
multilateralen Handelsbeziehungen des Welthandels mit bindenden Regeln.87 Die
WTO ist nun der institutionelle Rahmen für die verschiedenen Abkommen. Neu ist
die Einrichtung einer Streitschlichtungsstelle.
Das höchste Organ der WTO ist die alle zwei Jahre stattfindende Ministerkonferenz
der Wirtschafts- und Handelsminister. Sie bestimmt die zu verhandelnden
Themenbereiche und fällt ihre Beschlüsse einstimmig. Vorbereitet werden die Treffen
in ständigen Verhandlungen von den in Genf tätigen Botschaften (WirtschaftsAttaché) der Mitgliedsländer. Theoretisch hat jedes Mitgliedsland eine Stimme, doch
sind in der Praxis die Entwicklungsländer mit ihren kleinen Delegationen nicht in der
Lage, die Diskussionen in den zahlreichen Ausschüssen zu verfolgen, geschweige
denn sie zu beeinflussen. Die WTO wird weder von einem Parlament kontrolliert,
noch ist sie gegenüber einer UNO-Organisation rechenschaftspflichtig.
86
Die vielen Möglichkeiten von Handelsbeschränkungen: „alle Formen mengenmäßiger
Einfuhrbeschränkungen
(Importquoten,
Kontingente,..);
finanz.
Beschränkungen
durch
Devisenbelastungen, Kreditbeschränkungen etc.; diskriminierende Einfuhrhindernisse wie z.B.
komplizierte Verwaltungsformalitäten und –regelungen; Standards jeglicher Art, wie pflanzenschutzund veterinärpolizeiliche Bestimmungen, techn. Normierungen etc.; Förderungen von Exporten durch
Ausfuhrsubventionen; so genannte freiwillige Einfuhrbeschränkungen, die starke Handelspartner wie
die EU oder die USA mit anderen Anbieterstaaten abschließen können.“, Lexikon Dritte Welt S309
87
“Die alte Gegenerschaft im US-Kongreß erwachte und zeitweise schien das MTO-Übereinkommen
selbst in Gefahr. Bis zuletzt stand das Zustandekommen der MTO auf des Messers Schneide. Am
letzten Verhandlungstag, dem 15.Dezember 1993, signalisierten die US-Verhandler schließlich ihre
Zustimmung, unter der Bedingung, daß die Bezeichnung der neuen Organisatione von „Multilateral
Trade Organization (MTO)“ auf „World Trade Organization (WTO) geändert würde. Offensichtlich
wollte man Bedenken im US-Kongreß zerstreuen, daß das unilaterale Arsenal der USAußenhandelspolitik der neuen multilateralen Organisation geopfert werden müsse, obwohl die
Namensänderung natürlich an den feststehenden Übereinkommensinhalten nichts mehr änderte.“ Die
Welthandelsorganisation, S 4
36
Der Allgemeine Rat (General Council) mit Sitz in Genf ist das ausführende Organ.
Der Rat vollzieht den Vertrag, entscheidet in Streitfragen als DSB (Dispute
Settlement Body) und überprüft als TPRB (Organ zur Überprüfung der
Handelspolitiken) die Handelspraktiken. Darunter sind die operativen Hauptorgane
der drei allgemeinen Übereinkommen als GATT-Rat, GATS-Rat und als Rat für
TRIPS angesiedelt. Zusätzlich beschäftigen sich drei Arbeitsgruppen mit Beziehung
zwischen Handel und Investitionen, Beziehung zwischen Handel und
Wettbewerbspolitik und Transparenz im öffentlichen Beschaffungswesen.
Die wichtigsten Abkommen, in zahlreichen Unterabkommen gegliedert, sind
folgende:
(1) GATT (General Agreement on Trade and Tariffs) für den internationalen
Güterhandels inklusive Landwirtschaft (AOA) und Textilien
(2) GATS (General Agrement on Trade in Services) für den grenzüberschreitenden
Dienstleistungshandel
(3) TRIPS (Trade Related Aspects of Intellectual Property Rights) für Handelsrechte
des geistigen Eigentums.
(4) TRIMS (Trade Related Investment Measures) die Behandlung von ausländischen
Investitionen gleich wie inländische.88
Die Weiterentwicklung der WTO findet in den Ministerkonferenzen als oberstes
Organ statt:
JAHR ORT/Name
Staaten
Dez.1996 1. Singapur
Abkommen
zur
Liberalisierung
bei
Telekommunikation, Informationstechnologie und
Finanzdienstleistungen werden beschlossen. Für
Entwicklungsländer soll verbesserter Marktzugang
geschaffen und Stärkung ihrer Fähigkeiten gefördert
werden. Vier Themenbereiche als “Singapore issues”
werden aufgeworfen: (1)Handel und Investitionen
(2)Handel und Konkurrenz (3)Transparenz in
Regierungsentscheidungen (4)Handelserleichterung
128
Mai 1998 2. Genf
50 Jahr Feier des GATT
132
Dez.1999 3. Seattle
Mike Moore
(Neuseeland)
88
Inhalt
Konferenz findet unter öffentlichen Demonstrationen statt.
Es konnte keine Einigung über Gleichbehandlung der
landwirtschaftlichen mit industriellen Produkten
und
Abbau der Subventionen für Landwirtschaft gefunden
werden. Die Einrichtung einer Arbeitsgruppe betreffend
Handels- und Arbeitsstandards wurde abgelehnt.Der
Wunsch der WTO nach Ausweitung der Themen für die
Zuständigkeit der WTO, wie Handel und Umwelt, Handel
und
Sozialstandards
und
die
Verträge
über
Auslandsinvestitionen als Ersatz für das gescheiterte MAI
wurde abgelehnt. Letztendlich wäre so der Großteil der
Wirtschaftspolitik der Mitgliedsstaaten den WTO-Regeln
unterworfen worden.
“They deprive SCs of important policy options, such as the use of national laws as bargaining chips
in negotiations with transnational enterprises, or fostering their own infant industries by demanding
domestic inputs in production.” Kunnibert Raffer, The New Regime’s Effects. S21
37
Nov.2001 4. Doha
Panitchpakdi
Supachai
(Thailand)
Sept.2003 5. Cancun
Einigung auf eine neue Verhandlungsrunde, die
Maßnahmen zur weiteren Liberalisierung des Handels bis
1.1.2005
ausarbeiten
soll.
(Verringerung
der
Agrarsubventionen, Liberalisierung der Dienstleistungen).
Zustimmung für EU-AKP Vertrag Kritik der
Entwicklungsländer an der fehlenden Umsetzung der
Beschlüsse der Uruguay Runde betreffend einer besonderen
und präferentiellen Behandlung bei Textilien, Antidumping,
Subvention, TRIMS, TRIPS
142
Die Konferenz scheitert vor allem an der Agrarfrage. Der in
Doha gesetzte Fahrplan ist gefährdet
146
Einschätzung der multilateralen Verträge der WTO
Der Ausbau der multilateralen Handelsübereinkommen bedeutet, der nationalen
Politik weniger Eingriffsmöglichkeiten in die Wirtschaftsgeschehen zu ermöglichen.
Dem sogenannten Entwicklungsstaat werden wirtschaftspolitische Instrumente aus
der Hand genommen. Die Forderung der WTO internationales Recht geht vor
nationalstaatlichen Entscheidungen entzieht dem multilateralen Handelsbereich der
direkten nationalstaatlichen, demokratischen Kontrolle.89
Andrerseits kann jetzt unilaterales Vorgehen im Welthandel Sanktionen unterworfen
werden. Durch die Einsetzung und Entscheidungen des Streitbeilegungsgremiums
wird es möglich, einseitiges Vorgehen einzelner Länder durch Strafzölle auf die
Waren dieser Länder zu sanktionieren.
Durch Verträge über den Schutz von Investitionen und des geistigen Eigentums
werden den TNU übernationale Rechte zugestanden und auf eine gleiche Stufe wie
Nationalstaaten gestellt.90
Die Freiheit des Kapitalverkehrs ermöglicht es TNU jederzeit einkommenssteuerliche
Maßnahmen des Nationalstaates zu umgehen und der Kontrolle zu entziehen.
Die Beschränkung des Marktzugangs durch Gesundheitsvorschriften von
Nationalstaaten wird durch die Forderung nach wissenschaftlichen Beweisen für die
Beschränkung von der WTO bekämpft. Dabei wird aber die wissenschaftliche
Beweisführung in der Praxis streng ausgelegt. Letztendlich wird das Risiko auf die
Konsumenten abgewälzt, wie das bei Hormonfleisch der Fall ist.91 Durch das
unterschiedliche nationale Rechtssystem bei Schadenswiedergutmachung kann die
Auswirkung dieser Auslegung sehr zu Ungunsten der Konsumenten ausgehen.
89
„The WTO declares itself explicitly as an instrument to overrule democratic decisions and to roll
back democracy. … The desire to by-pass and overrule democraticically elected parliaments by
binding international commitments is one important feature of neolibarlism.” Kunnibert Raffer, The
New Regime’s Effects, S23
90
„Recently, international treaties regarding trade or investments all operate with the same mechanism:
national treatment for multinationals, restrictions on performance requirements, ensuring that host
states will not restrict certain investment-related financial transactions, such as transfers of profits, and
sipute resolution, i.e. binding arbitzration procedures to settle investment-related disputes between
states and investors, putting investors even above democratically enacted laws.” Kunnibert Raffer, The
New Regime’s Effects, S23
91
„Thus the EU ban on hormone treated meats was judged to be a violation of the WTO regime as the
proof of damage caused to human health was insufficient. As long as no hard evidence exists, markets
have to remain open. If druc such as Contergan … were brought on the market today, present practice
would not allow precautionary bans.” Kunnibert Raffer, The New Regime’s Effects, S23f
38
Weitere Fälle betreffend die Gesundheitsvorschriften sind BSE Fleisch,
Asbestprodukte. Ähnlich sind die Probleme bei Umweltvorschriften gelagert.
Die Nichteinbeziehung der landwirtschaftlichen Güter in den WTO Vertrag und die
Durchsetzung des Schutz des geistigen Eigentums weist auf die Durchsetzung der
Interessen der Industrieländer in den Verträgen hin. 92
WTO hat Kooperationsabkommen mit den Finanzorganisationen der Weltbank und
und des Internationalen Währungsfonds abgeschlossen. Die Eingliederung in eine
Sonderorganisation der UNO wurde nicht beschlossen, wie es 1948 noch bei der ITO
vorgesehen war.93
UNCTAD-Sekretariat
1964 wird die Konferenz für Handel und Entwicklung als Unterorganisation der UNO
mit 55 Mitgliedern mit Sitz in Genf geschaffen.
Nord-Süd Dialog 1977 in Paris: Gründung eines Fonds für ein integriertes
Rohstoffprogramm. 1979 wird ein Rohstofffond geschaffen, der zum Funktionieren
des Internationalen Rohstoff-Abkommens (ICA) beitragen soll. Finanziert soll dies
durch die reichen Länder werden (750 Mio. US$), davon sollen 400 Mio. US$ für die
Finanzierung eines Rohstofflagers verwendet werden. Es werden 18 Produkte in
Betracht gezogen: Bananen, Bauxit, Eisenerz, Hartfasern, Kaffee, Kakao, Kautschuk,
Kupfer, Mangan, Olivenöl, pflanzliche Öle, Phosphate, Rindfleisch, Tee, tropische
Hölzer, Zinn, Zucker.
V.UNCTAD-Konferenz Mai 1979 Manila: 159 Länder nehmen teil. Es gibt keine
Einigung über eine „Neue Weltwirtschaftsordnung“, keine Reform des internationalen
Währung- und Finanzsystems und keinen Fonds für das Rohstofflager und die
Bindung der Rohstoffpreise an den Index der Industriegüterpreise. Einigung gibt es
für ein Sofortprogramm für die 31 ärmsten Entwicklungsländer und für eine
Strukturhilfe.
X.UNCTAD-Konferenz Feber 2000 Bangkok: In der Erklärung von Bangkok
(Bangkok Declaration) wurden folgende Themen behandelt:
• Internationaler Handel und die Beschränkungen der Entwicklungsländer im
multilateralen Handels im Bereich der Verhandlungskapazitäten,
Wettbewerbsregeln,
Diversifizierung
der
Rohstoffproduktion,
Risikomanagment bei Rohstoffpreisen und Umweltfragen
• Direktinvestitionen und die Auswirkungen auf die wirtschaftliche
Entwicklung, den Aufbau von KMU und den Technologietransfer
92
„Die WTO vertritt darüber hinaus bei der Liberalisierung des Welthandels primär die Interessen der
Industrieländer. Liberalisierung wird auf jenen Märkten eingeklagt, wo sich die Industrieländer
Absatzpotenziale für ihre Güter erhoffen oder Investitionsmöglichkeiten für überschüssiges
Finanzkapital erwartet werden. Demgegenüber unterliegen die Märkte für landwirtschaftliche
Erzeugnisse nach wie vor starken Protektionen.“ Andreas Novy und Johannes Jäger, Internationale
Politische Ökonomie S 65
93
„Trotz einer förmlichen Einladung des Generalsekretärs der Vereinten Nationen zum Abschluß eines
Übereinkommens über die Beziehungen zu den Vereinten Nationen kam der Vorbereitungsausschuß
für die WTO zur Auffassung, daß die WTO nicht den Status einer Sonderorganisation der Vereinten
Nationen, sondern die Fortführung der bestehenden Arbeitsbeziehung anstreben sollte.“. Die
Welthandelsorganisation, S 24
39
• Zusammenhang zwischen Globalisierung und Entwicklung, Vermeidung und
Management von Finanzkrisen und Verschuldung
• Verbesserung der Dienstleistungsinfrastruktur im internationalen Handel wie
E-Commerce, Transportlogistik
• Unterstützung für die LLDC-Länder, Entwicklungsländer als Binnenstaaten
und kleinen Inseln
• Technische Zusammenarbeit durch die UNCTAD im Bereich der Entwicklung
der Humanressourcen, der Schaffung von Produktivkapazitäten und
Unterstützung zur gleichberechtigten Integration in den Welthandel
CfC (Common Fund for Commodities) GEMEINSAMER ROHSTOFFFONDS
Der CfC entstand aus den UNCTAD Konferenzen in den 1970er Jahre. Die
Errichtung des Rohstofffonds wurde 1980 beschlossen und trat 1989 in Kraft. 1991
nahm der Fonds seine Arbeit mit den ersten Projekten auf. Sein Sitz ist Amsterdam.
106 Staaten und EU, AU/AEC(African Union/African Economic Community) und
COMESA (Commen Market for Eastern and Southern Africa) als transnationale
Organisationen sind die Mitglieder. Seine Tätigkeit betrifft die Finanzierung von
Projekten zur Entwicklung von Rohstoffen. Darunter ist Forschung und Entwicklung,
Produktivitätsverbesserungen, Marketingmaßnahmen und vertikale Diversifizierung
von Rohstoffen zu verstehen. Für jeden Rohstoff gibt es ICB (International
Commodity Body), die auch die Projekte vorschlagen. Es werden vor allem
Kleinprojekt finanziert. Im Zeitraum von 1991 bis 2003 wurden 178 Projekt mit
einem Durchschnittswert ca. 2 Mio. US$ bewilligt. Der größte Anteil geht in Projekte
mit Produktivitätsverbesserungen in Produktion und Ernte.
Problembereiche werden im Bereich der Erstellung von Patenten gesehen. Die
Ergebnisse von Projekte sollen den LDC-Ländern gratis zur Verfügung gestellt
werden.
Der Zugang des Fonds ist nicht auf Länder bezogen, sondern Produkt bezogen. Die
Produkte, für die ICB (International Commodity Bodies) geschaffen wurden, sind:
Kakao, Kaffee, Baumwolle, Getreide, Jute, Bambus und Rattan, Ölivenöl, Kautschuk,
Zucker, Tropenholz, Kupfer, Blei und Zink, Nickel.
2.5.2.Themen der multilateralen Beziehungen
TEXTILIEN:
Die Industriestaaten waren nicht bereit, den Textilhandel den Regeln des GATT zu
unterwerfen. Ab 1963 regelte das Baumwolltextilabkommen den Handel mit
Baumwolltextilien mit Hilfe von selektiven bilateralen Quoten (=nur bestimmte
Mengen dürfen exportiert werden). Die Beschränkung des Textilhandels war befristet
gedacht. Jedoch jedes weitere Textilabkommen wurde wieder als Überbrückung
gedacht, damit die Industrieländer Zeit gewinnen, ihre Textilindustrien gegenüber den
Entwicklungsländern wettbewerbsfähig zu machen. Auf Grund steigender
Textilimporte aus den Ländern des Südens wurde 1974 das Multifaserabkommen
geschlossen, das den Anwendungsbereich des Baumwolltextilabkommens auf Wollund Chemiefasern ausdehnte.
Das Multifaserabkommen wurde am 1.1.1995 durch das ATC (Agreement on Textiles
and Clothes) abgelöst. Ein TMB (Textile Monitoring Body) überprüft die
Durchführung der Liberalisierungsschritte des Abkommens. Es sieht die Möglichkeit
vor, die Quotenregelungen im bilateralen Handel mit Textilien und Bekleidung bis
40
Ende 2004 schrittweise zu liberalisieren und in die allgemeinen Regeln der
GATT/WTO zu integrieren. Von dieser beschränkenden Maßnahmen haben vier
Länder Gebrauch gemacht: USA, EU, Kanada und Norwegen. Alle anderen Staaten
haben die Quotenregelungen nicht in Kraft gesetzt.
AGRARPRODUKTE:
Die Fragen der landwirtschaftlichen Produkte und deren Integration in den GATT
sind ungelöst und hatten die Ministerkonferenzen von Seattle und Cancun zum
Scheitern gebracht. Die aufgeworfenen Fragen sind:
• Gleichbehandlung von landwirtschaftlichen und industriellen Produkten
• Vorsorge für Entwicklungsländer und Versorgungssicherheit
• Abbau von Subventionen und Schutzbestimmungen, Förderungen durch
vorteilhafte Exportkredite, Hilfe zur Produktivitätssteigerung und
Verbesserung der Infrastruktur in der Landwirtschaft94
• Multifunktionalität
(multifunctionality)
der
Landwirtschaft
wie
Landschaftsschutz, Erhalt der ländlichen Bevölkerung– Verhalten gegenüber
nichttarifären Zielen wie Umwelt- und Gesundheitsfragen
Es wurde die Ländergruppe der NFIDC (Net Food Importing Developing Countries)
geschaffen. Diese Ländergruppe soll Unterstützung für den Import von
Agrarprodukten erhalten können. Die Problematik liegt aber darin, dass schon
verschuldete Länder mittels Krediten für den Konsum noch tiefer in die Schulden
kommen.95
STREITBEILEGUNG
Die Streitbeilegungsstelle nahm mit 1.5.1996 ihre Arbeit auf. Wird die Verletzung der
WTO Regeln von einem Land durch diese Streitbeilegungsstelle festgestellt, so kann
das benachteiligte Land dagegen Gegenmaßnahmen wie zum Beispiel
Zollerhöhungen im Ausmaß des Schadens setzen. Die Wirksamkeit dieser
Streitbeilegung wirft einige Fragen auf. Mächtige Länder wie die USA und die EU
können es sich richten. Es kann bilateraler Druck auf kleine Länder ausgeübt werden,
ohne den Gesamtmechanismus in Frage zu stellen. Bis Gegenmaßen ergriffen werden
können, vergeht eine gewisse Zeit. Daneben stellt sich die Frage, in welchem Ausmaß
die Gegenmaßnahmen das bestrafte Land überhaupt treffen.96 Der Helms-Burton Act
der USA – eine klare Verletzung des WTO - wurde dahingehend entschärft, dass er
auf die EU von den USA nicht angewendet wird. Der Iran-Lybia Trade Sanctions Act
dagegen blieb für die USA ohne Folgen.97
94
Es gehen Schätzungen dahin, dass die Förderungen der EU für Agrarprodukte den Konsumenten an
die € 400.- pro Person und Jahr kosten.
95
„Financing expansive food imports by increased borrowing is not necessarily good advice to debt
ridden countries already unable to service debts on time and amassing huge arrears. New multilateral
loans for consumption, necessarily increasing the debt overhang, will certainly not alleviate this
problem.” Kunnibert Raffer, The New Regime’s Effects on the South S13/14f
96
“Less powerful members, such as SCs, are much more likely to comply with rulings, particularly if
advised to do so by the WTO in co-operation with the Bretton Woods Insititutions (BWIs). Senti
(1998) even argues that existing power relations make small members extremely reluctant to use the
dispute settlement mechanism. …”, Kunnibert Raffer, The New Regime’s Effects on the South S16
97
“But the WTO CANNOT BE EXPECTED TO GUARD ALL MEMBERS’ interests in the same, fai
way. It lacks the necessary authority to make powerful memebers comply, but can be used perfectly as
41
PRÄFERENZSYSTEM (GSP)
1964 wird auf der Ersten UNCTAD Konferenz ein Präferenzsystem vorgeschlagen.
1968 empfahl die UNCTAD ein Präferenzsystem ("Generalised System of Tariff
Preferences") für die Entwicklungsländer zu schaffen. 1971 setzte die Europäische
Wirtschaftsgemeinschaft den ersten Vertrag eines Präferenzsystems in Kraft. Die
USA folgt 1976. 1984 führt die USA bei Vertragsverlängerung des Präferenzsystems
Bedingungen für die Einräumung der Präferenzzölle ein: Schutz des geistigen
Eigentums98, Arbeiterrechte99, Lösung von Investitionskonflikten. Auch der
Abschluss von bilateralen Freihandelsverträgen ermöglicht eine stärkere
Einflussnahmen auf die zu liberalisierenden Produkte. Diese in den 1970er Jahren
eingeräumte
Sonderstellung
der
Entwicklungsländer
im
multilateralen
Handelsabkommen GATT wird durch die Einführung der WTO weiter
zurückgedrängt.100. Für den Zeitraum von 2006 bis 2014 – das alte Präferenzsystem
hätte mit 2004 auslaufen sollen und wurde nun auf 2005 verlängert – wird ein
geändertes Präferenzregime EU-Entwicklungsländer angepeilt.
Die Grundlage des Präferenzsystems war es, den Entwicklungsländern einseitige, an
keine Bedingungen geknüpfte vorteilhafte Zollsätze einzuräumen. Trotzdem bildeten
sich Beschränkungen heraus. Die USA heben bei erlangter Wettbewerbsfähigkeit bei
einem Land und bei einer Warengruppe den Präferenzzollsatz auf und heben wieder
der Drittlandszollsatz ein (Competitive-Need Limitation - CNLs) .101Wird ein
a legal justification for actions against less powerful memebers.” Kunnibert Raffer, The New Regime’s
Effects, S25
98
“Violations of intellectual property rights (IPRs) are the second most common source of complaint in
country-practices petitions. For example, in 1997 Argentina lost half of its GSP benefits in an IPR
dispute with the United States… In this instance, the USTR determined that the new Argentine patent
law was not consistent with the Uruguay Round TRIPs agreement and decided to impose sanctions via
the GSP law.“ Siehe S30f http://www.unctad.org/en/docs//itcdtsbmisc58_en.pdf
99
“ Under the amended law, a GSP beneficiary country can lose its eligibility “if such country has not
taken or is not taking steps to afford internationally recognized workers rights to workers in the
country.” The law defined these rights to include
(a) the right of association, (b) the right to
organize and bargain collectively, (c) a prohibition on any form of forced or compulsory labor, (d) a
minimum age for the employment of children, and (e) acceptable conditions of work with respect to
minimum wages, hours of work, and occupational safety and health. The workers’ rights issue has been
the single most frequent issue raised in annual reviews of the GSP. It accounted for 121 out of the 192
“country practices” petitions that were filed with the USTR during 1985-1999.” Siehe S30
http://www.unctad.org/en/docs//itcdtsbmisc58_en.pdf
100
„The new WTO regime shaped by the EU and tue US is apparently used to cleanse trade relations
from disliked historical obligations. Lomé, a treaty including far-reaching trade concessions, whose
renegotiation is being prepared, is particularly well suited as an illustration.” Kunnibert Raffer, The
New Regime’s Effects, S17
101 „Der nächste Änderungsschritt der sogenannten Graduierung (Aufhebung von Zollbegünstigungen
wegen erlangter Wettbewerbsfähigkeit) wird zum 1.05.2004 erfolgen und zwar hinsichtlich Waren, für
die zum 01.11.2003 bereits die halbe Zollbegünstigung gestrichen wurde. Zum 01.05.2004 wird nun
für diese Waren aus den jeweils betroffenen Ursprungsländern die Zollbegünstigung zur Gänze
entfallen und der Drittlandszoll eingehoben werden (höhere Zollbelastung!). Es sind dies: Brasilien:
Holz (Sektor XIX) China: genießbare tierische Waren (Sektor III); Kunststoffe und Kautschuk (Sektor
XVI); Papier (Sektor XX); elektromechanische Geräte (Sektor XXVIII); Unterhaltungselektronik
(Sektor XXIX); optische Instrumente und Uhrmacherwaren (Sektor XXXII) Kolumbien: Pflanzen,
geschnittene Blumen, genießbare Gemüse und Pflanzen und Nüsse (Sektor V) Costa Rica: Pflanzen,
geschnittene Blumen, genießbare Gemüse und Pflanzen und Nüsse (Sektor V) Kuwait: mineralische
Erzeugnisse (Sektor XIII) Marokko: Düngemittel (Sektor XV) Mauritius: Bekleidung (Sektor XXII)
Mexiko: genießbare Zubereitungen und Getränke; chemische Erzeugnisse außer Düngemittel; Glas und
42
gewisser Anteil am US-Import oder eine bestimmte Höhe überschritten, so ist dieses
Produkt wettbewerbsfähig.
PRESHIPMENT INSPECTION
Es besteht die Möglichkeit, die Waren vor der Ausfuhr auf Qualität, Menge und
Preisgestaltung von Nichtregierungsstellen zu kontrollieren. Diese Möglichkeit wurde
von den Industrieländern in Frage gestellt, da dies den exportierenden Unternehmen
Schaden bzw. Kosten verursachen kann. Die Diskussion darüber wurde von
Industrieländern ab 1996 eingestellt.
REGIONALE HANDELSBLÖCKE
1958 gestattet der GATT (Artikel 24) die Schaffung von regionalen Feihandelszonen
oder Zollunionen. Dies ist ein Abgehen von der Meistbegünstigungsklausel, worin die
Handelsvorteile die ein Land irgendeinem anderen Land einräumt, allen zu Gute
kommen müssen. Weitere Aufweichungen waren der Autopakt zwischen USAKanada 1965 und die Präferenzregelungen für Entwicklungsstaaten 1971.
Die WTO sieht diese Blockbildungen positiv, da sie zu weiterer
Handelsliberalisierung beitragen. Trotzdem untersucht die WTO, inwieweit diese
Handelsblöcke das Prinzip der Meistbegünstigung nicht verletzen. GATT/WTO
gestattet vor allem in zwei Bereichen die Verletzung dieses Prinzip:
• Bei Staatengruppen, die historische und kulturelle Verbindungen aufweisen
wie die ehemaligen Kolonien (AKP-Staaten).
• Präferenzregelungen für Entwicklungsstaaten. Auch die Bildung von
Handelsblöcken der Entwicklungsstaaten wird erleichtert.
Nach WTO besteht bei regionalen Handelsblöcken doch auch die Gefahr, dass sich
die Handelsblöcke gegen gemeinsame äußere Konkurrenz in Krisensituationen fester
zusammenschließen und in diesem Bereich intern die Zölle senken und damit die
Handelsströme auf ihr eigenes Gebiet umlenken. Gleichzeitig werden aber im
Handelsblock die Zölle nach außen für Produkte aufrechterhalten, die intern zu mehr
Konkurrenz führen würden.
Mit der Gründung der WTO werden auch gegenüber den Handelsblöcken neue
Richtlinien erlassen. Übergangsperioden des Angleichens des Außenzolls an den
Innenzoll sollen den Zeitraum von 10 Jahren nicht überschreiten. Die Zölle der
Außengrenzen der Blöcke sollen im gewichteten Durchschnitt niedriger sein als
vorher.
Von den 98 gemeldeten regionalen Handelsverträgen betraf der Großteil Verträge
europäischer Länder. Von den USA wurden die Verträge mit Israel 1986, Kanada
1989 und NAFTA 1994 an WTO/GATT gemeldet. Lateinamerikanische
Handelsverträge wie der MCCA 1959, CARIFTA/CARICOM 1968/1973, ALADI
1981 wurden bei der WTO/GATT angemeldet. Die anderen lateinamerikanischen
Verträge über regionale Gruppen wurden zuerst als Untergruppen der ALADI
gemeldet.
keramische Waren (Sektoren XI, XIV, XXIV) Thailand: Unterhaltungselektronik (Sektor XXIX)
Tunesien: Düngemittel; Bekleidung (Sektor XV, XXII)“, AWO Nachrichten 2a) 03/2004 vom
15.1.2004
43
URSPRUNGSREGELUNG
Grundlage für die ungleiche Zollbehandlung von Produkten der Herkunft nach ist die
Bestimmung des Ursprungs der Waren. Es soll dadurch verhindert werden, dass für
Produkte, die aus nicht vertragsgemäßen Gebieten stammen, ein bevorzugter Zollsatz
gewährt wird. Es werden drei Möglichkeiten der Bestimmung des Ursprungs einer
Ware unterschieden:
• Güter werden vollständig in einem Land produziert.
• Der Anteil der inländischen Produktionsteile übersteigt eine bestimmte Höhe
am Exportwert.
• Durch die Verarbeitung des Produktes kann das Produkt in eine neue
Zolltarifgruppe eingeordnet werden – ein Baumwollstoff wird zu einer Bluse
verarbeitet
Um den Ursprung zu beurteilen, werden von EU und USA viele Regeln aufgestellt.
Allein in der NAFTA bestimmen über 11000 Regeln über den Ursprung der
verschiedenen Waren. Für das Erreichen einer Präferenz für die SADC werden von
der EU zumindest 40% lokale Inputs oder 35% Erhöhung des Wertes oder Änderung
der Tarifgruppe gefordert.102 Im Textilbereich wird zumeist die Forderung aufgestellt,
dass von der Produktion des Garns aufwärts das Produkt lokal produziert worden sein
muss, um den Ursprungsregeln zu entsprechen.
GEISTIGES EIGENTUM
In keinem der Mitgliedstaaten sollen einzelne Handelnde alleinige Verfügungs- und
Exklusivrechte auf lebendige Organismen eingeräumt bekommen. Das auf
ungleichgewichtigen Kräfteverhältnissen und unter ungleichen Interessenslagen
zustande gekommene Abkommen (TRIPS) ist zu revidieren. Lebendige Organismen,
biologische Vielfalt, jegliches Leben selbst kann nicht zu privatrechtlichem Besitz
erklärt werden – gegebenenfalls ist diesen Ambitionen jeglicher Rechtsschutz zu
verweigern Sogenannte GURT–Technologien (Genetic Use Restriction Techniques)
belegen Saatgut mit chemischen, vertraglichen und monetären Konditionen, die
einerseits Bauern und Bäuerinnen als die ökonomisch und politisch schwächste
Gruppe in einem weltweit organisierten Produktionsprozess existentiell bedrohen,
andererseits
aber
die
Ernährungssicherung
der
weltweit
ärmsten
Bevölkerungsgruppen akut gefährden. GURT-Technologien sehen wir als einen
Angriff auf das Recht, sich zu ernähren! Ungefähr 1,4 Milliarden Menschen, von
denen fast alle in ländlichen Regionen der Dritten Welt leben, sind auf
selbstgezogenes Saatgut angewiesen, das durch lokale Selektion und Züchtung
entwickelt wurde. Die AGEZ fordert daher, Patente auf Technologien, wie GURT,
weltweit zu verbieten und keine Patente auf lebendige Organismen, auf Teile davon
oder auf ihre Eigenschaften zu vergeben!
NICHTTARIFÄRE MASSNAHMEN
Durch nichttarifäre Maßnamen wird versucht den Marktzugang zu behindern zw. Zu
verteuern. In diesen Bereich fallen Fragen betreffend Antidumping, Bewertungsfragen
der Waren, Importlizenzen, Ursprungsregeln, Sicherheitsleistungen und
Subventionen.
102
siehe Sheila Page, The WTO and Regionalisation 34ff
44
Antidumping ist ein beliebtes Instrument, um Preiskonkurrenzen im internationalen
Handel zu beschränken. Schon bei „Verdacht“ auf Dumpingpreise können vom
Importeuer Sicherheitsleistungen – ein Art Zusatzzoll, der mit dem endgültigen Zoll
nach Beendigung verrechnet wird - verlangt werden
UMWELT
Seit 1979 kommt der Begriff Umwelt im GATT vor. Es werden
handelsbeschränkende Maßnahmen aus umweltpolitischen Gründen ermöglicht,
sofern sie angemessen und wissenschaftlich untermauert sind. Die WTO Abkommen
erweitern die Umweltfrage von Produkten auch auf Produktionsverfahren.
2.5.3.Regionale Handelsbeziehungen
Regionalisierung versteht sich als Zusammenschluss von Staaten zu Regionen in
Zollfreizonen oder Gemeinsamen Märkten. Sie treten in Ergänzung oder in
Widerspruch zur Globalisierung. Die Entwicklung der Regionalisierungen findet vor
allem in Europa und Amerika statt. Der größte Teil des regionalen Handels findet
innerhalb der EU statt. Gesamtgesehen ist der Anteil des regionalen Handels weniger
als 1/3 des Welthandels mit sinkender Tendenz seit 1990.103
Die Ziele einer Regionalisierung sind:
• Es wird ein vergrößerter Akkumulationsraum für Kapital und Marktraum für
Waren geschaffen. Trotzdem besteht die Möglichkeit, sich gegenüber
größeren Konkurrenten abzuschotten.
• Vorhandene Vorteile einzelner Länder ergänzen sich.
Die Tiefe der regionalen Handelsvereinbarungen kann besser auf die einzelnen
Strukturen der: Nationalstaaten Rücksicht nehmen. Es kann neben dem einheitlichen
Markt für Produkte ein Raum für Arbeit und Kapital geschaffen werden. Die
Nationalstaaten können untereinander konkurrierende Bereiche wie Währung- und
Geldpolitik, Fiskalpolitik (Steuern), Sozialpolitik, Umweltpolitik einfacher
abstimmen.
Es werden verschiedene Modelle werden als Alternativen angeboten:
• Eine Integration unter Führung der USA wie bei den regionalen Handelszonen
FTAA, CAFTA, NAFTA – das Wachstum stützt sich auf den Export von
Produkten in die USA
• Eine Blockbildung lateinamerikanischer Länder wie Mercosur, Andenpakt –
der Markt wird für die lokalen Industrien erweitert und konkurrenzfähige
Betriebe für den Weltmarkt werden aufgebaut
• Eine Verbindung einer Region mit Europa wie AKP-Staaten und EU, deren
Ansätze in den Kolonialgebieten der Karibik und Afrikas zu sehen sind.
Zur Entwicklung eines neuen Wirtschaftsraumes ist die Entwicklung von Institutionen
Voraussetzung.104 Der Traum einer politischen Integration in Lateinamerika ist fern,
103
104
siehe Sheila Page, The WTO and Regionalisation S43
“Um sich zu materialisieren ist es notwendig, dass das institutionelle Arrangement, das ihm
Stabilität verleiht, begründet ist. ... Hier erscheint die EU erneut als fortgeschrittenste Fall, in dem
Sinne, in dem sie seit Jahrzehnten supranationale Regulationsinstitutionen geschaffen hat, die die
nationalen institutionellen Formen überlagern und von diesen eine Anpassung verlangen.“ Luiz
Augusto Estrella Faia, Regionale Integration, S185
45
ökonomische Überlegungen spielen die Hauptrolle. Die Bildung von supranationalen
politischen Institutionen ist noch nicht angedacht.
Die Größe der Handelsblöcke ist unterschiedlich:
Region
Größe Bevölkerung
BIP
Export
Mio. Km2
Mio.
Mrd US$ Mrd US$
MCCA
0.6
46
59
10
CARICOM
0.1
6
23
6
CAN
4.7
105
286
52
MERCOSUR
12.0
215
1041
89
Der regionale Handel in Lateinamerika ist gering. Am stärksten findet er innerhalb
des MCCA und des CARICOM statt: 105
INTERREGIONALER HANDEL DER HANDELSBLÖCKE IN
LATEINAMERIKA ZUM GESAMTEXPORT
Gruppe
1990
1995
1997
2000
2001
2002d
b
Lateinamerika/Karibik %
13.9
19.8
21.1
17.3
17.5
15.8
Gesamtexport in Mio. US$ a
120 719 216 545 283 632 359 396 345 366 348 279
CAN Comunidad Andina %
4.2
12.4
11.8
8.7
10.8
10.1
Gesamtexport in Mio US$
31 751 39 134 47 677 59 456 52 172 52 177
MERCOSUR %
8.9
20.6
24.9
20.7
17.2
11.3
Gesamtexport in Mio. US$
46 403 70 129 82 596 85 692 89 078 89 500
MCCA %
16.0
21.4
20.1
22.7
27.8
28.1
Gesamtexport in Mio. US$
3 907
6 777
9 275 11 512 10 185 10 008
CARICOM %c
12.4
15.1
16.7
19.4
18.2
20.0
Gesamtexport in Mio. US$
4 118
5 598
5 861
6 358
6 225
6 163
ALADI (Asociacion Latinoamericana de Integración)/LAIA (Latin American
Integration Association) vorher ALALC/LAFTA
Der ALALC (Asociacion Latinoamericana de Libre Comercio ), die Vorgängerin von
ALADI wurde 1960 mit dem Vertrag von Montevideo gegründet und trat mit
1.1.1962 mit 11 Mitgliedern in Kraft: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile,
Ecuador, Kolumbien, Mexico, Paraguay, Peru, Uruguay, Venezeula. Der Sitz des
Sekretariats ist Montevideo. Das Ziel ist es eine Freihandelszone, aber keine
Zollunion zu schaffen. Innerhalb des ALALC wird eine Präferenzzone der Grupo
Andino (Bolivien, Chile - ausgetreten 1977 -, Ecuador, Kolumbien, Peru Venezuela)
am 7.2.1968 mit der Entwicklungsorganisation CAF (Cooperacion Andino de
Fomento) gegründet. Der ALALC kann aber die Erwartungen der Mitglieder nicht
erfüllen.
Am 12.8.1980 wird der ALADI aus dem ALALC in Montevideo gegründet. Die
Liberalisierung und Integration soll nicht über multilaterale Präferenzzölle aller
105
Fuente : CEPAL, División de Comercio Internacional e Integración, sobre la base de información
oficial. a A partir de 1997 incluye las exportaciones efectuadas por Cuba, Panamá, y República
Dominicana hacia el resto de América Latina y el Caribe. Asimismo, los totales incluyen las
exportaciones de maquila de México; b Agrega las exportaciones intracomunitarias y el comercio entre
grupos: CAN-MERCOSUR; CAN-MCCA; CANCARICOM;MERCOSUR-MCCA; MERCOSURCARICOM; MCCA-CARICOM; MCCA-CAN; y MCCA-Países el Caribe.;así como las exportaciones
que Chile, Cuba, México, Panamá y República Dominicana destinan hacia América Latina y el Caribe.
c Incluye todos los países de la CARICOM, según datos proporcionados por la Secretaría de la
CARICOM (CARICOM,2002); d Cifras preliminares.siehe Raúl Maldonado, Avance y vulnerabilidad
de la integración económica S10
46
Mitglieder erfolgen, sondern kann in bilateralen und regionalen Präferenzzöllen
bestehen (Acuerdo de Alcance Parcial, AAP) innerhalb von multilateralen Zöllen
(Preferencia Arancelaria Regional, PAR). Mitglieder können untereinander
Abkommen schließen (Acuerdos de Complementación Económica, ACE). Aus dieser
Möglichkeit heraus entstand 1991 der Mercosur. Der ALADI soll das Forum aller
Integrationsbestrebungen in Lateinamerika werden.
Oberstes Organ ist der Ministerrat mit einem Generalsekretariat. Die regionalen
Gruppen wie Mercosur, CAN und Gruppe der Drei werden von der
Meistbegünstigungsklausel ausgenommen, da es sich um Verträge zur
wirtschaftlichen Ergänzung (ACE) handelt. Unterschiedlich ist der Vertrag der
NAFTA (Mitglied Mexiko) zu sehen. Mexiko hat im Falle für die Nichteinräumung
von Präferenzzöllen an die ALADI-Mitglieder Schadenersatz zu leisten.
SELA (Sistema Económico Latinoamericano)
Das SELA wurde am 18.10.1975 in Panama auf Anregung des mexikanischen
Präsidenten Echeverría gegründet. Ziel ist es, ein von der USA unabhängiges
Wirtschaftssystem zu schaffen. Aufgaben sind Gründung von multinationalen
Unternehmen, Koordination der regionalen Wirtschaftsmärkte, Finanzierung der
Wirtschaft. So erfolgte die Gründung von BLADEX (Lateinamerikanische
Exportbank), ALAB (Arabisch-Lateinamerikanische Entwicklungsbank), ASIN
(System zum Informationsaustausch). 2003 sind 28 lateinamerikanische Staaten
Mitglieder. Das oberste Organ ist der jährlich stattfindende Ministerrat der Mitglieder.
Der Sitz der SELA ist Caracas. Die letzte Versammlung fand Nov.2003 in Caracas
statt, wo vor allem auch Finanzprobleme der SELA erörtert wurden.
FTAA/ALCA (Free Trade Area of the Americas/Área de Libre Comercio de las
Américas)
Brasilien lanciert 1993 das Konzept eines „Lateinamerikanischen Freihandelsraumes“
ALCSA. Die USA kommt diesem Konzept auf Initiative der Regierung Clinton mit
dem Vorschlag einer Freihandelszone der Amerikas auf dem 1.Gipfeltreffen der
amerikanischen Präsidenten in Miami 1994 zuvor. Am 11.12.1994 wurde von 34
anwesenden Staaten des amerikanischen Kontinents (mit Ausnahme von Kuba) die
Bildung der größten Freihandelszone der Welt beschlossen. Ab Dezember 2005 sollen
die Zölle schrittweise abgeschafft werden.
Das Ziel des ALCA ist es, den Wohlstand und nachhaltige Entwicklung durch
Marktöffnung (=Freihandel) und Integration (=Direktinvestition) zu suchen. Der
Freihandel ist der Schlüssel, um den Lebensstandard zu heben, die
Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Umwelt zu schützen.106 Insbesondere
106
“...están unidos en la búsqueda de la prosperidad a través de la apertura de mercados, la integración
hemisférica y el desarrollo sostenible ... Nuestro progreso económico continuo depende de políticas
económicas sólidas, del desarrollo sostenible y de un sector privado dinámico. Una clave para la
prosperidad es el comercio sin barreras, sin subsidios, sin practicas desleales y con un creciente flujo de
inversiones productivas. La eliminación de los obstáculos para el acceso al mercado de los bienes y
servicios entre nuestros países promoverá nuestro crecimiento económico. Una economía mundial en
crecimiento aumentara también nuestra prosperidad interna. El libre comercio y una mayor integración
económica son factores clave para elevar el nivel de vida, mejorar las condiciones de trabajo de los
pueblos de las Américas y proteger mejor el medio ambiente. ... Nuestro objetivo final es mejorar la
satisfacción de las necesidades de la población, especialmente de las mujeres y los grupos mas
vulnerables, incluidos las poblaciones indígenas, los discapacitados, los niños ancianos y las minorías”
siehe Declaracion de Miami 1994 http://www.ftaa-alca.org/ministerials/miami_s.asp vom 16.12.2003
47
sollen die Frauen und die Schwächsten der Gesellschaft ihre Lebensumstände
verbessern. Den Drogen und der Korruption wird der Kampf angesagt. Die
Institutionen der repräsentativen Demokratie sollen gestärkt und modernisiert werden.
Ein Aufruf erfolgt an die OEA, BID, OPS, CEPAL, die Staaten in diesen Zielen zu
unterstützen
Beim zweiten Gipfel der amerikanischen Präsidenten in Santiago de Chile im April
1998 fordert der US-Präsident Clinton eine Erweiterung der NAFTA auf Mittel- und
Südamerika. Es soll eine Freihandelszone in ganz Amerika geschaffen werden.
Dagegen glauben die lateinamerikanischen Präsidenten, dass die wirtschaftlichen
Unterschiede zu groß sind. Die NAFTA soll vorerst Verhandlungen mit regionalen
Organisationen aufnehmen.
In der 4.Ministerkonferenz März 1998 in San José werden 9 Arbeitsgruppen
eingesetzt, wobei das Dreierkomitee (BID,CEPAL,OEA) technische und logistische
Unterstützung den Gruppen gibt. Die Konflikte des lateinamerikanischen Handels
zeigen sich an den Problembereichen der Arbeitsgruppen:
• Marktzugang
• Landwirtschaft
• Öffentliche Aufträge und Einkauf
• Investitionen
• Wettbewerbspolitik
• Geistiges Eigentum und Patentrecht
• Dienstleistung
• Streitbeilegung
• Subventionen und unlauterer Wettbewerb
• Kleine Länder (pequeñas economías)
• Teilnahme der Zivilgesellschaft
Am 1.11.2002 in der 7.Ministerkonferenz in Quito wurde der Beschluss gefasst, eine
Freihandelszone bis 1.1.2005 zu schaffen. Kleine und weniger entwickelte Länder
sollten mit Krediten und Strukturanpassungsprogrammen unterstützt werden. Kritik
wurde von Argentinien und Brasilien am bilateralen Abkommen der USA mit Chile
geübt.
In der 8.Ministerkonferenz am 20.Nov.2003 in Miami wird eine flexible und
schrittweise Verwirklichung einer lateinamerikanischen Freihandelszone in Betracht
gezogen. Erklärung der Minister: „We acknowledge the differences in the levels of
development and size of economies in the hemisphere and the importance of all the
countries participating in the FTAA to attain economic growth…”. Die Rolle und
Bedeutung des Freihandels wird herabgestuft: „We recognize that trade can play a
major role in the promotion of economic development and the reduction of poverty.
Therefore, we underscore that the commitment of countries to integrate trade into
their national development plans, such as Poverty Reduction Strategies, is central to
ensuring the role of trade in development and securing increased trade-related
assistance in the region.”
MCCA(Mercado Común Centroamericano)/CACOM(Central American
Common Market)
1958 werden Verhandlungen aufgenommen, mit dem Ziel, eine Freihandelszone zu
gründen und später einen Gemeinsamen Markt zu schaffen. Vorerst schließen
Guatemala, El Salvador und Honduras einen Vertrag (Tratado de Asociación
48
Económica), am 13.12.1960 schließt sich Nicaragua der Gruppe an und die vier
Staaten unterzeichnen den Tratado General de Integración Económica Centroamericana
(TGIEC). Als Finanzierungsinstitut wird die BCIE (Banco Centroamericano de
Integración Económico) geschaffen, die auch die Währungen koordinieren soll. Es
folgen Verträge über Tratado de Intercambio Preferencial y de Libre Comercio und
Tratado de Integración Económica Centroamericana mit einheitlichen
Importzöllen.1962 tritt Costa Rica bei. Der Sitz des Generalsekretariats ist in
Guatemala.
Der Integrationsprozess wird bis in die 1980er Jahre nicht vorangetrieben. Erst 1986
beginnt mit dem Protocolo de Esquipulas die Vorbereitung und 1992/1993 die
Gründung eines Gemeinsamen Marktes SICA (Sistema de Integración
Centroamericana). Als unterstützendes Organ wird die Secretaría de Integración
Económica Centroamericana (SIECA) geschaffen. 2000 tritt Belize der SICA bei.
Der MCCA hat von allen lateinamerikanischen regionalen Handelsblöcken den
stärksten internen Handelsaustausch mit knapp 30%. In den letzten beiden Jahren
wächst der interne Markt weiter.
MCCA: Der Intraregionale Handel (Prozentanteil vom Gesamthandel)107
LAND
1990
1995
1999
2000
2001
2002a
Costa Rica
9.2
10.1
8.7
10.1
13.9
14.3
El Salvador
30.1
41.6
56.0
55.8
68.2
60.6
Guatemala
24.8
26.3
24.6
25.2
30.5
39.4
Honduras
3.2
14.8
19.2
20.9
25.5
18.9
Nicaragua
14.5
17.9
23.4
22.6
25.7
39.3
MCCA
16.0
21.4
20.1
22.6
28.9
27.5
Fast alle Produkte innerhalb des MCCA werden zollfrei gehandelt. 2002 bestehen
Ausnahmen betreffend Weizenmehl, Röstkaffee und Alkohol. Insbesondere hebt
Nikaragua einen Zollsatz von 35% auf Waren mit Ursprung Honduras ein. Ein
gemeinsamer Außenzoll soll für alle Waren bis Ende 2003 in allen Ländern
harmonisiert worden sein. Ende 2002 sind rund 77% der Waren harmonisiert. Der
Außenzoll beträgt 0% für Kapitalgüter und Rohstoffe, 5% für Rohstoffe aus
Zentralamerika; 10% für Halbfertigwaren aus Zentralamerika und 15% für
Konsumgüter. Der durchschnittliche Außenzoll beträgt 2001 rund 7.5%.108 Die Zölle
sind im CAUCA (Código Aduanero Común) festgelegt.
Der MCCA hat Marktzugang in die USA mittels der Iniciativa de la Cuenca del
Caribe (CBI) und dem Präferenzsystem. Der Anteil des Handelsvolumens des MCCA
mit den USA liegt bei rund 45%. Nach wiederholten Versuchen Zentralamerikas,
einen Freihandelsvertrag mit den USA zu erreichen, begannen die Verhandlungen
107
Fuente: CEPAL, División de Comercio Internacional e Integración,sobre la base de información
oficial de la Secretaría de Integración Económica Centroamericana (SIECA) y la publicación Direction
of Trade Statistics del Fondo Monetario Internacional. a Cifras preliminares Tabelle Raúl Maldonado,
Avance y vulnerabilidad de la integración económica S 30
108
siehe Raúl Maldonado, Avance y vulnerabilidad de la integración económica S 30
49
2000.109 Der vorläufige Abschluss des CAFTA Dez.2003 wurde ohne Costa Rica
gemacht.
Anfang 2004 will der MCCA Freihandelsverhandlungen mit Europa aufnehmen. Die
jetzigen Handelsbeziehungen mit Europa begründen sich auf das Präferenzsystem,
Diálogo de San José und Acuerdo de Cooperación de Luxemburgo.
Mit México wurde nach den Acuerdos de Tuxtla I, II y III ein Freihandelsvertrag
unterzeichnet. Am 15.6.2001 wurde mit dem Plan Puebla-Panama – ein
Infrastrukturprojekt Zentralamerikas und Mexiko – begonnen. In diesem Projekt sind
die verschiedensten Organisationen integriert wie BCIE, BID, CEPAL, CAF, INCAE
(Instituto Centroamericano de Educación), PNUD, SICA und SIECA.
Verschiedene andere Freihandelsverträge wurden durch einzelne Länder und dem
MCCA unterzeichnet, wie im März 2002 mit Panama, mit Chile (unterschrieben
vorerst nur von Costa Rica), mit der Dominkanischen Republik (unterschrieben
vorerst nur von Costa Rica). Ebenso gibt es verschiedene Verträge betreffend
Investitionen. Weitere Verhandlungen sind mit der CARICOM und dem CAN in
Gange.
CARICOM (Caribbean Community and Common Market)
Am 1.5.1968 wird der CARICOM vorerst als CARIFTA (Freihandelszone) von
Antigua, Barbados, Guyana und Trinidad-Tabago gegründet. Es treten auch
Dominica, Grenada, St.Kitts-Nevis, Anguilla, St.Lucia und St.Vincent bei. Danach
folgen Belize, Jamaica und Montserrat. 1969 wird die CDB (Carribean Development
Bank) gegründet. Am 20.8.1973 erfolgt in Trinidad (Tratado de Chaguaramas) die
Gründung und Umwandlung der Freihandelszone CARFITA in einen Gemeinsamen
Markt CARICOM. 1998 tritt HAITI provisorisch und 2002 endgültig als
französischsprachiges Gebiet bei. CARICOM hat 15 Mitgliederstaaten und 5
assoziierte Staaten (britische Kolonien). Sitz ist Georgetown in Guyana. Die
Gründung eines Gemeinsamen Marktes CSME (Economía y Mercado Unico del
Caribe) ist für 2002 geplant gewesen.
Mit den USA wird 2.10.2000 der Vertrag der Cuenca del Caribe abgeschlossen, der
ähnlichen Zugang in den US-Markt gestattet wie die NAFTA Mexiko.
Durch den Vertrag von Cotonou mit den AKP Staaten (Folgevertrag Lomé IV) steht
der CARICOM freier Zugang zum EU Markt offen. Es sind weitere Verhandlungen
im Gange, um auch der EU ab 2008 mit 12 Jahren Übergang freien Zugang zur
CARICOM zu ermöglichen.
109
El 23 de agosto de 2002 el Representante Comercial de los Estados Unidos, R. Zoellick, dirigió una
nota al Congreso de ese país en la cual apoya fuertemente esta iniciativa que considera, entre otros
objetivos, mejorar el acceso a los mercados de bienes y servicios eliminando barreras arancelarias;
simplificar los procedimientos aduaneros para facilitar el comercio; fortalecer las disciplinas para el
tratamiento de la inversión extranjera directa; promover mayor transparencia en las compras del sector
público; y, fortalecer las reglas en campos tales como propiedad intelectual, solución de controversias y
comercio electrónico. El Caribbean & Central American Report de la EIU del 16 de julio del 2002,
menciona que los Estados Unidos han establecido como condición previa al inicio de las negociaciones
para un TLC que Centroamérica perfeccione su AEC. Raúl Maldonado, Avance y vulnerabilidad de la
integración económica Fußnote S 33
50
Verträge wurden 1992 mit Venezuele und 1994 mit Kolumbien geschlossen. Am
Dez.2001 trat ein Freihandelsvertrag mit der Dominikanischen Republik in Kraft, am
15.3.2003 wurde ein Freihandelsvertrag der CARICOM mit Costa Rica unterzeichnet.
Das oberste Organ ist die Konferenz der Staatschefs. Weitere Organe sind der
Ministerrat, Konferenzjunta (Generalsekretär, Konferenzpräsident und voriger
Konferenzpräsident), der Rat für wirtschaftliche Entwicklung und Handel, der Rat für
Außenbeziehungen, Rat für humane und soziale Entwicklung, Rat für Finanzen und
Planung, Komitee für Rechtsfragen, Komitee für
Budget,
Komitee
der
Gouverneure
der
Zentralbanken und das Sekretariat des CCM
(CCS).
Der
CCM
besitzt
verschiedene
Institutionen wie Agencia del Caribe para la
Atención de Emergencia de Desastres; Instituto
Meteorológico
del
Caribe;
Organización
Meteorológica del Caribe; Corporación de
Alimentos del Caribe; Instituto de Salud del
Caribe; Asamblea de Parlamentarios de la CCM;
Centro del Caribe para la administración del
Desarrollo; Instituto de Alimentos y Nutrición del
Caribe. Zusätzlich sind folgende Institutionen
vertraglich mit dem CARICOM verbunden wie Banco del Desarrollo del Caribe
(CDB); Universidad de Guayana; Universidad de las Indias Occidentales; Instituto
Jurídico del Caribe; Secretaría de la Organización de los Estados del Caribe Oriental.
Die Institutionen für den gemeinsamen Markt CSME sind der CCJ (Caribbean Court
of Justice), der 2003 errichtet wurde, Comision para la Competencia Comercial,
CROSQ (Caricom Regional Organization for Standards and Quality).
Es ist ein stetiges Wachsen der Integration zu beobachten und der interregionale
Handel hat 2002 20% vom Gesamthandel erreicht. Trotzdem ist der Freihandel noch
nicht realisiert. Erst 10 von 15 Mitgliedern haben die im Jahre 1992 festgesetzten
Zollsätze erreicht.
CAN (Comunidad Andina de Naciones)
Im Jahre 1969 unterschrieben Bolivien, Kolumbien, Ekuador, Peru und Chile den
Vertrag von Cartagena. Venezuela trat dieser Gemeinschaft 1973 bei und Chile trat
aus dieser Staatengruppe 1976 aus.
CAN erlaubt Produkte, vom Freihandel auszunehmen. Insbesondere Peru wird den
Energiesektor erst 2003 und den Agrarsektor Ende 2005 in den Freihandel integrieren.
Dienstleistungen werden erst 2005 in den Freihandel integriert. Telekommunikation
ist aber bereits einbezogen
1995 tritt für drei Länder Kolumbien, Ecuador und Venezuela die Zollunion mit dem
gemeinsamen Außenzoll AEC (Arancel Externo Común) von 0, 5, 10, 20% in Kraft.
Für Bolivien werden nur 0, 5 oder 10% angewendet. Peru tritt diesem Abkommen
nicht bei.
Das für 2002 angestrebte Ziel für alle Mitglieder den AEC (gemeinsamer Außenzoll)
verbindlich zu machen, wurde in einem Außenministertreffen 18.3.2003 in Bogotá
wiederholt und auf Erfüllung gedrängt. Zumindest 62% der Zolltarife sollen
übereinstimmen. 2005 soll ein Gemeinsamer Markt Mercado Común Andino errichtet
worden sein. Weitere Forderungen sind eine gemeinsame Verhandlungsposition der
51
CAN Länder mit Dritten einzunehmen, Augenmerk auf die Biodiversität und
Energieallianzen zu legen, des weiteren die Gründung der Mesa Andina de Trabajo
betreffend Konsumentenschutz und
eine Plan Andino de Salud en
Fronteras.
Das
oberste
Organ
ist
der
Präsidentenrat. Die Kommission der
Wirtschaftsminister und der Rat der
Außenminister hat die Leitung des
CAN inne. Ein Generalsekretär mit
dem Generalsekretariat führt die
Geschäfte. Der Sitz des CAN ist in
Lima. Weitere Organe des CAN sind
Parlamento Andino, Tribunal de
Justicia,
Consejos
Consultivos
Empresarial y Laboral Andinos, CAF
(Corporación Andina de Fomento),
FLAR (Fondo Latinoamericano de Reservas). Es bestehen Vereinbarungen betreffend
Gesundheit (Convenio Hipólito Unanue), Arbeit (Convenio Simón Rodríguez) und
der „Universidad Andina Simón Bolívar“.
Nach dem Vorbild der EU wurden 2001 mit Ziel 2015 makroökonomische Ziele
definiert: Es wurde ein Budgetdefizit von 3% und die Höhe der öffentlichen Schuld
mit 50% des BIP für jedes Land festgelegt. Ebenso soll die Inflation nur einstellig
sein. Der Compromiso de Lima 17.6.2002 zielt auf die Senkung der Militärausgaben
der Länder und die Schaffung einer Zona Andina de Paz.
INTERREGIONALER HANDEL IM CAN (In Prozenten vom Gesamthandel)110
LAND
1990
1995
1999
2000
2001
2002a
Bolivia
7.2
20.9
27.9
25.4
28.5
28.5
Colombia
5.3
18.3
13.6
15.9
21.6
19.5
Ecuador
6.9
8.2
9.9
13.1
16.6
16.7
Perú
6.4
7.2
5.7
6.4
7.3
6.5
Venezuela
2.8
9.9
5.9
4.8
4.6
4.7
Gesamt CAN
4.2
12.4
8.8
8.5
10.5
10.1
Nach der V.Reunion Mai 2002 in Buenos Aires, VI.Reunion Okt.2002 und der
VII.Reunion Dez.2002 in Lima wird ein Acuerdo de Complementación Económica
zwischen CAN- Mercosur abschlossen und mit 1.Juli 2004 soll eine gemeinsame
Freihandelszone beginnen.
Mit der EU wird Dez.2001 das Präferenzsystem bis Dez.2004 verlängert. In diesen
Vertrag werden Forderungen wie Beachtung der Arbeitsnormen der OIT und der
Umweltnormen aufgenommen, deren Erfüllung der Verlängerung des
Präferenzsystems bis 2014 „förderlich“ sind. Am 15.12.2003 schliesst der CAN mit
der EU einen Acuerdo de Diálogo Político y de Cooperación.
110
a Cifras preliminares. Fuente: CEPAL, División de Comercio Internacional e Integración sobre la
base de información oficial de la Comunidad Andina de Naciones. Tabelle aus Raúl Maldonado,
Avance y vulnerabilidad de la integración económica S 15
52
Auch mit den USA wird das Präferenzsystem verlängert. Venezuela wird aber davon
ausgeschlossen und Ecuador muss vor dem Erhalt der Zollbegünstigungen steuerliche
Maßnahmen betreffend US-Erdölfirmen zugunsten der Erdölfirmen erledigen.
Bedingungen für diese Verlängerung des Präferenzsystems sind weiter die
vorhandene staatlichen Pläne betreffend Drogenhandel, Verletzung geistigen
Eigentums und Kinderarbeit.111
Mercosur (Mercado Común del Cono Sur)
1991 wurde der Mercosur mit Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay
gegründet und am 1.1.1995 in Kraft gesetzt. 1996 schloss Chile und 1997 Bolivien ein
Assoziierungsabkommen mit dem Mercosur. Die Ziele des Mercosur sind ein
gemeinsamer Außenzoll, freier Arbeits- und Kapitalverkehr und die Koordination der
staatlichen Politik. Es werden aber keine Souveränitätsrechte der Staaten abgetreten.
Der gemeinsame Außenzoll wird 1998 von 20% auf 23% erhöht, um mögliche
Billigimporte aus Südostasien einzuschränken. 1998 fordert der argentinische
Präsident Menem eine gemeinsame Währung des Mercosur.
Seit dem 1.1.2000 ist der interne Handel mit Ausnahmen von Zucker und Auto
zollfrei und der Mercosur ist eine Zollunion. Assoziierte Mitglieder sind Chile und
Bolivien, die mittels Präferenzregelungen die nationalen Zölle senken.
Am 18.6.2003 wird in Asunción als neues Ziel des Mercosur die Gründung eines
Gemeinsamen Marktes beschlossen. Venezuela gibt seine Absicht bekannt, dem
Vertrag beizutreten.
Das oberste Organ ist die Konferenz der Staatschefs und der Ministerrat CMC
(Consejo de Mercado Comun) der Wirtschafts- und Außenminister mit wechselndem
Vorsitz - Decision. Weitere Organe sind der Exekutivrat GMC (Grupo de Mercado
Comun) - Resolucion, CCM (Comision de Comercio del Mercosur) - Directivas,
CPC(Comision Parlamentaria Conjunta), FCES (Foro Consultivo Económico-Social)
und SAM (Secretaría Administrativa del MERCOSUR). Sein Sitz ist in Montevideo.
Die Wirtschaftspartner sind in ihrer ökonomischen Struktur stark unterschiedlich.
Eine Verlagerung von Entscheidungen (Kompetenzen) der Nationalstaaten an den
Mercosur erfolgt nicht.112
Der Mercosur beschränkt sich nicht nur auf die wirtschaftlichen Beziehungen,
sondern hat eine Menge Erklärungen im politischen und sozialen Bereich abgegeben.
Das Organ des CPC ermöglicht die Einbeziehung der Parlamentarier der Länder.
Folgende Themen werden aufgenommen: Demokratiefragen, Deklaration über die
Malvinas, Zona de Paz, Kampf gegen den Terrorismus und regionale Sicherheit. Im
sozialen Bereich werden die Themenbereiche Armut, Kinderarbeit, Zugang zu
Medikamenten, Genossenschaftswesen, Migration behandelt. Im Protocolo de Olivo
wurde eine Streitbeilegungsform gefunden.
Die Staatskrise in Argentinien und ihre Auswirkungen auf den Mercosur führte
zwischen Juni 2001 und Dezember 2002 zu vier Treffen der Staatspräsidenten, vier
Treffen des CMC und zu zehn des GMC. Brasilien übernahm sogar die zeitweilige
außerterminliche Präsidentschaft in der zweiten Hälfte von 2002. Der interregionale
111
siehe Raúl Maldonado, Avance y vulnerabilidad de la integración económica S 15ff
112
siehe Joachim Becker, Regionale Integration und Regulation S 135
53
Handel sank 2002 unter dem Handel von 1997 und betrug nur rund 10% von
einstmals 25% des Gesamthandels.
MERCOSUR: INTERREGIONALE HANDEL113(In Prozent vom Gesamthandel
Land
Argentina
1990
1995
1999
2000
2001
2002a
14.8
32.1
30.3
31.8
28.4
22.4
4.2
13.2
14.1
14.0
10.9
5.4
Paraguay
27.4
12.5
13.3
23.7
22.0
22.1
Uruguay
35.1
46.2
44.0
42.9
39.
1 33.3
8.8
20.6
19.9
21.1
17.2
11.4
Brasil
Mercosur
Aktuelle Konfliktbereiche zwischen Brasilien und Argentinien sind vor allem der
Autoexport, dessen Freihandel für 2006 angestrebt wird, Hühnerfleisch und Textilien
aus Brasilien.
Mit dem CAN wird seit 2001 versucht, ein Freihandelsabkommen abzuschließen.
Neben dem wirtschaftlichen Aspekt soll die Zona de Paz erweitert und die
Zusammenarbeit auf soziokulturelle Bereiche ausgedehnt werden. Probleme ergeben
sich in den Bereichen:114
• 20 jährige Übergangszeit für Zollfreiheit von sensiblen Produkten
• Das System von Preisbändern im CAN
• Sicherheitsleistungen für landwirtschaftliche Produkte und Gesundheits- und
Pflanzenschutz
• Ablehnung der bestehenden Präferenzzölle durch den CAN
• Streitbelegung
• Dauer und Umfang der Zollsenkungen
• Ursprungsregeln
Mit der EU werden seit 1999 Verhandlungen geführt. Das Ziel ist ein Vertrag über die
Zusammenarbeit für den freien Güterhandel und Dienstleistungsverkehr. Ein
Abschluss ist noch nicht abzusehen.
Mit den USA werden seit 2002 Gespräche geführt. Das Interesse der USA betrifft vor
allem Investitionen und geistiges Eigentum. Der Mercosur versucht, den erleichterten
Zugang von Agrarprodukten auf den US-amerikanischen Markt zu erreichen. Die
Agrarprodukte sind für den Mercosur der bedeutendste Teil seiner Exporte in die
USA.115
Gruppe der Drei
1990 wurde innerhalb der ALADI ein Zusammenschluss zwischen Mexiko,
Kolumbien und Venezuela geformt. Ab 1995 ist innerhalb der Gruppe der Drei ein
Freihandelsabkommen in Kraft, das bis 2005 einen freien Markt erreichen will.
113
a Cifras preliminares Fuente: CEPAL, División de Comercio Internacional eIntegración, sobre la
base de información oficial.Siehe Tabelle Raúl Maldonado, Avance y vulnerabilidad de la integración
económica S49
114
Siehe Raúl Maldonado, Avance y vulnerabilidad de la integración económica S59
115
Siehe Anhang Tabelle 15
54
NAFTA (North American Free Trade Association)
Am 1.1.1994 trat der NAFTA Vertrag mit USA, Kanada und Mexiko in Kraft. Es
stellt die größte Freihandelszone der Welt mit über 400 Mio. Verbrauchern dar und
schafft ein handelspolitisches Gleichgewicht zu Asien und Europa. Es ist ein auf
Wirtschaftaspekte gerichtetes Projekt.
Der Freihandelsraum umfasst neben Handelsgütern, die in einem Katalog aufgelistet
sind, grenzüberschreitende Dienstleistungen, Energie, Direktinvestitionen,
öffentliches Beschaffungswesen und geistige Eigentumsrechte.
Probleme ergaben sich in der Einräumung des grenzüberschreitenden Transports von
Mexiko in die USA. Aus sogenannten Sicherheitsgründen wurde dieser Verkehr von
den USA untersagt. Ein NAFTA Schiedsgericht erklärte dieses Verbot für ungültig.
Es dauerte von Ende 1995 bis Mitte 2002 bis der Zugang in den US-Markt erlaubt
wurde. Streitigkeiten ergeben sich im Telekommunikationsbereich, wo die USA der
mexikanischen Telefongesellschaft TELMEX unlauteren Wettbewerb bei der WTO
vorwirft; im Zuckexport von Mexiko in die USA
Am 1.1.2003 werden zusätzlich 30 landwirtschaftliche Produkte wie Weizen, Reis
und Fleisch zollfrei gestellt. Nur mehr Mais, Bohnen, Milchpulver und Zucker sind
mit Zöllen sind belastet.
OPEC (Organization of Petroleum Exporting Countries)
1960 wird die OPEC gegründet. Das Ziel ist die Koordination der Erdölpolitik, die
staatliche Beteiligung gegenüber den Ölkonzernen und die Beeinflussung der
Weltmarktpreise. Ecuador und Venezuela sind Mitglieder
EU mit AKP Staaten (Lomé Abkommen)
Am 28.2.1975 wurde der Lomé-Vertrag mit 46 AKP (Afrikanisch-KaribischPazifischen) Staaten bis 1.3.1980 abgeschlossen.
1979 Neuverhandlung des Vertrages als Lomé II. Den AKP Staaten wird freier
Zugang zum EG Markt ohne Gegenpräferenzen gewährt. In ein ExportErlösstabilisierungsprogramm (STABEX) sind Agrarerzeugnisse und ab 1980 auch
mineralische Produkte wie Aluminium, Bauxit, Eisenerz, Graphit, Kobalt, Kupfer,
Mangan, Phosphate, Zinn einbezogen.
Das Abkommen gewährt den AKP Staaten finanzielle Förderungen und freien Zugang
zum EU Markt für gewerbliche Produkte und Vorteile bei der Ausfuhr agrarischer
Produkte in die EU.
Kuba wird am 14.12.2000 als 78.Mitglied in die AKP Staaten aufgenommen.
Nach dem Auslaufen des Lomé IV Abkommen im Jahre 2000 wird ein neues
Abkommen mit 1.4.2003 unterzeichnet. Die Ziele sind Armutsbekämpfung,
nachhaltige Entwicklung und Integration in die Weltwirtschaft. Voraussetzungen für
die Unterstützung sind die Achtung der Menschenrechte, Demokratie und
Rechtstaatlichkeit und eine verantwortungsvolle Staatsführung. Bis 2020 ist eine
völlige Handelsliberalisierung zwischen EU und AKP vorgesehen. Die Vorstellungen
der EU gehen nicht mehr in die Richtung einer einseitigen Präferenzierung zugunsten
der AKP Staaten, sondern zu einem gegenseitigen Freihandel. Kuba nimmt an diesem
Programm nicht teil.
55
2.5.4.Bilaterale Freihandelsabkommen
USA
Kanada
Mexiko
Chile
Costa Rica
Domink.R..
CARICOM
MCCA
Panama
Bolivien
Israel,Jordan
Asien/Korea
Europa
Lateinamer.
a
X
X
X
X
X
X
X
X
Xa
X
X
EUROPA
Asien/Korea
Israel/Joradn
ien
Bolivien
X
Xa
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
2
Panama
X
X
X
X
X
X
MCCA
CARICOM
Dominik.R:
Costa Rica
CHILE
Mexiko
Kanada
USA
Bilaterale Verträge schlossen folgende Länder ab:
2
X
X
X
4
5
X
4
2
1
4
1/1
1
2
3
2
)Mit Ausnahme von Costa Rica
Die aktivsten Länder im Abschluss von bilateralen Freihandelsverträgen sind Mexiko,
Chile und Costa Rica.
2.5.5.Politische Transnationale Organisationen
OAS/OEA (Organisation amerikanischer Staaten)
Am 30.4.1948 wurde die OAS als Teilorganisation der UNO in Bogota gegründet. Sie
dient vor allem der Sicherheit und Verteidigung der Souveränität der Länder und der
wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Zusammenarbeit. Nach dem Ausschluss
1962 von Kuba wegen seiner Staatsideologie und der Billigung der Intervention der
USA in der Dominikanischen Republik 1965 durch die OAS entstanden
Interessensgegensätze lateinamerikanischer Staaten mit den USA. Die Konflikte
entstanden aus den unterschiedlichen Einschätzungen über die Malvinas, ContraInvasion in Nikaragua und Außerkraftsetzung der Verfasssung in Peru 1992
Gruppe der 20 (G-20)
Die „Gruppe der 20“ als Gesprächsforum der wichtigsten Industrie- und
Schwellenländer wurde im Sept.1999 gegründet. Teilnehmer sind die G-8, IWF,
Weltbank, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Südkorea. Ziel ist es, die
Globalisierung zum Nutzen aller Länder zu gestalten
Am 25. Okt.2003 fand die Jahrestagung der G-20 in Morelia MEXIKO statt. Es wird
eine weitere Liberalisierung des Welthandels gewünscht.116 Sorgen bereitet der
Gruppe das hohe US-Leistungsbilanzdefizit, der Schuldenberg einiger
116
„Die Finanzminister der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer G-20 setzen sich im Rahmen
ihrer zweitägigen Jahrestagung in Morelia für eine weitere Liberalisierung des Welthandels ein. Laut
US-Finanzminister.John Snow erwarten sie zudem einen baldigen Aufschwung der Weltwirtschaft.“ In
der Wiener Zeitung vom 28.10.2003 S 15
56
lateinamerikanischer Länder und die Währungsanbindung des Yuan an den US-Dollar
in China, wodurch sich China Vorteile im internationalen Handel verschafft. Die
laufenden WTO-Runde soll bis 2005 zu Ende gebracht werden.
2.6.organisierte Arbeiter und Gewerkschaften
2.6.1.Lohnverhältnisse
Lohnvergleiche sollen einen Eindruck der möglichen Arbeitskostenersparnisse der
Unternehmen geben
VERGLEICH DER KOSTEN IN DER AUTOINDUSTRIE USA-MEXIKO
Stundenlohn
unorganisierter Arbeiter
verarbeitende Industrie
US$ 1999
USA
Mexiko
Stundenlohn
gewerkschaftlich
organisierter Arbeiter in
Autoindustrie
Herstellzeit
für
Assemblierung
eines Autos in ca.
Stunden
19.20
25.00
26
2.12
2.50
33
Der Kostenvorteil je produziertem Auto beträgt daher in Mexiko mindestens US$
1000.- in der Assemblierung. Weitere dementsprechende Ersparnisse ergeben sich in
der Produktionskette der Autoerzeugung.117
Daraus ist auch zu erkennen, dass gewerkschaftlich organisierte Arbeiter einen
Lohnvorteil von über 20% erzielen können.
Der Aufbau der Exportindustrien in Mexiko hat aber keinen positiven Einfluss auf
eine Steigerung der Reallöhne. Insbesondere den in den Sonderwirtschaftszonen
beschäftigten Arbeitern wird die gewerkschaftliche Organisierung vorenthalten bzw.
verhindert. Andrerseits wird Druck auf die Arbeiter in den USA mit dem Argument
der Absiedelung der Fabriken nach Mexiko ausgeübt – die gewerkschaftlichen
Organisierungen und Lohnerhöhungen werden bekämpft.
In den Staaten, in denen der informelle Sektor groß ist, ist der Einfluss des
ungeregelten Arbeitsmarktes auf die Lohnverhältnisse stark. Eine Reservearmee von
Arbeitern ermöglicht eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen.
Der Druck der TNU auf die Kosten der Produktion ist groß. Das Unverständnis der
Arbeiter betreffend der Einsparung von einzelnen Cents steigt mit der Kenntnis der
Verkaufspreise für die erzeugten Waren.118
117
118
siehe Harley Shaiken, The New Global Economy S248 ff
“SAN PEDRO SULA, HONDURAS — When Wal-Mart Stores Inc. demands a lower price for the
shirts and shorts it sells by the millions, the consequences are felt in a remote Chinese industrial town,
at a port in Bangladesh and here in Honduras, under the corrugated metal roof of the Cosmos clothing
factory. Isabel Reyes, who has worked at the plant for 11 years, pushes fabric through her sewing
machine 10 hours a day, struggling to meet the latest quota scrawled on a blackboard. She now sews
sleeves onto shirts at the rate of 1,200 garments a day. That's two shirts a minute, one sleeve every 15
seconds. "There is always an acceleration," said Reyes, 37, who can't lift a cooking pot or hold her
infant daughter without the anti-inflammatory pills she gulps down every few hours. "The goals are
always increasing, but the pay stays the same." Reyes, who earns the equivalent of $35 a week, says
her bosses blame the long hours and low wages on big U.S. companies and their demands for evercheaper merchandise. Wal-Mart, the biggest company of them all, is the Cosmos factory's main
customer. Reyes is skeptical. Why, she asked, would a company in the richest country in the world care
57
2.6.2.Gewerkschaften
Im Sinne des Neoliberalismus sollen die Gewerkschaften nicht die Entwicklung des
Arbeitsmarktes stören: Korporative Gewerkschaften, die eine direkte Mitsprache bei
der staatlichen Sozial- und Wirtschaftspolitik beanspruchen und vor allem in
staatlichen Betrieben (Telekommunikation, Strom, Banken) angesiedelt sind, sollen
aufgelöst, verkleinert oder nur mehr auf betrieblicher Ebene aktiv werden.119 Die
Entmachtung und Mitsprache der Gewerkschaften werden mit Argumenten der
mangelnden Demokratie und Korruption geführt.
2.7.Informelle Sektor
2.7.1.Größe des informellen Sektors
Zum informellen Sektor werden ungeregelte Arbeitsverhältnisse gezählt, wie
Taglöhner, Aushilfen. Weiter werden Straßenverkäufer, Hausierer, Haushalthilfen
und Personen für Hilfsdienste dazugerechnet. Auch Arbeitslose und Personen, die aus
dem Erwerbsleben gefallen sind (Bettler), gehören dazu. Auf Selbstversorgung
ausgerichtete Kleinstbauern bewegen sich im informellen Bereich.
2.7.2.Strategien des Überlebens
Die Ausweitung des Maisanbaus in Mexiko weist auf die schwieriger gewordenen
Lebensumstände insbesondere der Saisonarbeiter und Nebenerwerbsbauern hin. Sie
versuchen so, ihre Selbstversorgung mit dem Grundnahrungsmittel Mais zu
erhöhen.120 Die Produktion für den Markt, um Geld zu erhalten, wird zu Gunsten der
Selbstversorgung zurückstellt.
Die Migration von Mexikanern nach den USA umfasst große Teile der Bevölkerung
des informellen Sektors. Schätzungen gehen von bis zu einer Million Menschen pro
Jahr aus, die in die USA zeitweise oder ganz auswandern. Die Überweisungen dieser
Auswanderer zu ihren Angehörigen machen einen beträchtlichen Teil des
Einkommens dieses Sektors aus. Der Wert dieser Überweisungen erreicht schon das
Niveau der Direktinvestitionen.121
2.7.3.Drogenhandel, Militärgüter
Die Bedeutung des Drogenhandels kann nur geschätzt werden. Aus der Differenz der
Summe der Weltleistungsbilanzen kann das Ausmaß erahnt werden.
about a few pennies on a pair of shorts? The answer: Wal-Mart built its empire on bargains. … From
its headquarters in Bentonville, Ark., the company has established a network of 10,000 suppliers and
constantly pressures them to lower their prices. At the same time, Wal-Mart buyers continually search
the globe for still-cheaper sources of supply. The competition pits vendor against vendor, country
against country.”, Bericht in www.verite.org/news/frameset.htm vom 10.2.2004
119
siehe Kristina Pirker, Der Herbst des Patriarchen S258
120
siehe Magda Fritscher Mundt, Mexikos Landwirtschaft S287
121
“El Salvador logrará en el 2003 un récord en la captación de remesas familiares, las cuales rondarán
los $2.100 millones, enviados por unos 2,5 millones de salvadoreños que residen en Estados Unidos, de
acuerdo con cifras oficiales. Se tenían proyectados $2.041 millones, explicó el gerente de Estudios y
Estadísticas Económicas del Banco Central de Reserva, Luis Aquino.“ Bericht La Nación vom
16.12.2003
58
3. LATEINAMERIKANISCHE INTERESSENSLAGE
3.1.Lokale Unternehmer Lateinamerikas haben geringes Interesse
Die Unternehmer haben durch die hohen Zölle und die hohen Monopolgewinne,
durch die geringe Integration in den Weltmarkt kein Interesse an einer nationalen
Öffnung.122 Die Wirtschaftsstrukturen der Staaten Lateinamerikas sind sehr
unterschiedlich. Brasilien ist durch die Größe des internen Marktes und die relative
Größe seiner Unternehmen an einer Integration und neuen Märkten interessiert.
Chilenische Handelsketten versuchen nach Argentinien vorzudringen. Trotzdem sind
im übrigen Lateinamerika kaum Unternehmen zu finden, die transnational tätig sind.
3.2.Staat als treibende Kraft
Die Lösung aus der nationalen finanziellen Krise sieht die staatliche Bürokratie im
Zufluss von Auslandskapital. Durch den dominanten Diskurs für eine neoliberale
Politik herrscht eine große Überzeugung, dass der Freihandel mehr Export und der
Markt die nationalen Unternehmen konkurrenzfähiger macht. Durch den steigenden
Export werden Wachstum und Beschäftigung steigen. Diese Überzeugung ist vor
allem in den Deklarationen der Ziele der Handelsverträge von Mexiko, Mittelamerika
und Karibik zu finden.
Die Länder Mexiko, Costa Rica und Panama stehen dem Bemühen dieser Staaten der
Region, eine vertiefende Integration zu erreichen, abwartend gegenüber. So weist das
Ausscheren aus der Gruppe der mittelamerikanischen Länder und die vorläufige
Ablehnung von Costa Rica, der CAFTA (Freihandelzone Mittelamerikas mit den
USA) im Dez.2003 beizutreten, auf eine unabhängige Haltung hin.
In den Staaten Südamerikas sind dagegen Tendenzen zu erkennen, neben einer
wirtschaftlichen auch eine politische Integration zu erreichen. Durch die neuen
Regierungen in Brasilien und Venezuela werden Gegenpositionen zu den
Vorstellungen der USA aufgebaut.123
122
“El equipo negociador costarricense recibió ayer una ovación del centenar de empresarios reunidos
para escuchar las explicaciones que siguieron a las pláticas desde el “cuarto adjunto”, preparado para
ese fin en el hotel Mayflower. Los representantes de otros países centroamericanos no corrieron la
misma suerte, pues ayer mismo enfrentaron el enojo de importantes sectores productivos de sus países.
Sin embargo, el ministro Trejos felicitó a sus homólogos centroamericanos por haber obtenido un
acuerdo que llena las aspiraciones de sus países y les dio la enhorabuena. ... El consenso fue
prácticamente total. Aplausos, abrazos y júbilo causó entre empresarios, diputados, políticos y
representantes de diversos sectores el anuncio dado en el “cuarto adjunto”, donde se reportan a los
sectores productivos los detalles de las negociaciones. Rafael Carrillo, presidente de la Cámara de
Industrias de Costa Rica (CICR), dijo en Washington que siempre se tuvo claro que se persigue el
beneficio para el país, por lo que no tiene sentido cerrar un acuerdo en el que queden grandes
perdedores.”, Bericht der La Nacion 17.12.2003 nach dem Ende der Verhandlungen über den CAFTA
in Miami
123
“The most pointed example of such independence was the refusal of most Latin American nations to
support the American-led war in Iraq. In the United Nations Security Council, Chile and Mexico
opposed a resolution authorizing force in Iraq, and only 7 out of 33 Latin American and Caribbean
nations supported military action. … The administration has clashed repeatedly with Brazil, South
America's largest country. The disagreements have resulted in a stalemate over what is probably the
most widely sought project in the hemisphere: the establishment of a free trade area from Alaska to
59
3.3. Regionalisierung und die Interessen der USA
Regionale wirtschaftliche Zusammenschlüsse wie Mercosur oder ALADI stellen
Herrschaftsansprüche der USA in den Amerikas in Frage. Sie schließen die USA aus
dieser Wirtschaftszone ausdrücklich aus. Daher versuchen die USA, über bilaterale
Abkommen die Herrschaftsansprüche der USA zu sichern und die Integration von
rein lateinamerikanischen Handelszonen zu erschweren. Die NAFTA, die Verträge
mit den mittelamerikanischen Staaten und Chile, die Carribean Basin Initiative bieten
diesen Staaten durch die USA einen Zugang zu einem großen Absatzmarkt, schaffen
aber durch immer neue Regeln und Ausnahmen bürokratischen Hürden für eine
weitere Integration mit anderen lateinamerikanischen Ländern. So benötigten die
südamerikanischen Länder fast 4 Jahre, um die alten Regeln des ALALC an die neuen
Gegebenheiten des ALADI anzupassen. Außerdem werden die Interessen für die
Unternehmen geringer, Zugang zu anderen Absatzmärkten zu bekommen, wenn ihnen
schon der US-Markt offen steht.
Aus den Ergebnissen der NAFTA zeitigt sich vornehmlich ein Interesse der USA
bzw. deren TNU an der Senkung der Arbeitskosten durch die Verlegung der
arbeitsintensiven Produktion zu Billigarbeitsplätzen. Dafür liegen Mexiko und
Mittelamerika aus Raum- und Zeitgründen optimal.
Für die USA ist Lateinamerika für den Absatz ihrer Produkte ein kleiner Markt.
Trotzdem ist für die großen Handelsketten der USA Mexiko und Mittelamerika ein
Markt vor der Haustür. Das Vordringen von Wal-Mart nach Mexiko weist in diese
Richtung. Der Infrastrukturplan „Puebla-Panama“ kann die Integration dieses Marktes
in den US-Markt erleichtern.
Das Interesse der USA, in Lateinamerika im Bereich von Dienstleistungen eine
bessere Position zu erhalten, soll aber nicht übersehen werden. Die Übernahme von
Unternehmen vor allem in Südamerika durch europäische Firmen im
Tourismusbereich, Bankensektor, etc. hat in den USA wirtschaftspolitische
Gegenmaßnahmen geführt. Der ALCA ist ein Versuch der USA, Lateinamerika näher
an den US-amerikanischen Markt zu binden.
Nach der Größe und dem Handelsvolumen der USA wäre aber Südostasien und vor
allem China ein zukünftiger kongruenter Partner für die USA. Großbetriebe
produzieren für große Handelsketten. Kleinere Länder wie in Lateinamerika sind mit
ihren mangelnden Produktionskapazitäten eher als Absatzmärkte und
Produktionsstandort für Nischenprodukte anzusehen.
3.4.Regionale Wirtschaftsorganisationen und WTO
Die WTO wird durch die Formierung von regionalen Freihandelszonen und
bilateralen Verträgen geschwächt. Das Prinzip der Meistbegünstigung wird dabei
durchbrochen. Die WTO ist durch die Unterschiede ihrer Mitglieder in der
wirtschaftlichen Struktur und Größe in wirtschaftlichen Krisen weniger
handlungsfähig, nationale Interessen zu einem Konsens zu führen. Insbesondere die
Unterschiede in der Behandlung landwirtschaftlicher Produkte und Fragen betreffend
geistigen Eigentums verhindern vorerst eine Erweiterung der Liberalisierung.
Argentina by next year” Analyse Latin American Allies of U.S.: Docile and Reliable No Longer By
Christopher Marquis in der New York Times vom 9.1.2004
60
In den regionalen und bilateralen Verträgen können die nationalen Interessen stärker
berücksichtig werden. Auch ist das Abtauschen von Vorteilen leichter durchführbar.
Für die USA sind diese Verhandlungen vorteilhaft, da sie gegen für sie im Umfang
geringen Zugeständnissen größere Vorteile erhalten. Durch die Marktmacht,
Wissensvorsprung und Größe der USA sind die Verhandlungen und die Durchsetzung
ihrer Interessen leichter zu bewerkstelligen. Die bevorzugte Behandlung von ärmeren
Volkswirtschaften im Sinne von Präferenzabkommen innerhalb der WTO
widerspricht den Interessen der USA.
4. WIDERSPRÜCHE DER NEOLIBERALEN
GLOBALISIERUNG IM HANDEL
Monopol und Marktausweitung
Betriebe sind bestrebt, Zollgrenzen zum Schutz ihrer Produktion aufrechtzuerhalten.
Monopole ermöglichen den Betrieben, einen höheren Gewinn zu realisieren.
Gleichzeitig aber bedingt der Vorteil der Skalenerträge durch eine größere Produktion
und durch eine entsprechende Unternehmensgröße auch einen größeren Markt. Diesen
Widerspruch aufrecht zu erhalten und auf anderen Märkten durchsetzbar zu machen –
das heißt, trotz Beschränkungen für den Zugang von ausländischen Produkten auf
dem Inlandsmarkt, die Auslandsmärkte für die nationalen Produkte zu öffnen - besteht
im Ausmaß der politischen Wirtschaftsmacht eines Staates. Die USA haben neben
einem kaufkräftigen Markt auch Kapital in Form von Investitionen und Krediten zu
bieten. Dies ermöglicht den TNU aus den USA in kleineren lateinamerikanischen
Staaten bei Marktöffnungen monopolartig den Markt zu organisieren und den
Widerspruch für sich zu nützen.
Devisenerlöse durch Produktionsteilung und steigender Importdruck
Die Maßnahmen der Unternehmen zur Senkung ihrer Produktionskosten durch
Auslagerung von Produktionsteilen führt gleichzeitig zu geringerem Einkommen bzw.
sinkender Nachfrage in den Industrieländern. Ein geschwächter Staat und
Gewerkschaften schaffen es nicht, die sinkende Nachfrage durch Lohnsteigerungen
und Umverteilung aufzufangen. Die Unternehmen nehmen sich selbst die
Inlandsnachfrage nach ihren Produkten. Für transnationale Handelsunternehmen
bleibt der Ausweg, neue Märkte in Lateinamerika zu suchen. Steigende Devisenerlöse
für Lateinamerika durch Produktionsteilung erhöhen den Importdruck durch TNU in
Lateinamerika.
Arbeitslosigkeit und Marktausweitung
In Lateinamerika konkurrenzieren billige Importe von ausländischen Konsumgütern
die nationalen Unternehmen, die dadurch ihre Produktion einstellen bzw. ihre
Betriebe verkaufen. Die steigende Arbeitslosigkeit vergrößert den informellen Sektor.
Anstatt einen größeren Bevölkerungsteil in den Markt zu integrieren, schafft die
neoliberale Politik mit der Öffnung der Grenzen, den Markt und die Nachfrage in
Lateinamerika zu verkleinern:
• Der Handelsgütermarkt wird verkleinert – die Bevölkerung geht in eine
Subsistenz- und Tauschwirtschaft.
• Die Nachfrage nach Arbeit fällt und die informelle Arbeit steigt an.
• Die Leistbarkeit von öffentlichen Dienstleistungen wie Strom und Wasser
nimmt ab.
61
Kapitalimport und Exportsteigerung durch Geldwertstabilität scheitert
Die Politik einer harten Währung, um Auslandsinvestitionen anzuziehen, verteuert die
Exporte und lässt die Exporterlöse sinken - insbesondere dann, wenn die Produkte
wenig konkurrenzfähig am Weltmarkt sind. Die harte Währung fördert die Importe
und Devisen fließen ab. Im Falle einer Weichwährungspolitik könnten zwar die
Exporte gesteigert und Deviseneinnahmen aus dem Außenhandel lukriert werden, der
Kapitalzufluss aus Anlagevermögen würde sich verringern. Die Kapitalaufbringung
durch Handelsbilanz und Anlagevermögen mittels der Währungspolitik scheitert.
Kapitalimport durch hohe Zinsen und Industrialisierung
Hohe Realzinsen ziehen das Finanzkapital an. Unternehmen erwirtschaften aber bei
diesen hohen Zinsen niedrigere Gewinne. Die Fähigkeiten der Unternehmen, aus
eigenen Mitteln Investitionen zu finanzieren, ist gering. Das Ausweichen auf die
Herstellung eines Monopols, um damit die Gewinne wiederherzustellen, ist den
Unternehmen einerseits durch die Marktöffnung und verstärkte ausländische
Konkurrenz verwehrt und andrerseits sind sie meist zu schwach, um die Konkurrenz
auszuschalten. Die Kapitalaufbringung sinkt und die Abhängigkeit vom
Auslandskapital steigt.
Flexibilität und Komplexität der Regionalisierung gegen Durchschaubarkeit von
multilateralen Handelsregeln
Die Rücksichtnahme auf vorhandene Strukturen und Entwicklungsmöglichkeiten
durch regionale Handelsblöcke erzeugt zu gleicher Zeit eine unüberblickbare Vielfalt
an Regeln und Vorschriften. Die Kostenvorteile eines freien Handels, der Zeitgewinn
durch wenige Regeln und die Sicherheit in den Bestimmungen eines multilateralen
Handels für TNU stehen im Gegensatz zu den Barrieren von regionalen Blöcken.124
Schutz des geistigen Eigentums versus Standardisierung für den Weltmarkt
Die Produktstandardisierungen haben zumeist Patente als Grundlage. Der Druck der
Industrieländer im Handel den Schutz des geistigen Eigentums durchzusetzen und für
die Patente Gebühren zu erhalten birgt in sich die Gefahr, dass große Produzenten
oder Länder eigene Standards setzen, um die eigene Produktion zu schützen oder
Gebührenzahlungen für die Patente zu erhalten. So verhindern die verschiedenen
Fernsehnormen wie PAL, SECAM, NTSC die Produktion von Fernsehgeräten und
Fernsehprogrammen im Weltmarkt. Die Durchsetzung der Standards bzw. den
Widerspruch aufzulösen schaffen daher nur wirtschaftlich starke Länder oder TNU.125
124
But the regions which do exist and those which may form do offer a challenge for the international
organisations. Both they and the regions will need to accept that there is a conflict between fully
flexible systems and transparency. The advantages for economic agents of multilateral transparency
and certainty may be greater than they seem to regional policy- makers. The advantages of flexibility
for regions, however, may be greater than they seem to the WTO.” Sheila Page, The WTO and
Regionalisation S44
125
„Given its huge consumer market and an economy in rapid ascent, trade experts say, China will
increasingly have the power to influence standards in technology, just as Britain set standards in the
19th century and the United States in the 20th century. Today, the principal international standardsetting organizations have representation from many countries, including China, but American interests
often carry the greatest influence. … If the Chinese have the biggest market for cellphones, DVD
players, computers and other things, they will have a lot of power to set technology standards. …
China's effort to develop its own technical standards for the next generation of DVD's appears to be an
effort to avoid hefty royalty payments to patent-holding corporations in Japan, the United States and
62
5. NEUE STRUKTUREN DER WIRTSCHAFT
LATEINAMERIKAS
5.1. Mexiko und MCCA stützen sich auf Maquilaindustrie
Die Erzeugung in Maquilas wird zur bedeutendsten Exportindustrie von Mexiko und
Mittelamerika. So beträgt der Anteil der Maquila-Exporte an den Gesamtexporten
Mexikos fast 50%.
MÉXIKO: ENTWICKLUNG DER MAQUILA INDUSTRIE 1980-2001126 (In Mio. US$ und
Prozenten)
Gesamt Export
Export Maquila
Export Anteil
Import Anteil Vorprodukte
JAHR
Mio.US$
Industrie Mio.US$
Maquila %
Maquila Industrie %
1980
18 031
2 519
14.0
69.3
1985
23 307
5 093
19.0
74.9
1990
24 056
13 873
34.1
75.5
1995
79 542
31 103
39.1
70.1
1996
96 000
36 920
38.5
77.4
1997
110 431
45 166
40.9
78.9
1998
117 460
53 083
45.2
73.7
1999
136 391
63 853
46.8
70.8
2000
166 455
79 468
47.7
67.2
2001
158 547
76 881
48.5
68.2
5.2.Veränderung der Exportstruktur der Produkte
In Mexiko und MCCA verändert sich die Exportstruktur in Richtung auf
Industrieprodukte der Elektronik und Kommunikations- und Informationstechnologie.
In Südamerika verstärkt sich der interregionale Handel und er stützt sich vor allem
weiter auf Rohstoffe und verarbeitete Rohstoffe. Brasilien stützt sich auf den großen
internen Markt und erzielt Exporterfolge auch im Bereich Hochtechnologie. Zu
erwähnen ist hier die Flugzeugindustrie.127
5.3.Konzentration der Exportstruktur
Die Konzentration auf die USA verstärkt sich in den Ländern, die ihren Handel als
Freihandel betreiben und bereits ihren Hauptmarkt in den USA hatten. Dies ist vor
allem in Mexiko, Zentralamerika (mit Ausnahme von El Salvador) und dem
angrenzenden Südamerika Venezuela und Kolumbien zu beobachten. Brasilien
dagegen hat einen stark gestreuten Exportmarkt.128
Europe. About half of the world's DVD players are now made in China. … The Chinese have, in fact,
adopted roughly 8,000 international product standards, but they have also created 20,000 national
product standards…” Bericht New York Times vom 13.1.2004
126
Fuente: CEPAL, División de Comercio Internacional e Integración, sobre la base de información
del Instituto Nacional de Estadística, Geografía e Informática (INEGI) de México
(http://www.inegi.gob.mx/). Aus Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad de la inserción
internacional, S22
127
128
Siehe Anhang Tabelle 16
“The other successful exporters in the region (Mexico, Central American countries, and
theDominican Republican) have adopted a trade strategy predominantly oriented to the United States
63
KONZENTRATION DER EXPORTE NACH PRODUKTEN129
5.4.Industrielle Verarbeitung der Rohstoffe verstärkt sich
Die Weiterverarbeitung der Rohstoffe zeigt ein nicht einheitliches Bild. Es weist aber
auf eine Verstärkung in Richtung mehr Verarbeitung der Rohstoffe hin. So konnten
landwirtschaftliche Rohstoffe wie Kaffee, Tabak, Kakao und Holz sowie textile
Rohstoffe einen höheren Exportwert durch Verarbeitung erzielen. Dagegen
verschlechtert sich die Ertragslage im Bereich von Kupfer.130
5.5.Verstärkte Subsistenzwirtschaft der Landwirtschaft in Mexiko
Die Privatisierungen im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion und
Vermarktung (CONASUPRO) als Folge der neoliberalen staatlicher Politik führen zu
Unsicherheiten der Bauern. Die Sicherheiten im Absatz der Produkte durch die
CONASUPRO wurden durch die Marktkonkurrenz ersetzt. Die Unsicherheit in der
Vermarktung führt zu einem Rückzug auf traditionelle Produktion wie Mais. Die
Fleischproduktion kann mit dem Bevölkerungswachstum nicht mithalten und Mexiko
market and in which low-wage assembly-type operations prevail. Buitelaar, Padilha and Urrutia (1999)
attempted to asses whether this export drive was based merely on “spurious” competitiveness (lowwages and lack of regulations) or whether the absorption of technical change could also been observed.
Their conclusions were not optimistic. Maquila activities are above all intensive in the use of lowskilled labour, of abundant supply in Central American, Caribbean basin countries and Mexico.
Therefore, the authors concluded that it would be unlikely that those ctivities would lead those
countries to reach a sustainable growth path with social equity. Moreover, the diffusion of knowledge
through maquila to other sectors is still limited, on the one and because of the strong dualism between
maquila and domestic production and, on the other hand, because of the limited absorption capacity in
the domestic economies.” in Vivianne Ventura-Dias, Mabel Cabezas and Jaime Contador, Trade
reforms and trade patterns S10
129
Grafik aus Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad de la inserción internacional,
S13 Die Konzentration wurde nach Herfindahl-Hirschman (HH) Index berechnet
130
Siehe Anhang Tabelle 17
64
ist zum zweitwichtigsten Importeur
Fleischprodukten geworden.131
der
USA
von
US-amerikanischen
Die Öffnung der Agrarmärkte für Importe brachte den Zerfall der inländischen
Produktionskette
von
landwirtschaftlicher
Produktion
und
Nahrungsmittelproduktion.132 Die Ursachen dieser Änderung sind in mehreren
Punkten zu finden:
• Auswahl und Qualität der Importprodukte
• Verkaufslogistik und unternehmerische Fähigkeiten der Unternehmer der USA
• schon bestehende Unternehmensbeziehungen zu TNU
• Ermöglichung von Zahlungszielen an die verarbeitende Industrie durch den
Zugang der ausländischen Agrarproduktlieferanten zu günstigen Krediten in
den USA
• Hohe Transportkosten für die lokalen Agrarprodukte zu den Zentren des
Konsums wegen mangelnder Infrastruktur
• Ungenügende und teure Lagerkosten für die lokalen Agrarprodukte
Der Wunsch, durch mehr Konkurrenz ein verbessertes und vermehrtes lokales
Angebot an Agrarprodukten zu erhalten erfüllt sich nicht. Die Bauern in Mexiko
verfolgen eine Strategie der Risikominimierung.
5.6.NAFTA und USA: Auslagerung der Arbeit
Die Erfahrungen der USA mit NAFTA zeigen ein steigendes Handelsbilanzdefizit mit
Mexiko. In der Phase der Unterzeichnung des Vertrages mit Mexiko waren es aber
gerade die Wirtschaftspropheten, die das Gegenteil vorhergesagt hatten und so den
Kritikern des Vertrages in den USA ein Argument gegen den Vertrag entzogen
hatten.133 Insbesondere arbeitsintensive Teile der Produktion werden von den USA
nach Mexiko ausgelagert und die USA verlieren Arbeitsplätze.
131
„Hinsichtlich der Rolle der einzelnen Anbausorten wurde bei 9 der 10 führenden Getreidesorten die
Anbaufläche verglichen mit der Zeit vor den Reformen verringert. Nur bei Mais wurde die
Anbaufläche ausgeweitet, größtenteils weil er von der Masse der Kleinbauern im Zuge ihrer Strategie
der Selbstversorgung angebaut wird.“, Magda Fritscher Mundt, Mexikos Landwirtschaft S286
132
„Agroindustrielle Aktivitäten nähren sich heute bevorzugt aus Importen und ersetzen ihrerseits
fortschreitend die heimische Produktion. Diese Präferenz für ausländische Produkte, insbesondere USAmerikanische, lässt sich auf einige Faktoren zurückführen, vor allem die höhere Qualität, die bessere
Aufmachung und die größere Auswahl gegenüber dem internen Angebot. Ein ebenso relevantes
Element ist die extreme Effizienz des Exportsystems der USA hinsichtlich der Verkaufslogistik (bei
Lieferzeiten und Liefermengen), weil der Unternehmer dadurch die hohen internen Kosten für
Lagerung spart. Ein weiterer Grund für die Bevorzugung des ausländischen Angebots durch die
Importeure ist die Einfachheit und Unkompliziertheit, mit der sich die Importnetze nutzen lassen, im
Gegensatz zu den schwierigen Verhandlungen mit einheimischen Produzenten, die nur selten für
Dienstleistungen im Bereich des Verkaufs organisiert sind... Wie wir bereits weiter oben erwähnt
haben, ist auch die Versorgung der Importeure in Mexiko mit günstigen Krediten seitens der
Vereinigten Staaten...“,Magda Fritscher Mundt, Mexikos Landwirtschaft S284
133
„The U.S. trade surplus with Mexico peaked at $5.7 billion in 1992. NAFTA proponents widely
cited this trade surplus during the debate over ratification in the U.S. Congress in 1993 and projected
significant growth in U.S. surpluses with Mexico through the 1990s and beyond /Hufbauer 1993).
Instead the U.S. trade surplus slipped to $.5 billion in 1994 on the eve on Mexico’s peso devaluation
and then went over a cliff to a record $16.8 billion trade deficit as the Mexican economy imploded in
1995, … resulting in large U.S. trade deficits for the rest of the decade, culminating in the record $34,3
billion deficit in 2000.”, Harley Shaiken, The New Global Economy S244
65
Die Auslagerung der Arbeit findet nicht nur bei Produktion mit niedriger Technologie
(Textilien) statt. Vor allem im Bereich der Kommunikations-und
Informationstechnologie zeigt sich ein ständiger Abfluss von Arbeitsplätze aus
USA.134
5.7.NAFTA und Mexiko: Konzentration und Sinken der lokalen
Wertschöpfung
Die Auswirkungen des Freihandels auf die Industriestruktur Mexikos hat eine völlige
Veränderung des Außenhandels gebracht:135 136 Der Export mit Rohstoffen und deren
Produkte sank von 65% (1985-87) auf 18% (1999-01). Die Exporte konzentrieren sich
auf die USA und einige TNU dominieren den Exportmarkt. USA ist mit fast 90% der
Exporte der größte Außenhandelspartner Mexikos. Die Exporte stützen sich auf
Textilien (Industrie mit niedriger Technologie), Autos (Industrie mit mittlerer
Technologie) und Computer (Industrie der Hochtechnologie)
Die Steigerung des Außenhandels ist nicht auf gesteigerte Exporterfolge der
nationalen Klein- und Mittelbetriebe zurückzuführen. Oftmals besteht die Steigerung
aus dem innerhalb oder zwischen TNU stattfindenden Handel. Die Vorteile für
Mexiko sind mehr Beschäftigung und Erhalt von Devisen. Der Nachteil ist die
steigende Abhängigkeit von einem Markt und wenigen Produkten.
Nationale Wertschöpfungsketten lösen sich auf – Exporte erfordern Importe aus dem
Ausland und erzeugen eine geringe lokale Wertschöpfung. Die Produktionsstätten
sind verlängerte Werkbänke. Die für die USA erzeugten Produkte haben keine
Verbindung zu den vorhandenen mexikanischen Erzeugnissen. Der Markt allein
erzeugt diese Verbindung nicht. Die Abwesenheit des mexikanischen Staates im
Sinne eines neoliberalen Staates lässt die Möglichkeiten zum Aufbau einer Integration
ungenützt.137
Die steigende Exportproduktion der Maquilas kann die steigende Bevölkerungszahl
allein nicht beschäftigen. Die neue Beschäftigung erfolgt nur zum Teil (rund 70%)
mit sozialer Absicherung. Die informellen Beschäftigungsformen werden nicht
verkleinert. Die sozial abgesicherten Arbeitsplätze bleiben unter 40% der
Gesamtbeschäftigten. Der Druck zur Auswanderung in die USA bleibt bestehen.
Die realen Löhne nehmen trotz der Zunahme der Arbeitsproduktivität ab. Die
Kostenersparnisse, die durch die verbesserte Kapitalausstattung der Exportbetriebe
erzielt werden, werden nicht an die Arbeiter weitergegeben.
134
“Un informe del Departamento de Comercio dijo el mes pasado que un número creciente de
empleos de alta tecnología están siendo exportados de Estados Unidos a Canadá, la India, Irlanda,
Israel, Filipinas y China, y pronosticó que muchas empresas estadounidenses que no exportaron ya esos
empleos piensan hacerlo en un futuro cercano.” Artikel in La Nacion vom 8.1.2004
135
siehe Peters: Globalisierung auf Mexikanisch S230ff
136
siehe Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad de la inserción internacional, 12ff
137
Aunque la industria maquiladora genera empleos y divisas, y en el largo plazo pueda promover el
aprendizaje y el progreso técnico, es necesario invertir en recursos físicos y humanos para viabilizar
estos resultados.”; Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad de la inserción internacional
S10. Hierbei sei auch an den Kreiskyschen Austroporsche erinnert, der den deutschen Autokonzernen
nahe legte, in Österreich nicht nur Autos zu verkaufen, sondern auch Autos zu erzeugen.
66
Die Betriebe, die asiatischen Eigentümern gehören und unter deren Führung stehen,
bringen Führungsmodelle nach Lateinamerika, die der Mentalität und sozialen
Ansprüchen der Arbeiter oftmals widerspricht.
Der Wunsch der lokalen Politiker an diese Betriebe als Fitmacher und
Technologiebringer wird enttäuscht.
5.8.MCCA: Orientierung nach Norden
Die Schaffung des mittelamerikanischen Marktes zeigt geringe wirtschaftliche
Ergebnisse für die Mitglieder. Die Ausrichtung der mittelamerikanischen Länder
tendiert eher auf den US-Markt. So kamen die Verhandlungen für die Errichtung einer
Freihandelszone Zentralamerikas mit den USA rasch in Gang und innerhalb von 2
Jahren zu einem Abschluss. Nur Costa Rica unterschrieb vorerst den
Freihandelsvertrag in Miami Dez.2003 mit den USA als CAFTA nicht. Die anderen
vier Staaten des CAFTA gaben trotz gemeinsam vereinbarten Positionen den USA
nach. Streitpunkte für Costa Rica blieben die völlige Öffnung der Versicherungen und
Elektrizität.138 Die Quoten für den Export von Textilien nach den USA sind zu gering.
Die von den USA geforderten Importquoten nach Costa Rica von Zucker,
Hühnerfleisch, Reis und Zwiebel sind zu hoch. Costa Rica unterschrieb nach
Nachverhandlungen im Jänner 2004.
Die Industrie- und Exportindustrie der zentralamerikanischen Staaten wird durch
Eintritt eines TNU völlig verändert. Wie der Eintritt der Bananenfirmen zu Beginn
des 20.Jahrhunderts die Wirtschaftstruktur änderte, haben Produktion von TNU eine
Umstrukturierung der Wirtschaft zu Folge. In Costa Rica brachte die Errichtung einer
einzigen Fabrik von INTEL 1999 eine veränderte Außenhandelsstruktur mit sich. Der
Exportanteil von Hochtechnologie stieg von 3% auf 37%. Vor allem in El Salvador,
etwas weniger in Guatemala und Honduras findet durch die Maquilas im
Textilbereich eine Umstrukturierung des Exports von den Rohstoffen auf Produkte
der verarbeitenden Industrie statt.
5.9.Mercosur – kein Zwang zur Integration
Die Hauptrolle im Export spielen nach wie vor die natürlichen Rohstoffe und die
daraus produzierten Güter (63% auf 48%)
Der Zustrom von Investitionen in Zweigwerken von TNU (Automobil und
Telekommunikation) dient der Ausweitung der Produktion für den gemeinsamen
Markt des Mercosur. Der interregionale Handel stieg. Es dominieren die Produkte mit
höherer Wertschöpfung.139 Die Privatisierungen haben vor allem den Zustrom von
europäischen Unternehmen gebracht.
Die fehlende Aufgabe von Souveränitätsrechten der Nationalstaaten schaffen keinen
einheitlichen Markt. Die Krise der Währungen und die Währungskonkurrenz
138
Das Versicherungswesen INS (Instituto Nacional de Seguros) und Elektrizität ICE betreiben
staatliche Betriebe. Es gibt Gerüchte, dass Abgeordnete aus Costa Rica die US-Verhandler
aufforderten, die völlige Öffnung dieser Dienstleistungen zu verlangen. Siehe Berichte La Nacion vom
16.12.2003
139
siehe Luiz Augusto Estrella Faia, Regionale Integration, S187
67
zwischen Argentinien und Brasilien weisen auf die wirtschaftliche Konkurrenz hin,
die trotz Freihandel bei unterschiedlicher Währungspolitik entstehen.
5.10.CAN – nichts Neues
Dominant bleiben im Export die Rohstoffe und deren Verarbeitung (92% auf 86%).
Der regionale Handel hat kaum eine Änderung in der Produktions- und Exportstruktur
gebracht
5.11.CHILE bleibt bei seiner Exportstruktur
Chile konzentriert seine Exporte im Bereich der Rohstoffe und deren Verarbeitung
(96% auf 90%). Entscheidende Änderungen in seiner Handelsstruktur sind nicht zu
erkennen.140
5.12. Multilateraler Handel als Umorganisation der Produktion
Die ungleiche Liberalisierung im Welthandel, wie an den Beispielen Quoten für
Textil- und Agrarprodukte, Änderung des Lomé-Abkommen zu ersehen, weist darauf
hin, das die WTO Richtung Verteilung der Exporterlöse über Marktentscheidungen
geht. Das bedeutet die Umverteilung des Einkommens über den Welthandel von den
im Markt Schwächeren zu den Stärkeren.141
An der Entwicklung des Welthandels ist zu erkennen, dass die Globalisierung vor
allem von den TNU vorangetrieben wird. Der Netto-Welthandel (Exporte ohne für die
Exportproduktion notwendigen Importe) hat bei weitem nicht die Steigerung erreicht,
die ihm durch die gesteigerte Weltproduktion zukommen sollte. Die lokalen
Produktionen steigern nur im geringen Ausmaß ihre Exporte. Es kommt zu keiner
Marktausweitung der Produkte, sondern zu einer Umorganisation der Produktion und
Aufteilung und Verlagerung der Produktionsschritte. Die Produktion wird
transnational.
5.13.Lohnverhältnisse als internationale Verhältnisse
Die Löhne werden durch die Bedingungen des Arbeitsmarktes bzw. die
Marktkonkurrenz bestimmt. Nicht nur der nationale Arbeitsmarkt spielt eine Rolle,
auch internationale Vorgaben werden in Lohndiskussionen eingebracht. Internationale
Vorgaben bestimmen lokale Lohnverhandlungen. Die transnationale Teilung der
Produktionsschritte ermöglicht Arbeitskostenvergleiche.
140
“A recent evaluation of Chilean industries’capacity to compete with enterprises from major
countries of the Southern Common Market(Mercosur) identified just three manufacturing industries –
agro-industries (fruits and vegetables); chemistry (organic/ resource based) and publishing as highly
competitive. Other traditional industries such as furniture, textile, apparel and shoes were considered to
be only partially competitive.” in Vivianne Ventura-Dias, Mabel Cabezas and Jaime Contador, Trade
reforms and trade patterns S 10
141
“As the example of Textiles and Clothing proves, the WTO shows more understanding for less
quick liberalisation, when this is in the powerful North’s interest. If liberalisation, itself were actually
the aim, this would be inexplicable. However, if one assumes that neoliberal policies, which are
policies of redistribution in favour of the rich (cf. for detailed arguments Raffer 1999), are the main
agenda, this would immediately make sense.” Kunnibert Raffer, The New Regime’s Effects, S25
68
5.14. Schwankende Terms of Trade
Die Rohstoffpreise sind mangels Markteingriffe starken Schwankungen je nach
Konjunktur ausgesetzt. Das Sinken der Kaffeepreise in den letzten beiden Jahren ist
dafür kennzeichnend.142 Das Verhalten der relativen Preise für Rohstoffe ist
umstritten und unterschiedlich.143
Das Verhalten der Terms of Trade ist dementsprechend nicht eindeutig zu bestimmen.
5.15. Wettbewerb durch Produkte aus Asien
Der Abbau der Zollschranken schafft führt zu einem größeren Angebot an Produkten.
Negativ besetzte lokal produzierte Produkte verlieren an Marktanteilen. USamerikanische Produkte erzielen vor allem durch ihr besseres Image und/oder Qualität
und verbesserten Preisen Markterfolge. Asiatische Produkte gewinnen vor allem
durch den großen Preisvorteil große Marktanteile. Die Konsumgüter werden billiger
angeboten und die Konsumenten erhalten mehr und billigere Produkte zur Auswahl.
Durch Entstaatlichung werden für lokale Unternehmen reservierte Bereiche geöffnet
und Verbindungen von Staatsbürokratien und Unternehmen aufgelöst.
5.16. Unsichere Präferenzabkommen
Die Haltung der USA zum Präferenzsystem der Entwicklungsländer ist zwiespältig.
Die Verlängerungen der Abkommen erfolgen nach Ablauf der Verträge und werden
dann erst rückwirkend in Kraft gesetzt. Dies verunsichert die Exporteure in
Lateinamerika.144 So verzeichnen die Präferenzabkommens mit den Andenstaaten
keine signifikanten Änderungen auf die Exportstruktur. Gerade Dosenthunfisch, der
nicht unter das Präferenzabkommen fällt, verzeichnet 2001 und 2002 einen starken
Anstieg.
142
“Se acentuó el deterioro de los precios internacionales de importantes productos básicos, tal como el
café, que descendió en alrededor de un 28.5% durante 2001 y un 8.5% adicional en el primer bimestre
de 2002 al igual que se deterioró la relación deprecios del intercambio (CEPAL, 2002g).” Raúl
Maldonado, Avance y vulnerabilidad de la integración económica S29
143
“Despite 50 years of empirical testing of the Prebisch-Singer hypothesis, a long-run downward trend
in real commodity prices remains elusive. Previous studies have generated a range of conclusions, due
in part to differences in data but mainly due to differences in specification, as to the stationarity of the
error process and the number, timing, and nature of structural breaks.” John T. Cuddington,u.a.
Prebisch-Singer Redux S 62
144
“In addition, since July 31, 1995, the tariff preferences of the U.S. GSP program have been in effect
only intermittently;34 even though they have been renewed retroactively, the interruptions have
encouraged suppliers to use ATPA instead. Most recently, GSP tariff preferences expired on September
30, 2001, but were renewed August 6, 2002, retroactive to October 1, 2001 and continuing through
December 31, 2006.” Siehe United States International Trade Commission: The Impact of the Andean
Trade Preference Act S 17, http://www.usitc.gov/pub3637/pub3637.pdf
69
6.BETRACHTUNGEN ÜBER DIE THESEN
6.1.Treibende Kraft sind USA und TNU
Die USA versucht durch Eröffnung von verschiedenen Verhandlungsrunden wie dem
ALCA und bilateralen Freihandelsverträgen wie dem NAFTA und CAFTA die
Marktöffnung in Lateinamerika durchzusetzen. Sogar Präferenzabkommen wie der
Caribbean Basin Trade Partnership Act (CBTPA) und Andean Trade Preferences Act
(ATPA) werden von den USA angeboten, um gute Stimmung für eine Marktöffnung
zu erzeugen. Die Zielrichtung ist es, den Marktzugang in Lateinamerika für
industrielle wie auch landwirtschaftliche US-amerikanische Güter aber vor allem auch
für Dienstleistungen zu erreichen.
Die TNU gehen, was den lateinamerikanischen Markt betrifft, zögerlich vor. Ihr
Hauptinteresse gilt ab 1990 der Auslagerung von Teilen der Produktion. Der
unbeschränkte Handel dient vor allem der Organisation der verschiedenen Teile der
Produktion und nicht dem Absatz der Produkte. Der Einstieg in die direkte
Vermarktung in Lateinamerika durch die TNU ist selten und vor allem auf Mexiko
orientiert. Das Hauptinteresse richtet sich auf den US-amerikanischen Markt und in
den letzten Jahren auf die EU. Die Konjunkturkrise der letzten Jahre hat
möglicherweise die Expansionsmöglichkeiten und Interessen der TNU eingeschränkt.
Die lateinamerikanischen Regierungen haben vor allem im Bereich der Fiskal- und
Finanzpolitik eine neoliberale Politik betrieben. In der Handelspolitik reduzierten die
Regierungen extrem hohe Zölle, aber zur Schaffung von unbeschränkten Märkten und
Freihandelszonen ist es noch ein weiter Weg. Hiebei muss Mexiko teilweise
ausgenommen werden, die durch den Beitritt zu NAFTA sich mit den USA in einen
großen Markt zusammenschloss.
Die lateinamerikanischen Unternehmen sind abwartend bis feindlich gegenüber den
Marktöffnungen eingestellt. Die organisierte Arbeiterschaft und Sozialbewegungen
stehen im Gegensatz zu den Marktöffnungen.
Zusammenfassend kann die US-Regierung als treibende Kraft hinter den
Marktliberalisierungen und vor allem Markterweiterung angesehen werden. Die TNU
sind aber im Gegensatz dazu eher in einer abwartenden Position und deren Rolle kann
nicht als treibende Kraft gesehen werden.
6.2.Kostenseitige Entlastung und Steigerung der Gewinne
Die Zahlen und das Verhalten der TNU sprechen für sich. Die Auslagerung der
Produktion und auch von Dienstleistungen nach Mexiko und Mittelamerika von TNU
weist auf die Kostenvorteile einer Beschäftigung von Arbeitskräften in einem
Billiglohnland hin. Die Transport- und Transaktionskosten sind im Verhältnis dazu
gering. Auch die Organisation der Produktion wurde dementsprechend angepasst.
Die Ertragssituation der TNU ist aber nicht eindeutig. Möglicherweise werden die
Ersparnisse durch die konjunkturelle Krise überlagert.
70
6.3.Mehr Abhängigkeit und keine lokale Akkumulation
Die Beurteilung dieser Frage kann nicht für ganz Leteinamerika getroffen werden, da
Freihandel und unbeschränkter Warenverkehr eigentlich nur im NAFTA zum größten
Teil und mit Mittelamerika über die Caribbean Basin Trade Partnership Act (CBTPA)
und jetzt CAFTA teilweise erfüllt ist.
Dieser regionale Handel, der sich auf den Export aus den Ländern der NAFTA und
CAFTA in die USA stützt, basiert auf den Export von Produkten mit geringer lokaler
Wertschöpfung. Für die Produktion dieser Exportprodukte werden die Vorprodukte
zumeist aus den USA importiert. Vorhandene und potentielle lokale Zulieferer
werden nicht in die Produktionskette einbezogen.145 Der Großteil des Handels erfolgt
zwischen und innerhalb der TNU. Dieser Handel ist dem Markt entzogen und erfolgt
nach Planung der TNU und ist nicht das Ergebnis einer Marktentscheidung.
Es erfolgt kein Aufbau einer lokalen Wertschöpfungskette.146 Die Produktionsbetriebe
fertigen auf Bestellung und nach Wünschen der in den USA ansässigen TNU. Sie
stehen unter Kostendruck und sind der vollen Konkurrenz anderer ähnlicher Betriebe
nicht nur im gleichen Land, sondern in der ganzen Welt ausgesetzt. Sie haben nicht
die Möglichkeit, Monopolgewinne zu lukrieren. Ihre Akkumulationsfähigkeit ist
eingeschränkt. Dazu sind diese Betriebe von Ausländern, die erzielte Gewinne nicht
lokal akkumulieren.
Die vorhandenen Beispiele einer neoliberalen Organisation des Handels in Mexiko
und Mittelamerika unterstützt die These, das diese Organisationsform nur eine
geringe bzw. keine lokale Akkumulation erzeugt und die Abhängigkeit der Wirtschaft
von der Konjunktur und den Entscheidungen der USA verstärkt.
SCHLUSSGEDANKEN ZUM GLOBALISIERTEN
HANDEL
Keine Arbeitsteilung, sondern Produktionsteilung
Eine erweiterte Arbeitsteilung im Sinne von Produktivitätsgewinnen findet nicht statt.
Die Arbeitskosten werden durch die Auslagerung arbeitsintensiver Produktionsteile
145
“En los documentos de la CEPAL se ha demostrado que no basta aumentar la integración de las
economías nacionales en el ámbito internacional para que se establezca un vínculo positivo entre el
comercio y el crecimiento económico, sino que es necesario mejorar la calisdad de es integración
(CEPAL 2001a, 2002a).“ Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad de la inserción
internacional, S9 “… como lo demuestran las experiencias en la provincia china de Taiwán y la
REPÙBLICA DE Corea, los logros de las zonas francas tenían su raíz en los encadenamientos
nacionales y en una base industrial relativamente sólida ya existentes antes de su establecimiento.
Asimismo, la transferencia de tecnología y de know-how fue facilitada por la capacidad tecnológica de
la que ya se disponía de una fuerza de trabajo comparativamente calificada. En estas experiencias, las
zonas francas fueron una de las herramientas dentro de una gama más amplia de políticas públicas
dirigidas a fortalecer el crecimiento econ´0omico por medio de la promoción de las exportaciones.”
Ebda. S26
146
„Die Möglichkeit einer Wachstumsstabilisierung des Kontinents auf Produkte mit geringer
Wertschöpfung, deren Perspektiven auf dem Weltmarkt nicht gerade vielversprechend sind, ein wenig
mager. Weder Mexiko noch Chile können als Beweis gelten, dass ein derartiges Modell auf dem
ganzen Kontinent machbar ist.“ Jaime Marques-Pereira, Geld, politische Legitimität und regionale
Integration S149
71
nach Mexiko und Zentralamerika gesenkt. Die zusätzlichen Transport- und
Transaktionskosten können in Kauf genommen werden. Andrerseits erzeugt das
Angebot an billig erzeugten Produkten in den USA einen Druck auf die Löhne und
die Lohnverhältnisse verschlechtern sich für die Arbeiter in den USA.
Die Schaffung von Zollfreizonen genügen der Produktionsteilung. Die Liberalisierung
des Handels geht (auch deshalb?) in den Amerikas nur langsam vor sich.
Entscheidend für die neoliberale Globalisierung ist die Freiheit des Finanzkapitals.
Dieser Globalisierung bevorzugt von den beiden Marktzwillingen Welthandel und
Weltfinanz die Weltfinanz.
Regionalisierte und globalisierte Arbeit
Die Steigerung der Gewinne der TNU durch Senkung der Arbeitskosten steht im
Gegensatz zu den entlassenen Arbeitern in den USA. Die eingesparten Arbeitskosten
werden weder den Arbeitern in Mexiko gegeben, noch den Arbeitern in den USA
zurückgegeben. Die Gewinne steigen. Der Handel des TNU ermöglicht eine
Neuverteilung des Einkommens aus Arbeit zu Einkommen aus Kapital.147 Der TNUHandel wird Nachfrageausfälle vor allem in den Industrieländern erzeugen.
Hierbei erweisen sich die regionalen Handelszonen mit den USA als dominanter
Partner in der Umverteilung und Strukturierung der Produktion als viel stärker als
gleichgewichtigere Handelszonen oder die globalen Regeln der WTO. Diese tendieren
dazu dem Handelskapital vor dem Produktionskapital den Vorzug zu geben.
Rohstoffverarbeitung als Wachstumsmotor
Das Entstehen einer Industrie auf Grundlage der Verarbeitung der vorhandenen
Rohstoffe ist als eine sinnvolle Alternative zum Konzept der Maquila zu sehen. Statt
Ressourcen in extraterritoriale Gebiete zu geben oder staatliche Einnahmenausfälle an
Abgaben zu erleiden, ist der Aufbau und die Förderung einer rohstoffverarbeitenden
Industrie ein gangbarer Weg.148
Die Aufrechterhaltung von Produktionen in kleinerem Maßstab führt auch zur
Weitererhaltung von Traditionen und Kulturgütern.
147
“Jobless prosperity in which corporations announce large profits and forecast even larger profits in
the future, whilst laying off workers, makes a mockery of hopes for economic recovery based on
market forces alone. … The social dimension of trade liberalization and increased trade competition
has been consistently neglected. Competitive industrial efficiency has tended to be sought through the
most vulnerable area, namely wages and working conditions. Reductions in working conditions and
costs can be imposed on workers intimidated by prospects of unemployment and thus increase the
apparent productivity of an enterprise. This is not however a true increase in productivity, rather it is a
way to disguise an actual loss of productivity.”, in
http://db.uia.org/scripts/sweb.dll/uiaf?SC=3841&XP=UI&DD=PR&DR=J1005&PG=1& vom 1.12.03
148
Die Grundlager unseres Unternehmens „Lieber Fertigwaren als Rohstoffe“ basiert auf dieser
Überlegung. „La diversificación de los productos primarios mediante la generación de nuevos bienes
con mayor grado de procesamiento y potencial exportador debe perseguirse y promoverse como una
estrategía viable para reducir la dependencia y maximizar las ganancias económicas y sociales en estas
áreas. La posibilidad de agregar valor a productos primarios frecuentemente depende, a us vez, del
grado de procesamiento: cuanto más alto es el nivel de procesamiento de un producto, más alto será su
valor agregado.“, Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad de la inserción internacional
S44
72
Keine geschichtliche Notwendigkeit zur Integration
ALADI und deren regionale Handelsblöcke wie Mercosur, CAN werfen durch die
unterschiedliche Wirtschaftsstruktur und Wirtschaftsgröße große Probleme in der
Integration auf
• Es gibt kaum lokale Großbetriebe mit internationaler Bedeutung, die Druck
auf die Regierungen und die Handelsblöcke zu einem aktiven Fortschreiten
der Integration ausüben.
• Die makroökonomischen Unterschiede in der nationalen Politik149 lassen in
Krisensituation das Gemeinsame schnell vergessen – es gibt keine
geschichtliche „Notwendigkeit“ zur Integration. Die makroökonomischen
Ideen in Südamerika ähneln den Vorstellungen der EU, haben aber einen
anderen geschichtlich-politischen Hintergrund.
• Die
Koordinierung
und
die
Einnahme
von
gemeinsamen
Verhandlungspositionen der Handelsblöcke Lateinamerikas gegenüber Dritten
sind schwierig und oftmals führen einzelne Länder eigene Verhandlungen.
Uruguay, Bolivien, Costa Rica können hier beispielhaft angeführt werden. Als
Einzelkämpfer sind Chile, Panama und Mexiko unterwegs.
Ob Brasilien der Motor einer Integration der südamerikanischen Länder werden kann?
Dem stehen sicherlich neben den wirtschaftlichen Interessen der brasilianischen
Unternehmer vor allem die infrastrukturelle Anbindung und Zusammenschluss
Südamerikas entgegen.
Gelernt ist gelernt
Die Formierung einer großen Anzahl von Bürokratien der einzelnen Handelsblöcke
schafft eine Beamtenschicht, die Kenntnisse und Verhandlungstaktik erlernen und so
gestärkt in multilateralen Verhandlungen gehen. Die Kontakte der Bürokratien
untereinander und Reisediplomatie erzeugen Erfahrungen und Fähigkeiten bei
Verhandlungen in schwierigen Angelegenheiten.150
Wir lieben den freien Kapitalverkehr, aber nicht den Freihandel
Der ideologisch verbrämte Slogan „mehr Freihandel der Güter ist mehr Wachstum der
Wirtschaft“ ist nicht das Ergebnis von 20 Jahren neoliberaler Wirtschaftspolitik. Das
Ergebnis der neoliberalen Globalisierung ist freier Kapitalverkehr. Freihandel bleibt
der Neujahrswunsch liberaler Ideologen und Denker. Der Handel wird durch
Wirtschaftblöcke und regionale Freihandelszonen beschränkt. Protektionistische
149
“Al igual que los desequilibrios macroeconómicos impiden el crecimiento de las economías
nacionales, también provocan retrocesos en los procesos de integración y dificultan su avance; por ello
se convierte en vital, tanto en los planos nacional como regional y subregional,... Las extremas
dificultades económicas sufridas por la mayoría de los países miembros de estas agrupaciones
los llevaron, en ocasiones, a suspender, postergar e, incluso, incumplir algunas de las obligaciones
contraídas con el fin de fortalecer el libre comercio intrasubregional y formar las respectivas uniones
aduaneras.”, Raúl Maldonado, Avance y vulnerabilidad de la integración económica S 63
150
“La integración regional contribuye, como se señaló, a reforzar la capacidad negociadora
de los países, tal como se comprueba en las negociaciones sobre el Área de Libre Comercio de las
Américas (ALCA), en las cuales estos esquemas participan en forma coordinada. Los gobiernos están
reconociendo que mientras más profunda y eficiente sea la cooperación subregional, más se robustece
la capacidad individual de negociación ante socios comerciales de mayor envergadura.”, Raúl
Maldonado, Avance y vulnerabilidad de la integración económica S 64
73
Maßnahmen sind im Vormarsch. Drittländern wird der Zugang zu wichtigen Märkten
versperrt:
• 2002 waren rund 20 Streitfälle bei der WTO zwischen USA und EU anhängig
• Textilabkommen: Die Industrieländer haben von 1961 bis 2004 gebraucht,
ihre Textilindustrie dem Weltmarkt zu öffnen und an den Freihandel
anzupassen. Die Industrieländer selbst glauben nicht, dass der Weltmarkt
Industrien konkurrenzfähig machen kann.151.
• Agrarsubventionen: Die Landwirtschaft wird in den USA mit hohen
Subventionen und Förderungen unterstützt. Allein an der Frage die
Subventionspolitik in die Verhandlungen einzubeziehen, scheiterten bereits
die letzten drei WTO Konferenzen.
• Export von Agrarprodukten und Zugang zum US-Markt: Der Export der
Agrarprodukte wird von den USA mit günstigen Krediten, Förderungen
unterstützt. Der Zugang wird durch Vorschriften und Quoten behindert.
Agrarprodukte sind noch immer nicht den industriellen Produkten
gleichgestellt. Sie sind sogenannte multifunktionelle Produkte. Warum nur die
landwirtschaftliche Produktion die in der Landwirtschaft tätigen Arbeiter
schützt und die industrielle Produktion ihre Arbeiter nicht, ist nicht
nachvollziehbar. Jeder Krankheitsfall von Tieren (siehe jetzt auch die USA mit
dem BSE Fleisch) wird zum Anlass genommen, den Marktzugang in ein Land
zu sperren. Das Gentech Moratorium der EU (Handel mit genveränderten
Saatgut und Pflanzen) fällt auch in diesen Bereich.
• Stahleinfuhren in die USA: In den letzten beiden Jahren wurden von den USA
erhöhte Zölle auf Stahleinfuhren erhoben, um ihre Stahlindustrie
„reorganisieren“ zu können.
• Seit 1997 werden verstärkt Handelsbeschränkungen eingesetzt. Anti-Dumping
Maßnahmen belegen bestimmte Produkte mit Strafzöllen. Es wird Druck von
Seiten der USA zur Selbstbeschränkung der Exporte wie Japan und China
ausgeübt.
Es ist gewagt, von Freihandel für Güter und Markt zu sprechen. Ein Teil des
Welthandels wird von den TNU geplant, ein weiterer Teil wie Güter vom Textil- und
Agrarbereich wird beschränkt, untersagt und subventioniert, Erdöl wird gesteuert, ein
Teil ist dem illegalen und informellen Bereich zuzurechnen, (Waffen- und
Drogenhandel) und bei nur einem geringen Teil kann von einem Weltmarkt
gesprochen werden.
Der größte Teil des Welthandels begründet sich auf Planungen und langfristigen
Verträgen. Das Marktmodell wird nur in einem kleinem Bereich angewendet. Warum
wird von Freihandel gesprochen? Wohl nur um die Märkte des Anderen zu öffnen?152
151
„If adjustment is so difficult a process that the richest and economically best developed countries
need decades for one small part of their economies, how can they bona fide insist on SCs adjusting
with such speed? … In contrast to Textiles and Clothing where “liberalisation” cannot proceed slowly
enough, information technology products are to be liberalised quickly. Starting 1 July 1997…duties
will be completely eliminated by 1 January 2000. .. Such speed is easily explained by the fact that
Japan, the US, and the EU are the largest exporters accounting for nearly half of global exports.”
Kunnibert Raffer, The New Regime’s Effects on the South S12ff
152
“True free trade cannot exist in a situation of monopolistic TNC operation. Free trade being
promoted now is a sham, a charade made by monopolists demanding more freedom for monopoly.
Unless the issue of global monopolies is addressed, true free trade is unachievable and this free trade
74
Geht es nicht global, so machen wir es regional
Die Gründung der regionalen Zollfreizonen wie MCCA und ALALC ab 1960 war
vom Wunsch getragen, die Staaten Lateinamerikas wirtschaftlich zu vereinen. Es
wurde auch angedacht, danach eine politische Vereinigung anzustreben.
Die Wiederaufnahme dieses Gedankens durch die USA zu Beginn der 1990er Jahre
ist vor allem auf langwierige Verhandlungen im Rahmen des GATT in der Uruguay
Runde und auf die Fortschritte in der Integration der EU und Schaffung eines
europäischen Handelsblockes zurückzuführen. Die Gründung der NAFTA zwischen
Mexiko, Kanada und USA öffnete den Weg der USA, auch mit anderen Ländern
regionale und bilaterale Verträge anzustreben.
Das Prinzip der WTO multilaterale Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung wird
durch solche regionalen Handelsblöcke laufend verletzt. Da es aber die Möglichkeit
gibt, innerhalb des WTO für Länder des Südens Ausnahmen zu gestatten, können
diese Verträge abgeschlossen werden. Da die USA aber in bilateralen Verhandlungen
mehr Möglichkeiten hat, seine besonderen Wünsche durchzusetzen und auf
unerwünschte Fragen weniger eingehen muss, werden nach den schwierigen
Verhandlungen des WTO nach Seattle und Cancun und dem Scheitern des ALCA in
Miami vor allem bilaterale Vereinbarungen gesucht.
Für die produzierenden TNU genügen vorerst die Zollfreizonen. Die Ausdehnung der
US-Amerikanischen Handelsketten auf andere Länder wird dann aber neue Fragen
aufwerfen. Das Handelskapital braucht die Öffnung des ganzen Marktes.
Keine Lösung für die Probleme Lateinamerikas
Die neoliberale Globalisierung einhergehend mit einer export-orientierten
Industrialisierung (EOI) hat für Lateinamerika folgende Konsequenzen:
• Der globalisierte Handel spielt sich immer stärker zwischen TNU ab. Wo die
TNU die Organisation der Produktion und des Handels übernommen haben,
wird die lokale Wirtschaft aus diesem Wirtschaftskreislauf ausgeschlossen, wi
das Beispiel Mexiko weist. Die Strukturprobleme wie fehlende Produktivität,
Verwendung von veralteten Technologien und Größe der lokalen Unternehmer
erfahren dadurch keine Lösung. Es gibt kein „Fit mach mit“. Eine mögliche
Clusterbildung (verschiedene lokale Unternehmen in einer Region nehmen an
der Produktionskette teil) erfolgt dadurch nicht.
• Der Wunsch der lateinamerikanischen Länder nach Wachstum durch Handel
im Sinne einer Verbesserung der Produktivität der eigenen Wirtschaft
widerspricht den Intentionen der TNU und der USA. Die Auslagerung von
arbeitsintensiven Produktionsteilen soll die Kostenvorteile der TNU erhalten
helfen. Die TNU benötigen keinen interindustriellen Produktionsaustausch.
Die nationalen Wirtschaftsbürokraten werden über das Funktionieren des
Welthandels und der Existenz eines Weltmarkts eines Besseren belehrt. Intraindustrieller Handel der TNU und langfristige Verträge mit Zulieferern lassen
acts as an instrument to prevent the protection of national and people's interests and to the benefit of
TNCs.”, in http://db.uia.org/scripts/sweb.dll/uiaf?SC=3841&XP=UI&DD=PR&DR=J1005&PG=1&
vom 1.12.03
75
keine „unsichtbare Hand“ erkennen.153 Die Entwicklungsvorstellungen der
Amerikas, durch Marktöffnung und Konkurrenz Produktivitätsfortschritte
ihrer eigenen Wirtschaft zu „erleiden“, werden enttäuscht.
• Der lokale Markt und ihre Produzenten verlieren in direkter Konkurrenz mit
den importierenden TNC Marktanteile bzw. sie werden aus dem Markt
gedrängt oder haben keinen Zugang zu den Exportindustrien. Statt einer
Umstrukturierung der lokalen Unternehmen kommt es zu einer Zerstörung der
Betriebe. Die Exportindustrien haben eine geringe Wertschöpfung für die
lokale Wirtschaft. Es wird wenig Kapital geschaffen, das der lokalen
Wirtschaft zur Verfügung stehen könnte.
• Da die Exportindustrien zum Teil im Hochtechnologiesektor bzw.
kapitalintensiver Produktion angesiedelt sind, werden eine geringe Anzahl von
Personen beschäftigt. Es kommt dadurch nur zu einer geringen
Nachfragesteigerung im Verhältnis zum Kapitaleinsatz.
• Die Exportindustrien, die oftmals in Sonderzonen produzieren und
Erleichterungen bei der Zahlung der Einkommenssteuer erhalten, schaffen
geringe Einnahmen für den Staat. Zusätzlich fallen durch die Zollfreistellung
die ehemals bedeutenden Einnahmen aus den Zöllen weg.
• Die Öffnung der Märkte erlaubt das Vordringen von transnationalen
Handelsketten.
Der Zusammenhang von Handel und nationalem Wirtschaftswachstum wird
zunehmend in Zweifel gestellt. Untersuchungen zeigen, dass freierer Handel zu
höheren Erträgen bzw. Investitionen der Unternehmen führt, aber nicht zu höherem
Wirtschaftswachstum eines Landes.154
Neoliberalismus gründet auf Kostensenkung, Erweiterung des Privateigentums
und raumlose Handelnde
Der Neoliberalismus
• senkt die Kosten der Inputs (Rohstoffe, Vormaterialien) der TNU und belastet
die Schwachen, die in der Konkurrenz untergehen.155 Die neoliberale
153
„It seems, therefore, that the current „market economy“ includes institutions and modes of
operations that differ from the way economists are trained to think that market institutions operate. The
conclusions in terms of gains from trade and the implications for economic growth and developemnt in
the new international context may not coincide with those derived from traditional international trade
models.” Viviane Ventura-Días, What can we say about trade and growth S27
154
“Baldwin and Seghezza (1996b) empirically investigate whether or not trade openness explains
differences in growth and investment rates across countries, using a two-equation simultaneous model
of growth and investment, and weighted average ad valorem import charges to measure trade
restrictions. They find evidence that reductions in trade barriers at home and abroad generate higher
rates of investment, which lead to higher income growth. However, they find no significant direct link
between trade liberalization and growth.”, Judith M. Dean, Do Preferential Trade Agreements S 4
155
Market theory lacks social consciousness and tends to treat people as abstract economic units,
leaving justice to the indifferent workings of the marketplace. Contrary to the predictions of free
market theory, productivity gains in practice lead to a reduction in the number of available jobs but
never seem to lead to a net increase in them. Market economics has served a useful function in purging
industrialized economies of systemic dysfunctions. However it has reinstalled social dysfunctions that
such democracies had prided themselves in overcoming. It is creating unemployment and as a result
living standards are being reduced. Siehe 3.Dez.03 http://db.uia.org/scripts/sweb.dll
76
Globalisierung ist ein Ausweg für die Transnationalen Unternehmen der
Industrieländer aus ihrer Kostensituation.156 Der Neoliberalismus erweitert
den Markt auf neue Bereiche
• schafft neue Waren, die auf Märkten gehandelt werden wie Wissen, Geld,
Natur.157 Die Voraussetzung für die Schaffung dieser Märkte ist die
Erweiterung des Privateigentums bzw. die Schaffung der Marktfähigkeit
dieser Produkte.
• erzeugt raumlos Handelnde – Unternehmen, die national nicht gebunden sind
wie die Maquilas, und/oder Arbeiter, die sich auf keine nationalstaatlichen
Regelungen stützen können wie die Migranten.
156
“Während der 80er Jahre fielen aufgrund der Arbeitslosigkeit und der Flexibilisierung des
Arbeitsmarktes die Reallöhne, was aber nicht für sich allein zu einem erneuten Wirtschaftswachstum
führte, wie dies zum Beispiel die Regierung Thatcher in England voraussah.” Luiz Augusto Estrella
Faia, Regionale Integration S180
157
“Der Neoliberalismus zeichnet sich dadurch aus, daß er diesen Zusammenhang auflöst, indem mit
Hilfe der Konstruktion von Eigentumsrechten isolierte Märkte für Waren konzipiert werden, auf denen
Arbeit alloziert, Geld gehandelt und die Natur (oder Naturstücke) mit einem Preis ausgestattet werden.”
Elmar Altvater und Birgit Mahnkopf, Grenzen der Globalisierung, S33
77
LITERATURLISTE
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Die Welthandelsorganisation (WTO); alle Texte einschließlich GATT(1994), GATS
und TRIPS, Hg Wolfgang Benedek, München 1998
Der Fischer Weltalmanach 2004, Hg. Mario von Baratta, Frankfurt 2003
Lexikon der Dritten Welt, Hg. Dieter Nohlen, Hamburg Dez.2002
Atlas der Globalisierung, Hg. Le Monde diplomatique/ Taz Verlags-und Vertriebs
GmbH, Berlin 3.Auflage Dez.2003
Pressetexte
Zeitungsberichte aus La Nacion, Tageszeitung in Costa Rica, www.nacion.co.cr
Zeitungsberichte aus
www.nytimes.com
New
York
Times,
US-Amerikanische
Tageszeitung,
AWO-News, Der wöchentliche Newsletter der Aussenwirtschaft Österreichs, Wien
Angegebene Internetseiten (siehe auch Anhang betreffend LINKS)
80
BILD 1:
aus Laurie-Ann Agama ua., The NAFTA Preference. S22
81
BILD 2:
aus Laurie-Ann Agama u.a.., The NAFTA Preference. S26
82
BILD 3:
Regionale Handelsblöcke
ALADI
CARICOM
CAN
MERCOSUR
83
ORGANISATIONEN
Internationale UN-Organisationen/Organismos Mundiales
•
Organización de las Naciones Unidas (ONU)
•
Programa de las Naciones Unidas para el Desarrollo (PNUD)
•
Conferencia de las Naciones Unidas sobre Comercio y Desarrollo (UNCTAD)
•
United National Industrial Development Organization (UNIDO)
•
Fondo de las Naciones Unidas para la Infancia (UNICEF)
•
Organización de las Naciones Unidas para la Educación, la Ciencia y la Cultura
(UNESCO)
•
Programa de las Naciones Unidas para el Medio Ambiente (PNUMA)
•
Organización de las Naciones Unidas para la Agricultura y la Alimentación (FAO)
•
Organización Marítima Internacional (OMI)
•
Organización Mundial de la Propiedad Intelectual (OMPI)
•
United Nations Commission on International Trade Law
•
Fondo Internacional de Desarrollo Agrícola
•
Unión Internacional de Telecomunicaciones
•
Organización Mundial del Comercio (OMC/WTO)
•
International Trade Center
•
Multilateral Investment Guarantee Agency
•
Banco Mundial
•
Fondo Monetario Internacional (FMI)
•
Organización Internacional del Trabajo ( OIT/ILO )
•
The Common Fund for Commodities (CFC)
•
The International Cotton Advisory Committee (ICAC)
•
The International Cocoa Organization (ICCO)
•
The International Coffee Organization (ICO)
•
The International Copper Study Group (ICSG)
•
The International Grains Council (IGC)*
•
The International Jute Study Group (IJSG)
•
The International Lead and Zinc Study Group (LZSG)
•
The International Nickel Study Group (INSG)
•
The International Olive Oil Council (IOOC)
84
•
The International Rubber Study Group (IRSG)
•
The International Sugar Organization (ISO)
•
The International Tropical Timber Organization (ITTO)
•
FAO - Commitee on Commodity Problems
•
FAO - Intergovernmental Group on Bananas and Tropical Fruits
•
FAO - Intergovernmental Group on Citrus Fruit
•
FAO - Intergovernmental Group on Grains
•
FAO - Intergovernmental Group on Hard Fibres**
•
FAO - Intergovernmental Subgroup on Hides and Skins
•
FAO - Intergovernmental Group on Meat and Dairy Products
•
FAO - Intergovernmental Group on Oils, Oilseeds and Fats
•
FAO - Intergovernmental Group on Rice
•
FAO - Intergovernmental Group on Tea
•
The International Network for Bamboo & Rattan (INBAR)
•
The International Organisation on Vine and Wine (OIV)
Andere weltweite Organisationen/otros organismos
•
Asia - Pacific Economic Coperation (APEC)
•
Association of South East Asian Nations (ASEAN)
•
Bank for International Settlements
•
Corte Internacional de Justicia
•
Organización Mundial del Turismo (WTO)
•
International Organizations on the Web (Publikationen und Informationsservice)
•
International Standards Organization
•
International Chambre of Commerce
•
Organización de Aviación Civil Internacional (OACI)
•
Organización para la Cooperación Económica y el Desarrollo (OECD)
•
Unión Europea
•
World Economic Forum ( WEF )
•
ATTAC
•
Center for World Indigenous Studies
Cooperacion Católica
•
Catholic Agency for Overseas Development (CAFOD) (England,Wales)
•
Horizons of Friendship
•
Interchurch Organisation for Development Co-Operation (ICCO)
•
Trocaire (Irland)
•
Manos Unidas
•
Coopération Internationale pour le Developpement et la Solidarité (CIDSE)
•
Caritas Internationalis
85
•
Pax Christi International
•
APHD
•
Europe’s Forum on International Cooperation (EUFORIC)
•
International Movement of Catholic Agricultural and Rural Youth (MIJARC)
•
Catholic Institute for International Relations (CIIR)
Cooperacion
•
OXFOAM
•
American Truths
•
Archives of Traditional Music Indiana University
•
Center for World Indigenous Studies CWIS
•
Cultural Survival
•
doCip Indigenous Peoples' Center for Documentation, Research and Information
•
Ethnologue Languages of the World
•
Guía de Fuentes Documentales Etnográficas para el Estudio de los Pueblos
Indígenas de Iberoamérica Fundación Histórica Tavera & LANIC
•
International Work Group for Indigenous Affairs IWGIA
•
The Hispanic American Historical Review, Vol.80 HAHR
•
Indian Law Resource Center
•
Katari Uta
•
Mapahumano de Etnias, Pueblos y Culturas
•
The South and Meso American Indian Rights Center SAIIC
•
Survival International
•
Taller Internacional de Periodistas Indígenas
•
United Nations High Commissioner for Human Rights
•
United Nations Draft Declaration on the Rights of Indigenous Peoples
•
United Nations Documents and Studies about Indigenous Peoples
•
WATU Acción Indígena
•
Caribbean Amerindian Centrelink
•
Indigenous Knowledge Pages Centre International Research and Advisory Networks
•
Development Gateway - Indigenous Peoples
•
Native American Indian Art, Culture, Education, History, Science
•
NativeWeb
•
WWW Virtual Library Indigenous Studies
•
Electric Gallery Amazon Project Ribeneros of Peru
•
Kechuaymara Foundation for Economic Development, Bolivia
•
Lenguas y Culturas de Chile Kawésqar, Pascuense, Yaganes, & Chono
•
Warriors of the Amazon NOVA Online, Huaorani of Ecuador
•
Yanomami Articles Native-L Mailing List
•
Verité
86
•
Europäische Kommission
Estadisticas
•
Instituto Internacional de Estadística (ISI)
•
International Federation for Information Processing (IFIP)
•
International Society for Bayesian Analysis
•
Oficina de Estadística de las Comunidades Europeas (EUROSTAT):
•
Organización para la Cooperación y el Desarrollo Económicos (OCDE):
•
Red de Información sobre la Población de las Naciones Unidas (POPIN):
Agencias Informativas
• Bloomberg News (USA)
• Bridge News (USA)
• Deutsche Presse Agentur (Alemania)
• France Presse – AFP (Francia)
• EFE (España)
• Prensa Latina (Cuba)
• Notimex (México)
• Orbe (Chile)
• Reuters (Gran Bretaña)
•
UPI – United Press International
Organisationen Amerikas/Organismos de AMERICA
•
Asociación Estados del Caribe (AEC)
•
Asociación Latinoamericana de Integración (ALADI)
•
Banco Interamericano de Desarrollo (BID)
•
ALIDE. Asociación Latinoamericana de Instituciones Financieras para el Desarrollo
•
Instituto Interamericano de Estadística (IASI)
•
Instituto para la Integración de América Latina y el Caribe (INTAL)
•
Organización de los Estados Americanos (OEA)
•
Sistema de Información al Comercio Exterior
•
Centro de Estudios Monetarios Latinoamericanos (CEMLA)
•
Sistema Económico Latinoamericano (SELA)
•
Comisión Económica para América Latina y el Caribe (CEPAL)
•
Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales (FLACSO)
•
AICO. Asociación Iberoamericana de Cámaras de Comercio
•
AILA. Asociación Industrial Latinoamericana
•
ALAF. Asociación Latinoamericana de Ferrocarriles
•
ARPEL. Asociación Regional de Empresas de Petróleo y Gas Natural en
Latinoamérica y El Caribe
•
Unión Interamericana para la Vivienda ( UNIAPRAVI )
•
Organización de Estados Iberoamericanos para la Educación, la Ciencia y la Cultura
(OEI)
•
Consejo Latinoamericano de Ciencias Sociales (CLASCO)
87
•
Centro Latino Americano de Ecologia Social (CLAES)
•
D3e - Desarrollo, Economía, Ecología, Equidad - América Latina
•
Instituto Cooperativo Interamericano (ICI)
•
CAB. Convenio Andrés Bello
•
CEFIR. Centro de Formación para la Integración Regional
•
CERLALC. Centro Regional para el Fomento del Libro en América Latina y el Caribe
•
CIC. Comité Intergubernamental Coordinador de los Países de la Cuenca del Plata
•
CIER. Comisión de Integración Energética Regional
•
CLAD. Centro Latinoamericano de Administración para el Desarrollo
•
Fondo Latinoamericano de Reservas (FLAR)
•
Fondo Financiero para el Desarrollo de la Cuenca del Plata (FONPLATA)
•
Grupo de Países Latinoamericanos y del Caribe Exportadores de Azúcar
(GEPLACEA)
•
Instituto Latinoamericano del Fierro y el Acero (ILAFA)
•
Instituto de Logística Iberoamericano (ILI)
•
Centro para los Servicios de Información y Asesoramiento sobre la Comercialización
de Productos Pesqueros en América Latina y el Caribe (INFOPESCA)
•
Instituto para la Integración de América Latina y el Caribe (INTAL)
•
Organización Latinoamericana de Energía (OLADE)
•
Parlamento Amazónico
•
Parlamento Latinoamericano (PARLATINO)
NAFTA
•
North American Free Trade Agreement
Zentralamerika/CENTROAMERICA
•
Banco Centroamericano de Integración Económica (BCIE)
•
Consejo Monetario Centroamericano
•
Instituto Centroamericano de Administración Pública (ICAP)
•
Parlamento Centroamericano (PARLACEN)
•
Secretaría de Integración Económica Centroamericana (SIECA)
•
Sistema de Integración Centroamericano (SICA)
•
Consejo Monetario Centroamericano (CMCA)
CARICOM
•
Comunidad del Caribe (CARICOM)
•
Banco de Desarrollo del Caribe (CDB)
•
Centro para Estudios Monetarios del Caribe (CCMS)
MERCOSUR
•
Mercado Común del Sur (MERCOSUR)
•
Red Uruguay (MERCOSUR)
•
Secretaría General de la Comunidad Andina
CAN
88
•
Comunidad Andina (CAN)
•
Corporación Andina de Fomento (CAF)
•
Parlamento Andino
REGIONEN
Amazonien
•
Amazon Conservation Team
•
Amazonlink Informação sobre a Amazônia
• Amazon Watch
Anden
•
1984 Report on Situation of Mapuche in Chile
•
Agrupación Mapuche de Temuco Kona Pewman
•
Congreso Nacional Mapuche 1997
•
Consejo Inter-regional Mapuche CIM
•
Diccionario de Mitos y Leyendas
•
Fotografía Mapuche Pontificia Universidad Católica de Chile
•
Fundación Rehue
•
Lenguas y Culturas de Chile
•
Mapuche Interest Page Página de Interés Mapuche
•
Mapuche Language
•
MapuExpress Noticias Mapuche
•
Ñuke Mapu Centro de Documentación Mapuche
•
Ojo Araucano
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Recuperando Sabiduría Mapuche por Juan Pablo Manquenahuel
•
Tradición Espiritual Mapuche Comentario y difusión de la obra de Aukanaw
•
Andean History
•
Andes Expedition, Searching for Inca Secrets National Geographic
•
Cultures of the Andes Quechua Songs, Poems, Stories, Photos
•
Ice Mummies of the Inca NOVA Online
•
Inca Trail and Machu Picchu
•
Machu Picchu Library
•
Quechua Language Homepage Online Lessons
•
Quichua de Santiago del Estero
•
Viva el Perú Language links
•
Wayanay Inka Musical Group
•
AymaraNet
•
Aymara Uta
•
Consejo del Saber Qulla
89
•
Instituto de Lenguage y Cultura Aymara ILCA, La Paz, Bolivia
•
Kechuaymara Foundation for Economic Development, Bolivia
•
Andes Expedition, Searching for Inca Secrets National Geographic
•
Electric Gallery Amazon Project Ribeneros
•
Huarochirí A Peruvian Culture in Time
•
Ice Mummies of the Inca NOVA Online
•
Inca Trail and Machu Picchu
•
Los Mochicas
•
El Ojo Verde Cosmovisiones Amazónicas
•
Tumbas Reales de Sipán
•
Viva el Perú Language links
•
Wayanay Inka Musical Group
•
Americas.org Resource Center of the Americas
•
Aymara Net Various Information Relating to the Aymaras in Bolivia, Peru, Chile,
Argentina, and Ecuador
•
Cultures of the Andes
•
Runakuna Gente de piedra
•
Archivo de los Idiomas Indígenas de Latinoamérica Archive of Indigenous Languages
of Latin America, AIILA or AILLA
•
Center for World Indigenous Studies CWIS
•
Convergencia de Movimientos de los Pueblos de las Américas Construyendo
Alternativas Frente al Neoliberalismo
•
Culturas Pre-Colombinas
•
Fundación Rigoberta Menchú Tum
•
Guía de Fuentes Etnográficas de Estudios Indígenas LANIC & Fundación Histórica
Tavera
•
Legislación Indígena Banco Interamericano de Desarollo
•
Mundo Indígena de Nuestra América
•
Pachacámac - Agencia Informativa La Información del mundo indígena, afro y
popular de Ámerica
•
Pueblos Indígenas Organización Internacional del Trabajo-OIT
•
Pueblos Indígenas y Desarrollo Comunitario BID
•
Quechua Network
•
Redes Indígenas Cine, radio y televisión indígena
•
Society for the Study of Indigenous Languages of the Americas SSILA
Cono Sur
•
Guarani Ñanduti Rogue
•
Pueblos Guaraníes
•
Fundación Hermano del Río
•
Guarani Ñanduti Rogue
90
•
Pueblos Guaraníes
Karibik
•
Centro Ceremonial Indígena de Tibes
•
Jatibonicu Taino Tribal Nation of Boriken
•
Taino Ancestral Legacy Keepers
•
Taino Indian Culture
•
Tekesta Tribal Band Bimini, FL
•
Taino Sites in the East National Park Dominican Republic Research Project, Indiana
University
•
The Story of the Caribs and Arawaks
•
The Taino World
•
Caribs in Dominica
•
Caribs of Trinidad and Tobago Caribbean Amerindian Centrelink
•
Caribs in Dominica
•
Centro Ceremonial Indígena de Tibes Ponce, Puerto Rico
•
Amerindians of Trinidad & Tobago Pantrinbago
•
Caribs of Trinidad and Tobago Caribbean Amerindian Centrelink
•
Santa Rosa Caribe Community
•
Caribbean Amerindian Centrelink
•
KACIKE Journal of Caribbean Amerindian History and Anthropology
Mittelamerika
•
Ancient Mesoamerican Civilizations Kevin Callahan
•
GB Online's Mesoamerica
•
Religions
•
500 Years of Sacrifice Before Alien Gods Rigoberta Menchu Tum
•
Arte Maya Tz'utuhil Museum and Gallery
•
Asociación Ak' Tenamit
•
Asociación Maya de Estudiantes Universitarios AMEU
•
Belize Mayan Ruins
•
BRASS/El Pilar Program Anabel Ford
•
Caracol Archaeological Project Belize August 22, 2001
•
Centro Maya de Los Altos
•
Exploring Maya Caves of West-Central Belize Interactive Dig
•
Hach Winik Lacandon Maya Communities
•
Lacandon Maya Bibliography
•
Maya Adventure Science Museum of Minnesota
•
Maya Civilization Past & Present
•
Mayan Epigraphic Database Project MED
91
•
Mayan Hieroglyphic Syllabary and Glyphs
•
Mayan TV
•
Mundo Maya
•
Religion of the Maya Photo Essay
•
Resources on Aztec and Mayan Law University of Texas Tarlton Law Library
•
Summer Intensive Introductory Course in Yucatec Maya
•
Todos Santos Cuchumatan Development Projects
•
Yucat´n: Identidad y Cultura Maya Universidad Autónoma de Yucat´n
•
Units of Measure
•
Western Belize Regional Cave Project
•
The Art of Being Kuna
•
Kuna Yala o Dulenega
•
El Espíritu de mi Mamá a film by Ali Allie
•
Garifuna Language
•
The Garífuna Peoples of Honduras Expressions of Central America, Stanford Center
for Latin American Studies
•
The Azteca Web Page
•
Bibliography on Aztec History
•
Tlahuica Cultures of Morelos Dr. Michael E. Smith, University of Albany, SUNY
•
Amerindians of French Guiana Caribbean Amerindian Centrelink
•
Amerindians of Suriname Caribbean Amerindian Centrelink
•
Amerindians of Venezuela Caribbean Amerindian Centrelink
•
The Art of Being Kuna
•
Culturas Indígenas de Costa Rica
•
Diálogos Indígenas en Costa Rica Brunka
•
Dominican Republic Research Project Underwater Science Program of Indiana
University
•
Orinoco Fundación Cisneros, Venezuela
•
Tribal Communities of Suriname
•
Evaluación Social y Plan de Desarollo Indígena World Bank 1998
•
Fundación para la Autonomía y Desarrollo de la Costa Atlántica de Nicaragua
FADCANIC
•
Mayagna (Sumo) Awas Tingni Community Case Corte Interamericano de Derechos
Humanos
LÄNDER
CANADA
•
Institut de la Statistique
•
Statistics Canada / Statistiqe Canada
•
Canadian International Development Agency (CIDA)
•
Scarbaro Missions
92
•
Canadian Costruction Association (CCA)
USA/Estados Unidos
•
US Bureau of the Census - http://www.census.gov/
•
US Bureau of Labor Statistics - http://stats.bls.gov/
•
US Department of Commerce (STAT-USA) - http://www.doc.gov/
•
US National center for Health Statistics (NCHS) - http://www.cdc.gov/nchswww/
•
Bureau of Justice Statistics (BJS) - http://www.ojp.usdoj.gov/bjs
•
Bureau of Transportation Statistics (BTS) http://www.bts.gov/
•
Division of Science Resources Studies (SRS) - http://www.nsf.gov/sbe/srs/stats.htm
•
National Agricultural Statistics Service (NASS) - http://www.usda.gov/nass/
•
Fedstats - http://www.fedstats.gov
•
Agencia de Estados Unidos para el Desarrollo Internacional ( USAID)
•
National Association of Realtors ( NAR )
•
National Association of Home Builders ( NAHB )
•
Massachussetts Institute of Technology ( MIT )
•
National Labour Organsiation (NLO)
•
Institute for Policy Studies
•
Interhemispheric Resource Center
•
Harvard University (Trade)
•
Institute for International Economics
•
The George Washington University
•
United States International Trade Commission
•
Musicians against Sweatshop (MASS)
•
UNITE!
•
SweatShopWatch
•
National Labour Committee
MEXICO
•
Instituto Nacional de Estadística, Geografía e Informática (INEGI)
•
www.ciepac.org (Centro de Investigaciones Economicas y Politicas de Accion
Comunitaria)
•
Asamblea de Migrantes Indígenas de la Ciudad de México
•
Centro de Investigación, Información y Documentación de los Pueblos Indígenas de
México CIIDPIM
•
Congreso Nacional Indígena
•
Enlace Civil
•
Frente Indígena Oaxaqueño Binacional
•
ILV Instituto Lingüístico de Verano en México
•
Indian Population of Mexico Figures
•
Universidad en Línea del Instituto Nacional Indigenista UNILINI
•
Instituto Nacional Indigenista
93
•
Legislación Indígena Banco Interamericano de Desarollo
•
Mixtec -- Ancient Middle America University of Minnesota Duluth
•
Mixtec Bibliography Monica Macaulay
•
Museo de las Culturas Prehispánicas Jalisco
•
Oficina para el Desarrollo de los Pueblos Indígenas
•
La página de Yalálag Los Zapotecas
•
Perfil Indígena de México Proyecto Especial de El Centro de Investigaciones y
Estudios Superiores en Antropología Social (CIESAS)
•
Programa Nacional para el Desarrollo de los Pueblos Indígenas 2001 - 2006
•
Red de Información para Organizaciones Indígenas de México
•
Sistema de Información Campesina de Chiapas
•
The Tree of Life Video
•
Chiapas, And the Women?
•
Chiapas95 Internet lists, with archives
•
Ejército Zapatista de Liberación EZLN
•
Frente Zapatista de Liberación Nacional FZLN
•
Zapatista Index
•
Zapatista Women
•
Zapatistas! Documents of the New Mexican Revolution
•
Zapatistas Photographs by Emiliano Thibaut
•
Zapatistas in Cyberspace Guide to Analysis & Information
•
ZNet Chiapas/Zapatista Crisis Page
GUATEMALA
•
Instituto Nacional de Estadística (INE)
•
Proyecto Centro Maya http://www.maga.gob.gt
•
Arte Maya Tz'utuhil Gallery
•
Asociación Ak' Tenamit
•
Asociación Maya de Estudiantes Universitarios AMEU
•
Ebiguatemala.org Aprendiendo desde nuestras culturas
•
Todos Santos Cuchumatan Development Projects
BELIZE
•
Ministry of the Public Service http://www.belize.gov.bz
•
Central Statistics Office: http://www.cso.gov.bz/
•
Exploring Maya Caves of West-Central Belize Interactive Dig
•
K'axob and Xibun
•
Mayan Ruins
•
Maya Sites in Belize
•
Western Belize Regional Cave Project
EL SALVADOR
•
Ministerio de Economía
94
HONDURAS
•
Instituto Nacional de Estadística Honduras (INE)
•
Red de Desarrollo Sostenible (RDS)
NICARAGUA
•
Presidencia de la República
COSTA RICA
Estado
•
Ministerio de Agricultura y Ganadería (MAG)
•
Ministerio de Ciencia y Tecnología (MICIT)
•
Ministerio de Comercio Exterior (COMEX)
•
Ministerio de Economía Industria y Comercio (MEIC)
•
Ministerio de Educación Pública (MEP)
•
Ministerio de Hacienda Ministerio de Obras Públicas y Transportes (MOPT)
•
Ministerio de Planificación Nacional (MIDEPLAN)
•
Ministerio de Relaciones Exteriores y Culto
•
Ministerio de Salud
•
Ministerio del Ambiente y Energía (MINAE)
Universidades Estatales
•
Instituto Tecnológico de Costa Rica (ITCR)
•
Universidad de Costa Rica (UCR)
•
Universidad Estatal a Distancia (UNED)
•
Universidad Nacional de Costa Rica (UNA)
Prensa
•
Diario Extra
•
La Prensa Libre
•
La República
•
La Nación
•
The Tico Times
Otros sitios de interés
•
Asamblea Legislativa
•
Autoridad Reguladora de los Servicios Públicos
•
Banco Central de Costa Rica
•
Banco de Costa Rica
•
Banco Nacional de Costa Rica
95
•
Bolsa Nacional de Valores
•
Buscador de Documentos Hacendarios (BUDHA)
•
Compañía Nacional de Fuerza y Luz
•
Contraloría General de la República
•
Defensoría de los Habitantes
•
Instituto Nacional de Estadística y Censos (INEC)
•
Instituto Costarricense de Acueductos y Alcantarillados
•
Instituto Costarricense de Electricidad (ICE)
•
Instituto Costarricense de Turismo (ICT)
•
Instituto Interamericano de Cooperación para la Agricultura (IICA)
•
Instituto Nacional de Aprendizaje (INA)
•
Instituto Nacional de Biodiversidad (INBio)
•
Instituto Nacional de Seguros (INS)
•
Páginas Amarillas de Costa Rica
•
Poder Judicial
•
Presidencia de la República
•
Procuraduría General de la República
•
Promotora del Comercio Exterior (PROCOMER)
•
Proyecto Estado de la Nación
•
Radiográfica Costarricense (RACSA)
•
Registro Nacional (RN)
•
Tribunal Supremo de Elecciones
•
Sitios Inteligentes - Asesoría & Desarrollo de Internet
•
Associated General Contractors of America ( AGC )
•
Federation of Arab Contractors ( FAC )
•
European Construction Industry Federation ( FIEC )
•
International Federation of Asian and Western Pacific Contractors' Associations
(IFAWPCA )
•
Fundación Acceso http://www.acceso.or.cr
•
Sociocultural Foundation (FUSCAL). http://www.fuscal.org
•
Swedish Cooperative Centre http://www.centrocoopsueco.org
•
Tropical Agricultural Research and higher education Center (CATIE).
http://www.catie.ac.cr
PANAMA
Estado
•
•
•
•
•
ASAMBLEA LEGISLATIVA
PRESIDENCIA DE LA REPÚBLICA
MINISTERIO DE GOBIERNO Y JUSTICIA
MINISTERIO DE RELACIONES EXTERIORES
MINISTERIO DE EDUCACIÓN
96
•
•
•
•
•
•
•
•
MINISTERIO DE COMERCIO E INDUSTRIAS
MINISTERIO DE OBRAS PÚBLICAS
MINISTERIO DE DESARROLLO AGROPECUARIO
MINISTERIO DE SALUD
MINISTERIO DE VIVIENDA
MINISTERIO DE ECONOMÍA Y FINANZAS
MINISTERIO DE LA JUVENTUD, LA MUJER Y LA NIÑEZ
MINISTERIO DE TRABAJO Y DESARROLLO LABORAL
•
Contraloría General de la República –
•
Dirección de Estadística y Censo (DEC) –
• Ministerio de Economía y Finanzas –
Servicios y otros
•
MUNICIPIO DE PANAMÁ
•
AUTORIDAD DE LA REGIÓN INTEROCEÁNICA
•
ENTE REGULADOR DE LOS SERVICIOS PÚBLICOS
•
AUTORIDAD NACIONAL DEL AMBIENTE
•
CAJA DE SEGURO SOCIAL
•
COMISIÓN DE LIBRE COMPETENCIA Y ASUNTOS DEL CONSUMIDOR
•
DEFENSORÍA DEL PUEBLO
•
IFARHU
•
INSTITUTO DE INVESTIGACIONES AGROPECUARIAS
•
INSTITUTO NACIONAL DE FORMACIÓN PROFESIONAL
•
INSTITUTO PANAMEÑO DE HABILITACIÓN ESPECIAL
•
INSTITUTO PANAMEÑO DE TURISMO
•
•
•
•
•
REGISTRO PÚBLICO DE PANAMÁ
ÓRGANO JUDICIAL
TRIBUNAL ELECTORAL
PROCURADURÍA DE LA ADMINISTRACIÓN
AUTORIDAD DEL TRÁNSITO Y TRANSPORTE TERRESTRE
•
AUTORIDAD MARÍTIMA DE PANAMÁ
•
DIRECCIÓN DE AERONÁUTICA CIVIL
•
LOTERÍA NACIONAL DE BENEFICENCIA
•
COMISIÓN NACIONAL DE VALORES
•
AUTORIDAD DEL CANAL DE PANAMÁ
•
ZONA LIBRE DE COLÓN
•
INSTITUTO DE SEGURO AGROPECUARIO
•
INSTITUTO DE ACUEDUCTOS Y ALCANTARILLADOS NACIONALES
Universidades
•
UNIVERSIDAD AUTÓNOMA DE CHIRIQUÍ
•
UNIVERSIDAD DE PANAMÁ
•
UNIVERSIDAD TECNOLÓGICA DE PANAMÁ
97
Bancos
•
BANCO NACIONAL DE PANAMÁ
•
CAJA DE AHORROS
•
SUPERINTENDENCIA DE BANCOS
•
BANCO DE DESARROLLO AGROPECUARIO
CUBA
•
Dirección Nacional de Estadística (DNE)
•
Centro Felix Varela (CFV) http://www.felixvarela.org
JAMAICA
•
Statistical Institute of Jamaica
•
Ministry of Commerce, Science and Technology (MCT) http://www.mct.gov.jm/
•
National Commission on Science and Technology (NCST) http://www.ncst.gov.jm
•
National Environment & Planning Agency (NEPA) http://www.nepa.gov.jm
•
Office of the Prime Minister (OPM) http://www.ncst.gov.jm/
•
Rural Agricultural Development Authority (RADA). http://www.radajamaica.com
•
Delegation of the European Commission in Jamaica and Belize
http://europa.eu.int/comm/external_relations/repdel/delegations_en_a.cfm
•
Jamaica Promotions Corporations. (Jampro). http://www.investjamaica.com
•
Jamaica Computer Society Education Foundation (JCSEF). http://www.jcsef.org.jm
•
Mel Nathan Institute http://www.jamaica-kidz.com/melnathan/
•
Transparency International - Jamaica (TI) http://www.transparency.org/
•
Caribbean Regional Negotiating Machinery (RNM). http://www.caribrnm.net
•
Institute of Social and Economic Research (ISER). http://isis.uwimona.edu.jm
•
Inter-American Institute for Cooperation on Agriculture
http://www.agroinfo.org/caribbean/iicacarc/jamaica
•
University of the West Indies http://www.uwimona.edu.jm
•
INFOSERV Institute of Technology http://www.infoservinstitute.org/
HAITI
•
Fondation des Anciens Elèves de l'Institution Saint-Louis de Gonzague (FASLG)
http://www.faslg.org
REPUBLICA DOMINICANAF
•
Oficina Nacional de Estadística (ONE) (español)
•
Secretariado Técnico de la Presidencia http://www.stp.gov.do/
•
Centro Juan Montalvo (CES). http://www.centrojuanmontalvo.org
•
Confederacion Autonoma Sindical Clasista (CASC) http://www.acmoti.org
•
Fundación Redes y Desarrollo (FUNREDES). http://www.funredes.org/
•
Centro de Investigación Económica para el Caribe (CIECA) http://www.cieca.org
•
INSTRAW http://www.un-instraw.org/
•
Member Consorcio Ambiental (CAD) http://www.cad.org.do
98
BAHAMAMAS
•
Delegation of the European Commission in the Bahamas
http://www.deljam.cec.eu.int/en/contacts/index.htm#internal
ST KITTS/NEVIS
•
Ministry of Finance http://www.fsd.gov.kn/main/index_summary.html
ANTIGUA/BARBUDA
•
)
DOMINICA
•
)
STA LUCIA
•
Government of St.Lucia
•
Tourist
•
Ministry of Finance and Planning http://www.stlucia.gov.lc
•
Ministry of Health
http://www.eclac.cl/publicaciones/UnidadMujer/5/lcl1065/santalucia.htm
•
Caribbean Natural Resources Institute (CANARI) http://www.canari.org
•
Organisation of Eastern Caribbean States (OECS)
http://www.tcol.co.uk/comorg/oecs.htm
•
Caribbean Environmental Health Institute (CEHI) http://www.cehi.org.lc
ST VINCENT/GRENADINES
•
Windward Islands Farmers Association (WINFA) http://winfa.caribbeanngos.net
BARBADOS
•
Ministry of Commerce, Consumer Affairs and Business Development (MCC).
•
Caribbean Development Bank (CDB) http://www.caribank.org/
•
Caribbean News Agency (CANA). http://www.cananews.com/
•
Caribbean Conservation Association (CCA) http://www.caribbeanconservation.org
•
Caribbean Policy Development Centre (CPDC). http://www.cpdcngo.org
•
Caribbean Policy Development Centre (CPDC). http://www.cpdcngo.com
•
Caribbean Export Development Agency (CEDA) http://www.carib-export.com/
•
Caribbean Regional Negotiating Machinery (RNM). http://www.crnm.org
•
Caribbean Tourism Organisation (CTO) http://www.caribtourism.com/
•
Neal & Massy Eastern Caribbean Group (N&M Barbados). http://www.neal-andmassy.com
•
Caribbean Planning
http://www.cpacc.org
•
University of the West Indies http://cavehill.uwi.edu
GRENADA
•
Government- Grenada Online
TRINIDAD/TOBAGO
•
Ministry of Trade and Industry http://www.tradeind.gov.tt/
•
National Library and Information System http://www.nalis.gov.tt
•
International Labour Organization (CAMAT). ILO Caribbean Office
http://www.ilocarib.org.tt
for
Adaption
to
Global
Climate
Change
(CPACC).
99
•
Caribbean Natural Resources Institute (CANARI) http://www.canari.org
•
National Institute of Higher Education (NIHERST) http://www.niherst.gov.tt
•
Caribbean Agricultural Research and Development Institute (CARDI)
http://www.cardi.org
•
Institute of International Relations (IIR) http://isis.uwimona.edu.jm/mainpane.html
•
Sustainable Economic Development Unit (SEDU) http://www.tidco.co.tt/seduweb
SURINAME
•
Ministry of Planning and Development Cooperation http://www.redsocial.org
GUYANA
•
Sustainable Development Networking Programme - Guyana (SDNP).
http://www.sdnp.org.gy/
•
Caribbean Community Secretariat (CARICOM). http://www.caricom.org/
•
Caribbean Forum of ACP States (CARIFORUM). http://www.cariforum.org
•
Amerindian Peoples Association
•
Amerindians of Guyana Caribbean Amerindian Centrelink
•
Walter Roth Museum of Anthropology
•
COLOMBIA
•
Departamento Administrativo Nacional de Estadística (DANE)
•
Amerindians of Colombia Caribbean Amerindian Centrelink
•
Culturas Indígenas Colombianas
•
Etnias Indígenas de Colombia
•
Museo del Oro
•
Tairona Heritage Studies Centre
•
Organización Nacional Indígena de Colombia ONIC
VENEZUELA
•
Instituto Nacional de Estadística (INE)
•
Instituto Nacional
http://www.hri.ca
Venezolano
Estudios
Sociales
y
Politicos
(INVESP)
ECUADOR
•
Instituto Nacional de Estadística y Censos (INEC)
•
SNV Ecuador (SNV) http://www.snvworld.org
•
Tribuna de Consumidor http://www.tribunadelconsumidor.org.ec
•
Proyecto SICA. (SICA) http://www.sica.gov.ec
•
Accion Ecologica http://www.accionecologica.org
•
ChasquiNet http://www.chasquinet.org/
•
Confederación de Nacionalidades Indígenas del Ecuador (Conaie) http://conaie.org/
•
Consorcio Camaren http://www.camaren.org/
•
Fondo Ecuatoriano Populorum Progressio (FEPP) http://www.fepp.org.ec/
•
Fondo Ecuatoriano Populorum Progressio - Ibarra (FEPP Ibarra).http://www.fepp.org.ec
•
Intercom-Ecuanex http://www.ecaunex.net.ec
100
•
Red Manglar Nacional http://www.redmanglar.org
•
Recoka Red de Comunidades Kichwas de Amazonía
•
Centro Cultural Abya-Yala
•
CONAIE Confederación de Nacionalidades Indígenas del Ecuador
•
Confederación Nacional de Organizaciones Campesinas, Indígenas y Negras
FENOCIN
•
CONFENIAE Confederation of the Nationalities Indigenous to the Amazon of Ecuador
•
Dirección Nacional de Educación Intercultural Bilingüe
•
Fundación Jatun Sacha Educación, conservación e investigación en el bosque
húmedo tropical y el páramo de Ecuador
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Grupo Osanimi rainforest protection & cultural renewal in the Upper Amazon
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Indigenous Ecuador
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Indigenous Peoples in Ecuador
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Imbabura Runacunapac Jatun Tantanacui Federación Indígena y Campesino de
Imbabura La INRUJTA-FICI
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Red de Comunicación Electrónica para Comunidades Indígenas de la Amazonía
Ecuatoriana INTERCOM-Nodo Ecuanex
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PERU
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Instituto Nacional de Estadística e Informática (INEI)
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Form Belgica V.Z.W. http://www.kmonet.be/form/spanish/default.htm
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Pact Peru http://www.pactperu.org
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Peruvian Wind Energy Association (PEWEA) http://www.pewea.com
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Centro de Estudios y Promoción del Desarrollo ( DESCO) http://ag.arizona.edu/cgibin/cstccd
BOLIVIA
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CHILE
Estado
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Estado de Chile
101
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102
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Universidades
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Universidad Católica de Valparaíso
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Universidad Central de Chile
103
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106
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Biblioteca de la UBA: http://www.sisbi.uba.ar
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Otras
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Crecimiento.(CIPPEC).http://www.cippec.org
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para
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Analisis
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Centro de Implementación de Políticas Públicas para la Equidad y el Crecimiento
(CIPPEC). http://www.cippec.org
•
Grupo
de
Analisis
y
Desarrollo
http://www.confinesociales.org
•
Latin American and Caribbean Economic Association (LACEA). Universidad del
CEMA http://www.lacea.org
•
Consejo Latinoamericano de Ciencias Sociales (CLACSO). http://www.clacso.org
Institucional
Institucional
y
y
la
Equidad
Social
Social
y
el
(GADIS).
(GADIS).
109
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Asociación para la Cooperación Internacional (ACI). http://www.ica.coop/ica/es
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Comunidades Aborígenes de la República Argentina
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Pueblos Indígenas Por los derechos indígenas
PARAGUAY
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Dirección General de Estadística, Encuestas y Censos - DGEEC URUGUAY
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US PUERTO RICO
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US VIRGIN ISLANDS
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Island Resources Foundation (IRF) http://www.irf.org
BR BERMUDA
•
()
BR CAYMAN ISLAND
•
()
BR TURCS/CAICOS
•
()
BR VIRGIN ISLANDS
•
()
BR ANGUILLA
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The Official Website of The Government of Anguilla / Dept. of Statistics –
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Anguilla National Trust (ANT)
BR MONTSERRAT
•
()
BR MALVINAS
•
()
FR ST PIERRE/MIQUELO
•
()
FR GUADELOUPE
•
()
FR MARTINIQUE
•
()
FR GUYANA
•
www.outre-mer.gouv.fr/ Secrétariat d’État à l’Outre-mer (Französisch)
•
www.iedom.fr/ Institute d’Emission des Départements d’Outre-mer
•
www.douane.gouv.fr Zollinformationen
•
lanic.utexas.edu/la/cb/other/fg/ Linkliste
•
www.blada.com/ Le petit Journal de Kourou: Zeitung (Französisch)
•
www.pagesjaunes.fr/ Gelbe und Weiße Seiten (Französisch)
•
()
110
NL ARUBA
•
Central Bureau of Statistics
NL ANTILLEN
•
()
ÖSTERREICH
•
Austrian Development Cooperation. (ADC). Federal Ministry for Foreign Affairs ,
Minoritenplatz 9 , 1014 VIENNA , Austria. Tel: 43-1-53-115-4462. Fax: 43-1-53-6664462. E-mail: heinz.gabler@bmaa.gv.at. http://www.bmaa.gv.at/index.html
•
Federal Ministry for Foreign Affairs. Minoritenplatz 9 , 1014 WIEN , Wien , Austria.
Tel: 80242922. Fax: . E-mail: sektionVII@bmaa.gv.at. http://www.bmaa.gv.at
•
Austrian Parliament. 1017 , Vienna , Austria. E-mail: services@parlinkom.gv.at.
http://www.parlinkom.gv.at/
•
International Atomic Energy Agency. (IAEA). P.O. Box 100 , Wagramer Strasse 5 ,
A-1400, Vienna, Austria , Austria. Tel: 43-1-26000. Fax: 43-1-26007. E-mail:
Official.Mail@iaea.org. http://www.iaea.org
•
United Nations Industrial Development Organization. (UNIDO). Vienna International
Centre , P.O. Box 300 , 1400 WIEN , Austria. Tel: 43-1-26026. Fax: 43-1-2692669.
E-mail: unido@unido.org. http://www.unido.org
•
Südwind-Magazin. Laudongasse 40 , 1080 Wien , Austria. Tel: 43-1-4055515. Fax:
43-1-4055519. E-mail: suedwind.magazin@oneworld.at.
http://www.oneworld.at/suedwind.magazin/default.htm
•
Akademisches Forum Fur Aussenpolitik - Osterreich - Hochschulliga fur Die
Vereinten Nationen. (UN.YSA-Austria-AFA). Johannesgasse 2/2/32 , Vienna, A1010 , Austria. Tel: 43-1-5128521. Fax: 43-1-5128521. E-mail: austria@afa.at.
http://afa.at
•
Arbeitsgemeinschaft Osterreich Dritte Welt der SPO. Löwelstrasse 18 , A - 1014
Wien , Austria. Tel: 43-1-53-427-280. Fax: 43-1-53-427-282. E-mail:
albrecht.konecny@spoe.at. http://www.entwicklungspolitik.spoe.at/
•
EZA Dritte Welt. Plainbachstrasse 8 , A-5101 BERGHEIM , Austria. E-mail:
office@eza3welt.at. http://www.eza3welt.at
•
Frauensolidaritaet - Entwicklungspolitische Initiativen fur Frauen in der Dritten Welt.
Bergasse 7 , Vienna, 1090 , Austria. Tel: 43-222-7133594. Fax: 43-222-7133594.
E-mail: office@frauensolidaritaet.org. http://www.frauensolidaritaet.org
•
Gesellschaft für Kommunikation und Entwicklung. (KOMMENT). Sigmund Haffner
Gasse 18/1 , 5020 SALZBURG , Austria. E-mail: office@komment.at.
http://www.komment.at/
•
HORIZONT3000 - Österreichische Organisation für Entwicklungszusammenarbeit.
(HORIZONT3000). Wohllebengasse 12-14 , A-1040 VIENNA , Austria. Tel: 43-15030003. Fax: 43-1-5030004. E-mail: office@horizont3000.at.
http://www.horizont3000.at
•
International Union of Forest Research Organizations. (IUFRO). , 1131 , 1131
Vienna , Austria. Tel: 43-1-877-01-51. Fax: 43-1-877-93-55. E-mail:
iufro@forvie.ac.at. http://iufro.boku.ac.at/
•
KommEnt (Gesellschaft für Kommunikation und Entwicklung). Sigmund-HaffnerGasse 18/1 , 5020 Salzburg , Austria. Tel: 43-662840953. Fax: 43-662840954. Email: office@komment.at. http://www.komment.at
•
Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für
internationaleìEntwicklung und Mission. (KOO). Türkenstrasse 3 , A - 1090 VIENNA
111
, Austria. Tel: 43-1-317032177. Fax: 43-1-317032185. E-mail: info@koo.at.
http://koo.at
•
Österreichische liga für die vereinten nationen. (UNA-Austria). Johannesgasse
2/2/32 , Vienna, A-1010 , Austria. Tel: 43-664-2333272. Fax: . E-mail:
una.austria@afa.at. http://afa.at/una.austria
•
Österreichischer Austauschdienst. Alserstrasse 4-1-3-8 , A-1090 Wien , Austria. Tel:
43-1-427728120. Fax: 43-1-42779281. E-mail: info@oead.ac.at.
http://www.oead.ac.at
•
Osterreichisches komitee für unicef. (UNICEF Osterreich). Wagramer Strasse 9 ,
VIC, PO BOX 100 , 1400 Wien , Austria. Tel: 43-18792191. Fax: 43-187921919. Email: info@unicef.or.at. http://www.unicef.at
•
Southern African Documentation and Cooperation Centre. (SADOCC). P.O. Box
146 , 1061 VIENNA , Austria. Tel: 43-15054484. Fax: 43-15054484. E-mail:
office@sadocc.at. http://www.sadocc.at
•
TRIALOG Co-ordination office. (TRIALOG). Wohllebengasse 12-14 , 1040 Vienna ,
Austria. Tel: 43-1-3197949. Fax: 43-1-3197915. E-mail: office@clong-trialog.at.
http://www.clong-trialog.at
•
Vienna Institute for Development and Cooperation. (VIDC). Möllwaldplatz 5/3 , 1040
Vienna , Austria. Tel: 43-1-7133594. Fax: 43-1-71359473. E-mail: office@vidc.org.
http://www.vidc.org
•
Zentrum Sozialmedizinischen, rechtlichen und kulturellen bereuung von
auslanderinnen in osterreich. (ZEBRA). Pestalozzistrasse 59/II , 8010 Graz ,
Austria. Tel: 43-316-83-56-30. Fax: 43-316-81-05-39. E-mail: zebra@zebra.or.at.
http://www.zebra.or.at
•
Austrian Foundation for Development Research. (OFSE). Berggasse 7 , 1090
VIENNA , Austria. Tel: 43-1317-4010. Fax: 43-1317-4015. E-mail: office@oefse.at.
http://www.oefse.at/
•
Austrian Institute of East and Southeast European Studies - Branch office.
Josefsplatz 6 , 1010 WIEN , Austria. Tel: 43--1-5121895. Fax: 43-1-512189553. Email: office@osi.ac.at. http://www.osi.ac.at
•
Department of Economics, University of Vienna. Hohenstaufengasse 9 , 1010
VIENNA , Austria. Tel: 43-1-4277374. Fax: 43-1-42779374.
http://mailbox.univie.ac.at
•
ArbeitsGemeinschaft EntwicklungsZusammenarbeit. (AGEZ). Berggasse 7 , 1090
VIENNA , Austria. Tel: 43-1-3174016. Fax: 43-1-3174016. E-mail: agezoffice@utanet.at. http://www.oneworld.at/Agez/
•
Platform of Austrian non-governmental development organisations. Berggasse
7/Erdgeschoß (Romana Bräuer , 1090 Wien , Austria. Tel: 4313174016. Fax:
4313174016. E-mail: eu-plattform@utanet.at. http://www.eu-platform.at
112
ANHANG TABELLEN
TABELLE 1
Protectionism in Britain and France, 1821–1913
(measured by net customs revenue as a percentage of net import values)
Years
1821–1825
1826–1830
1831–1835
1836–1840
1841–1845
1846–1850
1851–1855
1856–1860
1861–1865
1866–1870
1871–1875
1876–1880
1881–1885
1886–1890
1891–1895
1896–1900
1901–1905
1906–1910
1911–1913
Britain
France
53.1
47.2
40.5
30.9
32.2
25.3
19.5
15.0
11.5
8.9
6.7
6.1
5.9
6.1
5.5
5.3
7.0
5.9
5.4
20.3
22.6
21.5
18.0
17.9
17.2
13.2
10.0
5.9
3.8
5.3
6.6
7.5
8.3
10.6
10.2
8.8
8.0
8.8
Source: Nye (1991), p. 26, Table 1.
Table 2., Ha-Joon Chang, Kicking Away the Ladder
113
TABELLE 2
Table 1. Average Tariff Rates on Manufactured Products for
Selected Developed Countries in Their Early Stages of Development
(weighted average; in percentages of value)1
1820 2
18752
1913
1925
1931
1950
R
15–20
18
Austria3
4
Belgium
6–8
9–10
9
Denmark
25–35
15–20
14
France
R
12–15
20
5
8–12
4–6
13
Germany
Italy
n.a.
8–10
18
6
Japan
R
5
30
4
Netherlands
6–8
3–5
4
Russia
R
15–20
84
Spain
R
15–20
41
Sweden
R
3–5
20
Switzerland
8–12
4–6
9
United
45–55
0
0
Kingdom
United
35–45
40–50
44
States
Source: Bairoch (1993), p. 40, table 3.3.
16
15
10
21
20
22
n.a.
6
R
41
16
14
5
24
14
n.a.
30
21
46
n.a.
n.a.
R
63
21
19
n.a.
18
11
3
18
26
25
n.a.
11
R
n.a.
9
n.a.
23
37
48
14
Notes:
R= Numerous and important restrictions on manufactured imports existed and
therefore average tariff rates are not meaningful.
1. World Bank (1991, p. 97, Box table 5.2) provides a similar table, partly drawing
on Bairoch's own studies that form the basis of the above table. However, the
World Bank figures, although in most cases very similar to Bairoch's figures, are
unweighted averages, which are obviously less preferable to weighted average
figures that Bairoch provides.
2. These are very approximate rates, and give range of average rates, not extremes.
3. Austria-Hungary before 1925.
4. In 1820, Belgium was united with the Netherlands.
5. The 1820 figure is for Prussia only.
6. Before 1911, Japan was obliged to keep low tariff rates (up to 5%) through a
series of "unequal treaties" with the European countries and the United States. The
World Bank table cited in note 1 above gives Japan's unweighted average tariff rate
for all goods (and not just manufactured goods) for the years 1925, 1930, 1950 as
13%, 19%, 4%.
Siehe Tabelle 2 Ha-Joon Chang, Kicking Away the Ladder
114
TABELLE 3
Hierarchy of Access to the U.S. Market
Presented in descending order of preferential treatment; import data as of 1999
Type
Terms
Countries
Share of
Imports
Share
Entering
Under
Preferences
Free trade
agreements
Comprehensive duty-free
access to the U.S. market
Israel (since 1985), Canada
(since 1989), and Mexico
(since 1994)
31.2%
59.9%
Special trade
preferences
Duty-free access for almost
all exports other than oil,
textiles and apparel, most
leather products, and a few
other exceptions
Most Central American and
Caribbean countries under
the Caribbean Basin
Initiative(since 1984);
Bolivia,Colombia, Ecuador,
and Peru under the Andean
Trade Preferences Act (since
1991,expires in 2001)
2.9%
15.8%
Generalized
System of
Preferences
Duty-free access for many
exports, but several
significant product areas are
excluded, and
numerousprovisions allow
for the removal of specific
productsor countries
Most developing and
transition economies; among
the exceptions are China,
most OPEC members, some
Asian newly-industrialized
economies, and Nicaragua (a
CBI country)
10.2%
13.0%
Permanent
normal trade
relations
(NTR or
PNTR)
Also known as unconditional
most favored nation or nondiscriminatory treatment.
Countries benefit from tariff
reductions negotiated since
1934 (Column 1 of the tariff
schedules)
Major partners that receive
PNTR but no preferences
include the European Union,
Japan, most OPEC countries,
and Asian newly
industrialized economies
47.3%
0.0%
Conditional
NTR
NTR treatment (as defined
above) is subject to the
freedom-of-emigration
provisions of the JacksonVanik law
China, Albania, and most
former Soviet republics are
in this category (Albania and
most former Soviet republics
are also designated for GSP)
8.0%
0.0%
Denial of
NTR
treatment
Countries are subject to the
tariff rates established under
the Smoot-Hawley Tariff Act
of 1930 (i.e., Column 2)
This status is currently held
only by Afghanistan,
Cuba,Laos, North Korea, and
Vietnam
0.1%
0.0%
Trade
embargo
Countries are subject to
partial or total embargoes;
some of them nominally
receive NTR treatment
Cuba, Iran, Iraq, Libya,
North Korea, Sudan, and
Yugoslavia are each subject
to embargoes of varying
intensity
0.3%
0.0%
Note: Some countries fall under more than one category. For data on shares of U.S. imports, countries
are counted in the most favorable category that is applicable. For example, Russia can be classified
both as a GSP beneficiary and a recipient of conditional NTR treatment; imports from that country are
115
counted here in the GSP category.“Share Entering Under Preferences” includes all imports from a
group that enter under terms other than MFN.
Siehe UNCTAD S7 (http://www.unctad.org/en/docs//itcdtsbmisc58_en.pdf)
116
TABELLE 4
U.S. trade with ATPA countries, 1991-2002
Year
U.S.exports1
Share of
U.S.
exports
to the
world
U.S.import
s2
Million
dollars
Percent
Million
dollars
Share of
U.S.
imports
from the
world
U.S. trade
balance
Percent Million dollars
1991
3,798.2
0.9
4,969.5
1.0
-1,171.3
1992
5,319.7
1.3
5,058.7
1.0
261.0
1993
5,359.1
1.2
5,282.3
0.9
76.7
1994
6,445.0
1.3
5,879.5
0.9
565.5
1995
7,820.2
1.4
6,968.7
0.9
851.4
1996
7,718.7
1.3
7,867.6
1.0
-148.9
1997
8,681.8
1.3
8,673.6
1.0
8.2
1998
8,670.1
1.4
8,361.0
0.9
309.1
1999
6,263.2
1.0
9,830.2
1.0
-3,567.0
2000
6,295.1
0.9
11,117.2
0.9
-4,822.1
2001
6,363.3
1.0
9,568.7
0.8
-3,205.3
2002
6,463.8
1.0
9,611.5
0.8
-3,147.7
Table 2-1
1 Domestic exports, f.a.s. basis.
2 Imports for consumption, customs value.
Source: Compiled from official statistics of the U.S. Department of Commerce.
Siehe United States International Trade Commission: The Impact of the Andean Trade
Preference Act, S 2-2, Ninth Report 2002, http://www.usitc.gov/pub3637/pub3637.pdf
117
TABELLE 5
Leading U.S. imports for consumption from ATPA countries, by major product
categories, 1998-2002 (1,000 dollars)
HTS
Description
1998
1999
2000
2001
2002
2,397,896
3,555,699
4,783,829
3,916,000
3,914,722
27
Mineral fuels, mineral oils and products of their
distillation;bituminous substances; mineral
waxes
71
Natural or cultured pearls, precious or
semiprecious stones,precious metals; precious
metal clad metals, articles thereof;imitation
jewelry; coin
912,388
704,196
467,933
358,474
561,067
08
Edible fruit and nuts; peel of citrus fruit or
melons
516,568
587,067
517,442
497,762
547,036
61
Articles of apparel and clothing accessories,
knitted or crocheted
370,696
463,069
536,544
483,580
480,899
74
Copper and articles thereof
240,448
353,731
601,776
506,178
470,012
09
Coffee, tea, mate and spices
834,876
629,643
541,473
371,385
401,610
06
Live trees and other plants; bulbs, roots and the
like; cut flowers ornamental foliage
454,385
438,735
441,745
408,752
382,941
03
Fish and crustaceans, molluscs and other aquatic
invertebrates
729,590
533,682
345,307
365,743
349,116
62
Articles of apparel and clothing accessories, not
knitted or crocheted
242,985
245,379
294,488
270,133
270,305
29
Organic chemicals
132,313
292,501
477,396
307,416
243,866
Subtotal
6,832,145
7,803,703
9,007,934
7,485,422
7,621,575
Other
1,528,892
2,026,513
2,109,291
2,083,239
1,989,908
Total
8,361,036
9,830,217
11,117,225
9,568,661
9,611,482
Leading U.S. imports for consumption from ATPA countries, by major product
categories, 1998-2002 Percent of total
HTS
Chapter Description
1998
1999
2000
2001
2002
27
Mineral fuels, mineral oils and products of
their distillation;bituminous substances;
mineral waxes
28.68
36.17
43.03
40.93
40.73
71
Natural or cultured pearls, precious or
semiprecious stones,precious metals; precious
metal clad metals, articles thereof;imitation
jewelry; coin
10.91
7.16
4.21
3.75
5.84
08
Edible fruit and nuts; peel of citrus fruit or
melons
6.18
5.97
4.65
5.20
5.69
61
Articles of apparel and clothing accessories,
knitted or crocheted
4.43
4.71
4.83
5.05
5.00
74
Copper and articles thereof
2.88
3.60
5.41
5.29
4.89
09
Coffee, tea, mate and spices
9.99
6.41
4.87
3.88
4.18
06
Live trees and other plants; bulbs, roots and
the like; cut flowers and ornamental foliage
5.43
4.46
3.97
4.27
3.98
03
Fish and crustaceans, molluscs and other
8.73
5.43
3.11
3.82
3.63
118
aquatic invertebrates
62
Articles of apparel and clothing accessories,
not knitted or crocheted
2.91
2.50
2.65
2.82
2.81
29
Organic chemicals
1.58
2.98
4.29
3.21
2.54
Subtotal
81.71
79.38
81.03
78.23
79.30
All other
18.29
20.62
18.97
21.77
20.70
100.00
100.00
100.00
100.00
100.00
Total
Table 2-2
Note.—Because of rounding, figures may not add to totals shown. Source: Compiled from official
statistics of the U.S. Department of Commerce.
Siehe United States International Trade Commission: The Impact of the Andean Trade
Preference Act, S 2-5f, Ninth Report 2002, http://www.usitc.gov/pub3637/pub3637.pdf
119
TABELLE 6
U.S. imports for consumption from ATPA countries: Dutiable value, calculated
duties, and average duty, 1998-2002
Item
Dutiable imports1(1,000
dollars)
Dutiable as a share of
total(%)
Calculated duties(1,000
dollars)
Average duty(%)2
1998
1999
2000
2001
2002
2,661,246 3,459,748 4,517,161 3,798,848 4,598,474
31.8
35.2
40.6
39.7
47.8
104,950
123,263
142,367
144,098
169,498
3.94
3.56
3.15
3.79
3.69
Table 2-4
1 Dutiable value and calculated duty exclude the U.S. content entering under HTS heading 9802.00.80 and subheading
9802.00.60 and misreported imports. Data based on product eligibility corresponding to each year.
2 Average duty = (calculated duty/dutiable value) * 100.
Source: Compiled from official statistics of the U.S. Department of Commerce.
Siehe United States International Trade Commission: The Impact of the Andean Trade
Preference Act, S 2-12, Ninth Report 2002, http://www.usitc.gov/pub3637/pub3637.pdf
120
TABELLE 7
U.S. imports for consumption from Bolivia, Colombia, Ecuador, and Peru, by
duty treatments, 1998-2002 1,000 dollars
Item
Boliva Colombia Ecuador
Peru
ATPA total Share total
1998:
%
Total imports
Dutiable value1
ATPA reduced duty
220,140
4,425,163
1,773,917
1,925,286
8,344,507
100.0
34,989
1,736,822
441,474
447,961
2,661,246
31.9
1,070
24,800
308
8
26,187
0.3
Duty-free value2
185,151
2,688,341
1,332,443
1,477,325
5,683,261
68.1
Col. 1-general3
108,453
1,795,720
1,081,552
682,198
3,667,923
44.0
7,773
42,645
14,579
125,054
190,051
2.3
68,559
685,088
232,694
632,668
1,619,010
19.4
Production Sharing6
258
155,813
2,210
292
158,572
1.9
Other duty free7
108
9,075
1,408
37,113
47,705
0.6
224,167
5,813,997
1,852,631
1,870,815
9,761,610
100.0
40,473
2,176,911
612,883
456,712
3,286,979
33.7
886
22,250
839
26
24,002
0.2
Duty-free value2.
183,694
3,637,086
1,239,748
1,414,103
6,474,632
66.3
Col. 1-general3.
114,969
2,532,774
950,556
727,927
4,326,225
44.3
7,934
46,485
19,190
51,684
125,293
1.3
60,606
774,866
259,334
631,098
1,725,903
17.7
Production Sharing6
93
141,287
5,062
253
146,695
1.5
Other duty free7
93
141,674
5,607
3,141
150,515
1.5
184,250
6,601,802
2,266,975
1,979,099
11,032,126
100.0
30,523
2,505,479
1,250,278
571,965
4,358,245
39.5
675
25,393
370
100
26,538
0.2
Duty-free value2
153,727
4,096,323
1,016,697
1,407,134
6,673,881
60.5
Col. 1-general3 .
86,240
2,968,505
729,924
515,885
4,300,554
39.0
5,783
66,144
28,569
45,054
145,549
1.3
60,786
800,951
247,084
845,849
1,954,670
17.7
Production Sharing6
420
130,189
5,475
29
163,112
1.2
Other duty free7
499
130,534
5,646
317
136,997
1.2
165,130
5,606,493
1,964,503
1,805,483
9,541,609
100.0
27,522
2,255,445
931,363
584,518
3,798,848
39.8
780
21,357
246
56
22,439
0.2
137,926
3,437,168
1,039,053
1,220,971
5,835,118
61.2
66,557
2,427,508
735,723
416,658
3,646,446
38.2
9,543
68,247
33,007
73,446
184,242
1.9
53,220
696,607
216,054
686,285
1,652,166
17.3
318
86,120
5,912
7
92,357
1.0
GSP4
ATPA5
1999:
Total imports
Dutiable value1
ATPA reduced duty
GSP4
ATPA5
2000:
Total imports
Dutiable value1
ATPA reduced duty
GSP4
ATPA5.
2001:
Total imports
1
Dutiable value
ATPA reduced duty
2
Duty-free value
3
Col. 1-general
4
GSP
5
ATPA
6
Production Sharing
121
Other duty free7
8,288
158,686
48,357
44,576
259,907
2.7
160,220
5,382,368
2,115,973
1,952,921
9,611,482
100.0
27,883
2,426,684
1,095,938
824,837
4,375,343
45.5
5,126
1
3
5,130
0.1
132,337
2,955,684
1,020,034
1,128,084
5,236,139
54.5
62,917
2,207,748
764,114
572,900
3,607,679
37.5
31,520
204,166
74,618
165,467
475,771
5.0
36,972
278,823
85,712
381,801
783,309
8.1
ATPDEA
147
120,199
92,021
10
212,377
2.2
Other duty free10
781
144,749
3,569
7,905
157,004
1.6
2002:
Total imports
Dutiable value1
8
ATPA reduced duty
2
Duty-free value
3
Col. 1-general
4
GSP
5
ATPA
9
Table 2-5
1 Dutiable value excludes the U.S. content entering under HTS subheading 9802.00.80 and subheading 9802.00.60, and
misreported imports.
2 Calculated as total imports less dutiable value.
3 Value of imports which have a col. 1-general duty rate of free.
4 Reduced by the value of col. 1-general duty-free imports and ineligible items the were misreported as entering under the GSP
program.
5 Original ATPA, reduced by the value of col. 1-general duty-free imports and ineligible items the were misreported as entering
under ATPA.
6 HTS 9802.00.60 and 9802.00.80. Refers to the value of U.S.-origin components used in foreign assembly operations. The value
of such components is subtracted from imported articles prior to the calculation of duties.
7 Calculated as a remainder, and represents imports entering free of duty under column 1-special.
8 ATPDEA eliminated the reduced--duty provision of the original ATPA.
9 ATPDEA program became effective October 31, 2002. ATPDEA data was only collected for 2 months in 2002 and may
include collection errors.
10 Calculated as a remainder, and represents imports entering free of duty under column 1-special and imports entering free
under HTS 9802.00.60 and 9802.00.80.
Note.—Because this table corrects entries reported in inappropriate categories of dutiability, it includes data that differ from their
counterparts in the other tables. Data in all other tables are based on entries as reported.
Source: Compiled from official statistics of the U.S. Department of Commerce.
Siehe United States International Trade Commission: The Impact of the Andean Trade
Preference Act, S 2-14, Ninth Report 2002, http://www.usitc.gov/pub3637/pub3637.pdf
122
TABELLE 8
Textiles and apparel: U.S. general imports from ATPA countries, by sources,
1998-2002(1,000 dollars)
Country
Peru
1998
1999
2000
2001
2002
246,018 323,987 405,650 383,783 395,314
Colombia 391,962 408,515 443,766 376,326 369,531
Bolivia
17,142
15,662
19,172
18,372
18,718
Ecuador
14,407
19,289
23,087
24,704
15,855
Total
.
669,529 767,453 891,675 803,185 799,418
Table 2-9
Note.—The trade data in this section represent imports of goods subject to U.S. textile trade
agreements, as published in the Major Shippers Report of the U.S. Department of Commerce, Office of
Textiles and Apparel.
Source: Compiled from official statistics of the U.S. Department of Commerce.
Siehe United States International Trade Commission: The Impact of the Andean Trade
Preference Act, S 2-32, Ninth Report 2002, http://www.usitc.gov/pub3637/pub3637.pdf
123
TABELLE 9
Table 2-14 Leading U.S. exports to ATPA countries, by HTS provisions, 2000-02
1,000 dollars
HTS Change,Provision Description
2000
2001
2002
8431.43.80 Parts for boring or sinking machinery of 8430.41 or
8430.49, nesi
224,328
228,897
263,573
15.15
1005.90.20 Yellow dent corn .
189,484
184,109
217,426
18.10
1001.90.20 Wheat & meslin other than durum or seed wheat
116,781
158,945
194,305
22.25
0
58,677
129,468
120.65
8525.20.90 Transmission apparatus incorp. reception app.
(other than transceivers) for radiotelephony,
radiotelegraphy,radiobroadcasting or television .
104,101
124,142
124,425
0.23
8473.30.00 Parts and accessories of automatic data processing
machines and units thereof .
138,607
104,335
105,670
1.28
2903.21.00 Vinyl chloride (Chloroethylene)
128,335
73,687
100,744
36.72
4804.11.00 Uncoated, unbleached kraftliner, in rolls or sheets
131,903
94,705
95,312
0.64
3100.00.00 Fertilizers covered under 2510.10/20.0000,
2809.20.0010/20,2814.10.0000, or 3101.00.0000-3105.90.0000,
aggregated to prevent disclosure .
84,282
92,275
87,505
-5.17
8431.39.00 Parts suitable for use solely or principally with the
machinery of heading 8428, nesi
67,826
95,791
77,357
-19.24
5201.00.10 Cotton, not carded or combed, having a staple
length under 28.575 mm, (1-1/8 inches)
66,231
70,993
73,358
3.33
8471.50.00 Digital processing units other than those of
subheading 8471.41 and 8471.49, nesoi
69,921
93,164
63,523
-31.82
8803.30.00 Parts of airplanes and helicopters, nesoi
86,674
48,199
60,739
26.02
3901.10.00 Polyethylene having a specific gravity of less than
0.94, in primary forms
58,548
47,460
56,989
20.08
0
0
54,8781
8429.11.00 Self-propelled bulldozers and angledozers, for track
laying
3,410
1,696
51,961
2,962.98
2304.00.00 Oilcake and other solid residues, resulting from the
extraction of soybean oil
45,487
40,167
50,832
26.55
8474.90.00 Parts for the machinery of heading 8474
65,827
72,726
47,888
-34.15
1201.00.00 Soybeans, whether or not broken
20,737
30,700
45,898
49.51
2901.22.00 Propene (Propylene)
27,576
15,856
43,889
176.81
Subtotal
1,630,059
1,636,524
1,945,740
18.89
All other
4,665,030
4,726,810
4,518,021
-4.42
Total
6,295,089
6,363,334
6,463,762
1.58
8802.12.00 Helicopters, with an unladen weight over 2,000 kg
2710.19.10 Distillate and residual fuel oil (including blends)
derived from petroleum oils or oil of bituminous minerals,
testing 25 degree A.P.I. or >
2001-02
1 Not meaningful.
Note.—The abbreviation “nesi” stands for “not elsewhere specified or included.” The abbreviation “nesoi” stands for “not
elsewhere specified or otherwise included.”
Source: Compiled from official statistics of the U.S. Department of Commerce.
124
Siehe United States International Trade Commission: The Impact of the Andean Trade
Preference Act, S 2-41f, Ninth Report 2002, http://www.usitc.gov/pub3637/pub3637.pdf
125
TABELLE 10
U.S. exports to ATPA countries, by markets, 1998-2002 Value (1,000 dollars)
Market
1998
1999
2000
2001
2002
Colombia 4,657,748
3,429,513 3,474,881 3,391,561 3,345,084
Ecuador
1,628,753
896,255
999,858
1,319,141 1,495,839
Peru
1,991,049
1,630,743 1,579,760 1,450,497 1,441,052
Bolivia
Total
392,518
306,659
240,590
8,670,068
202,136
181,786
6,363,334
6,263,169 6,295,089
6,463,762
Colombia
53.7
54.8
55.2
53.3
51.8
Ecuador
18.8
14.3
15.9
20.7
23.1
Peru
23.0
26.0
25.1
22.8
22.3
4.5
4.9
3.8
3.2
2.8
100.0
100.0
100.0
100.0
100.0
Bolivia
Total
Table 2-15
Note.—Because of rounding, figures may not add to totals shown.
Source: Compiled from official statistics of the U.S. Department of Commerce.
Siehe United States International Trade Commission: The Impact of the Andean Trade
Preference Act, S 2-43, Ninth Report 2002, http://www.usitc.gov/pub3637/pub3637.pdf
126
TABELLE 11
U.S. TRADE BY GEOGRAPHIC REGIONS
Annual U.S. merchandise trade balance, selected partners in
Western Hemisphere (in Mio US$)
Trade Balance
1998
World
1999
2000
2001
2002
($233,410.6) ($331,945.3) ($436,468.9) ($410,933.2) ($470,291.3)
($23,364.3)
($60,268.2)
($91,031.8)
($92,253.2) ($104,914.9)
($2,669.6)
($25,844.9)
($38,233.0)
($38,982.0)
($55,103.2)
NAFTA
($36,390.2)
($57,073.7)
($76,969.1)
($83,168.2)
($86,992.0)
--Canada
($20,691.6)
($34,411.2)
($52,779.5)
($53,244.4)
($49,790.4)
--Mexico
($15,698.6)
($22,662.4)
($24,189.7)
($29,923.9)
($37,201.6)
($2,407.9)
($9,666.5)
($17,822.7)
($12,486.1)
($13,561.7)
--Bolivia
$179.3
$94.3
$60.6
$50.7
$31.9
--Colombia
$165.2
($2,743.7)
($3,280.0)
($2,090.8)
($2,017.6)
--Ecuador
($68.6)
($894.2)
($1,173.2)
($621.5)
($539.1)
$78.8
($226.6)
($333.8)
($272.7)
($375.4)
($2,762.6)
($5,896.3)
($13,096.4)
($9,551.8)
($10,661.6)
Mercosur
$9,755.8
$5,035.7
$3,731.1
$2,928.8
($4,592.0)
--Argentina
$3,633.2
$2,340.0
$1,597.9
$912.5
($1,594.6)
--Brazil
$5,034.5
$1,935.3
$1,504.6
$1,466.2
($3,403.4)
--Paraguay
$752.4
$466.9
$403.1
$363.9
$389.6
--Uruguay
$335.6
$293.5
$225.5
$186.2
$16.4
Chile
$1,532.3
$143.1
$227.2
($423.7)
($1,169.3)
CACM
($839.2)
($2,580.1)
($2,696.3)
($2,065.5)
($2,026.5)
--Costa Rica
($446.2)
($1,578.8)
($1,101.8)
($390.7)
($10.1)
$76.9
($84.6)
($158.3)
($110.5)
($317.5)
--Guatemala
($131.0)
($454.1)
($709.8)
($712.5)
($758.0)
--Honduras
($222.2)
($343.8)
($515.5)
($689.5)
($699.4)
--Nicaragua
($116.6)
($118.8)
($210.9)
($162.3)
($241.5)
Panama
$1,440.3
$1,376.3
$1,301.8
$1,040.4
$1,105.4
Caricom
$2,443.4
$1,742.7
$1,424.4
$1,230.3
$1,029.1
$93.9
$94.2
$136.4
$92.2
$77.9
Western Hemisphere
Latin America/ Caribbean
Andean Pact
--Peru
--Venezuela
--El Salvador
--Antigua Barbuda
127
--Bahamas
$672.6
$648.4
$789.6
$708.9
$517.1
--Barbados
$245.9
$243.5
$267.0
$246.7
$234.2
--Belize
$53.9
$55.8
$114.7
$75.5
$59.5
--Dominica Is
$45.7
$15.6
$30.4
$25.5
$40.4
--Grenada Is
$44.4
$46.3
$52.2
$35.7
$49.7
--Guyana
$10.2
$23.4
$17.9
$0.7
$12.7
--Haiti
$276.0
$313.7
$279.1
$287.2
$327.5
--Jamaica
$550.4
$615.9
$729.9
$946.3
$1,028.3
--Montserrat Is
$4.9
$3.7
$10.4
$5.7
$4.7
--St Kitts-Nevis
$12.9
$15.7
$21.1
$5.1
$1.1
--St Lucia Is
$70.0
$70.1
$83.1
$59.8
$78.9
$269.4
$83.8
$28.4
$16.9
$24.1
--Suriname
$81.1
$20.9
($4.3)
$15.5
($7.9)
--Trin & Tobago
$11.9
($508.2)
($1,131.5)
($1,291.4)
($1,419.3)
Dominican Rep
($465.7)
($196.3)
$59.4
$252.8
$92.9
$434.6
$220.0
($44.1)
$329.8
$380.4
$1,132.2
$730.7
($243.5)
$108.3
$818.8
--St Vinc & Gren
Netherlands Ant
Other #
128
Annual U.S. merchandise, selected partners in Western
Hemisphere (in Mio.US$)
Exports
1998
1999
2000
Imports
2001
2002
Jährl
%
1998
1999
2000
2001
2002
Jährl.
%
World
$680,474.2 $692,820.6 $780,418.6 $731,025.9 $693,257.3
0.5 $913,884.9 $1,024,766.0 $1,216,887.5 $1,141,959.1 $1,163,548.6
6.2
Westen
$296,606.5 $306,161.8 $347,410.3 $323,637.0 $309,977.2
1.1 $319,970.8
$366,430.0
$438,442.1
$415,890.2
$414,892.1
6.7
Lateinam/Karib/ $142,445.2 $142,243.0 $170,978.1 $159,907.3 $149,173.2
1.2 $145,114.8
$168,087.9
$209,211.1
$198,889.2
$204,276.3
8.9
NAFTA
$233,162.2 $250,956.8 $288,150.5 $265,233.5 $258,329.8
2.6 $269,552.4
$308,030.5
$365,119.7
$348,401.8
$345,321.8
6.4
--Canada
$154,152.2 $163,912.8 $176,429.6 $163,724.5 $160,799.2
1.1 $174,843.8
$198,324.0
$229,209.1
$216,968.8
$210,589.6
4.8
--Mexico
$79,010.1
$87,044.0 $111,720.9 $101,509.1
$97,530.6
5.4
$94,708.7
$109,706.5
$135,910.5
$131,433.0
$134,732.2
9.2
Andean Pact
$15,482.1
$11,838.3
$12,191.3
$12,494.2
$11,391.0
-7.4
$17,890.0
$21,504.8
$30,014.0
$24,980.3
$24,952.7
8.7
$402.9
$312.1
$251.4
$217.1
$192.1 -16.9
$223.6
$217.8
$190.7
$166.4
$160.3
-8.0
--Colombia
$4,816.7
$3,532.0
$3,688.6
$3,605.6
$3,588.8
-7.1
$4,651.5
$6,275.8
$6,968.6
$5,696.4
$5,606.3
4.8
--Ecuador
$1,686.6
$920.1
$1,037.3
$1,420.5
$1,606.8
-1.2
$1,755.2
$1,814.3
$2,210.5
$2,042.0
$2,145.8
5.2
--Peru
$2,056.2
$1,701.1
$1,661.9
$1,566.9
$1,556.5
-6.7
$1,977.3
$1,927.8
$1,995.7
$1,839.5
$1,931.8
-0.6
--Venezuela
$6,519.8
$5,372.9
$5,552.1
$5,684.2
$4,446.9
-9.1
$9,282.4
$11,269.2
$18,648.5
$15,236.0
$15,108.5
13.0
$22,419.6
$19,194.6
$21,042.2
$20,667.5
$14,642.3 -10.1
$12,663.9
$14,158.9
$17,311.1
$17,738.6
$19,234.3
11.0
$5,885.3
$4,938.5
$4,700.1
$3,928.4
$1,590.8 -27.9
$2,252.1
$2,598.5
$3,102.2
$3,015.9
$3,185.4
9.1
$15,157.0
$13,249.0
$15,359.6
$15,928.6
-4.9
$10,122.5
$11,313.8
$13,855.0
$14,462.4
$15,812.1
11.8
--Paraguay
$785.9
$515.0
$444.0
$396.5
$433.2 -13.8
$33.5
$48.1
$40.9
$32.7
$43.7
6.9
--Uruguay
$591.4
$492.0
$538.5
$414.0
$209.5 -22.9
$255.8
$198.5
$313.0
$227.7
$193.1
-6.8
Chile
$3,985.2
$3,079.0
$3,455.1
$3,130.9
$2,611.9 -10.0
$2,452.9
$2,935.9
$3,227.9
$3,554.6
$3,781.2
11.4
CACM
$8,414.6
$8,454.7
$9,069.3
$9,024.3
$9,840.6
4.0
$9,253.8
$11,034.8
$11,765.5
$11,089.8
$11,867.1
6.4
--Costa Rica
$2,299.3
$2,379.7
$2,445.4
$2,496.2
$3,131.6
8.0
$2,745.5
$3,958.5
$3,547.2
$2,886.9
$3,141.7
3.4
--El Salvador
$1,515.0
$1,520.2
$1,774.9
$1,771.1
$1,664.9
2.4
$1,438.2
$1,604.8
$1,933.2
$1,881.6
$1,982.4
8.4
--Guatemala
$1,940.9
$1,811.5
$1,895.3
$1,876.8
$2,041.9
1.3
$2,072.0
$2,265.7
$2,605.1
$2,589.4
$2,799.8
7.8
--Honduras
$2,322.8
$2,369.3
$2,574.6
$2,437.0
$2,564.6
2.5
$2,544.9
$2,713.1
$3,090.0
$3,126.5
$3,264.0
6.4
--Nicaragua
$336.6
$374.0
$379.1
$443.1
$437.6
6.8
$453.3
$492.8
$590.0
$605.4
$679.2
10.6
Panama
$1,752.8
$1,741.3
$1,608.8
$1,333.2
$1,407.7
-5.3
$312.5
$365.0
$306.9
$292.7
$302.3
-0.8
Caricom
$5,004.1
$4,709.5
$5,385.6
$5,194.6
$5,031.4
0.1
$2,560.7
$2,966.8
$3,961.3
$3,964.3
$4,002.3
11.8
$95.8
$96.1
$138.7
$96.0
$81.5
-4.0
$1.9
$1.8
$2.3
$3.7
$3.5
16.2
--Bahamas
$815.1
$843.6
$1,064.7
$1,021.7
$975.2
4.6
$142.5
$195.3
$275.0
$312.8
$458.1
33.9
--Barbados
$281.1
$302.4
$305.6
$286.4
$268.6
-1.1
$35.3
$58.9
$38.6
$39.7
$34.4
-0.6
--Belize
$119.9
$136.1
$208.5
$172.9
$137.3
3.4
$66.0
$80.3
$93.8
$97.4
$77.8
4.2
$52.1
$38.6
$37.3
$30.7
$45.1
-3.6
$6.4
$23.0
$6.9
$5.3
$4.7
-7.6
--Bolivia
Mercosur
--Argentina
--Brazil
--Antigua/Barbud
--Dominica Is
$12,408.8
129
--Grenada Is
$56.5
$66.2
$79.3
$59.8
$56.5
0.0
$12.1
$19.8
$27.1
$24.1
$6.9
-13.2
--Guyana
$145.5
$145.1
$159.0
$141.1
$128.3
-3.1
$135.3
$121.8
$141.0
$140.4
$115.6
-3.9
--Haiti
$547.8
$614.8
$576.1
$550.3
$582.6
1.5
$271.8
$301.1
$297.0
$263.1
$255.0
-1.6
$1,303.7
$1,294.8
$1,377.6
$1,407.5
$1,419.9
2.2
$753.3
$678.9
$647.7
$461.2
$391.6
-15.1
--Montserrat Is
$5.2
$4.0
$10.5
$6.0
$5.2
0.0
$0.2
$0.3
$0.2
$0.3
$0.4
16.4
--St Kitts-Nevis
$44.8
$48.5
$57.9
$46.2
$49.7
2.6
$31.9
$32.8
$36.8
$41.1
$48.6
11.1
--St Lucia Is
$92.4
$98.1
$105.3
$88.7
$98.1
1.5
$22.4
$28.0
$22.3
$28.9
$19.1
-3.8
--St Vinc & Gren
$274.2
$92.1
$37.3
$39.4
$40.5 -38.0
$4.8
$8.2
$8.8
$22.5
$16.5
36.3
--Suriname
$187.2
$143.7
$131.0
$158.3
$124.9
-9.6
$106.1
$122.9
$135.3
$142.8
$132.8
5.8
--Trin & Tobago
$982.8
$785.5
$1,096.9
$1,089.6
$1,018.0
0.9
$970.9
$1,293.6
$2,228.4
$2,380.9
$2,437.3
25.9
Dominican Rep
$3,977.4
$4,085.6
$4,443.4
$4,435.7
$4,261.6
1.7
$4,443.1
$4,282.0
$4,384.0
$4,182.9
$4,168.6
-1.6
$742.1
$603.3
$674.1
$817.6
$742.1
-0.0
$307.6
$383.3
$718.1
$487.8
$361.7
4.1
$1,666.2
$1,498.8
$1,390.1
$1,305.6
$1,718.8
0.8
$534.0
$768.1
$1,633.6
$1,197.4
$900.1
13.9
--Jamaica
Netherlands Ant
Other #
Basis: Total exports (fas); General imports (Customs value)
# Includes: Anguilla (2481), Aruba (2779), Bermuda (2320), Br Virgin Is (2482), Cayman Is (2440), Cuba (2390), Falkland Is
(3720), French Guiana (3170), Greenland (1010), Guadeloupe (2831), Martinique (2839), St Pierre & Miq (1610), Turks & Caic
Is (2430)
Siehe United States International Trade Commission:
http://dataweb.usitc.gov/scripts/Regions.asp
130
TABELLE 12
WELTHANDEL 1948-2002
GÜTEREXPORTE
in Mrd.US$ laufende Preise
1948 1950 1973 1990 2000 2002
58
61
1948- 1973- 199073
00
00
579 3,438 6,250 6,240
9.7
9.2
6.2
in Mrd.US$ (1990US$)
304
376 1797 3,438 6,726 6,836
7.4
5.0
6.9
US$ Pro Kopf (1990US$)
123
149
5.4
3.3
5.4
in Mrd.US$ laufende Preise
22
23
348 2,390 4,630
…
11.7
10.1
6.8
in Mrd.US$ (1990US$)
93
112
955 2,390 5,031
…
9.8
6.3
7.7
US$ Pro Kopf (1990US$)
38
44
244
…
7.8
4.6
6.2
775 4,908 22,49 31,39 32,12
8.4
7.1
3.4
in Mrd. (1990US$)
3,935 4,285 13,40 22,49 28,11 28,99
5.0
2.7
2.3
pro Kopf (1990US$)
1,591 1,700 3,420 4,280 4,642 4,668
3.1
1.1
0.8
Weltbevölkerung (Mio)
2,473 2,521 3,920 5,255 6,057 6,211
1.9
1.6
1.4
…
…
…
458
654 1,110 1,110
INDUSTRIEGÜTEREXPORT
455
831
Bruttoweltprodukt GDP
in Mrd.US$ laufende Preise
Anteil Handel am GDP %
…
…
a)
8.0
14.9
19.8
29.2
29.0
Growth rates refer to 1950 instead of 1948. Sources: Population: UN World Population Prospects
2000 revision.GDP, current: IMF World Economic Outlook. April 2003.GDP, 1987 prices: World Bank
and WTO. Trade: WTO International Trade Statistics 2002 and World Trade Report 2003
Tabelle siehe www.wto.org vom Dez 2003
131
TABELLE 13
Grosse Transnationale Textilunternehmen mit Sitz in den USA
Firma
Umsatz
Gewinn
Mio US$
Mio
US$
Verkaufstellen/Umsatz
Außerhalb USA%
Ind.Länder
6,399
Sara Lee Corporation Champion, Hanes, Playtex,
763
(18,291)
Wonderbra, Bali
1991 Erwerb Rinbros
Vor allem Nahrungsmittel
(1484)
(Mexiko). 2000 Sol y
Oro (Argentinien),
Cafe
Pillao
(Brasilien)
Gap Inc.
The Gap, Old Navy, Banana
14.455
477
Republic
5.083
Nautica, Lee, Rustler, Brittania,
VF Corporation
-154
Chic, H.I.S., Wrangler, Gitano,
1998 Übernahme
lateinamerikanisches Riders; Vanity Fair, Lily of France,
Vassarette, Jansport, Eastpak, Lee
Geschäft
Sport, North Face, Red Kap,
Kauf von UFO
Bulwark
Auftragsarbeit: Nike, MLB, NFL,
NBA
3.717
Liz Claiborne
Axcess, Bora Bora, Candie's,
231
Claiborne, Crazy Horse, Curve,
Dana Buchman, Ellen Tracy,
Elisabeth, Emma James, First
Issue, J.H. Collectibles, Juicy
Couture, Laundry by Shelli Segal,
Liz Claiborne, Lucky Brand,
Mambo, Marvella, Mexx, Monet,
Monet 2, Realities, Sigrid Olsen,
Trifari and Villager
Polo Ralph Lauren
2.439
174
1.888
Tommy Hilfiger
Großhandel: 1995 Mexiko, Chile,
-29
Venezuele, 1997 Peru, 1998
Brasilien, Kolumbien, 2000
(-513)
Argentinien, Uruguay
2001 Übernahme des europäischen
Lizenznehmers
Timberland
1.190
95
Company
Jones Apparel Group
Inc.
Columbia Sportswear
Company
Sean Jean Clothing
Ca.1200 Verkaufstellen
300
Inc.
Daten aus dem Fiskaljahr 2002/03 an Hand der Jahresberichte der Unternehmen
9
0
EU/
Japan%
58
33
83.4
16.6
80.2
0
0
0
81.7
18.3
92
8
66
34
100
132
TABELLE 14
Simple and Trade-Weighted Average Tariffs on Mexico, Canada, and World (ad
valorem)
Simple Average
Mexico
Canada
Trade-Weighted
World
Mexico
Canada
World
1989
4.01 %
4.33 %
5.39 %
3.13 %
0.82 %
3.44 %
1993
3.15 %
2.35 %
4.54 %
2.07 %
0.37 %
3.19 %
2001
0.52 %
0.45 %
2.67 %
0.18 %
0.04 %
1.64 %
Value of U.S. Goods Trade with Mexico, Canada, and the rest of the world,
billions of 2001 US$
U.S. Imports
from:
1993
Mrd.US$
2001
Share of
U.S. trade
Mrd.US$
Share of
U.S. trade
1133
Growth in Trade
1993 to 2001 (%
change)
World
669
70
Mexico
45
6.7
131
11.5
190
Canada
129
19.2
217
19.1
69
Rest of World
U.S. Exports
to:
495
74.1
785
69.3
59
World
511
Mexico
47
9.2
91
13.6
93
Canada
107
20.9
145
21.7
35
Rest of World
357
69.9
431
64.7
20
666
Siehe Laurie-Ann Agama ua., The NAFTA Preference. S28
30
133
TABELLE 15
USA-Mercosur Handel nach Sektoren 1993-1997 (Mio.US$)
Sektor
1993
1994
1995
1996
1997
U.S.Exporte:
Agrarprodukte
390
846
910
862
992
Forstwirtschaftl.Produkte
224
280
483
536
614
1,969
2,485
3,169
3,596
4,152
Energie
527
547
612
732
691
Textilen und Bekleidungl
188
215
323
312
365
12
14
16
16
10
334
453
677
598
887
Maschinen
1,053
1,363
1,839
2,026
2,581
Transportausrüstung
1,983
1,995
2,537
2,442
3,550
Electronische Producte
2,728
4,023
4,691
5,616
7,134
Sonstige verarbeit.Güter
207
281
387
372
426
Sonstiges
294
344
395
448
521
ChemischeProdukte
Schuhe
Mineralien und Metalle
Total
9,909 12,845 16,038 17,556 21,923
U.S.Importe:
Agrarprodukte
2,180
2,084
2,080
2,474
2,709
Forstwirtschaftl.Produkte
497
651
951
712
78
ChemischeProdukte
619
666
41
765
818
Energie
541
608
491
966
710
Textilen und Bekleidungl
440
464
366
85
275
Schuhe
1,459
1,308
1,155
1,220
1,167
Mineralien und Metalle
1,353
1,994
2,235
,194
2,388
Maschinen
523
676
816
753
687
Transportausrüstung
933
997
1,060
1,093
1,419
Electronische Producte
344
373
499
484
514
Sonstige verarbeit.Güter
254
555
344
244
258
Sonstiges
124
367
234
211
253
Total
9,267 10,746 10,972 11,400 11,974
Note.—Because of rounding, figures may not add to totals shown.
134
Source: Compiled from official statistics of the U.S. Department of Commerce.
Siehe Market Developments in Mercosur Countries S 8
135
TABELLE 16
EXPORTSTRUKTUR NACH TECHNOLOGIEEINSATZ (In Prozent vom Gesamtexport)a
Länder/Ländergruppen
Industrie
Industrie
Industrie
Rohstoff
niedriger
mittlerer
hoher
Rohstoffe Verarbeitende Technologie Technologie Technologie
Industrie
(Textil,..)
(Auto,..)
(Elektronik,..)
Jahr
198587
199901
1985-87
1999-01
Unión Europea
9.5
6.1
21.1
18.6
18.5
15.9
38.0
Japón
0.4
0.4
6.0
7.7
11.4
7.8
China
41.7
6.2
13.4
9.9
31.2
4.6
1.3
8.4
5.6
Lateinamerika/Karibik
49.4 27.3
24.5
Estados Unidos
15.6
7.7
México
198587
199901
198587
199901
1985-87
1999-01
38.0
13.0
21.5
59.2
52.4
23.0
31.6
41.8
10.8
19.4
3.0
22.7
49.1
24.4
20.7
24.9
17.2
43.9
17.5
9.0
12.2
13.6
26.1
3.4
16.9
15.0
12.6
6.2
10.6
34.8
36.0
28.3
33.1
52.8 11.5
12.0
6.1
6.6
15.6
21.5
38.3
7.1
28.5
MCCA(Zentralamerika) 76.4 36.3
9.9
16.1
7.1
15.4
3.7
11.3
3.0
20.9
Taiwán
Guatemala
71.7 47.0
12.6
21.6
6.5
14.9
4.4
12.4
4.8
4.0
El Salvador
75.4 24.4
7.5
26.6
7.9
29.6
4.0
13.1
5.1
6.2
Hondurasb
83.6 70.1
12.8
14.5
2.7
8.4
0.7
6.2
0.1
0.8
Nicaragua
89.8 72.1
6.8
20.4
1.7
3.5
1.4
3.6
0.3
0.4
Costa Rica
72.3 26.1
7.5
11.1
11.7
14.5
5.7
11.8
2.8
36.5
79.0 63.5
11.0
23.7
7.7
8.9
1.2
1.7
1.1
2.2
42.2 38.8
37.8
37.9
8.2
8.1
6.7
14.1
5.2
1.1
57.2 52.9
19.3
21.9
12.0
5.9
10.7
18.6
0.8
0.7
Comunidad Andina
60.6 58.8
31.6
26.8
4.6
6.4
3.1
7.0
0.2
1.1
Bolivia
80.0 59.8
18.3
20.6
1.1
11.8
0.5
5.9
0.0
1.8
Colombia
73.5 56.3
13.5
15.2
7.6
12.0
4.8
13.9
0.6
2.7
Ecuador
83.3 76.1
15.7
16.5
0.4
3.3
0.4
3.2
0.2
0.8
Perú
49.8 43.3
35.4
38.4
11.2
14.5
3.4
3.0
0.2
0.8
Venezuela
52.1 60.0
41.6
32.0
3.2
2.3
3.1
5.2
0.1
0.4
Mercosur
39.0 33.7
23.8
24.7
14.7
11.3
19.1
21.7
3.5
8.6
Argentina
52.8 47.5
25.4
23.4
10.1
8.6
9.5
17.3
2.2
3.2
Brasil
34.3 26.3
23.9
25.6
15.2
11.9
22.6
24.6
4.0
11.6
Paraguay
81.1 68.5
14.7
18.2
4.0
11.2
0.1
1.1
0.0
0.9
Uruguay
42.8 39.2
11.2
20.9
37.8
26.2
7.3
12.0
0.8
1.7
Chile
38.7 36.0
57.1
53.6
1.2
3.3
2.5
6.3
0.4
0.7
Panamá
b
CARICOM
c
Rep. Dominicana
d
Fuente: CEPAL, División de Comercio Internacional e Integración, sobre la base de información
obtenida de la Base de datos estadísticos del comercio externo (COMTRADE) de las Naciones Unidas.
a
Los totales analizados excluyen algunos grupos de la CUCI, Rev.2 —351, 883, 892, 896, 911, 931,
941, 961 y 971—, portratarse de transacciones especiales. b El promedio para el período 1999-2001
136
incluye únicamente el bienio 1999-2000. c El promedio de 1999-2001 se aproximó con la información
correspondiente al período 1998-2000. d El promedio 1999-2000 se aproximó con datos
correspondientes al período 1998-2000
Tabelle aus Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad de la inserción
internacional, S13
137
TABELLE 17
ROHSTOFFEXPORT LATEINAMERIKAS NACH VERARBEITUNGSGRAD (Mio US$ und% aus 16 Ländern)
ROHSTOFFE %
HALBFERTIGWAREN FERTIGWAREN %
%
PRODUKTE
1985
1990
2001
1985
1990
AGRAR
62.7
55.8
52.7
18.7
23.1
Kaffee
92.0
94.2
88.8
0.0
Früchte
68.3
58.5
73.3
Tabak
92.5
87.2
Fleisch
69.7
Fisch
2001
2001
GESAMTEXPORT
US$
1985
1990
1985
1990
2001
28.6
18.6
21.1
0.0
0.0
8.0
5.8
11.2
6569
4399
3562
0.0
0.0
0.0
31.7
41.5
26.7
2948
4859
7022
83.9
0.0
0.0
0.0
7.5
12.8
16.1
652
876
1504
77.8
86.0
0.0
0.0
0.0
30.3
22.2
14.0
1524
2189
4152
81.1
88.4
86.5
0.0
0.0
0.0
18.9
11.6
13.5
1425
2180
5005
Kakao
48.2
39.1
13.0
43.1
53.1
27.2
8.8
7.8
59.8
1163
590
494
Zucke
46.4
62.4
55.5
47.4
29.7
28.5
6.2
8.0
16.0
633
1234
3577
Gummi
1.1
3.6
1.7
4.1
7.3
15.6
94.8
89.0
82.7
291
524
1601
Soja
40.7
36.6
40.1
59.2
63.4
58.9
0.1
0.0
1.0
3551
5242 10823
Leder
1.9
2.6
3.9
27.3
36.2
46.6
70.8
61.2
49.6
1812
2841
4875
Holz
9.1
12.5
3.7
90.8
84.4
94.3
0.1
3.1
2.1
603
1128
3280
Textilien
61.4
63.2
40.8
19.3
15.1
11.5
19.3
21.7
47.6
1 776
2458
1784
Wolle
79.0
80.6
69.5
14.2
5.2
4.6
6.8
14.2
25.9
508
744
498
Baumwolle
56.4
57.8
32.6
23.2
21.0
15.9
20.4
21.2
51.4
1170
1589
1143
Sisal
29.3
26.8
6.4
0.0
0.0
0.0
70.7
73.2
93.6
99
123
141
Mineralien
28.5
25.3
29.2
36.4
45.2
44.5
35.1
29.6
26.3 10466 18438 23477
Blei
83.4
53.0
52.6
16.5
46.4
46.4
0.1
0.6
1.0
284
339
187
Zink
60.8
61.0
59.0
38.1
38.0
35.7
1.1
1.0
5.3
413
943
921
Eisen
33.9
32.7
31.8
28.3
36.3
37.9
37.8
31.0
30.4
5324
8933 10262
Bauxit
5.7
6.0
3.6
8.0
3.4
11.1
86.3
90.6
85.3
1650
2461
2787
Zinn
17.1
11.8
27.9
52.1
56.2
71.5
30.8
32.1
0.7
442
335
117
Kupfer
22.3
14.7
30.7
73.7
79.2
62.4
4.0
6.1
6.9
2354
5428
9202
Gesamt
52.7
44.4
45.4
24.7
31.5
33.3
22.6
24.1
18.6 21171 26061 45895
21.3 32889 46700 71582
Fuente: CEPAL, División de Comercio Internacional e Integración, sobre la base de información
obtenida de la Basedatos estadísticos del comercio externo (COMTRADE).
Siehe Tabelle Mikio Kuwayama und Jodeé E.Durán Lima, La calidad de la inserción internacional S45
138
Bilaterale
Verträge mit
COMMONWE
ALTH
MCCA/CACM
CARICOM
G3 Gruppe der
Drei
CAN/Andean
Group
MERCOSUR
SELA
1945
ALADI
1946
ALALC/
UNO
LAND
WTO/GATT
Zugehörigkeit der einzelnen Ländern zu welchen Handelsgruppen
Nordamerika
CANADA
USA
1945
MEXICO
1945
1931
1961g
1995
Mitelamerika
GUATEMALA
1945
197
6
BELIZE
1981
199
2
El SALVADOR
1945
197
6
1960
HONDURAS
1945
197
6
1960
NICARAGUA
1945
197
6
1960
COSTA RICA
1945
197
7
1962
PANAMA
1997
1960
1971
1981
Panama
1973,
Mexico
1995,
Chile
2002,
Canada
2002
1945
Karibik
CUBA
1945
JAMAICA
1962
197
6
1968
HAITA
1945
197
7
1998
R.DOMINICANA
1945
197
6
BAHAMAS
1973
199
8
ST.KITTS/NEVIS
1996
1999
197
6
1962
1998d
1983
1973
1968
1983
ANTIGUA/BARBUDA
1981
1968g
1981
DOMINICA
1978
1968
1978
STA.LUCIA
1979
1968
1979
ST.VINCENT/GREN:
1980
1968
1979
139
BARBADOS
1966
197
6
1968g
1966
GRENADA
1974
197
6
1968
1974
TRINIDAD/TOBAGO
1962
197
6
1968g
1962
SURINAME
1975
197
9
1995
GUYANA
1966
197
6
1968g
COLOMBIA
1945
1961
VENEZUELA
1945
1966
1945
1961
197
6
1969
PERU
1945
1961g
197
6
1969
BOLIVIA
1945
1968
197 1997a 1969
6
CHILE
1945
1961g
197 1996a 1969c
7
BRASIL
1945
1961g
197 1991g
6
ARGENTINA
1945
1961g
197 1991g
7
PARAGUAY
1945
1961g
198 1991g
6
URUGUAY
1945
1961g
197 1991g
7
Südamerika
ECUADOR
1996
197
9
1969
1995
1973
1995
2002b
USA Gebiete
GUANTANAMO
PT.RICO
VIRGIN ISLANDS
Britische Gebiete
BERMUDA
2003a
CAYMAN ISLANDS
2002a
TURCS/CAICOS
1991ª
VIRGIN ISLANDS
1991a
ANGUILLA
1999a
MONTSERRAT
1968
MALVINAS
Französ.Gebiete
1980
140
ST.PIERRE/MIQUELO
GUADELOUPE
MARTINIQUE
Fr.GUYANA
Niederl.Gebiete
ARUBA
Niederl.ANTILLEN
Das Beitrittsdatum wird ab dem Beitritt zu der Staatengruppen oder deren Vorläuferorganisationen
genommen
a Assozierte Mitglieder
g Gründungsmitglieder
b Chile und MCCA
c Chile tritt 1976 aus
d CACM und Dominikan.Republik schliessen Freihandelsvertrag 1998. Ist aber noch nicht ratifiziert