Der Stadtbus kann noch viel mehr
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Der Stadtbus kann noch viel mehr
LINDAU Freitag, 24. Oktober 2014 Schulstraße ist eine Woche lang komplett gesperrt Polizei warnt: Jetzt beginnt die dunkle Zeit der Einbrecher Haus- und Wohnungsbesitzer sollten ihr Eigentum besser schützen – Oft reichen schon versperrte Türen und Fenster LINDAU (lz) - In der dunklen Jahres- zeit schlagen Einbrecher wieder vermehrt zu. Jeder kann Opfer werden. Um den Schock eines Einbruchs zu vermeiden, gibt die Polizei Tipps. Denn es gibt einfache Möglichkeiten, sein Haus oder seine Wohnung vor Einbrechern zu schützen. Jeder sollte auf unbekannte Fahrzeuge und Menschen im Viertel oder Treppenhaus achten. Gut ist es, sich Autonummern zu notieren oder Unbekannte anzusprechen, ob man helfen könne. Mögliche Täter wissen dann, dass sie bemerkt wurden. Auch wer nur kurz die Wohnung verlässt, sollte die Tür absperren (zuziehen reicht nicht) und Fenster verriegeln. Wer nicht daheim ist, sollte sein Haus bewohnt aussehen lassen, indem Rollläden nachts heruntergelassen und tagsüber offen sind. Nachbarn oder Verwandte sollten den Briefkasten leeren. Wer sein Haus umbaut, sollte auch an Einbruchschutz denken. LINDAU (dik) - Wegen Bauarbeiten ist die Schulstraße in der kommenden Woche voll gesperrt. Grund sind Anschlussarbeiten für die Neubauten in der Schulstraße. Ob die Sperre auch für Fußgänger und Radfahrer gilt, konnte die Stadtverwaltung am Donnerstag auf Anfrage der LZ noch nicht beantworten. Auch die Umleitung stand noch nicht fest. Die Sperre betrifft den Zeitraum von Montag bis Freitag, 27. bis 31. Oktober. Betroffen ist laut Mitteilung der Stadtwerke auch der Stadtbus. Von Montag bis Freitag, jeweils von Betriebsbeginn bis Betriebsende, entfallen jeweils in beiden Richtungen die Haltestellen Schule Reutin, Wiedemannstraße und Lugeck. Stattdessen richten die Stadtwerke beidseitige Ersatzhaltestellen ein am Kiosk Meister und an der Ecke Röntgenstraße. Linda schnattert ● In der dunklen Jahreszeit nimmt die Zahl der Einbrüche wieder zu, die Polizei gibt Tipps zum Vorbeugen. Der Stadtbus kann noch viel mehr Kindergeburtstag Erinnern Sie sich noch an Ihren zwölften Geburtstag? Der ist sicher anders verlaufen als der, von dem eine Lindauerin berichtet. Mit ihrer Schwester fühlte sie sich schrecklich alt, als die Nichte mit Freundinnen im Wohnzimmer gefeiert hat. Die Mädchen saßen allesamt mit ihren Smartphones auf der Couch (die meisten Modelle besser als die Handys der Frauen), simsten wie wild (teils miteinander), während sie nebenbei Computerspiele spielten und sich gleichzeitig die Fußnägel in allen vorstellbaren Farben lackierten. Glitzersternchen zum Draufkleben inklusive. Das einzige, was sich nicht verändert hat: Zwölfjährige Mädchen sind heute noch genauso albern wie damals. Früher hingen sie über eine Bravo gebeugt auf dem Sofa und kicherten, wenn sie dort ein Foto von irgendeinem Star entdeckten. Die Mädchen heute zeigten sich online irgendwelche Bilder von ihren Idolen, um hysterisch zu kreischen und zu giggeln. Neue Medien, selbes Verhalten – bei dem vermutlich Erwachsene aller Generation nur verständnislos daneben sitzen.. Das lesen Sie heute ● Sprachführer für Migranten zum Thema Gesundheit Sprachinstitut Dialoge arbeitet an EU-Projekt mit. ● LINDAU Auch Ende der Rathausstraße soll verkehrssicher werden Bodolzer Gemeinderat folgt Antrag ● BAYERISCHER BODENSEE Gefahr von Ebola wird ernst genommen Tettnanger Klinik sieht sich gut aufgestellt ● AM BODENSEE Geälpte Rinder sollten bald untersucht werden Tierarzt spricht über TBC-Tests im Oberallgäu ● BLICK INS ALLGÄU Der EV Lindau Islanders gastiert in Nürnberg Partie der Eishockey-Bayernliga steigt um 20.30 Uhr ● LOKALSPORT Gottesdienstanzeiger heute direkt vor dem Sport Aus Platzgründen finden Sie die Gottesdienste heute auf ● REGION ARCHIVFOTO: DPA/ANDREAS GEBERT Stadtwerke feiern mit geladenen Gästen das Jubiläum „20 Jahre Stadtbus Lindau“ Von Dirk Augustin ● LINDAU - Der Lindauer Stadtbus hat viel Lob verdient, darin waren sich alle Redner beim Empfang zum 20. Geburtstag der türkisen Flotte einig. Er könnte aber noch viel mehr, ist Verkehrsfachmann Heiner Monheim überzeugt. Seiner Meinung nach könnte Lindau die Zahl der Fahrgäste um die Hälfte steigern. Der Lindauer Stadtbus sei wie wenige andere in deutschen Klein- und Mittelstädten sehr erfolgreich. Dies vor allem deshalb, weil nicht Ingenieure oder Juristen, die Linien und Fahrpläne gestaltet haben, sondern Menschen, die ihr Ohr an den Bürgern hatten und selbst ein gutes Nahverkehrssystem wollten. Deshalb sei das System kundenorientiert, freute sich Monheim. Allerdings sei es in die Jahre gekommen. Denn es müsse sich noch mehr der Tatsache anpassen, dass mehr Menschen älter sind und noch älter werden. Außerdem verzichteten auch auf dem Land immer mehr junge Menschen auf ein Auto oder gar auf einen Führerschein. Monheim will in Lindau eine ähnliche Euphorie wecken, wie sie den Stadtbus vor 20 Jahren angeschoben hat. „Es darf keine Denkverbote geben“, will er alles auf den Prüfstand stellen – ohne das System grundlegend umzuwerfen. Der Bus werde Lindau allerdings immer Geld kosten, ergänzte Monheim, der davor warnte, den Bus kaputtzusparen. Er forderte Zuschüsse vom Land für solch ein erfolgreiches System, das Autoverkehr verhindert. Dessen Folgekosten wären für Lindau nämlich noch höher. Monheim sprach von Anrufsammeltaxis, die Menschen aus den Weilern an Haltestellen des Stadtbusses bringen sollen. Ähnliche Systeme soll- ten den Stadtbus nach Bodolz, Wasserburg oder andere Nachbargemeinden quasi verlängern. „Ich sehe vor meinen Augen mehrere kleine ZUPs.“ Andere Städte hätten mit solchen Ideen große Erfolge gehabt. Monheim traut dem Lindauer Stadtbus zu, auf diese Weise statt bisher rund 2,5 Millionen Fahrgäste im Jahr, demnächst noch eine Million mehr jährlich zu befördern. „Taxi Mama ist nicht mehr nötig" Das hörten Stadtwerkechef Klaus Steiner, Oberbürgermeister Gerhard Ecker und Vize-Landrätin Barbara Krämer-Kubas gern. „Das Leistungsangebot ist für eine kleine Stadt wie Lindau einzigartig“, lobte Steiner und erinnerte an Höhen und Tiefen der vergangenen 20 Jahre. Jetzt sei eine „Fitnesskur“ nötig, damit der Bus für die Stadt bezahlbar bleibt und für die Fahrgäste noch reizvoller. OB Ecker erinnerte an verschiedene Auszeichnungen und den fast legendären Ruf des Stadtbusses früherer Jahre: „Man konnte fast die Uhr nach dem Stadtbus stellen“, so pünktlich waren die türkisen Busse. Da will er wieder hin. Krämer-Kubas, die damals als Stadträtin an den Beschlüssen für den Stadtbus beteiligt war, freut sich, dass nicht nur ältere Menschen, sondern auch Kinder mit dem Stadtbus an ihr Ziel kommen: „Taxi Mama ist nicht mehr nötig. Viele Eltern konnten ihr Zweitauto abschaffen.“ Ob der Stadtbus für ihn mehr Last oder Lust ist, erklärt Stadtwerkechef Klaus Steiner in einem kurzen Video, das Sie im Internet finden unter » www.schwaebische.de ● stadtbusjubiläum Geburtshelfer Wilfried Vögel erinnert sich Wilfried Vögel war Anfang der 90er Jahre in der Projektgruppe dabei, die den Stadtbus geplant hat. Stolz berichtete er jetzt, dass man damals keinen Gutachter oder Planer gebraucht hat. ● Querdenken war gewollt, nach dem Motto: Geht nicht, gibt’s nicht. ● Der Stadtbus kam zu den Menschen: Wohnsiedlungen, Einkaufszentren, Altenheim, Schulen etc sollten nicht weiter als 200 Meter von einer Haltestelle entfernt sein. ● Der Bus sollte auf allen Straßen Vorfahrt haben. Deshalb schaltete er sich Ampeln auf grün und fährt bis heute durch Nebenstraßen, die für Autofahrer zum Teil verboten sind. ● Klagen von Anwohnern des ZUP oder mancher Nebenstraßen wurden ebenso abgewiesen wie der Einspruch eines Stadtrats beim Bund der Steuerzahler, der erwidert habe: Steuergelder seien selten besser angelegt als im Lindauer Stadtbus. ● Dadurch sei der Stadtbus vor allem für Senioren, Schüler und sozial Schwache unverzichtbar. ● Vögel bemängelte aber, die Stadt habe dem Stadtbus im Laufe der Jahre Vorteile genommen. So erklärte er, dass die Kunden ausblieben, die auf Pünktlichkeit angewiesen sind und die vor allem morgens die oft drangvolle Enge in den Bussen meiden. (dik) ● Sie feiern den 20. Geburtstag des Lindauer Stadtbusses und freuen sich auf weitere erfolgreiche Jahre (von links) Stadtwerkechef Klaus Steiner, Oberbürgermeister Gerhard Ecker, Vize-Landrätin Barbara Krämer-Kubas, Verkehrsfachmann Professor Heiner Monheim und Wilfried Vögel, einer FOTO: DIK der Geburtshelfer des Stadtbusses. Brücke im Lindenhofpark bleibt erhalten Stadt, Stadtwerke und Architekten finden einen Kompromiss zum Erhalt des Baus aus den 50er Jahren LINDAU (dik) - Die aus den 50er Jah- ren stammende Brücke im Lindenhofpark, die früher das Bad mit der Liegewiese verband, bleibt. Stadt, Stadtwerke und Architekten, die sich in einer Initiative Baukunst zusammengeschlossen hatten, haben einen Kompromiss gefunden, den der Bäderausschuss abgesegnet hat. Zwischen 5000 und 6000 Euro wird die Stadt aufbringen, um die Brücke im Winter beidseitig durch Ketten abzusperren und das Brückengeländer zu erhöhen, wie es die Sicherheitsvorschriften verlangen. Eine gute Nachricht hatte BäderIm Gegenzug sind Architekten und chef Florian Schneider auch für das Förderverein Lindenhofbad bereit, Freibad Oberreitnau: Den Badebetrieb werden die Brücke zu pachten und die Gute Nachrichten auch Mitarbeiter der Bäderbetriebe siVerkehrssichefür Freibad cherstellen, die rungspflicht zu wegen der beginübernehmen. Oberreitnau und nenden BauarDas bedeutet, Römerbad. beiten im komdass sie eine menden Jahr im Versicherung abschließen und das Reinigen über- Eichwald keine Arbeit haben wernehmen, damit die Brücke nicht den. Für den Kiosk suchen die Bäderbetriebe noch einen Pächter. durch Moos rutschig wird. Im Römerbad werden die Bäderbetriebe noch heuer die Fundamente der Kabinenhäuser erneuern. Der Verein erneuert dann bis zum Saisonbeginn die Holzbauten. Am Lindenhofbad soll der Zaun wegkommen, auch wenn der Förderverein die Absperrung gern erhalten würde. Schneider verwies aber auf die Versicherungen, die darauf bestehen, dass jeder Gast durch freien Zugang eindeutig erkennt, dass er eine Badestelle betritt, an der es keinen Bademeister gibt. Die Polizei bietet in der Inspektion Lindau ebenso Beratung an wie bei der Beratungsstelle der Kriminalpolizei Kempten, Telefon 08 31 / 99 09-0. Tipps gibt es auch im Internet unter » www.k-einbruch.de ● Kommentar ● Von Dirk Augustin Stadtbus nicht kaputtsparen er nach diesem Jubiläumstag dem Stadtbus den Geldhahn zudrehen will, hat nicht aufgepasst. Denn die türkisen Busse kosten tatsächlich viel Geld – wie Straßen und vieles andere auch. Dieses Geld ist aber gut angelegt, weil es ältere Menschen mobil macht, weil Kinder sorglos zur Musikschule oder zum Fußballtraining fahren können. Diese Menschen müssten ohne die Busse entweder daheim bleiben oder sich in den Stau auf Lindaus Straßen stellen. Ziel muss es also nicht sein, den Bus für die Stadt billiger zu machen. Vielmehr kann und soll er noch besser werden, damit noch mehr Menschen das Auto stehen lassen und mit dem Bus fahren. Es ist gut, dafür einen anerkannten Fachmann zu haben. Es wäre besser, wie beim Start zusätzlich auch das Wissen der eigenen Leute zu nutzen. Der OB sollte wieder eine Projektgruppe berufen, allerdings nicht automatisch mit den Leuten von damals. Denn zum Erfolg hat geführt, dass junge Leute quer gedacht haben. Dafür sollte man wieder ein junges Team suchen. Und wenn dann noch die Verantwortlichen selbst, egal ob aus den Stadtwerken, aus der Stadtverwaltung oder dem Stadtrat, sich ab und zu im Stadtbus sehen lassen würden, wäre viel geholfen. W Im Kreisverkehr Vorfahrt missachtet LINDAU (lz) - Zu einem Unfall ist es am Mittwochabend im Kreisverkehr Rickenbacher Straße / Heuriedweg gekommen. Ein 46-jähriger Autofahrer, der aus dem Heuriedweg kam, missachtete die Vorfahrt eines mit seinem Auto im Kreisel fahrenden 29-Jährigen. Dieser konnte weder bremsen noch ausweichen, so dass er einen Zusammenstoß mit dem einfahrenden Wagen nicht mehr vermeiden konnte. Bei dem Unfall wurde zum Glück niemand verletzt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 2800 Euro.