Dr. Ewald Stefan Pollok - Polen ändern schlesische Namen

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Dr. Ewald Stefan Pollok - Polen ändern schlesische Namen
Dr. Ewald Stefan Pollok - Polen ändern schlesische Namen
“ Das polnische Recht achtet die Unantastbarkeit des Familiennamens. Natürlich gab es in der
rechtlosen Nachkriegszeit Polonisierungsfälle von Familiennamen, aber wer auf seinem
deutschen Nachnamen beharrte, das betraf selbst Vornamen, der durfte ihn behalten“ 1 , so
der Historiker der Uni Oppeln.
Man könnte annehmen, der Verfasser kenne die schlesische Realitäten ganz und gar nicht, als
lebte er in Indien, Mexiko oder gar Australien. Jeder Schlesier weiß wie es war, nur Herr Marek
verschloss zur passenden Zeit Augen und Ohren, nur um nichts in Erfahrung bringen zu
müssen.
Diese Lücke in seinen Geschichtskenntnissen erlaube ich mir zu schließen. Eine “Rechtlosigkeit
in der Nachkriegszeit“ gab es gar nicht, denn Namen wurden “im Namen des Rechts geändert!”
Die erste diesbezügliche Verfügung stammt von 10. November 1945. Dies entnahm ich einem
Urteilsspruch des Wojewodschaftlichen Gerichts zu Oppeln betreffend, die Annahme des
Statuts durch die deutsche Minderheit.
Im Rundschreiben vom 2. September 1947 verfügte der Wojewode Aleksander Zawadzki : “Die
Durchführung in Sachen Polonisierung deutscher Nach- und Vornamen, mit Anpassung der
verzerrten (deutschen) Schreibweise polnischer Namen an die Regeln der polnischen
Rechtschreibung, hat in beschleunigter Weise zu erfolgen.“ Im gleichen Schreiben hieß es
weiter: “Sollten die Petenten (die Bittsteller also!) zögern, haben die entsprechenden Beamten
alles zu versuchen, sie zu einer Verfahrenseinleitung zu bewegen. Im Falle eines Widerspruchs
solle das Landratsamt benachrichtigt werden.”
Am 3. Oktober 1947 sandte der Wojewode A. Zawadzki an den Kattowitzer Bischof Adamski ein
geheimes Schreiben, in dem er unterstrich, dass sie schlesische Geistlichkeit an der durch die
Verwaltungsbehörden kontinuierlich durchgeführten Aktion zur ”Beseitigung aller
Rückfallserscheinungen ins Deutschtum oder deutscher Relikte“ mitzuwirken hätte. 2
Ich habe auf Grund meiner Kenntnisse der schlesischen Realitäten den Mut zu behaupten,
dass den meisten Familien ihre Namen von Amts wegen geändert wurden.
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Zwar gab auch Personen, die eine Namensänderung nach dem II. Weltkrieg beantragten.
Ähnliches passiert immer. Denn entweder war der Name nicht vornehm genug, oder man wollte
der Obrigkeit gefallen, oder aber auch zum alten Namen zurückkehren, den man vor der
Änderung durch die Nazis trug.
Die Namensänderungen wurden auf der Basis geheimer Anordnungen durchgeführt, welche die
Landräte 1947 initiierten, ferner auf Grund des Beschlusses des Wojewoden der
Wojewodschaft Oberschlesien AP III/50-R-543 aus dem Jahre 1950 und der Anordnung Nr. 72
des Vorsitzenden des Ministerrates vom 7. April 1952. Wie man aber die “Unantastbarkeit des
Namens“ tatsächlich achtete, zeige ich an einigen Beispielen betroffener Familien aus meinem
Heimatdorf Zyrowa.
Eine kurze Gasse, namenlos wie auch die anderen, nimmt ihren Anfang auf dem bekannten
”Ziegenmarkt”. Allgemein nannte man sie, weg „Am Ende“. Nach dem Krieg wohnten dort in 14
Häusern 18 Familien, insgesamt 92 Personen. Keine der Familien entging der
Namensänderung, ganz gleich, ob der Vor- oder Nachname in Frage kam! Das Gemeindeamt
in St. Annaberg sandte entweder eine entsprechende Mitteilung oder lud das
Familienoberhaupt in die Behörde und die Sache war gelaufen. Die Möglichkeit eines
Widerspruchs bestand nicht. Bei weiterem Widerstand wären der gesamten Familie die
Lebensmittelkarten gesperrt worden, denn damals waren Lebensmittel rationiert und lediglich
auf Karten erhältlich.
Im Tageblatt DziennikZachodnivom 25. November 1948 lesen wir: “Seit 1945, da der
Repolonisierungsprozeß in Kraft getreten ist, haben bis heute Tausende Einwohner Schlesiens
ihre verdeutschten oder sogar eindeutig deutschen Namen in polnische geändert.“
In Zyrowa änderten die Behörden z.B. den Namen Franz Schultz in Franciszek Szulc um.
Dieser Mann war Vater zweier Söhne und einer Tochter. Auch bei den Kindern änderte man
Vor- und Nachnamen. Den Nachnamen der Familie des ersten Sohnes Rochus Schultz änderte
man in Michalik und die Vornamen von dessen Söhnen wiederum von Günther in Jan, Herbert
in Józefund von Werner in Franciszek. Der Familienvater Rochus kehrte aus dem Krieg nicht
zurück, also betraf ihn die Namensänderung nicht! Die Söhne Herbert und Werner reisten nach
Deutschland aus, wo sie ihren alten Namen Schultz wieder annahmen. Günther war in
Deschowitz (ab 1936 Odertal, ab 1945 Zdzieszowice) verheiratet und verunglückte eines Tages
tödlich. Die ausgereisten Brüder haben jetzt enorme Schwierigkeiten bei der Erledigung der
Erbschaftsansprüche, ihr Elternhaus in Zyrowa betreffend, weil ihre Nachnamen laut
Personalausweis Schultz mit den polnischen Erbschaftsdokumenten, auf Michalik ausgestellt,
nicht übereinstimmen!
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Der zweite Sohn des Vaters Franz Schultz, der auch Franz hieß, wurde plötzlich Franciszek
Szulc und seine Ehefrau Hedwig in Jadwiga umbenannt.
Zwei Söhne und ihr Vater (Schultz) tragen zwei völlig unterschiedliche Nachnamen: Michalik
und Szulc!
Schultz Tochter hatte aus freiem Willen den Georg Norbert Soltysek geheiratet und den Sohn
Norbert und die Tochter Antonie geboren. Überrascht musste sie feststellen, nun Szoltysek
oder Soltysek zu heißen. Die Amtsgewalt konnte sich nicht entscheiden und schrieb den
Namen mal so und ein andersmall ein bisschen anders. Ihr Ehemann musste sich aber mit nur
einem Vornamen, nämlich ”Jerzy“, zufrieden geben, obwohl er doch ursprünglich deren zwei
besaß! Darin steckt kein Irrtum. Ihr Sohn Norbert wurde ebenfalls in Jeży, ohne rz umbenannt,
żymit zund punkt 3 und ihre Tochter trug man gar im örtlichen Meldebuch mit „curka“ 4 ein!
In einem anderen Fall änderte man den Nachnamen Gut in Pietruszka (was in deutsch
Petersilie heißt) und die Vornamen der Kinder von Elisabeth in Elżbietaund Gottfried in Jerzy.
Als Herr Gut verspätet aus amerikanischer Gefangenschaft zurück kehrte, durfte er sich
weiterhin Gut nennen, denn mittlerweile war die Namenänderungsaktion beendet. In der
Folgezeit wurden zwei weitere Söhne geboren und zwar mit dem Nachnamen Gut! Erfolglos
versuchte die Familie diesen Missstand zu beseitigen. Da half auch der Rechtsweg nicht! Bis
etwa 1970 durften unverheiratete Paare kein gemeinsames Hotelzimmer beziehen. Also hätten
Herr Gut und seine Ehefrau Pietruszka während eines Hotelaufenthalts immer getrennt wohnen
müssen. Niemand in Polen hätte geglaubt, dass zwei Personen mit den Namen Gut und
Pietruszka ein Ehepaar sind und dass ihre Kinder teils Gut, teils Pietruszka heißen! Die
Namensänderungen fanden nur in Schlesien statt und die Polen aus einem anderem Teil des
Landes wussten es nicht, den das war strikt geheim gehalten. Dieses Kuriosum fand sein Ende,
als die Familie in den siebziger Jahren nach Deutschland ausreiste.
Ein weiterer Fall: Der Familienname Schauder wurde in Kowolik geändert und die Vornamen
von Franz in Franciszek, Hedwig in Jadwiga, Johann in Jan. Die Eltern zogen nach Deschowitz
(Odertal), wo sie verstarben. Ihr Sohn Johann (Jan) heiratete dort. Später kam er von einem
Besuchsaufenthalt in Deutschland nach Schlesien nicht zurück. Aus Jan Kowolik wurde in
Deutschland wieder Johann Schauder. Als er aber versuchte, seine Ehefrau Kowolik in die
Bundesrepublik einzuladen, stieß er auf unüberwindbare Schwierigkeiten, denn jeder polnische
Beamte wäre vor Lachen von seinem Sessel gefallen, hätte er die Einladung des Herrn
Schauder gelesen, der seine Frau Kowolik und seinen Sohn – auch Kowolik, wiedersehen
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wollte. Dem entsprechenden Beamten in Deutschland wurde klargemacht, wie es in Polen in
der Nachkriegszeit mit der Namengebung zugegangen war. Dieser nickte nur und willigte ein,
dass der Einladende als Herr Kowolik angegeben wurde. Solche Art Einladungen musste dieser
Beamte noch wiederholt ausstellen, weil Frau und Kind die Ausreisegenehmigung erst nach
drei Jahre dauernden Bemühungen erteilt wurde.
Noch einige Beispiele: Der Nachname Werner wurde in Kozok geändert. Aus dieser Familie
stammen drei Ordensschwestern und ein Bischof, deren Namen unverändert blieben...., weil sie
sich nach dem Krieg in Österreich niedergelassen hatten. Im August 1995 besuchte Bischof
Christian Werner den Geburtsort seines Vaters, Zyrowa, und wollte eine hl. Messe für die
Familie zelebrieren, aber für welche Familie, Kozok oder Werner? Aus dieser Klemme zog man
sich, indem der Gottesdienst “für die Familie des Bischofs“ abgehalten wurde. Alle wussten
Bescheid.
Den Namen Willner änderte man in Wilczek und die Vornamen Engelbert und Roman in....eben!
Niemand konnte sich erinnern, welche “vorschriftsmäßigen“ polnischen Vornamen ihnen
angeheftet worden waren, denn mittlerweile waren beide verstorben. Für uns waren es immer
Engelbert und Roman. Keiner rief zum Beispiel die Umbenannten beim “neuen“ polnischen
Namen. Es würde auch mir enorme Schwierigkeiten bereitet haben, anstatt Norbert jedes Mal
Jeżymit „z und punkt“ auszusprechen.
Auch in anderen Straßen wurden Namensänderungen durchgeführt. Aus Weiß wurde
Grabowski aus Schulwitz wurde Kowolik aus Jarosch wurde Jarosz aus Aust wurde Adamski.
Eine zweite Familie Aust hieß jetzt Piotrowski. Gottfried wurde zu Jerzy, ein anderer Gottfried
zu Jan, Rudolf zu Karol, Alfred zu Jerzy. Jerzy war der meist angewandte polnische Vorname.
Zum Jerzy wurden alle Alfreds, Herberts, Georgs, Huberts und Gottfrieds.
Solche Namensänderungen wurden auch in Oleschka (Nieder Erlen), Deschowitz (Odertal),
Roswadze (Annengrund), St. Annaberg, wie auch in anderen Gebieten Oberschlesiens
durchgeführt. Dazu könnte ich mit Beispielen dienen.
In Zyrowa wurden polnische Familien – Lang aus Lemberg und Held aus Lublin angesiedelt.
Ihre Namen aber änderte man nicht, obwohl sie alles andere als polnisch klangen! Diese
demütigende, diskriminierende Behandlung wurde nur deutschem Schlesiern zuteil!!
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Im Jahre 1947 kehrte Herr Johann Kowollik aus sowjetischer Gefangenschaft heim und musste
sich bei der Gemeinde anmelden. Ohne zu fragen, trug man ihn unter dem Namen Jan Kowolik
ins Meldebuch ein. Auf seinen Einwand hin, er heiße nicht so, erklärte man ihm, er könne hier in
Polen nur so heißen. Wenn er es aber anders haben möchte, dann solle er nach Deutschland
ausreisen. Also ließ er sich einen provisorischen Personalausweis ausstellen, unterschrieb ihn
aber gewohnheitsmäßig Kowollik, also mit zwei “L“. Welcher Art Wortschwall und Tiraden er
danach über sich ergehen lassen musste, möchte ich hier nicht wiederholen!
Ähnliches musste auch ich erleben. Anstatt Ewald Stefan Pollok hieß ich auf einmal Stefan
Polok 5 . Der Vorname Ewald fand keinen Gefallen, also wurde er gestrichen. Im Nachnamen
reduzierte man ein L. Erwachsen geworden, wollte ich diesen Zustand ändern, denn das waren
doch meine Namen, die ich bei der Taufe erhalten hatte! In verschiedenen Behörden, wie
Polizei, Gemeinderat, Kreisrat usw. putzte ich förmlich die Türklinken. Man musterte mich wie
einen Irrsinnigen. Hätte ich die Änderung meines Familiennamens in Piotrowski, Ruszkowski
oder Kowalski verlangt, wäre die Sache sofort erledigt worden. Aber auf zwei L
zurückzukommen, das war zuviel verlangt ! Und noch eins. Der Nachname wurde nur bei
meiner Mutter geändert. Ich wurde wahrscheinlich aus Versehen nicht ins Änderungsbuch
eingetragen. Erst wesentlich später, beim Ausstellen meines Personalausweises, kam alles ans
Tageslicht. Nun holte man dieses Versäumnis trotz meiner Verwahrung dagegen ohne zu
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zögern nach. Mein Name wurde geändert!
Vor mir liegen zwei Schriftstücke: eine deutsche Geburtsurkunde und eine vollständige
polnische Abschrift dieser Urkunde, ausgestellt am 2. Oktober 1985. In der deutschen Urkunde
lese ich: Herbert Georg Kopton, in der polnischen aber: Herbert Jerzy, mit der Erläuterung auf
der Rückseite: ”Laut Beschluss des Landrats in Strzelce Opolskie (Groß Strehlitz) vom 20.
September 1948 L.1985 wird der Vorname von Herbert Jerzy in Jerzy geändert. Góra Sw. Anny
(St. Annaberg) den 23.
1948“. Man könnte versucht sein zu schmunzeln, wäre die Sache nicht so gewichtig. ”Herbert“
wurde gestrichen und ”Georg“ übersetzte man in ”Jerzy“ und tat so, als ob die bewusste Person
schon immer so geheißen hätte. Logischerweise hätten beide Namen geändert werden müssen
und nicht nur der eine. Den ersten überging man, als wäre er quasi nur als Beigabe bei der
Taufe gegeben worden. Kurz und bündig, wir haben es hier mit einer Urkundenfälschung “im
Namen des Rechts“ zu tun!
Aus den “neuen“ Namensgebungen resultierten Verwirrungen unterschiedlichster Art. Einmal
wurde Herr Henryk Kulosa gesucht, der in der Kokerei in Deschowitz arbeitete und zur Zeit im
Urlaub war, aber dringend im Werk gebraucht wurde. Ein eigens ausgesandter Pkw-Fahrer
begegnete im Dorf einer älteren Frau, die er nach Herrn Henryk Kulosa fragte. »muss ein Irrtum
sein«sagte sie, denn ein solcher wohne hier nicht »Bei Kulosas gibt es nur den Siegfried, Josel,
Dietmar und Manfred«. Unverrichteterdinge kehrte der Bote ins Werk zurück. In der
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Personalabteilung wähnte man, Herr Henryk Kulosa hätte einen falschen Wohnort angegeben.
Als sich der Gesuchte aus dem Urlaub meldete, klärte er die verzwickte Sache. Er, Henryk,
wohne tatsächlich in Zyrowa, nur würden ihn dort alle unter seinem Taufnamen Manfred und
nicht als Henryk kennen, auf den sein polnischer Personalausweis ausgestellt sei.
Auch heute noch kommt es zu verschiedenen Missverständnissen. Mein Verwandter, dessen
Vor- und Nachnamen auch geändert wurden, siedelte nach Deutschland um, wo er zu seinem
ursprünglichen Namen zurückkehrte. Jetzt leben wir mehrere Polloks in Deutschland. In Polen
aber verblieben weitere Verwandte, die den Namen Polok tragen. Welche Auswirkungen die
Willkür polnischer Behörden in der Nachkriegszeit noch nach so vielen Jahren hervorruft, will
ich kurz schildern.
Dieser Verwandte lernte während einer Reise im kleinen ostpolnischen Dorf Porębyńskiebei
Rzeszów ein schönes, interessantes Mädchen kennen und beabsichtigte es zu heiraten. Weil
aber seine Auserwählte wenigstens einen Teil der Vermählung in ihrer Heimat vollziehen wollte,
begaben sich die Verlobten ins entsprechende Standesamt. Der Trauungstermin wurde
festgelegt, doch beim Verlassen der Amtsstube schaute die Beamtin noch mal schnell in den
Reisepass und die Geburtsurkunde und dann kam die Frage: “Warum erschien der zukünftige
Bräutigam nicht persönlich, warum schickte er jemand stellvertretend?!“ Die Verlobten
beteuerten selbstverständlich, dass sie das zukünftige Ehepaar waren. Darauf die Beamtin
trocken: “Erzählen Sie keine Märchen. Die Urkunde stimmt doch mit dem Reisepass nicht
überein!“
Und tatsächlich beinhalteten beide Dokumente unterschiedliche Eintragungen. Für eine
Trauung benötigt man in Polen eine Geburtsurkunde, die nicht älter als ein halbes Jahr ist.
Dieses Dokument holte sich der Verlobte beim für ihn zuständigen Geburtsstandesamt in
Zdzieszowice (Odertal). Es wurde aber auf den von den Polen nach dem Krieg geänderten
Namen (in polnischer Schreibweise) ausgestellt. Das betraf auch den Geburtsort. Sogar Vorund Zuname der Eltern stimmten nicht mit den deutschen Papieren überein. Gestimmt hat nur
das Geburtsdatum. Die Beamtin entschied kurz: “Die Trauung findet nicht statt!“
Auf Grund dieser Papiere hätte ich ebenso gehandelt.
Man versuchte alles zu klären. Dabei verglich man die Sache mit dem Fall der Familie Gut, bei
der man den Namen in Pietruszka geändert hatte. Darauf wieder die Beamtin: “Bei uns wohnt ja
auch ein Gut!“
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Es halfen keine Erläuterungen, dass hier in Ostpolen der Name Gut getragen werden dürfe, in
Schlesien aber nicht. Das war für die ansonsten sympathische Dame unverständlich. Da sie
den Geschichtchen nicht glaubte und auch, um sich ihrer zu entledigen, schickte sie die
Antragsteller zum Bürgerrechtsanwalt in die Wojewodschaftshauptstadt, nach Rzeszów. Weil
das betreffende Büro unbesetzt war, begaben sie sich zum Amtsdirektor. Nach mehrmaligem
Anhören der Geschichte und Prüfen der Dokumente kam dieser auf eine geniale Idee: »«, sagte
er, »eine Dame aus unserem Ministerium aus Warschau«. Hier fiel ein Name, den heute
niemand mehr kennt. »wird uns sicher helfen können«.
Zwei weitere Tage bis zur eventuellen Lösung des Problems, konnte der Verlobte aber nicht
warten, weil sein Urlaub abgelaufen war. Noch einmal begab er sich ins Standesamt, um die
Leiterin über die Vereinbarung von Rzeszów zu informieren. Nach Deutschland zurückgekehrt,
schickte er ein Fax an das polnische Standesamt mit der Bitte um eine klärende Antwort. Nach
dem dritten, erfolglosen Fax (ohne Antwort) ersuchte er den dortigen Bürgermeister um
Vermittlung. Kurz darauf gab die Standesamtsleiterin einen positiven Bescheid nach
Deutschland durch. Die Trauung fand dann in Polen statt, aber mein Verwandter weiß immer
noch nicht, auf welcher Grundlage das geschah und ob in formeller Hinsicht alles in Ordnung
ist.
Alle Leser dieses Abschnitts, die zu der Schlussfolgerung kommen sollten, Zyrowa sei eine
außergewóhnliche Bastion des Deutschtums in Schlesien, möchte ich beruhigen: Es ist ein
gewöhnliches Dorf, wie es viele in Schlesien gibt.
Bei der Abstimmung vom 21.März 1921 war die politische Meinung in meinem Heimatort
ziemlich durchsnittlich. Es gab 165 Stimmen für Polen und 270 für Deutschland. In der
Umgebung votierte man folgendermaßen:
St. Annaberg 91 für Polen und 403 für Deutschland,
Deschowitz 479 für Polen und 533 für Deutschland
Eschendorf 216 für Polen und 122 für Deutschland
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Leschnitz 148 für Polen und 1016 für Deutschland
Wysoka 108 für Polen und 288 für Deutschland
Im Tageblatt DziennikZachodn“ erinnerten sich Leser der Zeiten, da man ihre Namen änderte.
Ernst Rockstein erzählt: “Im Jahre 1949 kehrte ich aus sowjetischer Gefangenschaft zurück. Ich
wollte eine Arbeit als Kfz-Fahrer annehmen, hatte aber meinen Führerschein noch aus der Zeit
des Deutschen Wehrdiensts. Ich begab mich ins entsprechende Amt, um mir einen polnischen
ausstellen zu lassen. Mein Antrag wurde abgelehnt. Man forderte, ich solle zuerst Vor- und
Nachnamen ändern, da meine keine polnischen sind. Was nun? Ich sah keinen Ausweg! Unter
dem Druck, keine Arbeit zu bekommen, musste ich nachgeben und einwilligen. Vierzig Jahre
lang hieß ich dann PawełRokowski.“
Ein anderer Leser, Herr Alfred Lothar Schenk, erlebte folgendes: “Zur Namensänderung wurde
ich 1945 gezwungen. Ich wollte heiraten. Dazu benötigte ich die entsprechenden Urkunden vom
Standesamt. Der sachbearbeitende Beamte bezog sofort Stellung : »uns herrscht jetzt die
Volksdemokratie. Sie tragen einen deutschen Namen. Diesbezüglich wurde ein neues Gesetz
erlassen. Sie müssen ihren Namen ändern«. Ich war damit nicht einverstanden. Darauf schrie
mich der Beamte an: », Sie sind Deutscher!«. “Da ich befürchtete, es könnten mir die Urkunden
verweigert werden, akzeptierte ich die Namensänderung in Jan Ludwik Szenk.“
»Bei meinen Eltern änderte man den Nachnamen ohne ihre Einwilligung«, erzählt Adolf Josef
Pohl, den man in Józef Pol umschrieb. »Vorname Adolf wurde mir verboten, was ich
merkwürdig fand, denn in Stettin (Szczecin) gibt es eine Werft, die den Namen ihres Patrons
Adolf Warski trägt! In Polen herrschte nach dem Krieg eine Diktatur. Mein Vater sagte mir
immer: “Faschisten und Bolschewisten sind ein und dasselbe«. Die Mitglieder der Familie Pohl
fühlten sich immer als Deutsche. »ür wurden wir nach dem Krieg schikaniert. Aus einer
Vierzimmerwohnung wurden wir in eine Dachwohnung umquartiert, ein elendes Loch von zwei
kleinen Zimmern mit einer kleinen Küche«, schweift Adolf Pohl voller Groll auf diese schlimme
Zeit ab. »Personen wohnten wir dort. Als meine Eltern die polnische Staatsangehörigkeit
ablehnten, drohte man ihnen mit Sibirien!« 7
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Der bekannte parteitreue Publizist Wilhelm Szewczyk schrieb, aber erst nach der politischen
Wende im September 1989, über Versuche einer Änderung seines Vornamens: ”Der
Kattowitzer Wojewode General Aleksander Zawadzki schlug vor, ich solle den Namen Wieslaw
annehmen. Dabei versprach er mir meine Erklärung: “weshalb nahm ich einen polnischen
Namen an“, in tausenden Flugblättern über schlesischen Städten abwerfen zu lassen. Ich
widersprach mit der Begründung, ich wäre vor dem Krieg erstmals unter diesem Namen
literarisch aufgetreten und sei mit demselben Namen in einem Nazigefängnis gelandet. Ich war
Leiter der literarischen Redaktion beim Radiosender Katowice und entschloss mich, dieses
Spiel um meinen Vornamen mit meinem stärksten Trumpf zu entscheiden, indem ich bemerkte:
»Vorgesetzter in Warschau heißt.....Wilhelm Bilig!«
Darauf der General: »ja, ihm ist es erlaubt, er ist Jude«.
Szewczyk weiter: “Es klingt wie eine Anekdote, aber für viele, die im Namen des Gesetzes
eines Teils ihrer Persönlichkeit beraubt wurden, war dies keineswegs belanglos! Und viele
spüren es heute noch als schädliche Ablagerung in ihrem Gedächtnis. Ähnlich war es mit dem
Herausmeißeln deutscher Inschriften auf Grabsteinen und mit der Einstellung zur deutschen
Literatur, besonders aber zur Sprache, die in keiner schlesischen Schule gelehrt werden durfte.
Erst jetzt wird sie in einigen Lyzeen eingeführt, und alles unter bestimmten Schwierigkeiten,
wegen angeblichen Lehrermangel.
Im Monatsblatt Opole 8 ist zu lesen: “Bald nachdem die verifizierten Schlesier die polnische
Staatsangehörigkeit erhalten hatten, begann die Aktion der Polonisierung ihrer Vor- und
Familiennamen wie auch der Ortsnamen. Der neue Staatsbürger wurde in den Gemeinderat
zitiert, wo mit ihm folgendes Gespräch geführt wurde: “Sehen Sie, Schmidt, in Polen gibt es
keine Vornamen wie Siegfried. Sie erhalten einen passenderen. Möchten Sie Zygmunt oder
hätten Sie lieber Zbigniew? Auch was Ihren Nachnamen betrifft, sollten Sie doch zu ihrem seit
Urzeiten von Ihren Vorvätern getragenen “Kowal“ zurückkehren. Aber ich persönlich würde
Ihnen “Kowalski“ vorschlagen. Das klingt besser. Auch Ihre Kinder hätten es in der Schule
leichter und auch später im beruflichen Leben.“
“Aber den Vornamen erhielt ich doch bei der Taufe und den Nachnamen habe ich vom Vater!”
“Herr Schmidt, sie haben sich als Pole deklariert, dann seien Sie doch konsequent! In Polen
haben wir polnische Namen, deutsche sind nicht zugelassen.“
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Die damals Gedemütigten versichern, dass viele der mit der Polonisierung befassten Beamten
selbst die deutschesten aller deutschen Namen trugen!
Ein alter Schlesier erzählte mir: “Im Jahre 1956 wurde mein Sohn geboren. Als ich ihn im Amt
eintragen lassen wollte, fragte man, welchen Namen er erhalten solle. Zygmunt, sprach ich und
fügte hinzu: Sollten die Machthaber wieder wechseln, dann bleibt er wenigstens bei demselben.
Aber das waren schon bessere Zeiten. Einige Jahre früher wäre ich für diese Äußerung im
Knast gelandet. Ich kann mich noch an eine Frau erinnern, die im Amt nach ihrem Namen
gefragt wurde. Verlegen lächelnd griff sie nach ihrem Personalausweis und sagte: Wissen Sie,
ich trage jetzt einen neuen Namen, den ich mir leider nicht merken kann.”
“ Man braucht kein Eigennamenforscher zu sein, um festzustellen, dass es polnische Namen
sind“ 9 , schreibt Herr Marek und nennt dabei eine Menge slavisch klingender Namen. Auf der
nächsten Seite zählt er eine Reihe bedeutender Polen auf: Bem, Traugutt, Estreicher,
Orgelbrand, Kleiner, Tetmajer, Kolberg, Haller, Schelling usw. Sind auch das polnische Namen?
Wie ist das eigentlich mit den Namen? Wenn sie polnisch klingen, so sind es Polen, und wenn
sie deutsch klingen, sind es dann auch Polen?
Ich griff zum Malerlexikon und fand dort deutsche Maler mit folgenden Namen: Adamski Hans
Peter, Pencz Georg, Orlik Emil, Grosz Georg, Grochowiak Thomas, Chodowiecki Daniel
Nikolaus. Einen Teil dieser Namen kann man in der polnischen Großen Allgemeinen
Enzyklopädie wiederfinden, die diese Maler auch als Deutsche angibt.
Nicht immer bedeutet ein schlesischer, polnisch klingender Name die polnische Herkunft seines
Trägers. Schlesier mit polnischem Namen sind nicht immer Polen, und Schlesier mit deutschem
Namen sind nicht immer Deutsche. Viele Polen tragen seit Generationen deutsche Namen, und
niemand redet ihnen ein, sie seien Deutsche. Warum gilt dies alles nicht, wenn es um Schlesier
geht?
Herrn Marek würde ich ein Buch seines guten Bekannten Zbigniew Zielonka 10 empfehlen, wo
er lesen könnte: “Die Sache ist aber die, dass man sich von bestimmten abgedroschenen
Schablonen loslöst, welche das forschende Denken in einen Käfig hineingetrieben haben, in
dem man nur seinem eigenen Schwanz hinterherlaufen kann. Eine Krankheit des Denkens ist
genau so ansteckend wie alle Infektionskrankheiten. Es gab Zeiten, da unsere Gelehrten sich
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wie Equilibristen verhielten, auf der Suche nach der polnischen Herkunft schlesischer
Humanisten. Man spann sprachlich-etymologische Ausführungen oder wenigstens
Vermutungen, um zu beweisen, dass lateinische oder gar deutsche Namen in ihre
ursprünglichen Entsprechung aus dem polnischen Wortlaut kommen“.
Schade, dass ein Historiker nicht weiß, dass in Schlesien bereits seit Mitte des 12.
Jahrhunderts zwei Volksgruppen – Slaven und Deutsche - friedlich nebeneinander lebten.
Gelegentlich heirateten sie untereinander, änderten ihre Familiennamen, manchmal auch ihre
nationalen Ansichten. So mancher Deutsche polonisierte sich, zum Beispiel wurde aus dem
deutschen Namen “Klug“ ein polnischer “Kluk“, und Feuer wurde zu Fajer. Nach 700 Jahren ist
es im Falle vieler Namen praktisch unmöglich, die Frage “wer ist wer“ zu beantworten. Jemand
außerhalb Schlesiens, der hier auf Namen wie Michalik, Wilczek, Kowolik oder Kozok trifft, wird
überzeugt sein, hier lebten und leben nur Polen, weil er nicht weiß, dass hier in der
Nachkriegszeit die Namen der deutschstämmigen Schlesier geändert wurden. Was soll ihn aus
diesem Gedankenfehler herausführen? Wohl nicht das Buch des Herrn Marek!
Nur um es klar zu stellen füge ich bei, dass, wenn ich über Herrn Sappok schreibe, ich seinen
Namen aus der Zeit vor der Änderungsaktion anwende. Herr Marek dagegen wendet
konsequent den zwangsweise ins Polnische geänderten an, obwohl, wie Herr Marek behauptet,
Polen keine Namen geändert haben.
Letztens las ich einen Satz, der alles klärt: “Wenn ich mir also die Geschichte Schlesiens
anschaue, kann ich mich nicht wundern, dass viele deutschstämmige Schlesier polnische
Namen tragen, und wiederum unter Polen nicht wenige mit deutschen Namen zu finden sind.“ 1
1
Der Schriftsteller Erwin Kruk aus Masuren schrieb die Erzählung: “Kronika z Mazur“(Chronik
aus Masuren), herausgegeben 1989. Da gibt es eine Szene aus einer Unterrichtsstunde in
einer polnischen Schule, einige Jahre nach dem Krieg. Die Lehrerin sagt:
»Es gab Länderraub. Auch unsere schöne Heimat wurde unserem polnischen Vaterland
entrissen. Aber die polnische Sprache blühte und entwickelte sich weiter. Die Deutschen
verdrängten sie mit allen Kräften. Ich habe eueren Familien- und Vornamen besondere
Aufmerksamkeit geschenkt. Gorczyca Ginter, Kruk Erwin - der Nachname ist polnisch, aber die
Vornamen sind fremd. Wie würden sie polnisch klingen? Sicher viel besser!«
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Ein Schüler erhob sich lässig, ohne Eile: »Ich, Frau Lehrerin, heiße Albert Schwalbe«, sagte er
laut. Und zur Klasse sich wendend, wiederholte er: »Albert Schwalbe. Meine Eltern sind
Hiesige, sie stammen von hier. Ich schäme mich dessen nicht. Wollte man ihm ins Polnische
übersetzen, würde ich Wojciech Jaskółkaheißen«.
»Na bitte«, sagte die Lehrerin und klopfte mit dem Bleistift aufs Tischblatt »Du bist ein
aufgeklärter Junge«, lobte sie.
»Ja«, antwortete er, »Sicher! Aber nicht meine Mutter und nicht meine Großeltern, auch nicht
mein Urgroßvater hießen irgendwann Jaskółka. Und deswegen möchte ich bei dem jetzigen
bleiben, weil das mein Name ist«.
Die “Wegnahme der Familiennamen wurde in Schlesien wie der Verlust der eigenen
Persönlichkeit aufgenommen, wie das Antasten der eigenen höchstpersönlichen Werte und des
moralischen Gutes.“
Im Jahre 1989 wurden im wojewodschaftlichen Amt in Opole (Oppeln) 184 Anträge auf
Änderung von Vor- und Familiennamen eingereicht. In 69 Fällen ging es um die Rückgabe
deutscher Namen. Im Jahre 1990 waren es insgesamt 305 Anträge, davon 245 die Rückgabe
deutscher Namen betreffend. Im Jahre 1991 waren es 452 Anträge, davon 400 auf
Wiedererlangung deutscher Namen. Im Jahre 1992 wurden bis September 329 Anträge in
Sachen der Rückgabe deutscher Namen eingereicht. 12
Herr Marek, wenn man das Thema schlesische Namen zur Sprache bringen will, sollte man
wenigstens über ein gewisses Grundwissen auf diesem Gebiet verfügen und auf keinen Fall die
Leser belügen!
So mancher könnte das, was Herr Marek verfasste, aus unzureichender Kenntnis des Wesens
der Sache als Wahrheit annehmen.
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1 Stimme... S.74
2 „Dziennik Zachodni”, ein Tagesblatt das in Kattowitz erscheint
3 Ortographicher Kardinalfehler in amtlichen Urkunden und Ausweisen! Jerzy (und nicht Jeży)
entspricht dem deutschen Georg.
4 Dem deutschen Wort ”Tochter” entspricht das polnische ”córka”. Die form curka ist wiederum
ein gravierender orthographischer Fehler - besonders in Urkunden, wie es hier der Fall ist!
5 Gemäß der Verfügung des Landrates von Groß Strehlitz vom 19. 11. 1947 wurden beide
Vornamen in Stefan geändert.
6 28.4.1959 LN 055740, die Polizeibehörde Krapkowice (Krappitz) setzt die Änderung von
Pollok auf Polok fest.
7 R. Stelmaszczyk: Poprawianie nazwisk (Änderungen von Famieliennamen), „Dziennik
Zachodni”
8 A. Bula, Obrona Slazaków (Verteidigung der Schlesier), Oppeln 1990, Nr. 1
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9 Tragödie..., S. 37-38
10 Z. Zielonka, Śląsk, ogniwo tradycji, Verlag Śląsk, Katowice 1976, S. 154
11 B. Wołowik, Burzliwe losy nazwisk (Stürmisches Schicksal von Familiennamen), ”Kalendarz
Opolski” (Oppelner Kalender) 1995.
12 Ł. Jarczak M. Choroś, Zmiany w nazewnictwie miejscowym i osobowym, „Śląsk Opolski”
1993, nr 1
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