hsr magazin 2-2009

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hsr magazin 2-2009
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HSR
HOCHSCHULE FÜR TECHNIK
RAPPERSWIL
www.hsr.ch
Technik, Bau und
Planung
Ausgabe 2 / 2009
hsr magazin
4
FOKUS
Ingenieurförderung:
Jugendliche und Frauen mit
einbeziehen
10
Reife Entscheidung:
Ingenieurstudium nach der
Berufslehre
28
Dubai:
Herausforderung für
kreative HSR-Abgänger
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Noser Engineering AG
Massgeschneiderte Lösungen in der Informatik seit
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3
4
8
Editorial, zum Titelbild
Drei Millionen Titel greifbar
32
Parkqualität mit System fördern
FOKUS
4 Ingenieurförderung:
Ingenieurin: verkannter Beruf
am Puls der Zeit
Interview mit Marina de
Senarclens von «Engineers
INFOS
Frauen wollen mehr als reines
Fachwissen
10
Ein reifer Entscheid zum
Bauingenieurstudium
12
Ideales Umfeld für Spitzenleistungen
14
Tradition mit Lerneffekt:
Roboterwettkämpfe
16
31
Electronics4you findet ein begeistertes
Publikum
THEMEN
20
Rückblick auf die «Blumen-Landi»
23
Chinas Botschafter zu Besuch
25
Lehrlinge restaurieren Bergdorf
26
SOLA-Stafette mit drei HSR-Teams
28
In Dubai ticken die Uhren anders
36
Auszeichnung
36
Fachveranstaltung
37
Auszeichnung
37
PLM-Forum
39
Micro Mapping
39
Stellenbörse
40
Personelles
40
Rapperswiler Tag
40
TEXTILALTRO
41
Tips & more
41
Impressum
42
Magi’s view
42
fawwworiten
Shape our Future IngCH».
12 Projekt Patenschaft: Die HSR öffnet ihre
Tore für Maturanden.
20 Blumen-Landi
1959: Mit einer Plakatausstellung zurück in die
Vergangenheit.
Editorial
Zum Titelbild
Liebe Leserin, lieber Leser
tet. Und Sie machen eine Zeitreise zurück in die
Es mag paradox anmuten, dass sich gerade
späten 50er-Jahre, als die Gartenbauausstellung
diese Ausgabe des hsr magazins – mitten in der
G59 die beiden Zürichsee-Ufer in ein buntes
Wirtschaftskrise – mit dem Thema Ingenieur-
Blumenmeer verwandelte. Beim Lesen dieser
mangel beschäftigt. Allerdings sind sich die
und der weiteren Beiträge wünsche ich Ihnen
Experten einig: Noch weit über die Krise hinaus
viel Vergnügen!
werden in der Schweiz Fachkräfte in natur-
Michael Näf, Redaktion hsr magazin
und ingenieurwissenschaftlichen Bereichen
fehlen. Dies bestätigt im einleitenden Interview
auch Marina de Senarclens, Geschäftsführerin
Zum Titelbild
des Ingenieur-Fördervereins «IngCH». Um
Denkt man an Ingenieurwissenschaften, so sind
daran etwas zu ändern, müsse man vor allem
Klischees nicht weit: weltfremde Eigenbrötler
eines: möglichst früh das Interesse an Technik
hinter PCs oder hemdsärmelige Arbeiter auf
und Naturwissenschaften wecken, besonders
Baustellen oder in Industriehallen. Zum Symbol
bei Mädchen. Genau dies macht die HSR
schlechthin ist wohl der gelbe Schutzhelm ge-
mit verschiedenen Projekten, die wir Ihnen in
worden. Vor dem Hintergrund eines länger-
unserem Fokusteil vorstellen.
fristigen Mangels an Ingenieurinnen und Inge-
Des Weiteren erfahren Sie in diesem Heft,
wie sich das Team des Instituts für Produkt-
der Schweiz, mit solchen Klischees aufzuräumen
design, Entwicklung und Konstruktion IPEK an
und ein realitätsnahes Bild von Ingenieurberu-
der diesjährigen SOLA-Stafette geschlagen hat.
fen zu vermitteln.
Sie werden entführt nach Dubai, wo der ehema-
Die Redaktion
lige HSR-Landschaftsarchitekturstudent Pascal
www.hsr.ch/magazin
nieuren versuchen verschiedene Akteure in
Schnüriger an Prestige-Bauprojekten mitarbei-
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Geschäftsführerin des Vereins
«Engineers Shape our Future IngCH» zur
Förderung des Ingenieurnachwuchses.
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Interview mit Marina de Senarclens,
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5
Ingenieurin: verkannter
Beruf am Puls der Zeit
Realitätsfremde Klischees tragen zum Ingenieurmangel bei
Marina de Senarclens
Geschäftsführerin «Engineers
Shape our Future IngCH»
Interview
Michael Näf, Redaktion
Der Warnruf der Industrie ist in den letzten Jah-
wenig bekannt waren und ihr Image realitäts-
ren lauter geworden: In ganz Europa – auch hier-
fremd wahrgenommen wurde.
zulande – herrscht ein Ingenieurmangel. Daran
wird die derzeitige Wirtschaftslage langfristig
An diesen Problemen scheint sich bis heute
kaum etwas ändern. Dies bestätigt auch Marina
wenig geändert zu haben. Ja und nein. Die
de Senarclens, Geschäftsführerin des Vereins
«Informatisierung» hat beispielsweise dazu bei-
«Engineers Shape our Future IngCH». Im Ge-
getragen, dass Ingenieure besser wahrgenom-
spräch mit dem hsr magazin erläutert sie, mit
men werden – besonders im Informatikbereich.
welchen aktuellen Herausforderungen «IngCH»
Aber im Prinzip stehen wir heute vor ähnlichen
konfrontiert ist und wie sich die Situation bezüg-
Herausforderungen. Verlässliche Quellen für die
lich Nachwuchs und Image der Ingenieurberufe
Schweiz fehlen zwar, aber ich gehe davon aus,
heute präsentiert.
dass in der Hochkonjunktur vielleicht etwa 7000
bis 10 000 Ingenieure gefehlt haben. Aufgrund
Bilder links: Durch spielerische Einblicke in Technik und Naturwissenschaften lassen sich überholte Vorurteile abbauen.
«IngCH» wurde bereits 1987 gegründet. Was
dieses Mangels sind seit Jahren bis zu 60 Prozent
gab damals den Ausschlag dazu? In den frü-
der Stellen im Ingenieurbereich mit Fachleuten
hen 80er-Jahren herrschte in der Schweiz ein
aus dem Ausland besetzt worden. Natürlich ha-
akuter Ingenieurmangel in allen Branchen. In der
ben sich diese Zahlen durch die derzeitige Krise
damaligen Krisensituation wurde erkannt, dass
abgeschwächt.
es sich dabei um ein langfristiges, strukturelles
Problem handelt. Zudem zeigte sich, dass die Be-
Wie stark wirkt sich die derzeitige Krise auf
rufsbilder von Ingenieurinnen und Ingenieuren
den Ingenieurbereich aus? Die Industrie leidet
Besten» abzuholen. Und wer weiss, vielleicht
führt die Krise ja auch dazu, dass die Finanzbranche etwas von ihrem Glanz einbüsst, was den
traditionellen Ingenieurbereichen zugute kommen könnte. An den beiden ETH sind die Studierendenzahlen im Bereich der Ingenieurwissenschaften jedenfalls wieder stark gestiegen.
Welche Branchen sind vom Ingenieurmangel
besonders betroffen? Stark betroffen ist sicher-
stark an der Krise, da sie sehr konjunkturanfällig
lich der Informatikbereich. Zu einem gewissen
ist. Besonders betroffen sind bei unseren Mitglie-
Teil ist dies immer noch auf das Platzen der «Dot-
derfirmen diejenigen, die vom Automobil- oder
com»-Blase zum Jahrtausendwechsel zurückzu-
Textilsektor abhängen. Besser sieht es im Mo-
führen. Es ist allgemein so, dass solche Krisen je-
ment gemäss Rückmeldungen im Bauingenieur-
weils stark nachwirken und einen Mangel an
bereich aus. Das hat allerdings auch damit zu
Nachwuchs nach sich ziehen.
tun, dass derzeit stark in Infrastrukturbauten und
weiterhin in den Wohnungsbau investiert wird.
Wo sehen Sie die Gründe für den Mangel?
Eine Studie hat gezeigt, dass in reicheren Län-
Welche Konsequenzen hat das auf den Ar-
dern das Interesse an Ingenieurberufen generell
beitsmarkt? Heute sind vor allem die Arbeits-
niedriger ist als in solchen mit einem tieferen
plätze von weniger gut ausgebildeten Arbeits-
Bruttosozialprodukt. Dies hat einerseits damit zu
kräften betroffen. Im Ingenieurbereich sind
tun, dass die Jugendlichen in ärmeren Ländern
vielleicht nicht gerade Entlassungen ein Thema,
realisieren, dass wichtige Infrastrukturen aufge-
aber die meisten Firmen rekrutieren in der jetzi-
baut werden müssen. Andererseits haben in den
gen Situation keine Ingenieure oder nur zurück-
reicheren Ländern junge Menschen viele berufli-
haltend.
che Optionen – häufig solche mit besseren Lohnsituationen als im Ingenieurbereich. Zudem sind
Was bedeutet dies längerfristig? Grundsätz-
ingenieurwissenschaftliche Ausbildungen in der
lich gilt, dass der Ingenieurmangel ein langfristi-
Regel sehr mathematiklastig und anspruchsvoll.
ges Phänomen ist. Sobald die Konjunktur wieder
Entsprechend ist die Selektion in den Studien-
anzieht, wird die Lücke zwischen Ingenieur-An-
gängen hoch.
gebot und -Nachfrage wieder grösser werden.
Deshalb ist auch eine langfristige Sichtweise in
Spielen auch geschlechterspezifische Aspek-
Mit diversen Massnahmen versucht
der Personalplanung nötig. Ich bekam beispiels-
te eine Rolle? Dies ist ein weiteres Problem, das
«IngCH», technische und naturwis-
weise Rückmeldungen von Unternehmen, dass
für die Schweiz in besonderem Masse zutrifft.
gerade jetzt, da der Arbeitsmarkt etwas ausge-
OECD-Erhebungen zeigen, dass die Geschlech-
trocknet ist, proaktiv rekrutiert wird, um «die
terungleichheit in den Bereichen Mathematik,
Bilder Doppelseite:
senschaftliche Fächer in der Lehrerausbildung und im Curriculum der
obligatorischen Schule auszubauen.
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«Es geht auch darum, Jugendlichen die Bedeutung der Technik
in Wirtschaft, Kultur und Politik
aufzuzeigen.»
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Naturwissenschaft und Technik im Vergleich zu
wuchs fehlt, werden alle Branchen um einen im-
anderen Ländern gross ist. Meines Erachtens ist
mer kleineren Anteil buhlen müssen. Die Folge
dies ein kulturelles Problem: In der Schweiz gibt
davon ist eine verschärfte Konkurrenz. Mit den
es nur wenige Vorbilder. Technische Ausbildun-
bestehenden
gen bleiben atypisch. Um daran etwas zu än-
Ressourcen wird es schwieriger werden, erfolg-
dern, hat «IngCH» 1991 die Schweizerische Ver-
reich Technikförderung zu betreiben. Viel er-
einigung der Ingenieurinnen SVIN gegründet.
reicht wäre schon, wenn das Thema Technik in
Mittlerweile sind die Frauenanteile an univer-
personellen
und
finanziellen
Zukunft in die Lehrkräfteausbildung und in den
sitären Hochschulen und Fachhochschulen in In-
allgemeinbildenden Unterricht integriert wäre.
genieurfachrichtungen auch gestiegen. An Fach-
michael.naef@hsr.ch
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hochschulen ist dieser Anteil noch etwas
geringer als an universitären Hochschulen. Bei
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jungen Frauen beliebt sind vor allem die Life
Sciences, die Architektur, das Bau- und Planungswesen, aber auch Bereiche wie die Lebensmitteltechnologie.
Wo müsste man Ihrer Meinung nach ansetzen,
7
um an der Situation etwas zu ändern? Wichtig
ist, der Öffentlichkeit und insbesondere der Jugend
zu zeigen, was Technik ist. Das Profil des Ingenieurs,
«Engineers Shape our Future IngCH»
der Ingenieurin ist in der Öffentlichkeit wenig be-
Seit der Gründung im Jahr 1987 setzt sich
kannt und mit vielen Klischees behaftet. Es geht
«IngCH» für die Förderung eines qualita-
auch darum, Jugendlichen die Bedeutung der Tech-
tiv guten Ingenieurnachwuchses ein. Der
nik in Wirtschaft, Kultur und Politik, aber auch in
Verein wird derzeit von 29 Mitglieder-
historischer Perspektive, aufzuzeigen.
firmen aus verschiedenen Branchen finan-
Wir engagieren uns aber auch stark in der
ziell und ideell unterstützt.
Bildungspolitik und im Bereich der Lehrkräfte-
Die Schwerpunkte von «IngCH» sind
ausbildung. Unter dem Titel «NaTech Education»
primär die Nachwuchsförderung und die
führen wir beispielsweise seit 2004 Technik-
Förderung des Technikverständnisses,
wochen an pädagogischen Hochschulen durch.
dann auch die Förderung der Aus- und
Solche Kompaktwochen sind an einigen Ausbil-
Weiterbildung von Ingenieuren und
dungsstätten bereits obligatorisch für die Grund-
Ingenieurinnen, die Öffentlichkeitsarbeit
stufe und die Sekundarstufe I.
sowie die Geschäftsführung der Schweizerischen Vereinigung der Ingenieurinnen
Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Situa-
SVIN.
tion in Zukunft entwickeln? Ein Problem ist die
Weitere Informationen: www.ingch.ch
demografische Entwicklung. Wenn der Nach-
nehmende Bedarf an Ingenieurleistung
erfordern innovative Ausbildungen.
Frauen wollen mehr als
reines Fachwissen
Gefragt sind geschlechtergerechte Studiengänge
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Geringe Frauenanteile und der zu-
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Leiterin Fachstelle für
Chancengleichheit
Mitten in der globalen Rezession lanciert das
nen und Studenten mit ein, und interessanter-
Bundesamt für Berufsbildung und Technologie
weise deckt sich diese mit den Kriterien für «ge-
BBT die «MNT-Initiative». Sie hat zum Ziel, das
schlechtergerechte» Ingenieurstudiengänge: So
Interesse von Jugendlichen für Naturwissen-
waren die befragten Studierenden nicht nur an
schaften, Mathematik und Technik zu fördern
reinem Fachwissen interessiert, sondern auch an
und die verschiedenen Akteure zu vernetzen. Die
den Folgen von Technik und Innovation bzw. am
Initiative möchte dazu beitragen, die Besetzung
Nachhaltigkeits- und Gesellschaftsbezug. Ein
dieser zukunftsweisenden Arbeitsplätze sicher-
starker Praxisbezug wurde ebenfalls als wichtig
zustellen.
erachtet sowie der Kontakt zu Berufstätigen. Bei
den Sozialkompetenzen stand bei den Studieren-
Grosses Potenzial bei Frauen
den die Förderung der Teamfähigkeit an erster
Auch die Förderung des weiblichen Nachwuch-
Stelle. Auch kritisches Denken, soziales Verant-
ses ist bei der Initiative ein Thema, denn bei
wortungsbewusstsein und eine ausgeprägte
den Frauen ist das Potenzial besonders gross.
Feedback- und Gesprächskultur wurden als zen-
Dies vor allem im Ingenieurwesen: An den Eidge-
tral eingestuft.
nössischen Technischen Hochschulen beträgt der
Als weitere Kriterien für geschlechtergerech-
Frauenanteil auf Bachelorstufe zum Beispiel in den
te Studiengänge werden in der Studie die Inter-
Maschinen- und Elektrowissenschaften 9,3 Pro-
disziplinarität, vielfältige Lehr- und Lernmetho-
zent, an den Fachhochschulen weist der Fachbe-
den, weibliche Vorbilder und mehr genannt.
reich Technik und IT auf dieser Stufe 5,8 Prozent
Frauen auf. Im europäischen Vergleich befindet
Best Practice an der HSR
sich die Schweiz mit 13 Prozent Frauenanteil bei
Das im 2007 abgeschlossene Pilotprojekt «Bau-
den Ingenieurwissenschaften, gemeinsam mit
ingenieurinnen plus» an der HSR berücksichtigte
Holland, gar auf dem letzten Platz.
viele der genannten Aspekte. Das von der Abteilung Bauingenieurwesen und der Fachstelle
Verschiedene Ansätze
Chancengleichheit realisierte Projekt hatte zum
Hochschulen, Fachfrauenvereinigungen, Berufs-
Ziel, über eine stärkere Gewichtung der Themen
verbände und andere bemühen sich seit länge-
Umweltingenieurwesen
rem darum, vermehrt junge Frauen für techni-
ment sowie via problem- und projektbasierte
sche Ausbildungen zu gewinnen. Die Mehrheit
Lernformen ab dem ersten Semester, mehr Frau-
der Massnahmen und Projekte setzt dabei bei In-
en für dieses Studium zu gewinnen. Die Wirkung
formation und Motivation an.
war bzw. ist positiv und durch Umfragen bei den
Studien zu diesem Thema und Best-Practicedie Anstrengungen darüber hinausgehen müs-
beatrice.cipriano@hsr.ch
zwischen Frauen und Männern hinsichtlich Studieninteresse und -motivation, Zugang zur
Technik und Lernverhalten Rechnung zu tragen.
Wobei hier die Grenze zwischen Frauen und
Männern nicht streng gezogen werden kann und
soll, denn «geschlechtergerechte» Studiengänge fördern die Vielfalt der Studierenden bei beiden Geschlechtern.
Geschlechtergerechte Studiengänge
Eine letztes Jahr an der Zürcher Hochschule für
Angewandte Wissenschaften (ZHAW) veröffentlichte Studie befasste sich mit der Frage, wie sich
Bilder Doppelseite: Die Frauenanteile
an Schweizer Hochschulen sind in
technischen Bereichen nach wie vor
gering.
Studentinnen belegt: Der Frauenanteil hat sich
von 2003 bis 2008 von 3 auf 15 Prozent erhöht.
diengänge gewinnen. Es gilt, den Unterschieden
www.genderstudies.zhaw.ch
Projektmanage-
Beispiele weisen jedoch deutlich darauf hin, dass
sen, will man mehr Frauen für die Ingenieurstu-
www.hsr.ch/chancengleichheit
und
technische Fachhochschulstudiengänge attraktiver für beide Geschlechter gestalten lassen. Unter anderem floss die Sichtweise von Studentin-
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Beatrice Cipriano
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Oechslin suchte nach vier Jahren
im Beruf eine neue Herausforderung.
Ein reifer Entscheid zum
Bauingenieurstudium
Die Berufsmatura weckte Nathalie Oechslins Interesse an Technik
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Die gelernte Damenschneiderin Nathalie
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Redaktion
Frauen, die ein ingenieurwissenschaftliches Stu-
Praktikum an der HSR half beim Entscheid
dium absolvieren? Im Vergleich zum Ausland gibt
Deshalb suchte sie in dieser Zeit einen Berufsbe-
es in der Schweiz wenige – und an Fachhoch-
rater auf und liess sich über diverse technische
schulen nochmals weniger als an den anderen
Berufe informieren. «Im Prinzip wusste ich da-
Hochschulen. Doch es gibt sie: Eine davon ist die
mals schon, dass es auf ein Bauingenieurstudium
25-jährige Nathalie Oechslin, die seit einem Jahr
herauslaufen würde, aber ich wollte meinen Ent-
an der HSR Bauingenieurwesen studiert. Als
scheid nochmals etwas absichern.» Endgültig
«Spezialfall» möchte sie allerdings trotz statisti-
sicher war sie sich, nachdem sie ein einjähriges
scher Evidenz nicht wahrgenommen werden.
Praktikum im Bereich Bauingenieurwesen absolviert hatte, drei Monate davon an der HSR und
Der Zufall spielte mit
den Rest in einem Ingenieurbüro in Lachen. Be-
«Klar bewege ich mich eher in einer Männer-
reut hat sie ihren Entscheid bisher nie: «Genäht
domäne, ein Problem war das für mich aber nie»,
habe ich nie mehr wirklich, den ursprünglichen
so Nathalie Oechslin. Manchmal habe sie gar das
Beruf vermisse ich nicht, und die Materie des Stu-
Gefühl, dass eine übertriebene Frauenförderung
diums interessiert mich nach wie vor.» Über die
im Bereich der Ingenieurwissenschaften die Rolle
weitere Zukunft macht sie sich derzeit noch kei-
des Spezialfalls noch zusätzlich zementiere.
ne Gedanken. Das Bauingenieurwesen sei ein
«Schliesslich beginnt man ein Studium aus Inter-
weites Gebiet, an dem sie vieles interessiere.
esse und nicht, weil es weiblich oder männlich
«Entsprechend habe ich noch keine konkrete
ist.» Und dennoch: Ein bisschen hat auch der Zu-
Vorstellung von meiner zukünftigen Laufbahn.»
fall damit zu tun, dass sie heute an der HSR stu-
Bilder Doppelseite: «Es war für mich
nie ein Problem, mich in einer Männerdomäne zu bewegen»: Nathalie
Oechslin studiert Bauingenieurwesen
an der HSR.
diert. Denn nachdem Nathalie Oechslin eine Da-
Information ist wichtig
menschneiderlehre absolviert hatte und es ihr
Dass sie damals, als es um den ersten Berufs-
nach vier Jahren Arbeit «zu langweilig» wurde,
wahlentscheid ging, nicht gleich eine Ausbil-
wollte sie ein Studium im Sozialbereich aufneh-
dung im technisch-naturwissenschaftlichen Be-
men. Was dafür noch fehlte, war ein Berufsma-
reich in Angriff genommen hatte, führt Nathalie
turitätsabschluss. Nur: «Ich war damals spät dran
Oechslin vor allem darauf zurück, dass sie wenig
und sämtliche Klassen der umliegenden Schulen
über die Berufsbilder in diesem Gebiet wusste.
waren ausgebucht.» Anstatt eine gestalterische
Als umso wichtiger erachtet sie es deshalb rück-
oder eine kaufmännische Berufsmatura in der
blickend, dass man bereits früh gut informiert ist
Nähe zu absolvieren, nahm sie ein Jahr lang täg-
über mögliche Berufsfelder und dass bereits in
lich den eineinhalbstündigen Schulweg von Jona
der Schulzeit Interessen gefördert werden. Egal,
nach Buchs in Kauf, um dort den fehlenden Ab-
ob nun bei Mädchen oder Knaben, ob «unkon-
schluss mangels Alternativen in einer Klasse mit
ventioneller» Berufswunsch oder nicht. «Wichtig
technischer Ausrichtung nachzuholen. «Erst da
ist, einen Überblick über die Möglichkeiten zu
merkte ich, dass mir technische Fächer wie Ma-
haben. So findet man am besten heraus, was
thematik oder Physik gefallen – und dass sie mir
man wirklich will.»
auch liegen», blickt Nathalie Oechslin zurück.
michael.naef@hsr.ch
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Michael Näf
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«Patenschaft für Maturaarbeiten» öffnet
die HSR ihre Tore für Maturanden.
Ideales Umfeld für
Spitzenleistungen
Kompetenzen, Geräte und Labors stehen zur Verfügung
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Im Rahmen des nationalen Projekts
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12
Jean-Marc Piveteau
Prorektor der HSR
Im Rahmen der Maturaarbeit einen Roboter bau-
Arbeit festzulegen, findet vor Beginn der Zu-
en? An digitalen interaktiven Karten arbeiten?
sammenarbeit ein Gespräch zwischen der Lehr-
Oder im Labor komplexe Analysen vornehmen?
person und den Betreuungspersonen der HSR
Was an Gymnasien aufgrund fehlender Infra-
statt. Die Begleitung richtet sich im Umfang nach
struktur teilweise nicht möglich ist, bietet die Zu-
den Vorgaben des Gymnasiums. Auf Wunsch der
sammenarbeit mit einer Hochschule oder mit
Lehrperson kann ein Dozierender der HSR als Ko-
Spezialisten aus Industrie und Praxis. Deshalb hat
referent bei der Betreuung mitwirken.
die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz
(SCNAT) das Projekt «Patenschaften für Matura-
Einblick in Ingenieurwissenschaften
arbeiten» ins Leben gerufen.
Die HSR kann bei den Patenschaften auf diverse
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und Absolventen von Gymnasien zurückgreifen.
Unter diesem Titel stellen über 250 Forschungs-
Diese benötigen ein solches für die Aufnahme
gruppen in der Schweiz ihre Kompetenzen, ihre
eines Fachhochschulstudiums. Geht es dort aller-
Infrastruktur und ihre speziellen Messinstrumen-
dings vor allem darum, die Eintrittshürden für ein
te zur Verfügung, um Maturandinnen und Matu-
bestimmtes Studium zu meistern, ist das Ziel der
randen bei ihren Abschlussarbeiten zu begleiten.
Patenschaften an der HSR vielmehr, den Matu-
Beim Projekt mit dabei ist seit diesem Jahr auch
randinnen und Maturanden einen ersten Kontakt
die HSR. Sie unterstützt Arbeiten in den Berei-
mit der Forschungsarbeit an einer technischen
chen Technik und Informationstechnologie sowie
Fachhochschule zu ermöglichen und sie für na-
Bau- und Planungswesen. Sowohl Gymnasiastin-
tur- und ingenieurwissenschaftliche Themen zu
nen und Gymnasiasten als auch Lehrpersonen
begeistern. Das Angebot gilt für alle Schülerin-
können mit ihren Ideen für die Maturaarbeit auf
nen und Schüler, unabhängig davon, an welcher
die HSR zukommen.
Hochschule oder in welchem Fachgebiet sie später ein Studium beginnen möchten.
Federführung bleibt bei den Gymnasien
jean-marc.piveteau@hsr.ch
Die von der HSR angebotene Palette an möglichen Themen deckt den gesamten Bereich ab,
in dem die Forschungsinstitute tätig sind. Diese
Informationen zur Patenschaft
stellen der Gymnasiastin oder dem Gymnasias-
Die HSR hat sämtliche relevanten Infor-
ten für die Maturaarbeit ihre Kompetenzen, ihre
mationen zu den Patenschaften unter
Geräte und Labors zur Verfügung. Die Federfüh-
www.hsr.ch/maturaarbeit zusammen-
rung bleibt allerdings stets bei der betreuenden
gestellt. Informationen zum Projekt
gymnasialen Lehrperson. Erst wenn sich interes-
«Patenschaften für Maturaarbeiten» der
sierte Gymnasiastinnen und Gymnasiasten mit
Akademie der Naturwissenschaften
einer Lehrperson über die Betreuung einig sind,
Schweiz (SCNAT) sind verfügbar unter:
beginnt die Patenschaft. Um die Rahmenbedin-
www.maturitywork.scnat.ch
gungen zu klären und um das exakte Thema der
Bilder Doppelseite: Maturandinnen
und Maturanden können für ihre
Abschlussarbeit von der Infrastruktur
und vom Know-how der HSR profitieren.
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Erfahrungen aus Praktika mit Absolventinnen
Wissenschaftliche Unterstützung
13
und Kantonsschüler mit ihren Robotern
gegeneinander an.
Tradition mit Lerneffekt:
Roboterwettkämpfe
In einer spielerischen Umgebung Hochschulluft schnuppern
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An den RobOlympics treten Berufs-
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14
Projektingenieur am Institut
für Mikroelektronik und
Embedded Systems IMES und
OK-Mitglied der RobOlympics
Die RobOlympics werden seit 2004 jeweils von
dem begehrten Glaspokal beispielsweise mit
einem Team des Instituts für Mikroelektronik und
professionellen Roboterbausätzen. Aber natür-
Embedded Systems IMES der HSR durchgeführt.
lich ist, wie bei jeder Olympiade, auch bei Rob-
An den Wettkämpfen messen sich Roboter in
Olympics Gewinnen nicht alles. Josef Schmucki,
verschiedenen Disziplinen: beim Sumo-Ringen,
der am Berufs- und Weiterbildungszentrum Rap-
beim Linienfolgen, beim Klötzchensammeln und
perswil für die Vorbereitungsworkshops zustän-
in einem Freestyle-Wettbewerb. Die Schülerin-
dig ist, schätzt auch die Atmosphäre an den
nen und Schüler können dabei auf den Lego-
Wettkämpfen: «Die Teilnehmerinnen und Teil-
Roboterbausatz Mindstorm zurückgreifen oder
nehmer lernen nicht nur die Grundlagen des Pro-
in der Kategorie Eigenbau antreten. Um an den
grammierens kennen, sie können gleichzeitig in
RobOlympics erfolgreich zu sein, müssen die Ro-
einer spielerischen Umgebung Hochschulluft
boter mit der für die Disziplinen notwendigen
schnuppern.»
Elektronik, Sensortechnik und Pneumatik ausge-
Auch für die Organisatoren der RobOlympics
stattet werden. Den Aufgabenstellungen ent-
ist es wichtig, dass die Jugendlichen auf spieleri-
sprechend schreiben die Teilnehmenden auch
sche Art und Weise mit der Technik in Berührung
die Software für den Roboter selber.
kommen und Gefallen daran finden, komplexe
technische Problemstellungen zu bearbeiten.
Unterstützung in der Vorbereitung
Und dies scheint anzukommen: Im letzten Jahr
Bei diesen Vorarbeiten können die Olympioniken
massen sich 26 Teams von Berufs- und Kantons-
auf professionelle Hilfe zurückgreifen. Einige
schulen an den RobOlympics.
Berufsschulen haben die RobOlympics fest in
danilo.just@hsr.ch
den Unterrichtsplan eingebaut. So beispielsweise die Abteilung Maschinentechnik am Berufs- und Weiterbildungszentrum Rapperswil.
RobOlympics 2009
Dort wird als Wettkampfvorbereitung ein Frei-
Am Samstag, 14. November 2009, findet
kurs mit 30 Lektionen Robotik mit den Lego-Bau-
die siebte Austragung der RobOlympics
sätzen angeboten. Auch die HSR bietet solche
an der HSR statt. Anmeldungen sind bis
Workshops an, die für Schulklassen – und bei ge-
1. November möglich. Die RobOlympics
nügend Nachfrage auch für private Teilnehmer –
2009 werden organisiert von Erwin
im Rahmen von Projekttagen durchgeführt wer-
Brändle, Professor für Embedded Systems
den. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kön-
und Projektleiter am IMES, Jutta Heidecke,
nen von der HSR gegen ein Depot von 200 Fran-
Institutssekretariat IMES, Caspar Naef,
ken auch die Mindstorm-Roboterbausätze für
Laborassistent Abteilung Elektrotechnik,
die Vorbereitung und den Wettkampf ausleihen.
Christoph Mauchle, Projektingenieur am
IMES, und Danilo Just, Projektingenieur
Hochschulluft schnuppern
am IMES. Weitere Informationen unter:
Die Gewinner des Wettbewerbs werden jeweils
www.robolympics.ch
mit attraktiven Preisen ausgezeichnet: neben
Bilder Doppelseite: An den RobOlympics messen sich selbst gebaute und
programmierte Roboter von Schülerinnen und Schülern.
© hsr magazin 2/2009
Danilo Just
I N G E N I E U R F Ö R D E R U N G
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15
SekundarschülerInnen einen vertieften
Einblick in den Beruf des Elektronikers.
Electronics4you findet ein
begeistertes Publikum
Besonders beliebt sind selbst gebaute Soundboxes und ein GPS
© hsr magazin 2/2009
Semesterkurse am ICOM ermöglichen
I N G E N I E U R F Ö R D E R U N G
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16
Flurin Looser, Projektmitarbeiter Institut für Kommunikationssysteme ICOM,
Nicola Ramagnano, Projektmitarbeiter Institut für Kommunikationssysteme ICOM,
Heinz Mathis, Leiter Institut
für Kommunikationssysteme
ICOM
Sekundarschülerinnen und -schüler sowie Gym-
diese Faszination bei den Jugendlichen zu we-
nasiastinnen und Gymnasiasten können seit
cken. In den Kursen können die Schüler eigen-
Frühjahr 2009 an der HSR den Workshop «Elec-
händig Geräte zusammenbauen, die sie im Alltag
tronics4you» besuchen. Für einen Unkostenbei-
gerne einsetzen.
trag von fünfzig Franken erhalten sie ein Semester lang an einem Abend pro Woche Einblick in
Hoch motivierte Kursteilnehmende
den Beruf des Elektronikers. Die Resonanz bei
An den Kursabenden strömen jeweils ab 18 Uhr
Schülern, Eltern und Lehrkräften ist gross. Mit
die ersten Schüler im Alter von 12 bis 17 Jahren
67 Teilnehmenden wird der Kurs in drei Gruppen
ins Labor. Hoch motiviert beginnen sie selbst-
parallel geführt. Finanziert wird das Projekt
ständig ihre Arbeiten. Um 18.30 Uhr startet der
durch private Sponsoren (Firmen und professio-
offizielle Kurs mit einem Theorieblock. Dabei
nelle Netzwerke). Die HSR und das Institut für
werden den Schülern die Funktionen der Schal-
Kommunikationssysteme ICOM beteiligen sich
tungen, die sie aufbauen, erklärt, das Ohm’sche
ebenfalls an der Finanzierung.
Gesetz vermittelt und der Aufbau der elektronischen Bauteile erläutert. In einem Quiz können
«Electronics4you» verfolgt drei Ziele:
die Teilnehmer jeweils unter Beweis stellen, wie
1. Der Elektroniker-Beruf und verwandte Berufe,
viel vom Erlernten sie verstanden haben.
die in der Gesellschaft nicht sehr bekannt
17
sind, werden den Jugendlichen vorgestellt
Praktische Arbeiten finden grossen Anklang
und nähergebracht. Damit hofft das ICOM,
Nach dem Theorieeinschub, der meist weniger
dem Ingenieurmangel in der Schweiz ent-
als eine halbe Stunde dauert, können sich die
gegenzuwirken, den einen oder anderen Teil-
Schüler wieder ihren praktischen Arbeiten
nehmer in ein paar Jahren als Student oder
zuwenden: So realisieren sie zu Beginn des Se-
Studentin an der HSR zu begrüssen und die
mesters einige kleinere Projekte wie eine Blink-
Branche zu stärken.
lichtschaltung oder ein LED-Blitzlicht. Das um-
2. Der Kurs bietet der HSR eine gute Möglich-
fangreichste Projekt im Frühlingssemester ist die
keit, sich einer erweiterten Öffentlichkeit vor-
Soundbox, ein Lautsprecher für MP3-Player. Die
zustellen.
Schüler lernen dabei diverse Arbeiten: etwa, wie
3. Jugendliche erhalten eine sinnvolle Beschäfti-
man Bauteile bestückt und lötet, Gehäuse bohrt
gung in ihrer Freizeit. Der Kurs ist in dieser
und Baugruppen verdrahtet. Ein zweites Projekt,
Form im Raum Rapperswil einzigartig.
das grossen Anklang bei den Teilnehmenden ge-
Im Anschluss an den ersten Kurs können die Teil-
funden hat, ist der GPS-Empfänger. In Verbin-
nehmenden ein Semester lang einen zweiten
dung mit einem Notebook erhält der Teilneh-
Kurs besuchen, in dem es neben weiteren Hard-
mende damit ein vollständiges Navigationsgerät.
ware- auch interessante Software-Projekte um-
heinz.mathis@hsr.ch
zusetzen gibt. Nach absolviertem Kurs erhalten
die Teilnehmer ein «E4you»-Zertifikat, das bei
Eine Sponsorenliste und weitere Informationen:
der Lehrstellensuche nützlich sein kann.
www.electronics4you.hsr.ch.
Entstehungsgeschichte
Im Herbst 2008 kam am ICOM die Idee auf,
Elektronikkurse für Sekundarschüler anzubieten.
Dabei kam dem ICOM die Erfahrung anderer
HSR-Institute zugute, die bereits Technologietage für Maturandinnen und Maturanden sowie
Laborabende für Berufsschüler und andere Veranstaltungen für diese Altersgruppe angeboten
hatten. Fazit dieser Aktionstage und Abende
war, dass jeweils die Zeit zu knapp gewesen sei,
Bilder Doppelseite: Löten, bohren,
um ein länger dauerndes Projekt durchzuziehen,
verdrahten: In den Electronics4you-
welches erst die Faszination an der Materie so
Semesterkursen erhalten Schülerinnen und Schüler einen Einblick in
die Elektrotechnik.
richtig hätte auslösen können. Das ICOM hofft
nun, mit dem neu konzipierten Elektronikkurs
© hsr magazin 2/2009
Autoren
I N G E N I E U R F Ö R D E R U N G
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Rückblick auf die «Blumen-Landi»
Die «G59» setzte Marksteine in der Gartengeschichte
Annemarie Bucher
Dozentin Zürcher Hochschule
der Künste ZhdK und Kuratorin der G59-Ausstellungen
Die Schweizerische Stiftung für Landschafts-
öffentlichungen und weiteren Dokumenten aus
architektur SLA hat zum 50-Jahr-Jubiläum der
dem Archiv. An die späten 50er-Jahre erinnerten
Schweizerischen Gartenbauausstellung «G59»
auch diverse installative Elemente wie bunt be-
im Frühling 2009 eine aufwändige Ausstellung
pflanzte Eternittröge und Gartenmöbel dieser
an der HSR lanciert. Während zweier Monate
Zeit. Ein besonderes Highlight waren die histori-
waren 14 grossformatige Informationstafeln
schen Filmdokumente, die bewegte Eindrücke
ausgestellt, welche die G59 aus unterschied-
der G59 vermittelten und ihre Aktualität unter-
lichen Perspektiven beleuchteten. Als Basis dien-
strichen. Die zahlreichen Gäste erhielten damit
te eine Dissertation* der ETH Zürich.
einen lebendigen Eindruck der G59, eines Mark-
Organisiert und finanziert wurde die Plakat-
steins der Schweizer Gartengeschichte. Die Pla-
ausstellung vom «Kleinen Forum in der Stadelho-
katausstellung wird noch bis im April 2010 an
fer Passage, Zürich». Themen waren unter ande-
der Stadelhofer Passage zu sehen sein und an die
rem die Vorgeschichte der «Blumen-Landi», die
«Blumen-Landi» erinnern, die vor fünfzig Jahren
Gesamtplanung, die Rolle der Kunst an der G59,
mit ihren bunten Anlagen das Seeufer prägte.
der Umgang mit modernen Materialien sowie
ausgewählte Sondergärten. Die Plakate wurden
Ein Spektakel am Zürichsee
ergänzt mit Fotos, Originalplänen, Skizzen, Ver-
Die G59 öffnete am 25. April 1959 in Zürich ihre
Tore und bot an beiden Ufern des Zürichsees
während des Sommers ein unvergessliches Spektakel. Die Ausstellung erstreckte sich über beide
Seeufer und ermöglichte mit einem abwechslungsreichen Programm von Sonderschauen,
Themengärten und Begleitveranstaltungen Einblicke in die verschiedenen Aspekte des Gartenbaus. Als «Blumen-Landi» und Unterhaltungsschau blieb sie im Gedächtnis einer breiten
Öffentlichkeit haften.
Entstanden war die G59 aus einer gemeinsam unternommenen Anstrengung der gewerblichen und gestalterischen Berufsverbände, die
sich angesichts der wirtschaftlichen Krise neu zu
1
entwickeln suchten. Vorbild waren einerseits die
© hsr magazin 2/2009
1959 fand in Zürich mit der «G59»
die erste Schweizerische Gartenbauausstellung statt. Eine Plakatausstellung
erinnert an dieses wegweisende
Grossereignis.
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20
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T H E M E N
1 Der Belvoirpark vor 50 Jahren mit
der Gondelbahn im Hintergrund.
2+3 Das Archiv der Schweizerischen
Stiftung für Landschaftsarchitektur
SLA zeigte an der HSR wenig bekann-
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tes Plan- und Bildmaterial zur G59.
2
21
3
deutschen Gartenschauen, die in der Nach-
einer urbanen Freizeitlandschaft oder zu kaum
kriegszeit zur Festigung des Berufsstandes und
mehr erkannten und überformten materiellen
zum Wiederaufbau der kriegszerstörten Städte
Zeitzeugen.
beigetragen hatten, andererseits aber auch die
annemarie.bucher@zdhk.ch
Schweizer Landesausstellung von 1939. Wie damals wurde auch an der G59 eine Gondelbahn
* Annemarie Bucher: Naturen ausstellen. Dissertation an der
ETH Zürich 2008
als Verkehrsverbindung über den See eingerichtet, die Mitte der 60er-Jahre wieder abgebaut
wurde.
Das Archiv für Schweizer
Landschaftsarchitektur
Anlagen auch heute noch erhalten
An der HSR lagern im Archiv der Schwei-
Die G59 spiegelte die landschaftsarchitektoni-
zerischen Stiftung für Landschaftsarchi-
schen Fragestellungen der Zeit exemplarisch. Zu
tektur SLA zahlreiche Quellen und Doku-
den provokativen und kompromisslos modernen
mente zur Landschaftsarchitektur:
Gestaltungen gehörte sicherlich der «Garten des
Schaupläne und Pflanzpläne, Fotografien,
Poeten» von Ernst Cramer. Dieser Garten erhitzte
Zeichnungen und Briefe, Zeitschriften und
aufgrund seiner minimalistischen Gestaltung die
Bücher. Sie alle dokumentieren die Ge-
Gemüter. Weil er nach der Ausstellung wieder
schichte der Schweizer Landschaftsarchi-
abgebaut wurde, wirkt er heute nur noch in Form
tektur seit dem Ende des 19. Jahrhun-
von Bildern, Plänen und Erinnerungen nach.
derts. Zu den Schlüsselereignissen in
Andere, heute noch erhaltene Gestaltungen,
dieser Geschichte gehören auch Phäno-
wie beispielsweise der Staudengarten am Zürich-
mene wie Ausstellungen. Insbesondere
horn, der hexagonale Garten am linken Seeufer
die erste Schweizerische Gartenbau-
und der Wassergarten mit Pergola im Belvoir-
ausstellung G59 in Zürich war ein solcher
park, bilden seither einen Teil der Seeuferland-
Meilenstein, der die Landschaftsarchitek-
schaft und sind von gartendenkmalpflegeri-
tur der damaligen Zeit prägte.
schem Wert. Sie wurden zu beliebten Orten in
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Michael Näf
Die HSR veranstaltete am 24. und 25. August
Auslöser war die Zusammenarbeit mit der
Redaktion
2009 die achte Auflage der internationalen
Shanghai Jiao Tong University
Workshop-Reihe «APPT – Advanced Parallel Pro-
Die Anfrage zur Organisation der diesjährigen
cessing Technologies». Im Rahmen der Fach-
europäisch-chinesischen Workshops erhielt die
tagung, die alle zwei Jahre organisiert wird und
HSR im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der
abwechslungsweise in China und Europa statt-
Shanghai Jiao Tong University (SJTU), mit der
findet, empfing sie den chinesischen Botschafter
sie im letzten Jahr einen Vertrag über ein Studie-
Dong Jinyi.
rendenaustauschprogramm abschloss. Am Austauschmodell beteiligen sich auch in China tätige
Parallele Informationsverarbeitung im
Schweizer Firmen. So können schweizerische
Mittelpunkt der Konferenz
und chinesische Studierende ein Semester an der
Im Mittelpunkt der zweitägigen APPT-Konferenz
Partneruniversität verbringen und anschliessend
stand der internationale Austausch über die neu-
ein halbjähriges Praktikum bei einer Schweizer
esten Forschungsergebnisse und Technologien
Firma in China absolvieren. Damit möchte die
auf dem Gebiet der parallelen Informationsverar-
HSR den Studentenaustausch über das europäi-
beitung. Wichtig sind diese Erkenntnisse bei-
sche Mobilitätsprogramm ERASMUS hinaus för-
spielsweise für den Betrieb und die Entwicklung
dern, da interkulturelle Kompetenzen in Inge-
von Hochleistungsrechnern oder für moderne
nieurberufen zunehmend wichtiger werden.
Computer, bei denen mehrere Prozessoren simultan zusammenarbeiten.
Botschafter zu Besuch an der HSR
Auf Einladung des Organisationskomitees der
Teilnahme von führenden Wissenschaftlern
APPT-Konferenz sowie der HSR besuchte der chi-
An den Workshops nahmen rund 60 Wissen-
nesische Botschafter Dong Jinyi die Konferenz
schaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller
am Eröffnungstag. Hochschulratspräsident Kurt
Welt teil. Als Hauptredner konnten international
Zibung sowie Hermann Mettler, Rektor der HSR,
Ansprache an der HSR.
führende Experten gewonnen werden. So zum
begrüssten die Botschafts-Delegation. Neben
2 Der chinesische Botschafter (Mitte)
Beispiel Al Geist vom Oak Ridge National Labora-
dem Botschafter hielten Karin Keller-Sutter,
tory des US-amerikanischen Energieministeri-
St. Galler Regierungsrätin und Vorsteherin des
Regierungsrätin Karin Keller-Sutter,
ums, Wolfgang von Rüden (CERN Genf), Kunle
Sicherheits- und Justizdepartementes, sowie
dem Schwyzer Regierungsrat und
Olukotun (Stanford University San Francisco)
Benedikt Würth, Stadtpräsident Rapperswil-
oder Vincent Keller (Ecole Polytechnique Fédé-
Jona, kurze Ansprachen.
rale de Lausanne EPFL).
michael.naef@hsr.ch
1 Dong Jinyi, chinesischer Botschafter
in der Schweiz, während seiner
wurde an der HSR empfangen von
Rektor Hermann Mettler, der St. Galler
HSR-Hochschulratspräsident Kurt
Zibung sowie Benedikt Würth, Stadtpräsident von Rapperswil-Jona (v. l).
1
2
© hsr magazin 2/2009
Chinas Botschafter zu Besuch
T H E M E N
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23
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Wärtsilä in der Schweiz hat ihren Sitz in Winterthur. Hier befindet
sich das Zentrum für langsam laufende Zweitakt Schiffsdieselmotoren. Diese werden für den Antrieb jeglicher Hochseeschiffstypen, wie Tanker, Massengutfrachter und Containerschiffe,
bis hin zum weltgrössten Frachtschiff verwendet. Mehr erfahren
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Lehrlinge restaurieren Bergdorf
Katia Neves
KV-Lernende an der HSR
T H E M E N
HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:13 Seite 25
Das diesjährige Lehrlingslager der HSR hat Ende
April in Eischoll stattgefunden, einem kleinen
Bergdorf und Wintersportort im Oberwallis. Unsere Aufgabe war es, den Dorfbewohnern bei
verschiedenen Restaurations- und Aufbauprojekten unter die Arme zu greifen, mit denen das
© hsr magazin 2/2009
Gebiet für den Tourismus interessanter gemacht
werden soll.
Dachdecken und Wege säubern
Für die Arbeiten wurden wir in vier Gruppen aufgeteilt, die jeweils für eine Baustelle zuständig
25
waren. Jede Gruppe wurde von ihrem jeweiligen
Das Walliser Bergdorf Eischoll liegt auf einer Terrasse einige
«Bauleiter» instruiert und angeleitet. Einige von
hundert Meter über dem Rhonetal.
uns restaurierten für den Verein «Miis Eischoll»
ein altes Walliserhaus und übten sich als Dach-
leckeren Abendessen verwöhnt, für das unsere
decker. Andere verschönerten den Dorfplatz und
beiden Köche Isaac und Vanessa zuständig wa-
ersetzten die kaputten Pflastersteine. Eine Grup-
ren. Nach dem Abendessen stand meistens ein
pe Lehrlinge arbeitete ausserhalb des Dorfes. Sie
Spielabend im Haus an, denn wir waren zu mü-
reparierten die «Suonen», das sind historische
de, um noch etwas zu unternehmen. Nicht je-
Wasserleitungen im Kanton Wallis. Diese werden
doch am Donnerstag: Da bekamen wir Besuch
benötigt, um die trockenen Südhänge zu bewäs-
von unserem Verwaltungsdirektor Hans-Peter
sern. Und nicht zu vergessen die letzte Gruppe:
Egli. Wir wurden von den Dorfbewohnern in Ei-
Diese sanierte mit Pickel und Schaufel bewaffnet
scholl herumgeführt, wobei wir Interessantes
die Wanderwege für die Gemeinde Eischoll. Die
über dieses kleine Bergdorf erfahren durften. Zum
1 Lernende der HSR setzen
Aufgabe dabei war, Steine, Geröll und derglei-
krönenden Abschluss des Tages wurden wir von
Pflastersteine auf dem Dorfplatz
chen zu entfernen. Sozusagen ein Frühjahrsputz
Eischoll zu einem leckeren Racletteessen eingela-
im Wald!
den. Bereits tags darauf machten wir uns, nach-
von Eischoll.
2+3 Für den Verein «Miis Eischoll»
dem wir das Haus gründlich gereinigt hatten, auf
wurde ein altes Walliserhaus
restauriert.
Racletteplausch zum Abschluss
den Heimweg. Nach einer kleinen SBB-Panne ka-
Spielabende im Lagerhaus auf dem
Die Mittagessen nahmen wir jeweils auf der Bau-
men wir etwas verspätet, aber heil zu Hause an.
Programm.
stelle ein. Abends wurden wir immer mit einem
katia.neves@hsr.ch
4 Nach getaner Arbeit standen
2
1
3
4
SOLA-Stafette mit drei HSR-Teams
IPEK mit Frauenbeteiligung zum ersten Mal dabei
Rachel Hersperger
Mitglied des IPEK-Teams
an der SOLA-Stafette
Drei Teams der HSR sind an der diesjährigen SO-
116 Kilometer quer durch Zürich
LA-Stafette, der traditionellen und grössten
Die Strecke der diesjährigen SOLA-Stafette führ-
Hochschulsport-Veranstaltung der Schweiz, um
te auf einer Gesamtdistanz von 116,74 km durch
die Wette gelaufen, nachdem es Mathematik-
den Grossraum Zürich, wobei es insgesamt
professor Hannes Böhi wieder gelungen war,
2635 Höhenmeter zu bewältigen galt. Die Läufer
Studierende, Dozierende, Instituts-Mitarbeiten-
wurden vom Start am Bucheggplatz zuerst über
de und einige wenige nicht HSR-Angehörige zu
den Üetliberg, durch die Stadt und später auf der
einer Teilnahme zu bewegen.
gegenüberliegenden Seeseite über den Pfannenstiel geleitet, bevor sie auf dem Irchel ins Ziel ein-
IPEK-Premiere
laufen konnten. Die Distanzen der Teilstrecken
Sie alle kämpften in einer abwechslungsreichen,
reichten von ungefähr 4 bis 14 Kilometer und
spannenden und lockeren Atmosphäre im Team
unterschieden sich stark in ihrem Anforderungs-
um eine möglichst gute Klassierung. Zum ersten
grad.
Mal mit dabei war ein Team des Instituts für Produktdesign, Entwicklung und Konstruktion IPEK.
Premiere für «Axels Rambo Bambo Sprinters»
Das Novizenteam hat sogleich eine beachtens-
Die Idee, mit einem eigenen IPEK-Team an den
werte Leistung erbracht.
Start zu gehen, entstand im letzten Jahr, nach-
1
© hsr magazin 2/2009
Die SOLA-Stafette fand erstmals 1968
in Göteborg statt. Heute ist der Schweizer
Ableger mit mehr als 10 000 Teilnehmern
und 700 Teams die grösste HochschulsportVeranstaltung der Schweiz.
T H E M E N
HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:14 Seite 26
26
dem zuvor einzelne Institutsmitglieder bereits in
sen. Um 7.30 Uhr fiel der Startschuss für die Läu-
zusammengewürfelten
teilge-
ferinnen der ersten Etappe. Nun galt es, jede Se-
nommen hatten. Da der Vorschlag sogleich auf
kunde zu nutzen und sich von seiner besten
grossen Anklang stiess, wurde schon bald mit der
sportlichen Seite zu zeigen. Der grösste Ansporn
Teambildung und Planung begonnen, wobei als
war jeweils zu wissen, dass man im Etappenziel
Erstes nach einem geeigneten Namen gesucht
von der Ablösung sowie IPEK-Fans erwartet
werden musste. Schliesslich wurde die Anmel-
wurde.
Mannschaften
dung unter dem Namen «Axels Rambo Bambo
Aus der anfänglich trüben Witterung entwi-
Sprinters» eingeschickt, obwohl dessen Ur-
ckelte sich schon bald ein strahlender Frühlings-
sprung bis heute ein Rätsel bleibt.
tag und genau 9 Stunden, 41 Minuten und
T H E M E N
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Läufer der Schlussetappe bei Sonnenschein für
Schon vor dem Wettkampf galt es, die erste Hür-
das IPEK auf dem Irchel ins Ziel einlaufen.
de zu bewältigen. Denn gemäss Vorschrift muss
jedes Team mit mindestens zwei Frauen vertreten
Gemeinsames Feiern
sein, was sich im Falle des IPEK als nicht ganz ein-
Nach erbrachter Leistung traf sich das IPEK-Lauf-
fach erwies. Schliesslich wurde man doch noch
team zu einem gemütlichen Abendessen, um ge-
fündig, und auch die restlichen noch fehlenden
meinsam den 227. Schlussrang zu feiern. Natür-
Laufstrecken konnten rechtzeitig durch Unter-
lich gehörte es auch dazu, über die Eindrücke,
stützung aus anderen HSR-Instituten sowie mit
Leistungen und Erlebnisse auf «seinem» Stre-
Trainingskolleginnen
ckenabschnitt zu debattieren. Eines war aber so-
und
-kollegen
besetzt
werden.
fort klar: Auch nächstes Jahr wird das IPEK mit
Zu einer Teilnahme an einem Lauf gehört
weiteren HSR-Teams wieder mit von der Partie
auch eine Vorbereitungsphase. Daher wurden im
sein – und dies natürlich mit Ambitionen auf eine
Vorfeld gemeinsame Trainings organisiert, wobei
noch bessere Gesamtklassierung.
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an mindestens einem Mittag pro Woche jeweils gemeinsam
Ein Lauf mit Tradition
eine längere Strecke liefen. In Kombination mit
Die SOLA-Stafette fand dieses Jahr bereits zum
individueller Vorbereitung war das IPEK bald mit
36. Mal statt. Ihren Ursprung hat sie in Schwe-
einem motivierten Team bereit für den Start am
den, wo von 1968 bis 1998 ein Lauf von Göte-
16. Mai.
borg in die Sonnenstadt Karlstad zur Statue «Sola» stattfand. Das Konzept, eine längere Strecke
Über neun Stunden unterwegs
auf mehrere Läufer aufzuteilen, wurde in der
Schon am frühen Samstagmorgen herrschte in
Schweiz übernommen. Mit Erfolg: An der ersten
2009 unterwegs und belegte Rang
der ganzen Stadt reger Betrieb. Überall traf man
Durchführung 1974 starteten 23 Teams. Dieses
227.
Läuferinnen und Läufer, die sich auf dem Weg
Jahr waren über 700 Mannschaften mit jeweils
zum Start befanden. Trotz morgendlicher Frühe
14 Läufern am Start.
und kühlem Wetter war die Stimmung ausgelas-
rachel.hersperger@hsr.ch
1+2 Fast zehn Stunden war das
IPEK-Team an der SOLA-Stafette
3 Hannes Böhi konnte für die
diesjährige SOLA-Stafette drei HSRTeams anmelden.
2
3
© hsr magazin 2/2009
11 Sekunden nach dem Startschuss konnte der
Herausforderung schon vor dem Wettkampf
27
In Dubai ticken die Uhren anders
Kreative HSR-Abgänger finden hier neue Herausforderungen
Pascal Schnüriger
HSR-Absolvent Landschaftsarchitektur
Du arbeitest seit deinem Abschluss an der
ker und Bauleiter Hand in Hand zusammen. Fas-
HSR im Jahr 2008 als Bachelor of Science in
ziniert von der kreativen Freiheit, den gewaltigen
Landschaftsarchitektur im Emirat Dubai, wo
Dimensionen der Projekte und ihren Inhalten so-
künstliche Inseln aufgeschüttet und Beton-
wie von der unstillbaren Liebe der Araber zum
bauten der Superlative in den Wüstensand
Grün ganz allgemein stand meine Entscheidung
gebaut werden. Wie kam es dazu? Der
fest: Ich heuere als Landschaftsarchitekt im Wüs-
Wunsch, in einer anderen Klima- und Kulturzone
tenstaat der Vereinigten Arabischen Emirate
zu arbeiten und zu leben, schwelte schon seit
V.A.E an!
meiner Jugendzeit in mir. Aride Klimazonen mit
möglichst vielen Baukränen, Baggern und unbe-
In der Wüste hat es nicht gerade viel Wasser.
Interview
grenzten Möglichkeiten gefallen mir. Nachdem
Sind da Begrünungen kein Problem? Selbst-
Mathias Grimm,
ich Professor Peter Petschek von der Abteilung
verständlich sind sie ein Problem. Man muss be-
ehemaliger Wissenschaftlicher
Landschaftsarchitektur angefragt hatte, stand
denken, dass hier die natürlichen Ressourcen –
Mitarbeiter Institut für
ich schon nach wenigen Tagen mit der Firma
ausser Öl – und nachhaltig produzierte Agrar-
Landschaft und Freiraum ILF
Orient Irrigation Services aus Dubai in Verbin-
wirtschaftsprodukte für lediglich etwa 100 000
dung. Dort arbeiten Landschaftsarchitekten,
Menschen ausreichen. Doch ist man hierzulande
Wasserbau- und Bauingenieure, Elektrotechni-
sichtlich bemüht, die Stadt mittels technologi-
1
2
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Pascal Schnüriger, HSR-Absolvent,
arbeitet als Landschaftsarchitekt in Dubai.
Er berichtet über Wassermangel,
Finanzkrise und Integration im Wüstenstaat am Persischen Golf.
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28
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T H E M E N
1 Lastwagenkolonne zur Abwasserentsorgung in Dubai.
2 Dubai Ice Rink: Eislaufen in der
Wüste.
3–8 Heisser Sand, dazwischen Kräne
und pompöse Betonbauten: Dubai
hat einen extremen Baumarathon
hinter sich.
3
4
5
6
7
8
9
10
11
9 Bautransport auf eine neu gebaute Insel.
10+11 Alltag im Verkehrschaos in
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Dubai.
scher Innovationen oder auch durch das Adaptie-
Beispielsweise mit 400 neuen Mercedes-Bussen,
ren von Gesetzen und Ideen anderer Länder für
75 neu gebauten Fussgängerüberführungen,
die Zukunft fit zu machen. Dennoch bleibt es ei-
einem neuen Wassertaxi-Verkehrsnetz und vielen
ne Tatsache, dass wir wahrscheinlich eher zu vie-
anderen Projekten, die in kürzester Zeit realisiert
le Menschen auf diesem Fleck Erde sind. Doch
wurden oder noch werden.
dies ist nicht nur ein Problem in Dubai, sondern
ein globales.
Die Mehrheit der Bevölkerung Dubais sind
Immigranten. Welche Konsequenzen hat
Dubai hat einen extremen Boom erlebt. Sind
das? Grundsätzlich bleiben die Emiratis unter
diese Zeiten mit dem Ausbruch der Finanz-
sich. Teilweise habe ich das Gefühl, sie meiden
krise nun vorbei? Offensichtlich hat die Finanz-
den Kontakt zu den anderen «Residents», auch
krise vor allem Dubai in voller Härte getroffen.
wenn sie mit uns arbeiten müssen. Oft wird in
Grosse «Developer» sind faktisch bankrott. Viele
Befehlsform mit uns geredet und eine gewisse
Subunternehmen haben das Nachsehen, weil
Distanzhaltung ist spürbar.
offene Rechnungen in Millionenhöhe ausstehend bleiben. Projekte werden zurückgestellt,
War Dubai für dich eine grosse Umstellung,
redimensioniert oder ganz abgesagt. Trotzdem
was den Alltag betrifft? Zeit hat hier einen an-
ist eine positive Grundeinstellung spürbar. Man
deren Stellenwert als bei uns. Nicht selten fahren
darf nicht vergessen, dass die Emiratis bis vor we-
die Bagger schon einen Tag nach der Erteilung
nigen Jahrzehnten ein kleines Volk aus Händlern,
der Baubewilligung auf, unabhängig davon, ob
Seefahrern, Fischern, Perlentauchern und Vieh-
die Planung abgeschlossen ist. Es herrscht hier
züchtern waren und dass die erste Strasse in Du-
immer eine Art Ausnahmezustand. Besonders
bai erst in den 60er-Jahren asphaltiert wurde.
zeitraubend ist die städtebauliche Struktur Du-
Dubai hat nun eine kleine Atempause nach einem
bais mit den weiten Wegen: Zum Einkaufen von
unglaublichen Marathon. Es wird wieder mehr
Lebensmitteln brauchte ich in Zürich etwa eine
an die Menschen gedacht, die hier leben wollen
halbe Stunde, hier brauche ich einen halben Tag!
oder müssen. Mit über 70 Prozent Ausländern
Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb kann ich
aus etwa 200 verschiedenen Nationen kommt ei-
Dubai für kreative und querdenkende Abgänger
ne Vielzahl an Bedürfnissen zusammen. Und tat-
der HSR nur empfehlen!
sächlich sind die Scheikhs bemüht, die Lebensqualität für die Leute zu verbessern oder
wenigstens die grössten Missstände zu beheben.
29
HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:14 Seite 30
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Drei Millionen Titel greifbar
Leiterin HSR-Bibliothek
Die HSR-Bibliothek ist neu Teil des NEBIS-Verbundes und damit in einem Verbund mit der ETH und
Was ist neu:
den meisten technischen Fachhochschulen.
• Eine gemeinsame Oberfläche für
In den letzten Wochen hat die HSR-Bibliothek
die Suche in unserem und gleichzeitig
ihren gesamten Bestand in den NEBIS-Verbund
im Gesamtbestand von NEBIS
integriert. NEBIS steht für Netzwerk Bibliotheken
(aber auch nach wie vor die Möglich-
und Informationsstellen der Schweiz. In diesem
keit, ausschliesslich den HSR-Bestand
Verbund sind über achtzig Bibliotheken vor allem
abzufragen).
technisch-naturwissenschaftlicher Ausrichtung
• Ausleihverbund unter den NEBIS-
zusammengeschlossen, allen voran die Biblio-
Bibliotheken: Alle HSR-Angehörigen
thek der ETH. Damit ist es möglich, unter einer
können fast jedes Buch aus dem NEBIS-
Benutzer-Oberfläche in einem Bestand von etwa
Verbund in die HSR-Bibliothek bestel-
drei Millionen Dokumenten zu suchen. Bis
len. Umgekehrt leihen auch wir an alle
spätestens Ende Jahr wird es für alle HSR-Ange-
Verbundmitglieder aus.
hörigen möglich sein, den grössten Teil dieses
Bestandes direkt an die HSR zu bestellen.
• Abstracts und Inhaltsverzeichnisse sind
bei neueren Büchern über den Katalog
abrufbar.
25 Jahre Internet-Ausleihe
Online-Zeitschriften sind im Katalog
ren. Sie zog damals im St. Galler Verbund als Pio-
verlinkt und ein direkter Zugriff ist
nierin vorne mit. Seit 1997 ist es möglich, den
möglich.
Bestand der HSR und anderer Bibliotheken über
das Internet abzufragen. Im St. Galler Verbund
gab es für die HSR aber wenig thematische Synergien. Deshalb wurde der Entschluss gefasst,
zu NEBIS zu wechseln, welches den grössten
technischen Buchbestand der Schweiz verzeichwww.nebis.ch
net. Mit dieser Erweiterung des Angebots haben
alle Studierenden, Dozierenden und Forschen-
Die HSR-Bibliothek ist neu im
NEBIS-Verbund mit über 80 weiteren
naturwissenschaftlich-technischen
Bibliotheken.
• Alle über das Konsortium lizenzierten
Online ist die HSR-Bibliothek schon seit 25 Jah-
den einen direkten Zugang zu einem immensen
Pool an wissenschaftlicher Literatur.
elisabeth.mueller@hsr.ch
© hsr magazin 2/2009
Elisabeth Müller
T H E M E N
HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:14 Seite 31
31
Parkqualität mit System fördern
ILF-Workshops helfen bei der Umsetzung von Bundesvorgaben
Ulf Zimmermann
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Institut für Landschaft und
Freiraum ILF und Geschäftsführer Impulz GmbH
Mit der Revision des Natur- und Heimatschutzge-
das starke Interesse in den Regionen wider.
setzes im Herbst 2006 wurde der Grundstein für
Zurzeit liegen dem Bund siebzehn Gesuche vor;
die neue Parkpolitik der Schweiz gelegt: Neben
weitere sind in der Planung.
dem bestehenden Nationalpark Schweiz sollen
Um die begehrten Park-Labels (siehe Kasten)
weitere Parkprojekte von nationaler Bedeutung
zu erhalten, sind je nach Ausrichtung verschiede-
entstehen. Ziel ist es, Schutz und unterschied-
ne Voraussetzungen zu erfüllen. So sind bei-
liche Nutzungen langfristig in Einklang zu brin-
spielsweise neben den Anforderungen an Natur
gen und in den Regionen einen beispielhaften
und Landschaft auch innovative Ideen im Bereich
Umgang mit den Ressourcen aufzuzeigen. So
einer nachhaltigen Wirtschaft, der Umweltbil-
können aussergewöhnliche Lebensräume und
dung und der Sensibilisierung sowie eine effek -
besonders schöne Landschaften geschützt und
tive Organisation aufzuzeigen.
aufgewertet werden. Der Tourismus und die
nachhaltige regionale Entwicklung erhalten Im-
Herausforderungen in der Praxis
pulse, und der Bevölkerung können interessante
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die An-
Naturerlebnisse direkt vermittelt werden. Zahl-
forderungen an Quantität und Qualität die Ver-
reiche Projekte zu regionalen Naturpärken, Na-
antwortlichen der Parkgebiete vor eine schwie-
turerlebnispärken und Nationalpärken spiegeln
rige Aufgabe stellen. Was sind geeignete
1
© hsr magazin 2/2009
Das Institut für Landschaft und Freiraum ILF baut einen Parkservice auf, der
Interessierte und Verantwortliche bei
der Entwicklung, bei der Zertifizierung und
bei der Erhaltung von Pärken unterstützt.
T H E M E N
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32
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T H E M E N
1 Naturpärke wie der «Landschaftspark Binntal» fördern eine nachhaltige Regionalentwicklung.
2 Der Naturpark ThunerseeHohgant strebt die Anerkennung
als «Regionaler Naturpark» an.
Massnahmen? Wie misst man die Wirkung, insbe-
Neben dem eigentlichen Bildungsinhalt soll
sondere im Bereich Natur und Landschaft? Wel-
Raum für Diskussionen und Erfahrungsaustausch
che Ziele können im Siedlungs- und Kulturraum
vorhanden sein. Ziel ist es, fachliche Kompetenz
effektiv umgesetzt werden? Welche Angebote
mit den jeweiligen Erfahrungen vor Ort zu kom-
können entwickelt und wie können sie vermarktet
binieren, das Wissen zu vernetzen und gemein-
werden? Wie müssen ein Managementplan auf-
sam optimale Lösungen für die Regionen zu
gebaut bzw. Leistungen, Ziele und Charta formu-
finden.
liert werden? Wie kann langfristig die gewünschte
ulf.zimmermann@hsr.ch
Qualität gesichert werden?
Je besser diese Grundlagen ausgearbeitet
sind, desto grösser sind die Chancen für eine erfolgreiche Umsetzung und Unterstützung des
Bundes und der Kantone. Doch häufig können
Nationalpark
diese Fragen auch aufgrund knapper Ressourcen
Ein Nationalpark ist ein grösseres Gebiet,
nur schwer beantwortet werden.
das der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt
unberührte Lebensräume bietet. In diesem
ILF bietet Workshops an
Rahmen dient der Nationalpark auch der Er-
In diesem Prozess bietet das HSR-Institut für
holung und Umweltbildung sowie der wis-
Landschaft und Freiraum ILF mit einem neuen
senschaftlichen Forschung.
Weiterbildungs- und Coachingangebot Hilfe zur
Selbsthilfe. Die Erfahrungen und Kompetenzen
in der Landschaftsarchitektur werden in ver-
Regionaler Naturpark
schiedenen Formen vermittelt: Beispielsweise in
Der Regionale Naturpark ist ein grösseres,
praxisorientierten Workshops in den Bereichen
teilweise besiedeltes ländliches Gebiet, das
naturnaher Tourismus, Angebotsgestaltung, Na-
sich durch hohe Natur- und Landschafts-
tur- und Landschaftsplanung, Siedlungsentwick-
werte auszeichnet und dessen Bauten sich in
lung, Umweltbildung, Erholung, Gesundheits-
das Landschaftsbild einfügen. Im Zentrum
förderung oder GIS. Vorhandene Instrumente
steht die Förderung der nachhaltigen Regio-
werden an die Bedürfnisse der Parkgebiete ange-
nalentwicklung.
passt, neue Methoden in der Praxis weiterentwickelt und mit Hilfe von Best-Practice-Beispielen
Interessierten
vermittelt.
Neben
den
Naturerlebnispark
Parkverantwortlichen sind Fachstellen, Behörden
Ein Naturerlebnispark ist ein Gebiet, das in
wie auch Organisationen und Büros vor Ort an-
einer dicht besiedelten Region liegt. Es soll
gesprochen. Auftakt der Bildungsreihe ist eine
über naturnahe Räume verfügen, sich für die
Veranstaltung zum Thema «Naturnaher Tou-
didaktische Vermittlung von Naturerlebnis-
rismus in Pärken» im Herbst 2009. Im Winter
sen eignen und die Lebensqualität der städti-
2010 soll ein Schulungsworkshop zur Natur- und
schen Bevölkerung verbessern.
Landschaftsqualität in Pärken folgen.
© hsr magazin 2/2009
2
33
HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:15 Seite 34
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>hsr magazin
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HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:15 Seite 36
INFOS
FA C H V E R A N S TA LT U N G
NDES 09 an der HSR
Vom 22. bis zum 24. Juni fand an der
HSR die 17. Austragung des International Workshop on Nonlinear Dynamics of Electronic Systems (NDES 09)
statt. Sie befasste sich in diversen
Workshops mit Teilaspekten nichtlinearer, elektronischer Systeme. Zahlreiche Grössen aus der internationa-
© hsr magazin 2/ 2009
len Forschung nahmen daran teil.
Die Workshops deckten den aktuellen Stand der internationalen Forschung ab und hatten zum Ziel, neue
Perspektiven für den Bereich der
nonlinearen Dynamik in interdisziplinären Anwendungen zu gewinnen.
36
Das Verständnis dieser komplexen
Gewann die Bronzemedaille an der «Eurobot»: das «Dynamo»-Team der HSR.
Systeme ist für Physik, Biologie,
Bronze an Roboter-EM
Erst der Schweizer Meistertitel und
Elektronik, Informatik und für die
Europameistertitel vor zehn Jahren.
Wirtschaftswissenschaften von
Wir gratulieren!
grosser Bedeutung.
Im nächsten Jahr werden die Teams
Die NDES 09 wurde von der HSR
nun der dritte Platz an der Europa-
der HSR ein Heimspiel haben. Denn
zusammen mit dem Institut für Neu-
meisterschaft: Das Team «Dynamo»
sowohl die Schweizer Vorausschei-
roinformatik der ETH und der Univer-
der HSR war an den diesjährigen Eu-
dungen als auch die europäischen
sität Zürich sowie dem Institut für An-
robot-Wettkämpfen sehr erfolgreich.
Finalspiele finden in Rapperswil statt.
gewandte Simulation der Zürcher
Für die Organisation der Eurobot
Hochschule für Angewandte Wissen-
2010 ist die HSR zuständig.
schaften organisiert. Sie findet unter
Den Schweizer Meisterpokal durften die Studenten nach den Wettkämpfen in Yverdon-les-Bains aus
An der Eurobot, die jährlich
dem Dach der IEEE satt, eines inter -
den Händen von Miss Schweiz Whit-
stattfindet, nehmen jeweils etwa
nationalen Berufsverbands von
ney Toyloy entgegennehmen. Mit
50 Teams teil, welche an den natio-
Ingenieuren aus Elektrotechnik und
dem Titel hatte sich das Team auch
nalen Meisterschaften einen Podest-
Informatik. Diese veranstaltet
für die Europameisterschaften qualifi-
platz belegt haben. Meist bestehen
internationale Fachtagungen, gibt
ziert, die im französischen La Ferté-
die Teams aus Studierenden von tech-
Fachzeitschriften heraus und bildet
Bernard stattfanden. Dort reichte es
nischen Hochschulen oder Mitglie-
Gremien für die Standardisierung von
mit dem ausgezeichneten dritten
dern von Roboterclubs.
Techniken, Hardware und Software.
Red.
Red.
Roland Niklaus
Marc Heitzmann
Rang wiederum fürs Treppchen, das
beste HSR-Resultat seit dem Vize-
Roger König
A U S Z E I C H N U N G
INFOS
HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:15 Seite 37
Mit dem Stand «Garten und Maschinen im Sinne von Salomon de Caus» gewann die HSR an der GiardinaZÜRICH 09 einen Silber-Award. Die Landschafts -
A U S Z E I C H N U N G
Silber-Award an der Giardina
Mit ihrem Projekt «Garten und
Rüdiger Mach und seinem Team um-
Technik Rapperswil zum dritten Mal
gesetzt und von den Verfassern an
das «Swiss PLM-Forum» statt. Unter
der Giardina betreut.
dem Titel «Mit PLM immer einen
Eine transparente Hülle mit histo-
Schritt voraus» vermitteln Experten
Maschinen im Sinne von Salomon de
rischen Darstellungen von Salomon
aus Praxis und Hochschule aktuelles
Caus» gewann die HSR an der
de Caus’ Werken umschloss einen
Wissen zum Bereich Product Lifecycle
GiardinaZÜRICH 09 den Silber-Award
lebendig-grünen Kern aus Hopfen
Management. Daneben präsentieren
in der Kategorie Ideengärten.
(humulus lupulus). Die Hülle bildete
Systemlieferanten und Dienstleister
die geschichtliche Grundlage, der
ihre Angebote. Kurz vor dem PLM-
der Abteilung Landschaftsarchitektur
Hopfen als aktuelle Kultur- und Zier-
Forum findet eine Fachveranstaltung
wurde vorgängig eine Idee zum
pflanze symbolisierte die Verbindung
zu Stammdatenmanagement statt.
Thema Salomon de Caus gesucht, um
zwischen Vergangenheit und Gegen-
Arbeit und Gedanken des berühmten
wart. Ein magisch anmutendes Was-
essengemeinschaft PLM Schweiz
Gartenarchitekten, Ingenieurs, Erfin-
serspiel zog die Giardina-Besucher in
IG-PLM CH organisiert. Beteiligt sind
ders und Naturforschers in Erinne-
ihren Bann. Aus ihren Fragen ergaben
das Institut für Produktdesign, Ent-
rung zu rufen. Dabei war das Zu-
sich spannende Gespräche.
wicklung und Konstruktion IPEK der
In einem internen Wettbewerb
Die Anlässe werden von der Inter-
sammenspiel von Natur und Technik
Emanuel J. Hengartner / Andreas Hugi,
HSR, die Inspire AG der ETH Zürich,
in der heutigen Landschaftsarchitekur
Studenten Landschaftsarchitektur
die Marenco AG, die Intelliact AG, die
von Bedeutung. Die beiden Land-
Cad-OasEs Int. GmbH sowie die Prion
schaftsarchitekturstudenten Emanuel
Schweiz AG. Der Anlass wird durch
J. Hengartner und Andreas Hugi
P L M - F O R U M
gewannen diesen Wettbewerb mit
das Konsortium WTT CH-Ost des
Bundesamtes für Berufsbildung und
ihrem innovativen und kreativen
Drittes Forum für Product Lifecycle
Standkonzept, das auch ökologische
Management an der HSR
und ökonomische Aspekte berück-
Am Donnerstag, 12. November 2009,
sichtigte. Der Stand wurde von
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© hsr magazin 2/ 2009
architektur-Studenten Emanuel J. Hengartner (links) und Andreas Hugi mit der Auszeichnung an der GiardinaZÜRICH 09.
37
HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:15 Seite 38
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"àHLER¬HAT¬SEINEN¬3ITZ¬IN¬5ZWIL¬UND¬IST¬DER¬GLOBALE¬4ECHNOLOGIEKONZERN¬FàR¬EFlZIENTE¬0RODUKT
SYSTEME¬%NGINEERINGLÚSUNGEN¬UND¬DEN¬DAZUGEHÚRENDEN¬$IENSTLEISTUNGEN¬IN¬DER¬.AHRUNGS¬
MITTELINDUSTRIE¬ IN¬ DER¬ CHEMISCHEN¬ 6ERFAHRENSTECHNIK¬ UND¬ IM¬ $RUCKGUSS¬ 5ND¬ DAMIT¬ DAS¬ SO¬¬
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Gefragte Fachkräfte
INFOS
HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:16 Seite 39
Ende April 2009 haben sich wiederum rund 60 Unternehmen an der
HSR-Stellenbörse den angehenden
Ingenieurinnen und Ingenieuren präsentiert. Neben einheimischen Unternehmen suchten auch international
tätige Konzerne wie die ABB oder
Credit Suisse Fachkräfte an der HSR.
Stellenbörse: reges Händeschütteln,
aufmerksames Diskutieren und AusEin Team der HSR empfing interessierte «Mapper», um Rapperswil neu zu vermessen.
tausch von Visitenkarten. Fachhochschulingenieurinnen und -ingenieure
M I C R O
M A P P I N G
Rapperswil wird neu vermessen
bank grafische Ausgaben in Form von
sind nach wie vor gesucht. Der Man-
Kartendarstellungen oder in Form
gel an Ingenieurinnen und Ingenieu-
von Routen für Navigationsgeräte.
ren in der Schweiz wird durch die der-
Das GISpunkt-Team der HSR sowie
Anlässlich der Micro Mapping
das Institut für Software IFS organi-
Party wurde ausgehend von der HSR
vorübergehend leicht abgeschwächt.
sierten im Mai dieses Jahres die wohl
ein grosser Teil von Rapperswil-Jona
An der HSR absolvieren jedes Jahr
erste Micro Mapping Party der
neu erfasst beziehungsweise ergänzt.
rund 200 angehende Ingenieurinnen
Schweiz. Dabei trafen sich an der
Auf dem Plan standen wichtige Ge-
und Ingenieure der Studiengänge
HSR interessierte «Mapper», um
bäude sowie Fuss- und Velowege für
Elektrotechnik, Informatik, Maschi-
Rapperswil mittels GPS-Navigations-
die Routenplanung. Auch der Rap-
nentechnik, Bauingenieurwesen,
geräten neu zu vermessen. Die Daten
perswiler Kinderzoo wurde neu ver-
Landschaftsarchitektur und Raumpla-
wurden danach OpenStreetMap zur
messen. Zudem hatte sich die Gruppe
nung ihre Abschlussprüfungen.
Verfügung gestellt. Dies ist eine
ein spezielles Ziel gesetzt: genaue
An der Stellenbörse können sich
Open-Source-Initiative, die weltwei-
Daten zur HSR zu erfassen, damit
Firmen den Studierenden als Arbeit-
tes Geodaten-Material frei zugäng-
dereinst eine interaktive Campus-La-
geber präsentieren und über offene
lich macht. OpenStreetMap ist nicht
gekarte erstellt werden kann, die den
Stellen informieren. Die Studierenden
primär ein Kartenprojekt. Die erfass-
Besuchern den Weg an die HSR weist.
können sich bereits vor dem Anlass
ten Geodaten liegen erst einmal kon-
Das vorläufige Resultat der Mapping
über die Börsenteilnehmer informie-
sistent geordnet in einer Datenbank
Party kann unter www.openstreet-
ren und so gezielt auf einzelne Unter-
vor. Gewisse Skripte erzeugen dann
map.org betrachtet werden.
nehmen zugehen.
schliesslich aus Teilen dieser Daten-
Red.
zeitige Wirtschaftslage höchstens
Red.
Grosser Andrang an der HSR-Stellenbörse: Rund 60 Unternehmen stellten sich den HSR-Absolventinnen und -Absolventen vor.
© hsr magazin 2/ 2009
Entsprechend das Bild an der
39
P E R S O N E L L E S
R A P P E R S W I L E R
TA G
T E X T I L A LT R O
Neu im Board der ISES Europa
Dem Mythos «Landschaft»
Poesie-Drucke –
auf der Spur
Gedichte fürs Auge
INFOS
HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:16 Seite 40
Jedes Jahr treffen sich an der HSR
Fachleute verschiedener Disziplinen,
um ein aktuelles Thema aus der Landschaftsarchitektur zu diskutieren.
Am diesjährigen «Rapperswiler
Tag», der am 15. Mai stattfand, drehdas Verhältnis zwischen Mensch
am Institut für Solartechnik SPF an
und Landschaft: Haben sich Mensch
der HSR, wurde beim europäischen
und Landschaft auseinandergelebt?
Board Meeting der International Solar
Wie werden Landschaften heute ge-
Energy Society (ISES) am 28. Mai in
nutzt? Und wie kann der Bezug zur
München zum Governing Board
Landschaft gestärkt und intensiviert
Member gewählt. Das Governing
werden?
Board von ISES Europe besteht aus
© hsr magazin 2/ 2009
ten sich die zahlreichen Referate um
Dr. Elimar Frank, Forschungsleiter
40
Antworten auf diese Fragen wur-
fünf Repräsentanten nationaler ISES-
den nicht nur unter landschaftsarchi-
Die «Bodoni-Drucke»: eine Kombination von
Sektionen. Eine zentrale Aufgabe des
tektonischer Perspektive gesucht,
Poesie und grafischen Elementen.
Gremiums ist die Ausrichtung und
auch kulturelle, wirtschaftliche, archi-
Begleitung der alle zwei Jahre statt-
tektonische und künstlerische
Im April und Mai zeigte die Galerie
findenden EuroSun-Kongresse. Der
Aspekte fanden in den zahlreichen
«TEXTILALTRO» der HSR Poesie-
letzte fand unter dem Titel «First
Referaten Berücksichtigung.
Drucke des Schriftsetzers Beat Brech-
Den Auftakt zum Rapperswiler
bühl. Die so genannten «Bodoni-
Heating, Cooling and Buildings» im
Tag bildete ein Beitrag der Kultur-
Drucke» enthalten moderne Lyrik
September 2009 in Lissabon mit über
technikerin Silvia Tobias, Forschungs-
und kurze Prosatexte, die im Atelier
500 Teilnehmenden statt, der nächste
programmleiterin an der Eidgenössi-
Bodoni in Frauenfeld künstlerisch ge-
ist 2010 in Graz geplant. Elimar
schen Forschungsanstalt für Wald,
staltet, in Blei gesetzt und auf Hand-
Frank ist National Liaison Officer der
Schnee und Landschaft WSL. Sie er-
pressen gedruckt werden.
schweizerischen ISES-Sektion.
läuterte Erkenntnisse aus diversen
An der Vernissage am 3. April
Studien, die sich mit der Rolle der
sprach der Schriftsteller, Lyriker, Ver-
Landschaft im Standortmarketing
leger und Gestalter Beat Brechbühl
auseinandersetzten.
zur Idee und Herstellung der Blätter
International Conference on Solar
Rücktritt
Gleich mehrere der darauffolgenden Referate beschäftigten sich mit
Prof. Dr. Teddy Loeliger hat auf
und las Gedichte.
Beat Brechbühl ist ursprünglich
der menschlichen Wahrnehmung
gelernter Schriftsetzer. Seit 20 Jahren
dessen, was gemeinhin als «Land-
stellt er in seinem Atelier die Bodoni-
schaft» bezeichnet wird. So beispiels-
Drucke in kleiner Auflage her. Der
weise der Landschaftsarchitekt Gün-
Name ist eine Hommage an den
ther Vogt oder der deutsche Künstler
Schriftsetzer und Buchdrucker Giam-
Michael Reisch.
battista Bodoni aus Parma, der im
Den Abschluss bildete schliesslich
18. Jahrhundert zahlreiche Schrift-
Ende Frühjahrssemester 2009 die HSR
ein Referat der deutschen Land-
typen entwarf. Im Atelier Bodoni
verlassen. Er wurde per 1. Oktober
schaftsarchitektin Heike Brückner von
entstehen aus der Kombination von
2003 vom Hochschulrat der HSR zum
der Stiftung Bauhaus Dessau. Sie
Poesie und grafischen Elementen
Dozenten für Mikroelektronik im
zeigte auf, wie in der ostdeutschen
selbstständige Kunstwerke –
Studiengang Elektrotechnik gewählt
Stadt Dessau vor dem Hintergrund
Gedichte fürs Auge.
und war zudem Projektleiter am
stark schrumpfender Einwohner-
Institut für Mikroelektronik und Em-
zahlen der entstehende Freiraum ge-
bedded Systems (IMES) der HSR.
staltet wird.
Red.
Red.
Red.
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Tips & more
Zu viel des Guten
Technikgeschichte und Technikfolgeabschätzung stehen im vierten und
sechsten Semester im HSR-Studienplan. Industrialisierung, Mensch und
Maschine sind gerade die Inhalte des
Lektionenstoffs. Wir debattieren
darüber, wie stark Technik- und Ingenieurleistungen nicht nur die Strassen, Schienen, Fabriken, Produktionsstätten, Schulen, Spitäler, Dienstleistungsbüros und Kuhställe in aller
Breite zunehmend elektronisch und
digital bestimmen, sondern auch unseren gesamten persönlichen Alltag
Heinz Langer, in: Jürgen Rolf Hansen, Maschinen-Alltag in Punkt und Strich. Technik in der Karikatur
rund um die Uhr. Also aktivieren wir
(1986)
die Festplatte unserer eigenen Black
Box mit der Frage: Mit wie vielen
Rand und Fliessband. Und heute stei-
Mechanisierung geht in der Überpro-
Maschinen sind wir, du, ich an einem
gern wir von Jahrzehnt zu Jahrzehnt
duktionsgesellschaft, deren Kinder
einzigen Tag konfrontiert und werden
Innovation, produzieren und rationa-
wir sind, zügig weiter. Zum Beispiel
hilfreich unterstützt? Das Auflisten
lisieren fröhlich weiter, als ob es keine
sind heute gründlichere Formen der
braucht Zeit und Raum. 15? 20? 30?
Grenzen gäbe. Der deutsche Philo-
Entsorgung des «Zuviels» gefragt.
Einer bringt es auf sagenhafte 53,
soph und Literaturwissenschaftler
Wir brauchen also mehr Ingenieure.
nicht eingerechnet die wiederholte
Ludger Lütkehaus sagt, «die techni-
Der Mangel an Ingenieuren würde so
Nutzung zum Beispiel von Radio,
schen Innovationen (die digitale Re-
gerechnet dem Überfluss der Markt-
S-Bahn, motorisierter Zahnbürste
volution, die Robotik) verstärken auf
wirtschaft erwachsen, nicht dem
oder Duschklosett. «Die Herrschaft
der Produzentenseite eine Überpro-
Mangel an Gütern selbst. Also viel-
der Mechanisierung», so ein Buchtitel
duktivität der Arbeit, paradox gekop-
leicht doch, wie ältere Generationen
des vor vierzig Jahren verstorbenen
pelt mit einer Abnahme der Arbeits-
gerne oft sagen: zu viel des Guten!
Ingenieurs und Kulturwissenschaft-
möglichkeiten, der keine Ausweitung,
Peter Röllin, Kulturwissenschaftler und
lers Sigfried Giedion, war schon in
keine Expansion des Konsums mehr
Dozent an der HSR
den Anfängen des Fordismus ausser
gewachsen ist». Die Herrschaft der
Impressum
Herausgeberin: HSR Informationsdienste
Adresse: HSR Hochschule für Technik Rapperswil,
Oberseestrasse 10, 8640 Rapperswil,
Telefon 055 222 41 11, magazin@hsr.ch,
www.hsr.ch/magazin
Maschinenfabrik AG (Thun), Schweizerische Stif-
Die Stiftung zur Förderung der HSR übernimmt in
tung für Landschaftsarchitektur SLA, Lernende der
verdankenswerter Weise die Autorenhonorare.
HSR, Institut für Produktdesign, Entwicklung und
Konstruktion IPEK, Pascal Schnüriger, Institut für
Landschaft und Freiraum ILF
Layout: kommUnikate, Baden
Nachdruck mit Angabe der Quelle gestattet.
Belegexemplar erbeten. Externe Autoren: Copyright bei den Verfasserinnen und Verfassern.
Erscheint zweimal jährlich in einer Auflage von
Druck: Druckerei Franz Kälin AG, Einsiedeln
rund 5000 Exemplaren.
Anzeigenverwaltung: Südostschweiz Publicitas AG,
Das nächste Magazin erscheint am 22. Februar
Zürcherstrasse 45, 8730 Uznach,
2010, Redaktionsschluss ist am 6. Dezember 2009.
Fotos/Bilder: Daniela Kohler (zoom.in), Michael
Telefon 055 285 91 04, Telefax 055 285 91 11,
Inserate werden bis zum 6. Januar 2010 entgegen-
Näf, Verein IngCH, Institut für Kommunikations-
brigitte.walser@so-publicitas.ch
genommen.
systeme ICOM, Susi Lindig, Institut für Mikro-
www.so-publicitas.ch
Redaktion (Red.): Simona Stalder (Chefredaktion),
Michael Näf
elektronik und Embedded Systems IMES, Habegger
HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:16 Seite 42
Magi Wechsler
Magi’s view
fawwworiten
Für Technikbegeisterte und
empfehle ich ldd.lego.com. Mit der
von ihm stammen könnte, der hat
New-Age-Literaten
dort heruntergeladenen Software
sich vielleicht auch schon überlegt,
Falls Sie nach der Lektüre dieses
lässt sich auf dem Computer Lego
sich als New-Age-Literat zu versuchen
hsr magazins plötzlich Lust verspüren,
spielen – ganz ohne mühsames
und seine Gedanken via Internet der
mehr über das Ingenieurwesen in der
Suchen von Teilen. Ein Muss für alle
grossen weiten Welt mitzuteilen.
Schweiz zu erfahren, möchte ich
erwachsenen Kinder und ehemaligen
Dafür gibt es heutzutage Blogs.
Ihnen die Seite www.ingenieure-
Lego-Ingenieure!
gestalten-die-schweiz.ch nicht
Weniger erfreulich als die Erinne-
Unter den vielen Angeboten kann
ich Ihnen www.posterous.com
vorenthalten. Ob nun den Gotthard-
rung an kurzweilige Lego-Nach-
weiterempfehlen, der ganz simpel
Eisenbahntunnel oder die Durchmes-
mittage ist sicherlich der Gedanke
funktioniert: Sie schicken Ihre Texte,
serlinie in Zürich: Sie finden dort alles
an quälende Aufsatzstunden in
Bilder, Videos und MP3-Daten per
Relevante zu den Perlen der Schwei-
der Schulzeit. Zur Vergangenheits-
E-Mail ein und Posterous generiert
zer Ingenieurkunst. Und ganz neben-
bewältigung bietet sich da
das Material automatisch zu einem
bei erfährt man alles Wissenswerte
fun.wikia.com/wiki/Auszüge_aus_
Blogeintrag. Aber Achtung: Vor dem
rund um den Bauingenieurberuf und
Kinderaufsätzen an, eine Sammlung
Absenden gut durchlesen, sonst
die entsprechenden Ausbildungen.
mit lustigen Stilblüten aus Kinderauf-
könnten ihre durchaus ernst gemein-
sätzen. Wem beim Lesen das Lachen
ten Beiträge plötzlich an anderer
mögen und ihr Talent im Bauen von
nicht plötzlich im Hals stecken bleibt,
Stelle im Web wieder auftauchen.
komplexen Gebilden gleich selbst
weil die eine oder andere unfreiwillig
Michael Jud,
virtuell unter Beweis stellen möchten,
komische Wendung durchaus auch
Webmaster und Online-Projektleiter
Für alle, die es lieber praktisch
HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:16 Seite 43
Magi Wechsler
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HSR_Magazin_0209:HSR_MAG_02-08.qxd 03.09.09 09:16 Seite 44
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