Infobroschüre Schutzausrüstung 2002

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Infobroschüre Schutzausrüstung 2002
Schutzausrüstung
des Forstwirts
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts (PSA)
... notwendig wegen vielfältiger Gefährdungen, z.B.
Stand Mai 2002
Inhalt
beim Fällen...
Seite
Zeichen und Piktogramme
3
Sicherheitsschuhe
5
Schutzkleidung
7
Schnittschutzhose
7
Schutzjacke
10
Funktionsunterwäsche
11
Nässeschutzkleidung
12
Schutzhandschuhe
13
Schutzhelmkombination
14
beim Entasten...
Europäische Bestimmungen 16
beim Pflegen...
beim Holzbearbeiten, usw.
Partnerschaft der ganz besonderen Art
Waldarbeit ist schwer und
gefährlich. Sie findet
ganzjährig im Freien, unter allen vorkommenden
Witterungsbedingungen,in
schwierigem Gelände mit
hinderlichem Bewuchs,
an Bäumen unterschied-
lichster Art, Dimension
und schwierig einzuschätzendem Gefahrenpotenzial, mit Maschinen und
handgeführten Motorgeräten statt. Neben richtiger
Arbeitstechnik und sicherheitsbewußtem Ver-
halten bei der Arbeit sind
Persönliche Schutzausrüstung (PSA) und funktionelle Arbeitskleidung
wichtige Partner für Sicherheit und Gesundheitsschutz.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind gefordert
Der Arbeitgeber hat seinen Mitarbeitern PSA
kostenlos zur Verfügung
zu stellen. Er muss gewährleisten, dass die
PSA während der gesamten Benutzungsdauer funktioniert und in einem hygienisch einwandfreien Zustand gehalten
wird. Ferner hat er Sorge
zu tragen, dass PSA
“individuell” passt. Dieser
für Trageakzeptanz und
Schutzwirkung wichtige
Aspekt gilt am Arbeitsplatz Wald insbesondere
für die richtige Passform
und Größe von Schnittschutzhose, Sicherheitsschuhen, Schutzhelmkombination und Schutzhandschuhen.
Der Arbeitgeber hat sei-
ne Beschäftigten über die
sicherheitsgerechte Benutzung zu unterweisen
und erforderliche Informationen über die PSA
bereitzuhalten.
Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, zur Verfügung
gestellte PSA bestimmungsgemäß zu benutzen.
Ziele
Diese Informationsbroschüre soll Arbeitgeber
und Arbeitnehmer ansprechen und dabei unterstützen, dass die geltenden Europäischen
Bestimmungen zur PSA
am Arbeitsplatz Wald in
die Praxis umgesetzt
werden. Sie gibt Grundinformationen zur PSA,
insbesondere bei Motorsägenarbeiten. Sie will
dazu beitragen, dass
Fehler beim Kaufen,
Benutzen, Pflegen und
Instandhalten vermieden
werden.
Teile der Schutzausrüstung und Schutzzweck
Schutzhelmkombination
Schutz vor
• herabfallenden Ästen,
• Sägespänen und Holzsplittern,
• Steinschlag,
• Lärm usw.
Schutzjacke
Schutz durch Signalfarbe
wegen besserer Erkennbarkeit.
Schutzhandschuhe
Schutz vor
• Schnitt– u. Stichverletzungen,
• Riss– u. Schürfverletzungen,
• Quetschungen,
• Schmutz, Nässe, Kälte,
• Schwingungen usw.
Schnittschutzhose
Schutz vor Schnittverletzungen
bei Motorsägenarbeiten.
Sicherheitsschuhe
Schutz vor
• Stolpern, Ausrutschen,
• Anstoßen, Einklemmen,
• herabfallenden Gegenständen,
• Schmutz, Nässe,
• Schnittverletzungen bei Motorsägenarbeiten.
Seite 3
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Wer die Wahl hat - hat die Qual
Bereits bei der Auswahl und Beschaffung von PSA für die Waldarbeit werden wichtige Weichen gestellt. Eignung, Schutzwirkung,
Tragekomfort und Wirtschaftlichkeit
sind wichtige Kriterien, die zu berücksichtigen sind. Das Angebot
ist dank innovativer Entwicklungen
durch kompetente Hersteller breit
und vielfältig. Neuentwicklungszyklen werden immer kürzer. Da wird
es selbst für den Insider zunehmend schwieriger, den Überblick
zu behalten. Um Sie bei Auswahl
und Kaufentscheidung zu unter-
stützen, erstellt das Forstliche Bildungszentrum Königsbronn jährlich
im Auftrag der Landesforstverwaltung eine „Empfehlung für Persönliche Schutzausrüstung“. Sie ist
eine Zusammenstellung von geeigneten und praxiserprobten Schutzartikeln für die Waldarbeit. Sie gilt
für das laufende Kalenderjahr.
Alle staatlichen Forstbetriebe und
staatlichen Waldarbeiter erhalten
Anfang des Jahres ein solches
Verzeichnis.
Die Empfehlung hilft Ihnen bei der
Auswahl und Kaufentscheidung.
Der Markt hält ein
breitgefächertes
Angebot an
Schutzartikeln
für den Forstwirt
zur bereit.
Auf Zeichen und Piktogramme achten
Achten Sie beim Kauf darauf, dass
PSA den aktuellen europäischen
Vorschriften entspricht. Hierzu gehört z.B. das an Schutzausrüstungsartikeln sichtbar angebrachte CE-Zeichen. Hiermit erklärt der
Hersteller oder Importeur die Übereinstimmung mit den Grundanforderungen der europäischen Richtlinie für PSA und übernimmt damit
auch die Produkthaftung. Bei
Schnittschutzhosen, Forstsicherheitsschuhen, Forstsicherheitsgummistiefeln, Wetterschutzkleidung und Schutzhandschuhen
muss zusätzlich ein Piktogramm
angebracht sein, das Hinweise zu
Schutzzweck und Leistungswerten
gibt.
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
CE-Zeichen
Piktogramm
EN = Europa-Norm,
z.B.
EN 343: Schutzkleidung gegen
schlechtes Wetter
EN 352: Gehörschützer
EN 381: Schutzkleidung für die
Benutzer von handgeführten Kettensägen
EN 397: Industrieschutzhelme
prEN = Europa-Norm,
inhaltlich verabschiedet, aber noch
nicht offiziell in Kraft
Seite 4
Was Zeichen und Piktogramme sagen
“Schnittschutz-Piktogramm”
Für Motorsägenarbeiten zugelassen
nach Europanorm 381-5.
Klasse 1 heißt: Kein Durchtrennen des
Schnittschutzes bei einer Kettengeschwindigkeit von 20m/s (auslaufende
Kette und einem Druck von 15N).
Möglich sind 3 Schnittschutzklassen
Klasse 1 = 20m/s Kettengeschwindigkeit
Klasse 2 = 24m/s Kettengeschwindigkeit
Klasse 3 = 28m/s Kettengeschwindigkeit
“Regenschirm-Piktogramm”
“Handschuh-Piktogramm”
Wetterschutzkleidung nach Europanorm 343.
Schutzhandschuh gegen mechanische Risiken nach Europanorm 388.
Ziffern 3 3 bedeuten:
Ziffern unterm „Hammerpiktogramm“:
Leistungsstufe
Abriebfestigkeit
2
Schnittfestigkeit
1
Weiterreißkraft
2
Durchstichkraft
1
Erste Ziffer = Leistungsziffer für
den Wasserdurchgangswiderstand.
Zweite Ziffer = Leistungsziffer für dieWasserdampfdurchlässigkeit.
Je größer die Zahl, desto besser die
Leistung (1 =niedrigste, 3 =höchste).
Je größer die Zahl, desto besser die
Leistung (1 =niedrigste, 5 =höchste).
Zusätzliche Gütesiegel bestätigen die Eignung für die Praxis
Achten Sie beim Kauf von PSA
auch auf diese Gütesiegel. Alle 3
bestätigen die Eignung für die professionelle Waldarbeit, festgestellt
in einem längeren Praxistest durch
Waldarbeiter-Profis in der BRD,
Holland, Österreich, Tschechien
und der Schweiz.
bisheriges
Siegel
Prüfsiegel des Kuratoriums für
Waldarbeit und Forsttechnik (KWF)
in Groß-Umstadt,
Forsttechnischer Prüfausschuß(FPA).
neues
Siegel
Prüfsiegel der Deutschen
Landwirtschaftsgesellschaft( DLG)
in Frankfurt, Fachbereich
Landtechnik/Prüfungsabteilung.
Zuerst lesen - dann Hand anlegen
Falsche Behandlung und Benutzung - oft aus Unkenntnis heraus,
können zu herabgesetzter Schutzwirkung, Einsatzdauer und sogar
zur Unbrauchbarkeit von PSA führen. Beachten Sie deshalb unbedingt die Gebrauchshinweise der
Hersteller. Wenige Minuten, die
sich lohnen - auch zur Optimierung
von Tragekomfort und „Schonung
des Geldbeutels“.
Seite 5
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Fehler vermeidet, wer sich gut informiert.
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Forstsicherheitsschuhe
Forstsicherheitsschuhe schützen
Fuß- und Schienbeinbereich vor
Verletzungen durch Stolpern, Ausrutschen, Anstoßen, Einklemmen,
herabfallenden Gegenständen sowie vor Schmutz und Nässe.
Ein spezieller Sägeschutz schützt
eingeschränkt auch vor Schnittverletzungen durch die Motorsäge.
Es stehen Forstsicherheitsschuhe
aus Leder für einfache, mittlere
und schwierige Geländeverhältnisse zur Auswahl. Der Forstsicher-
heitsgummistiefel ergänzt Forstsicherheitsschuhe bei besonders
nassen Arbeitsbedingungen.
Nicht nur Fahrzeuge,
auch Forstwirte
brauchen die richtige
„Bereifung“
Passen Sie Art und Ausführung
von Forstsicherheitsschuhen Ihrem
Körperbau sowie den Gelände-
und Witterungsverhältnissen an.
Auch der individuellen Passform
kommt hohe Bedeutung zu. Der
Schuh muss bequem am Fuß sitzen, wenn er seine Aufgaben optimal erfüllen soll. Scheuen Sie sich
nicht, Ihren Betriebsarzt anzusprechen, falls Sie während der Arbeit
ständig von Fußschmerzen geplagt
werden. Eventuell benötigen Sie
eine orthopädische Fußeinlage.
von links nach rechts:
1
2
3
4
5
Gelände-Einsatzbereiche
1
für einfache
2
für einfache bis mittlere
3 u.4 für schwierige, z.B. Hang
5
Sicherheitsgummistiefel für
nasse Verhältnisse
Der europäische Markt ist bei den Forstsicherheitsschuhen breit gefächert.
Grundanforderungen an Forstsicherheitsschuhe
Schmutz– und nässedichter
Schnürbereich
Schnittschutzeinlage
im gesamten
Vorderschuhbereich,
geprüft nach EN 381-3
Schafthöhe
mindestens 19,5cm
Zehenschutzkappe
Klasse 200 J
Produktbezeichnung,
Piktogramm
und Gütesiegel, z.B.
Überkappe
aus Gummi
oder Kunststoff
Obermaterial mit
hoher Nässeabweisung
Griffige Sohle,
Profiltiefe mind. 6mm,
temperaturflexibel,
abriebfest
Profilierung
im Stegbereich
erwünscht
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Haltbare Verbindung
Sohle/Oberschaft
30% aller meldepflichtigen Unfälle bei
der Waldarbeit sind Stolper– und
Sturzunfälle. Mehr Sicherheit beginnt
bereits beim Kauf der richtigen Sicherheitsschuhe.
Produktbezeichnung: „Forstmann“.
Piktogramm: „Schnittschutzklasse 1“.
Gütesiegel: „FPA-anerkannt“.
Seite 6
Abwechslung tut gut
Gönnen Sie Ihren Forstsicherheitsschuhen regelmäßig eine Erholpause, damit sie in Ruhe trocknen und
ausdampfen können. Sie danken es
Ihnen mit einer längeren Tragezeit
und mit einem besseren Schuhinnenklima für Ihre Füße. Benutzen
Sie deshalb Wechselschuhe. Waldarbeiter in Baden-Württemberg erhalten deshalb bei ihrer Neueinstellung 2 Paar Forstsicherheitsschuhe.
use
a
p
he scht
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R
ün
erw
Sanftes Trocknen schont das Leder.
Richtige Pflege schützt vor Nässe und verlängert die Haltbarkeit
Beachten Sie die Herstellerhinweise. Verschmutzte Forstsicherheitsschuhe mit lauwarmem Wasser
und weicher Bürste reinigen. Schuhe weit öffnen. Langsam und nicht
direkt auf oder an einer Wärmequelle trocknen. Sonst wird das
Leder vorzeitig spröde und brüchig.
Wechselschuhe und sanftes Trocknen verlängern die Nutzungsdauer.Im übrigen sind Forstsicherheitsschuhe zu teuer und zu wertvoll,
1
Richtiges Pflegemittel verwenden
2
als dass Sie damit z.B. nicht vollständig abgeschnittene Fallkerbe
Baum- und Stammteile “herausbzw. wegkicken sollten!“
Beachten Sie unbedingt den Unterschied in der Pflege zwischen
Schuhen aus Glattleder und Rauhleder.
Die Empfehlung Persönliche
Schutzausrüstung gibt Auskunft,
um welche Lederart es sich bei
den einzelnen Produkten handelt.
Bilderreihe links: Richtiges Pflegen am
Beispiel von Glattlederschuhen.
Pflegegrundsätze
Glattleder-Schuhe
Grobe Verschmutzungen mit Wasser
und Bürste anlösen und entfernen.
3
Fußbett herausnehmen, evtl. Schuhspanner einlegen und sanft trocknen.
4
Kein Lederfett verwenden!
Spezialpflegemittel gemäß Herstellerempfehlung einsetzen.
Rauhleder-Schuhe
Lederfett oder spezielles Lederbalsam verwenden!
Lederfett: Schuhe nicht “totfetten!”
Pflegemittel gemäß Hersteller auftragen und einwirken lassen.
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Gut auspolieren, damit die 0berfläche gegen Nässe „versiegelt“ wird.
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Schutzkleidung
Funktionelles Bekleidungssystem...
Die Schutzkleidung des Forstwirts schützt vor Verletzungen, Schmutz
und je nach Witterung auch vor Feuchtigkeit, Wind und Kälte. Dies bestmöglich zu leisten, ist Aufgabe von Funktionsunterwäsche, Faserpelzbekleidung, Schnittschutzhose, Schutzjacke sowie Nässeschutzkleidung.
Je nach Witterung und persönlichen Vorlieben können diese einzelnen
Komponenten variabel kombiniert werden. Nebenstehende Bilder zeigen
einen Teil der Schutzkleidung, Schicht für Schicht.
...nach dem „Zwiebelschalenprinzip“, Beispiel:
Verwandlung zum Forstwirtprofi.
1
2
3
Funktionsunterwäsche
Schnittschutzhose
Schutzjacke
Winter– oder
Sommerausführung,
einlagig oder zweilagig,
evtl. Faserpelzsocken.
Ganzjahres- oder Sommerhose, als Latz– oder Bundhose, evtl. Nässeschutzhose darüber.
Faserpelzjacke als
Alternative,
evtl. Nässeschutzjacke darüber.
Schnittschutzhose
Lebenswichtige Notbremse
Die Schnittschutzhose schützt als
Notbremse vor gefährlichen
Schnittverletzungen mit der Motorsäge im Beinbereich. Schutzbereich (rot dargestellt) und Schutz-
leistungen des erforderlichen
Schnittschutzes müssen EN 381
Teil 5 „Anforderungen an Beinschutz bei Schutzkleidung für Benutzer von handgeführten Ketten-
sägen“ und Teil 2 „Prüfverfahren
für Beinschutz“ entsprechen. Die
Schutzleistungen (Schutzklasse)
können am Motorsägenpiktogramm abgelesen werden.
Design A
Design B
Design C
derzeitige Anforderung
in der BRD
Vorderseite
Rückseite
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Vorderseite
Rückseite
Vorderseite
Rückseite
Seite 8
Vielfalt die sich sehen lassen kann
Bei den Schnittschutzhosen wurden in den letzten Jahren innovative Produkte entwickelt, die den vielfältigen Wünschen der
Träger gerecht werden wollen.
Hervorragender Schutz ... aber mit Grenzen
Wirkungsprinzip:
Lange Fasern werden von der auftreffenden Kette herausgezogen, wickeln
sich um das Antriebsrad und stoppen
die Kette innerhalb 1/10sec.
Schnittschutzhosen bieten keinen
100%igen Schutz. Die Schutzwirkung ist darauf abgestellt, Schnittverletzungen im vorhandenen
Schnittschutzbereich mit auslaufender Motorsägenkette zu verhindern. Bedenken Sie bitte, dass
die Schutzwirkung durch Benutzung, Verschmutzung und Waschen der Hose nachlässt.
Nahezu wirkungslos ist der Schnittschutz gegenüber schneidenden
Werkzeugen wie Sensen, Heppen
und Äxten, wenn diese mit
Schwung und Energie auftreffen.
Hosenetikett, Beispiel:
„EuroTest ET“
= Verbund der Euroteststellen die entsprechende Prüfungen durchführen.
„Schnittschutzpiktogramm“ class 1.
Auf die richtige Größe kommt´s an
Achten Sie auf gute Passform ihrer
Schnittschutzhose. Das gewährleistet bestmöglichen Schutz und
hohen Tragekomfort. Besonders
wichtig ist die Hosenbeinlänge. In
jeder Arbeitsstellung muss der
Beinschutz den Fußschutz ausreichend überlappen. Berücksichtigen
Sie bitte, dass sich die Beinlänge
einer neuen Hose durch das Waschen etwas verkürzen kann.
Wichtig ist auch, dass Sie durch
die Hose so wenig als möglich in
Ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden. Deshalb stehen
Seite 9
Konfektionsgrößen zur Verfügung
für den „Normalen, langen Schlanken, Untersetzten und auch denjenigen mit Bauch“. Maßanfertigungen sind ebenfalls möglich. Leider
bieten nicht alle Hersteller und Anbieter Ihre Schnittschutzhosen in
allen gängigen Größen an. Die
Empfehlung Persönliche Schutzausrüstung bzw. die Anbieter
selbst geben hierzu Auskunft.
Schnittschutzhosen werden als
Latzhose oder Bundhose angeboten. Sie entscheiden, welcher Ausführung Sie den Vorzug geben.
„Ja da stimmt was nicht“...
...Hosenbeine zu kurz!
Keine ausreichende Überlappung des
Schnittschutzes, vor allem bei gebeugten und abgeknieten Arbeitspositionen.
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Bei hohen Temperaturen belastend
Die im Ernstfall wertvolle Notbremse Schnittschutzeinlage hat Auswirkungen auf den Tragekomfort der
Schnittschutzhose. Dies sind das
vergleichsweise hohe Gewicht der
Hose (1100-1600g) und eine starke
Wärme- und Schweißbelastung bei
warmer Witterung. Die Reduktion
dieser Belastungen, z.B. durch
leichtere, luftdurchlässigere Stoffe,
Öffnungsschlitze oder entsprechende Schnittgestaltung ist unter
anderem ehrgeiziges Ziel der Hersteller bei Neuentwicklungen.
Bessere Belüftung,
z.B. durch Lüftungsschlitze im hinteren
Oberschenkelbereich.
Reparieren und Erneuern
Reparaturen dürfen nur am Oberstoff vorgenommen werden. Keine
Klebstoffe verwenden. Die Schnittschutzhose ist zu errneuern, sobald Schnittschutzmaterial durchtrennt oder herausgerissen wurde.
Schnittschutzeinlage
• nicht durchnähen,
• nicht verändern,
• nicht ausbessern,
verringerte Schutzwirkung!
Hose
ue
erne
r n! !
Schnittschutzhosen richtig pflegen
Schnittschutzhosen benötigen als
technisches Produkt spezielle Pflege. Zur Aufrechterhaltung von Sicherheit und Funktion muss sie
regelmäßig gereinigt werden, z.B.
bei täglicher Benutzung und durchschnittlicher Verschmutzung eine
Reinigung (Wäsche) wöchentlich.
Bei starker Verschmutzung am
besten unmittelbar nach dem Tragen waschen. Beachten Sie unbedingt die Pflegeanleitung des Herstellers auf dem eingenähten Ettikett bzw. der beigelegten separaten Waschanleitung. Einige Hersteller bieten zwischenzeitlich auch
Spezialwaschmittel für ihre Schutz-
kleidung an, um die Schutzwirkung
besser zu erhalten. Achten Sie
ganz besonders auf die vorgegebene Waschtemperatur.
Pflege
Bei 40 bis max. 60°C waschen.
Keine Weichspüler verwenden.
Nicht Trommeltrocknen.
Vor dem Trocknen strecken.
Hose hängend trocknen.
Max. mit mittlerer Stufe bügeln.
Schnittschutzhosen bitte
nicht trommeltrocknen!
Bedeutung der Waschsymbole auf der in der Hose eingenähten Textilfahne, Bsp.:
Normalwaschgang
bis 60°C
Hinweis für die Reinigungsart bei der chemischen Reinigung
Nicht trommeltrocknen
Nicht chloren
Bei höchstens mittlerer
Einstellung bügeln
Schnittschutzhosen hängend trocknen.
Vor dem Aufhängen kräftig
„In-Länge-ziehen!“
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Seite
Schutzjacke
Sicherheit und Funktionalität sind gefragt
Schutzjacken für die Waldarbeit
erfüllen wichtige Aufgaben für die
Sicherheit. Waldarbeiten werden
unter ständigem Wechsel von Arbeitsort, Witterungs– und
Lichtverhältnissen durchgeführt .
Besonders bei Fällarbeiten ist es
daher wichtig, dass Sie von Arbeitskollegen jederzeit gut erkannt
und gesehen werden. Deshalb
müssen Schutzjacken (auch Faserpelzjacken) mit großen Signalfarbpartien ausgestattet sein (Brust–
und Rückenbereich jeweils mindestens 1/3 der Jackenfläche).
Wichtige Ausstattungsmerkmale bei Schutzjacken für die Waldarbeit
Ausreichende Anzahl und
gut plazierte Taschen
Komfortabler Schnitt
für gute Beweglichkeit
Große Signalfarbfläche
Evtl. Reflektorstreifen
Umlegbarer
Stehbundkragen
Lüftungsöffnungen im
Achselbereich
Lüftungsöffnungen im
Schulter- und
Brustbereich
Verstellbare Ärmelabschlüsse
Verlängertes
Rückenteil
Wasch– und
farbstabile Stoffe
Erste-Hilfe-Tasche
(hier innenliegend)
Verdeckter
Reißverschluß
Für die FPA-Anerkennung durch das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik werden derzeit die unten abgebildeten RAL-Farben und die Warnfarbe nach DIN EN als Signalfarben an Waldarbeitsschutzkleidung anerkannt.
Die abgebildeten Farben entsprechen drucktechnisch bedingt nicht exakt den Farben nach RAL bzw. DIN EN.
Leuchtgelb RAL Nr. 1026
Leuchthellorange RAL Nr. 2007
Leuchtorange RAL Nr. 2005
Leuchtrot RAL Nr. 3024
Leuchthellrot RAL Nr. 3026
Warnfarbe nach DIN EN 471
Seite 11
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Funktionsunterwäsche
Nicht nur im Sport sinnvoll
Beim Angebot an Funktionsunterwäsche herrscht bunte Vielfalt vor.
Funktionsunterwäsche, die ursprünglich aus dem Sportbereich
kommt, setzt sich heute auch bei
den Forstwirten immer mehr durch.
Gründe: Hauptproblem bei der
Waldarbeit ist die Wärmebildung
aufgrund der hohen körperlichen
Aktivität. Ergebnis: Schweiß. Auf
der Haut klebende, verschwitzte
Unterwäsche ist unangenehm, leitet Körperwärme ab und kann zu
Erkältungen und Rheuma führen.
Spezielle Funktionsunterwäsche
leitet Feuchtigkeit durch funktionellen Faseraufbau und Textilkonstruktion über einen längeren Zeitraum nach außen bzw. in darüber-
liegende Kleidungsstücke zum Verdunsten ab. Ein ganz besonderer
Vorteil besteht darin, dass Funktionsunterwäsche am Körper deutlich zügiger trocknet als z.B. reine
Baumwollunterwäsche. Sie sorgt
so schneller wieder für ein angenehmes, gesundheitsschützendes
Körperklima. Allerdings kann Funktionsunterwäsche diese Aufgaben
nur optimal erfüllen, wenn über ihr
eine entsprechende Oberbekleidung getragen wird. Die Herstellerhinweise sind unbedingt zu beachten. Funktionsunterwäsche kann
seit 2 Jahren FPA-anerkannt werden.
Dünnes, einlagiges Unterhemd.
Faser und Gewebeaufbau sorgen für
ein hohes Maß an Schwitzfeuchtetransport. Geeignet für warme Witterung und hohe körperliche Aktivität.
Geringes Wärmeisolationsvermögen.
Zweilagiges Unterhemd.
Hautzugewandte Schicht sorgt für hohen Feuchtetransport. Außenschicht
kann Feuchte aufnehmen, speichern
und nach außen abgeben.
Höheres Wärmeisolationsvermögen.
Faserpelz mit einseitigem Flor.
Hautzugewandte Seite leitet Schwitzfeuchte nach außen. Flor nimmt sie
auf und gibt sie nach außen ab. Für
kalte Witterung geeignet. Hohes Wärmeisolationsvermögen aber wenig
Windschutz.
Pflege
Vor der ersten Benutzung unbedingt waschen.
Nach jedem starken Durchschwitzen waschen.
Waschtemperatur beachten.
Keine Weichspüler verwenden,
sonst verringerte Funktion.
Der Markt bietet eine Vielfalt an Faserarten, Aufbau der Wäsche, Schnitte und
Farben an. Der Forstwirt hat eine große, individuelle Auswahlmöglichkeit.
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Wechselwäsche benutzen.
Seite 12
Nässeschutzkleidung
Nässe gehört zum Tagesgeschäft des Forstwirts
Nieselregen
Nebelfeuchte
Taufeu
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Nasse Naturv
Nasse
Boden
veg
rjüngung
etation
Schneefall Der Forstwirt
ach Regen
Tropfnässe n
Merkmale von Nässeschutzkleidung
arbeitet fast ausschließlich im Freien. Dabei ist er neben Hitze und
Kälte fast ganzjährig auch mit Nässe in ihrer vielfältigen Erscheinungsform konfrontiert. Durch
großflächige Naturverjüngung und
Bodenflora als Folge naturnaher
Waldwirtschaft und der beiden großen Sturmkatastrophen 1990 und
1999 hat die Nässebelastung erheblich zugenommen. Normale
Schutzkleidung ist gegen Nässe
nur wenig geeignet. Das Tragen
spezieller Nässeschutzkleidung ist
deshalb sinnvoll. Sie eignet sich
jedoch nicht für einen längeren
Einsatz bei hoher körperlicher Akti-
vität (z.B. Stücklohn), da die Hitze–
und Nässebelastung von innen
(Saunaeffekt) sehr schnell zu hoch
ist. Möglich ist ihr zeitweiliger Einsatz z.B. bei Nieselregen, Tau-und
Nebelfeuchte sowie Tropffeuchte
nach Regen. Darüberhinaus
schützt Nässeschutzkleidung auch
vor Wind und eingeschränkt vor
Kälte. Deshalb bezeichnet die
prEN 343 diese Kleidung auch als
„Schutzkleidung gegen schlechtes
Wetter“. Bisherige praktische Erfahrungen zeigen, dass Nässeschutzkleidung in Verbindung mit
Funktionsunterwäsche am besten
funktioniert.
Strapazierfähiges Obermaterial.
I.d.R. beschichtetes Polyurethan-,Polyester-, Polyvinylchlorid– oder Polyamid-Material
oder leichte Microgewebe
mit oder ohne Laminaten(z.B. GORE-TEX, Sympathex usw).
Jacke
Komfortabler Schnitt für gute
Beweglichkeit
Verdeckte Lüftungsöffnungen
z.B. im Brust, Schulter– und
Armbereich
Große Signalfarbfläche
Verstellbare Ärmelabschlüsse
Verdeckter
Reißverschluß mit Druckknöpfen
Überziehhose
Aufgesetzte Taschen
Taschen
durchgriffe
Verlängertes Rückenteil
Eingenähtes Piktogramm:
Hier mit den Leistungsziffern 3 3
= höchste Leistungsziffer für den
Wasserdurchgangswiderstand und
die Wasserdampfdurchlässigkeit.
Pflege
Nässeschutzkleidung darf im allgemeinen nicht wie die normale Schutzkleidung (Schnittschutzhose und Schutzjacke) gepflegt werden.
Achten Sie deshalb in jedem Einzelfall auf die speziellen Hinweise des
Herstellers. Nur so bleiben die erwünschten Eigenschaften möglichst lange erhalten.
Seite 13
Beinweitenverstellung
zum Anziehen mit
Sicherheitsschuhen
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Schutzhandschuhe
Die richtige Größe ist wichtig
Handangepasste, bestmögliche
Größe erhöhen Tragekomfort, Griffeigenschaften, Griffgefühl und damit
auch die Sicherheit bei handwerklicher Waldarbeit. Die erhältlichen
Größen sind in der Empfehlung aufgeführt.
Begrenzte Lebensdauer
Schutzhandschuhe sind Verschleißartikel. Sie sind zu erneuern, wenn
sie unbrauchbar geworden sind.
Anti-Allergie Handschuh
Wer auf chromgegerbte Lederhandschuhe hautallergisch reagiert, bekommt auf Anforderung des Betriebsarztes einen mit pflanzlichen
Extrakten gegerbten Schutzhandschuh zur Verfügung gestellt.
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
...alles im Griff:
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zielle Schutzhandschuhe zur Verfügung, z.B. für Motorsägenarbeiten, Arbeiten mit Freischneidegeräten, Seilarbeiten, Pflanzarbeiten,Arbeiten mit Flüssigkeiten usw.
Die Empfehlung hilft Ihnen bei der
Auswahl.
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gern: Schutzzwecke die allesamt
bei der Waldarbeit abverlangt werden. Den perfekten Allroundhandschuh für die Waldarbeit, der allen
Ansprüchen gleichermaßen gerecht wird, gibt es nicht. Für verschiedene Tätigkeiten und Bedingungen stehen Ihnen deshalb spe-
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Vielfältige Schutzaufgaben
Schutzhandschuhe haben vielfältige Schutzaufgaben. Sie schützen
vor Schnitt- und Stichverletzungen,
Riss- und Schürfwunden, Quetschungen, Schmutz, Nässe, Kälte,
Schwingungen, gefährlichen Arbeitsstoffen und Krankheitserre-
Pflege
Benutzerhinweise beachten.
Spezialhandschuhe
für Motorsägenarbeiten.
Wegen eventueller Schadstoffbelastung können Schutzhandschuhe
vor der ersten Benutzung bzw.
nach Verschmutzung bis max.
40°C gewaschen werden.
Trocknen Sie feuchte Lederhandschuhe nicht zu schnell bei großer
Hitze.
Fetten Sie Lederhandschuhe nach
dem Waschen und Trocknen wieder etwas ein.
Beschichtete Handschuhe
für Pflanzarbeiten.
Halten Sie Wechselhandschuhe
bereit.
Seite 14
Schutzhelmkombination
Multifunktionale Aufgaben
Die Schutzhelmkombination des
Forstwirts schützt Kopf, Gehör und
Gesicht, z.B. vor Anstoßen, herabfallenden Ästen,peitschenden
Zweigen,Sägespänen und Splittern, Steinschlag, Lärm.
Geöhnungsbedürftig
Das Tragen der Kombination ist
gewöhnungsbedürftig. Kopfform
und Helmform müssen zusammenpassen. Was dem einen problemlos passt, verursacht beim anderen
Druckstellen oder Kopfweh. Individuelle Wünsche bezüglich Helmtyp
können berücksichtigt werden.
Guter Sitz
Nur ein gut sitzender Helm bietet
auch optimalen Schutz. Stellen Sie
deshalb den Helm genau auf Ihre
Kopfgröße ein.
Prüfzeichen beachten
Schutzhelme müssen geprüft sein.
Das Prüfzeichen mit Herstellungsdatum befindet sich an der Unterseite des Helmschirmes. Untersuchen Sie den Helm immer wieder
auf Beschädigungen.
Helmkombination in Arbeitsposition:
Nur so sind Kopf, Gehör, Augen und
Gesicht bei Motorsägenarbeiten bestmöglich geschützt.
Hersteller bemühen sich für jeden Kopf und Geschmack etwas Passendes anzubieten. Die Helmkombination kann wahlweise noch mit einem Nackenschutz ausgestattet werden, der den Nacken des Träger z.B. vor Nässe und herabfallenden
Nadeln schützt.
Einzelteile der Schutzhelmkombination:
Helmschale mit Innenausstattung nach
EN 397 Industrieschutzhelme + Prüfung nach Anhang B „Künstliche Alterung“
Lüftungsöffnungen
2 Beispiele von Prägesiegeln an der
Helmunterseite :
8
3 4 5
2
Dichtungsring
12 1 2
0
Gehörschutzkapseln
nach EN 352-3
Gehörschützer
9 10
11
6 7
Farbe im Anhalt an die vom KWF
für Sicherheitsjacken festgelegten
RAL-Farben (siehe Seite 10)
Herstellungsmonat siehe Pfeil,
hier: Februar 2002
Dämmkissen
02
Gesichtsschutz nach
EN 1731 und EN 166
Seite 15
Helmschirmunterseite: Eingeprägtes
Prüfzeichen und Herstellungsdatum
Summe der Punkte entspricht dem
Herstellungsmonat,
hier 5 Punkte = Mai 2002
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Rechtzeitig austauschen
Schutzhelme unterliegen der Materialalterung. Helme für die staatlichen Waldarbeiter in BadenWürttemberg sind unabhängig von
den Angaben des Herstellers spätestens nach 3 Jahren ab Herstellung auszutauschen. Helme sind
auch zu ersetzen nach starker
Schlagbeanspruchung, erkennbaren Beschädigungen (Risse, Materialschmelzungen) und bei hörbarem Knistern, beim sogenannten
“Knistertest”.
Helmschale
Keine Farben und keine Aufkleber
anbringen. Farb- und Klebstoffe
können das Kunststoffmaterial angreifen. Ausgenommen ist der hierfür zuglassene Notrufaufkleber.
Helm nicht auf oder in die Nähe
von heißen Gegenständen legen.
Helm nicht unnötig direkter Sonnenbestrahlung aussetzen. UVLicht beschleunigt die Alterung des
Materials.
„Knistertest“
Helmschale ans Ohr, mit Daumen und
Zeigefinger drücken und biegen.
Knistergeräusche weisen auf sprödes
Material hin: Helm erneuern!
Riss in der Kunststoffschale nach
Schlagbeanspruchung durch einen
herabfallenden Ast:
Helm sofort durch Neuen ersetzen!
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Keine Aufkleber anbringen!
Nur der Notrufaufkleber ist zugelassen.
Wartung und Pflege
Beschädigter Gesichtsschutz.
Nicht weiterverwenden,
sondern erneuern.
Auf Hygiene achten. Stirnschweißband bei Bedarf, spätestens jedoch
nach 6 Monaten erneuern.
Wenn Bänder oder Steckteile angerissen sind:
Komplette Innenaustattung erneuern.
Mit Schmutz und Harz zugesetzten
Gesichtsschutz rechtzeitig mit lauwarmem Seifenwasser oder Spezialmittel
und weicher Bürste reinigen.
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Hygienesatz (Dichtungsringe, Dämmkissen) spätestens nach 6 Monaten
austauschen. Beschädigte Dichtungsringe sofort wechseln.
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Persönliche Schutzausrüstung – europaweit geregelt
Ein entscheidender Schritt für europaweit einheitliche ArbeitsschutzStandards wurde mit der Einheitlichen Europäischen Akte 1987
getan, durch die Kompetenzen zur
Schaffung von Mindeststandards
im Arbeitsschutz in den EGVertrag eingeführt wurden
(Artikel 118a). Grundgedanke war
dabei, das wirtschaftliche Zusammenwachsen Europas durch die
Gestaltung des sozialen Europas
zu ergänzen. Das Inkrafttreten der
Einheitlichen Europäischen Akte
entfaltete eine große Dynamik, die
zur Verabschiedung einer Reihe
von europäischen Richtlinien führte. Wichtigste ist die sogenannte
Rahmenrichtlinie Arbeitsschutz
89/391/EWG „Durchführung von
Maßnahmen zur Verbesserung
des Gesundheitsschutzes der
Arbeitnehmer bei der Arbeit“,sowie verschiedene Einzelrichtlinien für bestimmte Sachge-
biete,
z.B. Richtlinie 89/656/
EWG
„Mindestvorschrift für Sicherheit
und Gesundheitsschutz bei der
Benutzung der PSA“.
Sie legt die Kriterien fest, die bei
Auswahl und Einsatz von PSA vom
Arbeitgeber zu beachten sind.
Der Hersteller von PSA bringt seine Produkte gemäß der Richtlinie
89/686/EWG „Angleichung der
Europäisches Recht
Deutsches Recht
Artikel 118a EG-Vertrag
Artikel 2 Grundgesetz
Richtlinie 89/391
Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes der
Arbeitnehmer bei der Arbeit
Arbeitsschutzgesetz 1996
Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der
Arbeit
Richtlinie 89/656
PSA-Benutzungsverordnung 1996
Mindestvorschrift für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Benutzung der
PSA
Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Benutzung persönlicher
Schutzausrüstungen bei der Arbeit
Richtlinie 89/686
8. Verordnung zum Gerätesicherheitsgesetz (8 GSGV)
Angleichung der Rechtsvorschriften der
Mitgliedsstaaten für PSA
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Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten für PSA“ in den
Verkehr. Diese Richtlinie regelt
Gestaltung, Qualität, Prüfung, Bescheinigung und Kennzeichnung
der PSA.
Die europäischen Arbeitsschutzrichtlinien gelten nicht unmittelbar
für alle Arbeitgeber und Beschäftigten in jedem Mitgliedstaat. Damit
die in den Richtlinien enthaltenen
Regelungen für den betroffenen
Adressatenkreis verbindlich werden, müssen die Mitgliedstaaten
die Richtlinien in nationale Rechtsvorschriften umsetzen. Dies ist in
Deutschland mit dem Arbeitsschutzgesetz 1996 und die darauf
gestützten Rechtsverordnungen
geschehen, z.B. die Verordnung
über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Benutzung persönlicher Schutzausrüstungen bei der
Arbeit 1996 und die 8. Verordnung
zum Gerätesicherheitsgesetz.
Persönliche Schutzausrüstung des Forstwirts
Herausgeber:
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum
Baden-Württemberg
Inhalt, Layout: W. Braun, Forstliches Bildungszentrum Königsbronn
Bilder:
W. Braun
In der Rolle des Forstwirts: Forstwirtschaftsmeister Karlheinz Fremd
Forstliches Bildungszentrum Königsbronn
Bezug,
Information:
Forstliches Bildungszentrum Königsbronn
Stürzelweg 22
89551 Königsbronn
Tel.: 07328-96030
Fax: 07328-960344
e-mail: werner.braun@forst.bwl.de