I Störungen des Sozialverhaltens
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I Störungen des Sozialverhaltens
Behandlung di disruptiver ti Stö Störungen in Deutschland im Kreuzfeuer der Kritik 18. Dezember 2008 Störungen des Sozialverhaltens – behandelbar durch Gruppentherapie? AAT© mit psychisch kranken Jugendlichen Dipl. päd. Oliver Stahl, Christoph Feuerstack, Sibylle Brade, Dr. univ. Paul Plener Dr. med. Andrea G. Ludolph Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Universitätsklinikum Ulm Gliederung I I. Störungen des Sozialverhaltens: Einführung in das Thema, Klinik und Ätiologie II. Therapieoptionen III. Wieso Antiaggressivitätstraining (AAT)? – Der Grundgedanke - Die Zielgruppe - Die Begleitung von „Thomas“ durch das AAT - Die Module IV. Zusammenfassung und Ausblick I Störungen des Sozialverhaltens: I. Einführung g in das Thema, Klinik und Ätiologie II. Therapieoptionen III. Wieso eso AAT? – Der e G Grundgedanke u dgeda e Die Zielgruppe Die Begleitung von „Thomas“ durch das AAT Die Module IV Zusammenfassung und Ausblick IV. Definition Die Störungen des Sozialverhaltens umfassen ein Muster dissozialen, aggressiven oder aufsässigen Verhaltens mit Verletzungen altersentsprechender sozialer Erwartungen, welches länger als 6 Monate besteht. Sie kommen oft gleichzeitig mit schwierigen psychosozialen Umständen (F91) vor und können mit deutlichen Symptomen einer emotionalen Störung, vorzugsweise Depression oder Angst Angst, kombiniert sein (F92). Leitsymptome ¾ Deutliches Maß an Ungehorsam Ungehorsam, Streiten oder Tyrannisieren ¾ Ungewöhnlich häufige oder schwere Wutausbrüche ¾ Grausamkeit gegenüber anderen Menschen oder Tieren ¾ Erhebliche Destruktivität gegenüber Eigentum ¾ Zündeln ¾ Stehlen ¾ Häufiges Lügen ¾ Schuleschwänzen ¾ Weglaufen von zu Hause Hause. Bei erheblicher Ausprägung genügt jedes einzelne der genannten Symptome für die Diagnosestellung, nicht jedoch einzelne dissoziale Handlungen Handlungen. Aggressives Verhalten ist als zentrales Symptom von SSV anzusehen. ICD-10 DSM IV Ort des Auftretens + Komorbidität Code F 90.1 Name Alter bei Beginn Code Name Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens 312 81 or 312.81 • Childhood-onset Störung des Sozialverhaltens 312.82 or • Adolescent-onset F 91.0 • auf familiären Rahmen beschränkt 312.89 • Unspecified onset F 91.1 g • bei fehlenden sozialen Bindungen F 91.2 • bei vorhandenen soz. Bindungen F 91.3 • mit oppositionellem Verhalten 313.81 Oppositional Defiant Disorder kombinierte SSV und der Emotionen 312.8 or 312.9 (CD + 2. Diagnose) F 92.0 • SSV mit depressiver Störung F 92.8 92 8 • sonstige Conduct Disorder Entwicklung der Tatverdächtigenbelastungszahlen der Gewaltkriminalität in der Bundesrepublik p Deutschland nach Altersgruppen, 1984 bis 2006 Quelle: Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen und Polizeiliche Kriminalstatistik 2007 (PKS) Entwicklung der Tatverdächtigenbelastungszahlen Jugendlicher g für Raubdelikte und g gefährliche/schwere Körperverletzung 1984 bis 2006 Quelle: Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen und Polizeiliche Kriminalstatistik 2007 (PKS) Jugendliche Tatverdächtige, Abgeurteilte und Verurteilte der Gewaltkriminalität p pro 100.000 der Altersgruppe,1984 g pp bis 2006 Quelle: Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen und Polizeiliche Kriminalstatistik 2007 (PKS) Friedman 2006, N ENGL J MED Diagnosen Jan 2007 – Dez 2007 Institutsambulanz KJP Ulm 1000 900 800 700 600 ambulant 500 s tationär 400 300 200 100 0 F0 F1 F2 F3 F4 F5 F6 F7 F8 F 90 F 91 F 92 F 93 F 94 F 95 F 98 Epidemiolog. Untersuchung Rhein-Neckarkreis, 3981 Kinder, 4. Klasse Grundschule: 6-13% (Haffner et al., 2001) ♂:♀ = 5:1 Institutsambulanz KJP Ulm 1.1.2007 -31.1.2007 Anzahl der Fälle ICD 10 Codierung Diagnose 622 F90.1 Hyperkinetische Störung des S i l h l Sozialverhaltens 270 F90.0 Einfache Aktivitäts- und A f Aufmerksamkeitsstörung k k it tö 213 F92.8 Sonstige kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen 139 F92 0 F92.0 Störung des Sozialverhaltens mit depressiver Störung 107 F91.2 Störung des Sozialverhaltens bei vorhandenen sozialen Bindungen Fallbeispiel: Max, männl., 16 Jahre Max verbrachte die Zeit von Ende 2006 bis zum April 2008 in einer stationären Jugendhilfeeinrichtung in O. Dort war er allerdings aufgrund seines aggressiven Verhaltens nicht mehr haltbar, weshalb die Mutter die Hilfe abbrach und Max seitdem wieder Zuhause wohnt. Er besucht nun die 8. Klasse der Schule für Erziehungshilfe g in Sch.,, hier hat er allerdings eine Probezeit bis Dezember 2008. Max wurden per Gericht wegen mehrfacher schwerer Körper Körperverletzung, Zerstörung fremden Eigentums und Diebstahldelikten 80 Sozialstunden, die Durchführung des AATs und ein gerichtlich verordneter Erziehungsbeistand auferlegt. Der Erziehungsbeistand, Herr H., begleitet Max für drei Stunden in der Woche… Bio-psycho-soziales Entwicklungsmodell Resch et al., 1999 Entwicklungspsychopathologie des Kindes- und Jugendalters Pränatale Risikofaktoren für SSV ¾ Trennung der Eltern vor Geburt ¾ Geringes Einkommen der Herkunftsfamilie ¾ Mutter: - häufiges antisoziales Verhalten in der Jugendzeit - Geburt d. Kindes vor dem 21. Lj. high school Abschluß - kein high-school - Rauchen / Substanzkonsum während der S h Schwangerschaft h ft - psychosozialer Stress in der Schwangerschaft Ätiologie: Genetik und Umweltfaktoren Erziehungsstile - Pittsburgh Youth study Longitudinale Studie: 14 Jahre, Alter 7-19a A t itä wenig Unterstützung, viel Kontrolle, körperliche Züchtigung Autoritär: Zuverlässig: viel Unterstützung Unterstützung, viel Kontrolle, Kontrolle gute Kommuniktionsskills, Kommuniktionsskills keine körperliche Züchtigung, adäquate Kontrolle Gewährend: viel Unterstützung, wenig Kontrolle Vernachlässigend: wenig Unterstützung, wenig Kontrolle, körperliche Züchtigung (Maccoby & Martin 1983; Hoeve et al. 2008) Ätiologie: Umweltfaktoren Gewalt in Medien und Aggressives Verhalten 46 studies N=4975 Assoziation von Stunden TV/tägl. im Alter von 14 Jahren und Gewaltakten im Alter von 16-22 Jahren Johnson et al, Science 2002 86 studies N=37.341 28 studies N=1976 124 studies N=7305 Metaanalyse: Auswirkung von Mediengewalt auff aggressive i V Verhaltensweisen. h lt i Rote Linien = Effektstärken Anderson & Bushman, Psychol Science 2001; Anderson & Bushman, Science 2002; „Heisse“ versus „kalte“ Aggression „„Heiss“ „„Kalt“ - reaktiv - affektiv - proaktiv (geplant) ( l t) - instumentell (emotionslos, unempathisch) - defensiv - impulsiv, offen • Schlägt sofort, wenn gehänselt • Beschuldigt g andere in Auseinandersetzungen • Überreagiert auf „Unfälle“ ( Anrempler“)) („Anrempler - offensiv (Vorteil) - verdeckt - stiftet andere zum Mobben an - verwendet Gewalt um anderen zu befehlen - bedroht andere um seinen Willen durchzusetzen Steiner H, 2005, Kempes M, 2005 Der frontale Cortex i hibi t inhibiert Amygdala und Hypothalamus Die neuronalen Schaltkreise, die aggressives Verhalten steuern, regulieren auch andere soziale Verhaltensweisen. Bei „HOT“ Aggresssion Æ gesteigerte Aktivität der Amygdala beim Betrachten wütender Gesichtsausdrücke (fMRT). Reduzierte Amgydala Aktivität bei „Cold Cold“ Aggression. Aggression Damasio 1994, Siever 2008, Nelson & Trainor 2007 I I. Störungen des Sozialverhaltens: Einführung in das Thema, Klinik und Ätiologie II. Therapieoptionen p p III Wieso III. Wi AAT? – Der D G Grundgedanke d d k Die Zielgruppe Die Begleitung von „Thomas Thomas“ durch das AAT Die Module IV. Zusammenfassung und Ausblick Multimodales Therapiekonzept: Psychosoziale Interventionen und Medikation Präventions- und frühe Interventionsprogramme p g sind effektiv, wenn 1. Gleichzeitig Kind und Familie und Lehrer/Erzieher gezielt therapeutisch unterstützt werden 2 Gezielte Interventionen auf täglicher oder wöchentlicher Basis erfolgen 2. 3. Die Intervention ausreichend lang ist (mind. 2 Jahre) 4 Spezifische Interventionen zur Reduktion psychosozialer Risikofaktoren 4. (gewalttätiges Familienklima, vernachlässigender oder misshandelnder Erziehungsstil) erfolgen 5. Eine Verbesserung der Eltern-Kind-Interaktion erfolgt (Kommunikation, Problemlöse-Verhalten, Copingstrategien) 6 die Intervention möglichst früh erfolgt (Alter des Kindes 0-6 Jahre) 6. 7. Individuelles Casemanagement möglich ist 8. eine intensive Kollaboration zwischen Familie, Schule, Jugendamt, Jugendgerichtshilfe und KJP erfolgt Connor DF, J Clin Psychiatry 2006 Familienzentrierte Interventionen „PMT“= parent management training Grundkonzept: – Verhaltensprobleme werden durch maladaptive ElternKind Interaktionen entwickelt und aufrechterhalten Elterntraining: Muster der Eltern- Kind Interaktion verändern - mehr prosoziales statt erzwungenes Verhalten innerhalb d. Familie – Klare und konsistente Regeln – Positive Verstärkung – Milde Konsequenzen – Kompromißbereitschaft Psychopharmakologische Unterstützung Stimulantien (RCT) p ) Mood stabilizer ((z.B. Valproinsäure) ((RCT,, CO)) Antidepressiva (SSRI) (CO) Neuroleptika –Konventionelle Neuroleptika p ((RCT)) –Atypische Neuroleptika (Risperidon) (RCT) Lithium (RCT) α- adrenerge Substanzen (augm.) α (RCT) Connor et al 2006, Tcheremissine et Lieving 2006, Ruths et Steiner 2004, Tcheremissine et al 2004, Steiner et al 2003, Humble et Berk 2003, McDougle et al 2003, Bassarath 2003, Gérardin et al 2002 I Störungen des Sozialverhaltens: Einführung in das I. Thema, Klinik und Ätiologie II. Therapieoptionen III Wieso AAT? – Der Grundgedanke III. - Die Zielgruppe - Die Di Begleitung B l it von „Thomas“ Th “ durch das AAT - Die Module IV. Zusammenfassung und Ausblick Das Antiaggressivitätstraining (AAT) • beinhaltet eine Konfrontationsstrategie, Konfrontationsstrategie der Täter wird mit seinen Taten und deren Folgen in der Gruppe konfrontiert • Kennenlernen der Opfersicht, um p g zu steigern. g die Empathiefähigkeit • In einer Katamnesestudie (Rau 2006) ließ sich im Vergleich zur Kontrollgruppe eine Reduktion straffälligen Verhaltens nachweisen nachweisen. Paradigmenverschiebung in der Pädagogik Konfrontative Pädagogik • Seit einigen Jahren Paradigmenverschiebung von entschuldigender Pädagogik zu konfrontativer Pädagogik. Pädagogik • Konfrontation als Hilfe für gewaltbereite Kinder und Jugendliche • Jugend und Gewalt – verstehen, aber b nicht i ht einverstanden i t d sein i Konzept Elemente: Elternarbeit Mit Jugendlichen: Lebenslinienarbeit „Großes Interview“ „Heißer Stuhl“ Opferbriefe Körpersprache p p Zielgruppe Jugendliche g im Alter von 14-17 Jahren mit aggressiv gg impulsivem Verhalten, mit.... • Neigung g g zu körperlicher p Gewalt • Mangel an Selbstbeherrschung • Verbalen Aggressionen Die Diagnosen Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens (F 90.1) Störung des Sozialverhaltens (F 91) Störung Stö u g des So Sozialverhaltens a e a te s mitt e emotionaler ot o a e Störung (F 92.x) Ausschlusskriterien Ambulante Verhaltenstherapie y Psychose Manifeste Suchterkrankung Übermäßiger schädlicher Substanz- oder Alkoholmissbrauch Gesamt IQ unter 80 Der Ablauf Diagnostikphase Vortreffen 4h Start 2W Wochen h 1. Trainingsblock 3 Tage Zwischentreffen 4h 2. Trainingsblock 3 Tage 8 Wochen Zwischentreffen 4h 11 Wochen 3. Trainingsblock 3 Tage 14 Wochen Abschlusstag 4h 17 Wochen Booster 4h 25 Wochen 5 Wochen Thomas Geb. 1989 Mehrfache schwere Körperverletzung Drogen und Alkoholexzesse M h f h schwerer Mehrfacher h Di Diebstahl b t hl und dH Hehlerei hl i Fahren ohne Fahrerlaubnis Beleidigung und Bedrohung von Polizeibeamten Thomas T-Wert 100 95 90 85 Testungen: 80 75 70 FAF klinisch auffällig 65 60 55 50 FBB SSV klinisch auffällig 1 Sozialer Rückzug 2 3 Körperliche Ängstlich Beschw erden Depressiv 4 Soziale Probleme 5 6 7 8 Schizoid Aufmerksam- Dissoziales Aggressives Zw anghaft keitsprobleme Verhalten Verhalten CBCL 4-18 klinisch auffällig (Dissoziales Verhalten/Aggression) Das Vortreffen Grundinformationen zum AAT ( Kurzvortrag) A sgabe Einverständniserklärungen Ausgabe Ein erständniserklär ngen Film: „Abschied vom Faustrecht“, Fragerunde, Entlassung der Erziehungsberechtigten Vorstellung des Regelwerkes Aggressionsliste Stolzliste Ausfüllen des Vertrages Ausgabe Terminübersicht Konkrete Absprachen Trainingsblock 1 Blut- und Urinabgabe Ausgabe Materialliste Der 1. Block 2 Wochen 1. Tag Treffpunkt 08:30 KJP Gemeinsame Busfahrt zum Marschausgangspunkt Marsch (25 km) mit vier Pausen zur Eigenarbeit an der Lebenslinie Beziehen der Unterkunft f Vesperpause Vorstellung der Lebenslinien Kochen, Abendessen, Küchendienst Vorstellung der Lebenslinien Ggf. Freizeitspiele Nachtruhe Warum zu Fuß? D M Der Marsch! h! Gelegenheit.... Informationen zu bekommen Der 1. Block 2. Tag 06.30 Wecken, Morgenlauf, Waschen, Frühstück Nachbesprechung der Lebenslinien Großes Interview Kandidat 1, 2 und 3 Pause Großes Interview Kandidat 4, 5 und 6 Vesperpause Großes Interview Kandidat 7 (Zwischen den Interviews Raucherpausen) Eigenarbeit zum Thema Zielfindung Vorstellung der Eigenarbeit Zielfindung Pause Kochen, Abendessen, Küchendienst Ausklang Nachtruhe Der Morgenlauf Disziplin p Ausloten körperlicher Grenzen Gruppenkohäsion Aufnahmebereitschaft schärfen Impuls setzen, um ggf. selber mit Sport zu beginnen Das große Interview Informationsbeschaffung Themen: Stärken Stärken, Schwächen Schwächen, Tathergang Tathergang, Opfersicht, Selbstbild, Fremdbild Zuhörende Jugendliche müssen auf Ausreden, Ungereimtheiten und Rechtfertigungen achten Vorläufer des „heißen Stuhls“ Dauer: ca. 45 bis 60 Minuten Der 1. Block 3. Tag 06.30 Uhr Wecken, Morgenlauf, Waschen, Frühstück g , Vertrauensübungen, Abseilen Mittagspause mit kalter Vesper Höhlenbegehung als Gruppenaufgabe Rü kk h D Rückkehr, Duschen, h K Kaffee ff und dK Kuchen h Nachbesprechung mit Überlegungen zum Transfer in d Allt den Alltag Aufräumen, Hausputz Feedbackrunde Hausaufgaben Abmarsch Grenzerfahrungen Grenzerfahrungen (Höhl (Höhlengang) ) Grenzerfahrungen Zwischentreffen 1 Ziele: 5 Wochen Erfolgskontrolle Positive Verstärkung gewaltfreien Verhaltens Ggf Hilfestellungen Ggf. Aufmerksamkeit für das Thema „Gewaltfreiheit“ G f “ wach halten Ablauf: Bericht der Teilnehmer über die zurückliegende Zeit Erkennen von Veränderung; Bestärkung, Ausarbeitung von Problemzusammenhängen Aktuelle Themen Der 2. Block 8 Wochen 1.Tag Treffpunkt KJP, Abmarsch nach Blaubeuren Bezug des Quartiers Marsch zur Grillstätte Rückblick, Zielsetzungen, Hausaufgaben, kritische Ereignisse Erarbeitung des ABC Modells – Handlungssteuerung Vesperpause Heißer Stuhl Kandidat 1 Heißer Stuhl Kandidat 2 Spaziergang Heißer Stuhl Kandidat 3 Abendessen (Kochen, Küchendienst) Spiele Nachtruhe Grenzen testen, Gruppendruck, Mit Klarheit deeskalieren Der 2. Block 2.Tag 06.30 Uhr Wecken, Morgenlauf, Waschen, Frühstück Heißer Stuhl Kandidat 4 Pause,, Obst Heißer Stuhl Kandidat 5 Vesperpause Heißer Stuhl Kandidat 6 Kaffeepause Heißer Stuhl Kandidat 7 Nachbearbeitung mit einzelnen Kandidaten Warmes Abendessen Spiele bis zur Nachtruhe Der heiße Stuhl Bewährte Methodik innerhalb der sozialpsychologischen Praxis (Weidner et al. 2000, 10 f.) Gewalttäter wird Angriffspunkt für Beurteilung und Kritik Während des „Heißen Stuhls“ Focus auf einzelnen Teilnehmer Dauer: 30 bis 180 Minuten Der heiße Stuhl Leitgedanke Jeder bekommt den heißen Stuhl, den er verdient!!! Der heiße Stuhl Der 2 2. Block 3. Tag 06.30 Uhr Wecken, Morgenlauf, Waschen, Frühstück Der Opferbrief p Eigenarbeit: Erkenntnisse, neue Ziele und Vorhaben Pause Vorstellung und Ausarbeitung Kandidat 1 – 3 Vorstellung und Ausarbeitung Kandidat 4 – 7 Erklärungen zur Körpersprache Besprechung und Nachspielen erlebter Situationen – Erarbeitung von Handlungsalternativen/ Erprobung Vereinbarung zum Zwischentreffen ff Hausputz und Heimfahrt (Rückkehr ca. 18.00 Uhr) Die Körpersprache Schulung Sc u u g de der Eigenge u und d Fremdwahrnehmung e d a e u g Konfrontation bzgl. des Auftretens Wahrnehmungsschulung g g in Konfliktsituationen Bedeutung von Rollenbildern (weiblich vs männlich) Die Körpersprache Zwischentreffen 2 Ziele: Beherrschung von körperlicher Kraft Selbstbeherrschung als Quelle der Gewaltfreiheit U Umgang mit it G Gewalt lt von außen ß Körperbeherrschung Ablauf: 11 Wochen Übungen zu passiver und aktiver Gewalterfahrung Durchspielen typischer Szenen Nachbearbeitung Zwischentreffen 2 Der 3. Block 1.Tag Treffpunkt KJP, Marsch zum Kletterpark Laichingen Bezug des Quartiers Vesperpause Lebenslinienarbeit 1-3 Körperwahrnehmungsübung Lebenslinienarbeit 4-6 Nachbearbeitung mit einzelnen Kandidaten Warmes Abendessen Spiele bis zur Nachtruhe 14 Wochen Lebenslinienarbeit Der 3. Block 2. Tag 06.30 Uhr Wecken, Morgenlauf, Waschen, Frühstück Vorführung Opferfilm (ZDF Reportage 1997, „Es geschah in 11 sec.“) “) Filmbesprechung in der Gruppe Schilderung der eigenen G S Gewalttat aus Opfersicht, O f Indikator für eine Entwicklung der Opfersicht Ausgewählte „heiße heiße Stühle“ Stühle Vesperpause und Waldspaziergang Grillabend Spiele Nachtruhe Der Morgenlauf – die Zweite Der 3. Block 3. Tag 06.30 Uhr Wecken, Morgenlauf, Waschen, Frühstück Bearbeitung FAF Bogen Kosten– /Nutzenanalyse ge a be t ((Erkenntnisse, e t sse, Ge Gelerntes, e tes, neue eue Ziele eeu und d Eigenarbeit Vorhaben) p p Vesperpause Reflektion/ Bilanzierung Kandidat 1 – 6 Ausblick Hausputz und Heimfahrt (Rückkehr 18.00 Uhr) 17 Wochen Der Abschlusstag Ziele: Abschluss des Trainings Analyse/ Bewertung Ablauf: Rückschau, Ereignisse, Ziele Ölfasstrommeln F db k d Feedbackrunde Urkundenverteilung Der Abschlusstag Die Urkunde Herr Thomas hat von Februar bis Juli 2008 an dem Anti-Aggressivitäts-Training® (AAT®) der Kinder- und Jugendpsychiatrie Universitätsklinik Ulm teilgenommen. Das Training umfasste insgesamt 200 Stunden. Stunden Voller Hochachtung die Trainer Oliver Stahl AAT/CT® Dr. Paul Plener Arzt Christoph Feuerstack AAT/CT® Sibylle Brade Betreuerin Thomas T-Wert Testungen: FAF FBB SSV 100 95 unauffällig unauffällig na ffällig 90 85 80 75 70 65 CBCL 4-18 unauffällig 60 55 50 1 Sozialer Rückzug 2 3 Körperliche Ängstlich Beschw erden Depressiv 4 Soziale Probleme 5 6 7 8 Schizoid Aufmerksam- Dissoziales Aggressives Zw anghaft keitsprobleme Verhalten Verhalten AAT Training Beginn AAT Training Ende, halbes Jahr später Elternfragebogen CBCL (Child Behavior Checklist) Ergebnisse „Machbarkeitsstudie“, Pilotphase N=6 T-Wert T-Wert 100 100 95 95 90 90 85 85 80 80 75 75 70 70 65 65 60 60 55 55 50 50 1 Sozialer Rückzug 2 3 Körperliche Ängstlich Beschw erden Depressiv 4 Soziale Probleme 5 6 7 8 Schizoid Aufmerksam- Dissoziales Aggressives Zw anghaft keitsprobleme Verhalten Verhalten 1 Sozialer Rückzug 2 3 Körperliche Ängstlich Beschw erden Depressiv 4 Soziale Probleme 5 6 7 8 Schizoid Aufmerksam- Dissoziales Aggressives Zw anghaft keitsprobleme Verhalten Verhalten I I. Störungen des Sozialverhaltens: Einführung in das Thema, Klinik und Ätiologie II. Therapieoptionen III. Wieso AAT? – Der Grundgedanke Die Zielgruppe Die Begleitung von „Thomas“ durch das AAT Die Module IV Zusammenfassung IV. Z f und d Ausblick A bli k Zusammenfassung I • Fordernd und anspruchsvoll für Trainer und Teilnehmer • Trotz T t z. T. T abschreckender b h k d Vergangenheit V h it entwickelt t i k lt sich eine positive wertschätzende therapeutische g Beziehung • 3 Tage-Modus Tage Modus hat sich bewährt • Erwartung darf nicht das Mögliche überlagern • AAT ist ein praktikables Konzept • Erste positive Ergebnisse sind messbar Ausblick I • kontrolliertes randomisiertes Studiendesign g • fMRT Untersuchungen • Bildung von 3 Gruppen pro Jahr • 14 Klienten Kli t pro G Gruppe: 7 Klienten in der Interventionsgruppe g pp 7 Klienten in der Wartekontrollgruppe Zusammenfassung und Ausblick Forschung zur besseren Identifizierung biosozialer interaktiver Mechanismen in der Ätiologie kindlicher SSV ist dringend notwendig. g „Therapeutic nihilism in the treatment of Prävention und frühe Intervention in Hochrisikofamilien ist am gg children and adolescents with aggressive erfolgversprechendsten erfolgversprechendsten. conduct problems is no longer warranted.“ g ist bei Beginn g vor dem 10. Lebensjahr j eher Die Prognose D F Connor D.F. ungünstiger als nach dem 10. LJ., es droht ein chronischer Verlauf zur dissozialen Persönlichkeitsstörung. Interventionen sollten multimodal (Betroffener, Familie, evtl Medikation, Jugendg und Jugendgerichtshilfe) g g ) erfolgen. g Programme wie das AAT müssen in größeren, kontrollierten Studien evaluiert werden werden. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dipl. Päd. Dipl Päd Oliver Stahl Christoph Feuerstack Dr Paul Plener Dr. Sibylle Brade Dr. med. Andrea G. Ludolph p Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Universitätsklinikum Ulm andrea.ludolph@uniklinik-ulm.de