isb-newsletter - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität
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Herausgegeben vom Institut für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft der Universität Leipzig ISB-NEWSLETTER Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 Professur für Nationale und Europäische Raumentwicklung Prof. Dr.-Ing. Lütke Daldrup Wir freuen uns sehr, Ihnen in dieser Ausgabe des ISB-Newsletters die Berufung von Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup als Honorarprofessor für Nationale und Europäische Raumentwicklung an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig anzukündigen. Prof. Lütke Daldrup arbeitet seit 2006 als Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und war davor Stadtbaurat in Leipzig (1995-2005 Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau). Er verbindet berufliche Erfahrungen aus der kommunalen Planungspraxis einer Großstadt mit langjährigen Tätigkeiten auf Landes- und Bundesebene. In Berlin war er Anfang der 1990er Jahre für die Hauptstadtplanung und die Entwicklungsmaßnahme „Parlaments- und Regierungsviertel“ verantwortlich. Die Raumentwicklung in Deutschland und Europa ist seit Jahrzehnten ein zentrales Interessengebiet von Engelbert Lütke Daldrup. Dies reicht vom Anfang der 1980er Jahre, wo er sich mit Internationalem Handel und regionalen Beschäftigungseffekten auseinandersetzte, bis zur Deutschen EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2007. Dort wurde sowohl die Territoriale Agenda als auch die „Leipzig Charta“ zur nachhaltigen europäischen Stadt unter Federführung des Bundesbauministeriums verabschiedet. Eine ganz zentrale Forderung der Leipzig Charta ist es, Stadtentwicklungspolitik auf nationaler Ebene zu verankern. In Deutschland wurde dies in Form der Initiative „Nationale Stadtentwicklungspolitik“ umgesetzt. Diese gemeinsame Plattform von Bund, Ländern und Gemeinden dient sowohl der Qualifizierung bestehender Programme als auch der Innovation und experimentellen Ansätzen. Mit dieser Initiative verfolgt die Bundesregierung das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und seiner Städte und Regionen zu stärken. Städte und Gemeinden sollen sich im Sinne der Nachhaltigkeit entwickeln, d. h. sie sollen den sozialen Ausgleich ermöglichen, die natürlichen Lebensgrundlagen In dieser Ausgabe lesen Sie u.a.: Forschungsprojekt KoReMi Seite 3 18. Leipziger Bauseminar Seite 4 - 5 Leipziger Notenspur Seite 6 Dissertationen und Diplomarbeiten am ISB Seite 7 - 10 Silbermedaille Seite 10 Masterkolloquium in Warschau Seite 13 HOT SPOTS::der Stadtentwicklung Seite 15 Inhalt dieser Ausgabe Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup Tel.: 0341 - 9733 742 ISB-Newsletter 03/09 ISB-Forschung ........................3 ISB-Lehre ......................11 - 13 ISB-Aktiv ..................... 14 - 15 ISB-Media ...........................16 ISB-Ausblick ........................17 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-FORSCHUNG schonen und wirtschaftlich erfolgreich sein. Dieser Zielsetzungen dienen verschiedene Förderprogramme (Städtebauförderung, von Soziale Stadt bis zum Städtebaulicher Denkmalschutz, KfW-Förderprogramme, Konjunkturpakete usw.), die es im Sinne lernender Programme weiterzuentwickeln gilt. Ein zweiter Strang der „Nationalen Stadtentwicklungspolitik“ unterstützt Projekte, die innovative, beispielgebende und partnerschaftliche Ansätze der Stadtentwicklung fördern. Aktuell beschäftigt sich Prof. Lütke Daldrup mit der neuen Generation „großer Projekte“ in der Stadtentwicklung, die im Zuge von Wiedervereinigung und Globalisierung entstanden sind. Der Umgang mit städtischer Vielfalt und sozialer Heterogenität, mit Geschichte und guter Gestaltung ist eine Daueraufgabe der Stadtentwicklung. Die Forschungs- und Lehrinhalte der Professur für Nationale und Europäische Raumentwicklung leiten sich aus diesen Themen- und Fragestellungen ab. Professor Lütke Daldrup wird weiterhin Lehrveranstaltung im postgradualen Studiengang „Master of Science in Urban Management“ und künftig in den Mastermodulen der grundständigen Studiengänge der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät halten. Wir freuen uns auf eine spannende Zusammenarbeit! Astrid Heck Mit großer Bestürzung haben wir im Juli vom plötzlichen Tod von Astrid Heck erfahren. Sie war auf vielfältige Weise mit den Aktivitäten des ISB verbunden. In den letzten Jahren arbeitete Sie als Lehrbeauftragte und begleitete als Partnerin verschiedene Forschungsprojekte am ISB. Auch außerhalb der Uni gab es schöne Erlebnisse mit Astrid, an die wir sehr gern zurückdenken. Wir behalten Sie als ausgezeichnete, engagierte Stadtplanerin und außergewöhnlichen Menschen in Erinnerung und wünschen ihrer Familie und ihren Freunden viel Kraft und Zuversicht! Die Professoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ISB ISB-Newsletter 03/09 2 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-FORSCHUNG KoReMi Das BMBF-geförderte Verbundprojekt „Kooperatives regionales Flächenmanagement unter Schrumpfungstendenzen in der Kernregion Mitteldeutschland (KoReMi)“ naht seinem inhaltlichen Ende. Derzeit wird Arbeitsmodul III abgeschlossen, welches sich sowohl mit der Identifizierung flächenrelevanter als auch kooperativer Instrumente beschäftigt. Insbesondere für die kooperativen Instrumente wurden bereits vorhandene Ansätze bei der Wohn- und Gewerbeflächenentwicklung untersucht. Es hat sich gezeigt, dass die Möglichkeiten von Kooperationen beim Thema Flächenpolitik im Untersuchungsgebiet bisher wenig genutzt werden. Die erarbeiteten Lösungsansätze beinhalten daher sowohl (finanzielle) Anreizmöglichkeiten für eine verstärkte Kooperation als auch Ideen zur Lenkung von Nachfrage auf bestehende Flächen. Die endgültigen Ergebnisse werden derzeit im Rahmen der Schriftenreihe des Forschungsverbundes KoReMi aufbereitet. Parallel dazu werden alle im Projekt gewonnenen Ergebnisse zusammengefasst, welche getrennt nach Wohn- und Gewerbeentwicklung Handlungsansätze für „Ländliche“ und „Städtische Räume“ aufzeigt. In diesen Band fließen auch Diskussionspunkte aus der am 05. November 2009 stattfindenden wissenschaftlichen Abschlussveranstaltung ein. Damit ist das Projekt Ende des Jahres inhaltlich abgeschlossen. Geplant sind im März 2010 noch eine politische Veranstaltung mit Gemeinde- und Ländervertretern aus Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie ein Workshop für interessierte Gemeinden aus der Untersuchungsregion zum Thema „Rücknahme von Baurecht – Planungsbrachen“. Das ISB setzt in diesem Herbst die Erhebungen für die Langzeitstudie „Shopping Center am Brühl und innerstädtischer Einzelhandel“ fort. Dazu gehören u.a. wieder die Passantenzählung sowie die Einzelhandelskartierung in ausgewählten Straßenzügen der Leipziger Innenstadt. Schriftenreihe des Forschungsverbundes KoReMi Mit der Schriftenreihe des Forschungsverbundes KoReMi wird fortlaufend sowohl über das Projekt und seine wesentlichen Arbeitsergebnisse als auch über weiterführende Erkenntnisse der beteiligten Fachdisziplinen berichtet. Neben den bereits vier veröffentlichten Berichtsbänden sind weitere Bände parallel in der Veröffentlichungsphase. Neben der Ziel- und Strategiediskussion auf überörtlicher und gemeindlicher Ebene, wird es eine Ausarbeitung von Thomas Gawron zum Thema „Regional Governance“ (Arbeitstitel) geben. Weiterhin werden die Instrumentendiskussion und der Ergebnisband veröffentlicht. Die Bände werden sowohl in Printversion als auch auf der Homepage www.koremi.de unter „Veröffentlichungen“ verfügbar sein. Darüber hinaus kann die Schriftenreihe KoReMi auch in der Deutschen Nationalbibliothek eingesehen werden. Anja Kübler Wissenschaftliche Mitarbeiterin kübler@wifa.uni-leipzig.de ISB-Newsletter 03/09 3 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-FORSCHUNG DAS LEIPZIGER BAUSEMINAR STARTET IN DIE 18. RUNDE Mit seinen regelmäßigen Vortragsreihen und dem Leipziger Bauseminar konnte sich das ISB als wichtiger Bestandteil in der Diskussionslandschaft von Universität und Stadt etablieren. Im Rahmen des Leipziger Bauseminars werden seit vielen Jahren aktuelle und künftige Themen der Bau- und Stadtentwicklung aufgegriffen und mit Fachreferenten sowie Gästen interdisziplinär diskutiert. Das diesjährige 18. Leipziger Bauseminar am 26. November 2009 widmet sich thematisch dem Phänomen des Klimawandels, seinen Auswirkungen auf den urbanen Raum sowie den sich daraus ergebenden Handlungserfordernissen für die künftige Stadtentwicklung und ihre relevanten Akteure aus Politik, Wirtschaft und der Zivilgesellschaft. Damit knüpft das Bauseminar nahtlos an die raumbezogene Klimakonferenz „Anderes Klima. Andere Räume!“ an, die das ISB im Jahr 2008 erfolgreich durchgeführt hat. Im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) an den Klimawandel wirft die Bundesregierung die Frage nach der Vulnerabilität von Räumen gegenüber sich verändernden Umweltbedingungen und den sich daraus ergebenden Erfordernissen nach neuen planerischen Instrumenten für die Stadtentwicklung auf. Diese übergeordnete Fragestellungen greift das ISB im 18. Leipziger Bauseminar auf. Im Mittelpunkt der Referate und Diskussionen stehen Fragen, die sich aus dem Spannungsfeld zwischen den existierenden Leitbildern der Stadtentwicklung und den sich aus dem Klimawandel neu ergebenden Anpassungsstrategien für die urbanen Räume ergeben. Welche Akteursinteressen stehen sich in beiden Handlungsfeldern gegenüber? Kollidieren die Prinzipien der kompakten Stadt mit den Anpassungserfordernissen an den Klimawandel oder lassen sich Synergien erkennen und nutzen? Wer trägt die Kosten für die energieeffiziente Anpassung von Bestandsgebäuden in unseren Städten? Welchen Einfluss haben bspw. Green Belts, die sog. Frischluftkorridore, für die Struktur des urbanen Raums? Welche Instrumente und Technologien nutzen Unternehmen der Immobilienwirtschaft im Rahmen des Green Building Managements und dem Einsatz von regenerativen Energien? Wie „klimagerecht“ sind schon heutige Standortentscheidungen von Unternehmen bspw. im Hinblick auf die geforderte Reduzierung der Flächeninanspruchnahme? Diese Fragen repräsentieren das breite Themenspektrum und die Vielfalt der Referate und Diskussionen des 18. Bauseminars, zu dem Fachexperten aus Wirtschaft, Politik und Forschung als Referenten eingeladen wurden. Sie haben die Möglichkeit sich unter: www.uni-leipzig.de/isb/ anzumelden. Das Seminarprogramm finden Sie auf der folgenden Seite: ISB-Newsletter 03/09 4 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-FORSCHUNG SEMINARPROGRAMM Grußwort und Einführung Prof. Johannes Ringel Universität Leipzig - Institut für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Stand der Klimafolgeforschung - Entwicklung der Klimaparameter bis 2050 Prof. Dr. Wolfgang Lucht Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) Klimaschutz und Klimaanpassung in der politischen Weichenstellung für eine integrierte Stadtentwicklung Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Klimagerechte Räume - Herausforderung für die Steuerung Christian Strauß Universität Leipzig - Institut für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft Herausforderungen des Klimawandels an die Gebäudetechnologien Dr. Thomas Harlfinger - Drees&Sommer München (Immoconsulting) Klimawandelgerechte Stadtentwicklung - Ursachen und Folgen des Klimawandels begegnen Prof. Dr. Stefan Greiving Universität Dortmund - Institut für Raumplanung Die Nutzung erneuerbarer Energien in Handelsimmobilien - Chancen und Trends Prof. Michael Cesarz - Metro Group Asset Management Energieeffiziente Gebäude Christian Micksch - Sächsische Energieagentur - SAENA GmbH Akteurszentrierte kommunale Klimaschutzstrategien Prof. Dr. Thomas Bruckner Universität Leipzig - Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement Frank Amey Wissenschaftlicher Mitarbeiter amey@wifa.uni-leipzig.de ISB-Newsletter 03/09 5 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-FORSCHUNG Kreidezeit für kleine und große Musikfreunde Kinder malen „Notenspur“ durch Leipziger Innenstadt Mit bunter Kreide haben Kinder am Samstag, den 29. August 2009, eine „Notenspur“ durch die Leipziger Innenstadt gezogen. Die Leipziger Notenspur-Initiative hatte mit über 70 freiwilligen Helfern, darunter zahlreiche Mitglieder des ISB, Stationen aufgebaut, an denen die Kinder Fragen zur Musik beantworten und „Notenspuren“ auf das Straßenpflaster malen durften, bis eine geschlossene Spur durch die City entstand. Vom Augustusplatz aus verband sie zahlreiche Häuser und Plätze, die für das Leipziger Musikleben wichtig sind. Abschließend trafen sich alle Teilnehmer vorm Gewandhaus, wo die Kinder Hunderte Luftballons aufsteigen ließen, die mit Toni, dem Maskottchen der Leipziger Notenspur, geschmückt waren. Wer die Musikfragen richtig beantwortet und an der Notenspur mitgezeichnet hatte, konnte Karten für Kinderkonzert und Ballet oder Gutscheine für Stadtführungen und Museumserkundungen gewinnen. Selbst Besuche bei der Motette der Thomaner auf der exklusiven Elternempore und Führungen in das Innere der Orgel in der Nikolaikirche waren dabei. Die kleinen Musikfreunde haben selber Notenpapier geschöpft und beschrieben. Frischgebackene süße Noten aus Pfannkuchenteig sorgten für Stärkung. Umrahmt wurde das Programm mit Darbietungen von Schülern der Musikschule Johann Sebastian Bach, die mit Flöten, Xylophon und Blechblasinstrumenten ihr Können zeigten. Der Leipziger Notenspur-Förderverein und die Gästeführervereinigung Leipzig Erleben wollten mit dieser Veranstaltung für die Pläne werben, eine „Notenspur“ aus Edelstahl in das Straßenpflaster der Leipziger Innenstadt einzulassen. Dieses Anliegen wird inzwischen von der Stadt Leipzig und dem Freistaat Sachsen unterstützt. „Leipzig hat eine musikalisch einzigartige Geschichte“, meint Notenspur-Initiator Prof. Werner Schneider. „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, mit der Leipziger Notenspur Besucher und Leipziger an die Stellen zu führen, die von großer Bedeutung für die Musikgeschichte sind, die aber bisher viel zu wenige kennen.“ Die Initiative erhofft sich von einem solchen Pfad durch die Stadt einen Gewinn für Touristen, die häufig wegen der Kultur nach Leipzig kommen, und ein Identifikationsmerkmal für die Leipziger. Im Laufe der Stadtgeschichte lebten in Leipzig zahlreiche Komponisten, deren Wohnhäuser und Schaffensstätten heute der Öffentlichkeit zugänglich sind und regelmäßig mit Ausstellungen und Konzerten aufwarten. Darunter sind die Wohnungen von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Robert Schumann sowie Clara Schumann, das Bach-Museum, die Schule, die Richard Wagner besuchte und das ehemalige Gebäude des Musikverlages Peters, in dem Edvard Grieg häufig zu Gast war. Heide Luckmann Geschäftsführerin Notenspur Förderverein e.V. amey@wifa.uni-leipzig.de ISB-Newsletter 03/09 6 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-FORSCHUNG Dissertationen am ISB Public Private Partnership. Entwicklung von Projektphasen bezogenen Anreizsystemen für Öffentlich-Private Partnerschaften (exemplarisch für den kommunalen Hochbau). Public Private Partnership (PPP) wird nicht selten isoliert betrachtet und losgelöst von der aktuellen Verwaltungsreform diskutiert, was in seiner Konsequenz zu einem fehlenden bzw. unklaren theoretischen Ausgangspunkt führt. (Vgl. Budäus & Grüning 1996, pp 4.) Der derzeitige Diskurs um PPP ist dabei in eine rechtswissenschaftlich-ordnungspolitische sowie in eine erfahrungswissenschaftlich-binnenstrukturelle Diskussion zweigeteilt. Konkret liegt das Hauptaugenmerk einseitig auf eher harten Faktoren von PPP, wie der Wirtschaftlichkeitsanalyse, Risikoverteilung oder den vertraglichen Regelungen. Eine derartige Orientierung scheint der Politik, deren Beratern aber auch den großen Playern hilfreich, um eine entsprechende Akzeptanz sowie schnelle und nachahmungswerte Erfolgen“ erzielen zu können und um nicht zu vage im Gesamtprozess zu bleiben. Mikropolitische Prozesse innerhalb einer PPP, die Probleme der Komplexität von PPP oder die Höhe der Transaktionskosten sowie deren Abhängigkeit von der Existenz und Wirkung von Sozialkapital sind hingegen wenig theoretisch bearbeitet und durchdrungen. (Vgl. Budäus 2006, pp 7.) Es fehlt insgesamt an einer systematischen Erforschung und Identifi kation von Erfolgsfaktoren und deren Wirkungszusammenhang im Rahmen von PPP. Ähnlich wie der Ansatz des New Public Management ist PPP auch oder gar zuvorderst ein Konzept, das in der Praxis für die Praxis entwickelt wurde. Allerdings scheint es zunächst geboten, sich wissenschaftstheoretisch mit PPP auseinander zu setzen. (Vgl. Vogel 2006, pp 60.) Diese Auseinandersetzung kann anschließend – da praktische Entwicklungen nicht gänzlich irrelevant sein können – auf die Praxis in Form von Präskription oder Deskription ausgeweitet bzw. verlängert werden. Mithin verfolgt die Dissertation methodisch den Weg von der praxisgeleiteten Theorie zur theoriegeleiteten Praxis. (Siehe im Vergleich Grüb 2007, pp 44.) Die gewählte Methodik hat dabei den Anspruch sowohl interaktionsorientiert, was die Analyse konkreter Entscheidungsprozesse und die Erklärung in der Praxis verwirklichter Lösungen meint, als auch problemorientiert zu sein. Letzteres soll zu sachadäquaten Lösungen aktueller Fragen von PPP beitragen bzw. die Suche nach guten Lösungen unterstützen. Vor diesem Hintergrund fokussiert die Dissertation auf die Entwicklung von Anreizsystemen für die Entstehung sowie für die Bereitstellungs- und Betriebsphase von PPP im Bereich des kommunalen Hochbaus. Das Konzept von PPP wird dabei interdisziplinär interpretiert, um durch die Überlagerung ökonomischer, verhaltenswissenschaftlicher und auch sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse eine phasenbezogene Betrachtung von PPP und die Entwicklung von Anreizsystemen auf verschiedenen Ebenen zu ermöglichen. Insbesondere auf Basis existenter Erklärungsansätze der Betrieb- und Volkswirtschaftslehre erfolgt eine Übertragung von Anforderungen, Strukturen, Wirkungen etc. auf die Anreizsystematik von PPP. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus eines PPP-Projektes und der unterschiedlichen Kompetenzen der Kooperationspartner für die Beteiligten Anreize zu identifizieren sowie entsprechende Mechanismen zu entwickeln, welche eine effiziente Initiierung und Realisierung eines PPP-Projektes unterstützen. Der Fokus liegt dabei mehr auf der Schaffung von Motivationsanreizen denn der Beseitigung von Motivationshemmnissen. ISB-Newsletter 03/09 Jan Schaaf Geschäftsführender Wissenschaftlicher Mitarbeiter schaaf@wifa.uni-leipzig.de 7 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-FORSCHUNG Quellen: Budäus, D. 2006, ‚Vorwort‘ in Kooperationsformen zwischen Staat und Markt. Theoretische Grundlagen und praktische Ausprägungen von Public Private Partnership, ed D Budäus, Nomos, Baden-Baden, pp. 7–8. Budäus, D. & Grüning, G. (eds.) 1996, Public Private Partnership. Konzeption und Probleme eines Instruments zur Verwaltungsreform aus Sicht der Public Choice-Theorie, Arbeitsbereich Public Management, Hochschule für Wirtschaft und Politik, Hamburg. Grüb, B. 2007, Sozialkapital als Erfolgsfaktor von Public Private Partnership, BWV Berliner Wiss.-Verl., Berlin. Vogel, R. 2006, Zur Institutionalisierung von New Public Management. Disziplindynamik der Verwaltungswissenschaft unter dem Einfluss ökonomischer Theorie, Dt. Univ.-Verl., Wiesbaden. Forschungsaufenthalt in Tanzania Beate Ginzel nutzte die vergangenen Wochen für einen Forschungsaufenthalt in Tanzania. Im Rahmen Ihrer Dissertation untersucht Sie die Wirkungsweise und Wirksamkeit von transnationalen Netzwerken lokaler Bewohnervereinigungen in informellen Siedlungen. Im Fokus der Untersuchungen steht die Tanzanian Federation of the Urban Poor. Diese Vereinigung ist seit fünf Jahren Mitglied des transnationalen Netzwerks Shack/Slum Dwellers International (SDI). Basis der SDI-Vereinigungen sind kleine Spargruppen von Bewohnern in informellen Siedlungen, die sich auf städtischer und nationaler Ebene zu Vereinigungen zusammenschließen. Ziel des Netzwerkes ist der Wissensaustausch zwischen den Bewohnervereinigungen informeller Siedlungen in den verschiedenen Ländern und die gegenseitige Unterstützung bei der Entwicklung von Wohnprojekten und Initiativen. Dadurch soll u.a. die finanzielle Situation der Bewohner, die Versorgung mit sanitären Anlagen und die Sicherung von Landrechten verbessert werden. Dafür bauen die Vereinigungen enge Partnerschaften mit der Stadtverwaltung und Regierungen in den einzelnen Ländern auf. Unterstützt werden die Vereinigungen von NGOs, die sie insbesondere im Kommunikationsprozess und beim Know-how-Transfer fachlich begleiten. In Tanzania gibt es städtische Vereinigungen in Dar es Salaam, Arusha, Dodoma und Musoma. Die Tanzanian Federation of the Urban Poor wird unterstützt von der NGO Centre for Community Initiatives (CCI). In Tanzania sind inzwischen ca. 4.000 Bewohner informeller Siedlungen Mitglied in der Vereinigung. Beate Ginzel führte in Dar es Salaam und Arusha Befragungen und Experteninterviews mit Mitgliedern der Vereinigung, mit Ansprechpartnern in der Stadtverwaltung und dem Ministerium sowie anderer Organisationen. Durch die Teilnahme an verschiedenen Treffen von Spargruppen sowie der städtischen Vereinigung in Dar es Salaam erhielt die Doktorandin Einblicke in Kommunikations- und Entscheidungsprozesse sowie aktuelle Themen der Tanzanischen Vereinigung. Die Doktorandin wurde bei ihren Recherchen durch das CCI und die Vereinigung sehr unterstützt. Beate Ginzel Wissenschaftliche Mitarbeiterin ginzel@wifa.uni-leipzig.de ISB-Newsletter 03/09 8 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-FORSCHUNG Diplomarbeit am ISB Stadtentwicklungsfonds – Stand der Umsetzung und Ansätze für eine analytische Auseinandersetzung Die Forderungen und Zielstellungen der Leipzig Charta nach einer nachhaltigen Stadtentwicklung bedürfen nach einheitlicher Meinung der politischen Akteure, v. a. in den Bereichen der städtischen Erneuerung, umfangreicher Investitionen. Problematisch dabei sind jedoch besonders die mangelnde bzw. rückläufige Finanzausstattung der Gemeinden, um diese Investitionen tätigen zu können. Europaweit zeichnet sich deshalb schon seit einigen Jahren eine Investitionslücke im Bereich der Finanzierung einer nachhaltigen Stadtentwicklung ab. Ebenso wurden weitere Mängel des städtischen Kapitalmarktes, wie die mit der Bereitstellung öffentlicher Fördermittel auftretenden Ineffizienzen, von nationalen und europäischen Akteuren festgestellt. Sie führten schließlich zur Initiierung der JESSICA-Initiative durch die EU. Hierbei handelte es sich zunächst um die Idee, kreditorientierte Instrumente für die Finanzierung städtischer Projekte einzusetzen. Mit der Einführung von Stadtentwicklungsfonds in den städtischen Kapitalmarkt soll diese Idee konkretisiert werden und, so die Hoffnung der europäischen und nationalen Experten, ein Beitrag zu gezielten und langfristigen Investitionen in eine nachhaltige städtische Entwicklung geleistet werden. Ein wesentliches Anliegen der Initiative ist es, über Stadtentwicklungsfonds verstärkt private Mittel in Kombination mit Mitteln aus den Strukturfonds für die Finanzierung städtischer Projekte zu gewinnen, von dem finanzspezifischen Fachwissen der privaten Akteure und Banken zu profitieren sowie gezielt in nachhaltige Projekte zu investieren. Da es sich um ein neues Finanzierungsinstrument im städtischen Finanzmarkt handelt, bestanden zu Beginn der Initiative noch zahlreiche offene Fragen. Ziel der Diplomarbeit war es, die mit der Einführung von Stadtentwicklungsfonds verbundenen Fragestellungen und Probleme aufzuzeigen, erste Erkenntnisse aus der Begleitforschung darzustellen sowie einen Überblick über die bisher in Deutschland gestarteten Fondsinitiativen zu geben. Für die Untersuchung wurden bislang, überwiegend aus der Begleitforschung, veröffentlichte Studien herangezogen. Es zeigte sich, dass insbesondere Unklarheit darüber herrschten, welche Projekte für eine Finanzierung über einen Stadtentwicklungsfonds in Frage kommen. Ein Grund dafür ist im Auftreten von externen Effekten bei der Umsetzung städtischer Projekte zu finden. Für die nationalen und internationalen Akteure galt es dementsprechend, zunächst Projekte der städtischen Entwicklung zu identifizieren, die folgende Anforderungen erfüllen: Sie müssen sich zunächst sowohl durch eine angemessene externe als auch interne Rendite auszeichnen. Denn nur das Auftreten einer externen Rendite rechtfertigt einerseits eine Förderung über einen Stadtentwicklungsfonds. Andererseits müssen die über einen Fonds finanzierten Projekte Rückflüsse generieren, d.h. eine angemessene interne Rendite aufweisen, um dessen Revolvieren zu gewährleisten. Nicht zuletzt müssen sie den Vorgaben des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) entsprechen und so bspw. Bestandteil integrierter Stadtentwicklungskonzepte sein. Weitere offene Fragen bestanden u.a. bzgl. der konkreten Ausgestaltung der Fonds. Einig waren sich die Experten darüber, dass sich jede Fondskonstruktion an den lokalen Gegenebenheiten orientieren muss. Darum wurden für die Klärung der Fragen auch in Deutschland ISB-Newsletter 03/09 Mary Uhlig Studentische Hilfskraft uhlig@wifa.uni-leipzig.de 9 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-FORSCHUNG Pilotfonds initiiert, deren Umsetzung wissenschaftlich begleitet wird. Mit den praktischen Erprobungsvorhaben erhoffen sich die nationalen und internationalen Akteure weitere Erkenntnisse zu geeigneten Fondskonstruktionen und somit der Ausgestaltung des Finanzierungsangebotes, aber auch zu Projekten, die über einen Stadtentwicklungsfonds finanziert werden können. Diese sind in ihrer Konzeptionierung unterschiedlich weit vorangeschritten, einige sollen noch in diesem Jahr erste Projekte finanzieren. Derzeit ist offen, inwiefern die JESSICA-Initiative und die Errichtung von Stadtentwicklungsfonds tatsächlich zum Aufbau von Finanzmärkten für eine nachhaltige Stadtentwicklung beitragen und in welchem Verhältnis sie zur bisherigen Städtebauförderung stehen. Hierfür gilt es entsprechende Analyseraster zu entwickeln. ISB unterstützt LWB im Bundeswettbewerb Silbermedaille für das Konzept der energetischen Sanierung des Kreuzstraßenviertels Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) mbH wurde im Rahmen des Wettbewerbs des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) „Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen auf der Grundlage von integrierten Stadtteilentwicklungskonzepten“ für ihren Beitrag zum Konzeptgebiet „Kreuzstraßenviertel“ mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Das ISB unterstützte die LWB durch inhaltliche Beteiligungen bzw. Ausarbeitungen der Teilkonzepte Energieeffizienz- und Stadtteilentwicklungskonzept. Dabei wurde neben einem Beitrag zu klimagerechten Räumen und Energiewahrheit auch die Problematik der KfW-Fördersystematik speziell für Großwohnsiedlungen in Ostdeutschland untersucht. Auf Basis einer StärkenSchwächen-Analyse des Konzeptgebietes konnten zukünftige Handlungsfelder der Stadtteilentwicklung identifiziert werden. Das Kreuzstraßenviertel, im Leipziger Osten gelegen, besteht ausschließlich aus Plattenbauten des Typs WBS 70 mit insgesamt 1.058 Wohneinheiten. Stadtstrukturell bildet das Viertel ein in sich abgeschlossenes Gebiet mit ausgeprägter räumlicher und verkehrlicher Nähe zur Leipziger Innenstadt. Die Wohnhöfe und Anliegerstraßen weisen einen hohen Durchgrünungsgrad auf. Die Wohngebäude selbst erfüllen bereits im unsanierten Zustand die Vorgaben des Energieausweises nach EnEV 2007. Durch die LWB wird dennoch eine energetische Optimierung gerade in der Gebäudetechnik angestrebt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Ausführung kostenneutraler Sanierungen. Marit Müller Wissenschaftliche Mitarbeiterin mueller@wifa.uni-leipzig.de ISB-Newsletter 03/09 10 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-LEHRE Interdisziplinär studieren Die Schlüsselqualifikation im SS09 Im letzten Sommersemester fanden sich wieder Studierende der unterschiedlichsten Fachrichtungen zusammen, um in der Schlüsselqualifikation „Planen, Bauen und Bewirtschaften“ Vorlesungen zu aktuellen Themen der Stadtentwicklung, der Architektur, dem Umweltmanagement in Städten sowie infrastrukturellen Systemen zu hören. Die Schlüsselqualifikation wird vom ISB zusammen mit dem Institut für Grundlagen des Planens und Bauens (IGPB) sowie dem Institut für Infrastruktur und Ressourcenmanagement (IIRM) angeboten. In der Vorlesungsreihe „Stadt und Region“ bei Prof. Johannes Ringel wurde den Studenten der Schlüsselqualifikation nicht nur vermittelt, wie sich die europäische Stadt seit dem Mittelalter entwickelt hat und welche Strukturen und Funktionen im Zuge dieser Entwicklung entstanden sind, sondern auch erklärt, welche aktuellen demografischen und wirtschaftlichen Veränderungen diese Funktionen und Strukturen beeinflussen sowie welche Aufgaben- und Handlungsfelder für Gemeinden und Staat sich daraus ergeben. Die Stadt Leipzig wurde in den einzelnen Themenbereichen als reales Beispiel herangezogen. Dadurch konnten die vielfältigen Lehrinhalte auf ein – den Studenten bekanntes – Exempel herunter gebrochen werden. Gleichzeitig wurde der studentische Blick für ihren Studienort geweitet. In dem anschließenden Semesterprojekte konnten die Studierenden in interdisziplinären Teams das theoretische Wissen praktisch anwenden. In einem abgegrenzten Untersuchungsgebiet sollten sie einen geeigneten Standort für eine Jugendherberge bzw. ein Jugendhotel auswählen sowie ein Nutzungs- und Gebäudekonzept entwickeln. Dass ein Student der Orientwissenschaften, der Biochemie und eine angehende Übersetzerin diese Aufgabe im Team erfolgreich lösen können, zeigt der folgende Grundriss für ein Jugendhotel. Im kommenden Wintersemester startet zum zweiten Mal das Bachelormodul „Stadtentwicklung und Bauwirtschaft“. Auch in diesem Jahr werden den Studierenden in der siebenwöchigen Vorlesungsreihe die Aufgaben der Stadtentwicklung, der Immobilien- und Bauwirtschaft interdisziplinär und über die verschiedenen Maßstabsebenen (international, national, kommunal) ganzheitlich vermittelt. Beate Ginzel Wissenschaftliche Mitarbeiterin ginzel@wifa.uni-leipzig.de ISB-Newsletter 03/09 11 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-LEHRE (MSC IN URBAN MANAGEMENT) Verteidigung der Masterarbeiten Bereits zum dritten Mal fand in diesem Jahr die Verteidigung von Masterarbeiten statt. Auch diesmal deckten die insgesamt sieben Masterarbeiten das breite Themenspektrum des Urban Managements ab. Mit verschiedenen interdisziplinären Themenstellungen erfassten die Studierenden die verschiedenen wirtschaftlichen, sozialen, infrastrukturellen, ökologischen beziehungsweise räumlichen Faktoren, die die Stadtentwicklung und den Stadtumbau beeinflussen. Jörg Rehbaum Stadtentwicklungsprozesse und die Wirkung kommunalen Handelns- Analysiert an Fallbeispielen in der Landeshauptstadt Magdeburg Anne Steinbach Stadtverbände als Kooperaonsform zum Erhalt von Daseinsvorsorgeleistungen in schrumpfenden Regionen Cornelia Haug Andreas Fuchs Selbstbesmmtes Wohnen im Alter und dessen Förderung am Beispiel der Leipziger Wohnungs- und Baugesellscha Small Cies – Small Center – Big Opportunies – Kann ein Small Center nachhalg zur Stadtentwicklung beitragen? Jana Wächter Strategien und Kooperaonsmodelle für die Entwicklung von City/ Regionalen Entwicklungskonzepten- Handlungsempfehlungen für die Landeshauptstadt München Ziele und Instrumente zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebestand: Vergleich der Stadterneuerung in Leipzig und Timisoara Wencke Reichel Kommunale Handlungsoponen zur Anpassung an den Klimawandel am Fallbeispiel der Stadt Pirna Torsten Fischer Semesterauftakt und 1. Alumni- Treffen Anlässlich der Begrüßung der neuen Studierenden des Matrikels 2009 am 09. Oktober 2009 wird die Gelegenheit zum Kennenlernen und Netzwerken auch mit bereits langjährig Vertrauten des Studienganges geboten. Erstmals treffen sich sowohl neue als auch ehemalige Studenten. Zudem bildet die Veranstaltung den Auftakt eines künftig jährlich stattfindenden Alumni-Treffens für die Absolventen des Master of Science in Urban Management. Wir gratulieren den Absolventen und wünschen Ihnen für Ihre weitere private und berufliche Zukunft alles Gute und hoffen auf eine aktive Teilnahme am Alumni – Netzwerk. Eine Gesamtübersicht der Masterarbeiten finden Sie auf http://www.uni-leipzig. de/mum/themen_master.html. Die nächsten Verteidigungen finden im März 2010 statt. Teilnahme TXL – Award Interdisziplinarität ist einer der Eckpfeiler des Studiengangs Urban Management. Deshalb erarbeiten die Studierenden des 2008er Matrikels in ihrem dritten Semesterprojekt einen Beitrag zum diesjährigen agenda4 – Wettbewerb. Der von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und dem agenda4 – eCommunity e.V. ausgelobte Wettbewerb beschäftigt sich mit einem Teilbereich des Flughafens Berlin-Tegel (TXL). Hierfür soll ein Leitbild entwickelt sowie im Rahmen einer vertiefenden Machbarkeitsstudie Aussagen zur städtebaulichen und architektonischen Gestaltung entwickelt werden. Auch soziologische, ökonomische und rechtliche Fragestellungen müssen von den Studierenden beantwortet werden. Die Betreuung der Studierenden des MSc in Urban Management wird durch Prof. Burkhard Pahl und Sabine Kruger vom Institut für Grundlagen des Bauens und Planungsmanagement übernommen. Zusätzlich erhalten die Studierenden durch weitere Dozenten das notwendige Know-how, um ihre interdisziplinären Beiträge zu erarbeiten. Der Wettbewerb ist insgesamt mit 10.000 € dotiert. Wir werden an dieser Stelle über den weiteren Verlauf und Ergebnisse der Studierenden berichten. Nadja Riedel Wissenschaftliche Mitarbeiterin riedel@wifa.uni-leipzig.de ISB-Newsletter 03/09 12 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-LEHRE (MSC IN URBAN MANAGEMENT) Masterkolloquium in Warschau (01. bis 05. Juli 2009) Zum festen Bestandteil des Curriculums des Studiengang M. Sc. in Urban Management hat sich das jährliche Masterkolloquium in einer interessanten Stadt in Mittel- und Osteuropa entwickelt. Nach Exkursionen nach Slowenien und Rumänien ging die Reise in diesem Jahr in die Hauptstadt Polens, nach Warschau. Begleitet von Prof. Johannes Ringel, Tanja Korzer und Nadja Riedel erlebten die Studierenden des Matrikels 2007 fünf interessante Tage in der 1,7 Mio. Einwohner Metropole. Erstmalig fand die Exkursion unter dem Oberthema „Brüche der Stadtentwicklung – Charakteristische Phasen der Stadtentwicklung osteuropäischer Länder“ statt. Bereits im Vorfeld beschäftigten sich die Studierenden mit vergangenen und aktuellen Entwicklungen in Polen sowie deren Auswirkungen auf die Stadtentwicklung in Warschau. Die Ergebnisse der Arbeiten wurden in einem umfangreichen Reader zusammengestellt. Das Programm vor Ort bestand auch in diesem Jahr aus zwei Schwerpunkten: zum einen stellten die Studierenden die Themen ihrer Abschlussarbeiten vor und diskutierten diese mit ihren Kommilitonen. Zum anderen gab es ein umfangreiches Fachprogramm aus Vorträgen lokaler Experten sowie geführten Stadtrundgängen. So gewährten Prof. Slawomir Gzell und Dr. arch. Katarzyna Pluta von der Architekturfakultät der Politeknika Warschau Einblick in die verschiedenen Masterpläne zur Entwicklung und Formung der Stadt. Über die Rolle und aktuelle Projekte im Rahmen der EU-Förderung sprachen verschiedene Vertreter aus dem Europa-Referat der Stadtverwaltung Warschaus. Abgerundet wurden die Vorträge durch einen umfangreichen Beitrag von Danuta Kowalska (METRO Asset Management Polen) zur aktuellen Entwicklung des Einzelhandels in Polen. Während der drei geführten Stadtrundgänge lernten die Studierenden u. a. aktuelle Problemlagen im Stadtbezirk Praga kennen. Unter der Leitung von Monika Komorowska, Architektin und Soziologin aus Warschau, wurden ebenso verschiedene Entwicklungen im Bereich des Wohnungsbaus, u. a. die Gated Community Marina Mokotow, besichtigt und aktuelle Handlungsschwerpunkte der Stadtentwicklung erläutert. Nadja Riedel Wissenschaftliche Mitarbeiterin riedel@wifa.uni-leipzig.de ISB-Newsletter 03/09 13 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-AKTIV Sportevent in luftiger Höhe „Sind Sie schon einmal aus einem Baumwipfel wie Tarzan in ein Netz gesprungen?“, fragen die Verantwortlichen des Beuchaer Kletterwalds auf ihrer Internetpräsenz. Das Team des ISB verneinte diese Herausforderung bis zum 27. August gemeinschaftlich. Daher machten wir uns auf den Weg in Richtung Kletterabenteuer. Es ging rein in den Wald und ausgestattet mit Helm und Sicherheitsgurt rauf auf den Baum. Innerhalb von drei Stunden hatten die Mitarbeiter die Möglichkeit, elf Parcours unterschiedlicher Höhen und Schwierigkeitsgrade zu besteigen. An ihre körperlichen Grenzen kamen sie dank schwebenden Snowboards, fliegenden Waschkübeln, widerspenstigen Strickleitern. Den belohnenden Ausklang bildete ein Umtrunk in der Leipziger Moritzbastei, für den wir uns sehr herzlich bei Prof. Ringel bedanken. Ein ebenso großer Dank gilt Michael Krüger, der die Organisation des luftigen ISB-Sportevents übernahm. Ab in die Mitte! Die CityOffensive Sachsen Der diesjährige Wettbewerb der „Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen“ ist entschieden! Insgesamt 19 Wettbewerber entwickelten ein Projekt zum Thema „Integration Stadt – statt Barrieren“. Der breit aufgestellte thematische Ansatz, welcher zur Beseitigung sowohl stadträumlicher als auch sozialer und mentaler Barrieren aufrief, ermöglichte die Entwicklung unterschiedlichster Ideen und Konzepte. Als Gewinner gingen dieses Jahr folgende Städte aus dem Wettbewerb hervor: • Chemnitz (1. Preis), mit dem Projekt „Lokal zentral – Barrierefreies Begegnungszentrum in der Chemnitzer Innenstadt; • Leipzig (2. Preis), mit dem Projekt „Leipziger Passagen und Höfe: Integrieren und Barrieren beseitigen“; • Mulda/OT Zethau (2. Preis), mit dem Projekt „In die Mitte gerückt“ Das BegegnungsHaus der Generationen und • Annaberg-Buchholz (3. Preis und Sonderpreis der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH [TMGS] für touristisch interessante Verknüpfung, mit dem Projekt „Annaberg-Buchholz: In Annaberg geht´s rund“ Neben den Hauptpreisen konnten noch weitere fünf Städte – Freiberg, Görlitz, Meißen, Oederan und Olbernhau – mit einem Sonderpreis ausgezeichnet werden. Den Sonderpreis des Sächsischen Sozialministeriums für eine besonders herausragende Projektidee im Sinne des Wettbewerbsmottos erhielt die Stadt Meißen. Wir wünschen den Städten viel Erfolg bei der Umsetzung der Projekte! ISB-Newsletter 03/09 Einzug in den Landtag Das ISB beglückwünscht Oliver Fritzsche, langjähriger Mitarbeiter und Doktorand am ISB, zu seinem Erfolg bei der Landtagswahl am 30. August 2009. Er wurde als Direktkandidat im Wahlkreis 24 - Leipziger Land II in den 5. Sächsischen Landtag gewählt. Für die neuen Herausforderungen wünschen wir ihm viel Erfolg! Hochzeit am ISB Zu einer Aktivität der besonderen Art entschlossen sich unsere Kollegin Anja Brandl und ihr Partner Reinhard Kübler. Sie heirateten und Anja heißt jetzt Kübler! Das ISB gratuliert und wünscht eine glückliche Zukunft! Tanja Korzer Wissenschaftliche Mitarbeiterin korzer@wifa.uni-leipzig.de 14 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-AKTIV HOT SPOTS::der Stadtentwicklung Zu Beginn des Wintersemesters 2009/2010 starten die Leipziger HOT SPOTS::DER STADTENTWICKLUNG wieder in eine neue Runde. Die vom ISB und der Vereinigung für Stadt-, Regional- & Landesplanung e. V. (SRL) organisierte Vortragsreihe zeigt auch in der achten Staffel die aktuellen Tendenzen der Stadtentwicklung auf. Aufgrund der guten Resonanz im vergangenen Semester wird die Veranstaltung wieder in den neuen Räumlichkeiten der Universität Leipzig, auf dem City-Campus am Augustusplatz, stattfinden. Den Auftakt der Wintersemesterstaffel leitet Tobias Bünemann am 06. November 2009 ein. Er ist assoziierter Partner des Architekturbüros RKW aus Düsseldorf und u.a. Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DNGB) e.V.. Herr Bünemann widmet sich einem Thema, das immer mehr Beachtung innerhalb der Stadtentwicklung findet: Das nachhaltige Bauen. Nachhaltigkeit entspricht hierbei nicht nur einer ökonomischen und ökologischen Dimension, sondern auch einer sozialen und kulturellen. Aus diesem Verständnis heraus sollte ein deutsches Zertifizierungssystem neben den Lebenszykluskosten eines Gebäudes auch die gesamte Ökobilanz bewerten und regionale Besonderheiten berücksichtigen. Am 04. Dezember 2009 wird sich Dr. Sabine Knierbein, Leiterin des interdisziplinären Zentrums für „Stadtkultur und öffentlichen Raum“ an der TU Wien, dem Phänomen widmen, dass sich immer mehr Medienunternehmen in einem bestimmten Stadtquartier niederlassen und in ihrer Summe eine Art Kreativzentrum bilden, durch das sich neue Informations- und Publikationskanäle erschließen. Wie sich dieser Prozess auf die Stadtentwicklung und die städtischen Akteure auswirkt und welche Chancen sich daraus ergeben, wird ausführlich erörtert werden. Der folgende Vortrag am 08. Januar 2010 widmet sich der Frage, welcher Instrumente es bedarf, ein Stadtquartier in das Bewusstsein der städtischen Akteure zu heben. Dr. Ottfried Franke, Geschäftsführer der urbanPR GmbH, wird aufzeigen, wie sich die langfristige Werthaltigkeit von Immobilien steuern lässt und welche Informationskanäle hierfür angesprochen werden müssen. In der letzten Veranstaltung der HOT SPOTS::DER STADTENTWICKLUNG steht der Flughafen Berlin/Tegel thematisch im Mittelpunkt. Die Masterstudenten werden ihre Beiträge, die sie im Rahmen des Semesterprojektes für den TXL-Award entworfen haben, vorstellen. Die Veranstaltungen finden im Foyer der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät statt und beginnen jeweils 18:30 Uhr, mit Ausnahme der Abschlussveranstaltung am 05. Februar 2010, die bereits um 18:00 Uhr beginnen wird. Wir freuen uns auf weiterhin anregende Beiträge und lebendige Diskussionen mit Ihnen und laden Sie dazu herzlich ein! Die Veranstaltung HOT SPOTS::DER STADTENTWICKLUNG findet mit der freundlichen Unterstützung der Stiftung Lebendige Stadt, der Alfred-Herrhausen-Stiftung und der SRL statt. Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie unter http://www.uni-leipzig.de/um/. Neuer Regionalgruppensprecher in der SRL Auf der letzten Mitgliederversammlung, Ende August im thüringischen Weimar, wurde Frank Amey zum Sprecher der Regionalgruppe der Vereinigung für StadtRegional- und Landesplanung SRL gewählt. Gemeinsam mit drei weiteren Sprechern vertritt er ca. 100 Mitglieder der berufsständigen Vertretung für das räumliche Planungsgeschehen und die planerischen Aufgabenstellungen in Mitteldeutschland. Durch die bereits langjährige Zusammenarbeit des ISB mit der SRL werden die Leipziger HOT SPOTS::DER STADTENTWICKLUNG in guter Tradition durch Frank Amey auch in diesem Jahr fortgeführt. Frank Amey Wissenschaftlicher Mitarbeiter amey@wifa.uni-leipzig.de ISB-Newsletter 03/09 15 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-MEDIA Vorträge/Workshops Brandl, Anja; Strauß, Christian: „Regionales Flächenmanagement unter Schrumpfungsbedingungen in der Region Halle-Leipzig“ im Rahmen der internationalen Konferenz „Leeres Land und Bunte Stadt?“ am 08.05.2009 in Berlin. Ginzel, Beate: „Lokale Slumorganisationen global vernetzt - Neue Strategien zur Armutsbekämpfung“ im Rahmen der Vortragsreihe der Leipziger Initiative der Promovenden am 07.07.2009 in Leipzig. Ginzel, Beate: „Transnational networks of grassroots organizations and their new strategies for poverty reduction“ im Rahmen der International Conference Megacities: Risk, Vulnerability and Sustainable development 07.09. - 09.09.2009 am Helmholtz Centre for Environmental Research - UFZ Leipzig. Kübler, Anja: „Flächenpolitisches Handeln der Gemeinden“ im Rahmen des Deutschen Geographentages am 23.09.2009 in Wien. Warner, Barbara; Kübler, Anja: „Flächenmanagement unter Schrumpfungsbedingungen in der Region Leipzig-Halle“ im Rahmen des Deutschen Geographentages am 20.09.2009 in Wien. Veröffentlichungen Mörsdorf, Franz Lucien; Ringel, Johannes; Strauß, Christian (Hrsg.) (2009): Anderes Klima. Andere Räume! Zum Umgang mit Erscheinungsformen des veränderten Klimas im Raum. Norderstedt: Books on Demand. Strauß, Christian (2009): Integrierte Quartierskonzepte: Beitrag der Stadtentwicklungsplanung zum Umgang mit dem demografischen Wandel. In: Drilling, Matthias; Schnur, Olaf (Hrsg.): Governance der Quartiersentwicklung. Theoretische und praktische Zugänge zu neuen Steuerungsformen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 147-167. Strauß, Christian (2009): Sustainable Urban Energy Concepts – Example of Leipzig. In: Institute for Fuels and Renewable Energy (Hrsg.): Sustainable Urban Energy Concepts. Proceedings of Warsaw Summer School. Warschau (unveröffentlicht). Strauß, Christian (2009): Klimagerechte Räume – Innovation durch neue Bewertungsmaßstäbe? In: Dannenberg, Peter; Köhler, Hadia, Lang, Thilo; Utz, Judith, Zatkirova, Betka; Zimmermann, Thomas (Hrsg.): Innovationen im Raum – Raum für Innovationen. Arbeitsmaterial der ARL Nr. 348. Hannover: Verlag der ARL. S. 210-221. Kübler, Anja; Ringel, Johannes; Strauß, Christian (2009): Ländergrenzenübergreifende Kooperation beim Flächenmanagement in (Metropol) Regionen: Die Region Leipzig-Halle. In: Weith, T. (Hrsg.): Flächenmanagement im Wandel. Zeitschrift für Angewandte Umweltforschung (ZAU). Sonderheft 16/2009. S. 195-206. Berlin: Analytica Verlag. ISB-Newsletter 03/09 16 Ausgabe 03/09 • Oktober 2009 • Jahrgang 04 ISB-AUSBLICK ISB-Terminkalender Das ISB auf der Expo Real in München Auch in diesem Jahr beteiligt sich das Institut für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft an der EXPO REAL. Die 13. Internationale Fachmesse für Gewerbeimmobilien findet vom 5. bis zum 7. Oktober 2009 in München statt und gibt einen Überblick über aktuelle Trends und Innovationen des Immobilien-, Investitions- und Finanzierungsmarktes. Der nächste Newsletter erscheint im Januar 2010. Weniger ist Mehr! – Kooperative Flächenpolitik in Mitteldeutschland Wissenschaftliche Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes KoReMi am 05. 11. 2009 Auf der wissenschaftlichen Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes KoReMi werden die erarbeiteten Ergebnisse und akteursspezifischen Handlungsempfehlungen präsentiert und zur Diskussion gestellt. Die Veranstaltung soll Wissenschaftlern, die sich mit dem Thema nachhaltige Flächenentwicklung vor dem Hintergrund von Transformationsprozessen beschäftigen, eine Plattform zum Austausch der Perspektiven bieten. Im Diskurs lassen sich so die Möglichkeiten und Grenzen eines kooperativen regionalen Flächenmanagements weiter vertiefen. Impressum Herausgeber: Universität Leipzig Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft (ISB) Tel.: +49 (0)341-97 337-48 Fax: +49 (0)341-97 337-49 Grimmaische Straße 12 04109 Leipzig E-Mail: isb@wifa.uni-leipzig.de Internet: www.uni-leipzig.de/isb Redaktion: Beate Ginzel, Tanja Korzer Layout: Marcel Krauß ISB-Newsletter 03/09 17