musik hören ist schön, selbst musizieren tausendmal schöner

Transcription

musik hören ist schön, selbst musizieren tausendmal schöner
MUSIK HÖREN IST SCHÖN,
TAUSENDMAL SCHÖNER
SELBST
MUSIZIEREN
Meldung vom Mittwoch, den 20.07.2011
Im Bild:
„Gänsehautfeeling pur“ bereiteten die beiden
Solisten an der Trompete den Zuhörern beim
irischen Volkslied „Oh Danny boy“, vorne
Nachwuchsspieler Jakob Stauch, dahinter
Routinier Andi Hoderlein
Gut gesinnt war den Akteuren und Besuchern der Wettergott am vergangenen Samstag
abend und belohnte die Musikanten, Sänger und Gäste mit blauem Himmel undwohliger
Temperatur. Die Sonne strahltewarm und hell über den Wehrgang hinein in den
Burginnenhof der 100jährigen thüringisch-fränkischen Grenzwarte, die hoch über
Lauenstein thront. Zahlreiche, auch sehr treue Zuhörer sowie mit der Musik verbundene
Gäste aus nah und fern konnte der Moderator der Serenade Erhard Witte willkommen
heißen, sein besonderer Gruß galt stellvertretend für alle Ehrengäste dem ersten
Bürgermeister der Stadt Ludwigsstadt, Timo Ehrhardt.
Ein gemeinsame Idee der beiden Kulturträger in den kleinen Frankenwalddorf im
nördlichsten Zipfel des Kronacher Landkreis war die Serenade in ihrer Burg, bei diesem
Gemeinschaftskonzert wirkten aktiv mit, der gemischte Chor des Gesangvereins 1865
Lauenstein, dem Musikverein Lauenstein, der Lauensteiner Blechbläsergruppe, den
Jungbläsern und den Solisten Stephan Schmidt, Mario Frunske und Andi Hoderlein. Die
musikalische Gesamtleitung lag wieder in der gewohnt bewährten Hand von Dirigent
Frieder Apel. Zwar wurde der Konzertcharakter bewußt beibehalten, aber durch eine
geänderte Sitzpositition der Raum aufgelockert und mit bester Verköstigung auch die
leiblichen Sinne mit zum Ohrenschmaus verführt.
Mit einer 'Intrade' eröffneten die Bläser dann den musikalischen Abend. Der erste Teil
des Abends war dem Thema 'Liebeslieder aus alter und junger Zeit' gewidmet und das
besondere Augenmerk bei der Stückauswahl des Chores lag auf Liedern aus dem
Mittelalter, überwiegend aus dem 16. Jahrhundert. Dies wurde gleich zu Beginn mit den
Stücken 'Auf lasst uns singen' von Thomas Morley und 'Feinslieb du hast mich g´fangen'
von Hans Leo Haßler sehr deutlich.
Mit seinem ersten Soloklavierstück, einer 'Sonatine' eines unbekannten Komponisten
verzückte der 13jährige Stephan Schmidt nicht nur Moderator Erhard Witte. Nur der
Klavierklang war im Burginnenhof zu hören, während alle Anwesenden gespannt der
Instrumentalmusik lauschten und mancher Gast wünschte sich beim langanhaltenden
Beifall bestimmt, 'Man müsste Klavier spielen können....'.Nach dem Lied 'Nun sagt mir'
von John Downland des gemischten Chors erklang das nachdenklich machende irische
Volkslied 'Oh Danny boy' vom Musikverein Lauenstein. Mit den beiden Solisten an den
Trompeten, dem Jungbläser Jakob Stauch und dem Routinier Andi Hoderlein
überzeugten die Musiker stimmungsvoll geladen alle Zuhörer und sorgten mit den
Klängen für 'Gänsehautfeeling pur'.
Dem ehemaligen Streitlied 'Kommt ihr G´spielen', umgedichtet vom Coburger
Komponisten Melchior Frank, folgte der Nachwuchs vom Musikverein Lauenstein mit
seinem Auftritt. Die sechs Jungbläser, dirigiert von Michael Welsch, brachten ihr Erlerntes
mit den deutschen Volksliedern 'Ännchen von Tharau' und 'Im schönsten Wiesengrunde'
sehr gut herüber und ernteten ebenso Beifall. Erhard Witte wünschte für die Zukunft
weiterhin viel Freude am Musizieren, denn 'Musik hören ist sehr schön, aber selbst Musik
zu machen ist Tausendmal schöner.', so der Moderator.Die Überleitung und
Aufforderung zur gemütlichen kulinarischen Pause der Serenade bereiteten musikalisch
der gemischte Chor mit dem Lied 'Ihr Brüder, lieben Brüder mein' aus dem
Studentenschmauß von J.H. Schein , die Bläsergruppe spielte in einer Ravane 'Acht
Tänze aus Flandern' und der Chor lud mit dem 'Slowenischen Weinstrauß' mit dem
Tenorsolisten Mario Frunske zu erlesenem Traubenwein gerne ein.
Mit dem 'Trumpet tune' rief die Bläsergruppen dann nach der Pause zur weiteren Ruhe
und Aufmerksamkeit für Musik und Gesang.Belustigt waren alle Zuhörer vom
'gesungenen Gegacker' des Liedes 'Wann uns die Henn' von Baldassare Donati aus dem
16. Jahrhundert und gut gelaunt lauschte das lächelnde Publikum der Intrade der
Bläsergruppe. Die Zuhörer auch aktiv mit einzubinden versprach Moderator Erhard Witte
und bat bei den Variationen über Franz Schuberts Lied 'Die launische Forelle' von Franz
Schöggl genau dem Chor zu lauschen und erklärte die vier Teile kurzerhand zum kleinen
Musikquiz für die Komponisten und Namen der Lieder. Als Preis winkte eine Flasche
Rotwein, die am Tisch nach den richtigen Antworten der Gäste gleich sportlich geteilt
wurde.
Auf eine Zeitreise an den Anfang der 80er Jahre nahm Solist Stephan Schmidt alle
Zuhörer mit, als er sie am Klavier mit dem bekannten Stück 'Ballade pour Adeline' von
Richard Claydermann verzauberte.Alle Lieder waren den Gästen wohl bekannt beim
Swing-Medley von Bert Kämpfert, welches der Musikverein darbrachte und man konnte
sehen, wie die Gäste mit den Köpfen wippten und angedeutete zu den Melodien
schunkelten.
Der Brückenschlag vom 17. Jahrhundert zur Gegenwart gelang sehr stilvoll mit dem
Auftakt 'Viele verachten die edele Musik', perfekt gesungen vom gemischten Chor des
Gesangvereins zu einem weiteren Höhepunkt der Serenade im Burginnenhof. Die Hymne
des Boxers Henry Maske, die Filmmusik von Vangelis 'Conquest of paradies', mit
welchem sich der Musikverein eindrucksvoll verabschiedete wurde zu einem Spiel mit
den Gefühlen der Zuhörer. Bei den Trompetensolos in diesem Stück hatte nochmals Andi
Hoderlein die volle Aufmerksamkeit, auf den Gesichtern der Zuhörer konnte man von
ernster Konzentration, Nachdenklichkeit, Verzückung und viele weitere Gefühlsregungen
sehr deutlich ablesen. Mit dem traditionellen Volkslied 'Der Mond ist aufgegangen'
stimmte der gemischte Chor die Besucher zum Schluß auf die bevorstehende Nacht ein.
Nach lang anhaltendem Beifall forderte Dirigent Frieder Apel nochmals zum Mitmachen
des Publikums auf, bei der Zugabe alle Sänger kräftig zu unterstützen und so folgte nach
kurzem Vor- und Einsingen ein Marsch der verschiedenen Stimmen in die
Zuschauermenge und es erklang der dreistimmige Kanon 'Abendstille überall' im
Lauensteiner Burginnenhof.
Der Vorsitzende des Gesangvereins 1865 Lauenstein überreichte dem Dirigenten
Frieder Apel für die Gesamtleitung ein kleines Präsent, ebenso dem Dirigenten des
Musikvereins
Michael
Welsch,
dem
Solisten
Stephan
Schmidt
und
dem
unverwechselbaren Moderator Erhard Witte und forderte alle Gäste auf, gerne noch zu
verweilen.
Meldung verfasst von Simone Büttner