Audax Randonneurs Allemagne - ARA
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Audax Randonneurs Allemagne - ARA
http://www.ara.randonneure.de http://hh.randonneure-deutschland.de 15 Jahre Mitglied in der Randonneurs Mondiaux (RM) Audax Randonneurs Allemagne O R G A N I S A T I O N für L A N G S T R E C K E N R A D F A H R E R (ARA) kleine ARA History ● 1992–2008 BREVET DES RANDONNEURS MONDIAUX 200km-300km-400km-600km-1000km-1200km 17 Jahre Paris-Brest-Paris Qualifikation in Deutschland Í Í Í Í Í Í verwegene Radfahrer audax Randonneurs Randonneurlopp Randonnèe de lonque Distance Distancia de la biciclet ▪ Long-distance-cycling Langstrecken-Radfahren – Brevet Randonneur Mondiaux Pitkän matkan pyöraily На большие расстояния-на велосипеде Lange-afstand-fietsen Inhalt Prolog • Das Randonneur - Männchen • PBP 1991, 1995, 1999 • Randonneur • Krise -Abgrenzung- Identität • RM • PBP 2003 • Wissen und nicht vergessen • Flèche Allemagne • die Begriffe • PBP 2007 • Rückblick • Kurzer Bericht • Facts • Anhang aktuelle Medaillen / • ARA Orga-Team • Brevet Statistik- 1 • Dank an den ACP • ARA Zeitstrahl • Anhang Bericht / Fotos Statistik- 2 PROLOG Alles hat einen Ausgangspunkt ● … und dieser lag so Mitte der 80 er Jahren. Bis dahin reichen die Wurzeln der heutigen AUDAX RANDONNEURS ALLEMAGNE. In dieser Zeit sind auf ausgedehnten Radtouren in Skandinavien, Zentral- und Südeuropa und den USA emotionale und sportliche Spuren gelegt worden. Mein Motto: „ Folge deinem eigenen Weg “. Wer kennt nicht das Gefühl der grenzenlosen Freiheit auf dem Rad ? Das Erlebnis! Wer fuhr schon mal alleine 300km am Stück durch die Weiten Skandinaviens oder der USA? Diese Erfahrungen prägten! Ist das Sport, Abenteuer oder schon Randonneur? Diese Fragen stellten sich schon. Mitte der 80er traf ich dann auch Andreas Horscht aus Düsseldorf in Norwegen, der heute zum Urgestein der deutschen Randonneure-Szene zählt; er hatte was von einem “ungezügelten“ verwegenen Randonneur - einem „Vagabund“ auf Rädern. Andreas Horscht / Randonneur- Veteran Andreas zählt wie auch Peter Wylach zu denen, die mit dem Rad auch sehr, sehr viel vor hatten. Mit allen verbindet mich eine über 15 jährige aktive Randonneur - Freundschaft. Peter Wylach, der später auch ARA-Organisator wird, erwähne ich extra. Nur sehr wenige Randonneure in Deutschland verfügen über so viel BRM Erfahrungen wie er; ich verdanke ihm sehr viel. Mit Peter Wylach teile ich zahllose gemeinsame Randonneur–Erlebnisse die ich nie vergessen werde, u.a. 3 mal PBP, 7 mal 1000km BRM; von gut 20 mal den Super Randonneur habe ich mindestens 12 mit ihm gemacht, dazu mehrere Flèches u.v.m. Peter gehört weltweit zu den wenigen, die auch einen 2000km BRM gefahren haben. Bon Courage, Peter. 2 3 D Peter Wylach / Randonneur-Veteran as Marathonlaufen kam hinzu, wo man schon mal seine Grenzen spürte. Am stärksten prägten mich aber die verschiedenen skandinavischen Randonneure, ihre Charaktere und ihre Einstellung zum randonneurmäßigen Brevetfahren. Ein anderer Charakter, nationaler und internationaler Rad-Marathons die ich im Verlauf auch kennenlernte, entsprachen in letzter Konsequenz nicht meiner Philosophie und Vorstellungen vom Radfahren. Am nachhaltigsten haben mich die verschiedenen Randonneurtypen und die gemeinsamen Brevet-Erlebnisse geprägt und fasziniert. Viele Randonneure, die sich an den Brevets beteiligt haben und weiter beteiligen, kommen oft von vergleichbaren sportlichen Erlebnishintergründen zu den Randonneuren, weniger der reine Wettkampftyp. Kompetenz und Einstellung finden sich auch bei allen ARAOrganisatoren heute wieder- der sportlich Ambitionierte hat auch seinen Platz bei den Randonneuren. Darum wissen wir es einzuordnen, wenn von Langstrecke, Ultralangstrecke, Extremsport gesprochen wird. Wir Randonneure sind manchmal recht extrem und bewältigen dann riesige Distanzen auf dem Rad bei unseren Brevets. Distanzen von 200 bis 1200+ km - ohne Serviceteams und Materialwagen, das ist ein unvergleichliches nachhaltigeres Erlebnis, wie es bei durchorganisierten Radveranstaltung möglich ist. Diese Erkenntnis ist eine wichtige Säule unseres Sports. Denn RANDONNEURSEIN ist mehr als Radfahren, es ist eine Lebenshaltung und eine Hommage an die Lust und das Leiden beim Radfahren. Leidenschaft ist ein Teil unserer Identität. Das nun seit fast 2 Jahrzehnten als Randonneur und Organisator. Durch unsere organisatorische Tätigkeit in ARA und der Randonneurs Mondiaux wollen wir einen Teil davon in die Radwelt transportieren. Das „RANDONNEUR - MÄNNCHEN“… hat der Audax Randonneurs Allemagne Pate gestanden A uf dem ersten Blick hat es was ANACHRONISTISCHES ( gegen den Zeitgeist ), und scheint nicht in die moderne Radwelt zu passen. Es entspricht nicht dem gängigen Bild eines Rennradfahrers. Dem Erscheinungsbild nach steht es eher einem Radfahrer aus vergangener 3 Zeiten- den Anfängen des Radfahrens- nahe. Das stilisierte RandonneurMännchen vereint in sich Radsportgeschichte; mehr als andere dargestellte Radfahrer der Gegenwart. Es ist trendy, denn Randonneure sind heute trendy! Das Anwachsen der Randonneur-Bewegung ist Ausdruck einer Gegenbewegung, die dem zunehmenden Kommerz im Radsport ein Stück Ursprünglichkeit zurück geben will. Wir orientieren uns nicht am System „schneller“, „besser“, „teurer“ oder mehr Perfektionierung. Der Randonneur entspricht in Ausrüstung und Wesen nicht dem klassischen Rennradfahrer, sondern eher dem des Pioniers. Der stilisierte Radfahrer ist das ARA Logo. Das Logo signalisiert dem Betrachter, dass es sich um keinen alltäglichen Radfahrertyp handelt. Damit können wir uns identifizieren. Wir sind auch nicht alltäglich. Es hat was VERWEGENES, TYPISCHES, GESCHICHTLICHES. Was Typisches, was nur ein verwegener Randonneur richtig verstehen kann. Wer sich mit der Geschichte des Radfahrens auseinandersetzt, landet vielleicht irgendwann bei diesem „Typ Radfahrer“ und dann auch bei Paris-Brest-Paris. Reift bei einem der Wunsch, einmal im Leben PARIS-BREST-PARIS fahren zu wollen, so wird er ganz nebenbei auf die Audax Randonneurs Allemagne stoßen. Hier wird er die BREVET-ERFAHRUNGEN sammeln können, die ihn befähigen, auch PBP zu schaffen. Mit der zunehmenden Erfahrung kommt die Leidenschaft fürs Langstreckenfahren hinzu, die nötig ist, um PBP zu bewältigen. Müdigkeit und Energielosigkeit, Zweifel und Resignation gehören dazu wie die Entschlossenheit und der Mut, die 1200km mehr oder weniger „nonstop“ fahren zu wollen. Ein RANDONNEUR wird sich irgend einmal in dem „RANDONNEUR- MÄNNCHEN“ wiederfinden und sich identifizieren können. Die Nacht zählt zu den Besonderheiten beim Brevetfahren … 4 Es schult wieder alle Sinne, bereitet u.a. auf PBP vor und vermittelt unvergessliche Naturerlebnisse, die gepaart sind mit ganz persönlichen Erlebnissen. Man gewinnt Freunde hinzu, die aus dem „gleichen Holz geschnitzt“ sind. Reifenmontage bei Nacht während eines 400km QualifikationsBrevets in Mecklenburg-Vorpommern 2007 Fotos: Armin Quante, 400km BRM - Hamburg AUDAX RANDONNEUR Audax Randonneur - das steht für verwegene Radfahrer. Ihre Vorbilder sind die Pioniere der Langstrecke. Das ist ein französisches Wort und steht u.a. auch für Wandergeselle/ Vagabund - auf dem Rad - ein Langstreckenradfahrer wie wir es verstehen. Sein Wesen ist bestimmt durch seine Haltung zur Unabhängigkeit, Selbstständigkeit, seinen Mut und seine Verwegenheit beim Radfahren. ▼ Hier fährt….. Charles Terront, der Gewinner des ersten Paris-Brest-Paris von 1891, bei dem ersten 1200km Rennen. Eine der ältesten Audax Clubs der Welt, der AUDAX CLUB PARISIEN (ACP) v.1904, steht in der Tradition von Paris-Brest-Paris. Dieser Audax Club Parisien gibt den Randonneuren feste Strukturen, Prinzipien und Regeln „an die Hand“, wie sie die riesigen Distanzen vom 200 bis 1200 km 5 + ganz ohne Unterstützung von Begleitfahrzeugen bewältigen müssen. Denn auf diesen langen Distanzen (Brevet) ist ein Randonneur zuhause. Ein Zeitfenster und eine Kontrollkarte die HOMOLOGATION gehören zum Wesen eines RM Brevets dazu. Zwischenkontrolle eines RM Brevets: Zeit, Unterschrift, Stempel Er nennt sie BREVET, was so viel heißt wie: Prüfung oder Diplom. Audax Randonneurs Allemagne (ARA) ist eine vom AUDAX CLUB PARISIEN autorisierte Langstreckenradfahrer-Vereinigung mit „not-for-profit character“ und ebenfalls Mitglied der RANDONNEURS MONDIAUX (LM). Das ist die Organisation der internationalen Randonneure im Weltverband. http://www.lesrandonneursmondiaux.org/ Randonneurs Mondiaux (RM) ist eine „Creation“ des AUDAX CLUB PARISIEN; diese existiert seit 1983. Randonneurs Mondiaux ist der Weltverband der Langstreckenfahrer, er überwacht und homologisiert u.a. alle 1200km + BRM weltweit, die außerhalb Paris-Brest-Paris veranstaltet werden. Es gibt einen Präsidenten, der von der RM Versammlung bestimmt wird und der die Arbeit koordiniert und verwaltet. Neben den Initiativländern Frankreich, Belgien, Holland, Spanien, USA, Australien, England, Kanada und Schweden zählen heute ca. 30 Mitgliedsnationen dazu. Deutschland zählt seit 1992 unter dem Namen Audax Randonneurs Allemagne (ARA) dazu. WISSEN UND NICHT VERGESSEN AUDAX CLUB PARISIEN (ACP) Ohne das historische Radsportereignis Paris-Brest-Paris von 1891 und den AUDAX CLUB PARISIEN von 1904 wäre das, was wir heute Audax Randonneurs in Deutschland nennen, gar nicht denkbar. Î die Begriffe • RANDONNEURS MONDIAUX (RM) 6 • BREVET RANDONNEURS MONDIAUX (BRM) • AUDAX CLUB PARISIEN (ACP) • PARIS-BREST-PARIS Randonneur sind Trademarks und geschützt. Charles Terront mit seinem englischen Trainer H. O. Duncan. (Sieger einer inoffiziellen Hochrad-Weltmeisterschaft im Jahre 1886) Paris-Brest-Paris 1891 7 "Stärkung mit Rotwein, PBP 1911" Paris-Brest-Paris Ankunft PBP Champ Elysee, ca. 1911 8 Rückblick - EIINNEE KKLLEEIINNEE ZEEIITTRREEIISSEE ENTWICKLUNGSPHASEN ARA 0. 1986 bis 1991 1. Phase 1991 bis 1995 2. Phase 1996 bis 1999 3. Phase 2000 4. Phase 2001 bis 2003 5. Phase 2004 bis 2007 6. Phase 2008 bis 2011 ? Wie ist Audax Randonneurs Allemagne entstanden und wie hat die Randonneur-Bewegung in Deutschland sich entwickelt ? FACTS Das Laufen, speziell das Marathonlaufen hatte in den 80 Jahren schon Konjunktur und forderte auch mich 10 mal heraus. Marathonlaufen im In-und Ausland gaben die Ausdauergrundlage späterer Radmarathons und BREVETS. 1986 Erste Information über Paris-Brest-Paris durch den Schweden Tell HERMANSON bei einem Radmarathon in Finnland. Der BDR und die Zeitschrift tour verfügen über keinerlei Information, eine schriftliche Anfrage war negativ. Wer sich selbst finden will, darf andere nicht nach dem Weg fragen. (Paul Watzlawik, Philosoph, Therapeut, Autor) 9 1989 Kontakt zu Jean-Claude MUZELLEC, dem damaligen Präsidenten der RANDONNEURS MONDIAUX und 8-fachen PBP-Veteran aus Schweden. 1990 – 91 Weitere Begegnungen mit PBP- Veteranen Ingvar HANSSON, Bo Einar ERIKSSON und Ulf SANDBERG in Skandinavien und Kennenlernen der Prinzipien der Randonneure. Kennenlernen von Ulf Roeper in Hamburg. Randonneur - Portemonnaie (Beutel) von meinem Freund Ulf Sandberg aus Schweden, das 7 x PBP mitgemacht hat! RM BREVETS in Hamburg und ARA Kontinuität Aus einer individuellen Initiative und dem leidenschaftlichen Eintreten für das randonneurmäßige, verwegene Langstreckenradfahren ist 1992 in Deutschland Audax Randonneurs Allemagne (ARA) in Übereinstimmung mit dem Audax Club Parisien in Hamburg gegründet worden. In der Folge sind die ersten BREVETS RANDONNEURS MONDIAUX in Deutschland organisiert worden. Von Hamburg aus ist der sprichwörtliche „Stein (Rad) ins Rollen“ gebracht worden. Die Brevets Randonneurs Mondiaux sind etwas völlig Neues in Deutschland gewesen und haben vielen Radfahrern eine zusätzliche Dimension vom Radfahren aufgezeigt. Namen wie Martin Radwanski, Claus Czycholl, Ulf Roeper, Wolfgang Kulow, Christian Rakob, Matthias Brügel, Peter Wylach, Christoph Hammann, Dr. Reiner Medlin, Bert Pose, Jörgen Nielsen, Johannes Christiansen, Götz Rosowski, Jens Egon Jensen gehören zu den ersten BRM Randonneuren in Deutschland. Den ersten 600er RM Brevet fuhr ich alleine mit Wolfgang Kulow aus Heiligenhafen / Lensahn -Ostholstein. Unbestreitbar war und ist Paris-Brest-Paris Randonneur Motor und Motivation. Heute sind in Deutschland an 12 Startorten, von der Küste bis zu den Alpen, ARA-Organisatoren tätig, die die BRM organisieren und populär machen. Die „Geburtshelfer“ und Wegebegleiter der heutigen Organisation Audax Randonneurs Allemagne sind und waren alle aktiven Randonneure, die sich seit ihrem Bestehen aktiv beteiligt haben. Sie alle haben mitgeholfen, durch ihre Arbeit sowie durch die Teilnahme an den Brevets, ARA aufzubauen und bekannt zumachen. Verschiedene Abschnitte der noch kurzen ARA Geschichte werden in Folgendem dargestellt. 10 Die Väter und Mütter der heutigen ARA sind mehrere, ohne sie wäre die Kontinuität und Ausbreitung in Deutschland über den langen Zeitraum in dem Maße nicht möglich geworden. Zu diesen Personen zählen: Hermanson, Tell, IF Fredrikshof, Stockholm 1986 Audax Nordique 1989 RM Präsident, 1991, Muzellec, Jean-Claude, Suede Hannsson, Ingvar, Suede, Audax Nordique Krogh, Helge, Audax Randonneurs Dänemark 1991, Audax Randonneurs Dänemark 1991 Parisien France 1992, Kristiansen, Johannes, Lepertel, Robert et Suzanne, Audax Club Theobald, Pierre, Audax Club Parisien, Gualbert Audax Club Parisien, Faburel, Jean- Roeper, Ulf Kummerfeld b. Hamburg 1991, Czycholl, Claus und Auli, Hamburg, Audax Randonneurs Allemagne 1991, Peter, Geltow, ARA Berlin/Brandenburg 19(93)-97, Kalkofen, Richard, Buchholz b. Hamburg, Audax Randonneurs Allememagne 1999, Pappenheim, ARA Nordbayern 2000, Grawe, Michael, Dülmen 2000, Weimann, Karl und Heidi, Amann, Jürgen, München, ARA München. 2000, Kirschner, Martin, Gießen, ARA Hessen 2001, Kienert, Carsten, Rheinfelden, ARA Südschwarzwald, Niederrhein 2002, Koth, Michael, Viersen ARA Dr. Paffrath, Rainer, Brühl, ARA Köln Bergisches Land 2003, Krohne, Uwe, Hess. Oldendorf, ARA- Weserbergland 2004, Wolfenbüttel, ARA- Niedersachsen 2004, 2004, Wylach, Ascheberg v., Christian Hilgers, Olaf, Altenbach, ARA –Sachsen Linder, Jörg, Baden-Baden / Rastatt, ARA-Baden Württemberg 2004, Rakers, Bernd, Lohne, - ARA- Emsland 2004, Stefan, Kiel ARA-Schleswig-Holstein 2004, Omlo, John, 2004, Landtau, Beyreuther, Jörg, Unterwössen, ARA Südbayern 2006. 12e Paris-Brest-Paris 1991 11 ARA 1991 ZEITSTRAHL 1991–2008 Eine legendäre Strecke Paris-Brest-Paris Vom 26. bis 30. August 1991 kamen wieder 3273 Randonneure zum legendären „Rennen“ Paris-Brest-Paris Randonneur, das zum 12. Mal ausgetragen wurde. Diese 1200km lange, schwere Fahrt hat 1891 zum erstenmal stattgefunden. Seitdem kommen alle vier Jahre Langstreckensportler aller Altersgruppen aus aller Herren Länder (20 Nationen). Aus ganz Europa so wie Russland, Japan und Afrika, aber auch aus Australien und den Vereinigten Staaten kommen Randonneure, um auf der gnadenlosen Strecke ihre Leistungen zu messen. Die klassische Strecke ist heute kein Rennen mehr, sondern ein Brevet des Audax Club Parisien; jedem Teilnehmer wird daran liegen, die bestmögliche Zeit zu fahren und 90 Stunden zu unterbieten, die als maximale Zeit gelten. Dieses ist für Randonneure aus aller Welt eine individuelle Zielsetzung, aber auch ein großer Augenblick der Freundschaft und gegenseitigen Unterstützung. Ulf Roeper aus Kummerfeld bei Hamburg und der Hamburger Claus Czycholl nehmen 1991 als erste Deutsche an PARIS-BREST-PARIS Randonneur teil und finishen erfolgreich. Ulf Roeper SR Medaille Claus Czycholl 12 Paris-Brest-Paris heißt aber auch nachts zu fahren und verlangt eine gute und solide Vorbereitung (Qualifikation). Ihre Qualifikationen absolvierten sie in Skandinavien. 1991 Brücke in Brest Andreas Gruner aus Karlsruhe, der in der Kategorie Paris-Brest-Paris Audax im geschlossenen Verband mit 220 Teilnehmern teilnahm, finisht ebenfalls. Medaille beim 100jährigen Paris-Brest-Paris 13 Zum 100-jährigen Jubiläum fanden PBP Audax und PBP Randonneur gleichzeitig statt. Die erste Teilnahme von Claus Czycholl löste bei ihm die Initialzündung für die spätere Gründung der Audax Randonneurs Allemagne aus. Als Person schließe ich mich der Audax Nordique an. (DK, S, N und FI) 1992 Besuch des AUDAX CLUB PARISIEN in Hamburg durch den ACP Präsidenten Robert Lepertel mit seiner Frau Suzanne. AUDAX RANDONNEURS ALLEMAGNE wird initiiert. Der Beginn der BRM in Deutschland. … wer Freunde finden will die aus dem „gleichen Holz geschnitzt“ sind, wird sie bei der Audax Randonneurs Allemagne finden können… 1993 Aufnahme in RANDONNEURS MONDIAUX (Weltverband der Langstrecken Radfahrer), Organisation der ersten deutschen Super Randonneur-Serie (200, 300, 400 und 600km) nach französischem Vorbild in Hamburg. 1994 zweite SUPER RANDONNEUR-Serie in Hamburg. 13e Paris-Brest-Paris 1995 1995 Zum 2. Mal nehmen Deutsche an PARIS-BREST-PARIS Randonneur teil. ARA organisiert 2 mal die Super Randonneur-Serie (200 bis 600km) als Vorbereitung für PBP in Hamburg. Die ersten deutschen PBP-Qualifikations-Brevets wurden ein Erfolg. Hamburg wird „Mekka“ der Langstreckenszene in Deutschland. Der Kreis der Paris-Brest-Paris Absolventen in Deutschland erweiterte sich, die Finisher: Andreas Horscht, Wilfried Föhl, Albert Kratzer, Karl Weimann, Michael Wiegand, Jürgen Amann, Peter Goldmann, Hermine Stampa-Rabe, Bert Pose, Peter Wylach, Bernhard Schlegel, Dieter Singer, Gerd Dalchow, Michael Nassauer, Thoralt Neumann, Christoph Hammann und Ulf Roeper u a. gehörten dazu und werden Multiplikatoren für den Randonneurgedanken in Deutschland Anmerkung Viele der Randonneure kamen auch von verschiedenen anderen sportlichen Disziplinen wie: Marathonlaufen, Rudern, Schwimmen, Bergsteigen, Tauchen, Triathlon und sogar vom Segelfliegen. Auch beim ersten PBP 1891 waren im Teilnehmerfeld viele gute Langstreckenschwimmer, Kanalschwimmer und Läufer mit einer besonderen Ausdauerfähigkeit. 1995 Mit ca. 30 deutschen Randonneuren startet ARA zum legendären 13. internationalen Paris-Brest-Paris Randonneur. 26 haben gefinished, darunter die erste deutsche Frau, Gertrud Koeder. Ein Erfolg, und ein erster Artikel erscheint in 14 der tour. Erstellung des ersten nationalen PBP-Trikots für die deutschen Teilnehmer. Erstes 1000km RM Brevet in Hamburg mit 18 Randonneuren. 1996 Ein Jahr der Konsolidierung der Brevet-Szene. 1997 Die fünfte Super Randonneur-Serie in Folge in Hamburg. Ausweitung der ARA Startorte: Peter Wylach (Berlin/Brandenburg) beginnt mit der Organisation von ARA- RM-Brevets in den neuen Bundesländern. Ein zweites 1000km RM Brevet wurde in Hamburg durchgeführt. 1998 Die sechste Super Randonneur-Serie in Hamburg. Drittes 1000km RM Brevet in Hamburg. In Dülmen (NRW) findet das erste BRM statt. 14e 1999 Paris-Brest-Paris 1999 Zum dritten Mal hintereinander organisiert ARA die Paris-Brest-Paris-Qualifikation und beteiligt sich mit 94 gemeldeten Randonneuren am „Mekka“ der Randonneure. 85 haben PBP gefinischt. Wiederum doppelte Super Randonneur-Serie als Vorbereitung für PBP in Hamburg. Teilqualifikationen in Berlin/Brandenburg und Dülmen. Ein viertes 1000km RM Brevet gehörte wieder dazu. Die erste Damengruppe aus Deutschland ist am Start: bestehend aus Gertrud Koeder, Hermine Stampa-Rabe und Ulrike Frost. Ein spezielles deutsches PBP-Trikot wird wieder getragen. ! „Wer einmal in seinem Leben Paris-Brest-Paris gefahren ist, ist nicht mehr derselbe“ (aus Cyclotourisme 1999) 15 aktuelles Organisations-Team v.l.n.r. hinten: Jörg Linder, v.l.n.r. vorne: Auli Czycholl, Uwe Krohne, Peter Wylach, Jörg Beyreuther. Olaf Hilgers, ARA Bernd Rakers, Michael Koth, Karl Weimann, John Omlo. Chrsitian v. Ascheberg, Claus Czycholl, 2007 Heidi Weimann, Dr. Rainer Paffrath, o. Bild: Stefan Landtau, Richard Kalkofen. Funktions-Schwerpunkte im ARA Team Claus + Auli Czycholl Offizieller ARA Repräsentant. Partner und Korrespondent des AUDAX CLUB PARISIEN. RM Vertreter. Zentraler Koordinator der ARA Angelegenheiten. Organisation der Anmeldungen für die deutschen PBP Teilnehmer 1995 - 2007. Mit -Organisator des 1. Flèche Allemagne 2005. Dr. Rainer Paffrath Organisator von Flèche Allemagne 2006, 2008. Betreuung der Homepage Flèche Allemagne, Entwurf des ARA - Trikots 2007 und Mitwirkung bei der Realisierung. Michael Koth Organisator von Flèche Allemagne 2006, 2008. Bearbeitung der SR Randonneur- und Randonneur 5000 Medaillenanträge. Karl + Heidi Weimann Betreuung der ARA Homepage. Trikotrealisierung und Vertrieb der ARA - Trikots 2003 und 2007. Richard Kalkofen Übersetzungen, PBP Anmeldeverwaltung 2003 und 2007, Pressekontakte, spezielle Aufgaben. KRISE - ABGRENZUNG - IDENTITÄT 16 2000 W er kann Paris-Brest-Paris von 1891 richtig interpretieren? Im Jahr 2000 kam ein Streit über den richtigen Weg auf, - u.a. über Assoziation, Organisationsstrukturen, Selbstverständnis, Eigenständigkeit, Legitimation, ACP Akzeptanz, Identität und andere Inhalte. Das Prinzip der freien Assoziation von Brevet- Organisatoren bleiben wichtigste Prinzipien. Die Einfachheit und das niedrige organisatorische Niveau bei der Durchführung von Brevets bei gleichzeitiger Unabhängigkeit von Sponsoren und Firmeninteressen bleibt ein Grundsatzprinzip. Es wird von Einzelnen nicht verstanden, da andere Systeme unseres Lebens auf „weiter“, „schneller“, „höher“, „besser“ „teurer“ und auf Perfektionierung ausgerichtet sind. Formalistische Strukturen und „Bevormundung“, die den Erlebniswert der Brevets mindern, werden abgelehnt. In Deutschland, - dem Land der Vereine, wo es schon 544.701 e V. gab, (Stand 2000) sollte keiner mehr hinzukommen. Unsere Mitgliedschaft liegt bei den Randonneurs Mondiaux dem Weltverband der Randonneure. Wir sind gegen „Vereinsmeiers Bürokratie-Mehrkampf“. Nicht der e.V. mit seinen Strukturen und Satzungen ist das Entscheidene, sondern engagierte und handelnde Menschen, die von einer Sache überzeugt sind. Die Krise konnte überwunden werden, wenn auch mit Trennung von einem vorübergehenden Startort. Die 9. Super Randonneur Serie ist wieder ein Erfolg, diesmal mit den neuen ARA Startorten Fränkische Alb in Osterdorf und München; 43 Randonneure haben den Super Randonneur geschafft. Beginn einer erfolgreichen Brevetarbeit im Süden der Republik. Mit der ersten Super Randonneur-Serie im Süden Deutschlands beginnt eine nachhaltige, gute Aufbauarbeit. 2001 Neue ARA-Startorte. Gut verteilt über die Republik organisiert ARA mit zuverlässigen PBP Finishern und Organisatoren die Arbeit unter den Bezeichnungen: ARA Hamburg, ARA Berlin/Brandenburg, ARA München, ARA Nordbayern- Fränkische-Alb und ARA Hessen. Insgesamt nahmen die Teilnehmerzahlen bei den Brevets zu. 156 Teilnehmer bei 200km, 108 - 300km, 81 - 400km, 57 - 600km, – 23 1000km, - 3. Erstes 1000km RM Brevet in Nordbayern. 2002 Neue ARA Startorte am Niederrhein (NRW) und im Südschwarzwald mit den Organisatoren Michael Koth und Carsten Kienert, die neben Radfahren auch passionierte Langstrecken-Läufer sind. Für etliche Randonneure entfiel endlich auch die lange Anreise nach Hamburg (ökologische Gesichtspunkte spielten auch eine Rolle), um an den Brevets teilzunehmen. Neuorientierung. Zweites 1000km RM Brevet in Nordbayern mit 14 Teilnehmern. 15e 2003 PARIS-BREST-PARIS 2003 Das ist das Jahr, in dem Audax Randonneurs Allemagne zum 4. Mal an Paris-Brest-Paris Randonneur teilnimmt. Knapp 190 Randonneure haben sich über 17 ARA für PBP qualifiziert und 185 haben die Distanz erfolgreich absolviert. ARA Köln/Bergisches Land und ARA Südschwarzwald haben sich mit der Organisation von Teilqualifikationen für PBP neu engagiert. In Nordbayern und Niederrhein konnten die Randonneure zusätzlich den 1000km RM Brevet als PBP-Vorbereitung nutzen. Es gab 31 Teilnehmer, die homologisiert wurden. Erneut wurde ein nationales PBP-Trikot erstellt, das die deutschen Randonneure in ihrer Vielzahl im internationalen Randonneurstrom von über 4000 Teilnehmern aus 28 Nationen bei Tag und Nacht als deutsche Randonneure erkennbar machte. Dr. Rainer Paffrath, PBP Finisher von 1999, beginnt in diesem Jahr in der Region Köln/Bergisches Land mit einem 200 und 300km Brevet seine Tätigkeit in der ARA Organisation. Von 8 Startorten aus werden nun 36 RM Brevets von 200 bis 1000km durchgeführt, zu denen sich nahezu die doppelte Anzahl für PBP, verglichen mit 1995, anmelden konnten. Wesentlich mehr hätten sich für die „Olympiade der Randonneure“ qualifizieren können. Nach dem internationalen Klassement des ACP für die teilnehmenden Nationen für PARIS-BREST-PARIS Randonneur, hat ARA den 3. Rang erreicht. Der Sprung von 2 Teilnehmern 1991 auf ca.185 im Jahre 2003 war respektabel. Die kleine Frauenfraktion betrug beim Start in Paris 4 Personen. Homologisiert wurden davon drei, darunter die jüngste Teilnehmerin bei PBP 2003: die 18-jährige Deutsche Fiana Staib aus Bayern. Bei den Männern war der älteste deutsche Teilnehmer, Friedhelm Lixenfeld aus Hamburg, mit 72 Jahren zum ersten Mal dabei. Anmerkung 2003 Das war aber auch das Jahr der Randonneure und PBP-Finisher Uwe Krohne, Christian v. Ascheberg, Stefan Landtau, Jörg Linder und Olaf Hilgers; sie haben Paris-Brest-Paris Randonneur zu ihrem persönlichen Erlebnis werden lassen und engagierten sich fortan bald als ARA Organisatoren. 200.001. 200km RM Brevet e Anlässlich des gefahrenen 200.001 200km RM Brevet, verleiht Dominique LAMOULLER, Président de la Fédération Française de Cyclotourisme FFCT, weltweit 100 Ehrenmedaillen an verdiente Randonneure, die “Grands Randonneurs“. Darunter die deutschen Randonneure Michael Wiegand, Peter Wylach, Martin Kirschner, Karl Weimann und Claus Czycholl. 2004 ARA Durch eine erneute bewusste Aufnahme von PBP- Finishern in das Organisatoren-Gremium erfolgte eine Ausweitung der Startorte nach Schleswig-Holstein–Kiel, Weserbergland- Hess. Oldendorf, Sachsen -Altenbach b. Leipzig, Niedersachsen-Wolfenbüttel, Baden-Württemberg-Rastatt, Emsland-Lohne (deutsch-holländ. Grenzregion). Das bedeutete eine Verbreitung der deutschen Randonneurbewegung in der ganzen Republik. Der „klassische Vierklang“ von 200-, 300-, 400- und 600km der Super Randonneur, wird zum jährlichen Pflichtprogramm vieler Randonneure. Heidi und Karl Weimann organiseren wieder ein 1000km BRM. 18 Auf den inzwischen obligatorisch gewordenen ARA Organisatorentreffen werden 12 Mal jährlich Beschlüsse diskutiert und gefasst. Auf dem Wankumer Orga-Treffen am Niederrhein, ist der Beschluß gefasst worden, Flèche Allemagne nach französichem Vorbild durchführen zu wollen – verglichen mit Flèche Velocio des ACP. Flèche Allemagne Kapitän Ein Flèche-Team besteht aus 3-5 Fahrern Nach den Regeln muss das Ziel nach 24 Stunden von unterschiedlichen Startplätzen und Kilometer-Distanz aus erreicht werden. Das Ziel ist die historische Wartburg bei Eisenach in Thüringen. Der 1. Start für die 23 gemeldeten Teams war an Christi Himmelfahrt, 5. Mai 2005. 17 Teams aus der ganzen Republik und dem Ausland haben es geschafft und konnten homologisiert werden. Mit 548 km, der längsten gefahrenen Distanz, erreichte das Sieger-Team die Wartburg; 360km ist für alle das Minimum. Der ACP unterstützt das Vorhaben, homologisiert den Flèche und ist somit offizieller Teil der Randonneur 5000-Wertung und wird im Weltkalender der Randonneurs Mondiaux aufgenommen. Wartburg bei Eisenach http:// fleche.randonneure-deutschland.de Warum Wartburg bei Eisenach? Bei der Festlegung des Flèche-Ziels spielten folgende Überlegungen eine Rolle: • Es sollte so nah wie möglich am geografischen Mittelpunkt Deutschlands sein. 19 • Es sollte ein neues Bundesland sein. • Es sollte eine historische und zugleich typisch deutsche Begegnungsstätte (Burg) für alle Randonneure im Herzen der Republik sein. • Es sollte die historische Wartburg mit ihrer über 1000-jährigen und bedeutsamen Geschichte für Deutschland und die Stadt Eisenach in Thüringen sein. Eisenach liegt Nahe am geografischen ● Mittelpunkt Deutschlands 2005 1. Fléche Allemagne zur Wartburg bei Eisenach In diesem Jahr stand das Gelingen des 1. Fléche Allemagne im Mittelpunkt der Aktivitäten, was von der Teilnehmeranzahl und der Atmosphäre her ein sehr gelungenes Gemeinschaftserlebnis außerhalb von PBP darstellte. Die verantwortliche Pionierarbeit für den 1. Fléche Allemagne lag in den Händen von Martin Kirschner, Auli und Claus Czycholl, sowie im Zielbereich auf der Wartburg bei Tina und Heidi Weimann. Mit 95 Personen fand ein gemeinsames Essen im Bürgerhaus der Stadt Eisenach in Anwesenheit von Bob und Suzanne Lepertel vom Audax Club Parisien und unseren schwedischen Gästen aus Stockholm statt. Rahmenschild der Flècheteams 2005 Es konnten 5 komplette Super Randonneur-Serien realisiert werden, und zwar in den Regionen Nordbayern, Niederrhein, Emsland, Hessen und Hamburg. 63 Randonneure konnten sich Super Randonneur nennen. Nordbayern führt sein fünftes 1000km RM Brevet durch und zählte mit seiner Teilnehmerzahl zu dem meist besuchten 1000er innerhalb der Randonneurs Mondiaux. Ebenfalls führte ARA Schleswig-Holstein ein 1000km RM Brevet durch. Michael Koth von ARA Niederrhein übernimmt die Verwaltung der Randonneur 5000 -und Super Randonneur Medaillen. 20 Geheimkontrolle 2006 Der zweite Flèche Allemagne liegt 2006 in der organisatorischen Verantwortung von Dr. Rainer Paffrath von ARA Köln/Bergisches Land und Michael Koth von ARA Niederrhein. 17 Flèche-Teams erreichen nach 24 Stunden die Wartburg bei regnerischem Wetter und werden homologisiert. 2006 Rund 80 Fahrer haben den Super- Randonneur geschafft und über 300 Randonneure haben sich an den 200km Brevets beteiligt. Sechs Super Randonneur- Serien wurden organisiert von ARA u.a. in Schleswig-Holstein, Hamburg, Hessen, Emsland, Niedersachsen und Nordbayern und das im wichtigen Vorjahr des nächsten P-B-P Jahres 2007! ARA Nordbayern führt sein 6. 1000km RM Brevet durch. Beleuchtungskontrolle 16e PARIS-BREST-PARIS 2007 21 Begeisterung an der historischen Strecke Sammeln vor dem 16.ten PBP Start 2007… I m vergangenen Jahr zeichnete sich schon ein vermehrtes Interesse für das bevorstehende Paris-Brest-Paris Randonneur ab. Alle ARA-Organisatoren führten die komplette Qualifikations-Serie durch für die bevorstehende „Olympiade der Randonneure“ - dem großen Fest der internationalen Radfahrer. Das waren 12 mal die Super Randonneur-Serie von 200 bis 600km. * in Hamburg wird sie im PBPJahr traditionell doppelt gefahren. In Nordbayern fand zusätzlich ein 1000km RM Brevet statt, es war das siebte 1000km Brevet. Ein fast explosionsartiges Interesse wird von allen ARA Startorten gemeldet. Über 675 Randonneure besuchten die 200km-RM Brevets und über 450 haben die Auszeichnung Super Randonneur und damit die Qualifikation für ParisBrest-Paris erreicht. Knapp 400 deutsche Randonneure hatten sich für PBP gemeldet und 292 deutsche Randonneure haben PBP gefinisht. Der Magnet PBP zieht weltweit Randonneure an, auch vermehrt aus Deutschland. Das Brevetfahren 22 und die Langstrecke sind trendy geworden, und das ist das Verdienst von ARA. (Wir sind ein wenig darauf stolz und wissen uns voll im Trend). Das 16. Paris-Brest-Paris mit seinen 5300 gemeldeten Teilnehmern gilt als eines der schwersten seiner Geschichte, wegen sehr widriger Wetterverhältnisse vom Start bis zum Ziel, ein. 1229 km mit teilweise starkem Regen und Wind bei Tag und Nacht. ACP-Organisatoren sprechen vom schwersten PBP Randonneur seit 1956, da wundert es nicht, dass über 1700 Randonneure nicht ins Ziel kamen und abbrachen oder außerhalb der 90 Stundenfrist waren. Von 397 deutschen Randonneuren die sich gemeldet hatten, haben 292 gefinisht. Unseren herzlichen Glückwunsch! Die Paris-Brest Teilnehmer werden in 8 Sprachen begrüßt 23 Vor dem Start zum 16. Paris-Brest-Paris Randonneur in St. Quentin en Yvellines Paris – Brest – Paris 2007 oder- die Mutter aller Prüfungen Beginnen ist Stärke, vollenden können ist Kraft! Laotse, 4 -3 Jahrh. v. Chr. Dieses 16te PBP war schon bemerkenswert und unterschied sich von den vorausgegangen doch sehr! Es wird allen Teilnehmern als ein ganz besonderes Abenteuer in Erinnerung bleiben: Weißt Du noch- damals PBP 2007? Wer hätte es gedacht, dass mal nicht die Sonne scheint in Paris? Von Dauerregen war nie die Rede bislang- das war die eigentliche Überraschung. Waren doch die letzten vier PBP, die ich miterlebt habe, bestimmt von Sonne und Wärme (außer nachts natürlich)- Die - erzählten und geschriebenen Erfahrungen- waren in der Tendenz als hart mit unzähligen Hügeln beschrieben worden. Die Sonnencreme und nicht die Regenjacke dominierte als wichtigstes Utensil. Aber wir Randonneure wissen, dass Brevetfahren kein Hallensport ist. Wir rechnen auch mit Regen. Dass PBP die Herausforderung für einen Randonneur schlechthin ist, hat sich erneut bestätigt. Wie eine Naturgewalt hat sich die alte Diva aufgebäumt und sich dagegen gewehrt, von jedem erobert zu werden. Es gilt auch diesmal- eigene Grenzen wurden verschoben, bisherige Erfahrungen wurden 24 um neue Dimensionen bereichert. Das ist bei mir und vielen anderen Randonneuren auch so eingetreten. Dank an den Audax Club Parisien. Dank an Pierre Theobald und Jean-Gualbert Faburel stellvertretend für die vielen großen Helfer auch hinter den Kulissen, die zum Gelingen des 16ten PBP beigetragen haben. Danke für die exzellente Organisation, - wir Randonneure wissen die Arbeit zu schätzen. Es war wieder wunderbar, dabei gewesen zu sein - bei der Olympiade der Randonneure. Vielen herzlichen Dank und weiterhin Bon Courage ACP ! Claude Lepertel, Pierre Theobald und die vielen Helfer des PBP 2007 P a r i s - B r e s t - P a r i s m u s s w e i t e r – l e b e n, wir freuen uns schon auf 2011! Bon Courage et Bonne Route im Namen der Randonneure und des ARA Teams Claus Czycholl Audax Randonneurs Allemagne © Text und Typographie, Claus Czycholl, AUDAX RANDONNEURS ALLEMAGNE, Hamburg 12/2007 Quellen: Bilder & Grafiken, Armin Quante, Claus Czycholl, Ulf Roeper, Peter Hudley, Karl Weimann, Joachim Janssen, Waltraud Schulze, Peter Wylach, Oliver Leibbrand, Maindru Photo, ACP, Dr. Rainer Paffrath, Pütz- Design, Eisenach Touristik. Historische Quelle: „Bild PBP 1891“- aus:Mit dem Rad durch zwei Jahrhunderte. Quellen für die drei schwarz/weiß Abb.: " Aus: Budzinski Archiv Spezialsammlung zum Radsport der Zentralbibiliothek der Deutschen Sporthochschule Köln. 25 - Die ARA Geschichte wird weiter fortgeschrieben und laufend ergänzt - s. A n h a n g BRM/ACP Medaillen BRM 200km BRM 1000km BRM 300km BRM 400km Super Randonneur BRM 600km Randonneur 5000 26 BRM Super RANDONNEUR-SERIE 200km,300km,400km 600km in einem Jahr in Deutschland-organisiert durch ARA *Doppel-Brevet-Serie x* ARA Hamburg ( 1991) 1993 1994 1995 1996 durch ARA-Hamburg 2x* 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2x* 2x* 2003 2004 2005 2006 2007 2008 ARA München 2000 2001 2002 2003 ARA Nordbayern 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 ARA Dülmen 2000 ARA Hessen 2001 2002 2003 2004 ARA Berlin/Brandenburg 2003 ARA Niederrhein 2003 ARA Emsland/ holl. Grenze 2007 2008 2005 2006 2007 2005 2007 2005 2006 2007 2008 ARA Schleswig-Holstein 2006 2007 2008 ARA Niedersachsen 2006 2007 ARA Baden-Württemberg 2007 2008 ARA Weserbergland 2007 2008 ARA Köln/Bergisches Land 2007 2008 ARA Sachsen ARA Südbayern 2007 2007 2008 27 ARA RM Brevet Statistik Die Statistik von ARA belegt mehr als viele Worte die Entwicklungstendenzen der RM Brevets in Deutschland seit 1991. Die Paris-BrestParis Jahre 1995, 1999, 2003 und 2007 markieren jeweils den organisatorischen und sportlichen Höhepunkt. PBP ist der Fixpunkt der Randonneure weltweit und für ARA ist es ein Teil der Identität. 1000km RM Brevets in Deutschland- organisiert durch ARA Jahre ARA Hamburg ARA Nordbayern ARA Niederrein ARA Schleswig-Holstein 1995 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2005* 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2003 2005* * gemeinsames Projekt ARA HH und Schleswig-Holstein mit Start in Kiel Die Randonneur-Veteranen, die 3 *, 4 * oder 5 ** - fache Paris-Brest-Paris Finisher seit 1991 sind, kommen aus folgenden Regionen der Republik: Hamburg Claus Czycholl,** Gösta Dreise, * Bernd Rosowski, * Heinz Lübken, * Burkhard Sielaff, * Michael Nassauer* NRW Dr. Rainer Paffrath, * Rainer Massen, * Jöerg Hennlein, * Peter Zinner, * Andreas Horscht. * Bayern 28 Karl Weimann, * Bernd Eibisberger, * Jörg Beyreuther, * Wilfried Föhl. * Berlin Peter Wylach, * Georg Dascher. * Hessen Michael Wiegand Baden-Württemberg Gerd Hamm. * * der älteste deutsche PBP Teilnehmer 2007 ist Friedhelm Lixenfeld aus Hamburg mit 76 Jahren. 2 x Finisher. Nationales Trikot der deutschen PBP- Equipe 2007 ANHANG Eine Beispielgeschichte wie man zu Paris-Brest-Paris kommen kann. (Auszüge) „Es ist sehr spannend, wie man zu PBP kommt. Es ist von vielen Zufällen und Umständen abhängig. Genauso zufällig, wie man im Leben einen Freund trifft, ihn über viele Jahre begleitet, ihn schätzen lernt und viele gemeinsame Dinge mit ihm erlebt – sehr schöne und weniger schöne. Wenn man zurückblickt, ist es aber ganz logisch, dass man ihn getroffen hat! Der Beweis folgt hier: 29 A ls Kinder verbrachten meine Schwester und ich unsere Ferien mit unseren Eltern im Ausland. Meistens in Frankreich. Wir fuhren an die Cote d’azur, nach Korsika, in die Normandie, nach Paris, in die Bretagne, in die Alpen und in die Provence. Mit 18 Jahren wurde das Gepäck auf den Gepäckträger geschnallt und die Schweizer und die französischen Alpen bezwungen. Die Franzosen mag ich – sie haben Lebensart, sind im Kern herzlich und gnadenlos traditionsbewusst. Dazu kam der Radsport. In den Sommerferien 1977 lesen wir in der Zeitung, daß ein Deutscher namens Didi Thurau bei der Tour de France einige Tage das gelbe Trikot trägt. Tour de France? Mit dem Rad durch ganz Frankreich? Eine unglaublich Idee! Diese Radsportler sind unglaubliche Menschen, denke ich als kleiner Junge und bin begeistert. Im Jahr 1985 kauft mein Vater mir ein gebrauchtes Rennrad, ein Colnago, für 400 Euro. D ie Abschlussfahrt meiner Schule führt meine Klassenkameraden und mich im selben Jahr in die Bretagne. Als Halbstarke wollen uns die Erinnerung an diese tolle Reise mit einem Souvenir erhalten und erleichtern die französische Staatsbahn SNCF um ein Zugschild. Die französischen Leser mögen dies bitte 1000 mal entschuldigen. Aber es kann doch kein Zufall sein, was auf diesem Zugschild steht, oder? Souvenir E nige Jahre und viele Radkilometer später treffe ich bei einer Dienstreise in Esbjerg, Dänemark, einen Dänen namens Bertil Grand (dieser wird sich nicht an mich erinnern. Falls er diese Zeilen liest, möge er sich melden!). Sein Chef und mein Chef denken, daß wir über ein Marketingkonzept diskutieren. In Wirklichkeit sprechen wir über ein unglaubliches Erlebnis, das Bertil im Jahr 1991 hatte: Paris-Brest-Paris. Zum ersten Mal höre ich von diesem Radsport-Mythos. Aufgrund der Sprachschwierigkeiten habe ich nicht alles verstanden, aber der Name hat sich fest in mein Gehirn eingebrannt: Paris-Brest-Paris. W ieder einige Jahre später – im Jahr 1998 - trainiere ich auf einsamen norddeutschen Straßen. Ein Radfahrer kommt mir entgegen. Er trägt eine Skibrille und führt etwas Gepäck mit sich. Nach einigen Minuten beschließe ich, umzudrehen und den ungewöhnlichen Radfahrer einzuholen, um zu fragen, wohin er führe. Er antwortet, daß er am Vorabend zu einem „Brevet“ über 400 km gestartet sei. Mir klingelt es in den Ohren: hat dieser Fahrer am Ende etwas mit dem sagenumwobenen Paris-Brest-Paris zu tun? Er hat damit zu tun! Über ihn erfahre ich die Adresse von Claus Czycholl, dem deutschen Randonneur-Urgestein. Dann geht alles ganz schnell. I m Herbst desselben Jahres nehme ich zum ersten Mal an einem BRM über 200 km in Hamburg teil. Unterwegs erzählen die Fahrer, daß im folgenden Jahr die 14. Ausgabe von Paris-Brest-Paris stattfinden würde. Ich erinnere mich genau an diese Schlüsselsekunde: mir war sonnenklar, daß ich dabei sein würde... Seitdem habe ich einen Freund gewonnen. Einen überaus treuen Freund. Ich teile mit ihm unglaubliche Erlebnisse, die ich meinen Lebtag nicht vergessen werde. Wenn es einmal im Leben nicht so gut läuft, erinnert mich mein Freund, daß nach dem harten Anstieg zum Roc Trévezel eine wunderbare Abfahrt folgt, die mühelos zu bewältigen ist. Dieser Freund ist zudem immer motiviert und positiv; er hat mich überzeugt, daß man auch extrem schwierige Dinge schaffen kann. Wahrscheinlich aufgrund seines hohen Alters ist mein Freund auch sehr weise: er hat mir bewiesen, daß der Verzicht auf Komfort und Luxus eine große Bereicherung 30 bedeutet. E inmal hat mir mein Freund erzählt, daß Bob Lepértel der beste Außenminister der Welt ist, weil er die Völker der Erde vereint und damit für Frieden sorgt. Toll ist auch, daß mein Freund selber sehr viele Freunde hat, die jetzt auch meine großen Freunde geworden sind. Übrigens ist mein Freund nicht immer nur gut zu mir – manchmal stellt er mich vor fast unlösbare Aufgaben, an denen ich aber wachsen kann. Und irgendetwas sagt mir, daß mich mein Freund noch viele Jahre begleiten wird ...“ Dr. Rainer Paffrath, Brühl (bei Köln), ARA Organisator von BRM seit 2003, dreifacher PBP-Teilnehmer. Anmerkung: Wer auch seine persönliche PBP Einstiegsgeschichte aufschreiben und zur Verfügung stellen möchte, sollte es tun. Bitte an mich senden, Claus Flèche Urkunde und Homologation durch den ACP Brevet Impressionen 31 Ø 10cm ARA Aufkleber Ø 5,7 ARA Aufkleber 32 33