Erfahrungsbericht Ege Üniversitesi, Izmir
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Erfahrungsbericht Ege Üniversitesi, Izmir
Erfahrungsbericht Ege Üniversitesi, Izmir (Türkei) Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Als ich begonnen habe mich für das Erasmusprogramm zu bewerben, muss ich zugeben, dass die Ege Universität in Izmir in der Türkei nicht meiner erste Wahl war. Die Uni wurde gerade neu ins Programm der Viadrina genommen und demnach lagen auch noch keine Erfahrungsberichte vor. Nach kurzem überlegen beschloss ich doch mal etwas Neues zu probieren und als Versuchskaninchen zu fungieren. Den Restplatz geschnappt ging es auch schon an die Bewerbung, dessen Verfahren man der Website der Ege entnehmen kann. Es lief alles ziemlich problemlos ab und einige Zeit später kam dann auch die Zusage der Uni in Izmir. Somit war die größte Hürde schon mal genommen. Ein halbes Jahr später sollte es dann soweit sein. Die Zeit verging schnell und ehe ich mich versah saß ich im Flieger in Richtung Türkei. Vorher habe ich natürlich meinen Flug gebucht, der – wenn man rechtzeitig vorher bucht – nicht allzu teuer war. Meine Intention in die Türkei zu gehen rührte daher, dass ich türkische Wurzeln habe, der türkischen Sprache aber leider nicht mächtig bin. Das wollte ich mit dem Auslandsaufenthalt ändern. Unterkunft Am einfachsten und sichersten erschien mir, das Angebot der Gasthochschule, ein Einzel- bzw. Doppelzimmer im Studentendorf zu beziehen. Anmelden konnte man sich dafür schon auf dem Anmeldungsformular der Ege Universität. Ich bezog ein Einzelzimmer, welches ausreichend eingerichtet war (Bett, Schrank, Schreibtisch, Kühlschrank, Bad). Zudem gab es pro Gebäude eine Gemeinschaftsküche, einen Bügelraum, ein Fernsehzimmer und einen Lernraum. Zusätzlich befanden sich in einzelnen Gebäuden Waschräume. Zu zweit in einem Zimmer war die Ausstattung die gleiche, jedoch war die Privatsphäre um einiges geringer. Das Studentendorf war rund um die Uhr von Sicherheitspersonal bewacht und auch Frauen und Männer waren natürlich in separaten Gebäuden untergebracht. In der Nähe des Studentenwohnheimes befand sich zudem das Einkaufszentrum mit dem Namen „Forum Bornova“, in dem man viele Bekannte Geschäft wie Mango, Zara, Deichmann, Starbucks und auch Ikea finden konnte. Nach ca. einem Monat beschloss ich auszuziehen, da eigentlich ziemlich viele Bekannte auszogen und auf lange Sicht eine Wohnung im zentraler Studentenviertel gelegenen namens „Kücük Park“ (kleiner Park) eine bessere Alternative darstellte, zumal man abends gemeinsam nach Hause gehen konnte. Zwar war das Wohnheim auch nicht weit entfernt, jedoch führte eine lange einsame Straße dorthin, die in der Nacht schon beängstigend sein konnte. Behilflich bei der Wohnungssuche war ein Mitglied des Erasmus Student Networks (ESN) der Ege Uni. Letztendlich wohnte ich noch mit zwei anderen Mädels zusammen und habe keine Sekunde bereut, aus dem Wohnheim ausgezogen zu sein. Ich war einfach viel näher am Geschehen dran, konnte aus der Haustür raus und war sofort von Restaurants, Kiosken und Menschen umgeben. Studium an der Gasthochschule In der Anfangszeit habe ich mir viele Gedanken um meine Kurse gemacht, denn ich brauchte nur noch ein paar um mein Bachelorstudium zu vollenden. Nach einigem Hin und Her habe ich dann doch meine benötigten Kurse bekommen und einige Kurse wurden speziell für uns Erasmusstudenten angeboten, wenn die Nachfrage groß genug war. Es war auch möglich Kurse an einer der vielen anderen Fakultäten der Ege zu belegen. In meinem Fall war es zum Beispiel so, dass ich Business Administration studieren, aber auch ein paar Kurse der Economics Fakultät belegt habe. Im Allgemeinen war das Niveau nicht ganz so hoch wie in Deutschland. Auch fanden die Kurse im Klassenverband statt und es bestand Anwesenheitspflicht. In manchen Fällen gab es aber Ausnahmen. Zwar wurde ein Großteil der Kurse auf Englisch angeboten, in manchen aber wurde Türkisch gesprochen und die Unterrichtsmaterialien wurden auf Englisch zur Verfügung gestellt. Zusätzlich hatten wir das Glück, dass ein Türkischkurs für Anfänger angeboten wurde und somit die Basis für das Leben in der Türkei gelegt wurde. Alltag und Freizeit In der Anfangszeit war ich fast non-stop unterwegs und selten zu Hause. Man hat ständig andere Erasmusleute auf der Straße getroffen und war dann gemeinsam draußen essen, was viel günstiger war als jedes Mal zu Hause zu kochen. Auch gab es in der Einführungswoche und in der nachfolgenden Woche einige Ausflüge in andere Städte, die vom ESN organisiert wurden, zum Beispiel nach Pamukkale oder sogar Istanbul. Prinzipiell stellte sich das Reisen in der Türkei als nicht allzu teuer heraus, denn Bustickets an andere Orte kosten für deutsche Verhältnisse eine Kleinigkeit. Auch war der Weg auf griechische Inseln nicht weit. Das Feiern kam selbstverständlich auch nicht zu kurz: Seien es Parties vom ESN in Clubs organisiert oder private Parties, die abwechselnd in verschiedenen Wohnung der „Miterasmusse“ veranstaltet wurden. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung) Eine einzige schöne Erfahrung gibt es nicht, sondern sehr viele. Wenn nicht sogar die Zeit des gesamten Aufenthaltes. Ich bereue es nicht nach Izmir gegangen zu sein, im Gegenteil: Es war eine der besten und prägendsten Erinnerungen in meinem bisherigen Leben und es war mir eine große Freude viele neue Menschen kennenzulernen und neue Erfahrung zu machen.