Dokuz Eylül University, 2015-16
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Dokuz Eylül University, 2015-16
Erfahrungsbericht Name: N i k l a s M a i e r Studiengang und -fach: Informationsorientierte Volkswirtschaftslehre Austauschjahr: WS 15/16 Gastuniversität: Dokuz Eylül Universität Stadt: Izmir Land: Türkei Aus Spam- und Datenschutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht. Studierende der Universität Augsburg können diese auf Anfrage im Auslandsamt erhalten. Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Universität Augsburg wider. Für den Inhalt des Berichts ist der/die Verfasser/in verantwortlich. Das Akademische Auslandsamt behält sich vor, ggf. Änderungen vorzunehmen. Ich bin Mitte September also ungefähr zwei Wochen vor Beginn des Semesters angereist. Am Flughafen wurde ich von meinem Mitbewohner abgeholt und zu unserer WG in Buca, dem Stadtteil des Hauptcampus der Dokuz Eylül Universität, gebracht. Das Haus in dem ich wohnte war eine große Wohnanlage und glücklicherweise lebten dort viele andere Studenten, sodass ich schon vom ersten Tag an Anschluss finden konnte. Die Lage war perfekt, um schnell die Uni zu erreichen aber etwas weit entfernt vom Stadtzentrum (ca. 45 min mit den öffentlichen Verkehrsmitteln) Die Wohnung an sich war für den Preis von 400 Lira (ca. 150 Euro) absolut ok. Ich würde jedem empfehlen so wie ich zumindest eine Woche vor Studienbeginn anzureisen, um sich ein bisschen einzuleben. Außerdem hat man so mehr Zeit zu Reisen und dieses wunderschöne Land zu entdecken. Die Universität und die Hilfe die man vom dortigen ESN (Erasmus Student Exchange Network) bekam waren wirklich super. Nach der Einführungsveranstaltung, bei der sich alle Erasmusstudenten kennenlernen konnten, begann am zweiten Tag auch tatsächlich der Unterricht. Fast alle Kurse an der Wirtschaftsfakultät werden auf Englisch gehalten und geprüft. Der Aufbau und Ablauf der Kurse unterscheidet sich aber doch stark vom Studium in Deutschland. Es besteht Anwesenheitspflicht und die Klassen sind wesentlich kleiner. Es wird von einem Mitarbeit und das Erstellen von Hausarbeiten verlangt. Pro Semester gibt es meistens eine Midterm und eine Final Klausur. Ob Projekte oder ähnliches verlangt werden hängt vom Professor ab. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Universitätssystem dort stärker an die Schulzeit erinnert, als es in Deutschland der Fall ist. Die Angebote auf dem Campus sind mit denen in Augsburg zu vergleichen, es gibt eine Mensa und sogar einen Imbiss in jeder Fakultät. Die Kosten für Essen sind dort wirklich sehr niedrig. In der Mensa bezahlt man 10 Lira (ca. 3 Euro) für 5 Mahlzeiten. Allerdings gibt es dafür keine Auswahl, sondern nur ein Gericht pro Tag. Arbeiten und Lernen sind an der Uni gut möglich. Es gibt eine Bibliothek und mehrere voll ausgestattete Computerräume. Die Anerkennung und die Eintragung meiner Noten hat perfekt funktioniert. Wichtig ist aber, dass man schon vor dem Semester seine Anrechnungen geklärt hat. Kurswechsel und auch die Anerkennung dieser waren auch während dem Semester ohne Probleme möglich. Die Uni bietet einen kostenlosen Türkischkurs an, den ich auch unbedingt besuchen würde, da gerade in Buca und Izmir allgemein wenig Englisch gesprochen wird. Das heißt man braucht gewisse Türkisch-Skills um im Alltag zu überleben. (z.B. Essen bestellen, Lebensmittel auf dem Basar einkaufen etc.) Das Leben in der Stadt und in der Erasmus Community war großartig. Die meisten Studenten der Dokuz Eylül Universität leben alle in Buca, sodass sich dort rund um den Hasanaga Park jede Menge Cafés und Restaurants befinden. Man kann also ohne Probleme in seinem Viertel leben und Spaß haben. Die Anbindung an das Zentrum von Izmir, an der Küste gelegen, ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, U-Bahn und Minibus (Dolmus)) in ca. 45 min zu erreichen. Dort gibt es jede Menge Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Clubs. Wer an seinem ersten Tag in der Türkei gleich ans Baden denkt, wird leider enttäuscht, denn in Izmir-Stadt gibt es keine Möglichkeiten im Meer zu schwimmen. Am besten eignet sich dazu ein Wochenendtrip in die wirklich schöne Umgebung von Izmir. Man kann Ausflüge nach Cesme, Urla und Foca machen, wo es reichlich Badestrände gibt. Wettertechnisch ist das von April bis Oktober möglich. Wenn man sich an das gute Wetter und die Wärme gewöhnt hat, überrascht es einen, dass es im Dezember durchaus kalt wird und man auch ab und zu eine Winterjacke braucht. Mit Schnee braucht man zumindest in Izmir nicht zu rechnen. (In Istanbul oder im Landesinneren schon) Kulturell ähneln sich der Westen der Türkei und Deutschland. Allerdings gibt es auch hier und besonders auf dem Land und weiter im Osten der Türkei Unterschiede. Woran man sich auf jeden Fall gewöhnen muss ist der Gebetsruf fünfmal täglich, der mich gerade am Anfang oft um 5 Uhr geweckt hat. Eine positive Überraschung war die im Vergleich zu Deutschland, wesentlich größere Gastfreundschaft. Bspw. wurde ich von einem türkischen Freund über Bayram zu seiner Familie in ihr Sommerhaus in Bodrum eingeladen. Zusammengefasst kann man also sagen, dass die Türkei eine gute Mischung aus gutem Wetter, netten Menschen, interessanter Kultur und jeder Menge zu entdecken ist.