CarAVan - ALT-OPEL
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CarAVan - ALT-OPEL
REPORT Olympia Rekord 1956 Caravan CarAVan – der Kombi von Opel M it dem Insignia stellt Opel nach über fünf Jahrzehnten erstmals einen Caravan an den Start, der nicht mehr Caravan heißt, sondern Sports Tourer. Zeit für einen Rückblick auf die inzwischen umfangreiche Sammlung an Caravans, die Opel gebaut und mit denen Opel die Entwicklung vom nüchternen Lieferwagen zum modernen sportlich-komfortablen Kombi maßgeblich mitbestimmt hat. Besonderen Reiz bietet ein klassischer Caravan dadurch, dass zum 16 Clubmagazin Nr. 192 höheren Nutzwert auch eine gewisse Seltenheit kommt, weil so viele verschlissen worden sind. Ein gut erhaltener oder restaurierter Caravan aus den Fünfzigern zieht heute mehr Blicke auf sich als manch ein auf Veranstaltungen allgegenwärtiger SL… CarAVan, a car and a van, ein PKW und ein Lieferwagen in einem. „Einen Wagen kaufen und zwei besitzen“, auf diese Formel brachten es Opels Werbeleute in den Fünfzigern, als der erste Kombi von Opel mit dem Beinamen Caravan in den Schaufenstern stand und eine beispiellose Erfolgsgeschichte einleitete. Die Idee, einen repräsentativen Personenwagen mit reichlich Laderaum gleichzeitig zum Lastesel zu machen, erscheint aus heutiger Sicht so nahe liegend, dass sich die Frage stellt, warum sie erst in den vierziger Jahren in den USA und in den fünfziger Jahren in Europa populär wurde, maßgeblich angeschoben von Opel. REPORT Zwei Ursachen für den relativ späten Start des heute selbstverständlichen Kombi-Konzeptes gibt es: Einmal musste zunächst die klassische Steilheck-Karosserie der Pontonform mit Stufen- bzw. Fließheck weichen, eine Entwicklung, die in den USA Ende der Dreißiger ihren Anfang nahm, und dann musste das Automobil erst einmal erschwinglich werden. Deshalb ist die Kombi-Idee mehrmals unabhängig voneinander umgesetzt worden, bis sie sich zu einer eigenständigen Fahrzeuggattung entwickelt hat. Ein frühes Beispiel für einen einfachen Umbau bietet der Opel 1,8 Liter, der bei Kühn mit einer seitlich zu öffnenden Ladeklappe im Heck versehen wurde. Solche Umbauten waren in den dreißiger Jahren keineswegs selten, und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass weitere OpelModelle ähnlichen Veränderungen unterzogen worden sind. Die ersten in Serie hergestellten Kombis sind um 1940 in den USA entstanden, der Chevrolet Carryall war einer der Pioniere. Opel wagte mit einer verglasten Ausführung des Lieferwagens auf Basis des Olympia ´50 einen ersten Versuch, die Karosserien wurden bei Miesen und Autenrieth umgebaut. Die 5.819 Kastenund Kombiwagen erschienen den Verantwortlichen Erfolg versprechend genug, um mit dem Olympia Rekord ´53 den Start in die Großserie zu wagen. Die Karosserie in hochmoderner Pontonform kam gut beim Publikum an, die Solidität der vom Vorgänger bekannten, weiterentwikkelten Mechanik war bereits sprichwörtlich, und so konnte der Erfolg des klug beworbenen Caravans kaum überraschen. Die gesellschaftliche Olympia Rekord P1 Caravan Akzeptanz musste sich allerdings erst entwickeln, wie die Stückzahlen belegen: 15.804 Caravan standen immerhin 6.258 Kastenlieferwagen gegenüber, ein Zeichen dafür, dass die Kunden eher Gewerbetreibende als praktisch veranlagte Familienväter waren. Mit 6.710 Mark war der Caravan gerade 300 Mark teurer als die zweitürige Limousine, bot die gleiche Ausstattung und natürlich den Zusatznutzen der umlegbaren Rücksitzbank. Ein solcher ´53er Caravan diente übrigens nach einem Umbau lange Zeit als Schienendraisine in Harsefeld auf der Stader Geest und steht heute in der Sammlung des dortigen Eisenbahnvereins. Im Juli 1954 wurde der Caravan parallel zur Limousine mit neuer Front gezeigt, blieb technisch aber weitgehend unverändert. Der Blinker erhielt eine automatische Rückstellung, der Motor leistete nun 40 PS. Der Caravan brachte es auf 21.892 Einheiten, vom Lieferwagen sind 6.210 Exemplare entstanden. Größere technische Veränderungen brachte dann das Folgejahr: Der auf den Olympia von 1937 zurückgehende Motor leistete jetzt 45 PS bei 3900 U/min, was vor allem der Beschleunigung zugute kam. Der neue Grill wirkte sachlicher, die Stoßstangen trugen keine Hörner mehr, und im Innenraum sorgte der neue Zündanlassschalter für mehr Bedienkomfort. Opel senkte (!) den Preis auf 6.460 Mark, was sicher auch zum weiter steigenden Absatz beigetragen hat: 25.883 Caravans sind entstanden, und 5.338 Lieferwagen. Die Verschiebung zugunsten des repräsentativen Caravans wird hier bereits deutlich erkennbar. 1957 wurde der Olympia Rekord erneut überarbeitet und erhielt zahlreiche Modifikationen, die teils die Nähe zum ebenfalls modernisierten Kapitän aufzeigen sollten, teils aber Clubmagazin Nr. 192 17 REPORT Bestseller - Rekord C Caravan auch an US-amerikanische Vorbilder erinnerten. Über dem vergrößerten Grill saßen die Scheinwerfer unter kleinen Hutzen, die gemeinsam mit dem flacheren Dach und seitlichen Zierleisten die Horizontale betonten – und über deren Vorhandensein man sich bei Schneefall durchaus ärgern 18 Clubmagazin Nr. 192 konnte. Doch insgesamt war der Rekord ´57 ein ebenso ansehnliches wie praktisches und robustes Automobil, und er brachte es auf abermals höhere Stückzahlen: 28.663 Caravans und 7.616 Lieferwagen. Natürlich spielt auch die gute Konjunktur dieser Jahre eine Rolle, aber Opel war als Kombi-Vorreiter bereits etabliert und hatte in Handel und Gewerbe einen exzellenten Ruf. Einen völlig neuen Rekord brachte das Jahr 1957: den P1 mit der charakteristischen Panoramascheibe und einigen stilistischen Anleihen beim Chevy Bel Air. Dieses Modell traf den Geschmack seiner Zeit perfekt, und es markiert den Beginn des Baukastenprinzips. Ab 1958 konnte Opel für den Rekord einen zweiten Motor anbieten; neben dem bekannten 1,5 Liter mit auf 50 PS gesteigerter Leistung gab es nun optional den 1,7 Liter mit 55 PS. Das am Lenkrad geschaltete Dreiganggetriebe war nun auch mit einer Olymat genannten automatischen Kupplung zu haben, und die gesamte Technik hatten Opels Ingenieure behutsam weiterentwickelt. Die Karosserie bot deutlich mehr Innenraum trotz leicht verringerter Fahrzeugbreite, und mit dem Wechsel auf den elektrisch betriebenen Scheibenwischer beseitigte Opel 1959 eine der wenigen Schwächen der Modellreihe. Bis zur Modellpflege 1959 sind 109.282 Caravans gebaut worden, eine für die Zeit enorme Stückzahl, und 15.136 Kastenwagen. Im letzten Produktionsjahr der Modellreihe wurden noch 51.283 Caravan 1500, 23.673 Caravan 1700 sowie 8.221 Kastenwagen 1500 und 5.811 Kastenwagen 1700 hergestellt. Der Erfolg des größeren Motors zeigt auf, dass Opel den Trend zum gut motorisierten, luxuriösen Kombi früh erkannt hat. 1960 folgte der Rekord P2 – und konnte den riesigen Erfolg des Vorgängers nicht wiederholen. Die dezent modernisierte Form vermittelte nun zwischen US-Vorbildern und der sachlicheren europäischen Tra- REPORT Kein Caravan - Ascona Voyage pezlinie, doch Ford hatte mit dem P3 „Badewanne“ einen großen Schritt nach vorn gewagt und von der Übernahme diverser nach dem BorgwardKonkurs verwaister Händler erheblich profitiert. Immerhin führte Opel mit dem P2 das Vierganggetriebe ein, behielt aber den auf 60 PS gebrachten 1,7 Liter der Limousine in LAusstattung und dem ganz neu ins Programm genommenen Coupé vor. Doch der Trend zu mehr Leistung war nicht zu übersehen: 68.023 Caravan 1500 standen nun 97.128 Caravan 1700 gegenüber. Der Caravan war in den Vororten angekommen, wenn auch der Lieferwagen mit insgesamt etwas mehr als 30.000 Einheiten nochmals etwas anziehen konnte. Mit dem Rekord A stellte Opel 1963 das gewohnte Bild in der Zulassungsstatistik wieder her, wo Olympia und später Rekord traditionell auf dem zweiten Platz hinter dem Käfer rangierten. „Der gesellschaftsfähige Kombi“ folgte der in Detroit ersonnenen sachlichen Linie des Chevy II, wirkte gefällig und bot neben der Opel-typischen Solidität zwar keine großen technischen Neuerungen, aber einen reellen Gegenwert für das Geld und jeweils 5 PS mehr Leistung. Mit 80.626 Einheiten brachte es der Caravan 1700 auf eine fast doppelt so hohe Stückzahl wie der 1500, von dem in Rüsselsheim 47.651 Exemplare gebaut worden sind. Nach nur zwei Jahren folgte der Rekord B mit nur leicht retuschierter Karosserie, aber gleich mehreren technischen Neuerungen: Erstmals setzte Opel den CIH-Motor ein und beendete damit die Ära der Mechanik aus dem Olympia. CIH steht für camshaft in head, Nockenwelle im Zylinderkopf. Auch dieser Motor sollte wie sein Vorgänger zu einem echten Dauerbrenner werden. Im Rekord B gab es ihn als 1,5 Liter, 1,7 Liter und erstmals auch als 1,9 Liter mit 60, 75 und immerhin 90 PS. Damit konnte der Caravan fast 160 km/h Spitze erreichen, für einen Clubmagazin Nr. 192 19 REPORT Auch kein Caravan - Commodore C Voyage Kombi ein mehr als respektabler Wert. Der Rekord B blieb nur ein Jahr im Programm, daher brachte es der Caravan auf nur geringe Stückzahlen: 14.925 Caravan 1500, 23.293 Caravan 1700 und 6.892 Caravan 1900 – die so wenige nicht einmal waren, stellt man sie den 8.144 Kastenlieferwagen gegenüber. Für Rekorde sorgte ab 1962 auch der neue Kadett A, gefertigt im ebenfalls neuen Opel-Werk Bochum. Sein völlig neu entwickelter Einliter-ohvMotor leistete 40 bzw. 48 PS bei 20 Clubmagazin Nr. 192 5000 bzw. 5400 U/min, und nicht nur solche Papierwerte zeigen, dass der neue kleine Opel neben den markenüblichen Tugenden auch einen sportlichen Touch mitbrachte. Geschaltet wurde das Vierganggetriebe des agilen Kompaktwagens in der Wagenmitte, eine Zahnstangenlenkung sorgte für direktes, sicheres Fahrgefühl, das einfach aufgebaute, aber sorgfältig abgestimmte Fahrwerk überzeugte Tester und Kunden gleichermaßen. Im März 1963 folgte der Kadett A Caravan, lieferbar auch mit dem stärkeren Motor, und erhältlich mit eindeutig zivil orientierten Extras wie Weißwandreifen, Teppichmatten im Kofferraum und einer zusätzlichen Sitzbank im Fond, für die größere junge Familie. Bis 1965 liefen 126.616 Kadett A Caravan in Bochum vom Band, woran der günstige Preis natürlich auch seinen Anteil hatte: Ab 5.445 Mark begann die Preisliste für den Caravan. Der Nachfolger setzte ab dem Spätsommer 1965 auf mehr Raum, Komfort und eine schier unübersehbare REPORT Rekord E Caravan Kadett B Caravan Modellvielfalt. Motoren zwischen 1,1 und 1,9 Litern mit Leistungswerten zwischen 45 und 90 PS waren zu haben, nicht alle auf dem deutschen Markt allerdings. Neben der Basisausstattung konnte der Interessent nun auch die L-Ausstattung ordern, und für die Familie hatte Opel den Kadett B Caravan sogar als Fünftürer im Angebot. Mehr als 400.000 Kadett B Caravan sind bis 1973 hergestellt worden, und es wären noch viel mehr geworden, hätte Opel nicht 1970 den Ascona zwischen Kadett und Rekord positioniert. Mit diesem Modell waren die Rüsselsheimer der Zeit weit voraus. Der Ascona kombinierte die kompakten Clubmagazin Nr. 192 21 REPORT Maße des Kadett mit den Motoren des Rekord, und der luxuriös ausgestatte Kombi unterstrich seinen Anspruch mit der neuen Bezeichnung Voyage und amerikanisch inspirierter Optik, die allerdings in Deutschland nicht einhellig begeistert aufgenommen wurde. 1973 legte Opel doch noch einen unauffälliger gestalteten Caravan auf. Den Anspruch des Voyage demonstrierte u.a. der Umstand, dass der kleinste Motor, der 1,2 Liter S mit 60 PS, gar nicht für ihn lieferbar war; vielmehr begann die Motorenpalette beim 1,6 Liter und endete beim 1,9 Liter SR mit 90 PS. Mag dem Ascona Voyage auch kein Riesenerfolg beschieden gewesen sein, so spielt er als Stammvater des sportlichen, luxuriösen Kombis heutiger Prägung doch eine wichtige Rolle in der Opel-Historie. Das lässt sich auch für den im August 1973 präsentierten Kadett C festhal- ten. Mit diesem Modell fand Opel zurück zum klaren Design, das schon den Kadett A ausgezeichnet hatte, und zu einer übersichtlichen Modellpalette. Vor allem aber passte das wirtschaftliche, solide kleine Auto perfekt in die Zeit der ersten Ölkrise, in der sich der Käufergeschmack deutlich wandelte. Daher reaktivierte Opel 1974 den klassischen Einliter aus dem Kadett A; vorher war nur der 1,2 Liter lieferbar, mit 52 und 60 PS. Der mit anfangs 7.815 Mark wieder preiswert angebotene Kadett Caravan half Opel, die schwierigen Jahre um 1973/ 74 gut zu überstehen. Doch zurück ins Jahr 1966, zum Rekord C, der seinem Namen alle Ehre machte, weil er alle bisherigen Stückzahlrekorde brach. Opel-typisch Ende August des Jahres präsentiert, wurde der C mit seinem großzügigen Innenraum, der großen Modellvielfalt und nicht zuletzt dem neuen Fahr- werk mit Schraubenfedern an der Hinterachse auf Anhieb zum Bestseller. Die Karosserie mit dem charakteristischen Hüftschwung gefiel nicht nur bei oberflächlicher Betrachtung, sie bot auch viel Platz und eine gute Rundumsicht. Die Motoren wurden vom Rekord B übernommen, und ab 1968 wich die Powerglide-Automatik einer wesentlich moderneren Dreigangautomatik. Für den Caravan hatte Opel Motoren von 1,5 Litern bis hin zu einem 2,2 Liter-Sechszylinder mit 95 PS im Angebot. Nennenswert bessere Fahrleistungen als der 90 PS starke 1,9 Liter erreichte der kultivierte Reihensechszylinder nicht, aber er demonstrierte den luxuriösen Anspruch, der wieder eine Stufe höher lag als bisher. Neu waren auch die fünftürige Version und die Möglichkeit, den Caravan mit der bislang der Limousine vorbehaltenen LAusstattung zu bekommen. Der Damals wie heute eine elegante Erscheinung - Rekord D Caravan 22 Clubmagazin Nr. 192 REPORT Rekord C wurde zum Millionenseller, und ein fünftüriger Caravan lässt sich heute noch als exzellenter Reisewagen für die Familie einsetzen. Den Commodore mit der gleichen Karosserie, aber Sechszylindermotoren und gehobener Ausstattung, bot Opel nicht als Caravan an. Einen Prototypen mit Holzdekor wie beim Ascona hat es gegeben, er hätte Voyage heißen sollen, ging aber nie in Produktion. Das blieb auch beim 1972 präsentierten, sehr elegant gezeichneten Rekord D so. Die bewährten CIH-Motoren begannen jetzt bei 1,7 Litern und 66 PS und reichten bis zu 1,9 Litern mit 97 PS. Völlig neu war der Wirbelkammer-Diesel, der aus 2,1 Litern 60 PS holte und die Fahrleistungen des Mercedes 200 D übertraf. Auch dieses Modell war seiner Zeit voraus, zeigt aber, wie weit bei Opel nach vorn gedacht wurde. Um den Commodore als Caravan zu bringen war es allerdings noch immer zu früh, der Markt für große Kombis mit Sechszylindermotoren sollte erst Jahre später entstehen, und Opel nannte den Commodore C denn auch Voyage. Eine Handvoll Commodore B GS/E fertigte Opel 1975/ 76 für den DSV in weiß als CarAVan, aber solche einzelnen Umbauten neben der Serie hat es immer gegeben; mit der regulären Modelpalette hatte das nichts zu tun. Vereinzelt nahmen sich Tuner echter oder vermeintlicher Lücken im Modellprogramm an. Bei Keinath war einige Zeit ein zum Kombi umgebauter Senator A zu haben, auch der Senator B wurde vereinzelt als Caravan-Umbau gezeigt. Für den schnellen Luxuskombi als Serienprodukt war die Zeit aber damals einfach noch nicht reif. Die Modellbezeichnung Caravan machte über Erfolgsmodelle wie Omega und Astra ihren Weg bis in die Gegenwart, und allen sinnvollen Weiterentwicklungen, aber auch Moden zum Trotz gibt es eine Linie, die sich durch die kaum noch zu zählenden Caravan-Typen zieht: die stets überdurchschnittliche Raumausnutzung. Selbst kleine CaravanTypen wie der Kadett A boten verblüffend viel Platz, und oft genug gelang es Opel, den Innenraum fast auf die Größe der nächst höheren Klasse zu bringen. Auch die klare, funktionelle Gestaltung trägt zum hohen Praxisnutzen bei, und mögen auch einzelne Modelle einige Jahre vor ihrer Zeit erscheinen sein, so haben sie doch wenigstens gezeigt, dass Opel Trends setzen kann. Noch Anfang der siebziger Jahre nutzten nur 20% der Caravan-Käufer ihr Auto ausschließlich privat – zwei Jahrzehnte später waren es schon mehr als 50%. Opel hat diese Entwicklung maßgeblich durch kluge Modellpolitik und mutige Entscheidungen vorangetrieben. 1981 war der Commodore C Voyage mit seinem Sechszylinder noch ein sehr ungewöhnliches Angebot, zehn Jahre später bot der Omega A Caravan 24 V satte 204 PS und begründete den Trend zum leistungsstarken Kombi mit sportlichen Ambitionen. Mag der Insignia auch nicht mehr Caravan heißen: Mit seiner Kombination aus überdurchschnittlich großem, vielseitig nutzbarem Raumangebot, hoher Funktionalität und Fahrdynamik steht er in einer langen, erfolgreichen Tradition. Die klassischen Olympia Rekord, Rekord und Kadett Caravan sind zu Seltenheiten geworden, weil der anfangs hohe Anteil gewerblicher Nutzung die Zahl dieser solide gebauten Autos erheblich reduziert hat. So kommt zum Reiz der besonders hohen Alltagstauglichkeit eines ´53er Rekord oder Kadett B Caravan auch der Zauber der Seltenheit. Text: Stefan Heins *1662 Fotos: Archiv Opel Classic, Archiv Olaf Trapp *136 Neuer Kalender Opel VeteranenKalender 2009 Kaum zu glauben, aber es sind zwanzig Jahre vergangen, seit der historische Opel-Veteranen-Kalender im Städtekalender-Verlag m+m in Heinsberg erschienen ist. A ls für 1989 die erste Opel-A usgabe mit den klassischen SchwarzWeißMotiven entstand, war noch das Werk in Rüsselsheim hilfreich beteiligt. Die Motive waren zwar authentisch, aber es fehlte an liebevoller Präsentation. Seit 1991hat die jeweilige Jahresausgabe ein Leitmotiv. Der neue Jahrgang 2009 steht unter dem Motto „110 Jahre Opel-A utomobile“. Erinnert wird an stolze Produktionsjubiläen wie den tausendsten Opelwagen 1906, den 100.000 Opel 4 PS 1927, den 25.000 Opel Blitz aus Brandenburg 1937 oder die erste Million im Herbst 1940. Nach dem Krieg wird 1954 das erste Mal wieder eine Jahresproduktion von 100.000 Wagen überschritten. Zwei Millionen Opel werden 1956 erreicht, 1959 verlässt der 300.000. Kapitän das Band, 1964 markiert ein Diplomat V 8 die 5-Millionen-Marke. In Bochum feiert man 1965 einen Kadett als den 500.000 produzierten Wagen, schon 1973 macht ein GT die dritte Million voll. Für die siebte Million der Gesamtproduktion steht ein Commodore A , und ein Rekord C Caravan in Luxusausführung wird der zehn Millionste Opel seit 1899. 1983 blickt ein Senator A 2 in CD-A usstattung nach zwanzig Millionen produzierten Fahrzeugen zurück auf die Nr.1, einen Opel Motorwagen System Lutzmann. Der Kalender ist ab sofort beim Clubshop zum Preis von € 5,- zzgl. € 2,- Porto und Verpackung erhältlich. Bei Sammelbestellungen sind die Portokosten zwar höher, fallen aber nur einmal pro Versand an. Thorsten Kandora *397 Clubmagazin Nr. 192 23