Supplement - Sixpackfilm

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Supplement - Sixpackfilm
2011
Verleihkatalog / Distribution Catalogue
supplement
Index auf Seite 30
See page 30 for film listings and index of directors
Jan. 2011
Verleihbedingungen
Leihmiete
Bestellung
Versicherung
Als Leihmiete für eine einmalige
Aufführung gelten die Preise, die
bei jedem Film vermerkt sind.
Die Bestellung sollte schriftlich
mind. 14 Tage vor dem Spieltermin
erfolgen und muss den/die Filmtitel,
den Spieltermin, die Versandanschrift,
die Adresse des Rechnungsempfän­
gers (falls unterschiedlich) und die
UID-Nummer für Spielstätten in EULändern, sowie eventuelle Wünsche
an Werbematerial enthalten. Jede Be­
stellung wird von sixpackfilm mit
einer Terminbestätigung beantwortet.
Der Besteller ist zur Abnahme der be­
stellten Filme für die ange­gebene
Spielzeit verpflichtet.
Stornierungen müssen spätestens
14 Tage vor dem Spieltermin erfolgen,
ansonsten wird die Verleihmiete zur
Gänze verrechnet.
Die Filmkopien müssen während der
Vorführungen vom Veranstalter ver­
sichert sein. Treten Beschädigungen
während der Vorführung auf, sind
uns diese bei Rücklieferung der Kopie
zu melden. Der Besteller haftet in
jedem Fall für alle Schäden und für
den Verlust von gelieferten Kopien.
Seit Jänner 2009 errechnen sich die
Verleihgebühren der einzelnen Filme
aus einem Minutenpreis von  4.–,
wobei für Filme unter 6 Minuten eine
Pauschale von  25.– veranschlagt
wird. Für Filme ab einer Länge von
40 Minuten werden gestaffelte Pau­schal­
beträge verrechnet. Die Preise sind
exklusive Mehrwertsteuer. In den Leih­
gebühren sind die Nebenkosten für
Verpackung und Kopienprüfung bereits
enthalten. Leihmieten für mehrfache
Aufführungen nach Vereinbarung.
Für jede Bestellung wird eine Bearbei­
tungspauschale von  11.– verlangt, bei
Bestellungen außerhalb der Europäi­
schen Union (Eurozone) werden zusätz­
lich  12.– an Bankspesen verrechnet.
Transport
Die Frachtkosten für den Hin- und
Rücktransport sowie evtl. anfallende
Nachnahmegebühren gehen zu Lasten
des Bestellers. Die Filme sollten
am Tag nach dem Vorführtermin an
sixpackfilm zurückgeschickt werden,
sofern nicht eine andere Weiterversand­
adresse genannt wird. Verspätete Rück­
sendungen müssen mit einer Nach­
belastung rechnen. In der Regel wer­
den die Filme von uns per AirmailExpressdienst (EMS, UPS, TNT,
FEDEX, DHL) verschickt und müssen
aus Gründen der Sicherheit auch wie­
der auf diesem Weg retourniert werden.
Um die Zollgebühren gering zu halten,
ersuchen wir bei einem Rücktransport
aus Staaten, die keine EU-Mitglieder
sind, das Paket mit der Zollerklärung
„Nur für kulturelle Zwecke; künstleri­
sche Filme; Sendung hat keinen
Handelswert (Warenwert für Zollzwecke:
max.  30.–)” zu versehen.
Bei besonders kurzfristig einlangen­
den Bestellungen werden zusätzliche
Bearbeitungskosten entsprechend
dem erforderlichen Arbeitsaufwand
verrechnet.
Werknutzungsrechte
Alle Rechte an den von uns ver­
liehenen Filmen und Videos, insbeson­
dere das der Vervielfältigung oder
Überspielung auf andere Speicher­
medien, auch zum privaten Gebrauch,
oder der Übertragung durch den
Rundfunk und TV-Anstalten, bleiben
vorbehalten. Jede derartige Verwen­
dung bedarf unserer besonderen
schriftlichen Zustimmung oder der
des Rechteinhabers.
Online-Datenbank
Zahlungsart
Internationale Bestellungen
müssen im Voraus bezahlt werden.
Nach Eingang der schriftlichen
Bestellung wird von sixpackfilm
eine Rechnung gestellt.
Bitte faxen Sie die Bank­bestätigung
der Überweisung bei einer späten
Zahlung.
Filmkopien und Videos werden
erst nach Einlangen dieser Zahlungs­
bestätigung versandt!
Bei Auslandsüberweisungen auf unser
Konto müssen die Bankspesen für
beide Länder vom Besteller ge­tragen
werden. Postanweisung ist möglich,
etwaige Spesen müssen auch dann
vom Besteller getragen werden.
Nähere Informationen und ergän­
zendes Material zu den Filmemache­
rInnen und ihren Filmen finden
Sie unter:
www.sixpackfilm.com
Conditions of Distribution
Rentals
Orders
Insurance
Rental rates listed at each film
are for a single screening only.
Film orders need to be made at
least 14 days in advance by e-mail,
fax or letter and should specify:
title(s) and name of film­maker, date
and number of screenings, address
of the venue and invoice address
(if different) and the UID-number for
venues in the European Community.
All venues must be insured against
theft, loss or damage to films.
sixpackfilm inspects all prints after
every screening and should be
in­formed of any damage that has
occured during projection.
Hirers are charged for any damage
and loss of the prints.
Since January 2009 the rental rates
are calculated for each film with
 4.– per minute. Films up to
6 minutes length are charged with
a flat rate of  25.–.
Discounts are available for second
and subsequent screenings within
the same event. For customers
within the European Community
without UID-number we have to
charge 10% taxes. A minimum
of  25.– is charged for any order.
Additionally we ask for  11.–
for handling. Customers outside
the European Union (Euro-zone)
are charged with extra  12.–
for bank fees.
Shipping
Hirers have to cover all shipping
costs. All films are dispatched via
Airmail-Service (EMS, TNT, UPS,
FEDEX, DHL) by sixpackfilm and
must be returned the day after the
screening via the same or a similar
courier service. Hirers are liable for
any loss or damage during transit.
Prints sent back from countries
outside the European Community
please clearly indicate for custom
reasons „artwork, no commercial
value (value for custom reason:
max.  30.– / US$ 30)“.
Each order will be answered by a
written confirmation.
Any cancellation must be made
at least 14 days in advance of the
screening. Failure to do this will
ensure that the hirer is liable for
the full rental.
Orders, which are posted very late
will be charged with an additional
handling fee corresponding to our
labour.
Payment
All international orders must be
prepaid in advance of shipment.
After sixpackfilm receives an order,
an invoice will be sent to you.
After you make the bank transaction,
please fax a copy to us, if the pay­
ment is done late.
Filmprints and screening-tapes
cannot be shipped until payment
is received!
All payments must be made in the
currency which is mentioned on the
invoice. If you transfer the money
to the bank account of sixpackfilm,
be sure to include the bank charges
for Austria and the foreign country. If
payment is made by check, please
count additionally  25.– for bank
handling charges.
Rights
All rights of the films and videos are
reserved. Any unauthorized copying
(neither for private use), renting
and broadcast of the films and videos
is prohibited and needs the written
authorization of sixpackfilm or the
right-owner.
Online-Datenbank
Please find more information and
additional material on the filmmakers
and their films at:
www.sixpackfilm.com
Di etmar Breh m
4
s
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Praxis-7 (9 Szenen)
Praxis-8 (12 Szenen)
A 2010, video, col, 27 min, € 108.–
A 2010, video, col, 24:39 min, € 100.–
Die 9 Szenen (40-48) von Praxis-7
sind, wie in der gesamten bisherigen
Praxis-Serie, sehr different angelegt.
Einerseits die Computerfilmkonstruk­
tionen der Szenen 40, 44, 45, 48,
parallel dazu die Reflexionen der
total verwandelten Super-8/16mmMateralien meiner Filmarbeit aus den
80er Jahren, die Szenen 41, 42,
43, 46 und 47. Filme, die das Hin­
terschauen provozieren und ein Film
(44) zum Lesen: After und Krawatte,
Spinne und Jesus und 48 weitere
Sätze ... (Dietmar Brehm)
Praxis-8 bietet zwölf digital bearbei­
tete Szenen mit den fortlaufenden
Nummern 49 bis 60. Mysteriöses er­
eignet sich darin: Ein Mann schließt
doppelköpfig die Augen; durch bunte
Farbfilter wird auf ein Menschenhirn
geblickt; und ein paar isolierte Kader
von Monroe-Imitat Jayne Mansfield
werden zum Mini-Horrorfilm stilisiert.
In den drastischen Komödien des
Dietmar Brehm wird aber nicht nur
das Physische, auch das Medium
selbst durchleuchtet – mit geradezu
obszöner Transparenz, einer Art Rönt­
gen-Pornografie, die an der Außen­
haut der Menschen nicht Halt macht.
The nine scenes (40-48) of Praxis-7
are, like all the films in the Praxis
series so far, quite different from one
another. There are the computer-film
constructions, in scenes 40, 44,
45 and 48, and parallel to them the
reflections of the completely trans­
formed Super 8/16mm footage from
films I made in the ’80s, scenes 41,
42, 43, 46 and 47. They challenge
the viewer to look behind things, and
there’s one film (44) to read: Anus
and Tie, Spider and Jesus and 48
additional sentences. (Dietmar Brehm)
P r a xis- 7 ( 9 S z e n e n )
(Stefan Grissemann)
Vermutlich filme ich die PraxisSerie, bis mir, bedingt durch die
Leichenstarre, die Kamera aus der
Hand fällt. (Dietmar Brehm)
Praxis-8 comprises scenes 49-60,
entitled Paris, Bushes, Chesterfield,
Donauland, Bathroom, Charles, X-ray,
Schwarzensee, Bill, Candy, Jayne
and Personnel.
I’ll probably continue making the
Praxis series until rigor mortis makes
me drop the camera. (Dietmar Brehm)
P r a xis- 8 ( 1 2 S z e n e n )
Asc a n Br e u e r
Ma rtin B ru ch
Rei nh il de Con din
s
s
5
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Tehran – Lost & Found
A/D 2010, video, col, 14:30 min, € 60.–
Ascan Breuer begleitet in Teheran –
Lost & Found seine Frau Ariane auf
eine Spurensuche in die iranische
Hauptstadt, von wo ihre Familie noch
vor der Islamischen Revolution von
1979 emigriert ist.
Dabei gehört Teheran – Lost & Found
ganz Ariane, die hier ihr Selbstver­
ständnis als Angehörige der zweiten
Generation an einer für sie wider­
sprüchlichen Realität überprüft:
Das Haus der Familie, das enteignet
wurde und ein vages Gefühl von
Paranoia auf den Straßen ...
(Dominik Kamalzadeh)
In Tehran – Lost & Found Ascan
Breuer accompanies his wife, Ariane,
on a search for the past in Iran’s
capital, which her family left before
the 1979 Islamic Revolution.
However, Tehran – Lost & Found is
wholly Ariane's film, who examines
her self-image as a member of the
second generation in a reality she
sees as being contradictory: the
family’s house, which was taken
away from them, and a vague feeling
of paranoia on the streets...
(Dominik Kamalzadeh)
Tehran – Lost & Found
b r u c h s t üc k e l o k a l – g l o b a l
bruchstücke lokal – global
fragments local – global
A 2010, video, col, 83 min, € 250.–
Auch wenn einer keine Reise tut,
dann kann er was erzählen: Bruch
sammelt in Auftrag gegebenes, ge­
drehtes Material ein und führt es in
einem virtuellen Reisebericht als
„bruchstücke“ wieder zusammen.
Durch eine Krankheit immer weniger
mobil, umrundet Bruch die Welt im
Stand. Die Kilometer addieren sich
langsam zu einer 2,2-fachen Umrun­
dung der Erde. Die Strecken legen
Freunde zurück, die er gebeten hat,
von ihren Reisen Filmmaterial mitzu­
bringen. (Ute Katschthaler)
Even when someone does not travel,
they can still tell stories: Bruch
gathers filmed material, which he
has commissioned, and brings it
together again as "fragments" in a
virtual travelogue.
Bruch, increasingly less mobile due
to his illness, travels around the
world while standing still. The route
is traveled by friends whom he asked
to bring back film material from their
journeys. (Ute Katschthaler)
B o C h e n ( Yi l i n )
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J o sef D a b e r ni g
s
s
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Herna
A 2010, 35mm / video, bw, 17 min, € 68.–
Ein Mann parkt seinen Wagen, geht
eine Weile, betritt eine Spielbar und
wählt zielstrebig einen Automaten
aus. Frau und Kind bleiben gelang­
weilt im Wagen zurück, während
er sein Glück versucht. Die Kamera
nimmt Details des einfachen Kasi­
nos ins Visier: Lampe, Lautsprecher,
abgenützte Wände und Sitzgelegen­
heiten, Spielautomaten. Einmal
sehen wir auf einer Digitalanzeige
eine Zahl mit zwei Kommastellen,
kryptisch wie der Dow Jones.
(Brigitta Burger-Utzer)
Li t t l e P r e ci o u s ( X i a o B a o b e i )
Little Precious (Xiao Baobei)
A 2010, video, col, 24 min, € 96.–
Xiao Bao ist nach Peking gekommen,
um sich durch den illegalen Verkauf
von Eis am Stiel und Wasser an die
Spaziergänger im Xiangshan-Park ein
bescheidenes Einkommen zu sichern.
Gemeinsam mit seinem Bruder, eben­
falls Eisverkäufer, und dessen Frau
lebt er in einer Hütte am Stadtrand.
Eines Tages gerät er mit einem ande­
ren Eisverkäufer in Streit, wird fest­
genommen und muss ein hohes Buß­
geld zahlen. So verschlechtert sich
Herna
die ohnehin angespannte Beziehung
zu Bruder und Schwägerin.
Xiao Bao moved to Beijing, intending
to make a modest living by illegally
selling ice pops and water to strollers
in Xiangshan Park. He lives in a hut
on the city’s edge together with his
brother, who’s in the same business,
and the other man’s wife. One day,
Xiao Bao gets involved in a dispute
with another ice-pop salesman,
is arrested and has to pay a hefty
fine. This worsens the already tense
relationship with his brother and
sister-in-law.
The austere dreariness of a gaming
hall, which is located somewhere
in the Czech Republic, and the
promise of luck it offers people with
low incomes are dialectically inter­
twined with the artificial dialogue
of a different social class. In Bruno
Pellandini‘s radio play two women
meet, and two men invite them to a
drink. The subject is striking it rich
with castles as investments, and
the women cheerfully harmonize.
(Brigitta Burger-Utzer)
e xc u r s u s o n fi t n e ss
Carola Dertn ig
Nik o l a us Eck h a rd
s
s
excursus on fitness
...a car...
RaumZeitHund
A 2010, video, bw, silent, 12 min, € 48.–
A 2010, video, col, 8 min, € 32.–
In excursus on fitness zeigt Josef
Dabernig eine Gruppe von Menschen
beim Verrichten von Turnübungen
in einer Tanzhalle im dritten Wiener
Bezirk. Schön schäbig ist der Schau­
platz, famos freudlos die Stimmung,
verstärkt noch durch die stumme
Präsentation der Schwarzweißbilder:
Dabernig, Familie und Freunde fun­
gieren als Darsteller, der Künstler
selbst wird eminent erheiternd ein­
geführt – sein scheinbares ständiges
Schulterzucken erweist sich als
Hantelübung. (Christoph Huber)
Eine zu kleine Durchfahrt, ein ab­
sterbender Motor oder ein Abstand,
den man im Auto fatal unterschätzt.
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Physical training depicted as a
strange kind of existential ballet: In
excursus on fitness Josef Dabernig
shows a group of people performing
gymnastics at a ballroom in Vienna’s
third district. The location is quite
shabby and the mood is thoroughly
joyless, and the silence of the blackand-white images amplifies this
atmosphere. All the participants are
absorbed in their wordless, uniform
activity – solitude reigns in the crowd
– and the framing underlines the
sense of isolation. (Christoph Huber)
In der Serie True Stories hat Carola
Dertnig schon die unterschiedlichs­
ten Alltagssituationen auf ihr komi­
sches Potential hin erprobt – in
...a car... ist nun das Autofahren an
der Reihe. (Christa Benzer)
Carola Dertnig has already examined
a variety of everyday situations for
their comic potential, and driving
has its turn in ...a car.... Made up
like a “hot chick,” the artist at first
maneuvers her huge automobile
through the narrow entrance of
Vienna’s Apollo Garage, which be­
comes the scene of her latest trueto-life comedy. (Christa Benzer)
SpaceTimeDog
A 2010, 35mm / video, col, silent, 6 min,
€ 25.–
In RaumZeitHund wird ein vor fast
140 Jahren unternommener Versuchs­
aufbau von Eadweard Muybridge
reinszeniert: Der auf 24 Fotoplatten
aufgezeichnete Galopp eines grauen
Windhundes aus den 1870ern wird
nun – in Farbe, mit einer 35mm
Highspeed-Kamera aufgenommen
und durch digitales Motion-Tracking
stabilisiert – durchgeführt von einer
braunen Bracke. (Nikolaus Eckhard)
Nikolaus Eckhard’s ironic study
RaumZeitHund (SpaceTimeDog) refers
directly to Muybridge’s famous photo
series “Animal Locomotions.” A dog,
specially trained for this purpose,
is filmed on a treadmill in extreme
slow motion (150 individual images
per second). Eckhard arranges all
shots in his film in a grid pattern (55
x 277 frames) and scans this matrix
with the help of diverse mathematical
functions. The dog’s appearance
hence fluctuates “between violently
controlled marionette and seemingly
blithe ballerina” (Eckhard).
(Norbert Pfaffenbichler)
RaumZeitHund
...a car...
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Ti na Frank
Flor ian He c ke r
S iegf r ied A . F r u h a uf
s
s
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Vergence
A 2010,vVideo, col, 6:30 min, € 28.–
„Vergenz“ meint in der Optik das
Zusammen- oder Auseinanderlaufen
von Lichtstrahlen. Außerdem werden
damit auch langsame, unwillkürliche
Augenbewegungen bezeichnet, die
der Fixierung eines vorhandenen
Netzhautbildes dienen.
Derlei Lexikondefinition bildet
den Ausgangspunkt für das optischrhythmische Vexierspiel, das Tina
Frank und Florian Hecker in ihrer
Gemeinschaftsarbeit Vergence ent­
fachen. (Christian Höller)
Vergence
Tranquility
A black-and-yellow pattern of bars
dissolves in stroboscopic flickering
and movements in a number of
different directions. The spaces this
creates arch, spin, implode – this
includes blow-ups, fades and zoom
effects. In terms of the sound, a
series of overlapping percussive
patterns and pulses – in the form
of throbbing, clattering, scraping
and rattling – evoke the greatest
possible variety of perceptive associ­
ations. (Christian Höller)
Tranquility
A 2010, 35mm, col, 7 min, € 28.–
In Tranquility ist das Bild einer
Frau, die auf dem Rücken im Sand
liegt, neben sich ein liegen geblie­
bendes Stück Strandspielzeug,
über sich nichts als die Sonne und
den Wind, der Ausgangspunkt einer
abenteuerlich weiten Reise, die
sich aus dem Filmmaterial ergibt.
Man könnte Tranquility als einen
Urlaubstagtraum sehen, als das
Protokoll einer abschwirrenden
Phantasie, einer entgrenzten Be­
wusstseinsarbeit, die sich in einem
Zustand vollkommener Entspannt­
heit einstellt. (Bert Rebhandl)
Sun, beach, the sea: Most people
associate them with carefree days
off work, being freed of civilization‘s
demands. In Fruhauf‘s Tranquility
an image of a woman lying on her
back in the sand, next to her an
abandoned beach toy and nothing
but sun and wind above, represents
the point of departure for an adven­
turously long journey, one produced
by the film material to be found
here. (...) A sea of tranquility,
though its waves can surge ecstati­
cally at any time. (Bert Rebhandl)
Th oma s F ü rh a p t e r
Rai ner G a msjä ger
s
s
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Michael Berger – Eine
Hysterie
Michael Berger – A Hysteria
A 2010, video, col, 50 min, € 180.–
Das Subjekt des Films, der österrei­
chische Investement-Banker Michael
Berger, der miteinem riskanten
Hedge-Fonds zum Dollar-Millionär
wurde, bleibt eine Chimäre. Kein
einziges Bild gibt es von ihm zu
sehen, und von seinem Wirken blei­
ben nur die imposanten Summen,
die den heimischen Banken irgend­
wann tatsächlich fehlen. In sechs
Anläufen unternimmt der Film den
Versuch, die Spuren von Michael
Bergers Unternehmungen zu einem
Fall zu bündeln. (Dominik Kamalzadeh)
The subject of the film, Austrian
investment banker Michael Berger,
who became a dollar millionaire
through a risky hedge fund, remains
a chimera. There is not even a
single picture of him to see, and
all that is left of his influence are
the impressive sums that are then
actually missing from the local
banks at some time. In six attempts,
the film tries to draw together a
case from the traces of Michael
Berger’s undertakings.
(Dominik Kamalzadeh)
C LU S TER
Mic h a e l B e r g e r – Ei n e Hys t e r i e
CLUSTER
A 2010, video, col, 8:40 min, € 36.–
Für CLUSTER erzeugte Rainer Gams­
jäger eine zehn Meter hohe Rauch­
säule und zeichnete sie auf Video
auf. Sie bildet das Ausgangsmaterial
für seine Auseinandersetzung mit
digitalen Informationen.
Im Fall von Rauchzeichen besteht In­
formation aus Abfolgen von Rauch
und Nichtrauch; in der digitalen Welt
aus Abfolgen von Strom und Nicht­
strom, Null und Eins. Die Manipula­
tion, die in CLUSTER am aus Nullen
und Einsen bestehenden Videobild
vorgenommen wird, ist eine kontrol­
lierte Umreihung der aufgezeichneten
Datenabfolgen. (Siegfried A. Fruhauf)
When making CLUSTER Gamsjäger
created a ten-meter column of smoke
and filmed it on videotape. This served
as the raw material for his examination
of digital information. In the case of
smoke signals, information is in the
form of sequences of smoke and nonsmoke; in the digital world sequences
of electricity and non-electricity, zero
and one, are involved. The manipula­
tion of the video image comprised of
zeros and ones in CLUSTER represents
a controlled rearrangement of the data
sequences that have been filmed.
(Siegfried A. Fruhauf)
F ri ed l v om G röller
10
s
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Der Phototermin
Gutes Ende
Photo Session
A Good End
A 2010, 16 mm, bw, silent, 3 min, € 25.–
A 2010, 16 mm, bw, silent, 3 min, € 25.–
Der Phototermin ist ein Film über Paare.
Ein menschliches Paar: Mann und
Frau, nicht mehr jung, doch ausgelas­
sen wie Kinder, wenn sie gemeinsam
lachen. Und ein analoges Paar: Spie­
gelreflex-Fotoapparat und 16mm-Film­
kamera, die sich gegenseitig abbilden.
Aus der jahrzehntelangen Reihe von
Selbst- und Familienporträts, die die
Fotografin und Filmemacherin Friedl
vom Gröller (früher: Friedl Kubelka)
anfertigte, blitzt Der Phototermin hu­
morvoll hervor: In der Anordnung mit
zwei Kameras wird vom Gröller in ihrer
Doppelrolle als Abbildende und Ab­
gebildete sichtbar. (Maya McKechneay)
Porträt der Mutter als Greisin. Eine
Abschieds-Vignette, finale Skizze
aus dem Pflegeheim, stumm, spröde,
stolpernd, blechgrau, unumwundenunverblümt-unbeholfen direkt. Und
stolz auf das Eigene & Unvollkom­
mene, den Mangel an Architektur &
Ästhetik & Perfektion & Glätte.
Wie jeder Friedl-vom-Gröller-Film ist
Gutes Ende so kurz wie ein Schock
oder die Ohrfeige an der Backe eines
Ministers. Und schön wie eine in
die Jahre gekommene Frau, die
verweigert, Schminke aufzutragen,
während kantige Kieseln im Bauch
einer Wölfin rasseln. (Harry Tomicek)
Photo Session flashes forth humorously
from the decade long series of self
portraits and family portraits produced
by photographer and filmmaker Friedl
vom Gröller (previously: Friedl Kubelka):
In the arrangement with two cameras,
Gröller is visible in her double role
as portrayer and portrayed. Filmed on
grainy black-and-white material, the
Photo Session‘s austere outer form
harbors a chuckle over itself, aging,
living as an artist, and love. And even
without a soundtrack, it is as though
you almost heard it. (Maya McKechneay)
Portrait of the artist’s mother as an
old woman. A farewell vignette, a
final sketch from her nursing home,
silent, aloof, clumsy, metallic gray,
candidly-bluntly-awkwardly direct.
And proud of what she has accom­
plished & what has remained incom­
plete, the lack of architecture &
aesthetics & perfection & polish.
Like all of Friedl vom Gröller’s films,
A Good End is as brief and to the
point as a shock or a slap to a go­
vernment minister’s cheek. And as
beautiful as a woman of a certain
age who refuses to put on makeup,
while rough gravel rattles in the
stomach of a she-wolf. (Harry Tomicek)
Der Phototermin
Heidi Kim
A 2010, 16 mm, bw, silent, 3 min, € 25.–
Der Film schwankt zwischen HighHeel-Reklame und schlingernden
Schwenks übers seidigblaue Hafen­
gewässer Hong Kongs in der Tiefe
(rot-gelb punktiert von Kränen,
Kähnen, Containern). Er stolpert
über Schnitte und wendet glorios
das Gesicht einer rücklings am
Fensterbrett liegenden Frau in die
Senkrechte (als wäre es die Hexe
in Vredens Dag, die man, an die
Leiter gefesselt, in die Höhe hievt).
Ferne Autos strömen wie im Traum
senkrecht an ihren Backenknochen
entlang und dann füllt ihre Hand
mit riesigen, bunten Ringen wie in
Puce Moment den Kader und diese
Hand wendet und öffnet und brei­
tet sich als Haut-Landschaft über
die Leinwand aus. (Harry Tomicek)
The film alternates between a
high-heel ad and wobbling pans
over the silky blue water of Hong
Kong’s harbor and into the depths
(with red-and-yellow dots of barges,
cranes and containers). It stumbles
over cuts and gloriously spins the
face of a woman lying on her back
to a vertical position (as if it be­
longed to the witch in Vredens Dag,
who’s tied to a ladder and raised
into the air). Faraway cars flow
vertically down her cheekbones like
in a dream, then her hand fills the
frame with huge, colorful rings like
in Puce Moment, and this hand
turns and opens and spreads a
landscape of skin over the projec­
tion screen. (Harry Tomicek)
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Paris June 2009
A 2010, 16 mm, bw, silent, 3 min, € 25.–
Paris im Juni 2009. Schon der Titel
verspricht einen intimen Tagebuchein­
trag in einer Stadt, die für die Vorstel­
lung von Liebe schon oft als Setting
herhalten musste. In Gröllers kurzem,
die Aufregung nicht verbergendem
Film kippt die mit Romantik durch­
zogene Erotik ganz unverblümt in
eine sanfte Form der Pornografie.
Der sexuelle Akt wird letztlich mit
dem Dildo vollzogen, eine Erektion
stellt sich nicht ein. (Dietmar Schwärzler)
Paris in June 2009. The title leads us
to expect a personal diary entry made
in a city that has often been used as
a setting for ideas of love. In Gröller’s
short film, which does nothing to con­
ceal the excitement, the romantically
charged eroticism becomes a gentle
but undisguised form of pornography.
The sex act is finally performed with a
dildo, an erection does not ensue.
(Dietmar Schwärzler)
Gutes Ende
H e idi Ki m
Ev e Hel l e r
12
s
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One
USA 1978/2010, 35mm (Super-8 blow-up),
col, silent, 2 min, € 25.–
Mein erster Film, und zugleich die
erste Rolle Film, die ich je belichtet
habe. Entstanden ist One 1978 am
Department of Media Studies der
University of Buffalo, im Rahmen der
ersten Filmklasse von Keith Sanborn,
der damals als Graduate Student von
Hollis Frampton betreut wurde. Die
Aufgabe bestand darin, einen Film
mit einer einzigen Rolle Super-8 zu
drehen, ohne dabei die Kamera zu
bewegen. Das Resultat ist eine Art
poetisch-kinematografischer Einzei­
ler, der den strukturalistischen Geist
seiner Zeit atmet. (Eve Heller)
The first film I ever made consists of
the first roll of film I ever shot, enti­
tled One. I made it for the first film
class Keith Sanborn taught, in 1978
at the Department of Media Studies
at the University of Buffalo, when he
was a graduate student working with
Hollis Frampton. I was 17. The as­
signment was to make a film using
one roll of Super 8 film, without mov­
ing the camera. The result is a kind
of poetic/cinematic one-liner. It is in
tune with the structuralist spirit of
the day – to my surprise. (Eve Heller)
One
Self-Examination Remote
Control
USA 1981/2010, 35mm (Super-8 blow-up),
col, 5 min, € 25.–
Self-Examination Remote Control
entstand während meines Studien­
jahres bei Tony Conrad. Der Film
dokumentiert die möglicherweise
obligatorische Phase eines kinemato­
grafischen Narzissmus im Frühwerk
aufstrebender Filmschaffender.
Mein Interesse galt der widersprüch­
lichen Position, simultan Subjekt
und Objekt zu sein. (Eve Heller)
When I showed this film at our
student show at the end of the se­
mester, Tony Conrad turned to me in
astonishment exclaiming, "YOU made
that?" A film I was too embarrassed
to show more than once till now con­
sists of a self-portrait I shot with a
remote control and intercut with the
sound of my voice as a super serious
youth toying with the apparatus and
in the throes of an identity crisis.
It captures an obligatory phase of
cinematic narcissism not uncommon
to the early works of aspiring student
filmmakers. I was interested in the
problematic predicament of being
both subject and object. (Eve Heller)
S e l f-Ex a m i n at i o n R e m o t e C o n t r o l
Juice
A 1982/2010, 35mm (Super-8 blow-up),
bw, silent, 4 min, € 25.–
Das kinetische Schwarzweiß-Porträt
meines geliebten Hundes „Juice“;
ein ekstatisches Herumtollen in
einer ansonsten etwas bedrücken­
den Nachbarschaft in Buffalo,
New York. Juice bildet insofern das
Gegenstück zu Self-Examination
Remote Control, als es (nach Stativ
und Fernbedienung) die Möglichkei­
ten einer handgehaltenen Kamera
auslotet, sowie weitere Funktionen
der Apparatur wie Pixilation und
Überblendung. Juice fokussiert auf
die Interaktion zwischen der Film­
schaffenden und dem Objekt ihrer
Aufmerksamkeit. (Eve Heller)
A kinetic black and white portrait
of a beloved dog named Juice is an
ecstatic romp in an otherwise down
and out neighborhood in Buffalo,
New York. This film is the inverse of
Self-Examination Remote Control in
the sense that it explores the possi­
bilities of a handheld camera as op­
posed to remote control while further
experimenting with functions of the
apparatus, i.e. pixellation, lapse
dissolves, etc. Juice foregrounds the
interactivity of the filmmaker with
the object of her attention. (Eve Heller)
Ha ral d Hun d
Paul Hor n
13
s
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Mouse Palace
A 2010, video, col, 11 min, € 44.–
Für Mouse Palace wurde nach dem
Vorbild einer existierenden Wohnung
ein Appartment im Maßstab 1:10
aus Lebensmitteln gebaut und
Mäusen als Wohnraum zur Verfügung
gestellt. Die Nager richteten sich in
ihrem neuen Lebensraum ein und
begannen diesen aufzuessen. Der
Verfallsprozess wurde von heftigen
Revierkämpfen zweier Männchen
begleitet. (Hund/Horn)
Mouse Palace is the most recent
project in our "Living Space series"
which includes Tomatoheads,
Dropping Furniture and the still
unfinished Apnea. The whole series
portrays human existence in absurd
conditions. In Mouse Palace, it is
mice who take the place of men.
(Hund/Horn)
M o u s e Pa l a c e
J u ic e
14
Bj örn Kä mmer e r
K lu b Z we i
s
s
Gyre
Liebe Geschichte
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A 2010, 35 mm cS, col, 9 min, € 36.–
Kämmerer überlässt in diesem auf­
wendig produzierten Werk nichts
dem Zufall: Der Film wurde in einer
einzigen Plansequenz aufgenommen
und nicht nachbearbeitet. Er konst­
ruierte ein überaus komplexes Ob­
jekt, welches mittels eines Elektro­
motors in eine variable Rotations­
bewegung versetzt wurde. Die Fens­
teröffnungen haben das Bildseiten­
verhältnis von 4:3 – also jenes
eines herkömmlichen Video- bzw.
TV-Bildes – während die Wände drei
unterschiedliche Kino-Breitbildfor­
mate aufweisen. (Norbert Pfaffenbichler)
Li e b e G e sc h ic h t e
Gy r e
Luminous white, diamond-shaped
forms glide from right to left across
a jet-black plane in Cinemascope
format. Minimal variations in their
movement can be seen. The screen
gradually lightens, and a roughly
hewn wooden structure becomes
visible. The light-colored rectangles
turn out to be window openings of
a log cabin with luminous white in­
terior walls which is swiftly rotating
on its axis. (Norbert Pfaffenbichler)
Love History
A 2010, 35mm / video, col, 98 min, € 300.–
Wie gehen Frauen in Österreich
und Deutschland mit ihrer national­
sozialistischen Familiengeschichte
um? Bisher haben vor allem die
Nachkommen der Opfer und Über­
lebenden die Nachwirkungen des
Nationalsozialismus und der Shoah
untersucht. Nun fragen auch die
Nachkommen der TäterInnen nach
den Spuren der Vergangenheit im
eigenen Leben. Sie recherchieren
ihre nationalsozialistische Familien­
geschichte und erforschen, wie die­
ses „negative Erbe‘“(Jean Améry) ihr
Denken und Handeln, aber auch ihr
Liebes- und Beziehungsleben prägt.
(Simone Bader / Jo Schmeiser)
The film is about women in Austria
and Germany tracing their Nazi
family history. They research the
historical facts as well as the marks
this past has left on their lives: How
does it affect their personal relation­
ships, sexuality, love and political
activism? (Simone Bader / Jo Schmeiser)
Chr ist i an Ko b a ld
P h ili pp M ayr h of er
Clemen s K ogler
s
s
15
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Der Schatten des Propheten
The Shadow of the Prophet
A 2010, video, col, 52 min, € 160.–
Unser Film nimmt das in den Straßen
des Senegals allgegenwärtige Bild
des Propheten Scheich Amadu Bamba
zum Ausgangspunkt, um in ein Uni­
versum westafrikanischer Kunst einzu­
tauchen, in dem sich Politik, Magie,
Religion und Ästhetik mischen.
Zusammen mit den Künstlern und
den Menschen, die sich mit diesen
Bildern umgeben, reisen wir durch
den Senegal und erfahren, wie eine
Fotografie zum Angelpunkt einer
kulturellen und religiösen Revolution
wur­de, zum Symbol der Befreiung
vom Kolonialismus und zur Ikone
der mysteriösen und mächtigen reli­
giösen Bruderschaft der Muriden.
(Kobald/Mayrhofer)
February 1913. The French colonial
police takes a photograph of a Muslim
prophet in Senegal. His name: Sheik
Amadou Bamba. The officers don’t
suspect that the photograph of the
African holy man will become an icon
over the next century, the most wellknown image in the country, a motif
that has been reproduced thousands
of times, one which can be found
in every street corner. We search the
streets of Dakar and Saint Louis for
these images. (Kobald/Mayrhofer)
D e r S c h at t e n d e s P r o p h e t e n
Stuck in a Groove
Stuck in a Groove
A 2010, video, col, 4 min, € 25.–
music: Richard Eigner / Ritornell
„Phonovideo“ ist ein VJ Tool, ein visuelles
Instrument, mit dem man Animationen
ohne digitale Hilfe am Plattenteller gene­
rieren kann. Stuck in a Groove ist der
erste Film, der je mit dieser Technik
gemacht wurde.
„Phonovideo“ is a VJ tool or visual instru­
ment used to display animations in an
analog way without the help of a compu­
ter. Stuck in a Groove is the first film
made with this technique.
An nj a Kr autg asse r
16
s
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La Sagra
Fragments
La Sagra
Fragments
A/I 2008, video, col, 16 min, € 64.–
A/LUX 2010, video, col, 15 min, € 60.–
La Sagra zeigt einen Square Dance
im buchstäblichen Sinn: Auf einem
öffentlichen Platz, einem Geviert,
wird getanzt. Ältere Paare ziehen
ihre Kreise, manchmal bilden sich
kleine Formationen. Es gibt Raum
für Variation. Die Musik wechselt,
Männer und Frauen haben sich in
mehreren Reihen aufgestellt. Das
Carré wird spielerisch eingenom­
men, tanzend ausgeschritten.
Später lassen Teenager ihre Becken
kreisen. Man reiht sich ein, man
schert aus. Die Körper bleiben in
Bewegung und bewegen sich rhyth­
misch zwischen einer gemeinschaft­
lich geteilten Erfahrung und dem
Sichversenken als Einzelne. What
a wonderful world. (Isabella Reicher)
Nicht ein Liebender – ein modell­
hafter, ein überpersönlicher –, wie
ihn Roland Barthes in Fragmente
einer Sprache der Liebe (1977)
in Versatzstücken aus Literatur,
Philosophie und Geistesgeschichte
sprechen lässt, es sind zwölf Künst­
lerInnen – Liebende –, die in Annja
Krautgassers Video Fragments zur
Sprache kommen. Nicht über die
Liebe selbst sprechen sie, es sind
die Figuren der Liebe, die sie im
Moment der Gebärde des in Bewe­
gung erfassten und nicht des im
Ruhezustand betrachteten Körpers
artikulieren; es ist der Begriff
„Dating“, anhand dessen zeitgemä­
ßer Strukturen ein Diskurs wieder­
belebt werden soll, der – selbst von
Tausenden von Subjekten geführt –
bereits bei seinem Entstehen von
extremer Einsamkeit gekennzeich­
net war. (Franz Thalmair)
La Sagra shows a square dance in
a literal sense: there is dancing
on a public square, in a quadrangle.
Elderly couples draw their circles,
sometimes in small formations.
There is leeway for deviations. The
music changes, men and women
have arranged themselves in several
rows. The ground is occupied play­
fully, paced in dance. Later, teenag­
ers gyrate their pelvises. One joins
a row, one spreads out. The bodies
remain in movement and move
rhythmically between a shared expe­
rience and a losing of oneself as an
individual. What a wonderful world.
(Isabella Reicher)
It is not one lover – a model lover,
a supra-individual one – like the
male voice used by Roland Barthes
in his book A Lover’s Discourse:
Fragments (Fragments d’un
Discours Amoureux, 1977) who
uses modular components from
the fields of literature, philosophy,
and intellectual history; it is twelve
artists – lovers – who speak in
Annja Krautgasser’s video Fragments. They do not talk about love
itself, they articulate the figures of
love in the moment of the body’s
gesture caught in action and not
in contemplated repose; it is the
contemporary structures of the
notion of “dating” that should rein­
vigorate a discourse – itself pursued
by thousands of subjects – already
of an extreme solitude from the
outset. (Franz Thalmair)
Jul ia La g g n e r
Li a
s
s
17
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Heim ist nicht Daheim
Home is not Home
A 2010, video, col, 57 min, € 160.–
Heim ist nicht Daheim mischt sich
unter die Bewohner und Bewohne­
rinnen des Caritas Pflegewohnheims
St. Peter in Graz und berichtet aus
deren Alltag. Auch vor der Kamera
bleiben die vier ProtagonistInnen
gelassen und direkt, wenn sie sich
über ihr Leben und das unvermeid­
liche Thema Tod aussprechen.
(Sylvia Szely)
Director Julia Laggner, trained
music and art therapist, first visited
the nursing home in the course of
an art project. She worked with her
protagonists for months and carried
out discussions. The four people
remain relaxed and direct, also in
front of the camera, when they
speak out about their lives and the
unavoidable topic of death. Home
is not Home does not waste much
time with the past, or even on re­
membering: Those places cannot
be shared, there, everyone is and
remains alone. (Sylvia Szely)
H e i m is t n ic h t d a h e i m
M a c h i n at i o n 8 4
Machination 84
A 2010, video, col, 5:40 min, € 25.–
sound: @c
Ein sich verdichtender Wald aus
(erst noch) vertikal flackernden
Wellenlinien, aus stilisierten Rauch­
schwaden, die einander im Takt der
evokativen Musik überlagern und
komplizieren. Die Bilder sind live
eingespielt, also in Realzeit zur Mu­
sik erstellt und nicht nachbearbeitet:
ein Film ohne Schnitt, ein kontinu­
ierlicher Fluss der abstrakten Muta­
tionen, eine Art digitaler Kupferstich.
(Stefan Grissemann)
The intrigue inscribed into this
production’s title refers to the game
of illusions that makes use of depth
of focus and the (implied) figures.
Individual “flames” seem to move
into the foreground, close to the
viewer’s eyes, and Machination 84
progresses from detailed drawing to
smoldering fire. In its second half,
the color scheme starts to resemble
hellfire, in hot yellow and red,
and then the lines slant to the left
until they are horizontal, as if blown
down in some imaginary storm.
(Stefan Grissemann)
18
J o h a n n Lur f
Ma rti n &
The Evil Eyes of Nu r
s
s
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Boulevard
A/D 2010, video, col, 3:40 min, € 25.–
Das zweite Video der Performance­
gruppe Martin & the Evil Eyes of
Nur: Städtische Unorte als Schau­
plätze für die Darstellung zweier
selbstdeklarierter Superstars.
Der Text beschreibt die selbstzerstö­
rerische Welt abgehobener Popstars,
gesungen zu trashiger Elektromusik.
Auf der visuellen Ebene machen die
beiden Kunstfiguren Herr Leitung
und Pussy Hass ihr Popstar-Ding, sie
laufen in absurden Bildern ins Leere.
E n d e av o u r
Endeavour
A 2010, video, NTSC, col, 16 min, € 64.–
Endeavour gleitet zwischen Doku­
mentation, Avantgardefilm und
Science-Fiction. Diese höchst eigen­
sinnige Kombination von Material
und Techniken gibt dem Publikum
ein Gefühl des Fliegens, da der Film
ständig die Schwerkraft der Genres
und fixen Definitionen umgeht.
Lurf benutzt zwei NASA-Aufnahmen
vom Start des Space Shuttle – eine
bei Tag, eine bei Nacht. Jeder Start
wird von insgesamt sechs Kameras
gefilmt. Lurf montiert dieses Material
fortlaufend, wechselt von einer
Kamera zur nächsten nach je neun
Kadern, was drei Schnitte pro
Sekunde ergibt. (Stephen Zepke)
Endeavour obviously evokes sciencefiction, but the editing of its brutally
short narrative stretches it into a
jagged and violent ride, a world away
from the soft floating aesthetics and
human adventure usually associated
with Hollywood space films. As a
result, Lurf achieves a kind of sub­
lime structuralism by using the
structure of the original NASA-foot­
age against itself, fragmenting and
accelerating it, and so creating an
intense and overwhelming experience
in which time, truth and finally our
own point of view become confused
and shattered. (Stephen Zepke)
B o u l e va r d
The second video by the performance
group Martin & the Evil Eyes of Nur:
Unsightly urban spaces serve as loca­
tions for portrayals of two self-anoin­
ted superstars. The lyrics, which
describe the self-destructive world
of out-of-touch popstars, are accom­
panied by trashy electro music.
Visually the two characters, Herr
Leitung and Pussy Hass, do their
popstar thing; they freewheel their
way into the void in absurd images.
Sa sh a Pi rk e r
Adnan P opo vic
s
s
19
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The Future will not be
Capitalist
A 2010, 35mm / video, col, 19 min, € 76.–
Ende der 1960er Jahre, als es
die Zukunft noch gegeben hat, ent­
warf Oscar Niemeyer in Paris die
Zentrale der Kommunistischen
Partei Frankreichs. Sasha Pirkers
Film handelt von den Beziehungen
dieses Gebäudes und seiner futuris­
tischen Qualitäten zur Gegenwart
politischer Projekte, ökonomischer
Realitäten und ästhetischer Einstel­
lungen. (Christian Kravagna)
The setting is Paris, seat of the
Communist party headquarters in
France. The building designed by
Oscar Niemeyer in the 1960’s has
long since been recognized as an
architectural icon and symbol of
what was at one time among the
most powerful political movements
in France. The individuals who
work in this building are the protag­
onists of the film. Their tempo
determines its speed. Their paths
delineate the building. (Sasha Pirker)
L a o k o o n g r u p p e : Wa l z e r k ö n i g
Laokoongruppe:
Walzerkönig
Laokoongruppe: King of the Waltz
A 2009, video, col, 5 min, € 25.–
music: Laokoongruppe
Stop and go-Animation in Perfek­
tion. „Drehort“ Schreibtisch. Hinter
einem Post-It, auf dem Sänger Karl
Schwamberger (Laokoongruppe)
als gezeichnete Trickfigur performt,
rollt der Songtext zum Walzerkönig
karaoketauglich auf einem Regist­
rierkassenstreifen vorüber. Daneben
das Video im Video: eine mit
Leuchtstiften skizzierte Bahnfahrt.
Und von Zeit zu Zeit offenbart auch
T h e F u t u r e wi l l n o t b e c a p i ta l is t
der Regisseur seine Existenz – wenn er
zur Kaffeetasse greift oder das Filmset
zur Miniatur-Heim-Disko umbaut.
In a manner that fits the appropriation
philosophy of Laokoongruppe’s do-ityourself video perfectly, Popovic chose
as the setting a desk with paperclips,
a coffee cup, Post-its, markers, toy
figurines and a cash register, with the
song’s lyrics scrolling across the scene.
This modest, doll-size stage is occa­
sionally rearranged by the director’s
arm, and the resulting animation video
comprises about 5000 individual shots
taken with a digital camera in stop
motion. (Thomas Edlinger)
20
E lla Ra ide l
Olive r Ressl e r
D a rio Azze l li ni
s
s
Slam Video Maputo
Comuna en construcción
A 2009, video, col, 27 min, € 100.–
Comuna im Aufbau
Comuna Under Construction
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Das Making-of von Musikvideos in
Maputo/ Mosambik zeigt die kultu­
relle Praxis von Afro-Pop an der
Schnittstelle zu Gangstarap, HipHop, Poetry Slam und traditioneller
Musik und zeigt seine ökonomische
und politische Dimension auf. Die
Musikvideoproduktionen wirken als
Adaption einer globalen Bildsprache
im Spannungsfeld von Glamour und
afrikanischer Realität. Unbefangen
stellt Ella Raidel eine Nähe zu den
ProtagonistInnen her, die sich ihrer
Kamera gewahr sind, aber nicht für
sie agieren. (Ella Raidel / Julia Stoff)
S l a m V id e o M a p u t o
C o m u n a e n c o n s t r u cci ó n
This making-of of music videos in
Maputo, Mozambique, highlights the
cultural practice of African popular
music. Scenes that are captured
casually during the production of the
music videos are assigned the same
priority as what goes on on-stage:
The protagonists during technical
checks, rehearsals of dance acts out­
side the stage setting or background
dancers, who seldom get much
attention, are all given the same
treatment here. (Ella Raidel / Julia Stoff)
A 2010, video, col, 94 min, € 250.–
Comuna im Aufbau führt vor
Augen, was der von Chávez propa­
gierte „Sozialismus des 21. Jahr­
hunderts” in der Praxis bedeuten
könnte.
Im Modus eines schlichten Zuhö­
rens und -schauens bei verschiede­
nen Versammlungen in Armenvier­
teln der Hauptstadt Caracas sowie
im ländlichen Gebiet begleitet der
Film – kommentar- und interviewlos
– Abschnitte eines spannenden
Prozesses, der große Teile des
Landes erfasst hat. (Ressler / Azzellini)
Tens of thousands „consejos
comunales“ (communal councils)
have been founded in Venezuela in
the spirit of the new constitution,
which greatly emphasizes political
participation. These basis democ­
racy neighborhood gatherings at­
tend to housing refurbishment,
health care, and garbage pick-up
routes, with financial support of
the state, and to a great extent
do so independently of the local
administration. Comuna Under
Construction puts forth for discus­
sion the practice of a – by no
means conflict-free – revolution.
(Ressler / Azzellini)
Bi lly R o isz
Veron ik a S c hubert
s
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21
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brRRMMMWHEee II
A 2010, video, col, 5 min, € 25.–
sound: dieb13
brRRMMMWHEee II ist rabiater
Elektronic-Pop at its best. Dabei
beruht der speedig inszenierte BildTon-Fluss auf einer eigenen kleinen
Medienarchäologie: dem Rauschen
einer Kathodenröhre; dem Knistern
einer Schallplattenrille; Farbmustern,
wie sie ein analoger Videomischer
erzeugt; der surrenden Prozessor­
einheit eines Computers. Am Höhe­
punkt der entfesselten Reise kippt
das Szenario in einen flammenden
Farbtaumel aus Rot-Orange-Grün –
um am Ende in ruhig brizzelnden
Schwarzweiß-Rasterungen auszu­
klingen. (Christian Höller)
brRRMMMWHEee II is fast and
furious electronic pop at its best.
The speedy flow of sounds and
images is based on its own little
media archeology: high-pitched noise
from a cathode tube of the type used
in old television sets, the crackling
of a record album, patterns of colors
like those generated by an analogue
video mixer, and lastly the whirr
of a computer’s processing unit.
And hidden in the middle of all this:
a deformed tuna can. (Christian Höller)
B r RRMMM W HE e e I I
Ti n t e n k i l l e r
Tintenkiller
Ink Eraser
A 2010, video, col, 5 min, € 25.–
Tintenkiller abstrahiert die Collage
aus den Ritualen und den Banalitä­
ten, die jeden Fernsehkrimi als
solchen determinieren und erstellt
so einen Blueprint des Genres: Statt
Blut fließt Tinte durch die Bilder.
In langwieriger Detailarbeit hat Schu­
bert 3000 Einzelbilder mit Tinte und
Löschstift bearbeitet. Diese Technik
beruht auf der Abfolge von Sättigung
und Leere, von sichtbarer und un­
sichtbar gemachter blauer Farbe, die
dann als Weiß erscheint. (Sylvia Szely)
In 2010, the crime thriller television
show "Tatort" celebrates its fortieth
birthday: No other production has
influenced a genre so greatly or been
the epitome of popular German cul­
ture for such a long time. Veronika
Schubert’s found footage animation
Ink Eraser draws from this rich reser­
voir. The artist’s special interest,
however, is not in the genre or the
medium, but instead, in what the
genre and the medium contribute to
contemporary visual and linguistic
culture. (Sylvia Szely)
22
Nikk i S chu st e r
T ho m as S t ein e r
s
s
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Paris Recyclers
D/A/F 2010, video, col, 6 min, € 25.–
Pa r is R e cyc l e r s
Mit viel Ironie zitiert Nikki Schuster
die gerade so gehypte Streetart. In
ihrem Animationsfilm Paris Recyclers
werden die bunten Markierungen
im öffentlichen Raum zur Bühne für
ein Ballett der Übersehenen: kleine
Kreaturen aus Straßenabfall, die
rappelnd, klingelnd und ratternd ihre
Choreographie vor der Kamera voll­
führen. Gebaut sind die Müllmonster
aus gefundenen Objekten, die in
Einzelbildschaltung vor der Kamera
animiert und anschließend am
Computer zusammengesetzt wurden.
(Maya McKechneay)
Camping Cézanne
I n F r e e Fa l l
Upon closer inspection, picturesque
Paris, where graffiti has also mean­
while seamlessly integrated into
the street scene, turns out to be a
biotope inhabited by extremely lively
bastards of human consumerism.
In Nikki Schuster's animation they
live everywhere: in the cracks of
walls, folds of posters, drainage
pipes. And while a street musician
reels off his chanson repertoire on
the surface, they give their own
dingy-raspy concert. (Maya McKechneay)
Camping Cézanne
A 2010, video, bw&col, 9 min, € 36.–
In Camping Cézanne agiert der
Linzer Animationskünstler Steiner
wieder an der Schnittstelle zwischen
Natur und Kunst und ergründet
derart in drei Kapiteln deren gegen­
seitige Bedingtheit. Erst langsam
erschließt sich die Landschaft der
Montagne St. Victoire in drei Teilen,
Strich für Strich – ganz so, als
würde man Zeuge von Zeichenpro­
zessen.
In Camping Cézanne, Steiner is
once again at the interface between
nature and art, where he explores
their mutual relativity over three
sections/chapters. The landscape
of Montagne St. Victoire gradually
reveals itself over the three parts –
stroke by stroke, as if watching a
drawing in progress.
Hit o St e ye r l
Georg Ti ller
tin h o k o
s
s
s
Vargtimmen – Nach einer
Szene von Ingmar Bergman
KOI
23
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Vargtimmen – After a Scene
by Ingmar Bergman
A 2010, video, bw, 6:20 min, € 28.–
In Free Fall
A 2010, video, col, 32 min, € 128.–
In Free Fall ist eigentlich ein Tryp­
tichon: Vor dem Absturz, Nach dem
Absturz und Absturz. Verhandelt
wird die derzeitige Wirtschaftskrise
am Beispiel eines FlugzeugSchrott­platzes in der kalifornischen
Wüste. (Hito Steyerl)
Falling is a transition. It is a move­
ment from one position to another.
Inasmuch as it suggests failure
or ruin, to love is also to fall. It is
corruption, revolution and abandon­
ment. It implies a relationship.
Hito Steyerl's In Free Fall charts
a singular object, the Boeing 707700 4X-JYI airplane, in this proc­
ess of falling. Less the story of
an object‘s production and eventual
obsolescence, In Free Fall docu­
ments a life made visible through
consecutive moments of destruc­
tion. (Gil Leung)
Vargtimmen ist die exakte Rekonstruk­
tion einer Sequenz aus Bergmans
gleichnamigen Film von 1968. Bild
für Bild hat Georg Tiller mit seinem
Kameramann Claudio Pfeifer die Ein­
stellungen nachgedreht – mit dem
entscheidenden Unterschied, dass es
bei ihm keine Schauspieler im Bild
zu sehen gibt. Nur Meer und Felsen
in Schwarz-Weiß, schroffe Steinforma­
tionen, dazu eine sanfte Wasserober­
fläche, vom Wind leicht bewegt. Die
Musik- und Tonebene von Bergmans
Original gibt der einsamen Landschaft
erzählerische Struktur. (Andrea Pollach)
Shot for shot reconstruction of a
scene from the film Vargtimmen
(1968) by Ingmar Bergman using
the same technical devices – lenses,
framing, length of shots as well as
movements of the camera. The
absence of the bodies of the actors
opens the room for a complete
concentration on the filmic space.
This reconstruction is understood as
a reenactment by the reconstructeur,
a becoming of Ingmar Bergman,
thus reenacting a specific style of
directing. (Georg Tiller)
Va r g t i m m e n – N a c h e i n e r S z e n e v o n I n g m a r B e r g m a n
KO I
A 2010, video, col, 8 min, € 32.–
Ein Blick in das halbtrübe, stehende
Wasser eines Teiches. Zwei Koi (Karp­
fen) schwimmen abwechselnd von
verschiedenen Seiten ins Bild.
KOI macht die Bandbreite der Ver­
wandlung sichtbar, die analoge Bilder
in digitalen Räumen durchlaufen
können, zeigt, wie sie unsere Wahr­
nehmung verändern – und wie unser
Blick eben diese Werkzeuge für sich
übernimmt, sie assimiliert und auf­
hört, lediglich “analoge Erinnerungen“
abzuspeichern. (Matthias Goldmann)
A look into the semi-cloudy, tranquil
water of a pond. Koi (Nishikigoi,
literally “brocaded carp“) enter the
picture by turns and from different
sides, the shadow of the bathing jetty
and reflections make their appear­
ances. This retrospective silent-film
unfolds to the deep bordun/drone
sounds of Stefan Neméth‘s composi­
tion and elements of a second mo­
ment begin to emerge: drops of dark
liquids, paper textures, dripping
sounds. The music adds spatial depth
and expanse to these images, magni­
fies visual effects, calls them into
question through delayed responses,
and occasionally follows its own, sep­
arate ways in parallel worlds of sound.
(Matthias Goldmann)
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Pe t e r Tsch e r kass ky
B o rj a n a V e n tzisl avo va
s
s
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Hohe blaue Gebirge, Flüsse
und goldene Ebenen
High Blue Mountains, Rivers, and
Golden Plains
A/BG 2009, video, col, 11 min, € 44.–
Tschalga ist eine bulgarische Variante
des Turbofolks. Die in Sofia geborene
Künstlerin Borjana Ventzislavova
setzt dem Phänomen Tschalga und
seiner trashigen bis ins Pornografi­
sche reichenden Visualisierung, die
in Musikvideos, in der Werbung oder
in den Nachtclubs omnipräsent ist,
eine minimalistische Filmsprache
entgegen. Teens und Twens treten
unaufgeregt und selbstbewusst ins
Bild und stocken, stottern oder rat­
tern Tschalga Parolen in die Kamera.
C o m i n g At t r a c t i o n s
(Petra Erdmann)
Coming Attractions
A 2010, 35mm, bw, 25 min, € 100.–
Den avantgardistischen Film verbindet
eine Seelenverwandtschaft mit dem
frühen Kino: Wir sehen die stolze
Selbstdarstellung eines neuen Me­
diums, seiner (trick)technischen Mög­
lichkeiten, die direkte Adressierung
der Kamera, die unverblümte Kontakt­
nahme mit dem Publikum. Aber auch
im Werbefilm haben sich Elemente
des frühen Kinos erhalten. Auf humor­
volle Weise spürt der Film Coming
Attractions diesen Bezügen nach; in
elf Kapiteln zelebriert er die Trinität
von Reklamefilm, Early Cinema und
Avantgarde. (Peter Tscherkassky)
C o m i n g At t r a c t i o n s
Coming Attractions: The title refers
to both the nature of advertising
films and early cinema, the “cinema
of attractions.” The initial visual
contact juxtaposes the two genres
through editing, and together with
avant-garde film they represent
the basic troika for 11 chapters
examining the varying relationships
between these three worlds of
moving images. This film, a look
at cinematic history through the
rearview mirror, has been enriched
with references in the carefully
worded headings, to painting, music
and film theory, in the form of
wordplay. (Christoph Huber)
Estimated is that at least 80 percent
of all Bulgarians know at least one
chalga (a Bulgarian version of turbo
folk) text by heart. Borjana Ventzisla­
vova carries out a sober, poetic game
with collective memory and pop cul­
ture, which serves as metaphor for
Bulgaria’s transition from socialism to
turbo capitalism. (Petra Erdmann)
Ja cu b V r b a
A p ich atpong
Weera s e thakul
s
s
25
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Jean Paul
A 2010, video, col, 13 min, € 52.–
In 8 1/2 bedarf Fellini eines
Avatars für sich, Mastroianni.
Jakub Vrba braucht so etwas nicht.
Im Film spielt auch Ana de Almeida,
die Frau von Jakub Vrba mit. Sie
spielt ihren Vater. Jean Paul spielt
sich selbst. (Jakub Vrba)
Jean Paul consists of a performance
about the making of a film. Every­
thing is visible, crew, assistants,
devices, mechanisms, cables ...
Sculptures are built that work as
storyboards or parts of the set, show­
ing situations that then become films.
In his film 8 1/2 Fellini requires
an avatar (Mastroianni) for himself.
Jakub Vrba doesn‘t need that.
In his film Jean Paul his wife,
Ana de Almeida, plays the role of
the father. Jean Paul plays himself.
(Jakub Vrba)
Empire (Viennale Trailer 2010)
Empire (Viennale Trailer 2010)
A 2010, 35mm, col, 1:25 min, € 25.–
Wie alle Filme des Thailänders
Apichatpong Weerasethakul ist auch
die einminütige Arbeit Empire schwer
in Worte zu fassen: Ein Taucher ist
zu sehen, eine Tropfsteinhöhle, in
der rätselhafte Tentakel aus der Decke
wachsen und Schneckenhäuser, die
eine Hand im Stroboskoplicht auf­
hebt. Eine filmische Skizze, deren
gehörte und gesehene Eindrücke sich
auf wundersame Weise direkt an den
Tastsinn zu übertragen scheinen.
(Maya McKechneay)
H o h e b l a u e G e b i r g e , F l üss e u n d g o l d e n e E b e n e n
J e a n Pa u l
Empire is a film about searching
and finding. We see: a diver wearing
a gleaming white helmet, a cave
or grotto, the walls of which the
camera carefully travels along and
finally a hand dipping into the sand
to pick up some shells. The images
are accompanied by a polyphonous
drone, rattle and clank whose ori­
gins remain in the dark. Has the
diver been looking for something
and someone else has found it?
Possibly.
"You need an open mind to discover
things", says Weerasethakul
(Viennale 2010)
26
Rich a rd Wi lh e lmer
A nn a K at h a ri na
Wohlgenannt
s
s
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EINMAL MEHR ALS NUR
REDEN
MORE THAN JUST WORDS
A 2010, video, col, 72 min, € 200.–
Im Februar 1984 bricht eine bunt
zusammen gewürfelte Gruppe von
österreichischen Aktivisten nach
Nicaragua auf. Die Arbeitsbrigade
„Februar 34“ soll im Süden des
Landes im Sinne der internationalen
Solidarität mit den Sandinisten ein
Gemeindezentrum errichten.
EINMAL MEHR ALS NUR REDEN
ist zugleich Nacherzählung und Er­
lebnisbericht dieser Unternehmung,
für deren Rekonstruktion Anna
Katharina Wohlgenannt Archiv­
material dieser ungewöhnlichen
Expedition mit aktuellen Interviews
verbindet. (Michael Pekler)
Strange Love
Strange Love
A/USA 2010, video, bw, 5 min, € 25.–
Ein Golfplatz glüht in Schwarzweiß
und Abendsonne; eine Sirene heult;
ein Schwenk weist zum Himmel. Dort
taucht ein Jet so punktgenau aus
den Wolken auf, dass es erst wie ein
Zufall wirkt; als dann mehrere Jets
den Himmel übersäen, wird klar: Es
ist Krieg. Das Bild sieht aus, als wär
es von Kubrick, das dazu von fact,
fiction, contradiction kündende Lied
klingt, als wär es von Klaus Nomi.
E I NMAL MEHR AL S NUR RE D EN
Die Voice-over ist von James Ben­
ning (einem seinerseits mit Himmel,
Landschaft und Alltagsbildirritation
befassten Filmemacher).
(Drehli Robnik)
A golf course glows in black and
white and the evening sun; a siren
wails; the camera pans to the sky.
At that moment a single jet appears
in the frame, seemingly a coinci­
dence at first. Then, when the sky
fills with them, the situation be­
comes clear: It’s war. (Drehli Robnik)
In February 1984, an eclectic group
of Austrian activists set off for Nica­
ragua. The work brigade “Februar
34” intended to set up a community
center together with the Sandinistas
in the south of the country in an
act of international solidarity. MORE
THAN JUST WORDS is both a retell­
ing and a personal account of this
venture. To reconstruct the historical
event, Anna Katharina Wohlgenannt
combines archive material of the
unusual expedition with present-day
interviews. (Michael Pekler)
Judit h Z de s ar
Dan ie l Z im mermann
s
s
27
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Spass mit Hase
Fun with Rabbit
A 2010, video, col, 20 min, € 80.–
„Okay, passt!“ – Spass mit Hase ist
die Gestaltung einer jugendlichen
Separatwelt: Der Film nimmt drei
Buben in den Fokus; Erwachsene
bleiben Randfiguren; Mädchen spie­
len keine Rolle. Eine lose und flotte
Abfolge von Szenen, die diese Halb­
wüchsigen in ihrem Alltag und dabei
beobachtet, wie sie ihren Pflichten
und Neigungen nachgehen: Schul­
unterricht (schon wieder zu spät),
Karatetraining, sich im winterlichen
Prater herumtreiben, vor dem
Aufpasser der Geisterbahn abhauen.
S t ic k C l i m b i n g
(Bernhard Seiter)
To prevent the loss of his best
friend, Chris, to the cool and aloof
Henk, 14-year-old Johnny tries
to impress him with off-beat cellphone videos. But at some point
even the absurd comedy of the
rabbit costume worn by his little
brother isn’t enough anymore.
The impressionistic short film
quickly portrays a situation, during
the transition from childhood to
young adulthood. (Bernhard Seiter)
S pa ss m i t H a s e
Stick Climbing
A/CH 2010, 35mm / video, col, 14 min, € 56.–
Ein beschaulicher Spaziergang mündet
in eine bizarre Klettertour. Die Kamera
heftet sich an eine Holzleistenkonst­
ruktion, um der halsbrecherischen
Route über eine Felswand zu folgen.
Aus der Perspektive des Kletterers er­
leben wir einen unmöglich erscheinen­
den Aufstieg. (Robert Buchschwenter)
A contemplative walk leads to a
bizarre climbing tour. The camera
that has just panned over everyday
village life now homes in on a con­
struction of wooden slats to then
follow a breakneck route up a verti­
cal rock face. From the perspective
of the invisible climber we experi­
ence a seemingly impossible ascent
while hearing his breath growing
heavier and heavier with every move.
Having reached the top, the camera
roams one more time over the point
of departure – the village lying only
a few exciting minutes of film and
a tangible eternity away below the
rock face. (Robert Buchschwenter)
TOURPROGRAMM 25
28
s
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State of Our World
2009/10, video, col&bw, 65 min, € 160.–
Ascan Breuer
Paradise Later
(A/D/INDON 2010, 13 min)
Borjana Ventzislavova
Hohe blaue Gebirge, Flüsse
und goldene Ebenen
(A/BG 2009, 11 min)
Josef Dabernig
Herna
(A 2010, 12 min)
Annja Krautgasser
Romanes
(A/I 2010, 16 min)
Carola Dertnig
...a car...
(A 2010, 8 min)
Wie kann man sich heute gesellschafts­
politisch mit den Mitteln der Videokunst
äußern? Welche Statements zu welchen
Themen brennen den FilmemacherInnen
unter den Nägeln? Und welche Form
wählen Sie, um den kritischen Inhalt
in seiner gegenwärtigen Komplexität zu
transportieren? Einige der Probleme des
Rassen-, ökonomischen Klassen- oder
Geschlechterkonflikts scheinen noch
immer ungelöst oder durch trügerische
Propa­ganda und Ablenkung verdeckt:
Darin sind sich alle der in diesem
Programm versammelten Arbeiten einig.
(Brigitta Burger-Utzer)
How can something with sociopolitical
relevance be expressed through video
art these days? What statements on which
themes do filmmakers want to get out
with all speed? And which form do they
choose to communicate critical ideas in
all their contemporary complexity? Some of
the problems involving racial, economic
class or gender conflict apparently remain
unsolved, or are concealed with the aid of
misleading propaganda, distractions and
diversions: This is one point where all the
works in this program are in agreement.
(Brigitta Burger-Utzer)
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Pa r a dis e L at e r
H o h e b l a u e G e b i r g e , F l üss e u n d g o l d e n e E b e n e n
Herna
Romanes
...a car...
_________ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ ______________________________________
Index Titles
30
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...a car... ................................................................7
Paris June 2009.....................................................11
Boulevard..............................................................18
Paris Recyclers.......................................................22
brRRMMMWHEee II................................................21
Phototermin, Der....................................................10
bruchstücke lokal – global.........................................5
Praxis-7 (9 Szenen)..................................................4
Camping Cézanne...................................................22
Praxis-8 (12 Szenen)................................................4
CLUSTER................................................................9
RaumZeitHund.........................................................7
Coming Attractions.................................................24
Schatten des Propheten, Der...................................15
Comuna im Aufbau.................................................20
Self-Examination Remote Control.............................12
EINMAL MEHR ALS NUR REDEN............................26
Spass mit Hase......................................................27
Empire (Viennale Trailer 2010)................................25
Slam Video Maputo.................................................20
Endeavour..............................................................18
State of the World (Touring program)........................28
excursus on fitness...................................................7
Stick Climbing.......................................................27
Fragments..............................................................16
Strange Love..........................................................26
Future will not be Capitalist, The.............................19
Stuck in a Groove...................................................15
Gutes Ende............................................................11
Tehran – Lost & Found..............................................5
Gyre......................................................................14
Tintenkiller.............................................................21
Heidi Kim..............................................................11
Tranquility................................................................8
Heim ist nicht Daheim............................................17
Vargtimmen – Nach einer Szene von
Herna......................................................................6
Ingmar Bergman.....................................................23
Hohe blaue Gebirge, Flüsse und goldene Ebenen.......24
Vergence..................................................................8
In Free Fall............................................................23
Walzerkönig............................................................19
Jean Paul...............................................................25
Juice.....................................................................12
KOI.......................................................................23
La Sagra................................................................16
Laokoongruppe: Walzerkönig....................................19
Liebe Geschichte....................................................14
Little Precious (Xiao Baobei)......................................6
Machination 84......................................................17
Michael Berger – Eine Hysterie..................................9
Mouse Palace.........................................................13
One.......................................................................12
Index Filmartists
31
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Azzellini, Dario.......................................................20
Roisz, Billy............................................................21
Brehm, Dietmar........................................................4
Schubert, Veronika .................................................21
Breuer, Ascan...........................................................5
Schuster, Nikki.......................................................22
Bruch, Martin...........................................................5
Steiner, Thomas.....................................................22
Chen, Bo (Yilin)........................................................6
Steyerl, Hito...........................................................23
Condin, Reinhilde.....................................................5
Tiller, Georg...........................................................23
Dabernig, Josef........................................................6
tinhoko..................................................................23
Dertnig, Carola.........................................................7
Tscherkassky, Peter.................................................24
Eckhard, Nikolaus.....................................................7
Ventzislavova, Borjana.............................................24
Frank, Tina...............................................................8
Vrba, Jacub............................................................25
Fruhauf, Siegfried A. ...............................................8
Weerasethakul, Apichatpong....................................25
Fürhapter, Thomas....................................................9
Wilhelmer, Richard.................................................26
Gamsjäger, Rainer.....................................................9
Wohlgenannt, Anna Katharina..................................26
Gröller, Friedl vom..................................................10
Yilin (Bo Chen).........................................................6
Hecker, Florian.........................................................8
Zdesar, Judith........................................................27
Heller, Eve.............................................................12
Zimmermann, Daniel...............................................27
Horn, Paul.............................................................13
Hund, Harald.........................................................13
Kämmerer, Björn....................................................14
Klub Zwei..............................................................14
Kobald, Christian....................................................15
Kogler, Clemens.....................................................15
Krautgasser, Annja..................................................16
Laggner, Julia.........................................................17
Lia........................................................................17
Lurf, Johann..........................................................18
Martin & the Evil Eyes of Nur..................................18
Mayrhofer, Philipp..................................................15
Pirker, Sasha..........................................................19
Popovic, Adnan......................................................19
Raidel, Ella............................................................20
Ressler, Oliver........................................................20
32
sixpackfilm
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Herausgeber / publisher: sixpackfilm. Redaktion / editor: Maya McKechneay, Gerald Weber
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