36. Jahrgang – März 2016

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36. Jahrgang – März 2016
Frechener
Seniorenkurier
1
36. Jahrgang – März 2016
Grußwort
Gefühlschaos
20
von Susanne Stupp, Bürgermeisterin
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Eine traurige Geschichte
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April, April
4
Karwoche
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Das Theater Harlekin im Haus am Bahndamm
4
Klein – aber Mein
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An das Frechener Krankenhaus
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Kleine Besonderheiten in Frechen
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Aufmerksame Nachbarschaft
5
Der erste Maibaum
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Aus der Geschichte der Pflanzenkunde
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Kultur barrierefrei erleben in Alt St. Ulrich
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Meine erste, aber letzte Ballonfahrt
7
Rückblick
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Benraths Ürschel
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Stress-Philosophie
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Der Weg führte uns nach Frechen
9
Studien
27
Impressum
9
Trotzdem einmal laut gedacht
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Die Séance
10
Wasser – Quelle des Lebens
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Arbeitskreis der Altenclubs wurde 40
10
Aus einer Mücke einen Elefanten machen
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Ein rheinisches Räuberleben
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Karussell „Mischmaschine“
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Eine Freundin auf Mallorca
14
Wie der Monte Klamotte entstand
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Frechener Geschichten
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Gerhard Juchem (Schera)
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Frühjahr
15
Osterspaziergang
34
Gartenglück
16
Die VHS informiert!
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Weggefährten
16
Mobile geronto-psychiatrische Beratung
35
Herzlichen Glückwunsch
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Keramion Frechen
35
Gedanken zum griechischen Osterfest
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Austräger gesucht
35
Im Alter umziehen?
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Tanzvergnügen
35
Das Redaktionsteam
2
3
Grußwort der
Bürgermeisterin Susanne Stupp
Liebe Leserinnen und Leser,
die aktuelle Ausgabe des Seniorenkuriers möchte
ich nutzen, Sie auf ein Thema aufmerksam zu machen,
das uns alle angeht und dem sich auch die Stadtverwaltung verpflichtet fühlt. In unserer Gesellschaft
– sowohl global als auch vor Ort – können wir alle
einen Beitrag leisten, die Lebensumstände derjenigen
nachhaltig und positiv zu verbessern, die nicht das
Glück haben in einem „Industriestaat“ zu leben.
Gute Bedingungen dort zu schaffen, wo die Menschen unmittelbar davon profitieren, ist die Basis für
eine gerechtere und friedlichere Welt. Einen Ansatz
bietet seit vielen Jahrzehnten der faire Handel. Festgelegte soziale und ökologische Mindeststandards schaffen die Grundlage für menschenwürdige Lebens- und
Arbeitsbedingungen von Produzenten, Kleinbauern
und deren Familien in Ländern Afrikas, Lateinamerikas
und Asiens. Nur so können diese Familien ihr Leben
und ihre Versorgung selbst in die Hand nehmen und
gestalten. Vor allem Kinder sind nicht mehr gezwungen
den Lebensunterhalt ihrer Familie (mit) zu bestreiten,
sondern können ganz unbefangen Kind sein, zur Schule gehen und den Grundstein für ihre Zukunft legen.
So hat, als der Vorsitzende der Frechener Kolpingfamilie im Sommer 2014 mit der Idee an die Verwaltung herantrat, auch in Frechen dem fairen Handel
einen besonderen Platz zu geben und unsere Stadt
zum Teil der weltweiten Kampagne „Fairtrade-Towns“
zu machen, mein Amtsvorgänger das Thema sofort zur
„Chefsache“ erklärt.
Ziel dieser Kampagne ist die Stärkung des Bewusstseins für den fairen Handel bei der örtlichen
Bevölkerung, in Kindergärten und Schulen sowie dem
lokalen Einzelhandel. Alleine in Deutschland tragen
mittlerweile 400 Kommunen den offiziellen Titel „Fairtrade-Town“.
Noch in meiner Funktion als Ratsmitglied habe
ich diese Idee sehr begrüßt, und gemeinsam mit allen
Fraktionen im Frechener Stadtrat haben wir im März
2015 einstimmig beschlossen, uns auf den Weg zur
fairen Stadt zu machen.
Eine Steuerungsgruppe aus engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreitern der Kolpingfamilie, des EineWelt-Ladens, der Kirchengemeinden, der Kindertagesstätten und Schulen, der Verwaltung und weiterer
Privatpersonen hat sich seitdem regelmäßig getroffen
und zahlreiche Frechener Geschäftsleute und Gastronomen für die Kampagne begeistert. Auch die städtische Cafeteria hat ihr Sortiment um fair gehandelte
Produkte erweitert.
Nachdem die offizielle Bewerbung Ende Oktober
2015 auf den Weg gebracht wurde, kann ich Ihnen
heute stolz verkünden: Es ist geschafft! Im Dezember
wurde uns mitgeteilt, dass alle Kriterien erfüllt sind
und einer Verleihung des Titels „Fairtrade-Town“ nichts
mehr im Wege steht.
In dem Moment, in dem Sie diese Ausgabe des Seniorenkuriers in den Händen halten, wurde die Urkunde
am 9. März bereits überreicht, und bis einschließlich
18. März können Sie die Begleitausstellung zum Thema „Fairer Handel“ noch im Rathausfoyer besuchen.
Aber nicht nur zum Besuch der Ausstellung möchte ich Sie recht herzlich einladen. Ich möchte Sie
vielmehr einladen, den fairen Handel in Ihren Alltag
zu integrieren. Jeder von uns kann einen wichtigen
Beitrag leisten, Kleinbauern und deren Familien ein
eigenständiges und würdiges Leben zu ermöglichen.
Halten Sie beim Einkauf Ausschau nach Produkten,
die das Fairtrade-Logo tragen und legen Sie diese in
Ihren Wagen oder Korb. In vielen Frechener Geschäften, Restaurants und Cafés gehören solche Produkte
schon zum festen Sortiment. Und falls nicht: Fragen
Sie einfach nach!
In diesem Sinne grüße ich Sie ganz herzlich
Ihre
Susanne Stupp
Bürgermeisterin
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April, April!
Soweit ich mich erinnern kann, wurde man immer
pünktlich am 1. April „in den April geschickt“ und erwiderte dann diesen Scherz auch kräftig mit den unterschiedlichsten Einfällen. Dass man aber damit auch schon mal
daneben liegen konnte, erlebte ich vor einigen Jahren.
Ich hatte einen Jux mit meinem ehemaligen Chef vor
und setzte ihn in die Tat um: Ich rief dort an und „bestellte“ die Reparatur einiger Kirchenfenster, die angeblich noch vom Krieg her beschädigt waren und gab die
Maße durch. Mein Gesprächspartner, Inhaber einer Glasmalerei, war sofort Feuer und Flamme angesichts eines
sehr profitablen Auftrags und erkannte vor allem meine
Stimme nicht. Ein Termin wurde vereinbart und das Gespräch beendet. Nach ein paar Minuten hielt ich es doch
für notwendig, meinen „Auftrag“ aufzuklären. Ich bekam
tüchtig „den Kopf gewaschen“ und war um eine Erfahrung reicher: Nie wieder sollten meine Scherze solche
Ausmaße annehmen!!!
Neulich erfuhr ich, wie eine Abitur-Abschlussfeier, die
ebenfalls in diese Jahreszeit fiel, ablief: Die Schüler besorgten sich uniformähnliche Kleidung und „bewaffneten“
sich mit echt aussehenden Spielzeugwaffen und überfielen das Lehrerzimmer. Angesichts der leider wirklichen
Überfälle an Schulen kann man sich wohl den Schrecken
der Lehrer ausmalen. Über den weiteren Verlauf ist mir
nichts erinnerlich, aber es ist wohl anzunehmen, dass die
Schüler einsahen, wo die Grenzen eines Spaßes liegen.
Wie waren die Schülerstreiche dagegen früher doch
relativ harmlos. Mein Bruder nahm einmal aus dem
Lehrerpult alle Schrauben heraus und stellte es wieder
zusammen. Als der Lehrer kam und sich setzen wollte,
brach es buchstäblich zusammen. Die ganze Klasse – damals nur Jungen – johlte. Natürlich musste er es wieder
zusammenbauen, aber der Spaß blieb, nur er wird schon
eine saftige Strafe erhalten haben, außer dem vermutlich
sehr schwierigen Zusammensetzen des Pultes.
Ilona Müller-Schwedhelm
Das Theater Harlekin
im Haus am Bahndamm
Die Geschichte beginnt mit dem Eröffnungssatz meiner Tochter, man sei der Schule überdrüssig, man lerne
lauter unnützes Zeug und überhaupt habe man Anderes
im Sinn, nämlich Schauspielerin zu werden.
Die Eröffnung traf mich unvorbereitet und brutal und
mein Hinweis auf die bürgerlichen Sekundärtugenden
wurden gnadenlos abgeschmettert mit dem Vorwurf auf
Puritanismus, Kleinkariertheit, Erbsenzählerei und ähnlichem.
Ergebnis der Diskussion war schließlich: Schule zu
Ende und Eintritt in das Ensemble des Frechener Harlekin-Theaters. Soweit der Tatbestand. Für mich begann
nun eine unruhige Zeit; gelegentlich leises Kribbeln im
Hinterkopf, leichtes Magendrücken und solche Sachen
bei dem Gedanken, meine Tochter auf der Bühne eines
Theaters zu sehen, hatte sie doch schon im Kindergarten
gigantische Schwierigkeiten beim Aufsagen eines Weihnachtsgedichtes.
Es würde sicherlich schauerlich werden, sie würde
vielleicht auf der Bühne stolpern, den Text vergessen, das
Publikum würde johlen, mit anderen Worten, eine Katastrophe. Die Leute würden mich auf der Straße ansprechen: „Das war aber schlimm mit ihrer Tochter gestern“.
Was sollte man tun? Die ganze Geschichte noch abbiegen? – Zwecklos – .
Also Augen zu und durch.
Es wurde Text gelernt bis zum Erbrechen; immer und immer wieder.
Ich erinnere mich deutlich an die „Iphigenie“ – ich
hätte die Rolle, in ein wallendes Gewand gehüllt und nach
Entfernung meines Oberlippenbartes, selbst spielen können.
Es gab stundenlange Diskussionen um eine bestimmte Textstelle des jeweiligen Stückes. Es wurde sich
auch zwangsläufig wieder mit Geschichte befasst und
man entdeckte z.B. den zerbrochenen Kleist’schen Krug
neu. Man träumte die Sommernachtsträume des Herrn
Shakespeare und genoss Lustspiele, verfolgte nonchalant
vorgetragene Charaktere und bekam wohlige Schauer
bei Kriminalstücken der alten Meister. Kurzum, es war
zurückblickend eine sehr schöne und impulsgebende
5
Zeit, auf die der Vater der schauspielernden Tochter nicht
verzichten möchte, wobei auch nicht unerwähnt bleiben
sollte, dass sich manche Alltagssorgen nach dem Besuch
eines Harlekin-Stückes in Luft aufgelöst haben.
Aber genug der Schwärmerei, man könnte sie noch
stundenlang genüsslich fortführen, der Beispiele gäbe es
viele. Ich möchte dem Theater Harlekin zurückblickend
viel Gelungenes bescheinigen und bin der festen Zuversicht, dass man in Zukunft noch einiges zu erwarten haben wird. Bravo, weiter so!
Zum Schluss möchte ich noch jedem einzelnen Harlekin-Mitglied, welches sich durch berufliche oder Hausfrauen-/Hausmannstätigkeit über Gebühr in Anspruch genommen fühlt, ein Bonbon unseres großen Dichterfürsten
Goethe mit auf den Weg geben, welches lautet:
„In jedem Künstler liegt ein Keim von Verwegenheit,
ohne dass kein Talent denkbar ist, und dieser wird besonders rege, wenn man den Fähigen oder die Fähige
einschränken und zu einseitigen Zwecken und Dingen
brauchen will.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ludwig Holz
An das Frechener Krankenhaus
Schon mehrfach hab‘ ich dieses Haus betreten
und hier um professionelle Hilfe gebeten,
es lohnt sich fast schon ein Abonnement…
Ach nein, es genügt mir, dass (fast) jeder mich kennt.
Dieses Mal sind zwei Stationen dran
Gelegenheit, die Mitarbeiter kennenzulernen,
„Mann für Mann“!
Ein besonderes Abschiedsschmankerl war heute dran,
die Tür öffnete sich und herein kam ein Mann,
er sollte diesmal die Nachtschwester sein,
brachte noch jemanden mit, sie waren zu zweien.
Behutsam ging ihnen alles von der Hand,
und sie räumten auf mit eventuellen Vorurteilen im Land!
In vielerlei Hinsicht geht die Gleichberechtigung voran,
vielleicht finde ich etwas Gutes daran.
Wenn die liebevolle Hilfestellung aller hier bleibt,
bin ich zufrieden für alle Zeit!
Denn vor jeder fachlichen Leistung
steht für mich die menschliche Haltung!
Ich möchte zum Schluss sagen: Vielen Dank!“ und
„Schön, dass es euch gibt!“
Ilona Müller-Schwedhelm
Aufmerksame Nachbarschaft
Auf unserer Mülltonne klebte vor Jahren ein Aufkleber: „Hier wacht die Nachbarschaft.“ Als mein Mann die
Enkelin unserer Nachbarin darauf hinwies, sie parke unsere Einfahrt zu, bekam er als Antwort, sie wisse Bescheid:
„Hier wacht die Nachbarschaft.“ Hatte die Oma sich angesprochen gefühlt?
Inzwischen ist das anders geworden, wir passen aufeinander auf. Ein Nachbar meinte: „Helga, heute Nacht
kam ein Auto, ein Mann ist ausgestiegen und zu Eurem
Haus gegangen.“ Auf meine Antwort, der hat die Tageszeitung gebracht, fragte er ganz erstaunt, um halb fünf?
Es gibt einen Grund, warum wir so aufmerksam
sind, die Einbrüche in der näheren und weiteren Nachbarschaft. Wahrhaft dreist sind diese Einbrecher. Sie
kommen nachts, meist nach zwei Uhr, wenn die Leute
im Tiefschlaf sind. Bei unseren linken Nachbarn wurde
unter dem Fensterriegel ein Loch in den Rahmen gebohrt. Durch das Loch sollte mit einem Draht der Riegel
bewegt werden, um das Fenster zu öffnen. Doch der
Riegel war abgeschlossen und konnte nicht gedreht
werden.
Der Einbrecher versuchte es dann bei den Nachbarn gegenüber. Dort war er erfolgreich. Drei Personen
haben im Obergeschoss geschlafen und nichts gehört.
Der Einbrecher hat alles durchsucht. Die Schubladen und
Schränke in Küche, Diele und Wohnzimmer standen auf,
Papiere lagen auf dem Boden. Selbst die Autos in der
Einfahrt sind durchwühlt worden. Alles was brauchbar erschien wurde mitgenommen. Die Autoschlüssel hat der
Einbrecher dann ins Gras geworfen. Unsere Nachbarin,
die teilweise zuhause arbeitet, hat sich über eins gefreut.
Der Einbrecher hat ihr Firmen-Mobiltelefon mitgenommen,
ein teures Gerät. „Doch selbst wenn er wirklich schafft,
alle Passwörter zu knacken, hat er keine Freude an dem
Gerät, es ist defekt,“ erklärte die Nachbarin.
In unserer kleinen Straße gab es keine weiteren
Einbruchversuche, aber im Stadtteil Grube Carl wurden
mehrere verdächtige Personen gesichtet.
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Eine Nachbarschaftswache Frechen Grube Carl wurde gegründet, mit dem Ziel, das nachbarschaftliche Fürund Miteinander zu fördern. Durch die Kontakte zwischen
den Bewohnern soll das Sicherheitsgefühl erhöht werden.
Wichtig ist es, aufmerksam zu sein. Gegebenenfalls sollte
man einen Passanten, der einem verdächtig vorkommt
oder merkwürdig erscheint, freundlich fragen: „Kann ich
Ihnen helfen?“ Wenn etwas ungewöhnlich erscheint, sollte die Autonummer notiert werden.
Selbst bei Kurzreisen den Nachbarn bitten, den Briefkasten zu leeren. Nichts fällt mehr auf als ein überquellender Briefkasten.
Auf der Seite www.nachbarschaftswache-frechen.de
sind auch Vorschläge, wie jeder sein Haus oder seine
Wohnung gegen Einbruch schützen kann.
Helga Pütz
dass zwischen Pflanzen und außermenschlichen Mächten
eine Verbindung besteht, findet sich praktisch in allen Kulturkreisen, wo die Zuordnung von Pflanzen zu bestimmten
Gottheiten eines religiösen Systems ein breites Deutungsmuster darstellte.
In vielen Kulturen glaubte man, dass bestimmte Pflanzen Heimstätte oder im Besitz von Geistern sind, deren
Zauberkräfte für die besondere Wirksamkeit einer Pflanze
verantwortlich seien. Um die mächtige Pflanze gefahrlos
nutzen zu können, waren bestimmte Rituale vorgeschrieben, die dem innewohnenden Geist eine Art Ausgleich
leisteten. Für die Heilkundigen früherer Jahrtausende bedeutete der Glaube an die Existenz der Geisterwelt, dass
man mit diesen Geistern Kontakt aufnehmen musste, um
sie beeinflussen zu können.
Aus der Geschichte
der Pflanzenkunde
Bevor die Menschen begannen, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, waren die einzigen Nahrungsquellen
die Pflanzen und Tiere, die man in der Natur vorfand. Es
kann daher davon ausgegangen werden, dass die Erprobung der Pflanzen als Heilkräuter durch Selbstversuche
und Beobachtungen auch in der Tierwelt bereits eine lange Tradition haben, die sich sicher über mehrere zehntausend Jahre erstreckt.
Es war daher nur eine Frage der Zeit, wann der
Mensch die mächtigen Wirkungen vieler Pflanzen am eigenen Leib, sowohl im Guten als auch im Schlechten,
erfahren würde.
Nach Aufkommen der Viehzucht konnte man Beobachtungen nicht nur an Wildtieren sondern auch an
Haustieren machen. Ein bekanntes Beispiel: Kühe und
Schafe haben einen auffallend sicheren Instinkt für giftige Pflanzen. So fressen sie zum Beispiel keinen Oleander,
um nur eine Pflanze zu nennen. Der Aufmerksamkeit des
menschlichen Beobachters wurde angezeigt, dass er die
Pflanze meiden musste.
Die bewusstseinsverändernde schädliche oder heilende Wirkung vieler Pflanzen erlebten unsere Vorfahren
wohl sicher als eine fremde Macht, die ihnen aus der
Natur entgegentrat und auch eine Bedrohung darstellte.
Da es den Menschen damals nicht möglich war, das
Zusammenspiel von Pflanzenwirkstoff und menschlichem
Organismus in chemischen Begriffen zu verstehen, ist es
nicht verwunderlich, dass vielen Pflanzen magische Wirkungen zugeschrieben wurden. Auf eine solche übernatürliche Deutung weisen Heilpflanzen als Grabbeilage in
frühgeschichtlichen Begräbnisstätten hin. Die Vorstellung,
Wenn man unterstellt, dass Pflanzen von Geistern
belebt werden und zugleich beobachtet, dass diese Pflanzen bestimmte Krankheiten beeinflussen, so erkennt man
durchaus eine gewisse innere Logik, wenn man den Ursprung der Krankheit, wie diese Menschen glaubten, in
der Geisterwelt sieht.
Ein typisches Beispiel für eine medizinische Praxis,
die die Geisterwelt einbezieht, ist der Schamanismus, er
ist heute etwa im Amazonasgebiet und Teilen Sibiriens
anzutreffen.
Was die Dokumentation anbelangt, besitzen wir von
unseren frühesten Vorfahren nur sehr bruchstückartige Belege aus der Archäologie. Dank der Erfindung der
Schriften in den antiken Hochkulturen ist die Quellenlage
7
deutlich besser. Die älteste schriftliche Aufzeichnung zur
Pflanzenheilkunde aus Ägypten ist der „Papyrus Ebers“.
Aufzeichnungen aus der indischen „Veda“ (400 v.
Chr.), eine der heiligen Schriften des Hinduismus, sind
wichtige Quellen für die Entwicklung der pflanzlichen Heilkunde.
Der indische Arzt Caraca berichtet in einem Sammelband „Caraca Samhita“ über etwa 350 Heilpflanzen.
Der älteste chinesische Text ist das Buch des gelben
Kaisers „Huang dineijing“ über Naturheilkunde (etwa 475
–221 v. Chr.). Die Grundlagen dieses Buches besitzen bis
heute Gültigkeit.
Die Ärzte der schriftkundigen Zeit überprüften die
vorhandenen Erfahrungen aus der Anwendung von Heilkräutern, um sie aufzuzeichnen und zuzuordnen. Wir erfahren Namen wie Hippokrates, Aristoteles, Dioskurides,
Galen, Hildegard von Bingen. Die Pflanzenheilkunde des
16. und 17. Jahrhunderts stand noch in Kontakt mit den
überlieferten Traditionen der Volksheilkunde. Die analytische Medizin, die sich im Gefolge von Paracelsus herausbildete, löste sich von dieser Denkweise, ja hielt sie
teilweise für Scharlatanerie.
Jedoch kam man in der Neuzeit, durch die Methode
„Forschung durch eigene Anschauung“ wieder zur Anerkennung der Heilkräuter, deren Wirkstoffe man nunmehr
extrahieren kann.
Der Vater der „Homöopathie“ Dr. Samuel Hanemann
(1735–1843) versuchte die beiden Methoden, unter positiver Betrachtung und Anwendung der Heilkräuter, zu
verbinden, was ihm auch hervorragend gelang.
Wir erfassen es nicht ohne weiteres, in welch einer
wunderbar aufgeschlossenen Zeit wir heute leben, in einer Zeit, in der Naturmedizin mit ihren zahllosen alternativen Methoden und die Schulmedizin mit ihrer großartigen
wissenschaftlichen Leistung zu einer großen Medizin zum
Wohle der Menschheit zusammenwachsen.
Wilhelm Faßbender
Meine erste, aber letzte Ballonfahrt
Wir kamen 1964 nach Frechen. Es war alles Neuland
für uns, speziell die Nähe zur Großstadt Köln und deren Umwelt. Im Spätsommer rief mich meine Frau ans Fenster und
wir sahen einen Fesselballon in großer Höhe ganz still vor
sich hin schwebend. Wir hatten zwar schon mal so ein Wunderfahrzeug gesehen, aber eben nur auf Bildern. Für uns
war das sehr faszinierend und wunderbar. Mit dem Fernrohr
konnte ich erkennen, dass in dem darunter hängenden Korb
zwölf erwachsene Menschen waren. Anscheinend staunten
diese ununterbrochen, denn ich sah, wie sie mit den Armen
hier- und dorthin zeigten, wenn unter ihnen bekannte Häuser
auftauchten oder Spaziergänger durch die Wiesen und Felder gingen. Vielleicht sahen sie auch Leute in den Fenstern
und hofften, dass diese ihre Jubelschreie dort unten noch
hören konnten.
Für mich war das alles so packend und interessant,
dass ich an schönen Tagen zum Decksteiner Weiher fuhr,
weil meistens dort auf einer Wiese die Ballonfahrten ihren
Anfang nahmen, und ich konnte das alles in Ruhe studieren.
Stunden vorher hatten sich viele Interessierte versammelt. Meistens waren das Freunde und Verwandte
der Ballonfahrer. Sie konnten es anscheinend kaum aushalten und warteten ungeduldig, bis es endlich losging.
Nun kam auch das Fahrzeug mit Hänger, welches den
Korb und den noch platten Ballon geladen hatte.
Als erstes wurden die Gerätschaften sorgfältig auf
der großen Wiese ausgelegt.
Dann wurde mit einem
großen Ventilator kalte
Luft in den Ballon
gepustet. Als dieser
sich nach einiger
Zeit ein wenig von
der Wiese erhoben
hatte, wurde heiße
Luft eingeblasen, zu
diesem Zweck wurde die einströmende Luft durch eine große
Stichflamme erhitzt. Nach 20 Minuten
stand der Ballon senkrecht auf der Wiese.
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Jetzt sah er sehr groß aus. Er zitterte und bebte, als
wolle er unbedingt sofort losfliegen. Es fehlte aber immer
noch heiße Luft, und die Hilfskräfte brauchten viel Kraft,
das Gerät mit drei großen Seilen in der Balance zu halten.
Ich hatte mir öfter den Start angeguckt, aber nun war
es so weit. Ich musste unbedingt einmal selber mit in die
Luft gehen, koste es was es wolle.
Meine Enkelkinder mit ihren Eltern standen irgendwo
in der Nähe und wollten den Start miterleben. Der dreijährige Tobi langweilte sich schon, denn die Vorbereitungen
dauerten ihm zu lange.
Endlich konnten wir in den Korb einsteigen, aber es
dauerte immer noch eine Weile, bis der Ballon sich etwas
bewegte. Ich merkte, dass der schweizerische Ballonführer nervös war, denn wir hatten etwas zu viel Wind, und
er musste aufpassen, dass wir nicht die nahe stehenden
großen Bäume streiften. Vor Angst zitterte ich am ganzen
Körper und wäre am liebsten wieder ausgestiegen. Jedenfalls wurde der Ballon immer noch von den Männern
gehalten, doch dann auf einmal merkte ich, dass der Korb
nicht mehr die Erde berührte.
Ganz vorsichtig, still und leise schwebten wir hoch,
ich sah unsere Enkel kräftig winken.
Plötzlich drehte der Ballonführer mit voller Pulle die Gasflasche auf und eine Flamme schoss in den Ballon hinein.
Anscheinend mussten wir schnell Höhe gewinnen, denn die
Wipfel der nahestehenden Bäume kamen immer näher. Dann
rief er uns zu, „bitte tief bücken“. Tatsächlich streiften wir
noch einige Äste des nahe stehenden Kastanienbaumes.
Aber es war nichts passiert, und eine himmlische Stille empfing uns. Alle konnten nur noch sehen und staunen. Als ich
unten unsere Enkelkinder zwischen den vielen Zuschauern
sah, packte mich plötzlich ein Schwindel, so dass ich fast in
Panik geriet. Der Ballonführer, der uns alle im Blick hatte, rief
mir zu: „immer geradeaus gucken“. Aber das nutzte nichts,
es blieb mir nur noch, auf den Boden zu schauen und die
Schuhspitzen in Augenschein zu nehmen. Meine Frau rief
mir zu, „da ist Brühl, ich sehe die Kirche, ich sehe ein kleines
Wäldchen, nun sieh doch, du verpasst vieles“. Es war nichts
zu machen, ich konnte nur nach unten auf den Korbboden
sehen, und manchmal gar nichts, weil ich sogar oft noch die
Augen schließen musste. Anscheinend spürte der Ballonführer meine Angst und ließ den Ballon ganz tief nach unten gleiten. Jetzt bewegten wir uns fast fünf Minuten ganz langsam
über ein großes Kornfeld in etwa ein Meter Höhe. Nun hatte
ich keine Angst mehr und wäre am liebsten ausgestiegen.
Dann aber schlug die Gasflamme wieder zu, und es
ging erneut nach oben. Meine Angst, meine Lähmung
und Verzweiflung nahmen wieder überhand. Viel gesehen
habe ich nicht mehr. In der Nähe von Brühl kamen wir
schön sachte nach unten und die Erde hatte uns wieder.
Für meine Frau war die Fahrt wunderbar, aber ich wusste
ganz genau, mit so einem Apparat würde ich nie mehr in
die Luft gehen.
Werner Mockenhaupt
Benraths Ürschel
Anfang der 50er Jahre lebte auf dem oberen Teil der
Mauritiusstraße in Bachem eine ältere Frau namens Ursula Benrath. Bei den Bachemer hieß sie nur „et Benraths
Ürschel“. Sie war „en ahl Möhn“ und trug immer lange
weite Kleider. Reinlichkeit war bei ihr nicht so angesagt,
denn sie schlief im Stall bei ihren Tieren. Oft stand sie
bei gutem Wetter an ihrem Zaun am hinterem Teil ihres
Grundstücks, welches an die Fürstenbergstraße gegenüber der Bachemer Schule grenzte. Wenn Leute vorbeikamen, hielt sie gerne ein Schwätzchen, um Neuigkeiten zu
erfahren. Eine Ecke ihres Grundstückes lag am Gemüsegarten von Peter Kraus. Er war ein etwas schwerhöriger,
alleinstehender älterer Mann, dessen Hobby die Feldarbeit war. Fast täglich konnte man ihn in seinem Garten
arbeiten sehen. Vor allem seine
Kartoffeln hatten es ihm angetan. Wenn die Kartoffelernte
anstand, war er in seinem Element. Oft stand Ursula dann am
Zaun und schaute ihm bei der
mühseligen Arbeit zu. War dann ein Teil der Kartoffeln
ausgemacht, rief sie laut zum Kraus herüber: „Krus, wat
hat ehr für schön Erpel.“ Peter überhörte es geflissentlich
und hackte weiter. Immer lauter wurde ihr Rufen, denn
sie wollte unbedingt ein paar Kartoffeln abstauben. Nach
einiger Zeit wurde es dem Peter jedoch zu bunt. Er drehte
sich zu ihr um und schleuderte ihr deftige Schimpfworte
zu. Beleidigt ging sie zurück in ihr Haus. Peter konnte
in Ruhe seine Arbeit fortsetzen. Eine Zeitlang herrschte
Funkstille zwischen den Beiden. Doch nach einer Woche
war wieder alles im Lot.
Eine andere Geschichte ist folgende: Gegenüber ihrem
Garten stand neben der Schule ein Haus, in dem meine
spätere Schwiegermutter wohnte. Sie war Kriegerwitwe
und hatte es nicht leicht, ihre fünf Kinder zu versorgen. Ihr
ältester Sohn Toni besaß ein Luftgewehr, was zu dieser
Zeit nicht ungewöhnlich war. Man vertrieb mit Schüssen
die Spatzen, bevor sie den Samen auf dem Acker aufpicken konnten. Bei der großen Armut, die damals herrschte, war man auf alles aus dem Garten angewiesen. Auch
Toni griff immer wieder zu dieser Maßnahme. Eines Tages
stand Ursula wieder am Zaun und rief Toni zu sich herüber. Sie sagte: „Zeig mir mal Deine Kügelchen mit denen
Du schießt. Bei mir hat einer durchs Fenster geschossen.“
Toni ging ins Haus, holte die Diabolo-Kügelchen und zeigte sie ihr. Sie schaute sich alles in Ruhe an und meinte:
„Ne, Du wors et nit, bei mir hat einer rinjeschosse, de hat
platte Kügelchen.“ Erleichtert ging Toni nach Hause und
war noch einmal davon gekommen. Das schlechte Gewissen plagte ihn jedoch noch eine ganze Weile. Er nahm
sich vor, in Zukunft besser aufzupassen, wenn er wieder
auf Spatzen schoss.
Rosemarie Heeg
9
Der Weg führte uns nach Frechen
Vor ca. 14 Jahren, als ich Probleme mit den Händen
hatte, sagte mir unsere sehr verehrte Hausärztin: „Ich
überweise Sie nach Frechen, mein Mann ist Handchirurg
in einer Praxis dort!“
Es war Frühling, und ich fuhr mit der Straßenbahn
zwischen den Feldern hindurch nach Frechen, mitten hinein in das Herz dieser kleinen Stadt.
Damals wohnten wir in Köln in der Brüsseler Straße.
Wirklich schön, doch sehr laut, war doch direkt nebenan
eine Kneipe. Dort ging es mal mehr und mal weniger turbulent zu.
Durch diverse Vor- und Nachuntersuchungen und
schließlich Dank der gelungenen Operationen, kam ich
viele Male in den Genuss, nach Frechen zu fahren. Durch
meine sehr anstrengende Arbeit hatte ich lange Zeit keine
Gelegenheit mehr, zu sehen wie „die Felder stehen“, wie
weit das Getreide ist… Ich konnte in der Straßenbahn so
gut abschalten und nach der Arbeit entspannen, es war
richtig erholsam für mich. In der Praxis war eine leichte, gute Atmosphäre und es gab viel zu lachen, selbst
während der Operationen und so nahm mir der Arzt die
Ängste, die ich einfach hatte!
Mittlerweile wollten wir unsere Wohngegend wechseln. Manches Mal waren wir sehr enttäuscht, wenn nach
einer Wohnungsbesichtigung wieder eine Absage kam.
Wir sagten uns dann: Wahrscheinlich „wartet“ die richtige
Wohnung noch auf uns.
Über einen Makler sahen wir uns schließlich eine
Wohnung in Frechen an, die uns jedoch nicht so gut gefiel. Der Makler meinte dann: „Ich habe noch eine Wohnung, im Erdgeschoss, mit Garten, die noch nicht offiziell
ausgeschrieben ist, aber Sie können sie sich ansehen,
wenn Sie möchten“.
So kamen wir – um es kurz zu machen – an unsere
IMPRESSUM
Herausgeber:
Leitung:
Verantwortlich:
Auflage:
Herstellung:
Stadt Frechen, Der Bürgermeister
Fachdienst Jugend, Familie und Soziales
in Zusammenarbeit mit Frechener Senioren
Jürgen Schaufuß
Johann-Schmitz-Platz 1–3, 50226 Frechen
Sonja Fienert
10.400 Stück
Layout: Ulrich Lussem, Druck: Stadt Frechen
Die nächste Ausgabe des Seniorenkuriers erscheint am 15. Juni
2016. Artikel, Beiträge und Zuschriften dafür nehmen wir gerne
bis zum 31. März 2016 unter der Anschrift:
Stadt Frechen, Postfach 1960, Fachdienst Jugend, Familie u. Soziales, z.H. Frau Fienert, 50226 Frechen oder unter Fax: 501-440
oder e-mail: Sonja.Fienert@stadt-frechen.de entgegen.
Der Seniorenkurier wird allen Frechener Bürgern ab 60 Jahren
viermal im Jahr kostenlos zugestellt. Sollten Sie die Zustellung
nicht wünschen, teilen Sie das bitte dem Fachdienst Jugend,
Familie und Soziales mit. Über die Veröffentlichung von Leserbriefen und namentlich gekennzeichneten Artikeln entscheidet
die Redaktion. Kürzungen behalten wir uns vor.
Traumwohnung – etwas am Rande Frechens. Der Garten
sah sehr „wild“ aus, und es bedurfte vieler Stunden bzw.
Tage Arbeit, um ihn nach unseren Wünschen zu gestalten.
Wir waren überrascht, wie freundlich die Menschen
um uns herum miteinander umgingen. Die meisten Nachbarn schienen sich zu kennen, die fröhlichen Zurufe quer
über die Straße erstaunten uns, das kannten wir so nicht,
die wir mitten aus der Großstadt kamen.
Vieles hat sich in den zwölf Jahren, die wir nun hier
wohnen, für uns positiv in dieser freundlichen kleinen
Stadt verändert. Wir lieben die Märkte, die vielen kleinen und größeren Veranstaltungen, Bänke wurden auf
der Hauptstraße aufgestellt, die Menschen sitzen fast das
ganze Jahr über in und vor allem vor den Cafés. Für uns
ist es eine sehr „lebendige“ Stadt.
Keinen Augenblick haben wir
es bereut, hierher
gezogen zu sein.
Alles, was wir denken zu brauchen,
finden wir hier und
soll es doch einmal
die Großstadt sein,
sind wir mit der
Bahn in ca. 20–30 Minuten in Köln!
Elke G. Kandler
Seniorenberatung
Frau Fienert
02234.501-331
Frau Thöne
02234.501-488
Sie erreichen uns:
Mo.–Mi.
8.30 bis 12.30 Uhr
Do.
8.30 bis 12.30 Uhr
14.00 bis18.00 Uhr
Fr.
8.30 bis 12.30 Uhr
Weitere Termine und Hausbesuche nach
Absprache.
Johann-Schmitz-Platz 1–3
50226 Frechen
Frau Fienert
Zimmer 3
Tel.: 02234.501-331
E-Mail: sonja.fienert
@stadt-frechen.de
Frau Thöne
Zimmer 5
Tel. 02234.501-488
sabine.thoene@stadt-frechen.de
10
Die Séance
Was ich hier schildere, habe ich eigentlich selbst gar
nicht miterlebt, aber meine Großeltern erzählten diese
Geschichte viele Jahre lang immer und immer wieder, so
dass es mir am Ende schien, ich wäre selbst mit dabei
gewesen.
Schon vor dem Krieg versammelte man sich regelmäßig zu sogenannten „Sippen-Abenden“ in der Wohnung
meiner Großeltern. Alle Verwandten, die in Leipzig wohnten,
ob nun Angeheiratete oder von Geburt aus verwandt, trafen
sich zum gemeinsamen Abendbrot, zur Unterhaltung oder
zum Kartenspiel mindestens einmal im Monat. Zu dieser
Runde gehörte auch die Mutter meines Vaters. Da sie Alicke hieß, war sie bei allen nur die Oma Alicke. Ihr Hang zum
„Mystischen“ spiegelte sich nicht nur im „Kartenlegen“ wieder, wobei sie übrigens so viel erzählte, dass immer irgendetwas von ihren Prophezeiungen eintreffen musste. Nein,
sie glaubte auch fest daran, mit den Seelen Verstorbener
oder Vermisster in Kontakt treten zu können. So wurde auf
ihren Vorschlag hin an einem Mittwochabend im November
1946 eine Séance abgehalten. Ein rundes Messingtischchen, worauf sonst ein messingbeschlagenes Bowlengefäß
stand, rückte man in die Ecke des Wohnzimmers vor das
dort stehende Ecksofa und der Rest des Kreises wurde mit
verschiedenen Stühlen geschlossen.
Da ohnehin wieder einmal Stromsperre war und nur
sehr wenig größere Kerzen im Haus waren, sorgten kleine brennende Schwimmkerzen, die in einer Schüssel mit
Wasser schwammen, für die richtige Atmosphäre.
Als sich nun alle eng aneinander sitzend um den Tisch
verteilt hatten, mussten sie die Hände so auf das Tischchen
legen, dass sie einander berührten. Meine Oma stammte
ursprünglich aus Schwaben und hatte ihren Dialekt trotz
vieler Jahre, die sie schon in Leipzig wohnte, nicht verlernt.
„Wen wolle mer nu eichentlich zurückrufe?“ fragte sie in
die Tischrunde. Es wurde hin und her überlegt, bis dann
schließlich die Wahl auf Herbert, den seit Kriegsende vermissten Mann meiner Großtante, fiel.
Im Raum herrschte eine angespannte Stille, als meine Oma fragte: „Hebertle bischte hier, kannste uns höre,
bischte in unserer Nähe?“
Nichts, nur Stille und das mehr oder weniger schwere Atmen der Anwesenden. Beschwörend wiederholte sie
noch einmal die Fragen. Da – nicht möglich: Der Tisch
bewegte sich. Starr vor Schreck schauten sich alle an und
dann wanderten die Blicke zum Tischchen. Als dann jeder
die schweißnassen Hände von der Kante gelöst hatte, entdeckten sie „die Stimme aus dem Jenseits“. Es war nichts
anderes als eine lockere Stelle zwischen Sockel und Fuß
am Tisch. Nachdem ein Stück Pappe unter den Metallfuß
geklemmt wurde, war die Standfestigkeit des Teils wieder
hergestellt. Alle nahmen nochmals ihre Plätze ein. „Ihr
müscht aber auch fest dran glaube“ sagte meine Oma,
„sonst erscheint uns nimmer irgendwer.“
Nachdem alle wieder brav die Hände auf das Tischchen gelegt hatten, rief meine Oma wieder nach dem
Herbertle. Wieder Stille – drückende Stille. Da, ein leises
Klopfen. Klopfen? Einbildung oder Täuschung? Nein, nein,
es klopfte wirklich einmal, zweimal… leise, etwas lauter,
noch lauter. Meine andere Oma sprang auf, riss die Wohnungstür auf, aber niemand stand draußen, nur gähnende Dunkelheit machte sich breit. Als sie wieder mit am
Tisch saß, rufts auf einmal wie aus weiter Ferne: „Frau
Petersohn, haalloo Frau Petersohn“. Das war der Familienname meiner Oma mütterlicherseits. Sprachlos und weiß
im Gesicht saßen sie alle da. War das nun jetzt die Stimme aus dem Jenseits? Ganz sicher waren sich nicht alle,
aber irgendetwas hat da gerufen, darin waren sich alle
einig. „Herbertle willscht uns was frage?“ versuchte es
meine Oma noch einmal, als plötzlich helles Lampenlicht
und das schrille Geräusch der Türklingel die Atmosphäre
zerstörte. Der Strom war wieder da. „Kein Mensch steht
im Treppenhaus, wieso klingelts da?“ fragte meine Oma
und raffte sich auf, um die beiden Stockwerke herunterzulaufen, um an der Haustür nachzusehen. Als sie diese
öffnete, stand dort frierend und den Tränen nahe ihre
Nachbarin. „Ach du liebe Zeit, was machen sie denn noch
so spät hier draußen?“ fragte sie. „Meinen Schlüssel hatte
ich vergessen und die Klingel ging ja wegen der Stromsperre nicht.“ „So ein Pech aber auch“, sagte meine Oma
mitfühlend, „aber konnten sie sich nicht irgendwie anders
bemerkbar machen? Steinchen ans Fenster werfen oder
mit irgendeinem Gegenstand laut klopfen oder laut rufen?“ Wie sie das so fragte, schoss es ihr heiß durch den
Kopf und sie wunderte sich gar nicht, als ihre Nachbarin
antwortete: „Hab ich ja alles versucht, aber anscheinend
hat mich keiner gehört.“ „Oh, das tut mir ja so leid“, beeilte sich meine Großmutter zu sagen, „aber wir hatten
heute wieder unseren berühmten Sippenabend, und da
gab es wie immer viel und auch laut zu erzählen, deshalb
konnten wir sie auch nicht hören.“
Die Nachbarinnen hatten ein herzliches Verhältnis zueinander und erzählten sich eigentlich auch immer fast
alles, wie gesagt: nur fast alles.
Brigitte Richter
11
Frechen:
Arbeitskreis der Altenclubs feierte
am 10. November 2015 40jähriges
Bestehen
„Ein gesellschaftlicher Beitrag von unschätzbarem Wert“
Das Engagement vieler ehrenamtlich arbeitender
Frauen und Männer rückte die Seniorenberatung der
Stadt Frechen jetzt bei einem „Dankeschön“-Abend im
Haus am Bahndamm in den Fokus der Öffentlichkeit.
Es hat in Frechen eine gute Tradition, dass den
Menschen, die sich als Leiterinnen und Leiter ehrenamtlich in Altenclubs und Altentagesstätten engagieren,
gedankt wird. In diesem Jahr stand der gemeinsame
Abend im Licht eines kleinen Jubiläums, denn der so
genannte „Arbeitskreis der Leiterinnen und Leiter der
Frechener Altenclubs und Altentagesstätten“ bestand in
diesen Tagen seit genau 40 Jahren.
Bürgermeisterin Susanne Stupp, Fachdienstleiter
Georg Becker und die Seniorenberaterinnen Sabine
Thöne und Sonja Fienert nahmen sich gemeinsam Zeit,
um mit den Frauen und Männern während einer kleinen
Feier ins Gespräch zu kommen. Susanne Stupp sagte in
ihrer Begrüßung: „Gerade in Zeiten des demografischen
Wandels ist der Beitrag, den ältere Menschen für unsere
Gesellschaft leisten, von unschätzbarem Wert. Nicht nur
die ehrenamtliche Arbeit und die Zeit die investiert wird,
sondern vor allem auch durch die praktischen Hinwei-
•
•
•
•
se unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger kann
die Verwaltung sich auf die geänderten Anforderungen
einstellen.“ Wichtige Themen sind dabei beispielsweise „altengerechtes Wohnen“, ortsnahe Pflegeplätze
und die Verkehrsinfrastruktur, aber auch kulturelle und
sportliche Angebote.
Derzeit existieren in Frechen 13 Begegnungsstätten für ältere Menschen. Seinen Ursprung hat der Arbeitskreis in einigen Frechener Kirchengemeinden,
wo Ende der 1960-er und Anfang der 1970-er Jahre
schon gemeinsame Nachmittage für ältere Menschen
in den Räumlichkeiten der Kirchen stattfanden. Daraus
entstanden im Laufe der Jahre in allen Frechener Kirchengemeinden Altenclubs zum Kaffeetrinken, zu Gesprächen, Ausflügen und zum regelmäßigen Austausch.
Die Betreuung der Seniorinnen und Senioren übernahmen von Beginn an ehrenamtliche Helferinnen und
Helfer, meist aus der Frauengemeinschaft der jeweiligen
Pfarrei.
Im Sommer 1975 trafen sich die Leitungen der Altenclubs dann zur Gründung einer „Arbeitsgemeinschaft
Altenarbeit“ im Pfarrsaal von St. Severin. Damit war die
Geburtsstunde des Arbeitskreises offiziell begründet.
Durch regelmäßige Treffen wurde die Zusammenarbeit
in den nachfolgenden Jahren intensiviert.
Seit 1984 gehört eine Vertreterin des Arbeitskreises dem Sozialausschuss der Stadt Frechen an. Die
Aufnahme in den politischen Fachausschuss machte
schon damals auf den Stellenwert des Arbeitskreises
•
•
•
•
t
12
als „Sprachrohr der Frechener Seniorinnen und Senioren“
aufmerksam. 2003 wurde der Arbeitskreis für seine Arbeit mit der Ehrengabe der Stadt Frechen ausgezeichnet.
Seit 1982
im Haus am
Bahndamm
Harlekin
T H E AT E R E N S E M B L E
Dänische
Delikatessen
Aufführungen:
16. April 2016, 20 Uhr
bis Mitte Juni 2016
Bürgermeisterin Susanne Stupp (mi.) dankte der Mitbegründerin Eva Bötel (li.) und der Vorsitzenden Lieselotte
Porschen (re.) im Haus am Bahndamm für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Arbeitskreis der Leiterinnen und Leiter
der Frechener Altenclubs und Altentagesstätten. Stellvertretend für alle engagierten Frauen und Männer nahmen
die beiden Frechenerinnen jeweils einen Strauß Blumen
entgegen.
Ein rheinisches Räuberleben
Mathias Weber wurde 1778 im niederrheinischen Grefrath bei Krefeld geboren. Sein Vater betrieb das Handwerk
eines Passementirers, also eines Herstellers von Bordüren,
Zierbändern, Schnüren und Quasten, die als Besatz für Kleidung dienten. Die Eltern schickten den Jungen fünf Jahre
auf eine Schule, doch er lernte nichts. Mit 11 Jahren verließ
er sein Elternhaus und verdingte sich bei einem Bauern in
Vorst als Schweinejunge. Durch seine tollkühnen Streiche
wurde die Gräfin von Neersdonk auf ihn aufmerksam. Sie
stellte ihn als Knecht ein. Doch nach wenigen Jahren geriet
der Junge in Streit mit dem Hausgeistlichen, weil er niemals
gehorchen wollte. Er packte seine Sachen und ging nach
Holland zu den Soldaten. Das Leben in der Armee missfiel
ihm. Er desertierte und kehrte zu dem Bauern zurück, bei
dem er die Schweine gehütet hatte. Aber die schmale Kost
auf dem Hof war auch nicht nach seinem Geschmack. Deshalb wollte er wieder zurück nach Holland. Unterwegs machte er die Bekanntschaft von Francis dem Scherenschleifer,
einem berüchtigten Räuber. Gemeinsam mit ihm verübte
er mehrere Viehdiebstähle. Dann aber trennte er sich von
seinem Genossen und nahm wieder Dienst in einem holländischen Regiment auf. Mittlerweile war die Französische
Regie:
Gudrun Cornely
Karten: 10,– Euro / 6,– Euro (Senioren) / 4,– Euro Kinder
Vorverkauf: Lotto-Toto Werner in der Marktkaufpassage
Vorverkauf: Bücherstube Brauweiler
02234.83202
Vorbestellung: Horst und Sylvia Lange 02234.17591
www.harlekin-theater.de
Infotelefon 02234.14570
Theater Harlekin, Rosmarstraße 113, 50226 Frechen
Revolution ausgebrochen und das Revolutionsheer führte
Krieg gegen das Römische Reich Deutscher Nation und gegen die Niederlande. Webers Regiment lag vor Maastricht.
In seiner Kompanie lernte er zwei Männer kennen, die ihm
den Vorschlag machten, den Postwagen nach Amsterdam zu
berauben, der in den Abendstunden an ihrem Lager vorbei
käme. Die drei legten sich an der Landstraße auf die Lauer.
Als die Postkutsche vorbei rollte, liefen sie in der Dunkelheit
hinterher, schnitten die Seile durch, mit denen ein Koffern
hinten befestigt war und zogen das Gepäckstück vorsichtig
vom Wagen. Neben Kleidungsstücken fanden sie darin ein
Kästchen, das Goldstücke und Juwelen enthielt. Begeistert
teilten sie. Auf jeden von ihnen entfielen 900 Dukaten in
Gold. Mit den Juwelen wussten sie nichts anzufangen. Sie
warfen sie ins Feuer. Der Raub erregte großes Aufsehen. Ein
Unteroffizier schöpfte Verdacht, denn die Kumpane genossen den Reichtum und kleideten sich entsprechend. Aber
eine Handvoll Dukaten verschloss ihm den Mund.
Als die französische Armee angriff, musste das Corps
von Mathias Weber flüchten. Viele Soldaten desertierten und
der Rest erhielt keinen Sold mehr. Die Männer bekamen den
Abschied. Weber ging zu einem Abdecker nach Altenkirchen,
der dafür bekannt war, Diebe zu beherbergen. Hier lernte
er einen Teil seiner späteren Bandenmitglieder kennen. Der
Abdecker besaß eine schöne Tochter, die Webers Interesse
weckte. Sie wurde von ihm schwanger. Der erboste Vater
verlangte die Heirat. Das lag nicht in der Absicht des jungen
13
Mannes. Er ging davon, nahm wieder Dienst bei verschiedenen Regimentern, desertierte immer wieder und trieb sich
schließlich als Vagabund herum, bis er sich keine Nahrung
mehr zu verschaffen wusste. Nun kehrte er zu der Tochter
des Abdeckers zurück. Weil deren Vater ihn ablehnte, überredete er die Schwangere, mit ihm zu fliehen. Sie zogen umher,
bis sie nichts mehr zum Leben hatten. Daraufhin ließ Weber
das Mädchen an der Maas stehen, setzte über den Fluss und
verschwand. Bei Straelen kannte er ein Haus, in dem sich
Diebe und Räuber trafen. Dorthin wandte er sich und traf
eine Gruppe von Kriminellen, die ihn freudig begrüßte und
sogleich zu einem Raubzug einlud.
Von nun an war er einer der ihren. Seine Kaltblütigkeit
machte ihn bald zu einem Anführer. Die Bande beschloss, einen Wirt in Liblar zu berauben. Einer von ihnen war vorausge-
schickt worden, um in dem Gasthaus zu übernachten. Er sollte
den Räubern nachts die Türe öffnen. Als sich die übrigen zum
vereinbarten Zeitpunkt vor dem Haus versammelten, öffnete
niemand. Der misstrauische Wirt hatte das Zimmer seines
Gastes von außen verriegelt. Aber dann, als er draußen Geräusche hörte, beging er den Fehler, selbst die Haustür zu öffnen,
um nachzuschauen. Die Bande fiel über ihn her, befreite den
gefangenen Kameraden und plünderte die Gastwirtschaft.
Im Laufe der Zeit wurden die Räuber immer gewaltbereiter. Sie rammten mit einem Balken oder Baum die
Türen der Häuser auf, fesselten die Bewohner und folterten sie, bis sie den Aufbewahrungsort ihres Geldes verrieten. Dabei zeichnete sich Weber durch kräftiges Dreinschlagen aus. Das brachte ihm den Namen „Fetzer“ ein.
Die Gewinne der Raubzüge wurden häufig in Bordellen
mit Freudenmädchen verjubelt. Fetzer gewann dabei eine
Geschlechtskrankheit als Andenken.
Einmal geriet er in die Fänge der Justiz und wurde
im Kölner Frankenturm eingekerkert. Sofort sann er auf
Flucht. Der Versuch, durch den Abtritt zu entkommen,
wurde entdeckt. Man brachte ihn in die Spitze des Turmes
in einen kleinen Raum, der mit Brettern ausgeschlagen
war. Fetzer untersuchte das Türschloss. Schlösser waren
seine Leidenschaft. Er hatte darüber umfassende Kenntnisse. Das Türschloss konnte aufgehebelt werden. Fetzer
brach ein Brett der Wandbekleidung ab, zwängte es zwischen Schloss und Mauer und konnte so die Tür öffnen.
Auf seinem Weg nach unten befand sich eine zweite Tür.
Sie besaß ein Katzenloch. Dadurch beobachtete der Räuber, dass der Gefängniswärter seine Wohnung und den
Turm verließ. Er entdeckte den Türschlüssel, der an der
Wand hing. Daraufhin suchte er sich ein dünnes, langes
Holz, angelte damit durch das Katzenloch den Schlüssel
vom Haken und zog ihn zu sich. Er war frei. Ungehindert
verließ er den Frankenturm. Auch später gelang ihm immer wieder, aus Gefängnissen zu flüchten.
Als er einmal eine Kirche betrat, um nach Wertsachen
zu forschen, sah er eine betende Frau in einer Bank sitzen,
die einen verdeckten Korb in den Mittelgang neben sich
gestellt hatte. Fetzer vermutete darin Wertvolles. Als er die
Kirche verließ, nahm er den Korb unauffällig mit. Kaum war
er im Freien, hörte er daraus ein Weinen eines Kindes. Erschrocken setzte er die Beute ab und lief davon.
Frankreich hatte inzwischen das linke Rheinufer annektiert. Die Unsicherheit durch Räuberbanden war zu einem Problem geworden, so dass die Franzosen in Köln ein Spezialgericht einrichteten. Dessen öffentlicher Ankläger Keil machte
es sich zur Aufgabe, die Banden zu zerschlagen. Schließlich
ging ihm Fetzer ins Netz. Er wurde in Frankfurt verhaftet und
mit dem Schiff nach Köln transportiert. Kaltblütig und witzig
gestand er vor dem Gericht alle seine Taten. Als er einmal
beim Eintritt in den Gerichtssaal seinen Verteidiger ein wenig
zittern sah, sagte er: „Es muss schlecht mit dem Patienten
aussehen, weil der Doktor Angst zu haben scheint.“ Das Todesurteil nahm er ohne Furcht hin. „Ich bin zufrieden“, sagte
er. Bevor er den Karren bestieg, der ihm zum Altermarkt,
dem Richtplatz, bringen sollte, zog er Rock, Weste, Schuhe
und Strümpfe aus und verteilte sie. „Ich brauche sie jetzt
nicht mehr!“ rief er lachend. Furchtlos bestieg er das Gerüst,
auf dem die Guillotine aufgebaut worden war und sprach zum
versammelten Volk: „Ich habe den Tod verdient. Junge Leute,
flieht die Hurenhäuser. Eltern, erzieht eure Kinder in der Religion. Denkt an Gott. Möge mein Blut das letzte sein, das so
vergossen wird.“ Dann band man ihn auf das Brett und schob
ihn unter die Guillotine. Das Beil fiel und Mathias Weber hatte
sein Leben beendet. Dies geschah am 19. Februar 1803.
Günther Kraushaar
14
Eine Freundin auf Mallorca
Vor einiger Zeit lernte ich eine ganz liebe Frau, um
die 50 Jahre alt, kennen. Sie ist Schweizerin. Ein schweres Schicksal hatte sie hinter sich gelassen. Aus Arabien
ist sie mit ihrem damals noch kleinen Söhnchen vor ihrem
Ehemann geflüchtet. Sie landete auf der Insel Mallorca,
war nicht ganz mittellos und so konnte sie ein altes Bauernhaus mit großem Grund erwerben.
Eine Tages brannte ihr Haus im 1. Stock aus. Sie lebte seitdem nur noch im Erdgeschoss. Die große Küche mit
Mauern aus dickem Naturstein, die Spüle auch mit Naturstein – für mich nicht gewöhnungsbedürftig. Man wähnt
sich in einem schon lang vergangenen Jahrhundert.
Alte Matratzen, Polster, Decken usw. waren auf dem
Boden verteilt. So schlief sie mit all den von ihre geretteten Hunden und Katzen. Ein Holzschuppen für 2 Ziegen,
1 Esel und 1 Pferdchen war auch da. Manchmal brachte
man ihr heimlich ein Tier – auch größere… Land war genug vorhanden. Es war ein ganz friedliches Miteinander.
Bei den Menschen geht es oft anders zu – Niedertracht
gibt es bei den Tieren fast nie.
Greta – so hieß die Frau – lud mich eines Tages
ein, zum Einkaufen nach Llucmajor mitzufahren. Hinter
einem großen Supermarkt, weit und breit nur verwildertes
Land, hielt sie an und sagte: „Ich bin gleich wieder da“.
Nach einer Weile schaute ich nach hinten ob sie wohl bald
kommt. Ein was sah ich da: Strampelnde Beine, Gesäß
in der Luft – so hing sie halb in einem Container. Was
sie da für Schätze herausholte, war ungeheuerlich: Brot,
Kuchen, Gemüse, Würste, Fleisch usw. Mit zwei gefüllten
Kartons kam sie daher. Außer Atem sagte sie „Alles für
meine Tiere“. Ja, die mussten ernährt werden. Was für
eine Frau! Früher hat sie studiert und lebte im Luxus. Sie
ist ein wahrer Mensch, nicht blasiert oder versnobt.
Für all diese wunderbaren Eigenschaften, diese Liebe, die sie verschenkt, habe ich ihr öfters ein gutes Picknick bereitet. Dann backte ich Apfelpfannkuchen, machte
Sandwiches und gebratene Hühnerschenkel und dazu
gab es eine gute Flasche Rioja. So saßen wir in einer
Mohnwiese mit gelbem Klee oder unter Mandelbäumen,
deren Blüten schon abschneiten und verbrachten viele
herrliche Stunden miteinander.
Ingrid Holzheu
15
Frechener Geschichten
Geboren bin ich in Frechen und aufgewachsen in der
Mühlengasse. Das Haus meiner Kindheit musste einem
Neubau mit mehreren Wohnungen weichen. Die Geschichten dieses alten Hauses reichen bis ins 16. Jahrhundert
zurück. Viele Handwerksbetriebe waren in den Testamenten erwähnt, die der jeweilige Besitzer gesammelt hatte. Nun steht dort ein hässlicher Neubau, der überhaupt
nicht in die Architektur der Straße passt. Es gab aber
auch vieles, was für uns heute undenkbar wäre, z.B. keinen Kanalanschluss zu haben usw.
Früher wurde am Samstag in der Frühe die Gosse geschrubbt (de Soot). Beachtet werden musste der letzte in
der Reihe, denn dieser musste auch als letzter schrubben,
sonst war das Drama perfekt. Übrigens, Männer habe ich
bei dieser Arbeit nicht gesehen. Dann kam der Kanalanschluss, „de Soot“ wurde nicht mehr benötigt. Aber auch
der Plausch der Frauen am Samstagmorgen war damit
beendet.
Erzählen wollte ich eigentlich von Frau Renk und ihrem Ehemann, die mir gegenüber wohnten. Eine Menge
Ziegen und Hühner gehörten zu ihrem Haushalt, Kinder
hatten die beiden nicht. Neben der Familie Renk wohnte
meine Tante Lena, ebenfalls in einem winzigen Fachwerkhäuschen. Die Hinterhöfe waren durch eine Mauer getrennt. An jedem Hof war noch ein kleiner Stall gebaut. Im
Häuschen meiner Großeltern lebte ein Pferd. Meine Großeltern hatten einen Briketthandel und fuhren mit Pferd
und Wagen die Brennstoffe nach Köln zu den Kunden.
Das Pferd musste durch den Hausflur und zum Teil durch
die Küche, um in seinen Stall zu gelangen. Aller Unrat des
Tieres musste auf dem gleichen Weg nach draußen. Leider habe ich das nicht mehr erlebt. Nebenan bei Familie
Renk war das genauso. Die Familie Renk hatte an der
Alte Straße ein Stück Land, darauf hielten sie vier bis fünf
Ziegen. Morgens wurden sie dorthin gebracht und abends
nach Hause geholt, mit viel Lärm und Freude. Weil ihr
Zuhause in der Nähe war, liefen alle ohne angebunden zu
sein, fröhlich meckernd die Mühlengasse hinunter nach
Hause. Auch für uns Kinder war das eine Freude. Die ganze Schar lief dann durch den weiß gefliesten Hausflur und
die Küche in ihren Stall. Ja, liebe Leser/innen, die Böden
waren weiß gefliest. Nie habe ich Schmutz darauf gese-
hen. Nebenan bei meiner Tante Lena hat es oft sehr nach
Ziegen und Mist gerochen. Nie habe ich gehört, dass sich
mal jemand beschwert hat. Tiere gehörten einfach zum
Leben dazu. Massentierhaltung war unbekannt. Zweimal
die Woche brachte ich Frau Renk die Küchenabfälle für
die Tiere, dafür bekam ich das dickste Hühnerei oder eine
übergroße Tasse Ziegenmilch zum Mitnehmen. Einmal bekam ich von Frau Renk eine Dahlienknolle, diese Pflanze
erfreute uns jedes Jahr mit großen roten Blüten. Mein
Vater grub den Strauch jedes Jahr aus und lagerte ihn
über Winter frostsicher, im nächsten Jahr hatten wir dann
wieder Freude daran. Frau Renk ist sehr alt geworden. Sie
war nur ganz kurz im Altenheim, wo sie dann gestorben
ist. Bis zuletzt trug sie voller Stolz ihren dickgeflochtenen
„Knoten“. Sie war sehr sauber und gepflegt bis ins hohe
Alter. Meine Mutter erzählte mir einmal die Geschichte,
dass an einem Nikolausabend in ihrer Kindheit die Frau
Renk den Nikolaus spielte und meine Mutter am anderen
Morgen zu ihrer Mutter sagte: „Mama, de hellige Mann
hat Frau Renk sing Uhrringele an.“
Margarete Mockenhaupt
Frühjahr
Immer wenn das Frühjahr naht, beginnt die ganze
Natur sich zu erneuern und aus der Winterstarre zu erwachen.
Auch die Menschen haben seit Urzeiten diese Zeit
herbeigesehnt und spürten neue Kräfte im länger werdenden Licht und neuem werdenden Leben ringsum.
Obwohl die moderne Wissenschaft für fast alles eine
Erklärung hat und die Auswirkung des Sonnenstandes auf
die Erde, die in einer ellipsenförmigen Bahn sich um die
Sonne bewegt, uns Menschen seit Kopernikus bekannt
ist, ist der Frühling einer der Jahreszeiten, die bei näherer
Betrachtung der Naturabläufe vieles unerklärt lässt.
In früheren Zeiten hatten die Menschen auf der nördlichen Halbkugel unserer Erde, die aus Erfahrung die
Wechsel der Jahreszeiten kannten, dennoch Furcht, dass
es nicht wieder zu lichten Tagen und zum Erwachen der
Vegetation kommen könnte.
Die Frühlingsfeste und die Feiern zur Lichtwiederkehr
hatten besonders im hohen Norden eine mystische Bedeutung. Die Freude am Wiedererwachen der Natur im
Frühjahr hat viele bekannte und unbekannte Dichter angeregt, und es gibt eine Vielzahl von Frühlingsgedichten
und Liedern, die diese Jahreszeit besingen.
Die neu beginnende Wachstums- und Blütezeit wird
von der Vegetation in besonderem Maße angezeigt. In
noch blätterlosen Waldsprossen, die ersten Knospen und
am noch lichten Waldboden blühen Buschwindröschen,
Lungenkraut, Märzenveilchen und Waldschlüsselblumen.
16
Im sandigen und steinigen Boden hat vor allem der Huflattich seine goldgelben Blütenköpfe schon geöffnet, bevor die Blätter an den braunen Stängeln hervorkommen.
Erscheinen die weißen zarten Blüten am Schwarz- oder
Schlehdorn, bevor dessen Blätter sich entwickelt haben,
dann weiß man: „Es ist überwunden, der Winter überlässt
dem Lenz ohne Murren das Reich.“
Es gibt sicher noch viele schöne Dinge der Natur in
dieser Jahreszeit zu beobachten, zu betrachten und zu
bewundern, nicht zuletzt die Tier- und Vogelwelt. Die hier
heimischen Zugvögel kehren zurück, und die bekannten
Laute unserer Singvögel werden von Tag zu Tag lauter
und künden uns das Frühjahr an.
Dazu ein Zitat von Schiller: „Alles freuet sich und hoffet, wenn der Frühling sich erneut.“
Dieses Hoffen und Freuen wünsche ich auch Ihnen.
Wilhelm Faßbender
Erde genügend Feuchtigkeit steckt. Wir sind hellauf begeistert und erfahren nun, dass das Ganze „Gartenglück“
heißt. Zu Hause schauen wir direkt im Internet nach. Kurz
und gut, wir konnten ein Jahr später mit dabei sein.
Es macht so viel Freude und wir konnten uns vergangenes Jahr das ganze Jahr über von frischem Gemüse
ernähren. Für den Winter haben wir noch so manches
eingefroren.
Das Gemüse kann so, frisch geerntet, direkt verarbeitet werden. Täglich frischen Salat hatten wir fast das
ganze Jahr über. In der Garage lagern u.a.- über den Winter -noch Kartoffeln und Kürbisse. Und nun im März, heißt
es: „Auf ein Neues!“
Elke G. Kandler
Weggefährten
Gartenglück
Auf dem Weg Richtung Weiden zur S-Bahn ging ich
mit unserem Hund Emmy über die Felder spazieren. Es
war Frühsommer und herrlicher Sonnenschein. Der Hofladen war gut besucht und plötzlich sah ich, ein ganzes
Stück dahinter, auf einem großen Feld mit abgegrenztem
kleinen Maschendrahtzaun und einem Gartentürchen an
einem Geräteschuppen, einige Leute arbeiten.
Alt und Jung waren beschäftigt, ein Kleinkind krabbelte zwischen Salatköpfen und Kartoffelpflanzen über
die Erde. Es war ein buntes, lustiges Bild. Eine junge Frau
ging mit einem Arm voll Zucchinis auf ihr Auto zu.
Das musste ich, als ich meine Freundin von der Bahn
abgeholt hatte, direkt vorführen. Im Gespräch mit einer
Frau, die auf dem Acker Salat erntete, zeigte sich, dass
man ein Stück des Ackers mieten kann. Der ganze große
Acker ist in „Parzellen“ eingeteilt, so dass jeder, mehr
oder weniger, das Gleiche ernten kann. Das Ganze wird
von einem Ökobauern und seiner Frau gepflanzt, es darf
nicht gedüngt werden. Das Gießen erübrigt sich eigentlich
auch, da der Boden so gut bearbeitet wurde, dass in der
ich habe meiner angst
die hand gegeben
bin gemeinsam mit ihr
unendliche momente
auf der schmerzstraße gewandert
wir sind uns sehr nahe gewesen
aber ich habe ihr nicht nachgeweint
als sie mich verließ
zum abschied
schenkte sie mir
ein kleid
gewebt
aus vielen kleinen
mutfäden
(eva duwe)
Herzlichen Glückwunsch
Veröffentlicht werden Geburtstage ab dem
75. Lebensjahr. Wegen des Datenschutzes
ist es jedoch erforderlich, dass Sie sich mit
einer Veröffentlichung im Seniorenkurier
einverstanden erklären. Im nächsten Seniorenkurier sollen all
jene bekannt gegeben werden, die in
der Zeit von Juli bis
September 2016 Geburtstag feiern. Bitte
melden Sie sich bis
Mitte April im Rathaus unter Telefon
501-331.
April
02.04.27
04.04.36
04.04.27
05.04.31
08.04.31
14.04.35
15.04.23
16.04.38
17.04.25
18.04.36
18.04.32
21.04.35
22.04.28
24.04.35
25.04.27
26.04.36
26.04.28
27.04.34
29.04.29
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85
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80
88
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Marianne Aurich
Ewald Kram
Arthur Siebrecht
Erich Mantik
Heinz Mauer
Marianne Telemann
Hans Becker
Annemie Nieswandt
Elisabeth Preußler
Heinrich Faßbender
Gertrud Maria Drews
Ursula Koll
Gudrun Duntze
Herbert Welter
Maria Becker
Heinrich Meurer
Günter Bachem
Hildegard Grisard
Annemarie Lersch
Mai
01.05.33
04.05.33
04.05.39
05.05.30
06.05.33
12.05.34
12.05.36
13.05.30
13.05.33
16.05.29
18.05.31
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Käthe Hilbrecht
Ellinore Rath
Helga Baumann
Kurt Gommel
Dorothea Hübsch
Hildegard Porbadnik
Wolfgang Böhnhardt
Alfred Biehn
Maria Lenzen
Anna Ditzler
Maria Anna Ismar
12
17
liche Grausamkeit
das Elend
des Krieges gebrand19.05.36
80 und Arno
Hamacher
markt. Er, der
Buchhändler,
war
20.05.25
91gelernte
Hildegard
Wilmes
Obergefreiter
–
nicht
Flak-Oberleutnant
an
25.05.23 93
Margareta Stemmeler
der
Hamburger
Heimatfront
–
und
hatte
den
26.05.37 79
Dieter Kleinschmidt
Krieg von Anbeginn bis zu seinem Ende mit27.05.31 85
Rudi Härtl
gemacht, wie man so schön falsch sagt.
27.05.30 86
Franz Joseph Gleß
31.05.24
Liselotte
Aber zurück zu92
„Katharina
Blum“...Tautenhahn
31.05.21 95
Walter Zastrow
Worum geht es? Böll beschreibt in seinem Roman den
Leidensweg einer jungen Frau, die zu Unrecht der
Juni
Mittäterschaft an einem Bankraub bezichtigt wird. Sie,
Katharina Blum,
Hausangestellte
01.06.32
84 ist als
Anna
Zeeman einer Familie
Woltersheim in Köln-Rodenkirchen beschäftigt. Nämliche
07.06.36 80
Wilhelm Ohrem
Familie lädt – in Köln feiert man Karneval – unter ande07.06.23 93
Horst Preußler
rem auch Katharina zu einer Kostümparty ein. Böll be10.06.30
86 Das
Günter
Siebeck
schreibt ihr Kostüm.
tut eigentlich
nichts zur Sache,
11.06.31
85
aber die Stelle
ist so Katharina
schön, dass Gleß
ich sie hier zitieren
12.06.39
77 besteht
Marianne
Dickopp
möchte: ihr Kostüm
aus einer
roten Nelke im
Haar, roten Strümpfen
und
Schuhen,
einer hochgeschlos13.06.22
94
Luise
Gillner
senen Bluse aus
Honanseide
14.06.36
80 honigfarbener
Wilhelmine
Diegel und einem
gewöhnlichen
Tweedrock
aus
gelblicher
15.06.27 89
Sibilla Breuer Farbe. (Damals
gab
es
Gott
sei
Dank
noch
nicht die
Unsitte des Nabel19.06.33 83
Christian
Postel
freien). Aber zurück zur Party. Katharina lernt auf dem
21.06.23 93
Elli Quiel
Kostümfest Ludwig Götten kennen, mit dem sie aus25.06.30
86
Norbert Hagen
schließlich und innig tanzt. (Entgegen ihrer sonstigen
27.06.30
86 als zurückhaltend
Elisabeth Schwalbach
Natur, sie gilt eher
und distanziert). Mit
28.06.39
77
Schwarz
diesem Ludwig tanzt sieJürgen
also in der
geschilderten Weise,
30.06.37 79
Jakob Blankartz
nich
däc
Pflegen – helfen – beraten
Nun
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Wir pflegen Sie zu Hause, damit Sie in Ihrer
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sie
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ma
Etw
Kür
eine
sch
Per
sog
Die
gen
bes
nöt
Nun
ahm
ich
Gut
Lud
18
Gedanken zum griechischen Osterfest
Dass viele Kulturen harmonisch mit- und nebeneinander in einer Gesellschaft leben können, haben wir dem
fortwährenden Engagement aller Beteiligten zu verdanken. Dabei ist es oft hilfreich, sich mit der anderen Seite
näher zu befassen, um mehr über ihre kulturellen Sitten
und Gebräuche zu erfahren. In diesem Sinne möchte ich
etwas über das griechische Osterfest berichten.
Da ich häufig gefragt werde, warum unser Osterfest
nicht zeitgleich mit dem katholischen und dem evangelischen Fest gefeiert wird, hier die Erklärung: Als das griechische Osterfest gegründet wurde, galt der julianische
Kalender, der im Jahr 45 v. Chr. von Julius Caesar eingeführt wurde. Weil dieser Kalender aber etwas ungenau
war und im Laufe der Zeit eine Unstimmigkeit bezüglich
der Tage festgestellt wurde, wurde er von Papst Gregor
XIII reformiert und 1582 durch den gregorianischen Kalender ersetzt, nach dem wir uns heute noch richten. Die
katholische Kirche hat diesen Kalender sofort aufgenommen, die evangelische etwas später. Die orthodoxe Kirche
Griechenlands hat erst 1923 den neuen Kalender angenommen, allerdings mit einigen Einschränkungen, die die
Feiertage betreffen. Da die restlichen orthodoxen Kirchen
den alten Kalender beibehalten haben, hat die griechische Kirche beschlossen, alle festen Feiertage nach dem
neuen Kalender zu feiern und alle beweglichen nach dem
alten. Ostern gilt als das Fest der Feste und wird von
allen Orthodoxen zeitgleich gefeiert. Da es zu den beweglichen Feiertagen zählt, wird es nach dem alten Kalender
gefeiert – daher die Abweichung vom katholischen und
evangelischen Fest.
Die Vorbereitungen, die für das Osterfest getroffen
werden, beginnen bei uns am Rosenmontag mit der
Fastenzeit. Fasten bedeutet für uns, dass wir uns vegan
ernähren. Wenn wir vor Ostern fasten, dürfen wir sogar
keinen Fisch essen, was bei anderen Fastenzeiten erlaubt
ist. Meeresfrüchte dürfen gegessen werden, weil sie nicht
bluten. Früher hat man an den ersten beiden Tagen nur
Wasser getrunken, damit man den Körper vor dem anstehenden Fasten entgiftet. Gefastet wird heutzutage
von dem Großteil der griechischen Bevölkerung, darunter
auch viele junge Menschen.
Die Karwoche unterscheidet sich nicht großartig von
der der Katholiken und Protestanten. Es werden die Häuser gründlich geputzt, und es findet täglich eine Messe
statt. Allerdings gibt es schon einige Unterschiede, auf
die ich jetzt näher eingehen werde: Am Gründonnerstag
übernachten viele Menschen in der Kirche, um Jesus ihre
Liebe und Dankbarkeit für seine Aufopferung zu zeigen.
Dabei schmücken sie sein Grab (gr. Epitafios), das bei
der Messe am Karfreitag durch den ganzen Ort getragen
wird, während alle Gläubigen traurige Psalmen singen.
Am Karsamstag backen die Frauen Hefezöpfe und ko-
19
„Eierklopfen“ gebraucht, einer sehr wichtigen Tradition in
Griechenland.
Das Osterfest ist ein Fest der Liebe, der Verzeihung
und der Dankbarkeit. Ich wünsche mir, dass alle Menschen diese Werte das ganze Jahr über in sich tragen.
Margarita Lazaridou
Im Alter umziehen?
chen eine spezielle Suppe (Magiritsa), die nach der Mitternachtsmesse serviert wird. Die Samstagsmesse findet
nachts statt. Um Punkt 0 Uhr verkündet der Pope, dass
Jesus auferstanden ist. Nach dieser frohen Botschaft gibt
es ein großes Feuerwerk und die Menschen beglückwünschen sich gegenseitig, indem sie sich die Worte „Jesus
ist auferstanden!“ und als Antwort „Er ist wahrhaftig
auferstanden!“ zurufen. Diese Worte werden auch beim
Die Frage stellt sich immer wieder für uns Ältere:
Wann sollten wir uns „kleiner“ setzen?
Oft höre ich von den „Älteren“ (ich gehöre leider
inzwischen auch zu ihnen), dass sie sagen: „Jetzt noch
nicht!“ Aber wann? Wenn man sich nicht mehr bücken
kann, um das Unkraut auszurupfen, den Rasen zu mähen,
die Bäume zu beschneiden?
Wohnt man in einer großen Wohnung, bedingt durch
die Familie, so ist diese jetzt zu groß und macht viel Arbeit. Da höre ich, dass Räume abgeschlossen und nur
manchmal gelüftet bzw. gereinigt werden, was unnötige
Arbeit bedeutet. Aber schließlich kommen ja mal die Kinder zu Besuch und dann ist eine größere Wohnfläche notwendig. Bloß, wie oft passiert dies?
Meiner Tochter lag mir seit fast 2
Jahren „in den Ohren“, dass ich unbedingt eine Wohnung im Erdgeschoss
brauche bzw. in einem Haus wohnen
müsste, welches einen Aufzug hat. Da
ich dies einsah, habe ich, zwar mit
halber Kraft, angefangen zu suchen.
Erdgeschoss wollte ich nicht, denn ich
lasse gerne die Fenster auf, also eine
Wohnung in einem Haus mit Aufzug.
Neu gebaute Häuser mit Aufzug liegen
nicht in meiner Preisklasse, also ältere Bauten. Aber dies ist nicht einfach.
Erfuhr ich, dass eine Wohnung durch
Auszug frei war, hatte schon jemand
vor mir davon erfahren, und weg war
sie. Aber schließlich habe ich ja noch
Zeit, dachte ich, denn so alt bin ich ja
noch nicht. Nur, zweimal bin ich schon
gefallen, und beim 3. Mal könnte der
Aufzug nötig sein, denn 4 Stockwerke,
die ich jeden Tag mindestens 2mal erklimme, mit Keller 5, sind nicht ohne.
Meine Tochter drohte: „Suche dir eine
Wohnung, die dir gefällt, nicht dass ich
gezwungen werde, dir schnell eine zu
nehmen, egal ob…“
Also habe ich mir größere Häuser
angesehen, die ich mir finanziell leisten
kann und wo der Zuschnitt der Räume mir
20
gefallen könnte. Durch den ehrenamtlichen Besuchsdienst
habe ich Einsicht in Wohnungen nehmen können, und so
habe ich die Hausmeister gebeten, mir Bescheid zu geben,
wenn eine Wohnung frei werde. Nach über einem Jahr hatte
ich das Glück, dass eine Hausmeisterin, als sie mich sah, mir
mitteilte, es sei gerade eine Wohnung frei geworden. Und
was soll ich sagen – nach vier Wochen konnte ich einziehen.
Und nun kommt der Hinweis, warum ich das alles
geschrieben habe: Ich bin nun 73 Jahre alt, fühlte mich
immer viel jünger, und doch bin ich für den Umzug schon
zu alt. Ich hatte viele Helfer, alles hat geklappt, und doch,
ich bin kaputt! Jetzt fühle ich mich viel älter als ich bin.
Ich hätte schon vor 10 Jahren umziehen müssen. Ich hasse die Kartons, die ich noch herumstehen habe, weil der
Wohnraum kleiner ist als vorher. Das bedeutet, ich muss
mich von noch mehr Sachen trennen als ich will…
Macht nicht denselben Fehler: Wartet nicht zu lange!!
Helga Peters
Gefühlschaos
Ich war fasziniert. Von seinen Augen. Und die Art, wie
er mich anschaute, ließ mich erschauern. Mein Gott, war
das ein schönes Gefühl. Ich hatte mich sofort unsterblich
in ihn verliebt. In diesen wahnsinnig attraktiven Typen.
Graumeliert war er, hatte braune Augen und eine
unglaublich positive Ausstrahlung. Immer wenn ich ihn
ansah, musste ich schlucken. Was für ein toller Typ!
Wenn wir uns anschauten, schienen seine Augen mir zu
sagen: „Umarme mich doch. Jetzt gleich. Ich brauche Deine
Liebe und Wärme.“ In mir tobten Stürme der Fantasien. Ein
bisher unbekanntes Empfinden machte sich in mir breit.
Mein Herz schlug heftig, als er sich mir näherte. Mit
seinen wunderschönen Augen schaute er mich fragend
an und berührte dann sanft meine rechte Hand. Ich war
wie erstarrt und empfand eine bisher nie empfundene
starke Zärtlichkeit für ihn. Am liebsten hätte ich ihn auf
der Stelle mit nach Hause genommen.
Aber das ging nicht so einfach. Was sollte meine Familie dazu sagen, wenn ich mit diesem gutaussehenden,
80
tollen Typen zu Hause auftauchte. Übrigens – seinen Vater hätte ich auch nicht von mir gewiesen. Der sah genauso schnuckelig aus! Wenn ich mich unbeobachtet fühlte,
schmuste ich auch mit seinem Vater Benny. Ich konnte
mir durchaus vorstellen, mein Bett mit ihm zu teilen. Auch
gegen den Widerstand meines Ehemannes…
Ja, ich konnte meinem Gefühls-Chaos nicht entkommen und flüsterte ihm meine Liebe und Zärtlichkeit ins
Ohr. Er näherte sein Gesicht dem meinigen und küsste
mich spontan auf den Mund. Ich war wie elektrisiert.
Tja, meinen Kindern und meinem Mann ging es nicht
anders. Wir alle waren verliebt. In Rusty, diesen süßen
weißen Westy-Hund. Eigentlich in beide. In Vater und
Sohn!
Eva Duwe
21
Eine traurige Geschichte
Fünfeinhalb Jahre habe ich auf Mallorca verbracht,
von 1994 bis 2000. Ich war zu dem Zeitpunkt 60 Jahre
alt und wollte einmal etwas für mich alleine tun. Meine
beiden lieben Töchter fanden gut was ich vorhatte. Darüber habe ich auch ein Büchlein mit vielen Erlebnissen
geschrieben. Eine dieser Geschichten handelt von einem
betagten Ehepaar, das ich dort kennenlernte. Dieses Ehepaar war stets drei Monate im Jahr in ihrem bescheidenen
Häuschen, abseits vom Dorf in der Natur zur Erholung. Ein
verträumter Garten mit Pinien, Kakteen und Bougainvillea
luden zum Ruhen ein.
Des Sonntags brachte ich die beiden in der Frühe
zur hl. Messe, zwei Stunden nach der Messe holte ich sie
wieder mit meinem Auto ab, da sie gerne den Nachmittagstee und die Torte oder aber Langusten mit Salat und
Toast genießen wollten. Danach brachte ich sie wieder in
ihre romantische Idylle.
Karwoche
Aus Arbeiten (seit Wochen)
reiß ich mich los:
Eigentlich hat alles Zeit.
Da zwingen mich andere Dinge,
die ich in Bewegung gebracht,
laufen und führen ein Eigendasein.
Und kommen auf mich zurück
ungeplant, ungewollt, jetzt,
wo‘s mir nicht passt.
Da geh ich und entferne mich
von Pflichten.
Müd, hör ich,
unter vielen mit mir allein,
Töne: Des Matthäus Bericht.
Wieder und wieder zu dieser Zeit
(Karwoche):
Bach‘s Chorwerk.
Rezitative hör ich
und auch des Evangelisten Wort.
Wie glücklich waren sie, dass ich mir Zeit für sie
nahm. Nun ja, ich bekam auch ein gutes Taschengeld
dafür. Sie sahen mich so ein bisschen wie eine große
Tochter an, obwohl ich die 60 schon überschritten hatte.
Manchmal luden sie mich zu einem Glas Wein ein. So
auch einmal an einem späten Nachmittag. Die Grillen zirpten. und es knisterte in den Pinien – das kam wohl daher,
dass sich durch die Sonne die Zweige dehnten. Ein kleiner Kassettenrecorder stand auf dem Tisch. Es war ruhig
und lauschig, leises Plaudern mit Pausen zum Genießen.
Die alte Dame drückte nach einer Weile den Startknopf
am Rekorder und „La Paloma“ erklang. Die beiden sangen mit ihren alten Stimmen, sie waren wohl so um die
70–80 Jahre, mit und vergangene Zeiten spiegelten sich
in ihren Gesichtern. Ferne, gewesene Sehnsucht – welch
eine Melancholie. Meine Tränen drückte ich so gut wie
nur möglich zurück.
Zwei Jahre später erreichte mich ein schwarz umrandeter Brief, indem mir die alte Dame mitteilte, dass sie
nun alleine lebt.
Ingrid Holzheu
Da erreicht mich
dies einfache Lied.
Und wirkt, wiewohl bekannt,
ganz neu auf mich ein:
Ich will hier bei Dir stehen…
Und, ganz diesseitig,
sehe ich Dich.
Da ist eine Angst in mir,
Dich zu verlieren.
Und Hoffnung doch auch wieder,
auf Tage, Wochen, und Jahre noch
mit Dir.
Und auf Deine Hand,
in meiner Hand.
Und auf einen langen Blick am Schluss,
wenn die Zeit da ist.
Karwoche.
Memento mori.
Wolfgang Prietsch, Berlin
22
Klein – aber Mein
Es ist Krieg – immer noch. Vater ist Soldat, und wir
Kinder müssen hart mit anpacken, das bleibt in einer
Landwirtschaft nicht aus. Zwei kleine Schwestern haben
unsere Familie vergrößert. Tag und Nacht ist Fliegeralarm.
Die meisten Bomber flogen über uns hinweg, sie hatten
andere Ziele. Hinter unserm Haus stand eine Flakabwehr,
die aber vor ein paar Wochen abgezogen worden war.
Bei den Tommys war diese Meldung anscheinend noch
nicht angekommen, und ihre zwölf Bomben fielen in ein
Kornfeld. Rundherum gab es in keinem Haus mehr eine
heile Fensterscheibe. Es hätte schlimmer kommen können. Aber auf neue Scheiben mussten wir lange warten.
Nur die Wohnräume bekamen Glasscheiben, alle anderen
wurden mit Pappe zugenagelt. Kein schöner Anblick, ein
halber Ort mit Pappfenstern, wo sonst schöne Gardinen
hingen. Dennoch waren alle dankbar, dass diese Bomben nicht unser kleines Dorf getroffen hatten, es wäre
nicht allzu viel davon übrig geblieben. Doch der Luftkrieg
wurde für uns immer gefährlicher, als die Tiefflieger eingesetzt wurden. Ein paar Landwirte, die man gut gekannt
hatte, wurden bei der Feldarbeit erschossen. An unserem
Schulweg wurden Notlöcher gegraben. Sie waren schmal,
aber tief, damit uns kein Geschoss treffen konnte. Ich
glaube, ich wäre alleine nicht mehr herausgekommen,
aber ich habe nie in ein solches Loch reinspringen müssen. Wohl aber habe ich mich einmal hinter einer dicken
Eiche versteckt, als im Nachbarort ein Bauernhaus von
drei Tieffliegern durchlöchert wurde. Es kam mir so nahe
vor, wenn sie runter sausten, ihre Munition verschossen
und wieder in die Höhe flitzten. Mutter hatte sich schon
Sorgen gemacht und glaubte, ich sitze in einem der Notlöcher fest. Ich muss unter Schock gestanden haben, denn
ich glaubte, die Tiefflieger hätten unser ganzes Dorf plattgemacht. Und ich malte mir traurige Bilder aus, wenn es
Tote und Verletzte gab, was sollte ich nur tun…? Aber der
zertrümmerte Hof lag noch etwa drei Kilometer entfernt,
es war nicht viel davon übrig geblieben.
Es gab aber auch ein schönes Ereignis für mich, denn
ich erbte ein kleines Haus, zwei Meter breit, drei Meter
lang, mit Fenster und einer schmalen Tür. Und das kam
so: Ein hoher Offizier hatte nicht weit von meinem Elternhaus für seine junge Frau und seine kleine Tochter von einem reichen Geschäftsmann für die Dauer seiner Dienstverpflichtung dessen Wochenendhaus gemietet. Er war
jeden Abend und an den Wochenenden bei seiner Familie.
Seine Frau holte jeden Tag frische Milch bei uns, wenn
wir gemolken hatten. Sie ließ sich von der Mutter das
Stricken zeigen und bekam auch einen Pullover für ihre
kleine Viktoria fertig. (Der Name Viktoria – was so viel wie
Sieg oder Siegen heißt – musste ja wohl sein.) Die junge
Mama war stolz auf sich selber, dass sie es geschafft hatte. Drei Gänse wuchsen in ihrem Garten auf, die prächtig
gediehen. Doch gerade diese machten ihr Sorgen, als der
gemeinsame Urlaub anfiel. Sie fragte die Mutter, ob ich,
jetzt zwölfjährig, die Gänse versorgen könne. Da sie und
ihr Mann für alles gesorgt hatten, war es für mich kein
Problem. Kleinvieh gab es auch zu Genüge auf unserem
Hof. Als der Urlaub zu Ende war, war alles zu ihrer Zufriedenheit verlaufen. Doch die Ausbildungszeit, oder was
immer es war, lief für den Herrn Oberst ab, und es gab ein
riesiges Abschiedsfest im Garten des
Wochenendhauses.
So viel Prominenz
und Dienstautos hatte unser kleiner Ort
noch niemals gesehen. Wir alle hofften,
dass keine Tiefflieger davon Kenntnis
hatten, aber der Himmel schickte ihnen
einen Schutzengel.
Leider waren diesem
Fest aber die drei
Gänse zum Opfer gefallen, und mir wurde
dieses tolle Gänsehaus geschenkt für
meine Fütterung und
Mutters Strickhilfe.
Soldaten
wurden
dienst verpflichtet,
das Haus ab und
wieder aufzubauen.
Mutter gestand mir
den Bauplatz hinter
der Rosenhecke im
Garten zu. Traumhaft
schön. Ein Teppichrest wurde verlegt
und Gardinen bekamen die Fenster
auch. Allerdings bestand ich auch dar-
23
auf, dass es mir gehörte, denn ich hatte es schriftlich
vom Oberst bekommen. Manchmal teilte ich es ja auch
mit meinem Bruder und den kleinen Schwestern. Aber am
liebsten spielte ich mit meiner Freundin und den Ankleidepüppchen, die wir aus Modezeitschriften ausschnitten,
in meinem Haus. Doch nicht immer gab es die nötige
Zeit dafür. Wir hatten alle Daueraufträge für die Hausarbeit, Freizeit war ohnehin nicht groß geschrieben. Doch
einmal kam es zu einem Arbeitskampf zwischen meinem
Bruder und mir. Mutter hatte mir Freizeit gewährt, aber
mein Haus war besetzt, belagert von meinem Bruder und
seinem Freund. Letztendlich verließen sie es doch mit viel
Gebrumme, dabei fiel mein Bruder in einen Brennnesselstrauch, und das tat weh. Als Retourkutsche bewarfen die
beiden Freunde uns mit den Blüten der Disteln, die wie
Kletten in unserm Haar hängen blieben, und das tat noch
mehr weh… Auch beschossen sie uns mit reifen Holunderbeeren, die sie durch Blasrohre auf uns schossen. Das
war natürlich noch schlimmer, da sie ganz schöne Verfärbungen hinterließen. Selbst beim Waschen waren die
neuen Muster nicht rauszukriegen. Aber ich musste diese
Bluse weitertragen, die ab dann die Holunderbluse hieß.
Dennoch, ich war stolz auf mein kleines Eigenheim, wohin
ich mich verdrücken konnte, wenn der ewige Fliegeralarm
einem die Nächte raubte, und man total überfordert und
einfach fix und alle war.
Gisela Streich
Die Stadt Frechen ist an der Anmietung
oder dem Kauf von Wohnungen und
Häusern für die Unterbringung von
Flüchtlingen interessiert.
Ansprechpartner ist Herr Can,
Telefon 02234.501-375
Kleine Besonderheiten in Frechen
In der Alten Straße, zwischen Dr.-Tusch-Straße und
Blindgasse sind nur wenige Frechener unterwegs. Ich
habe einige Leute dazu befragt und fast immer lautete
die Antwort: „Da komme ich eigentlich nie hin.“ Es ist
auch mehr oder weniger eine reine Wohnstraße und zudem auch keine Durchfahrtsstraße.
Aber zwei haben den Weg dorthin gefunden: Es sind
Don Quichotte und Sancho Panza, zwei aus der Weltliteratur bekannte Figuren. Es hat sie immerhin aus dem
fernen Spanien nach Frechen verschlagen. Hier haben sie
sich dauerhaft niedergelassen und zwar nicht im Innern
eines der Häuser, sondern sie schmücken – jederzeit gut
sichtbar – die Fassade der Hausnummer 197.
Don Quichotte (auch Don Quixote oder Don Quijote)
und Sancho Panza sind fast in Lebensgröße dargestellt.
Auf einem klapprigen Pferd sitzt Don Quichotte, selber
klapperdürr und als Ritter mit einer nicht gerade schimmernden Rüstung abgebildet. Daneben reitet der rundliche Sancho Panza auf einem Esel.
Der Fassadenschmuck ist aus dreißig Keramikfliesen
zusammengesetzt und als Flachrelief in einer feinen Ritztechnik ausgeführt. Als Farben sind verschiedene Brauntöne verwendet.
Das Werk wurde 1957 von Kurt Derckum (1904 –
1989) gestaltet. Er unterhielt über lange Jahre eine Werkstatt in der Steinzeugfabrik „Cremer & Breuer“, wo die
Platten in einem achtzig Meter langen Tunnel gebrannt
wurden, der ansonsten zum Brennen industriell gefertigter Steinzeugrohre dient.
Das Relief ist Station 21 auf dem Frechener Keramikweg (siehe Hinweis).
Don Quichotte ist die Titelfigur eines Meisterwerks
der Weltliteratur, verfasst vom spanischen Dichter Miguel de Cervantes (1547 – 1616). Der Roman entwickelte
sich aus der Parodie der damals sehr
verbreiteten Ritterromane, die das
Rittertum weit über die Gebühr verherrlichten. Übertriebener Idealismus
kennzeichnet die Figur des Don Quichotte, der glaubt, gegen das Böse in
der Welt kämpfen zu müssen und sich
dabei vielen lächerlichen Situationen
aussetzt.
Cervantes schildert ihn als einen
versponnenen Vertreter des niederen
Adels, der über der pausenlosen Lektüre von Ritterromanen den Blick für
die Wirklichkeit verliert.
Er stattet sich schließlich selbst
notdürftig als Ritter aus mit einem alten Gaul als das „edle Ross Rosinante“ und Rüstungsteilen, die er in einer
Speicherecke findet. Er überredet ei-
24
nen Bauern, mit dem Versprechen auf Ruhm und Ehre,
sein Knappe zu werden. So zieht er in die Welt hinaus um
Heldentaten zu begehen.
Von Don Quichottes Taten ist wahrscheinlich der
Kampf gegen die Windmühlenflügel die bekannteste. Er
hält sie für riesige Ungeheuer, von denen er seine Mitmenschen befreien muss. Aus dieser „Schlacht“ geht er
mit einigem Schaden an Körper und Rüstung hervor.
Eine gängige Redensart erinnert an dieses Ereignis:
„Gegen Windmühlen kämpfen“ meint einen sinnlosen
Kampf zu führen, und das tun wir doch alle mitunter. Die
Redensart hat also durchaus eine aktuelle Entsprechung.
(Dorothee Hach)
Stationen des Frechener Keramikweges
Das Faltblatt mit den ausführlichen Hinweisen zum Keramikweg gibt es an der Information des Rathauses, im
Keramion selber oder im Internet unter www.keramion.de
Der erste Maibaum
Der Wonnemonat Mai rückte näher und Frühlingsgefühle kamen auf. Ich bat meinen Angetrauten, doch noch
einmal wie früher mit mir zum Tanz in den Mai zu gehen.
Aber völlig uninteressiert winkte er ab. „Aus dem Alter
bin ich raus“ meinte er. „Verdammt noch mal, so alt sind
wir doch noch nicht“ schimpfte ich. „Und übrigens einen
Maibaum habe ich auch noch nie von dir bekommen“,
schloss ich aufmüpfig. „Du weißt“, erklärte er kurz und
bündig, „ich kannte den Brauch früher nicht.“
Nun ja, dachte ich resigniert, alles im Leben kann man
wohl nicht haben und tröstete mich damit, dass die Verehrer mit zunehmendem Alter auch immer müder würden.
Deshalb gingen wir nicht zum Tanz, sondern schliefen in
den Wonnemonat Mai, der uns mit strahlendem Sonnenschein weckte. Dann folgte die Feiertagsroutine. Mein Tanzmuffel drehte die Morgenrunde mit dem Hund durch den
Park, während ich, trotz meines vorabendlichen Frustes,
den Frühstückstisch mit einem bunten Blumenstrauß und
Schokoladenmaikäfern dekorierte. So etwas wie Frühlingsstimmung wollte ich nun doch aufkommen lassen.
Als Mann und Hund heim kamen und ersterer lapidar
und ohne jede erkennbare Emotion sagte: „Du hast einen
Maibaum bekommen!“ Worauf ich ungläubig meinte: „Das
ist absurd. Du willst mich nur veralbern?“ „Nein“, tat er da
beleidigt, „dann schau doch nach.“
Oh Gott, dachte ich erschrocken. Das wäre aber
peinlich in meinem Alter und dann auch noch verheiratet.
Maibäume bekommen doch nur junge Mädchen von ihren
Verehrern. Wer konnte das gewesen sein? Tatsächlich –
ein großer Birkenzweig mit vielen bunten Bändern steckte
am Fenstergitter.
„Das kann doch nicht wahr sein“, entfuhr es mir erschrocken, und nach einer kurzen Überraschungspause
entschied ich kategorisch, „das Ding muss weg. „Was
sollen die Leute von mir denken – und was denkst du?“
fügte ich etwas verunsichert hinzu. Aber mein Mann rührte sich nicht und sagte nur mit ernster Miene: „Das ist
tatsächlich ein Hammer!“
Als ich mit der Demontage meines ersten Maibaumes
begann, veränderte sich sein versteinerter Gesichtsausdruck und er lachte. „Jetzt hast du doch noch so etwas
wie einen Maibaum bekommen, wenn auch erst auf deine
alten Tage.“ Nach einer Weile fügte er hinzu: „Ich war
das.“ „Danke für die alten Tage, aber wann hast du das
gemacht?“ wunderte ich mich noch immer. „Eben nach
dem Rundgang mit dem Hund. Den Birkenzweig habe
ich mir abgebrochen, nachdem ich die bunten Bänder im
Park fand. Freust du dich denn nicht?“ „Doch, doch, aber
der Zweig muss weg“ sagte ich nun erfreut.
Ich nahm diesen für mich selten schönen bunten
Zweig, den ich anfangs spontan in den Mülleimer stecken
wollte und arrangierte ihn stolz in eine große Bodenvase
in unserem Wohnzimmer.
Margarete Müller
25
Kultur barrierefrei erleben
Seit 2009 finden in der Kirche Alt St. Ulrich in Frechen-Buschbell kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte,
Ausstellungen und Lesungen statt. Die Gold-KraemerStiftung hat die alte Dorfkirche von der evangelischen
Kirchengemeinde erworben, nachdem diese den Gottesdienstbetrieb dort 2005 eingestellt hat.
Dabei stehen die Kulturveranstaltungen unter dem
Vorzeichen der Inklusion. Das heißt: Alle Menschen sollen
die Möglichkeit haben daran teilzunehmen, unabhängig
davon, ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Jetzt ist
ein weiterer großer Schritt in diese Richtung getan, denn
seit dem Sommer 2015 hat die Gold-Kraemer-Stiftung mit
aufwändigen Um- und Anbauten endlich die vollständige
räumliche Barrierefreiheit des denkmalgeschützten Gotteshauses hergestellt. So kann man künftig direkt vom
deutlich vergrößerten Parkplatz aus ebenerdig das Gebäude betreten und mit einem Aufzug die obere Ebene und
damit auch den Kirchenraum erreichen. Davon profitieren
nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern alle, die nicht mehr so
gut zu Fuß sind. Die steile Rampe draußen und die enge
Treppe drinnen gehören damit der Vergangenheit an.
Das Sommerprogramm 2016, das von April bis September reicht, ist schon erschienen.
• Musikalische Reisen durch Lateinamerika (10. April
und 9. September),
• französische und deutsche Chansons (24. April und
16. September),
• bekannte Melodien aus Oper und Operette (22. Mai),
• Klezmer (29. Mai),
• Jazz (17. September) und
• festliche Barockmusik (25. September)
sind nur einige Highlights. Parallel dazu werden auch abwechslungsreiche Ausstellungen verschiedener Künstler
und Gruppen gezeigt, so dass man den Konzertbesuch
mit Kunstgenuss verbinden kann – oder umgekehrt.
Neben den Konzerten und Ausstellungen gibt es auch
ein regelmäßiges Kursangebot für alle, die selbst kreativ
werden möchten. Immer donnerstags trifft sich die inklusive Schreibwerkstatt „Federleicht“; freitags wechseln
sich ein Töpferklub und ein Leseklub, in dem Ehrenamtliche gemeinsam mit Menschen mit geistiger Behinderung
lesen, ab. Zu jeder Ausstellung findet ein Workshop statt,
in dem man sich angeregt von Themen und Technik der
gezeigten Arbeiten selbst künstlerisch betätigen kann.
Viele Angebote in Alt St. Ulrich sind übrigens kostenlos. Alle Informationen zum Programm finden sich im halbjährlichen Programmheft, das an vielen Stellen im Stadtgebiet ausliegt u. a. in allen Filialen der Kreissparkassen,
oder im Internet unter www.alt-sankt-ulrich.de.
Gold-Kraemer-Stiftung, Martin Bock
Rückblick
Zur Barrierefreiheit gehört aber nicht nur, den räumlichen Zugang zu ermöglichen. Barrierefreie Kultur heißt
vor allem, dass jeder willkommen ist: Menschen mit Behinderung genauso wie sozial Benachteiligte oder Flüchtlinge. Ältere Menschen profitieren nicht nur von der verbesserten Zugänglichkeit, sondern auch von den technischen
Hilfsmitteln, zum Beispiel für Hörgeräteträger. Denn jeder
soll Kultur erleben können.
Und das Angebot ist vielfältig. Über „Blindes Vertrauen“ singt beispielsweise Andrea Eberl – die auch selbst
blind ist (11. März, 20 Uhr). Sehr beliebt ist das alljährliche
Gastspiel des St. Petersburger Vokalensembles „Harmonie“
mit geistlicher und weltlicher Chormusik aus Russland (12.
März, 19 Uhr). Wer es flotter mag, für den ist das Gitarrenkonzert „Sitar meets Flamenco“ (27. März, 18 Uhr) etwas.
Unter dem Titel „Farbkonsum“ stellt im März Alexandra Ehren, eine Frau mit geistiger Behinderung, ihre abstrakten
Arbeiten aus (16.-27. März, di-sa 13-18 Uhr).
Es ist später Vormittag, ich hab mal wieder bis in die
Puppen geschlafen, sitze in meinem Lieblingssessel und
schaue über die Terrasse hinweg in den Garten. Meine
Frau ist im Büro, ich bin also alleine, und das bin ich
nicht gerne. Das Alleinsein hat mir früher nichts ausgemacht, aber jetzt ist es anders. Hängt wohl mit meiner
Parkinson-Erkrankung und einer begleitenden Depression
zusammen, aber ich nehme jeden Tag ein Viertelpfund
Tabletten zu mir und habe einen ausgezeichneten Arzt.
Also, was soll’s.
Ich höre ein Miauen und sehe unsere Katze, die mich
vorwurfsvoll anblickt, was will sie? Keine Ahnung, aber
wie lautet doch die schöne kölsche Verballhornung: „Gar
nicht ignorieren.“
Ich stecke mir eine Zigarette an und muss prompt
husten, ich soll nicht so viel rauchen. Altes Thema. Ich
versuche zu lesen, kann mich aber nicht konzentrieren
und schalte den Fernseher an und das ZDF bringt eine
Sendung zum Thema „Pilotenstreik“, und ich rege mich
auf. Was soll das? Da stehen arrogante junge Männer
in maßgeschneiderten Uniformen mit Sonnenbrille und
reden von fehlender Altersversorgung, und ich bekomme Fremderröten. Hör mal, geht’s noch, ihr bekommt
26
Traumgehälter und geht mit 54 Jahren in den Ruhestand.
Ich denke an meine eigene Gewerkschaftszeit, ich besitze Urkunde und Ehrennadel für 50jährige Zugehörigkeit. Damals streikten wir für die 40-Stunden-Woche und
den arbeitsfreien Samstag, Slogan damals: „Vati gehört
samstags uns“. Es waren schwere Zeiten, durch EDV und
Fusion drohte der Verlust von Arbeitsplätzen. Ich war damals Betriebsratsvorsitzender bei der KFBE, und es gab
manche schlaflose Nacht.
Ich schalte den Fernseher aus und hänge weiter meinen Gedanken nach. Ach ja: Meine Frau und ich feierten
goldene Hochzeit. Aber nicht in Barcelona oder Paris –
wie von mir vorgeschlagen – sondern auf Wunsch meiner
Frau in Frechen mit Verwandten und Freunden, und es
war ein sehr schönes Fest.
Was war noch? Aber natürlich, unsere Tochter wurde
zur Bürgermeisterin gewählt, und wir freuten uns wie die
Schneekönige. Ich denke aber auch an die Verantwortung,
die ein solches Amt mit sich bringt, es sind immerhin ca.
800 Mitarbeiter und dann noch die Flüchtlingsfrage. Es wird
wohl alles gut gehen, wie sagt man doch so schön: „Et hät
noch immer joot jejange“. Ich schaue weiter in den Garten
und sehe jetzt erst bewusst, dass unser Kirschbaum völlig
kahl ist, d.h. völlig blattlos. Der Herbst ist also vorbei, dabei
liebe ich den Herbst doch so sehr. Der Herbst kommt und die
Blätter und Sträucher verfärben sich. Sie werden gelb, rötlich
oder braun-gelb sagen nüchterne Leute. Etwas poetischer
veranlagte Naturen, und ich zähle mich dazu, sehen dann
überall goldene Blätter – und ich bin, Gott sei Dank, meistens
in der Tiefe meiner Seele gefühlvoller als ich selbst glaube.
Mich erinnert das Herbstlaub an einen alten, leisen Witz,
den ich sehr mag:
Zwei Landstreicher ruhen sich unter einem riesigen
Baum im Wald aus. Der Anblick der goldenen Blätter
bringt einen von ihnen ins Schwärmen. „Stell dir vor,
Franz, alle diese Blätter wären wirklich aus Gold. Und der
Stamm auch. Und alles würde mir gehören.“ „Mhm“, meint
Franz zustimmend, „schön wäre es, und würdest du mir
dann tausend Euro schenken, Hans?“ „Klar schenke ich
dir einen Tausender, du bist ja mein Freund.“
„Und würdest du mir dann auch zehntausend Euro
schenken?“ „Na, du bist mein guter alter Freund, ich
schenke dir die Zehntausend.“ „Wie wäre es aber mit hunderttausend Euro?“ Das verdrießt Hans: „Schau mal – wie
viele Bäume es rundherum gibt! Such dir doch einen aus
und träume selbst.“
Wirklich wahr – warum sollen wir nicht ein wenig träumen – unter einem Baum mit goldenen Blättern, der dazu
verführt. Träumen macht das Leben schöner, und es kostet
nichts, genauso ist es. Ich nehme eine heiße Dusche, mache
mir einen doppelten Espresso, dann Kopfhörer und Lieblingssessel – ein alter Freund aus Zeiten der Bundeswehr
hat mir eine alte Jazz-CD geschickt. Ich genieße die alte
Aufnahme und lass Gott einen lieben Mann sein. Was heißt
hier Parkinson und Depressionen, da lache ich doch drüber.
Ludwig Holz
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Stress-Philosophie
Habe früher Feierabend gemacht.
Bin dem Stress des Büros entkommen.
Stürze mich in Privates.
Will Schuhe kaufen.
Für meine 34er Füße.
Bildschöne Kinderschühchen
lachten mir in meine suchenden Augen.
Gehe enttäuscht in die nächste Boutique.
Jedoch das Preisdiktat veranlasst mich,
Sehnsucht nach dem nächsten
Bäcker zu entwickeln.
Aber ach, es ist zu spät.
Achtzehnuhrdreissig ist’s. Ladenschluss.
Auf dem Nachhauseweg flüstert der
ständig niedriger werdende Blutdruck mir
ins Ohr, „gleich fällst Du um“!
Ich genoss für kurze Augenblicke
die Schwärze in mir,
befahl den Füßen weiterzugehen.
Kurz vor dem Ziel, Katzen füttern,
Wohnung aufräumen,
Waschmaschine befüllen etc. beschloss ich,
die Katzen samt Wohnungspflichten
auf eine Stunde später zu verschieben.
Ging auf meine Stammkneipe zu.
Öffnete die Türe. Verlangte einen Cognac.
Erklomm den Barhocker.
Setzte mich an die Theke.
Philosophierte mit mir über den
Sinn oder Unsinn
meiner kurzen Beine im Vergleich
mit denen des Barhockers.
Lächle in mich hinein.
Ein wohlbekanntes Geräusch riss mich
aus meinen Träumen.
Irgendwo – klingelte ein Handy…
…es war das meinige…
Keineswegs betüdelt
von einem einzigen Cognac
überlegte ich 5 Klingeleinheiten,
ob mein Handy nun in der Handoder Jackentasche auf mich wartete.
Zu spät. Aufgelegt.
Dachte nach,
nachdem ich Deine Telefon-Nummer
auf dem Handy-Display realisiert.
Rufe ich zurück oder vervollständige ich
mein Cognac-Menue mit einem Nach-Bier?
Beschloss, Dir nette Gedanken zu schicken.
Trank ein erstes Bier auf Dein Wohl und dachte…
Morgen, lieber Chef,
Morgen ist auch noch ein Tag…
(Eva Duwe)
Studien
Der Tag ist schön, und ich beschließe mal wieder zum
Bummeln nach Köln zu fahren. Den Fußweg bis zur Haltestelle habe ich schnell hinter mich gebracht. Auf dem
Bahnsteig stehen schon einige Leute und warten auf die
Linie 7. Ich stelle mich dazu und schaue auf die Anzeigentafel: Noch sechs Minuten bis zur Ankunft. Die Informationstafel ist eine gute Einrichtung, so ist man immer auf
dem Laufenden. Die Bahn kommt pünktlich. Vormittags ist
es nicht so voll, und man kann sich noch einen Sitzplatz
aussuchen. Ich setze mich in Fahrtrichtung und kann so
dem Treiben in der Fußgängerzone von Frechen zusehen.
Den ein oder anderen erkenne ich im Vorbeifahren.
Immer mehr Leute steigen zu: Langsam füllt sich die
Bahn. Mir fällt auf, wie viele Handys herausgeholt werden.
Telefonate werden lautstark über Wichtiges und Unwichtiges geführt. Unfreiwillig bekommt man alles mit und
denkt sich seinen Teil. Gespräche mit dem Gegenüber
finden kaum noch statt. Schade eigentlich.
Am Neumarkt steige ich aus und begebe mich in Richtung
Schildergasse. Ich lasse mich treiben. Ruhig und entspannt
schlendere ich durch die Menschenmenge. Meine Blicke
schweifen umher. Während ich so die Leute betrachte, stelle
ich mir die Frage, was sie hier hin treibt. Sind sie zum Shoppen
unterwegs oder geschäftlich? Warum zwängen sich viele hastig durch die Menge, warum gehen einige so langsam? Haben
sie Zeit oder fällt ihnen das Gehen schwer? Natürlich bekomme
ich keine Antwort auf meine Fragen. Jüngere, gutaussehende
Menschen ziehen oft zuerst die Blicke auf sich. Im Vorbeigehen
schaut man kurz zu ihnen hinüber. Ein Blickkontakt – und es
geht weiter. Wie ist das mit den älteren oder alten Leuten, die
sich in der Menge befinden? Sind sie auch ein Hingucker?
Als mir die Frage in den Sinn kommt, achte ich etwas mehr
darauf. Ich fange an, die Gesichter der älteren Menschen zu
studieren: Was für ein Leben hat einer mit vielen Falten im
Gesicht hinter sich? Welche Schicksale musste er meistern?
Ein ganzes Menschenleben spiegelt sich darin. Ausdrucksstark
und für mich immer wieder interessant. Ein älteres Pärchen
geht an mir vorüber. Sie halten sich liebevoll an den Händen.
Vielleicht denken sie an die gute alte Zeit zurück, in der es bedeutend ruhiger zuging und sehnen sich diese wieder herbei.
Ein elegant gekleideter Herr mit grauen Haaren geht an mir
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vorbei mit hocherhobenem Haupt. Er schreitet gelassen durchs
Geschehen. Sicher hatte er früher viel mit Menschen zu tun, ist
meine Überlegung. Bettler und Musiker sitzen am Straßenrand
und bitten um Almosen. Was für ein schweres Los! Die Armut
greift immer mehr um sich. Einige haben einen Hund auf dem
Schoß. So geben sie sich gegenseitig etwas Zuneigung. Passanten eilen vorbei und legen ab und zu etwas Geld oder auch
Hundefutter zu ihnen hinunter. Damit ist auch für Nahrung für
das Tier gesorgt.
Ich schlendere weiter an den vielen Läden mit ihren
großen Schaufenstern vorbei und betrachte das reichhaltige
und vielfältige Angebot. Bunte Farben, wohin man schaut!
Kein Wunsch bleibt offen. Überall liest man „Coffee to go“.
Mir kommt es vor, als würden es immer mehr. Sie werden
fleißig genutzt. In den Modeschmuckläden probieren junge
Mädchen zahlreiche Ringe und Ketten an. Sie lassen sich
von ihren Freundinnen beraten. Das Handy braucht schließlich auch noch eine neue „Verkleidung“. Nach Stunden des
Treibenlassens komme ich am Dom an. Für mich immer
wieder „dat Hätz vun Kölle“, wie man so sagt. Hier herrscht
reges Treiben. Alle Nationen sind vertreten. Multi-Kulti halt.
Lange schaue ich dem Menschengewimmel zu. Es ist einfach schön, so viele Eindrücke zu sammeln.
Mit diesen Gedanken trete ich den Heimweg an und
freue mich auf mein schönes Zuhause.
Rosemarie Heeg
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Trotzdem einmal laut gedacht
In einer leicht dahinplätschernden Gesprächsrunde
bei Kaffee und Kuchen dachte ich, ich bringe das Thema
doch mal auf ein uns alle angehendes Problem, nämlich
das Flüchtlingsdrama. Die Reaktion hatte ich nicht erwartet. Genervt meinten einige: „Nicht schon wieder Flüchtlinge“. Da bemühte ich mich um einen diplomatisch verbalen
Abgang, weil der Rest der Runde schwieg.
Natürlich gibt es keinen Tag, wo nicht in allen Medien
das Flüchtlingsproblem aus jeder Perspektive besprochen
und beschrieben wird. Viele Bürger sind besorgt, weil sie
wissen, dass diese Herausforderung nicht einfach zu bewältigen und der Ausgang noch ungewiss ist. Aber die
Hände in den Schoß legen oder den Kopf in den Sand
stecken, käme einer Katastrophe gleich. Wo ein Wille ist,
ist auch ein Weg, sagt man, und die Hoffnung stirbt zuletzt. Die vielen Flüchtlinge machen es uns vor, wenn sie
Haus und Heimat verlassen und sich auf die lebensgefährliche Flucht begeben. Sie haben das Grauen des Krieges gesehen und meist schmerzlich erleben müssen. Wir
in Deutschland sind aktuell „nur“ mit einigen vereitelten
Terroranschlägen in dieser Zeit in Berührung gekommen.
70 Jahre Frieden ist nicht selbstverständlich, wie uns die
Welt zeigt. Die alte Generation hat die Gräuel und Entbehrungen eines Krieges sowie zum Teil einer Flucht schon
einmal mitgemacht und möchte so etwas nicht wieder erleben. Wehret den Anfängen, so denken die meisten von
Ihnen.
Nicht nur die vielen freiwillig helfenden Menschen
haben die Lage erkannt und packen einfach mit an,
wenn sie die Not der gestrandeten Flüchtlinge hier vor
Ort sehen. Ihr Lohn sind die dankbaren Augen in die sie
blicken.
Unsere globalisierte Welt lässt uns nicht mehr unberührt von den aktuellen Geschehnissen. Ich bin mir sicher,
früher oder später sieht sich jeder in Sicherheit wiegender
Bundesbürger mit den Problemen konfrontiert. „Deutschland wird sich verändern!“ sagte Bundespräsident Gauck
vorausschauend. Das glaube ich auch.
Dass unter den Flüchtlingen schwarze Schafe sind,
steht außer Zweifel. Die gibt es auch bei uns. Hier ist die
Politik gefragt, und es sind konsequent angewandte Gesetze
notwendig.
Präsident Hollande sagte, Frankreich befinde sich
im Krieg gegen den IS. Auch die Bundesrepublik kämpft
aus Solidarität mit Frankreich gegen den IS. Unsere Politiker vermeiden das Wort Krieg in diesem Zusammenhang. Wo ist der Unterschied? Egal wie man es nennt,
der IS muss besiegt und der wütenden Barbarei ein
Ende gesetzt werden, wenn auch zum Teil mit fragwürdigen Verbündeten. Joschka Fischer sagte einmal: „Ich
würde sogar dem Teufel die Hand reichen, wenn es dem
Frieden dienen würde.“
Margarete Müller
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Wasser – Quelle des Lebens
Ein müder Strahl kam aus dem Wasserhahn, eher ein Tröpfeln. Was nun? Ich
rief bei der Nachbarin gegenüber an, um
zu fragen, ob bei ihnen Wasser läuft. Als
immer besetzt war, versuchte ich es auf dem Mobiltelefon. „Ja“, sagte sie, „Wasser haben wir, aber
wir haben kein Telefon und kein Internet. Du
kannst gerne zum Duschen zu uns
kommen.“
Als nächstes rief ich bei
der Rheinenergie an. Kämpfte
mit dem Sprachcomputer, der
mich schließlich verstanden
und verbunden hat. Es meldete sich eine Männerstimme,
die zuerst wissen wollte: „Woher haben sie diese Nummer?“
Immerhin bekam ich die Auskunft, in Habbelrath und Grefrath würde an den Leitungen gearbeitet. Nach mehreren Anrufen in
der Nachbarschaft wurde klar, nur
die rechte Straßenseite war von diesen Arbeiten betroffen. Das liegt wohl daran, dass
die linke Seite später bebaut wurde.
Wasser ist die Quelle des Lebens. Neben der Luft
zum Atmen ist Wasser die elementarste Grundlage
menschlichen Daseins. Nun interessierte
mich, was ich über Wasser im Internet
finden würde.
Erstaunt las ich folgendes: Am 23. Dezember 2003 wurde der Zeitraum 2005 bis 2015
von der 58. Generalversammlung
der Vereinten Nationen zur Internationalen Aktionsdekade „Wasser für das Leben“ ausgerufen.
In dieser Zeit sollten weltweit
Regierungen und die breite
Öffentlichkeit auf das Thema
Wasser aufmerksam gemacht
werden. Und die bereits getroffenen Verpflichtungen sollten umgesetzt werden. Außerdem sollte die Zahl der Menschen,
die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Versorgung haben, wesentlich verringert werden.
Fazit ist, zehn Jahre sind vergangen und viel ist
nicht geschehen. Im neuen Weltwasserbericht, den die
UNESCO am 20. März 2015 vorgestellt hat, steht: Global gesehen wird Wasser nicht nachhaltig genug bewirtschaftet. Die UNESCO fordert deshalb eine besser
koordinierte Wasserpolitik, um Herausforderungen wie
Armut, Ernährung und Energieversorgung zu lösen.
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Zur Zeit haben rund 780 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Mehr als 2,5 Milliarden Menschen haben nicht einmal einfache sanitäre
Anlagen.
„Wasser gibt es weltweit genug. Es ist jedoch ungleich
verteilt. Oft wird Wasser auch gedankenlos verschwendet, weil es vielerorts nur wenig kostet. Internationale
Zusammenarbeit wäre für eine faire Wassernutzung der
beste Weg“ sagte Roland Bernecker, Generalsekretär
der Deutschen UNESCO-Kommission.
Zu dem Thema Wasserverschwendung fällt mir Kalifornien ein. Der sattgrüne Rasen im Vorgarten, ein Statussymbol, musste regelmäßig gewässert werden. Mittlerweile hat der Gouverneur das verboten. Wenn man
der Zeitung glauben darf, hat ein Mann seinen Rasen
grün angestrichen, damit er besser aussieht.
Allerdings müssen wir nicht ins Ausland schauen,
auch bei uns wird der Garten mit Wasser aus der Leitung gewässert. Wie oft gehen wir verschwenderisch
mit Wasser um, es kommt ja immer und reichlich aus
der Leitung. Erst wenn Wasser nur noch tröpfelt, merken wir, wie wertvoll Wasser ist.
Helga Pütz
und auch dazu, dass man vor Unannehmlichkeiten, die
man sich selber eingebrockt hatte, nicht davon rennt, bin
ich ins Klassenzimmer gegangen. Dort befahl mir unser
Klassenlehrer, ich sollte mich in der Klasse von Herrn Wildenhain sofort melden. Brav und mit klopfendem Herzen
ging ich in das Klassenzimmer. Zunächst berichtete der
Lehrer seiner Klasse mit verwundert und anklagend klingender Stimme: „Diese Schülerin hat mich Mr. Churchill
genannt, nun frage ich dich, warum?“ Da ich den wahren
Grund nicht sagen wollte, fiel mir nichts anderes ein als
zu sagen: „Ich wusste nicht, wie sie heißen“.
Was mich sehr befremdete war dann sein Satz: „Wolltest Du mir damit schmeicheln oder mich hofieren?“ Was
Letzteres bedeutete, musste ich erst im Lexikon zuhause
nachschauen. „Damit du in Zukunft weißt, wer Churchill
ist, schreibst Du bis morgen einen Aufsatz über diesen
Mann und zwar mindestens zwei DIN A5 Seiten lang!“
Als ich wieder im Klassenzimmer war, erklärte mir
unser Klassenlehrer, dass ich wegen dieser ungeheuerlichen Tat in eine andere Schule strafversetzt würde und
zur Abschlussprüfung könne ich da natürlich nicht zugelassen werden.
Wie es Pädagogen verstanden
aus einer Mücke einen Elefanten
zu machen.
Es war im Winter 1953. In den Pausen durften wir
für kurze Zeit die Fenster öffnen, denn frische Luft im
Klassenzimmer, so meinte unser Klassenlehrer, erhöhe
die Konzentration im Unterricht. Natürlich stellten wir uns
auch ans offene Fenster, soweit es der Platz zuließ. Man
konnte dann gut den ganzen Schulhof überblicken und
eventuell etwas Interessantes erspähen.
An diesem Tag ging gerade ein Lehrer über den
Schulhof, den wir alle „Churchill“ nannten, denn von der
Figur her und der ewig qualmenden Zigarre im Mund, sah
er der Carikaturfigur, die oft in den Tageszeitungen abgebildet war, wenn es um die „böse“ westliche Welt ging,
sehr ähnlich.
Alle riefen laut: „Hey, Mr. Churchill“. Er schaute hoch,
natürlich haben wir uns alle schnell geduckt, aber mein
knallroter Pullover, den ich an diesem Tag an hatte, blieb
dem Lehrer leider gut im Gedächtniss.
Noch am gleichem Tag fuhr mich unser Klassenlehrer
barsch an und meinte, das hat noch ein Nachspiel…
Als ich am anderen Tag in die Schule kam, empfingen
mich zwei Klassenkameradinnen am Schultor und sagten
mir: „Geh lieber wieder nach Hause, die wollen Dich in
der Klasse von Churchill vorführen und bestrafen.“ Da ich
aber von zu Hause aus zur Schulpflicht erzogen wurde
Wir hatten nur noch bis Anfang Juni Schule, dann
begannen die Abschlussprüfungen für das Schulentlassungszeugnis. Nur damit konnte man einen Lehrvertrag
bekommen, ohne Schulabschluss war man überall nur
Hilfsarbeiter, also ungelernte Arbeitskraft. Ich war natürlich außer mir und habe das unter Tränen zuhause erzählt.
Die einzige Reaktion meiner Mutter darauf war: „Musst du
auch immer mit dabei sein. Aber du kannst ja die Anderen
benennen, die mit am Fenster gestanden und gerufen haben“. Das wollte ich aber nicht, und von sich aus hat das
keiner gesagt, dass er oder sie auch dabei war.
31
In der Bücherauswahl meiner Mutter gab es als Lexikon nur den „Volksbrockhaus“, da stand über Churchill nicht
viel drin, aber mein Großvater hatte die ganze Ausgabe von
„Meiers Lexikon“ und da war die Biografie von Churchill
sehr wohlwollend geschildert. Weil ja nun besagter Lehrer
anscheinend auch gut auf diesen Staatsmann zu sprechen
war, schrieb ich dort einfach mit anderer Satzbildung ab.
Am nächsten Tag konnte ich den Aufsatz nicht abgeben, weil Churchill nicht da war. Meine Mutter wurde für
den Abend in die Schule bestellt und unser Schuldirektor,
der Klassenlehrer und der Herr Wildenhain redeten auf sie
ein. Meine Mutter, von der Statur aus eher zierlich, wurde in einen großen schwarzen Ledersessel gesetzt und
die drei Herren hatten sich drohend vor ihr aufgebaut.
Als nun der Direktor behauptete, weil ich genau wüsste, dass dieser Mr. Churchill ein maßloser Kriegstreiber
und Verbrecher ist, hätte ich den Lehrer so genannt um
eine Persönlichkeit zu verletzten, platzte meiner Mutter
doch endlich der Geduldsfaden. Mit einem Schlag auf die
Lederlehnen stand sie auf und meinte, ehe hier solche
Anschuldigungen gemacht werden, sollten sich doch die
Lehrkräfte erst einmal untereinander über die Person
Churchill im Klaren werden. Wie sie das denn meinte,
fragte man sie. „Das müssen Sie schon unter sich klären“,
sagte sie darauf, „denn ich bin kein Denunziant. Außerdem war meine Tochter nicht die Einzige, die am Fenster
stand und gerufen hat.“ Der Herr Wildenhain antwortete
darauf, er hätte nur mich gesehen und gehört.
Am nächsten Tag musste ich wieder zum Direktor
und er wollte die Namen der anderen wissen, die mit dabei waren. „Die kann ich Ihnen nicht sagen“, antwortete
ich darauf. Es wäre eine falsche Einstellung von mir, das
Unrecht anderer zu vertuschen, versuchte der Direktor
mich zu ködern. Ich antwortete ihm: „Meine Mutter hat
mir erzählt, Herr Wildenhain hätte nur mich gesehen und
gehört. Möchten Sie wirklich, dass ich behaupte, der Lehrer lügt?“ Daraufhin konnte ich gehen. Den Aufsatz hatte
ich noch einmal anders geschrieben, denn nun war ja
Churchill auch für Herrn Wildenhain ein Feind, und da
hätte die erste Fassung wieder Ärger gegeben.
Ob nun Stalins Tod und die Wende dadurch oder der
17. Juni und was danach kam die Ursachen waren – mein
„großes Verbrechen“ verlief im Sande. Zu unserer Abschlussfeier und Überreichung der Zeugnisse wurde unser
Direktor und auch der „Mr. Churchill“ in den Ruhestand
verabschiedet. Während man über den Direktor eine 30
Minuten lange Lobrede hielt, wurde Herr Wildenhain mit
einem einzigen Satz verabschiedet. Er hat dann aus Wut
oder Kränkung, oder warum auch immer, die Feier eher
verlassen. Ob er wegen der „Mr. Churchill-Affäre“ irgendwie
in Ungnade gefallen war – ich habe es leider nie erfahren.
Brigitte Richter
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Karussell „Mischmaschine“
Bei den Wohnblocks, die in den 50er Jahren erstellt
wurden, standen große Maschinen zum Betonmischen.
Am Wochenende wurde mit ihnen gespielt und irgend jemand hatte herausgefunden, wie diese Mischmaschinen
angingen. Dann krochen wir in die Mischmaschine und einer musste dann die Maschine anstellen, und zack hatten
wir ein Karussell, innen waren Schaufeln angebracht, die
den Sand, Zement und Wasser mischten. An ihnen hielten wir uns
fest.
Nach
etwa drei Minuten stellte
der Einschalter ab und
die nächsten
konnten ins
„Karussell“.
Da sich
noch immer
Reste von Beton im Mischer befanden, sahen wir nach einer Runde aus
wie kleine Betonzwerge. Man hätte uns nur noch bunt
anmalen und als Gartenzwerge in einen Vorgarten stellen
können. Es war natürlich für unsere Eltern ein Graus, die
Klamotten waren nicht mehr zu reinigen, denn wenn wir
am späten Nachmittag nach Hause kamen, war der Beton
angetrocknet und beim Ausziehen der Sachen hätte man
schon mit Hammer und Meißel nachhelfen müssen. Also
erging ein Verbot, nicht mehr mit dem Karussell zu fahren. Aber auch ohne Karussellfahrt sahen wir fast immer
wie kleine Schweinchen aus. Meine Eltern besorgten daher einen Anzug, ich glaube er war aus Gummi und wenn
ich nach Hause kam musste ich erst mal in die Waschküche und wurde dort von oben bis unten mit einem kalten
Wasserstrahl abgespritzt.
Joachim Weber
Wie der „Monte Klamotte“
am Aachener Weiher entstand.
Damals habe ich auch mitbekommen, wie neben dem
Aachener Weiher der so genannte „Monte Klamotte“ aufgeschüttet worden ist. Mit großen Caterpillar-Lastwagen
wurde der Trümmerschutt aus der zerbombten Stadt Köln
hier aufeinander geschüttet, so dass ein Berg entstand.
Es wurde gewitzelt, noch so ein Krieg und Köln läge im
Alpenvorland.
Er war aber auch für uns Kinder unser Schatzberg,
der viele tolle und wertvolle Sachen verbarg. Viele Dinge, die dort zu finden waren, sammelten wir in einer
Kiste, die unsere Schatzkiste war. Diese Kiste war in
einem Erdloch, von uns ausgehoben, in einem Gebüsch
versteckt. Natürlich war es streng geheim und nur fünf
Jungen wussten genau wo sich diese unterirdische
Bude befand.
Darin befanden sich Diamanten = die Kristallsteine
von Lüsterlampen, Bronzeklinken und Beschläge, Weinflaschen, die sogar noch voll und ganz waren, Bilder und
Bildchen, Figuren aus Eisen, Kupfer, Bronze und Messing
sowie viele andere wichtige Sachen. Für uns Kinder natürlich.
In den Fünfzigern gab es auch
noch Winter mit
viel Schnee und
einige Tage mit
richtigem Frost.
Da wir unmittelbar bei den „Bergen“ von Köln
wohnten, war es naheliegend, dass wir Kinder mit den
Schlitten dort hin gingen, um ein paar Mal herunter zu
fahren.
Die Anschüttungen wurden schließlich mit einer Schicht
Muttererde bedeckt und das ganze Areal mit Bäumen,
Sträuchern, Wiesen und Wegen versehen. Es entstand
ein Naherholungsgebiet für die Kölner. Im Winter, wenn
Schnee gefallen war, waren die Abfahrten für Schlittenfahrten gut besucht. Den ganzen Tag tummelten wir uns
dort herum.
Und wenn der Frost den Aachener Weiher zufrieren
ließ, wurden unter die dicksten und stabilsten Schuhe Kufen geschnallt, und wir Jungen spielten dann Eishockey,
und die Mädchen versuchten sich als Eisprinzessinnen,
wir recht raubeinig und die Mädels grazil und fast schwebend.
Im Frühling und Sommer tummelten sich die Sommerfrischler auf den Wiesen und spielten Federball, Völkerball oder lagen auf Decken und ließen sich von der
Sonne bräunen.
Wir spielten Cowboy und Indianer in den Wäldchen
und Büschen. Hier überraschten wir so manches Liebespaar. Es half uns beim „Aufgeklärt werden“, was man da
so sah.
Die Stadt war nach dem Krieg ein großes Trümmerfeld mit nur wenigen Häusern, die keinen Schaden genommen hatten. Von uns zu Hause konnte man
von einem Fenster bis zum Domportal sehen, weil die
Häuser dazwischen im Schutt lagen. Aber da wuchs
jetzt ein Schuttberg in die Höhe, auch Häuser wurden
wieder errichtet, die dann die Sicht nahmen. Selbst in
unmittelbarer Nähe wurden Häuser gebaut oder halb
zerstörte Häuser wieder saniert und repariert.
Alles war ein Eldorado zum Spielen, für die vielen
Kinder die ringsherum wohnten. Auf der Wiese vor der
Uni wurden so manche Fußballspiele ausgetragen. In
33
den Trümmern wurde auch gespielt, und in manchem
Keller fanden wir Dinge, die man noch gebrauchen
konnte, da waren Einmachgläser, die keinen Schaden
genommen hatten, mit wohlschmeckenden Kirschen,
Birnen oder Aprikosen, dann fanden wir in einem anderen Keller Fahrräder, mit denen wir auf der Universitätsstraße herumfuhren. Dies konnte man damals
noch, denn nur ab und zu kam ein Auto vorbei.
Diesen schauten wir dann hinterher und überlegten, welche Marke es war, alte Mercedes, VW, Ford
oder so ein Dreiradauto mit Ladefläche. Für Kinder
war es nicht so gefährlich wie heute.
Joachim Weber
Gerhard Juchem (Schera)
Viele Bachemer können sich noch an Gerhard
Juchem, genannt Schera, erinnern. Er ist und bleibt ein
Bachemer Original. Seine Anekdoten werden noch heute
gerne erzählt und sorgen immer für heftiges Gelächter.
Ich wohnte ca. 50 Meter neben Juchems und kann mich
noch gut an vieles erinnern.
Die Familie bestand aus Gerhard Juchem, seiner
Frau Sofie, dem Sohn Peter und der Tochter Marliese und
Gerd Zimmermann, einem Neffen. Sie hatten nicht viel
Geld, aber ein großes Herz. Sie wohnten in einem kleinen
weißen Lehmhaus auf der Fürstenbergstraße. Gegenüber
ging ein Weg zum Mahlweiher, der heute immer noch
besteht.
Gerhard hatte einen Briketthandel. Mit Pferd und
Wagen fuhr er nach Köln und verkaufte die Klütten.
Außerdem sammelte er Schrott ein, lagerte diesen auf
dem Hof und verkaufte ihn wieder. Das waren seine
Haupteinnahmequellen. Er war ein „Schlitzohr“ und
wusste die Menschen für sich einzunehmen. Seine
Statur war für einen Mann eher klein, aber sein Geist
hellwach. Ein Freund von ihm nahm ihn einmal mit zu den
belgischen Baracken, um das Dach auszubessern. Ein
„Lappührchen“, wie man so sagt. Seine Aufgabe bestand
darin, die Leiter festzuhalten, während der Andere oben
arbeitete. Als er so durch die Gegend schaute, kam einer
von den oberen Herren vorbei. Er fragte Schera, was er
machen würde. Schlagfertig antwortete dieser: „Ich bin
hier Oberleiterfesthalter.“ Kopfschüttelnd ging der Mann
weiter.
Die bekannteste Geschichte ist folgende: Schera hatte
sein Pferd, welches ziemlich dünn war, nach Alstätten
verkauft. Nach kurzer Zeit war das Pferd verstorben. Der
Mann sagte wütend zu Schera, er möge kommen, um sich
das tote Tier anzusehen. Schera kam, sah sich das tote
Pferd an und meinte trocken: „Das verstehe ich nicht, das
hat es bei mir nicht getan“. Dazu konnte der Mann nichts
mehr sagen.
Im Krieg waren er und sein Cousin Wilhelm Juchem
(Schwob) im gleichen Bataillon. Eines Tages ließ der Oberst
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alle Soldaten antreten. Er fragte: „Wer hat Ahnung von
Pferden?“ Schera kannte sich zwar aus, aber er meldete
sich nicht. Er wusste, derjenige musste sonntags die Tiere
pflegen. Sein Cousin rief laut: „Der Juchem aus dem 2.
Glied.“ Der Oberst ließ ihn vortreten und fragte: „Was ist
es, wenn bei dem Pferd die Zunge lang aus dem Maul
hängt?“ Schlau antwortete Schera: „Meines Erachtens
hat das Pferd einen zu kurzen Kopf.“ Schnell durfte er
wieder zurücktreten. Die Angelegenheit hatte sich für ihn
damit erledigt.
Ein anderes Mal kam der Oberst zu ihm und fragte:
„Juchem, sie wissen doch, wo Hasen laufen?“. Ich möchte
auf die Jagd gehen und einen schießen. Schera machte sich
mit ihm auf den Weg zu einer Lichtung. Dort angekommen
wurde Schera aufgeforderet, sich hinzuknien. Der Oberst
legte sein Gewehr auf Schera’s Schulter, und sie warteten
geduldig, bis ein Hase vorbeigelaufen kam. Der Oberst
schoss, traf jedoch nicht, und der Hase rannte davon.
Schera drehte sich um und meinte trocken: „Schießen sie
noch einmal, er hat es nicht gehört.“ Daraufhin begaben
sie sich auf den Rückweg.
Eines Tages kam seine Frau Sofie aufgeregt zu
Freunden und sagte: „Mein Mann ist in Nazareth im Krieg“.
„Wie?“ fragten diese: „dort ist doch gar kein Krieg.“ Es
stellte sich heraus, dass er im Lazarett war.
Es gibt noch einiges über Schera zu berichten. Die
vielen Anekdoten sorgen immer wieder für Lacher und
müssen erhalten bleiben.
Rosemarie Heeg
lief aufjauchzend hin und sammelte. Indessen warf mein
Vater in die andere Richtung neue Eier. So gingen wir
langsam den Weg entlang, und Jörg zeigte mir seine Funde
und legte die Eier in die mitgebrachte Tasche. Irgendwann
warf mein Vater dann aber auch die bereits gesammelten
Eier. Jörg freute sich immer mehr und bemerkte nicht,
dass die Süßigkeiten sich nicht vermehrten.
Das wurde dann jedes Jahr durchgeführt. Als Lutz
alt genug zum Sammeln war, liefen beide glücklich
den Weg entlang, wobei ich Jörg erklärte, die leicht
zu findenden Eier sollte
er doch dem kleineren
Bruder überlassen, er
könnte ja schon viel
besser gucken und finden.
Selbstverständlich wird am
Ende alles gerecht geteilt.
Als dann Ronja in das Sammelalter kam, wusste Jörg
schon über den Osterhasen Bescheid, klärte die Beiden
jedoch nicht auf. Er half dann bei den ganz schwierigen
versteckten Eiern.
Doch dann passierte es auf dem Rückweg eines
Osterspazierganges, dass wieder Eier am Wegesrand
lagen. Meine drei Kinder wollten gerade erneutes Sammeln
durchführen, als ich vorsichtig meinte, es könnte doch
sein, dass jetzt der Osterhase für andere Kinder diese
Eier versteckt hätte. Meine Drei sahen mich nicht ganz
einverstanden an. Gottseidank kam dann eine Familie
mit zwei Kindern um die Kurve. Die Mutter sah sehr
erschrocken aus, als sie meine Drei sah. Ich schüttelte
den Kopf, da lächelte sie erleichtert, ihre Kinder stürzten
sich auf die Ostereier und meine gingen verständnisvoll
lächelnd an ihnen vorbei.
Helga Peters
Osterspaziergang
Mein ältester Sohn war knapp drei Jahre alt, als wir
das erste Mal im kleinen Wäldchen in der Nähe unserer
Wohnung Ostereier suchen gingen. Das lief so ab:
Während wir den Weg entlang gingen, warf mein Vater
eingewickelte Ostereier an den Wegesrand, während er
Jörg auf eine Blume auf der anderen Seite hinwies. Als
Jörg wieder auf den Weg blickte, sah er die Ostereier und
Mehr Infos: www.stadt-frechen.de
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Die VHS informiert:
Einzelveranstaltungen und Vorträge im Erscheinungszeitraum
Führung, 04.03.2016, Besuch der neuen Kölner Zentralmoschee, 1611203, 4,00 E
Vortrag, 10.06.2016, Mach dein Testament - richtig vererben, 1611402, 6,00 E
Kurs 08.04.2016, Computertreff für ältere Teilnehmer, 1615304, 38,00 E
Führung, 10.04.2016 Natur erkunden - Der Friedhof St. Audomar, 1616202, 4,00 E
Vortrag, 14.05.2016, Vitamin C - das Power-Vitamin, 1618205, 4,00 E
Die Anmeldungen zu den VHS-Veranstaltungen erfolgt grundsätzlich immer über die Geschäftsstelle der VHS Frechen, Hauptstr. 110-112, 50226
Frechen. Veranstaltungsorte sind die VHS Frechen, Hauptstr. bzw. externe
Veranstaltungsorte, die mit der Anmeldung mitgeteilt werden.
Bei Einzelveranstaltungen wie Vorträge/ Diavorträge, die in der VHS stattfinden, kann die Anmeldung auch über eine eingerichtete Abendkasse erfolgen.
Weitere Informationen und Veranstaltungen:
VHS Frechen – Geschäftsstelle, Hauptstr. 110–112, 50226 Frechen
Tel. Auskunft: 02234.501-253, Fax: 02234.501-403
EMail: Info@vhs-frechen.de, Internet: www.vhs-frechen.de
Mobile geronto-psychiatrische
Beratung in Frechen:
Marktkauf, Dr.-Tusch-Str. 26
11.3./8.4./6.5./3.6.
Krankenhaus Frechen,
Eingangsbereich, Kapellenstr.1–5
22.4./20.5./17.6.
Jeweils freitags in der Zeit von 9.00–15.00 Uhr
Rhein-Erft-Kreis; Telefon: 02271/832552
Email: info@fuer-sie-ins-quartier.de
www.fuer-sie-ins-quartier.de
KERAMION Frechen
22.1. – 8.5.2016
Ausstellung: Petra Weifenbach: „Keramiks“
23.2. – 28.8.2016
Ausstellung: Kunst + Handwerk
21.5. und 22.5.2016
Keramische Erlebnistage – Töpfermarkt und
Sammlerbörse
22.5. – 28.8.2016
Ausstellung: Robert Sturm
Keramion, Bonnstraße 12, 50226 Frechen
Tel.: 02234 – 69 76 90, www.keramion.de
info@keramion.de
Öffnungszeiten:
Di - So: 10.00 - 17.00 Uhr, Sa: 14.00 - 17.00 Uhr
Eintritt:
5,00 Euro/3,00 Euro ermäßigt, Familienkarte 10,00 Euro
Frechener Seniorenkurier sucht Austräger
Der Frechener Seniorenkurier wird ehrenamtlich von
Seniorinnen und Senioren in die entsprechenden Haushalte verteilt.
Für das gesamte Stadtgebiet werden immer wieder
neue Austräger gesucht.
Die nächste Ausgabe wird im Juni 2016 erscheinen.
Interessenten können sich gerne bei den Seniorenbeauftragten der Stadt Frechen unter 501-331 oder
501-488 melden.
Tanzvergnügen
Tanztee für
Senioren und
Seniorinnen im April
Am Sonntag, 24.April wird seitens der Stadt Frechen für Senioren und Seniorinnen wieder ein
Tanztee-Nachmittag angeboten.
In der Zeit von 15.30—19.00 Uhr kann im Frechener Stadtsaal zu den Klängen der Hubert-VendelBand das Tanzbein geschwungen werden.
Eintrittskarten zum Preis von 5,- € sind ausschließlich vom 21.3.-15.4.2016 im Rathaus, Zimmer 3
bzw. 5, Erdgeschoss, Telefon 02234.501-331 oder
501-488, erhältlich. Es gibt keine Tageskasse.
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Ihre Menüdienste in Frechen stellen sich vor:
Denn zu Hause schmeckt`s am besten
Wer nicht selbst kochen möchte oder kann, hat die Möglichkeit, sich von den
hier vorgestellten Menüdiensten in Frechen auf Wunsch täglich ein Mittagessen
direkt ins Haus bringen zu lassen.
Der Caritas-Mahlzeitendienst:
© apetito
„Frisch und lecker auf den Tisch!“
„Ich genieße jeden Tag
ein heißes Wunsch-Menü!“
Leckere Menüs täglich heiß ins Haus
gebracht
Sie erwartet ein Speiseplan voller
Abwechslung
Wertvolle Ernährung zum Wohlfühlen,
auch für Diäten
Wir sind für Sie da.
Tel.-Nr. 0 22 33/ 79 90 91 17
Caritasverband für den Rhein-Erft-Kreis e.V.
Die Caritas im Rhein­
Erft­Kreis bietet allen
die Möglichkeit, sich
an 365 Tagen im Jahr
mit heißem Mittages­
sen beliefern zu las­
sen. Als Dienstleister
mit
„Frischeauftrag“
ist die Caritas auf kur­
ze Reaktionszeiten ein­
gestellt. Wenn Sie uns
heute anrufen, werden
Sie ab morgen beliefert.
oder Salat und ein Dessert.
Hierbei haben Sie die Wahl
zwischen einem Milchpro­
dukt oder frischem Obst.
Mehrmals im Jahr kön­
nen Sie sich auf spezielle
Themenwochen freuen,
die Ihnen noch mehr Ab­
wechslung schaffen. Bei
unserer Spargelwoche, der
Österreichischen Woche
oder der Rheinischen
Woche können Sie sich
besonders verwöhnen las­
Die abwechslungsreichen sen.
Mahlzeiten werden von
den Küchenchefs „wie Für alle, die ganz spe­
bei Muttern“ frisch für Sie zielle Ernährungs­ und
zubereitet. Alle frisch ge­ Diätwünsche berücksich­
kochten Mahlzeiten bein­ tigen möchten, bietet die
halten entweder Gemüse Caritas ein umfangreiches
Sortiment an tiefkühlfri­
schen Menüs. Spezielle
Gerichte für Diabetiker,
sowie pürierte oder natri­
umarme Menüs bieten
hier für jeden die opti­
male Lösung. So können
Sie sich Ihren Speiseplan
nach Ihren persönlichen
Vorlieben und Bedürfnis­
sen selbst zusammenstel­
len. Informieren Sie sich
über die umfangreichen
Menüdienstleistungen und
weitere Angebote, wie z.
B. den Haus­Notruf beim
Caritasverband für den
Rhein­Erft­Kreis unter
Tel. 0 22 33/ 79 90 91 17
Schmeckt wie selbst gekocht!
Die Landhausküche liefert Mittagsgerichte direkt ins Haus
Von
Jetzt ins Haus bestellen!
„3 x Gold“-Angebot:
An 3 Tagen ein DLG-prämiertes
Mittagsgericht mit Dessert
für nur 6,39 E pro Tag
- ganz ohne vertragliche
Bindung -
Liefer-Service vor Ort
an 365 Tagen im Jahr
Rufen Sie uns an!0 22 34 – 20 54 45
www.landhaus-kueche.de
apetito AG, Bonifatiusstraße 305, 48432 Rheine
Ein leckeres Mittag­
essen ohne großen Auf­
wand und Mühen? Mit
dem Lieferservice der
Landhausküche
kein
Problem. Auch Johanna
Westen hat sich für
einen Essenbringdienst
entschieden. „Ich bin
mit dem Service der
Landhausküche
sehr
zufrieden, die Gerichte
schmecken wie selbst
gekocht und ich habe
mehr Zeit für die schö­
nen Dinge des Lebens“,
berichtet Johanna Westen
begeistert.
diterrane Küche oder
beliebte sowie saisonale
Spezialitäten – all das
ist in der Speisenkarte
der Landhausküche zu
finden. Und das Beste: Die
Gerichte werden von den
Kurieren der Landhaus­
küche bis zu Ihnen ins
Haus gebracht.
Das
Angebot
der
Landhausküche zeichnet
sich
durch
leckere
Gerichte mit natürlichem
Geschmack sowie einem
zuverlässigen Lieferser­
vice aus. Die Köche der
Landhausküche
legen
Ob herzhafte Haus­ großen Wert auf die Qua­
mannskost, leichte me­ lität, Frische und Herkunft
Setzen Sie sich einfach mit dem Menüdienst Ihrer Wahl in Verbindung. Wir wünschen Ihnen
der Zutaten. So wissen
sie immer genau, wo die
verwendeten
Zutaten
herkommen. Außerdem
verzichten sie ganz be­
wusst auf Zusatzstoffe,
wie Geschmacksverstärker
und Konservierungsstoffe.
Und das schmeckt man!
Für mehr Informatio­
nen sind die freund­
lichen Mitarbeiterinnen
der
Landhausküche
telefonisch erreichbar:
Montag bis Freitag von
8.00 bis 18.00 Uhr unter
Tel. 0 22 34 – 20 54 45
tit !
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p
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Gu