Freie Waldorfschule Soest - Freie Waldorfschule in Soest

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Freie Waldorfschule Soest - Freie Waldorfschule in Soest
Zum Mitnehmen
5vor acht
Alles ist Garten
Der Aufbau unseres Schulgartens
Gesund ist,
was Freude macht
Projekttage
Drushba heißt Freundschaft
Russisch vor Ort in Starominsk
Lampedusa
Die Welt im Klassenzimmer
Guten Morgen, liebe Kinder!
Erste Langzeitdokumentation einer
Waldorfklasse. Im Interview: Maria Knilli
2014/2015
Freie Waldorfschule Soest
Editorial
Inhalt
Editorial3
Mit allen Sinnen
Immer wieder ein Festtag
Hugo Kükelhaus und die
Freie Waldorfschule Soest Einschulungsfeier 20144
Der Aufbau unseres Schulgartens6
8
9
Gesund ist, was Freude macht
10
Topaktuell und beeindruckend
Hauptmanns „Weber“ als Klassenspiel
der 8. und 12. Klasse
23
Das Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
24
Guten Morgen, liebe Kinder!
Kinder schützen mit Homöopathie
Projekttage 2014
Völkerballturnier der Klassen 6 – 8
Die Welt im Klassenzimmer
Hei, so treiben wir den Winter aus! Eine Buchvorstellung
20
Nicht nur Fußball
Alles ist Garten
Fastnacht im Waldorfkindergarten
Liebe Leserinnen und Leser,
14
Borschtsch und Balalajka
Erste Langzeitdokumentation
einer Waldorfklasse.
Im Interview: Maria Knilli
Oben am Himmel
steht hell der Stern
Das Dreikönigsspiel 27
30
16
Einladung zum Basartag
am 29.11.2014
31
Drushba heißt Freundschaft
Russisch vor Ort in Starominsk 17
Herzlichen Glückwunsch
Abschlussfeier 2014 32
Ausklang unter der großen Birke 33
Aus dem Waldorf-Handarbeitsunterricht 19
Besonders freuen wir uns darüber, dass uns der Bayerische Rundfunk ein Interview mit der Regisseurin Maria
Knilli zur Verfügung gestellt hat, die mit der Filmkamera
über 8 Jahre den Entwicklungs- und Lernweg einer Waldorfklasse begleitet. Für einen Blick über den Tellerrand
sorgt auch ein Schülerbeitrag über das Schicksal der
Flüchtlinge an Europas Außengrenzen.
Die Mehrzahl der Artikel gibt Ihnen wieder einen bunten Einblick in das aktuelle Schulleben: Lesen Sie
z. B. über eine Studienfahrt nach Russland, ein gemeinsames Klassenspiel der 8. und 12. Klassen, anregende
Projekttage, ein Völkerballturnier, das Dreikönigsspiel
und vieles mehr.
Wenn Sie dabei Lust bekommen, unsere Schule näher
kennen zu lernen, dann kommen Sie doch einfach beim
Basartag vorbei, wir freuen uns auf Sie! Die Einladung
finden Sie auf Seite 31.
Viel Freude beim Lesen und Entdecken wünscht Ihnen
Ihr Redaktionsteam der 5 vor acht
Schauen Sie doch
mal bei uns rein!
Schüleraustausch mit Russland
Kreativ mit Nadel und Faden,
Schere und Stoff
15 Jahre Freie Waldorfschule Soest – Grund genug, in
diesem vierten Heft unserer Schulzeitung 5 vor acht
auch einen Blick auf die Anfänge zu werfen: Redaktionsmitglied Christa Leßmann-Fischer erinnert an erste Gründungstreffen im Kükelhausgebäude in Soest
und beleuchtet die Beziehung der Schule zu ihrem
Namensgeber Hugo Kükelhaus; Gartenbaulehrer
Diethelm Gerwin berichtet über den Aufbau des
Schulgartens im Jahre 2000 und seine Bedeutung für
den Unterricht.
Impressum34
Interessieren Sie sich für unsere Schule?
Wenden Sie sich bitte an unser Schulbüro:
Frau Krebs und das Kollegium beantworten
gern Ihre Fragen.
Redaktionsteam: v.l. Christa Leßmann-Fischer, Yvonne Günter, Julia Schüttler,
Angelika Rode, Claudia Schenkel
Freie Waldorfschule Soest e.V.
Hugo Kükelhaus Schule
Wisbyring 13
59494 Soest
Telefon: 02921 34 34 35
Mail: kontakt@waldorfschulesoest.de
Homepage: www.waldorfschulesoest.de
5 vor acht | 2014 2015
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Immer wieder ein Festtag –
Einschulungsfeier 2014
Da kamen sie, die „Kleinen“, mit schnellen Schritten,
mit Schwung und Vorfreude, mit Stolz und Zagen,
teils so geschwind, dass die Paten und Patinnen
Mühe hatten, rechtzeitig bei ihren Schützlingen am
Treppchen zu sein. Dann saßen sie da, oben auf der
Bühne mit ihren großen Tornistern, in ihren feierlichen Kleidern, Röcken, Hosen, mit erwartungsvollen
Augen und lauschten dem wundersamen Märchen,
das Frau Freischlad ihnen und uns allen erzählte –
aber halt: nur den Anfang erzählte sie, so spannend
und schön, dass die Schulanfänger doch beneidet
wurden, die ganz exklusiv das Privileg hatten, das
Märchen im neuen Klassenraum zu Ende zu hören!
So zogen sie begleitet von ihren Patinnen und Paten
mit ihrer neuen Lehrerin hinaus und hinüber in das
Unterstufengebäude zu ihrem ersten langersehnten
Unterricht.
Derweil gab es für Eltern und Familien leckere Verköstigung unter der Birke, wofür die Eltern der zweiten Klasse liebevoll gesorgt hatten. So kam auch die
5 vor acht ins Gespräch mit einigen Müttern, die frei
erzählten, warum sie für ihr Kind die Soester Waldorfschule ausgewählt hatten.
Seit Tagen fällt immer wieder Regen und es ist kühl
– aber zu diesem Fest schenkte der Himmel den Kindern und Eltern unserer neuen ersten Klasse – und
natürlich allen Erstklässlern in Soest und Umgebung
– einen herrlichen sommerwarmen sonnigen Tag!
Im bis auf den letzten Platz gefüllten großen Saal
begrüßte Frau Schmauder mit ihrer zweiten Klasse
die Frischlinge mit einem lebhaft-lustigen Zwergenstück, bei dem man schon sehen konnte, was alles
an Finger-, Sprach- und Bewegungsgeschicklichkeit
erlernbar ist. Die Freude der Jungen und Mädchen
aus der zweiten Klasse sprang über, und so manche
Aufregung löste sich sichtbar auf. Als Frau Freischlad
dann ihre erste „erste Klasse“ begrüßte und jedes
Kind beim Namen rief, damit es – geleitet von den
Paten aus der sechsten Klasse – den mutigen Schritt
durch das Blütentor zu ihr auf die Bühne wage, wurde es sehr still im Saal und manche erwachsene Rührungsträne durfte sich lösen.
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5 vor acht: Was hat Sie mit Ihrem Kind zu uns an
die Soester Waldorfschule gebracht?
Frau Stanek: Wir haben vorher im Harz gelebt und
sind wegen des Waldorfkindergartens nach Arnsberg
gezogen. Dann haben wir uns dort Arbeit gesucht.
Über unseren Beruf haben wir die Anthroposophie
kennengelernt, anthroposophische Medizin. Die Pädagogik legen wir in die Hände der Lehrerinnen und
Lehrer. Wir haben im Waldorfkindergarten die Erfahrung gemacht, dass Jasmin sich so positiv entwickelt
hat. Deshalb haben wir die Waldorfschule gesucht –
dafür würden wir auch woanders hinziehen. In unserem Berufsalltag ist es oft so schwierig, den ruhigen
Tagesrhythmus selbst zu vollziehen, und dann bringt
Jasmin die Ruhe von der Schule mit.
Sie freut sich schon so auf ihre Lehrerin und hat beim
Schmücken des Klassenraumes in den Ferien mitgeholfen. Mir ist klar geworden, dass wir über unsere
Kinder die Möglichkeit haben, gestalterisch tätig zu
werden, das ist wirklich eine besondere Aufgabe, die
wir an der Waldorfschule schätzen.
5 vor acht: Nutzen Sie unsere
Arnsberger Schulbuslinie?
Frau Stanek: Der Schulbus ist für uns ganz wunderbar!
5 vor acht: Danke fürs Mitteilen.
Frau Stanek: Ja, gerne, hat mich gefreut.
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5 vor acht: Darf ich Sie fragen, wie Sie mit Ihrem
Kind an unsere Waldorfschule gekommen sind?
Frau Schmidt-Martin: Colin ist unser drittes Kind
hier an der Schule. Der erste war Aimo vor zwei
Jahren und Sofia ist dann in der 3. Klasse als Quereinsteigerin gekommen. Uns gefällt das hier immer
sehr, ich finde das traumhaft z.B. diese ganze Feier
heute: so persönlich, so kindgerecht. Und es gibt
immer so viele Blumen … der Blumenbogen gefällt
mir besonders! Auch das leckere Buffet! Dass man
hier so sitzen kann unter der Birke – einfach schön.
Der ursprüngliche Grund, weshalb wir hier zur Soester Waldorfschule gefunden haben, liegt zwei Jahre
zurück. Als die Einschulung von Aimo anstand, hat
uns Christoph Ulrich, der frühere Klassenlehrer meines Bruders, damals gesagt: „Wäre das nicht was für
Aimo?“ Unser Sohn ist ein Tänzer, Sänger, Philosoph,
und wenn wir wollten, dass er sich so weiterentwickeln kann, wäre doch die Waldorfschule sicher eine
tolle Option. So haben wir uns Soest angeguckt und
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es für gut befunden. Dass Colin jetzt heute hier eingeschult wird, war einfach eine logische Folge.
5 vor acht: Nutzen Sie auch den Schulbus
von Arnsberg?
Frau Schmidt-Martin: Ohne den Waldorf-Schulbus
wäre es gar nicht gegangen!
5 vor acht: Herzlichen Dank für dieses Interview.
Frau Schmidt-Martin: Gerne. Hat mich gefreut.
Wenn Sie noch mehr wissen wollen: Sie finden mich
auch im Büro, ich unterstütze Frau Veile in der Geschäftsführung.
Dann strömen die Kinder heraus aus ihrem ersten
„Unterricht“ und empfangen nach nochmaligem
Durchschreiten des Blumenbogens – der nun vor dem
Unterstufengebäude steht – ihre prallgefüllten bunten Schultüten.
Christa Leßmann-Fischer, Redaktion
5
Alles ist Garten
Der Aufbau unseres Schulgartens
Als ich im September 2000 mit dem Gartenbauunterricht begann, konnte er zunächst nur sporadisch
als Nachmittagsunterricht gegeben werden. Unterrichtsraum war der heutige Basarraum, die Schmutzschleuse war auch schon eingerichtet, jedoch ein
Garten im heutigen Sinn war nicht vorhanden. Arbeitsgeräte wurden von mir und Herrn Dekker (damaliger Meister des Hauses, wie er sich selbst immer nannte) gestellt, Beete legte ich in der wilden
Schrebergartenkolonie (Hauptbereich des heutigen
Schulgartens) an. Unsere ersten Pflanzungen waren Himbeeren und einige Gemüsepflänzchen vom
Demeter-Gärtnerhof aus Röllingsen.
Neuanlage des Schulgartens
Unser damaliges Vorstands- und Gründungsmitglied
Herr Dr. Friederich Landwehr, seinerzeit Baudezernent der Stadt Soest, brachte eines Tages ein Ministerialblatt mit Informationen zur Neuanlage von
Schulgärten in die Konferenz mit. Daraus ging hervor, dass noch nichts auf dem Schulgelände auf einen
Schulgarten hinweisen dürfe, wenn man einen Förderantrag stellen wolle. So mussten die SchülerInnen
und ich schweren Herzens die frischen Pflanzungen
wieder entnehmen, konnten sie aber glücklicherweise
auf einem zur Verfügung gestellten Gelände nahe der
Schule einpflanzen.
Der Clou unseres Antrags war, dass wir das gesamte
Schulgelände als Schulgarten deklarierten. Würden
die Entscheidungsträger dies auch so sehen? Mit
dieser Frage fuhren wir direkt zum zuständigen Dezernat der Bezirksregierung in Arnsberg, um unser
Konzept vorzustellen. Diese direkte Kontaktaufnahme sollte sich im Nachhinein als äußerst effektiv erweisen, weil die Behörde uns entscheidende Tipps für
das Genehmigungsverfahren gab und schließlich fast
alle beantragten Fördermittel genehmigte.
Dass es letztendlich mit dem Budget doch etwas
knapp wurde, lag an der vorgeschriebenen besonderen Bauweise für Gewächshäuser an öffentlichen
Einrichtungen, sodass sich die Kosten des Gewächshausrohbaus mehr als verdoppelten und wir daher
auf einige Annehmlichkeiten wie eine Heizung und
ein Bewässerungssystem verzichten mussten.
Zuerst waren die Damen und Herren recht überrascht, dass das gesamte Schulgelände als Schulgarten dienen solle. Nach einigen Erklärungen, dass
die SchülerInnen doch möglichst umfassend in die
vielfältigen Arbeiten des Gartenbaus eingewiesen
werden sollten, war die Reaktion recht positiv. Sie
entließen uns mit dem Auftrag, den Antrag und die
Zeichnung weiter zu konkretisieren, um ihn dann bei
einem Ortstermin abschließend zu besprechen.
Alles in allem wurde ein höchst zufriedenstellender
Arbeitsraum für die SchülerInnen und mich geschaffen. Neben den jährlichen gartenbaulichen Arbeiten
konnten hier auch einige Projekte der Lebenskundestunden verwirklicht werden. In einer Hausbauepoche (4. Klasse) entstand zudem ein Insektenhotel,
und sogar die Ackerbauepoche (3. Klasse) konnte
schon mehrfach hier stattfinden.
An diesem Ortstermin führten wir die beiden Vertreter der Bezirksregierung über unser Gelände und
stellten vor, wo die einzelnen Aufgabenfelder liegen
sollten. Zu unserer Verblüffung kam dann von den
Beamten der Vorschlag, zwei Schulgärten zu beantragen, damit wir alles verwirklichen könnten: einen
Intensivschulgarten und einen Versuchsschulgarten,
samt Wasserlauf und Teich. Schließlich erhielt die
Schule bei einem Eigenanteil von 10% eine angemessene Förderung. So konnten alle erforderlichen
Gerätschaften gekauft, ein Geräteschuppen und ein
Gewächshaus errichtet werden. Ein Teil des Geländes
wurde eingeebnet und eingezäunt, ein Bachlauf und
ein Teich wurden angelegt, diverse Bäume, Sträucher
und Stauden gepflanzt.
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Der Gartenbau erlebte, genau wie die Schule, einiges Auf und Ab, da ich in manchem Jahr lange Zeit
in Vertretungen eingebunden war und somit der
Gartenbauunterricht weniger zu seinem Recht kam.
Auch krankheitsbedingt war der Garten mehrere
Monate verwaist und es bedurfte viel Enthusiasmus‘ und manchen Spatenstichs, um ihn wieder auf
Vordermann zu bringen.
Gartenbau – ein wichtiges Schulfach
Unser Kollegium hat immer dazu gestanden, dass
Gartenbau genau so ein wichtiges Fach ist wie alle
anderen. Und das nicht nur, weil wir als Schule in der
Soester Börde uns in der Pflicht sehen, die Landwirtschaft angemessen zu berücksichtigen.
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Im Gartenbauunterricht lernen die Kinder die Erde als
unsere Lebensgrundlage kennen und schätzen, manche überwinden hier zum ersten Mal ihre Scheu vor
Schmutz und kleinem Getier, andere genießen von
Anfang an die praktische Arbeit in der Natur. Hier erfahren sie unmittelbar, welches Verhalten zum Erfolg
führt - die Natur ist eine unbestechliche Erzieherin!
Nur wer sich um sein Beet kümmert, wird etwas ernten; nur wer konzentriert bei der Sache ist, die Eigenschaften des Materials und die Hinweise des Lehrers
berücksichtigt, wird einen schönen, haltbaren Korb
flechten. Beim Anlegen des Gemeinschaftsbeetes in
der 7. Klasse ist zudem soziales Verhalten gefragt.
Die hohe Bedeutung des Gartenbauunterrichts spiegelt sich in der Lage des Intensivschulgartens: Beim
Gang über das Gelände kann man immer mal einen
Blick hineinwerfen, die kleinen Gärtner und Gärtnerinnen bei der Arbeit beobachten und nachschauen,
wie weit die Pflänzchen gediehen sind.
Es geht mir jedes Mal runter wie leckeres Olivenöl,
wenn ich Rückmeldungen über den tollen Geschmack
unseres Gemüses bekomme und ich sagen kann,
das liegt nicht an mir oder dem Garten, sondern an
der Zuwendung derer, die es gepflanzt und gepflegt
haben. Das gibt immer so wunderschöne große Augen, bei Kindern wie Erwachsenen, was für mich die
schönste Belohnung ist, die man nach all den Mühen
empfangen darf.
Diethelm Gerwin, Gartenbaulehrer
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April verwandelte sich in eine Melissa (7) verkleidete sich als
farbenfrohe Eule.
Leopardin.
Hei, so treiben wir den Winter aus!
Kinder schützen mit Homöopathie
Fastnacht im Waldorfkindergarten
Eine Buchvorstellung
Auf unserem Schulgelände hat auch der Waldorfkines, wenn am Faschingsfreitag die Kindergartenkinder
dergarten seinen eigenen Bereich. So ergeben sich
mit ihrem Plünderwagen übers Gelände ziehen. Den
immer wieder erfrischende Begegnungen zwischen
folgenden Artikel vom 4. März 2014 drucken wir mit
den„Schiff
„Großen“
und
den
„Kleinen“.
Besonders
nett
ist
freundlicher Hereinspaziert
Genehmigung in
desdieSoester
Anzeigers ab. Wer Angst vor Katzen hat, sollte aber lieber wegbleiben. Die
Bruno-Grundschule!
ahoi“, so lautete das Motto bei den Lehrern der PetrigrundLehrerinnen feierten als Katzen fröhlich Karneval.
schule.
Auch die Jüngsten kostümierten sich: Die Kinder der Spielgruppe im
Ardeyhaus für Kinder ab 18 Monaten feierten mit ihren Erzieherinnen Karneval. Es gab ein tolles Frühstück mit vielen Leckereien. Die
Erzieherinnen hatten für die Kinder ein buntes Programm zusammengestellt, das keine Wünsche
ließ. In der
Gruppe
sind noch
Ravi Royoffen
und Carola
Lage-Roy
Plätze frei.
Die
homöopathische Prophylaxe
bei Kinderkrankheiten
Der sanfte zuverlässige Schutz vor
Keuchhusten, Mumps, Masern, Polio,
Tetanus, HiB, Scharlach, Diphtherie
Paperback, 104 S., 13.50 EUR, Lage & Roy Verlag,
Riegsee-Hagen 13. vollst. erw. Auflage 2013
Immer wieder geraten Waldorfschulen in den Blick
der Öffentlichkeit durch ihre hohe Wertschätzung
von Entwicklungsprozessen, die Kinderkrankheiten
den Kindern bieten – wenn sie krank sein und sie
durchmachen dürfen. Dass Waldorfkinder sich im
Laufe ihres Lebens einen signifikant höheren Gesundheitsstand bewahren, haben andere bestätigt.
Waldorfkinder zogen mit dem Wagen los
Zur Karnevalsfeier am Freitag kamen die Kinder des Waldorfkindergartens erstmal in „zivil“, um sich
dann zusammen vor dem großen
Zauberspiegel zu verwandeln. Nach
einem Frühstück mit selbstgebackenen Waffeln zogen alle hinaus in die
Sonne. Höhepunkt der Wanderung
ist immer der sogenannte „Plünderbaum“, der von den Kindern in ei-
nem Bollerwagen gezogen wird. An
einigen Stationen wird dann angehalten, und jedes Kind darf sich vom
Bäumchen etwas Leckeres aussuchen. Foto: privat
Da kommt die
„Homöopathische
Prophylaxe bei Kin- die Jüngsten
Zauberin
Parella
verzauberte
derkrankheiten“ in der vollständig überarbeiteten
Zum ersten Mal erscheint mit diesem Ratgeber auf
und weltweite Studien ihrer Wirksamkeit machen
den kleinen Band zu einem praktischen Handbuch
für die Anwendung im Familienalltag.
gungsverfahren in übersichtlicher Tabellenform von
deren Anfängen bis heute einander gegenübergestellt. So können sich die Leserinnen und Leser schnell
ein Bild machen und wissenswerte Hintergründe erfahren. Man ahnt die gründliche Recherchearbeit der
Autoren. Zur Dokumentation des homöopathischen
Schutzes wird auf den „Prophylaxe-Pass“ zur Vorlage
bei Behörden hingewiesen. Er dokumentiert, dass die
Eltern sich um den Schutz ihres Kindes gekümmert
haben. Dies dürfte besonders für Waldorfschulen interessant und hilfreich sein, denen hin und wieder
wegen Impfunwilligkeit ihrer Eltern eine angebliche
Gefährdung der Mitmenschen vorgeworfen wird. Der
praktische Ratgeber richtet sich an Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, die sich für Elterngespräche und im
Kollegium schnell Fachwissen aneignen wollen, an
Studierende und in Heilberufen Tätige. Sehr lesenswert und wichtig für die Gesundheit unserer Kinder.
Hoch her ging es am Rosenmontag Staunen brachte. Die Zauberin Karin den der Kindheit“. Bei so einem
ten einen Teil des Erlöses aus dem
aus
Lage &animierte
Roy Verlag Motto
geradedarf
richtig.
dem nicht
deutschen
Buchmarkt
eine fundierte
auch im Patroklus-Kindergarten.Neuauflage
Schreiber
ausdem
Dortmund
eine Zauberin
feh- jüngsten
Kinderklamottenund Gegenüberstellung
der
Homöopathischen
Prophylaxe
nach
Hier empfingen die kleinen Indianer, die Kleinen zum Lachen und Mitma- len, dachte sich der Elternrat und
Spielemarkt für das Engagement
agu/ beide
Piraten und Prinzessinnen die Zauchen. Einführung in die Grundlagen
engagierte
die lustigeHahnemann
Dame aus mitder
bereitgestellt.
Eine kurze
der HomöoderZauberin
Impfung.
Sachlich werden
berin „Parella“, die die Kinder zum
Foto: Dahm
MottoSamuel
des TagesHahnemann,
lautete „Hel- ihre
Dortmund.
Eltern undauf
Elternrat
pathieDasnach
Geschichte
dem hatÄhnlichkeitsprinzip
gegründeten Vorbeu-
In kompakter Form und zu sozialem Preis finden alle
Interessierten konkrete Anleitung zur Vorbeugung
mit Homöopathie vor und während einer grassierenden Krankheit wie z.B. den Masern, Windpocken
oder Röteln inklusive Rötelnschutz für Schwangere
nebst Erfahrungsberichten. Ein Kapitel zu den von
Carola Lage-Roy entwickelten Chakrablüten Essenzen, die das Immunsystem stärken, ergänzt hier die
Homöopathie. Die Tabelle der Kinderkrankheiten und
ihrer jeweiligen homöopathischen Schutzmittel gibt
einen schnellen Überblick. Überhaupt kommt die
ganze Aufmachung sehr übersichtlich und praktikabel daher: Blaue Reiter und ein Stichwortverzeichnis
führen schnell zum Gesuchten. Carola Lage-Roy und
Ravi Roy haben für diese Neuauflage aus der Historie
der Homöopathie und Medizin erstaunliches Wissen
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zutage gefördert: Nicht nur das britische Königshaus
setzt auf Homöopathie, in Preußen ordnete 1838
der Deutsche Kaiser und König von Preußen, Friedrich Wilhelm III, die homöopathische Prophylaxe mit
Belladonna in ganz Preußen bei der großen Scharlachepidemie an!
Der Erfolg gab ihm Recht. Ein Kapitel
zur Geschichte der Impfungen und Impfaufklärung
rundet das Bild ab.
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Christa Leßmann-Fischer, Redaktion
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Gesund ist, was Freude macht
Projekttage 2014
An vielen Schulen sind Projekttage Tradition, in denen die SchülerInnen nicht in der Klasse sitzen und
pauken, sondern sie sich wichtige Inhalte auf eine
lebensnahe und oftmals praktische Art und Weise
erarbeiten. Während bei uns im vergangenen Schuljahr die Projekttage vor allem von der Unterstufe getragen wurden, sollte in diesem Jahr auch der Altbau
mit den Klassen 7-12 richtig daran teilnehmen. Zwei
Themen standen im Vordergrund: die Verschönerung
des Schulgeländes und das von uns Schülern vorgeschlagene Thema Gesundheit.
Insgesamt standen 16 Projekte zur Auswahl, für die
wir uns eintragen konnten. Dabei gab es einige altersübergreifende Gruppen sowie getrennte Projekte für
den Alt- und Neubau. Die Projekttage begannen am
Mittwoch, dem 11. Juni und gingen bis zum Freitag,
dem 13. Juni, an dem wir uns das Erarbeitete gegenseitig vorstellten.
Es geht nicht nur um die Wurst
In diesem Projekt leiteten die Lehrerinnen Frau Dickten und Frau Danil die Jugendlichen dabei an, mehr
auf ihre Ernährung zu achten. Besonders wurde uns
bewusst, dass nicht alles, was gegessen wird, aus der
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Packung sein muss. Die Schülerinnen und Schüler
lernten, dass vielfältige, gesunde und frische Nahrung
wichtig ist und gleichzeitig sehr lecker sein kann.
Tai Chi
Tai Chi ist Meditation in Bewegung. Mit langsamen,
fließenden Bewegungen wird eine bessere Einheit von
Körper und Geist erzielt und ein Ausgleich zum Alltag
geschaffen. Unter Anleitung von unserer Sportlehrerin
Frau Schlüter und unserem Biologie- und Geografielehrer Herrn Niggemann erfuhren wir, wie hilfreich
dieser Ausgleich sein kann, wenn die Schule sehr
stressig ist und zum Beispiel Prüfungen oder wichtige
Klausuren vor der Tür stehen.
Gesundheit & Lifestyle
Gesundheit ist wichtig für den Menschen, ein gesunder Körper ist gut für den Geist und anders herum.
Aber was, wenn wir es übertreiben? Wenn der Gesundheitswahn überhand nimmt? Die Gruppe um Frau
Steffani und Frau Borgmann beschäftigte sich mit
modernen Gesundheitslifestyles und stellte diese auf
der abschließenden Präsentation anschaulich in einem
Sketch dar.
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Suchtproblematik
Eine Gruppe aus Schülerinnen und Schülern von der
siebten bis zwölften Klasse beschäftigte sich zusammen mit unserem Mathematik- und Physiklehrer Herrn
Heddinga mit der Suchtproblematik. Sie befragten
über 100 Menschen in der Stadt zu Abhängigkeiten
von Drogen und Alkohol und errechneten Statistiken,
die am Freitag vorgestellt wurden.
Journalisten
Die Journalisten stellten sich unter der Leitung von
Herrn Kuhle der Aufgabe, die Projektwoche „für die
Nachwelt“ festzuhalten. Sie fotografierten, schrieben
Artikel zu den verschiedenen Projekten, befragten die
Schüler in kurzen Interviews zu ihrer Gesundheit und
zur Projektwoche und erstellten Statistiken zu den Befragungen, die sie am Ende der Projekttage präsentierten. In der Unterstufe leitete Herr Kühl ebenfalls
eine Reportergruppe, die sogar dabei sein durfte, als
ein echter Journalist die Schule besuchte.
Kunst
Mit viel Kreativität arbeiteten die Schülerinnen und
Schüler mit Herrn Leicht an künstlerischen Projekten.
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Es entstanden Gemälde mit verschiedensten Materialien, und aus Ton wurden Figuren erschaffen. Hier
konnte man erfahren, dass auch künstlerische Betätigung dazu beitragen kann, die Gesundheit zu erhalten.
Unterstufenhelfer
Einige ältere SchülerInnen nahmen an den Aktivitäten
der Jüngeren teil und halfen dort bei den unterschiedlichen Projekten mit.
Sinnespfad
Um den Schulhof zu bereichern und interessanter für
uns zu gestalten, sollte unter der Leitung unseres Gartenbaulehrers Herrn Gerwin ein Sinnespfad hinter dem
Neubau entstehen.
In der Gruppe schufen sowohl ältere als auch jüngere
SchülerInnen tatkräftig mit Schubkarren und Schaufeln innerhalb von drei Tagen einen Ort, an dem sich
Kinder und Erwachsene auf die Sinnesreize der Natur
einlassen und sich vielleicht für ein paar Momente von
unserer schnellen und lauten Zeit erholen können.
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Kräuterspirale
Schattentheater
Im Gartenbauunterricht hat vor einigen Jahren die damalige siebte Klasse eine Kräuterspirale gebaut und
bepflanzt. Doch mit der Zeit verwilderte das Hochbeet, da sich niemand dafür verantwortlich fühlte.
Zusammen mit Frau Simons und Frau Carstensen
rupfte, jätete und bepflanzte jetzt eine Gruppe die
Kräuterspirale neu und freute sich besonders darüber,
dass diese in Zukunft ihr ganz eigener Verantwortungsbereich sein wird.
In der dritten Klasse entstand während der Projekttage ein ganzes Theater. Zusammen mit Frau
Marschallek bastelten die SchülerInnen Figuren,
schrieben eine eigene Geschichte und entwarfen dazu
ein Bühnenbild. Bei einem Schattentheater lernen die
Kinder einiges über das Zusammenspiel von Licht und
Schatten. Sie erfahren, wie die Schatten größer und
kleiner werden können und ob man sie auch schärfer
machen kann.
Bau des Weidenhäuschens
Kräuterkunde und Kochen
Zusammen mit Frau Wiemers bauten die jüngeren
SchülerInnen ein Weidenhäuschen, um darin in den
großen Pausen spielen zu können. Dazu holten sie sich
die Werkzeuge aus dem Gartenbau, die normalerweise die Größeren benutzen, und schnitten und flochten sich die Weidenäste so zurecht, dass am Ende der
Projekttage eine wirklich gute Bereicherung für den
Schulhof entstand.
Das Thema Gesundheit wurde auch bei den Jüngeren
wieder aufgegriffen. Frau Schmitz-Taptik kochte am
ersten Tag mit einer Gruppe aus dem Neubau und einigen Unterstufenhelferinnen für 150 Personen eine
leckere Gemüsesuppe. Am Donnerstag gab es eine
kleine Kräuterkunde und es wurde Brot aus selbst
gemahlenem Mehl und Quark gebacken – frisch und
lecker!
Betonbildhauer
Daria Schmitz, 10. Klasse
Altersversorgungskonzepte für die Zukunft
Wie wollen wir leben?
faIre chancen Toleranz
Die Betonbildhauer entwarfen und arbeiteten an etwas ganz Besonderem für den Schulgarten: Aus Beton, Muscheln und Steinen gossen sie die Zahlen der
jeweiligen Klassen, um die Schulbeete unterscheiden
zu können. Dank der Betonbildhauer weiß jetzt jeder,
der in unseren Garten kommt, welches Beet welcher
Klasse gehört.
Durchgrünte StäDte
Mehrgenerationen Projekte
SolidariSche landwirtSchaft
gemeInSchaftLIcheS Wohnen
RegeneRative neue
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Soziale Nachhaltigkeit
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12
5 vor acht | 2014 2015
5 vor acht | 2014 2015
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Topaktuell und beeindruckend
Hauptmanns „Weber“ als gemeinsames Klassenspiel
der 8. und 12. Klasse
Wer meint, Gerhart Hauptmanns „Weber“ hätten
dem heutigen Zuschauer nichts mehr zu sagen, der
wurde durch die Schülerinnen und Schüler unserer 8.
und 12. Klasse eines Besseren belehrt. Sie brachten
zum Schuljahresende in zwei gut besuchten öffentlichen Aufführungen das Stück auf die Bühne – topaktuell und zutiefst beeindruckend.
Regisseur Anatol Weissert hat Hauptmanns Text
behutsam an die Gegebenheiten der Aufführung
angepasst, ohne den dargestellten Zeitrahmen (Weberaufstand 1844) zu verlassen. Lediglich durch Hinzufügen von Prolog und Epilog wird ausdrücklich Gegenwartsbezug hergestellt: In einer wortlosen Szene
beobachten die Zuschauer Jugendliche in einem modernen Billigbekleidungsladen, indirekt kommentiert
aus dem Off durch die neuesten Primark-Nachrichten. Das reicht völlig aus, um den Gegenwartsgedanken durch das gut 120 Jahre alte Stück zu tragen.
Gleich der erste Akt geht unter die Haut: Völlig cool
bringen drei Achtklässler (Joel Jahn, Phil Thomae, Felix Schröer) die Arroganz der Warenkontrolleure und
Lohnauszahler gegenüber den von ihnen existenziell
abhängigen, apathisch bis unterwürfig agierenden
Webern zum Ausdruck. Als Korbflechter und Weber
Ansorge (Arne Schleyer) am Ende des zweiten Aktes
vom Bühnenrand seine Wut ins Publikum schleudert,
läuft es dem Zuschauer heiß und kalt über den Rücken.
Zweiundzwanzig DarstellerInnen agieren auf der
Bühne – und alle liefern eine überzeugende Rolleninterpretation. Am leichtesten fällt das sicher dem
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Jüngsten, der nichts weiter als sich selbst zu spielen hat: Der überaus gelassen wirkende kleine Max
Booms (1) belebt die Beimert-Familienszenen und
sorgt für manchen Schmunzler.
Überhaupt wird bei aller Ernsthaftigkeit auch das komische Potenzial des Stücks sichtbar. Als z.B. Fabrikantin Dreißiger (Maren Schasse) in kostbarer Robe
ihr hartes Los als Unternehmerin beklagt (die Verantwortung, das Risiko, die schlecht gehenden Geschäfte...) erntet sie Lacher im Publikum. Moment
mal, Dreißiger – war das nicht ein Mann? Regisseur
Weissert hat das Geschlecht des Personals kurzerhand an seine Besetzungsmöglichkeiten angepasst
– was dem Stück nicht zum Schaden gereicht. So
wird aus dem Ausbeuter eine Ausbeuterin (die man
als solche ja auch viel schöner pompös ausstaffieren
kann), aus dem Marinesoldaten Jäger die lebens- und
angriffslustige Marketenderin Jäger (Nicola Kuhle)
und aus dem streitbaren Weber Bäcker eben „die
rote Bäcker“ (Friederike Duhme). Es sind zupackende,
patente Frauenfiguren, die auf diese Weise das Bild
beherrschen.
Erwähnenswert sind auch Bühnenbild, Musik und Beleuchtung, die das Dargestellte eindrucksvoll unterstreichen (Technik: Max Göschel).
die Bühne, die möglichst schnell ihren Text loswerden
und dann verschwinden wollten, zum Schluss hatte
ich echte Schauspieler auf den Brettern.“
5 vor acht
Format: 70x131, 4c
DU: 16.05.14
In ihrem informativen und ansprechenden Programmheft danken diese Schauspieler neben ihrem
Regisseur auch ihrer „Intendantin“ Frau Danil (Klassenlehrerin der 8. Klasse), den anderen beteiligten
Kolleginnen, dem Hausmeister Herrn Booms und den
Eltern, die sie mit ihrem unterstützenden Engagement während des gesamten Schuljahres begleitet
haben.
Angelika Rode, Redaktion
Sobald man in einer Sache
Meister geworden ist, soll man
in einer neuen Schüler werden.
Gerhart Hauptmann
Mein Girokonto
mag grünen Strom
Gut zu wissen, dass mein Geld ausschließlich in sozial und ökologisch
arbeitende Unternehmen investiert
wird – von der Kita bis zum Solarpark.
www.gls.de
Ein knappes Jahr probten die beiden Klassen gemeinsam an ihrem Stück, manches Mal hat es geknirscht
zwischen den verschiedenen Altersgruppen, doch
man spürt, dass sie daran gewachsen sind. Regisseur
Anatol Weissert bestätigt das im anschließenden Gespräch: „Zum Schluss liefen nicht mehr Schüler auf
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Bortschtsch und Balalajka –
Schüleraustausch in Russland
Weil wir die Kultur und die Sprache Russlands besser
kennenlernen wollten, nahmen wir im April 2014 am
Russlandaustausch teil. Für zehn Tage fuhren wir mit
19 Schülerinnen und Schülern aus den Klassen 9-12
in Begleitung von Frau Danil und Herrn Booms in die
Stadt Starominsk am Asowschen Meer. Dort lebte jeder von uns in einer russischen Familie.
Morgens gingen wir mit unseren Partnerschülern in
die Schule, danach war täglich ein umfangreiches, interessantes kulturelles Programm für uns vorbereitet.
Wir besuchten drei der umliegenden Städte, Asow,
Jejsk und Krasnodar, besichtigten viele Museen, orthodoxe Kirchen, drei große Betriebe und sahen uns
Vorstellungen im Musik- und Puppentheater an.
Bei allen Menschen, die uns begegneten, merkten
wir, wieviel Mühe sie sich gaben, uns den Aufenthalt angenehm zu machen und uns die Kultur ihres
Landes, auf die sie sehr stolz sind, näher zu bringen.
Überhaupt waren wir von der Gastfreundschaft jeder einzelnen Person in Russland sehr beeindruckt
und überrascht. Nachdem wir uns an die fremden
Gewohnheiten, das Essen, die Toiletten, die freilaufenden Hunde und Katzen sowie an die Sprache erst
gewöhnt hatten, begannen wir uns wohl zu fühlen.
Das lag besonders an den Menschen, mit denen wir
zusammen lebten. Sie nahmen uns auf, als würden
wir zur Familie gehören. Natürlich war dies auch von
Familie zu Familie unterschiedlich.
Der Abschied war tränenreich. Viele von uns konnten
aber nicht leugnen, dass sie sich nach allen Erfahrungen und Eindrücken auf Zuhause freuten. Gespannt
erwarten wir nun den Gegenbesuch der russischen
Schule. Wir haben auch die anderen zu unserer Reise
befragt:
„Die Leute waren sehr gastfreundlich und
aufgeschlossen“
(Ilona Gerwin, 9.Kl.)
„Ich hatte eine unglaubliche Zeit und bin
dankbar für diese Eindrücke“
(Katharina Georg, 12.Kl.)
Kartendaten: © 2014 AutoNavi, Basarsoft, GeoBasis-DE/BKG (© 2009), Google, Mapa GISrael, ORION-ME, basado en BCN IGN Espana
„Ich fand das Programm sehr anstrengend,
aber reichhaltig und interessant“
(Herr Booms)
Drushba heißt Freundschaft
Russisch vor Ort in Starominsk
„Tagsüber wurden wir mehrmals fotografiert.
Wir waren eine Sensation!“
(Michael Schiefer, 10.Kl.)
„Ich würde so eine Reise jedem empfehlen,
weil ich sie als Bereicherung empfunden habe“
(Maren Schasse, 12.Klasse)
DO WSTRETSCHI!
Bis zum WIEDERSEHEN!!
Annika Georg, Daria Schmitz (10. Klasse)
5 vor acht bat die Russischlehrerin Frau Danil, die
den Schüleraustausch maßgeblich organisiert hat,
für unsere Leserinnen und Leser die Hintergründe der
Reise zu beleuchten. Hier ist ihr Bericht:
die Schule noch fast 200 km von Rostow entfernt
im Kreis Krasnodar befindet und die Menschen dort
friedlich und in Liebe zu ihrem Land und den Nachbarn leben.
An einem verregneten letzten Märztag machten sich
19 Jungen und Mädchen aus der 9. bis 12. Klasse mit
zwei Begleitern um 3 Uhr morgens in Fahrgemeinschaften auf den Weg zum Flughafen Düsseldorf. Die
Reise, die ohne finanzielle Unterstützung durch die
„Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch“ in
Hamburg nicht möglich gewesen wäre, führte von
Düsseldorf nach Wien, weiter nach Rostow am Don
und dann mit dem Bus nach Starominsk.
Die Region Krasnodar ist eine mit 5,3 Mio. Einwohnern gut entwickelte südliche Region Russlands, die
dank des fruchtbaren Bodens als Kornkammer oder
als Kuban bezeichnet wird. Der Kreis Krasnodar liegt
am Schwarzen und am Asowschen Meer. Er wurde
im 18. Jahrhundert von der Kaiserin Katharina der
Großen den Schwarzmeer- oder Donkosaken für ihre
Verdienste beim Schutz des Landes geschenkt. Auch
die deutschen Bauern wurden von ihr in diese Region
geholt. Deswegen sind dort jetzt viele Völkergruppen
und Religionen vertreten, die die russische Sprache
zur Verständigung untereinander nutzen und ihr einen menschenfreundlichen Wert beimessen.
Der Zeitpunkt der Reise lag nicht günstig, wenn man
die politische Lage in der Ukraine, auf der Krim und
in der Ostukraine nicht weit von Rostow am Don in
Betracht zieht. Der Konflikt zweier Länder, die lange
Zeit brüderlich zusammenlebten, beschäftigte auch
die Reisenden und ihre Familien. Sollen wir fahren?
Sollen wir unseren durch die Russischlehrerin in
Deutschland und die Deutschlehrerin in Russland
organisierten Kontakt zwischen den Schulen abbrechen? Die Entscheidung fiel uns schwer, zumal die
Schülerinnen und Schüler selbst durch das Internet
den Kontakt zu der Partnerschule einige Monate zuvor aufgebaut hatten. Es war uns ein Trost, dass sich
Die Nachkommen der Donkosaken sind sichtlich stolz
auf ihr Land. Der Ort Starominsk, auch Staniza Starominskaja genannt, hat 40.000 Einwohner. Es gibt
mehrere große Betriebe wie das landwirtschaftliche
Unternehmen Schumacher, die Konservenfirma Agrokomplex oder den Kwasbetrieb Priboj, die unsere
Schülergruppe u.a. besucht haben. Starominsk hat
drei Schulen, drei Banken, ein Kino, viele Geschäfte
und eine Poststelle – also alles, was die Menschen
Gefördert
von:
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17
„Kennen und Erkennen weckt
Liebeskräfte. Eine Sprache lernen,
heißt ein Volk innerlich verstehen,
heißt es lieben lernen, heißt auch
seine Kultur besser würdigen.“
Leonardo da Vinci
dort brauchen. Aber noch nie haben sie deutsche
Gäste begrüßt, deswegen gaben sie ihr Bestes, damit
die Hoffnungen an eine Annäherung von Russland an
Europa nicht schwinden. Viele Jahre waren die deutsche und die russische Kultur eng verbunden. Der
russische Dichter Fjodr Tjutschew schrieb, dass Russland „mit dem Verstand nicht zu begreifen und mit
einer Messlatte nicht zu vermessen ist.“ Also führt
das Erlernen der Sprache zu einer Begegnung, die nur
fruchtbar und gewinnbringend sein kann.
Unsere Waldorfschüler, die Russisch als zweite
Fremdsprache ab der ersten Klasse lernen, waren
überall willkommene Gäste und wurden mit Brot und
Salz nach einem bekannten russischen Brauch begrüßt. Das Programm des zehntägigen Aufenthalts
war sehr abwechslungsreich und interessant. Als Zeichen für die hohe Wertschätzung unseres Schüleraustausches wurden wir sogar offiziell vom Bürgermeister empfangen. Die Städte Krasnodar, Asow und
Jejsk wurden besichtigt. Wir genossen den Besuch
des russisch-orthodoxen Doms mit seinem schönen
Glockenturm und einer Ikonostase. Ein Puppentheater, Konzerte mit Tanz und Gesang, Ausstellungen,
eine sportliche Begegnung zweier Schulen und eine
Disko, von uns besuchte Unterrichts- und Bastelstunden, das Grillen am See und vieles mehr hat uns alle
bereichert und viele gute Eindrücke und Erlebnisse
verschafft. Es wurden Freundschaften geschlossen
und daher folgte ein tränenreicher Abschied.
Die Faszination für das Land und die gastfreundlichen
Menschen halfen über die sprachlichen Verständnisprobleme der Schülerinnen und Schüler hinweg. Die
Schönheit, der Reichtum und die Lebendigkeit der
russischen Sprache wurden durch den Schüleraustausch bestätigt. Nun freuen wir uns auf den Gegenbesuch und hoffen, dass unsere Schulpartnerschaft
wächst, gedeiht und gepflegt wird. Als Zeichen dafür
pflanzten die deutschen Gäste zwei Bäume an der
russischen Schule.
Larissa Danil, Russischlehrerin
Kreativ mit Nadel und Faden, Schere und Stoff
Aus dem Waldorf-Handarbeitsunterricht
Von der ersten bis zur neunten Klasse erhalten Jungen und Mädchen an unserer Schule Unterricht im
Fach Handarbeit. Hier wird gestickt, gestrickt, gehäkelt, gefilzt, gesponnen, gewebt und genäht. Dabei
entstehen zahlreiche hübsche und nützliche Dinge
als Lohn für beständiges Bemühen um Fingerfertigkeit, Genauigkeit, Materialkenntnis, Geduld, Konzentration und Durchhaltevermögen.
Die Schneiderepoche im neunten Schuljahr bildet den
krönenden Abschluss des Handarbeitsunterrichts. Ziel
dieser Epoche ist es, ein eigenes, ganz individuelles Bekleidungsstück herzustellen. Jetzt werden alle früher
erworbenen Fähigkeiten eingesetzt, um eigene Ideen
zu verwirklichen. Schwierigkeitsgrad und Umfang der
handwerklichen Arbeit liegt dabei weitestgehend in der
Entscheidung der Schülerinnen und Schüler. Eine realistische Selbsteinschätzung („Was kann ich? Was mute
ich mir zu?“) ist Voraussetzung für den Erfolg. Über ihre
Tätigkeit führen die Schülerinnen und Schüler ein Epochenheft mit Arbeitsberichten, Modellzeichnung und
einem Fazit über die Epoche.
Wie individuell und vielfältig die Ergebnisse der Schneiderepoche ausfallen können, sieht man auf dem Gruppenfoto von 2013, das uns eine Schülerin der damaligen
9. Klasse zukommen ließ.
Angelika Rode, Redaktion /
Petra Carstensen, Handarbeitslehrerin
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Unter dem Kirschbaum fand der
große Gong seinen Platz.
Mit dem Kopf im Summloch kann man erleben,
wie der Stein in einer bestimmten Tonlage in
Resonanz gerät.
Mit allen Sinnen – Hugo Kükelhaus
und die Freie Waldorfschule Soest
Hugo Kükelhaus Schule 1999 - 2014
„Was uns erschöpft, ist die
Nichtinanspruchnahme der
Möglichkeiten unserer Organe
und unserer Sinne, ist ihre
Ausschaltung, Unterdrückung ...
Was aufbaut, ist Entfaltung.
Entfaltung durch die Auseinandersetzung mit einer mich im
Ganzen herausfordernden Welt.“
und noch heute für die Denkmalpflege beispielhaft.
Kükelhaus nannte das Gebäude „das unbezahlbare
Haus“ – nicht wegen der Kosten, die er investiert
hatte – sondern wegen seiner wohltuenden Wirkung
auf die Gesundheit der darin lebenden Menschen.
„Am Haus lassen sich
Grundpinzipien des von ihm
so genannten organlogischen
Bauens, der Farbgestaltung und
der Materialbedeutung nachvollziehen, die nach Kükelhaus von
entscheidender Bedeutung für das
Wohlgefühl eines Menschen sind.“
Hugo Kükelhaus
Hugo Kükelhaus (1900-1984), Tischler, Architekt,
Schriftsteller, Pädagoge, bildender Künstler lebte und
arbeitete 30 Jahre lang in Soest. Im schönen Bergenthalpark steht sein Wohn- und Bürohaus. Die
bereits sehr verfallene Scheune des ehemaligen von
Dolffs´schen Hofes, eines Adelshofes des 17. und 18.
Jahrhunderts, wurde Hugo Kükelhaus 1954 zum Kauf
angeboten. Er erweiterte die Scheune durch Ausund Umbauten zu seiner Wohn- und Arbeitsstätte.
Die vorsichtige und rücksichtsvolle Art, mit der er
dabei zu Werke ging, ist für die Zeit ungewöhnlich
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Kükelhaus betonte immer wieder, welch eine Wohltat es sei, in einem Fachwerkhaus zu leben und zu
arbeiten, das „nach menschlichem Maß“ gebaut sei:
mit Elle und Fuß war noch beim Bau des alten Fachwerkes gemessen worden. Sein Arbeitszimmer blieb
nach seinem Tode 1984 nahezu unverändert erhalten und ist nach Absprache mit der Hugo Kükelhaus
Gesellschaft zu besichtigen.
Hugo Kükelhaus Gesellschaft
Eine schwierige Angelegenheit ist es, durch
geschicktes Reiben der Griffe das Wasser in der
Klangschale in konzentrische Kreise und dann
auch zum Hüpfen zu bringen.
5 vor acht | 2014 2015
Wo aber ist die Verbindung zwischen Hugo
Kükelhaus und der Freien Waldorfschule Soest?
Im Saal des Hugo-Kükelhaus-Gebäudes im Bergen5 vor acht | 2014 2015
thalpark fanden vor über fünfzehn Jahren die ersten
Vorträge und Versammlungen statt, die die Gründung unserer Schule vorbereiteten. Als die ersten
Schulkinder zum Schulstart 1999 begrüßt wurden,
erwarteten sie auf dem Schulhof von der Zimmerei
Müller erstellte Spielgeräte, die sich an Kükelhaus‘
Bewegungslehre orientierten.
Hugo Kükelhaus hatte u.a. Spielgeräte für Schulen
entwickelt, die Kindern vielfältige Sinneserfahrungen
ermöglichen, und sie auf der Weltausstellung 1967 in
Montreal der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Vielfach
sind die Geräte nachgebaut worden – auch das Bildungsportal des Schulministeriums von NRW weist
darauf hin.
In vielen Punkten treffen sich die Vorstellungen Hugo
Kükelhaus‘ mit denen Rudolf Steiners. So messen beide der vielseitigen Sinneserfahrung für die kindliche
Entwicklung im Allgemeinen und für den Lernprozess
im Besonderen große Bedeutung bei. Kükelhaus:
„Das Kind lernt ja nicht durch den ‚Kopf‘, sondern
durch die Rhythmik seiner Bewegungssysteme und
durch seine Sinne“. Auch Waldorfpädagogen vermeiden bewusst eine zu frühe und einseitige Betonung
des intellektuellen Lernens, sie bevorzugen dagegen
das Lernen mit allen Sinnen. So verwundert es nicht,
21
Barfußpfad und
Rotationsgeräte
drapierten sich
in der Nähe des
Summsteins, der
mit zu Kükelhaus‘
Resonanzerfahrungskunst zählt
und in Soest auch
auf dem Spielplatz
der Blindenschule
in einer kleineren
Ausgabe zu finden
ist.
dass die Gründungseltern der Schule den Pädagogen
Kükelhaus, der so lange in Soest wirkte, zum Namensgeber der Freien Waldorfschule Soest wählten.
Hugo Kükelhaus mit seiner Philosophie und seinen
vielseitigen Aktivitäten ins Bewusstsein und vor allem in die Erfahrung zu bringen, war beim Sommerfest 2007 Anliegen der Schulgemeinschaft, und so
verwandelte sich das Außengelände der Schule bei
herrlichstem Sommerwetter in ein Erfahrungsfeld
der Sinne, der Begegnungen, der Experimente und
der Muße, wie die Bilder anschaulich vermitteln. Die
aktiven Ehrenamtlichen der Kasseler Gruppe „mobiles Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne e.V.“ begleiteten fachkundig die Aktivitäten. Menschen aus
Politik und gesellschaftlichem Leben der Stadt und
des Kreises wurden eingeladen, um auf erlebnishafte Weise unsere Schule zu erfahren und Kükelhaus
im Heute zu erleben. Ein liebevoll vorbereitetes Programm der Klassen ergänzte und bereicherte den Tag
mit weiteren Erlebnisfeldern. An der Vorlese-Zeit mit
Prominenz beteiligte sich u.a. auch der Soester Bürgermeister.
Cafeteria, Waffelstuben, Grillstand, Eisbude, Getränkequell und eine Feuerstelle zum Backen des selbstgekneteten Fladenbrotes luden zu lustvoller Stärkung
sowie zum gemütlichen Plaudern ein.
Im Mittelpunkt aller Aktivitäten und Erfahrungen
stand die willkommene Gelegenheit, miteinander ins
Gespräch zu kommen, sich zu begegnen, Erfahrungen zu teilen - generationenübergreifend.
Bei allem wurde deutlich: Hugo Kükelhaus ist eine
interessante Persönlichkeit, mit deren Gedankenwelt
sich eine vertiefende Auseinandersetzung lohnt.
Christa Leßmann-Fischer, Redaktion
22
Nicht nur Fußball!
Völkerballturnier der Klassen 6 - 8
LITERATUR
Kükelhaus, Hugo: Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne (Handbuch, Gelsenkirchen), o.J.
Kükelhaus, Hugo: Urzahl und Gebärde
(Klett & Balmer, Zug/Schweiz), 1925
Kükelhaus, Hugo: Fassen, Fühlen, Bilden.
Organerfahrungen im Umgang mit Phänomenen.
(Gaia, Köln), 1956
Kükelhaus, Hugo: Hören und Sehen in Tätigkeit.
(Klett & Balmer, Zug/Schweiz), 1990
Schenkel, E.: Überlegungen zu Hugo Kükelhaus,
Info 3 (1993) 11, S. 48
Seiler-Hugova, Ueli: Hugo Kükelhaus und
Rudolf Steiner (http://www.schloessli-ins.ch)
Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne Kassel
e.V., Wahlershäuser Str. 27, 34130 Kassel,
Fon 0561 6029170
Hugo Kükelhaus Gesellschaft Soest /
Besichtigung und Führungen, Fon 02921 333302
Seit 2005 organisiert unsere Sportlehrerin Frau
Schlüter – bekannt auch als Zirkustrainerin, Clown und
Saxophonspielerin – jedes Jahr vor den Sommerferien
in unserer tollen Sporthalle das Völkerballturnier der
Klassen 6 bis 8. Pro Mannschaft treten elf Jungen
und Mädchen an, angefeuert von zahlreichen MitschülerInnen.
Dieses Jahr war es besonders spannend. In der letzten Schulwoche, am 1. Juli, spielten zuerst die 6. und
die 8. Klasse gegeneinander. In 23 Minuten gewann
die 8. Klasse. Dann folgte ein sehr schnelles Match
zwischen der 6. und 7. Klasse. In nur 12 Minuten entschieden unsere MitschülerInnen aus der 7. Klasse
das Spiel für sich. Das folgende Spiel zwischen der
7. und 8. Klasse war das entscheidende und letzte.
Lange ging es hin und her, aber letztendlich hatte die
7. Klasse den längeren Atem und gewann nach fast
einer Stunde (54 Minuten). Damit ging sie als Sieger
aus dem Turnier hervor und wurde entsprechend von
uns bejubelt.
DIE PL AT Z VERTEILUNG
1. Platz – 7. Klasse
2. Platz – 8. Klasse
3. Platz – 6. Klasse
Alexandra Gabor und Isabella Löhr, 7. Klasse
Die Welt im Klassenzimmer
Das Flüchtlingsdrama vor Lampedusa
Um nicht illegal nach Europa einzuwandern, müssen die Flüchtlinge dort, wo sie zuerst europäischen
Boden betreten, einen Asylantrag stellen. Sie können das Land also nicht frei wählen. Aufgrund der
vielen Krisenherde stieg 2013 die Zahl der AsylAnträge auch in Deutschland stark an, doch werden
viele Anträge abgelehnt. Bundespräsident Joachim
Gauck forderte eine menschlichere Flüchtlingspolitik in Europa. „Leben zu schützen und Flüchtlingen
Gehör zu gewähren, sind wesentliche Grundlagen
unserer Rechts- und Werteordnung“, sagte Gauck
bei der Feier zur Verleihung des Verdienstordens der
Bundesrepublik in Berlin am 4.10.2013. Zufluchtsuchende seien „besonders verletzliche Menschen“, die
des Schutzes bedürften. „Wegzuschauen und sie hineinsegeln zu lassen in einen vorhersehbaren Tod, das
missachtet unsere europäischen Werte.“
In der 10. Klasse beschäftigten wir uns im Deutschunterricht intensiv mit journalistischen Texten. Dabei
interessierten wir uns natürlich nicht nur für die formalen, handwerklichen Fragestellungen wie z.B. die
Kunst, die Aufmerksamkeit des Lesers zu erregen und
zu fesseln, sondern wir diskutierten auch über den
Inhalt der untersuchten Artikel.
Besonders die Berichte über das Flüchtlingsdrama
vor der italienischen Insel Lampedusa bewegten viele von uns. Gemeinsam haben wir uns gefragt, wie
es zu solch einer Tragödie kommen konnte. „Von den
insgesamt 450 bis 500 vorwiegend afrikanischen
Flüchtlingen an Bord konnten bis Donnerstagabend
nur 155 gerettet werden. Die Opferzahl könnte damit
auf mehr als 300 steigen“, meldete der „Stern“ am
4. Oktober 2013. Ein überlebendes Opfer berichtete, wie es zu diesem Unglück kam: „Wir hatten ein
kleines Feuer angezündet, um die Küstenwache auf
uns aufmerksam zu machen, denn unser Motor fiel
aus. Doch das Feuer geriet außer Kontrolle und das
Schiff kenterte.“ Es ist zu vermuten, dass viele ertranken, weil sie aus Verzweiflung und Angst über
Bord sprangen, ohne jegliche Schwimmerfahrung zu
haben. Rettungswesten waren nicht vorhanden. Zudem dürfen die italienischen Einwohner den Flüchtlingen nicht helfen, denn nach einem Gesetz, das
die Begünstigung illegaler Einwanderung verbietet,
können auch Retter bestraft werden. Dennoch waren
italienische Fischer die ersten Retter vor Ort.
Das Schiffsunglück vor Lampedusa, über welches in
allen Zeitungen zu lesen war, ist nur eines von vielen
Schiffsunglücken. Der „Stern“ berichtet, dass in den
vergangenen 20 Jahren schätzungsweise 17.000 bis
20.000 Menschen starben bei dem Versuch, auf den
oft überfüllten und seeuntauglichen Booten nach
Europa zu gelangen. Aktuell meldet der Soester Anzeiger vom 28.8.2014, in den vergangenen Wochen
seien Tausende Flüchtlinge von solchen Booten gerettet worden, doch 1889 Menschen seien bereits
allein in diesem Jahr im Mittelmeer umgekommen –
eine Zahl, die vermutlich „jede Stunde neu nach oben
korrigiert werden“ müsse.
Und doch versuchen immer wieder Menschen nach
Europa zu fliehen, obwohl sie wissen, wie groß die
Gefahr ist. Sie zahlen viel Geld, meist alles was sie
haben, um in eine bessere Zukunft, in ein besseres
Land zu fahren – doch häufig nur, um dort illegal zu
leben, ständig in der Angst, zurückgewiesen zu werden, und ständig auf der Suche nach Arbeit, einem
Dach über dem Kopf und etwas Essbarem.
24
Diese Menschen nehmen so ein hohes Risiko auf sich,
da es ihnen in ihrer Heimat noch schlechter geht. Die
meisten Flüchtlinge stammen aus Afrika und wollen
über Lampedusa nach Europa fliehen, denn in ihrer
Heimat herrschen Bürgerkrieg, Unruhen und Armut.
1960 machte die bäuerliche Mittelschicht Afrikas
den Hauptteil der Bevölkerung aus, doch dann wurde die Mittelschicht wirtschaftlich zerstört. Durch
seine Bodenschätze ist Afrika eigentlich ein reicher
Kontinent, doch wegen der Machtstrukturen haben
nur wenige Menschen Vorteile davon. Wie früher die
weißen „Kolonialherren“, so nutzt heute die Oberschicht die Bodenschätze für sich, holzt die Wälder
ab und sorgt nicht für das Allgemeinwohl.
Meiner Meinung nach ist die Situation der Flüchtlinge vor Lampedusa eine schlimme Tragödie, die
eigentlich in der heutigen Zeit nicht passieren darf.
Ich bin der Meinung, dass gesetzliche Verbote, diesen
Menschen zu helfen oder sie zu retten, noch einmal
überdacht werden sollten. Denn diese Menschen sind
in Not, suchen Schutz und benötigen Hilfe anderer.
Alice Tigges, 10. Klasse
Quellen: Stern, Ausgaben vom
4.10. und 10.10.2013 und www.stern.de,
http://www.n-tv.de/politik/FluechtlingeWir-wurden-angegriffen-article11534401.html
www.bundespraesident.de,
http://de.wikipedia.org/wiki/Asyl
http://www.unhcr.de
(Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen)
Weitere Informationen: www.proasyl.de und www.amnesty.de
Die Auswanderer verlassen ihre Heimat und oftmals
ihre Familie in der Hoffnung, eines Tages wieder zurückkehren und dort sicher und ohne Ängste leben zu
können. Um sich diesen Traum zu erfüllen, versuchen
manche die Flucht mit einem Gummiboot, da sie sich
den Platz in einem besseren Flüchtlingsboot finanziell
nicht leisten können. Sie setzen somit auf ein extrem
riskantes Manöver und zahlen häufig mit ihrem Leben.
Doch nicht nur das Ertrinken ist eine hohe Bedrohung,
sondern auch das Verhungern oder Verdursten sowie
Überfälle, z.B. von libyschen Milizen, welche keine
Hemmungen haben, auf die Flüchtlinge zu schießen,
deren Notlage sie ausnutzen, um sich zu bereichern.
Sogar über versuchten Organraub wurde berichtet.
Die 25-jährige Libanesin Ashia erzählt: „… die Milizionäre haben uns mit ihren Booten über fünf Stunden verfolgt. Dann haben sie auf uns gezielt und
unser Geld, unsere Nieren, unsere Lebern gefordert.
Als niemand ihnen etwas gab, haben sie auf uns
geschossen und zwei von uns verletzt.“ (n-tv, 14.10.13)
5 vor acht | 2014 2015
5 vor acht | 2014 2015
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„Guten Morgen, liebe Kinder!“
Erste Langzeitdokumentation einer Waldorfklasse
Ein Interview mit Maria Knilli
Wie lernen Kinder in der Waldorfschule, wie gestaltet
sich die besondere Weggemeinschaft von einzelnem
Kind, Klasse und KlassenlehrerIn über acht Jahre, wie
entwickeln sie sich und die Lehrerin mit ihnen?
Das wollte die Autorin und Regisseurin Maria
Knilli genau wissen und deshalb als stille Beobachterin acht Jahre eine Waldorf-Klasse mit ihrer Kamera
begleiten. Im Kollegium der „Freien Waldorfschule in
Landsberg“ fand sie Zustimmung und in der Klassenlehrerin Frau Umbach und nicht zuletzt den Eltern
der Kinder eine vertrauensvolle Unterstützung und
offene Kooperation. Im Bayerischen Rundfunk fand
sie einen Auftraggeber, der sich voller Begeisterung
hinter dieses Langzeitprojekt stellte.
GENAU
MEIN
HAUS
Soester Holzhaus GmbH, Alter Elfser Weg 6 59494 Soest, Tel.: 02921 9818400, www.soester-holzhaus.de
26
5 vor acht | 2014 2015
„Die Autorin empfindet es als ein „großes Geschenk“,
das ihr die Kinder und alle anderen machen, indem
sie sie über viele Jahre beim Lernen über die Schulter
schauen lassen - wann immer sie will und wo sie will.
Wenn sie davon erzählen kann, dann leuchten ihre
Augen“, sagt Anna Martin, Pressereferentin des BR.
Die 5 vor acht freut sich, dass der Bayerische Rundfunk ihr das Interview von Anna Martin mit der Filmemacherin Maria Knilli, das wir hier leicht gekürzt
abdrucken, sowie einige Fotos zur Verfügung stellt.
Anna Martin: Frau Knilli, inzwischen sind Sie seit
sechs Jahren mit Ihrer Kamera in einer Klasse der
Waldorfschule in Landsberg. Werden Sie überhaupt noch wahrgenommen? Oder sogar vermisst,
wenn Sie nicht da sind?
Maria Knilli: Ich gehöre, denke ich, inzwischen zur
Klasse dazu, so wie die Kinder und alle Lehrer, ich
habe da einen Platz. (...) Die Kinder und ich, wir haben eine Beziehung, die ohne viele Worte auskommt.
(...)
Maria Knilli
Wie haben sich die Kinder in der Zeit vom ersten
zum zweiten Teil Ihrer Doku verändert?
Zu Beginn der vierten Klasse war mein Eindruck: die
Kinder sind regelrecht „aufgewacht“. Sie wollten
jetzt die Welt erobern. Es war eine Freude zu sehen,
wie sie in der Heimatkunde begeistert Landsberg erforschten. Oder das Klassen-Singspiel: Was für ein
Mut, sich auf die große Bühne zu stellen und solo zu
singen, während die Eltern im Parkett saßen und es
kaum glauben konnten! Zuletzt zum Ende der sechsten Klasse hatte ich werdende Jugendliche vor mir,
die selbstbewusst vor ihren kritischen Klassenkameraden standen und über ein Land Europas referierten.
Eine aufregende Metamorphose!
Der Umgang mit Konflikten wird zweimal
angesprochen, aber nicht weiter vertieft. Hat
das einen Grund? Gibt es möglicherweise keine
Ausgrenzungen, Konkurrenz oder Rivalität unter
den Schülern? >
27
Doch, das gibt es alles an dieser Schule, aber es wird
einfallsreich und einfühlsam damit umgegangen,
weil alle wissen, wir bleiben viele Jahre zusammen.
Dramaturgisch stehe ich vor der überaus kniffligen
Aufgabe, drei Schuljahre in 90 Minuten zu erzählen.
Für einen einzelnen Konflikt und dessen Kontext, den
man ja mit erzählen müsste, um der Sache gerecht zu
werden, ist keine Filmzeit. Abgesehen davon, bekomme ich solche Situationen auch nicht in Gänze mit.
Und ich bin auch immer vorsichtig, durch meine Gegenwart mit der Kamera möglichst nicht Einfluss zu
nehmen. Ich suche eher nach exemplarischen Situationen, die die ganze Gruppe betreffen, wie zum Beispiel die aufmüpfige Stimmung in einer Werkstunde.
Kommen die Kinder nach wie vor mit der Lehrerin
klar? Und wenn nicht, wie wird damit umgegangen?
Als Klassengemeinschaft von fast 40 Kindern kommen die Schüler nach meinem Erleben wunderbar mit
ihr klar. Frau Umbach ist aber auch immer in sehr engem Kontakt mit ihren Schülern, interessiert sich für
jeden Einzelnen, sucht das Gespräch mit den Kindern.
Ich kann mir gut vorstellen, dass trotzdem einzelne
Schüler die Lehrerin zeitweise auch mal dick haben.
Aber dafür gibt es zum Beispiel die Eltern-KindLehrer-Gespräche.
Meine Erfahrung ist, dass die Klasse eine Werkstatt
ist, so eine Art Denkwerkstatt. Und weil die Lehrerin
sich ja den Stoff in allen Hauptfächern, die sie von
der ersten bis zu achten Klasse unterrichtet, selbst
immer wieder auffrischen und aufrufen muss, ist sie
selber eine Lernende. Der Tenor in der Klasse ist: Wir
erarbeiten uns gemeinsam ein Thema und wachsen
so miteinander. Und wenn es Konflikte gibt, dann
können die durchgestanden und gelöst werden, weil
man eine gemeinsame Geschichte hat.
Im zweiten Teil treten nun auch die Eltern der
Kinder vor die Kamera. Warum erst jetzt?
Die Eltern - immerhin eine Gruppe von 80 Personen - haben mir vor Drehbeginn ja einen enormen
Vertrauensvorschuss gegeben, als ihre Kinder eingeschult wurden und sie wussten, diese Klasse würde
über Jahre hinweg gedreht werden. Das war sicher
nicht einfach für die Familien, auch wenn ich allen
so gründlich wie möglich meine Arbeitsweise vorgestellt habe und es seit Beginn des Projekts eine
Arbeitsgruppe aus Eltern und Lehrern gibt, die das
Projekt schulintern begleitet. Jetzt, beim zweiten
Film, war mir wichtig, dass die Eltern zu Wort kommen, damit der Zuschauer erfährt, was das eigentlich
für Menschen sind, die ihre Kinder auf diese Schule
schicken und worüber sie so nachdenken in punkto
Schule. Man darf ja nicht vergessen, Eltern sind ein
so wichtiger Partner für das Gelingen von Schule.
Also habe ich auf einem Elternabend gefragt, wer
bereit wäre, vor laufender Kamera ein Gespräch mit
mir zu führen. Innerhalb von wenigen Tagen hatte ich
zwölf Zusagen, das hatte ich so nicht erwartet.
(...)
Was spielt die Musik, die extra komponiert
wurde, für eine Rolle?
Mit Roman Bunka, dem Komponisten, arbeite ich
schon lange Jahre zusammen. Bei unseren Vorbesprechungen haben wir uns dafür entschieden, dass
die Stimmung der Musik wieder dem Alter der Kinder entsprechen soll, und dass wir uns vorstellen, die
Kinder sollten die Musik auch selber spielen können.
Im Herbst werden wir „Eine Brücke in die Welt“ mit
den Schülern gemeinsam im Klassenzimmer ansehen.
Bei dieser Gelegenheit werde ich ihnen Roman Bunka
und die Cutterin Nina Ergang, die mit mir seit sechs
Jahren das Material mit großer Sorgfalt durcharbeitet und montiert, vorstellen. Ich bin gespannt, was
für Fragen kommen!
Dramaturgisch sind die Szenen, in denen die Musik
„übernimmt“, Momente der Ruhe, der Reflexion und
Assoziation. Für mich macht die Musik von Roman
Guten Morgen, liebe Kinder Die ersten drei Jahre in der
Waldorfschule
Ein Film von Maria Knilli, ausgestrahlt:
19.08.2010, 11:00 Uhr, Bayerisches Fernsehen
Eine Brücke in die Welt Vierte bis sechste Klasse in
der Waldorfschule
Ein Film von Maria Knilli, ausgestrahlt:
17.09.2013, 22:45 Uhr, Bayerisches Fernsehen
Der dritte Teil der Langzeitdokumentation
erscheint 2015, Sendetermin s. www.BR.de
Beide Filme können Sie als DVD am
Basartag, dem 29.11.2014 an unserem
Stand erwerben.
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5 vor acht | 2014 2015
Bunka die Erzählung größer, hebt sie ein kleines bisschen aus dem Alltäglichen.
Was macht die Arbeit an diesem
Dokumentarfilm für Sie so besonders?
Es ist das Geschenk, das die Kinder mir machen,
indem sie mich ihnen beim Lernen über die Schulter schauen lassen. Dieses Geschenk machen mir in
gleichem Maße auch die Klassenlehrerin und deren
Kollegen, denen ich beim Lehren über die Schultern
schauen darf.
Haben Sie in der langen Zeit, die Sie jetzt schon
mit den Kindern verbringen, etwas von ihnen
gelernt?
Ja, über die Möglichkeiten nachzudenken, die in diesen verschiedenen Menschen stecken, das Potential.
Kann man, wenn man einen Erstklässler sieht, ahnen,
was in ihm steckt? Und wenn ich, wie es bei diesem
Schultyp möglich ist, über Jahre einen Menschen
heranwachsen sehe, kann ich über das Menschsein
enorm viel lernen. Die Unvorhersehbarkeit der Entwicklung, das empfinde ich als ein Abenteuer.
Haben die Kinder auch etwas von Ihnen gelernt?
Seit drei Jahren biete ich für die, die mögen, etwa
einmal im Monat nachmittags einen Kinderkinoklub
an. Da beschäftigen wir uns mit Klassikern der Filmgeschichte und den Besonderheiten des Filmhandwerks, eine Art „Dankeschön“ an die Kinder.
Am Ende investieren Sie fast zehn Jahre in Ihre
Langzeitdokumentation. Was ist Ihr Anliegen?
Ich will vom Lernen erzählen und wie Lernen gelingen
kann. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, so
war sie doch eher unerfüllt. Vielleicht sitze ich wieder
im Klassenzimmer, weil ich Nachholbedarf habe ...
Was sind nach Ihren Erfahrungen die größten
Unterschiede zwischen dem staatlichen Schulsystem und dem der Waldorfschulen?
Es ist die lange Zeit, die diese Menschen miteinander
haben, und der Kontakt, die Beziehungen, die dadurch
möglich werden. Zwischen Schülern und Lehrern, Schülern und Schülern, Lehrern und Eltern gleichermaßen.
Das ist ein großer Unterschied zu anderen Schulen und
vielleicht eines der Geheimnisse dieser Pädagogik.
Das Interview führte Anna Martin,
Pressestelle Bayerischer Rundfunk
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Oben am Himmel steht hell der Stern
Das Dreikönigsspiel
Schauen Sie doch mal bei uns rein!
Einladung zum Basartag am 29.11.2014
Er hat schon Tradition, der Adventsbasar der
Freien Waldorfschule Soest: Immer am Samstag vor dem Ersten Advent,
in diesem Schuljahr am 29. November 2014, 11-17 Uhr.
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Jedes Jahr findet sich an unserer Schule eine Gruppe
von Erwachsenen aus Eltern- und Lehrerschaft, die für
unsere Jüngsten am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien das traditionelle Dreikönigsspiel aufführt.
Zu den neun Darstellern kommen noch drei Leierspieler und die Spielleitung. Drei Vorstellungen, in denen
nicht gesprochen, sondern nur gespielt und gesungen
wird, geben sie: eine für die Klassen 1-4, eine für die
Kindergartenkinder und eine für alle anderen Interessierten aus der Schulgemeinschaft. So erlebten wir das
Spiel im Januar 2014:
Eifrig plappernd trappeln die Kinder der ersten bis
vierten Klasse die Treppe zum Eurythmiesaal herauf.
Kaum haben sie den dunklen, nur von Kerzen erleuchteten Raum betreten, senken sie unwillkürlich ihre
Stimmen. Erwartungsvoll nehmen sie auf den Bänken
Platz. Stille breitet sich aus, in die hinein feine Leierklänge fallen. Durch die geöffnete Tür hört man dreistimmigen Gesang näherkommen: „Oben am Himmel
steht hell der Stern ...“ Da betritt der große Engel mit
seinem Stern den Raum, gefolgt von Maria mit dem
Kind, Josef, den drei Königen und ihren Pagen.
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Mit großen Augen folgen die Kinder der Kumpanei,
die singend zweimal im Rund dicht an ihnen vorüberschreitet, bis Maria sich auf ihrem Thron niederlässt,
beschützt von dem Engel und Josef hinter ihr. Die
Könige und Pagen finden ihren Platz im offenen
Halbrund rechts und links des Thrones.
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Sind Sie auf der Suche nach einem schönen Weihnachtsgeschenk? Wollen Sie Waldorfluft schnuppern? Das lebendige Miteinander der Schulgemeinschaft erleben? Sich verwöhnen lassen von
kulinarischen Köstlichkeiten?
Ein feines Gewisper zieht durch die Reihen der
Kinder: „Trägt sie wirklich ein Kind im Arm?“ flüstern die
einen. „Wer ist der dunkle König?“ fragen die anderen.
Doch kein lautes Wort stört die Atmosphäre. Und so
bleibt es bis zum Schluss. In einer schlichten Zeremonie überreichen die drei Pagen die Geschenke für das
göttliche Kind zunächst ihren Königen, die einer nach
dem anderen vor dem Kind niederknien, um ihm Gold,
Weihrauch und Myrrhe darzubringen, gefolgt von dem
majestätischen Lobgesang „In excelsis gloria“.
Nach einer weiteren kleinen Zeremonie, in der die
Pagen den Königen ihr Zepter überreichen, setzt sich
der ganze Zug wieder in Bewegung. Noch einmal
ziehen der Engel, Maria, Josef, die Pagen und Könige
an den Kindern vorbei, bis sie dann den Saal verlassen
und ihr Gesang in der Ferne verklingt.
Noch Wochen später wird immer wieder mal eine Lehrerin oder Mutter auf das schlichte, eindrucksvolle
Schauspiel von den Kindern angesprochen. Und auch
die erwachsenen Darsteller ertappen sich gelegentlich,
wie sie gedankenverloren das Lied vom Stern am Himmel summen, und freuen sich auf die nächste Aufführung 2015.
Angelika Rode, Redaktion
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Einfach einen besinnlichen Tag verbringen oder ihn
mit FreundInnen und Familie genießen! Schnuppern
Sie doch mal rein in die Hugo Kükelhaus Schule!
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Die 5 vor acht wird mit einem Infostand vertreten sein. Dort können Sie mit
dem Redaktionsteam ins Gespräch kommen und Filme und Bücher unserer
Kooperationspartner erwerben. Wir freuen uns auf Sie!
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Herzlichen Glückwunsch!
Ausklang unter der großen Birke
Abschlussfeier 2014
Im Jahr 2003 hatten sie ihren ersten Schultag – nun konnten unsere Elftklässler am 2. Juli 2014 in einer
eindrucksvollen Feierstunde ihre Zeugnisse mit den jeweils angestrebten staatlichen Abschlüssen
(Hauptschulabschluss oder Fachoberschulreife) entgegennehmen. Wir gratulieren herzlich und freuen uns,
dass einige von ihnen weiterhin unsere Schule besuchen, um hier nach Klasse 13 das Abitur abzulegen.
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Am Vorabend des letzten Schultags, wenn alle Klassenräume aufgeräumt,
alle Zeugnisse geschrieben und ausgedruckt sind, lässt unser Kollegium
das Schuljahr unter der großen Birke ausklingen.
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Impressum
5 vor acht erscheint einmal jährlich als
unabhängige Zeitschrift für Bildung und Kultur.
Herausgeber: Freie Waldorfschule Soest
Hugo Kükelhaus Schule
Redaktion:Yvonne Günter, Julia Schüttler,
Claudia Schenkel, Angelika Rode,
Christa Leßmann-Fischer
Fotos/Quellen:Vom Redaktionsteam sowie von
Angehörigen und FreundInnen der
Waldorfschule Soest
Titel, S. 6, 7, 19 oben:
Charlotte Fischer
S. 24 © UNHCR / F.Noy
S. 27, 28 links © BR / Maria Knilli
S. 28 rechts, 29 © BR / Tittel &
Knilli Filmproduktion
Layout, Satz rgb Mediendesign,
und Anzeigen: Rebecca Großblotekamp
www.rgb-mediendesign.de
Fon 0174 2468228
Druck:
H. Rademann GmbH Print
Business Partner
Baumschulenweg 1
59348 Lüdinghausen
www.rademann.de
Auflage:4500
Vertrieb:
Kostenlose Verteilung im Kreis Soest und Umgebung
Anschrift der Redaktion:Redaktion 5 vor acht
Freie Waldorfschule Soest e.V.
Hugo Kükelhaus Schule
Wisbyring 13, 59494 Soest
Tel.: 02921 34 34 35
redaktion@waldorfschulesoest.de
www.waldorfschulesoest.de
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5 vor acht | 2014 2015
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Freie Waldorfschule Soest e.V.
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Telefon: 02921 34 34 35
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